Melag Cliniklav 25 User manual

Bedienungsanweisung
Autoklav
Cliniklav25
Sehr geehrte Frau Doktor, sehr geehrter Herr Doktor ! Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf dieses Autoklaven entgegen-
gebracht haben. Seit mehr als 50 Jahren hat sich MELAG, ein mittelständisches Familienunternehmen, auf die Fertigung von Sterilisatoren für die Praxis spezialisiert. In dieser Zeit gelang uns der Aufstieg zu einem führenden Sterilisatorenhersteller. Mehr als 345.000 MELAG Geräte zeugen weltweit von der hohen Qualität unserer ausschließlich in Deutschland gefertigten Sterilisatoren.
Auch dieser Autoklav wurde nach strengen Qualitätskriterien gefertigt und geprüft. Lesen Sie aber bitte vor Inbetriebnahme gründlich diese Bedienungsanweisung. Die langandauernde Funktionstüchtigkeit und die Werterhaltung Ihres Autoklavens hängen vor allen Dingen auch von der sorgfältigen Aufbereitung der Instrumente und der Pflege des Gerätes ab.
MELAG - Geschäftsführung und Mitarbeiter
Funktionstüchtigkeit und Werterhaltung des
Gerätes sind abhängig von:
1. Der richtigen Aufbereitung des Sterilisiergutes
2. Der sorgfältigen Pflege des Gerätes
3. Dem Einsatz von hochwertigem aqua dest / aqua dem
Inhalt: Seite 1
GERÄTEBESCHREIBUNG........................................................................................................................4
1.1 Geräteansichten...................................................................................................................................4
1.2 Bedien - und Anzeigefeld.....................................................................................................................5
1.3 Leistungsmerkmale des Gerätes .........................................................................................................6
1.3.1 Fraktioniertes Vorvakuumverfahren..............................................................................................6
1.3.2 Arbeitsbereiche Sterilisation .........................................................................................................6
1.3.3 Separate Dampferzeugung...........................................................................................................6
1.3.4 Einweg-System/ Leitwertmessung/ Automatische Wassernachspeisung....................................6
1.3.5 Elektronische Parametersteuerung EPS......................................................................................6
1.3.6 Vakuumtrocknung.........................................................................................................................6
1.3.7 Chargendokumentation.................................................................................................................6
2 INSTALLATION..........................................................................................................................................7
2.1 Bedienung des elektrischen Türverschlusses......................................................................................7
2.2 Anschluss einer Wasseraufbereitungsanlage......................................................................................7
3 INBETRIEBNAHME....................................................................................................................................7
3.1 Vakuum-Test........................................................................................................................................7
3.2 Probelauf..............................................................................................................................................9
3.3 Aufstellungsprotokoll............................................................................................................................9
3.4 Sicherheitshinweise .............................................................................................................................9
4 ZU JEDER STERILISATION....................................................................................................................10
4.1 Betriebsmittel......................................................................................................................................10
4.1.1 Kühlwasser/ aqua dest / aqua dem ............................................................................................10
4.1.2 Stromversorgung ........................................................................................................................10
4.2 Vorwärmung.......................................................................................................................................10
4.3 Beladung des Autoklaven ..................................................................................................................10
4.4 Tür schließen / öffnen ........................................................................................................................11
4.5 Nothilfe bei Versagen des elektrischen Türtasters ............................................................................12
4.6 Programmwahl...................................................................................................................................13
4.7 Programmstart....................................................................................................................................14
4.8 Programmablauf.................................................................................................................................14
4.9 Protokollausdruck...............................................................................................................................16
4.10 Entnahme des Sterilgutes..................................................................................................................16
4.11 Sterile Lagerung.................................................................................................................................16
4.12 Sterilisierhäufigkeit / Pausenzeiten....................................................................................................17
4.13 Manueller Programmabbruch.............................................................................................................17
4.13.1 Abbruch Sterilisation...................................................................................................................17
4.13.2 Abbruch Trocknung.....................................................................................................................18
4.14 Verhalten bei Warnmeldungen/ Fehlermeldungen............................................................................19
4.15 Betriebspausen ..................................................................................................................................19
5 AUßERBETRIEBSETZUNG / TRANSPORT / WIEDERINBETRIEBNAHME.........................................19
Seite 2
Bedienungsanweisung Cliniklav25
6 SONDERFUNKTIONEN ...........................................................................................................................20
6.1 Anzeige Wasserqualität (Leitwert) .....................................................................................................20
6.2 Wahl der Zusatztrocknung.................................................................................................................20
6.3 Protokollierung/Chargendokumentation.............................................................................................20
6.3.1 Protokollausgabe........................................................................................................................20
6.3.1.1 Externer Drucker..................................................................................................................20
6.3.1.1.1 Anschluss des externen Druckers Melaprint®42..........................................................20
6.3.1.1.2 Initialisierung des Druckers............................................................................................21
6.3.1.2 Anschluss an einen externen PC ........................................................................................22
6.3.1.2.1 Installierung......................................................................................................................22
6.3.1.2.2 Initialisierung der Ausgabe auf PC ................................................................................22
6.3.1.3 Kein Drucker........................................................................................................................22
6.3.2 Sofortausdruck ja/nein................................................................................................................22
6.3.3 Gespeicherte Protokolle nachträglich drucken...........................................................................23
6.3.4 Alle gespeicherten Zyklen drucken.............................................................................................23
6.3.5 Anzeige Druckerspeicher............................................................................................................25
6.3.6 Gespeicherte Zyklen löschen......................................................................................................26
6.3.7 Testausdruck ..............................................................................................................................27
6.4 Einstellen von Datum und Uhrzeit......................................................................................................28
6.5 Gesamtchargenzähler........................................................................................................................29
6.6 Programmmodifikationen...................................................................................................................29
7 BEDIENFEHLER/ BETRIEBSSTÖRUNGEN...........................................................................................30
7.1 Verhalten bei Betriebsstörungen........................................................................................................30
7.2 Betriebsstörungen ohne Fehleranzeige.............................................................................................30
7.2.1 Keine Anzeige auf dem Display..................................................................................................30
7.2.2 Zu hoher Wasserverbrauch von aqua dest / aqua dem .............................................................30
7.2.3 Schlechte Trocknung..................................................................................................................30
7.3 Warnmeldungen.................................................................................................................................31
7.4 Fehlermeldungen...............................................................................................................................33
8 WERTERHALTUNG DES GERÄTES ......................................................................................................36
8.1 Instrumentenaufbereitung..................................................................................................................36
8.2 Rostbildung = Fremdrost....................................................................................................................37
8.3 Pflege des Cliniklav25......................................................................................................................37
8.3.1 Reinigung....................................................................................................................................37
8.3.2 Verwendung von aqua dest / aqua dem.....................................................................................37
8.4 Funktionsprüfung des Autoklaven......................................................................................................38
8.4.1 Permanent durch Eigensicherheit...............................................................................................38
8.4.2 Periodisch (halbjährlich) bakteriologisch ....................................................................................38
8.4.3 Wartungsempfehlung..................................................................................................................38
8.5 Wichtige Informationen für die Überprüfung Ihres Autoklaven..........................................................39
8.5.1 Auszüge aus der EN 285 : 1996.................................................................................................39
8.5.2 Hinweise zur Auswertung von Bowie-Dick Testbögen...............................................................39
9 ANHANG...................................................................................................................................................40
9.1 Weitere technische Daten..................................................................................................................40
9.2 Hinweise zur Trocknung.....................................................................................................................42
9.2.1 Trocknungsvorgang in Sterilisationsbehältern............................................................................42
9.2.2 Textilien.......................................................................................................................................44
9.2.3 Instrumente.................................................................................................................................44
9.2.4 Beladung des Autoklaven...........................................................................................................45
9.2.5 Beladung von Behältnissen mit weicher Sterilisationsverpackung.............................................45
9.2.6 Stapeln von Sterilisationsbehältern ............................................................................................46
9.2.7 Entnahme des Sterilgutes...........................................................................................................46
9.2.8 Verbesserung der Trocknung .....................................................................................................46
Seite 3
1 Gerätebeschreibung
1.1 Geräteansichten_____________________________________________________
616
1
15
748
14 13
2 3 4
12
Frontansicht Rückansicht
11
5 6
7
50
61
494
33
10
8 9
807
Seitenansicht
173 103
Abbildung 1: Geräteansichten Cliniklav
25
532
1 Lüfter 9 Kühlwasser-Abfluss 2 Drucker 3 serielle Schnittstelle (RS 232)
10 verstellbare Gerätefüße (wenn Lieferung
ohne Unterschrank)
4 Druck-Not-Ablass und Kavitationsausgang 11 Netzschalter 5 Sterilfilter 12 Tür-Not-Öffnung 6 Sicherheitsventil 13 Türtaster 7 Kühlwasser-Zufluss 14 Schwenktür - nach links öffnend
8 Speisewasseranschluss 15 Bedien - und Anzeigefeld
Seite 4
aus / o
p
Bedienungsanweisung Cliniklav25
16 Sicherungen 3x20 A 17 Motorschutzschalter 18 Rücksteller Dampferzeuger
19 Türkontakt
19
ein / on
17
18
ff
17
16
Frontansicht (ohne Tür)
Abbildung 2: Frontansicht Cliniklav
25
Abbildung 3: Schalterstellung des Motorschutz­schalters
1.2 Bedien - und Anzeigefeld _____________________________________________
2 x 20-stelliges, alphanumerisches LED­Display, zur Programmstatusanzeige, Parameteranzeige und Bedienerführung für Grund- und S
ezialfunktionen
Programm
Start - Stop
Funktionstasten zur Anwahl, Einstellung und Anzeige
spezieller Funktionen: Drucken, Datum/Uhrzeit, Gesamtchargen, Leitwert, Störung löschen
Abbildung 4: Bedienpanel Cliniklav
zur Anwahl der Sterilisationsprogramme/
sowie zur Wahl/ Einstellung von Optionen
(Untermenüs) der Spezialfunktionen
25
Programmwahltaste
Testprogramme
Start - Stop -Taste zum Starten von
Programmen, Abbruch von Programmen/ Trocknung,
sowie zur Steuerung der Spezialfunktionen
Technische Daten
Sterilisierraum (BxHxT) : 32 cm x 32 cm x 65 cm
Elektrischer Anschluss : 9000 VA / 400 V 3N AC / 16 A / 50....60 Hz
Sterilisations-Druck / -Temperatur : 2 bar/134°C; 1 bar/121°C maximale Beschickungsmengen: : 15 kg Instrumente oder 7 kg Textilien
Weitere technische Daten entnehmen Sie bitte dem Anhang (siehe Abs. 9.1).
Seite 5
1.3 Leistungsmerkmale des Gerätes _______________________________________
1.3.1 Fraktioniertes Vorvakuumverfahren__________________________________________________
Beim fraktionierten Vorvakuumverfahren wird durch wiederholtes Evakuieren der Luft im Wechsel mit Einströmen von Dampf die notwendige Penetration des Sterilisiergutes mit Sattdampf effektiv gewährleistet. Somit können auch anspruchsvolle Sterilisationsaufgaben, wie z.B. englumige Instrumente oder größere Mengen Textilien schnell und sicher bewältigt werden. Der Nachweis der Dampfdurchdringung, kann mit dem bekannten Bowie&Dick Test erbracht werden. Hierfür ist ein spezielles Testprogramm implementiert.
1.3.2 Arbeitsbereiche Sterilisation________________________________________________________
Der Cliniklav25 besitzt drei Sterilisationsprogramme bei Temperaturen von 134°C: für verpacktes Gut das "Universalprogramm", das "Prionen-Programm" (spezielles Universalprogramm) und für unverpacktes Gut das "Schnellprogramm", ein Sterilisationsprogramm für Textilien und Gummiartikel bei 121°C, das "Schonprogramm". Mit dem Testprogramm für die Dampfdurchdringung ("Bowie & Dick Test") und einem Testprogramm zur Prüfung auf Undichtheiten ("Vakuum Test") ist jederzeit eine zusätzliche Funktionskontrolle des Autoklaven durch den Betreiber möglich.
1.3.3 Separate Dampferzeugung _________________________________________________________
Durch die Dampferzeugung in einem Hochleistungs- Dampferzeuger außerhalb der eigentlichen Sterilisierkammer können große Mengen Instrumente oder Textilien in kurzer Zeit sterilisiert werden. Es müssen keine Pausenzeiten zwischen den Sterilisationen eingehalten werden und Übertemperaturen innerhalb der Sterilisierkammer sind ausgeschlossen.
1.3.4 Einweg-System/ Leitwertmessung/ Automatische Wassernachspeisung ___________________
Der Cliniklav25 arbeitet im bewährten Einweg-System, d.h. das je Sterilisation verdampfte Wasser und darin eventuell gelöste Verunreinigungen werden beim Druckablass restlos aus dem Gerät abgelassen, so dass für den folgenden Sterilisationszyklus wieder saubereres aqua dest/ aqu a dem zur Anwendung kommt. Eine integrierte Leitwertmessung überwacht die Qualität des zur Dampfbildung verwendeten aqua dest / aqua dem. Bei häufigem Betrieb des Autoklaven kann der steigende Wasserbedarf an aqua dest/ aqua dem durch eine Wasseraufbereitungsanlage, z.B. MELAdem
®
55 gedeckt werden, die direkt mit dem Autoklaven gekoppelt wird. Eine sorgfältige Instrumentenaufbereitung vorausgesetzt, werden so Flecken auf dem Sterilgut verhindert und eine Verschmutzung des Autoklaven vermieden.
1.3.5 Elektronische Parametersteuerung EPS ______________________________________________
Der Einsatz eines Mikroprozessors im Cliniklav25 ermöglicht eine Elektronische Parameter Steuerung, die ständig Druck, Temperatur und Zeit bei den Programmen überwacht. Die Gesamtbetriebszeiten können so entsprechend der Beladung und der Temperatur des Gerätes optimiert we rden. Das in der Programmsteuerung enthaltene Prozessbeurteilungs- und Überwachungssystem, vergleicht aktuelle Prozessparameter mit Standard- Prozessdaten und überwacht den Prozess hinsichtlich Grenz­Temperaturen, -Zeiten und -Drücken. Damit werden Fehler im Programmablauf erkannt und die Sicherheit des Sterilisations- Ergebnisses jederzeit gewährleistet.
1.3.6 Vakuumtrocknung ________________________________________________________________
Die Vakuumtrocknung gewährleistet auch bei verpacktem Sterilisiergut und Textilien optimale Trocknungsergebnisse (siehe auch 9.2).
1.3.7 Chargendokumentation____________________________________________________________
Im Speicher der elektronischen Steuerung werden die jeweils letzten 40 Progra mm-Protokolle abgelegt. Zur effektiven Chargendokumentation sowie zur nachträglichen Kontrolle des abgelaufenen Programmes kann bei Anschluss des Druckers MELAprint
®
42 wahlweise sofort nach Programmende ein Protokollausdruck erfolgen oder es können nachträglich Ausdrucke der gespeicherten Protokolle erzeugt werden. Unter Verwendung der optionalen Übertragungssoftware MELAwin
®
kann die Chargendokumentation bzw. die Archivierung der Daten in einen PC erfolgen. Die Daten werden mit einem seriellen Null-Modem-Kabel übertragen, das der Software beiliegt.
Seite 6
2 Installation
Bedienungsanweisung Cliniklav25
Zur Vorbereitung und Durchführung der Aufstellung und Installation beachten Sie bitte die separaten Hinweise in der Aufstellanweisung "Aufstellung Cliniklav
25".
2.1 Bedienung des elektrischen Türverschlusses____________________________
Siehe Abschnitt: 4.4
2.2 Anschluss einer Wasseraufbereitungsanlage ____________________________
Zur direkten Versorgung des Autoklaven mit aqua dest/ aqua dem kann das Gerät unmittelbar mit einer Wasseraufbereitungsanlage gekoppelt werden. Anstelle des Anschlusses eines Vorratsbehälters, wird der aqua dest / aqua dem-Zulauf direkt mit der Wasseraufbereitungsanlage verbunden. Die Umkehr-Osmose-Anlage MELAdem und Leistung optimal auf die Anforderungen des Cliniklav
®
55 (im Unterschrank zu installieren) ist hinsichtlich Wasserqualität
25 abgestimmt. Detaillierte Hinweise zur Installation und Inbetriebnahme dieser Wasseraufbereitungsanlage finden Sie in der dazugehörigen Bedienungsanweisung. Bei Anschluss von Wasseraufbereitungsanlagen anderer Hersteller ist insbesondere auf ausreichende Wasserqualität und Leistung zu achten. Generell sollte vorher Rücksprache mit Fa. MELAG geführt werd en.
3 Inbetriebnahme
3.1 Vakuum-Test _______________________________________________________
Zur Funktionskontrolle des Autoklaven sollte einmalig im Rahmen der Inbetriebnahme bei Neuaufstellungen, nach längeren Betriebspausen bzw. Folgeaufstellungen, sowie zyklisch im Routinebetrieb ein Vakuumtest (Leckagetest) durchgeführt werden. Der Vakuumtest ist vorzugsweise mit kaltem Gerät wie folgt durchzuführen:
Bedienhandlung
1. Gerät am Netzschalter einschalten. Die Grundstellung wird angezeigt.
Anzeige am Display
14:27:12
0,02bar 25°C
Programm
Start-Stop
2. Taste "Programm" mehrmals drücken, bis im Display das Programm "Vakuumtest" angezeigt wird
3. Tür verschließen
4. Taste "Start - Stop" drücken
5. Der Evakuierungsdruck ist erreicht. Die Ausgleichszeit (Wartezeit bis zum Beginn der Messung) läuft
Programm
Start-Stop
Vakuumtest
Programm
Start-Stop
Tür
geschlossen
Programm
Start-Stop
Vakuumtest: Start
Druck 980mbar
Programm
Start-Stop
Vakuumtest 00:00
Druck 80mbar
Seite 7
Bedienhandlung
6. Nach Ablauf der Wartezeit (5 min) läuft die Messzeit (hier z.B. seit 7min, 52s)
Anzeige am Display
Vakuumtest 07:52
Druck 82mbar
Programm
Start-Stop
Nach Ablauf der
7. Messzeit
(10min) wird der Kessel belüftet und
anschließend die Leckrate ausgegeben (bei angeschlossenem Drucker und "Sofortausdruck ja" erfolgt gleichzeitig ein Protokollausdruck) Nach der Meldung „Bitte Warten Tür­Entriegelung“ erscheint im Wechsel die Aufforderung:
8. Tür öffnen
Programm
Start-Stop
Belüften
-0,56 bar 25 °C
Programm
Start-Stop
Leckrate 0,2 mbar
Programm
Start-Stop
Bitte
Tür öffnen
Programm
Start-Stop
Vakuumtest
Liegt die ermittelte Leckrate über einem maximal zulässigen Wert (>1,3mbar/min), erfolgt im Display (und auf dem Protokollausdruck) zusätzlich die Meldung "Test nicht erfolgreich". Bitte verfahren Sie dann entsprechend den Hinweisen unter Abschnitt: 7.3.
Seite 8
g
Bedienungsanweisung Cliniklav25
3.2 Probelauf __________________________________________________________
Zur weiteren Funktionskontrolle des Gerätes erfolgt ein Probelauf mit dem "Universal- Programm, 134°C verpackt" und einer praxisrelevanten Beladung. Nach der Beladung des Autoklaven und Wahl des Programmes mit der Taste "Programm", erfolgt der Start durch Drücken der Taste "Start/Stop“. Bei einem korrekten Programmablauf (siehe auch unter Abschnitt: 4.8) erscheint als Bestätigung am Ende des Programmes die Meldung
Programm Start-Stop
Universal-Programm
erfol
Abbildung 5: Ansicht nach erfolgtem Probelauf
mit den erreichten Maximalwerten für Druck und Temperatur. Bei angeschlossenem Drucker und gewähltem "Sofortausdruck ja" erfolgt gleichzeitig ein Protokollausdruck.
reich beende t
3.3 Aufstellungsprotokoll ________________________________________________
Als Nachweis für eine ordnungsgemäße Aufstellung und Inbetriebnahme des Autoklaven und als Voraussetzung für die Geltendmachung von Garantieansprüchen ist das Aufstellungsprotokoll von der verantwortlichen Person auszufüllen und eine Kopie an die Fa. MELAG zu schicken.
3.4 Sicherheitshinweise _________________________________________________
Beim Öffnen der Tür, insbesondere nach Abbruch der Trocknung können aus dem Autoklavenkessel
noch geringe Mengen Restdampf austreten.
Nach Öffnen der Tür nicht auf freiliegende heiße Metallteile fassen - Verbrennungsgefahr! Zur Entnahme
der noch heißen Tabletts und anderer Sterilisierbehälter den Tablettheber und geeignete Schutzhandschuhe verwenden.
Der Einbau eines Leckmelders in den Wasserzulauf wird empfohlen. Bei Anschluss von Wasseraufbereitungsanlagen anderer Hersteller muss generell vor deren Installation
Rücksprache mit Fa. MELAG geführt werden.
Das Gerät ist nicht für die Sterilisation von Flüssigkeiten geeignet! Nach den derzeit gültigen VDE-Bestimmungen ist dieses Gerät nicht für den Betrieb in
explosionsgefährdeten Bereichen geeignet.
Das Gerät darf nur durch die Fa. MELAG oder von ihr autorisierten Personen (Fachbetrieb oder
Kundendienst) unter Verwendung von Originalersatzteilen und unter Beachtung der Serviceanweisung instand gesetzt werden.
Vor Öffnen des Gehäuses den Netzstecker ziehen! Zur Gewährleistung der sterilisierenden Wirksamkeit des Autoklaven sind die Hinweise in dieser
Bedienungsanweisung, insbesondere zur programmspezifi schen Beladung des Autoklaven einzuhalten.
Das Gerät ist für den Einsatz außerhalb der Patientenumgebung (Radius von 1,5 Meter um
Behandlungsplatz) vorgesehen.
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4 Zu jeder Sterilisation
4.1 Betriebsmittel______________________________________________________
4.1.1 Kühlwasser/ aqua dest / aqua dem _________________________________________________
Der Autoklav überwacht selbsttätig das Vorhandensein von Kühlwasser und aqua dest / aqua dem sowie die Wasserqualität des aqua dest /aqua dem als Voraussetzung für einen Programmstart. Um einen sofortigen Programmstart zu ermöglichen und entsprechende Fehlermeldungen bzw. einen Programmabbruch während eines laufenden Programmes zu vermeiden (s. Abschnitte: 7.3 und 7.4) bitte: vor der ersten Sterilisation am Beginn des Arbeitstages prüfen, ob der Kühlwasserzulauf (Wasserhahn)
geöffnet ist
bei indirekter Wasserversorgung mit aqua dest / aqua dem aus einem Vorratsbehälter, den Füllstand des
Behälters kontrollieren und gegebenenfalls mit Wasser entsprechender Qualität (siehe Abschnitt: 8.3.2) auffüllen
bei direkter Wasserversorgung aus der Wasseraufbereitungsanlage MELAdem
Wasserzulauf zur Anlage (rechtzeitig, bei leerem Tank mindestens eine Stunde vor Start eines Programmes) geöffnet wird, sofern in Betriebspausen (z.B. über Nacht) der Wasserzulauf geschlossen wurde.
4.1.2 Stromversorgung________________________________________________________________
Den Netzschalter an der Gerätefront (unten Mitte) einschalten. Nach der Meldung „Bitte Warten Tür Entriegelung“ befindet sich das Gerät (nach ca. 15s) in der Grundstellung:
Uhrzeit (h:min:s)
14:27:12
®
55 sicherstellen, dass der
Programm Start-Stop
Kesseldruck (bar)
(Dampf)-Temperatur (°C)
Abbildung 6: Ansicht Grundstellung
0,02bar 25°C
4.2 Vorwärmung________________________________________________________
Der Cliniklav25 sollte nur vorgewärmt betrieben werden. Damit wird die Kondensatbildung an der Kesselwand verringert, was eine sehr gute Trocknung unterstützt und Zykluszeiten verkü rzt. Durch Start des Programmes "Schnellprogramm" bei unbeladenem Kessel wird der kalte Autoklavenkessel vorgeheizt. Diese Vorwärmung wird in der DIN EN 285 (Dampf-Sterilisatoren) vor dem Beginn der eigentlichen Sterilisation empfohlen.
4.3 Beladung des Autoklaven____________________________________________
Die richtige Beladung des Autoklaven hat entscheidenden Einfluss auf die Gewährleistung der sterilisierenden Wirksamkeit und einer guten Trocknung des Sterilgutes. Bei der Beladung des Autoklaven sind nachfolgende grundlegende Hinweise zu beachten:
Tablettführungsgestell
Für den Cliniklav25 gibt es 2 Varianten von Tablettführungsgestellen: Aufnahmegestell (MELAG-Art.-Nr.: 02517) zur Beschickung mit max. 4 Tabletts (MELAG-Art.-Nr.: 00250) oder 2 Instrumenten-Körbe (MELAG-Art.-Nr.: 00260). Aufnahmegestell (MELAG-Art.-Nr.: 02518) für 6 Normtray-Kassetten (Gerät fast 3 Gestelle) zur Beschickung mit max. 18 Normtray-Kassetten. (MELAG-Art.-Nr.: 00289). Alle Tablettführungsgestelle sind des Weiteren geeignet zur Aufnahme der MELAG-Sterilisierbehälter Typ 15K, M, G, Typ 17R, K, M, G; Typ 23R, M, G, Typ 28M, G). Der Autoklav sollte im Normalfall immer mit einem Tablettführungsgestell betrieben werden, da dadurch eine optimale Dampfdurchdringung und Trocknung gewährleistet ist. In Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit Ihrem Fachhändler bzw. der Fa. MELAG kann (z.B. bei Verwendung von Sterilisierbehältern anderer Hersteller) das Tablettführungsgestell entfernt werden und der entsprechende Behälter direkt in den Kessel gestellt werden.
Seite 10
Bedienungsanweisung Cliniklav25
Tabletts
Tabletts zur Aufnahme von Sterilisiergut müssen perforiert sein, um den Kondensatablauf zu gewährleisten. MELAG-Tabletts entsprechen dieser Forderung. Die Verwendung nicht perforierter Unterlagen/ Halbschalen (z.B. ungelochte Normtray-Unterteile) ist aufgrund der eingeschränkten Trocknung nicht empfohlen.
Geschlossene Sterilisierbehälter
Geschlossene Sterilisierbehälter müssen mindestens einseitig (vorzugsweise unten) perforiert sein (oder mit Ventilen ausgerüstet sein), um sowohl die Dampfdurchdringung als auch den Kondensatabfluss zu gewährleisten. Sämtliche MELAG-Sterilisierbehälter erfüllen diese Forderung durch beidseitige Perforation mit Filtertuch- Einlage. Die Sterilisation mit nur oben perforierten Sterilisierbehältern ist aufgrund der eingeschränkten Trocknung nicht empfohlen. Bei Verwendung mehrerer Sterilisierbehälter (Stapelung) ist darauf zu achten, dass die Dampfdurchdringung durch Abdecken der Perforation nicht behindert wird.
Klarsicht-Sterilisierverpackung
Sterilisierverpackungen können verwendet werden. Sollten Schweißnähte während der Sterilisation aufreißen, muss der Schweißimpuls am Folienschweißgerät gegebenenfalls verlängert bzw. eine Doppelnaht geschweißt werden. Normtray-Kassetten, eingeschweißt in MELAfol Seitennaht mit Klammern oder Tape armiert werden.
Mehrfachverpackung
Das fraktionierte Vorvakuumverfahren lässt eine Mehrfachverpackung zu.
Beschickungsmengen
Die vorgeschriebenen maximalen Beschickungsmengen von 15kg Instrumenten oder 7 kg Textilien sind einzuhalten.
gemischte Beladungen/ Textilien
Bei gemischten Beladungen von Textilien und Instrumenten, sollten die Textilien möglichst oberhalb der Instrumente angeordnet und der direkte Kontakt mit den Instrumenten vermieden werden. Textilien und Instrumente sollten möglichst nicht in einem Sterilisationsbehälter zusammen sterilisiert werden. Der direkte Kontakt der Textilien mit der Kesselwand ist unbedingt zu vermeiden. Bei unterschiedlichen Verpackungsarten innerhalb einer Charge:
Instrumente und Sterilisationsbehälter nach unten Klarsichtsterilisations- und Papierverpackungen nach oben (Ausnahme: bei Kombination mit Textilien
nach unten)
Flüssigkeiten
Der Cliniklav25 ist nicht für die Sterilisation von Flüssigkeiten geeignet!
Sterilisierbarkeit
Festlegungen und Hinweise der Instrumenten- und Textilhersteller zur Sterilisation sind strikt einzuhalten.
®
(250 mm breit), müssen zum Schutz vor Aufreißen der
4.4 Tür schließen / öffnen ________________________________________________
Die Tür schließen, leicht andrücken und gleichzeitig den Türtaster in Richtung Position „2“ drücken. Die Tür ist dann richtig geschlossen, wenn der Türtaster solange gedrückt bleibt, bis das Motorgeräusch in der Tür erlischt. Position Position „2“ = ZU
„1“ = AUF
1 2
Abbildung 7: Türtaster
Seite 11
Es erscheint die Display-Meldung:
Programm
Start-Stop
Tür
geschlossen
Abbildung 8: Türverschlussmeldung
4.5 Nothilfe bei Versagen des elektrischen Türtasters ________________________
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der elektrische Türantrieb versage n sollte: Hier besteht die Möglichkeit, mit der mitgelieferten Kurbel die Tür auf zu kurbeln. Gehen Sie dabei bitte wie folgt vor.
12.1 Entfernen Sie die Kappe (12) der Tür-Not-Öffnung
12.2 Stecken Sie bitte die Kurbel in den nun sichtbaren 4-Kant. Öffnen der Tür, drehen Sie bitte die Kurbel in Linksrichtung (siehe Abbildung 9 unten).
Zum Zum
Schließen der Tür, drehen Sie bitte die Kurbel in Rechtsrichtung.
ACHTUNG!
vorher wieder
Bei Benutzung der Kurbel, bitte VOR dem vollständigen Öffnen der Tür unbedingt die Kurbel
rausziehen! Da sonst die Kunststofftür beschädigt wird.
Frontansich t
13
12
1 2
12.1
12.2
Abbildung 9: Bedienung des Türverschlusses
Seite 12
Bedienungsanweisung Cliniklav25
4.6 Programmwahl______________________________________________________
Die Wahl des Programms erfolgt entsprechend den physikalischen Eigenschaften des zu sterilisierenden Gutes (insbesondere dessen Temperaturbeständigkeit) sowie nach Art der Verpackung (sobald ein Teil der Beladung verpackt wird, muss mit dem "Universal-Programm", dem "Schon-Programm" oder dem Prionen­Programm gearbeitet werden). Durch Betätigen der Taste "Programm" kann umlaufend zwischen folgenden Programmen (und der Grundstellung) gewählt werden:
Programmname/Display-Meldung Parameter/Anwendung Universalprogramm bei 134°C, 2bar, und einer
Universal- Programm
134°C verpackt
Schnell- Programm bei 134°C, 2bar und einer
Schnell- Programm
134°C unverpackt
Schon-Programm bei 121°C, 1bar und einer
Schon- Programm
121°C verpackt
Prionen - Programm 134°C verpackt 20'
Bowie&Dick-Test-Programm bei 134°C, 2bar und
Bowie & Dick Test
134°C 2,2bar 3‘
Programm
Programm
Programm
Programm
Programm
Sterilisierzeit von 3,5min zur Sterilisation jeglicher Art verpackten Sterilisiergutes, insbesondere von Instrumenten, bzw. gemischter Beladungen (unverpackt/verpackt)
Sterilisierzeit von 3,5 min zur Sterilisation
Instrumente (keine Textilien) zur schnellen
Wiederverwendung (Trocknung manuell abbrechen)
Sterilisierzeit von 15min zur Sterilisation jeglicher Art verpackten Sterilisiergutes, insbesondere größerer Mengen Textilien sowie von thermolabilem Gut (Kunststoff, Gummiartikel), bzw. gemischter Beladungen (verpackt/unverpackt)
Prionen- Programm (= spezielles Universal-
Programm) bei 134°C, 2bar und einer auf 20 min verlängerten Sterilisierzeit zur Sterilisation von verpacktem Sterilisiergut, insbesondere von Instrumenten, bzw. gemischte Beladungen (unverpackt/verpackt). Dieses Programm wird zur Sterilisation von Instrumenten empfohlen, von denen eine Infektionsgefahr durch krankhaft veränderte Eiweiße vermutet wird (Creutzfeld-Jacob; BSE).
einer Sterilisierzeit von 3,5 min zur Funktionsprüfung des Autoklaven (Nachweis der Dampfdurchdringung mittels spezieller Indikatoren)
ausschließlich unverpackter
Vakuumtest-Programm zur
Vakuumtest
Grundstellung des Gerätes (kein Programm gewählt)
Programm
Funktionsprüfung des Autoklaven (Nachweis der Vakuumdichtheit durch Ermittlung der Leckrate), mit kaltem Gerät starten
Programm
15:31:33
0,02bar 22°C
Seite 13
4.7 Programmstart______________________________________________________
Durch Drücken der Taste "Start-Stop" wird das gewählte Programm gestartet. Mit dem Programmstart erfolgt eine Überprüfung der Betriebsmittel Kühlwasser und aqua dest/ aqua dem incl. Leitwertmessung.
Programm
Start-Stop
Start
Abbildung 10: Programmstartmeldung
Beim Start des Schnellprogrammes erfolgt zusätzlich die Warnmeldung „Achtung nur unverpackte Instrumente“. Diese Meldung muss durch nochmaliges Drücken der Taste „Start“ quittiert werden.
4.8 Programmablauf ____________________________________________________
Nach dem Start des Programmes erfolgt der weitere Programmablauf vollautomatisch. Am Display wird ständig der aktuelle Programmstatus wie nachfolgend beschrieben angezeigt:
Programmstatus
1. 1. Fraktionierung bestehend aus Evakuierung (Luft absaugen) bis zu einem programmabhängigem Evakuierungsdruck und Dampfeinleitung bis zu einem geringen Überdruck. Anzeige des Kesseldruckes und der Dampftemperatur
2. 2. und weitere Fraktionierungen Je nach gewähltem Programm und der aktuellen Kessel-Temperatur beim Programmstart schließen sich weitere Fraktionierungen (wie oben beschrieben) an, um die erforderliche Luftentfernung und Penetrierung des zu sterilisierenden Gutes mit Sattdampf zu erreichen.
3. Anheizphase An die Fraktionierungen schließt sich die Anheizphase an. Durch fortlaufende Dampfeinleitung in den Kessel steigt Druck und Temperatur entsprechend der Sattdampfkurve bis auf die programmspezifischen Parameter
4. Sterilisierphase Wenn Druck und Temperatur entsprechend der Sattdampfkurve übereinstimmen und den programmabhängigen Sollwerten entsprechen, läuft die eigentliche Sterilisierzeit. Im Display wird im Wechsel mit Druck und Temperatur die verbleibende Restlaufzeit angezeigt.
Anzeige am Display
1. Fraktionierung
-0,085 bar 22°C
2. Fraktionierung
-0,85 bar 70°C
Druckaufbau
1,80 bar 117°C
Sterilisieren
2,18 bar 135°C
Sterilisieren
noch 2 min, 12s
Programm
Programm
Programm
Programm
Programm
Start-Stop
Start-Stop
Start-Stop
Start-Stop
Start-Stop
5. Druckablass Nach Ablauf der Sterilisierzeit erfolgt der Druckablass mit gleichzeitiger Entleerung des Dampferzeugers. Druck und Temperatur sinken.
Seite 14
Programm
Start-Stop
Druckablaß
0,85 bar 96°C
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