Omron F3SL TECHNICAL MANUAL [de]

Advanced Industrial Automation
Sicherheitslichtgitter
F3SL Serie
TECHNISCHES HANDBUCH
Cat. No. SCEE712-DE01
Kurzübersicht
2 Funktionsprinzip
3 Beschreibung der Bedienelemente
4 Installation
6 Zubehör

Einführung

Vielen Dank, dass Sie sich für ein Sicherheitslichtgitter der F3SL-Serie entschieden haben. Beachten Sie stets die folgenden Punkte, wenn Sie den F3SL verwenden:
• Stellen Sie sicher, dass das Bedienpersonal des F3SL Kenntnisse über dessen Betrieb und die Maschine, an der dieser installiert ist, besitzt.
• Lesen Sie dieses Handbuch vollständig und versichern Sie sich, dass Sie die zur Verfügung gestellten Informationen verstehen, bevor Sie versuchen, das F3SL zu betreiben.
• Heben Sie das Handbuch an einem sicheren Platz auf und verwenden Sie es bei Bedarf.

Vorschriften und Normen

(1) Das F3SL besitzt noch keine Typenzulassung entsprechend des Statuts 44-2 des japanischen Industriellen
Sicherheits- und Gesundheitsgesetzes. Deshalb kann es in Japan nicht als Sicherheitsgerät für Pressen oder Schermaschinen verwendet werden, wie sie in Statut 42 dieses Gesetzes vorgesehen sind.
(2) Das F3SL ist eine berührungslos wirkende Schutzeinrichtung (ESPE), gemäß der Maschinenrichtlinie der
Europäischen Union (EU), Anhang IV B, Sicherheitskomponenten, Paragraf 1. Das F3SL entspricht den folgenden internationalen Vorschriften und Normen.
EU-Vorschriften und technische Normen:
- Maschinenrichtlinie: Nr. 98/37/EC
- EMV-Richtlinie: Nr. 89/336/EEC
- EN 61496-1 (06/98) (Typ 4 ESPE) IEC-Norm
- IEC 61496-2(11/97) (Typ 4 AOPD)
(3) Das F3SL besitzt das nachfolgend aufgeführte Zertifikat von einer EU-akkreditierten Zertifizierungsstelle.
„EC Typenzulassung (TYP 4 ESPE)“ des TÜV Rheinland in Übereinstimmung mit der Maschinenrichtlinie.

Hinweis

Berücksichtigen Sie die Systemsicherheit und lassen Sie einen Sicherheitsspielraum innerhalb der Spezifikationen und Funktionen des Systems, wenn Sie das F3SL unter den folgenden Bedingungen verwenden.
(1) Betriebsbedingungen oder -umgebungen, die nicht in diesem Handbuch aufgeführt sind. (2) Anwendungen des F3SL in Geräten oder Einrichtungen, die spezielle Sicherheitsmaßnahmen erfordern,
wie z. B. Anlagen der Nukleartechnik, Bahnverkehr, Luftverkehr, Fahrzeuge, Feuerungsanlagen, medizinische Systeme, Raumfahrt, große Vergnügungsparkanlagen, usw.

Hinweise zur Sicherheit

Allgemeine Hinweise für eine sichere Verwendung
Die folgenden Konventionen werden für sicherheitsrelevante Hinweise in diesem Handbuch verwendet, um eine sichere und richtige Anwendung des F3SL zu gewährleisten. Die nachfolgend aufgeführten Punkte sind sicher­heitskritisch und müssen jederzeit eingehalten werden.
VORSICHT
Kennzeichnet eine potenziell gefährliche Situation, die zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen kann, wenn sie nicht vermieden wird.
Kennzeichnet unzulässige Vorgänge.
i
VORSICHT
Das F3SL darf nur von einer entsprechend qualifizierten Person installiert, geprüft und gewartet werden. Es ist wichtig, dass der Betreiber mit den Installationsanforderungen, dem Sicherheitsmontageabstand sowie den Steuerungen und Funktionen vertraut ist, bevor das F3SL verwendet wird.
Wenn das F3SL als Sicherheitsgerät verwendet wird, ist der Betreiber für die Einhaltung der staatlichen und lokalen Sicherheitsvorschriften, Richtlinien und Bestimmungen verantwortlich. Zusätzlich muss der Betreiber sicherstellen, dass alle Maschinenbediener, Wartungspersonal, Elektriker, Kontrolleure usw. mit allen Anleitungen bezüglich der Verwendung des F3SL, der Maschine, an der das F3SL installiert ist, sowie mit den Sicherheitsrichtlinien vertraut sind und diese verstehen.
Die Schutzvorrichtungen zur Absicherung des Gefahrenbereichs müssen so installiert sein, dass sie ein automatisches Wiederanlaufen einer Maschine oder eines Roboters verhindern. Verwenden Sie einen Start­schalter, der sich außerhalb des Gefahrenbereichs befindet, von dem aus der Bereich jedoch einsehbar ist.
Trennen Sie das Gerät von der Spannungsversorgung, bevor Sie die Endkappen entfernen.
Durch Verwendung der bestimmten Kanalauswahl und/oder der fließenden Ausblendung reagiert das F3SL­System weniger empfindlich auf Objekte im Erfassungsbereich. Eine unsachgemäße Verwendung dieser bei­den Optionen kann zu schweren Verletzungen des Personals führen. Bei Verwendung der bestimmten Kanal­auswahl kann eine feste Absperrung erforderlich sein (siehe „9-2-1 Zusätzliche Schutzvorrichtungen“ auf Seite 19); zudem muss der Sicherheitsabstand bei Verwendung der bestimmten Kanalauswahl oder der flie­ßenden Ausblendung möglicherweise vergrößert werden. Lesen Sie den folgenden Abschnitt bitte sorgfältig durch.
Die Verwendung der bestimmten Kanalauswahl in Kombination mit der fließenden Ausblendung ist eine erweiterte Funktion. Alle Situationen, die im Erfassungsbereich des F3SL-Systems auftreten können, müssen sorgfältig in Betracht gezogen werden. Das F3SL-System könnte auf Objekte, die in den Erfassungsbereich eindringen, weniger empfindlich reagieren. Der Sicherheitsabstand muss vergrößert werden. Andernfalls besteht die Gefahr schwerer Verletzungen.
Um zu verhindern, dass eine Hand oder andere Objekte durch den über die Kanalwahl ausgewählten Teil in den Gefahrenbereich gelangen können, muss dieser Bereich durch eine physische Schutzvorrichtung, wie z. B. einen Zaun, gesichert werden.
Dieses Produkt ist für die Verwendung an einem elektrischen System mit 24 V DC und negativer Masse (Schutzerde) ausgelegt. Schließen Sie das F3SL niemals an ein System mit einer positiven Masse (Schutzerde) an. Bei einer Schaltung mit positiver Masse (Schutzerde) können möglicherweise bestimmte Simultankurzschlüsse der beiden Sicherheitsausgänge nicht erkannt werden und die abgesicherte Maschine hält nicht an, wodurch ernsthafte Verletzungen des Bedieners hervorgerufen werden können.
Berücksichtigen Sie bei der Installation des F3SL-Systems stets den Sicherheitsabstand. Wird das F3SL­System zu nah am Gefahrenpunkt installiert, kann die Maschine möglicherweise nicht rechtzeitig anhalten, um Verletzungen des Bedieners zu vermeiden.
Installieren Sie das F3SL-System so, dass es nicht durch reflektierende Oberflächen beeinflusst wird. Andernfalls kann das System Objekte ggf. nicht erkennen, was schwere Verletzungen des Bedieners zur Folge haben kann.
Verwenden Sie für die Steuerung der Maschine niemals einen einzelnen Sicherheitsausgang. Sollte dieser einzelne Ausgang ausfallen, kann die Maschine möglicherweise nicht anhalten, was zu ernsten Verletzun­gen des Bedieners führen kann. Die Maschine muss unter Verwendung beider Sicherheitsausgängen ange­schlossen werden.
Die Prüfungen, die in dem Prüfverfahren in Anhang B aufgeführt sind, müssen nach der Installation durchgeführt werden, sowie gemäß dem Programm zur regelmäßigen Inspektion und nach jeder Wartung, Einstellung oder Änderung des F3SL-Systems oder der überwachten Maschine. Wenn eine abgesicherte Maschine von mehreren Bedienern oder Schichten verwendet wird, sollte das Prüfverfahren bei jedem Schicht- oder Bedienerwechsel durchgeführt werden. Durch diese Prüfung wird gewährleistet, dass das Lichtgitter und das Maschinensteue­rungssystem ordnungsgemäß arbeiten, so dass die Maschine rechtzeitig angehalten wird. Wird die Prüfung nicht ordnungsgemäß durchgeführt, kann dies zu schweren Verletzungen des Bedienpersonals führen.
ii

Inhalt

1 Wichtige Sicherheitshinweise ................................................................................................................... 1
2 Funktionsprinzip ........................................................................................................................................ 2
2-1 F3SL-Systemspezifikationen ................................................................................................................. 2
2-2 Technische Daten .................................................................................................................................. 2
3 Systemkomponenten und Anzeigen ........................................................................................................ 4
4 Betrieb des Systems .................................................................................................................................. 6
4-1 Betriebszustände ................................................................................................................................... 6
4-1-1 Maschine läuft ................................................................................................................................. 6
4-1-2 Maschinenstopp .............................................................................................................................. 6
4-1-3 Anlaufsperre .................................................................................................................................... 6
4-1-4 Alarm ............................................................................................................................................... 6
4-2 Betriebsarten ......................................................................................................................................... 6
4-2-1 Automatischer Start ......................................................................................................................... 6
4-2-2 Anlaufsperre .................................................................................................................................... 7
4-2-3 Anlauf-/Wiederanlaufsperre ............................................................................................................. 7
4-3 Betriebsartauswahl ................................................................................................................................ 7
5 Erfassungsoptionen .................................................................................................................................. 8
5-1 Feste Ausblendung (ECS) ..................................................................................................................... 8
5-2 Fließende Ausblendung ......................................................................................................................... 8
5-3 Verwendung der festen Ausblendung mit fließender Ausblendung ....................................................... 9
5-3-1 Die Auswirkung von fester Ausblendung und fließender Ausblendung auf die minimale
Objektauflösung ............................................................................................................................. 10
5-4 Aktivierung und Programmierung der festen Ausblendung ................................................................. 10
5-5 Aktivieren der fließenden Ausblendung ............................................................................................... 11
6 DIAGNOSE- UND TESTFUNKTIONEN .................................................................................................... 12
6-1 Anzeigen für obersten/untersten Strahl ............................................................................................... 12
6-2 Synchronisationsstrahl ......................................................................................................................... 12
6-3 Relais-Überwachung (MPCE) .............................................................................................................. 12
6-3-1 Aktivierung und Deaktivierung der Relais-Überwachung .............................................................. 12
7 Ausgänge .................................................................................................................................................. 13
7-1 Sicherheitsausgänge ........................................................................................................................... 13
7-2 Hilfsausgang ........................................................................................................................................ 13
8 Sicherer Installationsabstand ................................................................................................................. 14
8-1 Europäische Formeln zur Berechnung des Sicherheitsabstands ........................................................ 14
8-1-1 Formel zur Bestimmung des Sicherheitsabstands bei Systemen mit einer minimalen
Objektauflösung von 40 mm oder weniger ...................................................................................................... 14
8-1-2 Formel zur Bestimmung des Sicherheitsabstands bei Systemen mit einer
minimalen Objektauflösung von über 40 mm ................................................................................................... 15
8-1-3 Faktoren, die die Formel zur Bestimmung des Sicherheitsabstands beeinflussen ....................... 15
8-2 US-Formel zur Berechnung des Sicherheitsabstands ......................................................................... 15
9 Installation ................................................................................................................................................ 17
9-1 Beeinflussung durch reflektierende Oberflächen ................................................................................. 17
9-2 Allgemeine Hinweise ........................................................................................................................... 19
9-2-1 Zusätzliche Schutzvorrichtungen ................................................................................................... 19
9-2-2 Installation mehrerer Systeme ....................................................................................................... 19
9-2-3 Zugriff auf die Konfigurationsschalter ............................................................................................ 20
9-2-4 Erfassungsbereich ......................................................................................................................... 20
9-2-5 Ausrichtung .................................................................................................................................... 20
9-2-6 Anschlusskabel .............................................................................................................................. 21
9-2-7 Eingangsspannungsanforderungen/Anschlüsse ........................................................................... 21
iii
9-2-8 Besondere Anforderungen für die Schutzfeldüberwachung .......................................................... 21
9-2-9 Kennzeichnung der minimalen Objektauflösung ........................................................................... 21
9-2-10 Taktsteuerung .............................................................................................................................. 21
10 Anschluss an die Maschinensteuerungsschaltung ............................................................................ 22
110-1 Anschluss über zwei zwangsgeführte Relais ................................................................................... 22
10-2 Anschluss mit dem Sicherheitsmodul G9SA von OMRON. ............................................................... 23
11 Abnahmeprüfung und Prüfverfahren ................................................................................................... 24
11-1 Abnahmeprüfverfahren ...................................................................................................................... 24
11-2 Prüfverfahren ..................................................................................................................................... 24
11-3 Verwendung des Prüfstabs ................................................................................................................ 24
12 Reinigung ................................................................................................................................................ 24
13 Bemaßte Zeichnungen und Patente ..................................................................................................... 25
13-1 Bemaßte Zeichnungen ...................................................................................................................... 25
13-2 Patente .............................................................................................................................................. 25
14 Fehlersuche und Fehlerbehebung ....................................................................................................... 26
14-1 Anzeigeleuchten in der Endkappe des Empfängers .......................................................................... 26
14-1-1 Fehlerbehebung beim Empfänger ............................................................................................... 26
14-2 Anzeigeleuchte auf der Endkappe des Senders ................................................................................ 26
14-2-1 Fehlerbehebung beim Sender ..................................................................................................... 26
Anhang A – Abnahmeprüfverfahren ......................................................................................................... 27
A-1 Abnahmeprüfprotokoll ......................................................................................................................... 27
Anhang B – Prüfverfahren .......................................................................................................................... 28
B-1 Prüfprotokoll ........................................................................................................................................ 28
iv

1 Wichtige Sicherheitshinweise

1 Wichtige Sicherheitshinweise
VORSICHT
Lesen Sie diese Informationen vollständig, bevor Sie mit der Installation beginnen. Das F3SL darf nur von einer entsprechend sachkundigen Person installiert, geprüft und gewartet werden. Es ist wichtig, dass der Betreiber mit den Installationsanforderungen, dem Sicherheitsmontageabstand sowie den Steuerungen und Funktionen vertraut ist, bevor das F3SL verwendet wird.
Wenn das F3SL als Sicherheitsgerät verwendet wird, ist der Betreiber für die Einhaltung der staatlichen und lokalen Sicherheitsvorschriften, Richtlinien und Bestimmungen verantwortlich. Zusätzlich muss der Betreiber sicherstellen, dass alle Maschinenbediener, Wartungspersonal, Elektriker, Kontrolleure usw. mit allen Anleitungen bezüglich der Verwendung des F3SL, der Maschine, an der das F3SL installiert ist, sowie mit den Sicherheitsrichtlinien vertraut sind und diese verstehen.
Ein F3SL-System ist ein universelles Gerät zur Erkennung von Anwesenheit, das für den Schutz von Personen ausgelegt ist, die in der Nähe von beweglichen Maschinenteilen arbeiten.
Ob eine spezielle Maschinenanwendung und die F3SL-Systeminstallation mit den Sicherheitsrichtlinien übereinstimmt, hängt von der ordnungsgemäßen Anwendung, Installation, Wartung und dem Betrieb des F3SL-Systems ab. Die Verantwortung für die Einhaltung dieser Punkte haben Inverkehrbringer, Hersteller und Betreiber zu tragen.
Der Betreiber ist verantwortlich für die Auswahl und die Ausbildung des Personals, damit die Maschine und deren Sicherheitssysteme ordnungsgemäß installiert, bedient und gewartet werden. Ein F3SL-System sollte nur von einer entsprechend sachkundigen Person installiert, geprüft und gewartet werden. Eine sachkundige Person ist „eine Person oder Personen, die durch den Besitz eines anerkannten Titels oder eines Nachweises einer Unterweisung oder die durch umfassende Kenntnisse, Ausbildung oder Erfahrungen erfolgreich die Fähigkeit unter Beweis gestellt hat, Probleme bezüglich der Thematik und des Umgangs zu lösen“. (ANSI B30.2-1983)
Zur Verwendung eines F3SL-Systems müssen die folgenden Anforderungen erfüllt sein:
• Die abgesicherte Maschine
den Sie ein Sicherheitslichtgitter nicht für eine Presse mit verzögernd eingreifenden Kupplungssystemen.
• Die abgesicherte Maschine darf keine Gefahr aufgrund von herausfliegenden Teilen darstellen.
• Die abgesicherte Maschine muss eine gleichbleibende Anhaltezeit und einen geeigneten
Steuerungsmechanismus besitzen.
• Starker Rauch, Aerosole und korrosiv wirkende Substanzen können die Effektivität eines Sicherheitslichtgit-
ters beeinträchtigen. Das F3SN darf nicht an Orten mit diesen Umgebungsbedingungen verwendet werden.
• Alle anwendbaren nationalen und lokalen Vorschriften, Richtlinien und Bestimmungen sind einzuhalten.
Hierfür trägt der Betreiber die Verantwortung.
• Die gesamten sicherheitsrelevanten Steuerungselemente müssen so ausgelegt sein, dass ein Alarm in der
Steuerungslogik oder eine Störung des Steuerschaltkreises keine Gefahr verursacht.
• Zusätzliche Schutzeinrichtungen für den Zugang zu gefährlichen Bereichen, die nicht durch das F3SL-
System abgesichert werden, können erforderlich sein.
• Führen Sie das OMRON-Prüfverfahren bei der Installation und nach Wartung, Einstellung, Reparatur oder
Änderung der Maschinensteuerung, Werkzeugwechsel oder der Maschine sowie des F3SL-Systems durch.
• Führen Sie nur die in diesem Handbuch beschriebenen Prüf- und Abnahmeverfahren durch.
• Befolgen Sie alle Verfahren in diesem Handbuch, um einen einwandfreien Betrieb des F3SL-Systems zu
gewährleisten.
Die Durchsetzung dieser Anforderungen liegt außerhalb der Kontrolle von OMRON. Der Betreiber trägt die volle Verantwortung für die Einhaltung der oben genannten Anforderungen sowie für alle weiteren Verfahren, Bedingungen und Anforderungen, die speziell für seine Anlage anwendbar sind.
muss jederzeit während des Arbeitsablauf stillgesetzt werden können. Verwen-
1

2 Funktionsprinzip

2-1 F3SL-Systemspezifikationen

2 Funktionsprinzip
2-1 F3SL-Systemspezifikationen
Das F3SL ist ein Einweg-Infrarot-Sicherheitslichtgitter für einen weiten Erfassungsbereich, welches das Personal beim Zugang in den Gefahrenbereich von Maschinen schützt. Eine „redundante“ Mikroprozessor-Auslegung zusammen mit einem umfassenden Fehlermodus und einer Ergebnisanalyse bieten einen sicheren und zuverlässigen Betrieb.
Ein F3SL-System besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Es sind keine Verbindungsleitungen oder separate Steuerungseinheiten erforderlich.

2-2 Technische Daten

Beschreibung
Modell
Modell F3SL­A0351 P30
Modell F3SL­A0523 P30
Modell F3SL­A0700 P30
Modell F3SL­A0871 P30
Modell F3SL­A1046 P30
Modell F3SL­A1219 P30
Modell F3SL­A1394 P30
Modell F3SL­A1570 P30
Modell F3SL­A1746 P30
Modell F3SL­A1920 P30
Modell F3SL­A2095 P30
Betriebsbereich 0,3-20 m
Abstand der optischen
22 mm
Achsen
Zahl der optischen
16 24 32 40 48 56 64 72 80 88 96
Achsen
Schutzfeldhöhe
351 mm 523 mm 700 mm 871 mm
1.046 mm 1.219 mm 1.394 mm 1.570 mm 1.746 mm 1.920 mm 2.095 mm
Min. Objektgröße nicht transparentes Objekt, min. 30 mm ø (52/74 mm ø bei fließender Ausblendung)
Effektiver Öffnungswinkel
Lichtquelle (Wellenlänge)
Sender und Empfänger: max. ±2,5° bei einem Messbereich von mehr als 3 m (IEC61496-2).
Infrarot-LED (850 nm)
Versorgungsspannung 24 V DC ±20 %, Restwelligkeit max. 5 % Vss
Einschalt-
max. 3 s
Verzögerungszeit
Stromaufnahme Sender: max. 285 mA
Empfänger: max. 1,4 A
Schaltausgang Zwei PNP-Transistorausgänge, max. Laststrom 500 mA (max. Restspannung
2 V) (ohne Spannungsabfall durch das Anschlusskabel), EIN wenn Licht EIN.
Hilfsausgang Gleiches Signal wie Schaltausgang: Ein PNP-Transistorausgang (kein Sicherheits-
Schaltausgang), Laststrom 100 mA (ohne Spannungsabfall durch das Anschlusskabel)
Schutzschaltung Schutz vor Kurzschluss der Ausgangslast und Verpolung der Versorgungsspannung.
Sicherheitsfunktionen • Anlauf/Wiederanlauf-Sperrfunktion [aktiviert/deaktiviert über Wahlschalter
einstellbar]
• Ausblendfunktion (1) Kanalauswahl (feste Ausblendung) (2) Fließende Ausblendung (3) Keine Ausblendung (Werkseinstellung)
Mit dem Wahlschalter kann eine der oben genannten Betriebsarten gewählt werden. Der ausgeblendete Strahl bei (1) wird über die Programmiertaste für das Teach-In eingestellt.
Diagnosefunktionen • Selbstdiagnose-Funktion bei Einschalten der Spannungsversorgung
• Überwachungsfunktion für externes Relais (MPCE) (externe Relaisüberwa-
chungs-Eingangsleitung an Öffnerkontakt des externen Relais anschließen, 50 mA, 24 V DC)
2
2-2 Technische Daten
2 Funktionsprinzip
Modell
Beschreibung
Ansprechzeit (EIN-->AUS)
Umgebungstemperatur
Modell F3SL­A0351 P30
0-55 °C bei Betrieb und Lagerung (ohne Vereisung- oder Kondensation)
Modell F3SL­A0523 P30
Modell F3SL­A0700 P30
Modell F3SL­A0871 P30
Modell F3SL­A1046 P30
Modell F3SL­A1219 P30
Modell F3SL­A1394 P30
Modell F3SL­A1570 P30
Modell F3SL­A1746 P30
Modell F3SL­A1920 P30
max. 20 ms max. 25 ms max. 30 ms max. 35 ms
Modell F3SL­A2095 P30
Luftfeuchtigkeit 35-95 % relative Luftfeuchtigkeit bei Betrieb und Lagerung (ohne Kondensation)
Vibrationsfestigkeit
Fehlfunktion und Beständigkeit: 10-55 Hz, 0,7-mm-Doppelamplitude, je 20 Mal in X-, Y- und Z-Richtung
Stoßfestigkeit
Fehlfunktion und Beständigkeit: 100 m/s
2
, je 1000 Mal in X-, Y- und Z-Richtung
Schutzklasse IEC60529 IP65
Anschlussart M12-Steckverbinder
Gewicht (verpackt) 11 kg oder weniger
Material Gehäuse Aluminium
Zubehör Prüfstab (ø 30), Montagewinkel (oben, unten), Technisches Handbuch,
Sechskant-Schraubenschlüssel speziell für Zugriff auf Programmtaste, 2 Lastwiderstände zur Prüfung (10 k ), 2 Überspannungsableiter
Zulassungsnormen IEC(EN)61496-1 TYP 4 ESPE *1
IEC61496-2 TYP 4 AOPD *2
*1. ESPE (berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen) *2. AOPD (nach dem aktiven optoelektronischen Prinzip arbeitende Schutzeinrichtung) *Änderungen der technischen Daten sind ohne Ankündigung vorbehalten.
3

3 Systemkomponenten und Anzeigen

3 Systemkomponenten und Anzeigen
Die Positionen der nachfolgend aufgeführten Komponenten und Anzeigen sind in „Abbildung 3-1“ auf Seite 5 dargestellt.
Tabelle 3-1 Bezeichnung der Systemkomponenten
Nr. in
Abb.
C EMPFÄNGER N SENDER
Anzeigen für obersten/untersten Strahl – Rot
D
Abnehmbare Endkappe Zugriff auf
E
Konfigurationsschalter
Programmtaste (Sicherungsschraube muss
F
entfernt werden)
Anzeige für Kanalauswahl- oder fließende
G
Ausblendung – Gelb
H
Sperr- oder Fehleranzeige – Gelb
I
Maschinenstopp-Anzeige – Rot
J
Maschinenbetriebsanzeige – Grün
K Empfängeranschluss S Schutzfeldhöhe (Erfassungsbereich)
OSSD1 – Orange Ader (siehe Hinweis
1
unten)
Nr. in
Abb.
O
P
Q
R
Statusanzeige – Gelb
Senderanschluss
10 Abschirmung (nicht isoliert)
11 +24 V DC – Weiße Ader
12 0 V DC (Masse) – Braune Ader
Synchronisationsstrahl
Optische Achse
2 0 V DC (Masse) – Braune Ader
3 Abschirmung (nicht isoliert)
4 +24 V DC – Weiße Ader
5 Hilfsausgang – Violette Ader
6 Relais – Rosa Ader
7 Start – Graue Ader
OSSD2 – Gelbe Ader (siehe Hinweis
8
unten)
L In der Empfänger-Endkappe
BSchalter B
ASchalter A
M Steckverbinder
Hinweis: An Sicherheits-Schaltausgänge (OSSD) muss eine minimale Last angeschlossen sein, andernfalls
schaltet das F3SL-System in einen Alarmzustand. Für das Prüfverfahren vor der endgültigen Installation kann für diese Last ein 10-kOhm-Widerstand (im Dokumentationssatz enthalten) verwendet werden. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie in Abbildung 7-1.
4
3 Systemkomponenten und Anzeigen
Abbildung 3-1 Systemzeichnung
C
EMPFÄNGER
D
S
N
SENDER
E
H
G
J
I
R
Q
F
L
ANZEIGENSEITE
K
7
6
8
O
P
11
10
5
4
3
1
123456
EIN
2
EIN
B
12
A
M
5

4 Betrieb des Systems

4-1 Betriebszustände

4 Betrieb des Systems
Ein F3SL-System ist ein Mikroprozessor-gesteuertes Infrarotstrahl-Sicherheitslichtgitter. Das System besteht aus einer Empfängerbaugruppe und einer Senderbaugruppe. Die Empfänger- und Senderbaugruppen sind physisch miteinander verbunden.
Das F3SL-System wird häufig dort eingesetzt, wo der Schutz von Personal erforderlich ist. Zu den typischen Anwendungen gehören Roboterzellen, Pressen, Spritzgussmaschinen, Anlagen in der Lebensmittelverarbei­tung sowie automatisierte Montageeinrichtungen.
4-1 Betriebszustände
Der Status des Betriebs des F3SL-Systems wird anhand von Zuständen beschrieben. Das F3SL-System besitzt die folgenden Betriebszustände.
4-1-1 Maschine läuft
Die beiden Sicherheitsausgänge des Empfängers befinden sich im EIN-Zustand, die grüne Maschinenbetriebs­Anzeige leuchtet und der Hilfsausgang befindet sich in einem Zustand entsprechend dessen Konfiguration. Siehe Abschnitt 7-2 auf Seite 13. Die abgesicherte Maschine kann betrieben werden. Das Drücken und Freigeben der Starttaste hat keine Auswirkungen.
4-1-2 Maschinenstopp
Die beiden Sicherheitsausgänge des Empfängers befinden sich im AUS-Zustand, die rote Maschinenstopp­Anzeige leuchtet und der Hilfsausgang befindet sich in einem Zustand entsprechend dem der Sicherheitsaus­gänge. Siehe Abschnitt 7-2 auf Seite 13. Die abgesicherte Maschine kann nicht betrieben werden.
4-1-3 Anlaufsperre
Die beiden Sicherheitsausgänge des Empfängers befinden sich im AUS-Zustand, die rote Maschinenstopp­Anzeige und die gelbe Sperranzeige leuchten. Der Hilfsausgang befindet sich in einem Zustand entsprechend dem der Sicherheitsausgänge. Siehe Abschnitt 7-2 auf Seite 13. Im Anlaufsperrzustand kann die abgesicherte Maschinen erst betrieben werden, wenn sich keine Hindernisse im Erfassungsbereich befinden und die Startta­ste kurz gedrückt wird.
4-1-4 Alarm
Die beiden Sicherheitsausgänge des Empfängers befinden sich im AUS-Zustand, die rote Maschinenstopp­Anzeige leuchtet, die gelbe Sperranzeige blinkt und der Hilfsausgang befindet sich im AUS-Zustand. Im Alarm­zustand kann die abgesicherte Maschine nicht betrieben werden. Der Hauptunterschied zwischen dem Alarm­und Sperrzustand ist, dass das F3SL-System den Alarmzustand hält, bis die Ursache für den Alarm behoben wurde, unabhängig davon, ob das System aus- und wieder eingeschaltet wird oder die Starttaste gedrückt wird.

4-2 Betriebsarten

Die Systembetriebsarten bestimmen das Anlauf- und Betriebsverhalten des F3SL-Systems. Den Definitionen der Betriebsarten liegen die oben aufgeführten Betriebszustände zugrunde. Die Auswahl der Betriebsart erfolgt über die Konfigurationsschalter, die sich in der abnehmbaren Kappe an der Unterseite des Empfängers befinden.
Hinweis: Wenn das F3SL-System während der Anlauf- oder Betriebsphase interne Alarme erkennt, schaltet
es in den Alarmzustand und die Sicherheitsausgänge dementsprechend in den AUS-Zustand.
4-2-1 Automatischer Start
Das F3SL-System läuft an, während sich die Sicherheits- und Hilfsausgänge im AUS-Zustand befinden. Wenn der Erfassungsbereich frei ist, schaltet es in den Maschinenbetriebs-Zustand. Wenn in diesem Zustand ein Objekt in dem Erfassungsbereich erkannt wird, wechselt das F3SL-System vom Maschinenbetriebs-Zustand in den Maschinenstopp-Zustand und ändert diesen Zustand erst, wenn der Erfassungsbereich wieder frei ist. Sobald der Erfassungsbereich frei von Objekten ist, wechselt das F3SL-System automatisch vom Maschinenstopp-Zustand in den Maschinenbetriebs-Zustand.
6
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