In dieser Anleitung finden Sie verschiedene Hinweise, welche entsprechend Ihrer
Wichtigkeit gekennzeichnet sind.
WARNUNGVorgänge oder Situationen, welche zur Gefährdung Ihrer
Gesundheit oder zum Tod führen können.
VORSICHTHinweis im Zusammenhang mit einer Situation oder einem
Vorgang, der zur Beschädigung des Instruments führen kann.
HINWEISWichtiger Hinweis.
HINWEISE ZU COPYRIGHT UND WARENZEICHEN
Diese Bedienungsanleitung ist urheberrechtlich geschützt und alle Rechte sind
vorbehalten. Sie darf nicht vollständig oder auszugsweise kopiert, fotokopiert,
reproduziert, übersetzt oder auf ein anderes Medium transferiert werden, ohne
dass eine schriftliche Genehmigung der Firma SUUNTO vorliegt.
SUUNTO, STINGER, Oxygen Limit Fraction (OLF), SUUNTO Reduced Gradient
Bubble Model (RGBM), kontinuierliche Dekompression und die entsprechenden
Symbole sind registrierte oder unregistrierte Warenzeichen von SUUNTO. Alle
Rechte sind vorbehalten.
Für eines oder mehrere Funktionsmerkmale dieses Produkts wurde ein Patent
eingetragen bzw. beantragt.
CE
Das CE-Symbol wird verwendet, um die Konformität mit der European Union
1
EMC directive 89/336/EEC zu belegen. Alle Tauchinstrumente von SUUNTO
erfüllen die erforderlichen EU- Bestimmungen.
FIOH, Laajaniityntie 1, FIN-01620 Vantaa, Finland, Zertifizierer Nr. 430, hat
dieses Instrument als Persönliche Schutzausrüstung nach EU- Standard eingestuft.
Dieses Instrument muss jedes zweite Jahr bzw. nach 500 Tauchgängen (je
nachdem, was zuerst eintritt) durch einen autorisierten Händler gewartet werden
(Siehe auch Kap. 6).
PrEN 13319
PrEN 13319 Tauchzubehör Tiefenmesser und kombinierte Tiefen- und
Zeitmessgeräte Funktionalitäts- und Sicherheitsbestimmungen, Testmethoden
stellt einen europäischen Standard für Tiefenmesser dar. Der STINGER wurde
unter Berücksichtigung dieser Standards entwickelt.
ISO 9001
SUUNTO Oyjs Qualitätssicherung wurde von Det Norske Veritas zertifiziert,
die in allen Bereichen mit der ISO 9001 übereinstimmt (Qualitätszertifikat Nr.
96-HEL-AQ-220).
SUUNTO Oyj kann nicht für irgendwelche Verluste oder Forderungen Dritter,
die durch die Benutzung dieses Instruments entstehen könnten, zur Verantwortung
gezogen werden.
Bedingt durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des STINGER kann es zu
Änderungen des Produktes ohne Vorankündigung kommen.
2
WARNUNG
Lesen Sie diese Bedienungsanleitung einschließlich Kapitel 1.1 Sicherheitshinweise aufmerksam. Stellen Sie sicher, dass Sie sämtliche Funktionen,
Anzeigen und Grenzen dieses Tauchcomputers verstehen. Missverständnisse,
die durch unsachgemässen Gebrauch dieses Instruments entstehen, könnten
zu gefährlichem bzw. lebensbedrohlichem oder tödlichem Fehlverhalten des
Tauchers führen.
WARNUNG
Nicht für Berufstaucher geeignet. SUUNTO- Tauchcomputer sind speziell
für den Sporttaucher entwickelt worden. Tief- und Sättigungstauchgänge, wie
sie bei Berufstauchern vorkommen, erhöhen drastisch das Risiko eines
Dekompressionsunfalls. Aus diesem Grund rät SUUNTO dringend vom
Einsatz dieses Instruments bei der Berufstaucherei ab, gleiches gilt für der
Berufstaucherei ähnliche Tauchaktivitäten.
WARNUNG
Nur gut ausgebildete Taucher sollten diesen Tauchcomputer einsetzen. Kein
Tauchcomputer kann eine fehlende oder mangelhafte Ausbildung ersetzen.
Ungenügende Ausbildung kann zu schweren Verletzungen des Tauchers oder
zum Tod führen.
3
WARNUNG
Es besteht immer das Risiko einer Dekompressionserkrankung, auch wenn
Sie sich an das vom Tauchcomputer oder der Tabelle vorgegebene Tauchprofil
halten. Kein Tauchcomputer wird die Gefahr einer Dekompressionskrankheit
oder Sauerstoffvergiftung ausschließen können. Der Stoffwechsel eines
Tauchers ist von Person zu Person und von Tag zu Tag unterschiedlich. Diesen
individuellen Gegebenheiten kann kein Tauchcomputer Rechnung tragen.
Daher sollten Sie sich unbedingt an die Nullzeitgrenzen des Tauchcomputers
halten und aus Gründen der Sicherheit regelmäßig einen Arzt zwecks einer
Tauchtauglichkeitsuntersuchung aufsuchen.
WARNUNG
SUUNTO empfiehlt dringend, dass sich Sporttaucher an die Tiefengrenze von
40m [130ft] halten, bzw. dass sie die in Bezug auf die Sauerstofftoxizität vom
Computer berechnete Maximaltiefe (abhängig vom prozentualen Sauerstoffanteil und einem maximalen Sauerstoffpartialdruck von 1,4 bar) einhalten.
WARNUNG
Von dekompressionspflichtigen Tauchgängen wird abgeraten. Sie sollten sofort
mit dem Aufstieg beginnen, sobald der Computer eine Dekompressionspflicht
anzeigt. Beachten Sie das blinkende Symbol ASC TIME und den aufwärts
gerichteten Pfeil.
WARNUNG
Benutzen Sie Zweitinstrumente. Zu Ihrer Sicherheit sollten Sie neben dem Tauchcomputer einen Tiefenmesser, Finimeter, Uhr und Austauchtabelle mitführen.
4
WARNUNG
Führen Sie einen Check des Computers vor dem Einsatz durch. Überprüfen Sie
vor jedem Tauchgang den Tauchcomputer auf seine Funktionstüchtigkeit,
vollständige LCD-Anzeige, auf eine ausreichende Batteriekapazität, auf eine
korrekte Einstellung des Sauerstoffgehalts sowie die korrekte persönliche
Anpassung bzw. Höhen- Moduswahl. Verlassen Sie ausserdem den Datenübertragungsmodus vor dem Tauchgang, da der Computer nicht automatisch in den
Tauchgangsmodus umschaltet.
WARNUNG
Sie sollten nicht fliegen, solange der Computer eine Flugverbotszeit angibt.
Aktivieren Sie den Computer vor dem Fliegen, um die verbleibende Flugverbotszeit
prüfen zu können. 5 Minuten nach Beendigung des letzten Tauchgangs schaltet
der Computer automatisch in den Stand-by-Modus. Fliegen oder das Aufsuchen
grösserer Höhen innerhalb der Flugverbotszeit kann das Risiko einer
Dekompressionserkrankung drastisch erhöhen. Beachten Sie auch die
Empfehlungen des Divers Alert Network (DAN) in Kapitel 3.2.3.4. Fliegen nach
dem Tauchen. Es gibt keine Regel für das Fliegen nach dem Tauchen, die das
Risiko einer Dekompressionserkrankung vollständig ausschliessen kann!
WARNUNG
Der Tauchcomputer darf nie an andere Personen ausgeliehen oder mit anderen Personen
geteilt werden, während er bei Tauchgängen eingesetzt wird. Die angezeigten
Tauchprofile müssen mit denen des Benutzers übereinstimmen. Wird der Computer
bei einem Tauchgang an der Oberfläche vergessen, liefert er für die folgenden
Tauchgänge falsche Informationen. Kein Tauchcomputer kann Ihnen Rechenschaft
über Tauchgänge ablegen, die ohne ihn durchgeführt wurden. Daher dürfen 4 Tage
vor dem erstmaligen Benutzen des Computers keine Tauchgänge durchgeführt werden.
5
WARNUNG
Verwenden Sie den Tauchcomputer nicht mit Gasgemischen, wenn Sie deren
Zusammensetzung nicht selbst analysiert und die entsprechenden Werte in
den Computer eingegeben haben. Fehler bei der Feststellung des Sauerstoffanteils einer Flaschenfüllung und bei der Programmierung des Sauerstoffanteils
im Tauchcomputer führen zu falschen Tauchgangsplanungsdaten.
WARNUNG
In den Tauchcomputer kann der Sauerstoffanteil nur als ganze Zahl eingegeben
werden. Runden Sie einen in Kommastellen angegebenen Sauerstoffanteil
niemals auf. Ein Sauerstoffanteil von 31,8% sollte beispielsweise mit 31%
eingegeben werden. Ein Aufrunden führt zu fehlerhaften Dekompressionsberechnungen, da der tatsächliche Stickstoffgehalt im Tank höher ist als
angegeben. Falls Sie ein konservativeres Rechenmodell bei Ihrem Computer
erreichen möchten, nutzen Sie die Möglichkeit der persönlichen Anpassung
oder reduzieren Sie den Wert für den PO2 max.
WARNUNG
Wählen Sie die korrekte persönliche Anpassung bzw. den korrekten Höhenmodus. Tauchen Sie in Gewässern, die höher als 300m [1000 ft] liegen, muss
die Höhenanpassung korrekt vorgenommen sein, da ansonsten der Computer
die Nullzeitberechnung nicht korrekt durchführen kann. Dieses Instrument
ist nicht für den Gebrauch in Höhen größer als 3000m [10000ft] ausgelegt.
Eine fehlerhafte Höhenanpassung oder das Tauchen auf Umgebungshöhe, die
über 3000m liegt, führt zur Anzeige falscher Werte und kann das Risiko einer
Dekompressionserkrankung wesentlich erhöhen.
6
WARNUNG
Nehmen Sie eine korrekte persönliche Anpassung Ihres Tauchcomputers vor.
Der Taucher sollte die Möglichkeit der persönlichen Anpassung ausserdem
nutzen, um das Rechenmodell konservativer zu gestalten, wann immer Faktoren
auftreten können, die das Risiko einer Dekompressionserkrankung erhöhen.
Eine fehlerhafte persönliche Anpassung des Tauchcomputers führt zur Anzeige
falscher Werte bei Tauchgangsplanung und Tauchgang.
WARNUNG
Von Apnoe-Tauchgängen (Freitauchen) nach Gerätetauchgängen wird abgeraten.
Warten Sie mindestens 2 Stunden und überschreiten Sie beim Freitauchen die
Tiefe von 5m [16 Fuß] nicht, je nachdem, welcher Belastung Sie beim
Gerätetauchen ausgesetzt waren. SUUNTO empfiehlt ausserdem, sich körperlich
auf das Freitauchen vorzubereiten. Kein Tauchcomputer kann ein gutes Training
ersetzen. Nicht ausreichendes oder schlechtes Training kann zu Fehlverhalten
führen, welches wiederum zu ernsten Verletzungen oder Tod führen kann.
Hinweis:
Der Freitauchgangsmodus wechselt automatisch in den Tiefenmessermodus, wenn
die Tauchzeit eines einzelnen Tauchgangs 5 Minuten überschreitet. Wenn sich
der Stinger im Tiefenmessermodus befindet, kann er erst nach 48 Stunden auf
Luft oder EAN (Enriched Air Nitrox) umgestellt werden. Ein Wechsel aus
dem Freitauchgangsmodus dagegen ist möglich.
Ein Wechsel vom Modus Luft zu EAN ist jederzeit möglich. Ein Wechsel von
EAN zu Luft kann erst erfolgen, wenn die Flugverbotszeit abgelaufen ist.
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl eines SUUNTO STINGER Tauchcomputers.
Mit dem STINGER setzt SUUNTO die Tradition fort, hoch entwickelte
Tauchinstrumente zu liefern. Dieser Tauchcomputer besitzt viele neue und
verbesserte Leistungsmerkmale, die kein anderer Computer bietet. Durch die
Druckkontakte haben Sie Zugang zu einer breiten Palette von Wahlmöglichkeiten.
Die Anzeige ist je nach gewähltem Tauchmodus optimiert und besitzt ein patentiertes,
benutzerdefinierbares Displayfeld. Dieser Tauchcomputer ist ein kompaktes,
hochentwickeltes und multifunktionales Tauchinstrument, welches Ihnen viele Jahre
problemlose und erholsame Tauchgänge ermöglichen wird.
WAHLMÖGLICHKEITEN FÜR TAUCH- UND ZEITMODI
Benutzerdefinierte Wahlmöglichkeiten lassen sich durch die Druckkontakte bedienen. Mögliche Voreinstellungen umfassen:
Wahl des Betriebsmodus Pressluft / Nitrox / Freitauchen bzw. Tiefenmesser
Alarm für maximale Tiefe
Alarm für Tauchzeit
Sauerstoffanteil in % (nur im Modus Nitrox)
Sauerstoffgrenzbereich (max. Partialdruck) (nur im Modus Nitrox)
Höhenanpassung
Persönliche Anpassung
Wahl der Masseinheit metrisch / imperial
Uhr, Kalender, täglicher Alarm, Stopuhr, Zeitanzeige für zwei Zeitzonen
Benutzerdefinierbare Displayfelder
12
KONTINUIERLICHE DEKOMPRESSION MIT SUUNTO RGBM
Das Reduced Gradient Bubble (RGBM) Modell von SUUNTO, mit dem der STINGER
arbeitet, berechnet sowohl gelöste als auch freie Gase in den Geweben des Tauchers. Es
stellt eine wesentliche Weiterentwicklung des klassischen Haldane- Prinzips dar, welches
freie Gase nicht berücksichtigt. Der Vorteil des RGBM Modells von SUUNTO liegt in
der zusätzlichen Sicherheit, die dadurch entsteht, dass eine Vielzahl von Situationen
und Tauchprofilen berücksichtigt werden können.
Um verschiedenen Risikosituationen optimal zu begegnen wurde eine weitere Kategorie
bei den Sicherheitsstops, genannt verbindlicher Sicherheitsstop eingeführt. Zudem
wird die Zeit während des empfohlenen Sicherheitsstops rückwärts gezählt. Es wird
von der jeweiligen Situation bei den Tauchgängen abhängen, welche Arten von
Sicherheitsstops zum Tragen kommen.
Lesen Sie die Zusammenfassung zum RGBM-Modell im Kapitel 7.2., um von den
Sicherheitsstops optimal profitieren zu können.
1.1. SICHERHEITSHINWEISE
Benutzen Sie den Tauchcomputer nicht, bevor Sie diese Anleitung vollständig
durchgelesen haben. Stellen Sie sicher, dass Sie den Gebrauch, die Anzeigen und Grenzen
dieses Instruments wirklich verstanden haben. Wenn Sie irgendwelche Fragen zum
Handbuch oder dem STINGER haben, so kontaktieren Sie Ihren SUUNTO Händler,
bevor Sie mit dem STINGER tauchen.
Bedenken Sie immer, dass Sie für Ihre Sicherheit selbst verantwortlich sind.
Wenn der Tauchcomputer richtig benutzt wird, ist er ein hervorragendes Instrument, um
gut ausgebildete Taucher bei der Planung und Durchführung von einzelnen und
Wiederholungstauchgängen innerhalb der beschriebenen Nullzeitgrenzen zu
unterstützen. Er ist kein Ersatz für eine qualifizierte Tauchausbildung und das Verstehen
der Prinzipien der Dekompression.
13
Das Tauchen mit sauerstoffangereicherter Luft (Nitrox) setzt den Taucher anderen Risiken
als das Tauchen mit normaler Pressluft aus. Der Umgang mit diesen Risiken und ihre
Vermeidung erfordern eine gute Ausbildung, denn sie können zu schweren Verletzungen
oder zum Tod führen.
Tauchen Sie nicht mit einem anderen Gasgemisch als mit Pressluft, wenn Sie dazu
nicht speziell ausgebildet sind.
1.1.1. NOTAUFSTIEGE
Falls Ihr Computer eine Fehlfunktion während eines Tauchganges aufweisen sollte,
besinnen Sie sich der in der Tauchausbildung vermittelten Lehrinhalte, um sicher an die
Oberfläche zu gelangen. Alternativ dazu berücksichtigen Sie folgende Schritte:
Schritt 1: Bleiben Sie ruhig und tauchen Sie sofort in eine Tiefe von 18m [60 ft] auf.
Schritt 2: Verringern Sie bei 18 m [60 ft] Ihre Aufstiegsgeschwindigkeit auf 10 m/min
Schritt 3: Verbleiben Sie solange es Ihre Luftversorgung zulässt in dieser Tiefe
[33 ft/min] und tauchen Sie weiter bis zu einer Tiefe zwischen 3 und 6 m
[10 to 20 ft] auf.
(Reserveluft berücksichtigen!). Nach dem Auftauchen bleiben Sie mindestens 24 Stunden an Land.
1.1.2. GRENZEN DES TAUCHCOMPUTERS
Obwohl der Tauchcomputer die neuesten Erkenntnisse der Dekompressionsforschung
berücksichtigt, muss der Benutzer sich dessen bewusst sein, dass ein Computer nicht
die individuellen physiologischen Funktionen eines Tauchers überwachen kann. Alle
den Autoren bekannten Dekompressionsmodelle, einschliesslich dem der US Navy,
basieren auf einem theoretischen mathematischen Modell, welches als Anleitung fungiert,
wie die Möglichkeit, einen Dekompressionsunfall zu erleiden, minimiert werden kann.
14
1.1.3. NITROX
Tauchen mit Nitrox gibt dem Taucher die Möglichkeit, das Risiko einer
Dekompressionskrankheit zu reduzieren, indem der Stickstoffgehalt im
Atemgasgemisch reduziert wird.
Wenn das Gasgemisch verändert wird, erhöht sich normalerweise der
Sauerstoffanteil. Dies wiederum erhöht das Risiko einer Sauerstoffvergiftung.
Um dieses Risiko zu reduzieren, verfolgt der STINGER Zeit und
Sauerstoffsättigung und informiert Sie darüber, damit Sie die Tauchgangsplanung
in einem sicheren Rahmen durchführen können.
Zusätzlich zu den physiologischen Effekten der angereicherten Luft auf unseren
Körper, müssen noch weitere Überlegungen beim Umgang mit Gasgemischen
durchgeführt werden. Eine Konzentration von Sauerstoff erhöht auch die Gefahr
von Feuer und Explosionen, so dass Sie auf jeden Fall den Hersteller der restlichen
Tauchausrüstung über die Eignung zur Verwendung mit Nitrox befragen sollten.
1.1.4. FREITAUCHEN
Freitauchen, und vor allem die Kombination zwischen Freitauchgängen und
Gerätetauchgängen kann Risiken bergen, die noch nicht ausreichend erforscht
und demnach nicht bekannt sind.
Jeder Mensch, der taucht, indem er die Luft anhält (Apnoe-Tauchen/ Freitauchen),
unterliegt der Gefahr, einen sogenannten Schwimmbad-Blackout zu erleiden.
Darunter versteht man einen Bewusstseinsverlust in Folge von Sauerstoffunterversorgung.
15
Wenn Sie unter Luftanhalten tauchen, baut sich im Blut und den schnellen
Geweben Stickstoff auf. Da man lediglich kurze Zeit in der Tiefe verbringt, ist
diese Stickstoffanreicherung vernachlässigbar. Demnach stellt ein Gerätetauchgang nach dem Freitauchen kaum ein Risiko dar, vorausgesetzt, die körperliche
Anstrengung während des Freitauchens war nicht hoch. Die Auswirkungen von
Tauchgängen in umgekehrter Reihenfolge sind weniger bekannt und könnten zu
einer signifikanten Erhöhung des Risikos einer Dekompressionserkrankung
führen. Daher WIRD VON FREITAUCHGÄNGEN NACH GERÄTETAUCHGÄNGEN ABGERATEN. Sie sollten keine Freitauchgänge durchführen und in
einem Zeitraum von mindestens 2 Stunden nach dem Gerätetauchgang eine Tiefe
von 5m [16 ft] nicht überschreiten.
SUUNTO empfiehlt außerdem eine Ausbildung in den
Techniken und der Physiologie des Freitauchens bevor
Sie Ihren ersten Freitauchgang durchführen. Kein
Tauchcomputer kann ein gutes Training ersetzen.
Nicht ausreichendes oder schlechtes Training kann zu
Fehlverhalten führen, welches wiederum zu ernsten
Verletzungen oder Tod führen kann.
Abb. 2.1. Druckkontakte des
Stinger.
16
2. DER ERSTE GEBRAUCH
2.1. FUNKTIONEN
Die STINGER Advanced Computer Watch ist ein multifunktionales Tauchinstrument
und eine Sportuhr, die verschiedene Funktionen einer Uhr und eines Tauchcomputers
vereint. Sie können für den Tauchcomputer die Berechnungsmodelle Pressluft (AIR),
Nitrox (EAN) und Freitauchen/ Tiefenmesser (FREE) mit Timer- Funktion wählen.
Diese Funktionen können auch ausgeschaltet werden (OFF) und das Instrument
kann als Sportuhr an Land oder im Wasser genutzt werden.
2.2. DRUCKKONTAKTE
Der Stinger wird über vier Druckkontakte folgendermassen bedient (siehe Abb. 2.1.):
M (MODE)
Um von einem Hauptmenü in ein anderes zu wechseln, drücken Sie den ModeKnopf.
Drücken Sie den Mode-Knopf, um von einem Untermenü ins Hauptmenü zu
gelangen.
Halten Sie den Mode-Knopf zwei Sekunden lang gedrückt, um die
elektrolumineszente Hintergrundbeleuchtung zu aktivieren. Befindet sich der
Computer im Tauchgangsmodus, drücken Sie den Knopf eine Sekunde lang.
Drücken Sie den Mode-Knopf, um die getroffene Auswahl im Einstellungsmodus zu bestätigen.
S (SELECT)
Drücken sie den Select-Knopf, um ein Untermenü auszuwählen.
17
Zur Auswahl des aktiven Segments im Einstellmodus benutzen Sie den
Select-Knopf.
Drücken Sie den Select-Knopf, um die Anzeige im Logbuch-Modus
auszuwählen.
Zur Auswahl des Tauchgangsplanungs-Modus im Oberflächenmodus
benutzen Sie den Select-Knopf.
Benutzen Sie den Select-Knopf, um während des Tauchgangs ein Lese-
zeichen im Tauchgangsspeicher zu setzen und um den Timer im
Tiefenmesser-Modus zu betreiben.
+, -
Zur Anzeige des Datums, der Sekunden oder der 2. Zeitanzeige im
Zeitanzeige-Display drücken Sie + oder -.
Im Einstellmodus
erhöhen Sie den angezeigten Wert durch Drücken von +
vermindern Sie den angezeigten Wert durch Drücken von Siehe Kapitel 2.4.2. zur Bedienung der Stopuhr.
Zur Anwahl der Tauchgänge im Logbuch-Modus
drücken Sie +, um nach oben zu zählen
drücken Sie -, um rückwärts zu zählen.
2.3. WASSERKONTAKTE
Der Wasserkontakt befindet sich auf der rechten Seite des Gehäuses (Abb. 2.2.).
Beim Eintauchen in Wasser wird eine elektrische Verbindung zwischen dem
Wasserkontakt und dem Gehäuse durch die Leitfähigkeit des Wassers hergestellt.
Der Oberflächen- oder Tauchgangsmodus wird automatisch aktiviert.
18
Eine Verschmutzung des Wasserkontakts kann diese
automatische Funktion beeinträchtigen. Daher ist es
wichtig, den Wasserkontakt sauber zu halten. Er kann
mit Süsswasser und einer weichen Bürste (z.B.
Zahnbürste) gereinigt werden.
HINWEIS: Wasser oder Feuchtigkeit im Bereich des
Wasserkontakts können dazu führen, dass sich der
Kontakt von selbst aktiviert. Dies kann z.B. beim
Händewaschen oder Schwitzen passieren. Aktiviert sich
der Wasserkontakt im Zeitanzeige-Modus, so erscheint
ACW auf dem Display (Abb. 2.3.) und bleibt solange
sichtbar, bis sich der Wasserkontakt deaktiviert oder
der STINGER automatisch in den Tauchgangsmodus
tritt. Um Batteriekapazität zu sparen, sollten Sie den
Wasserkontakt deaktivieren, indem Sie ihn säubern und
mit einem weichen Handtuch trocknen.
2.4. ZEITANZEIGE-MODUS [TIME]
Der STINGER besitzt folgende Funktionen: Anzeige
zweier Zeitzonen, Kalender, Stopuhr und Wecker. Der
Kalender und die Stopuhr arbeiten im ZeitanzeigeModus. Dieser Modus wird durch den Text TIME und
die Modusanzeige im Display angezeigt (Abb. 2.4.).
Zeit, Anzeige zweier Zeitzonen, Datum und täglicher
Alarm werden im Einstellmodus eingegeben (siehe
Kap. 4).
Drucksensor
Wasserkontakt
Abb. 2.2. Wasserkontakt und
Drucksensor.
Abb. 2.3. Die Aktivierung des
Wasserkontakts wird durch den
Text ACW dargestellt.
19
Abb. 2.4. Der Zeitanzeige-Modus
wird durch den Text TIME und
die Modusanzeige angezeigt.
a)
Abb. 2.5. Zeitanzeige
a) Anzeige des Datums
b) Anzeige der Sekunden
c) Anzeige der 2. Zeitzone
20
2.4.1. ZEITANZEIGE
Die Zeitanzeige ist die vorrangige Anzeige des
STINGER (Abb. 2.5.). Wurde der ZeitanzeigeModus ausgewählt, erscheint innerhalb von 2
Sekunden die Zeitanzeige, wenn kein weiterer
Knopf bedient wird.
In anderen Modi (ausser dem Tauchgangs- und
Stopuhr-Modus) kehrt der STINGER mit einem
Piepton automatisch in die Zeitanzeige zurück, wenn
5 Minuten lang kein Knopf bedient wird.
Am unteren Rand der Zeitanzeige werden entweder
das Datum (a), die aktuellen Sekunden (b) oder die
Zeitanzeige der 2. Zeitzone (c) angezeigt. Drücken
Sie + oder -, um die gewünschte Anzeigeoption
auszuwählen. Wenn Sie das nächste Mal die
Zeitanzeige aufrufen, wird die ausgewählte Option
angezeigt. Es blinkt der Text TIMER, wenn die
Stopuhr läuft.
b)
TIME
Das Display wird beleuchtet, wenn Sie den Knopf
c)
M länger als zwei Sekunden gedrückt halten.
Sehen Sie für die Einstellung von Zeit und Datum
bitte in Kapitel 4.1. Einstellen von Zeit, Datum und
2. Zeitzone nach.
Wenn Sie tauchen, werden Startzeit des Tauchgangs
und Datum in den Logbuchspeicher eingetragen.
Denken Sie daher daran, vor dem Tauchen Zeit und
Datum korrekt einzustellen, vor allem, wenn Sie bei
der Reise verschiedene Zeitzonen passiert haben.
2.4.2. STOPUHR [TIMER]
Die Stopuhr wird durch Drücken des Knopfes S
aktiviert, wenn die Zeitanzeige sichtbar ist. Der Text
TIMER an der unteren Seite und die Modusanzeige
(TIME) auf der linken Seite des Displays zeigen, dass
Sie die Stopuhr angewählt haben (Abb. 2.6.).
Mit der Stopuhr des STINGER können Sie
abgelaufene Zeit, Zwischenzeit und die Zeiten zweier
Läufer messen. Der Arbeitsbereich der Stopuhr beträgt
9 Stunden, 59 Minuten, 59,9 Sekunden (Abb. 2.7.).
Wird dieser Bereich überschritten, ertönt ein Piepton
und die Uhr kehrt automatisch zur Zeitanzeige zurück.
Abb. 2.6. Die Funktion Stopuhr
wird durch den Text TIMER und
die Modusanzeige signalisiert.
TIME
R
Abb. 2.7. Die Stopuhr zeigt Stunden, Minuten und Sekunden.
21
Mit den Knöpfen + und - können Sie die Funktionen Messen abgelaufener Zeit,
Messen der Zwischenzeit, und Zeitmessung zweier Läufer wie folgt anwählen:
Beginnen Sie mit dem STINGER einen Tauchgang oder starten Sie den
Datentransfer, wird die Stopuhr angehalten. Es ist jedoch möglich, auch während
des Tauchens die Stopuhr zu nutzen, wenn die Luft/ EAN-Modi und der
Tiefenmessermodus deaktiviert (auf OFF gestellt) sind (siehe Kap. 3.2.). Es
existiert außerdem eine separate Stopuhr (Dive timer), die im Tiefenmessermodus
beim Freitauchen verwendet werden kann (siehe Kap. 3.3.). Während Daten vom
Tauchcomputer auf einen PC übertragen werden, ist die Stopuhr ebenfalls nicht
verfügbar.
22
3. TAUCHEN MIT DEM STINGER
Um sich mit den menügesteuerten Funktionen des
Computers vertraut zu machen, empfiehlt Ihnen
SUUNTO, den Quick Refernce Guide, der mit dem
STINGER geliefert wird, zusammen mit den Informationen in den folgenden Kapiteln zu verwenden.
In diesem Abschnitt werden Ihnen Funktionsweise und
Anzeigen des STINGER erklärt. Sie werden
feststellen, dass der Tauchcomputer einfach zu bedienen und abzulesen ist. Jede Anzeige enthält nur
die Informationen, welche der jeweiligen Tauchgangssituation entsprechen.
Kap. 3.1. VOR DEM TAUCHGANG enthält generelle
Hinweise zu sämtlichen Funktionen des Tauchcomputers.
Kap. 3.2. TAUCHEN gibt Informationen zu Tauchgängen, die mit Pressluft und Nitrox durchgeführt
werden.
Kap. 3.3. FREITAUCHMODUS/ TIEFENMESSERMODUS gibt Informationen für das Freitauchen bzw.
das Tauchen unter Verwendung des Tiefenmessermodus.
Abb. 3.1. Ausgewählter Tauchgangmodus.
Abb. 3.2. Startdisplay I. Alle Segmente der Anzeige erscheinen.
23
24
a)
3.1 VOR DEM TAUCHGANG
3.1.1. AKTIVIERUNG UND SELBSTTEST
Das Instrument kann entweder durch Drücken des
Knopfes
M aktiviert werden oder der Tauchgangsmodus bzw. Freitauchgangsmodus (je nachdem,
welcher Modus voreingestellt wurde) aktiviert sich
b)
selbst beim Eintauchen des Instruments in Wasser
tiefer als 0,5m (1,5 Fuß)
Der eingestellte Tauchgangsmodus wird durch die
Texte Air, EAN oder Free zusätzlich zur
Modusanzeige auf der rechten Seite des Displays
angezeigt (Abb. 3.1.). Nun erscheinen sämtliche
c)
Segmente der Anzeige (Zahlen meistens als 8) und
alle graphischen Anzeigen (Abb. 3.2.). Einige
Sekunden später erscheint die Batteriespannungsanzeige; Hintergrundbeleuchtung und Ton werden
aktiviert (Abb. 3.3a.). Als nächstes erscheint das dem
eingestellten Modus entsprechende Bereitschaftsdisplay, welches bestätigt, dass die Aktivierung abge-
d)
schlossen wurde (Abb. 3.4.).
Führen Sie nun Ihren Computercheck durch, indem
Sie sich versichern dass
der Stinger funktioniert und eine vollständige
Abb. 3.3. Startdisplay II. Batteriespannungsanzeige.
Anzeige liefert
die Batteriewarnung nicht erscheint
°C
SURF TIME
DIVETIME
m
°C
SURF TIME
DIVETIME
m
TIME
°C
SURF TIME
DIVETIME
m
MAX
m
TIME
DIVE
das Instrument korrekte Masseinheiten
anzeigt
das Instrument korrekte Temperatur- und
Tiefenwerte (0,0 m [0 ft]) anzeigt
der Ton funktioniert
Sie alle gewünschten Anzeigen auf dem be-
nutzerdefinierbaren Displayfeld eingestellt
haben
die Höhenanpassung und die persönliche An-
passung korrekt vorgenommen wurden (in
den Betriebsarten Pressluft und EAN)
Ist der EAN-Modus eingestellt, versichern Sie sich, dass
Hinweis: Die Zeitanzeige für das Oberflächenintervall wird vor dem ersten Tauchgang nicht angezeigt.
Abb. 3.5. Startdisplay IV. Freitauchgangs-/ Tiefenmodus. Die
Werte für Tiefe und Zeit betragen Null. Durch Drücken von +
oder - wird abwechselnd die Anzeige der Maximaltiefe und
der aktuellen Uhrzeit oder der Tauchgangsnummer aktiviert.
Abb. 3.4. Startdisplay III. Oberflächenmodus (Luft). Die Werte für Tiefe u. Zeit
betragen 0. Durch Drücken von + oder wird abwechselnd die Anzeige der
Maximaltiefe und der Uhrzeit aktiviert.
25
Nach der Aktivierung des Tauchgangsmodus oder nach dem Tauchgang wechselt
der STINGER nach 5 Minuten zur Zeitanzeige, um Batterie zu sparen, wenn
keine Knöpfe bedient werden. Die Berechnungen des Tauchcomputers werden
jedoch im Hintergrund solange fortgeführt bis sämtlicher Reststickstoff abgebaut
worden ist. Dies kann bis zu 100 Stunden dauern, wie im Kapitel 7.1. Grundlegende Funktionsweisen beschrieben. SUUNTO empfiehlt, vor dem Tauchgang
den Tauchgangsmodus aufzurufen, um Voreinstellung, Batteriekapazität etc. zu
überprüfen und eine Tauchgangsplanung durchzuführen.
3.1.2. BATTERIESPANNUNGSANZEIGE UND BATTERIEWARNUNG
Dieser Tauchcomputer besitzt eine einzigartige grafische Anzeige der Batteriespannung. Somit können Sie auf einfache Art und Weise sehen, wann die Batterie
ausgewechselt werden muss.
Die Batteriespannungsanzeige wird immer angezeigt, wenn der Tauchgangsmodus
aktiviert wird. Während der Batterieüberprüfung wird die elektrolumineszente
Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet. In der folgenden Tabelle werden die verschiedenen Batteriespannungszustände dargestellt.
26
TABELLE 3.1. BATTERIESPANNUNGSANZEIGE
Die Umgebungstemperatur oder Oxidation der Batterie beeinflusst die Batteriespannung. Falls das Instrument über längere Zeit gelagert wurde, kann die
Batteriewarnung erscheinen, obwohl die Kapazität der Batterie noch ausreichend
ist. Auch bei niedriger Umgebungstemperatur kann die Batteriewarnung
erscheinen, obwohl die Batterie unter wärmeren Bedingungen noch genügend
Energie hätte. Tritt einer dieser Fälle ein, sollten Sie die Überprüfung der Batteriespannung wiederholen.
27
Abb. 3.6. Batteriewarnung. Das
Batteriesymbol zeigt eine geringe
Batteriespannung an. Die Batterie
sollte ersetzt werden.
Abb. 3.7. Hinterlegen eines Lesezeichen. Ein Lesezeichen wird im
Profilspeicher während des Tauchgangs eingetragen, indem der Knopf
S gedrückt wird. Er wird durch das
Achtung-Symbol angezeigt.
28
Nach der Überprüfung der Batteriespannung wird die
Batteriewarnung durch das Batteriesymbol angezeigt.
(Abb. 3.6.).
Wenn das Batteriesymbol im Oberflächenmodus angezeigt wird oder wenn das Display nur noch schwach
zu erkennen ist, kann die Batteriespannung für einen
sicheren Betrieb zu gering sein und die Batterie sollte
ersetzt werden.
HINWEIS: Aus Sicherheitsgründen kann die
Hintergrundbeleuchtung nicht aktiviert werden, wenn
die Batteriespannung zu gering ist.
3.1.3. BENUTZERDEFINIERBARE
FUNKTIONEN UND ALARME
Der STINGER besitzt verschiedene benutzerdefinierbare Funktionen und Tiefen-/ Zeitalarme, welche für
Sie persönlich eingestellt werden können. Beispielsweise besitzt der STINGER ein patentiertes Einstellverfahren zur Programmierung des benutzerdefinierten Displayfeldes im unteren Teil der Anzeige.
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