Hersteller HAMEG Instruments GmbH KONFORMITÄTSERKLÄRUNG Manufacturer Industriestraße 6 DECLARATION OF CONFORMITY
Fabricant D-63533 Mainhausen DECLARATION DE CONFORMITE
Die HAMEG Instruments GmbH bescheinigt die Konformität für das Produkt
The HAMEG Instruments GmbH herewith declares conformity of the product
HAMEG Instruments GmbH déclare la conformite du produit
Bezeichnung / Product name / Designation:
Präzisions-Multimeter
Precision Multimeter
Multimétre de précision
Typ / Type / Type: HM8112-3
mit / with / avec: HO820
Optionen / Options / Options: HO880
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les directives
suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG
EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC
Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG
Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC
Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
EN 61000-3-2/A14 Oberschwingungsströme / Harmonic current emissions / Émissions
de courant harmonique:
Klasse / Class / Classe D.
EN 61000-3-3 Spannungsschwankungen u. Flicker / Voltage uctuations and icker /
Fluctuations de tension et du icker.
Datum /Date /Date
01.12.2004
Unterschrift / Signature /Signatur
G. Hübenett
Produktmanager
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV
Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die
gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In
Fällen, wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden
von HAMEG die härteren Prüfbedingungen angewendet. Für die
Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und
Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B).
Bezüglich der Störfestigkeit nden die für den Industriebereich
geltenden Grenzwerte Anwendung.
Die am Messgerät notwendigerweise angeschlossenen Messund Datenleitungen beeinussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten
Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Messbetrieb sind daher in Bezug
auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und
Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstellen
mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit
ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die
Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen (Eingang/Ausgang,
Signal/Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen
und sich nicht außerhalb von Gebäuden benden. Ist an einem
Geräteinterface der Anschluss mehrerer Schnittstellenkabel
möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein.
Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes
Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel ist das von
HAMEG beziehbare doppelt geschirmte Kabel HZ72 geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle
und Messgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten
werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen
Signalleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine
Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb
von Gebäuden benden.
Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte
Leitungen (Koaxialkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine
korrekte Massever-bindung muss Sorge getragen werden. Bei
Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel
(RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Geräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder
magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues
über die angeschlossenen Kabel und Leitungen zu Einspeisung
unerwünschter Signalanteile in das Gerät kommen. Dies führt
bei HAMEG Geräten nicht zu einer Zerstörung oder Außerbetriebsetzung. Geringfügige Abweichungen der Anzeige – und
Messwerte über die vorgegebenen Spezifikationen hinaus
können durch die äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch
auftreten.
HAMEG Instruments GmbH
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
2
Änderungen vorbehalten
InhaltsverzeichnisAllgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
English 35
Deutsch
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung 2
6½-Digit Precision-Multimeter HM8112-3 4
Technische Daten 5
1 Wichtige Hinweise 6
1.1 Symbole 6
1.2 Aufstellen des Gerätes 6
1.3 Transport 6
1.4 Lagerung 6
1.5 Sicherheitshinweise 6
1.6 CAT II 7
1.7 Bestimmungsgemäßer Betrieb 7
1.8 Gewährleistung und Reparatur 7
1.9 Wartung 8
1.10 Umschalten der Netzspannung 8
1.11 Gerätesicherung 8
1.12 Netzschalter 8
2 Bezeichnung der Bedienelemente 9
8.3 Gleitender Mittelwert 20
8.4 Messung der Wechselgrößen 20
9 Einführung in die Bedienung des HM8112 21
9.1 Inbetriebnahme 21
9.2 Werkseinstellung 21
10 Bedienelemente und Anzeigen 21
10.1 Allgemeine 21
10.2 Tasten für die verschiedenen Messfunktionen 22
10.3 Durchgangsprüfung 24
10.4 Max / Min Werte 24
10.5 Messbereichswahl 24
10.6 Menüstruktur / Menüsteuerung 24
10.7 Menüaufbau und Funktion 27
10.8 Mess-Eingänge 28
10.9 Sicherungswechsel der Messkreissicherung 29
10.10 Rückseite des HM8112-3 29
11 Messstellenumschalter HO112 29
12 Befehlsliste 30
13 Fernbedienung 31
14 Datenübertragung 31
14.1 Befehlsaufbau 31
14.2 Befehlsreferenz 31
3 Messgrundlagen 10
3.1 Messbereichsanzeige 10
3.2 Overranging (Messbereichsüberschreitung) 10
3.3 Messbereichsauösung 10
3.4 Messgenauigkeit 10
3.5 Single-Slope (Ein-Rampen-Verfahren) 12
3.6 Dual-Slope (Zwei-Rampen-Verfahren) 12
3.8 Genauigkeitsangaben 13
4 Gleichspannungsmessung 14
4.1 Eingangswiderstand bei Gleichspannung 14
4.2 Serientaktunterdrückung 14
4.3 Gleichtaktunterdrückung 14
4.4 Thermospannungen 14
4.5 Störeinüsse durch induktive Einstreuungen 15
5 Widerstandsmessung 15
5.1 Zweidraht-Widerstandsmessung 15
5.2 Vierdraht-Widerstandsmessung 15
5.3 Verlustleistung der Widerstände 15
6 Wechselspannungsmessung 16
6.1 Wechselspannungsmessung Grundlagen 16
6.2 Arithmetischer Mittelwert 16
6.3 Gleichrichtwert 16
6.4 Effektivwert 16
6.5 Formfaktor 17
6.6 Crestfaktor 17
6.7 Gleich- und Wechselstrom 17
7 Temperaturmessung 17
7.1 Temperaturmessfühler 18
7.2 Platin-Temperaturfühler PT100 18
7.3 Temperaturmessung mit PT100 / PT1000 18
7.4 NiCr-Ni Thermoelement (K-Typ) 18
7.5 Referenzstelle 19
8 Gerätekonzept des HM8112-3 20
8.1 Referenz 20
8.2 Integrierende AD-Wandler 20
Änderungen vorbehalten
3
HM8112-3
HM8112-3
R 6½-stellige Anzeige (1.200.000 Punkte)
R Auflösung: 100 nV, 100 pA, 100 µΩ, 0,01 °C/F
R DC-Grundgenauigkeit 0,003 %
R 2-Draht/4-Draht Messungen
R Einstellbare Messintervalle von 0,1…60 s
R Bis zu 100 Messungen pro Sekunde zum PC
R Echte Effektivwertmessung AC und DC+AC
R Mathematikfunktionen: Grenzwerttest, Minimum/Maximum,
Mittelwert und Offset
R Temperaturmessungen mit Temperaturfühlern (PT100/PT1000)
und mit Ni-Thermoelementen (K-Typ bzw. J-Typ)
R Interner Datenlogger für bis zu 32.000 Messwerte
R Offset-Korrektur
R Galvanisch getrennte USB/RS-232 Dual-Schnittstelle,
optional IEEE-488 (GPIB)
R [HM8112-3S]: HM8112-3 inkl. Messstellenumschalter
(8+1 Kanäle je 2- und 4-Draht)
6½-Digit Präzisions-Multimeter
HM8112-3 [HM8112-3S]
HZ42 19" Einbausatz 2 HE
Genaue Temperaturmessung mit Messfühler
HM8112-3S: Multimeter
mit Messstellen um
schalter
(8+1 Kanäle, je 2- und
4-Draht)
6½-Digit Precision-Multimeter HM8112-3
4
Änderungen vorbehalten
6½-Digit Präzisions-Multimeter
HM8112-3 [HM8112-3S]
Alle Angaben bei 23 °C nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten.
ca. 125 ms bei Gleichspannung,
Gleichstrom, Widerstand
ca. 1 s bei Wechsel spannung, Wechselstrom
Speicher:30.000 Messungen/128 kB
Schutzart:Schutzklasse I (EN 61010-1)
Netzanschluss:105…254 V~; 50…60 Hz, CAT II
Leistungsaufnahme:ca. 8 W
Arbeitstemperatur:+5…+40 °C
Lagertemperatur:-20…+70 °C
Rel. Luftfeuchtigkeit:5…80 % (ohne Kondensation)
Abmessungen (B x H x T):285 x 75 x 365 mm
Gewicht:ca. 3 kg
*)
max. 1 µV nach einer Aufwärmzeit von 1,5 Stunden
**)
bei rel. Luftfeuchtigkeit <60 %
Im Lieferumfang enthalten: Netzkabel, Bedienungsanleitung,
Messleitung (HZ15), Schnittstellenkabel (HZ14), CD
Empfohlenes Zubehör:
HO112 Mess stellen umschalter (Einbau nur ab Werk) als HM8112-3S
HO880 IEEE-488 (GPIB) Schnittstelle, galvanisch getrennt
HZ10S 5 x Silikon-Messleitung (Schwarz)
HZ10R 5 x Silikon-Messleitung (Rot)
HZ10B 5 x Silikon-Messleitung (Blau)
HZ13 Schnittstellenkabel (USB) 1,8 m
HZ33 Messkabel 50 Ω, (BNC/BNC), 0,5 m
HZ34 Messkabel 50 Ω, (BNC/BNC), 1,0 m
HZ42 19" Einbausatz 2HE
HZ72 IEEE-488 (GPIB) Schnittstellenkabel 2 m
HZ887 Temperaturmesssonde (PT100 -50…+400° C)
Änderungen vorbehalten
5
Wichtige Hinweise
1 Wichtige Hinweise
1.1 Symbole
(1) (2) (3) (4) (5) (6)
Symbol 1: Achtung - Bedienungsanleitung beachten
Symbol 2: Vorsicht Hochspannung
Symbol 3: Erdanschluss
Symbol 4: Hinweis – unbedingt beachten
Symbol 5: Tipp! – Interessante Info zur Anwendung
Symbol 6: Stop! – Gefahr für das Gerät
Auspacken
Prüfen Sie beim Auspacken den Packungsinhalt auf Vollständigkeit. Entspricht die Netzversorgung den auf dem Gerät
angegebenen Werten? Nach dem Auspacken sollte das Gerät
auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern
überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist
sofort der Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht
betrieben werden.
1.2 Aufstellen des Gerätes
Das Gerät kann in zwei verschiedenen Positionen aufgestellt
werden:
Die vorderen Gerätefüße werden wie in Bild 1 aufgeklappt. Die
Gerätefront zeigt dann leicht nach oben. (Neigung etwa 10°)
Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht mehr als drei bis
vier Geräte übereinander gestapelt werden. Ein zu hoher Geräteturm kann instabil werden und auch die Wärmeentwicklung
kann bei gleichzeitigem Betrieb aller Geräte, zu groß werden.
1.3 Transport
Bewahren Sie bitte den Originalkarton für einen eventuell
späteren Transport auf. Transportschäden aufgrund einer
mangelhaften Verpackung sind von der Gewährleistung ausgeschlossen.
1.4 Lagerung
Die Lagerung des Gerätes muss in trockenen, geschlossenen
Räumen erfolgen. Wurde das Gerät bei extremen Temperaturen transportiert, sollte vor dem Einschalten eine Zeit von
mindestens 2 Stunden für die Akklimatisierung des Gerätes
eingehalten werden.
1.5 Sicherheitshinweise
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte,
gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch
einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch
den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw.
der internationalen Norm IEC 61010-1. Um diesen Zustand zu
erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss
der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in
dieser Bedienungsanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis
und alle Messanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse
I. Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200V
Gleichspannung geprüft.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bleiben die vorderen Gerätefüße eingeklappt, wie in Bild 2,
lässt sich das Gerät mit vielen weiteren Geräten von HAMEG
sicher stapeln.
Werden mehrere Geräte aufeinander gestellt sitzen die eingeklappten Gerätefüße in den Arretierungen des darunter liegenden Gerätes und sind gegen unbeabsichtigtes Verrutschen
gesichert. (Bild 3).
Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der
Netzstecker muss eingesteckt sein, bevor Signalstromkreise
angeschlossen werden.
Sind Zweifel an der Funktion oder Sicherheit der Netzsteckdosen aufgetreten, so sind die Steckdosen nach DIN VDE0100,
Teil 610, zu prüfen.
Das Auftrennen der Schutzkontaktverbindung
innerhalb oder außerhalb des Gerätes ist unzulässig!
– Die Netzversorgung entspricht den auf dem Gerät angege-
benen Werten
– Das Öffnen des Gerätes darf nur von einer entsprechend
ausgebildeten Fachkraft erfolgen.
– Vor dem Öffnen muss das Gerät ausgeschaltet und von allen
Stromkreisen getrennt sein.
In folgenden Fällen ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und
gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern:
– Sichtbare Beschädigungen am Gerät
– Beschädigungen an der Anschlussleitung
– Beschädigungen am Sicherungshalter
– Lose Teile im Gerät
– Das Gerät arbeitet nicht mehr
– Nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen)
– Schwere Transportbeanspruchung
6
Änderungen vorbehalten
1.6 CAT II
CAT IVCAT IIICAT II
Hausanschluss
Zählertafel
fest installierte Maschinen
Verteilerschränke
Sammelschienen
Steckdosen nahe der
Verteiler
Steckdosen und
Verteilerdosen für
Handbohrmaschine,
PC oder Kühlschrank
Freileitungen
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich lediglich auf die
Benutzersicherheit. Andere Gesichtspunkte, wie z.B. die maximal zulässige Eingangsspannung, sind den technischen Daten
zu entnehmen und müssen ebenfalls beachtet werden. Es ist
auch möglich mit Hilfe geeigneter Wandler (z.B. Stromzangen), welche mindestens die Anforderungen der Schutzklasse
der durchzuführenden Messung erfüllen, indirekt am Netz zu
messen. Bei der Messung muss die Messkategorie – für die
der Hersteller den Wandler speziziert hat – beachtet werden.
Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Sie dürfen
nicht bei besonders großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt
der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei aggressiver chemischer
Einwirkung betrieben werden.
Die zulässige Umgebungstemperatur während des Betriebes
reicht von +5 °C ... +40 °C. Während der Lagerung oder des
Transportes darf die Temperatur zwischen –20 °C und +70 °C
betragen. Hat sich während des Transportes oder der Lagerung
Kondenswasser gebildet muss das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert und getrocknet werden. Danach ist der Betrieb erlaubt.
Messkategorien CAT
Die Messkategorien beziehen sich auf Transienten im Spannungsversorgungsnetz. Transienten sind kurze, sehr schnelle
und steile Spannungs- und Stromänderungen. Diese können
periodisch und nicht periodisch auftreten. Die Höhe möglicher
Transienten nimmt zu, je kürzer die Entfernung zur Quelle der
Niederspannungsinstallation ist.
CAT IV Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstal-
lation (z.B. an Zählern).
CAT III Messungen in der Gebäudeinstallation (z.B. Verteiler,
CAT II Messungen an Stromkreisen, die elektrisch direkt mit
dem Niederspannungsnetz verbunden sind (z.B. Haushaltsgeräte, tragbare Werkzeuge etc.)
CAT I Elektronische Geräte und abgesicherte Stromkreise in
Geräten.
1.7 Bestimmungsgemäßer Betrieb
Betrieb in folgenden Bereichen: Industrie-, Wohn-, Geschäftsund Gewerbebereich sowie Kleinbetriebe. Die Geräte sind zum
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation
(Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage
(Aufstellbügel aufgeklappt) zu bevorzugen.
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärmzeit
von 30 Minuten, bei einer Umgebungstemperatur von 23 °C.
Werte ohne Toleranzangabe sind Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
1.8 Gewährleistung und Reparatur
HAMEG Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle.
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen
10-stündigen „Burn in-Test“. Im intermittierenden Betrieb wird
dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Anschließend erfolgt ein
umfangreicher Funktions- und Qualitätstest, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft
werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmitteln, die auf nationale
Normale rückführbar kalibriert sind.
Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen
des Landes, in dem das HAMEG-Produkt erworben wurde. Bei
Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler, bei dem
Sie das HAMEG-Produkt erworben haben.
Änderungen vorbehalten
7
Wichtige Hinweise
Nur für die Länder der EU:
Um den Ablauf zu beschleunigen, können Kunden innerhalb der
EU die Reparaturen auch direkt mit HAMEG abwickeln. Auch
nach Ablauf der Gewährleistungsfrist steht Ihnen der HAMEG
Kundenservice für Reparaturen zur Verfügung.
Return Material Authorization (RMA):
Bevor Sie ein Gerät an uns zurücksenden, fordern Sie bitte in
jedem Fall per Internet: http://www.hameg.de oder Fax eine
RMA-Nummer an. Sollte Ihnen keine geeignete Verpackung
zur Verfügung stehen, so können Sie einen leeren Originalkarton über den HAMEG-Service (Tel: +49 (0) 6182 800 500,
E-Mail: service@hameg.de) bestellen.
1.9 Wartung
Die Außenseite des Gerätes sollte regelmäßig mit einem weichen, nicht fasernden Staubtuch gereinigt werden.
Bevor Sie das Gerät reinigen stellen Sie bitte si-
cher, dass es ausgeschaltet und von allen Spannungsversorgungen getrennt ist.
Keine Teile des Gerätes dürfen mit Alkohol oder
anderen Lösungsmitteln gereinigt werden!
Die Anzeige darf nur mit Wasser oder geeignetem Glasreiniger
(aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gesäubert werden,
sie ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien
Tuch nachzureiben. Keinesfalls darf die Reinigungsüssigkeit in
das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer Reinigungsmittel
kann die Beschriftung oder Kunststoff- und Lackoberächen
angreifen.
1.10 Umschalten der Netzspannung
Vor Inbetriebnahme des Gerätes prüfen Sie bitte, ob die verfügbare Netzspannung (115 V oder 230 V) dem auf dem Netz-spannungswahlschalter des Gerätes angegebenen Wert entspricht.
Ist dies nicht der Fall, muss die Netzspannung umgeschaltet
werden. Der Netzspannungswahlschalter bendet sich auf der
Geräterückseite.
1.11 Gerätesicherung
Das Gerät hat zwei Netzsicherungen: T 0,2 A
intern. Sollte einer dieser Sicherungen
ausfallen liegt ein Reparaturfall vor. Aus
Auswechseln der Sicherungen durch den
Kunden ist nicht vorgesehen.
1.12 Netzschalter
Normalerweise ist der Netzschalter auf der Geräterückseite
eingeschaltet, sodass die hochwertige Referenz ständig verfügbar ist. Mit der „Stand-by Taste“ auf der Vorderseite des
Gerätes werden nur das Bedienteil und die Anzeige ausgeschaltet. Das eigentliche Messgerät bleibt – solange es mit
dem Stromversorgungsnetz verbunden ist – eingeschaltet. Dies
hat den Vorteil, dass das Gerät nach dem Einschalten aus der
Standby-Funktion sofort betriebsbereit ist. Auch die Referenz
wird geschont, da das Ein/Ausschalten entfällt. Soll das Gerät
komplett ausgeschaltet werden, muss der Netzschalter auf
der Rückseite des Gerätes betätigt werden.
Bleibt das Gerät für längere Zeit unbeaufsichtigt,
muss das Gerät aus Sicherheitsgründen am Netzschalter ausgeschaltet werden.
8
Änderungen vorbehalten
12
27
3 4 56789
10 11 12 1314 1516 1719 20 18 21 22 23242526
2 Bezeichnung der Bedienelemente
1
DISPLAY – 16-stelliges Display
2
POWER – Stand-By / EIN
3
HOLD DISPLAY – angezeigter Wert im Diplay speichern
4
ZERO – Nullabgleich der Messstrecke
5
RM/LOCAL-Taste –
Fernbedienung über Interface ausschalten
6
VDC – Gleichspannungs-Messung
7
ADC – Gleichstrom-Messung
8
VAC – Wechselspannungs-Messung mit AC-Kopplung
9
AAC – Wechselstrom-Messung
V
10
11
12
– Wechselspannungs-Messung mit DC-Kopplung
AC+DC
Ω – Widerstandsmessung, 2- und 4-Draht
FREQ./PERIOD – Frequenz und Periodendauer mit V
18
MENU – Auswahl Menüsystem, Übernahme von Menüpunkt
/ Parameter
19
ESC – Verlassen des Menüsystems ohne Werte zu überneh-
men
20
– Abwärts: Messbereichstaste und Scrollfunktion im
Menü
21
AUTO – Umschalten manuelle / automatische Messbe-
reichswahl
22
ENTER – Sonderfunktion: Auswahl der Parameter im
Logger-Menü
23
– Aufwärts: Messbereichstaste und Scrollfunktion im
Menü
24
V SENSE – Eingang für Spannungs-, Frequenz-, Wider-
stands-, Temperaturmessung
25
LO – Bezugsmasse für Messung
26
A SOURCE – Eingang für Strommessung
27
FUSE – Messkreissicherung 1 A / 250 V (superink)
AC
δPT - Temperaturmessung mit PT-Messfühler,
13
2- und 4-Draht
- Dioden- / Durchgangsprüfung
14
δTH – Temperaturmessung mit Thermoelement, 2-Draht
Messen bedeutet:
Der reproduzierbare Vergleich einer unbekannten Größe mit
einer bekannten Bezugsgröße und die Darstellung als Vielfaches der Einheit der Bezugsgröße.
3.1 Messbereichsanzeige
Es gibt unterschiedliche Arten die Anzeige eines Multimeters
zu beschreiben. Am einfachsten ist die Angabe der möglichen
Messpunkte. Der Anzeigeumfang eines Digitalmultimeters,
kurz DMM, gibt somit an wie viele Anzeigeschritte das DMM
darstellen kann. Die Denition des Anzeigebereiches lässt sich
am besten anhand von Beispielen erklären.
Zur Erklärung dienen ein 6-stelliges, ein 6½-stelliges und ein
6¾-stelliges DMM.
Die 6 gibt an wie viele Ziffern im Display immer angezeigt werden. Der Bruch ½ bzw. ¾ gibt an, bei welcher Ziffer an der
ersten Stelle des Displays eine Umschaltung in den nächsten
Messbereich erfolgt (Dekadenwechsel). Diese Umschaltung
in den nächst größeren Messbereich ist mit der Einbuße einer
Stelle in der Anzeige verbunden. Die Auösung reduziert sich
somit um eine Stelle.
Nachfolgend ein Beispiel zur Umschaltung der Stellenzahl in der
Anzeige wenn in den nächsten Messbereich gewechselt wird.
Im vorherigen Beispiel hat unser 6½-stelliges DMM einen Anzeigeumfang von 2.000.000 Digit. Der Dekadensprung erfolgte
an der ersten Stelle im Display beim Übergang von der Ziffer
1 zur Ziffer 2. Ein anderes 6½-stelliges DMM hat einen Anzeigeumfang von 1.250.001 Digit. Hier erfolgt der Dekadensprung
ebenfalls an der ersten Stelle im Display, aber beim Übergang
der dritten Stelle im Display von der Ziffer 5 zur Ziffer 6.
Das DMM1 mit 2.000.000 Digit kann bis 1 999 999 anzeigen,
das DMM2 mit 1.250.001 Digit kann jedoch nur Werte bis
1 250 000 anzeigen. Das DMM1 wird mit einem Overrange von
100% angegeben. Dagegen hat das DMM2 ein Overrange von
25%. Würde bei DMM2 die Anzahl der Messpunkte 1.400.000
Digit betragen, hätte das Gerät einen Overange von 40%.
Der Messbereich eines DMM ergibt sich aus dem
Messbereichsendwert minus Overrange.
Beispiel: 6½-stelliges DMM mit 1.2 5 0.0 0 1 Digit
Messbereichsendwert: 12,50000 V
– Overrange: 2,50000 V
Messbereich: 10,00000 V
3.3 Messbereichsauösung
Die Auösung eines digitalen Messgerätes entspricht dem Wert
der letzten Stelle der Anzeige. Der digital erfasste Messwert
wird somit quantisiert dargestellt. Im Gegensatz dazu ist die
Auösung eines analogen Messgerätes durch den kleinsten
vom Betrachter erkennbaren Ausschlag vorgegeben. Bei der
analogen Messung wird zu jedem Messwert eindeutig eine
Messwertanzeige zugeordnet.
Die Auösung eines DMM ergibt sich aus der Anzahl
der Digit. Dazu wird der Kehrwert der Digit ohne
Messbereichsüberschreitung gebildet.
Beispiel: 6½-stelliges DMM mit 1.2 0 0.0 0 0 Digit
Der Overrangebereich beträgt 200.000 Digit, somit
ergibt sich für die Auösung:
1
1.200.000 – 200.000
= 0,000001
dies entspricht 0,0001% vom Messbereich
Ein DMM hat im 100 V-Bereich eine Auösung von 0,1 V. Wird
nun eine Spannung von 100,05 V gemessen, kann das DMM
unter Vernachlässigung der restlichen möglichen Messabweichungen, entweder 100,0 V oder 100,1 V anzeigen.
Bedingt durch die Auösung kann das DMM niemals genauer
als mit einer Abweichung von 0,1% messen.
3.4 Messgenauigkeit
Die Messgenauigkeit eines digitalen Messgerätes wird von
vorneherein durch die Auösung des Messgerätes begrenzt.
Die theoretisch maximale Genauigkeit der Messung und auch
die letzte sinnvolle Stelle der Anzeige ist bestimmt durch den
Der Eingangsverstärker des DMM ist nicht richtig abgeglichen
und besitzt einen Offset. Dieser Offset führt bei der A/D-Wandlung zum Offsetfehler (Abb. 1).
Steigungsfehler (Verstärkungsfehler)
des A/D-Wandlers
Der Eingangsverstärker ändert mit der Temperatur sein Verstärkungsverhalten oder der Verstärkungsabgleich wurde
nicht gewissenhaft durchgeführt. Somit weicht die Steigung
der Funktion vom idealen Wert ab (Abb. 2).
Differentielle Nichtlinearität des A/D-Wandlers
Die Quantisierungsschritte eines A/D-Wandlers sind nicht alle
gleich groß und weichen von dem idealen theoretischen Wert
ab. Die differentielle Nichtlinearität gibt an, um wie viel sich
jeder wirkliche (IST) Spannungsintervall, bei der Umsetzung der
Abb. 4: A/D-Wandler integrale Nichtlinearität
analogen Spannung Ue, von dem idealen Spannungs-intervall
(SOLL) ΔUe unterscheidet (Abb. 3).
Differentieller Linearitätsfehler = k x ΔUe;
k= Faktor beschreibt Verhältnis ΔUe (IST) zu ΔUe (SOLL)
Linearitätsfehler (Integrale Nichtlinearität) des A/D-Wandlers
Aufgrund der einzelnen differentiellen Linearitätsfehler und
deren Summierung ergibt sich ein maximaler Fehler zwischen
der idealen Umsetzungsfunktion und der wirklichen Umsetzungsfunktion. Der Linearitätsfehler gibt den größten Wert
des Abstandes zwischen den beiden Funktionen an (Abb. 4).
Wandelverfahren
Nachfolgend werden das Single Slope, Dual Slope und das Multi
Slope Verfahren beschrieben. Diese Sägezahn A/D-Umsetzer
beruhen auf einem gemeinsamen Prinzip. Die Umsetzung der
Eingangsspannung in eine dazu proportionale Zeit.
Änderungen vorbehalten
11
Name: Single Slope
U
r
t
0 V
U
e
= U
ref
U
t
1
t
2
U
r1
U
r2
t
0 V
U
r
t
1
= const.
t
1
t
2
t
3
t
3
t
2
U
r1*
U
r1
t
0 V
U
r
t
2
t
1
= const.
t
1
t
2
t
3
t
3
Messgrundlagen
3.5 Single-Slope (Ein-Rampen-Verfahren)
Abb. 5: Single-Slope
Das einfachste Verfahren ist das Single Slope Verfahren. Dabei
wird die Referenzspannung U
vom negativen ins positive ansteigende Rampenspannung U
Mit zwei Komparatoren wird nun das Eingangssignal U
und mit U
verglichen. Beginnt die Rampenspannung Ur bei t1
r
mit 0 V, wird ein Zähler gestartet. Erfüllt die Rampenspannung
die Bedingung U
= Ue, wird der Zähler wieder gestoppt.
r(t2)
Die Anzahl der gezählten Impulse ist proportional zu der gemessenen Eingangsspannung U
Genauigkeit dieses Verfahrens. Es ist direkt von R und C des
Integrators abhängig.
integriert. Es ergibt sich eine
ref
mit 0V
e
. Ein großer Nachteil ist die
e
Rampenspannung U
spannung U
Δt
= t3 - t2 ist direkt proportional zur Eingangsspannung. Wird
2
= 0 V und der Zähler stoppt. Die Größe der Zeit
r
. Beim Zeitpunkt t3 beträgt die Rampen-
r
eine große Eingangsspannung an den Integrator angelegt, wird
nach Ablauf der Integrationszeit Δt
nung U
erreicht als beim Anlegen einer kleinen Eingangs-
r1
eine höhere Rampenspan-
1
spannung. Eine kleine Eingangsspannung ergibt eine Rampe
mit kleinerer Steigung und geringerer Rampenspannung (siehe
U
). Weil die zum Zeitpunkt t2 an den Integrator angeschlossene
r2
Referenzspannung U
konstant ist, dauert es unterschiedlich
ref
lange, bis die Kapazität des Integrators entladen ist. Es dauert
länger, die höhere Rampenspannung U
kleinere Rampenspannung U
Entladezeit Δt
= t3 – t2 und der konstanten Referenzspannung
2
. Aus dieser unterschiedlichen
r2
zu entladen als die
r1
lässt sich die zu messende Eingangsspannung U
Vorteile:
Die Genauigkeit der Messung ist jetzt nicht mehr von der Genauigkeit des RC-Gliedes des Integrators abhängig. Nur während der
Zeitspanne Δt
+ Δt2 müssen die Werte von R und C konstant
1
sein. Ändern sich die Werte von R und C langfristig, ändert sich
auch die Steigung der Rampenspannung.
Wird die Steigung der Rampe beim Auntegrieren der Eingangsspannung größer, ergibt sich zum Zeitpunkt t
Spannungswert für U
beim Integrieren der Referenzspannung, so dass die Kapazität
.
r
. Die größere Steigung wirkt aber auch
r
des Integrators schneller entladen wird.
Der Nulldurchgang wird trotz der höheren Spannung U
schneller erreicht. Die abfallende Rampe schneidet die Nulllinie
wieder bei t
.
3
bestimmen.
e
ein höherer
2
r(t2)
3.6 Dual-Slope (Zwei-Rampen-Verfahren)
Abb. 6: Dual-Slope Prinzip
Beim Dual-Slope-Verfahren gibt es keine direkte Abhängigkeit
vom RC-Glied des Integrators. Zu Beginn der Messung startet
ein Zähler beim Zeitpunkt t
wird die Eingangsspannung U
Hat der Zähler seinen Maximalwert erreicht, ist die Zeitspanne
Δt
vorbei und die Eingangsspannung Ue wird vom Integrator
1
getrennt. Die Referenzspannung U
gesetzter Polarität an den Integrator geschaltet. Der Zähler
beginnt beim Zeitpunkt t
nung U
Der Zähler erfasst jetzt die Zeit bis zum Nulldurchgang der
12
Änderungen vorbehalten
. Für die konstante Zeitspanne Δt1
1
mit dem Integrator auntegriert.
ändert ihre Steigung und strebt Richtung Null-Linie.
r
e
erneut zu zählen. Die Rampenspan-
2
wird nun mit entgegen-
ref
Abb. 7: Dual-Slope: Drift von RC-Konstante
Da nicht der Momentanwert der Messung, sondern der Mittelwert über die Zeit Δt
für das Messergebnis relevant ist, werden
1
Wechselspannungen hoher Frequenz gedämpft. Besitzt die
Wechselspannung eine Frequenz mit ganzzahligem Vielfachen
von 1/Δt
, wird diese vollständig unterdrückt. Wird Δt1 gleich der
1
Periodendauer oder einem ganzzahligen Vielfachen der Netzfrequenz gewählt, werden Netzbrummspannungen unterdrückt.
3.7 Multi-Slope (Mehr-Rampen-Verfahren)
Das Multi-Slope-Verfahren baut auf dem Dual-Slope-Verfahren
auf. Es wird aus mehreren Messungen nach dem Dual-SlopeVerfahren rechnerisch der Mittelwert gebildet. Dieser errechnete Wert wird dann angezeigt. Die Anzahl der einzelnen Werte
zur Mittelwertbildung ist entscheidend, wie stark Störungen
unterdrückt werden. Da kontinuierlich über die Eingangsspan-
U
r1
U
r1
t
0 V
U
r
Phase 1Phase 2Phase 3
4
5
Phase 1
t
1
t
1
t
2
t4t
5/0
t
0
t
3
Auto-Zero
#
Uedt
#
U
ref
dtAuto-Zero
nung auntegriert und anschließend die Referenzspannung
abintegriert wird, sind drei weitere Schritte notwendig. Die
einzelnen Schritte zur Wandlung eines einzelnen Messwertes
werden nachfolgend beschrieben. Zur Mittelwertbildung ist eine
Anzahl mehrerer Messwerte erforderlich.
Abb. 8: Multi-Slope
Phase 1: Auto-Zero - konstante Zeitspanne Δt
1
Die Dauer des Auto-Zero ist im allgemeinen genau so lange
wie die Integrationszeit der zu messenden Spannung U
. Damit
e
wird sichergestellt, dass alle zu erwartenden Fehler erfasst
werden. Die durch Offsetspannungen der Komparatoren und
des Integrators erzeugten Fehler werden durch einen gezielten
Offset (meist separat geladenes C) kompensiert.
Beispiel: Messbereich 10V;
± (0,001% rdg /°C) im Temperaturbereich (10 ... 21°C).
Die Langzeitstabilität (long term stability) gibt die nicht reversible Abweichung (Drift) des Gerätes über einen bestimmten
Zeitraum an. Als gebräuchliche Intervalle werden verwendet:
30 Tage, 90 Tage, 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre.
Beispiel: Langzeitstabilität besser als 3 µV über 90 Tage bei
23 ±2 °C
Die Kurzzeitstabilität (short term stability) zeigt an in wieweit
ein Messgerät für vergleichende Messungen mit anderen
Messgeräten geeignet ist. Dies gilt für einen kurzen Zeitraum
in einem eingeengten Temperaturbereich.
Beispiel: Kurzzeitstabilität besser als 0,02 µV innerhalb 24
Std. bei 23 ±1 °C
Gesucht: Die mögliche Gesamtabweichung bei
16 °C Umgebungstemperatur im Messbereich 10 V,
innerhalb einer Zeit von 14 Std. Der angezeigte
Messwert beträgt 6,000000 V ?
Berechnung:
± (0,004% von 6,0 V + 0,001% von 10 V)
über 24 h bei 23 ±1 °C ergibt 0,00034 V
± (0,001% von 6,0 V / °C) x ΔT im
Temperaturbereich (10 ... 21 °C)
mit ΔT = (23-1 °C) – 16 °C = 6 °C ergibt 0,00036 V
Die mögliche Gesamtabweichung
errechnet sich aus der Summe und beträgt 0,00070 V
Phase 2: Integration der zu messenden Spannung U
konstante Zeitspanne Δt
Phase 3: Integration der Referenzspannung U
1
ref
Δt2 ist abhängig von der Höhe der Rampenspannung Ur zum
Zeitpunkt t
. Die Dauer dieser Zeitspanne muss sehr genau ge-
2
messen werden, da daraus die gemessene Eingangsspannung
U
bestimmt wird.
e
Phase 4: Überschwingen Δt
3
Aufgrund von Verzögerungen im Integrator und in der Ansteuerung (z.B. µController) kommt es zum Überschwingen.
Die Kapazität C des Integrators lädt sich entgegengesetzt auf.
Diese Ladung wird in Phase 5 beseitigt.
Phase 5: Integrator Output Zero Δt
4
Die durch das Überschwingen des Integrators entstandene
Ladung im C wird entladen.
3.8 Genauigkeitsangaben
Die Genauigkeitsangaben bei Multimetern bestehen aus verschiedenen Größen.
Die Messabweichung wird angegeben als:
± (xx % vom angezeigten Messwert + xx % vom Messbereich)
bei einer Temperatur xx °C ± xx % ; über einen Zeitraum von (xx
Stunden, xx Tage, xx Jahren)
e
Beispiel: Messbereich 10 V;
± (0,004% rdg + 0,001% f.s.) über 24 h bei 23 ±1 °C
Der Temperaturkoefzient (TK) gibt die Abweichung pro °C
über einen denierten Temperaturbereich an.
Änderungen vorbehalten
13
Gleichspannungssmessung
DMM
R
q
V
U
0
R
i
U
m
Kontakt 1
bei T1
Kontakt 2
bei T2
Kontakt 3
(HI-Buchse)
Kontakt 4
(LO-Buchse)
Material 1
Material 2
Material 2
Material 1
DMM
U
m
V
U
o
4 Gleichspannungsmessung
4.1 Eingangswiderstand bei Gleichspannung
Um die hohe Linearität des Messverfahrens auszunutzen, ist
der Eingangswiderstand für Spannungsmessungen bis 1 V sehr
hochohmig gewählt (>1 GΩ). In diesem Bereich erlaubt das
Gerät noch genaue Messungen mit maximal 1 ppm Lastfehler
an Messobjekten mit 1 kΩ Innenwiderstand.
Im 10 V-, 100 V- und 1.000 V-Bereich verursachen
beispielsweise 100 Ω Innenwiderstand des Messobjektes bei 100.000 Auösung schon den entspre-
chenden Fehler von einem Ziffernschritt.
Die Werte des Eingangswiderstandes in den einzelnen Messbereichen und der max. Anzeigeumfang sind in der folgenden
Tabelle angegeben, max. Anzeigeumfang bei 1 sec oder 10 sec
Integrationszeit:
Den Einuss des Quellenwiderstandes veranschaulicht die
folgende Abbildung.
ergibt sich theoretisch eine unendlich hohe Störunterdrückung.
Wegen des vollintegrierenden Messverfahrens heben sich so
die positiven und negativen Halbwellen des Netzbrummens
auf. Die Netzeinstreuungen können somit fast vollständig unterdrückt werden. Das Multifunktionsmeter HM8112-3 erreicht
eine Serientaktunterdrückung von >100 dB bei Netzfrequenzen
von 50/60 Hz ± 5%.
4.3 Gleichtaktunterdrückung
Als Gleichtaktunterdrückung bezeichnet man die Fähigkeit eines Messgerätes, nur das gewünschte Differenzsignal zwischen
„HI“- und „LO“- Eingang anzuzeigen, eine für beide Klemmen
gleiche Spannung gegen Erde dagegen möglichst zu unterdrükken. In einem idealen System würde kein Fehler entstehen. In
der Praxis wandeln Streukapazitäten, Isolationswiderstände
und ohmsche Unsymmetrien einen Teil der Gleichtaktspannung
in eine Serienspannung um.
4.4 Thermospannungen
Eine der häugsten Fehlerursachen bei Gleichspannungsmessungen im Kleinsignalbereich sind die thermoelektrisch
hervorgerufenen Spannungen. Sie entstehen an Kontaktübergangsstellen von unterschiedlichen Metallen, die sich auf
gleichem oder verschiedenem Temperaturniveau benden.
Die Skizze veranschaulicht die möglichen Thermospannungsquellen in einem Messkreis, die an einer externen Verbindungsstelle (Kontakt 1/2), aber auch in den Buchsen des
Messgerätes vorhanden sein können.
Deshalb ist immer darauf zu achten, die Verbindungen stets mit
gleichem Material auszuführen oder zumindest Materialien zu
verwenden, die, wenn sie miteinander verbunden werden, nur
sehr kleine Thermospannungen erzeugen.
Ri = Eingangswiderstand des
Multimeters(10MΩoder>1GΩ)
= QuellenwiderstanddesMessobjektes
R
q
= SpannungdesMessobjektes
U
0
Der Fehler in % für eine Messung ergibt sich dann wie folgt:
100 x R
Fehler (%) = ——————
R
+ R
q
q
i
Beispiel:
R
≥1 GΩ; Rq = 10 kΩ, Messfehler = 0,001% (10 ppm)
i
Der in der Messtechnik oft verwendete Fehler in
ppm (parts per million) ergibt sich aus Fehler (%) x
10 000.
4.2 Serientaktunterdrückung
Einer der Hauptvorteile eines integrierenden Messverfahrens
liegt in der hohen Unterdrückung von Serien-Wechselspannungsanteilen (z.B. Netzeinstreuungen), die der eigentlichen
Signalspannung überlagert sind. Für Frequenzen, bei denen die
Messzeit ein ganzzahliges Vielfaches der Periodendauer bildet,
14
Änderungen vorbehalten
Die untenstehende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Thermospannungen für diverse Materialkombinationen.
Kontaktmaterialien ca. Thermospannung
Cu - Cu <0,3 µV/°C
Cu - Ag (Silber) 0,4 µV/°C
Cu - Au (Gold) 0,4 µV/°C
Cu - Sn (Zinn) 2-4 µV/°C; je nach Zusammensetzung
Besteht beispielsweise Material 1 aus einer Silberzuleitung und Material 2 aus einem Kupferkabel, so
ergibt sich bei einem Temperaturunterschied von
nur 1 °C zwischen den Kontakten 1 und 2 bereits
eine Thermospannung von 400 nV. Dies würde im
kleinsten Spannungsbereich bei einer 7½-stelliger
Auösung (10 nV Empndlichkeit) einen Fehler von
±40 Digit ergeben. Bei 6½-stelliger Auösung einen
Fehler von ±4 Digit. Beim HM8112-3 mit 6½-stelliger Auösung läge der Einuss der Thermospannung im letzten Digit.
4.5 Störeinüsse durch induktive Einstreuungen
DMM
I
m
V
U
m
R
L
R
R
L
DMM
I
m
V
U
m
R
L
R
R
L
R
L1
R
L1
Benden sich die Messleitungen in der Nähe von sich zeitlich
ändernden Magnetfeldern, so wird in den Leitungen eine Störspannung induziert, die in Serie zur Messspannung liegt. So ein
Störer kann beispielsweise die benachbarte Starkstromleitung
oder ein Transformator sein.
Durch Verwendung von verdrillten Messleitungen kann die induktive Einstreuung im Bereich eines Magnetfeldes sehr stark
vermindert werden. Leitungen sollen nicht lose herumhängen
und sich während der Messung nicht bewegen, da es auch
hierdurch zu Fehlspannungen kommen kann.
Eine weitere Maßnahme zur Verminderung der Störungen
ist die Vergrößerung des Abstandes zum Störfeld oder eine
mögliche Abschirmung.
5 Widerstandsmessung
Die Widerstandsmessung beim Multimeter HM8112-3 wird als
spannungsrichtige Schaltung mit der Gleichstrom-Methode in
2- oder 4-Draht-Anordnung durchgeführt. Es ießt ein eingeprägter Strom durch den Prüing R und der Spannungsabfall
an R wird gemessen.
Die in der Praxis oft verwendeten Kabel mit 1m Länge besitzen
einen Widerstand von ca. 10–20 mΩ. Bei einem zu messenden
Widerstand von 100 Ω ergibt dies bereits einen Fehler von
0.04%. Bei niedrigen Widerstandswerten, insbesondere im
100-Ω-Bereich, macht sich der Zuleitungswiderstand also recht
stark bemerkbar. Für diese Bereiche ist daher eine VierdrahtMessung zu empfehlen
5.2 Vierdraht-Widerstandsmessung
Damit die durch Zuleitungswiderstände vorhandenen Messprobleme nicht auftreten, verwendet man für die Messung
kleiner Widerstände die Vierdraht-Anordnung. Bei der 4-Draht-
Widerstandsmessung ießt auch ein eingeprägter Strom durch
den Widerstand R. Um den Einuss der Messleitungen zu
eliminieren wird der Spannungsabfall an R mit zwei weiteren
Leitungen direkt gemessen. Der gemessene Spannungsabfall
ist zum Widerstandswert R proportional.
5.1 Zweidraht-Widerstandsmessung
Es ießt ein eingeprägter Strom durch den Prüing R und die
Messleitungen R
sen. Es entseht aber auch ein kleiner Spannungsabfall an den
Messleitungen R
kleiner Widerstände (<1 kΩ) darauf zu achten, dass eine
sorgfältige Kompensation der Messkabelwiderstände und der
Thermospannungen mit Hilfe der Offsetkorrektureinrichtung
durchgeführt wird.
Hierzu werden die beiden Messkabel mit ihren Prüfklemmen
auf einer Seite des Prüings angeschlossen, was einem Kurzschluss entspricht, und eine Offsetkorrektur durch die Taste
4
ZERO
Die Fehlerquellen, wie Zuleitungswiderstand, Übergangswiderstand und Thermospannungen an den Übergängen verschiedener Metalle werden somit eliminiert.
Wird eine Offsetkorrektur nicht durchgeführt, erhält man einen
Messwert für R
bendlichen Widerstände zusammensetzt und um den Zuleitungswiderstand zu hoch ist.
ausgelöst.
. Es wird der Spannungsabfall an R gemes-
L
. Deswegen ist vor allem bei der Messung
L
, der sich aus der Summe aller im Messpfad
m
Die „äußeren“ Anschlüsse der Vierdraht-Widerstandsmessung
prägen über die Kabel mit den Leitungswiderständen R
Messstrom in den zu messenden Widerstand R ein SOURCE
Die „inneren“ Messleitungen mit den Zuleitungswiderständen R
sind mit dem V-SENSE-EINGANG des Messgerätes verbunden,
der eine hochohmige Eingangsstufe besitzt, so dass es zu einem
vernachlässigbaren Spannungsabfall an R
Sowohl in der 2-Draht- als auch in der 4-Draht-
Widerstands-Messung sollten bei großen Wider-
ständen (ab 100 kΩ) abgeschirmte Messleitungen
verwendet werden, wobei die Abschirmung mit
Erde verbunden sein muss, um störende Einstreuungen durch Fremdspannungen (Netzbrummen)
zu verhindern.
Auch sollten die Kabel einen sehr hohen Isola-
tionswiderstand besitzen (z.B. Teonisolierung),
da sonst mit Leckstromproblemen zu rechnen
ist, die aus der Parallelschaltung von R und dem
Kabel-isolationswiderstand herrühren.
Weiterhin von Vorteil ist auch eine Integrationszeit
von größer 1 sec, da hier die störenden Einstreuungen durch die längere Integration des Messsignals unterdrückt werden.
kommt.
L1
den
L
26
L1
.
Rm = R + RL + RL
5.3 Verlustleistung der Widerstände
Eine bei der Messung von Widerstandssensoren (z.B. Temperatur-Sensoren) immer wieder übersehene Fehlerquelle ist
die Verlustleistung in den zu messenden Widerständen und die
damit verbundene Eigenerwärmung.
Dadurch kann vor allem bei Sensoren mit hohem Temperatur-
koefzienten das Messergebnis stark verfälscht werden. Eine
Reduzierung dieser Störgröße erreicht man durch entsprechen-
Änderungen vorbehalten
15
Wechselspannungsmessung
û
t0
tIuI
Wechselspannungsmessung
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil.Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge derAugenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wirdberechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π-fache (0,637fache) des Scheitel-wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
eff
Bei Wechselspannungssignalen möchte man, wie bei Gleich-spannungssignalen, die selben Formeln zur Berechnung von Widerstand, Leistung, etc verwenden. Wegen der wechselnden Momentangrößen wird der Effektivwert (engl. „RMS“ – Root Mean Square) definiert. Der Effektivwert eines Wechselsig-nals erzeugt den selben Effekt wie ein entsprechend großes Gleichsignal.
Beispiel:
Eine Glühlampe, versorgt mit einer Wechselspannung von230 V
eff
, nimmt die gleiche Leistung auf und leuchtet genauso hell, wie eine Glühlampe versorgt mit einer Gleichspannung von 230 V
DC
. Bei einer sinusförmigen Wechselspannung
u(t) = û sin ωt ist der Effektivwert das 1/
2-fache (0,707fache)
des Scheitelwertes.
TiPP
û
t0
tIuI
de Bereichsvorwahl. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur Verlustleistung bei Vollaussteuerung in den jeweiligenWiderstandsbereichen.
Bereich Messstrom Verlustleistung bei max.Anzeige100 Ω1 mA 100 μW1 kΩ1 mA 1 mW10 kΩ100 μA 100 μW100 kΩ10 μA 10 μW1 MΩ1 μA 1 μW10 MΩ100 mA 100 mW
Wechselspannungsmessung
Das Multimeter HM8112-3 misst eine Wechselspannung als Echteffektivwert mitoder ohne Gleichanteil. Eine für Wech-selspannungsmessungenzuempfehlendeMessanordnungbesteht aus einem Zwei-Leiter-Kabel mit Abschirmung. Die Abschirmung sollte mit Erde verbunden sein. Etwas weniger Abschirmung erreicht man bei Verwendung eines einfachen Koaxialkabels.Im 100 V und 600-V-Bereich ist bei höheren Frequenzen(100 V-Bereich über 100 kHz, 600-V-Bereich über 10 kHz) zu beachten, dass die angelegte Wechselspannung nicht dasSpannungs-Frequenz-Produkt (Volt-Herz-Produkt) 10.000.000 VHz übersteigt.
Das Spannungs-Frequenz-Produkt gibt an wie groß die maximale Frequenz einer angelegten Wechsel-spannung sein darf. Die Wechselspannung wird als Effektivwert angegeben. Für die Bezeichnung Span-nungs-Frequenz-Produkt werden oftmals auch die Namen Effektivwertprodukt oder Volt-Hertz-Pro-dukt verwendet. Das Spannungs-Frequenz-Produkt wird bestimmt durch die Eingangsimpedanz des Messgerätes und die Anstiegsgeschwindigkeit (slew rate) des Eingangsverstärkers. Wird die slew rate des Eingangsverstärkers überschritten, wird das Ausgangssignal des Verstärkers verzerrt und das Messergebnis ist verfälscht. Die zum Eingangs-widerstand parallel liegende Eingangskapazität bildet einen Tiefpass und belastet bei höheren Frequenzen das Eingangssignal, was ebenfalls das Messergebnis beeinflusst.
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil.Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge derAugenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wirdberechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π-fache (0,637fache) des Scheitel-wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
eff
Bei Wechselspannungssignalen möchte man, wie bei Gleich-spannungssignalen, die selben Formeln zur Berechnung von Widerstand, Leistung, etc verwenden. Wegen der wechselnden Momentangrößen wird der Effektivwert (engl. „RMS“ – Root Mean Square) definiert. Der Effektivwert eines Wechselsig-nals erzeugt den selben Effekt wie ein entsprechend großes Gleichsignal.
Beispiel:
Eine Glühlampe, versorgt mit einer Wechselspannung von230 V
eff
, nimmt die gleiche Leistung auf und leuchtet genauso hell, wie eine Glühlampe versorgt mit einer Gleichspannung von 230 V
DC
. Bei einer sinusförmigen Wechselspannung
u(t) = û sin ωt ist der Effektivwert das 1/
2-fache (0,707fache)
des Scheitelwertes.
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
= —
∫ Ix
(t)
I· dt
T
0
I_
1
T
2
IuI= —
∫ Iû sin
ωtIdt = — û = 0,637û
T
0
π
_
1
T
x
(t)
2
= —
∫x
(t)
2
| · dt
T
0
1T
x
eff
= —
∫x
(t)
2
| · dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil.Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge derAugenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wirdberechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π-fache (0,637fache) des Scheitel-wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
eff
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
= —
∫ Ix
(t)
I· dt
T
0
I_
1
T
2
IuI= —
∫ Iû sin
ωtIdt = — û = 0,637û
T
0
π
_
1
T
x
(t)
2
= —
∫x
(t)
2
| · dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil.Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge derAugenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wirdberechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π-fache (0,637fache) des Scheitel-wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
= —
∫ Ix
(t)
I· dt
T
0
I_
1
T
2
IuI= —
∫ Iû sin
ωtIdt = — û = 0,637û
T
0
π
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil.Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge derAugenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wirdberechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π-fache (0,637fache) des Scheitel-wertes.
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
= —
∫ Ix
(t)
I· dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil.Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
de Bereichsvorwahl. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick
zur Verlustleistung bei Vollaussteuerung in den jeweiligen
Widerstandsbereichen.
Das Multimeter HM8112-3 misst eine Wechselspannung als
Echteffektivwert mit oder ohne Gleichanteil. Eine für Wechselspannungsmessungen zu empfehlende Messanordnung
besteht aus einem Zwei-Leiter-Kabel mit Abschirmung. Die
Abschirmung sollte mit Erde verbunden sein. Etwas weniger
Abschirmung erreicht man bei Verwendung eines einfachen
Koaxialkabels.
Im 100 V und 600-V-Bereich ist bei höheren Frequenzen
(100 V-Bereich über 100 kHz, 600-V-Bereich über 10 kHz) zu
beachten, dass die angelegte Wechselspannung nicht das
Spannungs-Frequenz-Produkt (Volt-Herz-Produkt) 10.000.000
VHz übersteigt.
Das Spannungs-Frequenz-Produkt gibt an wie groß
die maximale Frequenz einer angelegten Wechselspannung sein darf. Die Wechselspannung wird als
Effektivwert angegeben. Für die Bezeichnung Spannungs-Frequenz-Produkt werden oftmals auch die
6.1 Wechselspannungsmessung Grundlagen
Verwendete Abkürzungen und Zeichen
U
(t)
²
U
Namen Effektivwertprodukt oder Volt-Hertz-Produkt verwendet. Das Spannungs-Frequenz-Produkt
wird bestimmt durch die Eingangsimpedanz des
Messgerätes und die Anstiegsgeschwindigkeit
(slew rate) des Eingangsverstärkers. Wird die slew
rate des Eingangsverstärkers überschritten, wird
das Ausgangssignal des Verstärkers verzerrt und
das Messergebnis ist verfälscht. Die zum Eingangswiderstand parallel liegende Eingangskapazität
bildet einen Tiefpass und belastet bei höheren
Frequenzen das Eingangssignal, was ebenfalls das
Messergebnis beeinusst.
(t)
Spannung Momentanwert
Spannung quadratischer Mittelwert
IUI Spannung Gleichrichtwert
U
Spannung Effektivwert
eff
û Spannung Spitzenwert
I
eff
Strom Effektivwert
î Strom Spitzenwert
6.2 Arithmetischer Mittelwert
Der arithmetische Mittelwert eines periodischen Signals ist
der gemittelte Wert aller Funktionswerte, die innerhalb einer
16
_
1
x
(t)
Änderungen vorbehalten
= —
T
∫ x
0
T
(t)
| · dt
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht
dem Gleichanteil.
Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor.
Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert .
Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
6.3 Gleichrichtwert
T
∫ Ix
0
T
I · dt
(t)
I_
1
IxI
= —
(t)
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der
Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben
sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird
berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen
der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist
der Gleichrichtwert das 2/p -fache (0,637fache) des Scheitelwertes.
I_
1
IuI = —
6.4 Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem
Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen,
ergibt sich der Effektivwert des Signals X
Bei Wechselspannungssignalen möchte man, wie bei Gleichspannungssignalen, die selben Formeln zur Berechnung von
Widerstand, Leistung, etc verwenden. Wegen der wechselnden
Momentangrößen wird der Effektivwert (engl. „RMS“ – Root
Mean Square) deniert. Der Effektivwert eines Wechselsig-
nals erzeugt den selben Effekt wie ein entsprechend großes
Gleichsignal.
Beispiel:
Eine Glühlampe, versorgt mit einer Wechselspannung von
230 V
hell, wie eine Glühlampe versorgt mit einer Gleichspannung
von 230 V
u(t) = û sin ωt ist der Effektivwert das 1/
des Scheitelwertes.
_
1
2
x
= —
(t)
1 T
x
= —
eff
, nimmt die gleiche Leistung auf und leuchtet genauso
eff
DC
1 T û
U =
T
∫ Iû sin
T
0
∫ x
T
0
T
ωtI dt = — û = 0,637û
T
(t)
∫ x
0
2
| · dt
(t)
2
| · dt
2
π
eff
. Bei einer sinusförmigen Wechselspannung
√
2-fache (0,707fache)
—
∫ (û sin
T
0
2
ωt)
dt = — = 0,707û
2
6.5 Formfaktor
0
t
u (t)
2
u(t)
U
eff
DMM
R
q
V
U
0
R
R
L
Wird der vom Messgerät ermittelte Gleichrichtwert mit dem
Formfaktor des Messsignals multipliziert, ergibt sich der Effektivwert des Signals. Der Formfaktor eines Signals ermittelt
sich nach folgender Formel:
Die Genauigkeit des berechneten Effektivwertes ist abhängig vom Crestfaktor und verschlechtert sich mit höherem
Crestfaktor des Messsignals. Die Angabe des maximal zulässigen Crestfaktors (techn. Daten) bezieht sich auf das Messbereichende. Wird nur ein Teil des Messbereiches genutzt
(z.B. 230 V im 500 V-Bereich), darf der Crestfaktor größer
sein. (siehe Abbildung Formfaktoren).
6.7 Gleich- und Wechselstrom
Die Strommessung im Multifunktionsmeter HM8112-3 wird mit
Hilfe von genauen Shunt-Widerständen durchgeführt. Hierbei
wird der durch den Strom verursachte Spannungsabfall über
dem Shunt gemessen. Bedingt durch den Leitungswiderstand
R
und den Shunt-Widerstand R wird eine Belastungsspannung
L
U
(Bürdenspannung) erzeugt. Dies kann unter Umständen zu
B
Fehlmessungen führen.
U
eff
F = ——
= ——————————
IûI Gleichrichtwert
Effektivwert
Bei reinen sinusförmigen Wechselgrößen beträgt
der Formfaktor p / 2
√
2 = 1,11
6.6 Crestfaktor
Der Crestfaktor (auch Scheitelfaktor genannt) beschreibt um
welchen Faktor die Amplitude (Spitzenwert) eines Signals größer ist als der Effektivwert. Er ist wichtig bei der Messung von
impulsförmigen Größen.
C = ——
û
U
eff
= ——————————
Effektivwert
Spitzenwert
Bei reinen sinusförmigen Wechselgrößen beträgt
das Verhältnis
√
2 = 1,414
Wird bei einem Messgerät der maximal zulässige
Crestfaktor überschritten, sind die ermittelten
Messwerte ungenau, da das Messgerät übersteuert
wird.
Formfaktoren
Crest- Formfaktor faktor
C F
2 = 1,11
2 = 1,57
3 = 1,15
p
2
2
p
2 = 1,11
2
2
p
2
2
3
Abb.: Prinzip der Strommessung mit Shunt-Widerständen
Uo = Quellenspannung Rq = Quellenwiderstand
U
= Bürdenspannung R = Shunt-Widerstand im Multimeter
B
R
= Leitungswiderstand
L
Der Fehler in % für eine Messung ergibt sich dann wie folgt:
100 x U
Fehler (%) = —————–
B
U
0
7 Temperaturmessung
Im internationalen Einheitensystem (SI) wurde als Basiseinheit
für die Temperaturmessung das Kelvin (K) vereinbart. Grad
Celsius (°C) ist eine gesetzliche, von den SI-Einheiten abgeleitete Einheit und international gebräuchlich. Im angloamerikanischen Raum werden Temperaturen auch in Grad Fahrenheit
(°F) angegeben.
Absolute Temperaturangaben erfolgen meist in
Grad Celsius (°C). Relative Temperaturangaben
oder Temperaturdifferenzen werden in Kelvin (K)
angegeben.
Kelvin (K) Celsius (°C) Fahrenheit (°F)
0 K -273,15 °C 459,67 °F
255,38 K -17,77 °C 0 °F
273,15 K 0 °C 32 °F
373,15 K 100 °C 212 °F
Änderungen vorbehalten
17
Temperaturmessung
VA
SENSE
SOURCE
LO
HI
max.
250V
rms
max.
850
Vpk
max.
850
Vpk
Ω,ϑ
FUSE
1A
F250V
CAT
II
max. INPUT
600V
rms
/ 1A
rms
PT100
Messspannung mit I
mess
≅ 0
Messstrom I
PT100
= const
VA
SENSE
SOURCE
LO
HI
max.
250V
rms
max.
850
Vpk
max.
850
Vpk
Ω,
ϑ
FUSE
1A
F250V
CAT
II
max. INPUT
600V
rms
/ 1A
rms
PT100
Mess-Spannung
U
PT100
R
L
R
L
I
Drift
I1
Drift
I
Diffusion
Elektronen im
Metallgitter
Draht NiCr
+2,2 mV/100K
Draht Ni
–1,9 mV/100K
Kontaktstelle KS2
Temperatur T
KS2
<T
KS1
Kontaktstelle KS1
Temperatur T
KS2
>T
KS1
I2
Drift
I
Therm
KS2
Umrechnung
°C in K: T
°K in °C: T
°C in °F: T
°F in °C: T
= T
[K]
= T
[°C]
= 9/5 x (T
[°F]
= 5/9 x (T
[°C]
+273,15 K
[°C]
–273,15 K
[K]
[°C]
[°F]
+32 °F
–32 °F)
Verwendete Abkürzungen und Zeichen:
T
Temperatur in Kelvin [K]
[K]
T
Temperatur in Grad Celsius [°C]
[°C]
T
Temperatur in Grad Fahrenheit [°F]
[°F]
7.1 Temperaturmessfühler
Die meist gebräuchlichen Temperaturfühler sind das NiCr-Ni
Thermoelement (K-Type) und der Platin-Temperaturfühler
PT100. Die Kennlinien der Temperaturfühler werden in den
Normen nur über einen bestimmten Bereich deniert. Außerhalb dieser Bereiche sind keine verlässlichen Werte vorhanden.
Wird der Messbereich der Temperaturfühler überschritten,
zeigt deshalb das HM8112-3 „Overrange“ an.
7.2 Platin-Temperaturfühler PT100
Der Platin-Temperaturfühler PT100 ist ein Widerstandssensor.
Aufgrund seiner zeitlichen Konstanz des Widerstandswertes
und der guten Beständigkeit gegen aggressive Medien eignet
sich Platin gut als Widerstandsmaterial für Temperaturfühler.
Eine Änderung der Temperatur bewirkt am Temperaturfühler
eine Änderung des Widerstandes. Der Nominalwiderstand R
beträgt:
R
= 100 Ω bei T0 = 0 °C
0
nung direkt am PT100 abgreift und der Eingangsverstärker des
Messeingangs sehr hochohmig ist, ießt ein vernachlässigbarer
kleiner Strom in den SENSE-Messleitungen (I
mess
geht der Spannungsabfall über den SENSE-Messleitungen,
hervorgerufen durch den Strom in den SENSE-Leitungen,
nicht (bzw. vernachlässigbar) in die Messung mit ein. Auch
hat eine Widerstandsänderung von R
in den SENSE-Mess-
L
leitungen einen nur unmerklichen Einfluss. Durch den
Abgriff der Messspannung nach den SOURCE-Zuleitungen
wird nur die Widerstandsänderung des PT100 erfasst. Die
Widerstandsänderung von R
der SOURCE-Zuleitungen auf-
L
grund der Temperaturänderung hat ebenfalls keinen Einuss
auf die Messung.
Bei nicht so hohen Ansprüchen an die Genauigkeit kann auch
eine 2-Draht-Widerstandsmessung ausreichen. Da sich die
Messstelle mit dem PT100 und das Messgerät meist auf un-
terschiedlichem Temperaturniveau benden, erfolgt durch eine
Temperaturänderung an den Messleitungen zum PT100 auch
eine Änderung des Leitungswiderstandes R
abhängigkeit der Zuleitungswiderstände, Thermospannungen
0
. Diese Temperatur-
L
und der Spannungsabfall über den Zuleitungswiderständen
gehen mit in die Messung des PT100 ein.
≅0). Somit
Der Temperaturbereich zum Einsatz des PT100 erstreckt sich
von –200 °C bis +850 °C.
Weitere PT Widerstandsfühler gibt es mit der Bezeichnung PT10, PT25, PT500, PT1000. Die Nominalwiderstände betragen hier bei T
= 0 °C entspre-
0
chend 10 Ω, 25 Ω, 500 Ω und 1000 Ω. Die Typen PT10,
PT25, PT500 kommen beim HM8112-3 nicht zum
Einsatz.
7.3 Temperaturmessung mit PT100 / PT1000
Die gebräuchlichste und genauere Art der Temperaturmessung ist eine 4-Draht-Widerstandsmessung. Ein konstanter
Strom ießt von SOURCE
Die Widerstandsänderung des PT100 ist abhängig von der
Temperatur-änderung am PT100. Eine Temperaturänderung
ruft aber auch in den Messleitungen eine Änderung des Leitungswiderstandes R
18
Änderungen vorbehalten
26
des Messgerätes zum PT100.
hervor. Weil SENSE 24 die Messspan-
L
7.4 NiCr-Ni Thermoelement (K-Typ)
Der Einsatzbereich eines NiCr-Ni Thermo-Element K-Typ liegt
im Bereich von ca. –270 °C bis +1300 °C.
Das Thermoelement liefert, wie der Name Element schon andeutet, eine Spannung. Diese temperaturabhängige Spannung
entsteht an der Kontaktstelle von zwei verschiedenen Metal-
len. Sie wird Kontaktspannung oder auch Thermospannung
Cu-Leitung
Cu-Leitung
U
Therm
NiCr-Draht
Ni-Draht
Messfühler
MessStelle
KS1
Temperatur
T
Mess
T
Ref
= const
Isothermalblock
Referenzstelle KS2
T
Referenz
= const
genannt. Durch die immer vorhandene Wärmebewegung der
Elektronen im Metallgitter können einige Elektronen an der Me-
talloberäche das Gitter verlassen. Dazu wird Energie benötigt,
um die Austrittsarbeit zu verrichten und die Bindungskräfte im
Metallgitter zu überwinden. Berühren sich nun zwei Metalle,
deren Bindungskräfte unterschiedlich sind so treten aus dem
Metall mit den kleineren Bindungskräften Elektronen aus und
ießen zum Metall mit den größeren Bin-dungskräften. Schaltet
man nun zwei solche Kontaktstellen zusammen, und besitzen
die beiden Enden des Thermoelementes ein unterschiedliches
Temperaturniveau, ießt ein Strom.
Temperaturmessung mit dem NiCr-Ni Thermoelement
– Der NiCr-Draht und der Ni-Draht sind an beiden Enden
miteinander verbunden.
– Die Kontaktstelle 1 (KS1) besitzt in unserem Fall eine höhere
Temperatur als Kontaktstelle 2 (KS2).
– Wegen der Temperaturbewegung an KS1 lösen sich Elek-
tronen im NiCr-Draht aus dem Metallgitter.
– Die Elektronen ießen zum Ni-Draht und bilden den Drift-
strom I1
– Der Driftstrom I1
Diffusionsstrom I
Drift
.
ießt über KS2 und bildet dort den
Drift
.
Diffusion
– An KS2 bildet sich aufgrund der Temperaturbewegung
ebenfalls ein Driftstrom I2
– I2
– I2
wirkt dem Driftstrom an KS1 entgegen.
Drift
ruft auch an KS1 einen Diffusionsstrom hervor.
Drift
– Der Gesamtstrom I
Therm
.
Drift
ergibt sich aus der vorzeichenrich-
tigen Addition der einzelnen Ströme.
I
Therm
= I1
Drift
+ I2
Drift
– Wird die Temperatur an KS1 kleiner als an KS2 kehrt sich
die Stromrichtung von I
Therm
um.
– Ist die Temperatur an KS1 und KS2 identisch, heben sich
die beiden Ströme I1
Drift
und I2
Drift
auf.
Um verschiedene Metalle und deren thermoelektrischen Eigenschaften zueinander zu beschreiben,
wurde die Temperaturabhängigkeit der Metalle zu
Platin ermittelt. Es ergibt sich die thermoelektrische Spannungsreihe in [mV/100 K] bezogen auf
Platin.
Die Cu-Zuleitungen beeinussen die Messung nicht, sofern
diese sich auf dem selben Temperaturniveau benden wie die
Referenzstelle. Die Referenzstelle (KS2), auch Isothermalblock
genannt, wird mit einem weiteren Temperatursensor und einer
entsprechenden Regelschaltung auf einem konstanten Temperaturniveau gehalten.
7.5 Referenzstelle
Für die Temperaturmessung mit einem Thermoelement ist es notwendig,
außer der Mess-Stelle
auch eine Vergleichstelle
zu denieren. Die Tempera-turdifferenz zwischen der Mess-Stelle
und dieser Referenzstelle
erzeugt eine zur Temperaturdifferenz proportionale Thermospannung. Eine einfache Möglichkeit diese Referenzstelle zu
erzeugen ist das „Eisbad“. Dies ist ein Wasserbad mit Eisstükken. Es hält, mit einer Unsicherheit von 1 mK, relativ genau die
Temperatur von 0 °C. Dieses thermodynamische System „Eisbad“ regelt sich so lange selbst, bis alle Eistücke geschmolzen
sind oder alles Wasser gefroren ist.
In der Praxis ist dieses Verfahren etwas umständlich. Wer
möchte schon eine Schüssel Wasser und einen Eisblock mit
sich herumschleppen. Und dies alles nur um schnell mal in
der Produktion die Temperatur eines Ofens zu kontrollieren.
Um dem Anwender den benötigten Handwagen zum Transport
der Utensilien und die Kühltruhe für die Erzeugung der Referenzstelle zu ersparen, besitzen die meisten Messgeräte eine
interne Referenzstelle oder die Möglichkeit zur Angabe der
Referenztemperatur. Das HM8112-3 erlaubt durch Messung
mit einem PT-Fühler die genaue Bestimmung der Referenztemperatur und somit das genaue Messen mit Thermoelementen.
Thermoelemente sind im Vergleich zu PT-Fühlern günstig und
werden oft über Messstellenumschalter in größerer Anzahl
am Messgerät angeschlossen. So braucht es nur noch die
Messfühler und das passende Messgerät, sprich HM8112-3.
Thermoelektrische Spannungsreihe
Bezugstemperatur ist 0 °C,
Messtemperatur 100 °C, in [mV/100 K]
Wird die eine Kontaktstelle (KS2) als Referenz auf einem
bekannten Temperaturniveau gehalten, kann die andere Kontaktstelle (KS1) zur Temperaturmessung benutzt werden. Die
Thermospannung ist proportional zur Temperaturdifferenz an
den Kontaktstellen KS1 und KS2.
I
ist proportional zu ΔT = T
Therm
KS1
– T
KS2
(Seebeck-Effekt)
Änderungen vorbehalten
19
Gerätekonzept des HM8112-3
8 Gerätekonzept des HM8112-3
8.1 Referenz
Der integrierende AD-Wandler muss mit einer Referenz beschaltet werden. Die Eigenschaften dieser Referenz bestimmen
letztendlich die Langzeitstabilität des Gerätes. Beim HM8112-3
dient als Referenz ein hochgenauer Referenzbaustein.
8.2 Integrierende AD-Wandler
Als integrierende AD-Wandler wird ein Wandler nach dem
Multi-Slope-Verfahren benutzt.
8.3 Gleitender Mittelwert
bestimmt. Es wird gemessen, wie lange es bis zum folgenden
Nulldurchgang dauert. Aus dieser kombinierten Messung wird
dann die Frequenz des Signals bestimmt und die Periodendauer
berechnet. Die kombinierte Messung von der Anzahl der Nulldurchgänge und Zeit einer Periode des Signals ermöglicht das
Messen von sehr kleinen und auch großen Frequenzen innerhalb einer vernünftigen Zeit. Bei Anlegen einer Gleichspannung
wird die Frequenz zu 0 Hz bestimmt.
Da die Periodendauer aber berechnet wird, erfolgt eine Division
durch 0. Deswegen zeigt das Gerät bei der Periodendauer-
messung einer Gleich spannung „I NF “ im Displa y. (INF = Innit y
= Unendlich).
Effektivwertgleichrichter
Die Wechselspannungsmessung wird durch einen hochgenauen Effektivwertgleichrichterbaustein realisiert. Dieser
Baustein bestimmt aus der anliegenden Wechselspannung eine
proportionale Gleichspannung, die dem Echt-Effektivwert der
Wechselspannung entspricht.
Crestfaktormessung
Bei Überschreiten des Crestfaktors von 7 lässt sich durch
den Echteffektivwertgleichrichter die Wechselspannung oder
Wechselstrom nicht mehr korrekt bestimmen.
Der vom AD-Wandler ermittelte Messwert kann direkt angezeigt werden. Es kann jedoch aus n-Messwerten auch zuerst
der Mittelwert gebildet werden, welcher dann angezeigt wird.
Zuerst werden 1 bis n Werte erfasst. Aus diesen n Werten
wird der Mittelwert gebildet und anschließend angezeigt. Im
folgenden Schritt wird der nächste Messwert n+1 vom ADWandler ermittelt. Von den zuvor ermittelten n Werten wird der
erste gemessene Wert 1 verworfen. Aus den restlichen 2 bis
n Werten und dem neuen Wert n+1 wird ein neuer Mittelwert
gebildet. Dies hat den Vorteil, dass Spitzen oder Störungen
geglättet werden.
8.4 Messung der Wechselgrößen
Frequenz, Periodendauer
Frequenz und Periodendauer werden prinzipiell anhand einer
Impulszähl-Schaltung gemessen. Als Basiszeit dient eine
Sekunde. Die erste auftretende negative Flanke triggert die
Messung und startet den Zähler. Eine Sekunde lang löst jede
negative Flanke einen Zählimpuls aus. Nach Ablauf der ersten
Sekunde wartet die Messschaltung auf den nächsten Nulldurchgang des Signals. Ab jetzt wird die Periodendauer des Signals
20
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