HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV
Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu
Grunde gelegt. In Fällen, wo unterschiedliche Grenzwerte
möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüfbedingungen angewendet. Für die Störaussendung werden die
Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der
Störfestigkeit nden die für den Industriebereich geltenden
Grenzwerte Anwendung. Die am Messgerät notwendigerweise angeschlossenen Mess- und Datenleitungen beeinussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch
je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Messbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
mit den Bestimmungen des Rates der Europäischen Union zur Angleichung
der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten
❙ betreffend elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb
bestimmter Spannungsgrenzen (2006/95/EG) [LVD]
❙ über die elektromagnetische Verträglichkeit (2004/108/EG) [EMCD]❙ über die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher
Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (2011/65/EG) [RoHS]
übereinstimmt.
Die Übereinstimmung mit LVD und EMCD wird nachgewiesen durch die
Einhaltung folgender Normen:
EN 61010-1: 04/2015
EN 61326-1: 07/2013
EN 55011: 11/2014
EN 61000-4-2: 12/2009
EN 61000-4-3: 04/2011
EN 61000-4-4: 04/2013
EN 61000-4-5: 03/2015
EN 61000-4-6: 08/2014
EN 61000-4-11: 02/2005
EN 61000-6-3: 11/2012
Bei der Beurteilung der elektromagnetischen Verträg-lichkeit wurden die
Störaussendungsgrenzwerte für Geräte der Klasse B sowie die Störfestigkeit
für Betrieb in industriellen Bereichen zugrunde gelegt.
Datum: 8.6.2015
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf
nur mit ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen.
Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen
(Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3m
nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden
benden. Ist an einem Geräteinterface der Anschluss mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein. Bei Datenleitungen ist generell
auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten.
Als IEEE-Bus Kabel ist das doppelt geschirmte Kabel HZ72
geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle
und Messgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/
Steuerung) eine Länge von 1m nicht erreichen und sich
nicht außerhalb von Gebäuden benden. Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Massever-bindung muss Sorge getragen werden. Bei Signal-
Allgemeine
generatoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel
(RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
Unterschrift:
Holger Asmussen
General Manager
2
3. Auswirkungen auf die Geräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder
magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues über die angeschlossenen Kabel und Leitungen
zu Einspeisung unerwünschter Signalanteile in das Gerät kommen. Dies führt bei HAMEG Geräten nicht zu einer
Zerstörung oder Außerbetriebsetzung. Geringfügige Abweichungen der Anzeige – und Messwerte über die vorge-
gebenen Spezikationen hinaus können durch die äußeren
Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
Hinweise zurCE-Kennzeich-nung
Inhalt
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung ......2
1 Wichtige Hinweise ......................4
1.1 Symbole ...................................4
1.2 Auspacken .................................4
1.3 Aufstellen des Gerätes ........................4
Symbol 1: Achtung, allgemeine Gefahrenstelle –
Produktdokumentation beachten
Symbol 2: Vorsicht Hochspannung
Symbol 3: Masseanschluss
1.2 Auspacken
Prüfen Sie beim Auspacken den Packungsinhalt auf Vollständigkeit (Messgerät, Netzkabel, Produkt-CD, evtl. optionales Zubehör). Nach dem Auspacken sollte das Gerät auf
transportbedingte, mechanische Beschädigungen und lose
Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, bitten wir Sie sofort den Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht betrieben werden.
1.3 Aufstellen des Gerätes
Das Gerät kann in zwei verschiedenen Positionen
aufgestellt werden:
Abb. 1
Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht mehr als drei
Messgeräte übereinander gestapelt werden, da ein zu hoher Geräteturm instabil werden kann. Ebenso kann die
Wärmeentwicklung bei gleichzeitigem Betrieb aller Geräte
dadurch zu groß werden.
1.4 Sicherheit
Dieses Gerät wurde gemäß VDE0411 Teil1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel, und Laborgeräte, gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen
Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1.
Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Anwender die Hinweise
und Warnvermerke beachten, die in dieser Bedienungsanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und alle Messanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das
Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse 0.
Das Auftrennen der Schutzkontaktverbindung innerhalb oder außerhalb des Gerätes ist unzulässig!
Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der
Netzstecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise
angeschlossen werden. Benutzen Sie das Produkt niemals,
wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regelmäßig den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen
Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und Verlegearten
sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann
und niemand z.B. durch Stolperfallen oder elektrischen
Schlag zu Schaden kommen kann. Wenn anzunehmen ist,
dass ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist
das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern.
Abb. 2
Abb. 3
Die vorderen Gerätefüße können ausgeklappt werden
(Abb. 1). Die Gerätefront zeigt dann leicht nach oben (Neigung etwa 10°). Bleiben die vorderen Gerätefüße eingeklappt (Abb. 2), lässt sich das Gerät mit weiteren HAMEGGeräten sicher stapeln. Werden mehrere Geräte aufeinander gestellt, sitzen die eingeklappten Gerätefüße in den
Arretierungen des darunter liegenden Gerätes und sind gegen unbeabsichtigtes Verrutschen gesichert (Abb. 3).
Diese Annahme ist berechtigt:
❙ wenn das Messgerät sichtbare Beschädigungen hat, ❙ wenn das Messgerät nicht mehr arbeitet,❙ nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
❙ nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post,
Bahn oder Spedition entsprach).
Sind Zweifel an der Funktion oder Sicherheit der Netzsteckdosen aufgetreten, so sind die Steckdosen nach DIN
VDE0100, Teil 610, zu prüfen.
❙ Das Öffnen des Gerätes darf nur von einer entsprechend
ausgebildeten Fachkraft erfolgen.
❙ Vor dem Öffnen muss das Gerät ausgeschaltet und von
allen Stromkreisen getrennt sein.
1.5 Bestimmungsgemäßer Betrieb
Das Messgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen bestimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen verbundenen Gefahren vertraut sind. Das Messgerät darf nur
an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrie-
4
Wichtige Hinweise
ben werden, die Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig. Der Netzstecker muss kontaktiert sein,
bevor Signalstromkreise angeschlossen werden. Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben
nicht eingehalten, kann dies elektrischen Schlag, Brand
und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten
sind die örtlichen bzw. landesspezischen Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
Das Messgerät ist nur mit dem HAMEG Original-Messzubehör,
-Messleitungen bzw. -Netzkabel zu verwenden. Verwenden sie niemals unzulänglich bemessene Netzkabel. Vor Beginn jeder Messung sind die Messleitungen auf Beschädigung zu überprüfen und
ggf. zu ersetzen. Beschädigte oder verschlissene Zubehörteile können das Gerät beschädigen oder zu Verletzungen führen.
Das Messgerät ist für den Betrieb in folgenden Bereichen
bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und
Gewerbe-bereich sowie Kleinbetriebe. Das Messgerät darf
jeweils nur im Innenbereich eingesetzt werden. Vor jeder
Messung ist das Messgerät auf korrekte Funktion zu
überprüfen.
teln, die auf nationale Normale rückführbar kalibriert sind.
Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen des Landes, in dem das Produkt erworben wurde. Bei
Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler,
bei dem Sie das Produkt erworben haben. Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von
autorisierten Fachkräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter, Netztrafos oder
Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch
Originalteile ersetzt werden. Nach jedem Austausch von
sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung
durchzuführen (Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstands-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit
wird sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fachpersonal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt
oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versorgungsspannung zu trennen, sonst besteht das Risiko
eines elektrischen Schlages.
1.8 Wartung
Zum Trennen vom Netz muss der rückseitige Kaltgerätestecker
gezogen werden.
1.6 Umgebungsbedingungen
Der zulässige Arbeitstemperaturbereich während des Betriebes reicht von +5 °C bis +40 °C (Verschmutzungsgrad 2). Die maximale relative Luftfeuchtigkeit (nichtkon-
densierend) liegt bei 80%. Während der Lagerung oder
des Transportes darf die Temperatur zwischen –20 °C und
+70 °C betragen. Hat sich während des Transports oder der
Lagerung Kondenswasser gebildet, sollte das Gerät ca. 2
Stunden akklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genommen wird. Das Messgerät ist zum Gebrauch in sauberen,
trockenen Räumen bestimmt. Es darf nicht bei besonders
großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr, sowie bei aggressiver chemischer Einwirkung betrieben werden. Die Betriebslage ist beliebig, eine
ausreichende Luftzirkulation ist jedoch zu gewährleisten.
Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge
Betriebslage (Aufstellfüße) zu bevorzugen. Das Gerät darf
bis zu einer Höhenlage von 2000 m betrieben werden.
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Aufwärmzeit von mindestens 30 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur von 23 °C (Toleranz ±2 °C). Werte ohne
Toleranzangabe sind Richtwerte eines durchschnittlichen
Gerätes.
1.7 Gewährleistung und Reparatur
Unsere Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen 10-stündigen „Burn in-Test“. Anschließend
erfolgt ein umfangreicher Funktions- und Qualitätstest, bei
dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen
Daten geprüft werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmit-
Die Außenseite des Messgerätes sollte regelmäßig mit einem
weichen, nicht fasernden Staubtuch gereinigt werden.
Die Anzeige darf nur mit Wasser oder geeignetem Glasreiniger (aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gesäubert werden, sie ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien Tuch nach zu reiben. Keinesfalls darf
die Reinigungsüssigkeit in das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer Reinigungsmittel kann die Beschriftung
oder Kunststoff- und Lackoberächen angreifen.
Bevor Sie das Messgerät reinigen stellen Sie bitte sicher, dass es
ausgeschaltet und von allen Spannungsversorgungen getrennt ist
(z.B. speisendes Netz).
Keine Teile des Gerätes dürfen mit chemischen Reinigungsmitteln, wie z.B. Alkohol, Aceton oder Nitroverdünnung, gereinigt
werden!
1.9 Netzeingangssicherungen
Das Gerät besitzt zwei interne Sicherungen: T 0,8 A.
Sollte eine dieser Sicherungen ausfallen, liegt ein Reparaturfall vor. Ein Auswechseln durch den Kunden ist nicht
vorgesehen.
1.10 Netzspannung
Das HM8118 verfügt über ein sogenanntes Weitbereichsnetzteil und arbeitet mit 50Hz oder 60Hz Netzfrequenz.
Spannungen von 105V bis 253V sind zulässig. Eine Netzspannungsumschaltung ist daher nicht notwendig.
Sicherungstyp:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: träge (T) 0,8A.
5
Wichtige Hinweise
1.11 Batterien und Akkumulatoren/Zellen
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen
nicht oder unzureichend beachtet, kann dies Explosion, Brand
und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen
mit Todesfolge, verursachen. Die Handhabung von Batterien und
Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten muss der EN 62133
entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert
werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer
ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und
trocken halten. Verschmutzte Anschlüsse mit einem
trockenen, sauberen Tuch reinigen.
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen
werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht gefahrbringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig kurzschließen
oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlossen werden können. Eine Zelle oder Batterie darf erst
aus ihrer Originalverpackung entnommen werden,
wenn sie verwendet werden soll.
4. Zellen und Batterien von Kindern fernhalten. Falls eine
Zelle oder eine Batterie verschluckt wurde, ist sofort
ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
1.12 Produktentsorgung
Abb. 1.1: Produktkennzeichnung nach EN
50419
Das ElektroG setzt die folgenden EG-Richtlinien um:
❙ 2002/96/EG (WEEE) für Elektro- und Elektronikaltgeräte
und
❙ 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung
bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektronikgeräten
(RoHS-Richtlinie).
Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Produkt nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden.
Auch die Entsorgung über die kommunalen Sammelstellen für Elektroaltgeräte ist nicht zulässig. Zur umweltschonenden Entsorgung oder Rückführung in den Stoffkreislauf übernimmt die ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG
die Pichten der Rücknahme- und Entsorgung des ElektroG für Hersteller in vollem Umfang.
Wenden Sie sich bitte an Ihren Servicepartner vor Ort, um
das Produkt zu entsorgen.
5. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken,
mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
6. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit
der Haut in Berührung kommen oder in die Augen gelangen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den
betroffenen Bereich mit reichlich Wasser waschen und
ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
7. Werden Zellen oder Batterien unsachgemäß ausgewechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zellen oder Batterien nur durch den entsprechenden Typ
ersetzen, um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
8. Zellen oder Batterien müssen wieder verwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen. Akkumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber
oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall. Beach-
ten Sie hierzu die landesspezischen Entsorgungs- und
Recycling-Bestimmungen.
6
2 Bezeichnung der
Bedienelemente
Gerätefrontseite R&S®HM8118
1
POWER – Netzschalter zum Ein- und Ausschalten des
Gerätes
2
Display (LCD) – Anzeige für Messwerte und Einheiten,
Messbereiche, Messfrequenzen, Signalpegel, Schaltungsart, Funktionen und Parameter
MENU
3
SELECT – Aufruf der Menüfunktionen SETUP, CORR,
SYST und BIN (bei eingebautem Binning-Interface HO118)
4
ENTER - Bestätigung der Parametereingabe
5
ESC – Verlassen von Menüfunktionen
6
Drehgeber (Drehknopf/Taste) – Einstellen von Funktio-
nen und Parametern
7
Pfeiltasten – Tasten zur Änderung von
Parametern
SET
8
FREQ – Auswahl der Messfrequenz mit Drehgeber 6
oder Pfeiltasten
9
LEVEL – Einstellen des AC Messsignalpegels mit
Drehgeber 6 und Cursorposition mit den Pfeiltasten
7
10
BIAS – Einstellen der Biasspannung / des Biasstroms
mit Drehgeber 6 und Cursorposition mit Pfeiltasten
7
ZERO
11
OPEN – Aktivierung des Leerlaufabgleichs
12
SHORT – Aktivierung des Kurzschlussabgleichs
LOAD – Aktivierung des Abgleichs mit Anpassung
13
7
Bezeichnung der Bedienelemente
MODE
14
AUTO – Automatische Schaltungsart-Auswahl
15
SER – Auswahl der Schaltungsart Seriell
16
PAR – Auswahl der Schaltungsart Parallel
RANGE
17
AUTO/HOLD – Automatische Messbereichswahl bei
leuchtender Taste, bei erneuter Betätigung: Range Hold
18
UP – Schaltet in den nächst höheren Messbereich
19
DOWN – Schaltet in den nächst niedrigeren Messbereich
Anschlüsse
20
L CUR (BNC-Buchse) – Signalausgang für serielle Mes-
sungen („Low CURrent“, Signalgenerator)
21
L POT (BNC-Buchse) – Signaleingang für parallele
Messungen („Low POTential“, Spannungsmessung)
22
H POT (BNC-Buchse) – Signaleingang / Signalaus-
gang für parallele Messungen („High POTential“,
Messbrücke)
23
H CUR (BNC-Buchse) – Signaleingang für serielle Mes-
sungen („High CURrent“, Strommessung)
Gerätefunktionen
24
BIAS MODE/ESC – Umschaltung zwischen interner
und externer Biasspannung (nur bei aktivierter BiasFunktion) bzw. Beenden der Parametereingabe
25
TRIG MODE/ENTER – Änderung der Triggerbetriebsart
/ -verzögerung bzw. Bestätigung der Parametereingabe
26
BIAS / – Aktivierung der Vorspannung bzw. Lö-
schen der letzten Ziffer bei Menüeingabe eines
Parameters
27
TRIG / UNIT – Auslösen einer einzelnen Messung (bei
eingeschalteter manueller Triggerung) bzw. Auswahl
der Einheit bei Parametereingabe
28
AUTO / 6 – Aktivierung der automatischen Messfunk-
tion bzw. Parametereingabe Ziffer 6
29
M / – – Aktivierung der Messfunktion Transformator-
Gegeninduktivität M bzw. Parametereingabe „ – “
1243
Abb. 2.1: Frontansicht des R&S®HM8118
5
27282930313233343536373839424041
6798 10
24
43
232526
12 11 13
15 14 16
2221
18 17 19
20
7
Bezeichnung der Bedienelemente
30
R-Q / 5 – Aktivierung der Messfunktion Widerstand R
und Qualitätsfaktor (Güte) Q bzw. Parametereingabe
Ziffer 5
31
N-Θ / . – Aktivierung der Messfunktion Transformator-
Übersetzungsverhältnis N und Phasenverschiebungs-
winkel Θ bzw. Parametereingabe „ . “
32
C-R / 4 – Aktivierung der Messfunktion Kapazität C und
Widerstand R bzw. Parametereingabe Ziffer 4
33
G-B / 0 – Aktivierung der Messfunktion Wirkleitwert G
und Blindleitwert B bzw. Parametereingabe Ziffer 0
34
C-D / 3 – Aktivierung der Messfunktion Kapazität C und
Verlustwinkel (Güte) D bzw. Parametereingabe Ziffer 3
35
R-X / 9 – Aktivierung der Messfunktion Widerstand R
und Blindwiderstand X bzw. Parametereingabe Ziffer 9
L-R / 2 – Aktivierung der Messfunktion Induktivität L
36
und Widerstand R bzw. Parametereingabe Ziffer 2
37
Y-Θ / 8 – Aktivierung der Messfunktion Scheinleitwert
Y und Phasenwinkel Θ bzw. Parametereingabe Ziffer 8
38
L-Q / 1 – Aktivierung der Messfunktion Induktivität L
und Qualitätsfaktor (Güte) Q bzw. Parametereingabe
Ziffer 1
39
Z-Θ / 7 – Aktivierung der Messfunktion Scheinwider-
stand (Impedanz) Z und Phasenwinkel Θ bzw. Parame-
tereingabe Ziffer 7
40
DISPLAY / MODE – Umschaltung der Displayanzeige
für Messwerte mit/ohne Parameter
41
RECALL / STORE – Laden / Speichern von
Geräteeinstellungen
42
REMOTE / LOCAL – Umschaltung zwischen Betriebsart
REMOTE (LED leuchtet) und lokaler Betriebsart LOCAL
(LED leuchtet nicht); ist die lokale Betriebsart gesperrt
(Local lockout), so kann das Gerät nicht über die Tasten
auf der Gerätevorderseite bedient werden
43
Massebuchse (4mm Sicherheitsbuchse) –
Bezugspotentialanschluss (Massepotential ); die
Buchse ist galvanisch mit dem (Netz-) Schutzleiter
verbunden!
Ausgang zur Steuerung von Sortiergeräten für Bauele-
mente; Option HO118 (Binning Interface) Einbau nur ab
Werk
49
Kaltgeräteeinbaustecker –
Anschluss für das Netzkabel zur Stromversorgung
4748
Abb. 2.2: Rückansicht des R&S®HM8118
8
45
4446
49
3 Schnelleinstieg
jX
3.1 Voraussetzungen
Die Bauteile, die als Vorraussetzung für den Schnelleinstieg aufgelistet sind, sollen ausschließlich als Beispiel dienen.
❙ R&S®HM8118 LCR Messbrücke mit Firmware 1.37 oder
neuer
❙ R&S®HZ184 Kelvin Messleitungen❙ 1x 1000 µF Kapazität (nicht im Lieferumfang enthalten)❙ 1x 280 µH Induktivität (nicht im Lieferumfang enthalten)❙ 1x 100 kΩ Widerstand (nicht im Lieferumfang enthalten)
Schließen Sie als erstes die mitgelieferten R&S®HZ184
Messkabel an das R&S®HM8118 an. Die beiden Stecker
des schwarzen Messkabels werden mit den Anschlüssen
LCUR und LPOT, die Stecker des roten Messkabels mit
den Anschlüssen HCUR und HPOT verbunden.
Nachdem das Gerät angeschaltet wurde, muss zuerst der
Leerlauf-, bzw. Kurzschluss-Abgleich für die voreingestellte Messfrequenz von 1.0 kHz durchgeführt werden, da
das Messkabel R&S®HZ184 zusammen mit den Anschlussklemmen konstruktionsbedingt eine Streukapazität, Restinduktivität und einen Restwiderstand aufweist, wodurch
die Genauigkeit der gemessenen Werte beeinusst wird.
Um diese Einüsse zu minimieren, ist die Kompensation
von Adapter- und leitungsbedingten Impedanzmessfehlern
erforderlich.
Für den „Leerlaufabgleich“ sind die beiden Anschlussklemmen getrennt anzuordnen. Für den „Kurzschlussabgleich“ sind die beiden Anschlussklemmen miteinander zu
verbinden (siehe Abb. 3.1).
Schnelleinstieg
Starten Sie nun den Leerlauf- und danach den Kurzschlussabgleich mit Hilfe der Taste ZERO/OPEN 11, bzw.
ZERO/SHORT 12. Das Gerät gleicht nun alle 69 Frequenzstufen für die aktuell an das HM8118 angeschlossenen
Messleitungen ab und speichert die Korrekturwerte bis
zum Ausschalten des Gerätes. Dieser Vorgang dauert ca.
zwei Minuten.
Tipp:
Im Modus SGL wird nur die derzeit eingestellte Frequenz abgeglichen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden und ist für
Messungen in einem oder wenigen Frequenzbereichen vorgesehen.
3.2 Vermessen eines Kondensators
Schließen Sie nun den Kondensator an die Anschlussklemmen des R&S®HZ184 an. Achten Sie bitte auf die Polarität des
Kondensators und schließen Sie die schwarze Klemme an
den mit – (Minus) gekennzeichneten Pol des Kondensators an.
Da sich das Gerät im Automatikmodus bendet, wird die
Messfunktion automatisch auf Messfunktion 3 (C-D) eingestellt. Aufgrund der voreingestellten Messfrequenz von
1 kHz, wird der Kondensator nicht im Arbeitspunkt betrieben und die Anzeige von ungefähr 900 µF entspricht nicht
den spezizierten 1000 µF.
Ändern Sie die Messfrequenz jetzt auf 50 Hz, indem Sie die
Taste SET/FREQ 8 betätigen und danach den Drehknopf
so lange nach links drehen, bis 50 Hz im Display angezeigt
werden. Nun liegt der angezeigte Wert für die Kapazität,
basierend auf der Bauteiltoleranz, um 1000 µF. Der zugehörige Verlustwinkel D ist in dieser Einstellung sehr gering.
Je kleiner der Verlustwinkel, desto näher kommen die realen Bauteile einem idealen Verhalten. Eine ideale Induktivität hat einen Verlustwinkel von 0°. Ein idealer Kondensator
hat ebenfalls einen Verlustwinkel von 0°.
Imaginäre
Achse
Reale
Achse
Abb. 3.1: Kurzschlussabgleich R&S®HZ184
Wechseln Sie hierzu mit Hilfe der Taste MENÜ/SELECT 3 ,
gefolgt von der Taste C-D 34 in das CORR-Menü. Wählen
unter -- 45° = C
Sie dort den Menüpunkt MODE aus und betätigen Sie den
Drehgeber 6. Ändern Sie nun den Menüeintrag von SGL
in ALL, um den Abgleich für alle 69 Frequenzstufen auto-
matisiert durchführen zu können. Verlassen Sie das Menü
mit Hilfe der Taste MENÜ/ESC 5.
Ein idealer elektrischer Widerstand hat dagegen einen Verlustwinkel von 90°; er besitzt keine kapazitiven oder induktiven Blindanteile.
9
Schnelleinstieg
3.3 Vermessen einer Spule
Bevor Sie die Drossel an das HM8118 anschließen, erhöhen Sie bitte die Messfrequenz um eine Dekade (auf
500 Hz), indem Sie die -Taste 7 über dem Drehgeber betätigen. Entfernen Sie nun den Kondensator und schließen
die Drossel an die Klemmen des R&S®HZ184 an. Die Messautomatik schaltet nun auf Messfunktion 1 (L-Q) und die
Induktivität der Spule wird im Display angezeigt. Der angezeigte Wert muss ca. 280 µH betragen.
Wie auf Abbildung 3.2 zu erkennen ist, muss der Phasenwinkel einer Induktivität zwischen +45° und +90° betragen. Um dies nachzuvollziehen, verlassen Sie bitte den au-
tomatischen Messmodus, indem Sie die Taste Z-Θ 39 be-
tätigen. Der angezeigte Phasenwinkel beträgt ca. +70° und
ist abhängig von der eingestellten Messfrequenz. Zum Vergleich: Der Phasenwinkel des zuvor angeschlossenen Kondensators beträgt bei 50 Hz ca. –87°
3.4 Vermessen eines Widerstands
Entfernen Sie nun die Spule und ersetzen Sie diese durch
den 100 kΩ Widerstand. Da das Gerät zuvor bereits manuell auf die Messfunkion Z-Θ eingestellt wurde, können Sie
direkt den Wert für die Impedanz ablesen (ca. 100 kΩ). Wie
bereits zuvor beschrieben, hat ein idealer Widerstand keinerlei kapazitive oder induktive Blindanteile. Daher beträgt
der Phasen-, bzw. Verlustwinkel des angeschlossenen
Bauteils fast Null Grad.
Desweiteren hat das R&S®HM8118 beim Anschließen des
Widerstands automatisch die geräteinterne Ersatzschaltung von SER (seriell) auf PAR (parallel) umgeschaltet
(LED-Taste 15 und 16). Bei eingeschalteter automatischer
Auswahl der Schaltungsart (Taste AUTO 14) wählt die LCRMessbrücke entsprechend dem angeschlossenen Bauelement automatisch die Schaltungsart (seriell bzw. parallel) aus, die für eine genaue Messung am besten geeignet
ist. Die Schaltungsart stellt das Ersatzschaltbild des MessStromkreises dar. Üblicherweise werden Bauteile mit einer
geringen Impedanz (Kondensatoren/Spulen) mittels serieller, Bauteile mit hoher Impedanz (z.B. Widerstand) mittels
paralleler Ersatzschaltung vermessen.
4 Inbetriebnahme
4.1 Anschließen
Abb. 4.1: Ansicht Kaltgeräteeinbaustecker
Vor Anschluss des Messgeräts an die Energieversorgung
ist darauf zu achten, dass der im Datenblatt angegebene
Spannungsbereich der Netzwechselspannung mit dem
Anschlusswert des Energieversorgungsnetzes übereinstimmt. Das Messgerät ist mit einem Weitbereichsnetzteil
ausgestattet. Daher muss die Netzwechselspannung nicht
manuell eingestellt werden.
Die Sicherung BIAS FUSE für den externen Vorspannungseingang ist von außen auf der Rückseite des Messgerätes
zugänglich. Ein Auswechseln der Sicherung darf (bei unbeschädigtem Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor
das Netzkabel aus der Netzsteckdose entfernt wurde. Dazu
muss der Sicherungshalter mit einem geeigneten Schraubendreher herausgedreht werden. Die Sicherung kann
dann aus der Halterung gezogen und ersetzt werden. Der
Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingeschoben und eingedreht. Die Verwendung „geickter“ Sicherungen oder das Kurzschließen der Kontakte des Sicherungshalters ist unzulässig! Dadurch entstehende Schäden
fallen nicht unter die Gewährleistung. Die Sicherung darf
nur gegen den folgenden Sicherungstyp ersetzt werden:
Feinsicherung mit Keramik-Isolierkörper und
Löschmittelfüllung:
Größe 6,3 x 32 mm; 400V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: ink (F) 0,5 A.
10
Abb. 4.2: Ausschnitt Geräterückseite mit Sicherung
4.2 Einschalten des Gerätes
Beachten Sie bitte besonders bei der ersten Inbetriebnahme
des Gerätes die oben genannten Sicherheitshinweise!
Die LCR-Messbrücke wird über den Netzschalter 1 einge-
schaltet. Nach einem kurzen Aueuchten aller Tasten kann
die Messbrücke über die Tasten und den Drehgeber auf
der Frontplatte bedient werden. Sollten die Tasten und das
Display nicht aueuchten, ist entweder keine Netzspannung vorhanden oder es sind die internen Netzeingangssi-
Inbetriebnahme
jX
cherungen defekt. Die aktuellen Messwerte sind im rechten Bereich und die wichtigsten Parameter im linken Bereich des Displays dargestellt. An die vier frontseitigen
BNC-Buchsen können mit entsprechendem Messzubehör
die zu messenden Bauelemente angeschlossen werden.
Imaginäre
Achse
Q = 500
D = 0,002
D = Q = 1
|Z| = 1000
Ω
Ebenso kann das Messgerät über die frontseitige Massebuchse 43 zusätzlich mit Massepotential verbunden werden. Die Buchse ist für Bananenstecker mit einem Durchmesser von 4 mm geeignet.
Der Masseanschluss des Triggereingangs und die Masse-
Reale
Achse
D = 500
Q = 0,002
R
D = 500
Q = 0,002
buchse auf der Geräte-Vorderseite sind über den Netzstecker (mit
Schutzkontakt) des Messgerätes und den Netz-Schutzleiter galvanisch mit Erdpotential verbunden! Die Außenkontakte der BNC-
20
Buchsen
– 23 auf der Geräte-Vorderseite (Abschirmung von
angeschlossenen Koaxialkabeln) liegen auf Guard-Potential, das
unter -- 45° = C
Q = 500
D = 0,002
D = Q = 1
keinen Bezug zum Erdpotential hat! An diese BNC-Buchsen dürfen keine externen Spannungen angelegt werden! Die Schnittstel-
47
und 48 auf der Geräte-Rückseite sind galvanisch getrennt
len
Q = Qualitätsfaktor (Güte)
D = Tagens des Verlustwinkels
(ohne Bezug zum Massepotenial)!
D = 1 / Q
Sollten durch einen Defekt des Gerätes undenierbare
Meldungen auf dem Display dargestellt werden und/oder
Q = 1 / D = 1 / tan delta
(delta = Gegenwinkel zum Phasenwinkel)
das Messgerät auf die Bedienung nicht mehr reagieren, ist
das Messgerät auszuschalten und nach einem kurzen Moment wieder einzuschalten (Reset). Bleibt die Anzeige un-
Abb. 4.3: Messprinzip
verändert und/oder die Bedienung nicht möglich, ist das
Messgerät außer Betrieb zu setzen und zu einem qualizierten Service zu senden (siehe Sicherheitshinweise).
Gleichspannungsanteil gemessen, sondern die Wechselgröße. Die ausgegebenen Werte werden digital errechnet.
Diese Messung von Impedanz und Phasenwinkel unterliegt einer gewissen Messungenauigkeit, welche auf den
4.3 Netzfrequenz
folgenden Seiten beschrieben wird.
Bevor mit ersten Messungen begonnen wird, sollte die vorhandene Netzfrequenz richtig eingestellt werden, um Störungen zu vermeiden. Die Netzfrequenz kann für verschiedene Wechselstromnetze zwischen 50 Hz und 60 Hz umgeschaltet werden. Je nach ausgewähltem Messbereich
und Messfrequenz können bei falsch eingestellter Netzfrequenz Störungen, wie z.B. instabile Messwertanzeigen, auftreten. Durch Drücken der SELECT Taste 3 kann mit der
Menüfunktion SYST und der Einstellung MAINS FRQ mit
dem Drehgeber 6 die Netzfrequenz eingestellt werden.
Die Messbrücke R&S®HM8118 kann prinzipiell nur den
ESR, ESC oder ESL (= Equivalent Series Resistance / Ca-
pacity / Inductivity) gemäß Ersatzschaltbild des Bauteils
ermitteln und wird primär zum Messen einzelner Bau-
teile verwendet. Wird eine Schaltung mit mehreren Bau-
teilen an die Messbrücke angeschlossen, so wird immer
der ESR, ESC oder ESL der gesamten Schaltung / Bau-
teilgruppe ermittelt. Dies kann zu einer Verfälschung des
Messergebnisses führen. Das angeschlossene Bauteil / die
angeschlossene Schaltung wird immer als „Black-Box“
verstanden. Diese Werte sind natürlich für jedes Bauteil
4.4 Messprinzip
Das LCR Meter HM8118 ist keine klassische keine klassische Wien-, Maxwell- oder Thomsonmessbrücke. Vielmehr werden beim Anschließen eines Messobjektes
grundsätzlich die Impedanz |Z| und der zugehörige Pha-
verfügbar, es ist nur zu beachten, dass diese immer das
duktivitäten und Widerstände darstellen. Gerade bei Spu-
len (Magnetfeld, Wirbelströme, Hysterese, etc.) kann es
leicht zu Mißverständnissen kommen
senwinkel Θ (Phase zwischen Strom und Spannung) ermittelt (siehe Abb. 4.3). Diese Messwerte sind frequenzabhängig und werden mittels einem AC Testsignals ermittelt (manuell einstellbar zwischen 50mV und 1.5V), welcher
in den Prüing induziert wird. Dies unterscheidet eine LCR
Die LCR Messbrücke R&S®HM8118 ist in erster Linie zur Bestimmung von passiven Bauelementen vorgesehen. Daher ist es
nicht möglich, extern mit Spannung versorgte Messobjekte zu
bestimmen.
Messbrücke von einem Multimeter (DC Messung). Aufgrund des Messprinzips ist immer die gemessene Impedanz ausschlaggebend. Anhand der Impedanz (X-Achse)
und des Phasenwinkels (Winkel) kann das Gerät den fehlenden Wert der Y-Achse bestimmen. Somit wird nicht der
Abb. 4.4 zeigt den Zusammenhang zwischen Kapazität Cs
(bzw. Widerstand Rs) und verschiedenen, an der Messbrü-
cke einstellbaren Test-Spannungen (0,2V
bis 1,5V
eff
). Wie
eff
in der Abbildung zu sehen ist, sind die Messwerte von Cs
11
Inbetriebnahme
bzw. Rs stark von der eingestellten Test-Spannung abhängig. Punkt A zeigt den Messpunkt des Gerätes bei Messung eines einzelnen Bauteils, Punkt B zeigt den Messpunkt bei Messung einer Bauteilgruppe (in diesem Fall
zwei parallel geschaltete Kapazitäten). Im Gegensatz zu
Messpunkt A wechselt die Messbrücke bei Messpunkt B
den Messbereich aufgrund der Impedanz der gesamten
Bauteilgruppe. Dadurch unterscheiden sich die Messwerte
von Punkt A und Punkt B.
Abb. 4.4: Beispiel Zusammenhang Cs (bzw. Rs) und Test Spannung
Der tatsächlich gemessene Reihenwiderstand beinhaltet
sämtliche Verluste, also alle Reihenwiderstände (Anschlußleitungen, Folienwiderstände bei Kondensatoren mit in
Reihe geschalteten Folien), und wird durch den Verlustfaktor (dissipation factor) repräsentiert. Der effektive Reihenwiderstand (= Equivalent Series Resistance) ist frequenzabhängig nach der Formel:
ESR = Rs = D/ωCs
wobei ω „Omega“ = 2πf (Kreisfrequenz) darstellt. Obgleich
es üblich ist, die Induktivität von Spulen in Reihenschaltung zu messen, gibt es Situationen, in denen das parallele
Ersatzschaltbild den physikalischen Bestandteil besser darstellt. Für kleine „Luft“ Spulen sind die bedeutendsten Verluste normalerweise ohmsche- oder Verluste im Spulendraht. Folglich ist die Reihenschaltung als Messstromkreis
angebracht. Dennoch können für Spulen mit „Eisenkern“
die bedeutendsten Verluste die „Kernverluste“ sein. Daher
eignet sich bei diesen Komponenten das parallele Ersatzschaltbild besser.
Die Widerstandsmessung ndet immer nach der Methode Spannung anlegen (AC) und Messung des resultierenden Stroms statt.
Einziger Unterschied zu L oder C ist, dass der Phasenwinkel nahe
0° ist (reeller Widerstand). Eine Widerstandsmessung mit DC ist
nicht vorgesehen.
Impedanz: 100 MΩ
4 MΩ
1 MΩ
25 kΩ
100 Ω
2,5 Ω
0,01 mΩ
Abb. 4.5: Tabelle zur Bestimmung der Genauigkeit
0,2% + I Z I / 1,5 GΩ
0,5% +
0,05% +
I Z I / 2 GΩ
0,1% + 1 mΩ / I Z I
0,3% + 1 mΩ / I Z I
20 Hz1 kHz10 kHz100 kHz
0,1% +
I Z I / 1,5 GΩ
I Z I / 100 MΩ
0,2% +
I Z I / 100 MΩ
0,2% +
2 mΩ / I Z I
0,5% +
2 mΩ / I Z I
0,5% +
5 mΩ / I Z I
I Z I / 10 MΩ
+
genauigkeit im jeweiligen Messpunkt errechnet werden.
Hierzu muss die Impedanz des jeweiligen Bauteils am jeweiligen Messpunkt bekannt sein. Weitere Informationen
sind für die Genauigkeitsberechnung nicht notwendig. Die
im Datenblatt angegebene Grundgenauigkeit von 0,05%
bezieht sich ausschließlich auf die Grundgenauigkeit der
HM8118 Messbrücke. Die Grundgenauigkeit gibt nur die
allgemeine Messunsicherheit des Gerätes an. Die Genauigkeitstabelle beschreibt die Messgenauigkeit, die zusätzlich
berücksichtigt werden muss.
Die höchste Messgenauigkeit wird erzielt, wenn der Wert
des DUT (= Device Under Test) etwa in der Mitte des
Messbereichs liegt. Wird der nächst höhere Messbereich
für dieses DUT gewählt, erscheint dieser in der Mitte des
dann gewählten Bereiches. Da der Messfehler in Prozent
des Messbereichsendwertes deniert ist, erhöht sich der
Messfehler in dem höheren Bereich nahezu um Faktor 2.
Üblicherweise erhöht sich der Messfehler im nächsthöheren Messbereich entsprechend. Wenn ein Bauelement
vom Messkabel oder Messadapter während eines Messvorgangs im kontinuierlichen Messbetrieb entfernt wird, kann
der automatisch ausgewählte Messbereich und die automatisch ausgewählte Messfunktion durch Umschalten auf die
manuelle Messbereichswahl übernommen werden (RANGE
HOLD). Dadurch kann die Messzeit bei der Messung von
vielen gleichartigen Bauelementen reduziert werden.
Die Genauigkeit nimmt mit der Messspannung (Test Spannung)
ab, weil das Signal-/Rausch-Verhältnis abnimmt. Dies hat mehr
Instabilitäten zur Folge. Die Genauigkeit sinkt im gleichen Verhältnis. Wird z.B. 0,5V als Messspannung verwendet, so ist die
Grundgenauigkeit die Hälfte.
4.5 Messgenauigkeit
Die Messung von Impedanz und Phasenwinkel unterliegt
einer gewissen Messungenauigkeit. Anhand der Genauigkeitstabelle im Datenblatt (siehe Abb. 4.5) kann die Mess-
12
4.5.1 Beispiel zur Bestimmung der Messgenauigkeit
Grundlage der Genauigkeitsberechnung ist immer die Tabelle des Datenblatts (siehe Abb. 4.5). Um die entsprechende Messgenauigkeit ausrechnen zu können, werden
folgende Parameter des Bauteils benötigt (Arbeitspunkt
des Bauteils):
❙ Impedanz des Bauteils bei entsprechender Messfrequenz
❙ die Messfrequenz selbst.
Einstellen von Parametern
5 Einstellen von
Die Messgenauigkeit wird reduziert, wenn ein Bauelement außerhalb des optimalen Messbereichs gemessen wird.
Als Beispiel wird ein 10 pF Kondensator mit einer Impedanz
von 15 MΩ bei 1 kHz vermessen. Gültig ist in diesem Fall
die oberste Zeile der Genauigkeitstabelle:
Impedanz: 100 MΩ
4 MΩ
0,2% + I Z I / 1,5 GΩ
20 Hz1 kHz10 kHz100 kHz
Die Werte des Bauteils in o.g. Formel eingesetzt ergibt:
Genauigkeit
1,5 GΩ
Genauigkeit
1,5 x 109 Ω
Genauigkeit
1,5 x 103 Ω
Genauigkeit
1500 Ω
Genauigkeit
= 0,2% +
@1kHz
= 0,2% +
@1kHz
= 0,2% +
@1kHz
= 0,2% +
@1kHz
= 0,2% + 0,01
@1kHz
15 MΩ
15 x 10
15 Ω
15 Ω
6
Ω
Nach dem Einsetzen der Bauteilwerte und dem Ausrechnen der Formal, werden die Einheiten angepasst, da der
zweite Summand einheitenlos ist:
den. Dies wird im Display durch ein blinkendes „E“ (Edit)
angezeigt.
5.1.1 Drehgeber mit Pfeiltasten
Ist die jeweilige Menü-Funktion mit den Pfeiltasten ausge-
wählt, so kann durch Druck auf den Drehgeber der Editier-
modus aktiviert werden. Ist der Editiermodus aktiv (blin-
kendes „E“ auf dem Display), so kann mittels Drehgeber
der Parameter bzw. der Eingabewert gewählt werden. Die
Werteeingabe wird dabei schrittweise verändert und der
entsprechende Eingabeparameter wird unmittelbar einge-
stellt. Durch Rechtsdrehen des Drehgebers wird der Soll-
wert erhöht, durch Linksdrehen verringert. Durch erneu-
tem Druck auf den Drehgeber wird der Editiermodus deak-
tiviert und die Funktionsauswahl bestätigt. Mit den Pfeilta-
sten wird die jeweilige Menü-Funktion ausgewählt.
32
5.1.2 Numerische Tastatur
Die einfachste Weise einen Wert exakt und schnell
einzugeben ist die Eingabe über die numerische Tastatur
mit den Zifferntasten (0...9) und Punkttrennzeichen. Ist der
Editiermodus durch Druck auf den Drehgeber aktiv, so
kann durch die SELECT-Taste 3, der ENTER-Taste 25 oder
durch erneuten Druck auf den Drehgeber die manuelle
Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert
werden. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über
13
Einstellen von Parametern
die Zifferntasten der jeweilige Wert eingegeben werden
kann (je nach Messgeräteparameter mit der zugehörigen
Einheit). Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird
dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf
den Drehgeber bestätigt. Vor Bestätigung des Parameters
kann bei Falscheingabe der Wert durch die Pfeiltaste 7
gelöscht werden. Mit der Taste ESC kann die Eingabe von
Parametern abgebrochen werden. Das Bearbeitungsfenster wird dadurch geschlossen.
Abb. 5.1: Nummerische Tastatur mit Funktionstasten
5.2 Auswahl der Messfunktion
Bei der LCR Messbrücke R&S®HM8118 können aus neun
Messfunktionen zwei Parameter gleichzeitig gemessen
und als Messwerte angezeigt werden. Der erste Parameter bezieht sich auf die „Hauptmesswertanzeige“ und der
zweite Parameter auf die „Nebenmesswertanzeige“. In Abhängigkeit vom angeschlossenen Bauelement können folgende Haupt- und Nebenmesswertanzeigen eingeblendet
werden:
L-Q
Induktivität L und Qualitätsfaktor (Güte) Q
L-R
Induktivität L und Widerstand R
C-D
Kapazität C und Verlustfaktor D
C-R
Kapazität C und Widerstand R
R-Q
Widerstand R und Qualitätsfaktor (Güte) Q
Z-
Θ
Scheinwiderstand (Impedanz) Z
und Phasenwinkel Θ
Y-
Θ
Scheinleitwert Y und Phasenwinkel Θ
R-X
Widerstand R und Blindwiderstand X
G-B
Wirkleitwert G und Blindleitwert B
N-
Θ
Transformator-Übersetzungsverhältnis N und
Phasenverschiebungswinkel Θ
M
Transformator-Gegeninduktivität M
Die gewünschte Messfunktion kann durch Betätigen der
Tasten 29 bis 39 ausgewählt werden.
Im Automatik-Modus (Taste AUTO) schaltet die Messbrücke sowohl die Messfunktion (Taste 28 - 39), als auch das
interne Ersatzschaltbild des Messkreises entsprechend der
gemessenen Werte auf seriell (für induktive Last) bzw. parallel (für kapazitive Last) um.
6 Messwertanzeige
Die mit der LCR Messbrücke R&S®HM8118 gemessenen
Werte können auf dem LCD-Display in drei verschiedenen
Darstellungen angezeigt werden:
❙ Messwert❙ absolute Messwertabweichung ∆ ABS oder ❙ relative Messwertabweichung ∆ % (in Prozent).
Durch Drücken der SELECT Taste 3 kann mit der
Menüfunktion SETUP und der Einstellung DEV_M (für die
„Hauptmesswertanzeige“) und DEV_S (für die „Nebenmesswertanzeige“) die Anzeige der Messwerte umgeschaltet werden. Ist die Funktion DEV_M bzw. DEV_S mit
den Pfeiltasten ausgewählt, so kann durch Druck auf den
Drehgeber der Editiermodus aktiviert werden. Ist der Editiermodus aktiv (blinkendes „E“ auf dem Display), so kann
mittels Drehgeber die jeweilige Messwertanzeige gewählt
werden. Durch erneutem Druck auf den Drehgeber wird
der Editiermodus deaktiviert und die Funktionsauswahl
bestätigt.
Auf dem Display wird der Hauptmesswert und Nebenmesswert mit Dezimalpunkt und den zugehörigen Einhei-
ten angezeigt. Die Auösung der Hauptmesswertanzeige
(L, C, R, G, Z oder Y) beträgt eine bzw. zwei oder drei Stellen vor dem Dezimalkomma und vier bzw. drei oder fünf
Stellen nach dem Dezimalkomma. Die Auösung der Nebenmesswertanzeige (D, Q, R, B, X oder Θ) ist eine bzw.
zwei oder drei Stellen vor dem Dezimalkomma und drei,
vier oder fünf Stellen nach dem Dezimalkomma. Die Darstellung OVERRANGE wird auf dem Display angezeigt,
wenn der Messwert außerhalb des eingestellten Messbereichs ist.
Zeigt die Messbrücke einen negativen Wert auf dem Display an,
so sollte die Messfrequenz, die Messspannung und ggf. der Phasenwinkel des Bauteils überprüft werden. Liegt z.B. der Phasenwinkel eines Kondensators bei annährend 90°, so kann aufgrund
der Messgenauigkeit ein negativer Anzeigewert resultieren. Negative Werte können z.B. bei Spuelen mit Kern auftreten (Fehlmessung durch Magnetisierung).
6.1 Relative Messwertabweichung ∆ % (#, %)
Das „#“ Zeichen vor einem Messwert und das „%“ Zeichen hinter einem Messwert zeigen an, dass die relative
Messwertabweichung ∆ % (in Prozent) des gemessenen L,
C, R, G, Z oder Y Messwertes bzw. des D, Q, R, B, X oder
Θ Messwertes von einem gespeicherten Messwert (Referenzwert) angezeigt wird.
14
6.2 Absolute Messwertabweichung ∆ ABS (#)
Das „#“ Zeichen vor einem Messwert zeigt an, dass die absolute
Messwertabweichung ∆ ABS des gemessenen Messwertes,
ähnlich wie bei ∆ %, von einem gespeicherten Messwert (Refe-
renzwert) angezeigt wird. Die Messwertabweichung wird in verwendbaren Einheiten (Ohm, Henry, usw.) angezeigt.
Einstellen von Parametern
6.3 Referenzwert (REF_M, REF_S)
Die Menü-Funktion REF_M bzw. REF_S erlaubt die Eingabe eines Referenzwertes, der als Grundlage für das Messergebnis „∆ %“oder „∆ ABS“ verwendet wird. Durch Drücken der SELECT Taste 3 kann mit der Menü-Funktion
SETUP und der Einstellung REF_M (für die „Hauptmesswertanzeige“) und REF_S (für die „Nebenmesswertanzeige“) je ein Referenzwert eingegeben werden. Die zugehörigen Einheiten werden entsprechend der Auswahl der
Messfunktion für die Hauptmesswertanzeige (H, F, Ω oder
S) bzw. für die Nebenmesswertanzeige (Ω, S oder °) auto-
matisch ausgewählt. Ein Referenzwert kann numerisch mit
bis zu fünf Stellen nach dem Dezimalkomma eingegeben
werden. Alternativ wird durch Drücken der TRIG Taste 27
eine Messung durchgeführt und der daraus resultierende
Messwert als Referenzwert übernommen.
6.4 Messbereichswahl
Der Messbereich kann automatisch oder manuell gewählt
werden. In manchen Anwendungsfällen ist es sinnvoll,
die Messbereichsautomatik zu sperren, da es einen kompletten Messzyklus dauern kann, bis der richtige Messbereich gefunden wurde. Dies kann auch beim Wechsel von
gleichartigen Bauelementen hilfreich sein. Die Messbrücke R&S®HM8118 schaltet dann automatisch in den Messbereich 6 und anschließend durch die Messbereichsautomatik wieder in den passenden Messbereich zurück, wenn
ein Bauelement an das Gerät angeschlossen wird. Wenn
die Messbereichsautomatik gesperrt ist und die Impedanz eines Bauelements mehr als 100mal dem Nennwert
des Messbereichs entspricht, zeigt die Messbrücke einen
OVERRANGE Messfehler an. Wenn dies geschieht, muss
ein geeigneter Messbereich für die Messung ausgewählt
werden. Durch Drücken der AUTO/HOLD Taste 17 kann
zwischen automatischer- und manueller Messbereichswahl
umgeschaltet werden
6.4.1 Automatische Messbereichswahl (AUTO)
Bei eingeschalteter Messbereichsautomatik wählt die
Messbrücke entsprechend dem angeschlossenen Bauelement automatisch den Messbereich aus, der für eine
genaue Messung am besten geeignet ist. Ein Wechsel
in den nächst niedrigeren Messbereich erfolgt, wenn der
Messwert kleiner als 22,5% des gewählten Messbereichs
ist oder 90% des Messbereichsendwerts übersteigt. Eine
eingebaute Schalthysterese von ca. 10% verhindert ein
ständiges Umschalten des Messbereichs, wenn sich der
Messwert in der Nähe der Umschaltgrenze eines Messbereichs bendet. Die folgende Tabelle zeigt die Umschaltgrenzen für den Wechsel des Messbereichs (wenn die Konstantspannung CST V ausgeschaltet ist):
Bei der Messung einer Induktivität im AUTO Modus kann es vorkommen, dass das R&S®HM8118 ständig den Messbereich wechselt. Dies beruht darauf, dass die Quellimpedanz vom gewählten
Messbereich abhängt, so dass nach Messbereichswechsel der
neu gemessene Wert außerhalb der 10%igen Hysterese liegt. In
diesem Falle ist die manuelle Messbereichswahl zu empfehlen.
MessbereichImpedanz des Bauelements
1 bis 2Z > 3, 00Ω
2 bis 3Z > 100,00Ω
3 bis 4Z > 1,60kΩ
4 bis 5Z > 25,00kΩ
5 bis 6Z > 1,00MΩ
2 bis 1Z < 2,70Ω
3 bis 2
4 bis 3
5 bis 4
6 bis 5
Z < 90,00Ω
Z < 1,44kΩ
Z < 22,50kΩ
Z < 900,00kΩ
6.4.2 Manuelle Messbereichswahl
Die Messbrücke R&S®HM8118 besitzt 6 Messbereiche (1–
6). Die Messbereiche können manuell oder automatisch
vorgewählt werden. Die folgende Tabelle speziziert den
Quellwiderstand und die Impedanz des angeschlossenen
Bauelements für jeden Messbereich. Die angegebenen Be-
reiche sind Impedanz- und keine Widerstandsbereiche.
Kondensatoren bzw. Induktivitäten sind frequenzabhängige
Komponenten.
Messbereich
125,0 Ω10,0 µΩ bis 3,0 Ω
225,0 Ω3,0 Ω bis 100,0 Ω
3400,0 Ω100,0 Ω bis 1,6 kΩ
46,4 kΩ1,6 kΩ bis 25,0 kΩ
5100,0 kΩ25,0 kΩ bis 2,0 MΩ
6100,0 kΩ2,0 MΩ bis 100,0 MΩ
Quellwiderstand
Impedanz des
Bauelements
Die LCR Messbrücke R&S®HM8118 bildet kein 50Ω System, sondern verändert seinen Innenwiderstand in Abhängigkeit von
Messfunktion und Messbereich. Jedes Kabel zeigt individuelle Verluste und verfälscht das eigentliche Messergebnis durch
induktive und kapazitive Eingenschaften (vor allem durch die
Länge). Die Eingangsimpedanz ändert sich in Abhängigkeit des
gewählten Messbereichs und der angeschlossenen Lastimpedanz
zwischen 25Ω und 100kΩ.
Weiterhin ist die Impedanz von Kondensatoren umgekehrt
proportional zur Frequenz. Daher werden größere Konden-
satoren in den untereren Impedanz-Messbereichen ge-
messen. Der Messbereich kann sich daher für ein gegebe-
nes Bauelement ändern, wenn sich die Messfrequenz än-
dert. Wenn mehrere ähnliche Bauelemente zu messen sind,
kann die Messzeit verkürzt werden, in dem man bei ange-
schlossenem DUT (= Device Under Test) von der automa-
tischen in die manuelle Messbereichswahl mit der Taste
AUTO/HOLD 17 wechselt. Die Taste AUTO/HOLD erlischt.
Die manuelle Messbereichswahl sollte hauptsächlich bei
hochgenauen Messungen benutzt werden, um eventuelle
Messfehler durch Fehlbedienung und andere Unsicherhei-
ten zu vermeiden. Wenn möglich sollte mit eingeschalteter
Messbereichsautomatik gemessen werden.
15
Gerätefunktionen
Die manuelle Messbereichswahl wird über das SETUP
Menü über die Funktion RNG aktiviert. Durch Druck auf
den Drehgeber wird der Editiermodus aktiviert. Danach
kann mittels Drehgeber der manuelle Messbereich festgelegt werden. Ist die manuelle Messbereichswahl aktiviert,
so kann uum manuellen Wechsel in einen höheren Messbereich die Taste UP 18 betätigt werden. Zum manuellen Wechsel in einen niedrigeren Messbereich ist die Taste
DOWN 19 zu betätigen.
6.5 Schaltungsart
Bei eingeschalteter automatischer Auswahl der Schaltungsart (durch Drücken der Taste AUTO 14) wählt die
LCR-Messbrücke R&S®HM8118 entsprechend des angeschlossenen Bauelements automatisch die Schaltungsart (seriell bzw. parallel) aus, die für eine genaue Messung
am besten geeignet ist. Die Schaltungsart kann auch manuell (durch Drücken der Taste SER 15 für seriell oder durch
durch Drücken der Taste PAR 16 für parallel) ausgewählt
werden.
Die Schaltungsart stellt das Ersatzschaltbild des MessStromkreises dar. Üblicherweise wird die Induktivität von
Spulen in einer Reihenschaltung (seriell) gemessen. Doch
es gibt Situationen, bei denen das parallele Ersatzschaltbild
zur Messung der physikalischen Bestandteile besser geeignet ist. Dies ist z.B. bei Spulen mit „Eisenkern“ der Fall,
bei denen die bedeutendsten Verluste „Kernverluste“ sind.
Sind die bedeutendsten Verluste ohmsche Verluste oder
Verluste in den Anschlussdrähten von bedrahteten Bauelementen, so ist eine Reihenschaltung als Ersatzschaltbild
des Mess-Stromkreises besser geeignet. Im automatischen
Modus wählt die Messbrücke das serielle Ersatzschaltbild
für Impedanzen unter 1kΩ und das parallele Ersatzschaltbild für Impedanzen über 1kΩ.
7 Gerätefunktionen
Durch Druck auf die Taste SELECT wird das Hauptmenü
geöffnet. Über das Hauptmenü kann über die numerische
Tastatur auf die Untermenüs SETUP, CORR und SYST zugegriffen werden.
7.1 SETUP Menü
Abb. 7.1: Displayanzeige der Menüfunktion SETUP
7.1.1 Messfrequenz FRQ
Die LCR-Messbrücke R&S®HM8118 verfügt über einen
Messfrequenzbereich von 20 Hz bis 200 kHz (in 69 Stufen)
mit einer Grundgenauigkeit von 100 ppm. Die 69-Stufen
des Messfrequenzbereiches sind wie folgt:
Messfrequenzen
20Hz90Hz500Hz2,5kHz12kHz72kHz
24Hz10 0Hz600Hz3,0kHz15kHz75kHz
25Hz120 Hz720Hz3,6kHz18kHz80kHz
30Hz150Hz750Hz4,0kHz20kHz90kHz
36Hz180Hz800Hz4,5kHz24kHz100kHz
40Hz200Hz900Hz5,0kHz25kHz120 kHz
45Hz240Hz1,0kHz6,0kHz30kHz150kHz
50Hz250Hz1,2k Hz7,2kHz36kHz180kHz
60Hz300Hz1,5kHz7,5kHz40kHz200kHz
72Hz360Hz1,8kHz8,0kHz45kHz
75Hz400Hz2,0kHz9,0kHz50kHz
80Hz450Hz2,4kHz10kHz60kHz
16
Die Messfrequenz kann entweder im SETUP-Menü über
FRQ oder über die Taste FREQ 8 mit dem Drehgeber 6
oder den Tas ten 7 eingestellt werden. Ist die automatische Messbereichswahl aktiviert (AUTO 17) und
und die Impedanz überschreitet einen Wert von 1000 Ω,
so kann es durch einen Wechsel der Messfrequenz auch
zu einem Wechsel der Schaltungsart kommen (seriell
bzw. parallel). Bei hohen Impedanzen und einer Netzfrequenz von 50 Hz/60 Hz kann es bei einer Messfrequenz von
100 Hz/120 Hz zu einer instabilen Messwertanzeige aufgrund von Überlagerungen mit der Netzfrequenz kommen.
Daher ist in Abhängigkeit von der Netzfrequenz eine andere Messfrequenz zu wählen.
7.1.2 Spannung LEV
Die LCR Messbrücke HM8118 erzeugt eine sinusförmige
Messwechselspannung im Bereich von 50 mV
bis 1,5 V
eff
eff
Gerätefunktionen
mit einer Auösung von 10 mV
. Die Messwechselspan-
eff
nung kann entweder im SETUP-Menü über LEV oder über
die Taste LEVEL 9 mit dem Drehgeber 6 oder den Pfeiltasten 7 eingestellt werden. Mit den Pfeiltasten
kann die zu verändernde Dezimalstelle gewählt werden.
Über das SETUP-Menü kann die Messwechselspannung
zusätzlich über die die numerische Tastatur eingestellt wer-
den. Die Genauigkeit der Amplitude beträgt ±5 %. Diese
Spannung wird an das Bauelement über einen Quellwiderstand angelegt. Je nach Impedanz des angeschlossenen
Bauelements wird der Quellwiderstand automatisch nach
der folgenden Tabelle ausgewählt. Der Quellwiderstand ist
abhängig vom ausgewählten Messbereich.
Impedanz des BauelementsQuellwiderstand
10,0 µΩ bis 3,0 Ω25,0 Ω
3,0 Ω bis 100,0 Ω25,0 Ω
100,0 Ω bis 1,6 kΩ400,0 Ω
1,6 kΩ bis 25,0 kΩ6,4 kΩ
25,0 kΩ bis 2,0 MΩ100,0 kΩ
2,0 MΩ bis 100,0 MΩ100,0 kΩ
7.1.3 Vorspannung / Vorstrom BIAS
Für Messungen mit Vorstrom oder externer Vorspannung muss
die Konstantspannung (Funktion CST V) eingeschaltet sein.
Um eine Aussage darüber treffen zu können, wie sich ein
Bauteil in der späteren Schaltung verhalten wird, kann zur
Messung einen DC-BIAS vorgegeben werden, welcher der
späteren Versorgungsspannung (-strom) entspricht.
L-Q) ist nur ein interner Vorstrom verfügbar, welcher von 0
bis +200 mA (DC) mit einer Auösung von 1mA eingestellt
werden kann. Ein externer Vorstrom ist in diesem Fall nicht
möglich. Über die Taste BIAS 10 wird der Wert für die Vor-
spannung bzw. den Vorstrom eingestellt. Durch erneu-
ten Druck auf die BIAS Taste wird die Werteeingabe ab-
geschlossen. Die Höhe der Vorspannung / des Vorstroms
kann mit dem Drehgeber 6 und den Pfeiltasten
7
(Dezimalstelle) eingestellt werden. Um die interne Vorspannung bzw. den Vorstrom (BIAS) einzuschalten, ist die
Taste BIAS / 26 zu betätigen. Bei eingeschalteter Vorspannung bzw. eingeschaltetem Vorstrom leuchtet die
Taste BIAS / . Wird die Taste BIAS / ein weiteres
Mal betätigt, wird die Vorspannung / der Vorstrom abgeschaltet und die Taste erlischt.
Die Fehlermeldung „DCR too high“ bedeutet, dass der angeschlossene Prüing einen zu hohen Widerstand für den eingestellten Vorstrom aufweist. In diesem Fall kann der Vorstrom
nicht aktiviert werden.
Beispiel für interne BIAS Vorspannung:
Unipolare Kondensatoren müssen mit der richtigen Polarität angeschlossen werden, d.h. der positive Pol des Kondensators muss
an den linken Kontakt und der negative Pol an den rechten Kontakt angeschlossen werden. Die Vorspannung (BIAS) ist nur bei
der Kapazitätsmessung verfügbar.
In diesem Beispiel wurde ein 1000µF (20V) Elektrolytkondensator mit einer Messspannung von 5kHz vermessen.
Als Funktion wird der C-R Modus aktiviert und der Wert
für die interne Vorspannung über die Taste BIAS 10 mittels
Drehgeber 6 bzw. den Pfeiltasten 7 (Dezimalstelle) eingestellt. Mit der Taste BIAS / 26 wird die interne BIAS Vorspannung aktiviert. .
Abb. 7.2: Konstantspannung CST_V aktiviert
Die BIAS Funktion bietet die Möglichkeit, der AC Messwechselspannung eine Gleichspannung (DC) zu überlagern.
Bauelemente, wie z.B. Elektrolyt- oder Tantalkondensatoren, benötigen für eine korrekte Messung eine positive Vorspannung. Die interne Vorspannung von 0 bis +5 VDC, mit
einer Auösung von 10 mV oder eine externe Vorspannung
von 0 bis zu +40 VDC / 0,5A durch ein externes Netzteil (Geräterückseite), ermöglichen realitätsbezogene Messungen
durchzuführen (Funktion C-R / C-D). Die interne Vorspannung dient außerdem auch für Messungen an Halbleiterbauelementen. Für Induktivitätsmessungen (Funktion L-R /
Spulen müssen vor dem Entfernen entladen werden, d.h. nach
Abschalten des Vorstroms muss eine Entladezeit abgewartet
werden, bevor das Bauelement vom Messgerät getrennt wird.
Während des Entladevorgangs wird im LCD Display „Please
wait...“ angezeigt. Der Vorstrom (BIAS) ist nur bei der Induktivitätsmessung verfügbar.
Abb. 7.3: Interne BIAS Vorspannung
Beispiel für externe BIAS Vorspannung:
Abb. 7.4: Anschlüsse für externe BIAS Vorspannung
17
Gerätefunktionen
Der Unterschied zur internen Vorspannung ist in diesem Beispiel das Einspeisen einer externen DC Vorspannung auf der R&S®HM8118 Geräterückseite. Bauteil und
Messmodus sind identisch zum Beispiel mit interner Vorspannung. Die externe DC Vorspannung wird in diesem
Beispiel über ein Netzgerät (hier: R&S®HMP2020) in das
HM8118 eingespeist. Die Spannung wird am Netzgerät auf
20V gesetzt und der Strom auf 250mA limitiert.
Abb. 7.5: Externe BIAS Vorspannung einstellen
Als Funktion wird ebenfalls der C-R Modus aktiviert und
der Spannungswert über die Taste BIAS 10 mittels Drehgeber 6 bzw. den Pfeiltasten 7 (Dezimalstelle) eingestellt. Durch Druck auf die Taste BIAS MODE 24 wird
die Funktion EXT (= extern) mit dem Drehgeber ausgewählt. Mit der Taste BIAS / 26 wird die externe BIAS
Vorspannung aktiviert.
Abb. 7.7: Maximal einstellbarer Vorstrom in Verbindung mit der
angeschlossenen Last (typische Kurve)
7.1.4 Messbereich RNG
Der Messbereich kann automatisch oder manuell gewählt
werden. Bei einem Messbereichswechsel wird die interne
Messschaltung (Ersatzschaltung) geändert und interne Relais werden geschaltet. Der Messbereichswechsel hängt
somit von mehreren Faktoren, wie z.B. Phasenwinkel, Impedanz, gemessener Wert etc., ab.
Der Messbereich kann manuell im Bereich von 3 Ω bis
500 kΩ mit dem Drehgeber 6 eingestellt werden. Dazu
wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die
Funktion RNG gewählt, der Drehgeber gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Messbereich gewählt. Durch einen erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Werteauswahl bestätigt. Über die Taste
AUTO/HOLD kann danach zwischen automatischer (Taste
AUTO/HOLD leuchtet) und manueller Messbereichswahl
umgeschaltet werden.
Abb. 7.6: Externe BIAS Vorspannung aktivieren
Beispiel für internen BIAS Vorstrom:
Die Vorgehensweise bei einem internen Vorstrom ist ähnlich zur internen Vorspannung. In diesem Fall wird die
Funktion L-R oder L-Q gewählt und eine beliebige Induktivität an die Messbrücke angeschlossen. Der Wert für
den internen Vorstrom wird über die Taste BIAS 10 mittels
Drehgeber 6 bzw. den Pfeiltasten 7 (Dezimalstelle) eingestellt. Mit der Taste BIAS / 26 wird der interne BIAS Vorstrom aktiviert.
Abb. 7.7 zeigt beispielhaft eine typische Kurve eines maximal einstellbaren Vorstroms in Verbindung mit einer angeschlossenen Last.
18
Pendelt das Messgerät permanent zwischen zwei Messbereichen
(Grenzbereich der Messbereichsautomatik) bzw. ist das zu messende Bauteil bekannt, so ist die manuelle Messbereichswahl zu
wählen (siehe Kap. 6).
7.1.5 Messgeschwindigkeit SPD
Die Messgeschwindigkeit lässt sich in drei Stufen
einstellen:
❙ SLOW (langsam), ❙ MED (mittel)❙ FAST (schnell).
Zur Einstellung der Messgeschwindigkeit wird im SETUP
Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion SPD
gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und
mit dem Drehgeber die gewünschte Messgeschwindigkeit
gewählt. Durch einen erneuten Druck auf den Drehgeber
wird die Auswahl bestätigt.
Gerätefunktionen
Die Anzahl der Messungen bei kontinuierlicher Triggerung (CONT) betragen etwa 1,5 pro Sekunde bei SLOW,
8 pro Sekunde bei MED oder 14 pro Sekunde bei FAST.
Die Einstellung ist ein Kompromiss zwischen Messgenauigkeit und Messgeschwindigkeit. Eine niedrige Messgeschwindigkeit (SLOW) bedeutet eine höhere Messgenauigkeit, eine hohe Messgeschwindigkeit (FAST) entsprechend
eine niedrige Messgenauigkeit. Bei sehr niedrigen Messfrequenzen wird die Messgeschwindigkeit automatisch
reduziert.
7.1.6 Triggerung TRIG
Hier können die Triggerquelle und Triggerbetriebsart ausgewählt werden. Folgende Triggerbetriebsarten und Triggerquellen sind auswählbar:
❙ CONT (kontinuierlicher Trigger):
Eine neue Messung wird automatisch am Ende einer
vorhergehenden Messung durchgeführt.
❙ MAN (manueller Trigger):
Eine Messung wird zu dem Zeitpunkt durchgeführt, an
dem die TRIG / UNIT Taste 27 gedrückt wird. Auf dem
Bildschirm wird die aktivierte manuelle Triggerfunktion
mit TGM gekennzeichnet.
❙ EXT (externer Trigger):
Eine Messung wird zu dem Zeitpunkt durchgeführt, an
dem eine steigende Flanke am externen Triggereingang
anliegt (TTL Pegel +5V). Während einer Messung werden
alle möglichen Signale am Triggereingang so lange
ignoriert, bis die aktuelle Messung vollständig beendet ist.
Wenn eine Messung ausgelöst wurde, leuchtet die TRIG
Taste 27 auf. Auf dem Bildschirm wird die aktivierte
externe Triggerfunktion mit TGE gekennzeichnet. Für jede
ausgelöste Triggerung wird eine einzelne Messung
durchgeführt.
Zeigt das Messgerät einen leeren Bildschirm (bzw. Striche „- - -“)
ohne Messwerte, so wurde noch kein Triggerereignis / keine Messung ausgelöst oder die gewählte Messfunktion ist falsch gewählt
7.1.7 Verzögerung DELAY
Die Funktion DELAY beschreibt die Triggerverzögerungszeit. Diese kann im Bereich von 0ms bis 40000ms
(40s) eingestellt werden. Zur Einstellung der Triggerverzögerungszeit wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten
7 die Funktion DELAY gewählt, der Drehgeber
6
gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die
gewünschte Triggerverzögerungszeit gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten
der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die
Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste
oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt.
7.1.8 Mittelwertbildung AVG
Wenn die Funktion Mittelwert AVG aktiviert ist, wird aus
mehreren Einzelmessungen entsprechend der eingestellten
Periode ein Mittelwert gebildet. Zur Anzahl der Messperioden für die Mittelwertbildung wird im SETUP Menü mit
den Pfeiltasten 7 die Funktion AVG gewählt, der
Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Mittelwertbildung gewählt. Durch
erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über
die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt. Die Anzahl der Messperioden für die Mittelwertbildung
kann im Bereich von 2 bis 99 oder auf MED (mittel) eingestellt werden. Die Einstellung MED (mittel) ist ein mittlerer
Berechnungsmodus. Die Messbrücke HM8118 führt hierbei
6 Messungen nacheinander durch, verwirft die niedrigsten und höchsten Messwerte und bildet einen Mittelwert
auf Basis der vier verbleibenden Messungen. Diese Art der
Mittelwertbildung blendet einzelne falsche Messungen aus.
Ist die Mittelwertbildung eingeschaltet, so wird dies im Display durch das Symbol „AVG“ angezeigt. Die Mittelwertbildung kann auch bei manueller oder externer Triggerung
verwendet werden. Die Anzahl der Messungen pro ausgelöster Triggerung wird dann jedoch von der eingestellten
Anzahl der Mittelwerte (Perioden) vorgegeben.
Wird z.B. ein Bauelement in einen Messadapter eingesetzt,
so ist im Allgemeinen die erste Messung falsch und unterscheidet sich von den weiteren Messungen deutlich. Dadurch wird z.B. diese erste falsche Messung verworfen,
um eine fehlerhafte Anzeige von Messwerten durch die
Messung von Einschwingvorgängen zu vermeiden.
7.1.9 Testsignalpegelanzeige
Vm (Messspannung) / Im (Messstrom)
Mit der Funktion Vm/Im kann die Anzeige der am angeschlossenen Bauelement gemessenen Spannung sowie
die Anzeige des gemessenen Stromes, der durch das angeschlossene Bauelement ießt, ein- (ON) und ausgeschaltet werden (OFF). Dazu wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion Vm/Im gewählt, der Drehgeber gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die
Funktion aktiviert bzw. deaktiviert. Durch einen erneuten
Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.1.10 Guarding GUARD
Bei aktivierter GUARD Funktion werden die Schirmmäntel der BNC-Anschlüsse 20 ... 23 mit einem internen Generator verbunden und mit einer Nachbildung der Messspannung gespeist, wodurch in bestimmten Grenzen die Kapazität der Kabel eliminiert wird, die sonst zu fehlerhaften Kapazitätsmessungen führen würden. Die GUARD Funktion
wird bei niedrigen Spannungen verwendet. Folgende Einstellungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
❙ OFF (aus):
Guarding wird nicht verwendet; der Schirmmantel der
BNC-Anschlüsse wird mit Massepotential verbunden.
❙ DRIVE (gesteuert):
Der Schirmmantel der BNC-Anschlüsse werden mit dem
internen Generator mit LOW DRIVE Potential verbunden.
19
Gerätefunktionen
❙ AUTO (automatisch):
Die Außenkontakte der BNC-Anschlüsse sind bei
Frequenzen unterhalb 100 kHz und bei den
Messbereichen 1 bis 4 mit Erdpotential verbunden; bei
Frequenzen über 100 kHz und den Messbereichen 5 oder
6 werden die Außenkontakte der BNC-Anschlüsse mit
einer aktiven Schutzspannungsquelle (zur
Potentialsteuerung) verbunden.
Die GUARD Funktion sollte aktiviert werden, wenn Messadapter
mit hoher Kapazität (z.B. R&S®HZ184) verwendet werden. Sollte
der Prüing Impedanzen über 25kΩ bei Frequenzen über 100kHz
aufweisen, so ist die GUARD Funktion ebenfalls zu empfehlen.
Zur Einstellung der GUARD Funktion wird im SETUP Menü
mit den Pfeiltasten 7 die Funktion GUARD gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit
dem Drehgeber die gewünschte GUARD Einstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die
Auswahl bestätigt.
Die GUARD Funktion des R&S®HM8118 ist nicht mit der
4TP Funktion (= Four Terminal Pair) von anderen Messgeräte-Herstellern zu vergleichen. Bei der 4TP Funktion wird
vereinfacht der Messstrom durch den Schirm der Messleitung zurückgeführt, wodurch sich die elektromagnetischen Abstrahlungen des Hin- und Rückleiters fast aufheben und dadurch das Problem der elektromagnetischen
Kopplungen zu einem großen Teil gelöst wird. Dies funktioniert bei der zum R&S®HM8118 mitgelieferten KelvinMessleitung nicht, da diese nicht passend konfektioniert
ist (die Schirme müssten dazu möglichst nah an der Messstelle kurzgeschlossen werden). Das HM8118 benutzt eine
5 Leiter Konguration (5 terminal conguration / 5T) und
unterstützt die 4TP Funktion nicht.
7.1.11 Abweichung DEV_M
Mit der Funktion DEV_M kann die Anzeige der Messwert-
abweichung der Hauptanzeige (Main) in Δ % (Prozent) oder
Δ ABS (Absolut) bezogen auf den Referenzwert REF_M
ein- bzw. ausgeschaltet (OFF) werden. Zur Anzeigeeinstellung der Messwertabweichung wird im SETUP Menü mit
den Pfeiltasten 7 die Funktion DEV_M gewählt,
der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem
Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt. Weitere Informationen zur Messwertabweichung
siehe Kap. 6.
7.1.12 Referenz REF_M
Mit der Funktion REF_M kann ein Messwert als Referenzwert in den Referenzspeicher M (Main) gespeichert werden. Als Einheiten für den Messwert können H, mH, µH,
nS, pS gewählt werden. Zur Einstellung des Referenzwertes wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7
die Funktion REF_M gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt
(Editiermodus) und mit dem Drehgeber der gewünschte
Referenzwert gewählt. Durch erneuten Druck auf den
Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die nu-
mersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt. Solange dieses Feld aktiviert ist, kann auch durch Betätigen der TRIG
Taste 27 der Wert des DUT (= Device Under Test) als Referenz übernommen werden. Weitere Informationen zum Referenzwert siehe Kap. 6.
7.1.13 Abweichung DEV_S
Mit der Funktion DEV_S kann die Anzeige der Messwertabweichung der Nebenwertanzeige (Sub) in Δ % (Prozent) oder Δ ABS (Absolut) bezogen auf den Referenzwert
REF_S ein- bzw. ausgeschaltet (OFF) werden. Zur Anzeigeeinstellung der Messwertabweichung wird im SETUP
Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion DEV_S
gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und
mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt.
Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt. Weitere Informationen zur Messwertabweichung siehe Kap. 6.
7.1.14 Referenz REF_S
Hier kann ein Messwert des Verlustfaktors bzw. Qualitätsfaktors (Güte) als Referenzwert in den Referenzspeicher S
gespeichert werden. Als Einheiten für den Messwert kön-
nen Ω, mΩ, kΩ, MΩ, S, kS, mS, µS, nS, pS oder ° gewählt
werden. Zur Einstellung des Referenzwertes wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion
REF_M gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Referenzwert gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber
wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in
dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden
kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird
dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck
auf den Drehgeber bestätigt. Solange dieses Feld aktiviert
ist, kann auch durch Betätigen der TRIG Taste 27 der Wert
des DUT (= Device Under Test) als Referenz übernommen
werden. Weitere Informationen zum Referenzwert siehe
Kap. 6.
7.1.15 Konstantspannung CST V
Mit der Funktion CST V kann die Konstantspannung (AC)
ein- (ON) bzw. ausgeschaltet (OFF) werden. Aufgrund
des Quellwiderstands erfordern manche Tests das Ver-
wenden einer spezischen Messspannung, die mit dem
normalen Quellwiderstand des jeweiligen Messbereichs
nicht möglich ist. Zur Aktivierung der Konstantspannung
wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die
Funktion CST V gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
Für Messungen mit BIAS Vorstrom oder externer BIAS Vorspannung muss die Konstantspannung (CST V) eingeschaltet sein.
20
Gerätefunktionen
Ist die Konstantspannung aktiviert (ON), so wird der
Quellwiderstand auf 25 Ω voreingestellt. Die am
Bauelement anliegende Spannung ist dann für alle
Bauelemente, deren Impedanz wesentlich größer ist als
25 Ω, fast konstant. Wenn bei der Messbrücke der
Konstantspannungsbetrieb eingeschaltet ist, ändert sich
(je nach Impedanz des angeschlossenen Bauelements) der
Messbereich, um eine Überlastung der Messbrücke zu
vermeiden. Jedoch verringert sich im Konstantspannungsbetrieb die Genauigkeit um den Faktor 2. Die folgende
Tabelle zeigt die Impedanzmessbereiche bei
eingeschaltetem Konstantspannungsbetrieb (CST V ON):
Messbereich
125 Ω 10.0 µΩ bis 3.0 Ω
225 Ω 3.0 Ω bis 100.0 Ω
325 Ω100.0 Ω bis 1.6 kΩ
425 Ω 1.6 kΩ bis 25.0 kΩ
525 Ω 25.0 kΩ bis 2.0 MΩ
625 Ω 2.0 MΩ bis 100,0 MΩ
QuellWiderstand
Impedanz des
Bauelements
Die folgende Tabelle zeigt die Änderung der Impedanzbereiche bei ausgeschaltetem Konstantspannungsbetrieb
(CST V OFF):
MessbereichImpedanz des Bauelements
1 bis 2
2 bis 3
3 bis 4
4 bis 5
5 bis 6
2 bis 1
3 bis 2
4 bis 3
5 bis 4
6 bis 5
> 3.33 Ω
Z
> 400.00 Ω
Z
> 6,67 kΩ
Z
> 100.00 kΩ
Z
> 2.22 MΩ
Z
< 2.7 Ω
Z
< 324.0 Ω
Z
< 5.4 kΩ
Z
< 81.0 kΩ
Z
< 1,8 MΩ
Z
Unter bestimmten Bedingungen wird im Display „OVERRANGE“ angezeigt. Dies kann vorkommen, wenn bei der
Messbrücke der Konstantspannungsbetrieb eingeschaltet und die manuelle Messbereichswahl ausgewählt ist.
Um dies zu umgehen, wird in einen höheren Messbereich gewechselt oder die automatische Messbereichswahl
gewählt.
7.2 CORR Menü
7.2.1 Abgleich
Vor Messbeginn mit Messzubehör sollte ein Abgleich durchgeführt werden, um systembedingte Messfehler zu vermeiden. Mit einem Abgleich können auch Messleitungen und
andere parasitäre Effekte (kapazitive Impedanzen) kompensiert werden. Um eine möglichst hohe Messgenauigkeit
zu erreichen, sollte der Abgleich unter den gleichen Bedingungen wie die spätere Messung des Bauelements erfolgen (z.B. sollte die Anordnung der Messleitungen nach
dem Abgleich nicht verändert werden). Außerdem sollten die Messleitungen frei liegen, d.h. es sollten sich weder Hände noch metallische Gegenstände in der Nähe be-
nden, die die Messung beeinussen könnten. Folgende
Abgleich-Auswahlmöglichkeiten stehen im CORR Menü zur
Verfügung:
❙ OPEN:
Ein Leerlaufabgleich wird durchgeführt, um parasitäre
Effekte (Impedanzen) aufgrund der Messzubehör-Verbindungen zum Bauelement zu kompensieren. Um den
Leerlaufabgleich durchzuführen, dürfen nur die am Ende
offenen Messleitungen ohne Bauelemente angeschlossen
sein. Der Leerlaufabgleich ist für Impedanzen größer 10kΩ
möglich.
❙ SHORT:
Ein Kurzschlussabgleich wird durchgeführt, um parasitäre
Effekte (Impedanzen) aufgrund der Messzubehör-Verbindungen zum Bauelement zu kompensieren. Um den
Kurzschlussabgleich durchzuführen, dürfen nur die am
Ende kurzgeschlossenen Messleitungen ohne Bauelemente angeschlossen sein. Der Kurzschlussabgleich ist für
Impedanzen bis zu 15Ω und Widerstände bis 10Ω möglich.
❙ LOAD:
Ein Abgleich mit Anpassung (Abgleich einer bekannten
Last-Impedanz) ist geeignet, um gemessene Impedanzen
vor der eigentlichen Messung mit einzukalibrieren. Der
Abgleich bei bekannter Last wird nach Wahl der
Messfunktion 28 ... 39 (z.B.
L-Q
) getrennt für die
Hauptanzeige LOADM (Main) und Nebenanzeige LOADS
(Sub) eingegeben und sollte möglichst nahe an dem
erwarteten Messwert des DUT (= Device Under Test)
liegen. Der Abgleich bekannter Last ist für Impedanzen
und Widerstände innerhalb des Messbereichs möglich.
Um einen Abgleich durchführen zu können, wird im CORR
Menü mit den Pfeiltasten 7 die jeweilige Abgleichfunktion gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung (ON/OFF) gewählt. Durch erneuten Druck auf den
Drehgeber wird die Auswahl bestätigt. Über die Funktion MODE kann ausgewählt werden, ob der OPEN bzw.
SHORT Abgleich nur für die aktuell eingestellte Messfrequenz (SGL) oder über alle 69 Frequenzstufen (ALL)
durchgeführt werden soll (ab Firmware Version 1.35
möglich).
Abb. 7.8: Displayanzeige der Menüfunktion CORR
Ist im CORR Menü die jeweilige Abgleichfunktion aktiviert
(ON) und die Frequenzstufe(n) ausgewählt, so kann der Abgleich über die Tasten OPEN 11, SHORT 12 oder LOAD 13
gestartet werden. Ein Abgleich über alle 69 Frequenzstu-
21
Gerätefunktionen
fen dauert etwa 90 Sekunden. Nach erfolgreichem Abgleich ertönt ein kurzer Signalton. Bei nicht erfolgreichem
Abgleich wird eine Fehlermeldung im Display dargestellt.
Bei einem Abgleich mit bekannter Last wird in beide Referenzspeicher (LOADM und LOADS) ein Wert eingegeben (z.B. der
Wert für die erwartete Induktivität in LOADM und der erwartete
Gütewert in LOADS). Dieser ist jeweils nur für die eingestellte
Messfrequenz gültig.
7.2.2 NUM
Mit der Funktion NUM kann eine von 5 möglichen Lastimpedanzen (LOAD) ausgewählt werden. Zur Auswahl der
Lastimpedanz wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten
7 die Funktion NUM gewählt, der Drehgeber 6
gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Lastimpedanz gewählt. Durch erneuten Druck
auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.2.3 Messfrequenz FRQ
Mit der Funktion FRQ kann die Messfrequenz der Lastimpedanz (LOAD) im Bereich von 20Hz bis 200kHz eingestellt
werden. Zur Auswahl der Messfrequenz wird im CORR
Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion FRQ
gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und
mit dem Drehgeber die gewünschte Messfrequenz gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die
Auswahl bestätigt.
7.2.4 Funktion FUNC
Mit der Funktion FUNC können die Messfunktion für die
Lastimpedanz LOADM und LOADS ausgewählt werden.
Folgende Funktionen können gewählt werden:
Zur Auswahl der Messfunktion wird im CORR Menü mit
den Pfeiltasten 7 die Funktion FUNC gewählt,
der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem
Drehgeber die gewünschte Funktion gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl
bestätigt.
7.2.5 Korrekturfaktoren LOADM / LOADS
Mit der Funktion LOADM (Hauptmesswertanzeige) kann
ein Referenzwert für die Lastimpedanz LOAD in den Referenzspeicher LOADM gespeichert werden. Als Einheiten für den Messwert können in Abhängigkeit des Para-
meters FUNC H, mH, µH, nH, F, mF, µF, nF, pF, Ω, mΩ, kΩ,
MΩ, oder S, kS, mS, µS, nS, pS gewählt werden. Zur Ein-
stellung des Referenzwertes wird im CORR Menü mit den
Pfeiltasten 7 die Funktion LOADM gewählt, der
Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Referenzwert gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Wer-
teeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten
der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die
Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste
oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt.
Für Hameg Zubehör ist die Funktion LOADM bzw. LOADS
nicht notwendig. Hier ist der normale OPEN-/SHORT-Abgleich
ausreichend
Mit der Funktion LOADS (Nebenmesswertanzeige) kann
ein Referenzwert für die Lastimpedanz LOAD in den Referenzspeicher LOADS gespeichert werden. Als Einheiten
für den Messwert können in Abhängigkeit von dem Para-
meter FUNC Ω, mΩ, kΩ, MΩ, S, kS, mS, µS, nS, pS oder °
gewählt werden. Zur Einstellung des Referenzwertes wird
im CORR Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion LOADS gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Referenzwert gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche
Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in
dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden
kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird
dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf
den Drehgeber bestätigt.
Bei einem Abgleich mit Anpassung wird in beide Referenzspeicher (LOADM und LOADS) ein Wert eingegeben (z.B. bei einem
reellen Widerstand für LOADM der Wert des Widerstandes und
für LOADS der Wert „0“).
Die Parameter LOADM und LOADS können verwendet
werden, wenn ein angeschlossener Messadapter schwierig abzugleichen ist oder über lange Messleitungen an die
Messbrücke angeschlossen ist. In diesem Fall ist ein Leerlauf-/Kurzschlussabgleich nicht vollständig möglich, weil
das tatsächliche Ersatzschaltbild des Messadapters nicht
mit einer einfachen Ersatzschaltung von der Messbrücke
kompensiert werden kann, wodurch sich die Messbrücke
in einem unabgeglichenen Zustand benden kann. Der
Benutzer kann hierbei den Messfehler mit einer bekannten
Impedanz bei einer gegebenen Frequenz ausgleichen.
Wird der Abgleich mit bekannter Last (LOAD) aktiviert, so
korrigiert die Messbrücke den Messwert der angeschlossenen Impedanz in Bezug auf drei Impedanzen:
Es können bis zu 5 unterschiedliche Referenzwerte für die
Lastimpedanz verwendet werden, die mit dem Parameter NUM ausgewählt werden können. Eine Impedanz entspricht immer einer Gruppe von Parametern: einer Zahl,
einer Frequenz, einer Funktion und selbstverständlich die
bekannten Parameter der Impedanz.
Die Impedanz wird nach dem Abgleich mit Anpassung
(LOAD) zur gemessenen Impedanz kurzgeschlossen, um
22
Gerätefunktionen
mit der Lastimpedanz-Korrektur zu messen. Die Korrektur mit einer Lastimpedanz ist am wirkungsvollsten, wenn
die Lastimpedanz nahe an der gemessenen Impedanz
liegt. Wenn der Abgleich mit Anpassung (LOAD) eingeschaltet ist (Parameter LOAD auf „ON“), wird die Lastimpedanz-Korrektur automatisch aktiviert, wenn die eingestellte Messfrequenz mit der Messfrequenz der Lastimpedanz LOAD, die unter den 5 Gruppen von Parametern für
die Lastimpedanz-Korrektur gespeichert ist, gleich ist. Daher sollten die 5 Gruppen von Parametern für die Lastimpedanz-Korrektur unterschiedliche Frequenzen aufweisen.
7.3 Menüfunktion SYST
Abb. 7.9: Displayanzeige der Menüfunktion SYST
Schnittstelle kann bei aktiviertem TALK ONLY Funktion nur
Senden, nicht antworten.
7.3.4 Datenübertragungsgeschwindigkeit BAUDS
Die Funktion BAUDS zeigt die Datenübertragungsgeschwindigkeit der seriellen RS-232 Schnittstelle. Die Baudrate ist nicht variabel und beträgt 9600 Bit/s.
7.3.5 Netzfrequenz MAINS FRQ
Mit der Funktion MAINS FRQ wird die vorhandene Netzfrequenz 50 Hz oder 60 Hz für die interne Frequenzunterdrückung eingestellt. Zur Auswahl der Netzfrequenz wird
im SYST Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion MAINS FRQ gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Netzfrequenz (50Hz / 60Hz) gewählt. Durch erneuten Druck auf
den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.3.6 Geräteinformationen INFO
Die Funktion INFO zeigt Informationen über die FirmwareVersion, die Hardwareversion des FPGAs sowie das Abgleichdatum und die Seriennummer der Messbrücke. Zur
Auswahl des Menüpunktes wird im SYST Menü mit den
Pfeiltasten 7 die Funktion INFO gewählt.
7.3.1 Kontrast CONTRAST
Mit der Funktion CONTRAST kann der Kontrast des Displays im Bereich von 35 bis 55 eingestellt werden. Zur
Auswahl des Bildschirmkontrastes wird im SYST Menü mit
den Pfeiltasten 7 die Funktion CONTRAST gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit
dem Drehgeber die gewünschte Kontrasteinstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die
manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die
Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der
Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der
ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt.
7.3.2 Tastenton KEY BEEP
Mit der Funktion KEY BEEP kann der Tastenton ein- (ON)
bzw. ausgeschaltet werden (OFF). Zur Aktivierung bzw.
Deaktivierung des Tastentons wird im SYST Menü mit den
Pfeiltasten 7 die Funktion KEY BEEP gewählt,
der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem
Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch
erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl
bestätigt.
7.3.3 TALK ONLY
Mit der Funktion TALK ONLY kann die „Talk Only“ Betriebsart der Schnittstelle ein- (ON) bzw. ausgeschaltet
werden (OFF). Zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der „talk
Only“ Betriebsart wird im SYST Menü mit den Pfeiltasten
7 die Funktion TALK ONLY gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch erneuten
Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt. Die
7.4 Speichern / Laden von Einstellungen
Die aktuellen Messgeräteparameter (Einstellungen) können durch Drücken der RECALL/STORE Taste 41 von den
Speicherplätzen 0 bis 8 geladen bzw. in einem nichtüchtigen Speicher auf den Speicherplätzen 0 bis 8 gespeichert
werden. Wird der Speicherplatz 9 ausgewählt, werden die
Werkseinstellungen geladen (Reset). Dies beeinusst jedoch nicht die gespeicherten Parameter in den Speicherplätzen 0 bis 8. Nach dem Einschalten werden die Messgeräteparameter vom Speicherplatz 0 geladen. Durch wiederholtes Drücken der RECALL/STORE Taste 41 kann zwischen Speichern und Laden von Messgeräteparametern
umgeschaltet werden. Mit ESC oder erneutem Druck auf
die RECALL/STORE Taste 41 kann das Menü wieder geschlossen werden.
7.5 Werkseinstellungen
Frequenz FRQ 1,0 kHz
Level LEV 1,00 V
Vorspannung BIAS OFF
Messbereich RNG AUTO
Messgeschwindigkeit SPD SLOW
NUM 1
FUNC AUTO
Abgleich OPEN ON
Abgleich SHORT ON
Abgleich LOAD OFF
Triggerung TRIG CONT
Verzögerung DELAY 0ms
Mittelwert AVG 1
Spannung / Strom Vm/Im OFF
Guarding GUARD OFF
Abweichung DEV_M OFF
Referenz REF_M 0,00000 H / mH / µH / nH / F
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