Roland ME-70 User Manual [de]

QUICK START
ME-70
Gitarren-Multieffektgerät und Preamp
Hallo! Vor dir liegt das BOSS ME-70, das Multieffektgerät mit der "einfachsten Bedienung aller Zeiten" - Du stellst alles einfach mit den Drehreglern ein! Wegen dieser ultra-einfachen Bedienung, den vielen enthaltenen Effekten, der kompakten Größe und der fantastischen Soundqualität ist das ME-70 für ALLE Gitarristen hochinteressant – vom Einsteiger bis zum Profi ! Wenn Du diesen QUICK START durcharbeitest, kannst Du Dir den Blick in die Bedienungsanleitung (nur 20 Seiten!) eigentlich sparen. Wer lecker Sounds haben will, lädt sich unter www.soundsderhelden.de eine Einstelltabelle mit 50 Sounds im Stile der großen Gitarrenhelden kostenlos herunter.
AMP MODELING & SPEAKER SIMULATION
Das ME-70 hat in der PREAMP-Sektion 6 Modelings von berühmten Verstärkern zu bieten. GANZ WICHTIG:
Sobald sich ein Stecker in der Kopfhörerbuchse befindet, ist auch auf den OUTPUT-Buchsen eine Speakersimulation aktiviert! Wenn Du das ME-70 also direkt mit einer P.A. oder Gesangsanlage verkabelst , oder es direkt an einen Recorder oder Mixer anschliesst, musst Du einen Blindstecker in die Kopfhörerbuchse stöpseln, damit die Speakersimulation aktiviert wird und die Zerrsounds optimal klingen!!!
Auf dem zweiten Blatt dieses QUICK STARTS (und unter www.bossmusik.de) sind vier Verkabelungs­möglichkeiten zwischen ME-70 und Verstärker/P.A. mit allen Vor- und Nachteilen beschrieben.
LOS GEHT´S ...
Wie bei einem richtigen Bodentreter schaltet sich der ME-70 erst ein, wenn Du ein Kabel in die INPUT-Buchse steckst. Bitte benutze nur ein BOSS PSA-230 oder PSB-230 Netzteil und keinen Multi-Spannungs-Multi-Stecker­Billig-Netzteilkram, Dein ME-70 wird es Dir danken (einen Porsche fährt man nicht mit Heizöl)! Bei Batteriebetrieb kannst Du mit einem Satz guter Batterien 12 Stunden rocken.
DER MANUAL MODE
Drücke nach dem Einschalten so oft auf Fußtaster 3 + 4 gleichzeitig, bis im Display nur ein Punkt leuchtet. Jetzt bist Du im MANUAL MODE: Das ME-70 funktioniert wie eine Kette von Einzeleffekten, diese Effektkette ist über dem Display auch auf das Gehäuse gedruckt. Mit den Fußtastern 1 bis 4 schaltest Du die Effektblöcke COMPRESSOR/FX, OVERDRIVE, MODULATION und DELAY an und aus. In den Effektblöcken selbst kannst Du mit dem oberen Drehregler einen Effekt aussuchen und mit den drei unteren Drehreglern einstellen - es ist alles beschriftet. Das Fußpedal funktioniert als Lautstärkepedal - wenn Du aber die Pedalspitze kräftig mit dem Fuß herunterdrückst, schaltest Du auch diesen Effektblock ein, z.B. Wahwah. Wenn Du an die FOOT SWITCH­Buchse einen BOSS FS-6 Doppelfußtaster (per Stereokabel) oder 2x BOSS FS-5 Einzelfußtaster (per Y-Kabel) anschliesst, kannst Du auch noch den PREAMP-Block und den REVERB (Hall) per Fuß an- und ausschalten.
ABSPEICHERN !!!
Hast Du einen Sound hingedreht, den Du unbedingt behalten möchtest, kannst Du ihn natürlich abspeichern: Drücke 1x den WRITE-Taster, suche Dir mit den BANK-Pfeiltastern eine Effektbank von U1 bis U9 aus, suche Dir mit den 4 Fußtastern eine Speicherplatz von 1 bis 4 aus und drücke dann nochmal den WRITE-Taster, fertig! (Die Stellung des OUTPUT-LEVEL Regler wird nicht mit abgespeichert , bestimme die Speicher-Lautstärke mit den anderen LEVEL-Reglern).
DER MEMORY MODE
Wenn das Display - wie jetzt nach dem Speichern - eine Effektbank anzeigt, ist das ME-70 im MEMORY MODE: Hier funktioniert es wie ein normales Multieffektgerät mit Speicherplätzen. Normalerweise wechselst Du zwischen MANUAL MODE und MEMORY MODE mit gleichzeitigem Druck auf Fußtaster 3 + 4 (siehe Gehäuse­beschriftung). Im MEMORY MODE gibt es 9 PRESET-Bänke (P1 - P9) mit je 4 unveränderbaren Speicherplätzen und 9 USER -Bänke (U1 - U9) mit je 4 überschreibbaren Speicherplätzen, macht 72 Sounds insgesamt. Die Banken kannst Du auf drei Arten umschalten:
1. Mit den BANK-Pfeiltastern unter dem Display
2. Mit den angeschlossenen externen Fußtastern (siehe oben)
3. Mit den internen 4 Fußtastern (clever!!!): Drücke die Fußtaster 1 + 2 gleichzeitig, wähle dann die Bank mit Fußtaster 1 (abwärts) oder Fußtaster 2 (aufwärts), drücke zur Bestätigung Fußtaster 3 (oder 4), die Anzeige im Display blinkt noch, wähle jetzt in der Ziel-Bank den gewünschten Speicherplatz mit Fußtaster 1 bis 4. Fertig! Diese Prozedur geht zwischen zwei Songs ruck-zuck, während der Sänger eine Ansage stammelt ...
Bank
Fußpedal
Was ist das?
ÄNDERN VON GESPEICHERTEN SOUNDS - SCHLAU GELÖST!
Nun hast Du ein Problem: Im MEMORY MODE rufst Du einen Sound auf, aber Du musst ihn bei der Bandprobe noch leicht anpassen und verändern. Aber die Regler stehen überhaupt nicht mehr an der Stelle, die sie damals beim Abspeichern hatten! Du hast keine Ahnung, welche Werte gespeichert sind! PANIK! Hier die Lösung: Bist Du im MEMORY MODE und willst Du wissen, welcher Wert gespeichert war, halte den EDIT-Taster gedrückt und drehe am gewünschten Regler: Der gespeicherte Wert wird im Display angezeigt! Hihi, praktisch, was? Wenn Du den EDIT-Taster losläßt, aber weiter am Regler drehst, erscheint der aktuelle Wert im Display - du hast freie Auswahl! Nachdem Du Deinen Sound verändert hast, solltest Du ihn ab­speichern (oder drücke den EXIT-Taster, dann gehen die Änderungen beim nächsten Sound-Wechsel verloren).
PRESET SOUNDS
Die 36 Presetsounds sind sehr gut gelungen und zeigen die enorme Bandbreite des ME-70 - eine Beschreibung
der Sounds findest Du in der Anleitung auf Seite G-17. Für eine Schnelldemo hier 5 Hammersounds:
P 3 1 Trockener 70er Jahre Rock-Sound à la AC/DC - amtlich für Riffs !!! P 3 3 Angezerrter Sound mit Leslie (rotierender Orgel-Lautsprecher), Geschwindigkeit per Fußpedal steuerbar P 4 4 70er Jahre Cleansound mit Touch-Wah für Funk - für Einzeltöne und Akkorde geeignet P 8 1 Stark verzerrter Sound mit einer Oktave darunter - amtlich für harte Einzelton-Riffs auf den Bass-Saiten P 9 2 Angezerrter Klang mit Fade-In Effekt (kein ständiges Drehen am Volumeregler der Gitarre), schön für Songintros
LOOPER !!!
Der eingebaute Looper spielt max. 38 Sekunden immer im Kreis , mit endlos vielen Overdubs. Stelle sicher, dass der E. LEVEL-Regler im DELAY-Block (Lautstärke des Loops) auf ca. 12.00 Uhr steht - und los geht´s:
1. IM MANUAL MODE: Drehe den DELAY-Wahlregler auf "Phrase Loop" - die Anzeige im Fußtaster 4 signalisiert durch regelmäßiges Doppelblinken die Aufnahmebereitschaft (hatte ich früher in der Schule nie!)
1. IM MEMORY MODE: Wenn unter DELAY "Phrase Loop" gespeichert ist, wird ebenfalls Aufnahmebereit­schaft signalisiert - aber durch denjenigen Fußtaster, der auch sonst den gewählten Speicherplatz anzeigt
2. Drücke den entsprechende Fußtaster: Die Aufnahme startet, die Anzeige blinkt dauerhaft
3. Drücke den Fußtaster nochmal: Die Aufnahme endet und es loopt los, die Anzeige leuchtet dauerhaft
4. Drücke jederzeit den Fußtaster nochmal: Die Overdub-Aufnahme startet, die Anzeige blinkt wieder
5. Drücke jederzeit den Fußtaster nochmal: Die Overdub-Aufnahme endet, und es loopt natürlich weiter
6. Drücke den Fußtaster zweimal hintereinander: Der Loop stoppt und wird gelöscht, nächste Runde! Wenn Du mehr Features willst, wie z.B. längere Aufnahmezeit, Speichern der Loops, Auto-Quantize etc. wirst
Du bei den drei BOSS Loopern RC-2, RC-20XL und RC-50 bestens bedient (alle Infos unter www.bossmusik.de).
TAP ... DRÜCK ´ ... SCHALT ´ ... WAS ALLES MIT DEM FUß GEHT
Du kannst das Tempo aller Echo- und Modulationseffekte mit dem Fuß verändern! Drücke dafür den Fußtaster vom DELAY- oder MODULATIONS-Block 2 Sekunden, dann tappe das Tempo ein, nochmal 2 Sekunden draufdrücken, fertig! Wenn Dich das 2-Sekunden-Halten stört, kannst Du bei DELAY auch die Einstellung "Tap" wählen, dann kannst Du gleich lostappen - dafür stellst Du den TIME-Regler auf Rechtsanschlag (bzw. rechts der 12.00 Uhr-Stellung) für Echowiederholungen in Vierteln und auf Linksanschlag (bzw. links der 12.00 Uhr­Stellung) für Wiederholungen in punktierten Achteln - damit hat The Edge von U2 Millionen Dollars verdient!. Für Modulationseffekte kannst Du bei 2-Sekunden-Allergie das Tempo stufenlos mit dem Fußpedal steuern (Einstellung am Fußpedal: "Mod Rate"), z.B. beim berühmten UNI-VIBE (mit etwas Zerrer, mhhh, lecker Blues!). Für Echoeffekte kannst Du mit dem Fußpedal (Einstellung: "Delay Lev") die Lautstärke der Echowiederholungen auf null regeln, z.B. für ein Ducking-Delay (Echo nur auf lange klingenden Tönen).
TRICKS BEIM EINSTELLEN VON SOUNDS
Hier noch ein paar heiße Tricks, um leckere Sounds aus dem ME-70 zu zaubern:
Für Zerrsounds solltest Du versuchen, das verzerrte Ampmodeling (oder Deinen echten Amp) mit einem der 10 gemodelten Verzerrer (am besten etwas mildes wie Booster, Natural, OD-1 oder Blues) zusätzlich zu
übersteuern - das klingt oft fetter!
Wenn Du im DELAY-Block die Einstellung "Chorus+Delay" wählst, hast Du den MODULATIONS-Block für einen weiteren Modulationseffekt frei. Wähle dort bei einem Cleansound z.B. "Harmonist", stelle mit dem linken Regler die Tonart "C" (= a-moll) ein, mit dem mittleren Regler "-4" für eine Zusatzton der 4 Halbtöne (Quarte) tiefer liegt, den rechten Regler auf 60 (% der Effektlautstärke). Dann noch das Fußpedal auf "+1 Octave", aktivieren und voll durchtreten, jetzt noch im FX-Block den Defretter für Fretlessgitarre dazu ... mhhh
Wenn Du im DELAY-Block z.B. ein Doubling-Echo eingestellt hast (Time ca. 80ms, Feedback auf Linksanschlag = eine Wiederholung), kannst Du im MODULATIONS-Block die Einstellung "Delay" wählen und noch ein normales Echo zusätzlich einstellen (solche Doppeldelays sind mit Einzelpedalen nicht möglich)
Spielst Du eine Strat mit Singlecoils (Einzelspulen-Tonabnehmer), kannst du den fetten Sound eines Humbuckers (Doppelspulen-Tonabnehmers) simulieren, wenn Du im FX-Block die Einstellung "Single Hum" wählst. Andersrum macht "Hum Single" aus Deiner Les Paul ein Stratocaster-ähnliches Funkybrett.
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