Tektronix TDS3TRG User manual

Benutzerhandbuch
TDS3TRG Komfort-Trigger­Anwendungsmodul
071-0309-01
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Inhalt

Allgemeine Sicherheitsangaben iii. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorwort v. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Adressen von Tektronix vi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zu Beginn
Installation des Anwendungsmoduls und der Firmware 1. . . . . .
Überprüfung der Modulinstallation 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fehlersuche in der Modulinstallation 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Betriebsweise
Merkmale der Komfort-Triggerung 6. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zugang zu den Komfort-Triggerfunktionen 8. . . . . . . . . . . . . . .
Konzepte der Komfort-Triggerfunktionen 9. . . . . . . . . . . . . . . . .
Referenz
Konventionen 15. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Pattern-Triggerung 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Status-Triggerung 21. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Impulsbreiten-Triggerung 25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Runtimpuls-Triggerung 29. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Slew Rate-Triggerung 33. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anhang
Anhang A: Spezifikationen 38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
TDS3TRG Benutzerhandbuch
i
Inhalt
ii
TDS3TRG Benutzerhandbuch

Allgemeine Sicherheitsangaben

Beachten Sie die folgenden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz gegen Verletzungen und zur Verhinderung von Schäden an diesem Produkt oder an damit verbundenen Produkten. Verwenden Sie dieses Produkt nur gemäß Spezifikation, um jede mögliche Gefährdung auszuschließen.
Wartungsarbeiten sind nur von qualifiziertem Personal durch­zuführen.
Während der Verwendung dieses Produkts kann es erforderlich werden, auf andere Teile des Systems zuzugreifen. Beachten Sie die Allgemeinen Sicherheitsangaben in den sonstigen System­handbüchern bezüglich Warn- und Vorsichtshinweisen zum Betrieb des Systems.
Vermeidung von Bränden oder Verletzungen
Bei Verdacht auf Funktionsfehler nicht betreiben. Lassen Sie dieses
Produkt von qualifiziertem Wartungspersonal überprüfen, wenn Sie vermuten, daß es beschädigt ist.
Nicht bei hoher Feuchtigkeit oder Nässe betreiben. Nicht in explosionsgefährdeter Atmosphäre betreiben.
Sicherheitsrelevante Begriffe und Symbole
Begriffe in diesem Handbuch. In diesem Handbuch erscheint der
folgende Begriff:
VORSICHT. Vorsichtshinweise machen auf Bedingungen oder Arbeitsweisen aufmerksam, die zu Schäden an diesem Produkt oder zu sonstigen Sachschäden führen können.
TDS3TRG Benutzerhandbuch
iii
Allgemeine Sicherheitsangaben
Verhinderung von Schäden durch elektrostatische Entladungen
VORSICHT. Elektrostatische Entladungen (ESD) können Bauteile im Oszilloskop und dessen Zubehör beschädigen. Zur Verhinderung von ESD sind bei entsprechender Anweisung die folgenden Vorsichts­maßnahmen einzuhalten.
Erdungsarmband verwenden. Beim Ein- oder Ausbau von empfindli-
chen Komponenten ist ein geerdetes Armband zu tragen, das die statische Aufladung des Körpers gefahrlos ableitet.
Arbeitsplatz schützen. An Arbeitsplätzen, an denen empfindliche
Komponenten ein- oder ausgebaut werden, dürfen sich keine Geräte befinden, die statische Ladungen erzeugen oder sammeln können. Nach Möglichkeit ist auch jeder Umgang mit empfindlichen Komponenten an Plätzen zu vermeiden, deren Tisch- oder Boden­beläge statische Aufladungen verursachen können.
Komponenten vorsichtig behandeln. Empfindliche Komponenten nicht
hin- und herschieben. Blanke Anschlüsse von Steckverbindern nicht berühren. Empfindliche Komponenten möglichst wenig anfassen.
Vorsichtig transportieren und lagern. Empfindliche Komponenten nur in
Beuteln oder Behältern transportieren und lagern, die gegen statische Aufladung geschützt sind.
iv
TDS3TRG Benutzerhandbuch

Vorwort

Dieses Benutzerhandbuch beschreibt die Fähigkeiten, die Betriebs­weise und die Anwendungen des Komfort-Trigger -Anwendungs­moduls TDS3TRG. Die folgende Tabelle soll bei der Suche nach bestimmten Informationen in diesem Handbuch helfen.
Angaben zu: Finden sich unter:
Informationen zur Installation Installation des Anwendungsmoduls
Produktübersicht Merkmale der Komfort-Triggerfunk-
Einfache Betriebsanleitung Zugang zu den Komfort-Triggerfunk-
und der Firmware auf Seite 1
tionen auf Seite 6
tionen auf Seite 8
Einführung in die Komfort­Triggerfunktionen
Einzelangaben zu Funktionen Referenz, ab Seite 15 Technische Spezifikationen Spezifikationen, Anhang auf Seite 38
Konzepte der Komfort-Triggerfunktio­nen auf Seite 9
TDS3TRG Benutzerhandbuch
v
Vorwort

Adressen von Tektronix

Produkt­Support
Service­Support
Weitere Informa­tionen
Bei Fragen zur Verwendung von Meßgeräten von Tektronix wenden Sie sich in USA an: 1-800-TEK-WIDE (1-800-835-9433 Durchw. 2400) 6:00 – 17:00 Pazifische Zeit
Oder schicken Sie ein E-Mail an: tm_app_supp@tektronix.com
Wenn Sie außerhalb der USA Produkt-Support benötigen, wenden Sie sich an Ihren lokalen Tektronix-Händler oder die lokale Tektronix-Niederlassung.
Tektronix bietet bei vielen Produkten erweiterte Garantie- und Kalibrierungsprogramme als Option. Wenden Sie sich an Ihren lokalen T ektronix-Händler oder die lokale Tektronix-Niederlassung.
Besuchen Sie unsere Web-Site, um eine Liste mit weltweiten Service-Standorten zu erhalten.
In USA: 1-800-TEK-WIDE (1-800-835-9433) Der Telefondienst leitet Ihren Anruf weiter.
vi
Unsere Adresse
Web-Site www.tektronix.com
Tektronix Inc. P.O. Box 500 Beaverton, OR 97077-1000 USA
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Zu Beginn

Dieses Kapitel beschreibt die richtige Installation und Überprüfung des Komfort-Trigger -Anwendungsmoduls TDS3TRG.

Installation des Anwendungsmoduls und der Firmware

Im Oszilloskop können bis zu vier Anwendungsmodule installiert werden. Anwendungsmodule gehören in die beiden Steckplätze mit Fenstern oben rechts in der Ecke der Frontplatte. Hinter den beiden vorderen Steckplätzen befinden sich zwei weitere Steckplätze.
HINWEIS. Bei Vierkanaloszilloskopen mit werksseitig installierten Anwendungsmodulen entfällt die folgende Prozedur.
Bei der ersten Installation eines neuen Anwendungsmoduls muß auch die Firmware installiert werden.
Die Firmware muß nicht neu installiert werden, wenn ein Anwen­dungsmodul nach dem Ausbau wieder installiert wird.
VORSICHT. Zum Schutz gegen Schäden am Oszilloskop oder am Anwendungsmodul sind die ESD-Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, die auf Seite iv beschrieben sind.
TDS3TRG Benutzerhandbuch
1
Zu Beginn
Anwendungsmodule und die zugehörige Oszilloskopfirmware sind auf die folgende Weise zu installieren:
1. Vor der Durchführung dieser Schritte alle Oszilloskopeinstellun-
gen und/oder Referenzsignale auf Diskette abspeichern.
2. Das Oszilloskop ausschalten.
3. Die kleine Tür oben rechts in der Ecke der Frontplatte öffnen.
4. Das Anwendungsmodul in einen beliebigen freien Steckplatz so
einschieben, daß seine Kontakte zur Leiterplatte hin zeigen. Bei Bedarf vorhandene Module mit einem kleinen Schraubendreher zur Seite drücken, um Platz für das neue Anwendungsmodul zu schaffen.
5. Die Modultür schließen.
HINWEIS. Nach dem Ausbau eines Anwendungsmoduls sind dessen Leistungsmerkmale nicht mehr verfügbar. Zur Wiederherstellung genügt es, dieses Modul wieder zu installieren.
Anwendungsmodule
Kontakte
2
TDS3TRG Benutzerhandbuch
Zu Beginn
6. Bei Anwendungsmodulen, die mit einer oder mit mehreren
Disketten geliefert wurden, die Diskette der Firmware-Aktuali­sierung in das Laufwerk einlegen. Wenn mehrere Disketten vorhanden sind, zuerst die Diskette der Firmware-Aktualisierung Nr. 1 in das Laufwerk einlegen.
7. Das Oszilloskop einschalten. Das Oszilloskop meldet selbst, ob
die Firmware aktualisiert werden muß. Wenn keine Aktualisie­rung erforderlich ist, gibt das Oszilloskop die folgende Meldung aus:
Es wurde eine Diskette erkannt, die Geräte-Firmware enthält. Die Firmware der Diskette ist jedoch nicht aktueller als die Geräte-Firmware.
Drücken Sie MENÜ AUS, um fortzufahren. Die Taste MENÜ AUS drücken. Dann weiter mit Schritt 10. Wenn die Firmware aktualisiert werden muß, meldet das
Oszilloskop: Durch diesen Vorgang wird die Firmware des Geräts durch die
Firmware der Diskette ersetzt. Schalten Sie das Gerät nicht aus oder entfernen Sie die Diskette nicht, solange der Vorgang nicht abgeschlossen ist. Dieser Vorgang dauert ca. 7 Minuten.
Drücken Sie OK Neue Firmware laden, um fortzufahren.
8. Die Taste OK Neue Firmware laden drücken, damit das Laden
der Firmware beginnt. Während der Aktualisierung der Firmware gibt das Oszilloskop ein Uhren-Icon auf dem Bildschirm aus. Falls noch eine zweite Firmwarediskette benötigt wird, fordert das Oszilloskop dazu auf, die erste Diskette zu entnehmen und die zweite Diskette einzulegen.
Nach Abschluß der Firmwareaktualisierung startet das Oszillo­skop automatisch mit der neuen Firmware.
TDS3TRG Benutzerhandbuch
3
Zu Beginn
HINWEIS. Falls währ end der Aktualisierung der Firmware das Oszilloskop ausgeschaltet oder die Diskette entnommen wurde oder die Netzspannung ausgefallen ist, muß das Oszilloskop ausgeschaltet und die Aktualisierung der Firmware ab Schritt 6 neu begonnen werden, bevor das Oszilloskop wieder genutzt werden kann.
9. Die Taste MENÜ AUS drücken, wenn die Firmware nicht
aktualisiert werden soll.
HINWEIS. Ohne Aktualisierung der Firmwar e des Oszilloskops ist es möglich, daß das neue Anwendungsmodul nicht oder nicht einwandfr ei funktioniert. Es wird dringend empfohlen, die neue Firmwar e zu installieren.
10.Nach Abschluß der Firmwareaktualisierung die Diskette wieder
entnehmen.
Damit ist die Installation des Anwendungsmoduls und der Firmware abgeschlossen.

Überprüfung der Modulinstallation

Auf die folgende Weise läßt sich prüfen, daß das Komfort-Trigger- Anwendungsmodul richtig installiert ist. Falls das Oszilloskop nicht die Menüoptionen des Anwendungsmoduls wiedergibt, ist die Fehlersuche in der Modulinstallation durchzuführen.
1. Das Oszilloskop einschalten. Den Einschaltbildschirm des
Oszilloskops prüfen: er muß das neu installierte Modul angeben. Falls das Oszilloskop meldet, daß die Firmware aktualisiert werden muß, sind die Schritte der Firmware-Aktualisierung ab Schritt 6, Seite 3, durchzuführen. Das Oszilloskop ausschalten.
2. Die Taste Trigger MENU drücken.
3. Die Taste Typ am unteren Bildschirmrand drücken. Das
Popup-Menü enthält jetzt auch Optionen für Logische und Impulstriggerung.
4
TDS3TRG Benutzerhandbuch

Fehlersuche in der Modulinstallation

Falls das Oszilloskop das Anwendungsmodul beim Einschalten nicht erkennt, ist wie folgt vorzugehen:
1. Das Oszilloskop ausschalten.
2. Die ESD-Vorsichtsmaßnahmen gemäß Angabe auf Seite iv
beachten.
3. Das Anwendungsmodul ausbauen (siehe Schritt 4, Seite 2).
4. Die Kontakte des Oszilloskops und des Anwendungsmoduls auf
Schäden untersuchen.
5. Das Anwendungsmodul wieder in das Oszilloskop einsetzen.
6. Das Oszilloskop einschalten. Sollte das Oszilloskop noch immer
nicht die Optionen des Anwendungsmenüs zeigen, wie in Überprüfung der Modulinstallation angegeben, das Oszilloskop ausschalten und das Anwendungsmodul in einem anderen Steckplatz installieren.
Zu Beginn
7. Das Oszilloskop einschalten. Wenn das Oszilloskop jetzt die
Menüoptionen des Anwendungsmoduls anzeigt, liegt ein Problem in einem der Steckplätze für Anwendungsmodule vor . Dieses Problem muß vom Tektronix-Kundendienst behoben werden.
Falls das Oszilloskop weiterhin nicht die Optionen des Anwen­dungsmenüs zeigt, ist es auszuschalten und die Firmware des Oszilloskops ab Schritt 6, Seite 3, neu zu installieren (Installation des Anwendungsmoduls und der Firmware).
8. Sollte das Oszilloskop nach erneuter Installation der Firmware
noch immer nicht die Menüoptionen des Anwendungsmoduls zeigen, ist das nächstgegelegene Tektronix-Kundendienstzentrum hinzuzuziehen.
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5

Betriebsweise

Dieses Kapitel beschreibt die Leistungsmerkmale des Moduls, den Zugang zum Menü der Komfort-Triggerfunktionen und die Konzepte der logischen Triggerung.

Merkmale der Komfort-Triggerung

Das TDS3TRG Komfort-Trigger-Anwendungsmodul erweitert Oszilloskope der Serie TDS3000 um Möglichkeiten der logischen und der Impulstriggerung. Der folgende Abschnitt vermittelt eine Übersicht über diese neuen Leistungsmerkmale.
Merkmale der logischen Triggerung
Bei logischer Triggerung erhält das Oszilloskop einen Triggerbefehl, sobald zwei Signale einer Boole’schen logischen Bedingung genügen.
Pattern-Triggerung. Die Pattern-Triggerung löst das Oszilloskop aus,
wenn zwei Signale gleichzeitig logisch wahr oder unwahr werden. Hierbei ergibt sich das Triggersignal des Oszilloskops aus dem Ausgangssignal eines logischen AND-, OR-, NAND- oder NOR­Gatters mit zwei Eingängen. Als Triggerbedingung können auch Zeitgrenzen und Grenzpegel von Signalen spezifiziert werden. Dieser Trigger empfiehlt sich für die Fehlersuche in digitalen Logikschaltungen.
Status-Triggerung. Der Statustrigger löst das Oszilloskop aus, wenn
ein Statussignal zu dem Zeitpunkt, an dem ein Taktsignalübergang wahr ist, seinerseits wahr oder unwahr ist. Dieser Trigger empfiehlt sich für die Fehlersuche in digitalen logischen synchronen State Machines.
6
TDS3TRG Benutzerhandbuch
Betriebsweise
Merkmale der Impulstriggerung
Bei Impulstriggerung erhält das Oszilloskop einen Triggerbefehl, sobald ein Signal einer Zeit- oder Schwellwertbedingung genügt. Das Komfort-Triggermodul bietet drei Impulstriggermodi: Impulsbreite, Runt-Impulse und Slew Rate.
Impulsbreite. Bei Impulsbreitentriggerung wird das Oszilloskop
ausgelöst, sobald die Breite eines Signalimpulses kleiner oder größer als oder gleich oder ungleich einer spezifizierten Impulsbreite ist. Dieser Trigger empfiehlt sich für die Fehlersuche in digitalen Logikschaltungen.
RuntImpulse. Bei Auslösung durch Runt-Impulse triggert das
Oszilloskop, wenn ein Signalpegel unter einem spezifizierten Schwellwert liegt. Es können auch Breitenparameter der Runt-Im­pulse spezifiziert werden. Dieser Trigger empfiehlt sich für die Fehlersuche bei Buszugriffsproblemen.
Slew Rate. Die Triggerung durch die Slew Rate läßt das Oszilloskop
auslösen, wenn die Slew Rate (Anstiegs- oder Abfallgeschwindig­keit) eines Signals kleiner oder größer als oder gleich oder ungleich einer spezifizierten Slew Rate ist. Dieser Trigger empfiehlt sich für die Fehlersuche in digitalen Bustransceivern, Übertragungsleitungen und Schaltungen mit Operationsverstärkern.
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Betriebsweise

Zugang zu den Komfort-Triggerfunktionen

Die Komfort-Triggerfunktionen sind wie folgt aufzurufen:
1. Falls die B-Triggerung eigeschaltet ist, muß sie mit der Taste B TRIG abgeschaltet werden. B-Triggerung ist mit den
Komfort-Triggerfunktionen nicht möglich.
2. Drücken Sie die Taste Trigger MENU, damit die Tasten des Triggerbildschirms erscheinen.
3. Rufen Sie mit der Taste Typ am unteren Bildschirmrand das Popup-Menü der Triggertypen auf.
4. Wählen Sie mit der Taste Typ am unteren Bildschirmrand die Logische oder die Impulstriggerung an.
5. Wählen Sie mit der Bildschirmtaste Klasse die gewünschte Triggerklasse an.
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Konzepte der Komfort-Triggerfunktionen

Der folgende Abschnitt führt in die Konzepte der Signallogik und der Schwellwerte ein, soweit diese für die Komfort-Triggerfunktionen von Belang sind. Diese Konzepte gelten für alle oder nahezu alle Komfort-Triggerfunktionen. Diese Angaben sind für alle Benutzer gedacht, die mit den Konzepten der Komfort-Triggerfunktionen oder mit der Boole’schen Logik nicht vertraut sind.
Übersicht
Flankentriggerung ist bei den meisten Signalen möglich und stellt deshalb auch den Standard-Triggertyp dar. Hierbei wird das Oszilloskop ausgelöst (Signaldaten zu erfassen), sobald ein Signal mit einer spezifizierten Steigung einen Spannungsschwellwert überschreitet.
Betriebsweise
Einstellung
eines
einzelnen
Spannungs-
schwellwerts
= Mögliche Triggerpunkte für Signale mit positiver Steigung
Die Fehlersuche bei bestimmten Problemen kann es aber auch erforderlich machen, das Oszilloskop durch komplexere Signale oder erst bei einem Zusammentreffen von Bedingungen für zwei Signale triggern zu lassen. Es kann beispielsweise ein Impuls zu schmal oder zu breit sein, oder es muß ein Signal wahr sein, während ein anderes Signal von low nach high übergeht.
TDS3TRG Benutzerhandbuch
9
Betriebsweise
Die Komfort-Triggerfunktionen ermöglichen die Erfassung von Signalen auch bei derartigen Problemen. Außerdem lassen sich hier auch Parameter wie die Impulsbreite, Zeitdifferenzen, logische Vergleiche zwischen zwei Signalen und doppelte Schwellwerte vorgeben, die die T riggerbedingungen noch näher eingrenzen.
Impulsbreite Runt-Impuls
= Triggerpunkt
Schwellwerte
Bei Impuls- wie bei Logiktriggerung wird das Oszilloskop ausgelöst, sobald ein oder zwei Signale logisch wahr sind. Um festzulegen, ob ein Signal wahr oder unwahr ist, muß ein Signalreferenzpunkt vorgegeben werden, der zwei Signalzustände gegeneinander abgrenzt. Zur Vorgabe dieses Referenzpunkts ist für jedes Triggersig­nal ein Spannungsschwellwert zu spezifizieren. Bei Überschreitung des Schwellwerts kippt der Zustandswert dieses Signals um.
Logikstatus
Einstellung
des
Spannungs-
schwellwerts
des Signals
Logikstatus
Low
= Übergangspunkt zwischen zwei Zuständen
High
Logikstatus
Low
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TDS3TRG Benutzerhandbuch
Betriebsweise
Logischer Status
Der tatsächliche Status (wahr oder unwahr) eines Signals hängt davon ab, wie dessen Signallogik definiert ist, nämlich als high = wahr oder low = wahr. Bei einem Signal, das als high = wahr (H) definiert wurde, entsprechen also alle Signalpegel über Schwellwert (positiver als dieser) dem Zustand wahr, alle darunter liegenden (negativeren) Signalpegel dem Zustand unwahr .
Bei Definition einer Signallogik als low = wahr (L) gilt gerade das Gegenteil. Bei einem Signal, das als low = wahr (L) definiert wurde, entsprechen also alle Signalpegel unter dem Schwellwert (negativer als dieser) dem Zustand wahr, alle darüber liegenden (positiveren) Signalpegel dem Zustand unwahr . Bei einer solchen Logik wird das Signal praktisch invertiert.
Wenn der Zustand eines Signals logisch definiert ist, kann mit Boole’scher Logik geprüft werden, ob eine Bedingung für zwei Signale erfüllt ist.
Logik High = Wahr
Logik Low = Wahr
Wahr Wahr
Unwahr
UnwahrUnwahr
Wahr
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Betriebsweise
Boolesche Logik
Die Signallogik (Schwellwert und Definition high = wahr/ low = wahr) gibt an, welcher Teil eines Signalzyklus als wahr oder unwahr zu gelten hat. Dann können die Logikzustände von zwei Signalen im Rahmen einer Triggerbedingung mit Hilfe Boole’scher Logik ausgewertet oder miteinander verglichen werden.
Die vier logischen Vergleichsfunktionen sind AND, OR, NAND und NOR:
H Die AND-Funktion bedeutet, daß die Bedingung nur dann erfüllt
H Die OR-Funktion bedeutet, daß die Bedingung immer dann
ist (wahr), wenn beide Signale die Logikzustände wahr aufweisen. Anderenfalls ist sie unwahr .
erfüllt ist (wahr), wenn nur eines oder auch beide Signale die Logikzustände wahr aufweisen. Anderenfalls ist sie unwahr .
H Die NAND (Nicht-AND)-Funktion bedeutet, daß die Bedingung
nur dann nicht erfüllt ist (unwahr), wenn beide Signale die Logikzustände wahr aufweisen. Anderenfalls ist sie wahr . Diese Funktion ist die Inverse zur AND-Funktion.
H Die NOR (Nicht-OR)-Funktion bedeutet, daß die Bedingung
immer dann nicht erfüllt ist (unwahr), wenn auch nur eines der Signale den Logikzustand wahr aufweist. Anderenfalls ist sie wahr. Diese Funktion ist die Inverse zur OR-Funktion.
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TDS3TRG Benutzerhandbuch
Betriebsweise
Üblicherweise stellt man die Booleschen Logikfunktionen in einer Wahrheitstafel dar. Diese Tafel gibt alle möglichen Logikzustände der Signale und die zugehörige Boole’sche Auswertung an (wahr oder unwahr). Die folgende Wahrheitstafel zählt die Ergebnisse der Boole’schen Logik für zwei Signale und für alle verfügbaren erweiterten logischen Triggerfunktionen auf (AND, NAND, OR, NOR).
Logik­zustand Signal 1
Unwahr Unwahr Unwahr Wahr Unwahr Wahr Wahr Unwahr Unwahr Wahr Wahr Unwahr Unwahr Wahr Unwahr Wahr Wahr Unwahr Wahr Wahr Wahr Unwahr Wahr Unwahr
Logik­zustand Signal 2
Signal 1 AND Signal 2
Signal 1 NAND Signal 2
Signal 1 OR Signal 2
Signal 1 NOR Signal 2
Hierbei ist zu beachten, daß die Logikfunktion die Logikzustände von zwei Signalen auswertet, die wiederum davon abhängen, ob sie als high = wahr oder als low = wahr definiert wurden.
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Betriebsweise
Sie wollen beispielsweise das Oszilloskop nur dann triggern lassen, wenn das Signal Eins low und das Signal Zwei gleichzeitig high ist. Dann müssen Sie:
H Für jedes Signal einen geeigneten Schwellwert vorgeben. H Das Signal Eins als wahr definieren, wenn es low ist (Signallogik
H Das Signal Zwei als wahr definieren, wenn es high ist (Signal-
H Triggern lassen, wenn beide Bedingungen wahr sind (AND-
Logik Signal 1 = low wahr
low = wahr).
logik high = wahr).
Triggerlogik).
Schwellwertein-
stellungen
Logik Signal 2 = high wahr
Triggerlogik:
Signal 1 AND Signal 2
Pattern ist wahr: triggern
= Triggerpunkt
Die hier gemachten Angaben ergeben ein grundlegendes Verständnis für die Triggerkonzepte, wie es für die Nutzung der Logik- und der Pattern-Triggerfunktionen erforderlich ist. Nähere Angaben zu den Komfort-Triggerfunktionen finden Sie im Abschnitt Referenz.
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TDS3TRG Benutzerhandbuch

Referenz

Das Komfort-Triggermodul ermöglicht zwei Arten der Triggerung: logische Triggerung und Impulstriggerung. Logische Triggerung löst das Oszilloskop aus, wenn der logische Zustand von zwei Signalen wahr ist. Bei der Impulstriggerung wartet das Oszilloskop darauf, daß ein Signal einer Zeit- oder einer Schwellwertbedingung genügt.

Konventionen

Für alle Komfort-Triggerfunktionen gelten die folgenden Konventionen:
H Mit keiner der Komfort-Triggerfunktionen kann die B-Triggerung
ausgelöst werden.
H Es kann auch ein Kanal als Triggerquelle verwendet werden, der
nicht zur Darstellung aufgerufen ist.
H Für Impulsbreiten (normal und Runt) und für die Slew Rate sind
Zeiten von 39,6 ns bis 10 s zulässig.
H In den Menütabellen stellt N einen numerischen Wert dar, der mit
dem Mehrzweckknopf einzugeben ist oder der vom Oszilloskop berechnet wurde (zum Beispiel die Slew Rate).
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Referenz

Pattern-Triggerung

Bei der Pattern-Triggerung prüft das Oszilloskop zwei Signale. Es löst die Erfassung aus, wenn die Signale den spezifizierten Bedingungen der Boole’schen Logik genügen.
Eingänge definieren Schwellwerte Logik definieren Trigger wenn
Signal 1
Signal 2
High wahr
Low wahr High wahr
Low wahr
AND
OR
NAND
NOR
Wird wahr/unwahr
Delta Zeit
Trigger
Wahr <,>,=,0Zeit
Für die Pattern-Triggerung können die folgenden Parameter definiert werden:
H Die beiden Eingangssignale. H Die Signallogik zu jedem Signal. H Der Schwellwertpegel zu jedem Signal. H Die Funktion der Booleschen Logik, gemäß der die beiden
Signale verglichen werden.
16
H Der Triggerzeitpunkt. Das Oszilloskop kann ausgelöst werden,
wenn die Boole’sche Bedingung unwahr, absolut wahr oder während einer spezifizierten Zeitspanne wahr ist.
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Pattern-Triggermenü
Die folgende Tabelle beschreibt die einzelnen Optionen im Pattern-Triggermenü.
Triggermenü: Typ = Logisch, Klasse = Pattern
Referenz
Unten
Eingänge definieren
Logik definieren AND, OR,
Trigger wenn Wird Wahr/
Seite Beschreibung
Quelle Eingang 1 Gibt den Eingang 1als Signalquelle für
Logik Gibt die Signallogik für den Eingang 1 vor.
Quelle Eingang 2 Gibt den Eingang 2 als Signalquelle für
Logik Gibt die Signallogik für den Eingang 2 vor.
NAND, NOR
Wird Unwahr Ist Wahr < N
Ist Wahr > N Ist Wahr = N
Ist Wahr N
die Pattern-Triggerung vor.
H = high wahr, L = low wahr.
die Pattern-Triggerung vor.
H = high wahr, L = low wahr. Gibt die gewünschte Logikfunktion für die
Eingangssignale vor. Triggert das Oszilloskop, wenn die logische
Bedingung wahr bzw. unwahr ist. Triggert das Oszilloskop, wenn die logische
Bedingung im Eingang länger bzw. kürzer als die Zeitspanne N wahr ist.
Triggert das Oszilloskop, wenn die logische Bedingung im Eingang während einer Zeitspanne wahr ist, die mit einer Tole­ranz von ±5% gleich bzw. ungleich der Zeitspanne N ist.
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Referenz
Triggermenü: Typ = Logisch, Klasse = Pattern
Unten BeschreibungSeite
Schwellwerte Pegel
(Eingang 1) N Pegel
(Eingang 2) N Setzen auf TTL Setzt den Pegel des Spannungsschwell-
Setzen auf ECL Setzt den Pegel des Spannungsschwell-
Setzen auf 50% Setzt den Pegel des Spannungsschwell-
Modus & Holdoff
Auto (Ungetrig­gertes Rollen)
Normal Triggert nur bei gültigem Triggersignal. Holdoff (Zeit) Gibt für den Trigger eine spezifische
Holdoff (% der Aufzeichnung)
Setzt den Pegel des Spannungsschwell­werts für die Eingänge 1 und 2 gleich dem Pegel N, der Vorgabe durch den Mehrzweckknopf.
werts für beide Eingänge auf 1,4 V.
werts für beide Eingänge auf –1,3 V.
werts für die Eingänge auf jeweils 50% der Scheitelamplitude.
Ermöglicht die Signalerfassung freilau­fend und im Rollmodus.
Holdoff-Zeit vor. Gibt für den Holdoff des Triggers einen
bestimmten Prozentsatz der Aufzeich­nungsdauer vor.
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Setzen auf Min Setzt den Holdoff des Triggers auf den
kleinstmöglichen Wert.
Wichtige Hinweise
Trigger wenn. Der Eingangszustand muß 2 ns lang wahr bzw. unwahr
sein, damit das Oszilloskop das Pattern erkennen kann.
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Referenz
Beispiel #1 für eine Pattern-T riggerung
In diesem Beispiel soll das Oszilloskop getriggert werden, wenn 12 ms ± 5% lang Kanal 1 high und Kanal 4 low ist. Beide Eingänge führen TTL-Signale. Die Parameter für die Pattern-Triggerung sind dann gemäß der folgenden Tabelle einzustellen:
Triggermenü: Typ = Logisch, Klasse = Pattern
Unten Seite Wert
Eingänge definieren
Quelle Eingang 1 Logik Eingang 1 Quelle Eingang 2 Logik Eingang 2
Ch1 H Ch4
L Logik definieren AND Trigger wenn Ist Wahr = 12 ms Schwellwerte Setzen auf TTL
Kanal 1
Kanal 4
Signale wahr,
Zeit < 11,4 ms:
keine Triggerung
= Triggerpunkt
Zeit > 12,6 ms:
keine Triggerung
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Signale wahr,
Signale wahr,
Zeit = 11,6 ms:
Triggerung
19
Referenz
Beispiel #2 für eine Pattern-T riggerung
In diesem Beispiel liegen zwei Signale vor, die normalerweise phasensynchron verlaufen. Es wird vermutet, daß das Signal von Kanal 1 in einem oder in zwei Zyklen ausfällt, und deshalb soll das Oszilloskop durch den fehlenden Zyklus getriggert werden. Die Parameter für die Pattern-Triggerung sind dann gemäß der folgenden T abelle einzustellen:
Triggermenü: Typ = Logisch, Klasse = Pattern
Unten Seite Wert
Eingänge definieren
Logik definieren AND Trigger wenn Wird Wahr Schwellwerte Pegel (Eingang 1)
Kanal 1
Kanal 2
Quelle Eingang 1 Logik Eingang 1 Quelle Eingang 2 Logik Eingang 2
Pegel (Eingang 2)
Ch1 L Ch2 H
2,5 V 2,5 V
20
Bedingung ist wahr:
Triggerung
= Triggerpunkt
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