01 Linker Wickelteller (Vorratsspule)
02 Vierstelliges Bandzählwerk
03 Nulltaste zum Zurückstellen des Zählwerkes
04 Rechte Wickelspule (Aufwickelspule)
05 Abdeckklappe, versenkbar
06 Betriebsanzeige-Lämpchen
07 POWER-Schalter, Einschalten, Bandgeschwindigkeit, Spulengrösse
08 PHONES, Kopfhöreranschluss für niederohmige Stereohörer
09 Jack-Anschluss MIC CH I
10 Jack-Anschluss MIC CH II
B
11 Lautstärkeregler Wiedergabe, Vorhören, Aufnahmekontrolle
12 Wiedergabefunktionsschalter
13 Balanceregler
14 Vor- und Hinterbandkontrollschalter
15 Aufnahmeregler Kanal I (links) CH I
16 Eingangswähler Kanal I (links) CH I
17 Aufnahmeregler Kanal II (rechts) CH II
18 Eingangswähler Kanal II (rechts) CH II
C
19 Laufwerktaste "schneller Rücklauf"
20 Laufwerktaste "schneller Vorlauf"
21 Laufwerktaste PLAY Wiedergabe
22 Laufwerktaste STOP (unterbricht alle Laufwerkfunktionen)
23 Aufnahmetaste REC Aufnahme (mit Taste PLAY zusammen)
24 Blindstecker Fernsteuerung
25 Buchse REMOTE CONTROL (Fernsteuerung)
26 DIN-Buchsen SPEAKERS für Anschluss von Lautsprechern
27 Cinch-Buchsen AUX (Eingang) für Verstärker, Tuner usw.
28 Cinch-Buchsen MIC (Eingang) für hoch- und niederohmige Mikrophone
29 DIN-Buchse für Rundfunkempfänger (Eingang und Ausgang)
30 Cinch-Buchsen OUTPUT (Ausgang) für Verstärker, Bandgeräte usw.
31 Netz-Apparatesteckdose für Anschluss des Netzkabels
E
32 Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I Kanal I
33 Aussteuerungsinstrument Kanal I (VU-Meter)
34 Aussteuerungsinstrument Kanal II (VU-Meter)
35 Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II Kanal II
F
36 Lämpchen des photoelektrischen Bandendschalters
37 Klebeschiene
38 Capstan-Antriebsachse (Bandantrieb)
39 Rechte Umlenkrolle
40 Cutter-Hebel (bringt den Andruckarm in Montage-Position)
41 Taste SPEAKERS OF F zum Ausschalten der Endverstärker
42 Taste REEL MOTORS OFF zum Ausschalten der Wickelmotoren
43 Bandzug-Ausgleichshebel
44 Linke Umlenkrolle (Kugellager)
45 Löschkopf (Stereo)
46 Aufnahmekopf (Stereo)
47 Wiedergabekopf (Stereo)
48 Bandführung
49 Andruckrolle, Andruckarm
3
VERPACKUNG
Bewahren Sie bitte die Original-Verpackung Ihres REVOX-Tonbandgerätes auf.
Bei einem eventuellen späteren Transport wird diese Spezial-Verpackung der
beste Schutz für Ihr wertvolles Gerät sein.
GARANTIE
Verlangen Sie bei Ihrem Fachhändler eine Garantiekarte. Die Antwortkarte
wollen Sie bitte der entsprechenden Generalvertretung zusenden.
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass unbefugte Eingriffe in das Gerät uns
vor jeglicher Garantieverpflichtung befreien.
Vertretungen in deutschsprachigen Ländern:
Schweiz: ELA AG, 8105 Regensdorf
Althardstrasse 146
Deutschland:WILLI STUDER GmbH, 7829 Löffingen
Talstrasse 7
Hersteller:
WILLI STU DER
Fabrik für elektronische Apparate
8105 Regensdorf-Zürich, Schweiz
WILLI STUDER GmbH
7829 Löffingen Schwarzwald, Deutschland
Printed in Switzerland18 101 472 ED6
4
Mit dem REVOX A-77 steht Ihnen ein Tonbandgerät mit hervorragenden
Eigenschaften zur Verfügung.
Das Tonbandgerät A-77 ist einfach in der Bedienung, weil unübersichtliche
Doppelfunktionen nicht vorhanden sind.
Die Kurzanleitung, Seite 4 bis 11, ist für das erste Einschalten bestimmt und gibt
Ihnen in knapper Form die Instruktionen für eine einfache Aufnahme und deren
Wiedergabe.
Im REVOX A-77 stecken natürlich noch weit mehr Möglichkeiten.
Es ist Sinn und Zweck der darauf folgenden Anleitung, Sie systematisch in die
Tonbandtechnik und in die Bedienung des REVOX A-77 einzuführen. Die
gründliche Bekanntschaft mit Ihrem Tonbandgerät verschafft Ihnen die Fähigkeit,
Klangereignisse so festzuhalten, dass deren Qualität weit über dem üblichen
Durchschnitt liegt.
Und nun viel Freude und Erfolg mit Ihrem REVOX A-77.
5
INHALTS-ÜBERSICHT
1. KURZANLEITUNG 8
2. DIE KONZEPTION DES REVOX A-77 16
3. MAGNETBANDTECHNIK auch für Anfänger 17
3.1. DIE VORMAGNETISIERUNG 17
3.2. DIE ENTZERRUNG 18
4. SPURLAGEN 19
4.1. MONO - HALBSPUR 19
4.2. MONO - VIERTELSPUR 21
4.3. STEREO - HALBSPUR 23
4.4. STEREO - VIERTELSPUR 23
5. VORBEREITUNGEN zum Betrieb 24
5.1. KONTROLLEN VOR DER INBETRIEBNAHME 24
5.2. BANDGESCHWINDIGKEIT, BANDSPULENGROESSE 24
5.3. EINLEGEN DES TONBANDES 25
6. LAUFWERKFUNKTIONEN 27
6.1. FUNKTION STOP 22 27
6.2. FUNKTION UMSPULEN 27
6.3. FUNKTION PLAY
21
28
7. VERSTÄRKER-FUNKTIONEN 29
7.1. AUFNAHMEVERSTAERKER (roter Teil) 29
7.2. WIEDERGABEVERSTAERKER 30
8. WIEDERGABE 31
8.1. VERBINDUNGEN 32
8.2. (5.A) Wiedergabefunktionsschalter 12
8.3. (5.B) Wiedergabefunktionsschalter 12
8.5. (5.D) Wiedergabefunktionsschalter 12
Stellung : STEREO
Stellung : CH I
Stellung : MONO
34
34
35
8.6. ZUSAMMENFASSUNG WIEDERGABE 36
9. AUFNAHME 37
9.1. MONO - AUFNAHMEN 38
6
9.2. STEREO - AUFNAHMEN 42
9.3. ZUSAMMENFASSUNG AUFNAHME 43
10. VORHÖREN 44
11. BETRIEB ALS VERSTÄRKER 44
12. AUSSTEUERUNG 45
13. ETWAS ÜBER MIKROPHON- UND AUFNAHMETECHNIK 47
13.1. MIKROPHON - TYPEN 47
13.2. RAUMAKUSTIK 48
13.3. STEREO - VERFAHREN 49
14. MÖGLICHKEITEN FÜR FORTGESCHRITTENE 52
14.1. TONBAND - MONTAGE 52
14.2. AUTOMATISCHER BAND - STOP 54
14.3. DUOPLAY 55
14.4. SIMULTANAUFZEICHNUNG 56
14.5. SPUR - UEBERSPIELUNG 57
14.6. MULTIPLAYBACK - TECHNIK 61
14.7. ECHO - SCHALTUNGEN (Shattereffekt) 64
14.8. FERNSTEUERUNG 67
15. DIE PFLEGE DES REVOX A-77 68
16. DIE PFLEGE DER TONBÄNDER 68
17. FEHLERMÖGLICHKEITEN UND DEREN URSACHE 69
7
1. KURZANLEITUNG
Die Kurzanleitung zeigt alle wichtigen Bedienungsvorgänge in knapper Form.
Die folgenden Seiten der Kurzanleitung sind in der Reihenfolge einer Aufnahme
und Wiedergabe gegliedert. Damit die Übersicht erhalten bleibt, ist ein Beispiel
hervorgehoben. Alle Einstellungen und Anschlüsse für eine einfache Aufnahme
mit einem Mikrophon auf Spur 1 (Mono) und deren Wiedergabe sind im Text rot
hervorgehoben. ( 19 cm/s, grosse Bandspule)
Bitte lesen Sie die ganze Kurzanleitung durch (bis Seite 11). Überall wo mehrere
Möglichkeiten bestehen, führen Sie die rot gedruckten Einstellungen aus.
K 0 N T R 0 L L E vor dem ersten Einschalten
Kontrollieren, ob die Einstellung des Spannungswählers auf dem Geräteboden
mit der Netzspannung übereinstimmt. (siehe Abschnitt 5. 1. )
Kontrollieren, ob der Blindstecker 24 in die Buchse REMOTE CONTROL 25
eingesteckt ist.
EINSCHALTEN
Netzkabel in die Apparatebuchse 31 stecken und mit der Netzsteckdose
verbinden. Mit dem Knebelschalter 7 auf der Frontplatte einschalten.
für sparsamen Betrieb für beste Aufzeichnungsqualität
BANDSPULENDURCHMESSER
Gross: bis 26,5 cm (10.5"): erste Schaltstufe Symbol : O
Klein: 18 cm (7") und weniger : zweite Schaltstufe Symbol: o
EINLEGEN DES TONBANDES
Zum Einlegen des Tonbandes ist die Abdeckklappe 5 zu versenken. Bitte
betätigen Sie vorläufig noch keine Drucktasten unter der Abdeckklappe.
Eine volle Bandspule auf den linken Wickelteller 1, eine leere Bandspule auf den
rechten Wickelteller 4 auflegen.
Die über die Bandspulen vorstehende Dreizackführung anheben und durch eine
60°-Drehung verriegeln.
Das Tonband gemäss nebenstehendem Bild einlegen. Es ist besonders darauf
zu achten, dass es hinter dem Fühlhebel 43 durchgeführt wird.
Das Bandende auf der Leerspule einhängen und mit einigen Umdrehungen
sichern.
8
9
ANSCHLUESSE für Aufnahme ( Eingänge )
Alle Anschlüsse für Eingang sind zweikanalig vorhanden. Alle Eingänge CH I
(links) führen auf den linken Eingangswähler 16, alle Eingänge CH II (rechts)
führen auf den rechten Eingangswähler 18.
MIC28Anschlüsse für hoch- und niederohmige Mikrophone
Alle Eingänge CH I werden mit dem linken Eingangswähler 16 gewählt.
Linker Eingangswähler 16 auf MIC LO schalten. (Für REVOX-Mikrophon ohne
Uebertrager).
Alle Eingänge CH II werden mit dem rechten Eingangswähler 18 gewählt.
Der Eingangswähler wird immer in die Stellung geschaltet, die als Eingang
gewünscht ist. Bei MIC sind zwei Stellungen vorhanden : LO für niederohmige
Mikrophone o h n e Uebertrager, HI für Mikrophone mit eingebautem Uebertrager
oder hohem Pegel (Kondensatortypen)
A U F N A H M E V O RW A H L T A S T E N
Mit den Aufnahmevorwahltasten die seitlich der beiden Anzeigeinstrumente
angebracht sind, wird die Aufnahme s p u r gewählt. (es zeigt immer das
Instrument neben der gedrückten Taste an)
Kanal I (CHANNEL I) führt auf den oberen Teil des Aufnahmekopfes.
Kanal II (CHANNEL II) führt auf den unteren Teil des Aufnahmekopfes.
Wird nur eine Taste gedrückt (MONO), so werden die Eingänge von CH I und
CH II zusammengeschaltet (Mischpult). Beide Tasten = Stereo
Drücken Sie die linke Aufnahmevorwahltaste 32 CHANNEL I
Eine gedrückte Taste kann durch nochmaliges Drücken ausgerastet werden
AU F N A H M E R E G L E R
Mit den Aufnahmereglern wird die Aussteuerung vorgenommen.
Alle Eingänge CH I führen über den Eingangswähler Kanal I 16 auf den
Aufnahmeregler Kanal I 15 .
Alle Eingänge CH II führen über den Eingangswähler Kanal II 18 auf den
Aufnahmeregler Kanal II 17.
10
11
AUSSTEUERUNG ( Betätigen der Aufnahmeregler )
Mit den Aufnahmereglern wird die Verstärkung der Aufnahmevorverstärker so
eingestellt, dass das Tonband optimal arbeiten kann. Dazu ist Jedem
Aufnahmekanal ein Zeiger-Instrument zugeordnet. Da die Aufnahmevorwahltaste
den Aufnahmekanal bestimmt, erfolgt die Anzeige immer neben der gedrückten
Taste CHANNEL I oder (und) CHANNEL II.
Wird nur eine Taste gedrückt wie in unserem Beispiel, so wirken beide Eingänge
auf diesen Kanal. Das Instrument zeigt dann die Summe an. (Mischpult) Ein
nichtbenutzter Aufnahmeregler muss deshalb immer geschlossen sein.
Drehen Sie den Aufnahmeregler Kanal II 17 auf 0 ( nichtbenutzter Eingang )
Besprechen Sie nun das Mikrophon und drehen Sie den Aufnahmeregler Kanal I
15 langsam auf. Beobachten Sie das Zeiger-Instrument links 33 und drehen Sie
soweit im Uhrzeigersinn bis bei Lautstärkespitzen der Zeiger bis auf 0 db (100%)
ausschlägt.
Der Pegel ist nun voreingestellt, das Tonband steht noch still.
VORHOEREN
Die Voreinstellung kann auch akustisch kontrolliert werden:
bei allen Geräten : mit Kopfhörern (Jack-Buchse 8 ) oder externem Ver stärker
(Anschluss OUTPUT 30 oder RADIO 29)
bei Koffergeräten : mit den eingebauten Lautsprechern.
Die Bedienungselemente (Wiedergabe-MONITOR) befinden sich auf der linken
Seite der Frontplatte.
Drehen Sie den Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf INPUT (Kontrolle des
Signals am Eingang)
Drehen Sie den Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I. (Kontrolle Kanal I)
Die Lautstärke des Vorhörens wird mit dem Lautstärkeregler für die Wiedergabe
11 eingestellt. (Der Aufnahmeregler wird nicht mehrverstellt.)
Drehen Sie den Wiedergabelautstärkeregler soweit auf, dass Sie eine
angenehme Lautstärke auf den eingebauten Lautsprechern haben.
(bzw. auf den Kopfhörern)
V o r s i c h t : Das Mikrophon darf nicht zu nah bei den Lautsprechern stehen,
sonst tritt akustische Rückkopplung ein (Pfeifen) Besser ist die Vor-Kontrolle mit
niederohmigen (5-600 Ohm) Kopfhörern. (Jack-Anschluss PHONES 8 )
Eingebaute Lautsprecher mit der Taste SPEAKERS OFF 41 ausschalten (unter
der Abdeckklappe).
AUFNAHME - BANDSTART( REC )
Drücken Sie die Laufwerktaste PLAY 21 und die Aufnahmetaste REC 23
gleichzeitig. (linkes VU-Meter. roter Punkt leuchtet) .
Drehen Sie den Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB (Hinterbandkontrolle)
12
13
Nun läuft das Tonband auf Aufnahme (Spur 1). Eine alte Aufzeichnung auf Spur
1 wird dabei automatisch g e l ö s c h t . Durch Umschalten des VorHinterbandkontrollschalters 14 von NAB auf INPUT kann die Bandaufzeichnung
mit dem Signal am Eingang verglichen werden.
STOP
Ist die Aufzeichnung beendet, drücken Sie die Laufwerktaste STOP 22 das
Tonband steht nun still, die Aufnahmefunktion ist abgeschaltet.
RUECKSPULEN
Zum schnellen Zurückspulen an den Bandanfang drücken Sie die Laufwerktaste
« 19 .
Zum Abstoppen des Tonbandes drücken Sie wieder kurz Taste STOP 22
Zum schnellen Vors pule n ist die Laufwerktaste 20 » zu drücken
WIEDERGABE(PLAY)
Steht der Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB und der Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I, so ist das Tonband zur Wiedergabe bereit.
Wenn das Tonband stillsteht drücken Sie die Laufwerktaste PLAY 21 Die
Wiedergabelautstärke wird mit dem Lautstärkeregler 11 eingestellt.
Für die Wiedergabe von Aufnahmen älterer REVOX-Geräte oder Aufnahmen
nach CCIR-Norm ist der Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf IEC zu schalten.
Der Wiedergabefunktionsschalter 12 hat noch weitere Stellungen
CH IIfür die Wiedergabe von der unteren Spur des
Wiedergabekopfes.
MONOfür die Wiedergabe von der oberen u n d unteren Spur
zusammengeschaltet auf alle Ausgänge.
STEREOfür die Wiedergabe von Stereo-Aufnahmen. (obere Spur auf
Ausgänge CH I oder linker Lautsprecher, untere Spur auf
Ausgänge CH II oder rechter Lautsprecher.) Der Balanceregler
13 gestattet die Stereoklangmitte zu verschieben. (Dieser Regler
steht sonst immer auf der markierten Mittelstellung.)
ANSCHLUESSE FUER WIEDERGABE (und Vorhören oder Aufnahmekontrolle)
Neben dem bereits erwähnten Anschluss für Kopfhörer befinden sich auf der
Rückwand Anschlüsse :
OUTPUT30 für Hi-Fi Verstärker oder zweites Bandgerät (auf AUX Eing.)
RADIO29 für Rundfunkempfänger (Aufnahme und Wiedergabe)
SPEAKERS 26 für Lautsprecher (Impedanz 4-16 Ohm). Eingebaute
Lautsprecher schalten sich dabei automatisch aus. Dieser
Anschluss ist nur dann in Funktion, wenn das Gerät mit den
steckbaren Endverstärkern ausgerüstet Ist.
Beachten Sie, dass der Pegel aller Ausgänge von der Stellung des
Lautstärkereglers 11 abhängig Ist. (Abschnitt WIEDERGABE 8.6.)
14
15
2. DIE KONZEPTION DES REVOX A-77
Die Konzeption des REVOX A-77 ist völlig neu. Mechanik und Elektronik sind
nach modernsten Gesichtspunkten in professioneller Technik ausgeführt.
Ein stabiles Druckgusschassis trägt das gesamte Laufwerk und die Elektronik.
Weitere Druckgussteile sind überall dort verwendet, wo die Stabilität der
Funktionssicherheit gleichzusetzen ist. So beispielsweise als Tonkopfträger, als
Befestigung für den Capstanmotor oder als Gehäuse - Seitenwände.
2 kräftige Wickelmotore bewirken ein gleichmässiges Aufwickeln des Bandes und
arbeiten gleichzeitig als elektrische Bandzugbremsen. Ein elektromagnetisch
betätigtes Servo-Bremssystem besorgt den Schnell-Stop.
Den präzisen Bandtransport übernimmt im REVOX A-77 ein exklusiver CapstanMotor, dessen Nenndrehzahl nicht mehr von der Netzfrequenz (50 oder 60 Hz)
abhängig ist.
Die Grundlage für diesen Antrieb bildet ein robuster und kräftiger Asynchronmotor mit elektronisch überwachter und gesteuerter Drehzahl.
Diese Kombination ergibt einen hochstabilen Antrieb, der weitgehendst von
Netzspannungs- und Belastungsschwankungen unabhängig ist.
Die Bandgeschwindigkeitsumschaltung erfolgt elektronisch.
Die Laufwerkfunktionen sind relaisgesteuert, elektrisch verriegelt und voll
fernsteuerbar.
Die gesamte Elektronik ist transistorisiert. Dadurch Ist das REVOX-Tonbandgerät
A-77 nach dem Einschalten sofort betriebsbereit, verbraucht wenig Strom und
erzeugt nur geringe Wärme.
Sämtliche Verstärker sind in professioneller Art auf steckbaren Printplatten
aufgebaut und mit Silizium Transistoren bestückt. Im Sinne einer
servicegerechten Konstruktion sind ebenfalls alle wichtigen Kabelanschlüsse
steckbar.
16
3. MAGNETBANDTECHNIK auch für Anfänger
Das Magnetband ist ein nahezu idealer Speicher. Eine Aufzeichnung lässt sich
ohne weiteres löschen, und das Tonband ist sogleich wieder für eine
Neuaufzeichnung bereit. Ein Tonband kann geschnitten werden. Es ist ebenso
leicht wieder zusammenzumontieren. Eine saubere Schnittstelle ist unhörbar.
Je nach Anforderungen kann ein Tonband mit höherer oder niedriger
Geschwindigkeit betrieben werden. Weiter kann die Breite eines Tonbandes
in Spuren aufgeteilt werden. Gebräuchlich sind heute Aufzeichnungen, die das
Band in zwei oder vier Spuren aufteilen.
Die Aufnahme ist von der Bedienung aus betrachtet sehr einfach. Es braucht
lediglich der Regler für die Aussteuerung richtig betätigt zu werden, was zudem
noch mit einem Instrument kontrolliert werden kann. Nicht ganz so einfach ist der
eigentliche Aufzeichnungsvorgang.
Wenngleich die Kenntnis dieses komplizierten Vorgangs für die Bedienung des
REVOX A-77 vollkommen unwichtig ist, seien doch wenigstens zwei
fundamentale Begriffe gestreift : die Vormagnetisierung und die Entzerrung.
3.1. DIE VORMAGNETISIERUNG
Die magnetische Aufzeichnung beruht darauf, dass sich die Molekularmagnete in
der aktiven Schicht des Tonbandes nach dem magnetischen Feld am
Aufnahmekopf ausrichten und dieser Lage verbleiben.
Dieser Vorgang verläuft nur in einem gewissen Bereich linear, sodass das
magnetische Material in diesem günstigen Bereich vor-magnetisiert werden
muss. Dies geschieht mit der sog. Hochfrequenzvormagnetisierung. (120 kHz)
Die Grösse dieser Vormagnetisierung ist von der Kennlinie des Tonbandes
abhängig, d.h. sie wird von der Bandsorte bestimmt.
Das REVOX Tonbandgerät A- 77 ist ab Werk auf REVOX-Tonband eingestellt.
Da die Vormagnetisierung auch mitbestimmend ist für den Frequenzgang und
den Klirrgrad, empfehlen wir Ihnen, möglichst immer REVOX-Tonband zu
verwenden.
Selbstverständlich lässt sich das REVOX Tonbandgerät A-77 auch für andere
Bandsorten optimal einstellen. Jedoch ist längst nicht jedes angebotene Tonband
ein Qualitätsprodukt. Die Verwendung bewährter Marken - Tonbänder gibt Ihnen
die beste Gewähr, die ausgezeichneten Eigenschaften Ihres REVOX A-77 voll
auszunutzen.
17
3.2. DIE ENTZERRUNG
Die Entzerrung korrigiert, einfach ausgedrückt, die systembedingten Verluste, die
bei der Aufzeichnung hoher Töne auftreten. Damit sich bezüglich Frequenzgang
und Rauschabstand (Dynamik) günstige Werte ergeben, wird das Tonspektrum
amplitudenmässig verzerrt und bei der Wiedergabe wieder entzerrt. Dieser
Vorgang erfolgt automatisch und ist genormt, damit die Austauschbarkeit der
Tonbänder gewährleistet bleibt.
Sie finden auf dem Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 die Bezeichnung NAB
(National Association of Radio and Television Broadcasters. USA-Norm) und IEC
(International Electrotechnical Commission) IEC ist praktisch identisch mit CCIR
(Europäische Norm).
Die Aufzeichnung des REVOX A-77 erfolgt nach NAB. Aufnahmen vom REVOX
A-77 sind demzufolge immer auf NAB abzuhören.
Aufnahmen von älteren REVOX - Geräten oder nach CCIR aufgenommene
Bänder sind auf der Stellung IEC wiederzugeben.
Die oben erwähnte Verzerrung (Anhebung der hohen Frequenzen) ist besonders
zu beachten, wenn der Frequenzgang über Band gemessen werden soll. Wird
eine Frequenzgangmessung bei Vollpegel ausgeführt, so treten bei hohen
Frequenzen unweigerlich Übersteuerungen auf, die das Messergebnis
verfälschen.
Frequenzgangmessungen werden daher immer bei einem Pegel von -20 db
(10-fach geringere Eingangsspannung als für Vollaussteuerung erforderlich)
durchgeführt.
18
4. SPURLAGEN
Im Bestreben, die Speicherkapazität eines Tonbandes möglichst auszunutzen,
wird dessen Breite in zwei oder vier Spuren aufgeteilt. Man spricht von H a l b oder V i e r t e l s p u r aufzeichnung. Eine Halbierung der Spur ergibt doppelte
Aufnahmedauer für identische Bandlänge.
Die Unterteilung in mehrere Spuren hat auf den Frequenzgang der Aufzeichnung
keinen Einfluss. Hingegen wird die Dynamik, d.h., der Bereich zwischen
Vollaussteuerung und dem Rauschen des Bandes kleiner.
Die Viertelspuraufzeichnung ist auch anspruchsvoller bezüglich Sauberkeit der
Tonköpfe und des Tonbandes.
Für Mono-Aufzeichnung stehen somit bei Halbspurmaschinen zwei, bei
Viertelspuraufzeichnung vier unabhängige Spuren zur Verfügung.
Die S t e r e o - A u f z e i c h n u n g erfordert für die Kanäle links und rechts je
eine Spur. Es werden somit gleichzeitig zwei Spuren benutzt. Bei HalbspurStereoaufzeichnung ist das Band in einem Durchgang voll bespielt. Bei
Viertelspurgeräten werden im ersten Durchgang nur zwei der vier Spuren
bespielt.
Die folgenden Illustrationen sollen die Vorgänge an den Tonköpfen etwas
anschaulicher darstellen.
4.1. MONO - HALBSPUR
Um die Austauschbarkeit der Tonbänder zu garantieren, sind die Spurlagen
genormt. Bei der Halbspur-Monoaufzeichnung ist die obere Hälfte S p u r 1 und
die untere Hälfte S p u r 2 benannt.
Nach internationaler Norm wird zuerst die obere Spur, also S p u r 1 bespielt.
(reine Mono-Geräte enthalten nur für die obere Kopfhälfte einen Aufnahmekopf.)
Es besteht also folgende grundsätzliche Situation, die Sie sich bitte gut
einprägen wollen:
19
Eine eventuell auf Spur 1 schon vorhandene Aufzeichnung wird beim
Überfahren des Löschkopfes in Aufnahmestellung automatischgelöscht.
Das nunmehr neutrale Tonband bewegt sich über den Aufnahmekopf und wird
von neuem moduliert. Die neue Aufzeichnung bewegt sich weiter über den
Wiedergabekopf, wo bereits die eben aufgezeichnete Modulation über den
Wiedergabeverstärker kontrolliert werden kann. (Hinterbandkontrolle.)
Diese direkte Aufnahmekontrolle ist nur
mit der studiomässigen Anordnung mit 3
Tonköpfen möglich.
Die klare Trennung der Aufnahme und
Wiedergabefunktionen bei den Tonköpfen
und den Verstärkern ermöglicht neben der
"über Band" -Kontrolle auch interessante
Trickschaltungen.
Das auf Spur 1 voll bespielte Tonband
befindet sich auf der rechten Bandspule.
Nach internationaler Norm wird nun die
volle Bandspule um 180° gedreht auf dem
linken Wickelteller wieder aufgesetzt.
Nun liegt die bespielte Spur 1 unten. Ohne Umschaltung der Aufnahmekanäle
kann jetzt mit der oberen Kopfhälfte die S p u r 2 aufgenommen werden.
Nach erfolgtem zweiten Durchlauf ist das Tonband bei Halbspur-Aufzeichnung
gefüllt.
20
4.2. MONO - VIERTELSPUR
Bei Mono-Viertelspuraufnahmen wird beim ersten Durchgang mit dem oberen
Kopfteil ebenfalls zuerst Spur 1 aufgezeichnet.
Dann wird das Tonband wie bekannt gewendet und im zweiten Durchgang erfolgt
die Aufzeichnung der zweiten Spur. (Ohne Umschaltung der Aufnahmekanäle).
Da bis jetzt erst zwei der vier Spuren bespielt sind, wird das Tonband nochmals
gewendet.
Gleichzeitig wird der Aufnahmekanal umgeschaltet. Dazu wird die
Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II gedrückt. (Linke Taste CHANNEL I durch
nochmaliges Drücken auslösen). Die Aufzeichnung erfolgt dann über den
Aufnahmekanal II und den unteren Kopfteil.
Nun sind drei der vier Spuren bespielt.
21
Nach erfolgtem dritten Durchlauf wird das Tonband nochmals gewendet.
Die vierte Spur wird bei g l e i c h e r Einstellung der Aufnahmevorwahltaste
(CHANNEL II) bespielt.
Wird das Tonband wieder gewendet, so ist der Anfang des Tonbandes (Spur 1)
zur Wiedergabe bereit. Der obere Teil des Wiedergabekopfes tastet die Spuren 1
und 2 ab, der untere Teil die Spuren 3 und 4. Die entsprechenden Stellungen des
Wiedergabefunktionsschalters sind:
CH ISpuren 1 und 2
CH IISpuren 3 und 4
Bei der Wiedergabe von Viertelspuraufzeichnungen ist also analog zur Aufnahme
für die Spuren 3 und 4 der Wiedergabefunktionsschalter auf CH II (Kanal II)
umzuschalten.
Aufzeichnung a b w e i c h e n d von der internationalen Norm
Abweichend von der internationalen Norm besteht nun bei Mono-Aufzeichnung
die Möglichkeit, nach erfolgtem Bespielen der Spur 1 das Tonband nicht zu
wenden sondern zurückzuspulen. Wenn das Tonband wieder am Anfang steht,
wird auf Aufnahmekanal II (CHANNEL II) umgeschaltet. Spur 2 wird in gleicher
Richtung wie Spur 1 aufgezeichnet. (Parallelspuraufzeichnung.)
Analog bestehen für die Viertelspuraufzeichnung dieselben Möglichkeiten.
Bandumlegen erfolgt dann erst, wenn zwei Spuren bespielt sind.
Bei der Wiedergabe kann durch einfache Spurumschaltung (CH I / CH II)
Spur 1 oder Spur 3 (Spur 2 oder 4 ) gewählt werden.
22
4.3. STEREO - HALBSPUR
Bei der Aufzeichnung von stereophoner Modulation werden immer gleichzeitig
zwei Spuren belegt. Der linke Kanal wird auf Spur 1 (oben) und der rechte Kanal
auf Spur 2 (unten) aufgezeichnet.
Bei Halbspuraufzeichnung Ist demzufolge in einem Durchgang das ganze
Tonband bespielt.
4.4. STEREO - VIERTELSPUR
Bei Stereo-Viertelspuraufnahmen werden im ersten Durchgang die Spuren 1 und
3 belegt und nach Umlegen des Tonbandes die Spuren 2 und 4 .
Bei der Archivierung der Tonbänder (siehe auch Abschnitt 16) ist es sinnvoll,
neben Titel und Dauer auch Geschwindigkeit und S p u r l a g e einer
Aufzeichnung zu notieren. Dies ist insbesondere für Mono-Viertelspur
empfehlenswert.
23
5. VORBEREITUNGEN zum Betrieb
Das REVOX Tonbandgerät A-77 kann horizontal oder vertikal betrieben werden.
Bei horizontalem Betrieb sind die Kufen an der Vorderkante abnehmbar.
5.1. KONTROLLEN VOR DER INBETRIEBNAHME
Vom Herstellerwerk ist das Gerät auf 220 V W e c h s e l s p a n n u n g
eingestellt.
Es lässt sich an Wechselspannungsnetze mit folgenden Spannungen anpassen:
110 V117 V
130 V
150 V145 V
220 V(voreingestellter Wert)
240 V245 V
250 V
Der Spannungswähler ist auf dem Geräte boden
zugänglich.
Entspricht der eingestellte Wert nicht der
Netzspannung, so ist der Spannungswähler bei
ausgeschaltetem Gerät mit einem Geldstück in die
richtige Position zu drehen.
Die Netzsicherung ist ab Werk für 220 - 250 V Netzspannung bemessen.
(220 V / 0,5 A)
Für Netzspannungen von 110 - 15 0 V ist eine Sicherung von 1.0 A einzusetzen.
DAS GERAET DARF NUR AN WECHSELSPANNUNGSNETZE
ANGESCHLOSSEN WEPDEN.
Dank eines neuartigen Capstan-Antriebsaggregates ist die F r e q u e n z der
Netzspannung nicht kritisch. Das REVOX Tonbandgerät A-77 kann o h n e
Umbau an 50 Hz- und 60 Hz-Netzen betrieben werden.
Kontrollieren, ob der Fernsteuer- B l i n d s t e c k e r 24 in die Buchse REMOTE
CONTROL 25 eingesteckt ist.
5.2. BANDGESCHWINDIGKEIT, BANDSPULENGROESSE
Netzanschluss: Den Apparatestecker des Netzkabels in die Buchse 31
einstecken und mit der Netzsteckdose verbinden.
Einschalten: Mit dem Knebelschalter 7 auf der Frontplatte wird das Gerät
eingeschaltet.
24
Drehrichtung rechts:
Bandgeschwindigkeit 19 cm/s (7 ½“)
für höchste Ansprüche.
Drehrichtung links
Bandgeschwindigkeit 9,5 cm/s (3 ¾“)
für wirtschaftlichen Betrieb.
Der eingeschaltete Zustand wird durch das Aufleuchten der Betriebsanzeige 6
signalisiert.
Jede Drehrichtung hat zwei Schaltstufen.
Die erste Schaltstufe mit dem grossen Kreissymbol ist
für den Betrieb mit Grossen Bandspulenvorgesehen
(26,5 cm 10, 5")
Werden auf der linken Seite Bandspulen mit einem
Durchmesser von 18 cm (7") und kleiner verwendet, so
ist auf die zweite Stufe mit dem kleinen Kreissymbol
zu schalten.
Nach Möglichkeit sind immer auf bei den Seiten Bandspulen mit gleichem
Kerndurchmesser zu verwenden.
5.3. EINLEGEN DES TONBANDES
Die volle Bandspule ist auf dem l i n k e n 1, die leere Bandspule auf dem
r e c h t e n Spulenteller 4 auf zulegen .
Wenn die Bandspulen richtig auf den Spulentellern aufliegen, können sie durch
Anheben und Drehen des Mitteldornes der Dreizackführung verriegelt werden.
Da die Bandspulen beim Umspulen hohe Geschwindigkeiten erreichen, ist diese
Verriegelung unbedingt auszuführen.
25
Es können Bandspulen bis max. 26,5 cm (10,5“) Durchmesser verwendet
werden.
Zum Einlegen des Tonbandes ist die bewegliche Abdeckklappe 5 zu versenken.
Die versenkte Kopfabdeckung legt die Bandführungen und die Tonköpfe für
Vorbereitung, Montage und zur Reinigung frei. Wie das Tonband einzulegen ist,
geht aus der Abbildung auf Seite 9 (Kurzanleitung) hervor. Es ist besonders
darauf zu achten, dass das Tonband hinter dem Umlenkbolzen 43 durchgeführt
wird.
Der Bandanfang wird auf der Leerspule eingehängt und durch einige
Umdrehungen fixiert.
Nach dem Hochklappen der Abdeckklappe ist das Tonband zur Aufnahme oder
Wiedergabe bereit.
ZAEHLWERK
Beim Einlegen des Tonbandes drücken Sie die NULL-Taste 3 des vierstelligen
Bandzählwerkes. Damit erhalten Sie sichere Referenzangaben, die Ihnen das
spätere Auffinden bestimmter Bandstellen wesentlich erleichtern.
Im Vergleich mit dem früheren REVOX-Modell G 36 zeigt das Zählwerk des
REVOX A-77 den doppelten Wert für dieselbe Bandlänge an. Alte ArchivZählwerkangaben sind demzufolge mit einem Faktor 2 zu multiplizieren.
26
6. LAUFWERKFUNKTIONEN
In der Folge werden die Laufwerkfunktionen beschrieben, die für Aufnahme und
Wiedergabe gleich sind.
Für die nächsten Übungsschritte ist die Ausgangsposition folgende:
Tonband eingelegt;
Bandgeschwindigkeit beliebig;
Nach Grösse der aufgelegten Bandspulen auf die entsprechende Stufe schalten.
(Bandzug)
6.1. FUNKTIONSTOP22
Wird das Gerät eingeschaltet, so steht es auf Position STOP. Die Verstärker sind
im Betrieb und der Capstan-Motor dreht mit der vorgewählten Geschwindigkeit.
Die Andruckrolle 49 befindet sich in Ruhelage, das Tonband bleibt somit stehen.
Die Servo-Bremsen für die Bandspulen sind in STOP-Position wirksam, d.h.,
gebremst. (auch bei ausgeschaltetem Gerät)
Aus der STOP-Position kann in jede beliebige Laufwerkfunktion geschaltet
werden.
Wird aus irgend einer Laufwerkfunktion auf die STOP-Taste gedrückt so wird die
Funktion unterbrochen, das Tonband wird abgestoppt und der oben erwähnte
Bereitschaftszustand tritt ein.
Bei Abschaltung durch den automatischen optischen Bandendschalter 36 tritt
derselbe Zustand ein wie beim Betätigen der STOP-Taste.
6.2. FUNKTIONUMSPULEN
SCHNELLERVORLAUF
20
SCHNELLERRUECKLAUF19
Die Taste 20 » bewirkt schnellen Vorlauf des Tonbandes.
Die Taste 19 « bewirkt schnellen Rücklauf des Tonbandes.
Diese Tasten können aus jeder Position direkt betätigt werden. Es kann auch von
der einen Umspulrichtung in die entgegengesetzte Richtung geschaltet werden.
Dadurch wird das Tonband besonders behutsam abgebremst.
Wenn sich das Tonband in schnellem Vor- oder Rücklauf befindet, ist die Taste
PLAY 21 elektrisch verriegelt, d.h. sie ist wirkungslos.
27
6.3. FUNKTIONPLAY21
(Wiedergabe)
Durch Betätigen der Taste PLAY wird der Bandtransport in der gewählten
Geschwindigkeit gestartet.
Die Taste PLAY darf nur betätigt werden, wenn das Tonband stillsteht.
Befindet sich das Tonband in Bewegung, so ist zuerst die Taste STOP zu
drücken, dann ist abzuwarten bis das Tonband stillsteht.
Aus der PLAY-Position darf ohne weiteres direkt auf schnelles Vor- oder
Rückspulen übergegangen werden.
Läuft das Tonband bereits auf Wiedergabe, so kann ohne Bandstop auf
Aufnahme geschaltet werden, indem gleichzeitig die Tasten PLAY und REC 23
gedrückt werden.
Die bisher erklärten Laufwerkfunktionen sind allgemeingültig und für Aufnahme
und Wiedergabe verbindlich. Bitte fahren Sie mit der Lektüre erst dann fort, wenn
Ihnen das Bandeinlegen und die Bedienung der Taste PLAY, STOP sowie
schneller Vor- und Rücklauf keine Probleme mehr bereiten.
28
7. VERSTÄRKER-FUNKTIONEN
Das REVOX Tonbandgerät A-77 besitzt völlig getrennte Aufnahme- und
Wiedergabeverstärker.
Das folgende Blockschaltbild ist in Aufnahme- und Wiedergabeteil getrennt. Die
rote Fläche zeigt den Aufnahmeteil inkl. Anschlüsse, Verstärker und
Bedienungselemente.
Das Blockschaltbild ist so aufgebaut, dass die Anschlüsse auf der Rückseite und
die Bedienungselemente auf der Frontplatte sich in natürlicher Position befinden.
Später wird der Aufnahmekanal immer rot hervorgehoben sein. So lassen sich
mit dem Blockschaltbild auch komplizierte Vorgänge einfach erklären. Es wird
neben den Erläuterungen verwendet , um dem technisch Interessierten die
Einsicht in die Funktionsvorgänge zu erleichtern. Dies ist besonders für die
Tricktechnik ein wesentlicher Vorteil.
7.1. AUFNAHMEVERSTAERKER (roter Teil)
Die Aufnahmekanäle besitzen je einen Eingangswähler Kanal I (links) 16 und
Kanal II (rechts) 18 mit denen die verschiedenen Eingänge auf den Vorverstärker
geschaltet werden können.
Auf diese Vorverstärker folgen die beiden Aufnahmeregler Kanal I 15 (links) und
Kanal II 17 (rechts), mit welchen die Aussteuerung vorgenommen wird.
Die Tasten CHANNEL I 32 und CHANNEL II 35 ermöglichen es, über den
Aufnahmefunktionsschalter die Kanäle zusammenzuschalten und so gemischt
auf einer Spur aufzunehmen. (Mischpultbetrieb)
Die Aufnahmeverstärker verstärken das Signal schliesslich auf den für die
Aufzeichnung durch den Aufnahmekopf erforderlichen Wert.
29
7.2. WIEDERGABEVERSTAERKER
Der Wiedergabeverstärker ist vom Aufnahmeverstärker vollständig getrennt. Er
hat die Aufgabe, die im separaten Wiedergabekopf 47 induzierte Spannung
unabhängig von der eingestellten Betriebsart zu verstärken. Dadurch wird es
möglich, eine Aufnahme schon wärend der Aufzeichnung direkt vom Tonband zu
kontrollieren.
Der Wiedergabeverstärker arbeitet mit je einem Vorverstärker pro Kanal, der
direkt mit dem Wiedergabekopf gekoppelt Ist.
Darauf folgen der Umschalter für die Vor- Hinterbandkontrolle 14 , die
Wiedergabelautstärkeregulierung 11 und ein Funktionsschalter 12, der
verschiedene Arten der Wiedergabe ermöglicht.
Zwei weitere Wiedergabeverstärker mit Balanceregulierung 13 verstärken das
Signal auf Leitungspegel, der an den Ausgangsbuchsen OUTPUT 30, RADIO 29
oder am Kopfhörerausgang PHONES 8 zur Verfügung steht. Ebenso werden die
steckbaren Endverstärker durch diese Stufen angesteuert.
Auf Klangregelstufen wurde bewusst verzichtet. Dadurch wird eine häufige
Fehlerquelle in der Bedienung vermieden. Klangregelstufen mit exakt
reproduzierbarem Verhalten sind zudem nur mit erheblichem Aufwand
realisierbar.
(Der REVOX HI-FI Verstärker besitzt solche Klangregler)
Da die Wiedergabekanäle immer im Betrieb sind, und deren
Bedienungselemente auch für die Aufnahmekontrolle von Bedeutung sind, wird
die WIEDERGABE in der chronologischen Reihenfolge zuerst erklärt.
30
8. WIEDERGABE
Für die Wiedergabe bestehen beim REVOX A-77 verschiedene Möglichkeiten.
Bei allen Geräten:
Wiedergabe über Kopfhörer
Auf der Frontplatte können Stereokopfhörer mit einer Impedanz von 5-600 Ohm
am Jack-Anschluss 8 eingesteckt werden. (optimale Anpassung 200-400 Ohm)
Diese sind insbesondere für die direkte Aufnahmekontrolle vorgesehen, sie
eignen sich jedoch auch vorzüglich für eine eindrucksvolle Stereo - Wiedergabe.
Wiedergabe über separaten HI – FI V e r s t ä r k e r
An den Buchsen OUTPUT 30 können HI-FI Verstärker angeschlossen werden.
Die niedrige Impedanz erlaubt den Anschluss langer Leitungen. Die
Ausgangsspannung beträgt max. 2,5 V (Impedanz 600 Ohm)
Wiedergabe über Rundfunkgeräte
An der DIN-Buchse 29 können Stereo-Rundfunkgeräte angeschlossen werden.
Damit ist die Verbindung für die Wiedergabe über Rundfunkgerät u n d für die
Aufnahme von Sendungen hergestellt.
Bei Geräten mit eingebauten Endverstärkern:
Wiedergabe über separate Lautsprecher
Anden DIN-Buchsen SPEAKERS 26 können Lautsprecher mit Impedanzen von 4
- 16 Ohm angeschlossen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Lautsprecher
die maximale Ausgangsleistung der Endverstärker von je 10 Watt verarbeiten
können.
Bei Koffergeräten mit eingebauten Lautsprechern:
Wiedergabe über eingebaute Lautsprecher
Die eingebauten Lautsprecher sind direkt mit den eingesteckten Endverstärkern
verbunden. Werden an die Lautsprecherbuchsen SPEAKERS 26 externe
Lautsprecher angeschlossen, so schalten sich die eingebauten Lautsprecher
automatisch aus.
Bei Anschluss an eine HI-FI Anlage kann mit der Taste SPEAKERS OFF 41 die
Lautsprecherwiedergabe ausgeschaltet werden.
31
8.1. VERBINDUNGEN
Für Geräte ohne Endverstärker ist die Verbindung zum separaten HI-FI
Verstärker oder zu einem Rundfunkgerät gemäss nachstehender Abbildung
herzustellen.
Die Verbindung zum separaten Verstärker hat mit einem zweiadrigen
abgeschirmten Kabel zu erfolgen. (REVOX Kabel C2C, diverse Längen) Dabei Ist
die Polung zu beachten, damit links und rechts anschliessend nicht vertauscht
sind.
Der Anschluss des Rundfunkempfängers erfolgt mit einem DIN-Verbindungskabel für Aufnahme und Wiedergabe (REVOX-Kabel NWAN, diverse Längen)
Gleichzeitig kann auch die Verbindung vom Verstärkerausgang zum AUXEingang 27 hergestellt werden. (Für Aufnahmen vom Verstärker)
Für Geräte mit eingebauten Endverstärkern werden Lautsprecher mit einer
Impedanz von 4 - 16 Ohm an den DIN-Buchsen SPEAKERS 26 angeschlossen.
Die Lautsprecherimpedanz von 4 Ohm darf nicht unterschritten werden. Beim
Anschluss Ist darauf zu achten, dass keine Kurzschlüsse entstehen. Ist ein
Kurzschluss vorhanden, so bleibt der entsprechende Lautsprecher stumm, und
bei genügender Aussteuerung brennt die Feinsicherung ( 1,0 A träge) des
Endverstärkers durch.
32
Schalter- und Reglerstellungen Wiedergabe
Auf dem Bedienungsfeld sind die Regler und Schaltscheiben der l i n k e n Seite
für die W i e d e r g a b e bestimmt.
1. POWER-Schalter auf die gewünschte Bandgeschwindigkeit und den
Für Bänder, die auf einem älteren REVOX-Gerät oder nach CCIR
aufgenommen wurden, ist auf IEC zu schalten.
4.Balanceregler 13 auf die markierte Skalenmitte stellen.
Dies ist die Grundstellung des Balancereglers für Stereo und
Mono - Wiedergabe.
5.Der Wiedergabefunktionsschalter 12 bestimmt die Art der Wiedergabe.
A. STEREO Beide Kanäle werden getrennt verstärkt und stehen
auch an den Ausgängen separat zur Verfügung.
B.CH I Die Wiedergabe von Spur 1 (Spur 1 und 2 bei
Viertelspur) Ist auf alle Ausgänge geschaltet.
C.CH IIDie Wiedergabe von Spur 2 (Spur 3 und 4 bei
Viertelspur) ist auf alle Ausgänge geschaltet.
D.MONOBeide Spuren zusammengeschaltet auf
allen Ausgängen.
33
8.2. (5.A) Wiedergabefunktionsschalter 12
Für die Wiedergabe von stereophonen Aufzeichnungen.
Auf die Ausgänge CH I ist die Modulation des Kanals I (links)
Spur 1 bei Halbspur
Spur 1 oder 2 bei Viertelspur geschaltet.
Auf die Ausgänge CH II Ist die Modulation des Kanals 11 (rechts)
Spur 2 Halbspur
Spur 3 oder 4 Viertelspur geschaltet.
Diese Schaltung gilt auch dann, wenn zwei Monoaufzeichnungen gleichzeitig
getrennt wiedergegeben werden sollen. (z.B. gleichzeitige Erläuterung getrennt
in zwei Sprachen).
Stellung : STEREO
8.3. (5.B) Wiedergabefunktionsschalter 12
Für die monophone Wiedergabe von der oberen Kopfhälfte
Spur 1 oder 2 bei Halbspur
Spur 1 oder 2 bei Viertelspur
auf alle Ausgänge geschaltet.
So ergibt sich eine Mono-Wiedergabe über beide Lautsprecher.
Dies ist die Standard-Schaltung für die Mono-Wiedergabe von HalbspurAufzeichnungen sowie für die ersten beiden Durchgänge bei Viertelspur.
Stellung : CH I
34
8.4. (5.C) Wiedergabefunktionsschalter 12
Für die Wiedergabe von der u n t e r e n Kopfhälfte.
Spur 2 bei Halbspur
(bei Aufzeichnung in gleicher Richtung wie Spur 1, abweichend von internationaler Norm)
Spur 3 oder 4 bei Viertelspur
auf alle Ausgänge geschaltet.
So ergibt sich eine Mono-Wiedergabe über beide Lautsprecher.
Dies ist die Standard-Schaltung für die Mono-Wiedergabe des dritten und vierten
Durchgangs bei V i e r t e l s p u r .
Stellung : CH II
8.5. (5.D) Wiedergabefunktionsschalter 12
Die Aufzeichnungen auf den Spuren 1 und 2, bei Viertelspurgeräten spuren 1
und 3 oder 2 und 4, werden z u s a m m e n g e s c h a l t e t und sind gemischt
auf allen Ausgängen zur Verfügung.
Diese Schaltstellung ist insbesondere für die m o n o p h o n e Wiedergabe von
Stereo-Aufzeichnungen vorgesehen.
Weiter können zum Beispiel Text und Begleitmusik getrennt aufgenommen werden und in Stellung MONO gemischt wiedergegeben werden.
Stellung : MONO
35
6. Zum Bandstart für WIEDERGABE Taste PLAY 21 kurz drücken.
Mit dem Lautstärkeregler 11 die gewünschte Lautstärke einstellen.
Die Klangmitte bei Stereo oder das Lautstärkeverhältnis der beiden Kanäle
bei Monowiedergabe kann mit dem Balanceregler 13 korrigiert werden.
Bei der Wiedergabe über einen separaten Hi-Fi Verstärker oder ein Rundfunkgerät ist zu beachten, dass der Pegel der Ausgänge OUTPUT und RADIO von der
Stellung des Lautstärkereglers abhängig ist.
Der Lautstärkeregler 11 soll immer möglichst weit geöffnet werden, mindestens
aber soweit, dass bei "Normalstellung" des Lautstärkereglers am Verstärker oder
Rundfunkgerät die gewohnte Lautstärke auftritt.
Da der Ausgang OUTPUT die Norm-Impedanz von 600 Ohm aufweist, kann für
professionellen Gebrauch eine Markierung für definierte Ausgangsspannung
(z.B. 1.55 V / + 6 db) am Wiedergabe-Lautstärkeregler 11 angebracht werden.
8.6. ZUSAMMENFASSUNG WIEDERGABE
1. POWER-Schalter 7 auf Bandgeschwindigkeit und Bandspulendurchmes-
ser einstellen.
2. Vor- Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
Für Aufnahmen von älteren REVOX-Geräten oder Bändern nach CCIR
auf IEC schalten.
Spur 1 oder 2 bei Halbspurgeräten
Spur 1 oder 2 bei Viertelspurgeräten
CH II für monophone Wiedergabe von:
Spur 2 bei Halbspurgeräten (Parallelspurbetrieb)
Spur 3 oder 4 bei Viertelspurgeräten
MONO für monophone Wiedergabe von stereophonen Aufzeichnungen.
Für gemischte Wiedergabe von Spur 1 + 2 oder Spur 1 + 3
sowie Spur 2 + 4 bei Viertelspurgeräten.
5. Lautstärkeregler 11 auf 5 (Voreinstellung)
6. Taste PLAY 21 drücken.
36
9. AUFNAHME
Gebräuchliche Tonspannungsquellen können an Eingängen unterschiedlicher
Empfindlichkeit angeschlossen werden.
Eingang:Tonspannungsquelle :
MIC28Mikrophon, zwei Empfindlichkeitsstufen für hoch- und
niederohmige Typen.
RADIO29Rundfunkgerät, Norm-Anschluss (DIN) 5-pol für Aufnahme
und Wiedergabe in Stereo
AUX27Verstärker, Tuner, Plattenspieler mit Entzerrvorverstärker,
Tonbandgeräte, Mischpult.
Alle Eingänge befinden sich auf dem rückseitigen Anschlussfeld. Einzig die
Mikrophoneingänge sind zusätzlich auch auf der Frontplatte vorhanden.
(Jack-Anschluss MIC CH I 9 , und MIC CH II 10 )
Die MIC-Eingänge auf der Frontplatte und auf der Rückseite sind identisch und
können wechselseitig verwendet werden.
Die Eingangswähler Kanal I 16 (links) und Kanal II 18 (rechts) besitzen je zwei
Stellungen für Mikrophon: MIC LO und MIC HI
MIC LO(low) für niederohmige Mikrophone (ohne Uebertrager) mit
niedrigem Ausgangspegel.
MIC HI(high) für hochohmige Mikrophone (dynamische Typen mit
Uebertrager und hohem Ausgangspegel)
Die Bedienungselemente für die Aufnahme befinden sich auf der r e c h t e n
Seite der Frontplatte. Sie sind kanalweise zusammengefasst. Die Eingänge CH I
lassen sich durch den linken Eingangswähler 16 , die Eingänge CH II durch den
rechten Eingangswähler 18 getrennt vorwählen.
Die Eingänge CH I werden immer mit dem linken Aufnahmeregler 15
ausgesteuert. Analog dazu erfolgt die Aussteuerung der Eingänge CH II immer
mit dem rechten Aufnahmeregler 17 .
Die Aussteuerungsanzeige erfolgt mit den VU-Meter Zeigerinstrumenten 33 für
Kanal I (CHANNEL I) und 34 für Kanal II (CHANNEL 11)
Auf welcher Spur die Aufnahme erfolgen soll, wird durch die Schaltstellung der
beiden Aufnahmevorwahltasten CHANNEL I 32 und CHANNEL II 35 bestimmt.
CHANNEL IAufzeichnung über Kanal I auf die obere Kopfhälfte:
Spur 1 oder 2 bei Halbspurgeräten.
Spur 1 oder 2 bei Viertelspurgeräten.
CHANNEL IIAufzeichnung über Kanal II auf die untere Kopfhälfte:
Spur 2 bei Halbspurgeräten (Parallelspurbetrieb)
Spur 3 oder 4 bei Viertelspurgeräten.
38
Wird nur eine der Tasten gedrückt, so können die durch die Eingangswähler
eingestellten Eingänge mit den entsprechenden Aufnahmereglern gemischt
werden. (Mono-Mischpultbetrieb). Das VU-Meter neben der gedrückten Taste
zeigt die Summe der beiden Aussteuerungen, also das Mischprodukt an.
Der Aufnahmeregler eines nichtbenutzten Eingangswählers s o l l i m m e r
g e s c h l o s s e n sein.
Für Stereo-Aufzeichnungen sind b e i d e Aufnahme-Vorwahltasten CHANNEL I
u n d CHANNEL II g l e i c h z e i t i g zu drücken. Die Aufzeichnung der beiden
Kanäle erfolgt getrennt: linker Kanal CH I obere Tonkopfhälfte, rechter Kanal CH
II untere Tonkopfhälfte.
Eine gedrückte Aufnahmevorwahltaste wird durch nochmaliges Drücken
ausgerastet.
Bei der Aufnahme wird automatisch eine eventuell vorhandene alte Aufzeichnung
auf der entsprechenden Spur g e l ö s c h t .
Dazu ist in Bandlaufrichtung gesehen, vor dem Aufnahmekopf ein Löschkopf 45
vorhanden. Dieser Tritt erst in Funktion, wenn g l e i c h z e i t i g mit der
Laufwerktaste PLAY 21 auch die Aufnahmetaste REC 23 (Record) gedrückt wird.
Die Aufnahmefunktion wird durch den roten Punkt im VU- Metersignalisiert. Diese
Bedingung, dass für den Aufnahmebandstart gleichzeitig die Tasten PLAY und
REC betätigt werden müssen, wirkt als zuverlässige Sicherung gegen
unbeabsichtigtes Löschen einer bestehenden Aufnahme.
9.1. MONO - AUFNAHMEN
In der Folge werden die möglichen Aufnahmeschaltungen am Beispiel von
Mikrophon-Aufnahmen erklärt. Diese gelten analog auch für die Eingänge RADIO
und AUX, wenn die Eingangswähler in die entsprechenden Stellungen gebracht
werden.
Aufnahme S P U R I (Spur 2) / Mikrophon auf Eingang MIC CH I
1. Mikrophon auf Eingang MIC CH I auf der rückseitigen Anschlussplatte 28
oder auf der Fronplatte 9 anschliessen.
2. Eingangswähler Kanal I 16 auf MIC LO oder MIC HI schalten.
(je nach Mikrophontyp)
3. Aufnahmeregler 17 des nichtbenutzten Kanals II auf 0 stellen.
(Die Stellung des Eingangswählers Kanal II ist damit nicht mehr von
Bedeutung)
4. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten)
5. Laufwerktaste PLAY 21 und Aufnahmetaste REG 23 gleichzeitig drücken.
Das Tonband wird zur Aufnahme mit der vorgewählten Geschwindigkeit
transportiert. Eine eventuell auf Spur 1 (Spur 2) vorhandene Aufzeichnung
wird dabei automatisch gelöscht. Das beleuchtete VU-Meter 33 signalisiert
39
den Aufnahmezustand für Kanal I.
6. Aufnahmeregler links 15 für Kanal I auf den für die Aussteuerung
erforderlichen Wert öffnen.
7. Aufnahmekontrolle "hinter Band": Die Aufnahme kann während dem
Aufzeichnungsvorgang direkt vom Tonband kontrolliert werden. Dafür
gelten folgende Schaltstellungen (Wiedergabe) :
Wiedergabefunktionsschalter 12 CH I, Vor-Hinterbandkontrollschalter 14
NAB, Kontroll-Lautstärke mit dem Lautstärkeregler 11 für Wiedergabe.
Kontrollmöglichkeit über Kopfhörer, Lautsprecher oder Verstärker.
Aufnahme S PUR 1 (Spur 2 ) / Mikrophon auf Eingang MIC CH II
1. Mikrophon auf Eingang MIC CH II auf der rückseitigen Anschlussplatte 28
oder auf der Frontplatte 10 anschliessen.
2. Eingangswähler Kanal II 18 auf MIC LO oder MIC HI schalten.
3. Aufnahmeregler 15 des nichtbenutzten Kanals I auf o stellen.
4. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten)
5. Laufwerktaste PLAY 21 und Aufnahmetaste REC 23 gleichzeitig drücken.
6. Aufnahmeregler rechts 17 für Kanal II auf den für die Aussteuerung
erforderlichen Weit öffnen.
7. Die Schaltstellung für die Aufnahmekontrolle bleibt dieselbe.
40
Aufnahme SPUR 1 (Spur 2)
Mikrophone auf den Eingängen MIC CH I u n d MIC CH II
MISCHPULTBETRIEB
1. Je ein Mikrophon an die Eingänge MIC CH 1 und MIC CH II anschliessen.
2. Die Eingangswähler von Kanal I und Kanal II sind entsprechend den
angeschlossenen Mikrophonen auf MIC LO oder HI zu schalten. Es können
gleichzeitig hoch- und niederohmige Typen verwendet werden.
3. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten).
4. Laufwerktaste PLAY und Aufnahmetaste REC gleichzeitig drücken.
5. Die Anteile der beiden Mikrophone können einzeln geregelt werden.
Aufnahmeregler Kanal I 15 regelt Mikrophon auf CH I
Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt Mikrophon auf CH II
Das beleuchtete VU-Meter zeigt die Summe beider Eingänge an.
6. Die Schaltstellung für die Aufnahmekontrolle bleibt dieselbe.
PARALLELSPUR - AUFNAHME
Aufzeichnung der Spur 2 (Spur 3 bei Viertelspurgeräten), untere Kopfhälfte, in
gleicher Richtung wie die obere Spur. (abweichend von der internationalen
Norm).
Aufnahme SPUR 2 (Spur 3)
Mikrophone auf den Eingängen MIC CH I und MIC CH II
Mischpultbetrieb
Gegenüber der letzten Schaltung (Mischpultbetrieb /Aufnahme Spur 1) ist bei
Aufnahme auf Spur 2 lediglich die Aufnahmevorwahltaste 35 CHANNEL II
anstelle von CHANNEL I zu drücken. (Taste CHANNEL I ausrasten)
Die übrigen Einstellungen bleiben gleich.
Für die Aufnahmekontrolle ist der Wiedergabefunktionsschalter 12 auf Stellung
CH II zu schalten.
41
MISCHPULTBETRIEB mit verschiedenen Tonspannungsquellen.
Die Mischmöglichkeit beschränkt sich nicht auf die Mikrophoneingänge. Jeder
Eingang von Kanal I (CH I) lässt sich mit jedem Eingang von Kanal II (CH II)
mischen.
Dazu brauchen nur die Eingangswähler in die entsprechenden Stellungen
geschaltet zu werden.
Das folgende Beispiel soll dies veranschaulichen
Eingang MIC CH I Mikrophon
Eingang AUX CH II Plattenspieler oder Tonbandgerät
Aufnahme: SPUR 2 (oder Spur 1)
1. Eingangswahlschalter links 16 Kanal I auf MIC LO oder HI
2. Eingangswahlschalter rechts 18 Kanal II auf AUX
4. Die Mischung erfolgt mit dem Aufnahmeregler Kanal I 15 für das
Mikrophon und Aufnahmeregler Kanal II 17 für den AUX-Eingang.
5. Die Aufnahmekontrolle richtet sich nach dem gewählten Aufnahmekanal:
Wiedergabefunktionsschalter 12 CH II (oder CH I)
42
9.2. STEREO - AUFNAHMEN
Für die stereophone Aufzeichnung werden gleichzeitig zwei Spuren benötigt. Der
linke Kanal wird auf der oberen Spur 1, der rechte Kanal auf der unteren Spur 2
aufgezeichnet. (Spuren 1 und 3 sowie 2 und 4 bei Viertelspurgeräten)
Stereo-Aufnahmen sind über alle drei Eingänge möglich, die Eingangswähler
stehen dazu je auf gleicher Schaltstellung : MIC, AUX oder RADIO.
Der linke Kanal ist stets auf einem Eingang von Kanal I : CH I anzuschliessen.
Der rechte Kanal ist stets auf einem Eingang von Kanal II : CH II anzuschliessen.
Beispiel : Stereo - Mikrophonaufnahme
1. Zwei gleichartige Mikrophone oder ein Stereo-Mikrophon an die MIC-
Eingänge anschliessen. Linkes Mikrophon CH I, rechtes Mikrophon CH II.
2. Die Eingangswähler sind entsprechend der angeschlossenen
Mikrophontypen auf MIC LO oder MIC HI zu schalten.
3. Der linke Aufnahmeregler Kanal I 15 regelt den Anteil des linken
Mikrophons. (Aussteuerung links, CHANNEL I)
Der rechte Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt den Anteil des rechten
Mikrophons. (Aussteuerung rechts, CHANNEL II)
4. Aufnahmevorwahltasten CHANNEL I 32 und CHANNEL II 35 gleichzeitig
drücken.
5. Die VU-Meter zeigen die Aussteuerung der Kanäle getrennt an.
6. Aufnahmekontrolle :
Wiedergabefunktionsschalter 12 Stellung : STEREO
Der Balanceregler 13 muss bei der Aufnahmekontrolle von
Stereoaufzeichnungen unbedingt auf der markierten Mittelstellung stehen.
Die Balance der Stereo-Aufnahme wird mit den Aufnahmereglern
bewerkstelligt.
(Abschnitt 12, Stereo-Aussteuerung)
43
9.3. ZUSAMMENFASSUNG AUFNAHME
1. POWER - Schalter 7 auf Bandgeschwindigkeit und
Bandspulendurchmesser einstellen.
2. Eingangswahlschalter Kanal I 16 (links) und Kanal II 18 (rechts) auf die
gewünschten Eingänge schalten.
3. Den Aufnahmeregler eines eventuell nicht benutzten Kanals auf Null
stellen.
4. Aufnahmevorwahltasten drücken :
MONO
Taste CHANNEL I 32 = Aufnahme über Kanal I
Aufzeichnung durch den oberen Teil
des Aufnahmekopfes.
(Spur 1 oder 2 )
Taste CHANNEL II35 =Aufnahme über Kanal II
Aufzeichnung durch den unteren Teil
des Aufnahmekopfes.
(Spur 2, Parallelspurbetrieb)
(Spur 3 oder 4, Viertelspurgeräte)
Eine nichtbenutzte Aufnahmevorwahltaste immer ausrasten !
STEREO
Tasten CHANNEL I 32 und CHANNEL II 35 gleichzeitig drücken.
Aufzeichnung auf zwei Spuren gleichzeitig. Spuren 1 und 2 (Spuren 1 und 3
oder 2 und 4 bei Viertelspurgeräten). Oberer Teil des Aufnahmekopfes
linker Kanal CH I, unterer Teil rechter Kanal CH II.
5. Die Aussteuerung der Eingänge CH I erfolgt mit dem linken
Aufnahmeregler 15.
Die Aussteuerung der Eingänge CH II erfolgt mit dem rechten
Aufnahmeregler 17.
6. Laufwerktaste PLAY 21 und Aufnahmetaste REC 23 gleichzeitig drücken.
7. Aufnahmekontrolle
Wiedergabefunktionsschalter entsprechend der Aufnahmeart.
Mono CHANNEL I oder CHANNEL II : CH I oder CH II
Stereo CHANNEL I und CHANNEL II : STEREO
Vor- Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB (Hinterbandkontr.)
Balanceregler 13 auf markierte Mittelstellung stellen.
Kontroll-Lautstärke mit dem Wiedergabelautstärkeregler 11 einstellen.
Bei Kopfhörerkontrolle Lautsprecher mit der Taste SPEAKERS OFF 41
ausschalten.
44
10. VORHÖREN
Ist die Aufnahmeschaltung ausgeführt, so kann auf Stellung INPUT des VorHinterbandkontrollschalters 14 die Tonquelle vorgehört werden.
Das Signal, das über die Aufnahmeregler auf die Aufnahmekanäle gelangt, wird
dadurch direkt auf die Wiedergabeverstärker geschaltet.
Das nachstehende Blockschaltbild zeigt beispielsweise das Vorhören für ein
Mikrophon auf Eingang MIC CH I, geschaltet auf Aufnahmekanal I (CHANNELI)
Aus der Position Vorhören kann direkt auf Aufnahme geschaltet werden. Dazu
sind lediglich noch die Tasten PLAY und REC gleichzeitig zu betätigen.
Durch Umschalten des Vor-Hinterbandkontrollschalters 14 von INPUT auf NAB
kann die Qualität der Aufzeichnung direkt akustisch mit der Modulation "vor
Band" verglichen werden.
11. BETRIEB ALS VERSTÄRKER
Beim Vorhören arbeitet das REVOX Tonbandgerät A-77 nur als Verstärker. Bei
Geräten mit eingebauten Endverstärkern kann diese Betriebsart sinnvoll
ausgenutzt werden.
Beispiel : Verstärker für FM-Stereo-Tuner
Prinzipiell gilt jeweils die A u f n a h m e s c h a l t u n g , mit dem Unterschied,
dass der Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf INPUT steht und die
Laufwerktasten nicht betätigt werden.
1. Tuner am Eingang AUX 27 anschliessen.
(CH I links, CH II rechts)
2. Eingangswähler Kanal I 16 und Kanal II 18 auf AUX.
3. Aufnahmevorwahltasten CHANNEL I 32 und CHANNEL II 35 drücken.
45
4. Die Aufnahmeregler werden so eingestellt, dass die VU-Meter bei
7. Die Lautstärkeregulierung erfolgt ausschliesslich mit dem Regler für die
Wiedergabelautstärke 11. Die Aufnahmeregler werden nicht mehr verstellt
(Stereo-Balance ! ) Balance-Korrekturen mit dem Balanceregler 13
vornehmen.
12. AUSSTEUERUNG
Jedes Tonband besitzt einen bestimmten Aussteuerungsbereich. Das
Aussteuerungs-Minimum ist durch das Bandrauschen begrenzt, das
Aussteuerungs-Maximum durch die Sättigung des Tonbandes. Der ausnutzbare
Bereich ist gleichbedeutend mit der höchstmöglichen Dynamik einer Aufnahme.
Im Interesse einer vollen Ausnutzung der Dynamik ist es wichtig, eine Aufnahme
so auszusteuern, dass bei grösster Lautstärke das Tonband definierte
Vollaussteuerung erfährt. Zur präzisen Kontrolle der Aussteuerung besitzt das
REVOX Tonbandgerät A-77 zwei kalibrierte VU-Meter.
VU-Meter (volume unit) messen Lautstärkeeinheiten. Sie haben nach ASANormen (American Standards Association) exakt festgelegte Eigenschaften.
Das Anzeigefeld enthält eine
logarithmische Skala in db-Eichung
und eine
lineare Skala in Prozenten.
V o l l a u s s t e u e r u n g entspricht:
0 db oder 100 %
Der rote Bereich der db-Skala zeigt die
46
Gefahr von Übersteuerungen an.
Die Aufnahmeregler sind so einzustellen, dass anhaltende Fortissimostellen
einen Zeigerausschlag von 0 db ( 100 %) ergeben.
Dabei ist zu beachten, dass sehr kurze Impulse infolge Trägheit des Messwerkes
nicht angezeigt werden können. Das Instrument ist daher mit einem AnzeigeVorsprung (lead) von 6 db abgeglichen.
Dauernde Übersteuerung oder sehr hohe Spitzen haben Verzerrungen der
Aufzeichnung zur Folge. Bei zu schwacher Aussteuerung liegt der Rauschanteil
des Tonbandes gegenüber der Aufzeichnung zu hoch, was sich besonders dann
nachteilig auswirkt, wenn die Aufnahme kopiert werden soll. Bei einer Kopie
addieren sich die Rauschspannungen, so dass bei schlechter Aussteuerung sehr
bald hörbares Rauschen auftritt.
STEREO - AUSSTEUERUNG
Bei der Aussteuerung von Stereo-Aufnahmen ist besonders darauf zu achten,
dass die Klangmitte erhalten bleibt.
Durch einseitiges Verändern eines Reglers wird auch die Klangmitte verschoben.
Die Aufnahmeregler sind also, wenn einmal die Klangmitte eingestellt ist, nur
noch gemeinsam in gleicher Richtung und um den gleichen Betrag zu verstellen.
Zudem ist es sehr wichtig für die akustische Beurteilung der Aufnahme , dass
beim Vorhören und während der Aufzeichnung der wiedergabeseitige
Balanceregler 13 auf der markierten Skalenmitte steht und nicht verstellt wird.
47
13. ETWAS ÜBER MIKROPHON- UND
AUFNAHMETECHNIK
Eine Überspielung vom Rundfunkgerät, Tuner, Plattenspieler oder Verstärker ist
dann perfekt, wenn die Verbindungen richtig erstellt sind und die Aussteuerung
sorgfältig vorgenommen wird.
Bei Life-Aufnahmen kommen zusätzlich der Wahl der M i k r o p h o n e und
deren Aufstellung entscheidende Bedeutung zu.
13.1. MIKROPHON - TYPEN
Die Charakteristik eines Mikrophons bezeichnet dessen Empfindlichkeit
bezüglich der räumlichen Einfallsrichtung der Schallwellen.
Die Charakteristik sagt aus, wie sich ein Mikrophon akustisch verhält.
Mikrophone mit r u n d e r oder k u g e l f ö r m i g e r Charakteristik sind für
Schallwellen aus allen Richtungen gleich empfindlich.
Solche mit N i e r e n -Charakteristik sind nur nach vorne und nach den Seiten
empfindlich.
Bei der Gruppe der Kondensator- und Bändchenmikrophone ist weiter noch ein
Typ mit A c h t e r -Charakteristik anzutreffen. Diese Mikrophone sind nur nach
vorne und nach hinten empfindlich.
Wann welches Mikrophon eingesetzt werden soll, ist abhängig von der Art der
Aufnahme und den akustischen Verhältnissen des Aufnahmestandortes.
Kugel – Charakteristik
Für Aufnahmen im Freien, wenn viel Ambiance erwünscht Ist. (z.B. Reportagen.)
Für Aufnahmen in akustisch g ü n s t i g e n Räumen, oder wenn es betont
"fassig" klingen soll. (kleine dumpfe Räume)
Nieren – Charakteristik
Für Aufnahmen Im Freien ebenso gut geeignet wie für Innenaufnahmen.
Innenaufnahmen gelingen auch in akustisch u n g ü n s t i g e r e n Räumen.
Für X/ Y -Stereophonie.
Achter – Charakteristik
Für Aufnahmen von möglichst "trockenen" Dialogen. Als Präsenzmikrophon für
einzelne Instrumente, die hervorgehoben werden sollen.
In Kombination mit einem Nierenmikrophon für M / S -Stereophonie.
48
Wie aus der Zusammenstellung hervorgeht, sind Mikrophone mit Nieren-Charakteristik als eigentliche Universalmikrophone anzusprechen.
Ein sehr empfehlenswertes Mikrophon in dieser Gruppe ist das neue REVOXMikrophon mit regelbarer Tiefenabsenkung.
Dynamische Mikrophone ohne Übertrager haben einen niederohmigen Ausgang
(50 bis 600 Ohm) und können über lange Kabel am REVOX A -77
angeschlossen werden. (Stellung : MIC LO)
Bei Mikrophonen mit eingebautem Uebertrager dürfen nur k u r z e Kabel
angeschlossen werden. (Stellung : MIC HI)
Kondensatormikrophone besitzen einen eingebauten Vorverstärker und können
über lange Kabel angeschlossen werden. (Stellung : MIC HI)
Werden bei einer Aufnahme mehr als zwei Mikrophone gleichzeitig eingesetzt, so
ist deren Mischung mit einem separaten Mischpult vorzunehmen. Der
Hochpegelausgang des Mischpultes wird mit dem AUX-Eingang 27 des REVOX
A-77 verbunden.
Zur Erzielung einer ausgeprägteren Richtcharakteristik können am REVOX A-77
pro Kanal zwei g l e i c h e Mikrophone (Niere) parallel angeschlossen werden.
(CH I vorn CH I hinten, CH II vorn / CH II hinten)
Dabei sind aber folgende Bedingungen
zu beachten. Die Mikrophone müssen
örtlich direkt nebeneinander stehen und
gleiche Richtung aufweisen.
(Mikrozeile )
Ebenfalls muss die P h a s e aller
Mikrophone identisch sein.
Macht sich beim Zusammenschalten
parallel aufgestellter Mikrophone
eine starke Tiefenabsenkung bemerkbar, so muss die Phase eines Mikrophons
im Anschlusstecker umgepolt werden.
13.2. RAUMAKUSTIK
Bei Aufnahmen in geschlossenen Räumen spielen deren akustische
Eigenschaften eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der auf das Mikrophon
auftreffende Schall setzt sich aus zwei Komponenten zusammen , dem D i r e k t
s c h a l l, der von der Schallquelle direkt eintrifft und dem N a c h h a l l, der als
Reflexion von Wänden, Boden und Decke zeitlich etwas später eintrifft.
Frequenzcharakteristik, Verzögerung und Dauer des Nachhall ist das, was man
allgemein als Akustik eines Raumes bezeichnet.
Das Verhältnis Direktschall zu Nachhall kann beliebig variiert werden und ist bei
gegebenen Raumeigenschaften nur noch von der Distanz Schallquelle Mikrophon abhängig.
Für Sprachaufnahmen wird, wenn nicht spezielle Effekte erzielt werden wollen,
immer im Nahfeld gearbeitet. Wird eine sehr direkte Aussage erwünscht, so
erfolgt die Aufnahme mit entsprechend verminderter Sprechlautstärke sehr nahe
49
am Mikrophon (10 bis 20 cm). Zusätzlich werden dabei. die tiefen Frequenzen
stark betont. Durch Gegenüberstellung solcher "Grossaufnahmen" und Szenen
mit einbezogener Raumakustik (grössere Distanz zum Mikrophon) kann eine
wirkungsvolle Tiefe auch bei Mono-Technik erreicht werden.
Bei Musikaufnahmen spielt der Nachhall eine primäre Rolle, er verbindet bei
richtiger Dosierung die einzelnen Instrumente zu einem Klangkörper. Ist jedoch
zuviel Nachhall vorhanden, so werden die Konturen verwischt, die Aufnahme
wirkt verschwommen.
Grundsätzlich darf eine Stereo-Aufnahme mehr Nachhall aufweisen als eine
Mono-Aufnahme, da die Differenzierung des Klangbildes durch die räumliche
Auflösung erleichtert wird. Dadurch ergeben sich in akustisch ungünstigeren
Räumen bei Stereo-Aufnahme meist auch sofort bessere Resultate.
Zur Aufnahmetechnik lassen sich im Rahmen einer Bedienungsanleitung kaum
mehr als allgemein gültige Aussagen machen, da die Mikrophonaufstellung sehr
eng mit den jeweiligen Verhältnissen verknüpft ist. Der beste Weg zur
erfolgreichen Aufnahme liegt in der Schulung des Gehörs. Wenn erst einmal die
Fehler und Mängel einer Aufstellung gehört werden, ist auch deren Korrektur
keine Hexerei mehr.
13.3. STEREO - VERFAHREN
Stereo-Aufnahmen lassen sich durch verschiedene Verfahren herstellen. Man
unterscheidet auf der Aufnahmeseite zwischen AB, XY und MS Stereophonie.
AB - STEREOPHONIE
Für die "Eigenproduktion" eignet sich
die Mikrophonaufstellung nach dem
AB-Verfahren vorzüglich.
Zwei möglichst gleichartige Mikrophone
mit Nierencharakteristik werden in
einem Abstand von ca. 3 - 5 m
aufgestellt.
Für erste Versuche genügen auch
zwei verschiedenartige
Kugelmikrophone, das Prinzip
"funktioniert" auch so.
Bei der Aufstellung ist besonders
darauf zu achten, dass der Mitteneindruck nicht verloren geht. Die Mikrophone
dürfen nicht zu nah am Klangkörper stehen. Mikrophonabstand und Balance der
Aufnahmeregler sind so auszuwägen, dass ein in der Mitte aufgestellter Sprecher
auch in der Mitte gehört wird. Aufnahmen nach dem AB-Verfahren sind nicht
unbedingt kompatibel. Da bei AB Intensitäts- und Laufzeitunterschiede zum
Raumeindruckbeitragen, können sich beim Zusammenschalten der Kanäle
Interferenzerscheinungen ergeben, die das Klangbild durch lineare Verzerrungen
stören.
50
XY - STEREOPHONIE
Das XY - Verfahren bedient sich ebenfalls zweier möglichst gleichartiger Nieren Mikrophone.
Die Mikrophone sind jedoch, wie aus
der Abbildung hervorgeht, so nah wie
möglich neben- oder über einander an-
geordnet.
Zudem sind die Mikrophone gegenein-
ander um 90 bis 120° verdreht.
Die Mikrophonanordnung nach dem
XY-Verfahren ergibt kompatible Auf-
nahmen. Beide Kanäle ergeben zu-
sammengeschaltet eine brauchbare
Mono-Wiedergabe. (reine Intensitäts-
Stereophonie.)
Solisten- und Stützmikrophone können bei AB und XY Stereophonie über Richtungsmischer proportional auf beide Kanäle gemischt werden. Der virtuelle
Standpunkt des Solisten ist dann von der Stellung des Richtungsmischer abhängig.
Phasenkontrolle : Für die richtige Arbeitsweise ist es wichtig, dass die Phase der
Mikrophone identisch ist. Dies lässt sich einfach kontrollieren. Mikrophone aufstellen, Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken, Wiedergabefunktions-
schalter 12 CH I, beide Aufnahmeregler in gleiche Stellung. (Mono-Schaltung)
Werden nun bei naher Besprechung der Mikrophone die tiefen Töne stark beschnitten, so ist die Polung eines Mikrophons im Anschlusstecker zu vertauschen.
MS - STEREOPHONIE
Das MS-Verfahren Ist für den Amateur nicht ohne weiteres anwendbar, da die
Mikrophone nicht direkt ein linkes und ein rechtes Signal liefern.
Als Basismikrophon wird ein Typ mit
Nierencharakteristik verwendet. Das
zweite Mikrophon muss eine Achter-
charakteristik aufweisen. Aus diesem
Grund arbeitet man für MS-Stereopho-
nie zumeist mit umschaltbaren Kon-
densatormikrophonen.
Das Seitenmikrophon mit Achter-Charakteristik hingegen arbeitet von der einen
Seite angeregt gleichphasig mit dem Mittenmikrophon und von der anderen Seite
gegenphasig.
Das Nierenmikrophon gibt eine von der
Einfallsrichtung des Schalls unabhängi-
ge Signalpolarität ab.
50
Über eine Differentialschaltung können aus beiden Signalen die Links- und die
Rechts-Information gewonnen werden.
Die Systeme MS und XY sind verwandt. Das Mittensignal bei MS ist elektrisch
identisch mit dem Summensignal L + R bei XY. Ebenso ist das Seitensignal identisch mit dem Differenzsignal L - R.
Die Grösse des Seitensignals (Differenz) bestimmt die Stereo-Basisbreite.
Das Mittensignal (oder L + R) und das Seitensignal (oder L - R) sind deshalb von
besonderer Bedeutung, weil ein Stereo-Multiplex Sender diese beiden Signale
ausstrahlt. Der Hauptträger wird mit dem Mittensignal, der Hilfsträger mit dem
Seitensignal moduliert. Der Stereo-Empfangsdecoder gewinnt daraus wieder die
Signale Links und Rechts.
Ein Mono- Empfänger kann nur den Hauptträger empfangen, d.h. das Mittensignal oder das Summensignal L + R, was in beiden Fällen ein echtes Monosignal
darstellt.
MS-Stereophonie ist demzufolge ebenso wie XY kompatibel.
51
14. MÖGLICHKEITEN FÜR FORTGESCHRITTENE
14.1. TONBAND - MONTAGE
Das magnetische Tonband ist der einzige Tonspeicher, der sich beliebig
schneiden und zusammenmontieren lässt. Erforderlich sind dazu lediglich eine
a n t i m a g n e t i s c he Schere und spezielles Klebeband.
Die Montage ist eine reine Übungssache. Die nachfolgende Anleitung ist deshalb
nur als Grundlage aufzufassen. Bald werden Sie einige persönliche Tricks und
Kniffe herausgefunden haben, die Ihnen die manuelle Tätigkeit erleichtern. Bei
der Entwicklung des REVOX A-77 wurde zudem speziell auf die
Tonbandmontage Rücksicht genommen.
Funktionell teilt sich die Montagearbeit in drei Arbeitsgänge auf
A.Umschalten des Laufwerks in die Montageposition
B.die eigentliche Bandmontage (Bandschnitt) und
C.die Umschaltung des Laufwerks in die normale PLAY-Position.
A.Schaltung in die Montage - Position
1.Taste "REEL MOTORS OFF" 42 drücken.
Dadurch werden die Wickelmotoren ausgeschaltet.
2.Taste « 19 für schnelles Rückspulen drücken. Dadurch werden
die Stop-Bremsen gelöst. Die Bandspulen können nun frei bewegt
werden.
3.Den Cutterhebel 40 nach rechts
bis an den Anschlag drücken.
Dadurch wird die Andruckrolle
soweit eingefahren, dass das
Tonband auf den Tonköpfen
aufliegt aber durch die
Capstanwelle noch nicht
transportiert wird.
Das Laufwerk ist nun fUr die eigentliche Bandmontage vorbereitet.
B.Bandschnitt
Durch langsames Drehen der Bandspulen von Hand kann nun die exakte Lage
der Schnittstelle ausfindig gemacht werden. Die Wiedergabe erfolgt dabei wie
gewohnt über Kopfhörer oder Lautsprecher.
Der Wahl der Schnittstelle ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Soll
zum Beispiel ein gesprochener Text an einen Musikteilangehängt werden, so ist
darauf zu achten, dass die Musik ganz ausklingt. Es darf also erst dort
geschnitten werden, wo der Ausklang im Bandrauschen versinkt. (Bei grosser
Lautstärke besser hörbar)
54
Ist die Schnittstelle durch kurzes Hin- und Herfahren des Tonbandes gefunden,
dann liegt diese exakt über dem Spalt des Wiedergabekopfes. Durch leichtes
Anheben der Andruckrolle 49 klinkt die Montage-Arretierung aus und gibt den
Wiedergabekopf 47 frei. Zum Schneiden kann auf zwei Arten vorgegangen
werden.
1. Das Tonband wird auf der Rückseite über der Mitte des
Wiedergabekopfes 47 mit einem Fettstift markiert. Dann wird das
Tonband aus der Bandführung herausgehoben und geschnitten.
Anschliessend müssen die Fettspuren unbedingt entfernt werden. Diese
Methode eignet sich besonders, wenn nur ein kurzes Stück, z.B. ein
Räuspern, herausgeschnitten werden soll.
2. Das Tonband kann auch direkt über dem Wiedergabekopf geschnitten
werden : (Klebeschiene 37 vom Kopfträger abheben) Dazu wird die
geöffnete Schere zwischen Wiedergabekopf 47 und Bandführung 48
über das Band geführt und vor den Wiedergabekopf gefahren. (Schere
darf Tonkopfspiegel nicht berühren)
Dann zieht man das Tonband mit der Schere vom Tonkopf weg und
schneidet es unter einem Winkel von 45° entzwei.
Diese Methode ist ebenfalls sehr exakt und dazu wesentlich schneller,
erfordert aber etwas mehr Übung.
Die beiden Bandenden, die wieder zusammengefügt werden, müssen genau
aufeinander passen. Dies kann erreicht werden, wenn die Bandenden
übereinandergelegt werden (Schichtseiten nach unten) und man einen feinen
Korrekturschnitt unter einem Winkel von etwa 45° ausführt.
Zum Kleben der Tonbänder ist der Kopfträger des REVOX A-77 mit einer
speziellen Klebeschiene 37 ausgerüstet.
Das Tonband wird mit der Schichtseite nach unten in die Schiene eingelegt und
mit zwei Fingern aneinandergeschoben. Die Tonbandenden dürfen nicht
übereinander ragen, sollen jedoch möglichst ohne Spalt verklebt werden.
Zum Kleben sind die speziellen Klebefolien für Tonbänder zu verwenden. Die
schmalen Folien dienen zum Kleben in Längsrichtung des Tonbandes.
55
Wird eine breite Folie verwendet, so ist anschliessend beidseitig die überragende
Klebefolie sauber abzuschneiden. Auf keinen Fall darf die Klebefolie über den
Kanten des Tonbandes vorstehen.
C.Umschalten in die normale PLAY - Position
Das geklebte Tonband wird wieder in die Bandführung eingelegt und kann sofort
kontrolliert werden.
1. Taste STOP 22 drücken.
2. Taste "REEL MOTORS OFF" 42 nochmals drücken damit die Taste
ausrastet.
3. Taste PLAY 21 drücken. Die Arretierung des Andruckarms klinkt dabei
automatisch aus.
Zum schnellen Vor- oder Rückspulen darf der Andruckarm n i c h t in der
Montageposition stehen, da das Tonband in dieser Stellung nicht von den
Tonköpfen abgehoben ist. (Tonkopfabnützung)
14.2. AUTOMATISCHER BAND - STOP
Das REVOX Tonbandgerät A-77 besitzt einen photoelektrischen
Bandendschalter. Das berührungslose Abtastelement 36 ist vor dem Löschkopf
angeordnet.
Ist eine Bandspule abgelaufen, oder reisst eine Klebestelle, so fällt ein Lichtstrahl
auf den Fotowiderstand, und die Elektronik schaltet das Laufwerk automatisch
aus jeder Funktion auf die Position STOP.
Diese Automatik lässt sich mit einfachen Mittel für weitere Zwecke sinnvoll
ausnutzen.
Durch Einfügen einer K l a r f o l i e kann erreicht werden, dass sich die
Maschine an irgend einer gewünschten Stelle auf STOP schaltet.
Soll der automatische STOP nur aus der PLAY-Funktion erfolgen, so hat die
Klarfolie eine Länge von ca. 1 cm aufzuweisen.
Soll hingegen der automatische STOP auch beim schnellen Umspulen eintreten,
so ist die Länge der Klarfolie auf ca. 10 cm zu vergrössern.
Bei einigen Tonbändern kann die magnetische Schicht durch Lösungsmittel
(Aceton) entfernt werden, sodass ohne Klarfolie gearbeitet werden kann.
56
Trick - Technik
Neben den normalen Aufnahme- und Wiedergabeschaltungen sind mit dem
REVOX A-77 eine Vielzahl von Trickschaltungen möglich. Besonders vorteilhaft
wirkt sich der kompromisslose Aufbau mit völlig getrennten Verstärkerkanälen
und drei Stereo-Tonköpfen aus. Die beiden Tonspuren können dadurch
gleichzeitig vollkommen unabhängig bespielt und wiedergegeben werden.
14.3. DUOPLAY
Zum Sprachstudium wird beispielsweise zuerst auf Spur 1 eine Sprechplatte
kopiert, oder es wird ein Nachrichtensprecher vom Rundfunkempfänger
aufgenommen.
Während dem Abhören von Spur 1 wird die eigene Aussprache auf Spur 2
aufgezeichnet. Anschliessend können beide Aufzeichnungen gleichzeitig
(Duoplay) oder wechselseitig abgehört und verglichen werden.
1. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I
2. Wiedergabe-Lautstärkeregler 11 öffnen.
3. Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
Wiedergabe ab Spur 1 auf Kopfhörer abhören.
4. Mikrophon an Eingang MIC CH II anschliessen.
5. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II 35 drücken.
(Aufnahme Spur 2) (Taste CHANNEL I ausrasten)
6. Aufnahmeregler Kanal II 17 öffnen.
Aussteuerung VU - Meter CH II
7. Laufwerktaste PLAY 21 und Aufnahmetaste REC 23 drücken.
57
14.4. SIMULTANAUFZEICHNUNG
Für Simultanübersetzungsübungen kann die Aufzeichnung auf Spur 2
(Übersetzung) g l e i c h z e i t i g mit der Aufzeichnung der Spur 1
(Originalsprache) erfolgen.
1. Originalsprache vom Tuner, Verstärker, Plattenspieler (oder Radio) auf
AUX CH I (oder RADIO CH I) anschliessen.
2. Eingangswahlschalter Kanal I 16 auf AUX (oder RADIO) schalten.
3. Aufnahmeregler Kanal I 15 regelt Originalsprache
4. Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf INPUT
5. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I
Mit Kopfhörer kann die Originalsprache während der Aufnahme somit ohne
Verzögerung gehört werden. ( Lautsprecher mit der Taste SPEAKERS OFF
41 ausschalten)
6. Mikrophon für die Übersetzung an MIC CH II anschliessen.
7. Eingangswahlschalter Kanal II 18 auf MIC LO oder MIC HI schalten.
8. Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt Übersetzung
9. Aufnahmevorwahltasten CHANNEL I 32 und CHANNEL II 35 gleichzeitig
drücken (wie für Stereo-Aufnahme)
Laufwerktasten PLAY 21 und REC 23 gleichzeitig drücken.
Reportagetraining ab TV - Bild
In ähnlicher Weise kann auch die Reportage trainiert werden.
1. Fernsehton auf Spur 1 aufzeichnen. (TV-Kopfhörerausgang auf Eingang
AUX CH I)
2. Wiedergabe-Lautstärkeregler auf 0 stellen (oder Taste SPEAKERS OFF
drücken) für stumme Aufnahme.
4. Den eigenen Kommentar auf Spur 2 aufnehmen. (MIC CH II)
58
Wiedergabe von Duoplay - Aufnahmen.
1. Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB schalten.
2. Durch Umschalten des Wiedergabefunktionsschalters 12 von CH I auf CH
II können beide Spuren miteinander verglichen werden. Auf Stellung
STEREO werden gleichzeitig beide Spuren gehört. Bei Kopfhörer Spur 1
auf dem linken und Spur 2 auf dem rechten Ohr.
14.5. SPUR - UEBERSPIELUNG
Da das REVOX Tonbandgerät A-77 gleichzeitig auf der einen Spur
wiedergegeben und auf der anderen Spur aufnehmen kann, sind die
Voraussetzungen für die Spurüberspielung gegeben. Dazu sind keine externen
Verbindungen notwendig, da die Eingangswähler die Schaltstellungen I - II und II
- I aufweisen.
Für Spur- Überspielungen gelten die gleichen Regeln wie bei Tonbandkopie. Die
erste Aufzeichnung muss gut ausgesteuert sein. Bei zu geringer Aussteuerung
wird das Bandrauschen mitkopiert, was die Dynamik stark verschlechtert.
In den bisherigen Blockschaltbildern sind die internen Verbindungen für die
Überspielungen aus Gründen der Übersicht nicht eingezeichnet. Bei den
folgenden Bildern sind diese Verbindungen jeweils zusätzlich eingezeichnet.
Ü b e r s p i e l e nder Aufzeichnung von Spur 1 auf Spur 2
(1 auf 3 oder 2 auf 4 bei Viertelspurgeräten)
1. Eingangswähler Kanal I 16 auf I - II stellen.
2. Die Aussteuerung von Spur 2 (Überspielung) erfolgt mit dem
Aufnahmeregler von Kanal I 15 . ( Aufnahmeregler Kanal II auf 0 )
3. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II 35 drücken.
(Taste CHANNEL I ausrasten)
4. Vor - Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB.
59
5. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH II. Aufnahmekontrolle über
Kopfhörer (wie eingezeichnet) oder Lautsprecher.
6. Laufwerktasten PLAY 21 und REC 23 gleichzeitig drücken.
Die Kopie auf Spur 2 ist gegenüber dem Original auf Spur 1 um die Distanz
Wiedergabekopf - Aufnahmekopf zurückversetzt oder zeitlich ausgedrückt, um
ca.
0.175 sec (19 cm/s) oder 0.35 sec (9,5 cm/s) verzögert.
U e b e r s p i e l u n g der Aufzeichnung von Spur 2 auf Spur 1
(3 auf 1 oder 4 auf 2 bei Viertelspurgeräten)
1. Eingangswähler Kanal II 18 auf II - I stellen.
2. Die Aussteuerung von Spur 1 (Überspielung) erfolgt mit dem
Aufnahmeregler von Kanal II 17.
(Aufnahmeregler Kanal I auf 0)
3. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten)
4. Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
5. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I. Aufnahmekontrolle über
Kopfhörer (wie eingezeichnet) oder über Lautsprecher.
6. Laufwerktasten PLAY 21 und REC 23 gleichzeitig drücken.
Diese Überspielschaltung lässt sich fast beliebig erweitern. Es sei folgende
Hörspiel - Situation angenommen:
Von einer Rundfunkdurchsage (Nachrichtensprecher usw.) soll in eine
Wohnraumatmosphäre überblendet werden. Der Anfang der Durchsage erfolgt
direkt. Dann wird langsam in den Wohnraum überblendet, so dass das Ende der
Durchsage über den Lautsprecher im Wohnraum gehört wird und die Szene
direkt weiterlaufen kann.
60
Der Nachrichtensprecher wird zuerst auf Spur 2 aufgenommen. Dann erfolgt die
Überspielung auf Spur 1 mit gleichzeitiger Überblendung in den Wohnraum.
Ü b e r s p i e l u n gder Aufzeichnung von Spur 2 auf Spur 1 und
gleichzeitige Ueberblendung auf MIC CH I
1. Eingangswähler Kanal II 18 auf II - I stellen.
2. Mikrophon auf Eingang MIC CH I anschliessen.
(ein zweites Mikrophon das nach der Überblendung gebraucht wird, kann
an Eingang MIC CH II bereits angeschlossen werden.)
3. Die Aussteuerung von Spur 1 (Überspielung) erfolgt mit dem
Aufnahmeregler von Kanal II 17.
Die Aussteuerung des ersten Mikrophons (Überblendung) erfolgt mit dem
Aufnahmeregler von Kanal I 15 .
(Die Aussteuerung des zweiten Mikrophons erfolgt dann später mit dem
Aufnahmeregler von Kanal II 17.)
4. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten)
5. Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
6. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf STEREO
7. Der Lautsprecher für die Rundfunkdurchsage Im Raum wird am rechten
Lautsprecheranschluss 26 (right) angeschlossen.
8. Die Aufnahmekontrolle erfolgt über den linken Lautsprecher oder über den
linken Lautsprecheranschluss 26 (left)
Bei Aufnahmekontrolle über die linke Kopfhörermuschel kann der
Lautsprecher nach erfolgter Überblendung mit der Taste SPEA KERS OFF
41 ausgeschaltet werden. Gleichzeitig kann dann auch der
Wiedergabefunktionsschalter 12 von STEREO auf CH I umgeschaltet
werden. Die Aufnahmekontrolle arbeitet dann wie der über beide
Kopfhörermuscheln.
61
Die Überblendung geht folgendermassen vor sich:
1. Aufnahmeregler Kanal I 15 geschlossen.
Aufnahmeregler Kanal II 17 auf den für die direkte Überspielung der
Rundfunkdurchsage erforderlichen Wert öffnen. (oder kurz nach Bandstart
öffnen.)
2. Laufwerktasten PLAY 21 und REC 23 gleichzeitig drücken.
(Aufnahme Spur 1)
3. Währenddem die Rundfunkdurchsage von Spur 2 auf Spur 1 überspielt und
gleichzeitig in den Aufnahmeraum eingespielt wird, öffnet man mit dem
Aufnahmeregler von Kanal I 15 langsam das erste Mikrophon.
Gleichzeitig wird mit dem Aufnahmeregler von Kanal II 17 die direkte
Überspielung der Radiodurchsage langsam geschlossen.
Nach der Überblendung erklingt das Ende der Radiodurchsage nur noch
über das Mikrophon im Raum, und die Szene kann direkt weiterlaufen.
Den Übergang einige Male ausprobieren, da er kaum auf Anhieb optimal
gelingen wird. Das Verhältnis von Lautsprecher Lautstärke im Raum und
Aufnahmekontroll-Lautstärke kann mit dem Balanceregler 13 ausgeglichen
werden.
4. Nach der Überblendung, wenn der Aufnahmeregler von Kanal II 17 auf 0
steht, kann der Eingangswähler von Kanal II 18 auf MIC umgeschaltet
werden. Für die Szene stehen nun zwei Mikrophone zur Verfügung.
Diese Schaltung stellt bereits eine Variante der Playbacktechnik dar. Sie kann
auch umgekehrt angewandt werden.
In einer Szene pfeift oder singt ein Darsteller eine Melodie. Langsam soll nun die
entsprechende Orchestermelodie synchron dazukopiert werden. Dazu wird die
vom Fernsehen bestbekannte Playbacktechnik benutzt. Von Spur 2 wird dem
Darsteller die Orchestermelodie über Kopfhörer zugespielt. Dieser beginnt nach
der Melodie synchron und zwangsläufig auch in der Tonlage richtig zu singen.
Der Aufnahmeregler von Kanal II, der den Anteil der Überspielung auf Spur 1
regelt, ist anfänglich geschlossen. Sobald das Orchester einsetzen soll, wird
dieser Regler geöffnet, und der Aufnahmeregler von Kanal I (Mikrophon)
wird geschlossen. (Dieser Regler kann offen bleiben, wenn der Darsteller mit
einem Sänger der Orchesteraufnahme im Duett weitersingen soll.)
Dieses Verfahren wird in der Multiplayback - Technik angewandt. Bekannt wurde
diese Technik durch den amerikanischen Gitarristen Les Paul, der mit seinem
Instrument ganze Orchesterklänge hervorzauberte. (Les Paul Effekt)
Für den Amateur lassen sich mit der Multiplayback - Technik sehr wirkungsvolle
Effekte erzielen. Das REVOX Tonbandgerät A-77 eignet sich zudem vorzüglich
für solche Arbeiten, da es neben der einfachen Überspielmöglichkeit auch einen
hervorragenden Fremdspannungsabstand aufweist.
62
14.6. MULTIPLAYBACK - TECHNIK
Die Multiplaybacktechnik ermöglicht es, mehrstimmige Aufnahmen mit nur einer
Stimme oder einem Instrument herzustellen.
Das Aufnahmeprinzip funktioniert folgendermassen :
Eine Grundstimme oder Melodie wird unter Beachtung guter Aussteuerung auf
eine Spur aufgenommen. Diese Spur wird wie bekannt auf die zweite Spur
überspielt. Gleichzeitig erfolgt die Mischung mit der zweiten Stimme, wobei die
Synchronisierung durch Zuspielen der ersten Spur über Kopfhörer (oder
Lautsprecher) erzielt wird.
Die Aufzeichnung auf der zweiten Spur, die nun bereits zwei Stimmen enthält,
wird wieder auf die erste Spur überspielt. Dabei wird gleichzeitig eine dritte
Stimme dazugemischt. Zur Synchronisierung dient dann die Aufnahme der
zweiten Spur mit zwei Stimmen.
Die dreistimmige Aufzeichnung auf der ersten Spur kann wiederum auf die zweite
Spur überspielt werden. Dabei wird eine vierte Stimme hinzugefügt. Die Anzahl
der Multiplayback-Überspielungen ist schliesslich begrenzt durch das
Bandrauschen, das sich bei jeder Kopie summiert und dann hörbar wird.
P l a y b a c k von Spur 1 auf Spur 2 (Spur 1 auf 3 oder 2 auf 4
I - II bei Viertelspurgeräten)
1. Grundmelodie oder - Stimme zuerst auf Spur 1 aufzeichnen.
(auf gute Aussteuerung achten)
2. Mikrophon an Eingang MIC CH II anschliessen.
3. Eingangswähler Kanal II 18 auf MIC LO oder HI
4. Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt den Anteil der neu hinzukommenden
zweiten Stimme.
63
5. Eingangswähler Kanal I 16 auf I - II stellen.
6. Aufnahmeregler Kanal I 15 regelt den Anteil der Überspielung von Spur 1
auf Spur 2
7. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II 35 drücken. (Taste CHANNEL I
ausrasten.) Die Aussteuerungsanzeige erfolgt mit dem VU-Meter
CHANNEL II 34. Das VU-Meter zeigt die Summe von Überspielung und
Mikrophon an. Bei der Überspielung ist auf möglichst gute Aussteuerung zu
achten.
8. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf STEREO
9. Vor- Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
(Auf INPUT kann die Vorprobe erfolgen)
10. Der Playbacklautsprecher für den Aufnahmeraum wird am linken
Lautsprecheranschluss 26 (left) angeschlossen.
Bei separatem Endverstärker an OUTPUT 30 CH I anschliessen.
Erfolgt der Playback über Kopfhörer, so ist dieser ebenfalls am
Lautsprecheranschluss "left" anzuschliessen. (Lautsprecherstecker) Der
Kopfhörer kann auch am Jack-Anschluss PHONES 8 auf der Frontplatte
eingesteckt werden. Dann darf aber nur auf der linken Muschel gehört
werden. (rechte Muschel abdecken oder umkehren.)
11. Vorhören und Aufnahmekontrolle erfolgen über den rechten Lautsprecher.
Bei separatem Endverstärker über den Ausgang OUTPUT 30 CH II oder
bei Kopfhörerkontrolle (Jack) über die rechte Muschel.
12. Die Playback- und Aufnahmekontroll-Lautstärke werden mit dem
Lautstärkeregler 11 eingestellt.
13. Das Verhältnis zwischen Playback- und Kontroll-Lautstärke kann mit dem
Balanceregler 13 ausgeglichen werden.
14. Für die Aufnahme auf Spur 2 Laufwerktaste PLAY 21 und Aufnahmetaste
REC 23 gleichzeitig drücken.
64
P l a y b a c k von Spur 2 auf Spur 1 (Spur 3 auf 1 oder 4 auf 2 bei
II - IViertelspurgeräten)
Die erste Playbacküberspielung befindet sich nun auf Spur 2. Beim Überspielen
auf Spur 1 wird die ursprüngliche Aufzeichnung auf Spur 1 gelöscht. Aus diesem
Grund muss die erste Playbacküberspielung auf Spur 2 endgültig sein, da sie
später nicht mehr wiederholt werden kann, ohne dass man von Anfang an
beginnt.
1. Mikrophon auf Eingang MIC CH I umstecken.
2. Eingangswähler Kanal I 16 auf MIC LO oder HI
3. Aufnahmeregler Kanal I 15 regelt den Anteil der neu hinzukommenden
dritten Stimme.
4. Eingangswähler Kanal II 18 auf II - I stellen
5. Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt den Anteil der Überspielung von Spur 2
auf Spur 1
6. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten.)
Das VU-Meter CH I 33 zeigt die Summe von Überspielung und Mikrophon
an. Bei der Überspielung ist auf möglichst gute Aussteuerung zu achten.
7. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf STEREO
8. Vor-Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
(Auf INPUT kann die Vorprobe erfolgen)
9. Playback-Lautsprecher oder Kopfhörer auf SPEAKERS 26 right
anschliessen. Bei Playback über separaten Endverstärker auf OUTPUT 30
CH II anschliessen. Playback über Kopfhörer - Anschluss PHONES 8 auf
rechter Muschel hören.
65
10. Vorhören und Aufnahmekontrolle über linken Lautsprecher
Bei separatem Endverstärker über OUTPUT 30 CH I
Bei Kopfhörerkontrolle auf Anschluss PHONES 8 linke Muschel.
11. Playback- und Aufnahmekontroll-Lautstärke mit Lautstärkeregler 11
einstellen.
Das Verhältnis zwischen Playback- und Kontroll-Lautstärke kann mit dem
Balanceregler 13 ausgeglichen werden.
12. Für die Aufnahme auf Spur 1 Laufwerktaste PLAY 21 und Aufnahmetaste
REC 23 gleichzeitig drücken.
Die Aufzeichnung auf Spur 1, die nun neben der Grundstimme bereits zwei
Playbackstimmen enthält, kann wiederum nach Schaltung I-II auf Spur 2
überspielt werden. So ist möglich, bei guter Bandqualität und optimaler
Aussteuerung bis etwa 6 Playback-Überspielungen herzustellen.
14.7. ECHO - SCHALTUNGEN (Shattereffekt)
Durch die Anordnung mit getrennten Aufnahme- und Wiedergabeköpfen ist es
möglich echte Echoeffekte ohne Zusatzgeräte zu erzeugen.
Bei der Aufnahme steht am Wiedergabekopf das Aufnahmesignal mit der
bekannten zeitlichen Verzögerung wieder zur Verfügung. Leitet man dieses
Signal wieder auf den Aufnahmekopf zurück, so wird es um diese Verzögerung
verspätet wieder aufgezeichnet.
Dieses erste E c h o wird am Wiedergabekopf wieder zurückgeleitet und erzeugt
mit derselben Verzögerung ein zweites Echo. Dieses wird wiederum
zurückgeleitet und erzeugt ein drittes Echo usw.
Ist der Regler für die Rückspielung so eingestellt, dass das Signal eine
Schwächung erfährt, so wird jedes Echo schwächer sein als das vorhergehende.
Dadurch klingt das Echo kontinuierlich aus.
Der Abstand der einzelnen Echos ist abhängig von der Bandgeschwindigkeit und
beträgt bei 19 cm/s ca. 0.175 sec und bei 9,5 cm/s ca. 0.35 sec. Die
Echofrequenz ist bei der kleineren Bandgeschwindigkeit niedriger. Der Effekt ist
verschieden und soll durch Versuche ermittelt werden.
66
E c h o s c h a l t u n g e n b e i A u f n a h m e
1. Mikrophon an Eingang MIC CH II anschliessen.
2. Eingangswähler Kanal II 18 auf MIC LO oder HI
3. Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt den direkten Anteil der Aufnahme
(Mikrophon) Dieser Anteil soll immer möglichst hochgehalten werden. (ohne
dass mit den Echos zusammen Übersteuerungen auftreten)
4. Eingangswähler Kanal I 16 auf I-II stellen.
5. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken.
(Taste CHANNEL II ausrasten)
6. Die Stellung des Aufnahmereglers von Kanal I 15 bestimmt die Stärke des
Echos. Wird er nur wenig aufgedreht, so ist das Echo nur schwach und
verklingt schnell.
Wird der Regler zu stark geöffnet, dass der Pegel der Echos gleichstark
oder grösser wird als der Pegel des Mikrophons, so entsteht durch die
starke Rückkopplung eine Oszillation. (Dies kann mitunter für
Spezialeffekte erwünscht sein)
7. Vor- Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
8. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I
Hat die Aufnahme auf Spur 2 zu erfolgen, so ist das Mikrophon an MIC CH I
anzuschliessen.
Der Eingangswähler Kanal II 18 wird auf II-I gestellt. Sinngemäss sind auch die
Funktionen der Aufnahmeregler vertauscht. (Kanal I 15 Mikrophon / Kanal II 17
Echo)
Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II 35 drücken, Aufnahmekontrolle 12 CH II.
67
E c h o s c h a l t u n g f ü r e i n e b e s t e h e n d e A u f n a h m e
1. Die Aufzeichnung, die mit Echo versehen werden soll, befindet sich auf
Spur 1. Dazu wird diese auf die Spur 2 überspielt.
2. Eingangswähler Kanal I 16 auf I-II stellen.
3. Aufnahmeregler Kanal I 15 regelt den direkten Anteil der Überspielung.
Dieser Anteil soll immer möglichst hoch gehalten werden. (ohne dass mit
den Echos zusammen Übersteuerungen auftreten.)
4. Eingangswähler Kanal II 18 auf II-I stellen.
5. Aufnahmeregler Kanal II 17 regelt den Anteil der Echos.
6. Aufnahmevorwahltaste CHANNEL II 35 drücken.
(Taste CHANNEL 1 ausrasten)
7. Vor- Hinterbandkontrollschalter 14 auf NAB
8. Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH II
Soll derart von Spur 2 auf Spur 1 überspielt werden, so bleiben die
Eingangswähler unverändert.
Die Funktionen der Aufnahmeregler sind vertauscht, d.h., mit dem
Aufnahmeregler Kanal I 15 wird der Echo-Anteil und mit dem Aufnahmeregler
Kanal II 17 der Direktanteil geregelt.
Aufnahmevorwahltaste CHANNEL I 32 drücken und den
Wiedergabefunktionsschalter 12 auf CH I stellen.
Inverse Echoeffekte.
Besonders elektronisch anmutende Effekte sind zu erreichen, wenn die Echos
invers eingesetzt werden. Das heisst, die Echos sollen nicht nachklingen,
sondern vorklingen. Dies kann auf folgendem Weg realisiert werden. (nur bei
Halbspurmaschinen möglich.)
68
Die Passage für inverses Echo wird auf Spur 2 normal aufgenommen. Dann wird
diese Passage umgekehrt in die Maschine eingelegt, sodass sie nun auf Spur 1
verkehrt abläuft. Alsdann erfolgt wie oben beschrieben eine Überspielung von
Spur 1 auf Spur 2 mit gleichzeitiger Echoerzeugung.
Wird nun das Tonband erneut umgekehrt in die Maschine eingelegt, so erscheint
auf Spur 1 die Aufzeichnung wieder richtig, die Echos hingegen liegen invers,
d.h., anklingend vor der direkten Modulation.
14.8. FERNSTEUERUNG
Zum Anschliessen der Fernsteuerung muss der Blindstecker 24 aus der Buchse
REMOTE CONTROL 25 herausgezogen werden.
Dafür wird der Stecker der Fernsteuerung In die nun freie Buchse gesteckt.
Über die Fernsteuerung können sämtliche Laufwerkfunktionen inklusive
Wiedergabe und Aufnahme fernbedient werden. Die automatische
Endabschaltung bleibt dabei voll funktionsfähig.
Der Anschluss einer Start-Stop Fernsteuerung inkl. Rücklauf für Protokoll-Diktat
(Audiotypistinnen) Ist möglich.
Wird die Fernsteuerung nicht mehr benutzt, so muss der Blindstecker unbedingt
wieder eingesetzt werden.
69
15. DIE PFLEGE DES REVOX A-77
Die Pflege beschränkt sich auf das Sauberhalten der Berührungsflächen des
Tonbandes.
Diesem Punkt ist jedoch besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da nur
saubere Berührungsflächen einen idealen Bandlauf und damit optimale
Aufnahme- und Wiedergabequalität gewährleisten.
Zum Reinigen eignet sich am Besten ein weiches, nicht faserndes Tuch. Bei
starker Verschmutzung kann etwas Spiritus verwendet werden.
Niemals dürfen harte Gegenstände verwendet werden.
Besondere Sorgfalt ist beim Reinigen der Tonköpfe notwendig.
Antriebsachse und Andruckrolle sind möglichst trocken zu reinigen.
Das REVOX Tonbandgerät A-77 darf nicht geölt werden.
Sämtliche Lager sind auf Lebensdauer geschmiert.
16. DIE PFLEGE DER TONBÄNDER
Das Tonband als magnetischer Speicher ist Im allgemeinen sehr anspruchslos.
Das heisst aber nicht, dass es durch unsachgemässe Behandlung nicht doch
beschädigt werden kann. Bei Beachtung der folgenden Punkte bleibt das
Tonband seinem Ruf als zuverlässiger Speicher absolut gerecht.
Verwenden Sie nur Qualitätstonbänder.
Wir empfehlen Ihnen unser spezielles REVOX-Tonband. Das REVOX
Tonbandgerät A-77 ist auf die vorzüglichen Eigenschaften dieses Tonbandes
eingestellt.
Tonbänder bei Nichtgebrauch nicht auf der Maschine lassen (damit sie nicht
verstauben), sondern immer im Archivkarton aufbewahren.
Archivkartons sind beim Lagern senkrecht aufzustellen.
Bei langer Lagerzeit ist auf eine einigermassen konstante Lagertemperatur und
Luftfeuchtigkeit zu achten. Günstige Werte liegen bei etwa 20°C und 40 bis 60
Prozent relativer Luftfeuchtigkeit.
70
Eine zu hohe Umgebungstemperatur bei langer Lagerzeit wirkt sich durch
Zunahme des Kopiereffektes ungünstig aus. Das heisst, das "Abfärben“
benachbarter Bandwindungen wird dadurch gefördert.
In diesem Zusammenhang ist es als vorteilhaft erwiesen, lang gelagerte
Tonbänder vor dem Abspielen zuerst einmal vollständig umzuspulen.
Tonbänder sind vor starken magnetischen Feldern zu schützen. So können z.B.
Schädigungen auftreten, wenn ein dynamisches Mikrophon direkt auf eine
Tonbandspule gelegt wird, oder wenn eine Tonbandspule neben einem
Spielzeugtransformator (im Betrieb) zu liegen kommt.
17. FEHLERMÖGLICHKEITEN UND DEREN
URSACHE
Wiedergabe verzerrt:Aufnahme übersteuert, weniger
Aussteuern. Wenn bereits auf Stellung
Vorhören (INPUT) Verzerrungen hörbar
sind, die auch durch kleinere
Aussteuerung nicht beseitigt werden
können, so ist die Signalspannung für
den betreffenden Eingang zu hoch.
(z.B. wenn bei einem Mikrophon mit
eingebautem Übertrager auf MIC LO
geschaltet ist.)
Auf MIC HI schalten.
Wiedergabe verrauscht:Aufnahme zu wenig ausgesteuert höher
aussteuern. Auch wenn nach zwei oder
drei Multiplayback-Überspielungen
bereits das Rauschen hörbar wird, liegt
Untersteuerung vor.
Wiedergabe dumpf:Tonköpfe verschmutzt, Tonköpfe
vorsichtig reinigen. Tonband verdreht
eingelegt, mit Schichtseite gegen
aussen. Tonband drehen.
Wiedergabe verrauscht auch
bei guter Aussteuerung:
VU-Meter Anzeige verkehrt:Beide Aufnahmevorwahltasten sind in
Bandführungselemente oder Tonköpfe
sind magnetisiert. Zum
Entmagnetisieren in eine Service Werkstatt senden.
Aus - Stellung. Zur Behebung die
erforderliche(n) Taste(n) drücken.
71
Wickelmotoren arbeiten nicht:Taste REEL MOTORS OFF 42
gedrückt. Zur Behebung der Taste
nochmals drücken, damit sie ausrastet.
Die Laufwerkfunktionen werden
nach Loslassen der Laufwerk
tasten sofort unterbrochen :
Lautsprecherwiedergabe
funktioniert nicht.
(Bei Geräten mit eingesteckten
Endverstärkern):
Lautsprecherwiedergabe bei Mono links
und rechts verschieden stark:
Bandzug ist bei grossen Bandspulen zu
klein. Das Tonband liegt nicht gut auf
den Tonköpfen auf:
Beim Fernsteuerungsanschluss
REMOTE CONTROL 25 ist der
Blindstecker nicht eingesteckt.
Blindstecker einstecken.
Taste SPEAKERS OFF 41 gedrückt.
Zur Behebung Taste nochmals
drücken, damit sie ausrastet.
Feinsicherungen in den Endverstärkern
defekt.
Balanceregler 13 steht nicht auf der
markierten Mittelstellung. Balanceregler
nach Gehör einstellen.
Der Knebelschalter POWER 7 steht
auf der zweiten Schaltstellung. (kleines
Kreissymbol) Auf erste Stellung
(grosses Kreissymbol) schalten.