Die kompletten Unterrichtsmaterialien
erhalten Sie auf LEGOeducation.de
WeDo 2.0
Einleitung
Worum geht es in diesem Auszug?
Diese Broschüre gibt Ihnen einen Einblick in die Unterrichtsmöglichkeiten mit WeDo 2.0. Sie zeigt einige Inhalte der vollständigen
Unterrichtsmaterialien, wie z.B. einen Auszug der Tabellen, die den
direkten Bezug zu einzelnen Lehrplanzielen des Sachunterrichts
aufzeigen, und ein Beispielprojekt zu dem Thema Zugkraft und
Reibung.
Zum vollständigen Einsatz von WeDo 2.0 im Sachunterricht benötigen
Sie den Bausatz, der bereits die Software enthält, sowie die kompletten Unterrichtsmaterialien.
Inhaltsverzeichnis der kompletten Unterrichtsmaterialien
Einführung in WeDo 2.0
3-11
55-66
WeDo 2.0 im Unterricht
12-35
67-179
dokumentieren
36-50
180-204
UnterrichtsvorbereitungLernstände erheben und
51-54
WeDo 2.0 ToolboxOff ene ProjekteGeführte ProjekteErste Schritte
205-239
Software gratis testen:
jetzt auf LEGOeducation.de/WeDo
3
Einführung in WeDo 2.0
LEGO® Education WeDo 2.0
LEGO® Education WeDo 2.0 wurde entwickelt, um die Motivation und das Interesse
von Grundschulkindern an naturwissenschaftlichen und technischen Themen zu
fördern. WeDo 2.0 wurde für den Sachunterricht in der zweiten bis vierten Klasse
Grundschule konzipiert.
Das Prinzip basiert auf motorisierten LEGO Modellen sowie einfacher Programmierung.
WeDo 2.0 unterstützt das forschende Lernen im Unterricht. Es fördert die
Fragekompetenz und das Selbstbewusstsein der Schüler und gibt ihnen Instrumente
an die Hand, um selbstständig Antworten zu finden und reale Probleme zu lösen.
Kinder lernen, indem sie Fragen stellen und Probleme lösen. WeDo 2.0 gibt den
Schülern daher nicht alle Informationen an die Hand, die sie dafür benötigen.
Vielmehr regt das Material sie an, ihr bereits vorhandenes Wissen kritisch zu
reflektieren, selbstständig für sie relevante neue Fragestellungen zu entwickeln
und nach Antworten zu suchen.
Wenn im Folgenden die Begriffe Schüler oder Lehrer in der maskulinen Form
verwendet werden, geschieht dies aus Gründen der besseren Lesbarkeit.
Sämtliche Schreibweisen gelten grundsätzlich für beiderlei Geschlechter.
WeDo 2.0 umfasst insgesamt 17 Projekte, die sich alle an den
Kompetenzbeschreibungen für naturwissenschaftliches und technisches
Lernen in der Grundschule orientieren:
• Das Projekt „Erste Schritte” führt in die grundlegenden Funktionen von WeDo 2.0 ein.
• Acht „Geführte Projekte” enthalten eine detaillierte Anleitung, der Sie bei der
Durchführung Schritt für Schritt folgen können.
• Weitere acht Projekte sind „Offene Projekte”: Sie bieten mehr
Gestaltungsmöglichkeiten und lassen auch den Lernenden mehr Freiräume
für eigenständiges und kreatives Forschen.
Je nach Schwerpunkt der Aufgabenstellung lassen sich drei Projekttypen
unterscheiden: Es gibt Projekte zur Förderung des forschenden Lernens (kurz:
Forschung), zur Veranschaulichung von Sachverhalten (kurz: Veranschaulichung)
und zur Entwicklung von Lösungen für reale Probleme (kurz: Entwicklung).
Jedes Projekt – unabhängig von der Form oder vom inhaltlichen Schwerpunkt –
gliedert sich in drei Phasen:
• In der Phase „Erforschen” werden die Schüler an das Projekt herangeführt und
ihr Interesse geweckt
• In der Phase „Entwickeln” konstruieren, programmieren und modifizieren sie
ihre Modelle
• In der Phase „Ergebnisse vorstellen” dokumentieren und präsentieren sie ihre
Arbeitsergebnisse.
Für die Durchführung der einzelnen Projekte sollten jeweils mindestens drei
Unterrichtsstunden eingeplant werden – je eine für die Projektphasen, da alle drei
gleich wichtig sind. Selbstverständlich können Sie diese Zeiten entsprechend den
Bedürfnissen Ihrer Klasse oder Schülergruppe variieren.
5
Einführung in WeDo 2.0
Sachunterricht mit WeDo 2.0
WeDo 2.0 sieht einen Projektaufbau aus drei aufeinanderfolgenden Phasen vor.
Erforschungsphase (Erforschen)
Die Schüler gewinnen Interesse an einer naturwissenschaftlichen Fragestellung
oder einem technischen Problem. Sie stellen dazu eigene Fragen, entwickeln
einen Vorgehensplan zur Untersuchung dieser Fragen und diskutieren mögliche
Lösungsstrategien und Lösungen.
Die wesentlichen Schritte in dieser Phase sind: Fragen stellen und diskutieren.
Entwicklungsphase (Entwickeln)
Die Lernenden konstruieren, programmieren und modifi zieren ein LEGO® Modell.
Dabei hängt der Inhalt der einzelnen Schritte – vor allem beim Modifi zieren – davon ab,
welchem Projekttyp das jeweilige Projekt schwerpunktmäßig angehört: Forschung,
Veranschaulichung oder Entwicklung.
Die wesentlichen Schritte in dieser Phase sind: konstruieren, programmieren und
modifi zieren.
Ergebnisphase (Ergebnisse vorstellen)
Die Lernenden präsentieren und erklären ihre Lösungen. Sie benutzen dabei ihre
LEGO Modelle sowie die Dokumente aus dem Dokumentationstool.
Die wesentlichen Schritte in dieser Phase sind: dokumentieren und präsentieren.
ErforschenEntwickeln
• Fragen stellen
•Diskutieren
•Konstruieren
•Programmieren
•Modifi zieren
Informationensammeln
Ergebnisse
vorstellen
•Dokumentieren
•Präsentieren
Wichtig
Während jeder Phase dokumentieren die Lernenden ihre Erkenntnisse, ihre
Antworten sowie ihre Vorgehensweise. Dieses Dokument kann exportiert und
für die Lernstandserhebung oder zur Dokumentation der Unterrichtsergebnisse
genutzt werden.
Die LEGO
unterstützen den Kompetenzaufbau im Sachunterricht
mithilfe von LEGO Bausteinen. Die WeDo 2.0 Projekte
Education WeDo 2.0 Unterrichtsmaterialien
fördern
Denken und seine Umsetzung in der Arbeit sowie im
alltäglichen Handeln der Schüler.
In diesem Kapitel lernen Sie drei Möglichkeiten kennen,
wie Sie WeDo 2.0 auf innovative Weise im Unterricht
einsetzen können:
• zur Förderung des forschenden Lernens
• zur Veranschaulichung von Sachverhalten
• zur Entwicklung von Lösungen für reale
das naturwissenschaftliche und technische
7
WeDo 2.0 im Unterricht
Übersicht — Geführte Projekte
ZugkraftundReibungForschung
Die Schüler untersuchen die Wirkung von Zugkraft und Reibung auf Gegenstände.
GeschwindigkeitForschung
Die Schüler untersuchen die Wirkung verschiedener Faktoren auf die
Geschwindigkeit von Fahrzeugen.
StandfestigkeitForschung
Die Schüler untersuchen die Wirkung verschiedener Faktoren auf die
Standfestigkeit von Gebäuden.
MetamorphoseVeranschaulichung
Die Schüler veranschaulichen das Prinzip der Metamorphose am Beispiel von Fröschen.
BlütenbestäubungVeranschaulichung
Die Schüler veranschaulichen das Prinzip der Blütenbestäubung durch Bienen.
AutomatischeTürEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem, untersuchen die Funktionen verschiedener
automatischer Türen und entwickeln eine automatische Tür.
12
34
56
TransportEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem und entwickeln eine Tragevorrichtung für
einen Hubschrauber zum Transportieren von Personen, Tieren und Gegenständen.
SortierenEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem, untersuchen, wie Maschinen zum Sortieren
von Gegenständen funktionieren, und entwickeln eine Sortiermaschine.
Kompetenzförderung mithilfe der Geführten Projekte
Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen – technische Perspektive (DAH TE)
Das Projekt fördert die betreffende Kompetenz
Das Projekt fördert die betreffende Kompetenz teilweise
Inhaltlich entnommen aus dem „Perspektivrahmen Sachunterricht” der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts (GDSU)
Technikkonstruierenundherstellen
Fertigungsprozesse durchführen: die dafür benötigten Mittel bereit stellen, Fertigungsschritte planen, den Arbeitsplatz
einrichten, die Planung umsetzen und gegebenenfalls auf Schwierigkeiten reagieren
ZugkraftundReibung
Geschwindigkeit
Standfestigkeit
Metamorphose
Blütenbestäubung
AutomatischeTür
Transport
Sortieren
DAHTE
DAHTE
DAHTETechniknutzen
DAHTE
DAHTE
Technische Lösungen erfinden bzw. „nacherfinden”, d.h. einfache technische Problem- bzw. Aufgabenstellungen erfassen,
entsprechende Ansätze für Lösungen entwerfen, realisieren und optimieren sowie dabei die zur Verfügung stehenden Mittel
und Bedingungen berücksichtigen
Technische Experimente durchführen oder selbst entwickeln, bzw. sich an der Entwicklung beteiligen, und die Ergebnisse der
Experimente auswerten
TechnikundArbeiterkundenundanalysieren
Einfache mechanische Gegenstände untersuchen und ihre Funktionsweisen erkennen
Technische Entwicklungen und Arbeitsabläufe analysieren und vergleichen
Technikbewerten
Technische Problemlösungen im Hinblick auf den technischen Zweck, die Materialökonomie und die Originalität vergleichen
und bewerten
Veränderungen des Lebens durch veränderte Technik an einem ausgewählten Beispiel beschreiben und Vor- und Nachteile
der Veränderung analysieren
Die Bedeutung technischer Entwicklungen und Erfindungen für den Menschen bewerten und ihre – auch ambivalenten –
Folgewirkungen für Mensch und Umwelt einschätzen
Technikkommunizieren
Ideen für technische Lösungen, Konstruktionsergebnisse, Funktionszusammenhänge, Herstellungsprozesse und Arbeitsabläufe
unter Nutzung von Sprache, Zeichnungen oder Demonstration verständlich vermitteln, diskutieren und dokumentieren
Anleitungen lesen, verstehen und umsetzen sowie einfache Anleitungen selbst verfassen
Zu technischen Gegenständen, Entwicklungen und Erfindungen Informationen recherchieren und die Ergebnisse mitteilen
9
WeDo 2.0 im Unterricht
Übersicht — Offene Projekte
RäuberundBeuteVeranschaulichung
Die Schüler veranschaulichen das Prinzip der Anpassung des Jagdverhaltens
eines Tieres an das Verhalten seiner Beute anhand eines Beispiels.
KommunikationVeranschaulichung
Die Schüler veranschaulichen das Prinzip der Kommunikation im Tierreich anhand
eines Beispiels.
AnpassungVeranschaulichung
Die Schüler veranschaulichen anhand eines Beispiels das Prinzip der Anpassung
eines Tieres an seinen Lebensraum.
WeltraumforschungEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem und entwickeln eine Forschungssonde,
mit der man Planeten, Räume und Gegenstände untersuchen kann.
SturmwarnanlageEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem und entwickeln eine Alarmanlage, mit der
man Menschen vor Gefahren warnen kann.
109
1211
1413
ReinigungEntwicklung
Die Schüler entwickeln eine Maschine, mit der man Müll einsammeln kann.
GrünbrückeEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem und entwickeln eine Vorrichtung, um Tieren
das Überqueren von Straßen und anderen Gefahrenbereichen zu ermöglichen.
MaterialtransportEntwicklung
Die Schüler lösen ein reales Problem und entwickeln eine Maschine zum
Transportieren verschiedener Gegenstände.
Max’ und Mias virtuelles WeDo 2.0 Forschungslabor ist hervorragend geeignet, bei
Schülern das Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themen oder
Fragestellungen zu wecken.
Die LEGO® Minifiguren Max und Mia kommen in jedem der Geführten Projekte vor.
Max ist immer bereit für neue Herausforderungen. Er liebt es, neue Themen zu
ergründen, und ist sehr kreativ und erfinderisch.
Mia ist fasziniert von Entdeckungen aller Art. Sie begegnet ihrem Umfeld mit
Neugier und ist sehr wissensdurstig.
Im Projekt „Erste Schritte” kommt noch die Forschungssonde Milo hinzu, die den
beiden helfen kann, großartige Entdeckungen zu machen.
Max und Mia haben viele tolle Projekte geplant und sagen Ihnen und Ihren Schülern
Willkommen im LEGO Education WeDo 2.0 Forschungslabor!
In diesem Projekt untersuchen die Schüler die Wirkung
von Zugkraft und Reibung auf Gegenstände.
13
Projekt 1: Zugkraft und Reibung
Geförderte naturwissenschaftliche und technische Kompetenzen
Das Projekt bietet den Schülern die Möglichkeit, folgende Elemente der
naturwissenschaftlichen und technischen Erkenntnisgewinnung nachzuvollziehen:
Elemente naturwissenschaftlicher und technischer Erkenntnisgewinnung:
Erkennen/verstehen
Eigenständig erarbeiten
Evaluieren/reflektieren
Kommunizieren/mit anderen zusammenarbeiten
Den Sachen interessiert begegnen
6. Umsetzen/handeln
Wichtig
Dieses Projekt ist ein Forschungsprojekt. Weitere Information zur Durchführung
finden Sie im Kapitel „WeDo 2.0 im Unterricht”.
Vorschlag
Nutzen Sie den Beobachtungsbogen aus dem Kapitel „Lernstände erheben und
dokumentieren mit WeDo 2.0”, um den Schülern eine individuelle Rückmeldung
zu ihren Lernfortschritten beim Erwerb naturwissenschaftlicher und technischer
Erkenntnisse zu geben.
• Beachten Sie die Hinweise im Kapitel „Unterrichtsvorbereitung”.
• Benutzen Sie die folgenden Seiten der Lehrerhandreichung, um sich mit dem
Projekt, der Projektplanung, den verschiedenen Inhalten der drei Phasen und der
integrierten Lernstandserhebung im Projekt vertraut zu machen.
• Definieren Sie Ihre Erwartungen und die Ihrer Schüler.
• Legen Sie die Ziele des Projekts fest:
Jeder Schüler sollte die Möglichkeit bekommen, zu bauen, zu programmieren
und zu dokumentieren.
• Vergewissern Sie sich, dass die Schüler zum Erreichen der Ziele genügend Zeit
zur Verfügung haben.
Erforschungsphase: 30–60 Minuten
• Beginnen Sie das Projekt mit dem einführenden Video.
• Lassen Sie die Schüler in Gruppen Max’ und Mias Fragen diskutieren.
• Lassen Sie die Schüler die Ergebnisse ihrer Diskussion im Dokumentationstool
festhalten.
Entwicklungsphase: 45–60 Minuten
• Lassen Sie die Schüler mithilfe der Bauanleitung das erste Modell bauen.
• Lassen Sie die Schüler ihr Modell mit dem Beispielprogramm programmieren.
• Geben Sie den Schülern Zeit, ein wenig mit den verschiedenen
Programmeinstellungen zu experimentieren.
• Fordern Sie die Schüler auf, die verschiedenen Schritte des Forscherauftrags
durchzuführen. Achten Sie darauf, dass die Schüler immer zuerst ihre
Vermutungen notieren, dann die Versuche durchführen und zum Schluss ihre
Ergebnisse dokumentieren.
• Wenn Sie möchten, können Sie die Schüler zusätzlich noch den Expertenauftrag
bearbeiten lassen.
Ergebnisphase: mindestens 45 Minuten
• Vergewissern Sie sich, dass die Schüler die Ergebnisse ihrer Tests im
Dokumentationstool dokumentieren.
• Lassen Sie die Schüler einander die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vorstellen.
• Lassen Sie die Schüler mit eigenen Worten beschreiben, wodurch die
bei Gegenständen und die Zugkraft von Robotern beeinflusst werden kann.
• Lassen Sie Ihre Schüler ihre Präsentationen mithilfe des Dokumentationstools
fertigstellen. Dabei können sie noch wichtige Informationen, Bilder, Videos oder
Bildschirmfotos ergänzen.
• Lassen Sie die Schüler ihre Ergebnisse präsentieren.
Reibung
Vorschlag
Die folgenden Offenen Projekte bieten sich als Anschlussprojekte an:
• Reinigung
• Weltraumforschung.
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Projekt 1: Zugkraft und Reibung
Differenzierung
Es wird empfohlen, mit diesem Projekt zu beginnen.
Um den Lernerfolg Ihrer Schüler sicherzustellen, geben Sie ihnen ggf. mehr
Hilfestellungen beim Konstruieren, Programmieren und Dokumentieren:
• Erklären Sie die Verwendung des Motors
• Erklären Sie einfache Programme
• Zeigen Sie den Schülern, wie man eine Untersuchung durchführt
• Definieren Sie inhaltliche Schwerpunkte, wie etwa Zugkraft und Reibung.
Geben Sie genau vor, wie die Schüler ihre Projekte und Ergebnisse präsentieren
sollen.
Weiterführende Forschung
Als zusätzliche Herausforderung können die Schüler eigenständig weiterführende
Untersuchungen mit ihren Modellen durchführen. Sie können ihre Modelle auch
umgestalten und erneut untersuchen oder umprogrammieren. So können sie sich
ergänzende und weiterführende Erkenntnisse aneignen.
Schülervorstellungen
Schüler glauben häufig, dass auf Gegenstände, die sich nicht bewegen, auch
keine Kräfte wirken. Ein gutes Beispiel ist ein Auto, das mit angezogenen Bremsen
auf einer abschüssigen Straße steht. Die Schüler denken, dass auf dieses
Auto keine Kräfte wirken (können), da es sich nicht bewegt. Diese Annahme ist
wissenschaftlich nicht korrekt.
Die Schülervorstellungen bieten eine hervorragende Lernmöglichkeit. Sie können
diese im Unterricht aktiv aufgreifen und hinterfragen. Dies kann Ihren Schülern
beim Verstehen der Konzepte und Verwenden der korrekten Fachbegriffe helfen.
Fachbegriffe
Kraft
Zug oder Schub
Reibung
Kraft, die der Bewegung zweier sich berührender Objekte entgegenwirkt, sie hemmt
oder verhindert – aber auch der Widerstand, den ein Objekt überwinden muss, um
sich trotz Berührung mit einem anderen Objekt bewegen oder drehen zu können.
Haftreibung
Kraft, die das Gleiten sich berührender Körper verhindert (Beispiel: Auto mit
angezogener Bremse, das auf einer abschüssigen Straße steht)
Rollreibung
Kraft, die beim Rollen eines Körpers auf einer Unterlage entsteht (Beispiel: Fahrrad
auf der Straße)
Gleitreibung
Kraft, die an den Kontaktflächen zwischen Körpern auftritt, die sich relativ
zueinander bewegen (Beispiel: Schlitten auf Schnee)
Zugkraft
Kraft, mit der ein Körper gezogen wird
Kräftegleichgewicht
Zustand, der entsteht, wenn verschiedene Kräfte mit gleichem Betrag und
gleichem Angriffspunkt, jedoch in entgegengesetzter Richtung auf einen
Gegenstand wirken, so dass sie sich gegenseitig aufheben
Variable
Element in einer wissenschaftlichen Untersuchung, das verändert, kontrolliert oder
gemessen werden kann
In den drei Projektphasen werden Ihre Schüler verschiedene Arten von Fertigkeiten,
Fähigkeiten und Kompetenzen anwenden und weiterentwickeln. Im Folgenden finden
Sie einige Anregungen für die Erhebung des Lernstandes und Lernfortschritts Ihrer
Schüler, ausgerichtet auf die Thematik des Projektes und gegliedert nach den drei
Phasen.
Erforschungsphase
Die Schüler können
• Ideen und Vorschläge für mögliche Antworten auf die Fragen zum Thema
Zugkraft und Reibung erarbeiten
• aktiv zur Zusammenarbeit mit Mitschülern im Team beitragen und engagiert an
der Beantwortung der Fragen mitarbeiten
• Vermutungen zum Verständnis von Zugkraft und Reibung äußern und mit
eigenen Worten beschreiben. (Zu diesem Zeitpunkt können ihre Vorstellungen
und Erklärungen teilweise noch unzureichend sein, etwa in puncto Genauigkeit
oder Verwendung der richtigen Fachausdrücke.)
Entwicklungsphase
Die Schüler können
• einen Zugroboter konstruieren, der ihnen helfen kann, ihre Ideen und
Lösungsvorschläge (ihre Hypothesen) anhand der gesammelten Testergebnisse
zu überprüfen
• in Teams zusammenarbeiten und aktiv zum Verständnis des Zusammenhangs
zwischen Zugkraft und Reibung bei sich bewegenden Objekten beitragen.
• die verschiedenen praktischen Aspekte des wissenschaftlichen
Erkenntnisprozesses anwenden
• verstehen, weshalb sie den wissenschaftlichen Prozess in diesem
Zusammenhang verwenden, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.
Ergebnisphase
Die Schüler können
• ihre Präsentationsfähigkeiten in Zusammenarbeit mit ihrem Team entwickeln
• die erarbeiteten Ergebnisse präsentieren und ihre Lösungsvorschläge und Ideen
durch relevante Beispiele untermauern
• während der Präsentation und in ihrem fertigen Dokument Zugkraft und Reibung
adäquat erklären
• erläutern, ob und inwiefern ihre ersten Vorstellungen und ihr anfängliches
Verständnis von Zugkraft und Reibung richtig waren.
Erwägen Sie ggf. andere Arten der Präsentation für das nächste Projekt.
So können Sie gezielt daran arbeiten, das Selbstvertrauen von Schülern,
denen die Präsentation besonders schwergefallen ist, zu stärken.
17
Projekt 1: Zugkraft und Reibung
Geförderte Kompetenzen — technische Perspektive
Das Projekt fördert die folgenden technischen Kompetenzen bei den Schülern:
Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen – Technische Perspektive
DAH TE 1: Technik konstruieren und herstellen
• Technische Lösungen erfinden bzw. „nacherfinden”, d.h. einfache technische
Problem- bzw. Aufgabenstellungen erfassen, entsprechende Ansätze für
Lösungen entwerfen, realisieren und optimieren sowie dabei die zur Verfügung
stehenden Mittel und Bedingungen berücksichtigen
• Technische Experimente durchführen oder selbst entwickeln, bzw. sich an der
Entwicklung beteiligen, und die Ergebnisse der Experimente auswerten
DAH TE 2: Technik und Arbeit erkunden und analysieren
• Einfache mechanische Gegenstände untersuchen und ihre Funktionsweisen
erkennen
DAH TE 4: Technik bewerten
• Technische Problemlösungen im Hinblick auf den technischen Zweck,
die Materialökonomie und die Originalität vergleichen und bewerten
• Die Bedeutung technischer Entwicklungen und Erfindungen für den Menschen
bewerten und ihre – auch ambivalenten – Folgewirkungen für Mensch und
Umwelt einschätzen
Perspektivenbezogene Themenbereiche – Technische Perspektive
TB TE 2: Werkzeuge, Geräte und Maschinen
• Funktionsprinzipien einfach aufgebauter Geräte und Maschinen zur Bewältigung
vorgegebener Aufgaben erfinden, realisieren, zeichnerisch darstellen und bewerten
TB TE 5: Technische Erfindungen
• Eigene Erfindungen planen, zeichnen, bauen, optimieren, bewerten und darstellen
• Wichtige technische Erfindungen nachvollziehen und in ihrer Bedeutung für
die Menschen erfassen sowie Erfinder und ihre Erfindungen an ausgewählten
Beispielen darstellen
Vorschlag
Zur Dokumentation der Kompetenzentwicklung Ihrer Schüler können Sie den
Beobachtungsbogen aus dem Kapitel „Lernstände erheben und dokumentieren
mit WeDo 2.0” verwenden.
DAH TE 5: Technik kommunizieren
• Ideen für technische Lösungen, Konstruktionsergebnisse, Funktionszusammenhänge,
Herstellungsprozesse und Arbeitsabläufe unter Nutzung von Sprache, Zeichnungen
oder Demonstration verständlich vermitteln, diskutieren und dokumentieren
• Anleitungen lesen, verstehen und umsetzen sowie einfache Anleitungen selbst
verfassen
Das Projekt fördert folgende naturwissenschaftliche Kompetenzen der Schüler:
Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen – Naturwissenschaftliche Perspektive DAH
NAWI 1: Naturphänomene sachorientiert (objektiv) untersuchen und verstehen
• Die Notwendigkeit der Evidenzprüfung durch Anwendung
naturwissenschaftlicher Verfahren erkennen und diese anwenden
• Aus naturwissenschaftlichen Phänomenen sinnvolle Fragen ableiten
• Einfache Versuche zur Überprüfung bzw. Widerlegung von Vermutungen besprechen
planen und durchführen
• Komplexere Versuche nach Anleitung zunehmend selbstständig durchführen und
auswerten
• Widersprüche und Unstimmigkeiten beim Untersuchen von Naturvorgängen
erkennen, verständlich ausdrücken und bei der Interpretation der
Untersuchungsergebnisse berücksichtigen
DAH NAWI 2: Naturwissenschaftliche Methoden aneignen und anwenden
• Untersuchungen sachorientiert durchführen
• Beobachtungen miteinander vergleichen und dabei zunehmend sachbezogene
Merkmale benutzen
• Materialien und Gegenstände nach ausgewählten Eigenschaften klassifizieren
und ordnen
• Diskursiv verabreden oder selbstständig festlegen, was untersucht werden soll
und wie das am besten geschehen kann
• Die Bedeutung gezielter Parametervariation bei Versuchen verstehen und solche
Variablenveränderungen selbstständig durchführen
• Ausgewählte Größen messen und die Messwerte für Vergleiche nutzen
• Sinneswahrnehmungen und gemessene Größen geeignet fixieren und eindeutig
darstellen
• Methodisch gesicherte Größen von subjektiven/individuellen Interpretationen
unterscheiden
DAH NAWI 5: Naturwissenschaftliches Lernen bewerten und reflektieren
• Geeignete Informationsquellen auswählen und sachgemäß nutzen, um Fragen zu
klären
• Vorstellungen und Vermutungen entwickeln, sprachlich verständlich darstellen
und miteinander vergleichen; dabei auswählen, begründen und argumentieren,
was besonders überzeugt und warum
• Anderen unter Anwendung der gefundenen Lösungen und Erkenntnisse einen
,
Sachverhalt erklären und dabei sprachlich verständlich und angemessen
argumentieren
• Den eigenen Lernprozess nach Durchlaufen größerer Einheiten zusammenfassen
und dabei strukturierende Hilfen nutzen
Perspektivenbezogenen Themenbereiche – Naturwissenschaftliche Perspektive
TB NAWI 1: Nicht lebende Natur – Eigenschaften von Stoffen/Körpern
• Physikalische Eigenschaften von Körpern exemplarisch erfassen (messen) und
beschreiben
• Die Bedeutung der entsprechenden Eigenschaften für den Menschen erfassen
und geeignet dokumentieren
Vorschlag
Zur Dokumentation der Kompetenzentwicklung Ihrer Schüler können Sie den
Beobachtungsbogen aus dem Kapitel „Lernstände erheben und dokumentieren
mit WeDo 2.0” verwenden.
19
Projekt 1: Zugkraft und Reibung
Erforschungsphase
Das einführende Video kann als Grundlage genutzt werden, um mit den Schülern
die folgenden Ideen zu diskutieren.
Video
Schon seit langer Zeit versuchen die Menschen, große und schwere Objekte zu
bewegen. Bereits in der Antike wurden verschiedene Hilfsmittel eingesetzt, um
Gegenstände an andere Orte zu ziehen. Auch heute noch nutzen wir verschiedene
Hilfsmittel beim Ziehen von Gegenständen.
Wenn man einen Gegenstand nicht in eine bestimmte Richtung ziehen
kann, liegt es daran, dass er gleichzeitig mit einer gleich großen oder
größeren Kraft in die entgegengesetzte Richtung gezogen wird.
Wenn ein Gegenstand beginnt, sich in eine Richtung zu bewegen bedeutet
das, dass die Zugkraft aus dieser Richtung größer ist.
Auf der Erde spielt auch die Erdanziehungskraft eine entscheidende Rolle.
Auf einer glatten Oberfläche ist es einfacher, Gegenstände zu ziehen, als
auf
einer rauen Oberfläche.
Im 17. Jahrhundert formulierte Isaac Newton die drei Grundgesetze der Bewegung,
die auch heute noch als Newtonsche Axiome bekannt sind und das Fundament
der klassischen Mechanik bilden.
Damit sich ein Gegenstand bewegt, muss eine Kraft (z.B. Zugkraft) auf ihn
einwirken.
Was ist Reibung?
Reibung ist eine Kraft, die der Bewegung zweier sich berührender Objekte
entgegenwirkt, sie hemmt oder verhindert – aber auch der Widerstand,
den ein Objekt überwinden muss, um sich trotz Berührung mit einem
anderen Objekt bewegen oder drehen zu können.
3. Wodurch wird die Reibung bei Gegenständen beeinflusst?
Bei diesem Projekt kann die Reibung beispielsweise durch die Anordnung
(übereinander gestapelt) oder die Lage der zu ziehenden Reifen (auf dem
Rahmen) verringert werden.
Was ist Zugkraft?
Zugkraft ist die Kraft, mit der ein Körper gezogen wird.
5. Wodurch kann die Zugkraft eines Roboters verbessert werden?
Bei diesem Projekt kann die Zugkraft beispielsweise durch Verwendung anderer
Räder (mit größerer Haftreibung) verbessert werden.
Lassen Sie die Schüler die Ergebnisse ihrer Diskussion im Dokumentationstool
festhalten.
Ergänzende Fragen
1. Ist es einfacher, einen Gegenstand auf einem normalen oder auf einem
glatten Untergrund zu ziehen?
Es ist meist einfacher, einen Gegenstand auf einem glatten Untergrund zu
ziehen. Je nach Masse des Gegenstandes kann es allerdings auch schwieriger
sein, da man auf einem glatten Untergrund selber auch weniger Haftung
(Haftreibung) hat.
2. Was passiert, wenn die Zugkraft auf der einen Seite größer ist als auf der
anderen?
Das Objekt bewegt sich in Richtung der größeren Zugkraft.
Zu diesem Zeitpunkt ist es durchaus möglich, dass die Schüler auf die Fragen
noch falsche Vermutungen äußern. Im Rahmen des Projekts werden sie jedoch
Erkenntnisse zu den Themen Zugkraft und Reibung gewinnen und anschließend
die Fragen richtig beantworten können.
21
Projekt 1: Zugkraft und Reibung
Entwicklungsphase
Einen Zugroboter bauen und programmieren
Anhand der Bauanleitung bauen die Schüler einen Zugroboter. Dieser kann
Gegenstände ziehen, die sich in seiner Zugvorrichtung befinden.
Den Zugroboter bauen
Das Basismodell „Taumeln”, das bei dem Zugroboter zum Einsatz kommt, basiert
auf einem Kegelradgetriebe. Das Kegelradgetriebe ändert die Richtung der
Drehbewegung von vertikal auf horizontal und überträgt die Bewegung des Motors
auf die Räder.
Die Zugvorrichtung ist auf speziellen Bausteinen gelagert, um die Reibung zu
reduzieren.
Den Zugroboter programmieren
Das Programm zeigt die Zahlen 3, 2, 1 auf der Anzeige auf der Programmierfläche
des Geräts an und startet dann den Motor mit der Motorenleistung 10 für 2
Sekunden.
Vorschlag
Damit die Schüler das Programm richtig verstehen, geben Sie ihnen ausreichend Zeit,
ein wenig mit den verschiedenen Programmeinstellungen zu experimentieren.
Mithilfe des Zugroboters sollten die Schüler in der Lage sein, eigene
Untersuchungen zur Zugkraft und Reibung durchzuführen.
1. Wie viele kleine Reifen kann der Roboter gleichzeitig ziehen?
Ab einem Gewicht von ca. 300 g ist der Roboter nicht mehr in der Lage,
Gegenstände zu bewegen.
2. Kann der Roboter mehr Reifen gleichzeitig ziehen, wenn ihr
• die Reifen im Rahmen aufeinanderstapelt?
• die Reifen auf den Rahmen legt?
Durch das Aufeinanderstapeln der Reifen verringert sich die Haftreibung. Der
Roboter kann so mehr Reifen gleichzeitig ziehen. Werden die Reifen auf den
Rahmen gelegt, reduziert sich die Haftreibung erneut, so dass der Roboter noch
mehr Reifen gleichzeitig ziehen kann.
3. Wie kann die Zugkraft des Roboters verbessert werden?
Die Zugkraft des Roboters lässt sich beispielsweise durch eine andere Bereifung
oder auch durch ein höheres Gewicht verbessern.
Vorschlag
Die Versuche können zusätzlich noch auf verschiedenen Untergründen (z.B. Holz,
Stein, Teppich) durchgeführt werden.
4. Kann der Roboter mehr Gewicht ziehen, wenn er Räder mit Gummireifen hat?
Durch die Gummireifen vergrößert sich die Haftreibung des Roboters und somit
auch seine Zugkraft.
Wichtig
Achten Sie darauf, dass die Schüler immer zuerst ihre Vermutungen notieren, dann
die Versuche durchführen und zum Schluss ihre Ergebnisse dokumentieren.
23
Beispiel für ein Geführtes Projekt
von WeDo 2.0:
Zugkraft und
Reibung
Software GRATIS testen – jetzt auf
LEGOeducation.de/WeDo
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