Ross-Tech VCDS 2015 Edition User guide [de]

Ross-Tech, LLC
Bedienungshandbuch v2.1
VAG-COM Diagnosesystem (VCDS)
Inhalt
1 ALLGEMEINES 1-1
1.1 EINFÜHRUNG ............................................................................ 1-1
1.2 SYSTEMVORAUSSETZUNGEN ......................................................... 1-1
1.3 SICHERHEITSHINWEISE ................................................................. 1-1
1.3.1 Allgemeine Verfahrenshinweise ..................................... 1-1
1.3.2 Arbeiten an Airbag-/Rückhaltesystemen ........................ 1-2
2 INSTALLATION & EINSTELLUNGEN 2-1
2.1 INSTALLATION DER SOFTWARE ...................................................... 2-1
2.2 INSTALLATION DER HARDWARE ..................................................... 2-1
2.3 ERSTINBETRIEBNAHME ................................................................ 2-2
2.4 EINSTELLUNGEN ......................................................................... 2-4
2.4.1 Anschluss- und Protokolleinstellungen ........................... 2-4
2.4.2 Benutzeroberfläche und Identifikation ........................... 2-6
2.5 UPDATES .................................................................................. 2-8
2.5.1 Automatisches Update ................................................... 2-8
2.5.2 Manuelles Update ........................................................... 2-9
2.6 VERSIONSINFORMATIONEN UND LIZENZ .......................................... 2-9
3 DIAGNOSEFUNKTIONEN 3-1
3.1 FAHRZEUGSYSTEM AUSWÄHLEN .................................................... 3-1
3.2 GRUNDFUNKTIONEN ................................................................... 3-2
3.2.1 Identifikation................................................................... 3-3
3.2.2 Erweiterte Identifikation ................................................. 3-4
3.2.3 Fehlerspeicher ................................................................ 3-5
3.2.3.1 Fehlerspeicher abfragen ........................................... 3-5
3.2.3.2 Umgebungsbedingungen .......................................... 3-6
3.2.3.3 Fehlerspeicher löschen ............................................. 3-7
3.2.4 Fehlerpfade ..................................................................... 3-7
3.2.5 Messwerte und Protokollierung ..................................... 3-8
3.2.5.1 Einzelmesswerte ....................................................... 3-8
3.2.5.2 Messwertblöcke ....................................................... 3-9
3.2.5.3 Erweiterte Messwerte ............................................ 3-11
3.2.5.4 Messwerte protokollieren ...................................... 3-12
3.2.6 Readiness ...................................................................... 3-13
3.3 ERWEITERTE FUNKTIONEN ......................................................... 3-14
3.3.1 Codierung ...................................................................... 3-14
3.3.1.1 Kurze Codierung ..................................................... 3-14
3.3.1.2 Lange Codierung ..................................................... 3-16
3.3.1.3 Codierung von Subsystemen .................................. 3-16
3.3.1.4 Codierung der Gatewayverbauliste ........................ 3-17
3.3.1.5 Assistent für Batteriecodierung .............................. 3-18
3.3.1.6 Assistent für Airbagcodierung ................................ 3-18
3.3.2 Login/Codierung-2 ........................................................ 3-20
3.3.3 Zugriffsberechtigung ..................................................... 3-21
3.3.4 Anpassung ..................................................................... 3-21
3.3.4.1 Kurze Anpassung .................................................... 3-22
3.3.4.2 Lange Anpassung .................................................... 3-24
3.3.5 Stellglieddiagnose ......................................................... 3-24
3.3.5.1 Sequentielle Stellglieddiagnose .............................. 3-25
3.3.5.2 Selektive Stellglieddiagnose ................................... 3-25
3.3.5 Grundeinstellung ....................................................... 3-26
4 SONDERFUNKTIONEN 4-1
4.1 DIAGNOSEPROTOKOLL (AUTO-SCAN) ............................................. 4-1
4.2 OBD-II/EOBD FUNKTIONEN ....................................................... 4-3
4.3 READINESS ERZEUGEN ................................................................. 4-4
4.4 SITZUNGSPROTOKOLL .................................................................. 4-4
4.5 BESCHLEUNIGUNGSMESSUNG ....................................................... 4-5
4.6 SERVICEANZEIGE ZURÜCKSETZEN ................................................... 4-6
5 ANWENDUNGEN 5-1
5.1 TRANSPORTMODUS .................................................................... 5-1
5.1.1 Transportmodus aktivieren ............................................ 5-2
5.1.2 Transportmodus deaktivieren ........................................ 5-2
5.2 GATEWAY-VERBAULISTE .............................................................. 5-2
5.3 FEHLERSPEICHER LÖSCHEN (GESAMTSYSTEM) .................................. 5-4
5.4 STEUERGERÄTEABBILD ................................................................. 5-4
5.5 LAUFLEISTUNG MOTORSTEUERGERÄT AUSLESEN ............................... 5-5
5.6 RINGBRUCHDIAGNOSE ................................................................. 5-6
5.7 STEUERGERÄTESUCHE ................................................................. 5-7
5.8 PROTOKOLLE UND DEBUG DATEIEN VERSCHICKEN ............................. 5-7
6 ZUSATZPROGRAMME & PLUGINS 6-1
6.1 PLUGINS ................................................................................... 6-1
6.1.1 VC-Scope ......................................................................... 6-1
6.1.2 LCode (Assistent für Lange Codierung) ........................... 6-3
6.1.3 TDI-Graph ........................................................................ 6-4
6.2 ZUSATZPROGRAMME .................................................................. 6-5
6.2.1 Logdatei Konverter (CSVConv) ........................................ 6-5
7 ANHANG 7-1
7.1 FAHRZEUGDATENTRÄGER ............................................................. 7-1
7.2 INDEX/FARBCODE VON AIRBAGSTEUERGERÄTEN .............................. 7-2
7.3 FUNKTIONSÜBERSICHT ................................................................ 7-3
7.4 BEKANNTE PROBLEME ................................................................. 7-4
7.4.1 Keine Kommunikation ..................................................... 7-4
7.4.2 Instabile Kommunikation ................................................ 7-4
7.4.3 Anschlussprüfung ............................................................ 7-5
7.5 STEUERGERÄTEDOKUMENTATION .................................................. 7-6
7.6 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN .............................................. 7-7
8 BEGRIFFE 8-1
1 Allgemeines
1.1 Einführung
1.2 Systemvoraussetzungen
Unterstützt werden Laptops, Tablet-PCs, Subnotebooks und Ultra-Mobile-PCs (UMPCs) sowie herkömmliche Desktop-PCs welche folgende Mindestanforderungen erfüllen. Abweichungen in den Anforderungen gibt es aufgrund der verwendeten Interfacehardware.
Intel Pentium 100 MHz (oder gleichwertig) mit 32 MB Hauptspeicher für
serielle Interfacehardware (KEY-COM, HEX-COM, HEX-COM+CAN) bzw. Intel Pentium III 500 MHz (oder gleichwertig) mit 64 MB Hauptspeicher für USB Interfacehardware (KEY/KII-USB, HEX-USB, HEX-USB+CAN).
Microsoft Windows 98 oder neuer, es werden Windows 98, ME, 2000, XP-
32, XP-64 und Vista-32 bzw. 64 unterstützt.
25 MB verfügbarer Festplattenspeicher Bildschirmauflösung 640x480 Pixel (1024x768 empfohlen) Sofern Sie eine externe Spannungsversorgung verwenden, achten Sie
darauf das diese für die Anwendung mit anderen extern gespeisten Geräten geeignet ist, andernfalls können Schäden an Ihrer Interfacehardware auftreten.
1.3 Sicherheitshinweise
1.3.1 Allgemeine Verfahrenshinweise
Vor Änderungen an Fahrzeugsystemen (z.B. Codierung, Anpassung etc.)
sollten die Originalwerte gespeichert bzw. notiert werden, dies ist zum Beispiel mittels Diagnoseprotokoll (Auto-Scan) und/oder Steuergerätabbild möglich.
Befestigen Sie vor Probefahrten das Diagnosegerät /Laptop im Fahrzeug
(z.B. mittels Gurt), bei Fahrten allein und mitlaufendem Protokoll eignet sich der Beifahrersitz bzw. der Beifahrerfußraum. Achten Sie darauf das sich das Gerät außerhalb eventueller Airbag Auslösebereiche befindet. Bei Fahrten mit einer zweiten Person sollte diese Vorzugsweise auf dem Rücksitz das Diagnosegerät bedienen, ebenfalls da die Vordersitze im Falle einer Airbagauslösung zu gefährlich wären.
1.3.2 Arbeiten an Airbag-/Rückhaltesystemen
Prüf-, Montage- und Instandsetzungsarbeiten dürfen nur von geschultem
Personal durchgeführt werden.
Beachten Sie die Richtlinien und Hinweise des Fahrzeugherstellers (z.B.
siehe Reparaturleitfaden).
Prüfen Sie vor dem Löschen von Fehlern in Airbagsteuergeräten die
entsprechenden Bauteile, beachten Sie insbesondere die aktuellen Messwerte. Beim Löschen darf sich keine Person im Innenraum des Fahrzeuges bzw. in Reichweite eines Airbags (z.B. Fußgängerschutz oder Batterieabtrennung) oder Rückhaltesystems aufhalten.
2 Installation & Einstellungen
2.1 Installation der Software
http://www.diagnosetool.de
Nach dem Download starten Sie die Installation durch einen Doppelklick auf die Datei VCDS-MFT-12122-Installer.exe. Der Assistent welcher Sie durch die Installation begleiten wird sollte nun gestartet werden, folgenden Sie den einzelnen Schritten bis zum Ende der Installation, während des Vorgangs werden automatisch die Treiber der Interfacehardware installiert.
Bitte verbinden Sie die Interfacehardware erst im Anschluss an die Installation der Software mit Ihrem PC bzw. Laptop.
2.2 Installation der Hardware
Verbinden Sie den COM (seriell) oder USB Stecker Ihres Interfaces mit dem korrekten Anschluss an Ihrem PC. Falls Ihr PC weiter als 2m vom Fahrzeug (bzw. dem Diagnoseanschluss) entfernt steht, verwenden Sie ein freigegebenes Verlängerungskabel zwischen PC und Interface.
Wenn Sie ein USB Interface benutzen, sollte Windows nun die neue Hardware erkennen und eine entsprechende Meldung sollte erscheinen.
Klicken Sie auf die Neue Hardware gefunden Nachricht und der Assistent für das Suchen neuer Hardware sollte starten. Als erstes wählen Sie „Nein, diesmal nicht” wenn Sie gefragt werden ob Sie mit dem Internet verbinden wollen um nach Treibern zu suchen. Wählen Sie als nächstes "Software automatisch installieren (empfohlen)" und klicken Sie auf [Weiter >].
Der folgende Vorgang sollte automatisiert sein aber Sie müssen ggf. mit “Installation fortsetzen” bestätigen um die Treiberinstallation fortzusetzen. Sollten Sie Windows 98/ME benutzen folgen Sie den USB Treiberinstallations­Anweisungen welche auf dem Bildschirm erscheinen sollten.
Falls Sie, aus irgendeinem Grund, das USB Interface installiert haben ohne den obigen Anweisungen zu folgen, und VCDS deshalb nicht korrekt arbeitet, öffnen Sie in den Windows Gerätemanager während das Interface angeschlossen ist.
Unter Windows 2000/XP, finden Sie den Gerätemanager über einen Rechtsklick auf den Arbeitsplatz. Wählen Sie Verwalten um die Computerverwaltung zu öffnen. Auf der rechten Seite unter System wählen Sie nun Gerätemanager.
Suchen Sie unter USB-Controller den Eintrag “Ross-Tech HEX or KEY USB Interface” und löschen Sie diesen. Nun entfernen Sie das Interface vom PC, warten 5 Sekunden und schließen es wieder an. Folgen Sie nun der Installationsanleitung wie bereits zuvor beschrieben.
2.3 Erstinbetriebnahme
Verbinden Sie das Fahrzeug seitige Ende des Interfaces mit dem Diagnoseanschluss in Ihrem Fahrzeug. Diesen finden Sie häufig im Fußraum Fahrerseite wie es zum Beispiel dem nebenstehenden Bild entnehmen können.
Sobald das Interface angeschlossen ist sollte es nach kurzer Zeit betriebsbereit sein, die Status LED sollte in grün aufleuchten.
Sofern die Status LED nicht wie erwartet auf grün wechselt sondern zum Beispiel rot blinkt, lesen Sie sich bitte die Hinweise zu bekannten Problemen (siehe Abschnitt 7.4) durch.
Falls Ihr Fahrzeug einen 2x2 Anschluss besitzt (einige Modelle vor 1996), benutzen Sie den optionalen 2x2 Adapter zwischen dem Interface und dem Anschluss im Fahrzeug. Dieser
Adapter ist Teil des Werkstatt-Koffers, er kann jedoch auch separat bei uns erworben werden.
Schalten Sie die Zündung des Fahrzeuges EIN.
Stellen Sie sicher das der Schlüssel weit genug gedreht ist so das die Warn-/Statusleuchten im Kombiinstrument aktiv sind. Der Motor muss nicht aber kann laufen.
Starten Sie die VCDS Software entweder über das Startmenü oder das Symbol auf ihrem Desktop.
Auf dem Startbildschirm von VCDS klicken Sie auf [Einstellungen] und sobald sich das neue Menü öffnet können Sie den korrekten Anschluss für Ihren PC (häufig COM1/COM2) oder USB auswählen und klicken anschließend auf [Test]. Stellen Sie
sicher das VCDS das Interface findet, es sollte nun eine entsprechende Statusmeldung auf Ihrem Bildschirm angezeigt werden.
Wenn Sie den Test erfolgreich durchgeführt haben klicken Sie auf [OK] und dann auf [Speichern] um diese Konfiguration zu sichern, Sie werden zum Hauptbildschirm weitergeleitet. Klicken Sie dort auf [Auswahl] um die Steuergerät Auswahl zu öffnen, hier können Sie nun die einzelnen Steuergeräte Ihres Fahrzeuges wie z.B. Motorelektronik anwählen.
2.4 Einstellungen
Die Einstellungen gliedern sich in zwei Reiter auf, zwischen denen Sie je nach Bedarf wechseln können. Unter [ Anschluss- und Protokolleinstellungen ] finden Sie sämtliche zur Kommunikation notwendigen Parameter, während sich unter [ Benutzeroberfläche und Identifikation ] alle für Sie als Anwender relevanten Einstellungen zu finden sind.
2.4.1 Anschluss- und Protokolleinstellungen
Wählen Sie den Anschluss bzw. Anschlusstyp an den das von Ihnen
verwendete Interface angeschlossen ist. Im Falle von serieller Interfacehardware (z.B. HEX-COM oder HEX-COM+CAN) wählen Sie COM1-COM4 (meist COM1) während Sie im Falle von USB Hardware den gleichnamigen Punkt auswählen. Anschließend betätigen Sie die Schaltfläche [ Test ] um Ihre Auswahl zu überprüfen.
Interface
CAN
K1
K2
HEX+CAN
i.O.
i.O.
i.O.
Micro-CAN
i.O.
Nicht unterstützt
Nicht unterstützt
KEY, KII und HEX
Nicht unterstützt
i.O.
i.O.
Der nachfolgenden Tabelle können Sie die Sollwerte für die Datenleitungen aufgeschlüsselt auf die verschiedenen Hardwareausführungen entnehmen.
Für den Fall das eine der Diagnoseleitungen einen Kurzschluss meldet folgen Sie bitte den Hinweisen zum Anschlusstest (siehe Abschnitt 7.4.3). Bitte beachten Sie das die Meldung „CAN: Nicht bereit“ bei älteren Modellen keine Fehlfunktion darstellt. Eine korrekte Prüfung der CAN Funktionalität Ihrer Interfacehardware ist nur dann gegeben wenn das zur Prüfung verwendete Fahrzeug auch die die Diagnose über CAN-Datenbus unterstützt.
Die Schaltfläche [ LEDs ] beinhaltet einen erweiterten Test zur Kommunikation mit der Interfacehardware, nutzen Sie dies wenn Sie von einem unserer Mitarbeiter dazu aufgefordert werden.
Mit den Protokolleinstellungen verändert Sie Parameter zur Kommunikation mit den Steuergeräten, i.d.R. sollten Änderungen in diesem Bereich nicht notwendig sein.
Die Start-Baudrate wird beim ersten Zugriff auf ein Steuergerät genutzt,
der Standardwert 0 bedeutet das VCDS selbstständig versucht den korrekten Wert zu ermitteln. In den meisten Fällen ist dieses Feld deaktiviert da Ihre Interfacehardware die vom Steuergerät genutzte Baudrate automatisch ermittelt.
Über die KW2-Verzögerung wird die Zeitspanne verändert welche
während des Verbindungsaufbaus mit einem Steuergerät zum Einsatz kommt. Verändern Sie den Standardwert 30 nur wenn Sie von einem unserer Mitarbeiter im Falle von Kommunikationsproblemen mit einem Steuergerät dazu aufgefordert werden.
Die TST-Adresse wird genutzt sofern VCDS die Adresse eines
Steuergerätes noch nicht unterstützt. Ändern Sie den Standardwert -1 nur dann wenn Sie explizit von uns dazu aufgefordert werden.
Mittels der Debug-Stufen lässt sich einstellen wie VCDS Informationen
zur Fehlersuche ausgibt. Verändern Sie den Standardwert 0 nur wenn Sie von einem unserer Mitarbeiter dazu aufgefordert werden.
Das Block-Intervall (Blk.-Int.) beeinflusst das Protokolltiming.
Änderungen des Standardwertes 55 können in instabiler Kommunikation resultieren. Um die Höchstmögliche Abtastrate (siehe Abschnitt 3.2.6) zu erhalten setzen Sie diesen Wert auf 25.
Das Zeichen-Intervall (Char-Int) beeinflusst das Protokolltiming.
Änderungen des Standardwertes 1 können in instabiler Kommunikation resultieren. Um die Höchstmögliche Abtastrate (siehe Abschnitt 3.2.6) zu erhalten setzen Sie diesen Wert auf 0.
Die KP2-Zeit betrifft nur Steuergeräte die das KWP-2000 Protokoll
nutzen. Ein erhöhen des Standardwertes 25 bis maximal 99 resultiert in einer höheren Abtastrate (siehe Abschnitt 3.2.6), dies kann jedoch ebenfalls zu instabiler Kommunikationführen.
Die Einstellung CAN-Timeout gibt an wie lange VCDS auf Antwort von
einem Steuergerät wartet. Verändern Sie den Standardwert 0 nur wenn Sie von einem unserer Mitarbeiter dazu aufgefordert werden.
Über die Initialisierungseinstellungen lassen sich diverse Parameter verändern welche den Kommunikationsaufbau zu den Steuergeräten beeinflussen.
OBD-II Schnellinit. AUS sollten Sie nutzen wenn Sie Probleme haben
mittels EOBD/OBD-II eine Verbindung zum Fahrzeug aufzubauen.
Wenn CAN-Init. am Motor AUS aktiv ist versucht VCDS nicht via CAN
mit einem Motorsteuergerät zu kommunizieren sondern nutzt sofort die K-Leitung. Dies ist nützlich da verschiedene Motorsteuergeräte bei Kommunikation über K-Leitung eine höhere Abtastrate ermöglichen, da jedoch nicht alle Motorsteuergeräte über K-Leitung erreichbar sind ist diese Einstellung normalerweise inaktiv.
Mittels CAN-Init. überall AUS können Sie den Verbindungsaufbau
verkürzen wenn Sie nicht an Fahrzeugen mit Diagnose via CAN arbeiten.
Über Intell. Funktionen AUS lassen sich bestimmte Funktionen Ihrer
Interfacehardware deaktivieren. Nutzen Sie diese Einstellung nur wenn Sie von einem unserer Mitarbeiter dazu aufgefordert werden.
Bei älteren PCs bzw. Laptops lässt sich die CPU-Last reduzieren um zum Beispiel anderen Anwendungen mehr Priorität zu geben während VCDS aktiv ist. Sie können dies wahlweise für nur für KWP1281 und/oder KWP-2000 aktivieren, jedoch kann dies zu instabiler Kommunikation führen.
Sollten Sie Einstellungen geändert haben können Sie diese jederzeit auch wieder mittels der Schaltfläche [ Standard wiederherst. ] zurücksetzen.
2.4.2 Benutzeroberfläche und Identifikation
Über die Werkstatt-Identifikation können Sie zum Beispiel Ihren Werkstattnamen eintragen, dieser wird nicht im Steuergerät gespeichert aber
erscheint auf jedem Diagnoseprotokoll und Ausdruck.
Die Betriebsnummer (auch bekannt als WSC/Werkstattcode) gibt die Identifikationsnummer Ihres Betriebes an, diese wird zusammen mit der VZ/Importeursnummer vom Fahrzeughersteller (z.B. Volkswagen) zur Verfügung gestellt.
Die Gerätenummer gibt an welches Gerät genutzt wird, im Falle der VAG­155x bzw. VAS-505x Tester ist dies eine fest im Gerät gespeicherte und nicht änderbare Serien- bzw. Fertigungsnummer welche nicht verändert werden kann.
Sofern Sie keine eigene Betrieb- und Importeursnummer zugewiesen bekommen haben, eine freie Werkstatt oder Privatanwender sind verändern Sie den Standardwert 00000 nicht. VCDS wird in diesem Fall bei Schreibzugriffen auf Steuergeräte die bereits im Steuergerät hinterlegte Kombination aus Betrieb-, Importeurs- und Gerätenummer verwenden.
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit Einfluss auf die Benutzeroberfläche zu nehmen, so können Sie zum Beispiel die von VCDS am Ende von Auto-Scans genutzte Soundausgabe deaktivieren und die Bildschirmausgabe für ältere PCs bzw. Laptops auf 256 Farben limitieren, sowie die neue Steuergeräteauswahl auf Basis der Gatewayverbauliste zu deaktivieren.
Der linke Druckrand gibt an um wie viele Zeichen die Druckausgabe nach rechts verschoben werden soll, der Standardwert ist 4.
In einigen Fällen ist es angenehmer die Fenstergröße zu verändern, bei großen Bildschirmen lässt sich diese erhöhen und an die verwendete Auflösung anpassen. Für Geräte mit besonders geringer Auflösung (z.B. UMPCs wie ASUS EeePC) steht neben dem Standardwert 10 auch die nochmals reduzierte Größe 8 zur Verfügung.
Einstellungen zu Updates von VCDS gestatten Ihnen die automatischen Aktualisierungen zu deaktivieren oder manuell nach Updates zu suchen. Weitere Informationen Entnehmen Sie dem nachfolgenden Kapitel Updates (siehe Abschnitt 2.5).
Sollten Sie sämtliche Einstellungen zurücksetzen wollen, so klicken Sie nach dem Start der Software auf das VCDS Symbol, dort haben Sie nun die Möglichkeit die Konfigurationsdatei zu löschen. Diese Funktion kann zum Beispiel nützlich sein wenn Sie eine zu große Fenstergröße gewählt haben.
2.5 Updates
Im Preis Ihres Diagnosesystemes sind zukünftige Aktualisierungen der Software bereits enthalten, so dass Sie immer mit einer aktuellen Version von VCDS arbeiten können. Um die jeweils aktuellste Version einzusetzen haben Sie zwei Möglichkeiten, zum einen das automatische (Internetbasierte) Update und zum anderen das manuelle Update.
2.5.1 Automatisches Update
Sofern Sie VCDS auf einem Internet-fähigen PC bzw. Laptop installiert haben prüft die Software bei jedem System- sowie Programmstart ob eine aktualisierte Version zur Verfügung steht. Sollte dies der Fall sein wird Ihnen ein entsprechender Hinweis angezeigt, Sie können das Update dann sofort vornehmen oder mittels [ Abbrechen ] auf einen späteren Zeitpunkt verschieben (siehe Abschnitt
2.5.2).
2.5.2 Manuelles Update
Sollten Sie ein automatisches Update abgebrochen haben oder aktiv nach einer Aktualisierung suchen wollen, können Sie dies manuell bei bestehender Internetverbindung unter [ Einstellungen ] über den Reiter
[ Benutzeroberfläche und Identifikation ] tun indem Sie auf die Schaltfläche [ Jetzt nach Updates suchen! ] klicken. VCDS versucht dann wie auch beim
automatischen Update eine Verbindung mit dem Updateserver aufzubauen und prüft ob eine neuere Version als die bereits installierte verfügbar ist.
Alternativ können Sie die jeweils aktuelle Version immer von unserer Internetseite herunterladen:
http://www.Ross-Tech.com/drv/
Nach dem Download starten Sie die Installation durch einen Doppelklick auf die Datei VCDS-DRV-9080-Installer.exe wie im Kapitel Installation der Software (siehe Abschnitt 2.1) beschrieben.
Sofern notwendig können Sie die heruntergeladene Installationsdatei auch auf einen Datenträger (USB-Speicher, CD etc.) kopieren um die aktuelle Version so zum Beispiel auf einem PC bzw. Laptop zu installieren der nicht direkt an das Internet angebunden ist.
2.6 Versionsinformationen und Lizenz
Mit Hilfe der Schaltfläche [ Über ] können Sie neben Kontaktinformationen zu Ihrem Vertriebspartner auch den aktuellen Status Ihrer Lizenz und die Seriennummer der verwendeten Interfacehardware abrufen.
Im oberen Teil des Bildschirmes können sie die Versionsnummer sowie den Datenstand Ihrer VCDS Installation ablesen, in diesem Fall handelt es sich um Version DRV 805.0. Die ersten 3 Buchstaben (hier DRV) stehen hierbei für das Kürzel des Vertriebspartners.
Da die eigentliche VCDS Software selbst nur in unregelmäßigen Abständen aktualisiert wird, werden i.d.R. alle 4-6 Wochen neue Datenstände veröffentlicht. Ein Datenstand beinhaltet spezifische Informationen zu Modellen und Steuergeräten zum Beispiel in Form von Labeldateien, Fehlercodetabellen und ODX-Containern.
Sofern Sie Ihr System bereits an einem Fahrzeug getestet und genutzt haben sollte als Lizenzstatus Voll registriert / aktiviert angezeigt werden.
VCDS ist nicht nur in verschiedenen Sprachen verfügbar sondern je nach Land auch von mehreren Vertriebspartnern. In der Regel hat jeder dieser Vertriebspartner einen eigenen Lizenzschlüssel, sollten Sie eine Version nutzen die nicht von Ihrem Vertriebspartner stammt so wird VCDS nur eingeschränkt funktionieren und im Modus Shareware laufen.
Ausgenommen von dieser Regelung sind sämtliche englischen Originalversionen von VCDS, so hat jeder Kunde die Möglichkeit neben der aktuellen Version auch Test- und Betaversionen zu nutzen.
Über die Schaltfläche [ Zurück ] gelangen Sie wieder zum Hauptmenü.
3 Diagnosefunktionen
3.1 Fahrzeugsystem auswählen
Über die Schaltfläche [ Auswahl ] auf dem Startbildschirm lassen sich die einzelnen Fahrzeugsysteme, welche thematisch geordnet über die Reiter erreichbar sind, individuell anwählen. Die gelisteten Systeme können aber müssen nicht im Fahrzeug verbaut sein, bei modernen Fahrzeugen wird auf Basis der Gateway Verbauliste (siehe Abschnitt 5.2) die Liste der verbauten Steuergeräte abgefragt. In diesem Fall erscheinen 1 bzw. 2 Reiter mit dem Titel [ Verbaut 1/2] anstelle des Reiters [ Allgemein ].
Die automatischen Abfrage der Gateway Verbauliste lässt sich über die Programmeinstellungen (siehe Abschnitt 2.4) permanent deaktivieren.
Über das Feld Direkteingabe haben Sie die Möglichkeit Adressworte direkt über die Tastatur einzugeben (z.B. 01 für Motorelektronik), klicken Sie nach der Eingabe auf [ Start ] oder betätigen Sie die Taste Q (Quittieren)
3.2 Grundfunktionen
Die verfügbaren Diagnosefunktionen unterscheiden sich je nach Fahrzeugsystem. Abhängig vom verwendeten Kommunikationsprotokoll (z.B. KWP-2000/CAN/UDS) werden die Schaltflächen der nicht unterstützten Funktionen deaktiviert.
Das Feld Kommunikationsstatus gibt Auskunft zur Datenübertragung mit dem angewählten Steuergerät. Neben dem verwendeten Protokoll werden zusätzlich Informationen zur Verbindung aufgezeigt.
IC= Die Anzahl der Initialisierungsversuche sollte i.d.R. 1 betragen, ein höherer Wert kann verschiedene Ursachen haben so z.B. instabile Kommunikation oder vom Steuergerät initiierte Abbrüche wie sie im Falle einer falschen Logineingabe häufig auftreten.
TE= Der Zähler für Übertragungsfehler (Senden) innerhalb einzelner Datenpakete sollte immer 0 zeigen, steigt dieser Wert an ist dies ein Anzeichen für instabile Kommunikation mit dem Steuergerät.
RE= Der Zähler für Übertragungsfehler (Empfang) innerhalb einzelner Datenpakete sollte immer 0 zeigen, steigt dieser Wert an ist dies ein Anzeichen für instabile Kommunikation mit dem Steuergerät.
Protokoll: Das verwendete Übertragungsprotokoll ist abhängig vom Fahrzeug bzw. dem einzelnen Steuergerät, von VCDS unterstützte Protokolle sind KWP-1281, KWP-2000, CAN und UDS. Das nebenstehende Zeichen rotiert bei aktiver Kommunikation, gleichzeitig sollte die LED der Interfacehardware durch einen stetigen Farbwechsel (z.B. rot/grün) Kommunikation anzeigen.
Alle Grundfunktionen sind als sichere Funktionen anzusehen, darunter versteht man solche die keinerlei Änderungen an einem Fahrzeugsystem zulassen und sozusagen nur Daten lesen.
Die Erweiterten Funktionen beinhalten sämtliche Prozeduren die Änderungen des Verhaltens, der Programmierung oder Arbeitsweise des Steuergerätes nach sich ziehen (siehe Abschnitt 3.3).
3.2.1 Identifikation
Über die Steuergerät Identifkation stehen Ihnen grundlegende Informationen über das Steuergerät zur Verfügung. Angefangen bei der Teilenummer, über die Bauteilbeschreibung bis hin zu Codierung und Betriebsnummer mit der zuletzt an diesem Steuergerät gearbeitet worden ist.
Bei der Teilenummer eines Steuergerätes wird i.d.R. zwischen Software- und Hardwareteilenummer unterschieden. Die Hardwareteilenummer (siehe
Abschnitt 3.2.2) ist unveränderlich, über die Softwareteilenummer werden zum
Beispiel Fahrzeug spezifische Modifikationen in der Steuergerätsoftware identifiziert. Im Rahmen von Steuergerät Aktualisierungen kann sich die Softwareteilenummer eines Steuergerätes ändern.
Der Bauteilbeschreibung lässt sich neben einem vom Hersteller vergebenen Text i.d.R. auch Software- und Hardwarestand sowie ggf. der Zulieferer des Fahrzeugsystems entnehmen.
Mit Hilfe der Codierung erfolgen Fahrzeug bzw. Ausstattungs spezifisch Änderungen, der aktuelle Codierwert wird Ihnen hier angezeigt. Eine Ausnahme sind lange Codierungen, diese sind ausschließlich über die separate Funktion Codierung (siehe Abschnitt 3.3.1) zugänglich.
Das Feld Betriebsnummer gibt die Daten des letzten Diagnosegerätes bzw. Betriebes wieder welcher Änderungen an diesem Fahrzeugsystem
durchgeführt hat. Weitere Informationen zum Thema Betriebs-, Importeurs und Gerätenummer finden Sie im Abschnitt 2.4.2.
In den beiden Extra Feldern werden weitere Informationen dargestellt, dies können zum Beispiel Identifikationsdaten der verbauten Subsysteme oder auch Daten wie Fahrzeug-Ident.-Nummer (FIN) oder Wegfahrsperren-Ident.­Nummer (WFS-ID) sein.
Über die Schaltfläche [ Steuergerät schließen, zurück – 06 ] gelangen Sie wieder zur Steuergerätauswahl.
3.2.2 Erweiterte Identifikation
Im Rahmen der erweiterten Identifikation stehen Ihnen zusätzliche Informationen zum Fahrzeugsystem zur Verfügung, je nach Verfügbarkeit werden so zum Beispiel die Hardwareteilenummer, die Seriennummer, der Hersteller/Zulieferer und das Produktionsdatum angezeigt.
Auch Daten zur Steuergerät Aktualisierung werden aufgeführt, so zum Beispiel die Anzahl der Programmierungs-versuche, erfolgreiche Programmierungen sowie das Datum der letzten Programmierung und Informationen zum Betrieb bzw. Gerät mit dem die letzte Programmierung durchgeführt worden ist.
Einen Sonderfall stellt die Wegfahrsperren Challenge dar, sie wird bei Fahrzeugsystemen der Wegfahrsperren Generation IV oder neuer angezeigt und ist notwendig um die Daten zur Freischaltung der Wegfahrsperre abzufragen. Bei Steuergeräten welche das Diagnoseprotokoll UDS/ODX unterstützen werden ebenfalls Daten zum ASAM Datensatz angezeigt.
Das Audi Music Interface (AMI) stellt einen weiteren Sonderfall dar, hier werden Ihnen zusätzlich die Versionen der Schnittstellentreiber angezeigt.
Alle angezeigten Daten lassen sich in die Zwischenablage [ Kopieren ] oder in das Sitzungsprotokoll [ Speichern ]. Über die Schaltfläche [ Zurück ] gelangen Sie wieder zur Steuergerät Identifikation und Funktionsübersicht.
3.2.3 Fehlerspeicher
3.2.3.1 Fehlerspeicher abfragen
Die Schaltfläche [ Fehlerspeicher – 02 ] (Funktion 02) ermöglicht Ihnen den Fehlerspeicher eines Fahrzeugsystems abzufragen. Fehlercodes werden je nach Steuergerät in 5 bzw. 6-stelliger Form und mit dem korrespondierenden Fehlercode nach ISO/SAE-Standard angegeben. Fehlerart (z.B. Kurzschluss nach Masse) und Fehlerstatus (statisch oder sporadisch) werden ebenfalls aufgelistet.
Priorität
Beschreibung
1
Unmittelbares Stehenbleiben erforderlich, Fehler mit starkem Einfluss auf die Fahrzeugverfügbarkeit.
2
Unmittelbarer Werkstattbesuch erforderlich.
3
Werkstattbesuch erforderlich, jedoch nicht unmittelbar. Kann zum Beispiel mit dem nächsten Serviceereignis verknüpft werden.
4
Werkstattbesuch empfohlen, Fahrzeugverfügbarkeit z.B. durch erhöhten Ruhestrom beeinträchtigt.
5
Kein Einfluss auf die Fahrzeugverfügbarkeit.
6
Bedingter/langfristiger Einfluss auf die Fahrzeugverfügbarkeit, z.B. durch mangelnde Betriebsmittel/Füllstände, Verschleiß oder Alterung.
7
Komfortfunktionen beeinträchtigt.
8
Allgemeiner Hinweis
Alle angezeigten Daten lassen sich mittels [ Codes drucken ] über einen angeschlossenen Drucker ausgeben, sowie mittels [ Codes kopieren ] in die Zwischenablage oder über [ Codes speichern ] in das Sitzungsprotokoll übernehmen. Über die Schaltfläche [ Fertig, zurück ] gelangen Sie wieder zur Steuergerät Identifikation und Funktionsübersicht.
3.2.3.2 Umgebungsbedingungen
Zusätzlich zu den eigentlichen Fehlernummern, Beschreibungen und Typen bieten vorwiegend neuere Fahrzeugsysteme auch Umgebungsbedingungen an. Diese werden automatisch mit ausgelesen und können wahlweise über die Schaltfläche [ Umgebungsbedingungen ] ausgeblendet werden.
Neben dem Fehlerstatus werden Priorität, Häufigkeit und der Verlernzähler angezeigt. Zusätzlich können Datum und Uhrzeit sowie der Kilometerstand zur ersten Speicherung des Fehlers angegeben sein. Abhängig vom Fehler und dem jeweiligen Fahrzeugsystem werden auch weitere spezifische Umgebungsbedingungen angezeigt.
Die Fehlerpriorität gliedert sich wie folgt auf, ab Priorität 6 handelt es sich um Hinweise ohne direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit des Fahrzeuges.
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