Rohde&Schwarz HMO1002, HMO1202 User Manual

R&S®HMO1002 Serie R&S®HMO1202 Serie Digital Oszilloskop
Benutzerhandbuch
5800530103
Version 04
Test & Measurement
Benutzerhandbuch
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
ROHDE & SCHWARZ Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von ROHDE & SCHWARZ die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen, wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von ROHDE & SCHWARZ die härteren Prüfbedingungen angewendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbe­triebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der Störfestigkeit finden die für den Industriebereich geltenden Grenzwerte Anwendung. Die am Messgerät notwendigerweise angeschlossenen Mess- und Datenleitungen beeinflussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die Ver­wendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschied­lich. Im praktischen Messbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abgeschirm­ten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3m nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden benden. Ist an einem Geräteinter­face der Anschluss mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein. Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel ist das von ROHDE & SCHWARZ beziehbare doppelt geschirmte Kabel HZ72 geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle und Messgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/ Steuerung) eine Länge von 1m nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden benden. Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirm­te Leitungen (Koaxialkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Mas­severbindung muss Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Messgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues über die angeschlossenen Kabel und Leitungen zu Einspeisung unerwünschter Signalanteile in das Gerät kommen. Dies führt bei ROHDE & SCHWARZ Geräten nicht zu einer Zerstö­rung oder Außerbetriebsetzung. Geringfügige Abweichungen der Anzeige –
und Messwerte über die vorgegebenen Spezikationen hinaus können durch
die äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
4. Störfestigkeit von Oszilloskopen
4.1 Elektromagnetisches HF-Feld
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder können durch diese Felder bedingte Überlagerungen des Messsignals sicht-
Allgemeine
bar werden. Die Einkopplung dieser Felder kann über das Versorgungsnetz, Mess- und Steuerleitungen und/oder durch direkte Einstrahlung erfolgen. Sowohl das Messobjekt, als auch das Oszilloskop können hiervon betroffen sein. Die direkte Einstrahlung in das Oszilloskop kann, trotz der Abschirmung durch das Metallgehäuse, durch die Bildschirmöffnung erfolgen. Da die Bandbreite jeder Messverstärkerstufe größer als die Gesamtbandbreite des Oszilloskops ist, können Überlagerungen sichtbar werden, deren Frequenz wesentlich höher als die –3dB Messbandbreite ist.
Hinweise zur CE-Kennzeich-
4.2 Schnelle Transienten / Entladung statischer Elektrizität
Beim Auftreten von schnellen Transienten (Burst) und ihrer direkten Ein­kopplung über das Versorgungsnetz bzw. indirekt (kapazitiv) über Mess- und Steuerleitungen, ist es möglich, dass dadurch die Triggerung ausgelöst wird. Das Auslösen der Triggerung kann auch durch eine direkte bzw. indirekte statische Entladung (ESD) erfolgen. Da die Signaldarstellung und Triggerung durch das Oszilloskop auch mit geringen Signalamplituden (<500 µV) erfol­gen soll, lässt sich das Auslösen der Triggerung durch derartige Signale (> 1 kV) und ihre gleichzeitige Darstellung nicht vermeiden.
2
Inhalt
1 Wichtige Hinweise ......................4
1.1 Symbole ..................................4
1.2 Auspacken .................................4
1.3 Aufstellung des Gerätes .......................4
1.4 Sicherheit ..................................4
1.5 Bestimmungsgemäßer Betrieb ................4
1.6 Umgebungsbedingungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
1.7 Gewährleistung und Reparatur .................5
1.8 Wartung ...................................5
1.9 Messkategorie ..............................5
1.10 Netzspannung ...............................6
1.11 Batterien und Akkumulatoren/Zellen .............6
1.12 Produktentsorgung ...........................6
2 Einführung ............................ 8
2.1 Vorderansicht ...............................8
2.2 Bedienpanel ................................8
2.3 Bildschirm ..................................9
2.4 Allgemeines Bedienkonzept ....................9
2.5 Grundeinstellungen und integrierte Hilfe .........10
2.6 GerätermwareUpdate ......................10
2.7 Optionen / Voucher ..........................10
2.8 Selbstabgleich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.9 Education Mode ............................12
2.10 Geräterückseite .............................12
3 Schnelleinstieg ........................ 13
3.1 Aufstellen und Einschalten des Gerätes ..........13
3.2 Anschluss eines Tastkopfes und Signal-
erfassung .................................13
3.3 Betrachten von Signaldetails ..................13
3.4 Cursor-Messungen ..........................14
3.5 Automatische Messungen ....................14
3.6 Mathematikeinstellungen .....................15
3.7 Daten abspeichern ..........................15
4 Vertikalsystem ........................ 16
4.1 Kopplung ..................................16
4.2 Verstärkung, Y-Position und Offset .............16
4.3 Bandbreitenbegrenzung und Invertierung ........16
4.4 Tastkopfdämpfung und Einheitenwahl
(Volt/Ampere) ..............................17
4.5 Schwellwerteinstellung ......................17
4.6 Name für einen Kanal ........................17
5 Horizontalsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
5.1 Erfassungsbetriebsart RUN und STOP ..........18
5.2 Zeitbasiseinstellungen .......................18
5.3 Erfassungsmodi ............................18
5.4 Interlace-Betrieb ............................21
5.5 ZOOM-Funktion ............................21
5.6 Navigation-Funktion .........................22
5.7 Marker-Funktion ............................22
6 Triggersystem .........................23
6.1 Triggermodi Auto, Normal und Single ...........23
6.2 Triggerquellen ..............................23
6.3 Triggertypen ...............................23
6.4 Trigger Events ..............................26
Inhalt
6.5 Trigger Extern (R&S®HMO1202) ................26
7 Anzeige von Signalen ................... 27
7.1 Anzeigeeinstellungen ........................27
7.2 Nutzung des virtuellen Bildschirms .............27
7.3 Signalintensitätsanzeige und Nachleucht-
funktion ...................................28
7.4 XY-Darstellung .............................28
8 Messungen ........................... 29
8.1 Cursor-Messfunktionen ......................29
8.2 Auto-Messfunktionen ........................30
9 Analyse .............................. 33
9.1 Mathematik-Funktionen ......................33
9.2 Frequenzanalyse (FFT) .......................35
9.3 Quick View ................................37
9.4 PASS/FAIL Test basierend auf Masken ..........37
9.5 Komponententester .........................38
9.6 Digitalvoltmeter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
10 Signalerzeugung .......................40
10.1 Funktionsgenerator ..........................40
10.2 Mustergenerator ............................40
11 Dokumentation, Speichern und Laden .....42
11.1 Geräteeinstellungen .........................42
11.2 Referenzen ................................43
11. 3 Ku rve n ....................................44
11.4 Bildschirmfoto ..............................45
11.5 DenitionderFILE/PRINT-Taste ................46
12 Mixed-Signal-Betrieb ...................46
12.1 Logiktrigger für digitale Eingänge ..............46
12.2 Anzeigefunktionen für die Logikkanäle ..........46
12.3 Anzeigen der Logikkanäle als BUS ..............47
12.4 Cursor-Messfunktionen für Logikkanäle .........48
12.5. Auto-Messfunktionen für Logikkanäle ..........48
13 Serielle Busanalyse ....................48
13.1 Software-Optionen (Lizenzschlüssel) ............48
13.2 KongurationseriellerBusse ..................48
13.3 Parallel / Parallel Clocked BUS .................50
13.4 I2C BUS ...................................50
13.5 SPI / SSPI BUS .............................52
13.6 UART / RS-232 BUS .........................54
13.7 CAN BUS ..................................56
13.8 LIN BUS ..................................58
14 Remote Betrieb ........................60
14.1 USB VCP ..................................60
14.2 USB TMC .................................61
14.3 USB MTP ..................................62
14.4 Ethernet ...................................63
15 Technische Daten ...................... 66
16 Anhang ..............................70
16.1 Abbildungsverzeichnis .......................70
16.2 Stichwortverzeichnis ........................71
3

Wichtige Hinweise

1 Wichtige
Hinweise

1.1 Symb o le

(1) (2) (3) (4)
(5) (6) (7)

1.4 Sicherheit

Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbe­stimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und La­borgeräte gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheits­technisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 61010-1. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser Bedienungs­anleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und alle Mess­anschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse I. Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200 V Gleichspannung geprüft. Das Gerät entspricht der Überspannungskategorie II.
Symbol 1: Achtung, allgemeine Gefahrenstelle –
Produktdokumentation beachten Symbol 2: Gefahr vor elektrischem Schlag Symbol 3: Erdungsanschluss Symbol 4: Schutzleiteranschluss Symbol 5: EIN-/AUS Versorgungsspannung Symbol 6: Stand-by-Anzeige Symbol 7: Masseanschluss

1.2 Auspacken

Prüfen Sie beim Auspacke ständigkeit (Messgerät, Netzkabel, evtl. op-tionales Zubehör). Nach dem Auspacken sollte das Gerät auf transportbedingte und mechanische Beschädigungen überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, bit­ten wir Sie sofort den Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht betrieben werden.

1.3 Aufstellung des Gerätes

Wie den Abbildungen zu entnehmen ist, lassen sich kleine Aufsteller aus den Füßen herausklappen, um das Gerät leicht schräg aufzustellen. Bitte stellen Sie sicher, dass die Füsse komplett ausgeklappt sind, um einen festen Stand zu gewährleisten.
n den Packungsinhalt auf Voll-
Das Auftrennen der Schutzkontaktverbindung innerhalb
oder außerhalb des Gerätes ist unzulässig!
Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschrifts­mäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der Netzstecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regel­mäßig den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann.
Wenn anzunehmen ist, dass ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern.
Diese Annahme ist berechtigt:
wenn das Messgerät sichtbare Beschädigungen hat,wenn das Messgerät nicht mehr arbeitet,nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post, Bahn oder Spedition entsprach).
Abb. 1.1: Betriebspositionen
Das Gerät muss so aufgestellt werden, dass die Betätigung der Netztrennung jederzeit uneingeschränkt möglich ist.
4

1.5 Bestimmungsgemäßer Betrieb

Das Messgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen be­stimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen ver­bundenen Gefahren vertraut sind. Das Messgerät darf nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden, die Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig. Der Netzstecker muss kontaktiert sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden.
Das Messgerät ist nur mit dem ROHDE & SCHWARZ Original­Messzubehör, -Messleitungen bzw. -Netzkabel zu verwenden. Verwenden sie niemals unzulänglich bemessene Netzkabel. Vor Beginn jeder Messungsind die Messleitungen auf Beschädigung zu überprüfen und ggf. zu ersetzen. Beschädigte oder verschlis­sene Zubehörteile können das Gerät beschädigen oder zu Verlet­zungen führen.
Wichtige Hinweise
Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Hersteller­angaben nicht eingehalten, kann dies elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeitensinddieörtlichenbzw.landesspezischenSicher­heits- und Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
Das Messgerät ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbe­bereich sowie Kleinbetriebe. Das Messgerät darf jeweils nur im Innenbereich eingesetzt werden. Vor jeder Messung ist das Messgerät auf korrekte Funktion an einer bekannten Quelle zu überprüfen.
Zum Trennen vom Netz muss der rückseitige Kaltgerätestecker gezogen werden.

1.6 Umgebungsbedingungen

Der zulässige Arbeitstemperaturbereich während des Be­triebes reicht von +5 °C bis +40 °C (Verschmutzungsgrad
2). Die maximale relative Luftfeuchtigkeit (nichtkonden­sierend) liegt bei 80%. Während der Lagerung oder des Transportes darf die Temperatur zwischen –20 °C und +70 °C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser gebildet, sollte das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genom­men wird. Das Messgerät ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Ex­plosionsgefahr, sowie bei aggressiver chemischer Einwir­kung betrieben werden. Die Betriebslage ist beliebig, eine ausreichende Luftzirkulation ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellfüße) zu bevorzugen.
Das Gerät darf bis zu einer Höhenlage von 2000 m betrie­ben werden. Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Aufwärmzeit von mindestens 30 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur von 23 °C (Toleranz ±2 °C). Werte ohne Toleranzangabe sind Richtwerte eines durch­schnittlichen Gerätes.
Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt werden.

1.7 Gewährleistung und Reparatur

ROHDE & SCHWARZ Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlas­sen der Produktion einen 10-stündigen „Burn in-Test“. An­schließend erfolgt ein umfangreicher Funktions- und Quali­tätstest, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmitteln, die auf nationale Normale rückführbar kali­briert sind. Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbe­stimmungen des Landes, in dem das ROHDE & SCHWARZ
Produkt erworben wurde. Bei Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler, bei dem Sie das ROHDE & SCHWARZ Produkt erworben haben.
Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Repara­tur darf nur von ROHDE & SCHWARZ autorisierten Fach­kräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter, Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden. Nach jedem Austausch von sicherheitsre­levanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen (Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstands-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird sicherge­stellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fach­personal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versor­gungsspannung zu trennen, sonst besteht das Risiko eines elektrischen Schlages.

1.8 Wartung

Die Außenseite des Messgerätes sollte regelmäßig mit einem weichen, nicht fasernden Staubtuch gereinigt werden.
Die Anzeige darf nur mit Wasser oder geeignetem Glas­reiniger (aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gesäubert werden, sie ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien Tuch nach zu reiben. Keinesfalls darf dieReinigungsflüssigkeitindasGerätgelangen.DieAn­wendung anderer Reinigungsmittel kann die Beschriftung
oderKunststoff-undLackoberflächenangreifen.
Bevor Sie das Messgerät reinigen stellen Sie bitte sicher, dass es ausgeschaltet und von allen Spannungsversorgungen getrennt ist (z.B. speisendes Netz oder Batterie). Keine Teile des Gerätes dür­fen mit chemischen Reinigungsmitteln, wie z.B. Alkohol, Aceton oder Nitroverdünnung, gereinigt werden!

1.9 Messkategorie

Dieses Oszilloskop ist für Messungen an Stromkreisen bestimmt, die entweder gar nicht oder nicht direkt mit dem Netz verbunden sind. Das Gerät wird in keine Mess­kategorie eingestuft; die Eingangsspannung der analogen Eingänge CH1/CH2 darf 200 V (Spitzenwert) bzw. 150 V
RMS
bei1MΩEingangswiderstandnichtüberschreiten.Beim
externen Triggereingang (TRIG. EXT.) darf die Eingangs­spannung von 100 V (Spitzenwert) nicht überschritten werden. Transiente Überspannungen dürfen 200 V (Spit­zenwert) nicht überschreiten. Es dürfen nur Tastköpfe verwendet werden, die entsprechend DIN EN 61010-031 gebaut und geprüft sind, um transiente Überspannungen am Messeingang zu unterbinden. Der AUX OUT Anschluss ist ein Multifunktionsausgang, der als Komponententes­ter, Trigger-Ausgang, Pass-Fail und Funktionsgenerator genutzt werden kann. Bei Messungen in Messkreisen der Messkategorien II, III oder IV muss der verwendete Tast-
5
Wichtige Hinweise
kopf die Spannung so reduzieren, dass keine transienten Überspannungen auftreten. Direkte Messungen (ohne galvanische Trennung) an Messstromkreisen der Messka­tegorie II, III oder IV sind unzulässig. Die Stromkreise eines Messobjekts sind dann nicht direkt mit dem Netz verbun­den, wenn das Messobjekt über einen Schutz-Trenntrans­formator der Schutzklasse II betrieben wird. Es ist auch möglich, mit Hilfe geeigneter Wandler (z.B. Stromzangen), welche die Anforderungen der Schutzklasse II erfüllen, quasi indirekt am Netz zu messen. Bei der Messung muss die Messkategorie – für die der Hersteller den Wandler
spezizierthat–beachtetwerden.
Die Messkategorien beziehen sich auf Transienten auf dem Netz. Transienten sind kurze, sehr schnelle (steile) Spannungs- und Stromänderungen, die periodisch und nicht periodisch auftreten können. Die Höhe möglicher Transienten nimmt zu, je kürzer die Entfernung zur Quelle der Niederspannungsinstallation ist.
Messkategorie IV: Messungen an der Quelle der
Niederspannungsinstallation (z.B. an Zählern).
Messkategorie III: Messungen in der Gebäudeinstalla-
tion (z.B. Verteiler, Leistungsschalter, fest installierte Steckdosen, fest installierte Motoren etc.).
Messkategorie II: Messungen an Stromkreisen, die
elektrisch direkt mit dem Niederspannungsnetz verbunden sind (z.B. Haushaltsgeräte, tragbare Werkzeuge etc.)
0 (Geräte ohne bemessene Messkategorie): Andere
Stromkreise, die nicht direkt mit dem Netz verbunden sind.

1.10 Netzspannung

Das Gerät arbeitet mit 50 und 60 Hz Netzwechselspannun­gen im Bereich von 100 V bis 240 V (Toleranz ±10%) . Eine Netzspannungsumschaltung ist daher nicht vorgesehen. Die Netzeingangssicherung ist von außen zugänglich. Netzstecker-Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit. Ein Auswechseln der Sicherung darf und kann (bei unbeschädigtem Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor das Netzkabel aus der Buchse entfernt wurde. Dann muss der Sicherungshalter mit einem Schraubendreher herausgehebelt werden. Der Ansatzpunkt ist ein Schlitz,
dersichaufderSeitederAnschlusskontaktebendet.Die
Sicherung kann dann aus einer Halterung gedrückt und muss durch eine identische ersetzt werden (Angaben zum Sicherungstyp nachfolgend) . Der Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingeschoben, bis er eingeras-
tetist.DieVerwendung,,geflickter“Sicherungenoder
das Kurzschließen des Sicherungshalters ist unzuläs­sig. Dadurch entstehende Schäden fallen nicht unter die Gewährleistung.
Sicherungstyp: IEC 60127-T2.5H 250V (Größe 5 x 20mm)
Bleibt das Gerät für längere Zeit unbeaufsichtigt, muss das Gerät aus Sicherheitsgründen am Netzschalter ausgeschaltet werden.

1.11 Batterien und Akkumulatoren/Zellen

Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten (z.B. Lithiumzellen) muss der EN 62133 entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten Sonnen­licht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht gefahr­bringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlos­sen werden können. Eine Zelle oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden soll.
4. Zellen und Batterien von Kindern fernhalten. Falls eine Zelle oder eine Batterie verschluckt wurde, ist sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
5. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
6. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die Augen ge­langen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
7. Werden Zellen oder Batterien unsachgemäß ausge­wechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zel­len oder Batterien nur durch den entsprechenden Typ ersetzen, um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
8. Zellen oder Batterien müssen wiederverwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen. Akku­mulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall. Beachten
SiehierzudielandesspezischenEntsorgungs-und
Recycling-Bestimmungen.

1.12 Produktentsorgung

Abb. 1.2: Produktkennzeichnung nach EN 50419
Das ElektroG setzt die folgenden EG-Richtlinien um:
❙ 2002/96/EG (WEEE) für Elektro- und Elektronikaltgeräte
und
❙ 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung
bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektronikgeräten (RoHS-Richtlinie).
6
Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Pro­dukt nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden. Auch die Entsorgung über die kommunalen Sammelstellen für Elektroaltgeräte ist nicht zulässig. Zur umweltschonen­den Entsorgung oder Rückführung in den Stoffkreislauf übernimmt die ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG die
PflichtenderRücknahme-undEntsorgungdesElektroG
für Hersteller in vollem Umfang.
Wenden Sie sich bitte an Ihren Servicepartner vor Ort, um das Produkt zu entsorgen.
Wichtige Hinweise
7
Einführung

2 Einführung

2.1 Vorderansicht

AnderFrontseitebendetsicheineTaste1, um den Ru­hezustandein-oderauszuschalten.BendetsichdasGerät
im Ruhemodus, leuchtet diese Taste rot. Wenn das Gerät mit dem Schalter auf der Rückseite ausgeschaltet wird, erlischt diese LED (dies dauert einige Sekunden). Ebenfalls
aufderFrontseitebendetsichdasBedienfeldfürdie
Einstellungen 2, A, B, C, D, die BNC Anschlüsse der analogen Eingangskanäle 45 und 46, der externe Trigger Anschluss 47, die Tastkopfkompensations- 49 und Bussig­nalquelle 48, die Anschlüsse für den optionalen Logiktast­kopf ¸HO3508 50, ein USB Port für USB-Sticks 52 und der TFT-Bildschirm 53. Über die Buchse AUX OUT 51 kann u.A. ein Pass/Fail Test oder auch ein Komponententest durchgeführt werden.
An den Anschluss für den aktiven Logiktastkopf 50 darf nur ein Logiktastkopf vom Typ ¸HO3508 angeschlossen werden, an­sonsten besteht die Gefahr der Zerstörung der Eingänge!

2.2 Bedienpanel

Mit den Tasten auf dem Bedienpanel haben Sie Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Erweiterte Einstellungen sind komfortabel mittels Menüstruktur und den grauen Softme­nütasten erreichbar. Der Ruhezustandsknopf 1 ist deutlich durch die Form hervorgehoben. Die wichtigsten Knöpfe sind mit farbigen LED’s hinterlegt, damit man sofort die jeweilige Einstellung erkennen kann. Das Bedienpanel ist in vier Abschnitte gegliedert.
3
A
5
Abschnitt
7
6
4
8
A
11
12 13
14
15
16
Abb. 2.2:
17
Bedienfeld­abschnitt A
9
10
Dieser Abschnitt umfasst die drei Bereiche CURSOR/ MENU, ANALY Z E und GENERAL. Im Bereich CURSOR/ MENUbendensichdieCursorfunk-tionen8, der Univer­saldrehgeber 4, der Intensitäts/Persistence Einstellknopf
7
, die Taste zum Aufrufen einer virtuellen Tastatur 6, der
UmschalterzwischenGrob-undFeinauflösungfürden
Universaldrehgeber 4 sowie die Anwahl des virtuellen Bildschirmes 5. Der ANALY ZE Bereich ermöglicht direk­ten Zugriff auf die Umschaltung in den Frequenzbereich
9
, auf die Quickview 10 Anzeige (alle wichtigen Parameter der aktiven Kurve) sowie die Einstellungen zur automati­schen Messung 11 . Im Bereich GENERALbendetsichdie Taste Save/Recall 12, mit der alle Einstellungen zum Laden und Abspeichern von Geräteeinstellungen, Referenzkur­ven, Kurven und Bildschirmfotos möglich sind.
Weitere Tasten ermöglichen den Zugriff auf die allgemei­nen Einstellungen 13 (z.B. Sprache), die Einstellfunktionen des Bildschirms 14, das Autosetup 15 sowie die integrierte Hilfe 16 und die Taste FILE/PRINT 17 welche je nach Pro­grammierung das direkte Abspeichern von Geräteeinstel­lungen, Kurven oder Bildschirmfotos ermöglicht.
49 48
1
55
2
B C D
47 46 45505152
A
Abb. 2.1: Frontansicht R&S®HMO1202
8
Einführung
Abschnitt B:
ImBereichVERTICALbendensichalleEinstellmöglichkei­ten der analogen Kanäle, wie die Y-Position 18, die Umschal­tung in den XY Anzeigebetrieb und den Komponententester (UTIL Menü) 19, die vertikale Verstärkung 20 , weitergehende Menüs 21, die Kanalwahl 22 bis 23 , sowie des optionalen Lo­giktastkopfes ¸HO3508 24.Außerdembendetsichhier der Zugang zur Mathematik 25 , den Referenzkurven- 26 und den Buseinstellungen 27.
Abschnitt C:
Der Abschnitt TRIGGER stellt alle Funktionen zum Einstellen des Triggerpegels 28 , der Umschaltung zwischen Auto- und
Normalbetrieb 29, des Trigger-
B
typs 31, der Quelle 32 , der ein­maligen Triggerauslösung 33 , der Umschaltung der Trigger-
22
18
19
flanke35 sowie Einstellungen zurTriggerlterbedingung
23
36
zur Verfügung. Zusätzlich
stehen Statusanzeigen zur
24
Verfügung, ob ein Signal die Triggerbedingungen erfüllt 30
25
20
21
und welche der Flanken ge-
26
nutzt werden 34.
27
Abschnitt D:
Im Abschnitt HORIZONTAL erfolgt die Einstellung der Ho-
C
rizontalposition des Triggerzeit­punktes oder das Setzen und Navigieren von Markern über
28
Drucktasten 37 38 39 in Schrit­ten oder variabel mit dem klei­neren Drehknopf 41. Zusätzlich lässt sich im Menü eine Such-
29
33
funktion nach Ereignissen
34
30
kongurieren.DieAuswahl
des Run- oder Stop Modus
31
32
35
erfolgt mit der hinterleuchte­ten Taste 39, wobei im Stop
36
Modus die Taste rot leuchtet. Die Zoom-Aktivierung 40 , die
D
37
38
37
39
Auswahl der Erfassungsmodi
44
, die Zeitbasiseinstellung 43 sowie den Zugriff auf das Zeit­basismenü 42 sind ebenfalls in
41
diesem Abschnitt verfügbar.
Zusätzlichbendensichrechts
42
neben dem Bildschirm die Softmenütasten 2, mit denen die Menüsteuerung erfolgt.
43

2.3 Bildschirm

40
Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie ist mit
44
einem 6,5 Zoll (16,51 cm),
Abb. 2.3: Die Bedienfelder B, C und D
mit LED hinterleuchtetem TFT Farbbildschirm mit einer
VGAAuflösung(640x480Pixel)ausgestattet.InderNor­maleinstellung (ohne eingeblendete Menüs) verfügt der Bildschirm über 12 Skalenteile auf der Zeitachse. Diese wird bei Einblendung von Menüs auf 10 Skalenteile re­duziert.Am linken Rand der Anzeige werden Informatio­nen zum Bezugspotential der Kanäle mit kleinen Pfeilen markiert. Die Zeile oberhalb des Gitters enthält Status und Einstellungsinformationen, wie die eingestellte Zeitbasis, die Triggerverzögerung und sonstige Triggerbedingun­gen, die aktuelle Abtastrate und die Erfassungsart. Rechts neben dem Gitter wird ein Kurzmenü für die wichtigsten Einstellungen des jeweils aktiven Kanales dargestellt, wel­che mit den Softmenütasten ausgewählt werden können. Im unteren Bildschirmteil werden die Messergebnisse der automatischen Messungen und Cursors, sowie die vertika­len Einstellungen der eingeschalteten Kanäle, Referenzen und Mathematikkurven angezeigt. Im Gitter selbst werden die Signale der eingeschalteten Kanäle dargestellt. Dieses stellt 8 Skalenteile gleichzeitig dar, verfügt aber über eine virtuelle Erweiterung auf 20 Skalenteile, welche mit Hilfe der Taste Scroll/Bar 5 angezeigt werden können.

2.4 Allgemeines Bedienkonzept

Das allgemeine Bedienkonzept beruht auf einigen wenigen Grundprinzipien, die sich bei verschiedensten Einstellun­gen und Funktionen wiederholen.
❙ Tasten, die kein Softmenü öffnen (wie z.B. SCROLL BAR),
schalten eine bestimmte Funktion ein. Das nochmalige Drücken dieser Taste schaltet die Funktion wieder aus.
❙ Tasten, mit denen beim einfachen Druck ein Softmenü
geöffnet wird, schließen dieses beim zweiten Druck wieder.
❙ Der Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld
dient in den Menüstrukturen je nach Erfordernissen dazu, Zahlenwerte einzustellen, Unterpunkten zu wählen und ggfs. durch Druck zu bestätigen. Außerdem dient er bei eingeschalteten Cursor-Messungen zur Auswahl des Cursors.
❙ Die unterste Softmenütaste MENU OFF schließt das
aktuelle Menü oder schaltet zurück auf die nächsthöhere Ebene.
❙ Kanäle werden, wenn der Kanal ausgeschaltet ist, durch
Druck der entsprechenden Taste eingeschaltet. Wenn der jeweilige Kanal schon eingeschaltet ist, aber ein anderer Kanal ausgewählt wird (Taste leuchtet), so springt die Aus­wahl auf den Kanal, dessen Taste betätigt wurde.
❙ DieCOARSE/FINE-Tastedientdazu,dieAuflösungdes
Universaldrehgebers im CURSOR/MENU Bedienfeld zwischen grob und fein umzuschalten. Wenn die Taste
leuchtet,istdiefeineAuflösungaktiv.
IndenSoftmenüsgibteseinigehäugverwendeteNavi-
gationselemente, die im folgenden beschrieben werden. Entweder wird das jeweilige Element mit der zugehöri­gen Softmenütaste ausgewählt und blau hinterlegt oder ein Druck der Softmenütaste bewirkt ein Umschalten zwischen den Funktionsmöglichkeiten. Wenn es sich um Funktionen handelt, die eingeschaltet und auch Werteein-
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Einführung
stellungen erfordern, wird zwischen AUS und Einstellwert umgeschaltet (z.B. Funktion ZEIT-OFFSET). Der runde Pfeil im Menüfenster deutet darauf hin, dass zum Einstellen des Wertes der Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld genutzt werden kann. Wenn die jeweilige Funktion eine weitere Menüebene enthält, so wird dies mit einem kleinen Dreieck rechts unten im Menüpunkt ange­zeigt. Sind weitere Menüseiten verfügbar, so wird zur Na­vigation auf dieser Ebene der unterste Menüpunkt genutzt. Er beinhaltet die Anzahl der Menüseiten auf dieser Ebene und gibt die aktuelle Seitenzahl an. Mit dem Druck auf die entsprechende Softmenütaste wird immer eine Seite wei­tergeschaltet, nach der Letzten folgt immer die Erste.

2.5 Grundeinstellungen und integrierte Hilfe

Wichtige Grundeinstellungen, wie die Sprache der Benut­zeroberflächeunddieintegrierteHilfe,allgemeineEinstel­lungen sowie Schnittstelleneinstellungen werden mittels SETUP-Taste im GENERAL Bedienfeld vorgenommen. Auf der ersten Seite des Menüs kann die Sprache der Be-
dienoberflächeundHilfeausgewähltwerden.DerMenü­punktSCHNITTSTELLEführtzudenSchnittstellenkongu-
rationen (USB oder Ethernet). Der Menüpunkt DRUCKER umfasst Einstellungen für POSTSCRIPT und PCL kompatible Drucker. Nach dem Drücken dieser Softmenutaste öffnet sich ein Untermenü, in welchem das Papierformat und der Farbmodus eingestellt werden können. Mit dem obersten Menüpunkt PAPIERFORMAT kann mit der zugeordneten Softmenütaste zwischen den Formaten A4, A5, B5, B6, Exe­cutive, Letter und Legal in Hoch und Querformat gewählt werden. Mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld wird das gewünschte Format ausgewählt, wel­ches anschließend auf der Softmenütaste aufgeführt ist. Mit der Softmenütaste FARBMODUS kann mit derselben Einstellungsmethode zwischen Graustufen, Farbe und In­vertiert gewählt werden. Der Graustufenmodus wandelt das Farbbild in ein Graustufenbild, welches auf einem Schwarz­Weiß-Postscriptdrucker ausgegeben werden kann. Im Modus Farbe wird das Bild farblich wie auf dem Bildschirm angezeigt ausgedruckt (schwarzer Hintergrund). Der Modus Invertiert druckt ein Farbbild mit weißem Hintergrund auf einem Farbdrucker aus, um Toner bzw. Tinte zu sparen.
Das Softmenü GERÄTEINFORMATIONEN öffnet ein Fen­ster mit detaillierten Informationen über Hardware und Software des Messgerätes. Mit der Softmenütaste GERÄ-
TENAMEkanneinNamemitmax.19Buchstabendeniert
werden, welcher bei Bildschirmausdrucken mit aufgeführt wird. Im Softmenü MENÜ AUS kann gewählt werden, ob die Softmenüs manuell oder nach 4-30 s automatisch ge­schlossen werden sollen. Mit der Softmenütaste GERÄTE­LOGO IM AUSDRUCK kann gewählt werden, ob das R&S Logo im Ausdruck oben rechts erscheinen soll oder nicht.
DasSoftmenüAKTUALISIERUNGfürdieGerätermware
und LIZENZEN für das Upgrade von Softwareoptionen werden in den folgenden Kapiteln ausführlich beschrieben. Das Softmenü DATUM & ZEIT dient zum Einstellen von Datum und Uhrzeit. Das Softmenü SOUND dient zum Ein-
stellen der Sound-Optionen. Es kann ein Ton als Kontrollton bei Einstellungen, im Fehlerfall und bei Trigger aktiviert werden.
Die integrierte Hilfe wird durch Druck auf die HELP-Taste im GENERAL Bedienfeld aktiviert. Es wird ein Fenster mit Erklärungstexten geöffnet. Der Text im Hilfefenster wird dynamisch mit den Beschreibungen der jeweils aufgeru­fenen Einstellung oder Funktion aktualisiert. Wird die Hilfe nicht mehr benötigt, so wird diese durch erneuten Druck auf die HELP-Taste deaktiviert. Dadurch erlischt die Tasten­LED und das Textfenster für die Hilfe wird geschlossen.
2.6 GerätermwareUpdate
Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie wird stän­dig weiterentwickelt. Die aktuelle Firmware kann unter www.rohde-schwarz.com heruntergelden werden. Die Firmware ist in eine ZIP-Datei gepackt. Ist die ZIP-Datei heruntergeladen, wird diese auf einen USB Stick in dessen Basisverzeichnis entpackt. Anschließend wird der USB­Stick mit dem USB Port am Oszilloskop verbunden und die Taste SETUP im GENERAL Bedienfeld betätigt. Das
SoftmenüAKTUALISIERUNGbendetsichaufSeite2|2.
Nach Anwahl dieses Softmenüs öffnet sich ein Fenster, in dem die aktuell installierte Firmwareversion mit Angabe der Versionsnummer, des Datums und der Build-Informa-
tionangezeigtwird.GerätermwareoderHilfekönnenhier
aktualisiert werden. Wird die Softmenütaste zur Geräte-
rmwareaktualisierungbetätigt,sowirddieentsprechende
Datei auf dem Stick gesucht und die Informationen der neu zu installierenden Firmware auf dem USB Stick unter der Zeile NEU: angezeigt. Sollte die Firmware auf dem Gerät der aktuellsten Version entsprechen, so wird die Versionsnummer rot angezeigt, ansonsten erscheint die Versionsnummer in grün. Nur in diesem Falle sollte die Ak­tualisierung durch Drücken der Softmenütaste AUSFÜH­REN gestartet werden.

2.7 Optionen / Voucher

Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie verfügt über Optionen, mit denen die Anwendungsbreite des Gerätes vergrößert werden kann (wie z.B. Bandbreiten-Upgrade oder Busanalyse Funktionen). Derzeit sind für die R&S®HMO1002 Serie die Optionen R&S®HOO10/HOO11/HOO12 bzw. R&S®HOO512/HOO712/HOO572 und für die R&S®HMO1202 Serie die Optionen R&S®HOO10/HOO11/HOO12 bzw. R&S®HOO312/HOO313/HOO323 verfügbar. Die Bandbrei­ten-Optionen R&S®HOO572, R&S®HOO512, R&S®HOO712, R&S®HOO312, R&S®HOO313 und R&S®HOO323 bzw. die Busanalyse-Funktionen R&S®HOO10, R&S®HOO11 und R&S®HOO12 können ab Werk mit einem R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 erworben werden. Die Bandbreiten­Upgrade Voucher R&S®HV572, R&S®HV512, R&S®HV712, R&S®HV312, R&S®HV313 und R&S®HV323 bzw. die Bus­analyse-Upgrade Voucher R&S®HV110, R&S®HV111 und R&S®HV112 dagegen ermöglichen ein nachträgliches Up­grade über einen Lizenzschlüssel. Die installierten Optionen bzw. Voucher können unter Geräteinformationen im SETUP Menü überprüft werden.
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Einführung
Bandbreiten-Upgrades R&S®HMO1002 Serie
Beschreibung Optionen Voucher
Bandbreiten-Upgrade 50 MHz auf 70 MHz
Bandbreiten-Upgrade 50 MHz auf 100 MHz
Bandbreiten-Upgrade 70 MHz auf 100 MHz
R&S®HOO572 R&S®HV572
R&S®HOO512 R&S®HV512
R&S®HOO712 R&S®HV712
Bandbreiten-Upgrades R&S®HMO1202 Serie
Beschreibung Optionen Voucher
Bandbreiten-Upgrade 100 MHz auf 200 MHz
Bandbreiten-Upgrade 100 MHz auf 300 MHz
Bandbreiten-Upgrade 200 MHz auf 300 MHz
HOO312 R&S®HV312
HOO313 R&S®HV313
HOO323 R&S®HV323
Busanalyse Optionen
Beschreibung Optionen Voucher
2
C, SPI, UART/RS-232 auf
I Analog- und Logikkanälen
2
C, SPI, UART/RS-232 auf
I allen Analogkanälen
CAN und LIN auf Analog­und Logikkanälen (nur HMO1002, HMO1202)
Tab. 2.1: Übersicht Optionen/Voucher für R&S®HMO1002/HMO1202 Serie
1) nur bei Bestellung zusammen mit einem R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202
2) nachträgliche Freischaltung der R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Optionen durch Upgrade Voucher
R&S®HOO10 R&S®HV110
R&S®HOO11 R&S®HV111
R&S®HOO12 R&S®HV112
Ein Lizenzschlüssel kann über die Homepage http://vou­cher.hameg.com nach Eingabe des Voucher-Code gene­riert („SERIENNUMMER.hlk“). Diese Datei ist eine ASCII Datei und kann mit einem Editor geöffnet werden. Darin kann der eigentliche Schlüssel im Klartext gelesen werden. Um die gewünschte Option mit diesem Schlüssel im Gerät freizuschalten gibt es zwei Verfahren: das automatisierte Einlesen oder die manuelle Eingabe. Die schnellste und einfachste Möglichkeit ist das automatisierte Einlesen über einen USB Stick. Die Lizenzdatei wird auf einem USB Stick gespeichert und anschließend über den FRONT-USB­Anschluss in das Gerät geladen. Nach Betätigen der Taste SETUP im GENERAL Bedienfeld des R&S®HMO öffnet sich
dasSETUP-Menü.AufSeite2|2bendetsichdasMenü
LIZENZEN. Die Softmenütaste AUS LIZENZDAT. LESEN öffnet den Dateimanager. Mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld kann die entsprechende Li­zenzdatei ausgewählt und anschließend mit der Softmenü­taste LADEN geladen werden. Nun wird der Lizenzschlüs­sel geladen und die Option steht nach einem Neustart des Gerätes umgehend zur Verfügung.
Abb. 2.5: manuelle Eingabe des Lizenzschlüssels
Alternativ kann der Lizenzschlüssel manuell eingegeben werden. Dazu wird die Softmenütaste SCHLÜSSEL MAN. EINGEBEN gewählt. Dies öffnet ein Eingabefenster, in dem man mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld den Lizenzschlüssel manuell eingeben kann. Ist der gesamte Schlüssel eingegeben, wird die Eingabe mit der Softmenütaste ANNEHMEN übernehmen. Nach einem Neustart des Gerätes ist die Option aktiviert.
Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie ist vor­bereitet für den Mixed-Signal-Betrieb und verfügt an der Vorderseite über den notwendigen Steckverbinder. Dieser Stecker kann mit einem 8-Kanal-Logiktastkopf (R&S®HO3508) verbunden werden.

2.8 Selbstabgleich

Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie verfügt über einen integrierten Selbstabgleich, um die höchstmög­liche Genauigkeit zu erzielen.Im allgemeinen Selbstab­gleich werden die vertikale Ge-nauigkeit, der Offset, die Zeitbasis sowie einige Triggereinstellungen justiert und die ermittelten Korrekturwerte im Gerät abgespeichert.
Abb. 2.4: UPGRADE Menü
Das Gerät muss warmgelaufen sein (mind. 20 Minuten einge­schaltet) und alle Eingänge müssen „frei“ sein, d.h. angeschlos­sene Kabel oder Tastköpfe müssen entfernt werden.
ImMenüSETUPwirdaufSeite1|2mitderSoftmenütaste
SELBSTABGL. der Selbstabgleich durch Drücken der Softmenütaste START gestartet. Die Abgleichprozedur dauert etwa 5-10 Minuten, wobei die gerade durchgeführ­ten Schritte dargestellt und der jeweilige Fortschritt über Balken angezeigt werden.
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Einführung
Abb. 2.6: Erfolgreicher Selbstabgleich
Sollte beim Selbstabgleich ein Fehler auftreten, obwohl der Ab­gleich wie beschrieben durchgeführt wurde, so schicken Sie bitte eine exportierte .log Datei (siehe Selbstabgleichmenü) an customersupport@rohde-schwarz.com. Diese lässt sich auf einem USB Stick speichern.

2.8.1 Selbstabgleich Logiktastkopf

Im Selbstabgleich für den optionalen Logiktastkopf R&S®HO3508 werden vorrangig die Schaltpegel abge­glichen. Um den Selbstabgleich des Logiktastkopfes zu starten, muss ein Logiktastkopf R&S®HO3508 an das Oszilloskop angeschlossen sein. Allerdings dürfen die Bit­leitungen nicht kontaktiert sein. Im Menü SETUP wird auf
Seite1|2imSelbstabgleichmenümitderSoftmenütaste
LOGIK PROBE der Selbstabgleich gestartet. Der Ablauf ist ähnlich dem allgemeinen Geräteabgleich, dauert allerdings nur einige Sekunden.
Softmenütaste EDUCATION MODE erneut betätigt und die blaue Markierung erlischt.

2.10 Geräterückseite

AufderRückseitedesGerätesbendetsichdieEthernet-/ USB Schnittstelle, welche fest im Gerät installiert ist. Optionale Schnittstellen sind nicht verfügbar.
Abb. 2.8: Geräterückseite
Abb. 2.7: Selbstabgleich Logiktastkopf

2.9 Education Mode

Der Education Mode bietet die Möglichkeit, die AUTOSET, QUICK VIEW- und Auto-Messfunktionen zu deaktivieren. Beim Aktivieren dieses Modus (Funktion blau markiert) er­scheint ein Hinweisfenster auf dem Bildschirm. Zusätzlich wird im Startbildschirm, in den Geräteinformationen und auf einem Screenshot auf den aktivierten Education Mode hingewiesen. Zum Deaktivieren dieses Modus wird die
12

3 Schnelleinstieg

Im folgenden Kapitel werden Sie mit den wichtigsten Funktionen und Einstellungen mit der R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie vertraut gemacht, so dass Sie das Gerät umgehend einsetzen können. Als Signalquelle wird der eingebaute Adjust-Ausgang genutzt, so dass Sie keine zusätzlichen Geräte für die ersten Schritte benötigen.

3.1 Aufstellen und Einschalten des Gerätes

Ergonomisch gut ist das Gerät aufgestellt, wenn die Füße ausgeklappt sind, so dass das Display leicht nach oben geneigt ist. Stecken Sie nun das Stromkabel in die Buchse auf der Geräterückseite. Durch Drücken des Ein/Aus Schal­ters auf der Rückseite und ggfs. der Ruhezustandtaste 1 auf der Vorderseite schalten Sie das Gerät ein. Nach weni­gen Sekunden erscheint die Anzeige und das Oszilloskop ist messbereit. Halten Sie jetzt bitte die AUTOSET-Taste 15 gedrückt, bis ein Signalton ertönt. Dadurch setzen Sie die wichtigsten Einstellungen des Oszilloskops auf die jeweili­gen Standardeinstellungen zurück.
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A
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12 13
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Schnelleinstieg
1 und verriegeln diesen durch Drehen nach rechts, bis er spür­bar einrastet. Am rechten Bildschirmrand sehen Sie das Kurz­menü von CH1, mit dem Sie oft genutzte Einstellungen sofort mit der jeweiligen Softmenütaste ändern können. Drücken Sie einmal die oberste Softmenütaste, um die Eingangskopplung auf DC umzuschalten.
Abb. 3.3: Bildschirm nach Umstellen auf DC Kopplung
Zum Abschluss drücken Sie einmal kurz die AUTOSET­Taste 15. Nach wenigen Sekunden hat das Oszilloskop die Verstärker-, Zeitbasis- und Triggereinstellungen automa­tisch vorgenommen. Sie sehen nun ein Rechtecksignal.
Abb. 3.1:
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17
Bedienfeld­abschnitt A
3.2 Anschluss eines Tastkopfes und Signal-
erfassung
Die passiven Tastköpfe sollten vor dem ersten Einsatz abgeglichen werden. Die Vorgehensweise entnehmen Sie bitte den Tastkopf­beschreibungen. Legen Sie den Tastkopf dazu in die vorgesehene
Auage des ADJ.-Ausgangs.
Entnehmen Sie nun einen mitgelieferten Tastkopf und entfer­nen die Schutzkappe von der Spitze. Stecken Sie die Kompen­sationsbox des Tastkopfes auf den BNC Anschluss von Kanal
Abb. 3.2: Bildschirm nach Anschluss des Tastkopfes
Abb. 3.4: Bildschirm nach Autosetup
D
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Abb. 3.5: Teil D des Bedienfeldes mit Zoomtaste
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3.3 Betrachten von Signaldetails

Mit dem Zeitbasisknopf 43 können Sie das aufgenom­mene Zeitfenster verändern. Durch Drehen nach links ver­größern Sie die Zeitbasis. Dre­hen Sie den Zeitbasisknopf solange nach links, bis Sie links oben auf dem Bildschirm „TB:5ms“ ablesen. Drücken Sie jetzt die Taste ZOOM 40. Sie erhalten eine Zweifenster­Darstellung. Im oberen Fens­ter sehen Sie das gesamte aufgenommene Signal, darun-
13
Schnelleinstieg
ter einen vergrößerten Ausschnitt. Mit dem Zeitbasisknopf können Sie jetzt den Dehnungsfaktor einstellen und mit dem kleinen Drehknopf die X-Position des Ausschnittes justieren. Mit einem erneuten Druck auf die ZOOM-Taste
40
schalten Sie diesen Modus wieder aus.
Abb. 3.6: Zoomfunktion

3.4 Cursor-Messungen

Nachdem Sie das Signal auf dem Bildschirm dargestellt und auch im Detail angesehen haben, soll es mit den Cursors vermessen werden. Drücken Sie erneut kurz die AUTOSET-Taste und anschließend die CURSOR/ MEASURE-Taste. Nun können Sie im geöffneten Menü die Art des Messcursor auswählen. Dazu drücken Sie die oberste Softmenütaste MESSART, um das entsprechende Auswahlmenü zu öffnen. Mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld wählen Sie den Eintrag V-MARKER. Schließen Sie das Menü mit der MENU OFF-Taste. Jetzt werden zwei Cursors im Signal sowie die Messergebnisse angezeigt. Wählen Sie den aktiven Cursor mit Druck auf den Universaldrehgeber aus und po­sitionieren ihn. Die Messwerte der Cursors können Sie im Bild unten rechts entnehmen. Dort werden im gewählten Fall des V-Marker die Spannungen an beiden Cursorposi­tionen, deren Differenz, sowie die zeitliche Differenz der Cursorpositionen angezeigt. Das Ausschalten der Cursors erfolgt durch erneutem Druck auf die CURSOR MEASURE Taste.
Unter dem Messgitter werden 10 weitere Parameter angezeigt:
❙ RMS, Spitze-Spitze Spannung, ❙ Frequenz, Periodendauer, ❙ Amplitude, Anzahl steigender Flanken ❙ pos. Pulsbreite, neg. Pulsbreite, ❙ pos. Tastverhältnis, neg. Tastverhältnis,
Abb. 3.7: Quickview Parametermessung
Somit haben Sie mit einem Tastendruck alle verfügbaren Parameter im Blick, die das Signal charakterisieren. Diese Funktion wird immer auf den gerade aktiven Anzeigekanal angewendet. Sie können auch Parameter von unterschied­lichen Kurven anzeigen. Dazu schalten Sie durch erneuten Druck auf die Taste QUICKVIEW 10 diesen Modus wieder aus, schalten den CH2 durch Drücken der Taste CH2 23 ein und öffnen das AUTO MEASURE 11 Menü: Die Softmenü­taste MESSPLATZ öffnet eine Liste und sie können mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld den entsprechenden Messplatz auswählen. Die Parameter werdenuntenimBildschirmangezeigtundkönnende­niert werden.

3.5 Automatische Messungen

Neben den Cursor-Messungen sind die wichtigsten Kenn­werte einer Signalkurve durch automatische Messungen darstellbar. Ihr Oszilloskop bietet Ihnen zwei Möglichkeiten:
❙ dieDenitionderDarstellungvon6Parameternauchaus
unterschiedlichen Quellen,
❙ die schnelle Darstellung aller wichtigen Parameter
innerhalb einer Quelle mit der QUICK VIEW-Funktion.
Bitte ändern Sie die Zeitbasis auf 100 µs pro Skalenteil und drücken dann die Taste QuickView 10. Die wichtigsten Pa­rameter werden eingeblendet:
❙ positive und negative Spitzenspannung, ❙ Anstiegs- und Abfallzeit, ❙ Mittelwert.
14
Abb. 3.8: Parameterauswahl
Nachdem Sie mit der entsprechenden Softmenütaste einen Parameter ausgewählt haben, nutzen Sie den Universaldrehgeber 4 im CURSOR/MENU Bedienfeld, um die Auswahl vorzunehmen. Dieses Verfahren wird in allen Softmenüs, in denen Auswahlmöglichkeiten existieren, an-
Schnelleinstieg
gewendet. In diesem Beispiel drücken Sie die Softmenü­taste MESSART und wählen mit dem Universaldrehgeber als Parameter die Anstiegszeit.
Drücken Sie jetzt die Taste CH2 im VERTICAL Bedienfeld und schalten damit den Kanal 2 ein. Gehen Sie durch DrückenderTasteAUTOMEASUREindasDenitions­menü zurück. Wählen Sie Messplatz 1, Messart Mean und Quelle CH1. Nun wählen Sie mit der oberen Softmenütaste
MESSPLATZdenzweitenMessplatz.Diesendenieren
Sie jetzt wie zuvor als RMS-Wert der Spannung von CH2. Nach dem Schließen des Menüs kann man die Parameter eindeutig zuordnen, da sie in der Farbe des Quellsigna­les (hier gelb für Kanal 1 und blau für Kanal 2) dargestellt werden.

3.6 Mathematikeinstellungen

Neben den Cursor- und automatischen Messungen kön­nen auch mathematische Operationen auf die Signale an­gewandt werden. Der Druck auf die Taste MATH 26 öffnet ein Kurzmenü, mit dem man eine Addition, Subtraktion, Multiplikation oder Division zweier analoger Kanäle vor­nehmen kann und schaltet die Anzeige der Mathematik­kurve ein. Die oberste Softmenütaste ermöglicht dabei die Auswahl des einen Operanden, die darunterliegende wählt den Operator und die darunterliegende Softmenütaste den zweiten Operanden aus. Für die Operanden sind nur die Kanäle verfügbar, die auch eingeschaltet sind und damit angezeigt werden. Es müssen die entsprechend in der Funktion gewählten Quellen eingeschaltet sein, damit die Mathematikkurve berechnet und die Ergebniskurve ange­zeigt werden kann.
speichern. Alle anderen Einstellungen lassen sich sowohl aufeinemUSB-Stick,alsauchinternineinemnichtflüch­tigen Speicher im Gerät ablegen. Um die gewünschten Daten speichern zu können, müssen Sie die Art und das Speicherziel festlegen. Verbinden Sie zunächst einen USB­Stick mit dem vorderen USB-Anschluss Ihres Oszilloskops.
Drücken Sie nun die Taste SAVE/RECALL 12, um das entsprechende Menü zu öffnen. Wählen Sie nun die ge­wünschte Speicherart durch Drücken der entsprechenden Softmenütaste (in unserem Beispiel Bildschirmfoto), um in das Einstellungsmenü zu gelangen. Achten Sie darauf, dass im obersten Menü der Speicherort VORN ausge­wählt ist (durch Druck auf die Softmenütaste öffnet sich ein Menü, in welchem Sie diese Einstellung vornehmen können). Dazu muss ein USB-Stick mit dem vorderen USB­Anschluss Ihres Oszilloskops verbunden und vom Gerät erkannt worden sein. Durch Drücken der Softmenütaste SPEICHERN können Sie nun ein Bildschirmfoto mit dem voreingestellten Namen abspeichern (den aktuellen Datei­namen sehen Sie in dem Menüeintrag DATEINAME).

3.7 Daten abspeichern

Abb. 3.9: Speichern und Laden Menü
Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie kann 4 ver­schiedene Arten von Daten abspeichern:
❙ Geräteeinstellungen ❙ Referenzsignale ❙ Kurven ❙ Bildschirmfotos
Abb. 3.10: Bildschirmfoto Einstellungsmenü
Sie können der Zieldatei auch einen Namen mit maximal 8 Buchstaben vorgeben. Dazu wählen Sie den Menüpunkt DATEINAME und geben mit Hilfe des Universaldrehgebers den Namen vor (in unserem Beispiel „TRC“). Nach dem Betätigen der Softmenütaste ANNEHMEN übernimmt das Oszilloskop den Namen und kehrt in das Einstellungsmenü zurück. Dort können Sie sofort das aktuelle Bild abspei­chern, indem Sie die Softmenütaste SPEICHERN drücken. Sie können auch im Menü eine Ebene zurückgehen (mit der untersten Menu OFF-Taste) und dort den Menüpunkt TASTE FILE PRINT wählen. Im folgenden Menü drücken Sie die Softmenütaste BILDSCHIRMFOTO und weisen da­mit die Funktion Bildschirmausdruck mit den vorgenom­menen Einstellungen der Taste FILE/PRINT 17 zu. Nun sind Sie in der Lage, zu jedem Zeitpunkt und aus jedem Menü heraus einen Bildschirmausdruck auf dem USB-Stick durch Drücken der FILE/PRINT Taste zu generieren.
Von diesen Datenarten lassen sich nur Kurven und Bild­schirmfotos auf einem angeschlossenen USB-Stick ab-
15
Vertikalsystem

4 Vertikalsystem

B
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Abb. 4.1: Bedienfeld B des Vertikalsystems
Bildschirm umrandet und heller dargestellt. Das jeweilige Kurzmenü ist immer sichtbar, das erweiterte Menü wird durch Druck auf die Taste MENU 21 geöffnet.
Abb. 4.2: Kurzmenü für vertikale Einstellung

4.1 Kopplung

Der Eingangswiderstand der analogen Eingänge be-
trägt1MΩoder50ΩbeiderR&S®HMO1202Serie.Die R&S®HMO1002Seriebesitztkeine50ΩEingänge.
Die 50 Ω Eingänge dürfen nicht mit Effektivspannungen größer 5 Volt beaufschlagt werden!
Die50Ω-Eingängesolltennurverwendetwerden,wenn ineiner50Ω-Umgebunggemessenwird,alsoz.B.ein Generatormit50Ω-Ausgangsimpedanzangeschlossen
wurde und das Oszilloskop am Ende des Signalpfades den Leitungsabschluss darstellt. In allen anderen Einsatzfällen wird die Kopplungmit1MΩEingangswiderstand gewählt. Hierbei wird unterschieden, ob der Eingang DC gekop­pelt, also die im Signal enthaltene Gleichspannung mit angezeigt wird, oder AC gekoppelt ist. Bei AC-Kopplung
unterdrückteinEingangsltervon2HzdieAnzeigevon
Für die vertikalen Einstellun­gen stehen die Drehgeber für Y-Position und Verstärker-
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einstellungen, ein ständig eingeblendetes Kurzmenü
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sowie ein erweitertes Menü zur Verfügung.
24
Die Einstellungen des jewei-
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ligen Kanals werden mittels Kanaltaste (CH1, CH2) vorge-
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nommen. Die Aktivierung der
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Kanaltaste wird durch das Leuchten einer farbigen LED gekennzeichnet. Zusätzlich wird die Kanalbezeichnung des aktivierten Kanales im
Gleichspannungen.Andie1MΩEingängedürfenSignale
mit bis zu 200 V (Spitzenwert) direkt angeschlossen wer­den. Höhere Spannungen sind über externe Tastköpfe (bis zu 40 kV Spitzenspannung) messbar, diese sollten nur mit DC Kopplung verwendet werden. In den allge­mein üblichen Anwendungen werden die mitgelieferten Tastköpfe angeschlossen. Bei der R&S®HMO1002 Serie sind die Tastköpfe HZ154 im Lieferumfang enthalten, die 1:1/10:1 umschaltbar sind. Das entsprechende Teilerver­hältnis wird im jeweiligen Kanalmenü eingestellt. Bei der R&S®HMO1202 Serie sind die Tastköpfe RT-ZP03 im Liefe­rumfang enthalten.
Für die Einstellung der Kopplung steht das Kurzmenü oder das Kanalmenü zur Verfügung, in welchem mit einfa­chem Tastendruck auf die entsprechende Softmenütaste die Kopplung eingestellt werden kann. Das Menü gilt jeweils für den aktiven Kanal. Welcher Kanal aktiv ist, zeigt die beleuchtete Kanaltaste. Die Kanalbezeichnung des aktiven Kanals wird oben im Kurzmenü angezeigt. Das Umschalten erfolgt durch Drücken der gewünschten Kanaltaste.

4.2 Verstärkung, Y-Position und Offset

Die Verstärkung der analogen Eingänge kann mit dem großen Drehgeber (VOLTS/DIV) im VERTICAL-Bereich des Bedienfeldes in 1-2-5 Schritten von 1mV/Skalenteil bis 10V/Skalenteil eingestellt werden. Hier gilt der Dreh­geber für den gerade aktiven Kanal, der durch Drücken der Kanaltaste gewählt wird. Eine Umschaltung auf eine stufenlose Verstärkereinstellung erfolgt durch einmaliges Drücken des Drehgeberes. Mit dem kleineren Drehgeber (POSITION) im VERTICAL-Bereich des Bedienfeldes kann die Y-Position des aktiven Kanal eingestellt werden. Durch Drücken der MENU Taste werden erweiterte Funktio-
nenaufgerufen.AufSeite2|2diesesMenüskannein
ZEIT-OFFSET mit dem Universaldrehgeber oder mittels KEYPAD Taste im CURSOR/MENU Bedienfeld eingestellt werden. Mit der Softmenütaste ZEIT-OFFSET kann jeder Analogkanal zeitlich verschoben werden (±32 ns). Diese Einstellung dient dem Ausgleich von Laufzeitunterschie­den bei der Nutzung unterschiedlich langer Kabel oder Tastköpfe.

4.3 Bandbreitenbegrenzung und Invertierung

Im Kurz- und erweiterten Menü kann ein analoger 20 MHz
TiefpasslterindenSignalpfadeingefügtwerden.Damit
werden alle höherfrequenten Störungen eliminiert. Die Einschaltung im Kurzmenü erfolgt durch Druck auf die Softmenütaste BWL. Im erweiterten Menü (Taste Menu) wird der Filter über die Softmenütaste BANDBREITE akti­viert. Ist der Filter aktiviert, so wird der Menüeintrag blau unterlegt und im Kanalbezeichnungsfenster erscheint ein BW. Eine Invertierung der Signalanzeige kann ebenfalls im Kurz- und erweiterten Menü vorgenommen werden. Ist die Signalinvertierung aktiviert, so wird die Softmenütaste INV oder der Menüeintrag INVERTIEREN blau unterlegt. Im Kanalbezeichnungsfenster erscheint ein Strich oberhalb des Kanalnamens.
16
Vertikalsystem
4.4 Tastkopfdämpfung und Einheitenwahl
(Volt/Ampere)
Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie verfügt nicht über eine automatische Tastkopf-Teilererkennung. Die Teilung wird über die MENU Taste mit dem Softmenü
TASTKOPFeingestellt.DiesistinvordeniertenSchritten x1,x10,x100,x1000,sowiebenutzerdeniertüberdieSoft-
menütaste NUTZER und dem Universaldrehgeber bzw. der KEYPAD Taste im CURSOR/MENU Bedienfeld von x0.001 bis x1000 frei wählbar.
Wird eine Stromzange angeschlossen, so kann mittels Softmenütaste EINHEIT die Einheit Ampere (A) gewählt werden. Wird die Einheit A gewählt, so werden die am meisten genutzten Umrechnungsfaktoren im Menü wähl­bar (1V/A, 100mV/A, 10mV/A, 1mV/A). Auch hier kann ein
benutzerdenierterWertüberdieSoftmenütasteNUTZER
mit dem Universaldrehgeber oder der KEYPAD Taste im CURSOR/MENU Bedienfeld gewählt werden. Selbstver­ständlich kann diese Einstellung auch angewendet wer­den, wenn ein Strom über einem Shunt gemessen wird. In diesem Fall erfolgen alle Messungen in der richtigen Einheit und werden korrekt skaliert.

4.4.1 Tastkopfabgleich

geschlossenen Tastköpfen kann mit der Softmenütaste NÄCHSTER KANAL der Kanal gewechselt werden. Mit VERLASSEN kann nach dem erfolgreichen Tastkopfab­gleich der Wizard verlassen werden. Ist ein manueller Ab­gleich ohne Abgleich-Wizard gewünscht, so kann dieser über das UTIL Menü im VERTICAL Bedienfeld mit der Soft­menütaste MUSTERGEN. über das Softmenü RECHTECK erfolgen (siehe Kap. 10.2.1).

4.5 Schwellwerteinstellung

AufSeite2|2deserweitertenMenüs(MENU)isteseben­falls möglich, einen Schwellwert einzustellen. Dieser legt fest, welcher Pegel für die Erkennung von High und Low bei Nutzung der analogen Kanäle als Quelle für die serielle Busanalyse oder den Logiktrigger gilt. Nachdem dieser Softmenüeintrag angewählt wurde, kann der Schwell­wert mit dem Universaldrehgeber oder mittels KEYPAD Taste im CURSOR/MENU Bedienfeld eingestellt werden. Mit dem Softmenü HYSTERESIS kann die obere bzw. untere Grenze des Schwellwerts vergrößert (GROß) oder verkleinert (KLEIN) werden. Alle Signale, die sich nun in diesem „Schwellwert-Band“benden,werdensomitkor­rekt erfasst. Mittels Softmenütaste PEGEL FINDEN wird das entsprechende Signal analysiert und der Schwellwert automatisch gesetzt.
Passive Tastköpfe sollten vor dem ersten Einsatz bzw. nach einer längeren Messpause, Gerätewechsel oder auch Kanalwechsel abgeglichen werden.
Der Tastkopfabgleich kann entweder über den Abgleich­Wizard oder manuell erfolgen. Über die SETUP Taste im GENERAL Bedienfeld kann mit der Softmenütaste TK­Abgleich der Wizard geöffnet werden. Dieser Abgleich­Wizard führt durch alle wichtigen Punkte des Tastkopf­abgleichs. Nach Anschluss eines Tastkopfes kann mit der Softmenütaste KANAL 1 (CH1) oder KANAL 2 (CH2) der jeweilige Analogkanal ausgewählt werden. Mit dem beilie­genden Tastkopf-Trimmstift können die Tastkopf-Trimmer auf eine optimale Rechteckwiedergabe eingestellt werden.

4.6 Name für einen Kanal

Mit dem Softmenü NAME kann ein Kanalname vergeben werden. Dieser wird im Messgitter angezeigt und auch ausgedruckt. Der Kanalname kann mit der Softmenütaste NAME an- (AN) bzw. ausgeschaltet werden (AUS). Ist der Name aktiviert, so erscheint dieser rechts neben der Kanalanzeige. Mit der Softmenütaste BIBLIOTHEK kön-
nenvordenierteNamenausgewähltwerdenundmittels
NAME EDITIEREN angepasst werden. Maximal sind 8 Zei­chen erlaubt. Mit der Taste ANNEHMEN wird der Name im Editor bestätigt und somit auf dem Bildschirm angezeigt. Der Name ist an das Signal gebunden und wandert mit einem evtl. eingestellten Offset entsprechend mit.
Abb. 4.3: Tastkopf Wizard
Der Abgleich erfolgt bei 1 kHz (LF) und 1 MHz (HF). Mit der Softmenütaste GANZER BILDSCH. können die Wizard Hilfetexte ausgeblendet werden. Mit WEITER wechselt der Wizard in den 1 MHz HF Abgleich. Bei mehreren an-
Abb. 4.4: Namensvergabe
17
Horizontalsystem
werden.DesweiterenbendetsichhierdieEinstellungder

5 Horizontalsystem

D
37
38
37
39
40
Abb. 5.1: Bedienfeld D des Horizontalsystems
eine separate Taste. Für die Markerfunktionen werden die Pfeiltasten 37 sowie die SET/CLR Taste genutzt.

5.1 Erfassungsbetriebsart RUN und STOP

Die Betriebsart der Erfassung lässt sich mit der RUN/STOP Taste 39 einfach umschalten. In der Betriebsart RUN wer­den je nach eingestellten Triggerbedingungen Signale auf dem Bildschirm angezeigt und bei jeder neuen Erfassung die Alten verworfen. Wenn ein aufgenommenes Signal auf dem Bildschirm analysiert, aber nicht überschrieben werden soll, muss die Erfassung mit der RUN/STOP-Taste angehalten werden. Im STOP-Modus wird keine neue Sig­nalerfassung zugelassen und die Taste leuchtet rot.

5.2 Zeitbasiseinstellungen

Die Umstellung der Zeitbasis erfolgt mit dem großen TIME/DIV Drehgeber im HORIZONTAL Bedienfeld. Links oben im Display, oberhalb des Anzeigegitters, wird die jeweils aktuelle Zeitbasiseinstellung angezeigt (z.B. „TB: 500 ns“). Rechts daneben erfolgt die Anzeige der Trigger­zeitposition – bezogen auf die Normaleinstellung. In der Normaleinstellung ist der Triggerzeitpunkt in der Mitte der Anzeige, d. h. 50% Vor- und 50% Nachlauf. Mit dem X-Po­sition-Drehgeber 41 kann dieser Wert stufenlos eingestellt werden. Die zulässigen Maximalwerte sind zeitbasisabhän­gig. Unabhängig von der gewählten Einstellung wird durch Drücken der Taste SET/CLR der Wert wieder auf den Be­zugszeitpunkt zurückgesetzt, wenn die Marker- oder Such­funktion nicht aktiviert wurde. Die Pfeiltasten 37 ver­ändern die X-Position fest um 5 Skalenteile in die jeweilige Richtung. Mit der Taste MENU 42 wird ein Menü geöffnet, in dem die Funktion der Pfeiltasten 37 und der SET/ CLR-Taste bestimmt werden kann. Wie oben beschrieben, können diese Tasten zur Einstellung der X-Position, zur Markierung von Ereignissen im Signal oder zur Navigation zwischen den maximal 8 Markierungen genutzt werden. Im Untermenü NUMER.EINGABE kann eine beliebige X-Position direkt eingeben kann. Zusätzlich können in die­sem Menü auch Suchfunktionen aktiviert und eingestellt
Der Bereich des Horizontal­systems umfasst neben der Zeitbasiseinstellung für die Erfassung, der Positionie-
41
rung des Triggerzeitpunktes, der Zoomfunktionen, der
42
möglichen Erfassungsmodi und den Markerfunktionen auch die Suchfunktionen. Die Einstellung der Zeitbasis und
43
des Triggerzeitpunktes erfol­gen über die entsprechenden
44
Drehgeber, die Auswahl der Erfassungsmodi über ein ent­sprechendes Menü. Um den ZOOM einzuschalten gibt es
TRIGGERREF.-ZEIT (Position für den Bezug des Trigger­zeitpunktes von –6 Skalenteile bis +6 Skalenteile, 0 ist die Mitte und Standard).

5.3 Erfassungsmodi

Die Wahl der Erfassungsmodi erfolgt durch Drücken der Taste ACQUIRE 44. Dies öffnet ein Menü, in dem die grundlegenden Modi der Einzelerfassung eingestellt wer­den können.

5.3.1 Rollen

Diese Erfassungsart ist speziell für sehr langsame Signale, das Signal „rollt“ von rechts nach links ungetriggert über den Bildschirm (setzt Signale langsamer als 200 kHz vor­aus). Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie ver­wendet zum Speichern der Kurvenwerte im Rollen-Modus einen Ringspeicher. Das heißt, vereinfacht gesprochen, dass das Gerät die erste Division in den ersten Speicher­platz schreibt, die zweite Division in den zweiten usw.. Sobald der Speicher voll ist, überschreibt das Gerät den ersten Speicherplatz mit den Daten des aktuellsten Mess­werts. So entsteht der „Ring“ bzw. der Durchlaufeffekt, ähnlich wie bei einer Laufschrift.

5.3.2 Arithmetik

Das Softmenü ARITHMETIK bietet verschiedene Auswahlmöglichkeiten:
NORMAL:
HÜLLKURVE:
❙ MITTELWERT:
❙ GLÄTTUNG:
❙ FILTER:
Die ZOOM-Funktion ist im Rollen-Modus nicht verfügbar (siehe auch Kap. 5.5 ZOOM-Funktion).
Hier erfolgt die Erfassung und Darstellung der aktuellen Signale.
Hierbei werden neben der normalen Erfassung jedes Signales auch die Maximal- und Minimalwerte jeder Erfassung dargestellt. Damit entsteht über die Zeit eine Hüllkurve um das Signal.
Wird dieser Modus gewählt, kann man mit dem Universal­drehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld die Anzahl der Mittelwertbildungen in Zweierpotenzen von 2 bis 1024 einstellen (setzt sich wiederholende Signale voraus).
Die Funktion GLÄTTUNG berechnet einen Mittelwert aus mehreren benachbarten Abtastpunkten. Das Ergebnis ist eine geglättete Wellenform. Diese Funktion wird für nichtperiodische Signale verwendet.
Dieser Modus ermöglicht es, durch einen Tiefpasslter mit einstellbarer Grenzfrequenz unerwünschte hoch­frequente Störungen zu unterdrücken. Die Grenzfrequenz kann in Abhängigkeit der Abtastrate eingestellt werden. Der kleinste Wert ist 1/100 der Abtastrate, der größte Wert ist 1/4 der Abtastrate. Die Einstellung kann mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld vorgenommen werden.
18
Horizontalsystem

5.3.3 Spitzenwert

Wird bei sehr großen Zeitbasiseinstellungen eingesetzt, um auch kurze Signaländerungen noch erkennen zu können. Diese Funktion kann ausgeschaltet (AUS) oder in einen automatischen Zuschaltmodus (AUTO) gebracht werden. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die Betriebsart SPITZENWERT aktiviert werden kann:
❙ Funktion HOCHAUFLÖSEND deaktiviert ❙ keine seriellen oder parallelen Busse aktiv
Bei der Spitzenwerterfassung unterscheidet das Oszil­loskop zwischen Erfassungsspitzenwerterfassung und Speicherspitzenwerterfassung.
Erfassungsspitzenwerterfassung:
Auch wenn nicht mit voller Abtastrate in den Erfassungsspeicher geschrieben wird, z.B. bei langsamen Zeitbasen, wandelt jeder ADC mit voller Abtastrate (kein Interlace-Betrieb). Die nicht benutzten Wandlerwerte werden bei eingeschalteter Spitzenwerterfassung zum Detektieren von minimalen und maximalen Amplituden bewertet. Dabei werden die so ermittelten Minima und Maxima mit einem Abtastintervall in den Erfassungsspei­cher geschrieben. Im Erfassungsspeicher stehen somit Datenpärchen, die den Signalverlauf im Abtastintervall repräsentieren. Der kleinste erkennbare Impuls ist die Periodendauer der maximalen Abtastrate (kein Interlace-Betrieb).
Speicherspitzenwerterfassung:
Wird mit maximaler Abtastrate des ADC‘s in den Erfassungsspeicher geschrieben, ist eine hardwareseitige Spitzenwerterkennung nicht möglich. Bei langsamen Zeitbasen und einer eingestellten Wiederhohlrate von AUTOMATIK oder maximaler Wiederholrate (MAX. WDH.-RATE) werden nicht alle im Erfassungsspeicher stehenden Daten auf dem Bildschirm angezeigt. Die übersprungenen Daten werden bei eingeschalteter Spitzenwerterkennung während des Auslesens zur Bildung eines Minimum- und eines Maximumwertes herangezogen. Der kleinste erkennbare Impuls ist die Periodendauer der Abtastrate, mit der in den Erfassungsspeicher geschrieben wurde.
kleineren als der maximale Abtastrate möglich. Ist die Be­triebsart HOCHAUFLÖSEND eingeschaltet und die aktuelle Geräteeinstellung ermöglicht deren Anwendung, so wird dies durch „HR“ vor der Erfassungsbetriebsart rechts oben im Display gekennzeichnet. Folgende Bedingungen müs­sen erfüllt sein, damit die Betriebsart HOCHAUFLÖSEND aktiviert werden kann:
❙ Abtastrate kleiner als die maximale Abtastrate (kein
Interlace-Betrieb) ❙ Spitzenwerterkennung deaktiviert ❙ kein Logikpod aktiv ❙ keine seriellen oder parallelen Busse aktiv
Alle genannten Funktionen sind standardmäßig deaktiviert.

5.3.5 Interpolation

Die Softmenütaste INTERPOLATION ermöglicht die Auswahl von SIN X/X, LINEAR oder SAMPLE-HOLD als mögliche Interpolation bei der Darstellung der Erfassungs­punkte. Die SIN X/X Interpolation ist die Standardeinstel­lung und am besten für die Darstellung analoger Signale geeignet. Bei der linearen Interpolation (LINEAR) werden die erfassten Datenpunkte mit einer Linie verbunden. Die Darstellung SAMPLE-HOLD erlaubt eine genauere Beurtei­lung der Lage der Signalerfassungspunkte.

5.3.6 Aufnahmemodus

Folgenden Auswahlfunktionen stehen zur Verfügung:
5.3.6.1 MAX. WDH.-RATE
Kommt eine der beiden Spitzenwerterfassungsarten oder die Kombination aus Beiden zur Anwendung, so wird dies durch „PD“ vor der Erfassungsbetriebsart rechts oben im Display gekennzeichnet.
5.3.4Hochauösend
In diesem Modus wird mit einen Boxcar Averaging über benachbarte Erfassungspunkte (der Wandler läuft mit der maximalen Abtastrate)dievertikaleAuflösungaufbiszu 16 Bit erhöht. Diese Funktion kann ausgeschaltet (AUS) oder in einen automatischen Zuschaltmodus (AUTO) ge­bracht werden. Durch eine Mittelwertbildung mehrerer benachbarter Abtastwerte entsteht ein Wert mit einer höheren Genauigkeit als die Eingangsdaten.Die so entstan­denenDatenbezeichnetmanalsDatenmithoherAuflö­sung. Durch das Zusammenführen mehrerer Abtastwerte zu einem neuen Wert, ist dieses Verfahren nur mit einer
Abb. 5.2: AM moduliertes Signal mit maximaler Wiederholrate
Damit wird die Wahl der Speichertiefe und Abtastrate so getroffen, dass eine höchstmögliche Triggerwiederholrate erzielt wird. Bei der Funktion maximaler Wiederholrate wird das Oszilloskop so eingestellt, dass eine maximale Anzahl von Erfassungen pro Sekunde im Kurvenfenster abgebildet werden kann. Die angezeigte Datenanzahl be­trägt pro Bildspalte im Kurvenfenster ein erfasstes Datum. Bei aktivierter Spitzenwerterfassung wird pro Bildspalte ein Min/Max-Paar abgebildet. Bei der R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie ist das Kurvenfenster 600x480 Pixel groß (Yt ohne Zoom). Somit werden 600 Datenpunkte pro Erfassung angezeigt. Bei aktivierter Spitzenwerterfassung
19
Horizontalsystem
sind es 600 Min/Max-Paare und somit 1200 Daten. Die Speichertiefe ist mindestens das abgebildete Zeitfenster (Zeitbasis x Kurvenfensterrasterteile in X-Richtung) mul­tipliziert mit der aktuellen Abtastrate. Die untere Grenze wird durch die maximale Abtastrate und durch die maxi­male Kurvenwiederholrate des Oszilloskops bestimmt. Die angezeigte Abtastrate entspricht der aktuellen Abtastrate dividiert durch die Anzahl der beim Auslesen aus dem Erfassungsspeicher übersprungenen Daten. Bei aktivierter Spitzenwerterfassung entspricht die angezeigte Abtastrate der aktuellen Abtastrate.
5.3.6.2 MAX. ABTASTRATE
maximalen Erfassungsspeicher. Die angezeigte Abtastrate entspricht der aktuellen Abtastrate.Bendensichimabge­bildeten Zeitfenster mehr als 40x Kurvenfensterbildspal­ten Daten im Erfassungsspeicher oder Min/Max-Daten im Erfassungsspeicher, so wird die Spitzenwerterfassung angewandt.
Der gesamte Speicher des Oszilloskops kann nur im STOP Modus und aktivierter maximaler Abtastrate ausgelesen werden.
5.3.6.3 AUTOMATIK (Standardeinstellung)
Abb. 5.4: AM moduliertes Signal mit automatischer Einstellung
Abb. 5.3: AM moduliertes Signal mit maximaler Abtastrate
Diese Funktion stellt den besten Kompromiss aus maxima­Bei dieser Funktion wird immer die maximal mögliche Abtastrate eingestellt unter Ausnutzung des maximal ver­fügbaren Speichers eingestellt. Ist diese Funktion gewählt, so wird immer die maximal mögliche Abtastrate unter Aus­nutzung des maximal verfügbaren Speichers eingestellt. Es wird immer die maximal mögliche Abtastrate genutzt und eine maximale Datenanzahl abgebildet.Die angezeigte Datenanzahl pro Bildspalte im Kurvenfenster beträgt bis zu 40 erfasste Daten (begrenzt durch die Rechenleistung des verwendeten Prozessors). Die aktuelle angezeigte Datenanzahl ist abhängig vom abgebildeten Zeitfenster und der aktuellen Abtastrate. Es werden bei aktivierter Spitzenwerterfassung bis zu 20 Min/Max-Paare pro Bild­spalte angezeigt. Die Speichertiefe entspricht immer dem
ler Wiederholrate und maximaler Abtastrate (Speichertie-
fenwahl) dar. Die angezeigte Datenanzahl pro Bildspalte im
Kurvenfenster beträgt bis zu 10 erfasste Daten. Die aktu-
elle angezeigte Datenanzahl ist abhängig vom abgebilde-
ten Zeitfenster und der aktuellen Abtastrate. Es werden bei
aktivierter Spitzenwerterfassung bis zu 5 Min/Max-Paare
pro Bildspalte angezeigt. Die Speichertiefe ist mindestens
der doppelter Speicher wie bei der Einstellung maximale
Wiederholrate (begrenzt durch den maximalen Erfas-
sungsspeicher). Die angezeigte Abtastrate entspricht der
aktuellen Abtastrate dividiert durch die Anzahl der beim
Auslesen aus dem Erfassungsspeicher übersprungenen
Daten. Bei aktivierter Spitzenwerterfassung entspricht die
angezeigte Abtastrate der aktuellen Abtastrate.
Einstellung Vorteile Nachteile Anwendung
Maximale Wiederholrate: ı Viele Aufnahmen in einem Bild
ı Seltene Ereignisse werden in Ver-
bindung mit Nachleuchten schneller gefunden
ı Schnelle Reaktion auf Bedienung oder
Signaländerung
ı Geringes Rauschband
Maximale Abtastrate: ı Maximale Detailtreue
ı Geringste Aliasinggefahr ı Hohe Messgenauigkeit
Automatik: ı Mittlere Kurvenupdaterate
ı NochflüssigeBedienung ı Gute Messgenauigkeit ı Geringes Rauschband
ı Hohe Aliasinggefahr ı Geringe Detailtreue ı Geringe Messgenauigkeit durch
reduzierte Datenanzahl
ı Träge Reaktion auf Bedienung
oder Signaländerung ı Kleine Kurvenupdaterate ı Rauschen mehr sichtbar
ı Aliasing möglich ı Standardanwendung
ı Zur Suche von seltenen Ereignissen ı Bei der Darstellung modulierter
Signale
ı Bei Signalen mit hohen
Frequenzanteilen
ı Zur Untersuchung von kleinen
Signaldetails
Tab. 5.1: Vor- und Nachteile Softmenü Wiederholrate
20
Horizontalsystem
In allen Einstellungen ist die aktuelle Abtastrate (Abtast­rate, mit der in den Erfassungsspeicher geschrieben wird) immer gleich. Zusätzlich ist es im STOP Modus möglich, die Menüpunkte zu wechseln. Dies hat keinen
EinflussaufdieaktuelleSpeichertiefe,dieAnzahlder
angezeigten Daten wird jedoch angepasst. Die Spitzen­werterfassung ist ebenfalls im STOP Modus wirksam (Zeitbasis im Microsekundenbereich). In Zeitbasen, in der jeder Abtastpunkt angezeigt wird, verhalten sich alle drei Einstellungen, bis auf die verwendete Speichertiefe und damit der Kurvenupdaterate, gleich. Die Vor- und Nach­teile der einzelnen Einstellungsmöglichkeiten werden in Tabelle 5.1 gezeigt. Abschließend bleibt zu erwähnen, dass dieses Menü die bei anderen Herstellern übliche einstellbare Speichertiefe ersetzt. Bei einer wählbaren Speichertiefe sollte der Anwender immer den Zusammen­hang zwischen Speichertiefe, Zeitbasis und Abtastrate kennen und Vor- sowie Nachteile abschätzen können. Mit dieser Menümethode erfasst das Oszilloskop immer mit einer maximal möglichen Abtastrate. Ein nachträgliches Hineinzoomen im STOP Modus ist somit immer gegeben, auch bei maximaler Wiederholrate. Ein Herauszoomen ist bei maximaler Wiederholrate ebenfalls möglich, wenn der STOP Modus bei schnellen Zeitbasen ausgeführt wurde. Kann man, wie bei anderen Herstellern, nur durch eine geringe Speichertiefe eine hohe Wiederholrate erzielen, ist ein nachträgliches Zoomen im STOP Modus fast nicht möglich.

5.4 Interlace-Betrieb

Im Interlace-Betrieb werden die Wandler (ADC) und die Speicher zweier Kanäle zusammengeschaltet. Dadurch verdoppelt sich die Abtastrate und der Erfassungsspeicher. Ein Kanal gilt auch als aktiviert, wenn er ausgeschaltet, aber als Triggerquelle fungiert. Ist ein Kanal aktiviert, so leuchtet die entsprechende LED neben der Eingangs­buchse. Weitere Bedingungen, um den Interlace-Betrieb zu aktivieren:
❙ kein Logikpod aktiv ❙ keine seriellen oder parallelen Busse aktiv ❙ Logiktrigger nicht aktiv
Der Interlace-Betrieb wird automatisch aktiviert.

5.5 ZOOM-Funktion

Die R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie verfügt über eine Speichertiefe von 1MSa bzw. 2 MSa. Damit las­sen sich lange und komplexe Signale aufzeichnen, die mit der Zoom-Funktion im Detail untersucht werden können. Um diese Funktion zu aktivieren, drücken Sie die ZOOM­Taste 40. Daraufhin wird der Bildschirm in zwei Gitter un­terteilt. Das obere Fenster ist die Darstellung des gesam­ten Zeitbasisfensters, das untere Gitter zeigt einen entspre­chend vergrößerten Ausschnitt des oberen Fensters. Der Signalausschnitt, der gezoomt wird, ist im Originalsignal (oberes Fenster) durch zwei blaue Cursors markiert. Wenn mehrere Kanäle im Zoom Modus aktiviert sind, werden alle angezeigten Kanäle gleichzeitig um den gleichen Faktor und an der gleichen Stelle „gezoomt“.
In Abb. 5.5 ist zu erkennen, dass das Zoom-Fenster mit 100 µs pro Skalenteil dargestellt ist. Das Signal wurde über ein Zeitfenster von 12 ms aufgenommen. Zusätzlich werden im Zoom-Bereich (unteres Gitter) die Parameter für Zoom-Zeitbasis und Zeit oberhalb des Zoom-Fensters angegeben. Z beschreibt die Zoom-Zeitbasis (Zoom-Fak­tor) und bestimmt die Breite des Zoom-Bereichs, der im Zoom-Fenster angezeigt wird (10 Divisionen x Skalierung pro Teilung). Tz beschreibt die Zoom-Zeit und bestimmt die Position des Zoom-Bereichs.
Abb. 5.5: Zoomfunktion
Die Zeitbasiseinstellung oben links in der Anzeige ist grau hinterlegt, die Zoom-Zeitbasis oberhalb des Zoom-Fens­ters weiß. Der große Drehgeber im HORIZONTAL Bedien­feld verändert den Zoom-Faktor. Dieser Drehgeber verfügt ebenfalls über eine Tasterfunktion. Wird der Drehgeber gedrückt, so wird die Zeitbasiseinstellung weiß dargestellt und die Zoom-Zeitbasis grau. Nun ist der Drehgeber wie­der für die Einstellung der Zeitbasis verantwortlich. Damit können Zeitbasiseinstellungen verändert werden, ohne den Zoom Modus verlassen zu müssen. Ein nochmaliges Drücken des Drehgebers hebt die Begrenzungscursors des Zoom-Bereichs weiß hervor und der Zoom-Ausschnitt kann nun mit dem Drehgeber geändert werden. Die Posi­tion des „gezoomten“ Ausschnitts lässt sich nun mit Hilfe des kleinen Drehgeberes im HORIZONTAL Bedienfeld über das gesamte Signal verschieben. Wenn durch Drücken des großen Drehgebers dieser, wie oben beschrieben, wieder die Zeitbasis und nicht den Zoom-Faktor einstellt, besitzt der kleine Drehgeber die Funktion den Triggerzeitpunkt zu verschieben und damit das Verhältnis von aufgenommener Vor- und Nachgeschichte einzustellen.
Die ZOOM-Funktion ist im Rollen-Modus nicht verfügbar.
Im Erfassungsmodus ROLLEN ist es prinzipiell nicht mög­lich, „in den Speicher hineinzuzoomen“, da die Signalwerte der X-Achse immer mit der maximalen Speichertiefe auf­gezeichnet werden. Im Erfassungsmodus NORMAL be-
ndensichimmermehrSamplesimSpeicher,alsaufdem
Display dargestellt werden. Daher ist es hier möglich, in den Speicher „hineinzuzoomen“. Bei den Werten der Y­Achse (Amplitude) verhält sich dies anders. Diese Werte
21
Horizontalsystem
beziehen sich auf eine festgelegte Achse und sind daher auch im Rollen-Modus „skalierbar“.

5.6 Navigation-Funktion

Die X-POS.-Funktion (Taste MENU im HORIZONTAL Be­dienfeld) ermöglicht eine leichtere Handhabung der Triggerzeit sowie deren numerische Eingabe. Mit den ein­zelnen Softmenütasten kann die Triggerzeit z.B. auf den minimalen/maximalen Wert oder auf Null gesetzt werden. Mit der Softmenütaste TRIGGERREF.-ZEIT wird der Trig-
gerpunktimKurvenfensterdeniert.DieSkalierungder
Signalkurve erfolgt um diesen Referenzpunkt. Mit dem Universaldrehgeber im CURSOR/MENU Bedienfeld kann die gewünschte Einstellung gewählt werden.

5.7 Marker-Funktion

Mit Markern können bestimmte Positionen auf dem Bild­schirm markiert werden, z.B. eine steigende oder fallende Flanke, ein unerwarteter Signalwert oder ein Suchergeb-
nis.AnschließendkönnendieMarkerzurIdentikation
bestimmter Signalbereiche genutzt werden, die im Zoom Modus näher betrachtet und die Daten analysiert werden sollen. Die Markerfunktion wird über die Taste MENU im HORIZONTAL Bedienfeld geöffnet. Ist die Markerfunk­tion aktiviert (Softmenütaste MARKER blau markiert), so kann durch Drücken der SET/CLR-Taste im HORIZONTAL Bedienfeld ein Zeitmarker an der 6. Zeiteinheit (bei ausge­schaltetem Menü in der Gittermitte) gesetzt werden. Die Zeitmarker werden durch einen blauen, senkrechten Strich markiert. Mit dem X-Position Drehgeber kann die Kurve (inklusive dem gesetzten Marker) verschoben werden.
IsteinewichtigeSignalpositionidentiziertundmitdem
Positionsknopf auf die Bildschirmmitte gesetzt, so kann ein weiterer Marker durch erneutem Druck auf die SET/ CLR Taste gesetzt werden. Auf diese Art können bis zu 8 interessante Stellen im Signal markiert werden. Mit einem Druck auf die Pfeiltasten 37 kann zwischen den einzel­nen Marker gewechselt und in der Mitte des Bildschirmes zentriert werden.
lich. Durch die Zentrierung der Marker über die Pfeiltasten ist zum Beispiel ein schneller Vergleich von markierten Signalbereichen im ZOOM Modus sehr schnell und einfach möglich. Soll ein Marker gelöscht werden, so wird dieser in der Bildschirmmitte zentriert und durch erneutes Drü­cken der Taste SET/CLR entfernt. Mit der Softmenütaste TRIGGERZEIT AUF NULL SETZEN wird die Triggerzeit auf 0s gesetzt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, alle Zeitmar­ker gleichzeitig zu löschen (Softmenütaste ALLE MARKER LÖSCHEN).
Abb. 5.6: Marker im Zoom Modus
Durch die Zentrierung der Marker über die Pfeiltasten ist zum Beispiel ein schneller Vergleich von markierten Signal­bereichen im ZOOM Modus sehr schnell und einfach mög-
22

6 Triggersystem

Das Triggersystem der R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie lässt sich einfach handhaben. Es gibt vier Tasten, die jeweils einehäuggenutzteEinstel­lung anwählen:
TYPE: Auswahl Trigger-Typ
Flanke, Impuls, Logik, Video sowie Trigger Hold Off Zeit
❙ SLOPE: Art der Flanke ❙ SOURCE: Festlegung der
Triggerquelle
FILTER: Festlegung der
exakten Triggerbedingung.
Abb. 6.1: Bedienfeld des Triggersystems
Hinzu kommen die Tasten für die Auswahl der Triggermodi (AUTO, NORMAL und SINGLE).

6.1 Triggermodi Auto, Normal und Single

Die grundlegenden Triggermodi sind mit der Taste AUTO/ NORM 29 direkt umschaltbar. Wenn der Auto-Modus ak­tiviert ist, leuchtet die Taste nicht. Drückt man die Taste, so wird der NORMAL-Modus aktiviert und die Taste wird mit einer roten LED hinterleuchtet. Im AUTO Modus wird immer ein Signal auf dem Bildschirm angezeigt. Wenn ein Signal anliegt, welches die Triggerbedingung erfüllt, so synchronisiert sich das Oszilloskop auf dieses Ereignis und triggert beim Eintreten der eingestellten Bedingung. Sollte ein Signal anliegen, welches die Triggerbedingung nicht erfüllt (im einfachsten Fall wäre dies eine Gleichspannung), so generiert das Oszilloskop selbst ein Triggerereignis. Damit wird sichergestellt, dass man die Eingangssignale unabhängig von der Triggerbedingung immer im Überblick hat.
C
28
29
30
31
32
33
34
35
36
Triggersystem

6.2 Triggerquellen

Als Triggerquellen (Taste SOURCE) stehen die zwei analo­gen Kanäle sowie der externe Triggereingang (AC/DC) zur Verfügung. Ist die optionale Erweiterung mit den aktiven Logiktastköpfen R&S®HO3508 mit 8 digitalen Eingängen angeschlossen, so lassen sich auch diese bis zu 8 digitalen Eingänge als Triggerquelle einsetzen. Mit der Softme­nütaste NETZ lässt man den Trigger auf Netzfrequenz triggern. Das Triggersignal wird hierbei intern aus dem Netzteil gewonnen.

6.3 Triggertypen

Der Triggertyp kann mit der Taste TYPE 31 im Trigger Bedienfeld eingestellt werden. Es öffnet sich ein Menü mit den Auswahlmöglichkeiten.

6.3.1 Flankentrigger

DereinfachsteundmitAbstandamhäugsteneingesetzte
Trigger ist der Flankentrigger. Das Oszilloskop triggert, wenn innerhalb des im SOURCE Menü gewählten Signals, die mit der SLOPE Taste eingestellte(n) Flanke(n) auftreten. DieSignalflankemussdabeideneingestelltenTriggerpegel durchlaufen. Diese Triggerart wird auch vom Autosetup (Taste AUTO-SET) gewählt. Wird zum Beispiel der Impuls­trigger aktiviert und auf die AUTO SET-Taste gedrückt, so wird die Einstellung auf Flankentrigger gesetzt. Ist der Triggertyp Flanke noch nicht aktiv (blau hinterlegt), so kann dieser durch Drücken der dazugehörigen Softmenü­taste gewählt werden (Standardeinstellung). Die Art der Flanke (steigende, fallende oder beide) kann direkt mit der Taste SLOPE 35 eingestellt werden. Diese schaltet jeweils eine Einstellung weiter, d. h. von steigender auf fallende Flanke, auf beide Flanken und ein weiterer Tastendruck bewirkt wieder die Triggerung auf die steigende Flanke. In der Mitte der Statuszeile oben im Display und der Anzeige oberhalb der SLOPE-Taste 35 erkennt man, welche Flan­kenart gewählt wurde.
Im NORMAL Modus wird nur dann ein Signal erfasst und dargestellt, wenn eine Triggerbedingung erfüllt ist. Liegt kein neues Signal an, welches die eingestellte Triggerbedingung erfüllt, so wird das letzte getriggerte Signal angezeigt. Möchte man sicherstellen, dass nur ein Signal, welches die Triggerbedingung erfüllt, aufgenom­men und angezeigt wird, so muss dieser Modus durch Drücken der Single-Taste 33 aktiviert werden. Diese Taste leuchtet weiß, wenn der SINGLE Modus aktiv ist. Damit ist das Erfassungs- und Triggersystem der R&S®HMO1002 bzw. R&S®HMO1202 Serie eingeschaltet und die RUN/ STOP-Taste 39 blinkt. Tritt die Triggerbedingung ein, löst das Triggersystem aus, der Speicher wird gefüllt und das Oszilloskop geht anschließend in den STOP-Modus
(erkennbarandemdauerhaftrotenAufleuchtenderRUN/
STOP-Taste).
Abb. 6.2: Kopplungsarten bei Flankentrigger
Mit der Taste FILTER 36 kann für die Triggerschaltung fest­gelegt werden, wie das Signal eingekoppelt wird:
AUTO LEVEL: Automatische Filtereinstellungen
(Standardeinstellung).
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