Rohde & Schwarz HM8118 User Manual

R&S®HM8118 Programmable LCR-Bridge
Benutzerhandbuch User Manual
Test & Measurement
Benutzerhandbuch / User Manual
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5800441102
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Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
Allgemeine
Hinweise zur CE-Kennzeich- nung
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HA­MEG die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen, wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüfbedin­gungen angewendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich so­wie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der
Störfestigkeit nden die für den Industriebereich geltenden
Grenzwerte Anwendung. Die am Messgerät notwendiger­weise angeschlossenen Mess- und Datenleitungen beein­ussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in er­heblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im prakti­schen Messbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussen­dung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbe­dingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstel­len mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere ma­ximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3m nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden benden. Ist an einem Geräteinterface der Anschluss meh­rerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur ei­nes angeschlossen sein. Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel ist das doppelt geschirmte Kabel HZ72 geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle und Messgerät sollten generell so kurz wie möglich ge­halten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrie­ben ist, dürfen Signalleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/ Steuerung) eine Länge von 1m nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden benden. Alle Signalleitun­gen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxi­alkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Mas­sever-bindung muss Sorge getragen werden. Bei Signal­generatoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Geräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messauf­baues über die angeschlossenen Kabel und Leitungen zu Einspeisung unerwünschter Signalanteile in das Ge­rät kommen. Dies führt bei HAMEG Geräten nicht zu einer Zerstörung oder Außerbetriebsetzung. Geringfügige Ab­weichungen der Anzeige – und Messwerte über die vorge-
gebenen Spezikationen hinaus können durch die äußeren
Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
KONFORMITÄTSERKLÄRUNG
HAMEG Instruments GmbH Industriestraße 6 · D-63533 Mainhausen
Die HAMEG Instruments GmbH bescheinigt die Konformität für das Produkt:
Bezeichnung: Programmierbare LCR-Messbrücke Typ: HM 8118 mit: HO820 Option: HO880
mit den Bestimmungen des Rates der Europäischen Union zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten
❙ betreffend elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb
bestimmter Spannungsgrenzen (2006/95/EG) [LVD] ❙ über die elektromagnetische Verträglichkeit (2004/108/EG) [EMCD] ❙ über die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher
Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (2011/65/EG) [RoHS]
übereinstimmt.
Die Übereinstimmung mit LVD und EMCD wird nachgewiesen durch die Einhaltung folgender Normen:
EN 61010-1: 04/2015 EN 61326-1: 07/2013 EN 55011: 11/2014 EN 61000-4-2: 12/2009 EN 61000-4-3: 04/2011 EN 61000-4-4: 04/2013 EN 61000-4-5: 03/2015 EN 61000-4-6: 08/2014 EN 61000-4-11: 02/2005 EN 61000-6-3: 11/2012
Bei der Beurteilung der elektromagnetischen Verträg-lichkeit wurden die Störaussendungsgrenzwerte für Geräte der Klasse B sowie die Störfestigkeit für Betrieb in industriellen Bereichen zugrunde gelegt.
Datum: 8.6.2015
Unterschrift:
Holger Asmussen General Manager
3
Inhalt
Inhalt
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung ...... 2
1 Wichtige Hinweise ......................4
1.1 Symbole ...................................4
1.2 Auspacken .................................4
1.3 Aufstellen des Gerätes ........................4
1.4 Sicherheit ..................................4
1.5 Bestimmungsgemäßer Betrieb .................4
1.6 Umgebungsbedingungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
1.7 Gewährleistung und Reparatur .................5
1.8 Wartung ...................................5
1.9 Netzeingangssicherungen .....................5
1.10 Netzspannung ...............................5
1.11 Batterien und Akkumulatoren/Zellen .............6
1.12 Produktentsorgung ...........................6
2 Bezeichnung der Bedienelemente ..........7
3 Schnelleinstieg ......................... 9
3.1 Voraussetzungen ............................9
3.2 Vermessen eines Kondensators .................9
4 Inbetriebnahme ....................... 10
4.1 Anschließen ...............................10
4.2 Einschalten des Gerätes ......................10
3.3 Vermessen einer Spule .......................10
3.4 Vermessen eines Widerstands .................10
4.3 Netzfrequenz ...............................11
4.4 Messprinzip ................................11
4.5 Messgenauigkeit ............................12
4.5.1 Beispiel zur Bestimmung der Messgenauigkeit ....12
5 Einstellen von Parametern ...............13
5.1 Werte-/Parametereingabe ....................13
5.1.1 Drehgeber mit Pfeiltasten .....................13
5.1.2 Numerische Tastatur .........................13
6 Messwertanzeige ...................... 14
6.1 Relative Messwertabweichung ∆ % (#, %) .......14
6.2 Absolute Messwertabweichung ∆ ABS (#) .......14
5.2 Auswahl der Messfunktion ....................14
6.3 Referenzwert (REF_M, REF_S) .................15
6.4 Messbereichswahl ..........................15
6.4.1 Automatische Messbereichswahl (AUTO) .......15
6.4.2 Manuelle Messbereichswahl ..................15
6.5 Schaltungsart ..............................16
7 Gerätefunktionen ...................... 16
7.1 SETUP Menü. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
7.1.1 Mes sfre quenz F R Q ..........................16
7.1.2 Spannung LEV .............................16
7.1.3 Vorspannung / Vorstrom BIAS ................17
7.1.4 Messbereich RNG ..........................18
7.1.5 Messgeschwindigkeit SPD ...................18
7.1.6 Triggerung TRIG ............................19
7.1.7 Verzögerung DELAY ........................19
7.1.8 Mittelwertbildung AVG .......................19
7.1.9 Testsignalpegelanzeige Vm (Messspannung) /
Im (Messstrom) .............................19
7.1.10 Guarding GUARD ...........................19
7.1.11 Abweichung DEV_M ........................20
7.1.12 Re f e renz R E F_M ............................20
7.1.13 Abweichung DEV_S .........................20
7.1.14 Re f e renz R E F_S .............................20
7.1.15 Konstantspannung CST V .....................20
7.2 CORR Menü ...............................21
7.2.1 A bg l ei ch ..................................21
7.2.2 NUM .....................................22
7.2.3 Messfrequenz FRQ .........................22
7.2.4 Funktion FUNC ............................22
7.2.5 Korrekturfaktoren LOADM / LOADS ............22
7.3 Menüfunktion SYST .........................23
7.3.1 Kontrast CONTRAST ........................23
7.3.2 Tastenton KEY BEEP ........................23
7.3.3 TALK ONLY ................................23
7.3.4 Datenübertragungsgeschwindigkeit BAUDS .....23
7.3.5 Netzfrequenz MAINS FRQ ....................23
7.3.6 Geräteinformationen INFO ...................23
7.4 Speichern / Laden von Einstellungen ............23
7.5 Werkseinstellungen .........................23
8 Messzubehör .........................24
8.1 4-Draht Testadapter R&S®HZ181 ...............25
8.1.1 Abgl eich R & S®H Z181 ........................25
8.2 Kelvin-Messkabel R&S®HZ184 .................25
8.2.1 Abgleich R&S®HZ184 ........................26
8.3 4-Draht Transformator-Messkabel R&S®HZ186 ....26
8.3.1 Abgleich R&S®HZ186 ........................26
8.3.2 Tranformatormessung .......................27
8.3.3 Gegeninduktivität ...........................27
8.3.4 Bestimmung der Streuinduktivität .............27
8.4 4-Draht-SMD-Testadapter R&S®HZ188 ..........28
8.4.1 Abgleich R&S®HZ188 ........................28
8.5 Option R&S®HO118 Binning Interface zur
Bauelementsortierung .......................29
8.5.1 R&S®HO118 Schaltung ......................29
8.5.2 R&S®HO118 Beschreibung ...................30
8.5.3 Einstellmöglichkeiten der Sortierbehälter (BINs) ...30
8.5.4 Binning Beispiel ............................30
9 Fernsteuerung ........................ 31
9.1 RS-232 ....................................31
9.2 USB / VCP .................................32
9.3 IEEE-488 (GPIB) ............................32
10 Befehlsreferenz .......................33
10.1 Aufbau der Befehlsstruktur ...................33
10.2 Unterstützte Befehls- und Datenformate .........33
10.3 Befehlsliste Binning Interface ..................36
11 Technische Daten ...................... 37
4
Wichtige Hinweise
1 Wichtige
Hinweise
1.1 S ymb o le
(1) (2) (3)
Symbol 1: Achtung, allgemeine Gefahrenstelle – Produktdokumentation beachten Symbol 2: Vorsicht Hochspannung Symbol 3: Masseanschluss
1.2 Auspacken
Prüfen Sie beim Auspacken den Packungsinhalt auf Voll­ständigkeit (Messgerät, Netzkabel, Produkt-CD, evtl. optio­nales Zubehör). Nach dem Auspacken sollte das Gerät auf transportbedingte, mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportscha­den vorliegt, bitten wir Sie sofort den Lieferant zu informie­ren. Das Gerät darf dann nicht betrieben werden.
1.3 Aufstellen des Gerätes
Das Gerät kann in zwei verschiedenen Positionen aufgestellt werden:
Die vorderen Gerätefüße können ausgeklappt werden (Abb. 1). Die Gerätefront zeigt dann leicht nach oben (Nei­gung etwa 10°). Bleiben die vorderen Gerätefüße einge­klappt (Abb. 2), lässt sich das Gerät mit weiteren HAMEG­Geräten sicher stapeln. Werden mehrere Geräte aufeinan­der gestellt, sitzen die eingeklappten Gerätefüße in den Arretierungen des darunter liegenden Gerätes und sind ge­gen unbeabsichtigtes Verrutschen gesichert (Abb. 3).
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht mehr als drei Messgeräte übereinander gestapelt werden, da ein zu ho­her Geräteturm instabil werden kann. Ebenso kann die Wärmeentwicklung bei gleichzeitigem Betrieb aller Geräte dadurch zu groß werden.
1.4 Sicherheit
Dieses Gerät wurde gemäß VDE0411 Teil1, Sicherheitsbe­stimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel, und La­borgeräte, gebaut, geprüft und hat das Werk in sicher­heitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es ent­spricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Be­trieb sicherzustellen, muss der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser Bedienungs­anleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und alle Mess­anschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse 0.
Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschrifts­mäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der Netzstecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regel­mäßig den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann. Wenn anzunehmen ist, dass ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtli­chen Betrieb zu sichern.
Diese Annahme ist berechtigt:
❙ wenn das Messgerät sichtbare Beschädigungen hat, ❙ wenn das Messgerät nicht mehr arbeitet, ❙ nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
❙ nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post, Bahn oder Spedition entsprach).
Sind Zweifel an der Funktion oder Sicherheit der Netz­steckdosen aufgetreten, so sind die Steckdosen nach DIN VDE0100, Teil 610, zu prüfen.
❙ Das Öffnen des Gerätes darf nur von einer entsprechend
ausgebildeten Fachkraft erfolgen.
❙ Vor dem Öffnen muss das Gerät ausgeschaltet und von
allen Stromkreisen getrennt sein.
1.5 Bestimmungsgemäßer Betrieb
Das Messgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen be­stimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen ver­bundenen Gefahren vertraut sind. Das Messgerät darf nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrie-
Das Auftrennen der Schutzkontaktverbindung inner­halb oder außerhalb des Gerätes ist unzulässig!
5
Wichtige Hinweise
ben werden, die Auftrennung der Schutzkontaktverbin­dung ist unzulässig. Der Netzstecker muss kontaktiert sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden. Das Pro­dukt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebs­zuständen und Betriebslagen ohne Behinderung der Be­lüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben nicht eingehalten, kann dies elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Um­ständen mit Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten
sind die örtlichen bzw. landesspezischen Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
Das Messgerät ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbe-bereich sowie Kleinbetriebe. Das Messgerät darf jeweils nur im Innenbereich eingesetzt werden. Vor jeder Messung ist das Messgerät auf korrekte Funktion zu überprüfen.
1.6 Umgebungsbedingungen
Der zulässige Arbeitstemperaturbereich während des Be­triebes reicht von +5 °C bis +40 °C (Verschmutzungs­grad 2). Die maximale relative Luftfeuchtigkeit (nichtkon-
densierend) liegt bei 80%. Während der Lagerung oder
des Transportes darf die Temperatur zwischen –20 °C und +70 °C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser gebildet, sollte das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genom­men wird. Das Messgerät ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Ex­plosionsgefahr, sowie bei aggressiver chemischer Einwir­kung betrieben werden. Die Betriebslage ist beliebig, eine ausreichende Luftzirkulation ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellfüße) zu bevorzugen. Das Gerät darf bis zu einer Höhenlage von 2000 m betrieben werden. Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Auf­wärmzeit von mindestens 30 Minuten und bei einer Umge­bungstemperatur von 23 °C (Toleranz ±2 °C). Werte ohne Toleranzangabe sind Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
1.7 Gewährleistung und Reparatur
Unsere Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskon­trolle. Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Pro­duktion einen 10-stündigen „Burn in-Test“. Anschließend erfolgt ein umfangreicher Funktions- und Qualitätstest, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmit-
Das Messgerät ist nur mit dem HAMEG Original-Messzubehör,
-Messleitungen bzw. -Netzkabel zu verwenden. Verwenden sie nie­mals unzulänglich bemessene Netzkabel. Vor Beginn jeder Mes­sung sind die Messleitungen auf Beschädigung zu überprüfen und ggf. zu ersetzen. Beschädigte oder verschlissene Zubehörteile kön­nen das Gerät beschädigen oder zu Verletzungen führen.
Zum Trennen vom Netz muss der rückseitige Kaltgerätestecker gezogen werden.
teln, die auf nationale Normale rückführbar kalibriert sind. Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmun­gen des Landes, in dem das Produkt erworben wurde. Bei Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler, bei dem Sie das Produkt erworben haben. Abgleich, Aus­wechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von autorisierten Fachkräften ausgeführt werden. Werden si­cherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter, Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden. Nach jedem Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen (Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolations­widerstands-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhal­ten bleibt.
1.8 Wartung
Die Anzeige darf nur mit Wasser oder geeignetem Glasrei­niger (aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gesäu­bert werden, sie ist dann noch mit einem trockenen, sau­beren, fusselfreien Tuch nach zu reiben. Keinesfalls darf die Reinigungsüssigkeit in das Gerät gelangen. Die An­wendung anderer Reinigungsmittel kann die Beschriftung
oder Kunststoff- und Lackoberächen angreifen.
1.9 Netzeingangssicherungen
Das Gerät besitzt zwei interne Sicherungen: T 0,8 A. Sollte eine dieser Sicherungen ausfallen, liegt ein Repa­raturfall vor. Ein Auswechseln durch den Kunden ist nicht vorgesehen.
1.10 Netzspannung
Das HM8118 verfügt über ein sogenanntes Weitbereichs­netzteil und arbeitet mit 50Hz oder 60Hz Netzfrequenz. Spannungen von 105V bis 253V sind zulässig. Eine Netz­spannungsumschaltung ist daher nicht notwendig.
Sicherungstyp:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662 (evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: träge (T) 0,8A.
Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fach­personal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versor­gungsspannung zu trennen, sonst besteht das Risiko eines elektrischen Schlages.
Die Außenseite des Messgerätes sollte regelmäßig mit einem weichen, nicht fasernden Staubtuch gereinigt werden.
Bevor Sie das Messgerät reinigen stellen Sie bitte sicher, dass es ausgeschaltet und von allen Spannungsversorgungen getrennt ist (z.B. speisendes Netz).
Keine Teile des Gerätes dürfen mit chemischen Reinigungsmit­teln, wie z.B. Alkohol, Aceton oder Nitroverdünnung, gereinigt werden!
6
Wichtige Hinweise
1.11 Batterien und Akkumulatoren/Zellen
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten Sonnen­licht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht gefahrbrin­gend in einer Schachtel oder in einem Schubfach ge­lagert werden, wo sie sich gegenseitig kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlos­sen werden können. Eine Zelle oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden soll.
4. Zellen und Batterien von Kindern fernhalten. Falls eine Zelle oder eine Batterie verschluckt wurde, ist sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
5. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
6. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die Augen ge­langen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
7. Werden Zellen oder Batterien unsachgemäß ausge­wechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zel­len oder Batterien nur durch den entsprechenden Typ ersetzen, um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
8. Zellen oder Batterien müssen wieder verwertet wer­den und dürfen nicht in den Restmüll gelangen. Ak­kumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall. Beach-
ten Sie hierzu die landesspezischen Entsorgungs- und
Recycling-Bestimmungen.
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten muss der EN 62133 entsprechen.
1.12 Produktentsorgung
Das ElektroG setzt die folgenden EG-Richtlinien um:
❙ 2002/96/EG (WEEE) für Elektro- und Elektronikaltgeräte
und
❙ 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung
bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektronikgeräten (RoHS-Richtlinie).
Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Pro­dukt nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden. Auch die Entsorgung über die kommunalen Sammelstel­len für Elektroaltgeräte ist nicht zulässig. Zur umweltscho­nenden Entsorgung oder Rückführung in den Stoffkreis­lauf übernimmt die ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG die Pichten der Rücknahme- und Entsorgung des Elekt­roG für Hersteller in vollem Umfang.
Wenden Sie sich bitte an Ihren Servicepartner vor Ort, um das Produkt zu entsorgen.
Abb. 1.1: Produktkennzeichnung nach EN 50419
7
Bezeichnung der Bedienelemente
Abb. 2.1: Frontansicht des R&S®HM8118
1 2 4 3
5
6 7 9 8 10
12 11 13
15 14 16
18 17 19
22 21
20
24
43
232526
27282930313233343536373839424041
2 Bezeichnung der
Bedienelemente
Gerätefrontseite R&S®HM8118
1
POWER – Netzschalter zum Ein- und Ausschalten des
Gerätes
2
Display (LCD) – Anzeige für Messwerte und Einheiten,
Messbereiche, Messfrequenzen, Signalpegel, Schal­tungsart, Funktionen und Parameter
MENU
3
SELECT – Aufruf der Menüfunktionen SETUP, CORR,
SYST und BIN (bei eingebautem Binning-Interface HO118)
4
ENTER - Bestätigung der Parametereingabe
5
ESC – Verlassen von Menüfunktionen
6
Drehgeber (Drehknopf/Taste) – Einstellen von Funktio-
nen und Parametern
7
Pfeiltasten – Tasten zur Änderung von
Parametern
SET
8
FREQ – Auswahl der Messfrequenz mit Drehgeber 6
oder Pfeiltasten
7
9
LEVEL – Einstellen des AC Messsignalpegels mit
Drehgeber 6 und Cursorposition mit den Pfeiltasten
7
10
BIAS – Einstellen der Biasspannung / des Biasstroms
mit Drehgeber 6 und Cursorposition mit Pfeiltasten
7
ZERO
11
OPEN – Aktivierung des Leerlaufabgleichs
12
SHORT – Aktivierung des Kurzschlussabgleichs
13
LOAD – Aktivierung des Abgleichs mit Anpassung
MODE
14
AUTO – Automatische Schaltungsart-Auswahl
15
SER – Auswahl der Schaltungsart Seriell
16
PAR – Auswahl der Schaltungsart Parallel
RANGE
17
AUTO/HOLD – Automatische Messbereichswahl bei
leuchtender Taste, bei erneuter Betätigung: Range Hold
18
UP – Schaltet in den nächst höheren Messbereich
19
DOWN – Schaltet in den nächst niedrigeren Messbereich
Anschlüsse
20
L CUR (BNC-Buchse) – Signalausgang für serielle Mes-
sungen („Low CURrent“, Signalgenerator)
21
L POT (BNC-Buchse) – Signaleingang für parallele
Messungen („Low POTential“, Spannungsmessung)
22
H POT (BNC-Buchse) – Signaleingang / Signalaus-
gang für parallele Messungen („High POTential“, Messbrücke)
23
H CUR (BNC-Buchse) – Signaleingang für serielle Mes-
sungen („High CURrent“, Strommessung)
Gerätefunktionen
24
BIAS MODE/ESC – Umschaltung zwischen interner
und externer Biasspannung (nur bei aktivierter Bias­Funktion) bzw. Beenden der Parametereingabe
25
TRIG MODE/ENTER – Änderung der Triggerbetriebsart
/ -verzögerung bzw. Bestätigung der Parametereingabe
26
BIAS / – Aktivierung der Vorspannung bzw. Lö-
schen der letzten Ziffer bei Menüeingabe eines Parameters
27
TRIG / UNIT – Auslösen einer einzelnen Messung (bei
eingeschalteter manueller Triggerung) bzw. Auswahl der Einheit bei Parametereingabe
28
AUTO / 6 – Aktivierung der automatischen Messfunk-
tion bzw. Parametereingabe Ziffer 6
29
M / – – Aktivierung der Messfunktion Transformator-
Gegeninduktivität M bzw. Parametereingabe „ – “
8
Bezeichnung der Bedienelemente
30
R-Q / 5 – Aktivierung der Messfunktion Widerstand R
und Qualitätsfaktor (Güte) Q bzw. Parametereingabe Ziffer 5
31
N-Θ / . – Aktivierung der Messfunktion Transformator-
Übersetzungsverhältnis N und Phasenverschiebungs-
winkel Θ bzw. Parametereingabe „ . “
32
C-R / 4 – Aktivierung der Messfunktion Kapazität C und
Widerstand R bzw. Parametereingabe Ziffer 4
33
G-B / 0 – Aktivierung der Messfunktion Wirkleitwert G
und Blindleitwert B bzw. Parametereingabe Ziffer 0
34
C-D / 3 – Aktivierung der Messfunktion Kapazität C und
Verlustwinkel (Güte) D bzw. Parametereingabe Ziffer 3
35
R-X / 9 – Aktivierung der Messfunktion Widerstand R
und Blindwiderstand X bzw. Parametereingabe Ziffer 9
36
L-R / 2 – Aktivierung der Messfunktion Induktivität L
und Widerstand R bzw. Parametereingabe Ziffer 2
37
Y-Θ / 8 – Aktivierung der Messfunktion Scheinleitwert
Y und Phasenwinkel Θ bzw. Parametereingabe Ziffer 8
38
L-Q / 1 – Aktivierung der Messfunktion Induktivität L
und Qualitätsfaktor (Güte) Q bzw. Parametereingabe Ziffer 1
39
Z-Θ / 7 – Aktivierung der Messfunktion Scheinwider-
stand (Impedanz) Z und Phasenwinkel Θ bzw. Parame-
tereingabe Ziffer 7
40
DISPLAY / MODE – Umschaltung der Displayanzeige
für Messwerte mit/ohne Parameter
41
RECALL / STORE – Laden / Speichern von
Geräteeinstellungen
42
REMOTE / LOCAL – Umschaltung zwischen Betriebsart
REMOTE (LED leuchtet) und lokaler Betriebsart LOCAL (LED leuchtet nicht); ist die lokale Betriebsart gesperrt (Local lockout), so kann das Gerät nicht über die Tasten auf der Gerätevorderseite bedient werden
43
Massebuchse (4mm Sicherheitsbuchse) –
Bezugspotentialanschluss (Massepotential ); die
Buchse ist galvanisch mit dem (Netz-) Schutzleiter verbunden!
Geräterückseite R&S®HM8118
44
TRIG. INPUT (BNC-Buchse) –
Triggereingang für externe Triggerung
45
BIAS FUSE (Sicherungshalter) –
Sicherung für externen Vorspannungseingang EXT.
BIAS
46
EXT. BIAS (4 mm Sicherheitsbuchsen) –
Externer Vorspannungseingang (+, –)
47
INTERFACE – R&S®HO820 Dual-Schnittstelle USB/RS-
232 galvanisch getrennt (im Lieferumfang enthalten)
48
BINNING INTERFACE (25 pol. D-Sub Buchse) –
Ausgang zur Steuerung von Sortiergeräten für Bauele-
mente; Option HO118 (Binning Interface) Einbau nur ab Werk
49
Kaltgeräteeinbaustecker –
Anschluss für das Netzkabel zur Stromversorgung
Abb. 2.2: Rückansicht des R&S®HM8118
47 48
45
4446
49
9
Schnelleinstieg
3 Schnelleinstieg
3.1 Voraussetzungen
❙ R&S®HM8118 LCR Messbrücke mit Firmware 1.37 oder
neuer ❙ R&S®HZ184 Kelvin Messleitungen ❙ 1x 1000 µF Kapazität (nicht im Lieferumfang enthalten) ❙ 1x 280 µH Induktivität (nicht im Lieferumfang enthalten) ❙ 1x 100 kΩ Widerstand (nicht im Lieferumfang enthalten)
Schließen Sie als erstes die mitgelieferten R&S®HZ184 Messkabel an das R&S®HM8118 an. Die beiden Stecker des schwarzen Messkabels werden mit den Anschlüssen LCUR und LPOT, die Stecker des roten Messkabels mit den Anschlüssen HCUR und HPOT verbunden.
Nachdem das Gerät angeschaltet wurde, muss zuerst der Leerlauf-, bzw. Kurzschluss-Abgleich für die voreinge­stellte Messfrequenz von 1.0 kHz durchgeführt werden, da das Messkabel R&S®HZ184 zusammen mit den Anschluss­klemmen konstruktionsbedingt eine Streukapazität, Rest­induktivität und einen Restwiderstand aufweist, wodurch
die Genauigkeit der gemessenen Werte beeinusst wird. Um diese Einüsse zu minimieren, ist die Kompensation
von Adapter- und leitungsbedingten Impedanzmessfehlern erforderlich.
Für den „Leerlaufabgleich“ sind die beiden Anschluss­klemmen getrennt anzuordnen. Für den „Kurzschlussab­gleich“ sind die beiden Anschlussklemmen miteinander zu verbinden (siehe Abb. 3.1).
Wechseln Sie hierzu mit Hilfe der Taste MENÜ/SELECT 3 , gefolgt von der Taste C-D 34 in das CORR-Menü. Wählen Sie dort den Menüpunkt MODE aus und betätigen Sie den Drehgeber 6. Ändern Sie nun den Menüeintrag von SGL in ALL, um den Abgleich für alle 69 Frequenzstufen auto­matisiert durchführen zu können. Verlassen Sie das Menü mit Hilfe der Taste MENÜ/ESC 5.
Die Bauteile, die als Vorraussetzung für den Schnelleinstieg auf­gelistet sind, sollen ausschließlich als Beispiel dienen.
Abb. 3.1: Kurzschlussabgleich R&S®HZ184
Starten Sie nun den Leerlauf- und danach den Kurz­schlussabgleich mit Hilfe der Taste ZERO/OPEN 11, bzw. ZERO/SHORT 12. Das Gerät gleicht nun alle 69 Frequenz­stufen für die aktuell an das HM8118 angeschlossenen Messleitungen ab und speichert die Korrekturwerte bis zum Ausschalten des Gerätes. Dieser Vorgang dauert ca. zwei Minuten.
3.2 Vermessen eines Kondensators
Schließen Sie nun den Kondensator an die Anschlussklem­men des R&S®HZ184 an. Achten Sie bitte auf die Polarität des Kondensators und schließen Sie die schwarze Klemme an den mit – (Minus) gekennzeichneten Pol des Kondensators an.
Da sich das Gerät im Automatikmodus bendet, wird die
Messfunktion automatisch auf Messfunktion 3 (C-D) ein­gestellt. Aufgrund der voreingestellten Messfrequenz von 1 kHz, wird der Kondensator nicht im Arbeitspunkt betrie­ben und die Anzeige von ungefähr 900 µF entspricht nicht
den spezizierten 1000 µF.
Ändern Sie die Messfrequenz jetzt auf 50 Hz, indem Sie die Taste SET/FREQ 8 betätigen und danach den Drehknopf so lange nach links drehen, bis 50 Hz im Display angezeigt werden. Nun liegt der angezeigte Wert für die Kapazität, basierend auf der Bauteiltoleranz, um 1000 µF. Der zugehö­rige Verlustwinkel D ist in dieser Einstellung sehr gering.
Je kleiner der Verlustwinkel, desto näher kommen die rea­len Bauteile einem idealen Verhalten. Eine ideale Induktivi­tät hat einen Verlustwinkel von 0°. Ein idealer Kondensator hat ebenfalls einen Verlustwinkel von 0°.
Ein idealer elektrischer Widerstand hat dagegen einen Ver­lustwinkel von 90°; er besitzt keine kapazitiven oder induk­tiven Blindanteile.
Tipp: Im Modus SGL wird nur die derzeit eingestellte Frequenz abge­glichen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden und ist für Messungen in einem oder wenigen Frequenzbereichen vorge­sehen.
Abb.3.2: R&S®HM8118 Messprinzip schematisch links / detailliert rechts
Imaginäre Achse
unter -- 45° = C
Reale Achse
|Z| = 1000
Ω
Q = 500
D = 0,002
Q = 500
D = 0,002
D = 500 Q = 0,002
D = Q = 1
D = Q = 1
R
jX
D = 500
Q = 0,002
10
Schnelleinstieg
3.3 Vermessen einer Spule
Bevor Sie die Drossel an das HM8118 anschließen, er­höhen Sie bitte die Messfrequenz um eine Dekade (auf 500 Hz), indem Sie die -Taste 7 über dem Drehgeber be­tätigen. Entfernen Sie nun den Kondensator und schließen die Drossel an die Klemmen des R&S®HZ184 an. Die Mes­sautomatik schaltet nun auf Messfunktion 1 (L-Q) und die Induktivität der Spule wird im Display angezeigt. Der ange­zeigte Wert muss ca. 280 µH betragen.
Wie auf Abbildung 3.2 zu erkennen ist, muss der Phasen­winkel einer Induktivität zwischen +45° und +90° betra­gen. Um dies nachzuvollziehen, verlassen Sie bitte den au-
tomatischen Messmodus, indem Sie die Taste Z-Θ 39 be-
tätigen. Der angezeigte Phasenwinkel beträgt ca. +70° und ist abhängig von der eingestellten Messfrequenz. Zum Ver­gleich: Der Phasenwinkel des zuvor angeschlossenen Kon­densators beträgt bei 50 Hz ca. –87°
3.4 Vermessen eines Widerstands
Entfernen Sie nun die Spule und ersetzen Sie diese durch
den 100 kΩ Widerstand. Da das Gerät zuvor bereits manu­ell auf die Messfunkion Z-Θ eingestellt wurde, können Sie direkt den Wert für die Impedanz ablesen (ca. 100 kΩ). Wie
bereits zuvor beschrieben, hat ein idealer Widerstand kei­nerlei kapazitive oder induktive Blindanteile. Daher beträgt der Phasen-, bzw. Verlustwinkel des angeschlossenen Bauteils fast Null Grad.
Desweiteren hat das R&S®HM8118 beim Anschließen des Widerstands automatisch die geräteinterne Ersatzschal­tung von SER (seriell) auf PAR (parallel) umgeschaltet (LED-Taste 15 und 16). Bei eingeschalteter automatischer Auswahl der Schaltungsart (Taste AUTO 14) wählt die LCR­Messbrücke entsprechend dem angeschlossenen Bau­element automatisch die Schaltungsart (seriell bzw. paral­lel) aus, die für eine genaue Messung am besten geeignet ist. Die Schaltungsart stellt das Ersatzschaltbild des Mess­Stromkreises dar. Üblicherweise werden Bauteile mit einer geringen Impedanz (Kondensatoren/Spulen) mittels seriel­ler, Bauteile mit hoher Impedanz (z.B. Widerstand) mittels paralleler Ersatzschaltung vermessen.
4 Inbetriebnahme
4.1 Anschließen
Vor Anschluss des Messgeräts an die Energieversorgung ist darauf zu achten, dass der im Datenblatt angegebene Spannungsbereich der Netzwechselspannung mit dem Anschlusswert des Energieversorgungsnetzes überein­stimmt. Das Messgerät ist mit einem Weitbereichsnetzteil ausgestattet. Daher muss die Netzwechselspannung nicht manuell eingestellt werden.
Die Sicherung BIAS FUSE für den externen Vorspannungs­eingang ist von außen auf der Rückseite des Messgerätes zugänglich. Ein Auswechseln der Sicherung darf (bei un­beschädigtem Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor das Netzkabel aus der Netzsteckdose entfernt wurde. Dazu muss der Sicherungshalter mit einem geeigneten Schrau­bendreher herausgedreht werden. Die Sicherung kann dann aus der Halterung gezogen und ersetzt werden. Der Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingescho­ben und eingedreht. Die Verwendung „geickter“ Siche­rungen oder das Kurzschließen der Kontakte des Siche­rungshalters ist unzulässig! Dadurch entstehende Schäden fallen nicht unter die Gewährleistung. Die Sicherung darf nur gegen den folgenden Sicherungstyp ersetzt werden:
Feinsicherung mit Keramik-Isolierkörper und Löschmittelfüllung:
Größe 6,3 x 32 mm; 400V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: ink (F) 0,5 A.
4.2 Einschalten des Gerätes
Beachten Sie bitte besonders bei der ersten Inbetriebnahme des Gerätes die oben genannten Sicherheitshinweise!
Die LCR-Messbrücke wird über den Netzschalter 1 einge-
schaltet. Nach einem kurzen Aueuchten aller Tasten kann
die Messbrücke über die Tasten und den Drehgeber auf der Frontplatte bedient werden. Sollten die Tasten und das Display nicht aueuchten, ist entweder keine Netzspan­nung vorhanden oder es sind die internen Netzeingangssi-
Abb. 4.1: Ansicht Kaltgeräteeinbaustecker
Abb. 4.2: Ausschnitt Geräterückseite mit Sicherung
11
Inbetriebnahme
cherungen defekt. Die aktuellen Messwerte sind im rech­ten Bereich und die wichtigsten Parameter im linken Be­reich des Displays dargestellt. An die vier frontseitigen BNC-Buchsen können mit entsprechendem Messzubehör die zu messenden Bauelemente angeschlossen werden. Ebenso kann das Messgerät über die frontseitige Masse­buchse 43 zusätzlich mit Massepotential verbunden wer­den. Die Buchse ist für Bananenstecker mit einem Durch­messer von 4 mm geeignet.
Sollten durch einen Defekt des Gerätes undenierbare
Meldungen auf dem Display dargestellt werden und/oder das Messgerät auf die Bedienung nicht mehr reagieren, ist das Messgerät auszuschalten und nach einem kurzen Mo­ment wieder einzuschalten (Reset). Bleibt die Anzeige un­verändert und/oder die Bedienung nicht möglich, ist das Messgerät außer Betrieb zu setzen und zu einem quali­zierten Service zu senden (siehe Sicherheitshinweise).
4.3 Netzfrequenz
Bevor mit ersten Messungen begonnen wird, sollte die vor­handene Netzfrequenz richtig eingestellt werden, um Stö­rungen zu vermeiden. Die Netzfrequenz kann für verschie­dene Wechselstromnetze zwischen 50 Hz und 60 Hz um­geschaltet werden. Je nach ausgewähltem Messbereich und Messfrequenz können bei falsch eingestellter Netzfre­quenz Störungen, wie z.B. instabile Messwertanzeigen, auf­treten. Durch Drücken der SELECT Taste 3 kann mit der Menüfunktion SYST und der Einstellung MAINS FRQ mit dem Drehgeber 6 die Netzfrequenz eingestellt werden.
4.4 Messprinzip
Das LCR Meter HM8118 ist keine klassische keine klassi­sche Wien-, Maxwell- oder Thomsonmessbrücke. Viel­mehr werden beim Anschließen eines Messobjektes grundsätzlich die Impedanz |Z| und der zugehörige Pha­senwinkel Θ (Phase zwischen Strom und Spannung) er­mittelt (siehe Abb. 4.3). Diese Messwerte sind frequenz­abhängig und werden mittels einem AC Testsignals ermit­telt (manuell einstellbar zwischen 50mV und 1.5V), welcher
in den Prüing induziert wird. Dies unterscheidet eine LCR
Messbrücke von einem Multimeter (DC Messung). Auf­grund des Messprinzips ist immer die gemessene Impe­danz ausschlaggebend. Anhand der Impedanz (X-Achse) und des Phasenwinkels (Winkel) kann das Gerät den feh­lenden Wert der Y-Achse bestimmen. Somit wird nicht der
Der Masseanschluss des Triggereingangs und die Masse­buchse auf der Geräte-Vorderseite sind über den Netzstecker (mit Schutzkontakt) des Messgerätes und den Netz-Schutzleiter gal­vanisch mit Erdpotential verbunden! Die Außenkontakte der BNC­Buchsen
20
– 23 auf der Geräte-Vorderseite (Abschirmung von angeschlossenen Koaxialkabeln) liegen auf Guard-Potential, das keinen Bezug zum Erdpotential hat! An diese BNC-Buchsen dür­fen keine externen Spannungen angelegt werden! Die Schnittstel­len
47
und 48 auf der Geräte-Rückseite sind galvanisch getrennt
(ohne Bezug zum Massepotenial)!
Gleichspannungsanteil gemessen, sondern die Wechsel­größe. Die ausgegebenen Werte werden digital errechnet. Diese Messung von Impedanz und Phasenwinkel unter­liegt einer gewissen Messungenauigkeit, welche auf den folgenden Seiten beschrieben wird.
Die Messbrücke R&S®HM8118 kann prinzipiell nur den ESR, ESC oder ESL (= Equivalent Series Resistance / Ca­pacity / Inductivity) gemäß Ersatzschaltbild des Bauteils ermitteln und wird primär zum Messen einzelner Bau­teile verwendet. Wird eine Schaltung mit mehreren Bau­teilen an die Messbrücke angeschlossen, so wird immer der ESR, ESC oder ESL der gesamten Schaltung / Bau­teilgruppe ermittelt. Dies kann zu einer Verfälschung des Messergebnisses führen. Das angeschlossene Bauteil / die angeschlossene Schaltung wird immer als „Black-Box“ verstanden. Diese Werte sind natürlich für jedes Bauteil verfügbar, es ist nur zu beachten, dass diese immer das Resultat mehrerer, evtl. überlagerter Einzel-Kapazitäten, In­duktivitäten und Widerstände darstellen. Gerade bei Spu­len (Magnetfeld, Wirbelströme, Hysterese, etc.) kann es leicht zu Mißverständnissen kommen
Abb. 4.4 zeigt den Zusammenhang zwischen Kapazität Cs (bzw. Widerstand Rs) und verschiedenen, an der Messbrü­cke einstellbaren Test-Spannungen (0,2V
eff
bis 1,5V
eff
). Wie
in der Abbildung zu sehen ist, sind die Messwerte von Cs
Die LCR Messbrücke R&S®HM8118 ist in erster Linie zur Be­stimmung von passiven Bauelementen vorgesehen. Daher ist es nicht möglich, extern mit Spannung versorgte Messobjekte zu bestimmen.
Imaginäre Achse
unter -- 45° = C
Reale Achse
|Z| = 1000
Ω
Q = 500
D = 0,002
Q = 500
D = 0,002
D = 500 Q = 0,002
D = Q = 1
D = Q = 1
R
jX
D = 500
Q = 0,002
Abb. 4.3: Messprinzip
Q = Qualitätsfaktor (Güte) D = Tagens des Verlustwinkels
D = 1 / Q Q = 1 / D = 1 / tan delta (delta = Gegenwinkel zum Phasenwinkel)
12
Inbetriebnahme
bzw. Rs stark von der eingestellten Test-Spannung abhän­gig. Punkt A zeigt den Messpunkt des Gerätes bei Mes­sung eines einzelnen Bauteils, Punkt B zeigt den Mess­punkt bei Messung einer Bauteilgruppe (in diesem Fall zwei parallel geschaltete Kapazitäten). Im Gegensatz zu Messpunkt A wechselt die Messbrücke bei Messpunkt B den Messbereich aufgrund der Impedanz der gesamten Bauteilgruppe. Dadurch unterscheiden sich die Messwerte von Punkt A und Punkt B.
Der tatsächlich gemessene Reihenwiderstand beinhaltet sämtliche Verluste, also alle Reihenwiderstände (Anschluß­leitungen, Folienwiderstände bei Kondensatoren mit in Reihe geschalteten Folien), und wird durch den Verlustfak­tor (dissipation factor) repräsentiert. Der effektive Reihen­widerstand (= Equivalent Series Resistance) ist frequenz­abhängig nach der Formel:
ESR = Rs = D/ωCs
wobei ω „Omega“ = 2πf (Kreisfrequenz) darstellt. Obgleich
es üblich ist, die Induktivität von Spulen in Reihenschal­tung zu messen, gibt es Situationen, in denen das parallele Ersatzschaltbild den physikalischen Bestandteil besser dar­stellt. Für kleine „Luft“ Spulen sind die bedeutendsten Ver­luste normalerweise ohmsche- oder Verluste im Spulen­draht. Folglich ist die Reihenschaltung als Messstromkreis angebracht. Dennoch können für Spulen mit „Eisenkern“ die bedeutendsten Verluste die „Kernverluste“ sein. Daher eignet sich bei diesen Komponenten das parallele Ersatz­schaltbild besser.
4.5 Messgenauigkeit
Die Messung von Impedanz und Phasenwinkel unterliegt einer gewissen Messungenauigkeit. Anhand der Genauig­keitstabelle im Datenblatt (siehe Abb. 4.5) kann die Mess-
Abb. 4.4: Beispiel Zusammenhang Cs (bzw. Rs) und Test Spannung
Die Widerstandsmessung ndet immer nach der Methode Span­nung anlegen (AC) und Messung des resultierenden Stroms statt. Einziger Unterschied zu L oder C ist, dass der Phasenwinkel nahe 0° ist (reeller Widerstand). Eine Widerstandsmessung mit DC ist nicht vorgesehen.
genauigkeit im jeweiligen Messpunkt errechnet werden. Hierzu muss die Impedanz des jeweiligen Bauteils am je­weiligen Messpunkt bekannt sein. Weitere Informationen sind für die Genauigkeitsberechnung nicht notwendig. Die
im Datenblatt angegebene Grundgenauigkeit von 0,05%
bezieht sich ausschließlich auf die Grundgenauigkeit der HM8118 Messbrücke. Die Grundgenauigkeit gibt nur die allgemeine Messunsicherheit des Gerätes an. Die Genauig­keitstabelle beschreibt die Messgenauigkeit, die zusätzlich berücksichtigt werden muss.
Die höchste Messgenauigkeit wird erzielt, wenn der Wert des DUT (= Device Under Test) etwa in der Mitte des Messbereichs liegt. Wird der nächst höhere Messbereich für dieses DUT gewählt, erscheint dieser in der Mitte des dann gewählten Bereiches. Da der Messfehler in Prozent
des Messbereichsendwertes deniert ist, erhöht sich der
Messfehler in dem höheren Bereich nahezu um Faktor 2. Üblicherweise erhöht sich der Messfehler im nächsthö­heren Messbereich entsprechend. Wenn ein Bauelement vom Messkabel oder Messadapter während eines Messvor­gangs im kontinuierlichen Messbetrieb entfernt wird, kann der automatisch ausgewählte Messbereich und die automa­tisch ausgewählte Messfunktion durch Umschalten auf die manuelle Messbereichswahl übernommen werden (RANGE HOLD). Dadurch kann die Messzeit bei der Messung von vielen gleichartigen Bauelementen reduziert werden.
4.5.1 Beispiel zur Bestimmung der Messgenauigkeit
Grundlage der Genauigkeitsberechnung ist immer die Ta­belle des Datenblatts (siehe Abb. 4.5). Um die entspre­chende Messgenauigkeit ausrechnen zu können, werden folgende Parameter des Bauteils benötigt (Arbeitspunkt
Die Genauigkeit nimmt mit der Messspannung (Test Spannung) ab, weil das Signal-/Rausch-Verhältnis abnimmt. Dies hat mehr Instabilitäten zur Folge. Die Genauigkeit sinkt im gleichen Ver­hältnis. Wird z.B. 0,5V als Messspannung verwendet, so ist die Grundgenauigkeit die Hälfte.
Abb. 4.5: Tabelle zur Bestimmung der Genauigkeit
Impedanz: 100 MΩ
4 MΩ
1 MΩ
25 kΩ
100 Ω
2,5 Ω
0,01 mΩ
20 Hz 1 kHz 10 kHz 100 kHz
0,2% + I Z I / 1,5 GΩ
0,05% +
I Z I / 2 GΩ
0,1% +
I Z I / 1,5 GΩ
0,5% +
I Z I / 100 MΩ
0,2% +
I Z I / 100 MΩ
0,1% + 1 mΩ / I Z I
0,3% + 1 mΩ / I Z I
0,2% +
2 mΩ / I Z I
0,5% +
2 mΩ / I Z I
0,5% +
5 mΩ / I Z I
+
I Z I / 10 MΩ
13
Einstellen von Parametern
des Bauteils):
❙ Impedanz des Bauteils bei entsprechender Messfrequenz ❙ die Messfrequenz selbst.
Als Beispiel wird ein 10 pF Kondensator mit einer Impedanz
von 15 MΩ bei 1 kHz vermessen. Gültig ist in diesem Fall
die oberste Zeile der Genauigkeitstabelle:
Die Werte des Bauteils in o.g. Formel eingesetzt ergibt:
Nach dem Einsetzen der Bauteilwerte und dem Ausrech­nen der Formal, werden die Einheiten angepasst, da der zweite Summand einheitenlos ist:
Daraus folgt konkret für das Bauteil von 10pF:
1,2% von 10 pF sind 0,12 pF.
Somit liegt der angezeigte Messwert zwischen 10pF - 0,12pF = 9,88pF und 10pF + 0,12pF = 10,12pF.
Die Messgenauigkeit wird reduziert, wenn ein Bauelement außer­halb des optimalen Messbereichs gemessen wird.
Impedanz: 100 MΩ
4 MΩ
20 Hz 1 kHz 10 kHz 100 kHz
0,2% + I Z I / 1,5 GΩ
15 MΩ
Genauigkeit
@1kHz
= 0,2% +
1,5 GΩ
15 x 10
6
Ω
Genauigkeit
@1kHz
= 0,2% +
1,5 x 109 Ω
15 Ω
Genauigkeit
@1kHz
= 0,2% +
1,5 x 103 Ω
15 Ω
Genauigkeit
@1kHz
= 0,2% +
1500 Ω
Genauigkeit
@1kHz
= 0,2% + 0,01
Genauigkeit
@1kHz
= 0,2% + 0,01 = 0,2 + (0,01 x 100%) = 0,2% + 1% = 1,2%
5 Einstellen von
Parametern
5.1 Werte-/Parametereingabe
Über die Tasten auf der Gerätevorderseite können die ein­zelnen Funktionen und Betriebsarten des Messgerätes ausgewählt werden. Zum Auswählen der Messfunktion wird die entsprechende Funktionstaste betätigt. Ist eine Messfunktion aktiv, wird dies durch das Leuchten der wei­ßen LED gekennzeichnet. Nachfolgende Einstellungen werden auf die ausgewählte Messfunktion bezogen.
Zur Einstellung von Parametern stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:
❙ numerische Tastatur ❙ Drehgeber ❙ Pfeiltasten
Die Einstellung von Messgeräteparametern kann durch Drücken der SELECT Taste 3 mit dem Aufruf der Menüfunktionen SETUP, CORR, SYST und BIN (wird nur bei eingebauten Binning-Interface HO118 angezeigt) erfol­gen. Die dazugehörigen Untermenüs zu den Menüfunkti­onen können mit den Tasten L-R/2 36, C-D/3 34, C-R/4
32
, R-Q/5 30 ausgewählt werden. Die entsprechenden Mess­geräteparameter können dann je nach Funktion mit den Pfeiltasten 7 und dem Drehgeber 6 eingestellt werden. Durch Drücken des Drehgebers kann der ent­sprechende Messgeräteparameter geändert (editiert) wer­den. Dies wird im Display durch ein blinkendes „E“ (Edit) angezeigt.
5.1.1 Drehgeber mit Pfeiltasten
Ist die jeweilige Menü-Funktion mit den Pfeiltasten ausge­wählt, so kann durch Druck auf den Drehgeber der Editier­modus aktiviert werden. Ist der Editiermodus aktiv (blin­kendes „E“ auf dem Display), so kann mittels Drehgeber der Parameter bzw. der Eingabewert gewählt werden. Die Werteeingabe wird dabei schrittweise verändert und der entsprechende Eingabeparameter wird unmittelbar einge­stellt. Durch Rechtsdrehen des Drehgebers wird der Soll­wert erhöht, durch Linksdrehen verringert. Durch erneu­tem Druck auf den Drehgeber wird der Editiermodus deak­tiviert und die Funktionsauswahl bestätigt. Mit den Pfeilta­sten wird die jeweilige Menü-Funktion ausgewählt.
5.1.2 Numerische Tastatur
Die einfachste Weise einen Wert exakt und schnell einzugeben ist die Eingabe über die numerische Tastatur mit den Zifferntasten (0...9) und Punkttrennzeichen. Ist der Editiermodus durch Druck auf den Drehgeber aktiv, so kann durch die SELECT-Taste 3, der ENTER-Taste 25 oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber die manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert werden. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über
14
Einstellen von Parametern
6 Messwertanzeige
Die mit der LCR Messbrücke R&S®HM8118 gemessenen Werte können auf dem LCD-Display in drei verschiedenen Darstellungen angezeigt werden:
❙ Messwert ❙ absolute Messwertabweichung ∆ ABS oder ❙ relative Messwertabweichung ∆ % (in Prozent).
Durch Drücken der SELECT Taste 3 kann mit der Menüfunktion SETUP und der Einstellung DEV_M (für die „Hauptmesswertanzeige“) und DEV_S (für die „Neben­messwertanzeige“) die Anzeige der Messwerte umge­schaltet werden. Ist die Funktion DEV_M bzw. DEV_S mit den Pfeiltasten ausgewählt, so kann durch Druck auf den Drehgeber der Editiermodus aktiviert werden. Ist der Edi­tiermodus aktiv (blinkendes „E“ auf dem Display), so kann mittels Drehgeber die jeweilige Messwertanzeige gewählt werden. Durch erneutem Druck auf den Drehgeber wird der Editiermodus deaktiviert und die Funktionsauswahl bestätigt.
Auf dem Display wird der Hauptmesswert und Neben­messwert mit Dezimalpunkt und den zugehörigen Einhei-
ten angezeigt. Die Auösung der Hauptmesswertanzeige
(L, C, R, G, Z oder Y) beträgt eine bzw. zwei oder drei Stel­len vor dem Dezimalkomma und vier bzw. drei oder fünf
Stellen nach dem Dezimalkomma. Die Auösung der Ne­benmesswertanzeige (D, Q, R, B, X oder Θ) ist eine bzw.
zwei oder drei Stellen vor dem Dezimalkomma und drei, vier oder fünf Stellen nach dem Dezimalkomma. Die Dar­stellung OVERRANGE wird auf dem Display angezeigt, wenn der Messwert außerhalb des eingestellten Messbe­reichs ist.
6.1 Relative Messwertabweichung ∆ % (#, %)
Das „#“ Zeichen vor einem Messwert und das „%“ Zei­chen hinter einem Messwert zeigen an, dass die relative
Messwertabweichung ∆ % (in Prozent) des gemessenen L,
C, R, G, Z oder Y Messwertes bzw. des D, Q, R, B, X oder Θ Messwertes von einem gespeicherten Messwert (Refe­renzwert) angezeigt wird.
6.2 Absolute Messwertabweichung ∆ ABS (#)
Das „#“ Zeichen vor einem Messwert zeigt an, dass die absolute Messwertabweichung ∆ ABS des gemessenen Messwertes, ähnlich wie bei ∆ %, von einem gespeicherten Messwert (Refe-
renzwert) angezeigt wird. Die Messwertabweichung wird in ver­wendbaren Einheiten (Ohm, Henry, usw.) angezeigt.
Zeigt die Messbrücke einen negativen Wert auf dem Display an, so sollte die Messfrequenz, die Messspannung und ggf. der Pha­senwinkel des Bauteils überprüft werden. Liegt z.B. der Phasen­winkel eines Kondensators bei annährend 90°, so kann aufgrund der Messgenauigkeit ein negativer Anzeigewert resultieren. Ne­gative Werte können z.B. bei Spuelen mit Kern auftreten (Fehl­messung durch Magnetisierung).
die Zifferntasten der jeweilige Wert eingegeben werden kann (je nach Messgeräteparameter mit der zugehörigen Einheit). Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt. Vor Bestätigung des Parameters kann bei Falscheingabe der Wert durch die Pfeiltaste 7 gelöscht werden. Mit der Taste ESC kann die Eingabe von Parametern abgebrochen werden. Das Bearbeitungsfen­ster wird dadurch geschlossen.
5.2 Auswahl der Messfunktion
Bei der LCR Messbrücke R&S®HM8118 können aus neun Messfunktionen zwei Parameter gleichzeitig gemessen und als Messwerte angezeigt werden. Der erste Parame­ter bezieht sich auf die „Hauptmesswertanzeige“ und der zweite Parameter auf die „Nebenmesswertanzeige“. In Ab­hängigkeit vom angeschlossenen Bauelement können fol­gende Haupt- und Nebenmesswertanzeigen eingeblendet werden:
L-Q
Induktivität L und Qualitätsfaktor (Güte) Q
L-R
Induktivität L und Widerstand R
C-D
Kapazität C und Verlustfaktor D
C-R
Kapazität C und Widerstand R
R-Q
Widerstand R und Qualitätsfaktor (Güte) Q
Z-
Θ
Scheinwiderstand (Impedanz) Z
und Phasenwinkel Θ
Y-
Θ
Scheinleitwert Y und Phasenwinkel Θ
R-X
Widerstand R und Blindwiderstand X
G-B
Wirkleitwert G und Blindleitwert B
N-
Θ
Transformator-Übersetzungsverhältnis N und
Phasenverschiebungswinkel Θ
M
Transformator-Gegeninduktivität M
Die gewünschte Messfunktion kann durch Betätigen der Tasten 29 bis 39 ausgewählt werden.
Im Automatik-Modus (Taste AUTO) schaltet die Messbrü­cke sowohl die Messfunktion (Taste 28 - 39), als auch das interne Ersatzschaltbild des Messkreises entsprechend der gemessenen Werte auf seriell (für induktive Last) bzw. par­allel (für kapazitive Last) um.
Abb. 5.1: Nummerische Tastatur mit Funktionstasten
15
Einstellen von Parametern
6.3 Referenzwert (REF_M, REF_S)
Die Menü-Funktion REF_M bzw. REF_S erlaubt die Ein­gabe eines Referenzwertes, der als Grundlage für das Mes­sergebnis „∆ %“oder „∆ ABS“ verwendet wird. Durch Drü­cken der SELECT Taste 3 kann mit der Menü-Funktion SETUP und der Einstellung REF_M (für die „Hauptmess­wertanzeige“) und REF_S (für die „Nebenmesswertan­zeige“) je ein Referenzwert eingegeben werden. Die zuge­hörigen Einheiten werden entsprechend der Auswahl der
Messfunktion für die Hauptmesswertanzeige (H, F, Ω oder S) bzw. für die Nebenmesswertanzeige (Ω, S oder °) auto-
matisch ausgewählt. Ein Referenzwert kann numerisch mit bis zu fünf Stellen nach dem Dezimalkomma eingegeben werden. Alternativ wird durch Drücken der TRIG Taste 27 eine Messung durchgeführt und der daraus resultierende Messwert als Referenzwert übernommen.
6.4 Messbereichswahl
Der Messbereich kann automatisch oder manuell gewählt werden. In manchen Anwendungsfällen ist es sinnvoll, die Messbereichsautomatik zu sperren, da es einen kom­pletten Messzyklus dauern kann, bis der richtige Messbe­reich gefunden wurde. Dies kann auch beim Wechsel von gleichartigen Bauelementen hilfreich sein. Die Messbrü­cke R&S®HM8118 schaltet dann automatisch in den Mess­bereich 6 und anschließend durch die Messbereichsauto­matik wieder in den passenden Messbereich zurück, wenn ein Bauelement an das Gerät angeschlossen wird. Wenn die Messbereichsautomatik gesperrt ist und die Impe­danz eines Bauelements mehr als 100mal dem Nennwert des Messbereichs entspricht, zeigt die Messbrücke einen OVERRANGE Messfehler an. Wenn dies geschieht, muss ein geeigneter Messbereich für die Messung ausgewählt werden. Durch Drücken der AUTO/HOLD Taste 17 kann zwischen automatischer- und manueller Messbereichswahl umgeschaltet werden
6.4.1 Automatische Messbereichswahl (AUTO)
Bei eingeschalteter Messbereichsautomatik wählt die Messbrücke entsprechend dem angeschlossenen Bau­element automatisch den Messbereich aus, der für eine genaue Messung am besten geeignet ist. Ein Wechsel in den nächst niedrigeren Messbereich erfolgt, wenn der
Messwert kleiner als 22,5% des gewählten Messbereichs ist oder 90% des Messbereichsendwerts übersteigt. Eine eingebaute Schalthysterese von ca. 10% verhindert ein
ständiges Umschalten des Messbereichs, wenn sich der Messwert in der Nähe der Umschaltgrenze eines Messbe­reichs bendet. Die folgende Tabelle zeigt die Umschalt­grenzen für den Wechsel des Messbereichs (wenn die Kon­stantspannung CST V ausgeschaltet ist):
Bei der Messung einer Induktivität im AUTO Modus kann es vor­kommen, dass das R&S®HM8118 ständig den Messbereich wech­selt. Dies beruht darauf, dass die Quellimpedanz vom gewählten Messbereich abhängt, so dass nach Messbereichswechsel der neu gemessene Wert außerhalb der 10%igen Hysterese liegt. In diesem Falle ist die manuelle Messbereichswahl zu empfehlen.
Messbereich Impedanz des Bauelements
1 bis 2 Z > 3, 00Ω 2 bis 3 Z > 100,00Ω 3 bis 4 Z > 1,60kΩ 4 bis 5 Z > 25,00kΩ 5 bis 6 Z > 1,00MΩ 2 bis 1 Z < 2,70Ω 3 bis 2
Z < 90,00Ω
4 bis 3
Z < 1,44kΩ
5 bis 4
Z < 22,50kΩ
6 bis 5
Z < 900,00kΩ
6.4.2 Manuelle Messbereichswahl
Die Messbrücke R&S®HM8118 besitzt 6 Messbereiche (1–
6). Die Messbereiche können manuell oder automatisch
vorgewählt werden. Die folgende Tabelle speziziert den
Quellwiderstand und die Impedanz des angeschlossenen Bauelements für jeden Messbereich. Die angegebenen Be­reiche sind Impedanz- und keine Widerstandsbereiche. Kondensatoren bzw. Induktivitäten sind frequenzabhängige Komponenten.
Mess­bereich
Quell­widerstand
Impedanz des Bauelements
1 25,0 Ω 10,0 µΩ bis 3,0 Ω
2 25,0 Ω 3,0 Ω bis 100,0 Ω
3 400,0 Ω 100,0 Ω bis 1,6 kΩ
4 6,4 kΩ 1,6 kΩ bis 25,0 kΩ
5 100,0 kΩ 25,0 kΩ bis 2,0 MΩ
6 100,0 kΩ 2,0 MΩ bis 100,0 MΩ
Weiterhin ist die Impedanz von Kondensatoren umgekehrt proportional zur Frequenz. Daher werden größere Konden­satoren in den untereren Impedanz-Messbereichen ge­messen. Der Messbereich kann sich daher für ein gegebe­nes Bauelement ändern, wenn sich die Messfrequenz än­dert. Wenn mehrere ähnliche Bauelemente zu messen sind, kann die Messzeit verkürzt werden, in dem man bei ange­schlossenem DUT (= Device Under Test) von der automa­tischen in die manuelle Messbereichswahl mit der Taste AUTO/HOLD 17 wechselt. Die Taste AUTO/HOLD erlischt. Die manuelle Messbereichswahl sollte hauptsächlich bei hochgenauen Messungen benutzt werden, um eventuelle Messfehler durch Fehlbedienung und andere Unsicherhei­ten zu vermeiden. Wenn möglich sollte mit eingeschalteter Messbereichsautomatik gemessen werden.
Die LCR Messbrücke R&S®HM8118 bildet kein 50Ω System, son­dern verändert seinen Innenwiderstand in Abhängigkeit von Messfunktion und Messbereich. Jedes Kabel zeigt individu­elle Verluste und verfälscht das eigentliche Messergebnis durch induktive und kapazitive Eingenschaften (vor allem durch die Länge). Die Eingangsimpedanz ändert sich in Abhängigkeit des gewählten Messbereichs und der angeschlossenen Lastimpedanz
zwischen 25Ω und 100kΩ.
16
Gerätefunktionen
Die manuelle Messbereichswahl wird über das SETUP Menü über die Funktion RNG aktiviert. Durch Druck auf den Drehgeber wird der Editiermodus aktiviert. Danach kann mittels Drehgeber der manuelle Messbereich festge­legt werden. Ist die manuelle Messbereichswahl aktiviert, so kann uum manuellen Wechsel in einen höheren Mess­bereich die Taste UP 18 betätigt werden. Zum manuel­len Wechsel in einen niedrigeren Messbereich ist die Taste DOWN 19 zu betätigen.
6.5 Schaltungsart
Bei eingeschalteter automatischer Auswahl der Schal­tungsart (durch Drücken der Taste AUTO 14) wählt die LCR-Messbrücke R&S®HM8118 entsprechend des ange­schlossenen Bauelements automatisch die Schaltungs­art (seriell bzw. parallel) aus, die für eine genaue Messung am besten geeignet ist. Die Schaltungsart kann auch ma­nuell (durch Drücken der Taste SER 15 für seriell oder durch durch Drücken der Taste PAR 16 für parallel) ausgewählt werden.
Die Schaltungsart stellt das Ersatzschaltbild des Mess­Stromkreises dar. Üblicherweise wird die Induktivität von Spulen in einer Reihenschaltung (seriell) gemessen. Doch es gibt Situationen, bei denen das parallele Ersatzschaltbild zur Messung der physikalischen Bestandteile besser ge­eignet ist. Dies ist z.B. bei Spulen mit „Eisenkern“ der Fall, bei denen die bedeutendsten Verluste „Kernverluste“ sind. Sind die bedeutendsten Verluste ohmsche Verluste oder Verluste in den Anschlussdrähten von bedrahteten Bau­elementen, so ist eine Reihenschaltung als Ersatzschaltbild des Mess-Stromkreises besser geeignet. Im automatischen Modus wählt die Messbrücke das serielle Ersatzschaltbild
für Impedanzen unter 1kΩ und das parallele Ersatzschalt­bild für Impedanzen über 1kΩ.
7 Gerätefunktionen
Durch Druck auf die Taste SELECT wird das Hauptmenü geöffnet. Über das Hauptmenü kann über die numerische Tastatur auf die Untermenüs SETUP, CORR und SYST zu­gegriffen werden.
7.1 SETUP Menü
7.1.1 Messfrequenz FRQ
Die LCR-Messbrücke R&S®HM8118 verfügt über einen Messfrequenzbereich von 20 Hz bis 200 kHz (in 69 Stufen) mit einer Grundgenauigkeit von 100 ppm. Die 69-Stufen des Messfrequenzbereiches sind wie folgt:
Messfrequenzen
20Hz 90Hz 500Hz 2,5kHz 12kHz 72kHz
24Hz 10 0Hz 600Hz 3,0kHz 15kHz 75kHz
25Hz 120 Hz 720Hz 3,6kHz 18kHz 80kHz
30Hz 150Hz 750Hz 4,0kHz 20kHz 90kHz
36Hz 180Hz 800Hz 4,5kHz 24kHz 100 kHz
40Hz 200Hz 900Hz 5,0kHz 25kHz 120 kHz
45Hz 240Hz 1,0k Hz 6,0kHz 30kHz 15 0kHz
50Hz 250Hz 1,2k Hz 7,2kHz 36kHz 180kHz
60Hz 300Hz 1,5kHz 7,5kHz 40kHz 200kHz
72Hz 360Hz 1,8 kHz 8,0kHz 45kHz
75Hz 400Hz 2,0kHz 9,0kHz 50kHz
80Hz 450Hz 2,4kHz 10kHz 60kHz
Die Messfrequenz kann entweder im SETUP-Menü über FRQ oder über die Taste FREQ 8 mit dem Drehgeber 6 oder den Tas ten 7 eingestellt werden. Ist die au­tomatische Messbereichswahl aktiviert (AUTO 17) und
und die Impedanz überschreitet einen Wert von 1000 Ω,
so kann es durch einen Wechsel der Messfrequenz auch zu einem Wechsel der Schaltungsart kommen (seriell bzw. parallel). Bei hohen Impedanzen und einer Netzfre­quenz von 50 Hz/60 Hz kann es bei einer Messfrequenz von 100 Hz/120 Hz zu einer instabilen Messwertanzeige auf­grund von Überlagerungen mit der Netzfrequenz kommen. Daher ist in Abhängigkeit von der Netzfrequenz eine an­dere Messfrequenz zu wählen.
7.1.2 Spannung LEV
Die LCR Messbrücke HM8118 erzeugt eine sinusförmige Messwechselspannung im Bereich von 50 mV
eff
bis 1,5 V
eff
Abb. 7.1: Displayanzeige der Menüfunktion SETUP
17
Gerätefunktionen
mit einer Auösung von 10 mV
eff
. Die Messwechselspan­nung kann entweder im SETUP-Menü über LEV oder über die Taste LEVEL 9 mit dem Drehgeber 6 oder den Pfeil­tasten 7 eingestellt werden. Mit den Pfeiltasten kann die zu verändernde Dezimalstelle gewählt werden. Über das SETUP-Menü kann die Messwechselspannung zusätzlich über die die numerische Tastatur eingestellt wer-
den. Die Genauigkeit der Amplitude beträgt ±5 %. Diese
Spannung wird an das Bauelement über einen Quellwider­stand angelegt. Je nach Impedanz des angeschlossenen Bauelements wird der Quellwiderstand automatisch nach der folgenden Tabelle ausgewählt. Der Quellwiderstand ist abhängig vom ausgewählten Messbereich.
Impedanz des Bauelements Quellwiderstand
10,0 µΩ bis 3,0 Ω 25,0 Ω
3,0 Ω bis 100,0 Ω 25,0 Ω
100,0 Ω bis 1,6 kΩ 400,0 Ω
1,6 kΩ bis 25,0 kΩ 6,4 kΩ
25,0 kΩ bis 2,0 MΩ 100,0 kΩ
2,0 MΩ bis 100,0 MΩ 100,0 kΩ
7.1.3 Vorspannung / Vorstrom BIAS
Um eine Aussage darüber treffen zu können, wie sich ein Bauteil in der späteren Schaltung verhalten wird, kann zur Messung einen DC-BIAS vorgegeben werden, welcher der späteren Versorgungsspannung (-strom) entspricht.
Die BIAS Funktion bietet die Möglichkeit, der AC Mess­wechselspannung eine Gleichspannung (DC) zu überlagern. Bauelemente, wie z.B. Elektrolyt- oder Tantalkondensato­ren, benötigen für eine korrekte Messung eine positive Vor­spannung. Die interne Vorspannung von 0 bis +5 VDC, mit
einer Auösung von 10 mV oder eine externe Vorspannung
von 0 bis zu +40 VDC / 0,5A durch ein externes Netzteil (Ge­räterückseite), ermöglichen realitätsbezogene Messungen durchzuführen (Funktion C-R / C-D). Die interne Vorspan­nung dient außerdem auch für Messungen an Halbleiter­bauelementen. Für Induktivitätsmessungen (Funktion L-R /
Für Messungen mit Vorstrom oder externer Vorspannung muss die Konstantspannung (Funktion CST V) eingeschaltet sein.
Abb. 7.2: Konstantspannung CST_V aktiviert
L-Q) ist nur ein interner Vorstrom verfügbar, welcher von 0
bis +200 mA (DC) mit einer Auösung von 1mA eingestellt
werden kann. Ein externer Vorstrom ist in diesem Fall nicht möglich. Über die Taste BIAS 10 wird der Wert für die Vor­spannung bzw. den Vorstrom eingestellt. Durch erneu­ten Druck auf die BIAS Taste wird die Werteeingabe ab­geschlossen. Die Höhe der Vorspannung / des Vorstroms kann mit dem Drehgeber 6 und den Pfeiltasten
7
(Dezimalstelle) eingestellt werden. Um die interne Vor­spannung bzw. den Vorstrom (BIAS) einzuschalten, ist die Taste BIAS / 26 zu betätigen. Bei eingeschalteter Vor­spannung bzw. eingeschaltetem Vorstrom leuchtet die Taste BIAS / . Wird die Taste BIAS / ein weiteres Mal betätigt, wird die Vorspannung / der Vorstrom abge­schaltet und die Taste erlischt.
Beispiel für interne BIAS Vorspannung:
In diesem Beispiel wurde ein 1000µF (20V) Elektrolytkon­densator mit einer Messspannung von 5kHz vermessen. Als Funktion wird der C-R Modus aktiviert und der Wert für die interne Vorspannung über die Taste BIAS 10 mittels Drehgeber 6 bzw. den Pfeiltasten 7 (Dezimal­stelle) eingestellt. Mit der Taste BIAS / 26 wird die in­terne BIAS Vorspannung aktiviert. .
Beispiel für externe BIAS Vorspannung:
Die Fehlermeldung „DCR too high“ bedeutet, dass der ange­schlossene Prüing einen zu hohen Widerstand für den einge­stellten Vorstrom aufweist. In diesem Fall kann der Vorstrom nicht aktiviert werden.
Unipolare Kondensatoren müssen mit der richtigen Polarität an­geschlossen werden, d.h. der positive Pol des Kondensators muss an den linken Kontakt und der negative Pol an den rechten Kon­takt angeschlossen werden. Die Vorspannung (BIAS) ist nur bei der Kapazitätsmessung verfügbar.
Abb. 7.3: Interne BIAS Vorspannung
Abb. 7.4: Anschlüsse für externe BIAS Vorspannung
Spulen müssen vor dem Entfernen entladen werden, d.h. nach Abschalten des Vorstroms muss eine Entladezeit abgewartet werden, bevor das Bauelement vom Messgerät getrennt wird. Während des Entladevorgangs wird im LCD Display „Please wait...“ angezeigt. Der Vorstrom (BIAS) ist nur bei der Induktivi­tätsmessung verfügbar.
18
Gerätefunktionen
Der Unterschied zur internen Vorspannung ist in die­sem Beispiel das Einspeisen einer externen DC Vorspan­nung auf der R&S®HM8118 Geräterückseite. Bauteil und Messmodus sind identisch zum Beispiel mit interner Vor­spannung. Die externe DC Vorspannung wird in diesem Beispiel über ein Netzgerät (hier: R&S®HMP2020) in das HM8118 eingespeist. Die Spannung wird am Netzgerät auf 20V gesetzt und der Strom auf 250mA limitiert.
Als Funktion wird ebenfalls der C-R Modus aktiviert und der Spannungswert über die Taste BIAS 10 mittels Drehge­ber 6 bzw. den Pfeiltasten 7 (Dezimalstelle) ein­gestellt. Durch Druck auf die Taste BIAS MODE 24 wird die Funktion EXT (= extern) mit dem Drehgeber ausge­wählt. Mit der Taste BIAS / 26 wird die externe BIAS Vorspannung aktiviert.
Beispiel für internen BIAS Vorstrom:
Die Vorgehensweise bei einem internen Vorstrom ist ähn­lich zur internen Vorspannung. In diesem Fall wird die Funktion L-R oder L-Q gewählt und eine beliebige Induk­tivität an die Messbrücke angeschlossen. Der Wert für den internen Vorstrom wird über die Taste BIAS 10 mittels Drehgeber 6 bzw. den Pfeiltasten 7 (Dezimal­stelle) eingestellt. Mit der Taste BIAS / 26 wird der in­terne BIAS Vorstrom aktiviert.
Abb. 7.7 zeigt beispielhaft eine typische Kurve eines maxi­mal einstellbaren Vorstroms in Verbindung mit einer ange­schlossenen Last.
Abb. 7.5: Externe BIAS Vorspannung einstellen
Abb. 7.6: Externe BIAS Vorspannung aktivieren
7.1.4 Messbereich RNG
Der Messbereich kann automatisch oder manuell gewählt werden. Bei einem Messbereichswechsel wird die interne Messschaltung (Ersatzschaltung) geändert und interne Re­lais werden geschaltet. Der Messbereichswechsel hängt somit von mehreren Faktoren, wie z.B. Phasenwinkel, Im­pedanz, gemessener Wert etc., ab.
Der Messbereich kann manuell im Bereich von 3 Ω bis 500 kΩ mit dem Drehgeber 6 eingestellt werden. Dazu
wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion RNG gewählt, der Drehgeber gedrückt (Editier­modus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Messbe­reich gewählt. Durch einen erneuten Druck auf den Dreh­geber wird die Werteauswahl bestätigt. Über die Taste AUTO/HOLD kann danach zwischen automatischer (Taste AUTO/HOLD leuchtet) und manueller Messbereichswahl umgeschaltet werden.
7.1.5 Messgeschwindigkeit SPD
Die Messgeschwindigkeit lässt sich in drei Stufen einstellen:
❙ SLOW (langsam), ❙ MED (mittel) ❙ FAST (schnell).
Zur Einstellung der Messgeschwindigkeit wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion SPD gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Messgeschwindigkeit gewählt. Durch einen erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
Abb. 7.7: Maximal einstellbarer Vorstrom in Verbindung mit der
angeschlossenen Last (typische Kurve)
Pendelt das Messgerät permanent zwischen zwei Messbereichen (Grenzbereich der Messbereichsautomatik) bzw. ist das zu mes­sende Bauteil bekannt, so ist die manuelle Messbereichswahl zu wählen (siehe Kap. 6).
19
Gerätefunktionen
Die Anzahl der Messungen bei kontinuierlicher Trigge­rung (CONT) betragen etwa 1,5 pro Sekunde bei SLOW, 8 pro Sekunde bei MED oder 14 pro Sekunde bei FAST. Die Einstellung ist ein Kompromiss zwischen Messgenau­igkeit und Messgeschwindigkeit. Eine niedrige Messge­schwindigkeit (SLOW) bedeutet eine höhere Messgenauig­keit, eine hohe Messgeschwindigkeit (FAST) entsprechend eine niedrige Messgenauigkeit. Bei sehr niedrigen Mess­frequenzen wird die Messgeschwindigkeit automatisch reduziert.
7.1.6 Triggerung TRIG
Hier können die Triggerquelle und Triggerbetriebsart aus­gewählt werden. Folgende Triggerbetriebsarten und Trig­gerquellen sind auswählbar:
CONT (kontinuierlicher Trigger):
Eine neue Messung wird automatisch am Ende einer vorhergehenden Messung durchgeführt.
MAN (manueller Trigger):
Eine Messung wird zu dem Zeitpunkt durchgeführt, an dem die TRIG / UNIT Taste 27 gedrückt wird. Auf dem Bildschirm wird die aktivierte manuelle Triggerfunktion mit TGM gekennzeichnet.
EXT (externer Trigger):
Eine Messung wird zu dem Zeitpunkt durchgeführt, an dem eine steigende Flanke am externen Triggereingang anliegt (TTL Pegel +5V). Während einer Messung werden alle möglichen Signale am Triggereingang so lange ignoriert, bis die aktuelle Messung vollständig beendet ist. Wenn eine Messung ausgelöst wurde, leuchtet die TRIG Taste 27 auf. Auf dem Bildschirm wird die aktivierte externe Triggerfunktion mit TGE gekennzeichnet. Für jede ausgelöste Triggerung wird eine einzelne Messung durchgeführt.
7.1.7 Verzögerung DELAY
Die Funktion DELAY beschreibt die Triggerverzöge­rungszeit. Diese kann im Bereich von 0ms bis 40000ms (40s) eingestellt werden. Zur Einstellung der Triggerver­zögerungszeit wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten
7 die Funktion DELAY gewählt, der Drehgeber
6
gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Triggerverzögerungszeit gewählt. Durch er­neuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Wer­teeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Wer­teeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt.
7.1.8 Mittelwertbildung AVG
Wenn die Funktion Mittelwert AVG aktiviert ist, wird aus mehreren Einzelmessungen entsprechend der eingestellten Periode ein Mittelwert gebildet. Zur Anzahl der Messperi­oden für die Mittelwertbildung wird im SETUP Menü mit
Zeigt das Messgerät einen leeren Bildschirm (bzw. Striche „- - -“) ohne Messwerte, so wurde noch kein Triggerereignis / keine Mes­sung ausgelöst oder die gewählte Messfunktion ist falsch gewählt
den Pfeiltasten 7 die Funktion AVG gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Dreh­geber die gewünschte Mittelwertbildung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Wer­teeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Wer­teeingabefenster öffnet sich, in dem über die Ziffernta­sten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Ta­ste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestä­tigt. Die Anzahl der Messperioden für die Mittelwertbildung kann im Bereich von 2 bis 99 oder auf MED (mittel) einge­stellt werden. Die Einstellung MED (mittel) ist ein mittlerer Berechnungsmodus. Die Messbrücke HM8118 führt hierbei 6 Messungen nacheinander durch, verwirft die niedrigs­ten und höchsten Messwerte und bildet einen Mittelwert auf Basis der vier verbleibenden Messungen. Diese Art der Mittelwertbildung blendet einzelne falsche Messungen aus. Ist die Mittelwertbildung eingeschaltet, so wird dies im Dis­play durch das Symbol „AVG“ angezeigt. Die Mittelwert­bildung kann auch bei manueller oder externer Triggerung verwendet werden. Die Anzahl der Messungen pro ausge­löster Triggerung wird dann jedoch von der eingestellten Anzahl der Mittelwerte (Perioden) vorgegeben.
Wird z.B. ein Bauelement in einen Messadapter eingesetzt, so ist im Allgemeinen die erste Messung falsch und unter­scheidet sich von den weiteren Messungen deutlich. Da­durch wird z.B. diese erste falsche Messung verworfen, um eine fehlerhafte Anzeige von Messwerten durch die Messung von Einschwingvorgängen zu vermeiden.
7.1.9 Testsignalpegelanzeige Vm (Messspannung) / Im (Messstrom)
Mit der Funktion Vm/Im kann die Anzeige der am ange­schlossenen Bauelement gemessenen Spannung sowie die Anzeige des gemessenen Stromes, der durch das an­geschlossene Bauelement ießt, ein- (ON) und ausgeschal­tet werden (OFF). Dazu wird im SETUP Menü mit den Pfeil­tasten 7 die Funktion Vm/Im gewählt, der Dreh­geber gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die Funktion aktiviert bzw. deaktiviert. Durch einen erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.1.10 Guarding GUARD
Bei aktivierter GUARD Funktion werden die Schirmmän­tel der BNC-Anschlüsse 20 ... 23 mit einem internen Gene­rator verbunden und mit einer Nachbildung der Messspan­nung gespeist, wodurch in bestimmten Grenzen die Kapa­zität der Kabel eliminiert wird, die sonst zu fehlerhaften Ka­pazitätsmessungen führen würden. Die GUARD Funktion wird bei niedrigen Spannungen verwendet. Folgende Ein­stellungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
OFF (aus):
Guarding wird nicht verwendet; der Schirmmantel der BNC-Anschlüsse wird mit Massepotential verbunden.
DRIVE (gesteuert):
Der Schirmmantel der BNC-Anschlüsse werden mit dem internen Generator mit LOW DRIVE Potential verbunden.
20
Gerätefunktionen
AUTO (automatisch):
Die Außenkontakte der BNC-Anschlüsse sind bei Frequenzen unterhalb 100 kHz und bei den Messbereichen 1 bis 4 mit Erdpotential verbunden; bei Frequenzen über 100 kHz und den Messbereichen 5 oder 6 werden die Außenkontakte der BNC-Anschlüsse mit einer aktiven Schutzspannungsquelle (zur Potentialsteuerung) verbunden.
Zur Einstellung der GUARD Funktion wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion GUARD ge­wählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte GUARD Einstellung ge­wählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
Die GUARD Funktion des R&S®HM8118 ist nicht mit der 4TP Funktion (= Four Terminal Pair) von anderen Messge­räte-Herstellern zu vergleichen. Bei der 4TP Funktion wird vereinfacht der Messstrom durch den Schirm der Mess­leitung zurückgeführt, wodurch sich die elektromagneti­schen Abstrahlungen des Hin- und Rückleiters fast aufhe­ben und dadurch das Problem der elektromagnetischen Kopplungen zu einem großen Teil gelöst wird. Dies funk­tioniert bei der zum R&S®HM8118 mitgelieferten Kelvin­Messleitung nicht, da diese nicht passend konfektioniert ist (die Schirme müssten dazu möglichst nah an der Mess­stelle kurzgeschlossen werden). Das HM8118 benutzt eine
5 Leiter Konguration (5 terminal conguration / 5T) und
unterstützt die 4TP Funktion nicht.
7.1.11 Abweichung DEV_M
Mit der Funktion DEV_M kann die Anzeige der Messwert-
abweichung der Hauptanzeige (Main) in Δ % (Prozent) oder Δ ABS (Absolut) bezogen auf den Referenzwert REF_M
ein- bzw. ausgeschaltet (OFF) werden. Zur Anzeigeeinstel­lung der Messwertabweichung wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion DEV_M gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch er­neuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl be­stätigt. Weitere Informationen zur Messwertabweichung siehe Kap. 6.
7.1.12 Referenz REF_M
Mit der Funktion REF_M kann ein Messwert als Referenz­wert in den Referenzspeicher M (Main) gespeichert wer­den. Als Einheiten für den Messwert können H, mH, µH,
nH, F, mF, µF, nF, pF, Ω, mΩ, kΩ, MΩ, oder S, kS, mS, µS,
nS, pS gewählt werden. Zur Einstellung des Referenzwer­tes wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion REF_M gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Referenzwert gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die nu-
Die GUARD Funktion sollte aktiviert werden, wenn Messadapter mit hoher Kapazität (z.B. R&S®HZ184) verwendet werden. Sollte
der Prüing Impedanzen über 25kΩ bei Frequenzen über 100kHz
aufweisen, so ist die GUARD Funktion ebenfalls zu empfehlen.
mersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öff­net sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingege­ben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingege­ben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch er­neuten Druck auf den Drehgeber bestätigt. Solange die­ses Feld aktiviert ist, kann auch durch Betätigen der TRIG Taste 27 der Wert des DUT (= Device Under Test) als Refe­renz übernommen werden. Weitere Informationen zum Re­ferenzwert siehe Kap. 6.
7.1.13 Abweichung DEV_S
Mit der Funktion DEV_S kann die Anzeige der Messwert­abweichung der Nebenwertanzeige (Sub) in Δ % (Pro­zent) oder Δ ABS (Absolut) bezogen auf den Referenzwert REF_S ein- bzw. ausgeschaltet (OFF) werden. Zur Anzei­geeinstellung der Messwertabweichung wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion DEV_S gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Aus­wahl bestätigt. Weitere Informationen zur Messwertabwei­chung siehe Kap. 6.
7.1.14 Referenz REF_S
Hier kann ein Messwert des Verlustfaktors bzw. Qualitäts­faktors (Güte) als Referenzwert in den Referenzspeicher S gespeichert werden. Als Einheiten für den Messwert kön-
nen Ω, mΩ, kΩ, MΩ, S, kS, mS, µS, nS, pS oder ° gewählt
werden. Zur Einstellung des Referenzwertes wird im SE­TUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion REF_M gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermo­dus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Referenz­wert gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche Ta­statur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt. Solange dieses Feld aktiviert ist, kann auch durch Betätigen der TRIG Taste 27 der Wert des DUT (= Device Under Test) als Referenz übernommen werden. Weitere Informationen zum Referenzwert siehe Kap. 6.
7.1.15 Konstantspannung CST V
Mit der Funktion CST V kann die Konstantspannung (AC) ein- (ON) bzw. ausgeschaltet (OFF) werden. Aufgrund des Quellwiderstands erfordern manche Tests das Ver-
wenden einer spezischen Messspannung, die mit dem
normalen Quellwiderstand des jeweiligen Messbereichs nicht möglich ist. Zur Aktivierung der Konstantspannung wird im SETUP Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion CST V gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Edi­tiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Ein­stellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehge­ber wird die Auswahl bestätigt.
Für Messungen mit BIAS Vorstrom oder externer BIAS Vorspan­nung muss die Konstantspannung (CST V) eingeschaltet sein.
21
Gerätefunktionen
Ist die Konstantspannung aktiviert (ON), so wird der
Quellwiderstand auf 25 Ω voreingestellt. Die am
Bauelement anliegende Spannung ist dann für alle Bauelemente, deren Impedanz wesentlich größer ist als
25 Ω, fast konstant. Wenn bei der Messbrücke der
Konstantspannungsbetrieb eingeschaltet ist, ändert sich (je nach Impedanz des angeschlossenen Bauelements) der Messbereich, um eine Überlastung der Messbrücke zu vermeiden. Jedoch verringert sich im Konstantspannungs­betrieb die Genauigkeit um den Faktor 2. Die folgende Tabelle zeigt die Impedanzmessbereiche bei eingeschaltetem Konstantspannungsbetrieb (CST V ON):
Die folgende Tabelle zeigt die Änderung der Impedanz­bereiche bei ausgeschaltetem Konstantspannungsbetrieb (CST V OFF):
Unter bestimmten Bedingungen wird im Display „OVER­RANGE“ angezeigt. Dies kann vorkommen, wenn bei der Messbrücke der Konstantspannungsbetrieb eingeschal­tet und die manuelle Messbereichswahl ausgewählt ist. Um dies zu umgehen, wird in einen höheren Messbe­reich gewechselt oder die automatische Messbereichswahl gewählt.
7.2 CORR Menü
Messbereich
Quell­Widerstand
Impedanz des Bauelements
1 25 Ω 10.0 µΩ bis 3.0 Ω 2 25 Ω 3.0 Ω bis 100.0 Ω 3 25 Ω 100.0 Ω bis 1.6 kΩ 4 25 Ω 1.6 kΩ bis 25.0 kΩ 5 25 Ω 25.0 kΩ bis 2.0 MΩ 6 25 Ω 2.0 MΩ bis 100,0 MΩ
Messbereich Impedanz des Bauelements
1 bis 2
Z
> 3.33 Ω
2 bis 3
Z
> 400.00 Ω
3 bis 4
Z
> 6,67 kΩ
4 bis 5
Z
> 100.00 kΩ
5 bis 6
Z
> 2.22 MΩ
2 bis 1
Z
< 2.7 Ω
3 bis 2
Z
< 324.0 Ω
4 bis 3
Z
< 5.4 kΩ
5 bis 4
Z
< 81.0 kΩ
6 bis 5
Z
< 1,8 MΩ
Abb. 7.8: Displayanzeige der Menüfunktion CORR
7.2.1 Abgleich
Vor Messbeginn mit Messzubehör sollte ein Abgleich durch­geführt werden, um systembedingte Messfehler zu vermei­den. Mit einem Abgleich können auch Messleitungen und andere parasitäre Effekte (kapazitive Impedanzen) kompen­siert werden. Um eine möglichst hohe Messgenauigkeit zu erreichen, sollte der Abgleich unter den gleichen Be­dingungen wie die spätere Messung des Bauelements er­folgen (z.B. sollte die Anordnung der Messleitungen nach dem Abgleich nicht verändert werden). Außerdem soll­ten die Messleitungen frei liegen, d.h. es sollten sich we­der Hände noch metallische Gegenstände in der Nähe be-
nden, die die Messung beeinussen könnten. Folgende
Abgleich-Auswahlmöglichkeiten stehen im CORR Menü zur Verfügung:
OPEN:
Ein Leerlaufabgleich wird durchgeführt, um parasitäre Effekte (Impedanzen) aufgrund der Messzubehör-Verbin­dungen zum Bauelement zu kompensieren. Um den Leerlaufabgleich durchzuführen, dürfen nur die am Ende offenen Messleitungen ohne Bauelemente angeschlossen
sein. Der Leerlaufabgleich ist für Impedanzen größer 10kΩ
möglich.
SHORT:
Ein Kurzschlussabgleich wird durchgeführt, um parasitäre Effekte (Impedanzen) aufgrund der Messzubehör-Verbin­dungen zum Bauelement zu kompensieren. Um den Kurzschlussabgleich durchzuführen, dürfen nur die am Ende kurzgeschlossenen Messleitungen ohne Bauele­mente angeschlossen sein. Der Kurzschlussabgleich ist für
Impedanzen bis zu 15Ω und Widerstände bis 10Ω möglich.
LOAD:
Ein Abgleich mit Anpassung (Abgleich einer bekannten Last-Impedanz) ist geeignet, um gemessene Impedanzen vor der eigentlichen Messung mit einzukalibrieren. Der Abgleich bei bekannter Last wird nach Wahl der Messfunktion 28 ... 39 (z.B.
L-Q
) getrennt für die Hauptanzeige LOADM (Main) und Nebenanzeige LOADS (Sub) eingegeben und sollte möglichst nahe an dem erwarteten Messwert des DUT (= Device Under Test) liegen. Der Abgleich bekannter Last ist für Impedanzen und Widerstände innerhalb des Messbereichs möglich.
Um einen Abgleich durchführen zu können, wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten 7 die jeweilige Ab­gleichfunktion gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Edi­tiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Ein­stellung (ON/OFF) gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt. Über die Funk­tion MODE kann ausgewählt werden, ob der OPEN bzw. SHORT Abgleich nur für die aktuell eingestellte Mess­frequenz (SGL) oder über alle 69 Frequenzstufen (ALL) durchgeführt werden soll (ab Firmware Version 1.35 möglich).
Ist im CORR Menü die jeweilige Abgleichfunktion aktiviert (ON) und die Frequenzstufe(n) ausgewählt, so kann der Ab­gleich über die Tasten OPEN 11, SHORT 12 oder LOAD 13 gestartet werden. Ein Abgleich über alle 69 Frequenzstu-
22
Gerätefunktionen
fen dauert etwa 90 Sekunden. Nach erfolgreichem Ab­gleich ertönt ein kurzer Signalton. Bei nicht erfolgreichem Abgleich wird eine Fehlermeldung im Display dargestellt.
7.2.2 NUM
Mit der Funktion NUM kann eine von 5 möglichen Lastim­pedanzen (LOAD) ausgewählt werden. Zur Auswahl der Lastimpedanz wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten
7 die Funktion NUM gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die ge­wünschte Lastimpedanz gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.2.3 Messfrequenz FRQ
Mit der Funktion FRQ kann die Messfrequenz der Lastim­pedanz (LOAD) im Bereich von 20Hz bis 200kHz eingestellt werden. Zur Auswahl der Messfrequenz wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion FRQ gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Messfrequenz ge­wählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.2.4 Funktion FUNC
Mit der Funktion FUNC können die Messfunktion für die Lastimpedanz LOADM und LOADS ausgewählt werden. Folgende Funktionen können gewählt werden:
Ls-Q, Lp-Q, Ls-Rs, Lp-Rp, Cs-D, Cp-D, Cs-Rs, Cp-Rp, Rs-Q, Rp-Q, Z-Θ, Y-Θ,
R-X G-B
Zur Auswahl der Messfunktion wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion FUNC gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Funktion gewählt. Durch er­neuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.2.5 Korrekturfaktoren LOADM / LOADS
Mit der Funktion LOADM (Hauptmesswertanzeige) kann ein Referenzwert für die Lastimpedanz LOAD in den Re­ferenzspeicher LOADM gespeichert werden. Als Einhei­ten für den Messwert können in Abhängigkeit des Para-
meters FUNC H, mH, µH, nH, F, mF, µF, nF, pF, Ω, mΩ, kΩ, MΩ, oder S, kS, mS, µS, nS, pS gewählt werden. Zur Ein-
stellung des Referenzwertes wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion LOADM gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Dreh­geber der gewünschte Referenzwert gewählt. Durch er­neuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Wer-
Bei einem Abgleich mit bekannter Last wird in beide Referenz­speicher (LOADM und LOADS) ein Wert eingegeben (z.B. der Wert für die erwartete Induktivität in LOADM und der erwartete Gütewert in LOADS). Dieser ist jeweils nur für die eingestellte Messfrequenz gültig.
teeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Wer­teeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt.
Mit der Funktion LOADS (Nebenmesswertanzeige) kann ein Referenzwert für die Lastimpedanz LOAD in den Re­ferenzspeicher LOADS gespeichert werden. Als Einheiten für den Messwert können in Abhängigkeit von dem Para-
meter FUNC Ω, mΩ, kΩ, MΩ, S, kS, mS, µS, nS, pS oder °
gewählt werden. Zur Einstellung des Referenzwertes wird im CORR Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funk­tion LOADS gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editier­modus) und mit dem Drehgeber der gewünschte Refe­renzwert gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehge­ber wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur aktiviert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehgeber bestätigt.
Die Parameter LOADM und LOADS können verwendet werden, wenn ein angeschlossener Messadapter schwie­rig abzugleichen ist oder über lange Messleitungen an die Messbrücke angeschlossen ist. In diesem Fall ist ein Leer­lauf-/Kurzschlussabgleich nicht vollständig möglich, weil das tatsächliche Ersatzschaltbild des Messadapters nicht mit einer einfachen Ersatzschaltung von der Messbrücke kompensiert werden kann, wodurch sich die Messbrücke
in einem unabgeglichenen Zustand benden kann. Der
Benutzer kann hierbei den Messfehler mit einer bekannten Impedanz bei einer gegebenen Frequenz ausgleichen. Wird der Abgleich mit bekannter Last (LOAD) aktiviert, so korrigiert die Messbrücke den Messwert der angeschlos­senen Impedanz in Bezug auf drei Impedanzen:
❙ Kurzschlussimpedanz, ❙ Leerlaumpedanz ❙ Lastimpedanz
Es können bis zu 5 unterschiedliche Referenzwerte für die Lastimpedanz verwendet werden, die mit dem Parame­ter NUM ausgewählt werden können. Eine Impedanz ent­spricht immer einer Gruppe von Parametern: einer Zahl, einer Frequenz, einer Funktion und selbstverständlich die bekannten Parameter der Impedanz.
Die Impedanz wird nach dem Abgleich mit Anpassung (LOAD) zur gemessenen Impedanz kurzgeschlossen, um
Für Hameg Zubehör ist die Funktion LOADM bzw. LOADS nicht notwendig. Hier ist der normale OPEN-/SHORT-Abgleich ausreichend
Bei einem Abgleich mit Anpassung wird in beide Referenzspei­cher (LOADM und LOADS) ein Wert eingegeben (z.B. bei einem reellen Widerstand für LOADM der Wert des Widerstandes und für LOADS der Wert „0“).
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Gerätefunktionen
mit der Lastimpedanz-Korrektur zu messen. Die Korrek­tur mit einer Lastimpedanz ist am wirkungsvollsten, wenn die Lastimpedanz nahe an der gemessenen Impedanz liegt. Wenn der Abgleich mit Anpassung (LOAD) einge­schaltet ist (Parameter LOAD auf „ON“), wird die Lastim­pedanz-Korrektur automatisch aktiviert, wenn die einge­stellte Messfrequenz mit der Messfrequenz der Lastimpe­danz LOAD, die unter den 5 Gruppen von Parametern für die Lastimpedanz-Korrektur gespeichert ist, gleich ist. Da­her sollten die 5 Gruppen von Parametern für die Lastim­pedanz-Korrektur unterschiedliche Frequenzen aufweisen.
7.3 Menüfunktion SYST
7.3.1 Kontrast CONTRAST
Mit der Funktion CONTRAST kann der Kontrast des Dis­plays im Bereich von 35 bis 55 eingestellt werden. Zur Auswahl des Bildschirmkontrastes wird im SYST Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion CONTRAST ge­wählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Kontrasteinstellung ge­wählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die manuelle Werteeingabe über die numersiche Tastatur akti­viert. Ein Werteeingabefenster öffnet sich, in dem über die Zifferntasten der Wert eingegeben werden kann. Ist der Wert über die Tastatur eingegeben, so wird dieser mit der ENTER-Taste oder durch erneuten Druck auf den Drehge­ber bestätigt.
7.3.2 Tastenton KEY BEEP
Mit der Funktion KEY BEEP kann der Tastenton ein- (ON) bzw. ausgeschaltet werden (OFF). Zur Aktivierung bzw. Deaktivierung des Tastentons wird im SYST Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion KEY BEEP gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.3.3 TALK ONLY
Mit der Funktion TALK ONLY kann die „Talk Only“ Be­triebsart der Schnittstelle ein- (ON) bzw. ausgeschaltet werden (OFF). Zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der „talk Only“ Betriebsart wird im SYST Menü mit den Pfeiltasten
7 die Funktion TALK ONLY gewählt, der Dreh­geber 6 gedrückt (Editiermodus) und mit dem Drehge­ber die gewünschte Einstellung gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt. Die
Abb. 7.9: Displayanzeige der Menüfunktion SYST
Schnittstelle kann bei aktiviertem TALK ONLY Funktion nur Senden, nicht antworten.
7.3.4 Datenübertragungsgeschwindigkeit BAUDS
Die Funktion BAUDS zeigt die Datenübertragungsge­schwindigkeit der seriellen RS-232 Schnittstelle. Die Bau­drate ist nicht variabel und beträgt 9600 Bit/s.
7.3.5 Netzfrequenz MAINS FRQ
Mit der Funktion MAINS FRQ wird die vorhandene Netz­frequenz 50 Hz oder 60 Hz für die interne Frequenzunter­drückung eingestellt. Zur Auswahl der Netzfrequenz wird im SYST Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funk­tion MAINS FRQ gewählt, der Drehgeber 6 gedrückt (Edi­tiermodus) und mit dem Drehgeber die gewünschte Netz­frequenz (50Hz / 60Hz) gewählt. Durch erneuten Druck auf den Drehgeber wird die Auswahl bestätigt.
7.3.6 Geräteinformationen INFO
Die Funktion INFO zeigt Informationen über die Firmware­Version, die Hardwareversion des FPGAs sowie das Ab­gleichdatum und die Seriennummer der Messbrücke. Zur Auswahl des Menüpunktes wird im SYST Menü mit den Pfeiltasten 7 die Funktion INFO gewählt.
7.4 Speichern / Laden von Einstellungen
Die aktuellen Messgeräteparameter (Einstellungen) kön­nen durch Drücken der RECALL/STORE Taste 41 von den Speicherplätzen 0 bis 8 geladen bzw. in einem nichtüchti­gen Speicher auf den Speicherplätzen 0 bis 8 gespeichert werden. Wird der Speicherplatz 9 ausgewählt, werden die Werkseinstellungen geladen (Reset). Dies beeinusst je­doch nicht die gespeicherten Parameter in den Speicher­plätzen 0 bis 8. Nach dem Einschalten werden die Mess­geräteparameter vom Speicherplatz 0 geladen. Durch wie­derholtes Drücken der RECALL/STORE Taste 41 kann zwi­schen Speichern und Laden von Messgeräteparametern umgeschaltet werden. Mit ESC oder erneutem Druck auf die RECALL/STORE Taste 41 kann das Menü wieder ge­schlossen werden.
7.5 Werkseinstellungen
Frequenz FRQ 1,0 kHz Level LEV 1,00 V Vorspannung BIAS OFF Messbereich RNG AUTO Messgeschwindigkeit SPD SLOW NUM 1 FUNC AUTO Abgleich OPEN ON Abgleich SHORT ON Abgleich LOAD OFF Triggerung TRIG CONT Verzögerung DELAY 0ms Mittelwert AVG 1 Spannung / Strom Vm/Im OFF Guarding GUARD OFF Abweichung DEV_M OFF Referenz REF_M 0,00000 H / mH / µH / nH / F
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