Die HAMEG Instruments GmbH bescheinigt die Konformität für das Produkt
The HAMEG Instruments GmbH declares conformity of the product
HAMEG Instruments GmbH déclare la conformite du produit
EN 61000-3-2/A14 Oberschwingungsströme / Harmonic current emissions
Émissions de courant harmonique: Klasse / Class / Classe D.
EN 61000-3-3 Spannungsschwankungen u. Flicker / Voltage fl uctuations
and fl icker / Fluctuations de tension et du fl icker.
Datum / Date / Date
01. 05. 2007
Unterschrift / Signature / Signatur
Holger Asmussen
Manager
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei
der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die gültigen Fachgrund- bzw.
Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo unterschiedliche Grenzwerte
mögli ch sind, werde n von HAMEG die h ärteren Prüf bedingun gen angewendet.
Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und
Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich
der Störfestigkeit fi nden die für den Industrie bereich geltenden Grenzwerte
Anwendung.
Die am Messgerät notwendiger weise angeschlossenen Mess- und Datenleitungen beeinflussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in
erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Messbetrieb sind daher
in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und
Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verb indung von Me ssgerä ten bzw. ihre n Schnitt stellen mi t externen G eräten
(Druc kern, Re chnern, etc .) darf nur mit a usreichend ab geschirmten Leit ungen
erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale
Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/
Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb
von Gebäuden befi nde n. Ist an einem Ge räteinter face der Ans chluss mehr erer
Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein.
Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel
zu achten. Als IEEE-Bus Kabel sind die von HAMEG beziehbaren doppelt
geschirmten Kabel HZ73 bzw. HZ72L geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle und Messgerät
sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere
Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/
Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb
von Gebäuden befi nden.
Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel-RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Masseverbindung muss
Sorg e getragen we rden. Bei Sig nalgenera toren müsse n doppelt abge schirmte
Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Messgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer
Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues über die angeschlossenen
Messkabel zu Einspeisung unerwünschter Signalteile in das Messgerät
kommen. Dies führt bei HAMEG Messgeräten nicht zu einer Zerstörung oder
Außerbetriebsetzung des Messgerätes.Geringfügige Abweichungen des
Messwertes über die vorgegebenen Spezifi kationen hinaus können durch die
äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
4. Störfestigkeit von Oszilloskopen
4.1 Elektromagnetisches HF-Feld
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder,
können durch diese Felder bedingte Überlagerungen des Messsignal s sichtbar
werden. Die Einkopplung dieser Felder kann über das Versorgungsnetz, Messund Steue rleitunge n und/oder dur ch direkte Ein strahlun g erfolge n. Sowohl da s
Messobjekt, als auch das Oszilloskop können hiervon betroffen sein.
Die dire kte Einstr ahlung in das Os zilloskop kan n, trotz der A bschirmun g durch
das Metallgehäuse, durch die Bildschirmöffnung erfolgen. Da die Bandbreite
jeder Me ssvers tärkerst ufe größer al s die Gesamtb andbreite de s Oszillosko ps
ist, können Überlagerungen sichtbar werden, deren Frequenz wesentlich höher
als die –3dB Messbandbreite ist.
4.2 Schnelle Transienten / Entladung statischer Elektrizität
Beim Auftreten von schnellen Transienten (Burst) und ihrer direkten Einkopplung über das Versorgungsnetz bzw. indirekt (kapazitiv) über Mess- und
Steuerleitungen, ist es möglich, dass dadurch die Triggerung ausgelöst wird.
Das Auslösen der Triggerung kann auch durch eine direkte bzw. indirekte
statische Entladung (ESD) erfolgen. Da die Signaldarstellung und Triggerung
durch das Oszilloskop auch mit geringen Signalamplituden (<500μV) erfolgen
soll, lässt sich das Auslösen der Triggerung durch derartige Signale (> 1kV)
und ihre gleichzeitige Darstellung nicht vermeiden.
HAMEG Instruments GmbH
2
Änderungen vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung 2
150 MHz Mixed Signal CombiScope
®
HM1508-2 4
Technische Daten 4
Wichtige Hinweise 6
Symbole 6
Aufstellung des Gerätes 6
Entfernen/Anbringen des Griffs 6
Sicherheit 6
Bestimmungsgemäßer Betrieb 7
Räumlicher Anwendungsbereich 7
Umgebungsbedingungen 7
Gewährleistung und Reparatur 7
Wartung 7
CAT I 7
Netzspannung 8
Kurzbeschreibung der Bedienelemente 8
Allgemeine Grundlagen 10
Art der Signalspannung 10
Größe der Signalspannung 10
Spannungswerte an einer Sinuskurve 11
Gesamtwert der Eingangsspannung 11
Zeitwerte der Signalspannung 11
Anlegen der Signalspannung 12
AUTOSET 21
Komponenten-Test 22
Speicherbetrieb 23
Signal-Darstellungsarten 24
Speicheraufl ösung 24
Speichertiefe 25
Horizontalaufl ösung mit X-Dehnung 25
Maximale Signalfrequenz im Speicherbetrieb 25
Anzeige von Alias-Signalen 25
Vertikalverstärker-Betriebsarten 26
Datentransfer 26
Firmware-Aktualisierung 26
Allgemeine Hinweise zum Menü 27
Menüeinblendungen 27
Hilfe (HELP) 27
Vorbemerkungen 27
Eingänge Kanal 1, Kanal 2:
Eingangsimpedanz:1 MΩ II 15 pF
Eingangskopplung:DC, AC, GND (Ground)
Max. Eingangsspannung:400 V (DC + Spitze AC)
Y Verzögerungsleitung:70ns
Messstromkreise:Messkategorie I
Digital-Betrieb:
Funktion (wählbar):Extern Trigger, Z (Helltastung)
Kopplung:AC, DC
Max. Eingangsspannung:100 V (DC + Spitze AC)
Triggerung
Analog- und Digital-Betrieb
Automatik (Spitzenwert):
Min. Signalhöhe:5mm
Frequenzbereich:10 Hz - 250 MHz
Leveleinstellbereich:von Spitze- zu Spitze+
Normal (ohne Spitzenwert):
Min. Signalhöhe:5mm
Frequenzbereich:0 - 250 MHz
Leveleinstellbereich:–10cm bis +10 cm
Betriebsarten:Flanke/Video/Logik
Flankenrichtung:positiv, negativ, beide
Quellen:CH 1, CH 2, altern. CH 1/2 (≥ 8 mm; nur
Analog-Betrieb:Frequenz, Periode, Udc, Upp, Up+, Up-
zusätzl. im Digitalbetrieb: U
eff
, U
Mittelwert
Cursor Messfunktionen:
Analog-Betrieb:Δt, 1/Δt (f), ta, ΔU, U gegen GND,
Verhältnis X und Y
Technische Daten
Änderungen vorbehalten
5
zusätzl. im Digitalbetrieb: U
ss
, Us+, Vs-, V
mittelwert
, V
eff
, Impulszähler
Auflösung Readout/Cursor: 1000 x 2000 Punkte, Signale: 250 x 2000
Schnittstellen (plug-in):USB/RS-232 (HO720)
Optional:IEEE-488, Ethernet/USB
Mathematische Funktionen
Anzahl der Formelsätze:5 mit je 5 Formeln
Quellen:CH 1, CH 2, Math 1-Math 5
Ziele:5 Mathematikspeicher Math 1-5
Funktionen:ADD, SUB, 1/X, ABS, MUL, DIV, SQ, POS,
NEG, INV
Anzeige:max. 2 Mathematikspeicher (Math 1-5)
Anzeige
CRT:D14-375GH
Anzeigefläche m. Innenraster: 8 cm x 10 cm
Beschleunigungsspannung: ca. 14 kV
Technische Daten
Verschiedenes
Komponententester
Testspannung:ca. 7 V
eff
(Leerlauf), ca. 50 Hz
Teststrom:max. 7 mA
eff
(Kurzschluss)
Bezugspotenzial:Masse (Schutzleiter)
Probe ADJ Ausgang:1 kHz/1 MHz Rechtecksignal 0,2V
ss
(Tastkopfabgleich)(ta ‹ 4 ns)
Strahldrehung:elektronisch
Netzanschluss:105 – 253V, 50/60 Hz ±10 %, CAT II
Leistungsaufnahme:47 Watt bei 230V, 50 Hz
Schutzart:Schutzklasse I (EN61010-1)
Gewicht:5,6 kg
Gehäuse (B x H x T):285 x 125 x 380 mm
Umgebungstemperatur:0° C ...+40° C
Im Lieferumfang enthalten: Netzkabel, Bedienungsanleitung, 4 Tastköpfe 10:1
mit Teilungsfaktorkennung (HZ200), Windows Software für Gerätesteuerung und
Datentransfer
Sofort nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische
Beschädigungen und lose Teile im Inneren überprüft werden. Falls
ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht in Betrieb gesetzt werden.
Symbole
Bedienungsanleitung Hochspannung
beachten
Hinweis Erde
unbedingt beachten!
Aufstellung des Gerätes
Wie den Abbildungen zu entnehmen ist, lässt sich der Griff in
verschiedene Positionen schwenken:
A = Trageposition
B = Position in der der Griff entfernt werden kann, aber auch
für waagerechtes Tragen
C = Waagerechte Betriebsstellung
D und E = Betriebsstellungen mit unterschiedlichem Winkel
F = Position zum Entfernen des Griffes
T = Stellung für Versand im Karton (Griffknöpfe nicht geras-
tet)
Achtung!
Um eine Änderung der Griffposition vorzunehmen,
muss das Oszilloskop so aufgestellt sein, dass es
6
Änderungen vorbehalten
T
T
nicht herunterfallen kann, also z.B. auf einem Tisch
stehen. Dann müssen die Griffknöpfe zunächst auf
beiden Seiten gleichzeitig nach Außen gezogen
und in Richtung der gewünschten Position geschwenkt werden. Wenn die Griffknöpfe während
des Schwenkens nicht nach Außen gezogen werden,
können sie in die nächste Raststellung einrasten.
Entfernen/Anbringen des Griffs
Abhängig vom Gerätetyp kann der Griff in Stellung B oder F
entfernt werden, in dem man ihn weiter herauszieht. Das Anbringen des Griffs erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte,
gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch
einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch
den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw.
der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen Zustand zu
erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss
der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in
dieser Bedienungsanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis
und alle Messanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse
Wichtige Hinweise
I. Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200 V
Gleichspannung geprüft. Das Oszilloskop darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen
betrieben werden. Der Netzstecker muss eingeführt sein, bevor
Signalstromkreise angeschlossen werden. Die Auftrennung der
Schutzkontaktverbindung ist unzulässig.
Die meisten Elektronenröhren generieren Gammastrahlen.
Bei diesem Gerät bleibt die Ionendosisleistung weit unter dem
gesetzlich zulässigen Wert von 36 pA/kg.
Wenn anzunehmen ist, dass ein gefahrloser Betrieb nicht mehr
möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen
unabsichtlichen Betrieb zu sichern.
Diese Annahme ist berechtigt,
– wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat,
– wenn das Gerät lose Teile enthält,
– wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
– nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
– nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post,
Bahn oder Spedition entsprach).
Bestimmungsgemäßer Betrieb
ACHTUNG! Das Messgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen bestimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen
verbundenen Gefahren vertraut sind.
Aus Sicherheitsgründen darf das Oszilloskop nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Die
Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig. Der
Netzstecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise
angeschlossen werden.
Räumlicher Anwendungsbereich
Das Oszilloskop ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereich
sowie Kleinbetriebe.
Umgebungsbedingungen
Die zulässige Umgebungstemperatur während des Betriebs
reicht von 0 °C bis +40 °C. Während der Lagerung oder des
Transports darf die Temperatur zwischen –20 °C und +55 °C
betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung
Kondenswasser gebildet, muss das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genommen wird. Das
Oszilloskop ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen
bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub bzw.
Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei
aggressiver chemischer Einwirkung betrieben werden.
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation
(Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage
(Aufstellbügel) zu bevorzugen.
Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt
werden!
10-stündigen „Burn in-Test“. Im intermittierenden Betrieb wird
dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Anschließend erfolgt ein
umfangreicher Funktions- und Qualitätstest, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft
werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmitteln, die auf nationale
Normale rückführbar kalibriert sind.
Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen
des Landes, in dem das HAMEG-Produkt erworben wurde. Bei
Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler, bei dem
Sie das HAMEG-Produkt erworben haben.
Nur für die Bundesrepublik Deutschland:
Um den Ablauf zu beschleunigen, können Kunden innerhalb der
Bundesrepublik Deutschland die Reparaturen auch direkt mit
HAMEG abwickeln. Auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist
steht Ihnen der HAMEG Kundenservice für Reparaturen zur
Verfügung.
Return Material Authorization (RMA):
Bevor Sie ein Gerät an uns zurücksenden, fordern Sie bitte in
jedem Fall per Internet: http://www.hameg.de oder Fax eine
RMA-Nummer an. Sollte Ihnen keine geeignete Verpackung
zur Verfügung stehen, so können Sie einen leeren Originalkarton über den HAMEG-Vertrieb (Tel: +49 (0) 6182 800 300,
E-Mail: vertrieb@hameg.de) bestellen.
Wartung
Die Außenseite des Oszilloskops sollte regelmäßig mit einem
Staubpinsel gereinigt werden. Hartnäckiger Schmutz an Gehäuse und Griff, den Kunststoff- und Aluminiumteilen lässt
sich mit einem angefeuchteten Tuch (Wasser +1% Entspannungsmittel) entfernen. Bei fettigem Schmutz kann Brennspiritus oder Waschbenzin (Petroleumäther) benutzt werden.
Die Sichtscheibe darf nur mit Wasser oder Waschbenzin (aber
nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gereinigt werden, sie ist
dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien Tuch
nachzureiben. Nach der Reinigung sollte sie mit einer handelsüblichen antistatischen Lösung, geeignet für Kunststoffe,
behandelt werden. Keinesfalls darf die Reinigungsfl üssigkeit in
das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer Reinigungsmittel
kann die Kunststoff- und Lackoberfl ächen angreifen.
CAT I
Dieses Oszilloskop ist für Messungen an Stromkreisen bestimmt, die entweder gar nicht oder nicht direkt mit dem Netz
verbunden sind. Direkte Messungen (ohne galvanische Trennung) an Messstromkreisen der Messkategorie II, III oder IV sind
unzulässig! Die Stromkreise eines Messobjekts sind dann nicht
direkt mit dem Netz verbunden, wenn das Messobjekt über einen
Schutz-Trenntransformator der Schutzklasse II betrieben wird.
Es ist auch möglich mit Hilfe geeigneter Wandler (z.B. Stromzangen), welche die Anforderungen der Schutzklasse II erfüllen,
quasi indirekt am Netz zu messen. Bei der Messung muss die
Messkategorie – für die der Hersteller den Wandler spezifi ziert
hat – beachtet werden.
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärmzeit
von mind. 20 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur
zwischen 15 °C und 30 °C. Werte ohne Toleranzangabe sind
Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
Gewährleistung und Reparatur
HAMEG Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle.
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen
Messkategorien
Die Messkategorien beziehen sich auf Transienten auf dem
Netz. Transienten sind kurze, sehr schnelle (steile) Spannungsund Stromänderungen, die periodisch und nicht periodisch
auftreten können. Die Höhe möglicher Transienten nimmt zu,
je kürzer die Entfernung zur Quelle der Niederspannungsinstallation ist.
Messkategorie IV: Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstallation (z.B. an Zählern).
Änderungen vorbehalten
7
Kurzbeschreibung der Bedienelemente
Messkategorie III: Messungen in der Gebäudeinstallation (z.B.
Verteiler, Leistungsschalter, fest installierte Steckdosen, fest
installierte Motoren etc.).
Messkategorie II: Messungen an Stromkreisen, die elektrisch
direkt mit dem Niederspannungsnetz verbunden sind (z.B.
Haushaltsgeräte, tragbare Werkzeuge etc.)
Messkategorie I: Elektronische Geräte und abgesicherte
Stromkreise in Geräten.
Netzspannung
Das Gerät arbeitet mit 50 und 60 Hz Netzwechselspannungen im
Bereich von 105 V bis 253 V. Eine Netzspannungsumschaltung
ist daher nicht vorgesehen.
Die Netzeingangssicherung ist von außen zugänglich. Netzstecker-Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit. Ein
Auswechseln der Siche rung darf und kann (bei unbeschädigtem
Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor das Netzkabel
aus der Buchse entfernt wurde. Dann muss der Sicherungshalter mit einem Schraubenzieher herausgehebelt werden.
Der Ansatzpunkt ist ein Schlitz, der sich auf der Seite der Anschlusskontakte befi ndet. Die Sicherung kann dann aus einer
Halterung ge drückt und ersetzt werden.
Der Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingescho ben, bis er eingerastet ist. Die Verwendung ,,gefl ickter“
Sicherungen oder das Kurzschließen des Sicherungshalters ist
unzulässig. Dadurch entstehende Schäden fallen nicht un ter
die Gewährleistung.
8
ACQUIRE (Taste) 31
Menü (Digitalbetrieb) mit Auswahl von Signalerfassungs-
bzw. Darstellungsarten.
9
SAVE/RECALL (Taste) 33
Menü bietet Zugriff auf Referenzsignal- (nur Digitalbe-
trieb) bzw. Geräteeinstellungs-Speicher.
10
SETTINGS (Taste) 34
Menü mit Allgemein- und Spracheinstellungen; im Digi-
talbetrieb auch Signalanzeige-Art.
11
AUTOSET (Taste) 35
Ermöglicht eine sinnvolle, signalbezogene, automatische
Geräteeinstellung.
12
HELP (Taste) 35
Schaltet Hilfetexte zu Bedienelementen und Menüs ein/aus.
13
POSITION 1 (Drehknopf) 35
Positionsänderungen der aktuell vorliegenden Funktion
15
Signal (aktuell, Referenz oder Mathematik) Cursor und ZOOM
(digital).
14
POSITION 2 (Drehknopf) 36
Positionsänderungen der aktuell vorliegenden Funktion
15
Signal (aktuell, Referenz oder Mathematik) Cursor und ZOOM
(digital).
:
:
Sicherungstype:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C;
IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3).
Abschaltung: träge (T) 0,8A.
Kurzbeschreibung der Bedienelemente
Diese Seitenzahlen verweisen auf die ausführliche Beschreibung im
Kapitel „Bedienelemente und Readout“!
1
POWER (Taste) – Netz, Ein/Aus 28
2
INTENS (Drehknopf) 28
Helligkeitseinstellung für den Kathodenstrahl und andere
Funktionen, wenn das Drehknopf-Symbol angezeigt wird.
3
FOCUS, TRACE, MENU (Taste) 28
Menüaufruf mit Readoutanzeige, ermöglicht die Ände-
RUN: Signaldatenerfassung wird ermöglicht.
STOP (leuchtend): Signaldatenerfassung ist angehalten
STOP (blinkend): Erfassung läuft und wird mit Beendi-
gung der aktuellen Erfassung angehalten Überschreiben.
7
MATH (Taste) 30
Menü (Digitalbetrieb) mit (Signal-) Mathematik-Funktionen.
2
.
15
CH1/2-CURSOR-CH3/4-MA/REF-ZOOM (Taste) 37
Menüaufruf und farbig leuchtende Anzeige der hier be-
stimmten aktuellen Funktion von POSITION 1 und 2 (bei
CH1/2 dunkel).
16
VOLTS/DIV-SCALE-VAR (Drehknopf) 37
Kanal 1 Y-Ablenkkoeffi zient-, Y-Fein-(VAR) und Skalie-
rungs-Einsteller.
17
VOLTS/DIV-SCALE-VAR (Drehknopf) 38
Kanal 2 Y-Ablenkkoeffi zient-, Y-Fein-(VAR) und Skalie-
rungs-Einsteller.
18
AUTO MEASURE (Taste) 38
Menüaufruf mit Untermenüs für automatische Messun-
gen und deren Aktivierung..
19
LEVEL A/B - FFT-Marker (Drehknopf) 39
Triggerpegel-Einstellung für A- und B-Zeitbasis. Marker-
positionverschiebung bei FFT.
20
MODE (Taste) 40
Menüaufruf der wählbaren Triggerarten.
21
FILTER (Taste) 40
Menüaufruf der wählbaren Triggerfi lter (Kopplung),
Rauschunterdrückung und Triggerfl ankenrichtungen.
22
SOURCE (Taste) 41
Menüaufruf der wählbaren Triggerquellen (z.B. CH1, CH2,
Alt. 1/2, Extern, Netz).
23
TRIG’d (LED) 42
Anzeige leuchtet, wenn das Triggersignal die Triggerbe-
dingungen erfüllt.
24
NORM (LED) 42
Anzeige leuchtet bei Normal- oder Einzel-Triggerung
(Einzelerfassung).
8
Änderungen vorbehalten
Kurzbeschreibung der Bedienelemente
HM
1508
2
TXT
ü
06/11/06
POWER
MENU
OFF
123456 789
INTENS
POWER
gw
13
15
14
17
n -
gr
-
-
HM 1508-2 - TXT blau - 06/11/06 gw
!
CURSOR
MEASURE
POSITION 1POSITION 2
VOLTS / DIV
SCALE · VAR
16
18
20 V1 mV20 V1 mV
CH 1CH 2HORMAG
VARVARVARx10
FOCUS
TRACE
MENU
CH 1/2
CURSOR
CH 3/4
MA/REF
ZOOM
AUTO
MEASURE
VERT/XY
ANALOG
DIGITAL
MIXED SIGNAL
OSCILLOSCOPE
HM1508-2
· 1 MB
1 GSa
150 M Hz
VOLTS / DIV
SCALE · VAR
ANALOG
DIGITAL
RUN / STOP
LEVEL A/B
FFTMarker
TRIGGER
MODE
FILTER
SOURCE
CH 3/4
MATH
ACQUIRE SETTINGSHELP
TRIG ’d
NORM
HOLD OFF
FFT
X-POS
DELAY
SAVE/
RECALL
HORIZONTAL
TIME / DIV
SCALE · VAR
50s5ns
AUTOS ET
121110
19
26
27
24
23
21
24
28
22
25
29
MENU
OFF
HM 1508-2 - DKL - 12/10/06 gw
X-INP
CH 1CH 2
INPUTS
1MΩII15pF
max
400 Vp
CH 3CH 4
LOGIC
INPUTS
1MΩII15pF
max
100 Vp
30
!
CAT I
44
313432333536383739
25
HOLD OFF (LED) 42
Anzeige leuchtet, wenn im HOR-Menü (nur Analog-
betrieb) eine von 0% abweichende Holdoff-Zeit eingestellt ist.
26
X-POS / DELAY (Taste) 42
Menüaufruf und farbig leuchtende Anzeige der hier
bestimmten aktuellen Funktion des HORIZONTAL-Drehknopfs (bei X-POS dunkel).
27
HORIZONTAL (Drehknopf) 43
Ändert die X-Position bzw. im Digitalbetrieb die Verzö-
gerungszeit (Pre- bzw. Post-Trigger). Bei FFT Mittenfrequenzeinstellung (Centerfrequenz).
28
TIME/DIV - SCALE · VAR (Drehknopf) 43
Zeitbasis A und B Ablenkkoeffi zient-, Zeit-Feinsteller
(VAR; nur Analog) und Skalierungs-Einsteller; bei FFT
Frequenzbereich (Span).
29
MAG x10 (Taste) 45
Im Yt (Zeitbasis) –Analogbetrieb Dehnung der X-Achse um
den Faktor 10, mit gleichzeitiger Änderung der Ablenkkoeffi zienten-Anzeige.
30
HOR VAR (Taste) 45
Menüaufruf ZOOM-Funktion (digital) und Analog-
Zeitbasen A und B, Zeit-Feinsteller und Holdoff-Zeit
(analog).
31
CH1 VAR (Taste) 46
Menüaufruf Kanal 1: Eingangskopplung (AC, DC, GND),
Invertierung, Tastteiler und Y-Feinsteller (variabel).
!
CAT I
32
VERT/XY (Taste) 47
TRIG. EXT. / Z-INP.
Menüaufruf mit nachfolgender Vertikalbetriebsarten-Wahl
bzw. Additions- und XY-Betrieb, sowie Bandbreitenbegrenzung.
33
CH2 VAR (Taste) 49
Menüaufruf Kanal 2: Eingangskopplung (AC, DC, GND),
Invertierung, Tastteiler und Y-Feinsteller (variabel).
34
INPUT CH 1 (BNC-Buchse) 49
Signaleingang Kanal 1 und Eingang für Horizontalablen-
kung im XY-Betrieb.
35
INPUT CH 2 (BNC-Buchse) 49
Signaleingang Kanal 2 und Eingang für Vertikalablenkung
im XY-Betrieb.
36
CH 3/4 (Taste) 49
Menüauruf im Digitalbetrieb: Logiksignal-Kanäle 3 und 4
ein- oder ausschalten. Bei Aus: CH 4 ist Eingang für externe
Triggerung. Analogbetrieb: aktivieren des Eingangs für Helligkeitsmodulation, wenn externe Triggerung abgeschaltet.
37
FFT (Taste) 50
Bei Digitalbetrieb FFT Menüaufruf mit Fenster- und Ska-
lierungswahl sowie Funktionsabschaltung. Im digitalen
Yt-Mode Wechsel in den FFT-Mode, im FFT-Mode Aufruf
FFT-Menü
38
LOGIC INPUT CH 3 (BNC-Buchse) 52
Digitalbetrieb: Eingang für Logiksignale.
39
LOGIC INPUT CH 4 (BNC-Buchse) 52
Digitalbetrieb: Eingang für Logiksignale oder externe
Änderungen vorbehalten
9
Allgemeine Grundlagen
-
POWER
MENU
OFF
COMBISCOPE
USB
Stick
4342414044
COMP.
TESTER
PROBE
MENU
OFF
HM 1508-2
HM 1508-2
ADJ
impulsartiger Signalspannungen ist zu beachten, dass auch
deren Oberwellenanteile übertragen werden müssen. Die
Folgefrequenz des Signals muss deshalb wesentlich kleiner
sein (ca. 5 bis 10 mal), als die obere Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers. Bei der Auswertung solcher Signale ist dieser
Sachverhalt zu berücksichtigen.
Triggerung. Analogbetrieb: Eingang für Helligkeitsmodu-
lation oder externe Triggerung.
40
PROBE / ADJ (Buchse) 52
Ausgang mit Rechtecksignalen zur Frequenz-Kompensa-
tion von 10:1 teilenden Tastköpfen.
41
PROBE / COMPONENT (Taste) 52
Menüaufruf für Ein- oder Ausschalten des COMPO-
NENT-Tester, Frequenzwahl des Signals an PROBE ADJ.,
Information über Hard- und Software sowie Schnittstelle
(Geräterückseite) und USB Stick.
42
COMPONENT TESTER (2 Buchsen mit 4mm Ø) 53
Anschluss der Testkabel für den Componenten-Tester.
Linke Buchse ist galvanisch mit dem Netzschutzleiter
verbunden.
43
USB Stick (USB-Frontanschluss) 53
Anschluss für USB-Stick zum Speichern und Laden von
Signalen und Signalparametern im Digitalbetrieb.
44
MENU OFF (Taste) 53
Schaltet die Menüanzeige ab oder wechselt eine
Menüebene höher.
Allgemeine Grundlagen
Art der Signalspannung
Die folgende Beschreibung des HM1508-2 bezieht sich auf den
Analog- und auf den Digitaloszilloskop-Betrieb. Auf zwischen
den Betriebsarten bestehende unterschiedliche Leistungsdaten
wird nicht besonders hingewiesen.
Das Oszilloskop HM1508-2 erfasst im Echtzeitbetrieb praktisch
alle sich periodisch wiederholenden Signalarten (Wechselspannungen) mit Frequenzen bis mindestens 150 MHz (–3 dB) und
Gleichspannungen.
Schwieriger ist das Oszilloskopieren von Signalgemischen, besonders dann, wenn darin keine mit der Folgefrequenz ständig
wiederkehrenden höheren Pegelwerte enthalten sind, auf die
getriggert werden kann. Dies ist z.B. bei Burst-Signalen der
Fall. Um auch dann ein gut getriggertes Bild zu erhalten, ist
u.U. eine Veränderung der HOLD OFF-Zeit erforderlich.
Fernseh-Video-Signale (FBAS-Signale) sind mit Hilfe des aktiven TV-Sync-Separators leicht triggerbar.
Die zeitliche Aufl ösung ist unproblematisch. Beispielsweise
wird bei 100 MHz und der kürzesten einstellbaren Ablenkzeit
(5 ns/cm) eine Signalperiode über 2 cm geschrieben.
Für den wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleichspannungsverstärker kann jeder Vertikalverstärker-Eingang mit
AC- oder DC-Kopplung betrieben werden (DC = direct current;
AC = alternating current). Mit Gleichstromkopplung DC sollte
nur bei vorgeschaltetem Tastteiler oder bei sehr niedrigen
Frequenzen gearbeitet werden bzw. wenn die Erfassung des
Gleichspannungsanteils der Signalspannung unbedingt erforderlich ist.
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse können
bei AC-Kopplung (Wechselstrom) des Vertikalverstärkers störende Dachschrägen auftreten (AC-Grenzfrequenz ca. 1,6 Hz
für –3 dB). In diesem Falle ist, wenn die Signalspannung nicht
mit einem hohen Gleichspannungspegel überlagert ist, die DCKopplung vorzuziehen. Andernfalls muss vor den Eingang des
auf DC-Kopplung geschalteten Messverstärkers ein entsprechend großer Kondensator geschaltet werden. Dieser muss eine
genügend große Spannungsfestigkeit besitzen. DC-Kopplung
ist auch für die Darstellung von Logik- und Impulssignalen
zu empfehlen, besonders dann, wenn sich dabei das Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird sich das Bild bei jeder
Änderung auf- oder abwärts bewegen. Reine Gleichspannungen
können nur mit DC-Kopplung gemessen werden.
Die gewählte Eingangskopplung wird im READOUT (Schirmbild)
angezeigt. Das „=“ Symbol zeigt DC-Kopplung an, während
AC-Kopplung mit dem „~“ Symbol angezeigt wird (siehe „Bedienelemente und Read out”).
Größe der Signalspannung
Der Vertikalverstärker ist so ausgelegt, dass die Übertragungsgüte nicht durch eigenes Überschwingen beeinfl usst wird.
Die Darstellung einfacher elektrischer Vorgänge, wie sinusförmige HF- und NF-Signale oder netzfrequente Brummspannungen, ist in jeder Hinsicht problemlos. Beim Messen ist ein
ab ca. 70 MHz zunehmender Messfehler zu berücksichtigen,
der durch Verstärkungsabfall bedingt ist. Bei ca. 100 MHz
beträgt der Abfall etwa 10%, der tatsächliche Spannungswert
ist dann ca. 11% größer als der angezeigte Wert. Wegen der
differierenden Bandbreiten der Vertikalverstärker (–3 dB
zwischen 150 MHz und 170 MHz) ist der Messfehler nicht ganz
exakt defi nierbar.
Bei sinusförmigen Vorgängen liegt die –6 dB Grenze für den
HM1508-2 bei 220 MHz. Bei der Aufzeichnung rechteck- oder
10
Änderungen vorbehalten
In der allgemeinen Elektrotechnik bezieht man sich bei
Wechselspannungsangaben in der Regel auf den Effektivwert. Für Signalgrößen und Spannungsbezeichnungen in der
Oszilloskopie wird jedoch der V
-Wert (Volt-Spitze-Spitze)
ss
verwendet. Letzterer entspricht den wirklichen Potentialverhältnissen zwischen dem positivsten und negativsten Punkt
einer Spannung, so wie sie auf dem Bildschirm angezeigt
wird.
Will man eine auf dem Oszilloskopschirm aufgezeichnete sinusförmige Größe auf ihren Effektivwert umrechnen, muss der
sich in V
Umgekehrt ist zu beachten, dass in V
mige Spannungen den 2,83fachen Potentialunterschied in V
ergebende Wert durch 2 x √2 = 2,83 dividiert werden.
ss
angegebene sinusför-
eff
ss
haben. Die Beziehungen der verschiedenen Spannungsgrößen
sind aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich.
Allgemeine Grundlagen
Spannungswerte an einer Sinuskurve
V
s
V
eff
V
mom
V
ss
V
= Effektivwert; Vs = einfacher Spitzenwert;
eff
V
= Spitze-Spitze-Wert;
ss
V
= Momentanwert (zeitabhängig)
mom
Die minimal erforderliche Signalspannung am Y-Eingang für ein
1 cm hohes Bild beträgt 1 mVss (±5%), wenn mit dem READOUT
(Schirmbild) der Ablenkkoeffi zient 1 mV angezeigt wird und
die Feineinstellung kalibriert ist. Es können jedoch auch noch
kleinere Signale aufgezeichnet werden. Die möglichen Ablenkkoeffi zienten sind in mV
der Cursor ist die Größe der Signalspannung – unter automatischer Berücksichtigung des Tastteilers – ermittelbar und wird
mit dem Readout angezeigt. Bei Tastteilern mit TeilungsfaktorKennung erfolgt die Berücksichtigung automatisch und mit
höherer Priorität als die ebenfalls mögliche, manuelle Teilungsfaktorbestimmung. Der Ablenkkoeffi zient wird im Readout unter
Berücksichtigung des Teilungsfaktors angezeigt.
Für Amplitudenmessungen muss sich die Feineinstellung
in ihrer kalibrierten Stellung befi nden. Unkalibriert kann die
Ablenkempfi ndlichkeit kontinuierlich verringert werden (siehe
„Bedienelemente und Readout”). So kann jeder Zwischenwert
innerhalb der 1-2-5 Abstufung des Teilerschalters eingestellt
werden. Ohne Tastteiler sind damit Signale bis ca. 400 V
darstellbar (Ablenkkoeffi zient 20 V/cm x Feineinstellung 2,5:1
x Rasterhöhe 8 cm).
Soll die Größe der Signalspannung ohne die Cursor ermittelt
werden, genügt es ihre in cm ablesbare Signalhöhe mit dem angezeigten (kalibrierten) Ablenkkoeffi zienten zu multiplizieren.
Ohne Tastteiler darf die Spannung am Y-Eingang
400 V (unabhängig von der Polarität) nicht überschreiten.
/cm oder Vss/cm angegeben. Mit Hilfe
ss
ss
Bei Mischspannungen ist zu berücksichtigen, dass bei ACKopplung deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht geteilt
wird, während der Wechselspannungsanteil einer frequenzabhängigen Teilung unterliegt, die durch den kapazitiven
Widerstand des Koppelkondensators bedingt ist. Bei Frequenzen ≥40 Hz kann vom Teilungsverhältnis des Tastteilers
ausgegangen werden.
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen,
können mit HAMEG 10:1 Tastteilern des Typs HZ200 Gleichspannungen bis 400 V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 800 V
gemessen werden. Mit Spezialtastteilern
ss
100:1 (z.B. HZ53) lassen sich Gleichspannungen bis 1200 V bzw.
Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 2400 V
Allerdings verringert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen
(siehe technische Daten HZ53). Mit einem normalen Tastteiler
10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, dass der den
Teiler-Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durchschlägt, wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt
werden kann.
Soll jedoch z.B. nur die Restwelligkeit einer Hochspannung
oszilloskopiert werden, genügt auch der 10:1-Tastteiler. Diesem
ist dann noch ein entsprechend hochspannungsfester Kondensator (etwa 22 – 68 nF) vorzuschalten.
Mit der auf GND geschalteten Eingangskopplung und dem POSITION-Einsteller kann vor der Messung eine horizontale Rasterlinie als Referenzlinie für Massepotential eingestellt werden. Sie
kann beliebig zur horizontalen Mittellinie eingestellt werden,
je nachdem, ob positive und/oder negative Abweichungen vom
Massepotential zahlenmäßig erfasst werden sollen.
Gesamtwert der Eingangsspannung
Spannung
Spitze
AC
DC
DC + AC
DC
AC
Spitze
= 400 V
max
messen.
ss
Ist das zu messende Signal eine Wechselspannung, die einer
Gleichspannung überlagert ist (Mischspannung), beträgt der
höchstzulässige Gesamtwert beider Spannungen (Gleichspannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung)
ebenfalls + bzw. –400 V. Wechselspannungen, deren Mittelwert
Null ist, dürfen maximal 800 V
betragen.
ss
Beim Messen mit Tastteilern sind deren mögli-
cherweise höheren Grenzwerte nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskop plung am Oszilloskop
vorliegt.
Liegt eine Gleichspannung am Eingang an und ist die Eingangskopplung auf AC geschaltet, gilt der niedrigere Grenzwert
des Oszilloskopeingangs (400 V). Der aus dem Widerstand im
Tastkopf und dem 1MΩ Eingangswiderstand des Oszilloskops
bestehende Spannungsteiler ist, durch den bei AC-Kopplung
dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskondensator,
für Gleichspannungen unwirksam. Gleichzeitig wird dann der
Kondensator mit der ungeteilten Gleichspannung belastet.
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um
0 Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung überlagert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur Gleichspannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC Spitze).
Zeitwerte der Signalspannung
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich
wiederkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden
genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folgefrequenz. Abhängig von der Zeitbasis-Einstellung (TIME/DIV.)
können eine oder mehrere Signalperioden oder auch nur ein
Teil einer Periode dargestellt werden. Die Zeitkoeffi zienten
werden mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt und in s/cm,
ms/cm, μs/cm und ns/cm angegeben (1cm entspricht 1 DIV.
auf dem Innenraster der Strahlröhre). In Verbindung mit den
auf
t- bzw. 1/ t- (Frequenz) Messung geschalteten Cursor,
lässt sich die Periodendauer bzw. die Frequenz des Signals
einfach ermitteln.
Änderungen vorbehalten
11
Allgemeine Grundlagen
Soll die Dauer eines Signals ohne die Cursor ermittelt werden,
genügt es seine in cm ablesbare Dauer mit dem angezeigten
(kalibrierten) Ablenkkoeffi zienten zu multiplizieren.
Ist der zu messende Zeitabschnitt im Verhältnis zur vollen Signalperiode relativ klein, kann man mit Zoom (Digitalbetrieb),
2. Zeitbasis (Analogbetrieb) oder gedehntem Zeitmaßstab (MAG
x10) arbeiten.
Durch Drehen des HORIZONTAL-Drehknopfes kann der interessierende Zeitabschnitt in die Mitte des Bildschirms geschoben
werden.
Das Systemverhalten einer Impulsspannung wird durch deren
Anstiegszeit bestimmt. Impulsanstiegs-/Abfallzeiten werden
zwischen dem 10%- und 90%-Wert ihrer vollen Amplitude
gemessen.
Das folgende Beispiel bezieht sich auf die Ablesung mittels des
Innenrasters der Strahlröhre. Es kann aber auch wesentlich
einfacher mit Hilfe der auf Anstiegszeit-Messung geschalteten Cursor gemessen werden (siehe „Bedienelemente und
Readout”).
Messung:
– Die Flanke des betr. Impulses wird exakt auf 5cm Schreib-
höhe eingestellt (durch Y-Teiler und dessen Feineinstellung).
– Die Flanke wird symmetrisch zur X- und Y-Mittellinie posi-
tioniert (mit X- und Y-Pos. Einsteller).
– Die Schnittpunkte der Signalfl anke mit den 10%- bzw. 90%-
Linien jeweils auf die horizontale Mittellinie loten und deren
zeitlichen Abstand auswerten.
100%
90%
5 cm
10%
0%
t
ges
Bei einem eingestellten Zeitkoeffi zienten von 5ns/cm ergäbe das
Bildbeispiel eine gemessene Gesamtanstiegszeit von:
t
ges = 1,6 cm x 5 ns/cm = 8 ns
Bei sehr kurzen Zeiten ist die Anstiegszeit des Oszilloskop-Vertikalverstärkers und des evtl. benutzten Tastteilers geometrisch
vom gemessenen Zeitwert abzuziehen. Die Anstiegszeit des
Signals ist dann
2
2
Dabei ist t
ta= t
ges
– t
ges
die gemessene Gesamtanstiegszeit, t
osc
– t
2
t
die vom
osz
Oszilloskop (beim HM1508-2 ca. 2,3 ns) und tt die des Tastteilers,
z.B. = 2 ns. Ist t
größer als 22 ns, kann die Anstiegszeit des
ges
Vertikalverstärkers vernachlässigt werden (Fehler <1%).
Obiges Bildbeispiel ergibt damit eine Signal-Anstiegszeit von:
ta= 82 - 2,32 - 22 = 7,4 ns
Die Messung der Anstiegs- oder Abfallzeit ist natürlich nicht
auf die oben im Bild gezeigte Bild-Einstellung begrenzt. Sie
ist so nur besonders einfach. Prinzipiell kann in jeder Bildlage
und bei beliebiger Signalamplitude gemessen werden. Wichtig
ist nur, dass die interessierende Signalfl anke in voller Länge,
bei nicht zu großer Steilheit, sichtbar ist und dass der Horizontalabstand bei 10% und 90% der Amplitude gemessen wird.
Zeigt die Flanke Vor- oder Überschwingen, darf man die 100%
nicht auf die Spitzenwerte beziehen, sondern auf die mittleren
Dachhöhen. Ebenso werden Einbrüche oder Spitzen (Glitches)
neben der Flanke nicht berücksichtigt. Bei sehr starken Einschwingverzerrungen verliert die Anstiegs- oder Abfallzeitmessung allerdings ihren Sinn. Für Verstärker mit annähernd
konstanter Gruppenlaufzeit (also gutem Impulsverhalten) gilt
folgende Zahlenwert-Gleichung zwischen Anstiegszeit ta (in ns)
und Bandbreite B (in MHz):
350 350
=
——
t
a
B t
B =
——
a
Anlegen der Signalspannung
Ein kurzes Drücken der AUTOSET-Taste genügt, um automatisch eine sinnvolle, signalbezogene Geräteeinstellung zu erhalten (siehe AUTOSET). Die folgenden Erläuterungen beziehen
sich auf spezielle Anwendungen, die eine manuelle Bedienung
erfordern. Die Funktion der Bedienelemente wird im Abschnitt
„Bedienelemente und Readout” beschrieben.
Vorsicht beim Anlegen unbekannter Signale an den
Vertikaleingang!
Es wird empfohlen, möglichst immer mit Tastteiler zu messen!
Ohne vorgeschalteten Tastteiler sollte als Signalkopplung
zunächst immer AC und als Ablenkkoeffi zient 20 V/cm eingestellt sein. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signalspannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, dass
die Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker
völlig übersteuert. Dann ist der Ablenkkoeffi zient zu erhöhen
(niedrigere Empfi ndlichkeit), bis die vertikale Auslenkung nur
noch 3 bis 8 cm hoch ist. Bei kalibrierter Amplitudenmessung
und mehr als 160 V
Tastteiler vorzuschalten, dessen Spannungsfestigkeit dem
zu messenden Signal genügen muss. Ist die Periodendauer
des Messsig nals wesentlich länger als der eingestellte ZeitAblenkkoef fi zient, verdunkelt sich der Strahl. Dann sollte der
Zeit-Ablenkkoeffi zient vergrößert werden.
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Eingang
des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Mess kabel, wie
z.B. HZ32 und HZ34 direkt, oder über einen Tast teiler 10:1
geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Messkabel an
hochohmigen Messobjekten ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn mit relativ niedrigen, sinus förmigen Frequenzen
(bis etwa 50 kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen muss
die Mess-Spannungsquelle nieder ohmig, d.h. an den KabelWellenwiderstand (in der Re gel 50 Ω) angepasst sein.
Besonders bei der Übertragung von Rechteck- und Impulssignalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des
Oszilloskops mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand abzuschließen. Bei Benutzung eines 50-Ω-Kabels,
wie z.B. HZ34, ist hierfür von HAMEG ein 50-Ω-Durchgangsabschluss HZ22 erhältlich. Vor allem bei der Übertragung
von Rechtecksignalen mit kurzer Anstiegszeit werden ohne
Abschluss an den Flanken und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch höherfrequente (>100 kHz)
Sinussignale dürfen generell nur impedanzrichtig abgeschlossen
gemessen werden. Im allgemeinen halten Verstärker, Generatoren oder ihre Abschwächer die Nenn-Ausgangsspannung nur
großer Signalamplitude ist unbedingt ein
ss
12
Änderungen vorbehalten
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
dann frequenzunabhängig ein, wenn ihre Anschluss-kabel mit
dem vorgeschriebenen Widerstand abgeschlossen wurden.
Dabei ist zu beachten, dass man den Abschlusswiderstand HZ22
nur mit max. 1 Watt belasten darf. Diese Leistung wird mit 7 V
oder – bei Sinussignal – mit 19,7 V
erreicht.
ss
eff
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Abschluss
erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlusskabel direkt an
den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepasst. Mit
Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur
geringfügig belastet (ca. 10 MΩ II 12pF bei 10:1 Teilern bzw.
100 MΩ II 5pF bei 100:1 Teilern). Deshalb sollte, wenn der durch
den Tastteiler auftretende Spannungsverlust durch eine höhere Empfi ndlichkeitseinstellung wieder ausgeglichen werden
kann, nie ohne diesen gearbeitet werden. Außerdem stellt die
Längsimpedanz des Teilers auch einen gewissen Schutz für
den Eingang des Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten
Fertigung sind alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muss
ein genauer Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden
(siehe Tastkopf-Abgleich).
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder
weniger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In
allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt
werden muss (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir
dringend dazu, die mitgelieferten Tastköpfe HZ200 (10:1 mit
automatischer Teilungsfaktor-Kennung) zu benutzen. HZ200
hat zusätzlich zur niederfrequenten Kompensationseinstellung
2 HF- Abgleichpunkte. Damit ist mit Hilfe eines auf 1 MHz umschaltbaren Kalibrators eine Gruppenlaufzeitkorrektur an der
oberen Grenzfrequenz des Oszilloskops möglich. Tatsächlich
werden mit diesem Tastkopf-Typ Bandbreite und Anstiegszeit
des Oszilloskops kaum merklich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signalform u.U. sogar noch verbessert. Auf diese
Weise könnten spezifi sche Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nachträglich korrigiert werden.
Bei Gleichspannungen über 400 V muss immer DC-
Ein gangskopplung benutzt werden, auch wenn ein
Tastteiler benutzt wird. Außerdem ist die für den
Tastkopf maximal zulässige Spannung zu beachten.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht
mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge
zeigen, Gleichspannungen werden unterdrückt, belasten aber
den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator.
Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400 V (DC + Spitze AC).
Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-Eingangskopplung
bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine zulässige Spannungsfestigkeit von max. 1200 V (DC + Spitze AC) hat.
Zur Unterdrückung störender Gleichspannung darf aber ein
Kondensator entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brummspannungsmessung). Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangswechselspannung oberhalb von 20 kHz fre quenz abhängig
begrenzt. Deshalb muss die ,,Derating Curve” des betreffenden
Tast teilertyps beachtet werden.
Beim Anschluss des Tastteiler-Kopfes an eine
BNC-Buchse sollte ein BNC-Adapter benutzt
werden. Damit werden Masse- und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im
Messkreis (speziell bei einem kleinen Y- Ablenkkoeffi zienten)
wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht, weil
dadurch Ausgleichströme in den Abschirmungen der Messkabel
fl ießen können (Spannungsabfall zwischen den Schutzleiterverbindungen, verursacht von angeschlossenen fremden Netzgeräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutzkondensatoren).
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Vor der ersten Inbetriebnahme muss die Verbindung zwischen
Schutzleiteranschluss und dem Netz-Schutzleiter vor jeglichen
anderen Verbindungen hergestellt sein (Netzstecker also vorher
anschließen).
Mit der roten Netztaste POWER wird das Oszilloskop in Betrieb
gesetzt, dabei leuchten zunächst mehrere Anzeigen auf. Dann
übernimmt das Oszilloskop die Einstellungen, welche beim
vorhergehenden Ausschalten vorlagen. Wird nach ca. 20 Sekunden Anheizzeit kein Strahl bzw. das Readout sichtbar, sollte
die AUTOSET-Taste betätigt werden.
Ist die Zeitlinie sichtbar, wird am INTENS-Knopf eine mittlere
Helligkeit, - nach dem Umschalten auf FOCUS - die maximale
Strahlschärfe und - mit Strahldrehung – die Zeitlinie waagerecht eingestellt.
Zur Schonung der Strahlröhre sollte immer nur mit jener
Strahlintensität gearbeitet werden, die Messaufgabe und Umgebungsbeleuchtung gerade erfordern. Besondere Vorsicht ist bei
stehendem, punktförmigen Strahl geboten. Zu hell eingestellt,
kann dieser die Leuchtschicht der Röhre beschädigen. Ferner
schadet es der Kathode der Strahlröhre, wenn das Oszilloskop
oft kurz hintereinander aus- und eingeschaltet wird.
Nachdem der höchste Ablenkkoeffi zient (20 V/cm) gewählt
wurde, sollten anschließend die Messkabel an die Oszilloskopeingänge angeschlossen und danach mit dem zunächst
stromlosen Messobjekt verbunden werden, das anschließend
einzuschalten ist. Sollte anschließend kein Strahl sichtbar sein,
wird empfohlen die AUTOSET-Taste zu drücken.
Strahldrehung TR
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist
die Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst
immer nahe dem Messpunkt liegen. Andernfalls können evtl.
vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile
das Messergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind
auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und
dick wie möglich sein.
Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich erdmagnetische Einwirkungen auf die horizontale Strahllage nicht
ganz vermeiden. Das ist abhängig von der Aufstellrichtung des
Oszilloskops am Arbeitsplatz. Dann verläuft die horizontale
Strahllinie in Schirmmitte nicht exakt parallel zu den Rasterlinien. Die Korrektur weniger Winkelgrade ist mit dem auf
„Strahldreh.“ geschalteten INTENS-Drehknopf möglich.
Änderungen vorbehalten
13
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Tastkopf-Abgleich und Anwendung
Damit der verwendete Tastteiler die Form des Signals unverfälscht wiedergibt, muss er genau an die Eingangsimpedanz
des Vertikalverstärkers angepasst werden. Ein im Oszilloskop
eingebauter Generator liefert hierzu ein Rechtecksignal mit
sehr kurzer Anstiegszeit. Es kann der konzentrischen Buchse
unterhalb des Bildschirms entnommen werden. Sie liefert
±1% für Tastteiler 10:1. Die Spannung entspricht einer
0,2 V
ss
Bildschirmamplitude von 4 cm Höhe, wenn der Eingangsteiler
auf den Ablenkkoeffi zienten 5 mV/cm eingestellt ist.
Der Innendurchmesser der Buchse beträgt 4,9 mm und entspricht dem (am Bezugspotential liegenden) Außendurchmesser des Abschirmrohres von modernen Tastköpfen der Serie
F (international vereinheitlicht). Nur hierdurch ist eine extrem
kurze Masseverbindung möglich, die für hohe Signalfrequenzen
und eine unverfälschte Kurvenform-Wiedergabe von nichtsinusförmigen Signalen Voraussetzung ist.
Abgleich 1 kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert
die kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den
Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teilerverhältnis wie die ohmsche Spannungsteilung.
durch werden Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen,
Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in
der Nähe der Anstiegsfl anke auf ein Minimum begrenzt.
Voraussetzung für diesen HF-Abgleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit (typisch 4 ns) und niederohmigem
Ausgang (ca. 50 Ω), der bei einer Frequenz von 1MHz eine
Spannung von 0,2 V
abgibt. Der „PROBE ADJ“ -Ausgang des
ss
Oszilloskops erfüllt diese Bedingungen, wenn 1 MHz als Signalfrequenz gewählt wurde.
falsch richtig falsch
Tastteiler 10:1 an den Eingang anschließen, auf den bezogen der
Tastkopf kompensiert werden soll. PROBE ADJ -Signal 1 MHz
wählen, Eingangskopplung auf DC, Eingangsteiler (VOLTS/DIV)
auf 5mV/cm und Zeitbasis (TIME/DIV) auf 0,1 μs/cm stellen
(beide kalibriert). Tastkopf in Buchse PROBE ADJ einstecken.
Auf dem Bildschirm ist ein Spannungsverlauf zu sehen, dessen
Rechteckfl anken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsfl anke und
die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe
Spannungsteilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1
oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder
nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die
Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien
(siehe Strahldrehung TR).
Tastteiler 10:1 an den Eingang anschließen, auf den bezogen
der Tastkopf kompensiert werden soll. Eingangskopplung auf
DC stellen, mit Eingangsteiler (VOLTS/DIV) 4 cm Signalhöhe
einstellen
und Zeitbasis (TIME/DIV) auf 0.2ms/cm schalten
(beide kalibriert), Tastkopf (Teiler 10:1) in die „PROBE ADJ“Buchse einstecken.
falsch richtig falsch
Auf dem Bildschirm sind 2 Signalperioden zu sehen. Nun ist
der NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der
Tastkopfi nformation zu entnehmen ist.
Mit dem beigegebenen Isolierschraubendreher ist der Trimmer
so abzugleichen, bis die oberen Dächer des Rechtecksignals
exakt parallel zu den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe
Abb. 4). Dann sollte die Signalhöhe 4 cm ±1,2 mm sein. Die
Signalfl anken sind in dieser Einstellung unsichtbar.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation
ist der Tastkopfi nformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
– Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsfl anke.
– Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem
Dach, somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, dass
der Übergang von der Anstiegsfl anke auf das Rechteckdach
weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1 MHz die Signalhöhe
am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben,
wie zuvor beim 1 kHz-Abgleich.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge erst 1 kHz,
dann 1 MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt
werden muss, und dass die Kalibrator-Frequenzen 1 kHz und
1 MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Ferner
weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerabgleich (oder eine Ablenkkoeffi zientenkontrolle) sind horizontale
Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential am
negativen Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind dabei
nicht kritisch.
Abgleich 1 MHz
Die mitgelieferten Tastköpfe besitzen Entzerrungsglieder,
mit denen es möglich ist, den Tastkopf im Bereich der oberen
Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal
mögliche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine
weitgehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Da-
14
Änderungen vorbehalten
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die für die Betriebsarten der Vertikalverstärker wichtigsten Bedienelemente sind die Drucktasten: VERT/XY
und - im Digitaloszilloskop-Betrieb - CH 3/4
man zu den Menüs, in denen die Messverstärker-Betriebsarten
und die Parameter der einzelnen Kanäle wählbar sind.
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt „Bedienelemente und Readout“ beschrieben.
Vorbemerkung: Die Formulierung „beide Kanäle“ bezieht sich
immer auf die Kanäle „CH 1“ und „CH 2“.
Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenommenen Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. Im Analogoszilloskop-Betrieb lenkt die Amplitude des zu messenden Signals
(bzw. der Signale) den Strahl in Y-Richtung ab. Gleichzeitig wird
der Strahl von links nach rechts abgelenkt (Zeitbasis).
Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende
Möglichkeiten:
– Die Darstellung nur eines Signales im Kanal 1-Betrieb
– Die Darstellung nur eines Signales im Kanal 2-Betrieb
– Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal)-
Betrieb
Im Digitaloszilloskop-Betrieb können mit den Kanälen 3 und 4
zusätzlich die Logikpegel der an diesen Kanälen anliegenden
Signale angezeigt werden.
Bei DUAL-Betrieb arbeiten beide Kanäle. Die Art, wie die
Signale beider Kanäle dargestellt werden, hängt im Analogoszilloskop-Betrieb von der Zeitbasis ab (siehe „Bedienelemente und Readout“). Die Kanalumschaltung kann nach jedem
Zeit-Ablenkvorgang (alternierend) erfolgen. Beide Kanäle
können aber auch innerhalb einer Zeit-Ablenkperiode mit einer
hohen Frequenz ständig umgeschaltet (chop mode) werden.
Dann sind auch langsam verlaufende Vorgänge fl immerfrei
darstellbar.
Für das Oszilloskopieren langsam verlaufender Vorgänge mit
Zeitkoeffi zienten ≥500μs/cm ist die alternierende Betriebsart
meistens nicht geeignet. Das Schirmbild fl immert dann zu
stark, oder es scheint zu springen. Für Oszillogramme mit
höherer Folgefrequenz und entsprechend kleiner eingestellten
Zeitkoeffi zienten ist die gechoppte Art der Kanalumschaltung
meist nicht sinnvoll.
Für den Digitaloszilloskop-Betrieb sind die vorhergehenden
Erläuterungen zur Kanalumschaltung bedeutungslos, da
jeder Kanal über einen Analog-/Digital-Wandler verfügt und
damit die Signalaufzeichnung auf allen Kanälen gleichzeitig
erfolgt.
Liegt ADD-Betrieb vor, werden die Signale beider Kanäle algebraisch addiert (±CH 1 plus ±CH 2). Das «±Zeichen» steht für
nicht invertiert (+) bzw. invertiert (-). Ob sich hierbei die Summe
oder die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der
Phasenlage bzw. Polung der Signale selbst und davon ab, ob
eine Invertierung des Signals im Oszilloskop vorgenommen
wurde.
Gleichphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert = Summe
Beide Kanäle invertiert = Summe
Nur ein Kanal invertiert = Differenz
32
, CH 1 31, CH 2 33
36
. Über sie gelangt
Gegenphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert = Differenz
Beide Kanäle invertiert = Differenz
Nur ein Kanal invertiert = Summe
In der ADD-Betriebsart ist die vertikale Strahllage von der
Y-POSITION-Einstellung beider Kanäle abhängig. Das heißt
die Y-POSITION-Einstellung wird addiert, kann aber nicht mit
INVERT beeinfl usst werden.
Signalspannungen zwischen zwei hochliegenden Schaltungspunkten werden oft im Differenzbetrieb beider Kanäle gemessen. Als Spannungsabfall an einem bekannten Widerstand
lassen sich so auch Ströme zwischen zwei hochliegenden
Schaltungsteilen bestimmen. Allgemein gilt, dass bei der Darstellung von Differenzsignalen die Entnahme der beiden Signalspannungen nur mit Tastteilern absolut gleicher Impedanz
und Teilung erfolgen darf. Für manche Differenzmessungen
ist es vorteilhaft, die galvanisch mit dem Schutzleiter verbundenen Massekabel beider Tastteiler nicht mit dem Messobjekt
zu verbinden. Hierdurch können eventuelle Brumm- oder
Gleichtaktstörungen verringert werden.
XY-Betrieb
Diese Betriebsart wird über VERT/XY 32 > XY aufgerufen. Im
Analogoszilloskop-Betrieb ist in dieser Betriebsart die Zeitbasis
abgeschaltet. Die X-Ablenkung wird mit dem Signal am Eingang
von Kanal 1 (X-INP. = Horizontal-Eingang) vorgenommen. Eingangsteiler und Feinregler von Kanal 1 (CH 1) werden im XYBetrieb für die Amplitudeneinstellung in X-Richtung benutzt.
Horizontal-Positionseinstellungen lassen sich mit dem
HORIZONTAL- und dem POSITION 1-Knopf durchführen.
Die Y-Ablenkung erfolgt im XY-Betrieb über Kanal 2 (CH 2)
Da die X-Dehnung x10 (MAG x10) bei XY-Betrieb unwirksam
ist, gibt es keine Unterschiede zwischen den beiden Kanälen
bezüglich ihrer maximalen Empfi ndlichkeit und Eingangsimpedanz. Bei Messungen im XY-Betrieb ist sowohl die obere
Grenzfrequenz (–3 dB) des X-Verstärkers, als auch die mit
höheren Frequenzen zunehmende Phasendifferenz zwischen
X und Y zu beachten (siehe Datenblatt).
Im XY-Analogbetrieb kann das X-Signal (CH 1 = X-INP.) nicht
invertiert werden.
Der XY-Betrieb mit Lissajous-Figuren erleichtert oder ermöglicht gewisse Messaufgaben:
– Vergleich zweier Signale unterschiedlicher Frequenz oder
Nachziehen der einen Frequenz auf die Frequenz des anderen Signals bis zur Synchronisation. Das gilt auch noch
für ganzzahlige Vielfache oder Teile der einen Signalfrequenz.
– Phasenvergleich zwischen zwei Signalen gleicher Fre-
quenz.
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur
Die folgenden Bilder zeigen zwei Sinus-Signale gleicher Frequenz und Amplitude mit unterschiedlichen Phasenwinkeln.
ab
0° 35° 90° 180°
Änderungen vorbehalten
15
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die Berechnung des Phasenwinkels oder der Phasenverschiebung zwischen den X- und Y-Eingangsspannungen (nach
Messung der Strecken a und b am Bildschirm) ist mit den
folgenden Formeln und einem Taschenrechner mit Winkelfunktionen ganz einfach und übrigens unabhängig von den
Ablenkamplituden auf dem Bildschirm.
a
sin ϕ =
b
a
cos ϕ = 1 – (—
b
a
ϕ = arc sin
Hierbei muss beachtet werden:
– Wegen der Periodizität der Winkelfunktionen sollte die rech-
– Keine zu hohe Messfrequenz benutzen. Die im XY-Betrieb
– Aus dem Schirmbild ist nicht ohne weiteres ersichtlich, ob
Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen oder
ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem Bildschirm
abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung (INTENS) kann
dieser Punkt in die Leuchtschicht einbrennen, was entweder
einen bleibenden Helligkeitsverlust, oder im Extremfall, eine
vollständige Zerstörung der Leuchtschicht an diesem Punkt
verursacht.
b
nerische Auswertung auf Winkel ≤90° begrenzt werden.
Gerade hier liegen die Vorteile der Methode.
benutzten Messverstärker weisen mit zunehmender Frequenz eine gegenseitige Phasenverschiebung auf. Oberhalb
der im Datenblatt angegebenen Frequenz wird der Phasenwinkel von 3° überschritten.
die Testspannung gegenüber der Bezugsspannung vor- oder
nacheilt. Hier kann ein CR-Glied vor dem Testspannungseingang des Oszilloskops helfen. Als R kann gleich der
1 MΩ-Eingangswiderstand dienen, so dass nur ein passender Kondensator C vorzuschalten ist. Vergrößert sich die
Öffnungsweite der Ellipse (gegenüber kurzgeschlossenem
C), dann eilt die Testspannung vor und umgekehrt. Das gilt
aber nur im Bereich bis 90° Phasenverschiebung. Deshalb
sollte C genügend groß sein und nur eine relativ kleine,
gerade gut beobachtbare Phasenverschiebung bewirken.
—
2
)
—
Phasendifferenz-Messung im Zweikanal-Betrieb (Yt)
Achtung: Phasendifferenzmessungen sind im Zwei-
kanal Yt-Betrieb nicht möglich, wenn alternierende
Triggerung vorliegt.
Eine größere Phasendifferenz zwischen zwei Eingangssignalen
gleicher Frequenz und Form lässt sich sehr einfach im Yt-Zweikanalbetrieb (DUAL) am Bildschirm messen. Die Zeitablenkung
wird dabei von dem Signal getriggert, das als Bezug (Phasenlage 0) dient. Das andere Signal kann dann einen vor- oder
nacheilenden Phasenwinkel haben. Die Ablesegenauigkeit wird
hoch, wenn auf dem Schirm nicht viel mehr als eine Periode
und etwa gleiche Bildhöhe beider Signale eingestellt wird. Zu
dieser Einstellung können ohne Einfl uss auf das Ergebnis auch
die Feinregler für Amplitude und Zeitablenkung und der LEVELKnopf benutzt werden. Beide Zeitlinien werden vor der Messung
mit den POSITION 1 und 2 Knöpfen auf die horizontale RasterMittellinie eingestellt, wenn diese als Y-Positionseinsteller für
CH1/2 wirksam sind. Bei sinusförmigen Signalen beobachtet
man die Nulldurchgänge; die Sinusscheitelwerte sind weniger
geeignet. Ist ein Sinussignal durch geradzahlige Harmonische
merklich verzerrt (Halbwellen nicht spiegelbildlich zur X-Achse)
oder wenn eine Offset-Gleichspannung vorhanden ist, empfi ehlt
sich AC-Kopplung für beide Kanäle. Handelt es sich um Impulssignale gleicher Form, liest man an steilen Flanken ab.
t = Horizontalabstand der Null
durchgänge in cm
T = Horizontalabstand für eine
Periode in cm
Im Bildbeispiel ist t = 3 cm und T = 10 cm. Daraus errechnet
sich eine Phasendifferenz in Winkelgraden von:
5 3
ϕ° =
—
T 10
oder in Bogengrad ausgedrückt:
t 3
arc ϕ° =
T 10
Relativ kleine Phasenwinkel bei nicht zu hohen Frequenzen lassen sich genauer im XY-Betrieb mit Lissajous-Figur messen.
· 360° = — · 360° = 108°
—
· 2π = — · 2π = 1,885 rad
Messung einer Amplitudenmodulation
Achtung: Die folgende Beschreibung bezieht sich auf Analogoszilloskop-Betrieb. Im Digitaloszilloskop-Betrieb kann es
zu Aliassignaldarstellungen kommen, da bei niedrigen Modulationsfrequenzen mit der Zeitbasis (TIME/DIV) ein großer
Zeitablenkkoeffi zient eingestellt werden muss, um wenigstens
eine vollständige Periode des Modulationssignals darzustellen.
Die daraus resultierende Abtastfrequenz kann dann für die
Trägerfrequenz zu niedrig sein.
Die momentane Amplitude u im Zeitpunkt t einer HF-Trägerspannung, die durch eine sinusförmige NF-Spannung unverzerrt amplitudenmoduliert ist, folgt der Gleichung
u = UT · sinΩt + 0,5 m · UT · cos (Ω - ω) t - 0,5 m · UT · cos (Ω - ω) t
Neben der Trägerfrequenz F entstehen durch die Modulation
die untere Seitenfrequenz F – f und die obere Seitenfrequenz
F + f.
0,5 m · U
T
F – f F F + f
Abb. 1: Spektrumsamplituden und -frequenzen bei AM (m =
50%)
Das Bild der amplitudenmodulierten HF-Schwingung kann mit
dem Oszilloskop sichtbar gemacht und ausgewertet werden,
wenn das Frequenzspektrum innerhalb der Oszilloskop-Bandbreite liegt. Die Zeitbasis wird so eingestellt, dass mehrere Perioden der Modulationsfrequenz sichtbar sind. Genau genommen
sollte mit Modulationsfrequenz (vom NF-Generator oder einem
U
T
0,5 m · U
T
16
Änderungen vorbehalten
Triggerung und Zeitablenkung
Demodulator) extern getriggert werden. Interne Triggerung ist
unter Zuhilfenahme des Zeit-Feinstellers oft möglich.
m · U
T
U
T
ba
Abb. 2 Amplitudenmodulierte Schwingung:
F = 1 MHz; f = 1 kHz; m = 50%; U
= 28,3 mV
T
.
eff
Oszilloskop-Einstellung für ein Signal entsprechend Abb. 2:
Kanal I-Betrieb. Y: CH.1; 20 mV/cm; AC.
TIME/DIV.: 0.2 ms/cm.
Triggerung: NORMAL; AC; int. mit Zeit-Feinsteller
(oder externe Triggerung).
Liest man die beiden Werte a und b vom Bildschirm ab, so
errechnet sich der Modulationsgrad aus
a – b a – b
m =
——
a + b a + b
Hierin ist: a = U
bzw. m =
(1 + m) und b = UT (1 – m).
T
—— · 100 [%]
Bei der Modulationsgradmessung können die Feinstellknöpfe
für Amplitude und Zeit beliebig verstellt sein. Ihre Stellung geht
nicht in das Ergebnis ein.
Triggerung und Zeitablenkung
Die für diese Funktionen wichtigsten Bedienelemente und
Anzeigen befi nden sich im grau unterlegten TRIGGER-Feld.
Sie sind im Abschnitt „BEDIENELEMENTE UND READOUT“
beschrieben.
Die zeitliche Änderung einer zu messenden Spannung (Wechselspannung) ist im Yt-Betrieb darstellbar. Hierbei lenkt das
Messsignal den Elektronenstrahl in Y-Richtung ab, während der
Zeitablenkgenerator den Elektronenstrahl mit einer konstanten,
aber wählbaren Geschwindigkeit von links nach rechts über den
Bildschirm bewegt (Zeitablenkung).
Im Allgemeinen werden sich periodisch wiederholende Spannungsverläufe mit sich periodisch wiederholender Zeitablenkung dargestellt. Um eine „stehende“ auswertbare Darstellung
zu erhalten, darf der jeweils nächste Start der Zeitablenkung
nur dann erfolgen, wenn die gleiche Position (Spannungshöhe
und Flankenrichtung) des Signalverlaufes vorliegt, an dem die
Zeitablenkung auch zuvor ausgelöst (getriggert) wurde.
Eine konstante Spannung (Gleichspannung) kann
die Triggerung nicht auslösen, da ohne Spannungsänderung auch keine Flanke vorliegt, welche die
Triggerung auslösen könnte.
Die Triggerung kann durch das Messsignal selbst (interne Triggerung) oder durch eine extern zugeführte mit dem Messsignal
synchrone Spannung erfolgen (externe Triggerung).
Die zur Triggerung benötigte Mindestamplitude des Triggersignals nennt man Triggerschwelle, die mit einem Sinussignal
bestimmbar ist. Bei interner Triggerung wird die Triggerspannung dem Messsignal des Messverstärkers (nach dem
Teilerschalter) entnommen, der als (interne) Triggerquelle
dient. Die Mindestamplitude (Triggerschwelle) wird bei interner
Triggerung in Millimetern (mm) spezifi ziert und bezieht sich auf
die vertikale Auslenkung auf dem Bildschirm. Damit wird vermieden, dass für jede Teilerschalterstellung unterschiedliche
Spannungswerte berücksichtigt werden müssen.
Wird die Triggerspannung extern zugeführt, ist sie an der entsprechenden Buchse in V
zu messen. In gewissen Grenzen
ss
kann die Triggerspannung viel höher sein als an der Triggerschwelle. Im Allgemeinen sollte der 20fache Wert nicht überschritten werden. Das Oszilloskop hat zwei Trigger-Betriebsarten, die nachstehend beschrieben werden.
Automatische Spitzenwert-Triggerung (MODE-Menü)
Gerätespezifi sche Informationen sind den Absätzen MODE 20,
>AUTO,
dienelemente und Readout“ zu entnehmen. Mit dem Betätigen
der AUTOSET-Taste wird diese Triggerart automatisch eingeschaltet. Bei DC-Triggerkopplung und bei alternierender
Triggerung wird die Spitzenwerterfassung automatisch abgeschaltet, während die Trigger-Automatik erhalten bleibt.
Die Trigger-Automatik bewirkt, dass nach dem Ende eines
Zeitablenkvorgangs und dem Ende der darauf folgenden
Holdoff-Zeit, ein neuer Zeitablenkvorgang auch ohne Triggersignal ausgelöst wird. Ohne Messwechselspannung – also ohne
Triggerung – ist dann im Analogbetrieb immer noch eine Zeitlinie, die auch eine Gleichspannung anzeigen kann, zu sehen.
Bei anliegender Messspannung beschränkt sich die Bedienung
im Wesentlichen auf die richtige Amplituden- und ZeitbasisEinstellung bei immer sichtbarem Strahl. Beim Vorliegen von
Signalen mit Frequenzen <20 Hz ist deren Periodendauer länger
als die Wartezeit für den automatischen – nicht von der Triggerung ausgelösten – Start der Zeitablenkung. Deshalb werden
Signale mit Frequenzen <20 Hz ungetriggert dargestellt, auch
wenn das Signal die Triggerbedingungen erfüllt.
Der Triggerpegel-Einsteller ist bei automatischer SpitzenwertTriggerung wirksam. Sein Einstellbereich stellt sich automatisch auf die Spitze-Spitze-Amplitude des gerade angelegten
Signals ein und wird damit unabhängiger von der SignalAmplitude und -Form.
Beispielsweise darf sich das Tastverhältnis von rechteckförmigen Spannungen zwischen 1 : 1 und ca. 100 : 1 ändern, ohne
dass die Triggerung ausfällt.
Es ist dabei unter Umständen erforderlich, dass der LEVEL
A/B-Einsteller fast an das Einstellbereichsende zu stellen ist.
Bei der nächsten Messung kann es erforderlich werden, den
LEVEL A/B-Einsteller anders einzustellen.
Diese Einfachheit der Bedienung empfi ehlt die automatische
Spitzenwert-Triggerung für alle unkomplizierten Messaufgaben. Sie ist aber auch die geeignete Betriebsart für den
„Einstieg“ bei diffi zilen Messproblemen, nämlich dann, wenn
das Messsignal selbst in Bezug auf Amplitude, Frequenz oder
Form noch weitgehend unbekannt ist.
Die automatische Spitzenwert-Triggerung ist unabhängig von
der Triggerquelle und ist, sowohl bei interner wie auch externer
Triggerung anwendbar. Sie ermöglicht die getriggerte Darstellung von Signalen >20 Hz.
LEVEL A/B 19, FILTER 21 und SOURCE 22 unter „Be-
Änderungen vorbehalten
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