HAMEG HM403 User Guide [de]

DEUTSCH
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Instruments
Oszilloskop
HM403
HANDBUCH•MANUAL•MANUEL
LEER
Technische Daten ...............................................................5
Zubehör Oszilloskope .........................................................6
CE-Konformität ...................................................................7
Allgemeines .........................................................................8
Aufstellung des Gerätes ................................................8
Sicherheit........................................................................ 8
Bestimmungsgemäßer Betrieb ..................................... 8
Garantie ..........................................................................9
Wartung ..........................................................................9
Schutzschaltung ............................................................. 9
Netzspannung ................................................................ 9
Art der Signalspannung .................................................. 10
Größe der Signalspannung ......................................... 10
Spannungswerte an einer Sinuskurve ........................ 10
Gesamtwert der Eingangsspannung .......................... 11
Zeitwerte der Signalspannung ................................... 11
Anlegen der Signalspannung ...................................... 12
Inhaltsverzeichnis
Oszilloskop
Bedienelemente ............................................................... 13
Inbetriebnahme und Voreinstellungen .......................... 14
Strahldrehung TR ......................................................... 14
Tastkopf-Abgleich und Anwendung ........................... 14
Abgleich 1kHz .............................................................. 15
Abgleich 1MHz ............................................................ 15
Betriebsarten der Vertikalverstärker ........................... 15
XY-Betrieb .................................................................... 16
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur .......................... 16
Phasendifferenz-Messung
im Zweikanal-Betrieb .................................................. 16
Phasendifferenzmessung im Zweikanalbetrieb ........ 17
Messung einer Amplitudenmodulation ..................... 17
Triggerung und Zeitablenkung ....................................... 17
Automatische Spitzenwert-Triggerung ....................... 18
Normaltriggerung ........................................................ 18
Flankenrichtung ........................................................... 18
Triggerkopplung .......................................................... 18
TV (Videosignal-Triggerung) ........................................ 18
Bildsynchronimpuls-Triggerung.................................. 19
Zeilensynchronimpuls-Triggerung.............................. 19
Netztriggerung............................................................. 19
Alternierende Triggerung ............................................ 19
Externe Triggerung...................................................... 20
Triggeranzeige ............................................................. 20
Holdoff-Zeiteinstellung ............................................... 20
Komponenten-Test ...................................................... 20
Testplan ............................................................................ 22
Allgemeines ................................................................ 22
Strahlröhre, Helligkeit und Schärfe,
Linearität, Rasterverzeichnung ................................... 22
Astigmatismuskontrolle .............................................. 22
Symmetrie und Drift des Vertikalverstärkers ............. 22
Kalibration des Vertikalverstärkers .............................. 23
Übertragungsgüte des Vertikalverstärkers................. 23
Betriebsarten: CH.I/II, DUAL, ADD, CHOP.,
INVERT und XY-Betrieb ................................................ 23
Kontrolle Triggerung.................................................... 23
Zeitablenkung .............................................................. 24
HOLDOFF-Zeit ............................................................. 24
Komponenten-Tester .................................................. 24
Korrektur der Strahllage .............................................. 24
St.250399-Hüb/gor
HM 403
Service-Anleitung ............................................................ 25
Allgemeines ................................................................ 25
Öffnen des Gerätes ..................................................... 25
Warnung ...................................................................... 25
Betriebsspannungen................................................... 25
Minimale Helligkeit ..................................................... 25
Astigmatismus............................................................. 25
Triggerschwelle ........................................................... 25
Fehlersuche im Gerät ................................................. 26
Austausch von Bauteilen ............................................ 26
Abgleich ....................................................................... 26
Kurzanleitung HM403...................................................... 27
Bedienungselemente HM403
(Kurzbeschreibung - Frontbild) ....................................... 28
3
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Technische Daten
Vertikal-Ablenkung
Betriebsarten: Kanal I oder II einzeln,
Kanal I und Kanal II alternierend oder chop., (Chopperfrequenz ca. 0,5MHz) Summe oder Differenz von KI und KII, (Kanal II invertierbar),
XY-Betrieb: Kanal I (X) und Kanal II (Y) Frequenzbereich: 2xDC bis 40MHz (3dB)
Anstiegszeit: <10ns Überschwingen: 1%
Ablenkkoeffizienten: 12 kalibrierte Stellungen von 5mV/cm bis 20V/cm (1-2-5 Teilung)
variabel 2,5:1 bis mindestens 50V/cm Genauigkeit der kalibrierten Stellungen: ±3% Y-Dehnung x5 (kalibriert) bis 1mV/cm ±5% im Frequenzbereich 0 - 10MHz (–3dB) Eingangsimpedanz: 1M II 20pF Eingangskopplung: DC-AC-GD (Ground) Eingangsspannung: max. 400V (DC + Spitze AC)
Triggerung
Automatik (Spitzenwert): <20Hz-50MHz (5mm) - 100MHz (8mm)
Normal mit Level-Einstellung:
DC->50MHz (5mm) - 100MHz (8mm) LED-Anzeige für Triggereinsatz
Flankenrichtung: positiv oder negativ, Alternierende Triggerung von KI und KII, Quellen: Kanal I, Kanal II, Netz, extern Kopplung: AC (10Hz bis 100MHz),
Extern: 0,3Vss von 30Hz bis 50MHz Aktiver TV-Sync-Separator (pos. und neg.)
Horizontal-Ablenkung
Zeitkoeffizienten: 20 kalibrierte Stellungen
von 0,2s/cm - 0,1µs/cm mit 1-2-5 Teilung Genauigkeit der kalibrierten Stellungen: ±3% variabel 2.5:1 bis max. 0,5s/cm mit X-Mag. x10 ±5%; 10ns/cm: ±8%
Holdoff: variabel bis ca. 10:1 Bandbreite X-Verstärker: 0-2,5MHz (3dB)
Eingang X-Verstärker über Kanal I, Empfindlichkeiten wie Kanal I
X-Y Phasendifferenz: <3° unter 100kHz
Komponententester
Testspannung: ca. 7V Teststrom: ca. 7mA Testfrequenz: ca. 50Hz
Testkabelanschluß: 2 Steckbuchsen 4mm Prüfkreis liegt einpolig an Masse (Schutzleiter)
Verschiedenes
Röhre: D14-364GY/123 oder ER151-GH/-,
Rechteckform (8x10cm), Innenraster
Beschleunigungsspannung: ca. 2000V Strahldrehung: auf Frontseite einstellbar Kalibrator: Rechteckgenerator (t
1kHz / 1MHz; Ausgang: 0,2V ±1% Netzanschluß: 100-240V ~±10%, 50/60Hz Leistungsaufnahme: ca. 36 Watt bei 50Hz Zul. Umgebungstemperatur: 0°C...+40°C Schutzart: Schutzklasse I
Gewicht: ca. 5,6kg, Farbe: techno-braun Gehäuse: B 285, H 125, T 380 mm Mit verstellbarem Aufstell-Tragegriff
DC (0 bis 100MHz), LF (0 bis 1,5kHz)
(Leerlauf)
eff
(Kurzschluß)
eff
(IEC1010-1/VDE 0411)
<5ns)
a
40MHz Standard Oszilloskop HM403
Vertikal: 2 Kanäle, 5mV – 50V/cm, mit Dehnung x5 ab 1mV/cm Zeitbasis: 0,2s – 0,1µs/cm, mit Dehnung x10 bis 10ns/cm Triggerung: DC – 100MHz, TV-Sync-Separator, Altern. Triggerung Komponenten-Tester, 1kHz/1MHz Kalibrator
Der neue HM403 ist der Nachfolger des bisher weltweit mehr als 180000mal
verkauften HM203. Wesentliche Neuerungen betreffen vor allem die Erhöhung der Bandbreite von 20 auf 40MHz, die Erweiterung des horizontalen Ablenkbereiches bis max. 10ns/cm und eine nochmalige Verbesserung der schon seit Jahren einzigartigen Triggerung. In seiner jetzigen Ausführung eignet sich der HM403 für die Darstellung von Signalen im Frequenzbereich von DC bis ca. 100 MHz.
Ein wesentliches Qualitätsmerkmal dieses Oszilloskops ist vor allem die hohe
Übertragungsgüte der Meßverstärker mit max. 1% Überschwingen. Damit diese – von der Tastspitze bis zum Bildschirm – ständig kontrollierbar ist, besitzt der HM403 als erster seiner Preisklasse einen Kalibrator mit geringer Anstiegszeit.
Wirklich außergewöhnlich ist die Triggerung des HM403. Bereits ab 5mm Bildhöhe kann sie noch Signale bis über 100MHz triggern. Für die exakte Darstel­lung von TV-Signalen wird ein aktiver Sync-Separator verwendet. In alternieren- der Betriebsart ist auch die Triggerung von zwei Signalen mit unterschiedlicher Frequenz möglich. Wie sein Vorgänger ist das Gerät ebenfalls mit dem bewährten Komponententester ausgestattet. Seine Meßspannung ist jetzt amplituden­stabilisiert. Vorbildlich ist auch die Stromversorgung. Das eingebaute Schaltnetz- teil arbeitet ohne Netzspannungsumschaltung immer mit dem geringstmöglichen Leistungsverbrauch. Gegen magnetische Einwirkungen von außen ist die Strahl­röhre des HM403 mit Mumetall abgeschirmt.
Alles in allem hat HAMEG mit diesem Gerät wieder einmal Maßstäbe gesetzt, die entsprechend seinem Preis-/Leistungs-Standard einfach beispiellos sind. Ken­ner werden von den Eigenschaften des neuen HM303 begeistert sein.
Foto: 1MHz Rechteck-Signal
Foto: 50MHz und 100MHz Sinus-Signal mit alternierender Triggerung
Inkl. Zubehör: Netzkabel, Betriebsanleitung, 2 Tastköpfe 1:1/10:1
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Zubehör Oszilloskope
HZ 56 Gleich-/Wechselstrom-Meßzange
Das Prinzip dieser Gleich-/Wechselstrom-Meßzange basiert auf einem Halleffekt-Sensor. Über einen weiten Frequenzbereich sind Ströme von 1mA bis 30A Spitzenwert messbar. Auch bei komple­xen Kurvenformen wird eine hohe Meßgenauigkeit erreicht. Die Spannung am Ausgang ist proportional zum gemessenen Strom und ideal zur Darstellung auf einem Oszilloskop geeignet. Die Sicherheitsnormen nach IEC 1010 werden eingehalten.
Technische Daten: Strombereich: 30A Genauigkeit: ±1% ±2mA Spg.-Festigkeit: Ausgabebereich: 100mV/A
/ 20A
DC
3.7 kV, 50Hz, 1min.
Frequenzbereich:
AC
Auflösung: 1mA Lastimpedanz: >100k Sonstiges:
DC-100kHz
BNC-Kabel, 2m
HZ 72/S/L
Inklusives
HZ 34S
Tastkopfzubehör
HZ 32
HZ 33
HZ 31
HZ84-2
HZ58
HZ20 Übergang BNC - Stecker auf 4mm Buchsen HZ22 50-Durchgangsabschluß 1GHz, 1W HZ23 2:1 Vorteiler, BNC-Stecker/BNC-Buchse (nur für Servicezwecke) HZ24 Dämpfungsglieder 50; 3/6/10/20dB; 1GHz, 1W (4Stück) inkl. 1Stck. HZ22
Meßkabel
HZ31 Meßkabel BNC/BNC-Winkelstecker, 50, 1m HZ32 Meßkabel BNC/Banane, 1m HZ33 Meßkabel BNC/BNC, 50, 0.5m HZ33S Meßkabel BNC/BNC, isoliert, 50, 0.5m HZ34 Meßkabel BNC/BNC, 50, 1m HZ34S Meßkabel BNC/BNC, isoliert, 50, 1m<
HZ72S IEEE-488-Bus-Kabel, Länge 1m. Doppelt geschirmt HZ72L IEEE-488-Bus-Kabel, Länge 1,5m. Doppelt geschirmt HZ84 Drucker-Anschlußkabel (HD148) für HM205, HM408 und HM1007 bis 12/95 HZ84-2 Drucker-Anschlußkabel (HD148) für HM305, HM1007 (CE-Zeichen) HZ84-3 Drucker-Anschlußkabel (HD148) 25pol. D-SUB- Stecker/ 26pol. Pfostenbuchse
Tastteiler mit HF-Abgleich
Teiler- Maximale
Typ Bandbreite Anstiegszeit Eingangsimpedanz
verhältnis Eingangsspannung
HZ36 1:1/10:1 10/100MHz <35/3.5ns 1/10MII 57/12pF (10:1) 600V (DC+peak AC) HZ51 10:1 150MHz <2.4ns 10MII 12pF 600V (DC+peak AC) HZ52 10:1 250MHz <1.4ns 10MII 10pF 600V (DC+peak AC) HZ53 100:1 100MHz <3.5ns 100MII 4.5pF 1200V (DC+peak AC) HZ54 1:1/10:1 10/150MHz <35/2.4ns 1/10MII 57/12pF (10:1) 600V (DC+peak AC)
Spezial-Tastköpfe
HZ38 Demodulator-Tastkopf 0.1 - 500MHz max. 200V (DC) HZ58 HV-Tastteiler, 1000:1; R
ca. 500M; DC - 1MHz max. 15kV (DC+peak AC)
e
HZ36
HZ38
HZ51
HZ52
HZ20
HZ22
HZ53
HZ23
HZ54
HZ24
HZ97 Tragetasche
für HM303, 304, 305, 404, 407, 604­3, 1004, 1505, 1507 , 2005 und HM5005 /6 /10 / 11 / 5012 /14
Für den Transport von Oszilloskopen oder Spektrumanalysern ist diese all­seitig schützende Tragetasche stets empfehlenswert.
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KONFORMITÄTSERKLÄRUNG DECLARATION OF CONFORMITY DECLARATION DE CONFORMITE
Herstellers HAMEG GmbH Manufacturer Kelsterbacherstraße 15-19 Fabricant D - 60528 Frankfurt
Bezeichnung / Product name / Designation:
Oszilloskop/Oscilloscope/Oscilloscope
Typ / Type / Type: HM403
mit / with / avec: -
Optionen / Options / Options: -
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les directives suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
Instruments
Angewendete harmonisierte Normen / Harmonized standards applied / Normes harmonisées utilisées
Sicherheit / Safety / Sécurité
EN 61010-1: 1993 / IEC (CEI) 1010-1: 1990 A 1: 1992 / VDE 0411: 1994 EN 61010-1/A2: 1995 / IEC 1010-1/A2: 1995 / VDE 0411 Teil 1/A1: 1996-05 Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
Elektromagnetische Verträglichkeit / Electromagnetic compatibility Compatibilité électromagnétique
EN 50082-2: 1995 / VDE 0839 T82-2 ENV 50140: 1993 / IEC (CEI) 1004-4-3: 1995 / VDE 0847 T3 ENV 50141: 1993 / IEC (CEI) 1000-4-6 / VDE 0843 / 6 EN 61000-4-2: 1995 / IEC (CEI) 1000-4-2: 1995 / VDE 0847 T4-2 Prüfschärfe / Level / Niveau = 2
EN 61000-4-4: 1995 / IEC (CEI) 1000-4-4: 1995 / VDE 0847 T4-4: Prüfschärfe / Level / Niveau = 3
EN 50081-1: 1992 / EN 55011: 1991 / CISPR11: 1991 / VDE0875 T11: 1992 Gruppe / group / groupe = 1, Klasse / Class / Classe = B
Datum /Date /Date Unterschrift / Signature /Signatur
02.03.1998
Dr. J. Herzog
Technical Manager/Directeur Technique
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Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Meßgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die gültigen Fachgrund­bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüfbedingun­gen angewendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der Störfestigkeit finden die für den Industriebereich geltenden Grenzwerte Anwendung. Die am Meßgerät notwendigerweise angeschlossenen Meß- und Datenleitungen beeinflussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Meßbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Meßgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abge­schirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Daten­leitungen zwischen Meßgerät und Computer eine Länge von 3 Metern aufweisen. Ist an einem Geräteinterface der Anschluß mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein. Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel sind die von HAMEG beziehba­ren doppelt geschirmten Kabel HZ72S bzw. HZ72L geeignet.
2. Signalleitungen
Meßleitungen zur Signalübertragung zwischen Meßstelle und Meßgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen eine Länge von 3 Metern nicht erreichen. Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel -RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Masseverbindung muß Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Meßgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Meßaufbaues über die angeschlos­senen Meßkabel zu Einspeisung unerwünschter Signalteile in das Meßgerät kommen. Dies führt bei HAMEG Meßgeräten nicht zu einer Zerstörung oder Außerbetriebsetzung des Meßgerätes. Geringfügige Abweichungen des Meßwertes über die vorgegebenen Spezifikationen hinaus können durch die äußeren Umstände in Einzel­fällen jedoch auftreten.
4. Störfestigkeit von Oszilloskopen
4.1 Elektromagnetisches HF-Feld
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder, können durch diese Felder bedingte Überlagerungen des Meßsignals sichtbar werden. Die Einkopplung dieser Felder kann über das Versorgungsnetz, Meß- und Steuerleitungen und/oder durch direkte Einstrahlung erfolgen. Sowohl das Meßobjekt, als auch das Oszilloskop können hiervon betroffen sein. Die direkte Einstrahlung in das Oszilloskop kann, trotz der Abschirmung durch das Metallgehäuse, durch die Bildschirmöffnung erfolgen. Da die Bandbreite jeder Meßverstärkerstufe größer als die Gesamtbandbreite des Oszilloskops ist, können Überlagerungen sichtbar werden, deren Frequenz wesentlich höher als die –3 dB Meßbandbreite ist.
4.2 Schnelle Transienten / Entladung statischer Elektrizität
Beim Auftreten von schnellen Transienten (Burst) und ihrer direkten Einkopplung über das Versorgungsnetz bzw. indirekt (kapazitiv) über Meß- und Steuerleitungen, ist es möglich, daß dadurch die Triggerung ausgelöst wird. Das Auslösen der Triggerung kann auch durch eine direkte bzw. indirekte statische Entladung (ESD) erfolgen. Da die Signaldarstellung und Triggerung durch das Oszilloskop auch mit geringen Signalamplituden (<500µV) erfolgen soll, läßt sich das Auslösen der Triggerung durch derartige Signale (> 1kV) und ihre gleichzeitige Darstellung nicht vermeiden.
HAMEG GmbH
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Allgemeines
Symbole
Bedienungsanleitung beachten
Hochspannung
Erde
Allgemeines
Sofort nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht in Betrieb gesetzt werden.
Aufstellung des Gerätes
Für die optimale Betrachtung des Bildschirmes kann das Gerät in drei verschiedenen Positionen aufgestellt werden (siehe Bilder C, D, E). Wird das Gerät nach dem Tragen senkrecht aufgesetzt, bleibt der Griff automatisch in der Tragestellung stehen, siehe Abb. A.
Will man das Gerät waagerecht auf eine Fläche stellen, wird der Griff einfach auf die obere Seite des Oszilloskops gelegt (Abb. C). Wird eine Lage entsprechend Abb. D gewünscht (10° Neigung), ist der Griff, ausgehend von der Tragestellung A, in Richtung Unterkante zu schwenken bis er automatisch einra­stet. Wird für die Betrachtung eine noch höhere Lage des Bildschirmes erforderlich, zieht man den Griff wieder aus der Raststellung und drückt ihn weiter nach hinten, bis er abermals einrastet (Abb. E mit 20° Neigung).
Der Griff läßt sich auch in eine Position für waagerechtes Tragen bringen. Hierfür muß man diesen in Richtung Oberseite schwenken und, wie aus Abb. B ersichtlich, ungefähr in der Mitte schräg nach oben ziehend einrasten. Dabei muß das Gerät gleichzeitig angehoben werden, da sonst der Griff sofort wieder ausrastet.
beachten, die in dieser Bedienungsanleitung, im Testplan und in der Service-Anleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis
und alle Meßanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse I.
Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200V Gleichspannung geprüft.
Durch Verbindung mit anderen Netzanschlußgeräten können u.U. netzfrequente Brummspannungen im Meßkreis auftre­ten. Dies ist bei Benutzung eines Schutz-Trenntransformators der Schutzklasse II leicht zu vermeiden. Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontakt­steckdosen betrieben werden.
Der Netzstecker muß eingeführt sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden. Die Auftrennung der Schutzkontakt­verbindung ist unzulässig.
Die meisten Elektronenröhren generieren g-Strahlen. Bei die­sem Gerät bleibt die Ionendosisleistung weit unter dem gesetzlich zulässigen Wert von 36 pA/kg.
Wenn anzunehmen ist daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern. Diese Annahme ist berech­tigt,
• wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat,
• wenn das Gerät lose Teile enthält,
• wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
• nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen (z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
• nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post, Bahn oder Spedition entsprach).
Bestimmungsgemäßer Betrieb
Achtung! Das Meßgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen bestimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen verbundenen Gefahren vertraut sind.
Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestim­mungen für elektrische Meß-, Steuer-, Regel- und Labor­geräte, gebaut und geprüft und hat das Werk in sicherheits-
technisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzu­stellen, muß der Anwender die Hinweise und Warnvermerke
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Das Oszilloskop ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereich sowie Kleinbetriebe.
Aus Sicherheitsgründen darf das Oszilloskop nur an vorschrifts­mäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Es ist nicht zulässig die Schutzkontaktverbindung aufzutrennen. Der Netzstecker muß eingeführt sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden.
Der zulässige Umgebungstemperaturbereich während des Betriebs reicht von 0°C... +40°C. Während der Lagerung oder des Transports darf die Temperatur zwischen -40°C und +70°C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser gebildet, muß das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genom­men wird.
Das Oszilloskop ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub­bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei aggressiver chemischer Einwirkung betrieben werden.
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation (Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauer­betrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellbügel) zu bevorzugen.
Allgemeines
Allgemeines
Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt werden!
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärm­zeit von min. 20 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur zwischen 15°C und 30°C. Werte ohne Toleranzangabe sind Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
Garantie
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen Qualitätstest mit 10-stündigem ,,burn-in”. Im intermittie­renden Betrieb wird dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Dem folgt ein 100% Test jedes Gerätes, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft werden.
Dennoch ist es möglich, daß ein Bauteil erst nach längerer Betriebsdauer ausfällt. Daher wird auf alle Geräte eine Funktionsgarantie von 2 Jahren gewährt. Voraussetzung ist, daß im Gerät keine Veränderungen vorgenommen wurden. Für Versendungen per Post, Bahn oder Spedition wird empfohlen, die Originalverpackung zu verwenden. Transport- oder sonsti­ge Schäden, verursacht durch grobe Fahrlässigkeit, werden von der Garantie nicht erfaßt. Bei einer Beanstandung sollte man am Gehäuse des Gerätes eine stichwortartige Fehler­beschreibung anbringen. Wenn dabei gleich der Name und die Telefon-Nr. (Vorwahl und Ruf- bzw. Durchwahl-Nr. oder Abteilungsbezeichnung) für evtl. Rückfragen angegeben wird, dient dies einer beschleunigten Abwicklung.
Wartung
Verschiedene wichtige Eigenschaften des Oszilloskops sollten in gewissen Zeitabständen sorgfältig überprüft werden. Nur so besteht eine weitgehende Sicherheit, daß alle Signale mit der den technischen Daten zugrundeliegenden Exaktheit darge­stellt werden. Die im Testplan dieses Manuals beschriebenen Prüfmethoden sind ohne großen Aufwand an Meßgeräten durchführbar. Sehr empfehlenswert ist jedoch ein SCOPE- TESTER HZ60, der trotz seines niedrigen Preises Aufgaben dieser Art hervorragend erfüllt. Die Außenseite des Oszilloskops sollte regelmäßig mit einem Staubpinsel gereinigt werden. Hartnäckiger Schmutz an Gehäuse und Griff, den Kunststoff­und Aluminiumteilen läßt sich mit einem angefeuchteten Tuch (Wasser +1% Entspannungsmittel) entfernen. Bei fettigem Schmutz kann Brennspiritus oder Waschbenzin (Petroleum­äther) benutzt werden. Die Sichtscheibe darf nur mit Wasser oder Waschbenzin (aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmit­teln) gereinigt werden, sie ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien Tuch nachzureiben. Nach der Reinigung sollte sie mit einer handelsüblichen antistatischen Lösung, geeignet für Kunststoffe, behandelt werden. Keinesfalls darf die Reinigungsflüssigkeit in das Gerät gelangen. Die Anwen­dung anderer Reinigungsmittel kann die Kunststoff- und Lack­oberflächen angreifen.
wenn zuvor das Netzkabel aus der Buchse entfernt wurde. Mit einem geeigneten Schraubenzieher (Klingenbreite ca. 2mm) werden die, an der linken und rechten Seite des Sicherungs­halters befindlichen, Kunststoffarretierungen nach Innen ge­drückt. Der Ansatzpunkt ist am Gehäuse mit zwei schrägen Führungen markiert. Beim Entriegeln wird der Sicherungs­halter durch Druckfedern nach außen gedrückt und kann entnommen werden. Jede Sicherung kann dann entnommen und ebenso ersetzt werden. Es ist darauf zu achten, daß die zur Seite herausstehenden Kontaktfedern nicht verbogen wer­den. Das Einsetzen des Sicherungshalters ist nur möglich, wenn der Führungssteg zur Buchse zeigt. Der Sicherungs­halter wird gegen den Federdruck eingeschoben, bis beide Kunstoffarretierungen einrasten. Die Verwendung ,,geflick­ter” Sicherungen oder das Kurzschließen des Sicherungs­halters ist unzulässig. Dadurch entstehende Schäden fallen nicht unter die Garantieleistungen.
Sicherungstype: Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662 (evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: träge (T) 0,8A.
ACHTUNG! Im Inneren des Gerätes befindet sich im Bereich des Schaltnetzteiles eine Sicherung:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662 (evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: flink (F) 0,5A.
Diese Sicherung darf nicht vom Anwender ersetzt wer­den!
Schutzschaltung
Dieses Gerät ist mit einem Schaltnetzteil ausgerüstet, welches über Überstrom und -spannungs Schutzschaltungen verfügt. Im Fehlerfall kann ein, sich periodisch wiederholendes, ticken­des Geräusch hörbar sein.
Netzspannung
Das Gerät arbeitet mit Netzwechselspannungen von 100V bis 240V. Eine Netzspannungsumschaltung ist daher nicht vorge­sehen. Die Netzeingangssicherungen sind von außen zugäng­lich. Netzstecker-Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit. Der Sicherungshalter befindet sich über der 3poligen Netzstecker-Buchse. Ein Auswechseln der Sicherungen darf und kann (bei unbeschädigtem Sicherungshalter) nur erfolgen,
9
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
Art der Signalspannung
Der HM403 erfaßt praktisch alle sich periodisch wiederholen­den Signalarten, von Gleichspannung bis Wechselspannungen mit einer Frequenz von mindestens 40MHz (-3dB).
Der Vertikalverstärker ist so ausgelegt, daß die Übertragungs­güte nicht durch eigenes Überschwingen beeinflußt wird.
Die Darstellung einfacher elektrischer Vorgänge, wie sinusförmige HF- und NF-Signale oder netzfrequente Brumm­spannungen, ist in jeder Hinsicht problemlos. Beim Messen ist ein ab ca. 14MHz zunehmender Meßfehler zu berücksichtigen, der durch Verstärkungsabfall bedingt ist. Bei ca. 18MHz beträgt der Abfall etwa 10%, der tatsächliche Spannungswert ist dann ca. 11% größer als der angezeigte Wert. Wegen der differie­renden Bandbreiten der Vertikalverstärker (-3dB zwischen 40MHz und 38MHz), ist der Meßfehler nicht so exakt definier­bar.
Bei der Aufzeichnung rechteck- oder impulsartiger Signalspan­nungen ist zu beachten, daß auch deren Oberwellenanteile übertragen werden müssen. Die Folgefrequenz des Signals muß deshalb wesentlich kleiner sein als die obere Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers. Bei der Auswertung solcher Signale ist dieser Sachverhalt zu berücksichtigen.
Schwieriger ist das Oszilloskopieren von Signalgemischen, besonders dann, wenn darin keine mit der Folgefrequenz ständig wiederkehrenden höheren Pegelwerte enthalten sind, auf die getriggert werden kann. Dies ist z.B. bei Burst-Signalen der Fall. Um auch dann ein gut getriggertes Bild zu erhalten, ist u.U. eine Veränderung der HOLD OFF- und/oder der Zeitbasis­Feineinstellung erforderlich.
Fernseh-Video-Signale (FBAS-Signale) sind mit Hilfe des ak­tiven TV-Sync-Separator leicht triggerbar.
Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch. Beispielsweise wird bei ca. 40MHz und der kürzesten einstellbaren Ablenkzeit (10ns/cm) alle 2,8cm ein Kurvenzug geschrieben.
Für den wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleichspan­nungsverstärker hat der Vertikalverstärker-Eingang einen DC/ AC-Schalter (DC = direct current; AC = alternating current). Mit Gleichstromkopplung DC sollte nur bei vorgeschaltetem Tastteiler oder bei sehr niedrigen Frequenzen gearbeitet wer­den, bzw. wenn die Erfassung des Gleichspannungsanteils der Signalspannung unbedingt erforderlich ist.
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse können bei AC-Kopplung (Wechselstrom) des Vertikalverstärkers stö- rende Dachschrägen auftreten (AC-Grenzfrequenz ca. 1,6Hz für 3dB). In diesem Falle ist, wenn die Signalspannung nicht mit einem hohen Gleichspannungspegel überlagert ist, die DC-Kopplung vorzuziehen. Andernfalls muß vor den Eingang des auf DC-Kopplung geschalteten Meßverstärkers ein ent­sprechend großer Kondensator geschaltet werden. Dieser muß eine genügend große Spannungsfestigkeit besitzen. DC- Kopplung ist auch für die Darstellung von Logik- und Impuls­signalen zu empfehlen, besonders dann, wenn sich dabei das Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird sich das Bild bei jeder Änderung auf- oder abwärts bewegen. Reine Gleich­spannungen können nur mit DC-Kopplung gemessen werden.
Größe der Signalspannung
In der allgemeinen Elektrotechnik bezieht man sich bei Wechsel­spannungsangaben in der Regel auf den Effektivwert. Für Signalgrößen und Spannungsbezeichnungen in der Oszillo­skopie wird jedoch der Vss-Wert (Volt-Spitze-Spitze) verwen-
det. Letzterer entspricht den wirklichen Potentialverhältnissen zwischen dem positivsten und negativsten Punkt einer Span­nung.
Will man eine auf dem Oszilloskopschirm aufgezeichnete sinusförmige Größe auf ihren Effektivwert umrechnen, muß der sich in Vss ergebende Wert durch 2 x ‘2 = 2,83 dividiert werden. Umgekehrt ist zu beachten, daß in Veff angegebene sinusförmige Spannungen den 2,83fachen Potentialunterschied in Vss haben. Die Beziehungen der verschiedenen Spannungs­größen sind aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich.
Spannungswerte an einer Sinuskurve
Veff = Effektivwert; Vs = einfacher Spitzenwert; Vss = Spitze-Spitze-Wert; Vmom = Momentanwert (zeitabhängig)
Die minimal erforderliche Signalspannung am Y-Eingang für ein 1 cm hohes Bild beträgt 1mVss (±5%), wenn die Drucktaste Y- MAG. x5 gedrückt ist und der Feinstell-Knopf des auf 5mV/cm eingestellten Eingangsteilerschalters sich in seiner kalibrierten Stellung CAL. (Rechtsanschlag) befindet. Es können jedoch auch noch kleinere Signale aufgezeichnet werden. Die Ablenk­koeffizienten am Eingangsteiler sind in mVss/cm oder Vss/cm angegeben. Die Größe der angelegten Spannung ermittelt
man durch Multiplikation des eingestellten Ablenk­koeffizienten mit der abgelesenen vertikalen Bildhöhe in cm. Wird mit Tastteiler 10:1 gearbeitet, ist nochmals mit 10 zu multipilizieren. Für Amplitudenmessungen muß der Feins- teller am Eingangsteilerschalter in seiner kalibrierten Stel­lung CAL. stehen (Pfeil waagerecht nach rechts zeigend).
Wird der Feinstellknopf nach links gedreht, verringert sich die Empfindlichkeit in jeder Teilerschalterstellung mindestens um den Faktor 2,5. So kann jeder Zwischenwert innerhalb der 1-2­5 Abstufung eingestellt werden. Bei direktem Anschluß an den Y-Eingang sind Signale bis 400Vss darstellbar (Teilerschalter auf 20V/cm, Feinsteller auf Linksanschlag).
Mit den Bezeichnungen
H= Höhe in cm des Schirmbildes, U = Spannung in Vss des Signals am Y-Eingang, A = Ablenkkoeffizient in V/cm am Teilerschalter
läßt sich aus gegebenen zwei Werten die dritte Größe errech­nen:
Alle drei Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie müs­sen beim HM403 innerhalb folgender Grenzen liegen (Triggerschwelle, Ablesegenauigkeit):
H zwischen 0,5cm und 8cm, möglichst 3,2cm und 8cm, U zwischen 0,5mVss und 160Vss, A zwischen 1mV/cm und 20V/cm in 1-2-5 Teilung.
10
Beispiele:
Eingest. Ablenkkoeffizient A = 50mV/cm 0,05V/cm, abgelesene Bildhöhe H = 4,6cm, gesuchte Spannung U = 0,05x4,6 = 0,23Vss
Eingangsspannung U = 5Vss, eingestellter Ablenkkoeffizient A = 1V/cm, gesuchte Bildhöhe H = 5:1 = 5cm
Signalspannung U = 230Veff x 2x2 = 651Vss (Spannung >160Vss, mit Tastteiler 10:1 U = 65,1Vss), gewünschte Bildhöhe H = mind. 3,2cm, max. 8cm, maximaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:3,2 = 20,3V/cm, minimaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:8 = 8,1V/cm,
einzustellender Ablenkkoeffizient A = 10V/cm
Die Spannung am Y-Eingang darf 400V (unabhängig von der Polarität) nicht überschreiten. Ist das zu messende
Signal eine Wechselspannung die einer Gleichspannung über­lagert ist (Mischspannung), beträgt der höchstzulässige Ge­samtwert beider Spannungen (Gleichspannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung) ebenfalls + bzw. -400V (siehe Abbildung. Wechselspannungen, deren Mittelwert Null ist, dürfen maximal 800Vss betragen.
Beim Messen mit Tastteilern sind deren höhere Grenzwerte nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskopplung am Oszilloskop vorliegt. Für Gleichspannungsmessungen bei AC-
Eingangskopplung gilt der niedrigere Grenzwert des Oszilloskopeingangs (400V). Der aus dem Widerstand im Tastkopf und dem 1M Eingangswiderstand des Oszilloskops bestehen­de Spannungsteiler ist, durch den bei AC-Kopplung dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskondensator, für Gleich­spannungen unwirksam. Gleichzeitig wird dann der Kondensa­tor mit der ungeteilten Gleichspannung belastet. Bei Misch­spannungen ist zu berücksichtigen, daß bei AC-Kopplung deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht geteilt wird, während der Wechselspannungsanteil einer frequenzabhängigen Teilung unterliegt, die durch den kapazitiven Widerstand des Koppelkondensators bedingt ist. Bei Frequenzen 40Hz kann vom Teilungsverhältnis des Tastteilers ausgegangen werden.
In Stellung GD wird der Signalweg direkt hinter dem Y-Eingang aufgetrennt; dadurch ist der Spannungsteiler auch in diesem Falle unwirksam. Dies gilt selbstverständlich für Gleich- und Wechselspannungen.
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen können mit HAMEG-Tastteilern 10:1 Gleichspannungen bis 600V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 1200Vss gemessen werden. Mit Spezialtastteilern 100:1 (z.B. HZ53) lassen sich Gleichspannungen bis 1200V bzw. Wechsels­pannungen (mit Mittelwert Null) bis 2400Vss messen.
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
Gesamtwert der Eingangsspannung
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um 0 Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung über­lagert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur Gleichspannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC Spitze).
Zeitwerte der Signalspannung
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich wiederkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folge­frequenz. Abhängig von der Zeitbasis-Einstellung des TIME/ DIV.-Schalters können eine oder mehrere Signalperioden oder auch nur ein Teil einer Periode dargestellt werden. Die Zeit­koeffizienten sind am TIME/DIV.-Schalter in s/cm, ms/cm und µs/cm angegeben. Die Skala ist dementsprechend in drei Felder aufgeteilt. Die Dauer einer Signalperiode, bzw. eines
Teils davon, ermittelt man durch Multiplikation des betref­fenden Zeitabschnitts (Horizontalabstand in cm) mit dem am TIME/DIV.-Schalter eingestellten Zeitkoeffizienten. Dabei muß der mit einer roten Pfeil-Knopfkappe gekenn­zeichnete Zeit-Feinsteller in seiner kalibrierten Stellung CAL. stehen (Pfeil waagerecht nach rechts zeigend).
Mit den Bezeichnungen
L= Länge in cm einer Periode (Welle) auf dem Schirmbild, T = Zeit in s für eine Periode, F = Folgefrequenz in Hz, Z = Zeitkoeffizient in s/cm am Zeitbasisschalter
und der Beziehung F = 1/T lassen sich folgende Gleichungen aufstellen:
Allerdings verringert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen (siehe technische Daten HZ53). Mit einem normalen Tastteiler 10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, daß der den Teiler­Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durchschlägt, wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt werden kann. Soll jedoch z.B. nur die Restwelligkeit einer Hochspan­nung oszilloskopiert werden, genügt auch der 10:1-Tastteiler. Diesem ist dann noch ein entsprechend hochspannungsfester Kondensator (etwa 22-68nF) vorzuschalten.
Mit der auf GD geschalteten Eingangskopplung und dem Y- POS.-Einsteller kann vor der Messung eine horizontale Raster­linie als Referenzlinie für Massepotential eingestellt wer­den. Sie kann beliebig zur horizontalen Mittellinie eingestellt werden, je nachdem, ob positive und/oder negative Abwei­chungen vom Massepotential zahlenmäßig erfaßt werden sol­len.
Bei gedrückter Taste X-MAG. (x10) ist Z durch 10 zu teilen.
Alle vier Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie sollten beim
HM403 innerhalb folgender Grenzen liegen:
L zwischen 0,2 und 10cm, möglichst 4 bis 10cm, T zwischen 0,01µs und 2s, F zwischen 0,5Hz und 30MHz, Z zwischen 0,1µs/cm und 0,2s/cm in 1-2-5 Teilung
(bei ungedrückter Taste X-MAG. (x10)), und
Z zwischen 10ns/cm und 20ms/cm in 1-2-5 Teilung
(bei gedrückter Taste X-MAG. (x10)).
11
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
Beispiele:
Länge eines Wellenzugs (einer Periode) L = 7cm, eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,1µs/cm, gesuchte Periodenzeit T = 7x0,1x10 gesuchte Folgefrequenz F = 1:(0,7x10
-6
= 0,7µs
-6
) = 1,428MHz.
Zeit einer Signalperiode T = 1s, eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,2s/cm, gesuchte Länge L = 1:0,2 = 5cm.
Länge eines Brummspannung-Wellenzugs L = 1cm, eingestellter Zeitkoeffizient Z = 10 ms/cm, gesuchte Brummfrequenz F = 1:(1x10x10
-3
) = 100Hz.
TV-Zeilenfrequenz F = 15 625 Hz, eingestellter Zeitkoeffizient Z = 10µs/cm, gesuchte Länge L = 1:(15 625x10
-5
) = 6,4cm. Länge einer Sinuswelle L = min. 4cm, max. 10cm, Frequenz F = 1kHz, max. Zeitkoeffizient Z = 1:(4x10 min. Zeitkoeffizient Z = 1:(10x10
einzustellender Zeitkoeffizient Z = 0,2ms/cm, dargestellte Länge L = 1:(10
3
) = 0,25ms/cm,
3
) = 0,1ms/cm,
3
x 0,2x10–3) = 5cm.
Länge eines HF-Wellenzugs L = 1cm, eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,5µs/cm,
gedrückte Dehnungstaste X-MAG. (x 10) : Z = 50ns/cm, gesuchte Signalfreq. F = 1:(1x50x10 gesuchte Periodenzeit T = 1:(20x10
-9
) = 20MHz,
6
) = 50ns.
Ist der zu messende Zeitabschnitt im Verhältnis zur vollen Signalperiode relativ klein, sollte man mit gedehntem Zeitmaß- stab (X-MAG. (x10)) arbeiten. Die ermittelten Zeitwerte sind dann durch 10 zu dividieren. Durch Drehen des X-POS.-Knop- fes kann der interessierende Zeitabschnitt in die Mitte des Bildschirms geschoben werden.
Das Systemverhalten einer Impulsspannung wird durch deren Anstiegszeit bestimmt. Impuls-Anstiegs-/Abfallzeiten werden zwischen dem 10%- und 90%-Wert ihrer vollen Amplitude gemessen.
MAG. (x10)) ergäbe das Bildbeispiel eine gemessene Gesamt­anstiegszeit von
= 1,6cm x 0,2µs/cm : 10 = 32ns
t
ges
Bei sehr kurzen Zeiten ist die Anstiegszeit des Oszilloskop­Vertikalverstärkers und des evtl. benutzten Tastteilers geome­trisch vom gemessenen Zeitwert abzuziehen. Die Anstiegszeit des Signals ist dann
2
2
= √t
ges
- t
t
a
Dabei ist tges die gemessene Gesamtanstiegszeit, t vom Oszilloskop (beim HM403 ca. 10ns) und t Tastteilers, z.B. = 2ns. Ist t Anstiegszeit des Vertikalverstärkers vernachlässigt werden
osc
- t
2
t
die
osz
die des
größer als 100ns, kann die
ges
t
(Fehler <1%).
Obiges Bildbeispiel ergibt damit eine Signal-Anstiegszeit von
= 322 - 102 - 22 = 30,3ns
t
a
Die Messung der Anstiegs- oder Abfallzeit ist natürlich nicht auf die oben im Bild gezeigte Bild-Einstellung begrenzt. Sie ist so nur besonders einfach. Prinzipiell kann in jeder Bildlage und bei beliebiger Signalamplitude gemessen werden. Wichtig ist nur, daß die interessierende Signalflanke in voller Länge, bei nicht zu großer Steilheit, sichtbar ist und daß der Horizontalabstand bei 10% und 90% der Amplitude gemessen wird. Zeigt die Flanke Vor- oder Überschwingen, darf man die 100% nicht auf die Spitzenwerte beziehen, sondern auf die mittleren Dach­höhen. Ebenso werden Einbrüche oder Spitzen (glitches) ne­ben der Flanke nicht berücksichtigt. Bei sehr starken Ein­schwingverzerrungen verliert die Anstiegs- oder Abfall­zeitmessung allerdings ihren Sinn. Für Verstärker mit annä­hernd konstanter Gruppenlaufzeit (also gutem Impulsverhalten) gilt folgende Zahlenwert-Gleichung zwischen Anstiegszeit t (in ns) und Bandbreite B (in MHz):
a
Messung:
Die Flanke des betr. Impulses wird exakt auf 5cm Schreibhöhe eingestellt (durch Y-Teiler und dessen Feineinstellung.)
Die Flanke wird symmetrisch zur X- und Y-Mittellinie positio­niert (mit X- und Y-Pos. Einsteller).
Die Schnittpunkte der Signalflanke mit den 10%- bzw. 90%­Linien jeweils auf die horizontale Mittellinie loten und deren zeitlichen Abstand auswerten (T=LxZ).
Die optimale vertikale Bildlage und der Meßbereich für die Anstiegszeit sind in der folgenden Abbildung dargestellt. Bei einem am TIME/DIV.-Schalter eingestellten Zeitkoef­fizienten von 0,2µs/cm und gedrückter Dehnungstaste (X-
Anlegen der Signalspannung
Vorsicht beim Anlegen unbekannter Signale an den Vertikaleingang!
Ohne vorgeschalteten Tastteiler sollte der Schalter für die Signalkopplung zunächst immer auf AC und der Eingangsteiler­schalter auf 20V/cm stehen. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signalspannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, daß die Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker total übersteuert. Der Eingangsteilerschalter muß dann nach links zurückgedreht werden, bis die vertikale Auslenkung nur noch 3-8 cm hoch ist. Bei mehr als 160 Vss großer Signalamplitude ist unbedingt ein Tastteiler vorzuschal­ten. Verdunkelt sich die Strahllinie beim Anlegen des Signals sehr stark, ist wahrscheinlich die Periodendauer des Meßsignals wesentlich länger als der eingestellte Wert am TIME/DIV.- Schalter. Letzterer ist dann auf einen entsprechend größeren Zeitkoeffizienten nach links zu drehen.
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Eingang des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Meßkabel wie z.B. HZ32 und HZ34 direkt oder über einen Tastteiler 10:1 geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Meßkabel an hochohmigen Meßobjekten ist jedoch nur dann empfehlens­wert, wenn mit relativ niedrigen, sinusförmigen Frequenzen (bis etwa 50kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen muß die Meß-Spannungsquelle niederohmig, d.h. an den Kabel­Wellenwiderstand (in der Regel 50) angepaßt sein. Beson-
12
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung Bedienelemente
ders bei der Übertragung von Rechteck- und Impulssignalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand abzu­schließen. Bei Benutzung eines 50-Kabels wie z.B. HZ34 ist hierfür von HAMEG der 50-Durchgangsabschluß HZ22 er­hältlich. Vor allem bei der Übertragung von Rechtecksignalen mit kurzer Anstiegszeit werden ohne Abschluß an den Flanken und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch höherfrequente (>100kHz) Sinussignale dürfen generell nur impedanzrichtig abgeschlossen gemessen werden. Im allge­meinen halten Verstärker, Generatoren oder ihre Abschwächer die Nenn-Ausgangsspannung nur dann frequenzunabhängig ein, wenn ihre Anschlußkabel mit dem vorgeschriebenen Wi­derstand abgeschlossen wurden. Dabei ist zu beachten, daß man den Abschlußwiderstand HZ22 nur mit max. 2 Watt belasten darf. Diese Leistung wird mit 10Veff oder - bei Sinus­signal - mit 28,3Vss erreicht.
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Ab­schluß erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlußkabel direkt an den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepaßt. Mit Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur geringfügig belastet (ca. 10M II 16 pF bzw. 100M II 7pF bei HZ53). Deshalb sollte, wenn der durch den Tastteiler auftreten­de Spannungsverlust durch eine höhere Empfindlichkeits­einstellung wieder ausgeglichen werden kann, nie ohne diesen gearbeitet werden. Außer dem stellt die Längsimpedanz des Teilers auch einen gewissen Schutz für den Eingang des Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten Fertigung sind alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muß ein genauer Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden (siehe ,,Tastkopf-Abgleich”).
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder we­niger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt werden muß (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir dringend dazu, die Tastköpfe HZ51 (10:1), HZ52 (10:1 HF) und HZ54 (1:1 und 10:1) zu benutzen. Das erspart u.U. die Anschaffung eines Oszilloskops mit größerer Bandbreite und hat den Vorteil, daß defekte Einzelteile bei HAMEG bestellt und selbst ausgewechselt werden können. Die genannten Tastköpfe haben zusätzlich zur niederfrequenten Kompen­sationseinstellung einen HF-Abgleich. Damit ist mit Hilfe eines auf 1MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60, eine Gruppenlaufzeitkorrektur an der oberen Grenzfrequenz des Oszilloskops möglich. Tatsächlich werden mit diesen Tastkopf­Typen Bandbreite und Anstiegszeit des HM403 kaum merk­lich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signalform u.U. sogar noch verbessert. Auf diese Weise könnten spezifische Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nachträglich korri­giert werden.
Wenn ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet wird, muß bei Spannungen über 400V immer DC-Eingangs­kopplung benutzt werden.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge zei­gen, Gleichspannungen werden unterdrückt - belasten aber den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator. Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400V (DC + Spitze AC). Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-Eingangskopplung bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine zulässige Spannungs­festigkeit von max. 1200V (DC + Spitze AC) hat. Zur Unterdrük­kung störender Gleichspannung darf aber ein Kondensator entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brummspannungs­messung). Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangswechsels- pannung oberhalb von 20kHz frequenzabhängig begrenzt.
Deshalb muß die ,,Derating Curve des betreffenden Tastteilertyps beachtet werden.
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist die Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst immer nahe dem Meßpunkt liegen. Andernfalls können evtl. vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile das Meßergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und dick wie möglich sein. Beim Anschluß des Tastteiler-Kopfes an eine BNC-Buchse sollte ein BNC-Adapter benutzt werden, der oft als Tastteiler-Zubehör mitgeliefert wird. Damit werden Masse­und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im Meßkreis (speziell bei einem kleinen Ablenkkoeffizienten) wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht, weil da­durch Ausgleichströme in den Abschirmungen der Meßkabel fließen können (Spannungsabfall zwischen den Schutzleiter­verbindungen, verursacht von angeschlossenen fremden Netz­geräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutzkondensatoren).
Bedienelemente
Zur besseren Verfolgung der Bedienungshinweise ist das am Ende der Anleitung befindliche Frontbild zu beachten.
Die Frontplatte ist, wie bei allen HAMEG-Oszilloskopen üblich, entsprechend den verschiedenen Funktionen in Felder aufge­teilt. Oben rechts neben dem Bildschirm befindet sich der Netz­Tastenschalter (POWER) mit Symbolen für die Ein- (I) und Aus­Stellung (O) und die Netz-Anzeige (LED). Daneben sind die beiden Drehknöpfe für Helligkeit (INTENS.) und Schärfe (FOCUS) angebracht. Die mit TRACE ROTATION (Strahldrehung) be­zeichnete Öffnung (für Schraubendreher) dient zur Strahldrehung.
Im mittleren und unteren Feld befinden sich:
Die Vertikalverstärkereingänge für Kanal I (CHI = Channel I) und Kanal II (CHII = Channel II) mit den zugehörigen Eingangs­kopplungsschaltern DC-AC sowie GD und den Stellknöpfen für die Y-Position (Y-POS. = vertikale Strahllage) beider Kanäle. Ferner kann Kanal II mit seiner INV.-Taste invertiert (umgepolt) werden. Zur Empfindlichkeitseinstellung der beiden Vertikal­verstärker dienen die in VOLTS/DIV. kalibrierten Teilerschalter. Die dort aufgesetzten kleinen Pfeilknöpfe rasten am Rechts­anschlag in Kalibrationsstellung CAL. ein und verringern die Empfindlichkeit bei maximaler Linksdrehung mehr als 2,5fach. So ist jede Empfindlichkeits-Zwischenstellung wählbar. Jedem Teilerschalter ist eine Drucktaste (Y-MAG. x5) zugeordnet. Wird die Taste eingerastet, erhöht sich die Empfindlichkeit in jeder Teilerschalterstellung um den Faktor 5. Unterhalb der Teilerschalter befinden sich drei Tasten für die Betriebsart­Umschaltung der Vertikalverstärker. Sie werden nachstehend noch näher beschrieben.
Rechts davon sind die Einstellelemente für Zeitablenkung (TIME/DIV.) und Triggerung angeordnet. Sie werden nachste­hend im einzelnen erläutert. Mit dem TIME/DIV.-Zeitbasis- schalter werden die Zeitkoeffizienten in der Folge 1-2-5 ge­wählt. Zwischenwerte sind mit dem dort aufgesetzten kleinen Pfeilknopf einstellbar. Er rastet am Rechtsanschlag in der Kalibrationsstellung ein. Linksdrehung vergrößert den Zeit­koeffizienten 2,5fach. Wird die Taste X-MAG. x10 eingerastet, wird der Zeitkoeffizient um den Faktor 10 verringert.
Zur Triggerung gehören:
- AT/NM-Taste zur Umschaltung von automatischer auf
Normaltriggerung,
- LEVEL-Knopf zur Triggerpegeleinstellung,
- SLOPE-Taste (/ \) zur Wahl der Triggerflankenrichtung,
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Inbetriebnahme und Voreinstellungen
- TRIG. MODE- (Trigger) Kopplungsschalter AC-DC-LF und TV,
- ALT-Taste zur Wahl der alternierenden Triggerung von Kanal I und Kanal II im alternierenden DUAL-Betrieb (immer in Verbindung mit automatischer Triggerung).
- ~ (Netztriggerung) wenn die AT/NM- und die ALT-Taste gedrückt sind (Netztriggerung immer mit Normaltriggerung kombiniert),
- TR-LED (leuchtet bei einsetzender Triggerung).
- TRIG. EXT.-Taste zur Umschaltung von interner auf externe Triggerung und die zugehörige BNC-Buchse für das Anlegen einer Spannung zur externen Triggerung.
Ferner finden sich hier die Stellknöpfe für die X-Position (X- POS. = horizontale Strahllage) und die Holdoff-Zeit (HOLD OFF = Sperrzeit der Triggerung zwischen zwei aufeinanderfolgen­den Sägezahn-Starts). Mit der XY-Taste kann vom Zeitbasis­betrieb (Yt) auf den X-Y-Betrieb des HM403 umgeschaltet werden.
Direkt unter dem Bildschirm befindet sich links die Kalibratorfrequenz-Taste CAL., mit der die Frequenz des Kalibratorsignals von ca. 1kHz auf ca. 1MHz umgeschaltet werden kann. Daneben liegt die Ausgangsbuchse für den Kalibrator 0.2Vpp zum Abgleich von Tastteilern 10:1. Rechts sind die Buchsen für den COMPONENT TESTER mit der zugehörigen Drucktaste ON (Ein)/ OFF (Aus) angeordnet.
Alle Details sind so ausgelegt, daß auch bei Fehlbedienung kein größerer Schaden entstehen kann. Die Drucktasten besitzen im wesentlichen nur Nebenfunktionen. Man sollte daher bei Beginn der Arbeiten darauf achten, daß keine der Tasten eingedrückt ist. Die Anwendung richtet sich nach dem jeweili­gen Bedarfsfall.
Der HM403 erfaßt alle Signale von Gleichspannung bis zu einer Frequenz von mindestens 40MHz (-3dB). Bei sinusförmigen Vorgängen liegt die -6dB Grenze sogar bei 50MHz. Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch.
Beispielsweise wird bei ca. 50MHz und der kürzesten einstell­baren Ablenkzeit (10ns/cm) alle 2cm ein Kurvenzug geschrie­ben. Die Toleranz der angezeigten Werte beträgt in beiden Ablenkrichtungen nur ±3%. Alle zu messenden Größen sind daher relativ genau zu bestimmen. Jedoch ist zu berücksichti­gen, daß sich in vertikaler Richtung ab ca. 10MHz der Meßfeh­ler in Y-Richtung mit steigender Frequenz ständig vergrößert. Dies ist durch den Verstärkungsabfall des Meßverstärkers bedingt. Bei 18MHz beträgt der Abfall etwa 10%. Man muß daher bei dieser Frequenz zum gemessenen Spannungswert ca. 11% addieren. Da jedoch die Bandbreiten der Vertikal­verstärker differieren (normalerweise zwischen 40 und 38MHz), sind die Meßwerte in den oberen Grenzbereichen nicht so exakt definierbar. Hinzu kommt, daß oberhalb 40MHz mit steigender Frequenz auch die Aussteuerbarkeit der Y-Endstufe stetig abnimmt. Der Vertikalverstärker ist so ausgelegt, daß die Übertragungsgüte nicht durch eigenes Überschwingen beein­flußt wird.
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Vor der ersten Inbetriebnahme muß die Verbindung zwischen Schutzleiteranschluß und dem Netz-Schutz­leiter vor jeglichen anderen Verbindungen hergestellt sein (Netzstecker also vorher anschließen).
Es wird empfohlen, bei Beginn der Arbeiten keine der Tasten zu drücken und die 3 Bedienungsknöpfe mit Pfeilen in ihre kalibrierte Stellung CAL. einzurasten. Die auf den Knopfkappen angebrachten Striche sollen etwa
senkrecht nach oben zeigen (Mitte des Einstellbereiches). Der TRIG. MODE-Schalter sollte in der obersten Stellung (AC) stehen.
Mit der roten Netztaste POWER wird das Gerät in Betrieb gesetzt. Der Betriebszustand wird durch Aufleuchten einer LED angezeigt. Wird nach ca. 20 Sekunden Anheizzeit kein Strahl sichtbar, ist möglicherweise der INTENS.-Einsteller nicht genügend aufgedreht, bzw. der Zeitbasis-Generator wird nicht ausgelöst. Außerdem können auch die POS.-Einsteller ver­stellt sein. Es ist dann nochmals zu kontrollieren, ob entspre­chend den Hinweisen alle Knöpfe und Tasten in den richtigen Positionen stehen. Dabei ist besonders auf die Taste AT/NM zu achten. Ohne angelegte Meßspannung wird die Zeitlinie nur dann sichtbar, wenn sich diese Taste ungedrückt in der AT- Stellung (Automatische Triggerung) befindet. Erscheint nur ein Punkt (Vorsicht, Einbrenngefahr!), ist wahrscheinlich die Taste XY gedrückt. Sie ist dann auszulösen. Ist die Zeitlinie sichtbar, wird am INTENS-Knopf eine mittlere Helligkeit und am Knopf FOCUS die maximale Schärfe eingestellt. Dabei sollte sich die Eingangskopplungs-Drucktaste GD (CH.I) in Raststellung GD (ground = Masse) befinden. Der Eingang ist dann aufgetrennt, damit eventuell am Eingang anliegende Signalspannungen unbelastet bleiben; denn der sonst mit dem Eingang verbunde­ne Vertikalverstärker wird kurzgeschlossen. Damit ist sicherge­stellt, daß keine Störspannungen von außen die Fokussierung beeinflussen können.
Zur Schonung der Strahlröhre sollte immer nur mit jener Strahl­intensität gearbeitet werden, die Meßaufgabe und Umgebungs­beleuchtung gerade erfordern. Besondere Vorsicht ist bei stehendem, punktförmigen Strahl geboten. Zu hell einge­stellt, kann dieser die Leuchtschicht der Röhre beschädigen. Ferner schadet es der Kathode der Strahlröhre, wenn das Oszilloskop oft kurz hintereinander aus- und eingeschaltet wird.
Strahldrehung TRACE ROTATION
Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich erdmagnetische Einwirkungen auf die horizontale Strahl­lage nicht ganz vermeiden. Das ist abhängig von der Aufstellrichtung des Oszilloskops am Arbeitsplatz. Dann verläuft die horizontale Strahllinie in Schirmmitte nicht exakt parallel zu den Rasterlinien. Die Korrektur weni­ger Winkelgrade ist an einem Potentiometer hinter der mit TRACE ROTATION bezeichneten Öffnung mit einem kleinen Schraubendreher möglich.
Tastkopf-Abgleich und Anwendung
Damit der verwendete Tastteiler die Form des Signals unver­fälscht wiedergibt, muß er genau an die Eingangsimpedanz des Vertikalverstärkers angepaßt werden. Ein im HM403 eingebau- ter Generator liefert hierzu ein Rechtecksignal mit sehr kurzer Anstiegszeit (<4ns am 0,2Vpp Ausgang) und Frequenzen von ca. 1kHz oder 1MHz. Das Rechtecksignal kann der konzentri­schen Buchsen unterhalb des Bildschirms entnommen wer­den. Die Buchse liefert 0.2Vss ±1% für Tastteiler 10:1. Diese Spannung entspricht einer Bildschirmamplitude von 4cm Höhe, wenn der Eingangsteilerschalter auf den Ab­lenkkoeffizienten 5mV/cm eingestellt ist. Der Innendurch­messer der Buchsen beträgt 4,9mm und entspricht dem (an Bezugspotential liegenden) Außendurchmesser des Abschirm­rohres von modernen Tastköpfen der Serie F (international vereinheitlicht). Nur hierdurch ist eine extrem kurze Masse­verbindung möglich, die für hohe Signalfrequenzen und eine unverfälschte Kurvenform-Wiedergabe von nicht-sinusförmigen Signalen Voraussetzung ist.
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Betriebsarten der Vertikalverstärker
Abgleich 1kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert die kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teiler­verhältnis wie die ohmsche Spannungsteilung. Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe Spannungs­teilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1 oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien (siehe ,,Strahl- drehung TRACE ROTATION“).
Tastteiler 10:1 an den INPUT CH I-Eingang anschließen, keine Taste drücken, Eingangskopplung auf DC stellen, Eingang­steiler auf 5mV/cm und TIME/DIV.-Schalter auf 0.2ms/cm schalten (beide Feinregler in Kalibrationsstellung CAL.), Tastkopf in die CALIBRATOR-Buchse einstecken.
Auf dem Bildschirm sind 2 Wellenzüge zu sehen. Nun ist der NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der Tastkopfinformation zu entnehmen ist. Mit dem beigegebe­nen Isolierschraubendreher ist der Trimmer so abzugleichen, bis die oberen Dächer des Rechtecksignals exakt parallel zu den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe Bild 1kHz). Dann sollte die Signalhöhe 4cm ±1,2mm (= 3%) sein. Die Signal­flanken sind in dieser Einstellung unsichtbar.
Abgleich 1MHz
Ein HF-Abgleich ist bei den Tastköpfen HZ51, 52 und 54 möglich. Diese besitzen Entzerrungsglieder (R-Trimmer in Kom­bination mit Kondensatoren), mit denen es möglich ist, den Tastkopf auf einfachste Weise im Bereich der oberen Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen. Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal mög­liche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine weit­gehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Dadurch werden Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen, Abrun­dung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in der Nähe der Anstiegsflanke auf ein Minimum begrenzt. Die Band­breite des Oszilloskops wird also bei Benutzung der Tastköpfe HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme von Kurvenform­verzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für diesen HF-Ab­gleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit (ty­pisch 4ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50), der bei einer Frequenz von 1MHz eine Spannung von 0,2Vss abgibt. Der Kalibratorausgang des HM403 erfüllt diese Bedingungen, wenn die CAL.-Taste gedrückt ist (1MHz).
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den INPUT CH I­Eingang anschließen, nur Kalibrator-Taste 1MHz drücken, Eingangskopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV.-Schalter auf 0.1µs/cm stellen (beide Feinregler in Kalibrationsstellung CAL.). Tastkopf in Buchse 0.2Vpp einstek- ken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellenzug zu sehen, dessen Rechteckflanken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der HF­Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsflanke und die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation ist der Tastkopfinformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke.Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem Dach,
somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, daß der Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach weder zu stark verrundet noch mit Überschwingen erfolgt. Tastköpfe mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu Tastköpfen mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß einfa­cher abzugleichen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte den Vorteil, daß sie eine optimalere Anpassung zulassen.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1MHz die Signal­höhe am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben wie oben beim 1kHz-Abgleich angegeben.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reihenfolge erst 1kHz­, dann 1MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt werden muß, und daß die Kalibrator-Frequenzen 1kHz und 1MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Fer­ner weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab. Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerabgleich (oder eine Ablenkkoeffizientenkontrolle) sind horizontale Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential am negativen Impuls­dach. Frequenz und Tastverhältnis sind dabei nicht kritisch.
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die gewünschte Betriebsart der Vertikalverstärker wird mit den 3 unterhalb der Teilerschalter befindlichen Tasten gewählt. Für Mono-Betrieb werden alle Tasten ausgerastet. Dann ist nur Kanal I betriebsbereit.
Bei Mono-Betrieb mit Kanal II ist die Taste CH I/II zu drücken. Diese Taste trägt zusätzlich die Bezeichnung TRIG. I/II, weil damit gleichzeitig die Kanalumschaltung der Triggerung er­folgt.
Wird die Taste DUAL gedrückt, arbeiten beide Kanäle. Bei dieser Tastenstellung erfolgt die Aufzeichnung zweier Vor­gänge nacheinander (alternate mode). Die Signalbilder aus beiden Kanälen werden zwar nur abwechselnd einzeln dar­gestellt, sind aber bei schneller Zeitablenkung scheinbar bei­de gleichzeitig sichtbar. Für das Oszilloskopieren langsam verlaufender Vorgänge mit Zeitkoeffizienten ³1ms/cm ist die­se Betriebsart nicht geeignet. Das Schirmbild flimmert dann zu stark, oder es scheint zu springen. Drückt man noch die Taste CHOP., werden beide Kanäle innerhalb einer Ablenk­periode mit einer hohen Frequenz ständig umgeschaltet (chop mode). Auch langsam verlaufende Vorgänge werden dann flimmerfrei aufgezeichnet. Für Oszillogramme mit höherer Folgefrequenz ist diese Art der Kanalumschaltung nicht sinn­voll.
Ist nur die Taste ADD gedrückt, werden die Signale beider Kanäle algebraisch addiert (I ±II). Ob sich hierbei die Summe oder die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der Phasenlage bzw. Polung der Signale selbst und von der Stel­lung der INV. (invertieren) -Taste ab.
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Betriebsarten der Vertikalverstärker
Gleichphasige Eingangsspannungen:
INV.-Taste ungedrückt = Summe. INV.-Taste gedrückt = Differenz.
Gegenphasige Eingangsspannungen:
INV.-Taste ungedrückt = Differenz. INV.-Taste gedrückt = Summe.
In der ADD-Betriebsart ist die vertikale Strahllage von der Y­POS.-Einstellung beider Kanäle abhängig. Das heißt die Y.POS.-
Einstellung wird addiert, kann aber nicht mit INV. (invertieren) beeinflußt werden.
Signalspannungen zwischen zwei hochliegenden Schaltungs­punkten werden oft im Differenzbetrieb beider Kanäle gemes- sen. Als Spannungsabfall an einem bekannten Widerstand lassen sich so auch Ströme zwischen zwei hochliegenden Schaltungsteilen bestimmen. Allgemein gilt, daß bei der Dar­stellung von Differenzsignalen die Entnahme der beiden Signals­pannungen nur mit Tastteilern absolut gleicher Impedanz und Teilung erfolgen darf. Für manche Differenzmessungen ist es vorteilhaft, die galvanisch mit dem Schutzleiter verbundenen Massekabel beider Tastteiler nicht mit dem Meßobjekt zu verbinden. Hierdurch können eventuelle Brumm- oder Gleichtaktstörungen verringert werden.
XY-Betrieb
Für XY-Betrieb wird die Taste XY betätigt. Das X-Signal wird über den Eingang von Kanal I zugeführt. Eingangsteiler und
Feinregler von Kanal I werden im XY-Betrieb für die Amplitudeneinstellung in X-Richtung benutzt. Zur horizon-
talen Positionseinstellung ist aber der X-POS.-Regler zu benut­zen. Der Y-Positionsregler von Kanal I ist im XY-Betrieb abge­schaltet. Max. Empfindlichkeit und Eingangsimpedanz sind nun in beiden Ablenkrichtungen gleich. Die X-MAG. (x10) Funktion ist im XY-Betrieb abgeschaltet. Die Grenzfrequenz in X-Richtung ist 2,5 MHz (-3dB). Jedoch ist zu beachten, daß schon ab 50 kHz zwischen X und Y eine merkliche, nach höheren Frequenzen ständig zunehmende Phasendifferenz auftritt. Eine Umpolung des Y-Signals mit der INV.-Taste von Kanal II ist möglich!
Der XY-Betrieb mit Lissajous-Figuren erleichtert oder er­möglicht gewisse Meßaufgaben:
- Vergleich zweier Signale unterschiedlicher Frequenz oder Nachziehen der einen Frequenz auf die Frequenz des ande­ren Signals bis zur Synchronisation. Das gilt auch noch für ganzzahlige Vielfache oder Teile der einen Signalfrequenz.
- Phasenvergleich zwischen zwei Signalen gleicher Frequenz.
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur
Die folgenden Bilder zeigen zwei Sinus-Signale gleicher Fre­quenz und Amplitude mit unterschiedlichen Phasenwinkeln.
Die Berechnung des Phasenwinkels oder der Phasen­verschiebung zwischen den X- und Y-Eingangsspannungen
(nach Messung der Strecken a und b am Bildschirm) ist mit den folgenden Formeln und einem Taschenrechner mit Winkel­funktionen ganz einfach, und übrigens unabhängig von den
Ablenkamplituden auf dem Bildschirm, durchzuführen.
Hierbei muß beachtet werden:
- Wegen der Periodizität der Winkelfunktionen sollte die
rechnerische Auswertung auf Winkel ≤90° begrenzt wer­den. Gerade hier liegen die Vorteile der Methode.
- Keine zu hohe Meßfrequenz benutzen. Oberhalb 220kHz kann die gegenseitige Phasenverschiebung der beiden Oszilloskop-Verstärker des HM403 im XY-Betrieb einen Winkel von 3° überschreiten.
- Aus dem Schirmbild ist nicht ohne weiteres ersichtlich, ob die Testspannung gegenüber der Bezugsspannung vor- oder nacheilt. Hier kann ein CR-Glied vor dem Testspannungs­eingang des Oszilloskops helfen. Als R kann gleich der 1MΩ- Eingangswiderstand dienen, so daß nur ein passender Kon­densator C vorzuschalten ist. Vergrößert sich die Öffnungs- weite der Ellipse (gegenüber kurzgeschlossenem C), dann eilt die Testspannung vor und umgekehrt. Das gilt aber nur im Bereich bis 90° Phasenverschiebung. Deshalb sollte C genügend groß sein und nur eine relativ kleine, gerade gut beobachtbare Phasenverschiebung bewirken.
Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen oder ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem Bildschirm abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung (INTENS-Knopf) kann dieser Punkt in die Leuchtschicht einbrennen, was entwe­der einen bleibenden Helligkeitsverlust oder, im Extremfall, eine vollständige Zerstörung der Leuchtschicht an diesem Punkt verursacht.
Phasendifferenz-Messung im Zweikanal-Betrieb
Eine größere Phasendifferenz zwischen zwei Eingangssignalen gleicher Frequenz und Form läßt sich sehr einfach im Zwei­kanalbetrieb (Taste DUAL gedrückt) am Bildschirm messen. Die Zeitablenkung wird dabei von dem Signal getriggert, das als Bezug (Phasenlage 0) dient. Das andere Signal kann dann einen vor- oder nacheilenden Phasenwinkel haben. Für Fre­quenzen ≥1kHz wird alternierende Kanalumschaltung gewählt; für Frequenzen <1kHz ist der Chopper-Betrieb geeigneter (weniger Flackern). Die Ablesegenauigkeit wird hoch, wenn auf dem Schirm nicht viel mehr als eine Periode und etwa gleiche Bildhöhe beider Signale eingestellt wird. Zu dieser Einstellung können ohne Einfluß auf das Ergebnis auch die Feinregler für Amplitude und Zeitablenkung und der LEVEL- Knopf benutzt werden. Beide Zeitlinien werden vor der Mes­sung mit den Y-POS.-Knöpfen auf die horizontale Raster- Mittellinie eingestellt. Bei sinusförmigen Signalen beobach­tet man die Nulldurchgänge; die Sinuskuppen sind weniger geeignet. Ist ein Sinussignal durch geradzahlige Harmonische merklich verzerrt (Halbwellen nicht spiegelbildlich zur X-Ach­se) oder wenn eine Offset-Gleichspannung vorhanden ist, empfiehlt sich AC-Kopplung für beide Kanäle. Handelt es sich um Impulssignale gleicher Form, liest man an steilen Flanken ab.
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Triggerung und Zeitablenkung
Phasendifferenzmessung im Zweikanalbetrieb
t = Horizontalabstand der Nulldurchgänge in cm. T = Horizontalabstand für eine Periode in cm.
Im Bildbeispiel ist t = 3cm und T = 10cm. Daraus errechnet sich eine Phasendifferenz in Winkelgraden von
oder in Bogengrad ausgedrückt
tor oder einem Demodulator) extern getriggert werden). Inter­ne Triggerung ist unter Zuhilfenahme des Zeit-Feinstellers oft möglich.
Figur 2 Amplitudenmodulierte Schwingung: F = 1MHz; f = 1kHz; m = 50%; UT = 28,3mVeff.
Oszilloskop-Einstellung für ein Signal entsprechend Figur 2: Keine Taste drücken. Y: CH I; 20mV/cm; AC. TIME/DIV.: 0.2ms/cm. Triggerung: NM (NORMAL); AC; int. mit Zeit-Feinsteller (oder externe Triggerung).
Liest man die beiden Werte a und b vom Bildschirm ab, so errechnet sich der Modulationsgrad aus
Relativ kleine Phasenwinkel bei nicht zu hohen Frequenzen lassen sich genauer im XY-Betrieb mit Lissajous-Figur messen.
Messung einer Amplitudenmodulation
Die momentane Amplitude u im Zeitpunkt t einer HF-Träger­spannung, die durch eine sinusförmige NF-Spannung unverzerrt amplitudenmoduliert ist, folgt der Gleichung
Hierin ist
T = unmodulierte Trägeramplitude,
U
ΩΩ
ππ
= 2
πF = Träger-Kreisfrequenz,
ΩΩ
ππ
ωω
ππ
ω = 2
πf = Modulationskreisfrequenz,
ωω
ππ
m = Modulationsgrad (i.a. ≤ 1 100%).
Neben der Trägerfrequenz F entstehen durch die Modulation die untere Seitenfrequenz F-f und die obere Seitenfrequenz
F+f.
Figur 1
Spektrumsamplituden und -frequenzen bei AM (m = 50%)
Das Bild der amplitudenmodulierten HF-Schwingung kann mit dem Oszilloskop sichtbar gemacht und ausgewertet wer­den, wenn das Frequenzspektrum innerhalb der Oszilloskop­Bandbreite liegt. Die Zeitbasis wird so eingestellt, daß mehre­re Wellenzüge der Modulationsfrequenz sichtbar sind. Genau genommen sollte mit Modulationsfrequenz (vom NF-Genera-
Hierin ist a = UT (1+m) und b = UT (1-m).
Bei der Modulationsgradmessung können die Feinstellknöpfe für Amplitude und Zeit beliebig verstellt sein. Ihre Stellung geht nicht in das Ergebnis ein.
Triggerung und Zeitablenkung
Die zeitliche Änderung einer zu messenden Spannung (Wechsel­spannung) ist im Yt-Betrieb darstellbar. Hierbei lenkt das Meßsignal den Elektronenstrahl in Y-Richtung ab, während der Zeitablenkgenerator den Elektronenstrahl mit einer konstan­ten, aber wählbaren Geschwindigkeit von links nach rechts über den Bildschirm bewegt (Zeitablenkung).
Im allgemeinen werden sich periodisch wiederholende Spannungsverläufe mit sich periodisch wiederholender Zeitab­lenkung dargestellt. Um eine stehende auswertbare Darstel­lung zu erhalten, darf der jeweils nächste Start der Zeitab­lenkung nur dann erfolgen, wenn die gleiche Position (Span­nungshöhe und Flankenrichtung) des Signalverlaufes vorliegt, an dem die Zeitablenkung auch zuvor ausgelöst (getriggert) wurde. Eine Gleichspannung kann folglich nicht getriggert werden, was aber auch nicht erforderlich ist, da eine zeitliche Änderung nicht erfolgt.
Die Triggerung kann durch das Meßsignal selbst (interne Triggerung) oder durch eine extern zugeführte, mit dem Meßsignal synchrone, Spannung erfolgen (externe Triggerung). Die Triggerspannung muß eine gewisse Mindestamplitude haben, damit die Triggerung überhaupt einsetzt. Diesen Wert nennt man Triggerschwelle. Sie wird mit einem Sinussignal bestimmt. Wird die Triggerspannung intern dem Meßsignal entnommen, kann als Triggerschwelle die vertikale Bildschirm- höhe in mm angegeben werden, bei der die Triggerung gerade einsetzt, das Signalbild stabil steht und die TR-LED zu leuchten beginnt. Die interne Triggerschwelle beim HM403 ist mit 5mm spezifiziert. Wird die Triggerspannung extern zuge-
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Triggerung und Zeitablenkung
führt, ist sie an der TRIG. EXT.-Buchse in Vss zu messen. In gewissen Grenzen kann die Triggerspannung viel höher sein als an der Triggerschwelle. Im allgemeinen sollte der 20fache Wert nicht überschritten werden.
Der HM403 hat zwei Trigger-Betriebsarten, die nachstehend beschrieben werden.
Automatische Spitzenwert-Triggerung
Steht die Taste AT/NM ungedrückt in Stellung AT (Automatic Triggering), wird die Zeitablenkung auch dann periodisch aus­gelöst, wenn keine Meßwechselspannung oder externe Triggerwechselspannung anliegt. Ohne Meßwechselspannung sieht man dann eine Zeitlinie (von der ungetriggerten, also freilaufenden Zeitablenkung), die auch eine Gleichspannung anzeigen kann.
Bei anliegender Meßspannung beschränkt sich die Bedienung im wesentlichen auf die richtige Amplituden- und Zeitbasis­Einstellung bei immer sichtbarem Strahl. Der LEVEL-Einsteller ist bei automatischer Spitzenwert-Triggerung wirksam. Der
LEVEL-Einstellbereich stellt sich automatisch auf die Spitze­Spitze-Amplitude des gerade angelegten Signals ein und wird
damit unabhängiger von der Signal-Amplitude und -Form. Bei­spielsweise darf sich das Tastverhältnis von rechteckförmigen Spannungen zwischen 1 : 1 und 100 : 1 ändern, ohne daß die Triggerung ausfällt.
Es ist dabei unter Umständen erforderlich, daß der LEVEL- Einsteller fast an den Anschlag zu stellen ist. Bei der nächsten Messung kann es erforderlich werden, den LEVEL-Einsteller auf die Bereichsmitte zu stellen.
Diese Einfachheit der Bedienung empfiehlt die automatische Spitzenwert-Triggerung für alle unkomplizierten Meßaufgaben. Sie ist aber auch die geeignete Betriebsart für den Einstieg bei diffizilen Meßproblemen, nämlich dann, wenn das Meßsignal selbst in Bezug auf Amplitude, Frequenz oder Form noch weitgehend unbekannt ist.
Mit automatischer Spitzenwert-Triggerung werden alle Para­meter voreingestellt, dann kann der Übergang auf Normaltrig­gerung erfolgen.
Die automatische Spitzenwert-Triggerung ist unabhängig von der Triggerquelle und ist sowohl bei interner wie auch externer Triggerung anwendbar. Sie arbeitet oberhalb 20Hz.
In Kombination mit alternierender Triggerung (Taste ALT. ge­drückt) wird die Spitzenwerterfassung abgeschaltet, während die Triggerautomatik erhalten bleibt. Der LEVEL-Einsteller ist dann unwirksam (Triggerpunkt 0 Volt).
Normaltriggerung
Signale sind der Zeit-Feinstellknopf und die HOLDOFF-Zeit- einstellung, die weiter unten besprochen wird.
Flankenrichtung
Die Triggerung kann bei automatischer und bei Normal­triggerung durch eine steigende oder eine fallende Triggerspannungsflanke ausgelöst werden. Die Flanken­richtung ist mit der Taste SLOPE wählbar. Das / -Symbol (ungedrückte Taste) bedeutet eine Flanke, die vom negativen Potential kommend zum positiven Potential ansteigt. Das hat mit Null- oder Massepotential und absoluten Spannungs­werten nichts zu tun. Die positive Flankenrichtung kann auch im negativen Teil einer Signalkurve liegen. Eine fallende Flanke ( \ -Symbol) löst die Triggerung sinngemäß aus, wenn die Taste SLOPE gedrückt ist. Dies gilt bei automatischer und bei Normaltriggerung.
Triggerkopplung
Die Ankopplungsart und der Durchlaß-Frequenzbereich des Triggersignals kann am TRIG. MODE-Umschalter gewählt werden.
AC: Triggerbereich <20Hz bis 100MHz.
Dies ist die am häufigsten zum Triggern benutzte Kopplungs­art. Unterhalb 20Hz und oberhalb 100MHz steigt die Triggerschwelle zunehmend an.
DC: Triggerbereich 0 bis 100MHz.
DC-Triggerung ist dann zu empfehlen, wenn bei ganz langsamen Vorgängen auf einen bestimmten Pegelwert des Meßsignals getriggert werden soll oder wenn impuls­artige Signale mit sich während der Beobachtung ständig ändernden Tastverhältnissen dargestellt werden müssen.
Bei interner DC- oder LF-Triggerkopplung sollte immer mit Normaltriggerung und LEVEL-Einstellung gearbei­tet werden.
LF: Triggerbereich 0 bis 1,5kHz (Tiefpaß).
Die LF-Stellung ist häufig für niederfrequente Signale bes­ser geeignet als die DC-Stellung, weil Rauschgrößen inner­halb der Triggerspannung stark unterdrückt werden. Das vermeidet oder verringert im Grenzfall Jittern oder Doppel­schreiben, insbesondere bei sehr kleinen Eingangs­spannungen. Oberhalb 1,5kHz steigt die Triggerschwelle zunehmend an.
TV (Videosignal-Triggerung)
Steht der TRIG. MODE-Umschalter in Stellung TV, wird der TV-Synchronimpuls-Separator wirksam. Er trennt die
Synchronimpulse vom Bildinhalt und ermöglicht eine von Bildinhaltänderungen unabhängige Triggerung von Video­signalen.
Mit Normaltriggerung (gedrückte Taste AT/NM) und passen­der LEVEL-Einstellung kann die Auslösung, bzw. Triggerung der Zeitablenkung an jeder Stelle einer Signalflanke erfolgen. Der mit dem LEVEL-Knopf erfaßbare Triggerbereich ist stark abhängig von der Amplitude des Triggersignals. Ist bei interner Triggerung die Bildhöhe kleiner als 1cm, erfordert die Einstel­lung wegen des kleinen Fangbereichs etwas Feingefühl.
Bei falscher LEVEL-Einstellung ist der Bildschirm dunkel.
Mit Normaltriggerung sind auch komplizierte Signale triggerbar. Bei Signalgemischen ist die Triggermöglichkeit abhängig von gewissen periodisch wiederkehrenden Pegelwerten, die u.U. erst bei gefühlvollem Drehen des LEVEL-Knopfes gefunden werden. Weitere Hilfsmittel zur Triggerung sehr schwieriger
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Abhängig vom Meßpunkt, sind Videosignale (FBAS- bzw. BAS­Signale = Farb-Bild-Austast-Synchron-Signale) als positiv oder negativ gerichtetes Signal zu messen. Nur bei richtiger Einstel­lung der SLOPE-Taste ( Bildinhalt getrennt. Die Flankenrichtung der Vorderflanke der Synchronimpulse ist für die Einstellung der SLOPE-Taste maßgebend; dabei darf die Invertierungs-Taste (INV.) nicht gedrückt sein. Ist die Spannung der Synchronimpulse am Meßpunkt positiver als der Bildinhalt, muß sich die SLOPE­Taste in Stellung / (ungedrückt) befinden. Befinden sich die Synchronimpulse unterhalb des Bildinhalts, ist deren Vorder­flanke fallend (negativ). Dann muß sich die SLOPE-Taste in Stellung \ (gedrückt) befinden. Bei falscher Flankenrichtungs­wahl erfolgt die Darstellung unstabil bzw. ungetriggert, da dann der Bildinhalt die Triggerung auslöst.
) werden die Synchronimpulse vom
Triggerung und Zeitablenkung
Die Videosignaltriggerung muß im Automatikbetrieb erfol­gen. Bei interner Triggerung muß die Signalhöhe der Synchron­impulse mindestens 5mm betragen. Bei gedrückter AT/NM- Taste kann die Videotriggerung nicht korrekt arbeiten.
Das Synchronsignal besteht aus Zeilen- und Bildsynchron­impulsen, die sich unter anderem auch durch ihre Pulsdauer unterscheiden. Sie beträgt bei Zeilensynchronimpulsen ca. 5µs von 64µs für eine Zeile. Bildsynchronimpulse bestehen aus mehreren Pulsen, die jeweils ca. 28µs lang sind und mit jedem Halbbildwechsel im Abstand von 20ms vorkommen. Beide Synchronimpulsarten unterscheiden sich somit durch ihre Zeit­dauer und durch ihre Wiederholfrequenz. Es kann sowohl mit Zeilen- als auch mit Bildsynchronimpulsen getriggert werden.
Die Umschaltung zwischen Bild- und Zeilen-Synchronimpuls­Triggerung erfolgt bei TV-Triggerung automatisch durch den TIME/DIV.-Schalter.
In den Stellungen von .2s/div. bis 1ms/div. erfolgt die Triggerung auf Bildsynchronimpulse.
Im Bereich von .5ms/div. bis .1µs/div wird mit den Zeilen-
synchronimpulsen getriggert.
Bildsynchronimpuls-Triggerung
Es ist ein dem Meßzweck entsprechender Zeitkoeffizient am TIME/DIV.-Schalter zu wählen. In der 2ms/div.-Stellung wird ein vollständiges Halbbild dargestellt. Am linken Bildrand ist der auslösende Bildsynchronimpuls und am rechten Bildschirmrand der, aus mehreren Pulsen bestehende, Bildsynchronimpuls für das nächste Halbbild zu sehen. Das nächste Halbbild wird unter diesen Bedingungen nicht dargestellt. Der diesem Halbbild folgende Bildsynchronimpuls löst erneut die Triggerung und die Darstellung aus. Bei Linksanschlag des HOLD OFF-Eins­tellers wird unter diesen Bedingungen jedes 2. Halbbild ange­zeigt. Auf welches Halbbild getriggert wird, unterliegt dem Zufall. Durch kurzzeitiges Unterbrechen der Triggerung (z.B. TRIG. EXT. ein- und ausrasten) kann auch zufällig auf das andere Halbbild getriggert werden. Eine X-Dehnung der Dar­stellung kann durch Drücken der X-MAG. x10 -Taste erreicht werden; damit werden einzelne Zeilen erkennbar. Vom Bildsynchronimpuls ausgehend kann eine X-Dehnung auch mit dem TIME/DIV.-Knopf vorgenommen werden, in dem dieser bis zur 1ms/div.-Stellung nach rechts gedreht wird. Allerdings ergibt sich dadurch eine scheinbar ungetriggerte Darstellung, weil dann jedes Halbbild zu sehen ist. Dies ist durch den Versatz der Zeilensynchronimpulse bedingt, der zwischen den beiden Halbbildern eine halbe Zeilenlänge beträgt.
Zeilensynchronimpuls-Triggerung
Zur Zeilentriggerung muß sich der TIME/DIV.-Schalter im Bereich von .5ms/div. bis .1µs/div. befinden. Um einzelne Zeilen darstellen zu können, ist die TIME/DIV.-Schalterstellung von 10µs/div. empfehlenswert. Es werden dann ca. 1½ Zeilen sichtbar.
Im allgemeinen hat das komplette Videosignal einen starken Gleichspannungsanteil. Bei konstantem Bildinhalt (z.B. Test­bild oder Farbbalkengenerator) kann der Gleichspannungsanteil ohne weiteres durch AC-Eingangskopplung des Oszilloskop­Verstärkers unterdrückt werden. Bei wechselndem Bildinhalt (z.B. normales Programm) empfiehlt sich aber DC-Eingangs- kopplung, weil das Signalbild sonst mit jeder Bildinhaltänderung die vertikale Lage auf dem Bildschirm ändert.
Mit dem Y-POS.-Knopf kann der Gleichspannungsanteil im­mer so kompensiert werden, daß das Signalbild in der Bildschirmrasterfläche liegt. Das komplette Videosignal soll-
te bei DC-Kopplung eine vertikale Höhe von 6cm nicht über­schreiten.
Die Sync-Separator-Schaltung wirkt ebenso bei externer Triggerung. Selbstverständlich muß der Spannungsbereich (0,3Vss bis 3Vss) für die externe Triggerung eingehalten werden. Ferner ist auf die richtige Flankenrichtung zu achten, die ja bei externer Triggerung nicht mit der Richtung des Signal-Synchronimpulses übereinstimmen muß. Beides kann leicht kontrolliert werden, wenn die externe Triggerspannung selbst erst einmal (bei interner Triggerung) dargestellt wird.
Netztriggerung
Zur Triggerung mit Netzfrequenz müssen die Tasten AT/NM und ALT eingerastet (gedrückt) sein (~ -Symbol). Dann wird eine Spannung aus dem Netzteil als netzfrequentes Triggersignal (50/60Hz) genutzt und es liegt Normaltriggerung vor.
Diese Triggerart ist unabhängig von Amplitude und Frequenz des Y-Signals und empfiehlt sich für alle Signale, die netz­synchron sind. Dies gilt ebenfalls in gewissen Grenzen für ganzzahlige Vielfache oder Teile der Netzfrequenz. Die Netztriggerung erlaubt eine Signaldarstellung auch unterhalb der Triggerschwelle. Sie ist deshalb u.a. besonders geeignet zur Messung kleiner Brummspannungen von Netzgleichrich­tern oder netzfrequenten Einstreuungen in eine Schaltung.
Mit der SLOPE-Taste wird bei Netztriggerung nicht zwischen steigender oder fallender Flanke, sondern zwischen der positi­ven und der negativen Halbwelle gewählt (evtl. Netzstecker umpolen). Die automatisch vorgegebene Normaltriggerung ermöglicht es, den Triggerpunkt mit dem LEVEL-Einsteller über einen gewissen Bereich der gewählten Halbwelle zu verschie­ben.
Netzfrequente magnetische Einstreuungen in eine Schaltung können mit einer Spulensonde nach Richtung (Ort) und Ampli­tude untersucht werden. Die Spule sollte zweckmäßig mit möglichst vielen Windungen dünnen Lackdrahtes auf einen kleinen Spulenkörper gewickelt und über ein geschirmtes Kabel an einen BNC-Stecker (für den Oszilloskop-Eingang) angeschlossen werden. Zwischen Stecker- und Kabel-Innen­leiter ist ein kleiner Widerstand von mindestens 100 einzu­bauen (Hochfrequenz-Entkopplung). Es kann zweckmäßig sein, auch die Spule außen statisch abzuschirmen, wobei keine Kurzschlußwindungen auftreten dürfen. Durch Drehen der Spule in zwei Achsrichtungen lassen sich Maximum und Mini­mum am Meßort feststellen.
Alternierende Triggerung
Mit alternierender Triggerung (Taste ALT gedrückt) kann nur bei alternierendem DUAL-Betrieb auch von beiden Kanälen gleichzeitig intern getriggert werden. Die beiden Signal­frequenzen können dabei zueinander asynchron sein; aller­dings kann die Phasendifferenz nicht mehr ermittelt werden. Zur Vermeidung von Triggerproblemen, bedingt durch Gleich­spannungsanteile, ist AC-Eingangskopplung für beide Kanäle empfehlenswert.
Die interne Triggerquelle wird bei alternierender Triggerung entsprechend der alternierenden Kanalumschaltung nach je­dem Zeitablenkvorgang umgeschaltet. Daher muß die Amplitu­de beider Signale für die Triggerung ausreichen.
Mit der Umschaltung auf alternierende Triggerung wird die Spitzenwerterfassung bei automatischer Triggerung (AT) ab­geschaltet. Der Triggerpunkt beträgt dann 0 Volt und der LEVEL-Einsteller ist wirkungslos. Normaltriggerung wird in
Verbindung mit alternierender Triggerung nicht ermög-
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Triggerung und Zeitablenkung Komponenten-Test
licht. Bei gedrückter AT/NM - und ALT- Taste liegt Netztriggerung (~) vor.
Externe Triggerung
Durch Drücken der Taste EXT. wird die interne Triggerung abgeschaltet. Über die BNC-Buchse TRIG. EXT. kann jetzt extern getriggert werden, wenn dafür eine Spannung von 0,3Vss bis 3Vss zur Verfügung steht, die synchron zum Meßsignal ist. Diese Triggerspannung darf durchaus eine völlig andere Kurvenform als das Meßsignal haben. Die Triggerung ist in gewissen Grenzen sogar mit ganzzahligen Vielfachen oder Teilen der Meßfrequenz möglich; Phasenstarrheit ist allerdings Bedingung. Es ist aber zu beachten, daß Meßsignal und Triggerspannung trotzdem einen Phasenwinkel aufweisen können. Ein Phasenwinkel von z.B. 180° wirkt sich dann so aus, daß trotz ungedrückter SLOPE-Taste (steigende Flanke löst die Triggerung aus) die Darstellung des Meßsignals mit einer negativen Flanke beginnt.
Auch bei externer Triggerung wird die Triggerspannung über die Triggerkopplung geführt. Der einzige Unterschied zur inter­nen Triggerung besteht darin, daß die Ankopplung der Trigger­spannung über einen Kondensator erfolgt. Damit beträgt bei allen Triggerkopplungsarten die untere Grenzfrequenz ca. 20Hz.
Die Eingangsimpedanz der Buchse TRIG. EXT. liegt bei etwa 100k II 10pF. Die maximale Eingangsspannung ist 100V (DC+Spitze AC).
Impulsfolgen gleicher Amplitude kann der Beginn der Triggerphase dann auf den jeweils günstigsten oder erforderli­chen Zeitpunkt eingestellt werden.
Ein stark verrauschtes oder ein durch eine höhere Fre­quenz gestörtes Signal wird manchmal doppelt darge­stellt. Unter Umständen läßt sich mit der LEVEL-Einstel­lung nur die gegenseitige Phasenverschiebung beein­flussen, aber nicht die Doppeldarstellung. Die zur Aus­wertung erforderliche stabile Einzeldarstellung des Si­gnals ist aber durch die Vergrößerung der HOLD OFF­Zeit leicht zu erreichen. Hierzu ist der HOLD OFF-Knopf langsam nach rechts zu drehen, bis nur noch ein Signal abgebildet wird.
Eine Doppeldarstellung ist bei gewissen Impulssignalen mög­lich, bei denen die Impulse abwechselnd eine kleine Differenz der Spitzenamplituden aufweisen. Nur eine ganz genaue LEVEL- Einstellung ermöglicht die Einzeldarstellung. Der Gebrauch des HOLD OFF-Knopfes vereinfacht auch hier die richtige Einstel­lung.
Nach Beendigung dieser Arbeit sollte der HOLD OFF-Knopf unbedingt wieder auf Linksanschlag zurückgedreht werden, weil sonst u.U. die Bildhelligkeit drastisch reduziert ist. Die Arbeitsweise ist aus folgenden Abbildungen ersichtlich.
Triggeranzeige
Die der SLOPE-Taste zugeordnete mit TR bezeichnete LED leuchtet sowohl bei automatischer als auch bei Normaltriggerung auf, wenn folgende Bedingungen erfüllt werden:
1. Das interne bzw. externe Triggersignal muß in ausreichen­der Amplitude am Triggerkomparator anliegen.
2. Die Referenzspannung am Komparator (Triggerpunkt) muß auf einen Wert eingestellt sein, der es erlaubt, daß Signal­flanken den Triggerpunkt unter- und überschreiten.
Dann stehen Triggerimpulse am Komparatorausgang für den Start der Zeitbasis und für die Triggeranzeige zur Verfügung. Die Triggeranzeige erleichtert die Einstellung und Kontrolle der Triggerbedingungen, insbesondere bei sehr niederfrequenten (Normaltriggerung verwenden) oder sehr kurzen impulsför­migen Signalen.
Die triggerauslösenden Impulse werden durch die Trigger­anzeige ca. 100ms lang gespeichert und angezeigt. Bei Signa­len mit extrem langsamer Wiederholrate ist daher das Auf­leuchten der LED mehr oder weniger impulsartig. Außerdem blitzt dann die Anzeige nicht nur beim Start der Zeitablenkung am linken Bildschirmrand auf, sondern - bei Darstellung mehre­rer Kurvenzüge auf dem Schirm - bei jedem Kurvenzug.
Holdoff-Zeiteinstellung
Wenn bei äußerst komplizierten Signalgemischen auch nach mehrmaligem gefühlvollen Durchdrehen des LEVEL-Knopfes bei Normaltriggerung kein stabiler Triggerpunkt gefunden wird, kann in vielen Fällen der Bildstand durch Betätigung des HOLD OFF-Knopfes erreicht werden.
Mit dieser Einrichtung kann die Sperrzeit der Triggerung zwischen zwei Zeit-Ablenkperioden im Verhältnis von ca. 10:1 kontinuierlich vergrößert werden. Triggerimpulse die innerhalb dieser Sperrzeit auftreten, können den Start der Zeitbasis nicht auslösen. Besonders bei Burst-Signalen oder aperiodischen
Abb. 1 zeigt das Schirmbild bei Linksanschlag des HOLD-OFF-
Einstellknopfes (Grundstellung). Da verschiedene Teile des Kurvenzuges angezeigt werden, wird kein stehendes Bild dargestellt (Doppelschreiben).
Abb. 2 Hier ist die Hold-off-Zeit so eingestellt, daß immer die gleichen
Teile des Kurvenzuges angezeigt werden. Es wird ein stehen­des Bild dargestellt.
Komponenten-Test
Der HM403 hat einen eingebauten Komponenten-Tester, der durch Drücken der COMP. TESTER-Taste sofort betriebsbereit ist. Der zweipolige Anschluß des zu prüfenden Bauelementes erfolgt über die zugeordneten Buchsen (rechts unter dem Bild­schirm). Bei gedrückter COMP. TESTER-Taste (ON) sind sowohl die Y-Vorverstärker wie auch der Zeitbasisgenerator abgeschal­tet. Jedoch dürfen Signalspannungen an den drei Front-BNC­Buchsen weiter anliegen, wenn einzelne nicht in Schaltungen befindliche Bauteile (Einzelbauteile) getestet werden. Nur in diesem Fall müssen die Zuleitungen zu den BNC-Buchsen nicht gelöst werden (siehe ,,Tests direkt in der Schaltung). Außer den
INTENS.-, FOCUS- und X-POS.-Einstellern haben die übrigen
20
Komponenten-Test
Oszilloskop-Einstellungen keinen Einfluß auf diesen Testbe­trieb. Für die Verbindung des Testobjekts mit den COMP. TESTER-Buchsen sind zwei einfache Meßschnüre mit 4mm- Bananensteckern erforderlich. Nach beendetem Test kann durch Auslösen der COMP. TESTER-Taste der Oszilloskop-Betrieb übergangslos fortgesetzt werden.
Wie im Abschnitt SICHERHEIT beschrieben, sind alle Meßanschlüsse (bei einwandfreiem Betrieb) mit dem Netzschutzleiter verbunden, also auch die COMP. TE­STER-Buchsen. Für den Test von Einzelbauteilen (nicht in Geräten bzw. Schaltungen befindlich) ist dies ohne Belang, da diese Bauteile nicht mit dem Netzschutz­leiter verbunden sein können.
Sollen Bauteile getestet werden die sich in Testschaltungen bzw. Geräten befinden, müssen die Schaltungen bzw. Geräte unter allen Umständen vorher stromlos gemacht werden. Soweit Netzbetrieb vorliegt ist auch der Netz­stecker des Testobjektes zu ziehen. Damit wird sicherge­stellt, daß eine Verbindung zwischen Oszilloskop und Testobjekt über den Schutzleiter vermieden wird. Sie hätte falsche Testergebnisse zur Folge.
Nur entladene Kondensatoren dürfen getestet werden!
Das Testprinzip ist von bestechender Einfachheit. Ein im HM403 befindlicher Sinusgenerator erzeugt eine Sinus­spannung, deren Frequenz 50Hz (±10%) beträgt. Sie speist eine Reihenschaltung aus Prüfobjekt und eingebauten Wider­stand. Die Sinusspannung wird zur Horizontalablenkung und der Spannungsabfall am Widerstand zur Vertikalablenkung benutzt.
beträgt, können die einzelnen Zonen fast aller Halbleiter zerstörungsfrei geprüft werden. Eine Bestimmung von Halb­leiter-Durchbruch- und Sperrspannung > ca. 9V ist nicht mög- lich. Das ist im allgemeinen kein Nachteil, da im Fehlerfall in der Schaltung sowieso grobe Abweichungen auftreten, die ein­deutige Hinweise auf das fehlerhafte Bauelement geben.
Recht genaue Ergebnisse erhält man beim Vergleich mit sicher funktionsfähigen Bauelementen des gleichen Typs und Wertes. Dies gilt insbesondere für Halbleiter. Man kann damit z.B. den kathodenseitigen Anschluß einer Diode oder Z­Diode mit unkenntlicher Bedruckung, die Unterscheidung ei­nes p-n-p-Transistors vom komplementären n-p-n-Typ oder die richtige Gehäuseanschlußfolge B-C-E eines unbekannten Transistortyps schnell ermitteln.
Ist das Prüfobjekt eine reelle Größe (z.B. ein Wider­stand), sind beide Ablenkspannungen phasengleich. Auf dem Bildschirm wird ein mehr oder weniger schräger Strich dargestellt. Ist das Prüfobjekt kurzgeschlossen, steht der Strich senkrecht. Bei Unterbrechung oder ohne Prüfobjekt zeigt sich eine waagerechte Linie. Die Schrägstellung des Striches ist ein Maß für den Widerstandswert.
Damit lassen sich ohmische Widerstände zwischen 20
ΩΩ
4,7k
testen.
ΩΩ
Kondensatoren und Induktivitäten (Spulen, Drosseln, Trafo­wicklungen) bewirken eine Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung, also auch zwischen den Ablenkspannungen. Das ergibt ellipsenförmige Bilder. Lage und Öffnungsweite
der Ellipse sind kennzeichnend für den Scheinwiderstands­wert bei einer Frequenz von 50Hz. Kondensatoren werden im Bereich 0,1µF bis 1000µF angezeigt.
Eine Ellipse mit horizontaler Längsachse bedeutet eine hohe Impedanz (kleine Kapazität oder große Induktivität).
Eine Ellipse mit vertikaler Längsachse bedeutet niedrige Impedanz (große Kapazität oder kleine Induktivität).
Eine Ellipse in Schräglage bedeutet einen relativ großen Verlustwiderstand in Reihe mit dem Blindwiderstand.
Bei Halbleitern erkennt man die spannungsabhängigen Kennlinienknicke beim Übergang vom leitenden in den nicht-
leitenden Zustand. Soweit das spannungsmäßig möglich ist, werden Vorwärts- und Rückwärts-Charakteristik darge­stellt (z.B. bei einer Z-Diode unter ca. 9V). Es handelt sich immer um eine Zweipol-Prüfung; deshalb kann z.B. die Verstärkung eines Transistors nicht getestet werden, wohl aber die einzel­nen Übergänge B-C, B-E, C-E. Da der Teststrom nur einige mA
ΩΩ
und
ΩΩ
Zu beachten ist hier der Hinweis, daß die Anschlußumpolung eines Halbleiters (Vertauschen von COMP. TESTER-Buchse
mit Masse-Buchse) eine Drehung des Testbilds um 180° um den Rastermittelpunkt der Bildröhre bewirkt.
Wichtiger noch ist die einfache Gut-/Schlecht-Aussage über Bauteile mit Unterbrechung oder Kurzschluß, die im Service­Betrieb erfahrungsgemäß am häufigsten benötigt wird.
Die übliche Vorsicht gegenüber einzelnen MOS-Bauele- menten in Bezug auf statische Aufladung oder Rei­bungselektrizität wird dringend angeraten. Brumm kann auf dem Bildschirm sichtbar werden, wenn der Basis­oder Gate-Anschluß eines einzelnen Transistors offen ist, also gerade nicht getestet wird (Handempfindlich­keit).
Tests direkt in der Schaltung sind in vielen Fällen möglich,
aber nicht so eindeutig. Durch Parallelschaltung reeller und/ oder komplexer Größen - besonders wenn diese bei einer Frequenz von 50Hz relativ niederohmig sind - ergeben sich meistens große Unterschiede gegenüber Einzelbauteilen. Hat man oft mit Schaltungen gleicher Art zu arbeiten (Service), dann hilft auch hier ein Vergleich mit einer funktionsfähigen Schaltung. Dies geht sogar besonders schnell, weil die Vergleichsschaltung gar nicht unter Strom gesetzt werden
21
Testplan
muß (und darf!). Mit den Testkabeln sind einfach die identi­schen Meßpunktpaare nacheinander abzutasten und die Schirm­bilder zu vergleichen. Unter Umständen enthält die Test­schaltung selbst schon die Vergleichsschaltung, z.B. bei Ste­reo-Kanälen, Gegentaktbetrieb, symmetrischen Brückenschal­tungen. In Zweifelsfällen kann ein Bauteilanschluß einseitig abgelötet werden. Genau dieser Anschluß sollte dann mit der COMP. TESTER-Prüfbuchse ohne Massezeichen verbunden werden, weil sich damit die Brummeinstreuung verringert. Die Prüfbuchse mit Massezeichen liegt an Oszilloskop-Masse und ist deshalb brumm-unempfindlich.
Die Testbilder zeigen einige praktische Beispiele für die An­wendung des Komponenten-Testers.
Testplan
Wie bei den Voreinstellungen ist darauf zu achten, daß zu­nächst alle Knöpfe mit Pfeilen in Kalibrierstellung stehen. Keine der Tasten soll gedrückt sein. TRIG. MODE-Wahlschalter auf AC. Es wird empfohlen, das Oszilloskop schon ca. 20 Minuten vor Testbeginn einzuschalten.
Strahlröhre, Helligkeit und Schärfe, Linearität, Rasterverzeichnung
Die Strahlröhre im HM403 hat normalerweise eine gute Hellig­keit. Ein Nachlassen derselben kann nur visuell beurteilt wer­den. Eine gewisse Randunschärfe ist jedoch in Kauf zu neh­men. Sie ist röhrentechnisch bedingt. Zu geringe Helligkeit kann die Folge zu kleiner Hochspannung sein. Dies erkennt man leicht an der dann stark vergrößerten Empfindlichkeit des Vertikalverstärkers. Der Einstellbereich für maximale und mini­male Helligkeit muß so liegen, daß kurz vor Linksanschlag des INTENS-Einstellers der Strahl gerade verlöscht und bei Rechts- anschlag die Schärfe und Strahlbreite noch akzeptabel sind.
Auf keinen Fall darf bei maximaler Intensität mit Zeitab­lenkung der Rücklauf sichtbar sein. Auch bei gedrückter Taste XY muß sich der Strahl völlig verdunkeln lassen.
Dabei ist zu beachten, daß bei starken Helligkeitsveränderungen immer neu fokussiert werden muß. Außerdem soll bei max. Helligkeit kein ,,Pumpen des Bildes auftreten. Letzteres be­deutet, daß die Stabilisation der Hochspannungsversorgung nicht in Ordnung ist. Das Trimm-Potentiometer für den Arbeits­punkt der Intensität ist nur innen zugänglich (siehe Service-
Anleitung).
Allgemeines
Dieser Testplan soll helfen, in gewissen Zeitabständen und ohne großen Aufwand an Meßgeräten die wichtigsten Funktio­nen des HM403 zu überprüfen. Aus dem Test eventuell resul­tierende Korrekturen und Abgleicharbeiten im Innern des Gerä- tes sind in der Service-Anleitung beschrieben. Sie sollten jedoch nur von Personen mit entsprechender Fachkenntnis durchgeführt werden.
Die Serviceanleitung beschreibt in englischer Sprache den Abgleich des Oszilloskops und enthält die Schaltbil­der sowie Bestückungspläne. Sie ist gegen eine Schutz­gebühr bei HAMEG erhältlich.
Ebenfalls röhrentechnisch bedingt sind gewisse Toleranzen der Linearität und Rasterverzeichnung. Sie sind in Kauf zu nehmen, wenn die vom Röhrenhersteller angegebenen Grenz­werte nicht überschritten werden. Auch hierbei sind speziell die Randzonen des Schirms betroffen. Ebenso gibt es Toleran­zen der Achsen- und Mittenabweichung. Alle diese Grenzwer­te werden von HAMEG überwacht. Das Aussuchen einer toleranzfreien Bildröhre ist praktisch unmöglich (zu viele Para­meter).
Astigmatismuskontrolle
Es ist zu prüfen, ob sich die maximale Schärfe waagerechter und senkrechter Linien bei derselben FOCUS-Knopfeinstellung ergibt. Man erkennt dies am besten bei der Abbildung eines Rechtecksignals höherer Frequenz (ca. 1MHz). Bei normaler Helligkeit werden mit dem FOCUS-Regler die waagerechten Linien des Rechtecks auf die bestmögliche Schärfe eingestellt. Die senkrechten Linien müssen jetzt auch die maximale Schär­fe haben. Wenn sich diese jedoch durch die Betätigung des FOCUS-Reglers verbessern läßt, ist eine Astigmatismus-Kor- rektur erforderlich. Hierfür befindet sich im Gerät ein Potentio­meter von 100k (siehe Service-Anleitung).
Symmetrie und Drift des Vertikalverstärkers
Beide Eigenschaften werden im wesentlichen von den Ein­gangsstufen bestimmt.
Einen gewissen Aufschluß über die Symmetrie von Kanal II und des Y-Endverstärkers erhält man beim Invertieren (Taste INV. drücken). Bei guter Symmetrie darf sich die Strahllage um etwa 5mm ändern. Gerade noch zulässig wäre 1cm. Größere Abwei- chungen weisen auf eine Veränderung im Vertikalverstärker hin.
Eine weitere Kontrolle der Y-Symmetrie ist über den Stell­bereich der Y-POS.-Einstellung möglich. Man gibt auf den Y-
22
Testplan
Eingang ein Sinussignal von etwa 10-100kHz (Signalkopplung dabei auf AC). Wenn dann bei einer Bildhöhe von ca. 11 div. der Y-POS. I -Knopf nach beiden Seiten bis zum Anschlag gedreht wird, muß der oben und unten noch sichtbare Teil ungefähr gleich groß sein. Unterschiede bis 1cm sind noch zulässig. Die Kontrolle der Drift ist relativ einfach. Nach etwa 20 Minuten Einschaltzeit wird die Zeitlinie exakt auf Mitte Bildschirm gestellt. In der folgenden Stunde darf sich die vertikale Strahl­lage um nicht mehr als 5mm verändern.
Kalibration des Vertikalverstärkers
Die Ausgangsbuchse des Kalibrators gibt eine Rechteck­spannung von 0,2Vss ab. Sie hat normalerweise eine Toleranz von nur ±1%. Stellt man eine direkte Verbindung zwischen der 0,2Vpp-Ausgangs-Buchse und dem Eingang des Vertikal­verstärkers her (Tastkopf 1:1), muß das aufgezeichnete Signal in Stellung 50mV/div 4cm hoch sein (Feineinstellknopf des Teilerschalter auf Rechtsanschlag CAL.; Signalankopplung DC). Abweichungen von maximal 1,2mm (3%) sind gerade noch zulässig. Wird in der Teilerschalterstellung 5mV/div zwischen der 0.2Vpp-Ausgangs-Buchse und dem Meßeingang ein Tastteiler 10:1 geschaltet, muß sich die gleiche Bildhöhe ergeben. Die maximal zulässige Toleranz beträgt dabei 4% (Oszilloskop 3% + Tastteiler 1%). Bei größeren Toleranzen sollte man erst klären, ob die Ursache im Vertikalverstärker selbst oder in der Amplitude der Rechteckspannung zu suchen ist. Unter Umständen kann auch ein zwischengeschalteter Tastteiler fehlerhaft oder falsch abgeglichen sein, bzw. zu hohe Toleranzen haben. Gegebenenfalls ist die Kalibration des Vertikal­verstärkers mit einer exakt bekannten Gleichspannung mög­lich (DC-Signalankopplung!). Die vertikale Strahllage muß sich dann entsprechend dem eingestellten Ablenkkoeffizienten verändern.
Der Feineinstellknopf am Teilerschalter vermindert am Links­anschlag die Eingangsempfindlichkeit in jeder Schalterstellung mindestens um den Faktor 2,5. Stellt man den Teilerschalter auf 50mV/cm, soll sich die Kalibratorsignal-Höhe von 4cm auf mindestens 1,6cm ändern.
Übertragungsgüte des Vertikalverstärkers
Die Kontrolle der Übertragungsgüte ist nur mit Hilfe eines Rechteckgenerators mit kleiner Anstiegszeit (max. 5ns) mög­lich. Das Verbindungskabel muß dabei direkt am Vertikalein­gang des Oszilloskops mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand (z.B. HAMEG HZ34 mit HZ22) abge­schlossen sein.
Zu kontrollieren ist mit 100Hz, 1kHz, 10kHz, 100kHz und 1MHz. Dabei darf das aufgezeichnete Rechteck, besonders bei 1MHz und einer Bildhöhe von 4-5cm, kein Überschwingen zeigen. Jedoch soll die vordere Anstiegsflanke oben auch nicht nen­nenswert verrundet sein. Bei den angegebenen Frequenzen dürfen weder Dachschrägen noch Löcher oder Höcker im Dach auffällig sichtbar werden. Einstellung: Ablenkkoeffizient 5mV/ div; Signalankopplung auf DC; Y-Feinsteller in Kalibrations­stellung CAL..
Generator mit max. 40Vss zur Verfügung steht, ist es empfeh­lenswert, in gewissen Zeitabständen alle Stellungen der Ein­gangsteiler zu überprüfen und, wenn erforderlich, nachzu­gleichen (Abgleich entsprechend Serviceanleitung). Hierfür ist jedoch noch ein kompensierter 2:1-Vorteiler erforderlich, der auf die Eingangsimpedanz des Oszilloskops abgeglichen werden muß. Er kann selbstgebaut oder unter der Typen­bezeichnung HZ23 von HAMEG bezogen werden. Wichtig ist nur, daß der Teiler abgeschirmt ist.
Zum Selbstbau benötigt man an elektrischen Bauteilen einen 1M-Widerstand (±1%) und, parallel dazu, einen C-Trimmer 3/ 15pF parallel mit etwa 12pF. Diese Parallelschaltung wird einer­seits direkt mit dem Vertikaleingang I bzw. II, andererseits über ein möglichst kapazitätsarmes Kabel mit dem Generator verbun­den. Der Vorteiler wird in Stellung 5mV/div auf die Eingangs­impedanz des Oszilloskops abgeglichen (Feineinstellknopf auf CAL.; Signalankopplung auf DC; Rechteckdächer exakt horizon- tal ohne Dachschräge). Danach sollte die Form des Rechtecks in jeder Eingangsteilerstellung gleich sein.
Betriebsarten: CH.I/II, DUAL, ADD, CHOP., INVERT und XY-Betrieb
Wird die Taste DUAL gedrückt, müssen sofort zwei Zeitlinien erscheinen. Bei Betätigung der Y-POS.-Knöpfe sollten sich die Strahllagen gegenseitig nicht beeinflussen. Trotzdem ist dies auch bei intakten Geräten nicht ganz zu vermeiden. Wird ein Strahl über den ganzen Schirm verschoben, darf sich die Lage des anderen dabei um maximal 0,5mm verändern.
Ein Kriterium bei Chopperbetrieb ist die Strahlverbreiterung und Schattenbildung um die Zeitlinie im oberen oder unteren Bildschirmbereich. Normalerweise darf beides nicht sichtbar sein. TIME/DIV.-Schalter dabei auf 2µs/cm; Tasten DUAL und CHOP. drücken. Signalkopplung auf GD; INTENS-Knopf auf Rechtsanschlag; FOCUS-Einstellung auf optimale Schär­fe. Mit den beiden Y-POS.-Knöpfen wird eine Zeitlinie auf +2cm, die andere auf -2cm Höhe gegenüber der horizontalen Mittellinie des Rasters geschoben. Nicht mit dem Zeit-Feins­teller auf die Chopperfrequenz (ca. 500kHz) synchronisieren! Mehrmals Taste CHOP. auslösen und drücken. Dabei müssen Strahlverbreiterung und periodische Schattenbildung vernach­lässigbar sein.
Wesentliches Merkmal bei I+II (nur Taste ADD gedrückt) oder I-II-Betrieb (Taste INV. zusätzlich gedrückt) ist die Verschieb- barkeit der Zeitlinie mit beiden Y-POS.-Drehknöpfen. Bei XY­Betrieb (XY-Taste gedrückt) muß die Empfindlichkeit in bei­den Ablenkrichtungen gleich sein. Dabei sollen die beiden Feinsteller auf Linksanschlag (CAL.) stehen. Gibt man das Signal des eingebauten Rechteckgenerators auf den Eingang von Kanal II, muß sich horizontal, wie bei Kanal I in vertikaler Richtung, eine Ablenkung von 4cm ergeben (50mV/div- Stellung).
Die Prüfung der Einzelkanaldarstellung mit der Taste CHI/II erübrigt sich. Sie ist indirekt in den oben angeführten Prüfun­gen bereits enthalten.
Im allgemeinen treten nach Verlassen des Werkes keine grö- ßeren Veränderungen auf, so daß normalerweise auf diese Prüfung verzichtet werden kann. Allerdings ist für die Qualität der Übertragungsgüte nicht nur der Meßverstärker von Einfluß. Der vor den Verstärker geschal­tete Eingangsteiler ist in jeder Stellung frequenz- kompensiert. Bereits kleine kapazitive Veränderungen kön- nen die Übertragungsgüte herabsetzen. Fehler dieser Art werden in der Regel am besten mit einem Rechtecksignal niedriger Folgefrequenz (z.B. 1kHz) erkannt. Wenn ein solcher
Kontrolle Triggerung
Wichtig ist die interne Triggerschwelle. Sie bestimmt, ab welcher Bildhöhe ein Signal exakt stehend aufgezeichnet wird. Beim HM403 sollte sie zwischen 3 und 5mm liegen. Eine noch empfindlichere Triggerung birgt die Gefahr des Ansprechens auf den Stör- und Rauschpegel in sich. Dabei können phasen­verschobene Doppelbilder auftreten. (Hier sollte mit dem LF Triggerfilter gearbeitet werden).
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Testplan
Eine Veränderung der Triggerschwelle ist nur intern möglich. Die Kontrolle erfolgt mit irgendeiner Sinusspannung zwi­schen 50Hz und 1MHz bei automatischer Triggerung (AT/NM- Taste nicht gedrückt). Danach ist festzustellen, ob die gleiche Triggerempfindlichkeit auch mit Normaltriggerung (AT/NM- Taste gedrückt) vorhanden ist. Hierbei muß eine LEVEL-Ein- stellung vorgenommen werden. Durch Drücken der SLOPE- Taste muß sich der Kurvenanstieg der ersten Schwingung umpolen. Der HM403 muß, bei einer Bildhöhe von etwa 5mm und AC- bzw. DC-Einstellung der Triggerkopplung, Sinussignale bis 100MHz einwandfrei intern triggern.
Zur externen Triggerung (Taste TRIG. EXT. gedrückt) sind mindestens 0,3Vss Spannung (synchron zum Y-Signal) an der Buchse TRIG. EXT. erforderlich.
Die TV-Triggerung wird am besten mit einem Videosignal beliebiger Polarität geprüft. Dabei ist der Triggerkopplung­Schalter in Stellung TV zu schalten. Die Umschaltung zwischen der Triggerung auf Bild- bzw. Zeilen-Synchronimpulse erfolgt bei TV-Triggerung durch den TIME/DIV.-Schalter. In den Schalterstellungen von .5ms/div. bis .1µs/div. wird auf Zeilen-
synchronimpuls-Triggerung geschaltet, während von .2s/ div. bis 1ms/div. Bildsynchronimpuls-Triggerung vorliegt.
Die Flankenrichtung muß mit der SLOPE-Taste richtig gewählt sein. Sie gilt dann für beide Darstellungen.
Die TV-Triggerung ist dann einwandfrei, wenn bei zeilen- und bei bildfrequenter Darstellung die Amplitude der kompletten Videosignals (vom Weißwert bis zum Dach des Zeilenimpulses) zwischen 8 und 60mm bei stabiler Darstellung geändert wer­den kann.
Wird mit einem Sinussignal ohne Gleichspannungsanteil intern oder extern getriggert, dann darf sich beim Umschalten von AC auf DC des TRIG. MODE-Wahlschalters keine wesent- liche Verschiebung des Signal-Startpunktes ergeben.
Werden beide Vertikal-Verstärkereingänge AC-gekoppelt an das gleiche Signal geschaltet und im alternierenden Zweikanal­Betrieb (nur Taste DUAL gedrückt) beide Strahlen auf dem Bildschirm exakt zur Deckung gebracht, dann darf auch so in keiner Stellung der Taste CHI/II-TRIG.I/II oder beim Umschal­ten des TRIG. MODE-Wahlschalters von AC auf DC eine wesentliche Änderung des Bildes sichtbar sein.
Eine Kontrolle der Netztriggerung (50-60Hz) in Stellung ~ der AT/NM- und ALT-Drucktasten ist mit einer netzfrequenten Eingangsspannung (auch harmonisch oder subharmonisch) möglich. Um zu kontrollieren, ob die Netztriggerung bei sehr kleiner oder großer Signalspannung nicht aussetzt, sollte die Eingangsspannung bei ca. 1V liegen. Durch Drehen des betref­fenden Eingangsteilerschalters (mit Feinsteller) läßt sich die dargestellte Signalhöhe dann beliebig variieren.
Zeitablenkung
Vor Kontrolle der Zeitbasis ist festzustellen, ob die Zeitlinie min. 10cm lang ist. Andernfalls kann sie korrigiert werden.
Diese Einstellung sollte bei der mittleren TIME/DIV.-Schalter- stellung 20µs/cm erfolgen. Vor Beginn der Arbeit ist der Zeit­Feinsteller auf CAL. einzurasten. Die Taste X-MAG. x10 darf nicht gedrückt sein. Dies gilt solange, bis die einzelnen Zeit­bereiche kontrolliert wurden. Ferner ist zu untersuchen, ob die Zeitablenkung von links nach rechts schreibt. Hierzu Zeitlinie mit X-POS.-Einsteller auf horizontale Rastermitte zentrieren und TIME/DIV.-Schalter auf .1s/div. stellen (Wichtig nur nach Röhrenwechsel!).
Steht für die Überprüfung der Zeitbasis kein exakter Marken-
geber zur Verfügung, kann man auch mit einem genau kali­brierten Sinusgenerator arbeiten. Seine Frequenztoleranz soll­te nicht größer als ±0,1% sein. Die Zeitwerte des HM403 werden zwar mit ±3% angegeben; sie sind jedoch besser. Zur gleichzeitigen Kontrolle der Linearität sollten immer minde­stens 10 Schwingungen, d.h. alle cm ein Kurvenzug abgebil- det werden. Zur exakten Beurteilung wird mit Hilfe der X- POS.-Einstellung die Spitze des ersten Kurvenzuges genau hinter die erste vertikale Linie des Rasters gestellt. Die Ten­denz einer evtl. Abweichung ist schon nach den ersten Kurven­zügen erkennbar.
Für häufige Routinekontrollen der Zeitbasis an einer größeren Anzahl von Oszilloskopen ist die Anschaffung eines Oszilloskop­Kalibrators empfehlenswert. Dieser besitzt auch einen quarz­genauen Markergeber, der für jeden Zeitbereich Impulse im Abstand von 1cm abgibt. Dabei ist zu beachten, daß bei der Triggerung solcher Impulse zweckmäßig mit Normaltriggerung (Taste AT/NM gedrückt) und LEVEL-Einstellung gearbeitet werden sollte.
Die folgende Tabelle zeigt, welche Frequenzen für den jewei­ligen Bereich benötigt werden.
0.2 s/div. 5 Hz 0.1 ms/div. 10kHz
0.1 s/div. 10 Hz 50 µs/div. 20kHz 50 ms/div. 20 Hz 20 µs/div. 50kHz 20 ms/div. 50 Hz 10 µs/div. 100kHz 10 ms/div. 100 Hz 5 µs/div. 200kHz 5 ms/div. 200 Hz 2 µs/div. 500kHz 2 ms/div. 500 Hz 1 µs/div. 1MHz 1 ms/div. 1 kHz 0.5 µs/div. 2MHz
0.5 ms/div. 2 kHz 0.2 µs/div. 5MHz
0.2 ms/div. 5 kHz 0.1 µs/div. 10MHz
Drückt man die Taste X-MAG. x10, dann erscheint nur alle 10cm (±5%) ein Kurvenzug (Zeit-Feinsteller auf CAL.; Mes­sung bei 5µs/cm). Die Toleranz läßt sich aber leichter in Stellung 50µs/cm erfassen (ein Kurvenzug pro cm).
HOLDOFF-Zeit
Die Änderung der HOLDOFF-Zeit beim Drehen des betr. Knop- fes ist ohne Eingriff in den HM403 nicht zu kontrollieren. Immerhin kann die Strahlverdunklung (ohne Eingangssignal bei automatischer Triggerung) geprüft werden. Hierzu sind der TIME/DIV.-Schalter und sein Feinregler auf Rechtsanschlag einzustellen. Dann soll am Linksanschlag des Knopfes HOLD- OFF der Strahl hell, am Rechtsanschlag dagegen merklich dunkler sein.
Komponenten-Tester
Nach Druck auf die COMP.-TESTER-Taste muß bei offener COMP. TESTER-Buchse sofort eine horizontale Strahllinie von ca. 8cm Länge erscheinen. Verbindet man die COMP. TE­STER-Buchse mit der Masse-Buchse, muß sich eine vertikale Linie von ca. 6cm Höhe zeigen. Die angegebenen Maße tolerieren etwas.
Korrektur der Strahllage
Die Strahlröhre hat eine zulässige Winkelabweichung von ±5° zwischen der X-Ablenkplattenebene D1 / D2 und der horizonta­len Mittellinie des Innenrasters. Zur Korrektur dieser Abwei­chung und der von der Aufstellung des Gerätes abhängigen erdmagnetischen Einwirkung muß das mit TR bezeichnete Potentiometer (rechts neben dem Bildschirm) nachgestellt werden. Im allgemeinen ist der Strahldrehbereich asymme­trisch. Es sollte aber kontrolliert werden, ob sich die Strahllinie
24
Service-Anleitung
mit dem TRACE ROTATION -Potentiometer etwas schräg nach beiden Seiten um die horizontale Rastermittellinie ein-
stellen läßt. Beim HM403 mit geschlossenem Gehäuse genügt ein Drehwinkel von ±0,57° (1mm Höhenunterschied auf 10cm Strahllänge) zur Erdfeldkompensation.
Service-Anleitung
Allgemeines
Die folgenden Hinweise sollen dem Service-Techniker helfen, am HM403 auftretende Abweichungen von den Solldaten zu korrigie­ren. Dabei werden anhand des Testplanes erkannte Mängel besonders berücksichtigt. Ohne genügende Fachkenntnisse soll­te man jedoch keine Eingriffe im Gerät vornehmen. Es ist dann besser, den schnell und preiswert arbeitenden HAMEG-Service in Anspruch zu nehmen. Er ist so nah wie Ihr Telefon. Unter der Direktwahl-Nummer 069/6780520 erhalten Sie auch technische Auskünfte. Wir empfehlen, Reparatureinsendungen an HAMEG nur im Originalkarton vorzunehmen. (Siehe auch ,,Garantie).
Öffnen des Gerätes
Entfernt man die zwei Hutmuttern am Gehäuse-Rückdeckel, kann dieser nach hinten abgezogen werden. Vorher ist der Netzkabel-Stecker aus der eingebauten Kaltgerätedose her­auszuziehen. Hält man den Gehäusemantel fest, läßt sich das Chassis mit Frontdeckel nach vorn hinausschieben. Beim spä- teren Schließen des Gerätes ist darauf zu achten, daß sich der Gehäusemantel an allen Seiten richtig unter den Rand des Frontdeckels schiebt. Das gleiche gilt auch für das Aufsetzen des Rückdeckels.
Warnung
Beim Öffnen oder Schließen des Gehäuses, bei einer Instand­setzung oder bei einem Austausch von Teilen muß das Gerät von allen Spannungsquellen getrennt sein. Wenn danach eine Messung, eine Fehlersuche oder ein Abgleich am geöffneten Gerät unter Spannung unvermeidlich ist, so darf das nur durch eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen Gefahren vertraut ist.
Achtung! Der Primärkreis des Netzteiles ist im Normalbetrieb galvanisch mit dem Lichtnetz verbunden und das Bezugs­potential des Primärkreises liegt dabei auf der 1/2 Netz­spannung gegen Erde. Auch aus diesem Grunde darf das Oszilloskop in geöffnetem Zustand grundsätzlich nur über einen Schutz-Trenntransformator der Schutzklasse II erdfrei betrieben werden.
Bei Eingriffen in den HM403 ist zu beachten, daß die Betriebs­spannungen der Bildröhre ca. 2kV und die der Endstufen etwa 175V bzw. 146V betragen. Diese Potentiale befinden sich an der Röhrenfassung sowie auf der Schaltnetzteil und der XY­Endstufenleiterplatte. Solche Potentiale sind lebensgefährlich. Daher ist größte Vorsicht geboten. Ferner wird darauf hinge­wiesen, daß Kurzschlüsse an verschiedenen Stellen des Bild­röhren-Hochspannungskreises den gleichzeitigen Defekt di­verser Halbleiter. Aus dem gleichen Grund ist das Zuschalten von Kondensatoren an diesen Stellen bei eingeschaltetem Gerät sehr gefährlich.
Kondensatoren im Gerät können noch geladen sein, selbst wenn das Gerät von allen Spannungsquellen getrennt wurde. Normalerweise sind die Kondensatoren ca. 6 Sekunden nach dem Abschalten entladen. Da aber bei defektem Gerät eine Belastungsunterbrechung nicht auszuschließen ist, sollten nach dem Abschalten der Reihe nach alle Anschlüsse mit
berührungsgefährlichen Spannungen (>40V) 1 Sekunde lang über 1kΩ mit Masse (Chassis) verbunden werden.
Größte Vorsicht ist beim Umgang mit der Strahlröhre geboten. Der Glaskolben darf unter keinen Umständen mit gehärteten Werkzeugen berührt oder örtlich über­hitzt (Lötkolben!) oder unterkühlt (Kältespray!) werden. Wir empfehlen das Tragen einer Schutzbrille (Implosions­gefahr).
Nach jedem Eingriff ist das komplette Gerät (mit geschlosse­nem Gehäuse und gedrückter Netztaste POWER) einer Spannungsprüfung mit 2200V Gleichspannung zu unterziehen (berührbare Metallteile gegen beide Netzpole). Diese Prüfung ist gefährlich und bedingt eine entsprechend ausgebildete Fachkraft.
Betriebsspannungen
Alle Betriebsgleichspannungen (+6,3V, +12V, -13V, -6V, +146V, +175V, -2025V) im HM403 werden bereits durch das Schalt­netzteil elektronisch stabilisiert. Die nochmals stabilisierte Span­nung +12V ist einstellbar. Sie dient als Referenzspannung für die Stabilisierung der -6V und -2025V Gleichspannungen. Wenn eine der Gleichspannungen 5% vom Sollwert abweicht, muß ein Fehler vorliegen. Für die Messung der Hochspannung darf nur ein genügend hochohmiges Voltmeter (>10M) verwen­det werden. Auf dessen ausreichende Spannungsfestigkeit ist unbedingt zu achten. In Verbindung mit einer Kontrolle der Betriebsspannungen ist es empfehlenswert, auch deren Brumm- bzw. Störspannungen zu überprüfen. Zu hohe Werte können oftmals die Ursache für sonst unerklärliche Fehler sein. Die Maximalwerte sind in den Schaltbildern angegeben.
Minimale Helligkeit
Für die Einstellung befindet sich auf der CRT-Leiterplatte (Strahl­röhrenhals) ein 100k Trimm-Potentiometer (siehe Servicean­leitung). Es darf nur mit einem gut isolierten Schraubendreher betätigt werden (Vorsicht Hochspannung). Der Abgleich ist so durchzuführen, daß der bei gedrückter X-Y-Taste und auf GD geschalteten Eingängen punktförmige Strahl gerade nicht mehr sichtbar ist.
Astigmatismus
Auf der CRT-Leiterplatte (Strahlröhrenhals) befindet sich ein zweiter 100k-Trimmer, mit dem der Astigmatismus bzw. das Verhältnis zwischen vertikaler und horizontaler Schärfe korri­giert werden kann. Die richtige Einstellung ist auch abhängig von der Y-Plattenspannung (ca. +85V). Man sollte diese daher vorsichtshalber vorher kontrollieren. Die Astigmatismus­korrektur erfolgt am besten mit einem hochfrequenten Rechtecksignal (z.B. 1MHz). Dabei werden mit dem FOCUS- Knopf zuerst die waagerechten Rechtecklinien scharf einge­stellt. Dann wird am Astigm.-Pot. 100k die Schärfe der senkrechten Linien korrigiert. In dieser Reihenfolge wird die Korrektur mehrmals wiederholt. Der Abgleich ist beendet, wenn sich mit dem FOCUS-Knopf allein keine Verbesserung der Schärfe in beiden Richtungen mehr erzielen läßt.
Triggerschwelle
Die interne Triggerschwelle sollte bei 3 bis 5mm Bildhöhe liegen. Sie hängt stark vom Komparator-IC ab. Falls aus zwin­genden Gründen dieser Komparator ausgewechselt werden muß, kann es toleranzbedingt vorkommen, daß die Triggerung zu empfindlich oder zu unempfindlich ist oder auf Rauschen mit Richtungswechsel reagiert (siehe Testplan: Kontrolle Triggerung). In solchen Fällen sind die Hysterese-Widerstän-
25
Service-Anleitung
de am Komparator zu ändern. Im allgemeinen dürfen diese Widerstände höchstens halbiert oder verdoppelt werden.
Eine zu niedrige Triggerschwelle kann Doppeltriggerung oder vorzeitige Auslösung durch Störimpulse oder Rauschen verur­sachen. Eine zu hohe Triggerschwelle verhindert die Darstel­lung sehr kleiner Signalhöhen.
Fehlersuche im Gerät
Aus Gründen der Sicherheit darf das geöffnete Oszilloskop nur über einen Schutz-Trenntransformator (Schutzklasse II) betrie-
ben werden.
Für die Fehlersuche werden ein Signalgenerator, ein ausrei­chend genaues Multimeter und, wenn möglich, ein zweites Oszilloskop benötigt. Letzteres ist notwendig, wenn bei schwie­rigen Fehlern eine Signalverfolgung oder eine Störspannungs­kontrolle erforderlich wird. Wie bereits erwähnt, ist die stabili­sierte Hochspannung (ca. –2000V) sowie die Versorgungs­spannung für die Endstufen lebensgefährlich. Bei Eingriffen in das Gerät ist es daher ratsam, mit längeren vollisolierten Tastspitzen zu arbeiten. Ein zufälliges Berühren kritischer Spannungspotentiale ist dann so gut wie ausgeschlossen. Selbstverständlich können in dieser Anleitung nicht alle mögli­chen Fehler eingehend erörtert werden. Etwas Kombinations­gabe ist bei schwierigen Fehlern schon erforderlich.
Wenn ein Fehler vermutet wird, sollte das Gerät nach dem Öffnen des Gehäuses zuerst gründlich visuell überprüft wer­den, insbesondere nach losen, bzw. schlecht kontaktierten oder durch Überhitzung verfärbten Teilen. Ferner sollten alle Verbindungsleitungen im Gerät zwischen den Leiterplatten, zu Frontchassisteilen, zur Röhrenfassung und zur Trace-Rotation­Spule innerhalb der Röhrenabschirmung inspiziert werden. Diese visuelle Inspektion kann unter Umständen viel schneller zum Erfolg führen als eine systematische Fehlersuche mit Meßgeräten.
Die erste und wichtigste Maßnahme bei einem völligen Versa­gen des Gerätes ist, abgesehen von der Prüfung der Netz­sicherungen, das Messen der Plattenspannungen an der Bild­röhre. In 90% aller Fälle kann dabei festgestellt werden, wel­ches Hauptteil fehlerhaft ist. Als Hauptteile sind anzusehen:
1. Y-Ablenkeinrichtung
2. X-Ablenkeinrichtung
3. Bildröhrenkreis
4. Stromversorgung
Während der Messung müssen die POS.-Einsteller der beiden Ablenkrichtungen möglichst genau in der Mitte ihres Stell- bereiches stehen. Bei funktionstüchtigen Ablenkeinrichtungen sind die Einzelspannungen jedes Plattenpaares Y ca. 85V und X ca. 90V. Sind die Einzelspannungen eines Plattenpaares stark unterschiedlich, muß in dem zugehörigen Ablenkteil ein Fehler vorliegen. Wird trotz richtig gemessener Plattenspannungen kein Strahl sichtbar, sollte man den Fehler im Bildröhrenkreis suchen. Fehlen die Ablenkplattenspannungen überhaupt, ist dafür wahrscheinlich die Stromversorgung verantwortlich.
Austausch von Bauteilen
Beim Austausch von Bauteilen dürfen nur Teile gleichen oder gleichwertigen Typs eingebaut werden. Widerstände ohne besondere Angabe in den Schaltbildern haben (mit wenigen Ausnahmen) eine Belastbarkeit von 1/5W (Melf) bzw. 1/8W (Chip) und eine Toleranz von 1%. Widerstände im Hoch­spannungskreis müssen entsprechend spannungsfest sein. Kondensatoren ohne Spannungsangabe müssen für eine Be­triebsspannung von 63V geeignet sein. Die Kapazitätstoleranz sollte 20% nicht überschreiten. Viele Halbleiter sind selektiert. Sie sind im Schaltbild entsprechend gekennzeichnet.
Fällt ein selektierter Halbleiter aus, sollte auch der intakte Halbleiter des anderen Signalwegs erneuert werden. Beide Bauteile sind durch selektierte zu ersetzten, weil sich sonst Abweichungen der spezifischen Daten oder Funktionen erge­ben können. Der HAMEG-Service berät Sie gern und beschafft selektierte oder Spezialteile, die nicht ohne weiteres im Handel erhältlich sind (z.B. Bildröhre, Potentiometer, Drosseln usw.).
Abgleich
Liegt die Serviceanleitung vor, lassen sich Korrekturen und Abgleicharbeiten zwar ohne weiteres durchführen; es ist aber nicht gerade einfach, einen vollständigen Neuabgleich des Oszilloskops selbst vorzunehmen. Hierzu sind Sachverstand, Erfahrung, Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge und mehrere Präzisionsmeßgeräte mit Kabeln und Adaptern erfor­derlich. Deshalb sollten Potentiometer und Trimmer im In­nern des Gerätes nur dann verstellt werden, wenn die da­durch verursachte Änderung an der richtigen Stelle genau gemessen bzw. beurteilt werden kann, nämlich in der passen­den Betriebsart, mit optimaler Schalter- und Potentiometer­Einstellung, mit oder ohne Sinus- oder Rechtecksignal ent­sprechender Frequenz, Amplitude, Anstiegszeit und Tastverhältnis.
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Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Gerät an Netz anschließen, Netztaste (oben rechts neben Bildschirm) drücken. Leuchtdiode zeigt Betriebszustand an.
Gehäuse, Chassis und Meßbuchsen-Massen sind mit dem Netzschutzleiter verbunden (Schutzklasse I). Keine weitere Taste drücken. TRIG. MODE-Wahlschalter auf AC. AT/NM-Taste nicht gedrückt. Eingangskopplungsschalter CHI auf GD.
Am Knopf INTENS mittlere Helligkeit einstellen. Mit den Knöpfen Y-POS.I und X-POS. Zeitlinie auf Bildschirmmitte bringen. Anschließend mit FOCUS-Knopf Zeitlinie scharf einstellen.
Betriebsart Vertikalverstärker
Kanal I: Tasten CHI/II, DUAL und ADD herausstehend. Kanal II: Taste CHI/II gedrückt. Kanal I und II: Taste DUAL gedrückt. Alternierende Kanalumschaltung: Taste ADD (CHOP.) nicht drücken. Chopper-Kanalumschaltung: Taste ADD (CHOP.) drücken. (Nur bei Signalen <1kHz oder Zeitkoeffizienten 1ms/cm mit gedrückter Taste ADD (CHOP.) arbeiten) Kanäle I+II (Summe): Nur Taste ADD drücken. Kanäle +III (Differenz): Taste ADD und die Taste INV. drücken.
Betriebsart Triggerung
Kurzanleitung HM403
Messung
Triggerart mit Taste AT/NM w ählen: AT = Automatische Spitzenwert-Triggerung >20Hz-100MHz (ungedrückt). NM = Normaltriggerung (gedrückt). Trigger-Flankenrichtung: mit Taste SLOPE wählen. Interne Triggerung: Kanal wird mit Taste TRIG.I/II (CHI/II) gewählt. Interne alternierende Triggerung: DUAL und Taste ALT. drücken. ADD (CHOP.) darf nicht gedrückt sein. Externe Triggerung (autom. Triggerung): Taste TRIG. EXT. drücken; Synchron-Signal (0,3Vss - 3Vss) an Buchse TRIG. EXT. legen. Netztriggerung (Normaltriggerung): TRIG. MODE-Drucktasten AT/NM und ALT drücken ( Triggerkopplung mit TRIG. MODE-Wahlschalter AC - DC - LF - TV w ählen. Frequenzbereiche der Triggerkopplung:
AC: >10Hz bis 100MHz; DC: 0 bis 100MHz; LF: 0 bis 1,5kHz. TV f ür Synchronimpulsabtrennung von Videosignalen TIME/DIV.-Schalter von 0,5ms/div. bis 0,1µs/div. = Zeilensynchronimpulse TIME/DIV.-Schalter von 0,2s/div. bis 1ms/div. = Bildsynchronimpulse
Dabei richtige Flankenrichtung mit Taste SLOPE wählen (Synchronimpuls oben entspricht /, unten entspricht \).
Triggeranzeige beachten: TR LED oberhalb SLOPE-Taste.
Meßsignal den Vertikal-Eingangsbuchsen von CHI und/oder CHII zuführen. Tastteiler vorher mit eingebautem CALIBRATOR -Signal abgleichen. Meßsignal-Ankopplung auf AC oder DC schalten. Mit Teilerschalter (VOLTS/DIV.) Signal auf gewünschte Bildhöhe einstellen. Am TIME/DIV.-Schalter Zeitkoeffizienten wählen. Triggerpunkt mit LEVEL-Knopf einstellen (bei Normaltriggerung). Bei hoher Vertikalempfindlichkeit (1mV/div.), entspr. Meß-Freq./-Aufgabe, LF-Triggerfilter wählen. Komplexe oder aperiodische Signale evtl. mit vergrößerter HOLD OFF-Zeit triggern. Amplitudenmessung mit Y-Feinsteller auf Rechtsanschlag CAL. Zeitmessung mit Zeit-Feinsteller auf Rechtsanschlag CAL. X-Dehnung x10: Taste X-MAG. x10 drücken (bei XY unwirksam). Externe Horizontalablenkung (XY-Betrieb) mit gedrückter Taste XY (X-Eingang: CHI).
~ ).
Komponenten-Test
COMP. TESTER-Taste drücken. Bauteil zweipolig an COMP. TESTER-Buchsen anschließen. Test in der Schaltung: Schaltung spannungsfrei und massefrei (erdfrei) machen. Netzstecker der zu
testenden Schaltung ziehen, Verbindungen mit HM403 lösen (Kabel, Tastteiler), dann erst testen.
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Bedienungselemente HM403 (Kurzbeschreibung - Frontbild)
Element Funktion Element Funktion
POWER Netz Ein/Aus; Leuchtdiode zeigt
(Taste + LED-Anzeige) Betriebszustand an.
INTENS Helligkeitseinstellung (Drehknopf) für den Kathodenstrahl
TRACE ROTATION Trace Rotation (Strahldrehung). Dient Trimmpotentiometer zur Kompensation des Erdmagnet­(Einstellung mit feldes. Der horizontale Strahl wird Schraubenzieher) damit parallel zum Raster gestellt
FOCUS Schärfeeinstellung für den (Drehknopf) Kathodenstrahl.
Y-POS. I Einstellung der vertikalen Position des (Drehknopf) Strahles für Kanal I.
Im XY-Betrieb außer Funktion.
Y-MAG.x5 Erhöht die Y-Verstärkung von (Drucktaste) Kanal I um den Faktor 5.
Y-MAG.x5 Erhöht die Y-Verstärkung von (Drucktaste) Kanal II um den Faktor 5.
Y-POS. II Einstellung der vertikalen Position des (Drehknopf) Strahles für Kanal II.
SLOPE
(Drucktaste) Taste nicht gedrückt: ansteigend,
(Maximal 1mV/cm).
(Maximal 1mV/cm).
Wahl der Triggerflanke.
Taste gedrückt: fallend.
DUAL Taste nicht gedrückt: Einkanalbetrieb. (Drucktaste) Taste DUAL gedrückt: Zweikanalbetrieb
mit alternierender Umschaltung.
CHOP. DUAL und ADD gedrückt: Zweikanal-
betrieb mit Chopper-Umschaltung.
ADD ADD allein gedrückt: Algebr. Addition. (Drucktaste) In Kombination mit INV. Taste:
Differenzbetrieb.
VOLTS/DIV. Eingangsteiler für Kanal II. Bestimmt (12stufig. Drehschalter)die Y-Ablenkkoeffizienten in 1-2-5
Schritten und gibt den Umrechnungs­faktor an (V/div, mV/div).
VAR. Feineinstellung der Y-Amplitude (Drehknopf) (Kanal II). Vermindert die Verstärkung
max. um den Faktor 2,5. Kalibrierung am Rechtsanschlag (Pfeil nach rechts zeigend).
TRIG. MODE Wahl der Triggerankopplung: (Schiebeschalter) AC: 10Hz100MHz. AC-DC-LF-TV DC: 0100MHz.
LF: 01,5kHz. TV: Triggerung für Bild und Zeile.
AT/NM Taste nicht gedrückt: Zeitlinie auch
(Drucktaste) ohne Signal sichtbar, Triggerung autom.
Taste gedrückt: Zeitlinie nur mit Signal, Normaltriggerung mit LEVEL
TR Anzeige leuchtet, wenn Zeitbasis (LED-Anzeige) getriggert wird.
LEVEL Triggerpegel-Einstellung (Drehknopf)
X-POS. Strahlverschiebung in (Drehknopf) horizontaler Richtung
X-MAG. x10 Dehnung der X-Achse um den (Drucktaste) Faktor 10. Max. Auflösung 10ns/div.
Im XY-Betrieb außer Funktion.
VOLTS/DIV. Eingangsteiler für Kanal I. Bestimmt (12stufig. Drehschalter)die Y-Ablenkkoeffizienten in 1-2-5
Schritten und gibt den Umrechnungs­faktor an (V/div, mV/div).
VAR. Feineinstellung der Y-Amplitude (Drehknopf) (Kanal I). Vermindert die Verstärkung
max. um den Faktor 2,5. Kalibrierung am Rechtsanschlag (Pfeil nach rechts zeigend).
CH I/II-TRIG. I/II Keine Taste gedrückt: Kanal I-Betrieb (Drucktaste) und Triggerung von Kanal I.
Taste gedrückt: Kanal II-Betrieb und Triggerung von Kanal II. (Triggerumschaltung bei DUAL-Betr.).
~ AT/NM und ALT gedrückt:
Triggerung mit Netzfrequenz, dabei Normaltriggerung.
ALT Die Triggerung wird im alternierenden (Drucktaste) DUAL-Betrieb abwechselnd von
Kanal I und II ausgelöst.
HOLD OFF Verlängerung der Holdoff-Zeit (Drehknopf) zwischen den Ablenkperioden.
Grundstellung = Linksanschlag.
TIME/DIV. Bestimmt Zeitkoeffizienten (20stufiger (Zeitablenkgeschwindigkeit) der Drehschalter) Zeitbasis von 0.2s/cm bis 0.1µs/cm.
Variable Feineinstellung der Zeitbasis. Zeitbasiseinstellung Vermindert Zeitablenkgeschwindigkeit
(Drehknopf) max. 2,5fach (Linksanschlag).
Cal.-Stellung am Rechtsanschlag (Pfeil nach rechts).
XY (Drucktaste) Umschaltung auf XY-Betrieb.
Zuführung der horiz. Ablenkspannung über den Eingang von Kanal I.
Achtung! Bei fehlender Ablenkung Einbrenngefahr.
TRIG. EXT. Umschaltung auf externe Triggerung.
(Drucktaste) Signalzuführung über BNC-Buchse
TRIG. EXT.
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Element Funktion Element Funktion
INPUT CH I Signaleingang Kanal I und Eingang
(BNC-Buchse) für Horizontalablenkung im XY-Betrieb.
Eingangsimpedanz 1MΩII20pF.
−−
AC
DC Taste für die Eingangssignalankopplung
−−
(Drucktaste) von Kanal I.
Taste gedrückt: direkte Ankopplung; Taste nicht gedrückt: Ankopplung über einen Kondensator.
GD (Drucktaste) GD-Taste gedrückt:
Eingang vom Signal getrennt, Verstärker an Masse geschaltet.
(4mm Buchse) Meßbezugspotentialanschluß,
galvanisch mit Netzschutzleiter verbunden.
INPUT CH II Signaleingang Kanal II. (BNC-Buchse) Eingangsimpedanz 1MII20pF.
−−
AC
DC (Drucktasten) Tasten für die Eingangssignal-
−−
ankopplung von Kanal II. Taste gedrückt: direkte Ankopplung; Taste nicht gedrückt: Ankopplung über einen Kondensator.
GD (Drucktaste) GD-Taste gedrückt:
Eingang vom Signal getrennt, Verstärker an Masse geschaltet.
INV. Invertierung von Kanal II. (Drucktaste) In Verbindung mit gedrückter ADD-
Taste = Differenzdarstellung.
TRIG. EXT. Eingang für externes Triggersignal. (BNC-Buchse) Taste TRIG. EXT. gedrückt.
COMP. TESTER Einschaltung des Componenten­(Drucktaste) Testers; ON = ein, OFF = aus.
COMP. TESTER Anschluß der Testkabel (4mm Buchsen) für den Componenten-Tester.
Linke Buchse galvanisch mit Netzschutzleiter verbunden.
0.2Vpp Ausgang des Rechteck-Kalibrators (Buchse) 0,2Vss.
CALIBRATOR Frequenz des Kalibrator-Ausgangs. 1kHz / 1MHz Taste nicht gedrückt: ca. 1kHz,
(Drucktaste) Taste gedrückt: ca. 1MHz.
29
.
30
LEER
Instruments
Oscilloscopes
Multimeters
Counters
Frequency Synthesizers
Generators
R- and LC-Meters
Spectrum Analyzers
Power Supplies
Curve Tracers
Time Standards
®
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