HAMEG H M 8112-3 User guide [ml]

6½-DIGIT PRECISION
MULTIMETER
HM8112-3
Handbuch / Manual
Deutsch / English

Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung

Hersteller HAMEG Instruments GmbH KONFORMITÄTSERKLÄRUNG Manufacturer Industriestraße 6 DECLARATION OF CONFORMITY Fabricant D-63533 Mainhausen DECLARATION DE CONFORMITE
Die HAMEG Instruments GmbH bescheinigt die Konformität für das Produkt The HAMEG Instruments GmbH herewith declares conformity of the product HAMEG Instruments GmbH déclare la conformite du produit
Bezeichnung / Product name / Designation: Präzisions-Multimeter Precision Multimeter Multimétre de précision
Typ / Type / Type: HM8112-3
mit / with / avec: HO820
Optionen / Options / Options: HO880
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les directives suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
Angewendete harmonisierte Normen / Harmonized standards applied / Normes harmonisées utilisées
Sicherheit / Safety / Sécurité EN 61010-1:2001 (IEC 61010-1:2001)
Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II
Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
Elektromagnetische Verträglichkeit / Electromagnetic compatibility / Compatibilité électromagnétique
EN 61326-1/A1 Störaussendung / Radiation / Emission: Tabelle / table / tableau 4; Klasse / Class / Classe B.
Störfestigkeit / Immunity / Imunitee: Tabelle / table / tableau A1.
EN 61000-3-2/A14 Oberschwingungsströme / Harmonic current emissions / Émissions de courant harmonique: Klasse / Class / Classe D.
EN 61000-3-3 Spannungsschwankungen u. Flicker / Voltage uctuations and icker / Fluctuations de tension et du icker.
Datum /Date /Date
01.12.2004 Unterschrift / Signature /Signatur
G. Hübenett Produktmanager
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen, wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüfbedingungen angewendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B).
Bezüglich der Störfestigkeit nden die für den Industriebereich
geltenden Grenzwerte Anwendung.
Die am Messgerät notwendigerweise angeschlossenen Mess­und Datenleitungen beeinussen die Einhaltung der vorge­gebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unter­schiedlich. Im praktischen Messbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungs­länge vorschreibt, dürfen Datenleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen
und sich nicht außerhalb von Gebäuden benden. Ist an einem
Geräteinterface der Anschluss mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein.
Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel ist das von HAMEG beziehbare doppelt geschirmte Kabel HZ72 geeignet.
2. Signalleitungen Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle und Messgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb
von Gebäuden benden.
Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Massever-bindung muss Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Geräte Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues über die angeschlossenen Kabel und Leitungen zu Einspeisung unerwünschter Signalanteile in das Gerät kommen. Dies führt bei HAMEG Geräten nicht zu einer Zerstörung oder Außerbe­triebsetzung. Geringfügige Abweichungen der Anzeige – und Messwerte über die vorgegebenen Spezifikationen hinaus können durch die äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
HAMEG Instruments GmbH
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
2
Änderungen vorbehalten

InhaltsverzeichnisAllgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung

English 35
Deutsch
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung 2
6½-Digit Precision-Multimeter HM8112-3 4
Technische Daten 5
1 Wichtige Hinweise 6
1.1 Symbole 6
1.2 Aufstellen des Gerätes 6
1.3 Transport 6
1.4 Lagerung 6
1.5 Sicherheitshinweise 6
1.6 CAT II 7
1.7 Bestimmungsgemäßer Betrieb 7
1.8 Gewährleistung und Reparatur 7
1.9 Wartung 8
1.10 Umschalten der Netzspannung 8
1.11 Gerätesicherung 8
1.12 Netzschalter 8
2 Bezeichnung der Bedienelemente 9
8.3 Gleitender Mittelwert 20
8.4 Messung der Wechselgrößen 20
9 Einführung in die Bedienung des HM8112 21
9.1 Inbetriebnahme 21
9.2 Werkseinstellung 21
10 Bedienelemente und Anzeigen 21
10.1 Allgemeine 21
10.2 Tasten für die verschiedenen Messfunktionen 22
10.3 Durchgangsprüfung 24
10.4 Max / Min Werte 24
10.5 Messbereichswahl 24
10.6 Menüstruktur / Menüsteuerung 24
10.7 Menüaufbau und Funktion 27
10.8 Mess-Eingänge 28
10.9 Sicherungswechsel der Messkreissicherung 29
10.10 Rückseite des HM8112-3 29
11 Messstellenumschalter HO112 29
12 Befehlsliste 30
13 Fernbedienung 31
14 Datenübertragung 31
14.1 Befehlsaufbau 31
14.2 Befehlsreferenz 31
3 Messgrundlagen 10
3.1 Messbereichsanzeige 10
3.2 Overranging (Messbereichsüberschreitung) 10
3.3 Messbereichsauösung 10
3.4 Messgenauigkeit 10
3.5 Single-Slope (Ein-Rampen-Verfahren) 12
3.6 Dual-Slope (Zwei-Rampen-Verfahren) 12
3.8 Genauigkeitsangaben 13
4 Gleichspannungsmessung 14
4.1 Eingangswiderstand bei Gleichspannung 14
4.2 Serientaktunterdrückung 14
4.3 Gleichtaktunterdrückung 14
4.4 Thermospannungen 14
4.5 Störeinüsse durch induktive Einstreuungen 15
5 Widerstandsmessung 15
5.1 Zweidraht-Widerstandsmessung 15
5.2 Vierdraht-Widerstandsmessung 15
5.3 Verlustleistung der Widerstände 15
6 Wechselspannungsmessung 16
6.1 Wechselspannungsmessung Grundlagen 16
6.2 Arithmetischer Mittelwert 16
6.3 Gleichrichtwert 16
6.4 Effektivwert 16
6.5 Formfaktor 17
6.6 Crestfaktor 17
6.7 Gleich- und Wechselstrom 17
7 Temperaturmessung 17
7.1 Temperaturmessfühler 18
7.2 Platin-Temperaturfühler PT100 18
7.3 Temperaturmessung mit PT100 / PT1000 18
7.4 NiCr-Ni Thermoelement (K-Typ) 18
7.5 Referenzstelle 19
8 Gerätekonzept des HM8112-3 20
8.1 Referenz 20
8.2 Integrierende AD-Wandler 20
Änderungen vorbehalten
3
HM8112-3
HM8112-3
R 6½-stellige Anzeige (1.200.000 Punkte) R Auflösung: 100 nV, 100 pA, 100 µΩ, 0,01 °C/F R DC-Grundgenauigkeit 0,003 % R 2-Draht/4-Draht Messungen R Einstellbare Messintervalle von 0,1…60 s R Bis zu 100 Messungen pro Sekunde zum PC R Echte Effektivwertmessung AC und DC+AC R Mathematikfunktionen: Grenzwerttest, Minimum/Maximum,
Mittelwert und Offset
R Temperaturmessungen mit Temperaturfühlern (PT100/PT1000)
und mit Ni-Thermoelementen (K-Typ bzw. J-Typ)
R Interner Datenlogger für bis zu 32.000 Messwerte R Offset-Korrektur R Galvanisch getrennte USB/RS-232 Dual-Schnittstelle,
optional IEEE-488 (GPIB)
R [HM8112-3S]: HM8112-3 inkl. Messstellenumschalter
(8+1 Kanäle je 2- und 4-Draht)
6½-Digit Präzisions-Multimeter
HM8112-3 [HM8112-3S]
HZ42 19" Einbausatz 2 HE
Genaue Temperatur­messung mit Messfühler
HM8112-3S: Multimeter mit Messstellen um
schalter (8+1 Kanäle, je 2- und 4-Draht)

6½-Digit Precision-Multimeter HM8112-3

4
Änderungen vorbehalten
6½-Digit Präzisions-Multimeter
HM8112-3 [HM8112-3S]
Alle Angaben bei 23 °C nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten.
Gleichspannung
Messbereiche HM8112-3: 0,1 V; 1 V; 10 V; 100 V; 600 V Messbereiche HM8112-3S: 0,1 V; 1 V; 10 V; 100 V Eingangswiderstand:
0,1 V, 1,0 V: >1 GΩ 10 V, 100 V, 600 V: 10 MΩ
Genauigkeit:
Errechnet aus ±[% angezeigter Wert (rdg.) + % Messbereich (f.s.)]
Messbereich % rdg. % f.s. 10…21 °C + 25…40 °C
0,1 V 0,005 0,0006 0,0008 1,0 V 0,003 0,0006 0,0008
10,0 V 0,003 0,0006 0,0008 100,0 V 0,003 0,0006 0,0008 600,0 V 0,004 0,0006 0,0008
Integrationszeit: 0,1 s 1…60 s Anzeigeumfang: 120,000 Digit 1.200,000 Digit
600 V-Bereich 60,000 Digit 600,000 Digit
Auflösung: 1 µV 100 nV Nullpunkt:
Temperaturdrift besser als 0,3 µV/°C Langzeitstabilität besser als 3 µV über 90 Tage
Wechselspannung
Messbereiche HM8112-3: 0,1 V; 1 V; 10 V; 100 V; 600 V Messbereiche HM8112-3S: 0,1 V; 1 V; 10 V; 100 V Messmethode:
Eingangswiderstand im Messbereich:
0,1 V und 1 V 1 GΩ II <60 pF
10…600 V 10 MΩ II <60 pF Einschwingzeit: 1,5 sec bis 0,1 % vom Messwert Genauigkeit: Für Sinussignal >5 % f.s.
Errechnet aus ±(% angezeigter Wert (rdg.)+ % Messbereich (f.s.)); 23 °C ±2 °C für 1 Jahr
Bereich: 20 Hz…1 kHz 1…10 kHz 10…50 kHz 50…100 kHz 100…300 kHz
0,1 V 0,1 + 0,08 5 + 0,5 (5 kHz) 1,0 V 0,08 + 0,08 0,15 + 0,08 0,3 + 0,1 0,8 + 0,15 7 + 0,15
10,0 V 0,08 + 0,08 0,1 + 0,08 0,3 + 0,1 0,8 + 0,15 4 + 0,15 100,0 V 0,08 + 0,08 0,1 + 0,08 0,3 + 0,1 0,8 + 0,15 600,0 V 0,08 + 0,08 0,1 + 0,08
Temperaturkoeffizient 10…21 °C und 25…40 °C; (% rdg. + % f.s.):
bei 20 Hz…10 kHz 0,01 + 0,008
bei 10…100 kHz 0,08 + 0,01 Crestfaktor: 7:1 (max. 5 x Messbereich) Integrationszeit: 0,1 s 1…60 s Messbereichsende: 120,000 Digit 1.200,000 Digit
600 V-Bereich: 600,00 Digit 600,000 Digit Auflösung: 1 µV 100 nV
Überlastschutz (V/Ω-HI gegen V/Ω-LO) und gegen Gehäuse:
Messbereiche: alle
andauernd: 850 V Max. Eingangsspannung Masse gegen Gehäuse:
Strom
Messbereiche: 100 µA; 1 mA; 10 mA; 100 mA; 1 A Integrationszeit: 0,1 s 1…60 s Messbereichsende: 120,000 Digit 1.200,000 Digit
1 A-Bereich 100,000 Digit 1.000,000 Digit Auflösung: 1 nA 100 pA Genauigkeit:
(1 Jahr; 23 ±2 °C)
Temperaturkoeffizient/°C:
(%rdg. + %f.s.)
Bürde: <600 mV…1,5 V Einschwingzeit: 1,5 s bis 0,1 % vom Messwert Crestfaktor: 7:1 (max 5 x Messbereich) Eingangsschutz: Sicherung, FF 1 A 250 V
Widerstand
Messbereiche: 100 Ω, 1 kΩ, 10 kΩ, 100 kΩ, 1 MΩ, 10 MΩ Integrationszeit: 0,1s 1…60s Messbereichsende: 120,000 Digit 1.200,000 Digit Auflösung: 1 mΩ 100 µΩ
1 Jahr; 23°C ±2 °C Temp. Koeffizient
echter Effektivwert mit DC-Kopp lung oder mit AC-Kopplung (nicht im 0,1 V-Bereich)
oder 600 V
Spitze
250 V
bei max. 60 Hz oder 250 V
Eff
DC

Technische Daten

DC 45 Hz…1 kHz 1…5 kHz 0,02 + 0,002 0,1 + 0,08 0,2 + 0,08 10…21 °C 25…40 °C 0,002 + 0,001 0,01 + 0,01
DC
Genauigkeit, errechnet aus ±(% rdg. + % f.s.):
1 Jahr; 23 °C ±2 °C Temp. Koeffizient/°C
Messbereich % rdg. % f.s. 10…21 °C 25…40 °C
100 Ω 0,005 0,0015 0,0008 0,0008
1 kΩ 0,005 0,001 0,0008 0,0008
10 kΩ 0,005 0,001 0,0008 0,0008
100 kΩ 0,005 0,001 0,0008 0,0008
1 MΩ 0,05 0,002 0,002 0,002
10 MΩ 0,5 0,02 0,01 0,01
Mess-Strom: Bereich Strom
100 Ω, 1 kΩ 1 mA 10 kΩ 100 µA 100 kΩ 10 µA 1 MΩ 1 µA 10 MΩ 100 nA
Max. Messspannung: ca. 3 V Überlastschutz: 250 V
S
Temperaturmessung
PT100/PT1000 (EN60751): 2- und 4-Draht Messung
Messbereich -200…+800 °C Auflösung 0,01 °C; Messstrom 1 mA Toleranz ±(0,05 °C + Messfühlertoleranz + 0,08 K) Temperaturkoeffizient
10…21 °C und 25…40 °C
<0,0018 °C/°C
NiCr-Ni (K-Typ):
Messbereich -270…+1.372 °C Auflösung 0,1 °C Toleranz ±(0,7 % rdg. + 0,3 K)
NiCr-Ni (J-Typ):
Messbereich -210…+1.200 °C Auflösung 0,1 °C Toleranz ±(0,7 % rdg. + 0,3 K)
Frequenzmessung und Periodendauer
Messbereich: 1 Hz…100 kHz Auflösung: 0,00001…1 Hz Genauigkeit: 0,05 % (rdg.) Messzeit: 1…2 s
Technische Daten Messstellenumschalter HO112: siehe Seite 29
Schnittstelle
Schnittstelle:
Dual-Schnittstelle USB/RS-232 (HO820), IEEE-488 (GPIB) (optional)
Funktionen: Steuerung/Datenabfrage Eingangsdaten:
Messfunktion, Messbereich, Integrationszeit, Startbefehl
Ausgangsdaten: Messwerte, Messfunktion, Messbereich,
Integrationszeit (10 ms…60 s)
Verschiedenes
Messpausen Bereichs- oder Funktionswechsel:
ca. 125 ms bei Gleichspannung, Gleichstrom, Widerstand ca. 1 s bei Wechsel spannung, Wechselstrom
Speicher: 30.000 Messungen/128 kB Schutzart: Schutzklasse I (EN 61010-1) Netzanschluss: 105…254 V~; 50…60 Hz, CAT II Leistungsaufnahme: ca. 8 W Arbeitstemperatur: +5…+40 °C Lagertemperatur: -20…+70 °C Rel. Luftfeuchtigkeit: 5…80 % (ohne Kondensation) Abmessungen (B x H x T): 285 x 75 x 365 mm Gewicht: ca. 3 kg
*)
max. 1 µV nach einer Aufwärmzeit von 1,5 Stunden
**)
bei rel. Luftfeuchtigkeit <60 %
Im Lieferumfang enthalten: Netzkabel, Bedienungsanleitung, Messleitung (HZ15), Schnittstellenkabel (HZ14), CD
Empfohlenes Zubehör:
HO112 Mess stellen umschalter (Einbau nur ab Werk) als HM8112-3S HO880 IEEE-488 (GPIB) Schnittstelle, galvanisch getrennt HZ10S 5 x Silikon-Messleitung (Schwarz) HZ10R 5 x Silikon-Messleitung (Rot) HZ10B 5 x Silikon-Messleitung (Blau) HZ13 Schnittstellenkabel (USB) 1,8 m
HZ33 Messkabel 50 Ω, (BNC/BNC), 0,5 m HZ34 Messkabel 50 Ω, (BNC/BNC), 1,0 m
HZ42 19" Einbausatz 2HE HZ72 IEEE-488 (GPIB) Schnittstellenkabel 2 m HZ887 Temperaturmesssonde (PT100 -50…+400° C)
Änderungen vorbehalten
5
Wichtige Hinweise

1 Wichtige Hinweise

1.1 Symbole

(1) (2) (3) (4) (5) (6)
Symbol 1: Achtung - Bedienungsanleitung beachten Symbol 2: Vorsicht Hochspannung Symbol 3: Erdanschluss Symbol 4: Hinweis – unbedingt beachten Symbol 5: Tipp! – Interessante Info zur Anwendung Symbol 6: Stop! – Gefahr für das Gerät
Auspacken
Prüfen Sie beim Auspacken den Packungsinhalt auf Vollstän­digkeit. Entspricht die Netzversorgung den auf dem Gerät angegebenen Werten? Nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht betrieben werden.

1.2 Aufstellen des Gerätes

Das Gerät kann in zwei verschiedenen Positionen aufgestellt werden:
Die vorderen Gerätefüße werden wie in Bild 1 aufgeklappt. Die Gerätefront zeigt dann leicht nach oben. (Neigung etwa 10°)
Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht mehr als drei bis vier Geräte übereinander gestapelt werden. Ein zu hoher Gerä­teturm kann instabil werden und auch die Wärmeentwicklung kann bei gleichzeitigem Betrieb aller Geräte, zu groß werden.

1.3 Transport

Bewahren Sie bitte den Originalkarton für einen eventuell späteren Transport auf. Transportschäden aufgrund einer mangelhaften Verpackung sind von der Gewährleistung aus­geschlossen.

1.4 Lagerung

Die Lagerung des Gerätes muss in trockenen, geschlossenen Räumen erfolgen. Wurde das Gerät bei extremen Tempera­turen transportiert, sollte vor dem Einschalten eine Zeit von mindestens 2 Stunden für die Akklimatisierung des Gerätes eingehalten werden.

1.5 Sicherheitshinweise

Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestimmun­gen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte, gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 61010-1. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser Bedienungsanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und alle Messanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbun­den. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse I. Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200V Gleichspannung geprüft.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bleiben die vorderen Gerätefüße eingeklappt, wie in Bild 2, lässt sich das Gerät mit vielen weiteren Geräten von HAMEG sicher stapeln.
Werden mehrere Geräte aufeinander gestellt sitzen die einge­klappten Gerätefüße in den Arretierungen des darunter lie­genden Gerätes und sind gegen unbeabsichtigtes Verrutschen gesichert. (Bild 3).
Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschrifts­mäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der Netzstecker muss eingesteckt sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden.
Sind Zweifel an der Funktion oder Sicherheit der Netzsteck­dosen aufgetreten, so sind die Steckdosen nach DIN VDE0100, Teil 610, zu prüfen.
Das Auftrennen der Schutzkontaktverbindung
innerhalb oder außerhalb des Gerätes ist unzu­lässig!
– Die Netzversorgung entspricht den auf dem Gerät angege-
benen Werten
– Das Öffnen des Gerätes darf nur von einer entsprechend
ausgebildeten Fachkraft erfolgen.
– Vor dem Öffnen muss das Gerät ausgeschaltet und von allen
Stromkreisen getrennt sein.
In folgenden Fällen ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern:
– Sichtbare Beschädigungen am Gerät – Beschädigungen an der Anschlussleitung – Beschädigungen am Sicherungshalter – Lose Teile im Gerät – Das Gerät arbeitet nicht mehr – Nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen)
– Schwere Transportbeanspruchung
6
Änderungen vorbehalten

1.6 CAT II

CAT IV CAT III CAT II
Hausanschluss Zählertafel
fest installierte Maschinen Verteilerschränke Sammelschienen Steckdosen nahe der Verteiler
Steckdosen und Verteilerdosen für Handbohrmaschine, PC oder Kühlschrank
Freileitungen
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich lediglich auf die Benutzersicherheit. Andere Gesichtspunkte, wie z.B. die maxi­mal zulässige Eingangsspannung, sind den technischen Daten zu entnehmen und müssen ebenfalls beachtet werden. Es ist auch möglich mit Hilfe geeigneter Wandler (z.B. Stromzan­gen), welche mindestens die Anforderungen der Schutzklasse der durchzuführenden Messung erfüllen, indirekt am Netz zu messen. Bei der Messung muss die Messkategorie – für die
der Hersteller den Wandler speziziert hat – beachtet werden.
Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Sie dürfen nicht bei besonders großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei aggressiver chemischer Einwirkung betrieben werden.
Die zulässige Umgebungstemperatur während des Betriebes reicht von +5 °C ... +40 °C. Während der Lagerung oder des Transportes darf die Temperatur zwischen –20 °C und +70 °C betragen. Hat sich während des Transportes oder der Lagerung Kondenswasser gebildet muss das Gerät ca. 2 Stunden akklima­tisiert und getrocknet werden. Danach ist der Betrieb erlaubt.
Messkategorien CAT
Die Messkategorien beziehen sich auf Transienten im Span­nungsversorgungsnetz. Transienten sind kurze, sehr schnelle und steile Spannungs- und Stromänderungen. Diese können periodisch und nicht periodisch auftreten. Die Höhe möglicher Transienten nimmt zu, je kürzer die Entfernung zur Quelle der Niederspannungsinstallation ist.
CAT IV Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstal-
lation (z.B. an Zählern).
CAT III Messungen in der Gebäudeinstallation (z.B. Verteiler,
Leistungsschalter, fest installierte Steckdosen, fest installierte Motoren etc.).
CAT II Messungen an Stromkreisen, die elektrisch direkt mit
dem Niederspannungsnetz verbunden sind (z.B. Haus­haltsgeräte, tragbare Werkzeuge etc.)
CAT I Elektronische Geräte und abgesicherte Stromkreise in
Geräten.

1.7 Bestimmungsgemäßer Betrieb

Betrieb in folgenden Bereichen: Industrie-, Wohn-, Geschäfts­und Gewerbebereich sowie Kleinbetriebe. Die Geräte sind zum
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation (Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauer­betrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellbügel aufgeklappt) zu bevorzugen.
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärmzeit von 30 Minuten, bei einer Umgebungstemperatur von 23 °C. Werte ohne Toleranzangabe sind Richtwerte eines durch­schnittlichen Gerätes.

1.8 Gewährleistung und Reparatur

HAMEG Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen 10-stündigen „Burn in-Test“. Im intermittierenden Betrieb wird dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Anschließend erfolgt ein umfangreicher Funktions- und Qualitätstest, bei dem alle Be­triebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmitteln, die auf nationale Normale rückführbar kalibriert sind.
Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen des Landes, in dem das HAMEG-Produkt erworben wurde. Bei Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler, bei dem Sie das HAMEG-Produkt erworben haben.
Änderungen vorbehalten
7
Wichtige Hinweise
Nur für die Länder der EU:
Um den Ablauf zu beschleunigen, können Kunden innerhalb der EU die Reparaturen auch direkt mit HAMEG abwickeln. Auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist steht Ihnen der HAMEG Kundenservice für Reparaturen zur Verfügung.
Return Material Authorization (RMA): Bevor Sie ein Gerät an uns zurücksenden, fordern Sie bitte in jedem Fall per Internet: http://www.hameg.de oder Fax eine RMA-Nummer an. Sollte Ihnen keine geeignete Verpackung zur Verfügung stehen, so können Sie einen leeren Original­karton über den HAMEG-Service (Tel: +49 (0) 6182 800 500, E-Mail: service@hameg.de) bestellen.

1.9 Wartung

Die Außenseite des Gerätes sollte regelmäßig mit einem wei­chen, nicht fasernden Staubtuch gereinigt werden.
Bevor Sie das Gerät reinigen stellen Sie bitte si-
cher, dass es ausgeschaltet und von allen Span­nungsversorgungen getrennt ist.
Keine Teile des Gerätes dürfen mit Alkohol oder
anderen Lösungsmitteln gereinigt werden!
Die Anzeige darf nur mit Wasser oder geeignetem Glasreiniger (aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gesäubert werden, sie ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien
Tuch nachzureiben. Keinesfalls darf die Reinigungsüssigkeit in
das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer Reinigungsmittel
kann die Beschriftung oder Kunststoff- und Lackoberächen
angreifen.

1.10 Umschalten der Netzspannung

Vor Inbetriebnahme des Gerätes prüfen Sie bitte, ob die verfüg­bare Netzspannung (115 V oder 230 V) dem auf dem Netz-span­nungswahlschalter des Gerätes angegebenen Wert entspricht. Ist dies nicht der Fall, muss die Netzspannung umgeschaltet
werden. Der Netzspannungswahlschalter bendet sich auf der
Geräterückseite.

1.11 Gerätesicherung

Das Gerät hat zwei Netzsicherungen: T 0,2 A intern. Sollte einer dieser Sicherungen ausfallen liegt ein Reparaturfall vor. Aus Auswechseln der Sicherungen durch den Kunden ist nicht vorgesehen.

1.12 Netzschalter

Normalerweise ist der Netzschalter auf der Geräterückseite eingeschaltet, sodass die hochwertige Referenz ständig ver­fügbar ist. Mit der „Stand-by Taste“ auf der Vorderseite des Gerätes werden nur das Bedienteil und die Anzeige ausge­schaltet. Das eigentliche Messgerät bleibt – solange es mit dem Stromversorgungsnetz verbunden ist – eingeschaltet. Dies hat den Vorteil, dass das Gerät nach dem Einschalten aus der Standby-Funktion sofort betriebsbereit ist. Auch die Referenz wird geschont, da das Ein/Ausschalten entfällt. Soll das Gerät komplett ausgeschaltet werden, muss der Netzschalter auf der Rückseite des Gerätes betätigt werden.
Bleibt das Gerät für längere Zeit unbeaufsichtigt,
muss das Gerät aus Sicherheitsgründen am Netz­schalter ausgeschaltet werden.
8
Änderungen vorbehalten
12
27
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16 17 19 20 18 21 22 23 24 25 26

2 Bezeichnung der Bedienelemente

1
DISPLAY – 16-stelliges Display
2
POWER – Stand-By / EIN
3
HOLD DISPLAY – angezeigter Wert im Diplay speichern
4
ZERO – Nullabgleich der Messstrecke
5
RM/LOCAL-Taste
Fernbedienung über Interface ausschalten
6
VDC – Gleichspannungs-Messung
7
ADC – Gleichstrom-Messung
8
VAC – Wechselspannungs-Messung mit AC-Kopplung
9
AAC – Wechselstrom-Messung
V
10
11
12
– Wechselspannungs-Messung mit DC-Kopplung
AC+DC
– Widerstandsmessung, 2- und 4-Draht
FREQ./PERIOD – Frequenz und Periodendauer mit V
18
MENU – Auswahl Menüsystem, Übernahme von Menüpunkt
/ Parameter
19
ESC – Verlassen des Menüsystems ohne Werte zu überneh-
men
20
– Abwärts: Messbereichstaste und Scrollfunktion im
Menü
21
AUTO – Umschalten manuelle / automatische Messbe-
reichswahl
22
ENTER – Sonderfunktion: Auswahl der Parameter im
Logger-Menü
23
– Aufwärts: Messbereichstaste und Scrollfunktion im
Menü
24
V SENSE – Eingang für Spannungs-, Frequenz-, Wider-
stands-, Temperaturmessung
25
LO – Bezugsmasse für Messung
26
A SOURCE – Eingang für Strommessung
27
FUSE – Messkreissicherung 1 A / 250 V (superink)
AC
δPT - Temperaturmessung mit PT-Messfühler,
13
2- und 4-Draht
- Dioden- / Durchgangsprüfung
14
δTH – Temperaturmessung mit Thermoelement, 2-Draht
15
MAX – maximaler Messwert während einer Messreihe
16
MIN – minimaler Messwert während einer Messreihe
17
29 28 30
Geräterückseite
28
Kaltgeräteeinbaustecker mit Netzschalter
29
USB/RS-232 Schnittstelle
Option: HO880 IEEE-488 (GPIB), eingebauter Messstellen-
umschalter im HM8112-3S
30
Netzspannungswahlschalter (115 V bzw. 230 V)
Änderungen vorbehalten
9
Messgrundlagen

3 Messgrundlagen

Messen bedeutet: Der reproduzierbare Vergleich einer unbekannten Größe mit einer bekannten Bezugsgröße und die Darstellung als Vielfa­ches der Einheit der Bezugsgröße.

3.1 Messbereichsanzeige

Es gibt unterschiedliche Arten die Anzeige eines Multimeters zu beschreiben. Am einfachsten ist die Angabe der möglichen Messpunkte. Der Anzeigeumfang eines Digitalmultimeters, kurz DMM, gibt somit an wie viele Anzeigeschritte das DMM
darstellen kann. Die Denition des Anzeigebereiches lässt sich
am besten anhand von Beispielen erklären.
Zur Erklärung dienen ein 6-stelliges, ein 6½-stelliges und ein 6¾-stelliges DMM.
6-stelliges DMM 6½-stelliges DMM 6¾-stelliges DMM Anzeigeumfang: 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 bis bis bis 9 9 9 9 9 9 1 9 9 9 9 9 9 3 9 9 9 9 9 9 Messpunkte: 1.0 0 0.0 0 0 Digit 2.0 0 0.0 0 0 Digit 4.0 0 0.0 0 0 Digit
Die 6 gibt an wie viele Ziffern im Display immer angezeigt wer­den. Der Bruch ½ bzw. ¾ gibt an, bei welcher Ziffer an der ersten Stelle des Displays eine Umschaltung in den nächsten Messbereich erfolgt (Dekadenwechsel). Diese Umschaltung in den nächst größeren Messbereich ist mit der Einbuße einer
Stelle in der Anzeige verbunden. Die Auösung reduziert sich
somit um eine Stelle.
Nachfolgend ein Beispiel zur Umschaltung der Stellenzahl in der Anzeige wenn in den nächsten Messbereich gewechselt wird.
Messwert 1: 1 0 V 1 0 V 1 0 V Anzeige 1: 1 0,0 0 0 1 0,0 0 0 0 0 1 0,0 0 0 0 0 Messwert 2: 2 0 V 2 0 V 2 0 V Anzeige 2: 2 0,0 0 0 2 0,0 0 0 0 2 0,0 0 0 0 0 Dekadenwechsel Messwert 3: 3 9,9 9 9 9 9 V 3 9,9 9 9 9 9 V 3 9,9 9 9 9 9 V Anzeige 3: 3 9,9 9 9 3 9,9 9 9 9 3 9,9 9 9 9 9 Messwert 4: 4 0 V 4 0V 4 0 V Anzeige 4: 4 0,0 0 0 4 0,0 0 0 0 4 0,0 0 0 0 Dekadenwechsel
Die Messbereichtsanzeige von 6½ Stellen ist nur
bei einer Messzeit von 60s möglich.

3.2 Overranging (Messbereichsüberschreitung)

Im vorherigen Beispiel hat unser 6½-stelliges DMM einen An­zeigeumfang von 2.000.000 Digit. Der Dekadensprung erfolgte an der ersten Stelle im Display beim Übergang von der Ziffer 1 zur Ziffer 2. Ein anderes 6½-stelliges DMM hat einen Anzei­geumfang von 1.250.001 Digit. Hier erfolgt der Dekadensprung ebenfalls an der ersten Stelle im Display, aber beim Übergang der dritten Stelle im Display von der Ziffer 5 zur Ziffer 6.
Anzeigeumfang: 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 bis bis 1 9 9 9 9 9 9 1 2 5 0 0 0 0 Messpunkte: 2.0 0 0.0 0 0 Digit 1.2 5 0 0 0 1 Digit Messwert 1: 1 0 V 1 0 V Anzeige 1: 1 0,0 0 0 0 0 1 0,0 0 0 0 0 Messwert 2: 1 2,5 0 0 0 0 V 1 2,5 0 0 0 0 V Anzeige 2: 1 2,5 0 0 0 0 1 2,5 0 0 0 0
10
Änderungen vorbehalten
6½-stelliges DMM1 6½-stelliges DMM2
Messwert 3: 1 2,6 0 0 0 0 V 1 2,6 0 0 0 0 V Anzeige 3: 1 2,6 0 0 0 0 1 2,6 0 0 0 Dekadenwechsel
Das DMM1 mit 2.000.000 Digit kann bis 1 999 999 anzeigen, das DMM2 mit 1.250.001 Digit kann jedoch nur Werte bis 1 250 000 anzeigen. Das DMM1 wird mit einem Overrange von 100% angegeben. Dagegen hat das DMM2 ein Overrange von 25%. Würde bei DMM2 die Anzahl der Messpunkte 1.400.000 Digit betragen, hätte das Gerät einen Overange von 40%.
Der Messbereich eines DMM ergibt sich aus dem Messbereichsendwert minus Overrange.
Beispiel: 6½-stelliges DMM mit 1.2 5 0.0 0 1 Digit
Messbereichsendwert: 12,50000 V – Overrange: 2,50000 V Messbereich: 10,00000 V
3.3 Messbereichsauösung
Die Auösung eines digitalen Messgerätes entspricht dem Wert
der letzten Stelle der Anzeige. Der digital erfasste Messwert wird somit quantisiert dargestellt. Im Gegensatz dazu ist die
Auösung eines analogen Messgerätes durch den kleinsten
vom Betrachter erkennbaren Ausschlag vorgegeben. Bei der analogen Messung wird zu jedem Messwert eindeutig eine Messwertanzeige zugeordnet.
Die Auösung eines DMM ergibt sich aus der Anzahl
der Digit. Dazu wird der Kehrwert der Digit ohne Messbereichsüberschreitung gebildet.
Beispiel: 6½-stelliges DMM mit 1.2 0 0.0 0 0 Digit
Der Overrangebereich beträgt 200.000 Digit, somit
ergibt sich für die Auösung:
1
1.200.000 – 200.000
= 0,000001
dies entspricht 0,0001% vom Messbereich
Ein DMM hat im 100 V-Bereich eine Auösung von 0,1 V. Wird
nun eine Spannung von 100,05 V gemessen, kann das DMM unter Vernachlässigung der restlichen möglichen Mess­abweichungen, entweder 100,0 V oder 100,1 V anzeigen.
Bedingt durch die Auösung kann das DMM niemals genauer
als mit einer Abweichung von 0,1% messen.

3.4 Messgenauigkeit

Die Messgenauigkeit eines digitalen Messgerätes wird von
vorneherein durch die Auösung des Messgerätes begrenzt.
Die theoretisch maximale Genauigkeit der Messung und auch die letzte sinnvolle Stelle der Anzeige ist bestimmt durch den
kleinsten Quantisierungsschritt (LSB = lowest signicant Bit)
des analog/digital-Wandlers (A/D-Wandler).
Die Messgenauigkeit eines digitalen Multimeters wird durch
folgende Faktoren beeinusst:
– Bauteiltoleranzen und Temperaturabhängigkeit der Bauteile
und Verstärker – Stabilität der Referenzspannung des DMM – Eigenschaften des A/D-Wandlers
U
e
0001
0010
0011
0100
0101
Z
(Ue)
0110
e
Ue
Ideale Funktion des A/D-Wandlers
Funktion des A/D-Wandlers durch Offsetfehler verschoben
U
e
0001
0010
0011
0100
0101
Z
(Ue)
0110
e
Ideale Funktion des A/D-Wandlers
Funktion des A/D-Wandlers durch Verstärkungsfehler in der Steigung beeinflusst
Abb. 1: A/D-Wandler Offsetfehler
U
e
0001
0010
0011
0100
0101
Z
(Ue)
Bild 32: A/D-Wandler differentielle Nichtlinearit‰t
0110
e
Ue
Bild 32: A/D-Wandler differentielle Nichtlinearit‰t
Ideale Funktion des A/D-Wandlers (linear)
IST von Intervall U
e
bei 0110
SOLL von Intervall U
e
bei 0110
Nichtlinearität des A/D-Wandlers
U
e
0001
0010
0011
0100
0101
Z
(Ue)
0110
Ue
Ideale Funktion des A/D-Wandlers (linear)
Nichtlinearität des A/D-Wandlers
Max. Abweichung der nichtlinearen Steigungskurve des A/D-Wandlers von der idealen linearen Funktion
Abb. 2: A/D-Wandler Verstärkungsfehler
Abb. 3: A/D-Wandler differentielle Nichtlinearität
Offsetfehler des A/D-Wandlers
Der Eingangsverstärker des DMM ist nicht richtig abgeglichen und besitzt einen Offset. Dieser Offset führt bei der A/D-Wand­lung zum Offsetfehler (Abb. 1).
Steigungsfehler (Verstärkungsfehler) des A/D-Wandlers
Der Eingangsverstärker ändert mit der Temperatur sein Ver­stärkungsverhalten oder der Verstärkungsabgleich wurde nicht gewissenhaft durchgeführt. Somit weicht die Steigung der Funktion vom idealen Wert ab (Abb. 2).
Differentielle Nichtlinearität des A/D-Wandlers
Die Quantisierungsschritte eines A/D-Wandlers sind nicht alle gleich groß und weichen von dem idealen theoretischen Wert ab. Die differentielle Nichtlinearität gibt an, um wie viel sich jeder wirkliche (IST) Spannungsintervall, bei der Umsetzung der
Abb. 4: A/D-Wandler integrale Nichtlinearität
analogen Spannung Ue, von dem idealen Spannungs-intervall (SOLL) ΔUe unterscheidet (Abb. 3). Differentieller Linearitätsfehler = k x ΔUe; k= Faktor beschreibt Verhältnis ΔUe (IST) zu ΔUe (SOLL)
Linearitätsfehler (Integrale Nichtlinearität) des A/D-Wandlers
Aufgrund der einzelnen differentiellen Linearitätsfehler und deren Summierung ergibt sich ein maximaler Fehler zwischen der idealen Umsetzungsfunktion und der wirklichen Um­setzungsfunktion. Der Linearitätsfehler gibt den größten Wert des Abstandes zwischen den beiden Funktionen an (Abb. 4).
Wandelverfahren
Nachfolgend werden das Single Slope, Dual Slope und das Multi Slope Verfahren beschrieben. Diese Sägezahn A/D-Umsetzer beruhen auf einem gemeinsamen Prinzip. Die Umsetzung der Eingangsspannung in eine dazu proportionale Zeit.
Änderungen vorbehalten
11
Name: Single Slope
U
r
t
0 V
U
e
= U
ref
U
t
1
t
2
U
r1
U
r2
t
0 V
U
r
t
1
= const.
t
1
t
2
t
3
t
3
t
2
U
r1*
U
r1
t
0 V
U
r
t
2
t
1
= const.
t
1
t
2
t
3
t
3
Messgrundlagen

3.5 Single-Slope (Ein-Rampen-Verfahren)

Abb. 5: Single-Slope
Das einfachste Verfahren ist das Single Slope Verfahren. Dabei wird die Referenzspannung U vom negativen ins positive ansteigende Rampenspannung U Mit zwei Komparatoren wird nun das Eingangssignal U und mit U
verglichen. Beginnt die Rampenspannung Ur bei t1
r
mit 0 V, wird ein Zähler gestartet. Erfüllt die Rampenspannung die Bedingung U
= Ue, wird der Zähler wieder gestoppt.
r(t2)
Die Anzahl der gezählten Impulse ist proportional zu der ge­messenen Eingangsspannung U Genauigkeit dieses Verfahrens. Es ist direkt von R und C des Integrators abhängig.
integriert. Es ergibt sich eine
ref
mit 0V
e
. Ein großer Nachteil ist die
e
Rampenspannung U spannung U Δt
= t3 - t2 ist direkt proportional zur Eingangsspannung. Wird
2
= 0 V und der Zähler stoppt. Die Größe der Zeit
r
. Beim Zeitpunkt t3 beträgt die Rampen-
r
eine große Eingangsspannung an den Integrator angelegt, wird nach Ablauf der Integrationszeit Δt nung U
erreicht als beim Anlegen einer kleinen Eingangs-
r1
eine höhere Rampenspan-
1
spannung. Eine kleine Eingangsspannung ergibt eine Rampe mit kleinerer Steigung und geringerer Rampenspannung (siehe U
). Weil die zum Zeitpunkt t2 an den Integrator angeschlossene
r2
Referenzspannung U
konstant ist, dauert es unterschiedlich
ref
lange, bis die Kapazität des Integrators entladen ist. Es dauert länger, die höhere Rampenspannung U kleinere Rampenspannung U Entladezeit Δt
= t3 – t2 und der konstanten Referenzspannung
2
. Aus dieser unterschiedlichen
r2
zu entladen als die
r1
lässt sich die zu messende Eingangsspannung U
Vorteile:
Die Genauigkeit der Messung ist jetzt nicht mehr von der Genauig­keit des RC-Gliedes des Integrators abhängig. Nur während der Zeitspanne Δt
+ Δt2 müssen die Werte von R und C konstant
1
sein. Ändern sich die Werte von R und C langfristig, ändert sich auch die Steigung der Rampenspannung.
Wird die Steigung der Rampe beim Auntegrieren der Ein­gangsspannung größer, ergibt sich zum Zeitpunkt t Spannungswert für U beim Integrieren der Referenzspannung, so dass die Kapazität
.
r
. Die größere Steigung wirkt aber auch
r
des Integrators schneller entladen wird.
Der Nulldurchgang wird trotz der höheren Spannung U schneller erreicht. Die abfallende Rampe schneidet die Nulllinie wieder bei t
.
3
bestimmen.
e
ein höherer
2
r(t2)

3.6 Dual-Slope (Zwei-Rampen-Verfahren)

Abb. 6: Dual-Slope Prinzip
Beim Dual-Slope-Verfahren gibt es keine direkte Abhängigkeit vom RC-Glied des Integrators. Zu Beginn der Messung startet ein Zähler beim Zeitpunkt t wird die Eingangsspannung U Hat der Zähler seinen Maximalwert erreicht, ist die Zeitspanne Δt
vorbei und die Eingangsspannung Ue wird vom Integrator
1
getrennt. Die Referenzspannung U gesetzter Polarität an den Integrator geschaltet. Der Zähler beginnt beim Zeitpunkt t nung U Der Zähler erfasst jetzt die Zeit bis zum Nulldurchgang der
12
Änderungen vorbehalten
. Für die konstante Zeitspanne Δt1
1
mit dem Integrator auntegriert.
ändert ihre Steigung und strebt Richtung Null-Linie.
r
e
erneut zu zählen. Die Rampenspan-
2
wird nun mit entgegen-
ref
Abb. 7: Dual-Slope: Drift von RC-Konstante
Da nicht der Momentanwert der Messung, sondern der Mittel­wert über die Zeit Δt
für das Messergebnis relevant ist, werden
1
Wechselspannungen hoher Frequenz gedämpft. Besitzt die Wechselspannung eine Frequenz mit ganzzahligem Vielfachen von 1/Δt
, wird diese vollständig unterdrückt. Wird Δt1 gleich der
1
Periodendauer oder einem ganzzahligen Vielfachen der Netz­frequenz gewählt, werden Netzbrummspannungen unterdrückt.
3.7 Multi-Slope (Mehr-Rampen-Verfahren)
Das Multi-Slope-Verfahren baut auf dem Dual-Slope-Verfahren auf. Es wird aus mehreren Messungen nach dem Dual-Slope­Verfahren rechnerisch der Mittelwert gebildet. Dieser errech­nete Wert wird dann angezeigt. Die Anzahl der einzelnen Werte zur Mittelwertbildung ist entscheidend, wie stark Störungen
unterdrückt werden. Da kontinuierlich über die Eingangsspan-
U
r1
U
r1
t
0 V
U
r
Phase 1 Phase 2 Phase 3
4
5
Phase 1
t
1
t
1
t
2
t4t
5/0
t
0
t
3
Auto-Zero
#
Uedt
#
U
ref
dt Auto-Zero
nung auntegriert und anschließend die Referenzspannung
abintegriert wird, sind drei weitere Schritte notwendig. Die einzelnen Schritte zur Wandlung eines einzelnen Messwertes werden nachfolgend beschrieben. Zur Mittelwertbildung ist eine Anzahl mehrerer Messwerte erforderlich.
Abb. 8: Multi-Slope
Phase 1: Auto-Zero - konstante Zeitspanne Δt
1
Die Dauer des Auto-Zero ist im allgemeinen genau so lange wie die Integrationszeit der zu messenden Spannung U
. Damit
e
wird sichergestellt, dass alle zu erwartenden Fehler erfasst werden. Die durch Offsetspannungen der Komparatoren und des Integrators erzeugten Fehler werden durch einen gezielten Offset (meist separat geladenes C) kompensiert.
Beispiel: Messbereich 10V;
± (0,001% rdg /°C) im Temperaturbereich (10 ... 21°C). Die Langzeitstabilität (long term stability) gibt die nicht rever­sible Abweichung (Drift) des Gerätes über einen bestimmten Zeitraum an. Als gebräuchliche Intervalle werden verwendet: 30 Tage, 90 Tage, 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre.
Beispiel: Langzeitstabilität besser als 3 µV über 90 Tage bei 23 ±2 °C
Die Kurzzeitstabilität (short term stability) zeigt an in wieweit
ein Messgerät für vergleichende Messungen mit anderen Messgeräten geeignet ist. Dies gilt für einen kurzen Zeitraum in einem eingeengten Temperaturbereich.
Beispiel: Kurzzeitstabilität besser als 0,02 µV innerhalb 24 Std. bei 23 ±1 °C
Gesucht: Die mögliche Gesamtabweichung bei 16 °C Umgebungstemperatur im Messbereich 10 V, innerhalb einer Zeit von 14 Std. Der angezeigte Messwert beträgt 6,000000 V ?
Berechnung:
± (0,004% von 6,0 V + 0,001% von 10 V) über 24 h bei 23 ±1 °C ergibt 0,00034 V
± (0,001% von 6,0 V / °C) x ΔT im Temperaturbereich (10 ... 21 °C) mit ΔT = (23-1 °C) – 16 °C = 6 °C ergibt 0,00036 V
Die mögliche Gesamtabweichung errechnet sich aus der Summe und beträgt 0,00070 V
Phase 2: Integration der zu messenden Spannung U
konstante Zeitspanne Δt
Phase 3: Integration der Referenzspannung U
1
ref
Δt2 ist abhängig von der Höhe der Rampenspannung Ur zum Zeitpunkt t
. Die Dauer dieser Zeitspanne muss sehr genau ge-
2
messen werden, da daraus die gemessene Eingangsspannung U
bestimmt wird.
e
Phase 4: Überschwingen Δt
3
Aufgrund von Verzögerungen im Integrator und in der An­steuerung (z.B. µController) kommt es zum Überschwingen. Die Kapazität C des Integrators lädt sich entgegengesetzt auf. Diese Ladung wird in Phase 5 beseitigt.
Phase 5: Integrator Output Zero Δt
4
Die durch das Überschwingen des Integrators entstandene Ladung im C wird entladen.

3.8 Genauigkeitsangaben

Die Genauigkeitsangaben bei Multimetern bestehen aus ver­schiedenen Größen.
Die Messabweichung wird angegeben als: ± (xx % vom angezeigten Messwert + xx % vom Messbereich) bei einer Temperatur xx °C ± xx % ; über einen Zeitraum von (xx Stunden, xx Tage, xx Jahren)
e
Beispiel: Messbereich 10 V;
± (0,004% rdg + 0,001% f.s.) über 24 h bei 23 ±1 °C
Der Temperaturkoefzient (TK) gibt die Abweichung pro °C
über einen denierten Temperaturbereich an.
Änderungen vorbehalten
13
Gleichspannungssmessung
DMM
R
q
V
U
0
R
i
U
m
Kontakt 1 bei T1
Kontakt 2 bei T2
Kontakt 3 (HI-Buchse)
Kontakt 4 (LO-Buchse)
Material 1
Material 2
Material 2
Material 1
DMM
U
m
V
U
o

4 Gleichspannungsmessung

4.1 Eingangswiderstand bei Gleichspannung

Um die hohe Linearität des Messverfahrens auszunutzen, ist der Eingangswiderstand für Spannungsmessungen bis 1 V sehr hochohmig gewählt (>1 GΩ). In diesem Bereich erlaubt das Gerät noch genaue Messungen mit maximal 1 ppm Lastfehler
an Messobjekten mit 1 kΩ Innenwiderstand.
Im 10 V-, 100 V- und 1.000 V-Bereich verursachen
beispielsweise 100 Ω Innenwiderstand des Mess­objektes bei 100.000 Auösung schon den entspre-
chenden Fehler von einem Ziffernschritt.
Die Werte des Eingangswiderstandes in den einzelnen Mess­bereichen und der max. Anzeigeumfang sind in der folgenden Tabelle angegeben, max. Anzeigeumfang bei 1 sec oder 10 sec Integrationszeit:
maximaler Anzeige- Eingangs maximale
Bereich umfang widerstand Auösung
100 mV 1 200 000 1 GΩ 100 nV 1 V 1 200 000 1 GΩ 1 µV 10 V 1 200 000 10 MΩ 10 µV 100 V 1 200 000 10 MΩ 100 µV 600 V 1 600 000 10 MΩ 1 mV
Den Einuss des Quellenwiderstandes veranschaulicht die
folgende Abbildung.
ergibt sich theoretisch eine unendlich hohe Störunterdrückung. Wegen des vollintegrierenden Messverfahrens heben sich so die positiven und negativen Halbwellen des Netzbrummens auf. Die Netzeinstreuungen können somit fast vollständig un­terdrückt werden. Das Multifunktionsmeter HM8112-3 erreicht eine Serientaktunterdrückung von >100 dB bei Netzfrequenzen von 50/60 Hz ± 5%.

4.3 Gleichtaktunterdrückung

Als Gleichtaktunterdrückung bezeichnet man die Fähigkeit ei­nes Messgerätes, nur das gewünschte Differenzsignal zwischen „HI“- und „LO“- Eingang anzuzeigen, eine für beide Klemmen gleiche Spannung gegen Erde dagegen möglichst zu unterdrük­ken. In einem idealen System würde kein Fehler entstehen. In der Praxis wandeln Streukapazitäten, Isolationswiderstände und ohmsche Unsymmetrien einen Teil der Gleichtaktspannung in eine Serienspannung um.

4.4 Thermospannungen

Eine der häugsten Fehlerursachen bei Gleichspannungs­messungen im Kleinsignalbereich sind die thermoelektrisch hervorgerufenen Spannungen. Sie entstehen an Kontaktüber­gangsstellen von unterschiedlichen Metallen, die sich auf
gleichem oder verschiedenem Temperaturniveau benden.
Die Skizze veranschaulicht die möglichen Thermospannungs­quellen in einem Messkreis, die an einer externen Verbin­dungsstelle (Kontakt 1/2), aber auch in den Buchsen des Messgerätes vorhanden sein können. Deshalb ist immer darauf zu achten, die Verbindungen stets mit gleichem Material auszuführen oder zumindest Materialien zu verwenden, die, wenn sie miteinander verbunden werden, nur sehr kleine Thermospannungen erzeugen.
Ri = Eingangswiderstand des
Multimeters(10MΩoder>1GΩ)
= QuellenwiderstanddesMessobjektes
R
q
= SpannungdesMessobjektes
U
0
Der Fehler in % für eine Messung ergibt sich dann wie folgt:
100 x R Fehler (%) = —————— R
+ R
q
q
i
Beispiel: R
1 GΩ; Rq = 10 kΩ, Messfehler = 0,001% (10 ppm)
i
Der in der Messtechnik oft verwendete Fehler in ppm (parts per million) ergibt sich aus Fehler (%) x 10 000.

4.2 Serientaktunterdrückung

Einer der Hauptvorteile eines integrierenden Messverfahrens liegt in der hohen Unterdrückung von Serien-Wechselspan­nungsanteilen (z.B. Netzeinstreuungen), die der eigentlichen Signalspannung überlagert sind. Für Frequenzen, bei denen die Messzeit ein ganzzahliges Vielfaches der Periodendauer bildet,
14
Änderungen vorbehalten
Die untenstehende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Ther­mospannungen für diverse Materialkombinationen.
Kontaktmaterialien ca. Thermospannung
Cu - Cu <0,3 µV/°C Cu - Ag (Silber) 0,4 µV/°C Cu - Au (Gold) 0,4 µV/°C Cu - Sn (Zinn) 2-4 µV/°C; je nach Zusammensetzung
Besteht beispielsweise Material 1 aus einer Silber­zuleitung und Material 2 aus einem Kupferkabel, so ergibt sich bei einem Temperaturunterschied von nur 1 °C zwischen den Kontakten 1 und 2 bereits eine Thermospannung von 400 nV. Dies würde im kleinsten Spannungsbereich bei einer 7½-stelliger
Auösung (10 nV Empndlichkeit) einen Fehler von ±40 Digit ergeben. Bei 6½-stelliger Auösung einen
Fehler von ±4 Digit. Beim HM8112-3 mit 6½-stelli­ger Auösung läge der Einuss der Thermospan­nung im letzten Digit.
4.5 Störeinüsse durch induktive Einstreuungen
DMM
I
m
V
U
m
R
L
R
R
L
DMM
I
m
V
U
m
R
L
R
R
L
R
L1
R
L1
Benden sich die Messleitungen in der Nähe von sich zeitlich
ändernden Magnetfeldern, so wird in den Leitungen eine Stör­spannung induziert, die in Serie zur Messspannung liegt. So ein Störer kann beispielsweise die benachbarte Starkstromleitung oder ein Transformator sein. Durch Verwendung von verdrillten Messleitungen kann die in­duktive Einstreuung im Bereich eines Magnetfeldes sehr stark vermindert werden. Leitungen sollen nicht lose herumhängen und sich während der Messung nicht bewegen, da es auch hierdurch zu Fehlspannungen kommen kann. Eine weitere Maßnahme zur Verminderung der Störungen ist die Vergrößerung des Abstandes zum Störfeld oder eine mögliche Abschirmung.

5 Widerstandsmessung

Die Widerstandsmessung beim Multimeter HM8112-3 wird als spannungsrichtige Schaltung mit der Gleichstrom-Methode in
2- oder 4-Draht-Anordnung durchgeführt. Es ießt ein einge­prägter Strom durch den Prüing R und der Spannungsabfall
an R wird gemessen.
Die in der Praxis oft verwendeten Kabel mit 1m Länge besitzen
einen Widerstand von ca. 10–20 mΩ. Bei einem zu messenden Widerstand von 100 Ω ergibt dies bereits einen Fehler von
0.04%. Bei niedrigen Widerstandswerten, insbesondere im
100-Ω-Bereich, macht sich der Zuleitungswiderstand also recht
stark bemerkbar. Für diese Bereiche ist daher eine Vierdraht­Messung zu empfehlen

5.2 Vierdraht-Widerstandsmessung

Damit die durch Zuleitungswiderstände vorhandenen Mess­probleme nicht auftreten, verwendet man für die Messung kleiner Widerstände die Vierdraht-Anordnung. Bei der 4-Draht-
Widerstandsmessung ießt auch ein eingeprägter Strom durch den Widerstand R. Um den Einuss der Messleitungen zu
eliminieren wird der Spannungsabfall an R mit zwei weiteren Leitungen direkt gemessen. Der gemessene Spannungsabfall ist zum Widerstandswert R proportional.

5.1 Zweidraht-Widerstandsmessung

Es ießt ein eingeprägter Strom durch den Prüing R und die
Messleitungen R sen. Es entseht aber auch ein kleiner Spannungsabfall an den Messleitungen R kleiner Widerstände (<1 kΩ) darauf zu achten, dass eine sorgfältige Kompensation der Messkabelwiderstände und der Thermospannungen mit Hilfe der Offsetkorrektureinrichtung durchgeführt wird. Hierzu werden die beiden Messkabel mit ihren Prüfklemmen auf einer Seite des Prüings angeschlossen, was einem Kurz­schluss entspricht, und eine Offsetkorrektur durch die Taste
4
ZERO
Die Fehlerquellen, wie Zuleitungswiderstand, Übergangswider­stand und Thermospannungen an den Übergängen verschie­dener Metalle werden somit eliminiert.
Wird eine Offsetkorrektur nicht durchgeführt, erhält man einen Messwert für R bendlichen Widerstände zusammensetzt und um den Zulei­tungswiderstand zu hoch ist.
ausgelöst.
. Es wird der Spannungsabfall an R gemes-
L
. Deswegen ist vor allem bei der Messung
L
, der sich aus der Summe aller im Messpfad
m
Die „äußeren“ Anschlüsse der Vierdraht-Widerstandsmessung prägen über die Kabel mit den Leitungswiderständen R Messstrom in den zu messenden Widerstand R ein SOURCE Die „inneren“ Messleitungen mit den Zuleitungswiderständen R sind mit dem V-SENSE-EINGANG des Messgerätes verbunden, der eine hochohmige Eingangsstufe besitzt, so dass es zu einem vernachlässigbaren Spannungsabfall an R
Sowohl in der 2-Draht- als auch in der 4-Draht-
Widerstands-Messung sollten bei großen Wider-
ständen (ab 100 kΩ) abgeschirmte Messleitungen
verwendet werden, wobei die Abschirmung mit Erde verbunden sein muss, um störende Einstreu­ungen durch Fremdspannungen (Netzbrummen) zu verhindern.
Auch sollten die Kabel einen sehr hohen Isola-
tionswiderstand besitzen (z.B. Teonisolierung),
da sonst mit Leckstromproblemen zu rechnen ist, die aus der Parallelschaltung von R und dem Kabel-isolationswiderstand herrühren.
Weiterhin von Vorteil ist auch eine Integrationszeit
von größer 1 sec, da hier die störenden Einstreu­ungen durch die längere Integration des Mess­signals unterdrückt werden.
kommt.
L1
den
L
26
L1
.
Rm = R + RL + RL

5.3 Verlustleistung der Widerstände

Eine bei der Messung von Widerstandssensoren (z.B. Tempe­ratur-Sensoren) immer wieder übersehene Fehlerquelle ist die Verlustleistung in den zu messenden Widerständen und die damit verbundene Eigenerwärmung. Dadurch kann vor allem bei Sensoren mit hohem Temperatur-
koefzienten das Messergebnis stark verfälscht werden. Eine
Reduzierung dieser Störgröße erreicht man durch entsprechen-
Änderungen vorbehalten
15
Wechselspannungsmessung
û
t0
tIuI
Wechselspannungsmessung
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π -fache (0,637fache) des Scheitel- wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
eff
Bei Wechselspannungssignalen möchte man, wie bei Gleich- spannungssignalen, die selben Formeln zur Berechnung von Widerstand, Leistung, etc verwenden. Wegen der wechselnden Momentangrößen wird der Effektivwert (engl. „RMS“ Root Mean Square) defi niert. Der Effektivwert eines Wechselsig- nals erzeugt den selben Effekt wie ein entsprechend großes Gleichsignal.
Beispiel:
Eine Glühlampe, versorgt mit einer Wechselspannung von 230 V
eff
, nimmt die gleiche Leistung auf und leuchtet genauso hell, wie eine Glühlampe versorgt mit einer Gleichspannung von 230 V
DC
. Bei einer sinusförmigen Wechselspannung
u(t) = û sin ωt ist der Effektivwert das 1/
2-fache (0,707fache)
des Scheitelwertes.
TiPP
û
t0
tIuI
de Bereichsvorwahl. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur Verlustleistung bei Vollaussteuerung in den jeweiligen Widerstandsbereichen.
Bereich Messstrom Verlustleistung bei max.Anzeige 100 Ω 1 mA 100 μW 1 kΩ 1 mA 1 mW 10 kΩ 100 μA 100 μW 100 kΩ 10 μA 10 μW 1 MΩ 1 μA 1 μW 10 MΩ 100 mA 100 mW
Wechselspannungsmessung
Das Multimeter HM8112-3 misst eine Wechselspannung als Echteffektivwert mit oder ohne Gleichanteil. Eine für Wech- selspannungsmessungen zu empfehlende Messanordnung besteht aus einem Zwei-Leiter-Kabel mit Abschirmung. Die Abschirmung sollte mit Erde verbunden sein. Etwas weniger Abschirmung erreicht man bei Verwendung eines einfachen Koaxialkabels. Im 100 V und 600-V-Bereich ist bei höheren Frequenzen (100 V-Bereich über 100 kHz, 600-V-Bereich über 10 kHz) zu beachten, dass die angelegte Wechselspannung nicht das Spannungs-Frequenz-Produkt (Volt-Herz-Produkt) 10.000.000 VHz übersteigt.
Das Spannungs-Frequenz-Produkt gibt an wie groß die maximale Frequenz einer angelegten Wechsel- spannung sein darf. Die Wechselspannung wird als Effektivwert angegeben. Für die Bezeichnung Span- nungs-Frequenz-Produkt werden oftmals auch die Namen Effektivwertprodukt oder Volt-Hertz-Pro- dukt verwendet. Das Spannungs-Frequenz-Produkt wird bestimmt durch die Eingangsimpedanz des Messgerätes und die Anstiegsgeschwindigkeit (slew rate) des Eingangsverstärkers. Wird die slew rate des Eingangsverstärkers überschritten, wird das Ausgangssignal des Verstärkers verzerrt und das Messergebnis ist verfälscht. Die zum Eingangs- widerstand parallel liegende Eingangskapazität bildet einen Tiefpass und belastet bei höheren Frequenzen das Eingangssignal, was ebenfalls das Messergebnis beeinfl usst.
Wechselspannungsmessung Grundlagen
Verwendete Abkürzungen und Zeichen U
(t)
Spannung Momentanwert
U
²
(t)
Spannung quadratischer Mittelwert IUI Spannung Gleichrichtwert U
eff
Spannung Effektivwert û Spannung Spitzenwert I
eff
Strom Effektivwert
î Strom Spitzenwert
Arithmetischer Mittelwert
I_
1
T
IxI
(t)
=
Ix
(t)
I · dt
T
0
I_
1
T
2
IuI =
Iû sin
ωtI dt = û = 0,637û
T
0
π
_
1
T
x
(t)
2
=
x
(t)
2
| · dt
T
0
1 T
x
eff
=
x
(t)
2
| · dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π -fache (0,637fache) des Scheitel- wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
eff
Bei Wechselspannungssignalen möchte man, wie bei Gleich- spannungssignalen, die selben Formeln zur Berechnung von Widerstand, Leistung, etc verwenden. Wegen der wechselnden Momentangrößen wird der Effektivwert (engl. „RMS“ Root Mean Square) defi niert. Der Effektivwert eines Wechselsig- nals erzeugt den selben Effekt wie ein entsprechend großes Gleichsignal.
Beispiel:
Eine Glühlampe, versorgt mit einer Wechselspannung von 230 V
eff
, nimmt die gleiche Leistung auf und leuchtet genauso hell, wie eine Glühlampe versorgt mit einer Gleichspannung von 230 V
DC
. Bei einer sinusförmigen Wechselspannung
u(t) = û sin ωt ist der Effektivwert das 1/
2-fache (0,707fache)
des Scheitelwertes.
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
=
Ix
(t)
I · dt
T
0
I_
1
T
2
IuI =
Iû sin
ωtI dt = û = 0,637û
T
0
π
_
1
T
x
(t)
2
=
x
(t)
2
| · dt
T
0
1 T
x
eff
=
x
(t)
2
| · dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π -fache (0,637fache) des Scheitel- wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
eff
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
=
Ix
(t)
I · dt
T
0
I_
1
T
2
IuI =
Iû sin
ωtI dt = û = 0,637û
T
0
π
_
1
T
x
(t)
2
=
x
(t)
2
| · dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π -fache (0,637fache) des Scheitel- wertes.
Effektivwert
Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
=
Ix
(t)
I · dt
T
0
I_
1
T
2
IuI =
Iû sin
ωtI dt = û = 0,637û
T
0
π
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/π -fache (0,637fache) des Scheitel- wertes.
û
t0
tIuI
I_
1
T
IxI
(t)
=
Ix
(t)
I · dt
T
0
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil
Gleichrichtwert
de Bereichsvorwahl. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur Verlustleistung bei Vollaussteuerung in den jeweiligen Widerstandsbereichen.
Bereich Messstrom Verlustleistung bei max.Anzeige
100 Ω 1 mA 100 µW 1 kΩ 1 mA 1 mW 10 kΩ 100 µA 100 µW 100 kΩ 10 µA 10 µW 1 MΩ 1 µA 1 µW 10 MΩ 100 mA 100 mW

6 Wechselspannungsmessung

Das Multimeter HM8112-3 misst eine Wechselspannung als Echteffektivwert mit oder ohne Gleichanteil. Eine für Wech­selspannungsmessungen zu empfehlende Messanordnung besteht aus einem Zwei-Leiter-Kabel mit Abschirmung. Die Abschirmung sollte mit Erde verbunden sein. Etwas weniger Abschirmung erreicht man bei Verwendung eines einfachen Koaxialkabels. Im 100 V und 600-V-Bereich ist bei höheren Frequenzen (100 V-Bereich über 100 kHz, 600-V-Bereich über 10 kHz) zu beachten, dass die angelegte Wechselspannung nicht das Spannungs-Frequenz-Produkt (Volt-Herz-Produkt) 10.000.000 VHz übersteigt.
Das Spannungs-Frequenz-Produkt gibt an wie groß die maximale Frequenz einer angelegten Wechsel­spannung sein darf. Die Wechselspannung wird als Effektivwert angegeben. Für die Bezeichnung Span­nungs-Frequenz-Produkt werden oftmals auch die

6.1 Wechselspannungsmessung Grundlagen

Verwendete Abkürzungen und Zeichen U
(t) ²
U
Namen Effektivwertprodukt oder Volt-Hertz-Pro­dukt verwendet. Das Spannungs-Frequenz-Produkt wird bestimmt durch die Eingangsimpedanz des Messgerätes und die Anstiegsgeschwindigkeit (slew rate) des Eingangsverstärkers. Wird die slew rate des Eingangsverstärkers überschritten, wird das Ausgangssignal des Verstärkers verzerrt und das Messergebnis ist verfälscht. Die zum Eingangs­widerstand parallel liegende Eingangskapazität bildet einen Tiefpass und belastet bei höheren Frequenzen das Eingangssignal, was ebenfalls das
Messergebnis beeinusst.
(t)
Spannung Momentanwert
Spannung quadratischer Mittelwert IUI Spannung Gleichrichtwert U
Spannung Effektivwert
eff
û Spannung Spitzenwert I
eff
Strom Effektivwert
î Strom Spitzenwert

6.2 Arithmetischer Mittelwert

Der arithmetische Mittelwert eines periodischen Signals ist der gemittelte Wert aller Funktionswerte, die innerhalb einer
16
_
1
x
(t)
Änderungen vorbehalten
=
T
x
0
T
(t)
| · dt
Periode T vorkommen. Der Mittelwert eines Signals entspricht dem Gleichanteil. Ist der Mittelwert = 0 , liegt ein reines Wechselsignal vor. Für Gleichgrößen ist der Mittelwert = Augenblickswert . Für Mischsignale entspricht der Mittelwert dem Gleichanteil

6.3 Gleichrichtwert

T
Ix
0
T
I · dt
(t)
I_
1
IxI
=
(t)
Der Gleichrichtwert ist das arithmetische Mittel der Beträge der Augenblickswerte. Die Beträge der Augenblickswerte ergeben sich durch Gleichrichtung des Signals. Der Gleichrichtwert wird berechnet durch das Integral über eine Periode von Beträgen der Spannungs- oder Stromwerte.
Bei einer sinusförmigen Wechselspannung u(t) = û sin ωt ist der Gleichrichtwert das 2/p -fache (0,637fache) des Schei­telwertes.
I_
1
IuI =

6.4 Effektivwert

Der quadratische Mittelwert x²(t) eines Signals entspricht dem Mittelwert des quadrierten Signals.
Wird aus dem quadratischen Mittelwert die Wurzel gezogen, ergibt sich der Effektivwert des Signals X
Bei Wechselspannungssignalen möchte man, wie bei Gleich­spannungssignalen, die selben Formeln zur Berechnung von Widerstand, Leistung, etc verwenden. Wegen der wechselnden Momentangrößen wird der Effektivwert (engl. „RMS“ – Root
Mean Square) deniert. Der Effektivwert eines Wechselsig-
nals erzeugt den selben Effekt wie ein entsprechend großes Gleichsignal.
Beispiel:
Eine Glühlampe, versorgt mit einer Wechselspannung von 230 V hell, wie eine Glühlampe versorgt mit einer Gleichspannung von 230 V u(t) = û sin ωt ist der Effektivwert das 1/ des Scheitelwertes.
_
1
2
x
=
(t)
1 T
x
=
eff
, nimmt die gleiche Leistung auf und leuchtet genauso
eff
DC
1 T û
U =
T
Iû sin
T
0
x
T
0
T
ωtI dt = — û = 0,637û
T
(t)
x
0
2
| · dt
(t)
2
| · dt
2
π
eff
. Bei einer sinusförmigen Wechselspannung
2-fache (0,707fache)
(û sin
T
0
2
ωt)
dt = — = 0,707û
2

6.5 Formfaktor

0
t
u (t)
2
u(t)
U
eff
DMM
R
q
V
U
0
R
R
L
Wird der vom Messgerät ermittelte Gleichrichtwert mit dem Formfaktor des Messsignals multipliziert, ergibt sich der Ef­fektivwert des Signals. Der Formfaktor eines Signals ermittelt sich nach folgender Formel:
Die Genauigkeit des berechneten Effektivwertes ist abhän­gig vom Crestfaktor und verschlechtert sich mit höherem Crestfaktor des Messsignals. Die Angabe des maximal zuläs­sigen Crestfaktors (techn. Daten) bezieht sich auf das Mess­bereichende. Wird nur ein Teil des Messbereiches genutzt (z.B. 230 V im 500 V-Bereich), darf der Crestfaktor größer sein. (siehe Abbildung Formfaktoren).

6.7 Gleich- und Wechselstrom

Die Strommessung im Multifunktionsmeter HM8112-3 wird mit Hilfe von genauen Shunt-Widerständen durchgeführt. Hierbei wird der durch den Strom verursachte Spannungsabfall über dem Shunt gemessen. Bedingt durch den Leitungswiderstand R
und den Shunt-Widerstand R wird eine Belastungsspannung
L
U
(Bürdenspannung) erzeugt. Dies kann unter Umständen zu
B
Fehlmessungen führen.
U
eff
F = ——
= ——————————
IûI Gleichrichtwert
Effektivwert
Bei reinen sinusförmigen Wechselgrößen beträgt der Formfaktor p / 2
2 = 1,11

6.6 Crestfaktor

Der Crestfaktor (auch Scheitelfaktor genannt) beschreibt um welchen Faktor die Amplitude (Spitzenwert) eines Signals grö­ßer ist als der Effektivwert. Er ist wichtig bei der Messung von impulsförmigen Größen.
C = ——
û
U
eff
= ——————————
Effektivwert
Spitzenwert
Bei reinen sinusförmigen Wechselgrößen beträgt das Verhältnis
2 = 1,414
Wird bei einem Messgerät der maximal zulässige Crestfaktor überschritten, sind die ermittelten Messwerte ungenau, da das Messgerät übersteuert wird.
Formfaktoren
Crest- Form­faktor faktor
C F
2 = 1,11
2 = 1,57
3 = 1,15
p
2
2
p
2 = 1,11
2
2
p
2
2
3
Abb.: Prinzip der Strommessung mit Shunt-Widerständen
Uo = Quellenspannung Rq = Quellenwiderstand U
= Bürdenspannung R = Shunt-Widerstand im Multimeter
B
R
= Leitungswiderstand
L
Der Fehler in % für eine Messung ergibt sich dann wie folgt: 100 x U
Fehler (%) = —————–
B
U
0

7 Temperaturmessung

Im internationalen Einheitensystem (SI) wurde als Basiseinheit für die Temperaturmessung das Kelvin (K) vereinbart. Grad Celsius (°C) ist eine gesetzliche, von den SI-Einheiten abgelei­tete Einheit und international gebräuchlich. Im angloamerika­nischen Raum werden Temperaturen auch in Grad Fahrenheit (°F) angegeben.
Absolute Temperaturangaben erfolgen meist in Grad Celsius (°C). Relative Temperaturangaben oder Temperaturdifferenzen werden in Kelvin (K) angegeben.
Kelvin (K) Celsius (°C) Fahrenheit (°F)
0 K -273,15 °C 459,67 °F 255,38 K -17,77 °C 0 °F 273,15 K 0 °C 32 °F 373,15 K 100 °C 212 °F
Änderungen vorbehalten
17
Temperaturmessung
VA
SENSE
SOURCE
LO
HI
max.
250V
rms
max.
850
Vpk
max. 850 Vpk
Ω,ϑ
FUSE 1A F250V
CAT
II
max. INPUT
600V
rms
/ 1A
rms
PT100
Messspannung mit I
mess
0
Messstrom I
PT100
= const
VA
SENSE
SOURCE
LO
HI
max.
250V
rms
max.
850
Vpk
max. 850 Vpk
Ω,
ϑ
FUSE 1A F250V
CAT
II
max. INPUT
600V
rms
/ 1A
rms
PT100
Mess-Spannung U
PT100
R
L
R
L
I
Drift
I1
Drift
I
Diffusion
Elektronen im Metallgitter
Draht NiCr +2,2 mV/100K
Draht Ni –1,9 mV/100K
Kontaktstelle KS2 Temperatur T
KS2
<T
KS1
Kontaktstelle KS1 Temperatur T
KS2
>T
KS1
I2
Drift
I
Therm
KS2
Umrechnung
°C in K: T °K in °C: T °C in °F: T °F in °C: T
= T
[K]
= T
[°C]
= 9/5 x (T
[°F]
= 5/9 x (T
[°C]
+273,15 K
[°C]
–273,15 K
[K]
[°C] [°F]
+32 °F
–32 °F)
Verwendete Abkürzungen und Zeichen:
T
Temperatur in Kelvin [K]
[K]
T
Temperatur in Grad Celsius [°C]
[°C]
T
Temperatur in Grad Fahrenheit [°F]
[°F]

7.1 Temperaturmessfühler

Die meist gebräuchlichen Temperaturfühler sind das NiCr-Ni Thermoelement (K-Type) und der Platin-Temperaturfühler PT100. Die Kennlinien der Temperaturfühler werden in den Normen nur über einen bestimmten Bereich deniert. Außer­halb dieser Bereiche sind keine verlässlichen Werte vorhanden. Wird der Messbereich der Temperaturfühler überschritten, zeigt deshalb das HM8112-3 „Overrange“ an.

7.2 Platin-Temperaturfühler PT100

Der Platin-Temperaturfühler PT100 ist ein Widerstandssensor. Aufgrund seiner zeitlichen Konstanz des Widerstandswertes und der guten Beständigkeit gegen aggressive Medien eignet sich Platin gut als Widerstandsmaterial für Temperaturfühler. Eine Änderung der Temperatur bewirkt am Temperaturfühler eine Änderung des Widerstandes. Der Nominalwiderstand R beträgt:
R
= 100 Ω bei T0 = 0 °C
0
nung direkt am PT100 abgreift und der Eingangsverstärker des
Messeingangs sehr hochohmig ist, ießt ein vernachlässigbarer
kleiner Strom in den SENSE-Messleitungen (I
mess
geht der Spannungsabfall über den SENSE-Messleitungen, hervorgerufen durch den Strom in den SENSE-Leitungen, nicht (bzw. vernachlässigbar) in die Messung mit ein. Auch hat eine Widerstandsänderung von R
in den SENSE-Mess-
L
leitungen einen nur unmerklichen Einfluss. Durch den Abgriff der Messspannung nach den SOURCE-Zuleitungen wird nur die Widerstandsänderung des PT100 erfasst. Die Widerstandsänderung von R
der SOURCE-Zuleitungen auf-
L
grund der Temperaturänderung hat ebenfalls keinen Einuss
auf die Messung.
Bei nicht so hohen Ansprüchen an die Genauigkeit kann auch eine 2-Draht-Widerstandsmessung ausreichen. Da sich die Messstelle mit dem PT100 und das Messgerät meist auf un-
terschiedlichem Temperaturniveau benden, erfolgt durch eine
Temperaturänderung an den Messleitungen zum PT100 auch eine Änderung des Leitungswiderstandes R abhängigkeit der Zuleitungswiderstände, Thermospannungen
0
. Diese Temperatur-
L
und der Spannungsabfall über den Zuleitungswiderständen gehen mit in die Messung des PT100 ein.
0). Somit
Der Temperaturbereich zum Einsatz des PT100 erstreckt sich von –200 °C bis +850 °C.
Weitere PT Widerstandsfühler gibt es mit der Be­zeichnung PT10, PT25, PT500, PT1000. Die Nomi­nalwiderstände betragen hier bei T
= 0 °C entspre-
0
chend 10 Ω, 25 Ω, 500 Ω und 1000 Ω. Die Typen PT10,
PT25, PT500 kommen beim HM8112-3 nicht zum Einsatz.

7.3 Temperaturmessung mit PT100 / PT1000

Die gebräuchlichste und genauere Art der Temperaturmes­sung ist eine 4-Draht-Widerstandsmessung. Ein konstanter
Strom ießt von SOURCE
Die Widerstandsänderung des PT100 ist abhängig von der Temperatur-änderung am PT100. Eine Temperaturänderung ruft aber auch in den Messleitungen eine Änderung des Lei­tungswiderstandes R
18
Änderungen vorbehalten
26
des Messgerätes zum PT100.
hervor. Weil SENSE 24 die Messspan-
L

7.4 NiCr-Ni Thermoelement (K-Typ)

Der Einsatzbereich eines NiCr-Ni Thermo-Element K-Typ liegt im Bereich von ca. –270 °C bis +1300 °C.
Das Thermoelement liefert, wie der Name Element schon an­deutet, eine Spannung. Diese temperaturabhängige Spannung entsteht an der Kontaktstelle von zwei verschiedenen Metal-
len. Sie wird Kontaktspannung oder auch Thermospannung
Cu-Leitung
Cu-Leitung
U
Therm
NiCr-Draht
Ni-Draht
Messfühler
Mess­Stelle KS1
Tempe­ratur T
Mess
T
Ref
= const
Isothermalblock
Referenzstelle KS2
T
Referenz
= const
genannt. Durch die immer vorhandene Wärmebewegung der Elektronen im Metallgitter können einige Elektronen an der Me-
talloberäche das Gitter verlassen. Dazu wird Energie benötigt,
um die Austrittsarbeit zu verrichten und die Bindungskräfte im Metallgitter zu überwinden. Berühren sich nun zwei Metalle, deren Bindungskräfte unterschiedlich sind so treten aus dem Metall mit den kleineren Bindungskräften Elektronen aus und
ießen zum Metall mit den größeren Bin-dungskräften. Schaltet
man nun zwei solche Kontaktstellen zusammen, und besitzen die beiden Enden des Thermoelementes ein unterschiedliches
Temperaturniveau, ießt ein Strom.
Temperaturmessung mit dem NiCr-Ni Thermoelement
– Der NiCr-Draht und der Ni-Draht sind an beiden Enden
miteinander verbunden.
– Die Kontaktstelle 1 (KS1) besitzt in unserem Fall eine höhere
Temperatur als Kontaktstelle 2 (KS2).
– Wegen der Temperaturbewegung an KS1 lösen sich Elek-
tronen im NiCr-Draht aus dem Metallgitter.
– Die Elektronen ießen zum Ni-Draht und bilden den Drift-
strom I1
– Der Driftstrom I1
Diffusionsstrom I
Drift
.
ießt über KS2 und bildet dort den
Drift
.
Diffusion
– An KS2 bildet sich aufgrund der Temperaturbewegung
ebenfalls ein Driftstrom I2 – I2 – I2
wirkt dem Driftstrom an KS1 entgegen.
Drift
ruft auch an KS1 einen Diffusionsstrom hervor.
Drift
– Der Gesamtstrom I
Therm
.
Drift
ergibt sich aus der vorzeichenrich-
tigen Addition der einzelnen Ströme. I
Therm
= I1
Drift
+ I2
Drift
– Wird die Temperatur an KS1 kleiner als an KS2 kehrt sich
die Stromrichtung von I
Therm
um.
– Ist die Temperatur an KS1 und KS2 identisch, heben sich
die beiden Ströme I1
Drift
und I2
Drift
auf.
Um verschiedene Metalle und deren thermoelek­trischen Eigenschaften zueinander zu beschreiben, wurde die Temperaturabhängigkeit der Metalle zu Platin ermittelt. Es ergibt sich die thermoelektri­sche Spannungsreihe in [mV/100 K] bezogen auf Platin.
Die Cu-Zuleitungen beeinussen die Messung nicht, sofern diese sich auf dem selben Temperaturniveau benden wie die
Referenzstelle. Die Referenzstelle (KS2), auch Isothermalblock genannt, wird mit einem weiteren Temperatursensor und einer entsprechenden Regelschaltung auf einem konstanten Tem­peraturniveau gehalten.

7.5 Referenzstelle

Für die Temperaturmes­sung mit einem Thermo­element ist es notwendig, außer der Mess-Stelle auch eine Vergleichstelle zu denieren. Die Tem­pera-turdifferenz zwi­schen der Mess-Stelle und dieser Referenzstelle erzeugt eine zur Temperaturdifferenz proportionale Thermo­spannung. Eine einfache Möglichkeit diese Referenzstelle zu erzeugen ist das „Eisbad“. Dies ist ein Wasserbad mit Eisstük­ken. Es hält, mit einer Unsicherheit von 1 mK, relativ genau die Temperatur von 0 °C. Dieses thermodynamische System „Eis­bad“ regelt sich so lange selbst, bis alle Eistücke geschmolzen sind oder alles Wasser gefroren ist.
In der Praxis ist dieses Verfahren etwas umständlich. Wer möchte schon eine Schüssel Wasser und einen Eisblock mit sich herumschleppen. Und dies alles nur um schnell mal in der Produktion die Temperatur eines Ofens zu kontrollieren. Um dem Anwender den benötigten Handwagen zum Transport der Utensilien und die Kühltruhe für die Erzeugung der Refe­renzstelle zu ersparen, besitzen die meisten Messgeräte eine interne Referenzstelle oder die Möglichkeit zur Angabe der Referenztemperatur. Das HM8112-3 erlaubt durch Messung mit einem PT-Fühler die genaue Bestimmung der Referenztem­peratur und somit das genaue Messen mit Thermoelementen. Thermoelemente sind im Vergleich zu PT-Fühlern günstig und werden oft über Messstellenumschalter in größerer Anzahl am Messgerät angeschlossen. So braucht es nur noch die Messfühler und das passende Messgerät, sprich HM8112-3.
Thermoelektrische Spannungsreihe
Bezugstemperatur ist 0 °C, Messtemperatur 100 °C, in [mV/100 K]
Platin Nickel Kupfer Eisen Chrom-Nickel (Pt) (Ni) (Cu) (Fe) (CrNi) 0,0 -1,2 ...-1, 94 +0,75 +1,88 +2,2
Wird die eine Kontaktstelle (KS2) als Referenz auf einem bekannten Temperaturniveau gehalten, kann die andere Kon­taktstelle (KS1) zur Temperaturmessung benutzt werden. Die Thermospannung ist proportional zur Temperaturdifferenz an den Kontaktstellen KS1 und KS2.
I
ist proportional zu ΔT = T
Therm
KS1
– T
KS2
(Seebeck-Effekt)
Änderungen vorbehalten
19
Gerätekonzept des HM8112-3

8 Gerätekonzept des HM8112-3

8.1 Referenz

Der integrierende AD-Wandler muss mit einer Referenz be­schaltet werden. Die Eigenschaften dieser Referenz bestimmen letztendlich die Langzeitstabilität des Gerätes. Beim HM8112-3 dient als Referenz ein hochgenauer Referenzbaustein.

8.2 Integrierende AD-Wandler

Als integrierende AD-Wandler wird ein Wandler nach dem Multi-Slope-Verfahren benutzt.

8.3 Gleitender Mittelwert

bestimmt. Es wird gemessen, wie lange es bis zum folgenden Nulldurchgang dauert. Aus dieser kombinierten Messung wird dann die Frequenz des Signals bestimmt und die Periodendauer berechnet. Die kombinierte Messung von der Anzahl der Null­durchgänge und Zeit einer Periode des Signals ermöglicht das Messen von sehr kleinen und auch großen Frequenzen inner­halb einer vernünftigen Zeit. Bei Anlegen einer Gleichspannung wird die Frequenz zu 0 Hz bestimmt.
Da die Periodendauer aber berechnet wird, erfolgt eine Division durch 0. Deswegen zeigt das Gerät bei der Periodendauer-
messung einer Gleich spannung „I NF “ im Displa y. (INF = Innit y
= Unendlich).
Effektivwertgleichrichter
Die Wechselspannungsmessung wird durch einen hoch­genauen Effektivwertgleichrichterbaustein realisiert. Dieser Baustein bestimmt aus der anliegenden Wechselspannung eine proportionale Gleichspannung, die dem Echt-Effektivwert der Wechselspannung entspricht.
Crestfaktormessung
Bei Überschreiten des Crestfaktors von 7 lässt sich durch den Echteffektivwertgleichrichter die Wechselspannung oder Wechselstrom nicht mehr korrekt bestimmen.
Der vom AD-Wandler ermittelte Messwert kann direkt ange­zeigt werden. Es kann jedoch aus n-Messwerten auch zuerst der Mittelwert gebildet werden, welcher dann angezeigt wird. Zuerst werden 1 bis n Werte erfasst. Aus diesen n Werten wird der Mittelwert gebildet und anschließend angezeigt. Im folgenden Schritt wird der nächste Messwert n+1 vom AD­Wandler ermittelt. Von den zuvor ermittelten n Werten wird der erste gemessene Wert 1 verworfen. Aus den restlichen 2 bis n Werten und dem neuen Wert n+1 wird ein neuer Mittelwert gebildet. Dies hat den Vorteil, dass Spitzen oder Störungen geglättet werden.

8.4 Messung der Wechselgrößen

Frequenz, Periodendauer
Frequenz und Periodendauer werden prinzipiell anhand einer Impulszähl-Schaltung gemessen. Als Basiszeit dient eine Sekunde. Die erste auftretende negative Flanke triggert die Messung und startet den Zähler. Eine Sekunde lang löst jede negative Flanke einen Zählimpuls aus. Nach Ablauf der ersten Sekunde wartet die Messschaltung auf den nächsten Nulldurch­gang des Signals. Ab jetzt wird die Periodendauer des Signals
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