HAMEG HM 1507-3 / 02 User Guide [de]

DEUTSCH
Oszilloskop
HM 1507-3 / 02
MANUAL • HANDBUCH • MANUEL
MANUAL•HANDBUCH•MANUEL
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Änderungen vorbehalten
Oszilloskop
HM 1507-3 / 02
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung................. 4
Wichtige Hinweise ............................................................. 6
Symbole............................................................................ 6
Aufstellung des Gerätes .................................................. 6
Sicherheit.......................................................................... 6
Bestimmungsgemäßer Betrieb........................................ 6
CAT I ................................................................................. 6
Garantie ............................................................................ 7
Wartung ............................................................................ 7
Schutzschaltung ............................................................... 7
Netzspannung .................................................................. 7
Grundlagen der Signalspannung..................................... 8
Art der Signalspannung .................................................... 8
Größe der Signalspannung............................................... 8
Spannungswerte an einer Sinuskurve ............................. 8
Gesamtwert der Eingangsspannung ............................... 9
Zeitwerte der Signalspannung ......................................... 9
Anlegen der Signalspannung ........................................... 10
Bedienelemente und Readout.......................................... 12
Menü ................................................................................... 29
Inbetriebnahme und Voreinstellungen ............................ 29
Strahldrehung TR .............................................................. 29
Tastkopf-Abgleich und Anwendung.................................. 29
Abgleich 1kHz................................................................... 30
Abgleich 1MHz ................................................................. 30
Betriebsarten der Vertikalverstärker ................................ 31
XY-Betrieb ......................................................................... 31
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur ................................ 31
Phasendifferenz-Messung im Zweikanal-Betrieb (Yt) ...... 32
Messung einer Amplitudenmodulation............................ 32
Triggerung und Zeitablenkung ......................................... 33
Automatische Spitzenwert-Triggerung ............................. 33
Normaltriggerung ............................................................. 33
Flankenrichtung ................................................................ 34
Triggerkopplung ................................................................ 34
TV (Videosignal-Triggerung) .............................................. 34
Bildsynchronimpuls-Triggerung ........................................ 34
Zeilensynchronimpuls-Triggerung .................................... 35
Netztriggerung.................................................................. 35
Alternierende Triggerung .................................................. 35
Externe Triggerung............................................................ 35
Triggeranzeige .................................................................. 36
Holdoff-Zeiteinstellung ..................................................... 36
B-Zeitbasis (2. Zeitbasis) / Delay Triggerung .................... 36
AUTOSET ............................................................................ 37
Komponenten-Test ............................................................ 38
Speicherbetrieb ................................................................ 39
Signalerfassungsarten...................................................... 39
Speicherauflösung............................................................ 40
Vertikalauflösung .............................................................. 40
Horizontalauflösung ......................................................... 40
Horizontalauflösung mit X-Dehnung ................................ 40
Maximale Signalfrequenz im Speicherbetrieb ................. 40
Anzeige von Alias-Signalen .............................................. 41
Vertikalverstärker Betriebsarten ....................................... 41
Abgleich .............................................................................. 41
RS-232 Interface – Fernsteuerung .................................... 41
Beschreibung.................................................................... 41
Baudrateneinstellung ....................................................... 42
Datenübertragung ............................................................ 42
Bedienungselemente HM1507-3 ...................................... 43
Änderungen vorbehalten
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Herstellers HAMEG GmbH Manufacturer Industriestraße 6 Fabricant D-63533 Mainhausen
KONFORMITÄTSERKLÄRUNG DECLARATION OF CONFORMITY DECLARATION DE CONFORMITE
Die HAMEG GmbH bescheinigt die Konformität für das Produkt The HAMEG GmbH herewith declares conformity of the product HAMEG GmbH déclare la conformite du produit
Bezeichnung / Product name / Designation:
Oszilloskop/Oscilloscope/Oscilloscope
Typ / Type / Type: HM1507-3
mit / with / avec: -
Optionen / Options / Options: HO79-6
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les directives suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
Angewendete harmonisierte Normen / Harmonized standards applied / Normes harmonisées utilisées
Sicherheit / Safety / Sécurité EN 61010-1: 1993 / IEC (CEI) 1010-1: 1990 A 1: 1992 / VDE 0411: 1994 EN 61010-1/A2: 1995 / IEC 1010-1/A2: 1995 / VDE 0411 Teil 1/A1: 1996-05 Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
Elektromagnetische Verträglichkeit / Electromagnetic compatibility / Compatibilité électromagnétique EN 61326-1/A1 Störaussendung / Radiation / Emission: Tabelle / table / tableau 4; Klasse / Class / Classe B. Störfestigkeit / Immunity / Imunitee: Tabelle / table / tableau A1. EN 61000-3-2/A14 Oberschwingungsströme / Harmonic current emissions / Émissions de courant harmonique: Klasse / Class / Classe D. EN 61000-3-3 Spannungsschwankungen u. Flicker / Voltage fluctuations and flicker / Fluctuations de tension et du flicker.
Datum /Date /Date Unterschrift / Signature /Signatur
15. 01. 2001
E. Baumgartner
Technical Manager
Directeur Technique
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüfbedingungen ange­wendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der Störfestigkeit finden die für den Industriebereich geltenden Grenzwerte Anwendung. Die am Messgerät notwendigerweise angeschlossenen Mess- und Datenleitungen beeinflussen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Messbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abgeschirm­ten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen zwi­schen Messgerät und Computer eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden befinden. Ist an einem Geräteinterface der Anschluss mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein. Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel sind die von HAMEG beziehbaren doppelt geschirmten Kabel HZ72S bzw. HZ72L geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle und Messgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden befinden. Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel -RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Masseverbindung muss Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Messgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues über die angeschlosse­nen Messkabel zu Einspeisung unerwünschter Signalteile in das Messgerät kommen. Dies führt bei HAMEG Messgeräten nicht zu einer Zerstö­rung oder Außerbetriebsetzung des Messgerätes. Geringfügige Abweichungen des Messwertes über die vorgegebenen Spezifikationen hinaus können durch die äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
4. Störfestigkeit von Oszilloskopen
4.1 Elektromagnetisches HF-Feld
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder, können durch diese Felder bedingte Überlagerungen des Messsignals sichtbar werden. Die Einkopplung dieser Felder kann über das Versorgungsnetz, Mess- und Steuerleitungen und/oder durch direkte Einstrahlung erfolgen. Sowohl das Messobjekt, als auch das Oszilloskop können hiervon betroffen sein. Die direkte Einstrahlung in das Oszilloskop kann, trotz der Abschirmung durch das Metallgehäuse, durch die Bildschirmöffnung erfolgen. Da die Bandbreite jeder Messverstärkerstufe größer als die Gesamtbandbreite des Oszilloskops ist, können Überlagerungen sichtbar werden, deren Frequenz wesentlich höher als die –3 dB Messbandbreite ist.
4.2 Schnelle Transienten / Entladung statischer Elektrizität
Beim Auftreten von schnellen Transienten (Burst) und ihrer direkten Einkopplung über das Versorgungsnetz bzw. indirekt (kapazitiv) über Mess­und Steuerleitungen, ist es möglich, dass dadurch die Triggerung ausgelöst wird. Das Auslösen der Triggerung kann auch durch eine direkte bzw. indirekte statische Entladung (ESD) erfolgen. Da die Signaldarstellung und Triggerung durch das Oszilloskop auch mit geringen Signalamplituden (<500µV) erfolgen soll, lässt sich das Auslösen der Triggerung durch derartige Signale (> 1kV) und ihre gleichzeitige Darstellung nicht vermeiden.
HAMEG GmbH
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Änderungen vorbehalten
Analog-/Digital-Oszilloskop HM1507-3 150 MHz (200 MSa/s)
– Autoset – Auto Cursor – Readout/Cursor – Save/Recall – 2 Referenzspeicher – Doppel-Zeitbasis – Komponenten Tester – 1 kHz/1 MHz Kalibrator – RS-232 Schnittstelle
Analog:
II
I 2 x DC bis 150 MHz, 2 x 1mV
II
bis 50V/div
II
I Zeitbasis A mit Triggerung DC
II
bis 250 MHz
II
I Zeitbasis B mit 2.Triggerung DC
II
bis 250 MHz
II
I Trig. DC bis 250 MHz, TV-Sync-
II
Separator
II
I 1 kHz/1 MHz Kalibrator, CRT mit
II
14kV
Digital:
II
I Refresh, Single, Roll-, Envelope-,
II
Average-, XY-Mode
II
I Max. Abtastrate 200 MSa/s,
II
Speichertiefe 2 x 2048 x 8 bit
II
I Zeitbasis A: 100s - 50ns/div., B:
II
20ms - 50ns/div.
II
I Pre Trigger 25-50-75-100%,
II
Post Trigger 25-50-75%
II
I Signalerfassungsrate 180/s,
II
Dot Join (linear)
Inklusives Zubehör:
Netzkabel, Manual und PC Software auf CD-ROM, 2 Tastköpfe 10:1
Technische Daten
Referenztemperatur: 23 °C ±2 °C
Vertikal-Ablenkung
Betriebsarten:
Kanal I oder Kanal II einzeln Kanal I und Kanal II alternierend oder chop.
Summe oder Differenz: von KI und KII XY-Betrieb: über KI (Y) und K II (X) Invert: KI und KII Bandbreite: 2x DC–150MHz (3dB) Anstiegszeit: <2,3ns Überschwingen beider Geräte: max. 1% Ablenkkoeffizienten: 14 kal. Stellungen von
1mV – 2mV/cm: ±5%; 0 bis 10MHz (−3dB) 5mV – 20V/cm: ±3% (1-2-5 Teilung)
variabel (unkalibriert) 2,5:1 bis 50V/cm Eingänge: 1M II 15pF Kopplung: DC - AC - GD (Ground) Max. Eingangsspg.: 400V (DC + Spitze AC) Verzögerungsleitung: ca. 70ns
Triggerung
Automatik (Spitzenwert): 5mm Bildhöhe Triggerbereich: 20Hz – 250MHz Normal mit Level-Einstellung: DC-250MHz Flankenrichtung: positiv oder negativ Quellen:
Kanal I oder II alternierend CHI/CHII, Netz und extern
Kopplung:
AC: 20 Hz – 250 MHz DC: 0 – 250 MHz HF: 50 kHz – 250 MHz LF: <1,5 kHz NR (Noise reject ≥ 8mm): 0 – 50 MHz
2. Triggerung: mit Level-Einst.+Flankenwahl ALT.-Triggerung: 8mm; KI / KII Triggeranzeige: mit LED Triggersignal extern: 0,3V Aktiver TV-Sync-Separator: Bild und Zeile
(0 – 150 MHz)
ss
Horizontal-Ablenkung
Betriebsarten: A, ALT, B Analog: (Genauigkeit ±3%) 1-2-5 Teilung Zeitbasis (A): 0,5s-50ns/cm
Peak DetecT: 100s-5µs/cm
Zeitbasis (B): 20ms-50ns/cm
Peak Detect: 20ms-5µs/cm
Variabel
(nur analog): 2,5:1 bis 1,25s/div. (unkal)
X-Dehnung x10 (±5%): 5ns/cm Digital: (Genauigkeit ±3%) 1-2-5 Teilung Zeitbasis (A) 100s-0,1µs/cm Zeitbasis (B) 20ms-0,1µs/cm X-Dehnung x10 (±5%): 10ns/cm Hold-off-Zeit: variabel bis ca. 10:1 Bandbreite X-Verstärker: 0 – 3MHz (-3dB) X-Y Phasendifferenz <3°: <220kHz
Digitale Speicherung
Betriebsarten:
Refresh, Roll, Single, XY, Peak-Detect, Envelope und Average
Dot Join Funktion: linear Abtastrate
(Echtzeit) 8bit flash max.: 200MSa/s Peak Detect: 5ns Signalerfassungsrate: max. 180/s Speicherung: je Kanal 2k x 8 bit Referenzspeicher: je Kanal 2k x 8 bit Auflösung (Pkte/cm): X 200/cm
Y 25/cm
XY 25/cm x 25/cm XY Bandbreite: 50MHz (-3dB) XY Phasendifferenz <3°: <20MHz Pre-/Post-Trigger:
25, 50, 75, 100, –25, –50, –75%
Bedienung / Anzeigen
Auto Set:
automatische Parametereinstellung
Save und Recall:
für 9 kompl. Einstellungen
Readout:
Anzeige diverser Messparameter
Cursormessungen:
von U, t oder 1/t (Freq.)
Schnittstelle (serienmäßig): RS-232 Exclusives Zubehör:
Opto-Schnittstelle (mit Lichtleiterkabel) HZ70 Multifunktions-Interface HO79-6
Komponententester
Testspannung: ca. 7V Teststrom: max. 7mA
Prüfkreis liegt einpolig an Masse (Schutz leiter)
Verschiedenes
Röhre:
D14-375GH 8x10cm mit Innenraster
Beschleunigungsspannung: 14 kV Kalibrator:
Netzanschluss:
100 – 240 V~ ±10%, 50/60 Hz
Leistungsaufnahme: ca. 47 Watt bei 50Hz. Zul. Umgebungstemperatur: 0°C...+40°C Schutzart:
Schutzklasse I (IEC1010-1/VDE0411)
Gewicht: ca. 6,5kg, Farbe: techno-braun Gehäuse (B x H x T): 285 x 125 x 380 mm
0,2V ±1%, 1kHz/1MHz (ta <4ns)
(Leerlauf) ca. 50Hz
eff
(Kurzschluss)
eff
Änderungen vorbehalten
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Wichtige Hinweise
Wichtige Hinweise
Sofort nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant zu infor­mieren. Das Gerät darf dann nicht in Betrieb gesetzt werden.
Symbole
Bedienungsanleitung beachten
Hochspannung
Erde
Aufstellung des Gerätes
Für die optimale Betrachtung des Bildschirmes kann das Gerät in drei verschiedenen Positionen aufgestellt werden (siehe Bilder C, D, E). Wird das Gerät nach dem Tragen senkrecht aufgesetzt, bleibt der Griff automatisch in der Tragestellung stehen, siehe Abb. A.
Will man das Gerät waagerecht auf eine Fläche stellen, wird der Griff einfach auf die obere Seite des Oszilloskops gelegt (Abb. C). Wird eine Lage entsprechend Abb. D gewünscht (10° Nei­gung), ist der Griff, ausgehend von der Tragestellung A, in Rich­tung Unterkante zu schwenken bis er automatisch einrastet. Wird für die Betrachtung eine noch höhere Lage des Bildschirmes er­forderlich, zieht man den Griff wieder aus der Raststellung und drückt ihn weiter nach hinten, bis er abermals einrastet (Abb. E mit 20° Neigung). Der Griff lässt sich auch in eine Position für waagerechtes Tragen bringen. Hierfür muss man diesen in Rich­tung Oberseite schwenken und, wie aus Abb. B ersichtlich, ungefähr in der Mitte schräg nach oben ziehend einrasten. Dabei muss das Gerät gleichzeitig angehoben werden, da sonst der Griff sofort wieder ausrastet.
Bedienungsanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und alle Messanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse I. Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200 V Gleichspannung geprüft.
Das Oszilloskop darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschrifts­mäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der Netz­stecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise ange­schlossen werden. Die Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig.
Die meisten Elektronenröhren generieren Gammastrahlen. Bei diesem Gerät bleibt die Ionendosisleistung weit unter dem ge­setzlich zulässigen Wert von 36 pA/kg.
Wenn anzunehmen ist, dass ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern.
Diese Annahme ist berechtigt,
I wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat, I wenn das Gerät lose Teile enthält, I wenn das Gerät nicht mehr arbeitet, I nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen (z.B.
im Freien oder in feuchten Räumen),
I nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer Ver-
packung, die nicht den Mindestbedingungen von Post, Bahn oder Spedition entsprach).
Bestimmungsgemäßer Betrieb
ACHTUNG! Das Messgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen bestimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen verbundenen Gefahren vertraut sind.
Aus Sicherheitsgründen darf das Oszilloskop nur an vorschrifts­mäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Die Auf­trennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig. Der Netz­stecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise ange­schlossen werden.
Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbe­stimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Labor­geräte, gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der An­wender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser
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CAT I
Dieses Oszilloskop ist für Messungen an Stromkreisen bestimmt, die entweder gar nicht oder
nicht direkt mit dem Netz verbunden sind. Direkte Messungen (ohne galvanische Trennung) an Messstromkreisen der Messkategorie II, III und IV sind unzulässig!
Die Stromkreise eines Messobjekts sind dann nicht direkt mit dem Netz verbunden, wenn das Messobjekt über einen Schutz­Trenntransformator der Schutzklasse II betrieben wird. Es ist auch möglich mit Hilfe geeigneter Wandler (z.B. Stromzangen), welche die Anforderungen der Schutzklasse II erfüllen, quasi indirekt am Netz zu messen. Bei der Messung muss die Messkategorie - für die der Hersteller den Wandler spezifiziert hat - beachtet werden.
Messkategorien
Die Messkategorien beziehen sich auf Transienten auf dem Netz. Transienten sind kurze, sehr schnelle (steile) Spannungs- und Stromänderungen, die periodisch und nicht periodisch auftreten können. Die Höhe möglicher Transienten nimmt zu, je kürzer die Entfernung zur Quelle der Niederspannungsinstallation ist. Messkategorie IV: Messungen an der Quelle der Nieder­spannungsinstallation (z.B. an Zählern).
Änderungen vorbehalten
Wichtige Hinweise
Messkategorie III: Messungen in der Gebäudeinstallation (z.B.
Verteiler, Leistungsschalter, fest installierte Steckdosen, fest installierte Motoren etc.). Messkategorie II: Messungen an Stromkreisen, die elektrisch direkt mit dem Niederspannungsnetz verbunden sind (z.B. Haushaltsgeräte, tragbare Werkzeuge etc.)
Räumlicher Anwendungsbereich
Das Oszilloskop ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereich sowie Kleinbetriebe.
Umgebungsbedingungen
Der zulässige Umgebungstemperaturbereich während des Be­triebs reicht von 0°C... +40°C. Während der Lagerung oder des Transports darf die Temperatur zwischen –40°C und +70°C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser gebildet, muss das Gerät ca. 2 Stunden akklima­tisiert werden, bevor es in Betrieb genommen wird. Das Oszillo­skop ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen be­stimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub bzw. Feuch­tigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei aggressi­ver chemischer Einwirkung betrieben werden.
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation (Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbe­trieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Auf­stellbügel) zu bevorzugen.
Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt werden!
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärmzeit von min. 20 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur zwi­schen 15 °C und 30 °C. Werte ohne Toleranzangabe sind Richt­werte eines durchschnittlichen Gerätes.
Garantie
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion ei­nen Qualitätstest mit 10-stündigem ,,burn-in”. Im intermittie­renden Betrieb wird dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Dem folgt ein 100% Test jedes Gerätes, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft werden. Dennoch ist es möglich, dass ein Bauteil erst nach längerer Betriebsdauer ausfällt. Daher wird auf alle Geräte eine Funktionsgarantie von 2 Jahren gewährt. Voraussetzung ist, dass im Gerät keine Veränderungen vorgenommen wurden. Für Versendungen per Post, Bahn oder Spedition darf nur die Originalverpackung verwendet werden. Transport- oder son­stige Schäden, verursacht durch grobe Fahrlässigkeit, werden von der Garantie nicht erfasst.Bei einer Beanstandung sollte man am Gehäuse des Gerätes eine stichwortartige Fehler­beschreibung anbringen. Wenn dabei gleich der Name und die Telefon-Nr. (Vorwahl und Ruf- bzw. Durchwahl-Nr. oder Ab­teilungsbezeichnung) für evtl. Rückfragen angeben wird, dient dies einer beschleunigten Abwicklung.
Wartung
Verschiedene wichtige Eigenschaften des Oszilloskops sollten in gewissen Zeitabständen sorgfältig überprüft werden. Nur so besteht eine weitgehende Sicherheit, dass alle Signale mit der den technischen Daten zugrundeliegenden Exaktheit dargestellt werden. Sehr empfehlenswert ist ein SCOPE-TESTER HZ60, der trotz seines niedrigen Preises Aufgaben dieser Art hervorragend erfüllt. Die Außenseite des Oszilloskops sollte regelmäßig mit einem Staubpinsel gereinigt werden. Hartnäckiger Schmutz an Gehäu-
se und Griff, den Kunststoff- und Aluminiumteilen lässt sich mit einem angefeuchteten Tuch (Wasser +1% Entspannungsmittel) entfernen. Bei fettigem Schmutz kann Brennspiritus oder Wasch­benzin (Petroleumäther) benutzt werden. Die Sichtscheibe darf nur mit Wasser oder Waschbenzin (aber nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gereinigt werden, sie ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fuselfreien Tuch nachzureiben. Nach der Reinigung sollte sie mit einer handelsüblichen antistatischen Lö­sung, geeignet für Kunststoffe, behandelt werden. Keinesfalls darf die Reinigungsflüssigkeit in das Gerät gelangen. Die Anwen­dung anderer Reinigungsmittel kann die Kunststoff- und Lack­oberflächen angreifen.
Schutzschaltung
Dieses Gerät ist mit einem Schaltnetzteil ausgerüstet, welches über Überstrom und -spannungs Schutzschaltungen verfügt. Im Fehlerfall kann ein, sich periodisch wiederholendes, tickendes Geräusch hörbar sein.
Netzspannung
Das Gerät arbeitet mit Netzwechselspannungen von 100V bis 240V. Eine Netzspannungsumschaltung ist daher nicht vor­gesehen.
Die Netzeingangssicherung ist von außen zugänglich. Netzstecker­Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit. Ein Auswech­seln der Sicherung darf und kann (bei unbeschädigtem Sicherungs­halter) nur erfolgen, wenn zuvor das Netzkabel aus der Buchse entfernt wurde. Dann muss der Sicherungshalter mit einem Schraubenzieher herausgehebelt werden. Der Ansatzpunkt ist ein Schlitz, der sich auf der Seite der Anschlusskontakte befindet. Die Sicherung kann dann aus einer Halterung gedrückt und ersetzt werden.
Der Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingeschoben, bis er eingerastet ist. Die Verwendung ,,geflickter" Sicherungen oder das Kurzschließen des Sicherungshalters ist unzulässig. Dadurch entstehende Schäden fallen nicht unter die Garantie­leistungen.
Sicherungstype: Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662 (evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: träge (T) 0,8A.
ACHTUNG! Im Inneren des Gerätes befindet sich im Bereich des Schaltnetzteiles eine Sicherung:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662 (evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: flink (F) 0,8A.
Diese Sicherung darf nicht vom Anwender ersetzt werden!
Änderungen vorbehalten
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Grundlagen der Signalspannung
Grundlagen der Signalspannung
Art der Signalspannung
Die folgende Beschreibung des HM1507-3 bezieht sich auf den Analog-Oszilloskop-Betrieb. Siehe auch „Speicherbetrieb”.
Das Oszilloskop HM1507-3 erfasst im analogen Echtzeitbetrieb praktisch alle sich periodisch wiederholenden Signalarten (Wechselspannungen) mit Frequenzen bis mindestens 150MHz (-3dB) und Gleichspannungen.
Der Vertikalverstärker ist so ausgelegt, dass die Übertragungs­güte nicht durch eigenes Überschwingen beeinflusst wird.
Die Darstellung einfacher elektrischer Vorgänge, wie sinusförmige HF- und NF-Signale oder netzfrequente Brummspannungen, ist in jeder Hinsicht problemlos. Beim Messen ist ein ab ca. 70 MHz zunehmender Messfehler zu berücksichtigen, der durch Verstärkungsabfall bedingt ist. Bei ca. 110 MHz beträgt der Ab­fall etwa 10%, der tatsächliche Spannungswert ist dann ca. 11% größer als der angezeigte Wert. Wegen der differierenden Band­breiten der Vertikalverstärker (-3dB zwischen 150 MHz und 170 MHz) ist der Messfehler nicht so exakt definierbar.
Bei sinusförmigen Vorgängen liegt die –6 dB Grenze für den HM 1507-3 sogar bei 220 MHz. Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch.
Kopplung geschalteten Messverstärkers ein entsprechend gro­ßer Kondensator geschaltet werden. Dieser muss eine genü­gend große Spannungsfestigkeit besitzen. DC-Kopplung ist auch für die Darstellung von Logik- und Impulssignalen zu empfehlen, besonders dann, wenn sich dabei das Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird sich das Bild bei jeder Änderung auf­oder abwärts bewegen. Reine Gleichspannungen können nur mit DC-Kopplung gemessen werden.
Die mit der AC/DC -Taste gewählte Eingangskopplung wird mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt. Das =Symbol zeigt DC­Kopplung an, während AC-Kopplung mit dem ~Symbol angezeigt wird (siehe “Bedienelemente und Readout”).
Größe der Signalspannung
In der allgemeinen Elektrotechnik bezieht man sich bei Wechsel­spannungsangaben in der Regel auf den Effektivwert. Für Signal­größen und Spannungsbezeichnungen in der Oszilloskopie wird jedoch der V entspricht den wirklichen Potentialverhältnissen zwischen dem positivsten und negativsten Punkt einer Spannung.
Will man eine auf dem Oszilloskopschirm aufgezeichnete sinus­förmige Größe auf ihren Effektivwert umrechnen, muss der sich in Vss ergebende Wert durch 2 x 2 = 2,83 dividiert werden. Umgekehrt ist zu beachten, dass in Veff angegebene sinusförmi­ge Spannungen den 2,83fachen Potentialunterschied in Vss haben. Die Beziehungen der verschiedenen Spannungsgrößen sind aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich.
-Wert (Volt-Spitze-Spitze) verwendet. Letzterer
ss
Bei der Aufzeichnung rechteck- oder impulsartiger Signalspan­nungen ist zu beachten, dass auch deren Oberwellenanteile übertragen werden müssen. Die Folgefrequenz des Signals muss deshalb wesentlich kleiner sein als die obere Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers. Bei der Auswertung solcher Signale ist die­ser Sachverhalt zu berücksichtigen.
Schwieriger ist das Oszilloskopieren von Signalgemischen, besonders dann, wenn darin keine mit der Folgefrequenz ständig wiederkehrenden höheren Pegelwerte enthalten sind, auf die getriggert werden kann. Dies ist z.B. bei Burst-Signalen der Fall. Um auch dann ein gut getriggertes Bild zu erhalten, ist u.U. eine Veränderung der HOLD OFF-Zeit erforderlich.
Fernseh-Video-Signale (FBAS-Signale) sind mit Hilfe des aktiven TV-Sync-Separators leicht triggerbar.
Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch. Beispielsweise wird bei ca. 100 MHz und der kürzesten einstellbaren Ablenkzeit (5ns/ cm) alle 2 cm ein Kurvenzug geschrieben.
Für den wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleichspannungs­verstärker hat jeder Vertikalverstärker-Eingang eine AC/DC-Taste (DC = direct current; AC = alternating current). Mit Gleichstrom­kopplung DC sollte nur bei vorgeschaltetem Tastteiler oder bei sehr niedrigen Frequenzen gearbeitet werden bzw. wenn die Erfassung des Gleichspannungsanteils der Signalspannung un­bedingt erforderlich ist.
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse können bei AC-Kopplung (Wechselstrom) des Vertikalverstärkers störende Dachschrägen auftreten (AC-Grenzfrequenz ca. 1,6 Hz für –3 dB). In diesem Falle ist, wenn die Signalspannung nicht mit einem hohen Gleichspannungspegel überlagert ist, die DC-Kopplung vorzuziehen. Andernfalls muss vor den Eingang des auf DC-
Spannungswerte an einer Sinuskurve
V
= Effektivwert; Vs = einfacher Spitzenwert;
eff
V
= Spitze-Spitze-Wert;
ss
V
= Momentanwert (zeitabhängig)
mom
Die minimal erforderliche Signalspannung am Y-Eingang für ein 1 cm hohes Bild beträgt 1mV (Schirmbild) der Ablenkkoeffizient 1mV angezeigt wird und die Feineinstellung kalibriert ist. Es können jedoch auch noch kleine­re Signale aufgezeichnet werden. Die möglichen Ablenk­koeffizienten sind in mV ße der angelegten Spannung ermittelt man durch Multiplikation des eingestellten Ablenkkoeffizienten mit der abgelesenen ver­tikalen Bildhöhe in cm. Wird mit Tastteiler 10:1 gearbeitet, ist nochmals mit 10 zu multipilizieren.
Für Amplitudenmessungen muss sich die Feineinstellung in ih­rer kalibrierten Stellung befinden. Unkalibriert kann die Ablenk­empfindlichkeit mindestens bis zum Faktor 2,5:1 verringert wer­den (siehe „Bedienelemente und Readout”). So kann jeder Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung des Teilerschalters eingestellt werden. Ohne Tastteiler sind damit Signale bis 400Vss darstellbar (Ablenkkoeffizient auf 20V/cm, Feineinstellung 2,5:1).
(±5%), wenn mit dem READOUT
ss
/cm oder Vss/cm angegeben. Die Grö-
ss
8
Änderungen vorbehalten
Grundlagen der Signalspannung
Mit den Bezeichnungen
H = Höhe in cm des Schirmbildes, U = Spannung in Vss des Signals am Y-Eingang, A = Ablenkkoeffizient in V/cm (VOLTS / DIV. -Anzeige)
lässt sich aus gegebenen zwei Werten die dritte Größe errech­nen:
Alle drei Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie müssen innerhalb folgender Grenzen liegen (Triggerschwelle, Ablese­genauigkeit):
H zwischen 0,5 cm und 8 cm, möglichst 3,2 cm und 8 cm, U zwischen 0,5 mV
und 160 Vss,
ss
A zwischen 1 mV/cm und 20 V/cm in 1-2-5-Teilung.
Beispiel:
Eingest. Ablenkkoeffizient A = 50mV/cm (0,05V/cm) abgelesene Bildhöhe H = 4,6cm, gesuchte Spannung U = 0,05 x 4,6 = 0,23Vss
Eingangsspannung U = 5V
ss
eingest. Ablenkkoeffizient A = 1V/cm gesuchte Bildhöhe H = 5:1 = 5 cm
Signalspannung U = 230V
x 2x2 = 651V
eff
(Spannung >160Vss, mit Tastteiler 10:1 U = 65,1Vss), gewünschte Bildhöhe H = mind. 3,2cm, max. 8cm, maximaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:3,2 = 20,3V/cm, minimaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:8 = 8,1V/cm, einzustellender Ablenkkoeffizient A = 10V/cm
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen, kön­nen mit HAMEG 10:1 Tastteilern Gleichspannungen bis 600V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 1200Vss gemessen werden. Mit Spezialtastteilern 100:1 (z.B. HZ53) las­sen sich Gleichspannungen bis 1200V bzw. Wechselspannun­gen (mit Mittelwert Null) bis 2400 V
messen. Allerdings verrin-
ss
gert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen (siehe technische Daten HZ53). Mit einem normalen Tastteiler 10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, dass der den Teiler-Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durchschlägt, wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt werden kann. Soll jedoch z.B. nur die Restwelligkeit einer Hochspannung oszilloskopiert werden, genügt auch der 10:1-Tastteiler. Diesem ist dann noch ein entsprechend hochspannungsfester Kondensa­tor (etwa 22 – 68 nF) vorzuschalten. Mit der auf GD geschalteten Eingangskopplung und dem Y-POS.­Einsteller kann vor der Messung eine horizontale Rasterlinie als Referenzlinie für Massepotential eingestellt werden. Sie kann beliebig zur horizontalen Mittellinie eingestellt werden, je nach­dem, ob positive und/oder negative Abweichungen vom Masse­potential zahlenmäßig erfasst werden sollen.
Gesamtwert der Eingangsspannung
ss
Die vorherigen Beispiele beziehen sich auf die Ablesung mittels des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesentlich einfa­cher mit den auf V-Messung geschalteten Cursoren ermittelt werden (siehe „Bedienelemente und Readout”).
Die Spannung am Y-Eingang darf 400 V (unabhän­gig von der Polarität) nicht überschreiten.
Ist das zu messende Signal eine Wechselspannung, die einer Gleichspannung überlagert ist (Mischspannung), beträgt der höchstzulässige Gesamtwert beider Spannungen (Gleich­spannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung) ebenfalls + bzw. –400V (siehe Abbildung). Wechselspannungen, deren Mittelwert Null ist, dürfen maximal 800 V
betragen.
ss
Beim Messen mit Tastteilern sind deren höhere Grenzwerte nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskopplung am Os­zilloskop vorliegt.
Liegt eine Gleichspannung am Eingang an und ist die Eingangs­kopplung auf AC geschaltet, gilt der niedrigere Grenzwert des Oszilloskopeingangs (400 V). Der aus dem Widerstand im Tast­kopf und dem 1M Eingangswiderstand des Oszilloskops be­stehende Spannungsteiler ist, durch den bei AC-Kopplung dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskondensator, für Gleichspannungen unwirksam. Gleichzeitig wird dann der Kon­densator mit der ungeteilten Gleichspannung belastet. Bei Mischspannungen ist zu berücksichtigen, dass bei AC-Kopp­lung deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht geteilt wird, während der Wechselspannungsanteil einer frequenzab­hängigen Teilung unterliegt, die durch den kapazitiven Wider­stand des Koppelkondensators bedingt ist. Bei Frequenzen 40 Hz kann vom Teilungsverhältnis des Tastteilers ausgegan­gen werden.
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um 0 Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung überla­gert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur Gleich­spannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC Spitze).
Zeitwerte der Signalspannung
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich wie­derkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folgefrequenz. Abhän­gig von der Zeitbasis-Einstellung (TIME/DIV.) können eine oder mehrere Signalperioden oder auch nur ein Teil einer Periode dar­gestellt werden. Die Zeitkoeffizienten werden mit dem READ­OUT (Schirmbild) angezeigt und in ms/cm, µs/cm und ns/cm an­gegeben.
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf die Ablesung mittels des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesentlich einfa­cher mit den auf t- bzw. 1/t- (Frequenz) Messung geschalte­ten Cursoren ermittelt werden (siehe „Bedienelemente und Read­out”).
Die Dauer einer Signalperiode, bzw. eines Teils davon, ermit­telt man durch Multiplikation des betreffenden Zeitabschnitts (Horizontalabstand in cm) mit dem eingestellten Zeit­koeffizienten. Dabei muss die Zeit-Feineinstellung kalibriert sein. Unkalibriert kann die Zeitablenkgeschwindigkeit mindestens um den Faktor 2,5:1 verringert werden. So kann jeder Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung der Zeit­Ablenkkoeffizienten eingestellt werden.
Änderungen vorbehalten
9
Grundlagen der Signalspannung
Mit den Bezeichnungen
L = Länge in cm einer Periode (Welle) auf dem Schirmbild, T = Zeit in s für eine Periode, F = Folgefrequenz in Hz,
Z = Zeitkoeffizient in s/cm (TIME / DIV. -Anzeige) und der Beziehung F = 1/T lassen sich folgende Gleichungen aufstellen:
Alle vier Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie sollten inner­halb folgender Grenzen liegen:
L zwischen 0,2 und 10 cm, möglichst 4 – 10 cm,
T zwischen 5 ns und 5 s,
F zwischen 0,5 Hz und 100 MHz,
Z zwischen 50 ns/cm und 500 ms/cm in 1-2-5-Teilung
(ohne X-Dehnung x10), und
Z zwischen 5 ns/cm und 50 ms/cm in 1-2-5-Teilung
(bei X-Dehnung x10).
Beispiele:
Länge eines Wellenzugs (einer Periode) L = 7cm, eingestellter Zeitkoeffizient gesuchte Periodenzeit gesuchte Folgefrequenz
Z
= 0,1µs/cm,
T
= 7x0,1x10-6 = 0,7µs
F
= 1:(0,7x10-6) =
1,428MHz
.
• Die Flanke wird symmetrisch zur X- und Y-Mittellinie positio­niert (mit X- und Y-Pos. Einsteller).
• Die Schnittpunkte der Signalflanke mit den 10%- bzw. 90%­Linien jeweils auf die horizontale Mittellinie loten und deren zeitlichen Abstand auswerten (T=LxZ,).
Bei einem eingestellten Zeitkoeffizienten von 5ns/cm ergäbe das Bildbeispiel eine gemessene Gesamtanstiegszeit von
t
= 1,6cm x 5ns/cm = 8ns
ges
Bei sehr kurzen Zeiten ist die Anstiegszeit des Oszilloskop­Vertikalverstärkers und des evtl. benutzten Tastteilers geome­trisch vom gemessenen Zeitwert abzuziehen. Die Anstiegszeit des Signals ist dann
Zeit einer Signalperiode eingestellter Zeitkoeffizient
gesuchte Länge L
Länge eines Brummspannung-Wellenzugs eingestellter Zeitkoeffizient
gesuchte Brummfrequenz F
TV-Zeilenfrequenz
eingestellter Zeitkoeffizient Z gesuchte Länge L
Länge einer Sinuswelle L
Frequenz
F
= 1kHz, max. Zeitkoeffizient min. Zeitkoeffizient
einzustellender Zeitkoeffizient Z dargestellte Länge L
Länge eines HF-Wellenzugs L
eingestellter Zeitkoeffizient
gedrückte Dehnungstaste X-MAG. (x 10) gesuchte Signalfreq. F gesuchte Periodenzeit T
T
= 1s,
Z
= 0,2s/cm,
= 1:0,2 =
5cm
.
Z
= 10ms/cm,
= 1:(1x10x10-3) =
F
= 15 625Hz,
= 10µs/cm,
= 1:(15 625x10-5) =
6,4cm
= min. 4cm, max. 10cm,
Z
= 1:(4x103) = 0,25ms/cm,
Z
= 1:(10x103) = 0,1ms/cm,
= 0,2ms/cm,
= 1:(103 x 0,2x10-3) =
= 1cm,
Z
= 0,5µs/cm,
= 1:(1x50x10-9) =
= 1:(20x106) =
L
= 1cm,
100Hz
.
5cm
.
: Z = 50ns/cm,
20MHz
,
50ns
.
.
Ist der zu messende Zeitabschnitt im Verhältnis zur vol­len Signalperiode relativ klein, sollte man mit gedehn­tem Zeitmaßstab (X-MAG. x10) arbeiten.
Dabei ist t
die gemessene Gesamtanstiegszeit, t
ges
die vom
osz
Oszilloskop (beim HM 1507-3 ca. 2,3ns) und tt die des Tasttei- lers, z.B. = 2 ns. Ist t
größer als 34 ns, kann die Anstiegszeit
ges
des Vertikalverstärkers vernachlässigt werden (Fehler <1%).
Obiges Bildbeispiel ergibt damit eine Signal-Anstiegszeit von
Die Messung der Anstiegs- oder Abfallzeit ist natürlich nicht auf die oben im Bild gezeigte Bild-Einstellung begrenzt. Sie ist so nur besonders einfach. Prinzipiell kann in jeder Bildlage und bei beliebiger Signalamplitude gemessen werden. Wichtig ist nur, dass die interessierende Signalflanke in voller Länge, bei nicht zu großer Steilheit, sichtbar ist und dass der Horizontalabstand bei 10% und 90% der Amplitude gemessen wird. Zeigt die Flan­ke Vor- oder Überschwingen, darf man die 100% nicht auf die Spitzenwerte beziehen, sondern auf die mittleren Dachhöhen. Ebenso werden Einbrüche oder Spitzen (glitches) neben der Flan­ke nicht berücksichtigt. Bei sehr starken Einschwingverzerrungen verliert die Anstiegs- oder Abfallzeitmessung allerdings ihren Sinn. Für Verstärker mit annähernd konstanter Gruppenlaufzeit (also gutem Impulsverhalten) gilt folgende Zahlenwert-Gleichung zwi­schen Anstiegszeit ta (in ns) und Bandbreite B (in MHz):
Durch Drehen des X-POS.-Knopfes kann der interessierende Zeitabschnitt in die Mitte des Bildschirms geschoben werden. Das Systemverhalten einer Impulsspannung wird durch deren An­stiegszeit bestimmt. Impulsanstiegs-/Abfallzeiten werden zwischen dem 10%- und 90%-Wert ihrer vollen Amplitude gemessen.
Messung:
• Die Flanke des betr. Impulses wird exakt auf 5cm Schreib­höhe eingestellt (durch Y-Teiler und dessen Feineinstellung.)
10
Anlegen der Signalspannung
Ein kurzes Drücken der AUTOSET-Taste genügt, um automatisch eine sinnvolle, signalbezogene Geräteeinstellung zu erhalten (sie- he AUTOSET). Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf spezielle Anwendungen, die eine manuelle Bedienung erfordern. Die Funktion der Bedienelemente wird im Abschnitt „Bedien­elemente und Readout” beschrieben.
Änderungen vorbehalten
Grundlagen der Signalaufzeichnung
Vorsicht beim Anlegen unbekannter Signale an den Vertikaleingang!
Es wird empfohlen, möglichst immer mit Tastteiler zu messen! Ohne vorgeschalteten Tastteiler sollte als Signalkopplung zunächst immer AC und als Ablenkkoeffizient 20V/cm eingestellt sein. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signalspannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, dass die Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker total übersteuert. Dann ist der Ablenkkoeffizient zu erhöhen (niedrigere Empfindlichkeit), bis die vertikale Auslenkung nur noch 3 – 8 cm hoch ist. Bei kalibrierter Amplitudenmessung und mehr als 160 V
großer
ss
Signalamplitude ist unbedingt ein Tastteiler vorzuschalten. Ist die Periodendauer des Messsignals wesentlich länger als der einge­stellte Zeit-Ablenkkoeffizient, verdunkelt sich der Strahl. Dann sollte der Zeit-Ablenkkoeffizient vergrößert werden.
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Eingang des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Messkabel, wie z.B. HZ32 und HZ34 direkt, oder über einen Tastteiler 10:1 geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Messkabel an hoch­ohmigen Messobjekten ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn mit relativ niedrigen, sinusförmigen Frequenzen (bis etwa 50 kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen muss die Mess-Spannungsquelle niederohmig, d.h. an den Kabel-Wellen­widerstand (in der Regel 50 ) angepasst sein.
Besonders bei der Übertragung von Rechteck- und Impulssignalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops mit ei­nem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand abzuschlie­ßen. Bei Benutzung eines 50--Kabels, wie z.B. HZ34, ist hierfür von HAMEG der 50--Durchgangsabschluss HZ22 erhältlich. Vor allem bei der Übertragung von Rechtecksignalen mit kurzer An­stiegszeit werden ohne Abschluss an den Flanken und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch höherfrequente (>100 kHz) Sinussignale dürfen generell nur impedanzrichtig ab­geschlossen gemessen werden. Im allgemeinen halten Verstär­ker, Generatoren oder ihre Abschwächer die Nenn-Ausgangs­spannung nur dann frequenzunabhängig ein, wenn ihre An­schlusskabel mit dem vorgeschriebenen Widerstand abgeschlos­sen wurden.
eines Oszilloskops mit größerer Bandbreite. Die genannten Tast­köpfe haben zusätzlich zur niederfrequenten Kompensations­einstellung einen HF-Abgleich. Damit ist mit Hilfe eines auf 1MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60-2, eine Gruppenlaufzeit­korrektur an der oberen Grenzfrequenz des Oszilloskops mög­lich. Tatsächlich werden mit diesen Tastkopf-Typen Bandbreite und Anstiegszeit des Oszilloskops kaum merklich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signalform u.U. sogar noch verbessert. Auf diese Weise könnten spezifische Mängel im Impuls­Übertragungsverhalten nachträglich korrigiert werden.
Wenn ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet wird, muss bei Gleichspannungen über 400V immer DC-Eingangs­kopplung benutzt werden.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge zeigen, Gleichspannungen werden unterdrückt, belasten aber den be­treffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator.
Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400V (DC + Spitze AC). Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-Eingangskopplung bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine zulässige Span­nungsfestigkeit von max. 1200V (DC + Spitze AC) hat.
Zur Unterdrückung störender Gleichspannung darf aber ein Kon- densator entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brummspannungs­messung). Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangs-
wechselspannung oberhalb von 20 kHz frequenzabhängig be- grenzt. Deshalb muss die ,,Derating Curve” des betreffenden
Tastteilertyps beachtet werden.
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist die Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst immer nahe dem Messpunkt liegen. Andernfalls können evtl. vorhan­dene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile das Mess­ergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und dick wie mög­lich sein.
Dabei ist zu beachten, dass man den Abschlusswiderstand HZ22 nur mit max. 2 Watt belasten darf. Diese Leistung wird mit 10 V
eff
oder – bei Sinussignal – mit 28,3 Vss erreicht.
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Abschluss erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlusskabel direkt an den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepasst. Mit Tasttei­ler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur geringfügig belastet (ca. 10M II 12pF bzw. 100M II 5pF bei HZ53). Des­halb sollte, wenn der durch den Tastteiler auftretende Spannungs­verlust durch eine höhere Empfindlichkeitseinstellung wieder ausgeglichen werden kann, nie ohne diesen gearbeitet werden. Außerdem stellt die Längsimpedanz des Teilers auch einen ge­wissen Schutz für den Eingang des Vertikalverstärkers dar. Infol­ge der getrennten Fertigung sind alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muss ein genauer Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden (siehe Tastkopf-Abgleich).
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder weni­ger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt wer­den muss (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir drin­gend dazu, die Tastköpfe HZ51 (10:1), HZ52 (10:1 HF) und HZ54 (1:1 und 10:1) zu benutzen. Das erspart u.U. die Anschaffung
Änderungen vorbehalten
Beim Anschluss des Tastteiler-Kopfes an eine BNC-Buchse sollte ein BNC-Adapter benutzt werden. Damit werden Masse- und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im Mess­kreis (speziell bei einem kleinen Y-Ablenkkoeffizienten) wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht, weil dadurch Ausgleichströme in den Abschirmungen der Messkabel fließen können (Spannungsabfall zwischen den Schutzleiterverbin­dungen, verursacht von angeschlossenen fremden Netzgeräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutzkondensatoren).
11
Bedienelemente und Readout
Bedienelemente und Readout
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, dass die Betriebs­art KOMPONENTEN TEST abgeschaltet ist.
Bei eingeschaltetem Oszilloskop werden alle wichtigen Messpa­rameter-Einstellungen im Schirmbild angezeigt (Readout). Die auf der großen Frontplatte befindlichen Leuchtdiodenanzeigen erleichtern die Bedienung und geben zusätzliche Informationen. Endstellungen von Drehbereichen werden durch ein akustisches Signal signalisiert. Bis auf die Netztaste POWER, die Kalibratorfrequenz-Taste CAL. 1kHz/1MHz, den FOCUS-Einsteller und den Strahldrehungs-Ein- steller TR, werden alle anderen Bedienelemente elektronisch ab­gefragt. Alle elektronisch erfassten Bedienfunktionen und ihre aktuellen Einstellungen können daher gespeichert bzw. gesteu­ert werden. Einige Bedienelemente sind nur im Digital-Betrieb wirksam oder haben dann eine andere Wirkung. Erläuterungen dazu sind mit dem Hinweis „Nur im Digital-Betrieb” gekenn- zeichnet.
Die große Frontplatte ist in drei Felder aufgeteilt. Rechts neben dem Bildschirm befinden sich, oberhalb der horizontalen Linie, folgende Bedienelemente und Leuchtdiodenanzeigen:
(1) POWER – Netz-Tastenschalter mit Symbolen für EIN- I und
AUS-Stellung O. Wird das Oszilloskop eingeschaltet, leuchten zunächst alle LED-Anzeigen auf und es erfolgt ein automatischer Test des Gerätes. Während dieser Zeit werden das HAMEG- Logo und die Softwareversion auf dem Bildschirm sichtbar. Wenn alle Testroutinen erfolgreich beendet wurden, geht das Oszilloskop in den Normalbetrieb über und das Logo ist nicht mehr sichtbar. Im Normalbetrieb werden dann die vor dem Ausschalten gespeicherten Einstellungen übernommen und eine der LED‘s zeigt den Einschaltzustand an.
Es besteht die Möglichkeit, bestimmte Betriebsfunktionen
SETUP zu ändern bzw. automatische Abgleichprozeduren CALIBRATE aufzurufen. Diesbezügliche Informationen kön- nen dem Abschnitt MENÜ entnommen werden.
(2) AUTOSET – Drucktaste bewirkt dann eine automatische,
signalbezogene Geräteeinstellung (siehe AUTOSET, wenn das Messsignal die für die automatische Triggerung AT vorgegebenen Bedingungen bezüglich Signalfrequenz und -amplitude erfüllt.
Sind KOMPONENTEN TEST oder XY-Betrieb eingeschal- tet, schaltet AUTO SET in die zuletzt benutzte Yt-Betriebs- art (CH I, CH II oder DUAL). Sofern vorher alternierender Zeitbasis- (ALT) bzw. B-Zeitbasisbetrieb vorlag, wird auto­matisch auf die A-Zeitbasis geschaltet.
Automatische CURSOR-Spannungsmessung Liegt CURSOR-Spannungsmessung vor und wird AUTO SET betätigt, stellen sich die Cursorlinien automatisch auf
den positiven und negativen Scheitelwert des Signals. Die Genauigkeit dieser Funktion nimmt mit zunehmender Signal­frequenz ab und wird auch durch das Tastverhältnis des Signals beeinflusst. Bei DUAL-Betrieb beziehen sich die Cursorlinien auf das Signal, welches zur internen Triggerung benutzt wird. Ist die Signalspannung zu gering, ändert sich die Position der Cursorlinien nicht.
Nur im Digitalbetrieb: Mit AUTOSET wird automatisch auf die Signalerfassungsart Refresh (RFR) geschaltet, wenn SINGLE (SGL)- oder ROLL- Betrieb (ROL) vorliegen.
Automatische CURSOR-Messung Im Gegensatz zum Analogbetrieb ist die automatische CUR­SOR-Messung auch wirksam, wenn die CURSOR auf Zeit- bzw. Frequenzmessung geschaltet sind. Wird die AUTO SET-Taste betätigt und mindestens eine vollständige Signal-
periode angezeigt, erfolgt die CURSOR-Linieneinstellung automatisch. Bei CURSOR-Spannungsmessung ist die Positioniergenauigkeit unabhängig von der Signalfrequenz.
(3) RM-Fernbedienung – (= remote control) LED leuchtet,
wenn das Gerät über die RS-232 Schnittstelle auf Fernbe­dienungs-Betrieb geschaltet wurde. Dann ist das Oszilloskop mit den elektronisch abgefragten Bedienelementen nicht mehr bedienbar. Dieser Zustand kann durch Drücken der AUTOSET-Taste aufgehoben wer­den, wenn diese Funktion nicht ebenfalls über die RS-232 Schnittstelle verriegelt wurde. Der Fernbedienungs-Betrieb wird nach dem Ausschalten des Oszilloskops nicht gespei­chert und liegt somit nicht vor, wenn das Oszilloskop wieder eingeschaltet wird.
Nur im Digital-Betrieb:
Findet eine Signaldatenübertragung über die RS-232 Schnitt­stelle statt, leuchtet die RM-LED. In dieser Zeit ist das Oszilloskop nicht bedienbar.
(4) INTENS – Drehknopf mit zugeordneter Leuchtdioden-
Anzeige und darunter befindlicher Drucktaste.
Mit dem INTENS-Drehknopf lässt sich die Strahl-Intensität (Helligkeit) für die Signaldarstellung(en) und das Readout einstellen. Linksdrehen verringert, Rechtsdrehen vergrö­ßert die Helligkeit der gerade gewählten Funktion (A, RO bzw. B).
Die Funktion des INTENS-Drehknopfes lässt sich durch kurzes Betätigen der READOUT-Drucktaste bestimmen. Ein langer Tastendruck schaltet das Readout ein oder aus. Durch das Abschalten des Readout lassen sich Interferenz­störungen, so wie sie auch beim gechoppten DUAL-Betrieb auftreten können, vermeiden.
Bei eingeschaltetem READOUT erfolgt die Umschaltung der INTENS-Funktion wie nachstehend beschrieben. Die Um­schaltfolge ist abhängig von der Betriebsart:
Betriebsart: Umschaltfolge:
Yt mit A-Zeitbasis A – RO – A Yt mit A- und B-Zeitbasis A – RO – B – A Yt mit B-Zeitbasis B – RO – B XY-Betrieb A – RO – A CT (Komponententester) A – RO – A
12
Änderungen vorbehalten
Ist das Readout abgeschaltet, kann nicht auf RO geschaltet werden:
Betriebsart: Umschaltfolge:
Yt mit A-Zeitbasis A – A Yt mit A- und B-Zeitbasis A – B – A Yt mit B-Zeitbasis B – B XY-Betrieb A – A CT (Komponententester) A – A Die Strahlhelligkeit der jeweils gewählten Funktion wird auch bei ausgeschaltetem Gerät gespeichert. Beim Wiederein­schalten des Oszilloskops liegen somit die letzten Einstel­lungen vor.
Bedienelemente und Readout
Digitalbetrieb:
A-Zeitbasis von 100s/cm bis 100ns/cm. B-Zeitbasis von 20ms/cm bis 100ns/cm.
Daraus resultiert beim Umschalten von Analog- auf Digital­Betrieb bzw. umgekehrt folgendes Verhalten:
1. Ist der Zeitkoeffizient im Analogbetrieb auf 50ns/cm eingestellt und wird auf Digital-Betrieb geschaltet, stellt sich automatisch der niedrigste Zeitkoeffizient dieser Betriebsart ein; er beträgt 100ns/cm. Wird anschließend wieder auf Analogbetrieb geschaltet, ohne dass im Digital­betrieb eine Änderung des Zeitkoeffizienten vorgenom­men wurde, ist die letzte Analog-Zeitkoeffizientenein­stellung wieder wirksam ( 50ns/cm).
Anders verhält es sich, wenn der Zeitkoeffizient nach der Umschaltung von Analog- auf Digital-Betrieb geändert wurde (z.B. auf 1µs/cm). Wird danach auf Analog-Betrieb zurückgeschaltet, übernimmt die Analog-Zeitbasis den Zeitkoeffizienten der Digital-Zeitbasis (z.B. 1µs/cm).
Mit Betätigen der AUTOSET-Taste wird die Strahlhelligkeit auf einen mittleren Wert gesetzt, wenn sie zuvor unterhalb dieses Wertes eingestellt war.
(5) TR - Strahldrehung (= trace rotation). Einstellung mit Schrau-
benzieher (siehe „Strahldrehung TR”).
(6) FOCUS - Strahlschärfeeinstellung durch Drehknopf; wirkt
gleichzeitig auf die Signaldarstellung und das Readout.
(7) STOR. ON / HOLD – Drucktaste mit zwei Funktionen.
STOR. ON
Mit einem langen Tastendruck auf diese Drucktaste wird zwischen Analog- und Digitalbetrieb umgeschaltet. Eine Änderung der Betriebsart (Yt bzw. XY) erfolgt nicht. Liegt Komponententester-Betrieb vor (nur im Analogbetrieb mög­lich), schaltet das Oszilloskop mit der Umschaltung auf Digitalbetrieb automatisch die zuletzt benutzte Betriebsart (Yt bzw. XY) ein und den Komponententester ab.
Analog-Betrieb liegt vor, wenn keine der den STOR MODE- Drucktasten (9) zugeordneten LED‘s (RFR, ENV, AVM, ROL) leuchtet und/oder mit dem Readout kein PRE- oder POST- Triggerwert (PT...%) angezeigt wird.
Digital-Betrieb wird durch eine STOR MODE-LED (9) (RFR
- ENV - AVM - ROL) angezeigt oder wenn im Einzelereignis­erfassungsbetrieb (SGL) keine STOR MODE-LED (9) leuch- tet, durch die PRE- oder POST-Triggeranzeige (PT...%) im Readout. Liegt XY-Digital-Betrieb vor, leuchtet die RFR-LED und das Readout zeigt XY an.
Achtung! Die Einstellbereiche der Zeit-Koeffizienten (Zeitbasis) sind abhängig von der Betriebsart. Die folgenden Anga­ben beziehen sich auf eine Darstellung ohne X-Dehnung x10. Im alternierenden- oder B-Zeitbasisbetrieb wird automatisch verhindert, dass der B-Zeitkoeffizient grö­ßer als der A-Zeitkoeffizient ist.
Analogbetrieb:
A-Zeitbasis von 500ms/cm bis 50ns/cm. B-Zeitbasis von 20ms/cm bis 50ns/cm.
2. Liegen im Digitalbetrieb Ablenkkoeffizienten von 100s/ cm bis 1s/cm vor und wird auf den Analog-Betrieb umge­schaltet, stellt sich die Analog-Zeitbasis automatisch auf 500ms/cm. Das übrige Verhalten entspricht dem zuvor Beschriebenen.
Die X-MAG x10 Einstellung bleibt unverändert, wenn von Analog- auf Digital-Betrieb bzw. umgekehrt geschaltet wird.
Nur im Digital-Betrieb
Wird durch langes Drücken der STOR. ON/HOLD -Taste auf Digital-Betrieb geschaltet, leuchtet eine der STOR. MODE­LED‘s (9) auf. Welche LED dies ist hängt davon ab, welche Digital-Betriebsart vor dem Umschalten von Digital- auf Analog-Betrieb benutzt wurde.
Ausnahme:
Liegt Analog-SINGLE-Betrieb (SGL) vor und wird auf Digital­Betrieb umgeschaltet, stellt sich automatisch Digital-SING­LE-Betrieb ein. Zusätzliche, den Digital-Betrieb betreffende Informationen, sind dem Abschnitt „Speicherbetrieb“ zu entnehmen.
HOLD
Nur wenn Digital-Betrieb vorliegt, kann mit einem kurzen Tastendruck zwischen ein- oder ausgeschalteter HOLD- Funktion gewählt werden.
Wenn die Anzeige HLD (HOLD) statt der Kanalangabe(n) (Y1, Y2 bzw. Y und X bei XY-Betrieb) sichtbar ist, wird der aktuelle Speicher sofort vor weiterem Überschreiben ge­schützt. Die Tasten für die Y-Betriebsartumschaltung CH I (22), CH II (26) und DUAL (23) sind dann unwirksam. Nur wenn vor dem HOLD Betätigen DUAL -Betrieb vorlag, kann mit einem langen Tastendruck von DUAL (Yt) auf XY- Darstellung umgeschaltet werden.
Insbesondere bei großen Zeitkoeffizienten-Einstellungen ist in den Refresh-Betriebarten (RFR - ENV - AVM) zu sehen, wie der alte aktuelle Speicherinhalt durch neue Daten über­schrieben wird. Das Sichern mit HOLD innerhalb eines Signalerfassungsvorgangs kann einen Übergang (Stoßstelle) zwischen den neuen Daten und den alten Daten erkennbar machen. Dies lässt sich vermeiden, in dem man, obwohl ein
Änderungen vorbehalten
13
Bedienelemente und Readout
repetierendes Signal aufgezeichnet wird, eine Einzelereignis­erfassung (SGL) vornimmt. Anschließend kann mit HOLD verhindert werden, dass ein versehentliches Einschalten der RESET-Funktion ein erneutes Überschreiben bewirkt.
Das im jeweiligen aktuellen Speicher befindliche Signal lässt sich, wenn HOLD wirksam ist, mit dem zugehörigen Y-POS. Drehknopf in vertikaler Richtung verschieben (+/- 4 cm).
Mit einer Verschiebung in vertikaler Richtung geht die origi­nale Strahlposition verloren, kann aber wieder ermittelt werden. Dazu muss der betreffende Y-POS.-Knopf zügig gedreht werden. Ist die Originalposition erreicht, findet keine weitere vertikale Verschiebung statt, obwohl der Knopf weitergedreht wird. Gleichzeitig ertönt ein Signalton. Um erneut eine vertikale Verschiebung vornehmen zu kön­nen, muss das Drehen des Knopfes für ca. 2 Sekunden unterbrochen werden.
Achtung: Die Aussteuerbereichsgrenzen des A/D-Wandlers kön­nen sichtbar werden, wenn nach dem Speichern eine Y­Positionsverschiebung vorgenommen wird. Signalteile, die sich zuvor außerhalb des vertikalen Rasters befan­den, können davon betroffen sein.
(8) PTR / PK Det – Drucktaste mit zwei Funktionen.
Diese Drucktaste ist nur im Digital-Betrieb wirksam.
PTR Mit jedem kurzem Tastendruck lässt sich der PRE- bzw. POST-Triggerwert weiterschalten. Beide Werte beziehen
sich auf den Zeitpunkt, an dem die Triggerung auslöst und die daraus resultierende Signalerfassung. Wegen der Ab­hängigkeit von einem Triggerereignis, steht diese Funktion in den triggerunabhängigen Signalerfassungsarten ROL und XY nicht zur Verfügung.
Der aktuelle Pre- bzw. Post-Triggerwert wird durch das Read­out angezeigt. Die Umschaltung erfolgt mit der Sequenz:
PT0% - PT25% - PT50% - PT75% - PT100% - PT-75% - PT­50% - PT-25% - und wieder PT0%. Die Prozentangaben der
Pre- und Post-Triggerwerte beziehen sich auf das Messraster der Röhre (X-Richtung).
Die folgende Beschreibung setzt voraus, dass die X-Deh­nung (X-MAG. x10) abgeschaltet ist und die Strahldarstellung am linken Messrasterrand beginnt. Es wird außerdem vor­ausgesetzt, dass eine Triggerart (Quelle, Kopplung) vorliegt, in welcher der Triggerpunkt durch ein Symbol angezeigt wird. Der Begriff Triggerpunkt beinhaltet bei Digital-Betrieb den Triggerpegel und den auf das Messraster bezogenen Triggerzeitpunkt.
Pre-Triggerung 0% Pre-Triggerung (Readout: PT0%) bedeutet, dass die Signaldarstellung mit dem Triggerereignis am linken Raster­rand beginnt. Daher wird dort auch das Triggerpunkt-Sym­bol angezeigt. Wird zusätzlich ein nach links zeigender Pfeil angezeigt, befindet sich der Triggerpunkt links vom Raster­rand (z.B. durch die X-Positionseinstellung).
25% Pre-Triggerung (Readout: PT25%) liegt vor, wenn aus­gehend von 0% die PTR-Taste einmal betätigt wurde. Dann werden 25% (Trigger)-Signalvorgeschichte auf den ersten
2,5 cm der Signaldarstellung dargestellt. Entsprechend er­folgt die Anzeige des Triggerpunkt-Symbols.
Jeder weitere Tastendruck erhöht den Pre-Triggerwert und die erfasste Vorgeschichte um 25%, bis der Pre-Triggerwert 100% erreicht wurde. Die Anzeige im Readout und das Triggerpunkt-Symbol zeigen die Einstellung an. Wird zusätz­lich ein nach rechts zeigender Pfeil angezeigt, ist der Trigger­punkt nach rechts verschoben (X-Positionseinstellung).
Die Zeitdauer der Vorgeschichte wird durch Multiplizieren des Zeitablenkkoeffizienten mit dem in Zentimetern (Divisi­on) angegebenen Pre-Triggerwert ermittelt (z.B. 20ms/cm x 7,5 (75% Pre-Trigger) = 150ms).
Post-Triggerung
Bei Post-Triggerung befindet sich der Trigger(zeit)punkt und das die Triggerung auslösende Signal, immer links vom Rasterrand. Das wird mit einem nach links zeigenden Pfeil signalisiert. Das die Triggerung auslösende Signal kann nicht angezeigt werden. Die Anzeige zeigt in allen Post­Triggerbedingungen daher nur den Triggerpegel an. Post­Triggerbedingungen werden durch ein Minuszeichen (-) vor der Prozentangabe kenntlich gemacht (z.B. PT-50%).
Liegt 100% Pre-Triggerung vor und wird die PTR-Taste einmal gedrückt, zeigt das Readout anschließend „PT- 75%“ an. Dann erfolgt die Signalerfassung mit Post-Trigge­rung. Der Trigger(zeit)punkt liegt dabei 75% = 7,5cm vor dem linken Rasterrand. Jeder weitere Tastendruck schaltet auf PT-50% und über PT-25% zurück auf PT0%.
Achtung! Pre- und Post-Triggerung werden automatisch abge­schaltet („PT0%”), wenn die Zeitbasis im REFRESH­(RFR), ENVELOPE- (ENV) und AVERAGE (AVM)-Betrieb auf Werte zwischen 100s/cm bis 50ms/cm eingestellt ist. Damit wird verhindert, dass die Aufnahmewieder­holrate extrem niedrig wird.
Pre- und Post-Triggerung stehen im Zeit-Ablenkkoef­fizientenbereich 100s/cm bis 50ms/cm zur Verfügung, wenn Einzelereigniserfassung gewählt wird. Siehe SINGLE (10).
PK Det
Mit einem langen Tastendruck wird die Erfassung des Signalspitzenwerts (PK Det = peak detect) ein- oder ausge­schaltet. Diese Funktion steht nur im Zeitbasisbetrieb mit Ablenkkoeffizienten von 100s/div bis 5µs/div zur Verfü­gung, wenn REFRESH-, ENVELOPE-, ROLL- oder SINGLE­Betrieb vorliegt.
PK Det wird automatisch abgeschaltet, wenn AVERAGE- Betrieb eingeschaltet ist oder ein Zeitkoeffizient von 2µs/ div bis 100ns/div vorliegt. Bei eingeschalteter Funktion erfolgt die Signalabtastung mit 40MSa/s, d.h. der Abstand zwischen den einzelnen Signalabtastvorgängen beträgt 25ns. Der daraus resultierende Vorteil wird mit dem folgenden Beispiel beschrieben:
14
Änderungen vorbehalten
Ohne PK Det erfolgt die Abtastung des Signals, wenn z.B. die Zeitbasisstellung 100s/div vorliegt, in Abständen von 0,5 Sekunden (2 Samples/Sekunde). Ein 0,2 Sekunden nach dem letzten Abtastvorgang für z.B. 30ns auftretendes Sig­nal bzw. eine dann auftretende Signalamplitudenänderung wird nicht erfasst. Mit PK Det gibt es keine 0,5s dauernde Abtastpause; sie beträgt nur noch 25ns. Die unter dieser Bedingung erfassten Abtastwerte werden bewertet und der innerhalb von 0,5s aufgetretene Wert mit der größten Ab­weichung wird gespeichert.
Das Readout zeigt an, ob die PK Det-Funktion ein- oder ausgeschaltet ist. Wird die Funktion eingeschaltet und in der gerade vorliegenden Zeitbasisstellung ermöglicht, än­dert sich die Zeitkoeffizientenanzeige. Anstelle von z.B. „A: 20ms“ wird „P: 20ms“ angezeigt (P für PK Det). Sinnge­mäß verhält es sich im B-Zeitbasisbetrieb, dann wird „B:100µs“ durch „P:100µs“ ersetzt. Liegt alternierender (A und B) Zeitbasisbetrieb vor, ist die PK Det-Funktion nur für die A-Zeitbasis wirksam. Dann zeigt das Readout z.B. „P:20ms“ und rechts davon „B:100µs“.
Bedienelemente und Readout
gilt sowohl für Amplituden- als auch für Frequenz-Änderun­gen (Jitter). Dabei werden die Minimum- und Maximum­Abweichungen des Signals mit mehreren Signalerfassungs­vorgängen ermittelt und dargestellt. Bis auf die Darstellung entspricht der ENVELOPE-Betrieb dem Refresh-Betrieb.
Die ENVELOPE-Erfassung wird zurückgesetzt und beginnt von vorn, wenn die SINGLE-Taste (10) kurz betätigt wird (RESET-Funktion).
AVM – kennzeichnet die Betriebsart Average (Durch­schnitt, Mittelwert). Sie liegt vor, wenn die AVM-LED leuch­tet und das Readout AV... anzeigt.
(9) STOR. MODE – Drucktasten (im Analog-Betrieb unwirk-
sam) mit zugeordneter LED-Skala.
Mit kurzem Tastendruck auf die obere oder untere STOR. MODE -Taste kann im Yt-Digitalbetrieb ( CH I, CH II, DUAL und ADD) die gewünschte Signalerfassungsart gewählt werden.
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, dass die HOLD-Funktion (7) nicht eingeschaltet ist. Die Trigger­bedingungen müssen im Refresh- (RFR), Envelope- (ENV) und Average- (AVM) Betrieb erfüllt werden.
RFR – steht für Refresh-Betrieb. In dieser Betriebsart können, wie im Analog-Betrieb, sich periodisch wiederholende Signale erfasst und dargestellt werden. Die Signalerfassung wird durch Triggern der Digital­zeitbasis ausgelöst. Dann werden die vorher erfassten und angezeigten aktuellen Signaldaten überschrieben. Sie wer­den so lange angezeigt, bis die Digital-Zeitbasis erneut getriggert wird. Demgegenüber würde der Bildschirm im Analog-Betrieb dunkel bleiben, wenn keine Triggerung der Zeitbasis erfolgt.
Beim Refresh-Betrieb kann die Signalerfassung mit Pre- und Post-Triggerung erfolgen, wenn die Zeitbasis auf Zeit­koeffizienten von 20ms/cm bis 100ns/cm geschaltet ist. Bei größeren Zeitkoeffizienten (100s/cm bis 50ms/cm) wird die Pre- bzw. Post-Triggerung automatisch abgeschaltet (PT0%), um zu lange Wartezeiten zu vermeiden. Soll in diesem Zeitbasisbereich trotzdem mit Pre- oder Post-Triggerung gemessen werden, ist auf Einzelereigniserfassung SINGLE (10) zu schalten.
Auch in dieser Betriebsart werden mehrere Signalerfassungs­vorgänge benötigt; sie entspricht somit dem Refresh-Be­trieb. Aus den Signalerfassungen wird ein Mittelwert gebil­det. Damit werden Amplitudenänderungen (z.B. Rauschen) und Frequenzänderungen (Jitter) in der Darstellung verrin­gert bzw. beseitigt.
Die Genauigkeit der Mittelwertbildung ist um so größer, je höher die Zahl der Signalerfassungsvorgänge ist, aus denen der Mittelwert gebildet wird. Es kann zwischen 2 und 512 Signalerfassungen gewählt werden; die Anzeige erfolgt durch das Readout. Mit der Genauigkeit erhöht sich aber auch die dafür benötigte Zeit.
Um einen anderen Wert zu wählen, müssen beide STOR. MODE Drucktasten gleichzeitig mit einem kurzen Tasten­druck betätigt werden. Dann blinkt die AV...-Anzeige im Readout und signalisiert damit den Einstellmodus. Anschlie­ßend kann mit kurzem Betätigen der oberen oder unteren STOR. MODE-Taste der Wert verändert werden. Der Ein­stellmodus kann durch nochmaliges kurzes Drücken beider Tasten verlassen werden. Wird ca. 10 Sekunden lang keine der beiden Tasten betätigt, schaltet sich der Einstellmodus automatisch ab.
Die AVERAGE-Erfassung wird zurückgesetzt und beginnt von vorn, wenn die SINGLE-Taste (10) kurz betätigt wird (RESET-Funktion).
Achtung: Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis 50ms/cm werden der Pre- bzw. Post-Trigger automatisch abge­schaltet („PT0%“).
XY-Digital-Betrieb wird durch die Readoutanzeige XY und
die leuchtende RFR-LED angezeigt. RFR zeigt an, dass eine kontinuierliche, aber triggerunabhängige Signalerfassung erfolgt. Die Triggereinrichtung ist dann abgeschaltet.
ENV = ENVELOPE (Hüllkurven)-Betrieb. Diese Betriebsart liegt vor, wenn die ENV-LED leuchtet und das Readout ENV anzeigt. Im ENVELOPE-Betrieb (Readout: ENV) werden Änderun­gen des Messsignals als Hüllkurve sichtbar gemacht; das
Änderungen vorbehalten
ROL – signalisiert den ROLL-Betrieb. Leuchtet die ROL-LED, wird auch im Readout ROL ange­zeigt. Dann erfolgt eine von der Triggerung unabhängige kontinuierliche Signalerfassung. Alle die Triggerung betref­fenden Bedienelemente, LED‘s und Readoutinformationen sind im ROLL-Betrieb abgeschaltet.
Bei ROLL-Betrieb wird das Ergebnis der letzten Abtastung am rechten Rand der Signaldarstellung angezeigt. Alle zuvor aufgenommenen Signaldaten werden mit jeder Abtastung
15
Bedienelemente und Readout
um eine Adresse nach links verschoben. Dadurch geht der vorher am linken Rand angezeigte Wert verloren. Im Gegen­satz zum Refresh-Betrieb, erfolgt beim ROLL-Betrieb eine kontinuierliche Signalerfassung ohne triggerbedingte War­tezeiten (Holdoff-Zeit). Die aktuelle Signaldarstellung kann jederzeit mit der HOLD-Funktion vor weiterem Überschrei­ben geschützt werden.
Der im ROL-Betrieb mögliche Zeitkoeffizientenbereich ist eingeschränkt; er reicht von 100s/cm bis 50ms/cm. Noch kleinere Zeitkoeffizienten wie z.B. 1µs/cm sind nicht sinn­voll. Eine Beobachtung des Signals wäre dann nicht mehr möglich.
Wird auf ROL-Betrieb geschaltet und die Zeitbasis war zuvor auf einen Wert von 20ms/cm bis 100ns/cm eingestellt, wird die Zeitbasis automatisch auf 50ms/cm gesetzt. Die Zeit­basiseinstellung, die vor dem Umschalten auf ROL vorlag (z.B. 20ms/cm), wird intern gespeichert. Sie liegt wieder vor, wenn, ohne das am TIME/DIV.-Knopf gedreht wurde, auf
AVM zurückgeschaltet wird.
(10) SINGLE – Drucktaste mit zwei Funktionen und zugeordne-
ten LED‘s.
SINGLE
Mit einem langen Tastendruck wird SINGLE (Einzelereignis­erfassung) ein- oder ausgeschaltet. Die mit SGL bezeichne­te LED leuchtet, wenn SINGLE eingeschaltet ist.
Die Betriebsart SINGLE kann sowohl im Digital- als auch im Analog-Betrieb eingeschaltet werden. Liegt SINGLE vor und wird von Analog- auf Digitalbetrieb bzw. Digital- auf Analog­betrieb umgeschaltet, bleibt die Betriebsart SINGLE beste­hen. Der Hauptanwendungsfall im SINGLE-Betrieb ist die Einzelereigniserfassung. Es ist aber auch möglich sich stän­dig wiederholende (repetierende) Signale in Form einer Einmalaufzeichnung zu erfassen.
anliegendes Messsignal Signalerfassungs- bzw. Zeitablenk­vorgänge auslösen.
Nur im Digitalbetrieb
Achtung! Nur wenn die Kombination von SINGLE- und DUAL­Betrieb vorliegt, beträgt der kleinstmögliche Zeitab­lenkkoeffizient 2µs/div. anstelle von 100ns/div. Bei ein­geschalteter X-MAG. x10 Funktion 200ns/div. statt 10ns/ div.
RESET
Ein kurzes Betätigen der SINGLE-Taste löst die RESET­Funktion aus. Die Wirkung ist abhängig von der Signal­erfassungsart.
RESET in Verbindung mit SINGLE-Betrieb (Einzelereignis­erfassung): In dieser Betriebsart leuchtet die SGL-LED (SINGLE) und das Readout zeigt die PRE- oder POST-Triggereinstellung an. Wird die SINGLE-Taste kurz gedrückt, leuchtet die RES- LED zusätzlich zur SGL-LED. Ob die RES-LED nur kurz aufleuchtet oder länger leuchtet hängt davon ab, ob:
a) sofort ein die Triggerung auslösendes Signal (Trigger-
signal) vorliegt oder nicht, b) welcher Zeitablenkkoeffizient eingestellt ist und c) welche PRE- bzw. POST-Triggereinstellung gewählt
wurde.
Mit dem Aufleuchten der RES-LED beginnt sofort die Auf­zeichnung des bzw. der Signale, wenn die HOLD-Funktion abgeschaltet ist.
Achtung! Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis 50ms/cm wird die Signalerfassung sofort sichtbar. Sie erfolgt als ROLL-Darstellung, hat aber sonst keine Gemeinsam­keit mit dem ROLL-Betrieb.
Triggerereignisse lösen nur dann die Triggerung aus, wenn die für die Vorgeschichte benötigte Erfassungszeit (PRE­Triggereinstellung) abgelaufen ist. Andernfalls wäre eine fehlerhafte Signaldarstellung die Folge.
Bei SINGLE im Digitalbetrieb leuchtet keine STOR.MODE LED (9), aber die PRE- bzw. POST-Triggereinstellung wird mit dem Readout angezeigt. Liegt Analogbetrieb vor und ist SINGLE eingeschaltet, zeigt das Readout SGL anstelle des PRE- bzw. POST-Triggerwertes an.
In dieser Betriebsart kann ein einzelner Zeitablenk- bzw. Signalerfassungsvorgang durch die Triggerung ausgelöst werden, wenn die Triggereinrichtung mit RESET aktiviert wurde. Mit dem Umschalten auf SGL wird die Einzel­ereignis-Erfassung eingeschaltet und der Zeitablenk- bzw. Signalerfassungsvorgang wird abgebrochen. Bei Analog­betrieb ist dann der Strahl nicht mehr sichtbar, während er im Digitalbetrieb weiterhin sichtbar bleibt und das zuletzt erfasste Signal anzeigt.
Mit dem Einschalten des SINGLE-Betriebs wird automa- tisch auf Normal-Triggerung (NM-LED leuchtet) umge­schaltet. Andernfalls würde die Triggerautomatik auch ohne
16
Nach erfolgter Triggerung und beendeter Aufnahme erlischt die RESET-LED.
Mit Umschalten auf XY-Betrieb können im DUAL-Be­trieb erfasste Einzelereignisse und danach mit HOLD gesicherte Einzelereignisse auch als XY-Darstellung angezeigt werden.
RESET in Verbindung mit ENVELOPE (ENV)- oder AVERAGE (AVM)-Betrieb.
Liegt eine dieser Signalerfassungsarten vor und wird die SINGLE-Taste kurz gedrückt (RESET-Funktion), wird die Signalerfassung zurückgesetzt. Anschließend beginnt die Mittelwertbildung bzw. die Hüllkurvendarstellung von vorn.
Nur im Analog-Betrieb
Auch im Analog-Betrieb kann die Erfassung (z.B. fotogra­fisch) von Einzelereignissen bzw. einmal dargestellten peri­odischen Signalen erfolgen.
Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
Tritt ein Triggerereignis auf, nachdem im SINGLE-Betrieb die Triggereinrichtung mit RESET aktiviert wurde (RES-LED leuchtet), löst dies einen Zeitablenkvorgang aus; während dieses Vorgangs wird der Strahl sichtbar (hellgetastet).
Zwei Signale können mit einem Zeitablenkvorgang nur dar­gestellt werden, wenn ständig zwischen Kanal I und II umgeschaltet wird (Chopper-Darstellung). Siehe DUAL (23).
(11) REFERENCE – Drucktaste mit zwei Funktionen und 2
LED‘s (nur im Digitalbetrieb).
Das Oszilloskop verfügt über 2 nichtflüchtige Referenz­Speicher. Die dort gespeicherten Signale können einzeln oder gemeinsam zusätzlich zur aktuellen Anzeige darge­stellt werden. Der Referenzspeicherinhalt bleibt nach dem Ausschalten des Oszilloskops erhalten.
Die der Drucktaste zugeordneten LED-Anzeigen I und II signalisieren, ob ein Referenzspeicher zusätzlich zur aktuel­len Signaldarstellung angezeigt wird und um welchen Referenzspeicher es sich dabei handelt. Eine feste Zuord­nung der Referenzspeicher zu den Signaleingängen besteht nur bei DUAL- und XY-Betrieb (Kanal I und REFERENCE I; Kanal II und REFERENCE II).
Anzeigen
Liegt Yt (Zeitbasis)-Betrieb vor, wird die Referenzspeicher­anzeige mit jedem kurzen Tastendruck in folgender Se­quenz weitergeschaltet:
dunkel - I - II – I und II - dunkel.
Bei XY-Betrieb werden die Leuchtdioden I und II gemein­sam ein- oder ausgeschaltet.
Überschreiben
Das Überschreiben des alten Referenzspeicherinhalts mit aktuellen Signaldaten ist wie folgt vorzunehmen:
platzziffer zwischen 1 und 9 angezeigt. Danach kann der Speicherplatz mit der SAVE- oder der RECALL-Taste ge­wählt werden. Mit jedem kurzen Tastendruck auf SAVE (Pfeilsymbol nach oben zeigend) wird die aktuelle Ziffer schrittweise erhöht, bis die Endstellung 9 erreicht ist. Sinn­gemäß wird mit jedem kurzen Tastendruck auf RECALL (Pfeil nach unten zeigend) die aktuelle Platzziffer schrittweise verringert, bis die Endstellung 1 erreicht ist. Die vorliegende Geräteeinstellung wird unter der gewählten Ziffer gespei­chert, wenn anschließend die SAVE-Taste lang gedrückt wird.
Beim Aufruf von zuvor gespeicherten Geräteeinstellungen ist zunächst die RECALL-Taste kurz zu drücken und dann der gewünschte Speicherplatz zu bestimmen. Mit einem lan­gen Tastendruck auf RECALL werden dann die früher ge- speicherten Bedienelemente-Einstellungen vom Oszilloskop übernommen.
Wurde SAVE oder RECALL versehentlich aufgerufen, schal- tet das gleichzeitige Drücken beider Tasten die Funktion ab. Es kann aber auch ca. 10 Sekunden gewartet werden und die Abschaltung erfolgt automatisch.
Mit SAVE/RECALL werden alle Betriebsarten und elektro­nisch gesteuerten Funktionen erfasst. Liegen beim Aus­schalten des Oszilloskops andere als in Speicherplatz 9 gespeicherte Geräteeinstellungen vor, werden diese auto­matisch in den Speicherplatz 9 übernommen. Der Verlust der Daten kann verhindert werden, in dem vor dem Aus­schalten Speicherplatz 9 mit RECALL aufgerufen wird.
Achtung: Es ist darauf zu achten, dass das darzustellende Signal mit dem Signal identisch ist, welches beim Speichern der Geräteeinstellung vorhanden war. Liegt ein ande­res Signal an (Frequenz, Amplitude) als beim Abspei­chern, können Darstellungen erfolgen, die scheinbar fehlerhaft sind.
Zuerst mit kurzem Tastendruck den bzw. die gewünschten Referenzspeicher bestimmen. Danach muss die REFE- RENCE-Taste lang gedrückt werden, bis ein akustisches Signal ertönt. Das bestätigt die Signaldatenübernahme in den bzw. die Referenzspeicher. Vor der Übernahme der aktuellen Signaldaten in den Referenzspeicher kann (muss aber nicht) zuvor auf HOLD geschaltet werden.
Achtung! Da die Referenzdarstellung gleich der Position der aktu­ellen Signaldarstellung ist, kann sie in den meisten Fällen nicht sofort wahrgenommen werden. Es genügt eine Y-Positionsverschiebung der aktuellen Signal­darstellung, um die Referenzdarstellung sichtbar zu machen.
(12) SAVE / RECALL – Drucktasten für Geräteeinstellungen-
Speicher. Das Oszilloskop verfügt über 9 Speicherplätze. In diesen können alle elektronisch erfassten Geräteeinstellungen ge­speichert bzw. aus diesen aufgerufen werden, mit Ausnah­me von: FOCUS, TR (Strahldrehung) und CAL-Drucktaste.
Um einen Speichervorgang einzuleiten, ist die SAVE-Taste zunächst einmal kurz zu betätigen. Im Readout oben rechts wird dann „S“ für SAVE (= speichern) und eine Speicher-
Im mittleren Teil der Frontplatte befinden sich die Bedien- und Anzeigeelemente für die Y-Messverstärker, die Betriebsarten, die Triggerung und die Zeitbasen.
(13) TRS – Mit dem Drücken der Strahltrennungs-Taste (= trace
separation) leuchtet die zugeordnete LED, wenn alternie­render Zeitbasisbetrieb (A alternierend B) vorliegt. Dann wirkt der Y-POS. I -Drehknopf als Y-Positionseinsteller für die B-Zeitbasis-Signaldarstellung. Ohne diese Funktion wür-
Änderungen vorbehalten
17
Bedienelemente und Readout
den beide Signaldarstellungen (A und B) in derselben Y­Position angezeigt und die mit der B-Zeitbasis erfolgende Signaldarstellung wäre nicht oder nur schlecht erkennbar. Die maximale Y-Positionsverschiebung beträgt ca. ± 4 cm. Ein erneuter Tastendruck auf TRS schaltet die Funktion ab. Ohne Veränderung des Y-POS. I-Drehknopfs wird TRS nach ca. 10 Sekunden automatisch abgeschaltet.
(14) Y-POS. I – Drehknopf mit mehreren Funktionen.
Mit diesem Drehknopf lässt sich die vertikale Strahlposition von Kanal I bestimmen. Bei Additionsbetrieb sind beide Drehknöpfe (Y-POS. I und II) wirksam. Damit lässt sich eine Signaldarstellung in eine für die Messung geeignete Positi­on stellen.
Bei Gleichspannungsmessungen kann mit dem Y-POS. I- Drehknopf die 0-Volt Strahlposition bestimmt werden:
Liegt kein Signal am Eingang INPUT CH I (32), entspricht die Strahlposition einer Spannung von 0 Volt am Eingang. Das ist der Fall, wenn der INPUT CH I (32) bzw. im Additions- betrieb beide Eingänge INPUT CH I (32) und INPUT CH II (36) auf GD (ground) (34) (38) geschaltet sind und automa­tische Triggerung AT (16) vorliegt.
Der Strahl kann dann mit dem Y-POS. I-Einsteller auf eine für die nachfolgende Gleichspannungsmessung geeignete Rasterlinie positioniert werden. Bei der nachfolgenden Gleichspannungsmessung (nur mit DC-Eingangskopplung möglich) ändert sich die Strahlposition. Unter Berücksichti­gung des Y-Ablenkkoeffizienten, des Teilungsverhältnisses des Tastteilers und der Änderung der Strahlposition gegen­über der zuvor eingestellten 0-Volt-Strahlposition (Referenzlinie), lässt sich die Gleichspannung bestimmen.
0-Volt-Symbol
Bei eingeschaltetem Readout kann die 0-Volt-Strahlposition von Kanal I mit einem Symbol (
⊥⊥
) immer angezeigt werden,
⊥⊥
d.h. die zuvor beschriebene Positionsbestimmung kann entfallen. Das Symbol für Kanal I wird im CH I und DUAL- Betrieb in der Bildschirmmitte links von der senkrechten Rasterlinie angezeigt.
Voraussetzung für die Anzeige des 0-Volt-Symbols ist, dass die Softwareeinstellung DC REFERENCE = ON im SETUP- Untermenü Miscellaneous (Verschiedenes) vorliegt.
Bei XY- und ADD (Additions)-Betrieb wird kein
⊥⊥
-Symbol an-
⊥⊥
gezeigt.
Der Y-POS. I -Drehknopf kann bei alternierendem Zeitbasis- betrieb als Y-Positionseinsteller für die B-Zeitbasis-Signal­darstellung benutzt werden. Siehe TRS (13).
Nur im Digital-Betrieb
Der Y-POS. I Drehknopf kann zur vertikalen Positionsände- rung eines mit HOLD gespeicherten Signals benutzt wer­den. Siehe HOLD (7).
(15) Y-POS. II – Drehknopf mit mehreren Funktionen.
Mit diesem Drehknopf lässt sich die vertikale Strahlposition von Kanal II bestimmen. Bei Additionsbetrieb sind beide Drehknöpfe (Y-POS. I und II) wirksam. Damit lässt sich eine Signaldarstellung in eine für die Messung geeignete Positi­on stellen. Im XY-Analogbetrieb ist dieser Drehknopf ohne Wirkung, für X-Positionsverschiebungen ist der X-POS.­Drehknopf zu benutzen.
Bei Gleichspannungsmessungen kann mit dem Y-POS. II­Drehknopf die 0 Volt Strahlposition bestimmt werden:
Liegt kein Signal am Eingang INPUT CH II (36), entspricht die Strahlposition einer Spannung von 0 Volt am Eingang. Das ist der Fall, wenn der INPUT CH II (36) bzw. im Additions- betrieb beide Eingänge INPUT CH I (32) und INPUT CH II (36) auf GD (ground) (34) (38) geschaltet sind und automa­tische Triggerung AT (16) vorliegt. Der Strahl kann dann mit dem Y-POS. II-Einsteller auf eine für die nachfolgende Gleichspannungsmessung geeignete Rasterlinie positioniert werden. Bei der nachfolgenden Gleich­spannungsmessung (nur mit DC-Eingangskopplung mög­lich) ändert sich die Strahlposition. Unter Berücksichtigung des Y-Ablenkkoeffizienten, des Teilungsverhältnisses des Tastteilers und der Änderung der Strahlposition gegenüber der zuvor eingestellten 0-Volt-Strahlposition (Referenzlinie), lässt sich die Gleichspannung bestimmen.
0-Volt-Symbol
Bei eingeschaltetem Readout kann die 0-Volt-Strahlposition von Kanal II mit einem Symbol (
⊥⊥
) immer angezeigt werden,
⊥⊥
d.h. die zuvor beschriebene Positionsbestimmung kann entfallen. Das Symbol für Kanal II wird im CH II und DUAL- Betrieb in der Bildschirmmitte rechts von der senkrechten Rasterlinie angezeigt. Voraussetzung für die Anzeige des 0-Volt-Symbols ist, dass die Softwareeinstellung DC REFERENCE = ON im SETUP- Untermenü Miscellaneous (Verschiedenes) vorliegt. Bei XY- und ADD (Additions)-Betrieb wird kein angezeigt.
Nur im Digital-Betrieb
Der Y-POS. II-Drehknopf kann zur vertikalen Positionsände- rung eines mit HOLD gespeicherten Signals benutzt wer­den. Siehe HOLD (7). Bei XY-Digitalbetrieb kann mit dem Y-POS II -Drehknopf die Horizontalposition der XY-Darstellung verändert werden. Der
X-POS -Drehknopf ist dann wirkungslos.
(16) NM / AT
– Drucktaste mit zwei Funktionen und zuge­ordneter LED-Anzeige. Diese Drucktaste ist nur wirksam, wenn eine Yt (Zeitbasis)-Betriebsart vorliegt.
NM / AT Mit einem langen Tastendruck wird von NM (Normal-Trig- gerung) auf AT (automatische -Spitzenwert- Triggerung)
⊥⊥
-Symbol
⊥⊥
18
Änderungen vorbehalten
bzw. umgekehrt umgeschaltet. Leuchtet die NM-LED, liegt Normaltriggerung vor.
Spitzenwert-Triggerung:
Die Spitzenwert-Erfassung (-Triggerung) wird bei automati­scher Triggerung – abhängig von der Betriebsart und der gewählten Triggerkopplung – zu- oder abgeschaltet. Der jeweilige Zustand wird durch das Verhalten des Triggerpegel­Symbols beim Ändern des LEVEL-Knopfes erkennbar:
1. Wird eine in Y-Richtung nicht abgelenkte Strahllinie ge­schrieben und bewirkt die Änderung des LEVEL-Dreh­knopfes praktisch keine Verschiebung des Triggerpegel­Symbols, liegt Spitzenwert-Triggerung vor.
Bedienelemente und Readout
2. Lässt sich das Triggerpegel-Symbol mit dem LEVEL-Dreh-
knopf nur innerhalb der Grenzen der Signalamplitude ver­schieben, liegt ebenfalls Spitzenwert-Triggerung vor.
3. Die Spitzenwert-Triggerung ist abgeschaltet, wenn eine ungetriggerte Darstellung erfolgt, nachdem sich das Triggerpegel-Symbol außerhalb der Signaldarstellung be­findet.
- (SLOPE)
Die zweite Funktion betrifft die Triggerflankenwahl. Mit je- dem kurzen Tastendruck wird die Flankenwahl vorgenom­men. Dabei wird bestimmt, ob eine ansteigende oder fal­lende Signalflanke die Triggerung auslösen soll. Die aktuelle Einstellung wird im Readout als Symbol angezeigt.
Auf welche Zeitbasis sich die Drucktastenfunktionen bezie­hen, hängt von der gerade vorliegenden Zeitbasisbetriebsart ab:
a) A-Zeitbasisbetrieb: Beide Funktionen wirken nur auf
die A-Zeitbasis.
b) A- und B-Zeitbasis (alternierend) mit freilaufender
(ungetriggerter) B-Zeitbasis: Beide Funktionen wirken nur auf die A-Zeitbasis.
c) A- und B-Zeitbasis (alternierend) mit getriggerter B-
Zeitbasis (DEL.TRIG.): Nur die B-Zeitbasis bezogene Flankenrichtungswahl wird ermöglicht.
d) B-Zeitbasisbetrieb (freilaufend): Beide Funktionen
beeinflussen die nicht angezeigte A-Zeitbasis.
e) B-Zeitbasisbetrieb (getriggert): Nur die B-Zeitbasis
bezogene Flankenrichtungswahl wird ermöglicht.
welches den Triggerpunkt anzeigt. Das Triggerpunkt-Sym­bol wird in den Betriebsarten abgeschaltet, in denen keine direkte Beziehung zwischen Triggersignal und Triggerpunkt vorliegt.
Wird die LEVEL-Einstellung geändert, ändert sich auch die Position des Triggerpunkt-Symbols im Readout. Die Ände­rung erfolgt in vertikaler Richtung und betrifft selbstverständ­lich auch den Strahlstart des Signals. Um zu vermeiden, dass das Triggerpunkt-Symbol andere Readoutinformationen über­schreibt und um erkennbar zu machen, in welcher Richtung der Triggerpunkt das Messraster verlassen hat, wird das Symbol durch einen nach oben oder unten zeigenden Pfeil ersetzt.
Die letzte A-Zeitbasis bezogene LEVEL-Einstellung bleibt erhalten, wenn auf alternierenden Zeitbasis- bzw. B-Zeit-
basisbetrieb umgeschaltet und dabei die B-Zeitbasis ge­triggert wird. Dann kann mit dem LEVEL-Einsteller der
Triggerpunkt, bezogen auf die B-Zeitbasis, eingestellt wer­den. Das Triggerpunkt-Symbol wird dann durch den Buch­staben B ergänzt.
Nur im Digital-Betrieb
Das Trigger(zeit)punkt-Symbol kann sich in einer Hori­zontalposition befinden, die nicht anzeigbar ist. Siehe
PTR-Taste (8).
(19) X-POS. – Dieser Drehknopf bewirkt eine Verschiebung der
Signaldarstellung in horizontaler Richtung und ermöglicht es insbesondere, jeden Signalteil bei X-MAG. x10 Dehnung darzustellen.
Funktionseinstellungen, auf die gerade kein Zugriff möglich ist, bleiben erhalten.
Achtung: Im Digitalbetrieb wird die unter Punkt c) beschriebe­ne Zeitbasisbetriebsart nicht ermöglicht.
(17) TR – Diese LED leuchtet, wenn die Zeitbasis Triggersignale
erhält. Ob die LED aufblitzt oder konstant leuchtet, hängt von der Frequenz des Triggersignals ab. Im XY-Analogbetrieb und -Digitalbetrieb leuchtet die TR-LED nicht.
(18) LEVEL – Mit dem LEVEL-Drehknopf kann der Triggerpunkt,
also die Spannung bestimmt werden, die ein Triggersignal über- oder unterschreiten muss (abhängig von der vorgege­benen Flankenrichtung), um einen Zeit-Ablenkvorgang aus­zulösen. In den meisten Yt-Betriebsarten wird auf dem lin­ken Rasterrand mit dem Readout ein Symbol eingeblendet,
Änderungen vorbehalten
Nur im Digital-Betrieb Im XY-Betrieb ist der Drehknopf unwirksam. Eine X­Positionsverschiebung kann mit dem Y-POS. II (15) Dreh-
knopf vorgenommen werden.
(20) X-MAG. x10 – Drucktaste mit zugeordneter LED-Anzeige.
Eine Tastendruck schaltet die LED ein oder aus. Leuchtet die x10 LED, erfolgt eine 10fache X-Dehnung. Die dann gültigen Zeit-Ablenkkoeffizienten werden oben links im Readout angezeigt. X-MAG. x10 wirkt auf die A - und die B- Zeitbasis, also auch im alternierenden Zeitbasis-Betrieb. Bei ausgeschalteter X-Dehnung kann der zu betrachtende Signa­lauschnitt mit dem X-POS.-Einsteller auf die mittlere verti- kale Rasterlinie positioniert und danach mit eingeschalteter X-Dehnung betrachtet werden. Je nach X-POS.-Einstellung ist im alternierenden Zeitbasis-Betrieb der Hellsektor nicht sichtbar.
Im XY-Betrieb ist die X-MAG. Taste wirkungslos.
19
Bedienelemente und Readout
(21) VOLTS/DIV. – Drehknopf mit Doppelfunktion
Der Drehknopf ist nur wirksam, wenn Kanal I aktiv geschal­tet und der Eingang eingeschaltet ist (AC- oder DC-Eingangs­kopplung). Kanal I ist im CH I- (Mono), DUAL-, ADD- (Additi- ons-) und XY-Betrieb wirksam. Die Feinsteller-Funktion wird unter VAR (22) beschrieben.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Funktion: Ablenkkoeffizienten-Einstellung (Teilerschalter). Sie liegt vor, wenn die VAR .-LED nicht leuchtet. Mit Linksdrehen wird der Ablenkkoeffizient erhöht, mit Rechtsdrehen verringert. Dabei können Ablenkkoeffizienten von 1mV/div. bis 20V/div. in 1-2-5 Folge eingestellt werden.
Der Ablenkkoeffizient wird unten im Readout angezeigt (Yt: Y1 : 5mV...; XY: Y : 5mV...). Im unkalibrierten Betrieb wird anstelle des : ein >-Symbol angezeigt.
(22) CH I / VAR – Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen.
CH I
Mit einem kurzen Tastendruck wird auf Kanal I (Einkanal- Betrieb) geschaltet. Wenn zuvor weder Extern- noch Netz­Triggerung eingeschaltet war, wird auch die interne Trigger­quelle automatisch auf Kanal I umgeschaltet. Das Readout zeigt dann den Ablenkkoeffizienten von Kanal I (Y1...) und die TRIG.-LED (24) “I” leuchtet. Die letzte Funktionsein­stellung des VOLTS/DIV.-Drehknopfs (21) bleibt erhalten. Alle auf diesen Kanal bezogenen Bedienelemente sind wirk­sam, wenn der Eingang (32) nicht auf GD (34) geschaltet wurde.
VAR
Mit jedem langen Betätigen der CH I-Taste wird die Funk­tion des VOLTS/DIV.-Drehknopfes umgeschaltet und mit der darüber befindlichen VAR -LED angezeigt. Leuchtet die VAR - LED nicht, kann mit dem Drehknopf der kalibrierte Ablenk­koeffizient von Kanal I verändert werden (1-2-5 Folge).
Wird die CH I-Taste lang gedrückt und leuchtet die VAR - LED, ist der VOLTS/DIV.-Drehknopf (21) als Feinsteller wirk- sam. Die kalibrierte Ablenkkoeffizienteneinstellung bleibt solange erhalten, bis der Drehknopf einen Rastschritt nach links gedreht wird. Daraus resultiert eine unkalibrierte Signal­amplitudendarstellung (Y1>...) und die dargestellte Signal­amplitude wird kleiner. Wird der Drehknopf weiter nach links gedreht, vergrößert sich der Ablenkkoeffizient. Ist die unte­re Grenze des Feinstellbereichs erreicht, ertönt ein akusti­sches Signal. Wird der Drehknopf nach rechts gedreht, ver­ringert sich der Ablenkkoeffizient und die dargestellte Signal-
amplitude wird größer, bis die obere Feinstellbereichsgrenze erreicht ist. Dann ertönt wieder ein akustisches Signal und die Signaldarstellung erfolgt kalibriert (Y1:...); dabei bleibt der Drehknopf aber in der Feinsteller-Funktion. Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit – durch nochmaliges langes Drücken der CH I-Taste – auf die Teilerschalterfunktion (1-2-5 Folge, kalibriert) umgeschaltet werden. Dann erlischt die VA R-LED und das möglicherweise noch angezeigte >-Symbol wird durch : ersetzt.
Die Beschriftung der Frontplatte zeigt, dass die CH I -Taste (22) auch zusammen mit der DUAL-Taste (23) betätigt wer- den kann. Siehe Punkt (23).
(23) DUAL / XY – Drucktaste mit mehreren Funktionen.
DUAL
Betrieb liegt vor, wenn die DUAL-Taste kurz betätigt wur- de. Wenn vorher Einkanal-Betrieb vorlag, werden nun die Ablenkkoeffizienten beider Kanäle im Readout angezeigt. Die letzte Triggerbedingung (Triggerquelle, -Flanke u. -Kopp­lung) bleibt bestehen, kann aber verändert werden. Alle kanalbezogenen Bedienelemente sind wirksam, wenn kein Eingang auf GD (34) (38) geschaltet wurde.
Im Analogbetrieb zeigt das Readout rechts neben dem Ab­lenkkoeffizienten von Kanal II (Y2:...) an, wie die Kanalum­schaltung erfolgt. ALT steht für alternierende und CHP für Chopper (Zerhacker) -Kanalumschaltung. Die Art der Kanal­umschaltung wird automatisch durch die Zeitkoeffizienten­einstellung (Zeitbasis) vorgegeben.
Die CHP-Darstellung erfolgt automatisch in den Zeitbasis- bereichen von 500ms/div. bis 500µs/div. Dann wird wäh- rend des Zeit-Ablenkvorganges die Signaldarstellung stän­dig zwischen Kanal I und II umgeschaltet.
Alternierende Kanalumschaltung ALT erfolgt automatisch in den Zeitbasisbereichen von 200µs/div. bis 50ns/div. Dabei wird während eines Zeit-Ablenkvorganges nur ein Kanal und mit dem nächsten Zeit-Ablenkvorgang der ande­re Kanal dargestellt.
Die von der Zeitbasis vorgegebene Art der Kanalum- schaltung kann geändert werden. Liegt DUAL-Betrieb vor und werden die DUAL- (23) und die CH I-Taste (22) gleich- zeitig betätigt, erfolgt die Umschaltung von ALT auf CHP bzw. CHP auf ALT. Wird danach die Zeitkoeffizientenein- stellung (TIME/DIV.-Drehknopf) geändert, bestimmt der Zeitkoeffizient erneut die Art der Kanalumschaltung.
Nur im Digitalbetrieb
Im Zweikanal (DUAL) -Digitalbetrieb erfolgt die Analog/Digi­tal-Wandlung gleichzeitig mit je einem A/D-Wandler pro Ka­nal. Da keine Kanalumschaltung wie im Analogbetrieb erfor­derlich ist, zeigt das Readout die Signalerfassungsart des Digitalbetriebs anstelle von ALT bzw. CHP.
ADD (Addition) ADD-Betrieb kann durch gleichzeitiges Drücken der DUAL­(23) und der CHII -Taste (26) eingeschaltet werden, wenn
zuvor DUAL-Betrieb vorlag. Im Additionsbetrieb (ADD) wird das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet. Der Additions- betrieb wird im Readout durch das Additionssymbol + zwi­schen den Ablenkkoeffizienten beider Kanäle angezeigt.
20
Änderungen vorbehalten
Im ADD-Betrieb werden zwei Signale addiert bzw. subtra­hiert und das Resultat (algebraische Summe bzw. Differenz) als ein Signal dargestellt. Das Resultat ist nur dann richtig, wenn die Ablenkkoeffizienten beider Kanäle gleich sind. Die Zeitlinie kann mit beiden Y-POS.-Drehknöpfen beeinflusst werden.
XY
XY-Betrieb wird mit einem langen Tastendruck auf die DUAL- Taste eingeschaltet. Die Ablenkkoeffizientenanzeige im Readout zeigt dann Y: ... für Kanal I, X: ... für Kanal II und rechts davon XY für die Betriebsart. Bei XY-Betrieb sind die gesamte obere Readoutzeile und das Triggerpegel-Sym- bol abgeschaltet; das gilt auch für die entsprechenden Bedienelemente.
Im XY-Analogbetrieb sind die Kanal II (CH II (X) betreffende Invertierung-Taste (38) und der Y-POS. II -Einsteller (15) un- wirksam. Eine Signalpositionsänderung in X-Richtung kann mit dem X-POS.-Einsteller (19) vorgenommen werden. Die X-Dehnung (X-MAG. x10) ist abgeschaltet.
Nur im Digitalbetrieb XY-Digitalbetrieb wird dadurch kenntlich gemacht, dass
zusätzlich zur Readoutanzeige XY die RFR-LED (9) leuch­tet. Andere
STOR. MODE
-Einstellungen können dann nicht gewählt werden. Außerdem zeigt das Readout anstelle des Zeit-Ablenkkoeffizienten die Abtastrate (z.B. 100MSa/s), die mit dem TIME/DIV.-Knopf (29) einzustellen ist.
Ist die Abtastrate zu hoch, entstehen Lücken in der Darstel­lung von Lissajous-Figuren. Bei zu niedriger Abtastrate kommt es zu Darstellungen, bei denen das Frequenz­verhältnis beider Signale nicht mehr bestimmbar ist. Die Einstellung der geeigneten Abtastrate wird vereinfacht, wenn beide Signale erst im Refresh RFR-DUAL-Betrieb dar- gestellt werden. Dabei ist mit dem TIME/DIV.-Einsteller der Zeitkoeffizient so einzustellen, dass jeder Kanal mindestens eine Signalperiode anzeigt. Anschließend kann auf XY-Digital- betrieb geschaltet werden.
Achtung! Der Y-POS. II-Einsteller (15) wirkt bei XY-Digitalbetrieb als X-Positionseinsteller; der X-POS.-Einsteller (19) ist abgeschaltet.
Im Gegensatz zum XY-Analogbetrieb, kann auch das X-Sig­nal mit der INV-Taste (38) invertiert werden. Außerdem ist es möglich auf SINGLE (10) zu schalten und mit einem kur- zen Tastendruck RESET (10) einen Signalaufzeichnungsvor- gang auszulösen.
(24) TRIG. / ALT Drucktaste mit Doppelfunktion und LED-An-
zeige.
Die Drucktaste und die LED-Anzeige sind abgeschaltet, wenn Netzfrequenz-Triggerung oder XY-Betrieb vor­liegt.
Mit der Drucktaste wird die Wahl der Triggerquelle vorge­nommen. Die Triggerquelle wird mit der TRIG.-LED-Anzeige (24) angezeigt. Mit dem Begriff Triggerquelle wird die Signalquelle bezeichnet, deren Signal zur Triggerung be­nutzt wird. Es stehen drei Triggerquellen zur Verfügung: Kanal I, Kanal II (beide werden als interne Triggerquellen bezeichnet) und der TRIG. EXT. (39) Eingang als externe Triggerquelle.
Bedienelemente und Readout
Anmerkung: Der Begriff „interne Triggerquelle“ beschreibt, dass das Triggersignal vom Messsignal stammt.
I - II - EXT
Mit jedem kurzen Tastendruck wird die Triggerquelle umge­schaltet. Die Verfügbarkeit der internen Triggerquellen hängt von der gewählten Kanal-Betriebsart ab. Die Schaltsequenz lautet: I - II - EXT - I bei DUAL- und ADD-Betrieb I - EXT - I bei Kanal I Einkanal-Betrieb II - EXT - II bei Kanal II Einkanal-Betrieb
Das Triggerpunktsymbol wird bei Extern-Triggerkopplung nicht angezeigt.
Nur im Digitalbetrieb
Bei ROL-Betrieb (triggerunabhängige Signalerfassung) sind alle die Triggerung betreffenden Bedienelemente, Leucht­dioden und Readouteinblendungen abgeschaltet; also auch die TRIG.-Taste (24) mit den zugehörigen LEDs.
ALT:
Mit einem langen Tastendruck wird die (interne) alternieren­de Triggerung eingeschaltet. Dann leuchten die TRIG. I und II Anzeigen gemeinsam. Da die alternierende Triggerung auch alternierenden DUAL-Betrieb voraussetzt, wird diese Be­triebsart automatisch mit eingeschaltet. In dieser Betriebs­art erfolgt die Umschaltung der internen Triggerquellen syn­chron mit der Kanalumschaltung. Bei alternierender Trigge­rung wird das Triggerpegel-Symbol nicht angezeigt. Mit ei­nem kurzen Tastendruck kann die alternierende Triggerung abgeschaltet werden.
In Verbindung mit alternierender Triggerung werden folgen­de Triggerkopplungsarten TRIG.MODE (27) nicht ermöglicht: SINGLE, TVL (TV-Zeile), TVF (TV-Bild) und ~ (Netztriggerung). Wenn eine der folgenden Betriebsarten vorliegt, kann nicht auf alternierende Triggerung umgeschaltet werden, bzw. wird die alternierende Triggerung automatisch abgeschaltet: ADD- Betrieb, alternierender ALT und B-Zeitbasisbetrieb.
(25) VOLTS/DIV. – Drehknopf mit Doppelfunktion
Der Drehknopf ist nur wirksam, wenn Kanal II aktiv geschal­tet und der Eingang eingeschaltet ist (AC- oder DC-Eingangs­kopplung). Kanal II ist im CH II- (Mono), DUAL-, ADD- (Addi- tions-) und XY-Betrieb wirksam. Die Feinsteller-Funktion wird unter VAR (26) beschrieben. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Funktion: Ablenkkoeffizienten-Einstellung (Teilerschalter). Sie liegt vor, wenn die VAR .-LED nicht leuchtet.
Änderungen vorbehalten
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Bedienelemente und Readout
Mit Linksdrehen wird der Ablenkkoeffizient erhöht, mit Rechtsdrehen verringert. Dabei können Ablenkkoeffizienten von 1mV/div. bis 20V/div. in 1-2-5 Folge eingestellt werden.
Der Ablenkkoeffizient wird unten im Readout angezeigt (Yt: Y2 : 5mV...; XY: X : 5mV...). Im unkalibrierten Betrieb wird anstelle des : ein >-Symbol angezeigt.
(26) CH II / VAR – Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen
CH II
Mit einem kurzen Tastendruck wird auf Kanal II (Einkanal- Betrieb) geschaltet. Wenn zuvor weder externe noch Netz­Triggerung eingeschaltet waren, wird die interne Trigger­quelle automatisch auf Kanal II umgeschaltet. Das Readout zeigt dann den Ablenkkoeffizienten von Kanal II (Y2...) und die TRIG.-LED (24) II leuchtet. Die letzte Funktionseinstellung des VOLTS/DIV.-Drehknopfs (25) bleibt erhalten.
Alle auf diesen Kanal bezogenen Bedienelemente sind wirk­sam, wenn der Eingang (36) nicht auf GD (38) geschaltet wurde.
VAR
Mit jedem langen Betätigen der CH II-Taste wird die Funk­tion des VOLTS/DIV.-Drehknopfs umgeschaltet und mit der darüber befindlichen VAR -LED angezeigt. Leuchtet die VAR - LED nicht, kann mit dem Drehknopf der kalibrierte Ablenk­koeffizient von Kanal II verändert werden (1-2-5 Folge).
Leuchtet die VA R-LED nicht und wird die CH II-Taste lang gedrückt, leuchtet die VAR-LED und zeigt damit an, dass der Drehknopf nun als Feinsteller wirkt. Die kalibrierte Ab­lenkkoeffizienteneinstellung bleibt solange erhalten, bis der Drehknopf einen Rastschritt nach links gedreht wurde. Daraus resultiert eine unkalibrierte Signalamplituden­darstellung (Y2>...) und die dargestellte Signalamplitude wird kleiner. Wird der Drehknopf weiter nach links gedreht, ver­größert sich der Ablenkkoeffizient. Ist die untere Grenze des Feinstellbereichs erreicht, ertönt ein akustisches Signal.
Wird der Drehknopf nach rechts gedreht, verringert sich der Ablenkkoeffizient und die dargestellte Signalamplitude wird größer, bis die obere Feinstellbereichsgrenze erreicht ist. Dann ertönt wieder ein akustisches Signal und die Signal­darstellung erfolgt kalibriert (Y2:...); der Drehknopf bleibt aber in der Feinsteller-Funktion.
langes Drücken der VAR .-Taste – auf die Teilerschalter­funktion (1-2-5 Folge, kalibriert) umgeschaltet werden. Dann erlischt die VAR -LED und das >-Symbol wird durch : ersetzt.
Die Beschriftung der Frontplatte zeigt, dass die CH II-Taste auch zusammen mit der DUAL-Taste (23) betätigt werden kann. Siehe Punkt (23).
(27) TRIG. MODE – Drucktasten mit LED’s
Wird eine der beiden TRIG.MODE -Tasten betätigt, wird die Triggerkopplung (Signalankopplung an die Triggereinrichtung) umgeschaltet. Die Triggerkopplung wird mit der LED-Anzei­ge angezeigt.
Ausgehend von AC-Triggerkopplung bewirkt jeder Tasten­druck auf die untere TRIG. MODE-Taste ein Weiterschalten in der Folge:
AC Wechselspannungsankopplung DC Gleichspannungsankopplung (Spitzenwerter-
fassung bei automatischer Triggerung abgeschal­tet)
HF Hochfrequenzankopplung mit Unterdrückung
niederfrequenter Signalanteile (kein Triggerpegel­Symbol)
NR Hochfrequenzankopplung mit Rauschunterdrü-
ckung
LF Niederfrequenzankopplung mit Unterdrückung
hochfrequenter Signalanteile in Verbindung mit automatischer Triggerung (AT) AC-Trigger- kopplung bzw. DC-Triggerkopplung bei Normal­triggerung (NM)
TVL TV-Triggerung durch Zeilen-Synchronimpulse (kein
Triggerpegel-Symbol)
TVF TV-Triggerung durch Bild-Synchronimpulse (kein
Triggerpegel-Symbol
~ Netzfrequenzankopplung (kein Triggerpegel-
Symbol).
Bei Netzfrequenz-Triggerung ist die TRIG.-Taste (24) wir- kungslos und es leuchtet keine TRIG.-LED (24).
In einigen Betriebsarten, wie z.B. bei alternierender Trigge­rung, stehen nicht alle Triggerkopplungsarten zur Verfügung und können daher nicht eingeschaltet werden.
(28) HO-LED / DEL.POS. – Dieser Drehknopf hat zwei vom
Zeitbasisbetrieb abhängige Funktionen.
Wird nur die A-Zeitbasis betrieben, wirkt der Drehknopf als Holdoff-Zeiteinsteller. Bei minimaler Holdoff-Zeit ist die HO- LED nicht eingeschaltet. Wird der Drehknopf im Uhrzeiger­sinn gedreht, leuchtet die HO-LED und die Holdoff-Zeit ver­größert sich. Bei Erreichen der maximalen Holdoff-Zeit er­tönt ein Signal. Sinngemäß verhält es sich, wenn in die ent­gegengesetzte Richtung gedreht wird und die minimale Holdoff-Zeit erreicht wurde (HO-LED erlischt). Die letzte Holdoff-Zeiteinstellung bleibt gespeichert und wird automa­tisch auf den Minimalwert gesetzt, wenn eine andere A­Zeitbasis Einstellung gewählt wird. (Über die Anwendung der „Holdoff-Zeiteinstellung” informiert der gleichnamige Absatz).
Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit – durch nochmaliges
22
Im alternierenden A- und B-Zeitbasisbetrieb, sowie im B-Zeitbasisbetrieb, wirkt der Drehknopf als Verzö-
Änderungen vorbehalten
gerungszeit-Einsteller (die zuvor gewählte Holdoff-Zeit bleibt erhalten). Die Verzögerungszeit wird im alternierenden A­und B-Zeitbasisbetrieb auf dem Strahl der A-Zeitbasis durch den Anfang (links) eines Hellsektors sichtbar gemacht. Wenn die B-Zeitbasis im Freilauf (ungetriggert) arbeitet, wird die Verzögerungszeit oben rechts im Readout mit Dt:... (Delay time = Verzögerungszeit) angezeigt. Sie bezieht sich auf den Zeit-Ablenkkoeffizienten der A-Zeitbasis und dient lediglich als Hilfe zum Auffinden des z.T. sehr schmalen Hellsektors.
Nur im Digital-Betrieb
In dieser Betriebsart ist die Holdoff-Zeit immer auf den Minimalwert gesetzt und kann nicht verlängert werden. Die letzte Holdoff-Zeiteinstellung im Analogbetrieb wird nicht gespeichert. Folglich liegt die minimale Holdoffzeit vor, wenn wieder auf Analogbetrieb geschaltet wird.
Bedienelemente und Readout
(29) TIME/DIV. – Drehknopf mit Doppelfunktion.
Mit dem im TIME/DIV. Feld befindlichen Drehknopf wird der Zeit-Ablenkkoeffizient eingestellt, der oben links im Readout angezeigt wird.
Leuchtet die oberhalb des Drehknopfes befindliche VA R -LED nicht, wirkt der Drehknopf als Zeitbasisschalter. Dann kann mit dem Drehknopf die Zeit-Ablenkkoeffizientenumschaltung in 1-2-5 Folge vorgenommen werden; dabei ist die Zeitbasis kalibriert. Linksdrehen vergrößert und Rechtsdrehen verrin­gert den Zeit-Ablenkkoeffizienten. Leuchtet die VAR -LED (nur im Analogbetrieb möglich), wirkt der Drehknopf als Feinsteller.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Funktion als Zeitbasisschalter (1-2-5 Folge). Bei A-Zeitbasisbetrieb ver­ändert der Drehknopf nur diese Zeitbasis. Ohne X-Dehnung x10 stehen folgende Zeit-Ablenkkoeffizientenbereiche zur Verfügung:
A-Zeitbasis im Analogbetrieb: 500ms/div. - 50ns/div. A-Zeitbasis im Digitalbetrieb: 100s/div. - 100ns/div.
In den Zeitbasisbetriebsarten ALT (A alternierend mit B) und B ist mit dem Drehknopf der B-Zeit-Ablenkkoeffizient zu
bestimmen. Grundsätzlich stehen folgende Bereiche zur Verfügung:
B-Zeitbasis im Analogbetrieb: 20ms/div. – 50ns/div. B-Zeitbasis im Digitalbetrieb: 20ms/div. – 100ns/div.
Das Oszilloskop verhindert automatisch, dass der B-Zeit­Ablenkkoeffizient größer als der A-Zeit-Ablenkkoeffizient ist, da ein derartiger Betrieb keinen Sinn ergeben würde. Sinn der B-Zeitbasis ist es, in X-Richtung gedehnte Signaldar­stellung zu ermöglichen, die allein mit der A-Zeitbasis nicht erreichbar ist.
Beispiel:
Ist die A-Zeitbasis auf 200µs/div. eingestellt und wird – ausgehend von 500ns/div. – der Zeit-Ablenkkoeffizient der B-Zeitbasis vergrößert, kann er auch auf 200µs/div. ein­gestellt werden, aber nicht auf Werte zwischen 20ms/ div. und 500µs/div. Wenn anschließend auf A-Zeitbasis­betrieb geschaltet und der A-Zeit-Ablenkkoeffizient von 200µs/div. auf 100µs/div. verkleinert wird, übernimmt die B-Zeitbasis automatisch 100µs/div. Wird anschließend auf alternierenden- oder B-Zeitbasisbetrieb geschaltet, zeigt das Readout B:100µs.
Achtung: Die unterschiedlichen Zeitkoeffizientenbereiche der Ana­log- bzw. Digital-Zeitbasis führen beim Umschalten zwischen Analog- und Digital-Betrieb zu Besonderheiten. Diese sind unter Punkt (7) beschrieben.
(30) A / ALT / B – Drucktaste
Mit dieser Drucktaste ist die Zeitbasisbetriebsart wählbar. Das Oszilloskop verfügt über 2 Zeitbasen (A und B). Mit der B-Zeitbasis lässt sich ein Ausschnitt der Signaldarstellung der A-Zeitbasis vergrößert darstellen. Das Verhältnis Zeitab­lenkkoeffizient A zu Zeitablenkkoeffizient B bestimmt die Vergrößerung. Mit zunehmender Vergrößerung nimmt die Strahlhelligkeit der B-Darstellung ab, wenn Analogbetrieb vorliegt. Wenn eine zum Triggern geeignete Signalflanke am Anfang der B-Zeitbasis-Signaldarstellung vorliegt, kann die Darstellung auch getriggert vorgenommen werden.
A/ALT
Mit jedem kurzen Tastendruck wird zwischen A-Zeitbasis und alternierendem ALT Zeitbasisbetrieb gewählt. Die aktu­elle Zeitbasis-Betriebsart wird durch das Readout sichtbar gemacht.
A
Ist nur die A-Zeitbasis in Betrieb, zeigt das Readout oben
links auch nur A.... . Der TIME/DIV.- Drehknopf beeinflusst
dann nur die A-Zeitbasis.
ALT
Bei alternierendem ALT Zeitbasis-Betrieb zeigt das Readout
die Zeit-Ablenkkoeffizienten beider Zeitbasen (A.... und rechts
daneben B....) an. In diesem Falle beeinflusst der TIME/DIV.-
Drehknopf nur die B-Zeitbasis. Bei ALT-Zeitbasisbetrieb wird ein Teil der A-Zeitbasis auf- gehellt dargestellt (siehe INTENS (4). Die horizontale Position des aufgehellten Sektors ist mit dem DEL. POS.-Drehknopf kontinuierlich veränderbar, wenn die B-Zeitbasis im Freilauf-Betrieb arbeitet (siehe HO- DEL. POS. (28). Der Zeit-Ablenkkoeffizient der B-Zeitbasis be­stimmt die Breite des aufgehellten Sektors. Nur der aufge­hellte Sektor der A-Zeitbasis-Signaldarstellung wird mit der B-Zeitbasis dargestellt. Die vertikale Strahlposition der mit B-Zeitbasis vorgenommenen Signaldarstellung kann in die­ser Zeitbasis-Betriebsart verändert werden (siehe TRS (13).
B:
Ein langer Tastendruck schaltet auf B-Zeitbasisbetrieb. Liegt (nur) B-Zeitbasisbetrieb vor, schaltet ein kurzer Tastendruck
Änderungen vorbehalten
23
Bedienelemente und Readout
auf (nur) A-Zeitbasisbetrieb, bzw. ein langer Tastendruck auf alternierenden ALT Zeitbasisbetrieb.
(31) DEL.TRIG. / VAR – Drucktaste mit Doppelfunktion.
DEL.TRIG – nur im Analogbetrieb
Mit einem kurzen Tastendruck wird zwischen getriggerter oder freilaufender (ungetriggerter) B-Zeitbasis umgeschal­tet, wenn alternierender- (ALT) oder B-Zeitbasisbetrieb vor­liegt.
DEL.TRIG – nur im Digitalbetrieb Zwischen getriggerter und freilaufender B-Zeitbasis kann nur im B-Zeitbasisbetrieb gewählt werden. Bei alternieren­dem (ALT) Zeitbasisbetrieb kann die B-Zeitbasis nicht getrig­gert werden.
DEL.TRIG – im Analog- und Digitalbetrieb Die aktuelle Einstellung wird oben rechts im Readout ange­zeigt. Im Freilaufbetrieb wird die Verzögerungszeit (Dt:...) angezeigt. Mit kurzem Betätigen der DEL.TRIG.-Taste wird statt dessen DTr: Triggerflankenrichtung, DC (Trigger- kopplung) angezeigt. Die für die A-Zeitbasis gewählten Trigger-Parameter (LEVEL-Einstellung, Flankenrichtung und Kopplung) werden gespeichert und bleiben erhalten.
Der Trigger-LEVEL (18) und die Flankenrichtung (16) können nun, unabhängig von den vorherigen Einstellungen, für die B­Zeitbasis mit denselben Bedienelementen eingestellt werden. Normal-Triggerung und DC-Triggerkopplung sind für die Trigger­einrichtung der B-Zeitbasis fest vorgegeben.
Bei geeigneter Einstellung wird auf die nächste geeignete Signalflanke, die nach Ablauf der im Freilauf eingestellten Verzögerungszeit (Anfang des Hellsektors) auftritt, getriggert. Werden mit der A-Zeitbasisdarstellung mehrere Triggerflanken angezeigt, erfolgt beim Drehen am DEL. POS.-Knopf die Ver- schiebung des Hellsektors nicht mehr kontinuierlich, sondern von Triggerflanke zu Triggerflanke springend.
Zeitbasis-Betrieb verhält es sich nicht anders, nur das sich dann das B-Symbol auf die Signaldarstellung der B-Zeitbasis bezieht.
Nur im Analogbetrieb VAR. Mit einem langen Tastendruck kann die Funktion des TIME/ DIV. Drehknopfes geändert werden. Die Änderung betrifft
nur die gerade aktive Zeitbasis (im alternierenden Zeitbasis­betrieb die B-Zeitbasis). Der TIME/DIV. Drehknopf (29) kann als Zeit-Ablenkkoeffizienten-Schalter oder als Zeit­Feinsteller arbeiten. Die aktuelle Funktion wird mit der VAR
-LED angezeigt.
Leuchtet die VAR.-LED, wirkt der Drehknopf als Feinsteller. Nach dem Umschalten auf diese Funktion bleibt die Zeitbasis noch kalibriert. Wird der TIME/DIV.-Drehknopf einen Rast­schritt nach links gedreht, erfolgt die Zeitablenkung unkali­briert. Im Readout wird dann anstelle A:... nun A>..., bzw. statt B:... nun B>... angezeigt. Mit weiterem Linksdrehen vergrößert sich der Zeit-Ablenkkoeffizient (unkalibriert), bis das Maximum akustisch signalisiert wird. Sinngemäß erfolgt die Verringerung des (unkalibrierten) Zeit-Ablenkkoeffizienten, wenn der Dreh­knopf nach rechts gedreht wird. Ist der elektrische „Rechtsan­schlag” erreicht, wird dieser Zustand ebenfalls durch ein akustisches Signal angezeigt. Dann ist der Feinsteller in der kalibrierten Stellung und das vor dem Zeit-Ablenkkoeffizienten angezeigte >-Symbol wird durch das :-Symbol ersetzt. Bei Feinstellerbetrieb bleibt die aktuelle Einstellung erhalten, auch wenn die Zeitbasisbetriebsart geändert wird.
Liegt Feinstellerbetrieb vor und wird die DEL.TRIG.-VAR.- Taste lang gedrückt, erlischt die VAR.-LED. Dann wirkt der TIME/DIV.- Drehknopf wieder als Zeitbasisschalter und die Zeitbasis befindet sich automatisch im kalibrierten Zustand.
Nur im Digital-Betrieb
Da die Signaldarstellung im B-Zeitbasisbetrieb gegenüber der A-Zeitbasis verzögert ist, würden weitere Änderungen des Triggerzeitpunkts nur Probleme bei der Beurteilung des Signals bewirken. Aus diesem Grunde wird im alternieren­den- und im B-Zeitbasisbetrieb keine Pre- bzw. Post-Trig-
gerung
ermöglicht. Die PTR-Taste (8) ist dann unwirksam
und die entsprechende Anzeige im Readout abgeschaltet.
Die Erfassung von Einzelereignissen (SGL) wird nur im A-
Zeitbasisbetrieb ermöglicht. ROLL-Betrieb kann nur im A- Zeitbasisbetrieb gewählt werden.
Im unteren Feld der großen Frontplatte befinden sich drei BNC­Buchsen und vier Drucktasten, sowie eine 4mm Buchse für Ba­nanenstecker.
Liegt eine Betriebsart vor, in der das Triggerpegelsymbol angezeigt wird, ändert es sich mit dem Umschalten auf Delay-Trigger. Das Triggerpegelsymbol wird um den Buch­staben B ergänzt und kann mit dem LEVEL-Knopf in seiner vertikalen Position verändert werden.
Befindet sich das B-Triggerpegelsymbol im alternierenden Zeitbasis-Betrieb außerhalb der Signaldarstellung der A­Zeitbasis, wird die B-Zeitbasis nicht getriggert. Deshalb erfolgt dann keine Darstellung der B-Zeitbasis. Im (nur) B-
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(32) INPUT CH I – BNC-Buchse.
Dies BNC-Buchse dient als Signaleingang für Kanal I. Der Außenanschluss der Buchse ist galvanisch mit dem (Netz-) Schutzleiter verbunden. Bei XY-Betrieb ist der Eingang auf
Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
den Y-Messverstärker geschaltet. Dem Eingang sind die im Folgenden aufgeführten Drucktasten zugeordnet:
(33) AC/DC – Drucktaste mit zwei Funktionen.
Beide Funktionen sind nur wirksam, wenn eine Betriebsart vorliegt in der Kanal I eingeschaltet und der Eingang (32) nicht auf GD (34) geschaltet ist.
AC/DC
Jeder kurze Tastendruck schaltet von AC- auf DC -Signal- ankopplung, bzw. von DC- auf AC-Signalankopplung. Die aktuelle Einstellung wird im Readout im Anschluss an den Ablenkkoeffizienten mit den Symbolen ~ (Wechselspan­nung) bzw. = (Gleichspannung) angezeigt.
Tastteilerfaktor
Mit einem langen Tastendruck kann ein Tastkopfsymbol ein- oder ausgeschaltet werden. Bei eingeschaltetem Tastkopf­symbol muss der Tastkopf zusammen mit dem 1M Ein­gangswiderstand des Oszilloskops eine 10:1 Teilung bewir­ken. Das Tastkopfsymbol wird im Readout angezeigt und vor den Ablenkkoeffizienten gestellt (z.B. „Tastkopfsymbol,
Y1....“); dabei wird der Ablenkkoeffizient um den Faktor 10
größer. Bei cursorunterstützten Spannungsmessungen wird dann der 10:1 Teiler automatisch bei der Messwertanzeige berücksichtigt.
Achtung! Wird ohne Tastteiler gemessen (1:1), muss das Tast­kopfsymbol abgeschaltet sein. Andernfalls erfolgt eine falsche Ablenkkoeffizienten- und CURSOR Spannungs­anzeige.
(35) Massebuchse – für Bananenstecker mit einem Durchmes-
ser von 4 mm. Die Buchse ist galvanisch mit dem (Netz-) Schutzleiter verbunden. Sie dient als Bezugspotentialan­schluss bei CT (Komponententester-Betrieb), kann aber auch bei der Messung von Gleichspannungen bzw. nieder­frequenten Wechselspannungen als Messbezugspoten­tialanschluss benutzt werden.
(36) INPUT CH II – BNC-Buchse.
Sie dient als Signaleingang für Kanal II. Der Außenanschluss der Buchse ist galvanisch mit dem (Netz) Schutzleiter ver­bunden. Bei XY-Betrieb ist der Eingang auf den X-Messver- stärker geschaltet. Dem Eingang sind die im Folgenden aufgeführten Drucktasten zugeordnet:
(37) AC/DC – Drucktaste mit zwei Funktionen
AC/DC
Jeder kurze Tastendruck schaltet von AC- auf DC -Signal- ankopplung, bzw. von DC- auf AC-Signalankopplung. Die aktuelle Einstellung wird im Readout im Anschluss an den Ablenkkoeffizienten mit den Symbolen ~ (Wechselspan­nung) bzw. = (Gleichspannung) angezeigt.
Tastteilerfaktor
Mit einem langen Tastendruck kann der im Readout ange- zeigte Ablenkkoeffizient von Kanal 2 zwischen 1:1 und 10:1 umgeschaltet werden. Ein angeschlossener 10:1 Tastteiler wird bei der Ablenkkoeffizientenanzeige und der cursor­unterstützten Spannungsmessung berücksichtigt, wenn vor dem Ablenkkoeffizienten ein Tastkopfsymbol angezeigt wird
(z.B. “Tastkopfsymbol, Y2....”).
(34) GD / INV. – Drucktaste mit zwei Funktionen
GD
Mit jedem kurzen Tastendruck wird zwischen eingeschalte­tem und abgeschaltetem Eingang INPUT CH I (32) umge- schaltet.
Bei abgeschaltetem Eingang (GD = ground) wird im Readout das Erde-Symbol anstelle des Ablenkkoeffizienten und der Signalankopplung angezeigt. Dann ist das am Signaleingang anliegende Signal abgeschaltet und es wird (bei automati­scher Triggerung) nur eine in Y-Richtung unabgelenkte Strahl­linie dargestellt, die als Referenzlinie für Massepotential (0 Volt) benutzt werden kann.
Bezogen auf die zuvor bestimmte Y-Position der Strahllinie, kann die Höhe einer Gleichspannung bestimmt werden. Dazu muss der Eingang wieder eingeschaltet und mit Gleich­spannungskopplung DC gemessen werden. Mit dem Read- out kann auch ein Symbol für die Referenzposition angezeigt werden. Siehe Y-POS. I (14).
In Stellung GD sind die AC/DC -Taste (33) und der VOLTS/
DIV.-Drehknopf (21) abgeschaltet.
INV.
Mit jedem langen Betätigen dieser Taste, wird zwischen nichtinvertierter und invertierter Darstellung des Kanal I-Sig­nales umgeschaltet. Bei Invertierung wird im Readout ein Strich über die Kanalanzeige (Y1) gesetzt. Dann erfolgt eine um 180° gedrehte Signaldarstellung von Kanal I. Wird die Taste erneut lang betätigt, erfolgt wieder die nichtinvertierte Signaldarstellung.
Achtung! Wird ohne Tastteiler gemessen (1:1), muss das Tast­kopfsymbol abgeschaltet sein.
(38) GD/INV – Drucktaste mit zwei Funktionen
GD
Mit jedem kurzen Tastendruck wird zwischen eingeschal- tetem und abgeschaltetem Eingang INPUT CH II (36) um­geschaltet.
Bei abgeschaltetem Eingang (GD = ground) wird im Readout das Erde-Symbol anstelle des Ablenkkoeffizienten und der Signalankopplung angezeigt. Dann ist das am Signaleingang anliegende Signal abgeschaltet und es wird (bei automati­scher Triggerung) nur eine in Y-Richtung unabgelenkte Strahl­linie dargestellt, die als Referenzlinie für Massepotential (0 Volt) benutzt werden kann.
Bezogen auf die zuvor bestimmte Y-Position der Strahllinie, kann der Wert einer Gleichspannung bestimmt werden. Dazu muss der Eingang wieder eingeschaltet und mit Gleich­spannungskopplung DC gemessen werden. Mit dem Readout kann auch ein Symbol für die 0-Volt- Referenzposition angezeigt werden. Siehe Y-POS. II (15). In Stellung GD sind die AC-DC -Taste (37) und der VOLTS/
DIV.-Drehknopf (25) abgeschaltet.
INV.
Mit jedem langen Betätigen dieser Taste, wird zwischen nichtinvertierter und invertierter Darstellung des Kanal II­Signales umgeschaltet. Bei Invertierung wird im Readout ein Strich über die Kanalangabe (Y2) gesetzt. Dann erfolgt
Änderungen vorbehalten
25
Bedienelemente und Readout
eine um 180° gedrehte Signaldarstellung von Kanal II. Wird die Taste erneut lang betätigt, erfolgt wieder die nicht­invertierte Signaldarstellung.
Achtung! Im XY-Analogbetrieb ist keine X-Invertierung mög­lich.
(39) TRIG. EXT. - INPUT (Z) – BNC-Buchse mit Doppelfunktion.
Die Eingangsimpedanz beträgt ca. 1M Ohm II 20pF. Der Au­ßenanschluss der Buchse ist galvanisch mit dem (Netz) Schutzleiter verbunden.
TRIG. EXT. -Eingang
Die BNC-Buchse ist nur dann als Signaleingang für externe Triggersignale wirksam, wenn die EXT - LED (24) leuchtet. Der TRIG.EXT.-Eingang wird mit der TRIG.-Drucktaste (24) eingeschaltet.
Nur im Analogbetrieb Z- Input:
Die BNC-Buchse ist als Z-Modulationseingang (Strahl­helligkeit) wirksam, wenn weder Komponenten-Testbetrieb, noch externe Trigger-Signalankoppelung vorliegen. Die Dunkeltastung des Strahls erfolgt durch High-TTL-Pegel (positive Logik). Es sind keine höheren Spannungen als +5V zur Strahlmodulation zulässig.
Unter der Strahlröhre befinden sich die Bedienelemente für Cursor-, Kalibrator- und Komponententest, sowie 2 Buchsen.
(40) PRINT/MENU – Drucktaste mit zwei Funktionen
PRINT (nur im Digitalbetrieb)
Mit einem kurzen Tastendruck wird eine Dokumentation (Hardcopy) ausgelöst, wenn folgende Voraussetzungen er­füllt sind:
1. Das Oszilloskop muss mit dem extern anschließbaren Interface HO79-6 ausgerüstet sein.
2. Im HO79-6 muss sich die Software V2.xx befinden.
Das zur Dokumentation benutzte Gerät (z.B. Drucker, Plot­ter) muss mit einer der Schnittstellen des Interface HO79-6 verbunden sein. Die Dokumentation beinhaltet die Signal­darstellung, das Messraster, die Messparameter und zu­sätzliche Informationen (Oszilloskoptyp und Interface­Softwareversion). Die PRINT-Taste kann anstelle der START-Taste des Inter- face HO79-6, die bei Einbau des Oszilloskops in einem Gestellrahmen (Rack) oft nicht zugänglich ist, benutzt wer­den.
Weitere Informationen sind dem Handbuch, das dem Inter­face HO79-6 beiliegt, zu entnehmen.
Analog- und Digitalbetrieb MENU
Mit einem langen Tastendruck kann zwischen Oszillo­skopbetrieb und Menüanzeige gewählt werden. Bei einge­schalteter Menüanzeige werden zuerst die Überschrift MAIN MENU und mehrere Untermenüs SETUP, CALIBRATE und falls angeschlossen HO79 angezeigt. Die Helligkeit der Anzeige hängt von der RO-INTENS Einstellung (4) ab. Weitere Informationen können dem Abschnitt Menü und ggf. dem Handbuch HO79-6 entnommen werden.
Wenn ein Menü angezeigt wird, sind folgende Tasten von Bedeutung:
1. Die SAVE- und die RECALL-Taste (12). Mit kurzem Tastendruck lässt sich das nächste Menü (Untermenü) bzw. der darin enthaltene Menüpunkt be­stimmen. Das aktuelle Menü bzw. der Menüpunkt wird mit größerer Strahlhelligkeit angezeigt.
2. SAVE-Taste (12) mit SET-Funktion. Wird die SAVE-Taste lang gedrückt (SET-Funktion) wird das gewählte Menü bzw. der Menüpunkt aufgerufen. Ist der Menüpunkt mit ON / OFF gekennzeichnet, erfolgt die Umschaltung auf die zuvor nicht aktive Funktion. In einigen Fällen wird nach dem Aufruf einer Funktion ein Warnhinweis angezeigt. In diesen Fällen muss, wenn sichergestellt ist das die Funktion wirklich benutzt wer­den soll, die SAVE-Taste erneut lang gedrückt werden; andernfalls muss der Funktionsaufruf mit der AUTOSET- Taste (3) abgebrochen werden.
3. Die AUTOSET-Taste (3). Jeder Tastendruck schaltet in der Rangordnung der Me­nüstruktur einen Schritt zurück, bis MAIN MENU ange­zeigt wird. Mit dem nächsten Tastendruck wird das Menü abgeschaltet und die AUTOSET-Taste übernimmt ihre normale Funktion.
(41) ON/OFF - CHI/II - 1/
∆∆
t – Diese Drucktaste hat mehrere
∆∆
Funktionen Die folgende Beschreibung setzt voraus, dass CT (KOMPO- NENTEN TEST) -Betrieb nicht vorliegt und das READOUT eingeschaltet ist.
ON/OFF
Wird die Drucktaste lang gedrückt, werden die Messcursor aus- oder eingeschaltet.
CHI/II
Mit einem kurzen Tastendruck kann bestimmt werden, welcher Ablenkkoeffizient (Kanal I oder II) bei einer Spannungsmessung mit Hilfe der CURSOR-Linien zu be­rücksichtigen ist, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
1. Es muss CURSOR-Spannungsmessung das Readout zeigt dann Betrieb
∆∆
VY... oder
∆∆
∆∆
V1...,
∆∆
∆∆
VX... . Falls t oder f angezeigt
∆∆
∆∆
V vorliegen;
∆∆
∆∆
V2..., bzw. im XY-
∆∆
wird, genügt ein langer Tastendruck auf die Taste I/II-
∆∆
∆∆
V/
t (43) um auf Spannungsmessung zu schalten.
∆∆
∆∆
2. Das Oszilloskop muss auf DUAL- oder XY-Betrieb ge­schaltet sein. Nur dann besteht die Notwendigkeit, die möglicherweise unterschiedlichen Ablenkkoeffizienten
(VOLTS/DIV.) der Kanäle zu berücksichtigen.
26
Änderungen vorbehalten
Achtung: Bei DUAL-Betrieb müssen sich die CURSOR-Linien auf das Signal (von Kanal I oder II) entsprechend der ge­wählten Einstellung (Readout:
∆∆
V1... oder
∆∆
∆∆
V2...) bezie-
∆∆
hen.
Bei XY-Betrieb ist diese Funktion abgeschaltet und weder eine Zeit- noch eine Frequenz-Messung möglich.
Bedienelemente und Readout
↓↓
Y
↓↓
Bei dieser Messung zeigt das Messergebnis den höchsten negativen Spitzenwert eines Signals an. Dabei wird nur der Teil des Signals berücksichtigt, welcher sich innerhalb des aus CURSOR I und II bestehenden „Zeitfensters“ befindet. Die Spannungsmessung bezieht sich auf 0 Volt.
Vpp
Das Messergebnis zeigt die Spannungsdifferenz zwischen dem höchsten negativen und dem höchsten positiven Spit­zenwert eines Signals an. Die Auswertung berücksichtigt nur den Teil des Signals, der sich innerhalb des aus CURSOR I und II bestehenden „Zeitfensters“ befindet.
∆∆
1/
t:
∆∆
Mit einem kurzen Tastendruck kann zwischen Zeit (
Frequenzmessung (1/
∆∆
t = Readoutanzeige f...) gewählt
∆∆
werden, wenn zuvor mit langem Drücken der Taste I/II-
∆∆
t (43) von Spannungs- auf Zeit/Frequenz-Messung umge-
∆∆
schaltet wurde. Dann wird im Readout
∆∆
t... oder f... ange-
∆∆
∆∆
t)- und
∆∆
∆∆
V/
∆∆
zeigt.
Nur im Digitalbetrieb
Erweiterte Cursor-Messfunktionen
Liegt Yt (Zeitbasis) Betrieb vor und ist im Menü <Setup, Mis­cellaneous> die EXTENDED CURSOR-Funktion auf ON ge­schaltet, stehen die folgenden Cursor-Messfunktionen zu­sätzlich zur Verfügung, wenn Zeit- (t) oder Frequenz­messung (f) vorliegt. Mit jedem kurzen Tastendruck auf CHI/II –1/ Taste wird ausgehend von f über
∆∆
t schrittweise weiter ge-
∆∆
∆∆
t – ON/OFF-
∆∆
schaltet, bis mit dem Readout wieder f angezeigt wird. Dabei werden immer senkrechte CURSOR-Linien angezeigt, auch wenn eine Spannungsmessung erfolgt.
CX Zeitmessung des aktiven Cursors bezogen auf den Trigger-
zeitpunkt. Befindet sich der Cursor links vom Trigger­punktsymbol wird die Zeit als ein negativer Wert angezeigt.
Achtung! Die nachfolgend beschriebenen Spannungsmessungen werden nur im Einkanalbetrieb (CHI oder CH II) ermög­licht, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Mit einge­schalteter Invertierung (INV) stehen die Funktionen nicht zur Verfügung.
V=
Spannungsmessung zeigt den arithmetischen Mittelwert des im „Zeitfenster“ (CURSOR I und II) befindlichen Signals, bezogen auf 0 Volt.
Y~
Es wird der Effektivwert der im „Zeitfenster“ befindlichen Wechselspannung angezeigt. Ist die Wechselspannung ei­ner Gleichspannung überlagert, wird der Gleispannungsanteil unterdrückt; geht also auch im Falle von DC (Gleich­spannungs)-Eingangskopplung nicht in den Messwert ein.
y
Der Effektivwert des im „Zeitfenster“ befindlichen Signals wird angezeigt. Das Signal kann eine Wechselspannung, Gleichspannung oder eine Gleichspannung mit überlagerter Wechselspannung sein. Die Effektivwertanzeige erfolgt ohne Vorzeichen und bezieht sich auf 0 Volt.
(42) TRK
Die folgende Beschreibung setzt voraus, dass die Mess­cursor eingeschaltet sind (siehe Punkt (41).
Um Messungen mit Hilfe der Cursoren vornehmen zu kön­nen, muss die Position beider Cursorlinien separat oder gemeinsam einstellbar sein. Die Positionseinstellung der aktiv geschalteten CURSOR-Linie(n) erfolgt mit der CUR- SOR-Wipptaste (44).
Mit gleichzeitigem kurzen Drücken beider Tasten ON/OFF
- CHI/II - 1/
∆∆
t (41) und I/II-
∆∆
∆∆
∆∆
V/
t (43) kann bestimmt
∆∆
∆∆
werden, ob nur eine CURSOR-Linie oder beide -Linien (TRK = track; dt. Spur) aktiv geschaltet sind.
CY
Spannungsmessung des Signalmomentanwertes bezo­gen auf 0 Volt, mittels des aktiven Cursors. Um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen, muss die Signaldarstellung (Amplitude, Y-Position) so erfolgen, dass der Cursor das Signal „berührt“.
∆∆
Y
∆∆
Zeigt die relative Spannungsdifferenz zwischen den mit CURSOR I und CURSOR II gewählten Momentanwerten eines Signals.
Das Messergebnis zeigt den höchsten positiven Spitzen­wert eines Signals an. Die Auswertung berücksichtigt nur
den Teil des Signals, der sich innerhalb des aus CURSOR I und II bestehenden „Zeitfensters“ befindet. Die Spannungs­messung bezieht sich auf 0 Volt.
Änderungen vorbehalten
Werden beide CURSOR als nicht unterbrochene Linien angezeigt, erfolgt die CURSOR-Steuerung mit eingeschalte­ter TRK-Funktion. Mit der CURSOR-Wipptaste (44) lassen sich dann beide Linien gleichzeitig beeinflussen.
∆∆
(43) I/II -
∆∆
V/
t – Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen
∆∆
∆∆
Die folgende Beschreibung setzt voraus, dass die Messcur­sor eingeschaltet sind (siehe Punkt (41).
I/II
Mit jedem kurzen Tastendruck wird von CURSOR I auf II umgeschaltet. Der „aktive” CURSOR wird als eine nicht un­terbrochene Linie angezeigt. Diese setzt sich aus vielen ein­zelnen Punkten zusammen. Der nicht-aktive Cursor zeigt Lücken in der Punktierung.
Die Positionseinstellung der aktiv geschalteten CURSOR­Linie wird mit der CURSOR-Wipptaste (44) vorgenommen.
27
Bedienelemente und Readout
Werden beide CURSOR-Linien als aktiv angezeigt, liegt TRK (42) Bedienung vor und die I/II -Umschaltung ist wirkungs-
los.
Siehe Punkt (42).
∆∆
∆∆
V/
t
∆∆
∆∆
Mit einem langen Tastendruck kann zwischen nungs-Messung) und
∆∆
t (Zeit-/Frequenzmessung) umge-
∆∆
∆∆
V (Span-
∆∆
schaltet werden, sofern nicht XY-Betrieb vorliegt. Weil bei XY-Betrieb die Zeitbasis abgeschaltet ist, sind Zeit- bzw. Frequenzmessungen nicht möglich.
∆∆
V
∆∆
Bei Spannungsmessungen muss das Teilungsverhältnis des/ der Tastteiler(s) berücksichtigt werden. Zeigt das Readout kein Tastkopfsymbol an (1:1) und wird mit einem 100:1 Tei­ler gemessen, muss der im Readout abgelesene Spannungs­wert mit 100 multipliziert werden.
Im Falle von 10:1 Tastteilern kann das Teilungsverhältnis au­tomatisch berücksichtigt werden (siehe Punkt (33) und (37).
1. Zeitbasisbetrieb CH I bzw. CH II, Einkanalbetrieb, DUAL und ADD
∆∆
Bei
V (Spannungs)-Messung verlaufen die CURSOR-
∆∆
Linien horizontal. Die Spannungsanzeige im READOUT bezieht sich auf den Y-Ablenkkoeffizienten des Kanals und den Abstand zwischen den CURSOR-Linien.
a) Einkanalbetrieb (CHI oder CHII):
Wird nur Kanal I oder II betrieben, können die CURSOR nur einem Signal zugeordnet werden. Die Anzeige des Messergebnisses ist dabei automatisch mit dem Y-Ab­lenkkoeffizienten dieses Kanals verknüpft und wird im READOUT angezeigt. Y-Ablenkkoeffizient kalibriert:
∆∆
V1:... oder
∆∆
Y-Ablenkkoeffizient unkalibriert:
∆∆
V1>... oder
∆∆
∆∆
V2:....
∆∆
∆∆
V2>....
∆∆
b) Zweikanalbetrieb (DUAL):
Nur im DUAL-Betrieb besteht die Notwendigkeit, zwi­schen den möglicherweise unterschiedlichen Ablenk­koeffizienten von Kanal I und II, zu wählen.
Siehe CHI/II
unter Punkt (41). Außerdem muss darauf geachtet wer-
den, dass die CURSOR-Linien auf das an diesem Kanal anliegende Signal gelegt werden. Das Messergebnis wird unten rechts im Readout mit
∆∆
V1:... oder
∆∆
∆∆
V2:... sichtbar gemacht, wenn die Y-Ablenk-
∆∆
koeffizienten kalibriert sind. Wird mit unkalibrierten Ablenkkoeffizienten (Readout z.B. Y1>...) gemessen, kann kein exaktes Messergebnis an­gezeigt werden. Das Readout zeigt dann:
∆∆
V2>....
∆∆
∆∆
V1>... oder
∆∆
c) Additionsbetrieb (ADD):
In dieser Betriebsart wird die Summe oder Differenz von zwei an den Eingängen angelegten Signalen als ein Si­gnal dargestellt. Die Y-Ablenkkoeffizienten beider Kanäle müssen dabei gleich sein. Im READOUT wird dann
∆∆
V... angezeigt. Bei
∆∆
unterschiedlichen Y-Ablenkkoeffizienten zeigt das READ­OUT Y1 < > Y2 an.
2. XY-Betrieb
Gegenüber dem DUAL-Betrieb gibt es bezüglich der Spannungsmessung mit CURSOR-Linien einige Abwei- chungen. Wird das an Kanal CH I anliegende Signal ge­messen, werden die CURSOR als waagerechte Linien angezeigt. Die Spannung wird dabei im READOUT mit
∆∆
VY... angezeigt.
∆∆
Bezieht sich die Messung auf Kanal CH II, werden die CURSOR als senkrechte Linien dargestellt und das READOUT zeigt
∆∆
t
∆∆
∆∆
VX... an.
∆∆
Mit einem langen Tastendruck kann auf Zeit- bzw. Frequenzmessung umgeschaltet werden. Die Umschaltung zwischen Zeit- und Frequenz-Messung kann mit der Taste ON/OFF - CHI/II - 1/
∆∆
t (41) vorge-
∆∆
nommen werden. Im Readout unten rechts wird dann entweder basis wird
∆∆
t..., oder f... angezeigt. Bei unkalibrierter Zeit-
∆∆
∆∆
t >... bzw. f <... angezeigt.
∆∆
Die Messung und das daraus resultierende Messergeb­nis bezieht sich auf die Signaldarstellung der dabei wirk­samen Zeitbasis (A oder B). Bei alternierendem Zeitbasis­betrieb, in dem die Signaldarstellung mit beiden Zeitbasen erfolgt, bezieht sich die Messung auf die Signaldarstellung der B-Zeitbasis.
(44) CURSOR – Wipptaste.
Die Wipptaste ermöglicht es, die Position der aktiven CUR- SOR-Linie(n) zu bestimmen. Die Bewegungsrichtung ent­spricht dem jeweiligen Frontplattensymbol und der Betriebs­art. Die Positionsänderung des Cursors kann schnell oder lang­sam erfolgen; je nachdem ob die Wipptaste nur ein wenig oder ganz nach links oder rechts gedrückt wird.
(45) CAL. – Drucktaste mit zugeordneter konzentrischer
Buchse. Entsprechend den Symbolen auf der Frontplatte, kann bei ausgerasteter Taste ein Rechtecksignal von ca. 1kHz mit einer Amplitude von 0,2V
entnommen werden. Mit einge-
ss
rasteter Taste ändert sich die Frequenz auf ca. 1MHz. Beide Signale dienen der Frequenzkompensation von 10:1 Tasttei­lern.
(46) CT – Drucktaste und 4 mm Bananenstecker-Buchse.
Mit dem Betätigen der CT (Komponententester)- Taste kann zwischen Oszilloskop- und Komponententester-Betrieb ge­wählt werden. Siehe Komponenten-Test.
Bei Komponententester-Betrieb wird dabei automatisch auf Analog-Betrieb umgeschaltet und das Readout zeigt nur noch CT an. Alle Bedienelemente und LED-Anzeigen außer
INTENS, READ OUT-Taste, LED A bzw. RO (4), TR (5) und FOCUS (6) sind abgeschaltet.
Die Prüfung von elektronischen Bauelementen erfolgt zwei­polig. Dabei wird ein Anschluss des Bauelements mit der 4mm Buchse, welche sich neben der CT-Taste befindet, verbunden. Der zweite Anschluss erfolgt über die Masse­buchse (35).
Die letzten Betriebsbedingungen des Oszilloskopbetriebs liegen wieder vor, wenn der Komponententester abgeschal­tet wird.
28
Änderungen vorbehalten
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Menü
Das Oszilloskop verfügt auch über mehrere Menüs. Im Abschnitt „Bedienelemente und Readout” ist die Bedienung unter PRINT / MENU (40) beschrieben.
Folgende Menüs, Untermenüs und Menüpunkte stehen zur Ver­fügung:
1. MAIN MENU.
1.1 CALIBRATE
Informationen über das CALIBRATION-Menü können dem Ab- schnitt „Abgleich“ entnommen werden.
1.2 SETUP
Das SETUP-Menu ermöglicht dem Anwender, Änderungen vor- zunehmen, die das Verhalten des Oszilloskops betreffen.
Das SETUP-Menü bietet die Untermenüs Miscellaneous und
Factory an:
1.2.1 Miscellaneous (Verschiedenes) mit den Menüpunkten:
1.2.1.1 CONTROL BEEP
ON/OFF. In der OFF-Stellung werden die Signaltöne abgeschal­tet, welche sonst beim Betätigen von Bedienelementen ertönen.
1.2.1.2 ERROR BEEP ON/OFF. Signaltöne, mit denen sonst Fehlbedienungen signali­siert werden, sind in der OFF Stellung abgeschaltet. Nach dem Einschalten des Oszilloskops werden CONTROLS BEEP und ERROR BEEP immer auf ON gesetzt.
Achtung! Die in diesem Menü enthaltenen Funktion stehen nur Werkstätten zur Verfügung, die von HAMEG autorisiert wurden und über die erforderlichen (sehr teuren) Kalibratoren verfügen, mit denen ein Abgleich des Oszil­loskops erfolgen kann.
1.3 HO79
Wird nur angezeigt, wenn das Interface mit dem Oszilloskop ver­bunden ist. Weitere Informationen sind dem Handbuch, das dem Interface HO79-6 beiliegt, zu entnehmen.
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Vor der ersten Inbetriebnahme muss die Verbindung zwischen Schutzleiteranschluss und dem Netz-Schutzleiter vor jeglichen anderen Verbindungen hergestellt sein (Netzstecker also vorher anschließen).
Danach sollten die Messkabel an die Eingänge angeschlossen werden und erst dann mit dem zunächst stromlosen Messobjekt verbunden werden, das anschließend einzuschalten ist. Es wird empfohlen, dann die AUTOSET-Taste zu drücken.
Mit der roten Netztaste POWER wird das Gerät in Betrieb gesetzt, dabei leuchten zunächst mehrere Anzeigen auf. Dann übernimmt das Oszilloskop die Einstellungen, welche beim vor­hergehenden Ausschalten vorlagen. Wird nach ca. 20 Sekunden Anheizzeit kein Strahl bzw. das Readout sichtbar, sollte die
AUTOSET-Taste betätigt werden.
1.2.1.3 QUICK START
ON/OFF. In Stellung ON ist das Oszilloskop nach kurzer Zeit sofort einsatzbereit, ohne das nach dem Einschalten erst das HAMEG-Logo angezeigt wird.
1.2.1.4 TRIG.-SYMBOL
ON/OFF. In den meisten Yt- (Zeitbasis) Betriebsarten wird mit dem Readout ein Triggerpunktsymbol angezeigt. Das Symbol wird in Stellung OFF nicht angezeigt. Feinheiten der Signal­darstellung, die sonst durch das Triggerpunktsymbol verdeckt werden, lassen sich dann besser erkennen.
1.2.1.5 DC REFERENCE ON/OFF. Ist ON eingeschaltet und liegt Yt- (Zeitbasis) Betrieb vor, wird im Readout ein -Symbol sichtbar. Das Symbol zeigt die 0 Volt Referenzposition und erleichtert die Bestimmung von Gleich­spannungen bzw. Gleichspannungsanteilen.
1.2.1.6 EXTENDED CURSOR
ON/OFF. Liegt ON vor, stehen nur im Digitalbetrieb zusätzliche Cursor-Messfunktionen zur Verfügung. Sie sind im Abschnitt „Bedienelemente und Readout“ unter ON/OFF - CHI/II - 1/Dt
(41) beschrieben.
1.2.1.7 INPUT Z
ON/OFF. In Stellung ON dient die TRIG. EXT.-Buchse (39) als Helltasteingang, wenn Analogbetrieb vorliegt.
1.2.2 Factory (Fabrik).
Ist die Zeitlinie sichtbar, wird am INTENS-Knopf eine mittlere Helligkeit und am FOCUS-Knopf die maximale Schärfe einge­stellt. Dabei sollte die Eingangskopplung auf GD (ground = Masse) geschaltet sein. Der Eingang ist dann abgeschaltet. Damit ist sichergestellt, dass keine Störspannungen von außen die Fokussierung beeinflussen können.
Zur Schonung der Strahlröhre sollte immer nur mit jener Strahl­intensität gearbeitet werden, die Messaufgabe und Umgebungs­beleuchtung gerade erfordern. Besondere Vorsicht ist bei ste­hendem, punktförmigen Strahl geboten. Zu hell eingestellt, kann dieser die Leuchtschicht der Röhre beschädigen. Ferner schadet es der Kathode der Strahlröhre, wenn das Oszilloskop oft kurz hintereinander aus- und eingeschaltet wird.
Strahldrehung TR
Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich erdma­gnetische Einwirkungen auf die horizontale Strahllage nicht ganz vermeiden. Das ist abhängig von der Aufstellrichtung des Oszil­loskops am Arbeitsplatz. Dann verläuft die horizontale Strahllinie in Schirmmitte nicht exakt parallel zu den Rasterlinien. Die Korrektur weniger Winkelgrade ist an einem Potentiometer hin­ter der mit TR (5) bezeichneten Öffnung mit einem kleinen Schraubendreher möglich.
Tastkopf-Abgleich und Anwendung
Damit der verwendete Tastteiler die Form des Signals unver­fälscht wiedergibt, muss er genau an die Eingangsimpedanz des Vertikalverstärkers angepasst werden. Ein im Oszilloskop einge-
Änderungen vorbehalten
29
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
bauter Generator liefert hierzu ein Rechtecksignal mit sehr kurzer Anstiegszeit kann der konzentrischen Buchse unterhalb des Bildschirms entnommen werden. Sie liefert 0.2V
±1% für
ss
Tastteiler 10:1. Die Spannung entspricht einer Bildschirmamplitude von 4cm Höhe, wenn der Eingangsteiler auf den Ablenk­koeffizienten 5mV/cm eingestellt ist.
Der Innendurchmesser der Buchse beträgt 4,9mm und ent­spricht dem (an Bezugspotential liegenden) Außendurchmesser des Abschirmrohres von modernen Tastköpfen der Serie F (inter­national vereinheitlicht). Nur hierdurch ist eine extrem kurze Masseverbindung möglich, die für hohe Signalfrequenzen und eine unverfälschte Kurvenform-Wiedergabe von nicht-sinusför­migen Signalen Voraussetzung ist.
Abgleich 1 kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert die kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den Ab­gleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teilerverhältnis wie die ohmsche Spannungsteilung.
Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe Spannungsteilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1 oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien (siehe Strahl- drehung TR).
ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit (typisch 4ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50), der bei einer Frequenz von 1MHz eine Spannung von 0,2Vss abgibt. Der Kalibratoraus­gang des Oszilloskops erfüllt diese Bedingungen, wenn die CAL.- Taste eingerastet ist (1MHz).
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den CH.I-Eingang anschließen, nur Kalibrator-Taste 1MHz drücken, Eingangs­kopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV. auf
0.1µs/cm stellen (beide kalibriert). Tastkopf in Buchse 0.2 V
pp
einstecken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellenzug zu sehen, dessen Rechteckflanken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsflanke und die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation ist der Tastkopfinformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
I Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke. I Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem Dach,
somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, dass der Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt. Tastköpfe mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu Tastköpfen mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß einfacher abzuglei­chen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte den Vorteil, dass sie eine optimalere Anpassung zulassen. Nach beendetem HF­Abgleich ist auch bei 1MHz die Signalhöhe am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben, wie oben beim 1kHz-Abgleich angegeben.
Tastteiler 10:1 an den CH.I -Eingang anschließen, dabei Oszillos­kop auf Kanal I betreiben, Eingangskopplung auf DC stellen, Ein­gangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV. auf 0.2ms/cm schalten (beide kalibriert), Tastkopf (Teiler 10:1) in die CAL.-Buchse ein­stecken. Auf dem Bildschirm sind 2 Wellenzüge zu sehen. Nun ist der NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der Tastkopfinformation zu entnehmen ist.
Mit dem beigegebenen Isolierschraubendreher ist der Trimmer so abzugleichen, bis die oberen Dächer des Rechtecksignals ex­akt parallel zu den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe Bild 1kHz). Dann sollte die Signalhöhe 4 cm ±1,2mm (= 3%) sein. Die Signalflanken sind in dieser Einstellung unsichtbar.
Abgleich 1 MHz
Ein HF-Abgleich ist bei den Tastköpfen HZ51, 52 und 54 möglich.
Diese besitzen Entzerrungsglieder, mit denen es möglich ist, den Tastkopf auf einfachste Weise im Bereich der oberen Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal mögli­che Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine weitge­hend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Dadurch wer­den Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen, Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in der Nähe der Anstiegsflanke auf ein Minimum begrenzt.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge erst 1kHz-, dann 1MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt wer­den muss, und dass die Kalibrator-Frequenzen 1kHz und 1MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Ferner weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerabgleich (oder eine Ablenkkoeffizientenkontrolle) sind horizontale Impuls­dächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential am negativen Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind dabei nicht kri­tisch.
Die Bandbreite des Oszilloskops wird also bei Benutzung der Tastköpfe HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme von Kurvenform­verzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für diesen HF-Abgleich
30
Änderungen vorbehalten
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die für die Betriebsarten der Vertikalverstärker wichtigsten Bedienelemente sind die Drucktasten: CHI (22), DUAL (23) und
CHII (26).
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt „Bedien­elemente und Readout” beschrieben.
Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenommenen Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. In dieser Betriebsart lenkt die Amplitude des zu messenden Signals (bzw. der Signale) den Strahl in Y-Richtung ab. Gleichzeitig wird der Strahl von links nach rechts abgelenkt (Zeitbasis).
Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende Mög­lichkeiten:
I Die Darstellung nur eines Signales im Kanal I-Betrieb. I Die Darstellung nur eines Signales im Kanal II-Betrieb. I Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal)-
Betrieb.
Bei DUAL-Betrieb arbeiten beide Kanäle. Die Art, wie die Signale beider Kanäle dargestellt werden, hängt von der Zeitbasis ab (sie­he „Bedienelemente und Readout”). Die Kanalumschaltung kann nach jedem Zeit-Ablenkvorgang (alternierend) erfolgen. Beide Kanäle können aber auch innerhalb einer Zeit-Ablenkperiode mit einer hohen Frequenz ständig umgeschaltet (chop mode) wer­den. Dann sind auch langsam verlaufende Vorgänge flimmerfrei darstellbar.
Für das Oszilloskopieren langsam verlaufender Vorgänge mit Zeitkoeffizienten 500µs/cm ist die alternierende Betriebsart meistens nicht geeignet. Das Schirmbild flimmert dann zu stark, oder es scheint zu springen. Für Oszillogramme mit höherer Folge­frequenz und entsprechend kleiner eingestellten Zeitkoeffizienten ist die gechoppte Art der Kanalumschaltung meist nicht sinnvoll.
Liegt ADD-Betrieb vor, werden die Signale beider Kanäle alge­braisch addiert (±I ±II). Ob sich hierbei die Summe oder die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der Phasen­lage bzw. Polung der Signale selbst und davon ab, ob eine Inver­tierung im Oszilloskop vorgenommen wurde.
stellung von Differenzsignalen die Entnahme der beiden Signals­pannungen nur mit Tastteilern absolut gleicher Impedanz und Teilung erfolgen darf. Für manche Differenzmessungen ist es vorteilhaft, die galvanisch mit dem Schutzleiter verbundenen Massekabel beider Tastteiler nicht mit dem Messobjekt zu ver­binden. Hierdurch können eventuelle Brumm- oder Gleichtakt­störungen verringert werden.
XY-Betrieb
Das für diese Betriebsart wichtigste Bedienelement ist die mit DUAL und XY bezeichnete Drucktaste (23). In dieser Betriebs- art ist die Zeitbasis abgeschaltet. Die X-Ablenkung wird mit dem über den Eingang von Kanal II (HOR. INP. (X) = Horizontal-Ein- gang) zugeführten Signal vorgenommen. Eingangsteiler und Fein­regler von Kanal II werden im XY-Betrieb für die Amplitudenein­stellung in X-Richtung benutzt. Liegt XY-Analogbetrieb vor, ist zur horizontalen Positionseinstellung der X-POS.-Regler zu benut- zen. Der Positionsregler von Kanal II ist nur im XY-Digitalbetrieb als X-POS.-Einstellerwirksam.
Die maximale Empfindlichkeit und die Eingangsimpedanz sind nun in beiden Ablenkrichtungen gleich. Die X-Dehnung x10 ist unwirksam. Bei Messungen im XY-Betrieb ist sowohl die obere Grenzfrequenz (-3dB) des X-Verstärkers, als auch die mit höhe­ren Frequenzen zunehmende Phasendifferenz zwischen X und Y zu beachten (siehe Datenblatt).
Eine Umpolung des X-Signals durch Invertieren mit der INV­Taste von Kanal II ist im Analogbetrieb nicht möglich!
Der XY-Betrieb mit Lissajous-Figuren erleichtert oder ermöglicht gewisse Messaufgaben:
I Vergleich zweier Signale unterschiedlicher Frequenz oder
Nachziehen der einen Frequenz auf die Frequenz des ande­ren Signals bis zur Synchronisation. Das gilt auch noch für ganzzahlige Vielfache oder Teile der einen Signalfrequenz.
I Phasenvergleich zwischen zwei Signalen gleicher Frequenz.
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur
Die folgenden Bilder zeigen zwei Sinus-Signale gleicher Fre­quenz und Amplitude mit unterschiedlichen Phasenwinkeln.
Gleichphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert = Summe. Beide Kanäle invertiert (INV) = Summe. Nur ein Kanal invertiert (INV) = Differenz.
Gegenphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert = Differenz. Beide Kanäle invertiert (INV) = Differenz. Nur ein Kanal invertiert (INV) = Summe.
In der ADD-Betriebsart ist die vertikale Strahllage von der Y-POS.- Einstellung beider Kanäle abhängig. Das heißt die Y.POS.-Ein- stellung wird addiert, kann aber nicht mit INVERT beeinflusst werden.
Signalspannungen zwischen zwei hochliegenden Schaltungs­punkten werden oft im Differenzbetrieb beider Kanäle gemes­sen. Als Spannungsabfall an einem bekannten Widerstand las­sen sich so auch Ströme zwischen zwei hochliegenden Schaltungsteilen bestimmen. Allgemein gilt, dass bei der Dar-
Änderungen vorbehalten
Die Berechnung des Phasenwinkels oder der Phasenverschie­bung zwischen den X- und Y-Eingangsspannungen (nach Mes­sung der Strecken a und b am Bildschirm) ist mit den folgenden Formeln und einem Taschenrechner mit Winkelfunktionen ganz einfach und übrigens unabhängig von den Ablenkamplituden auf dem Bildschirm.
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Betriebsarten der Vertikalverstärker
Hierbei muss beachtet werden:
I Wegen der Periodizität der Winkelfunktionen sollte die rech-
nerische Auswertung auf Winkel 90° begrenzt werden. Gerade hier liegen die Vorteile der Methode.
I Keine zu hohe Messfrequenz benutzen. Die im XY-Betrieb
benutzten Messverstärker weisen mit zunehmender Fre­quenz eine gegenseitige Phasenverschiebung auf. Oberhalb der im Datenblatt angegebenen Frequenz wird der Phasen­winkel von 3° überschritten.
I Aus dem Schirmbild ist nicht ohne weiteres ersichtlich, ob
die Testspannung gegenüber der Bezugsspannung vor- oder nacheilt. Hier kann ein CR-Glied vor dem Testspannungs­eingang des Oszilloskops helfen. Als R kann gleich der 1MΩ- Eingangswiderstand dienen, so dass nur ein passender Kon­densator C vorzuschalten ist. Vergrößert sich die Öffnungs­weite der Ellipse (gegenüber kurzgeschlossenem C), dann eilt die Testspannung vor und umgekehrt. Das gilt aber nur im Bereich bis 90° Phasenverschiebung. Deshalb sollte C genü­gend groß sein und nur eine relativ kleine, gerade gut beobachtbare Phasenverschiebung bewirken.
Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen oder ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem Bild­schirm abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung (INTENS-Knopf) kann dieser Punkt in die Leuchtschicht einbrennen, was entweder einen bleibenden Helligkeits­verlust, oder im Extremfall, eine vollständige Zerstörung der Leuchtschicht an diesem Punkt verursacht.
Im Bildbeispiel ist t = 3cm und T = 10cm. Daraus errechnet sich eine Phasendifferenz in Winkelgraden von
oder in Bogengrad ausgedrückt
Relativ kleine Phasenwinkel bei nicht zu hohen Frequenzen lassen sich genauer im XY-Betrieb mit Lissajous-Figur messen.
Messung einer Amplitudenmodulation
Die momentane Amplitude u im Zeitpunkt t einer HF-Träger­spannung, die durch eine sinusförmige NF-Spannung unverzerrt amplitudenmoduliert ist, folgt der Gleichung
Hierin ist: U
Neben der Trägerfrequenz F entstehen durch die Modulation die untere Seitenfrequenz F-f und die obere Seitenfrequenz F+f.
= unmodulierte Trägeramplitude,
T
= 2πF = Träger-Kreisfrequenz, ω = 2πf = Modulationskreisfrequenz, m = Modulationsgrad (i.a. 1º 100%).
Phasendifferenz-Messung im Zweikanal-Betrieb (Yt)
Achtung: Phasendifferenzmessungen sind im Zweikanal Yt-Betrieb nicht möglich, wenn alternierende Triggerung vorliegt.
Eine größere Phasendifferenz zwischen zwei Eingangssignalen gleicher Frequenz und Form lässt sich sehr einfach im Yt- Zweikanalbetrieb (DUAL) am Bildschirm messen. Die Zeitab­lenkung wird dabei von dem Signal getriggert, das als Bezug (Phasenlage 0) dient. Das andere Signal kann dann einen vor­oder nacheilenden Phasenwinkel haben. Die Ablesegenauigkeit wird hoch, wenn auf dem Schirm nicht viel mehr als eine Periode und etwa gleiche Bildhöhe beider Signale eingestellt wird. Zu dieser Einstellung können ohne Einfluss auf das Ergebnis auch die Feinregler für Amplitude und Zeitablenkung und der LEVEL- Knopf benutzt werden. Beide Zeitlinien werden vor der Messung mit den Y-POS.-Knöpfen auf die horizontale Raster-Mittellinie eingestellt. Bei sinusförmigen Signalen beobachtet man die Nulldurchgänge; die Sinuskuppen sind weniger geeignet. Ist ein Sinussignal durch geradzahlige Harmonische merklich verzerrt (Halbwellen nicht spiegelbildlich zur X-Achse) oder wenn eine Offset-Gleichspannung vorhanden ist, empfiehlt sich AC-Kopp- lung für beide Kanäle. Handelt es sich um Impulssignale gleicher Form, liest man an steilen Flanken ab.
Abb. 1: Spektrumsamplituden und -frequenzen bei AM (m = 50%)
Das Bild der amplitudenmodulierten HF-Schwingung kann mit dem Oszilloskop sichtbar gemacht und ausgewertet werden, wenn das Frequenzspektrum innerhalb der Oszilloskop-Bandbrei­te liegt. Die Zeitbasis wird so eingestellt, dass mehrere Wellen­züge der Modulationsfrequenz sichtbar sind. Genau genommen sollte mit Modulationsfrequenz (vom NF-Generator oder einem Demodulator) extern getriggert werden. Interne Triggerung ist unter Zuhilfenahme des Zeit-Feinstellers oft möglich.
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t = Horizontalabstand der Null-
durchgänge in cm.
T= Horizontalabstand für eine
Periode in cm.
Abb. 2 Amplitudenmodulierte Schwingung: F = 1 MHz; f = 1 kHz; m = 50%; U
= 28,3 mV
T
eff
.
Oszilloskop-Einstellung für ein Signal entsprechend Abb. 2:
Kanal I-Betrieb. Y: CH.I; 20mV/cm; AC. TIME/DIV.: 0.2ms/cm. Triggerung: NORMAL; AC; int. mit Zeit-Feinsteller (oder externe Triggerung).
Änderungen vorbehalten
Triggerung und Zeitablenkung
Liest man die beiden Werte a und b vom Bildschirm ab, so er­rechnet sich der Modulationsgrad aus Hierin ist
a = U
(1+m) und b = UT (1-m).
T
Bei der Modulationsgradmessung können die Feinstellknöpfe für Amplitude und Zeit beliebig verstellt sein. Ihre Stellung geht nicht in das Ergebnis ein.
Triggerung und Zeitablenkung
Die für diese Funktionen wichtigsten Bedienelemente befinden sich rechts von den VOLTS/DIV.-Drehknöpfen. Sie sind im Ab­schnitt „Bedienelemente und Readout” beschrieben.
Die zeitliche Änderung einer zu messenden Spannung (Wechsel­spannung) ist im Yt-Betrieb darstellbar. Hierbei lenkt das Mess­signal den Elektronenstrahl in Y-Richtung ab, während der Zeitab­lenkgenerator den Elektronenstrahl mit einer konstanten, aber wählbaren Geschwindigkeit von links nach rechts über den Bildschirm bewegt (Zeitablenkung).
Im allgemeinen werden sich periodisch wiederholende Spannungsverläufe mit sich periodisch wiederholender Zeitab­lenkung dargestellt. Um eine „stehende” auswertbare Darstel­lung zu erhalten, darf der jeweils nächste Start der Zeitablenkung nur dann erfolgen, wenn die gleiche Position (Spannungshöhe und Flankenrichtung) des Signalverlaufes vorliegt, an dem die Zeitablenkung auch zuvor ausgelöst (getriggert) wurde.
Automatische Spitzenwert-Triggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT -
(16), LEVEL (18) und TRIG. MODE (27) unter “Bedien-
elemente und Readout” zu entnehmen. Mit dem Betätigen der AUTO SET -Taste wird automatisch diese Triggerart eingeschal­tet. Bei DC-Triggerkopplung und bei alternierender Triggerung wird die Spitzenwerterfassung automatisch abgeschaltet, während die Trigger-Automatik erhalten bleibt.
Die Zeitablenkung wird bei automatischer Spitzenwert-Triggerung auch dann periodisch ausgelöst, wenn keine Messwechsel­spannung oder externe Triggerwechselspannung anliegt. Ohne Messwechselspannung sieht man dann eine Zeitlinie (von der ungetriggerten, also freilaufenden Zeitablenkung), die auch eine Gleichspannung anzeigen kann. Bei anliegender Messspannung beschränkt sich die Bedienung im wesentlichen auf die richtige Amplituden- und Zeitbasis-Einstellung bei immer sichtbarem Strahl.
Der Triggerpegel-Einsteller ist bei automatischer Spitzenwert-Trig­gerung wirksam. Sein Einstellbereich stellt sich automatisch auf die Spitze-Spitze-Amplitude des gerade angelegten Signals ein und wird damit unabhängiger von der Signal-Amplitude und -Form.
Beispielsweise darf sich das Tastverhältnis von rechteckförmigen Spannungen zwischen 1 : 1 und ca. 100 : 1 ändern, ohne dass die Triggerung ausfällt.
Es ist dabei unter Umständen erforderlich, dass der Triggerpegel- Einsteller fast an das Einstellbereichsende zu stellen ist. Bei der nächsten Messung kann es erforderlich werden, den Trigger- pegel-Einsteller anders einzustellen.
Diese Einfachheit der Bedienung empfiehlt die automatische Spitzenwert-Triggerung für alle unkomplizierten Messaufgaben. Sie ist aber auch die geeignete Betriebsart für den „Einstieg” bei diffizilen Messproblemen, nämlich dann, wenn das Messsig­nal selbst in Bezug auf Amplitude, Frequenz oder Form noch weit­gehend unbekannt ist.
Anmerkung: Reine Gleichspannungen können die Triggerung nicht auslö­sen, da sie keine zeitlichen Änderungen aufweisen und somit auch keine Flanke vorliegt auf die getriggert werden könnte.
Die Triggerung kann durch das Messsignal selbst (interne Trig­gerung) oder durch eine extern zugeführte mit dem Messsignal synchrone Spannung erfolgen (externe Triggerung).
Die zur Triggerung benötigte Mindestamplitude des Triggersig­nals nennt man Triggerschwelle, die mit einem Sinussignal bestimmbar ist. Bei interner Triggerung wird die Triggerspannung dem Messsignal des als Triggerquelle gewählten Messverstär­kers (nach dem Teilerschalter) entnommen. Die Mindestamplitu­de (Triggerschwelle) wird bei interner Triggerung in Millimetern (mm) spezifiziert und bezieht sich auf die vertikale Auslenkung auf dem Bildschirm. Damit wird vermieden, dass für jede Teiler­schalterstellung unterschiedliche Spannungswerte berücksich­tigt werden müssen. Wird die Triggerspannung extern zugeführt, ist sie an der ent­sprechenden Buchse in Vss zu messen. In gewissen Grenzen kann die Triggerspannung viel höher sein als an der Trigger­schwelle. Im allgemeinen sollte der 20fache Wert nicht über­schritten werden. Das Oszilloskop hat zwei Trigger-Betriebsar­ten, die nachstehend beschrieben werden.
Die automatische Spitzenwert-Triggerung ist unabhängig von der Triggerquelle und ist, sowohl bei interner wie auch externer Trig­gerung anwendbar. Sie arbeitet oberhalb 20Hz.
Normaltriggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT ­(16), LEVEL (18) und TRIG. MODE (27) unter „Bedienelemente
und Readout” zu entnehmen. Hilfsmittel zur Triggerung sehr schwieriger Signale sind die Zeit-Feinsteinstellung (VAR.), die HOLDOFF-Zeiteinstellung und der B-Zeitbasis-Betrieb.
Mit Normaltriggerung und passender Triggerpegel-Einstel­lung kann die Auslösung bzw. Triggerung der Zeitablenkung an jeder Stelle einer Signalflanke erfolgen. Der mit dem Triggerpegel-Knopf erfassbare Triggerbereich ist stark ab­hängig von der Amplitude des Triggersignals.
Ist bei interner Triggerung die Bildhöhe kleiner als 1cm, erfordert die Einstellung wegen des kleinen Fangbereichs etwas Feinge­fühl. Bei falscher Triggerpegel-Einstellung und/oder bei fehlen­dem Triggersignal wird die Zeitbasis nicht gestartet und es er­folgt keine Strahldarstellung.
Mit Normaltriggerung sind auch komplizierte Signale triggerbar. Bei Signalgemischen ist die Triggermöglichkeit abhängig von
Änderungen vorbehalten
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Triggerung und Zeitablenkung
gewissen periodisch wiederkehrenden Pegelwerten, die u.U. erst bei gefühlvollem Drehen des Triggerpegel-Einstellers gefun­den werden.
Flankenrichtung
Die mit der Drucktaste (16) eingestellte (Trigger-) Flankenrich­tung wird im Readout angezeigt. Siehe auch “Bedienelemente und Readout”. Die Flankenrichtungseinstellung wird durch AUTO SET nicht beeinflusst.
Die Triggerung kann bei automatischer und bei Normaltrig­gerung wahlweise mit einer steigenden oder einer fallenden Triggerspannungsflanke einsetzen. Steigende Flanken liegen vor, wenn Spannungen, vom negativen Potential kommend, zum positiven Potential ansteigen. Das hat mit Null- oder Massepotential und absoluten Spannungswerten nichts zu tun. Die positive Flankenrichtung kann auch im negativen Teil einer Signalkurve liegen. Eine fallende Flanke löst die Trigge­rung sinngemäß aus. Dies gilt bei automatischer und bei Normaltriggerung.
Triggerkopplung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT
-
(16), LEVEL (18) und TRIG. MODE (27) unter „Bedien-
elemente und Readout” zu entnehmen. Mit AUTOSET wird immer auf AC-Triggerkopplung geschaltet, sofern nicht DC­Triggerkopplung vorlag. Die Durchlass-Frequenzbereiche der Triggerkopplungsarten sind dem „Datenblatt” entnehmbar.
Bei interner DC- oder LF-Triggerkopplung sollte immer mit Nor­maltriggerung und Triggerpegel-Einstellung gearbeitet werden. Die Ankopplungsart und der daraus resultierende Durchlass­Frequenzbereich des Triggersignals können mit der Trigger­kopplung bestimmt werden.
AC:
Ist die am häufigsten zum Triggern benutzte Kopplungsart. Unter­halb und oberhalb des Durchlass-Frequenzbereiches steigt die Triggerschwelle zunehmend an.
DC:
In Kombination mit Normal-Triggerung, gibt es bei DC-Triggerung keinen unteren Durchlass-Frequenzbereich, da das Triggersignal galvanisch an die Triggereinrichtung angekoppelt wird. Diese Triggerkopplung ist dann zu empfehlen, wenn bei ganz langsa­men Vorgängen auf einen bestimmten Pegelwert des Messsig­nals getriggert werden soll, oder wenn impulsartige Signale mit sich während der Beobachtung ständig ändernden Tastverhält­nissen dargestellt werden müssen.
LF:
Mit LF-Triggerkopplung liegt Tiefpassverhalten vor. Die LF-Trigger­kopplung ist häufig für niederfrequente Signale besser geeignet als die DC-Triggerkopplung, weil Rauschgrößen innerhalb der Triggerspannung stark unterdrückt werden. Das vermeidet oder verringert im Grenzfall Jittern oder Doppelschreiben, insbeson­dere bei sehr kleinen Eingangsspannungen. Oberhalb des Durch­lass-Frequenzbereiches steigt die Triggerschwelle zunehmend an.
TVL (TV-Zeile): siehe folgenden Absatz, TV (Zeilensynchronimpuls-Triggerung)
TVF (TV-Bild): siehe folgenden Absatz, TV (Bildsynchronimpuls-Triggerung)
~ (LINE - Netztriggerung): siehe Absatz „Netztriggerung”
TV (Videosignal-Triggerung)
Mit der Umschaltung auf TVL und TVF wird der TV-Synchron­impuls-Separator wirksam. Er trennt die Synchronimpulse vom Bildinhalt und ermöglicht eine von Bildinhaltsänderungen unab­hängige Triggerung von Videosignalen.
Abhängig vom Messpunkt sind Videosignale (FBAS- bzw. BAS­Signale = Farb-Bild-Austast-Synchron-Signale) als positiv oder negativ gerichtetes Signal zu messen. Nur bei richtiger Einstel­lung der (Trigger-) Flankenrichtung werden die Synchronimpulse vom Bildinhalt getrennt. Die Flankenrichtung der Vorderflanke der Synchronimpulse ist für die Einstellung der Flankenrichtung maßgebend; dabei darf die Signaldarstellung nicht invertiert sein.
Ist die Spannung der Synchronimpulse am Messpunkt positiver als der Bildinhalt, muss steigende Flankenrichtung gewählt wer­den. Befinden sich die Synchronimpulse unterhalb des Bild­inhalts, ist deren Vorderflanke fallend. Dann muss die fallende Flankenrichtung gewählt werden. Bei falscher Flankenrichtungs­wahl erfolgt die Darstellung unstabil bzw. ungetriggert, da dann der Bildinhalt die Triggerung auslöst. Die Videosignaltriggerung sollte mit automatischer Triggerung erfolgen. Bei interner Trigge­rung muss die Signalhöhe der Synchronimpulse mindestens 5mm betragen.
Das Synchronsignal besteht aus Zeilen- und Bildsynchron­impulsen, die sich unter anderem auch durch ihre Pulsdauer unterscheiden. Sie beträgt bei Zeilensynchronimpulsen ca. 5µs im zeitlichen Abstand von 64µs. Bildsynchronimpulse bestehen aus mehreren Pulsen, die jeweils ca. 28µs lang sind und mit jedem Halbbildwechsel im Abstand von 20ms vorkommen.
HF:
Der Durchlass-Frequenzbereich in dieser Triggerkopplungsart entspricht einem Hochpaß. HF-Triggerkopplung ist für alle hoch­frequenten Signale günstig. Gleichspannungsschwankungen und tieffrequentes (Funkel-) Rauschen der Triggerspannung werden unterdrückt, was sich günstig auf die Stabilität der Triggerung auswirkt.
NR:
Diese Triggerkopplungsart weist keinen unteren Durchlass-Fre­quenzbereich auf, wenn Normal-Triggerung vorliegt. Sehr hoch­frequente Triggersignalanteile werden unterdrückt bzw. verrin­gert. Damit werden aus derartigen Signalanteilen resultierende Störungen unterdrückt oder vermindert.
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Beide Synchronimpulsarten unterscheiden sich somit durch ihre Zeitdauer und durch ihre Wiederholfrequenz. Es kann sowohl mit Zeilen- als auch mit Bildsynchronimpulsen getriggert werden.
Bildsynchronimpuls-Triggerung
Vorbemerkung: Bei Bildsynchronimpuls-Triggerung in Verbindung mit ge­schaltetem (gechoppten) DUAL-Betrieb können in der Signal­darstellung Interferenzstörungen sichtbar werden. Es sollte dann auf alternierenden DUAL-Betrieb umgeschaltet wer­den. Unter Umständen sollte auch das Readout abgeschaltet werden.
Änderungen vorbehalten
Triggerung und Zeitablenkung
Es ist ein dem Messzweck entsprechender Zeit-Ablenkkoeffizient im TIME/DIV.-Feld zu wählen. Bei der 2ms/div.-Einstellung wird ein vollständiges Halbbild dargestellt. Am linken Bildrand ist ein Teil der auslösenden Bildsynchronimpulsfolge und am rechten Bildschirmrand der aus mehreren Pulsen bestehende Bild­synchronimpuls für das nächste Halbbild zu sehen. Das nächste Halbbild wird unter diesen Bedingungen nicht dargestellt. Der diesem Halbbild folgende Bildsynchronimpuls löst erneut die Triggerung und die Darstellung aus. Ist die kleinste HOLDOFF­Zeit eingestellt, wird unter diesen Bedingungen jedes 2. Halb- bild angezeigt. Auf welches Halbbild getriggert wird, unterliegt dem Zufall.
Durch kurzzeitiges Unterbrechen der Triggerung kann auch zufäl­lig auf das andere Halbbild getriggert werden.
Es können aber auch bei geeigneter Zeit-Ablenkkoeffizientenein­stellung zwei Halbbilder dargestellt werden. Dann kann im ALT­Zeitbasisbetrieb jede beliebige Zeile gewählt und mit der B­Zeitbasis gedehnt dargestellt werden. Damit lassen sich auch in den Zeilen vorkommende asynchrone Signalanteile darstellen.
Zeilensynchronimpuls-Triggerung
Die Zeilensynchronimpuls-Triggerung kann durch jeden Synchron­impuls erfolgen. Um einzelne Zeilen darstellen zu können, ist die TIME/DIV.-Einstellung von 10µs/div. empfehlenswert. Es wer­den dann ca. 1½ Zeilen sichtbar. Im allgemeinen hat das komplet­te Videosignal einen starken Gleichspannungsanteil. Bei kon­stantem Bildinhalt (z.B. Testbild oder Farbbalkengenerator) kann der Gleichspannungsanteil ohne weiteres durch AC-Eingangs- kopplung des Oszilloskop-Verstärkers unterdrückt werden.
Bei wechselndem Bildinhalt (z.B. normales Programm) empfiehlt sich aber DC-Eingangskopplung, weil das Signalbild sonst mit jeder Bildinhaltsänderung die vertikale Lage auf dem Bildschirm ändert. Mit dem Y-Positionseinsteller kann der Gleichspannungs­anteil immer so kompensiert werden, dass das Signalbild in der Bildschirmrasterfläche liegt.
Die Sync-Separator-Schaltung wirkt ebenso bei externer Trig­gerung. Selbstverständlich muss der Spannungsbereich (siehe “Datenblatt”) für die externe Triggerung eingehalten werden. Ferner ist auf die richtige Flankenrichtung zu achten, die bei externer Triggerung nicht unbedingt mit der Richtung des (am Y­Eingang anliegenden) Signal-Synchronimpulses übereinstimmen muss. Beides kann leicht kontrolliert werden, wenn die externe Triggerspannung selbst erst einmal (bei interner Triggerung) dargestellt wird.
Netztriggerung
Diese Triggerart liegt vor, wenn oben im Readout TR:~ angezeigt wird. Die Flankenrichtungstaste (16) bewirkt eine Drehung des
~
-Symbols um 180°. Zur Triggerung mit Netzfrequenz wird eine Spannung aus dem Netzteil als netzfrequentes Triggersignal (50/ 60Hz) genutzt.
Diese Triggerart ist unabhängig von Amplitude und Frequenz des Y-Signals und empfiehlt sich für alle Signale, die netzsynchron sind. Dies gilt ebenfalls in gewissen Grenzen für ganzzahlige Vielfache oder Teile der Netzfrequenz. Die Netztriggerung er­laubt eine Signaldarstellung auch unterhalb der Triggerschwelle. Sie ist deshalb u.a. besonders geeignet zur Messung kleiner Brummspannungen von Netzgleichrichtern oder netzfrequenten Einstreuungen in eine Schaltung.
Im Gegensatz zur üblichen, flankenrichtungsbezogenen Trigge­rung, wird bei Netztriggerung mit der Flankenrichtungsum­schaltung zwischen der positiven und der negativen Halbwelle gewählt (evtl. Netzstecker umpolen) und nicht die Flanken­richtung. Der Triggerpegel kann mit dem dafür vorgesehenen Einsteller über einen gewissen Bereich der gewählten Halbwelle verschoben werden.
Netzfrequente magnetische Einstreuungen in eine Schaltung können mit einer Spulensonde nach Richtung (Ort) und Amplitu­de untersucht werden. Die Spule sollte zweckmäßig mit möglichst vielen Windungen dünnen Lackdrahtes auf einen kleinen Spulen­körper gewickelt und über ein geschirmtes Kabel an einen BNC­Stecker (für den Oszilloskop-Eingang) angeschlossen werden. Zwischen Stecker- und Kabel-Innenleiter ist ein kleiner Wider­stand von mindestens 100W einzubauen (Hochfrequenz-Ent­kopplung). Es kann zweckmäßig sein, auch die Spule außen statisch abzuschirmen, wobei keine Kurzschlusswindungen auf­treten dürfen. Durch Drehen der Spule in zwei Achsrichtungen lassen sich Maximum und Minimum am Messort feststellen.
Alternierende Triggerung
Diese Triggerart kann mit der TRIG.-Taste (24) eingeschaltet werden. Bei alternierender Triggerung wird das Triggerpegel­Symbol nicht im Readout angezeigt. Siehe „Bedienelemente und Readout”.
Die alternierende Triggerung ist dann sinnvoll einsetzbar, wenn die getriggerte Darstellung von zwei Signalen, die asynchron zueinander sind, erfolgen soll. Die alternierende Triggerung kann nur dann richtig arbeiten, wenn die Kanalumschaltung alternierend erfolgt. Mit alternierender Triggerung kann eine Phasendifferenz zwischen beiden Eingangssignalen nicht mehr ermittelt werden. Zur Vermeidung von Triggerproblemen, be­dingt durch Gleichspannungsanteile, ist AC-Eingangskopplung für beide Kanäle empfehlenswert. Die interne Triggerquelle wird bei alternierender Triggerung entsprechend der alternie­renden Kanalumschaltung nach jedem Zeitablenkvorgang um­geschaltet. Daher muss die Amplitude beider Signale für die Triggerung ausreichen.
Externe Triggerung
Die externe Triggerung wird mit der TRIG.-Taste (24) eingeschal- tet. Mit der Umschaltung auf diese Triggerart wird das Trigger­pegel-Symbol abgeschaltet. Mit dem Einschalten dieser Trigger­art wird die interne Triggerung abgeschaltet. Über die entspre­chende BNC-Buchse kann jetzt extern getriggert werden, wenn dafür eine Spannung von 0,3V synchron zum Messsignal ist. Diese Triggerspannung darf durchaus eine völlig andere Kurvenform als das Messsignal haben.
Die maximale Eingangsspannung an der BNC-Buchse beträgt 100V (DC+Spitze AC).
Die Triggerung ist in gewissen Grenzen sogar mit ganzzahligen Vielfachen oder Teilen der Messfrequenz möglich; Phasenstarrheit ist allerdings Bedingung. Es ist aber zu beachten, dass Messsig­nal und Triggerspannung trotzdem einen Phasenwinkel aufwei­sen können. Ein Phasenwinkel von z.B. 180° wirkt sich dann so aus, dass trotz positiver (Trigger) Flankenwahl die Darstellung des Messsignals mit einer negativen Flanke beginnt.
bis 3Vss zur Verfügung steht, die
ss
Änderungen vorbehalten
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Triggerung und Zeitablenkung
Triggeranzeige
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf die TR-LED­Anzeige, die unter Punkt (17) im Absatz „Bedienelemente und Readout” aufgeführt ist. Die Leuchtdiode leuchtet sowohl bei automatischer, als auch bei Normaltriggerung auf, wenn folgen­de Bedingungen erfüllt werden:
1. Das interne bzw. externe Triggersignal muss in ausreichender Amplitude (Triggerschwelle) am Triggerkomparator anliegen.
2. Die Referenzspannung am Komparator (Triggerpegel) muss es ermöglichen, dass Signalflanken den Triggerpegel unter­und überschreiten.
Dann stehen Triggerimpulse am Komparatorausgang für den Start der Zeitbasis und für die Triggeranzeige zur Verfügung. Die Trigger­anzeige erleichtert die Einstellung und Kontrolle der Trigger­bedingungen, insbesondere bei sehr niederfrequenten (Normaltrig­gerung verwenden) oder sehr kurzen impulsförmigen Signalen.
Die triggerauslösenden Impulse werden durch die Triggeranzeige ca. 100ms lang gespeichert und angezeigt. Bei Signalen mit ex­trem langsamer Wiederholrate ist daher das Aufleuchten der LED mehr oder weniger impulsartig. Außerdem blitzt dann die Anzei­ge nicht nur beim Start der Zeitablenkung am linken Bildschirm­rand auf, sondern – bei Darstellung mehrerer Kurvenzüge auf dem Schirm – bei jedem Kurvenzug.
Holdoff-Zeiteinstellung
Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz HO-LED/ DEL.POS. (28) unter „Bedienelemente und Readout” zu ent-
nehmen.
Wenn bei äußerst komplizierten Signalgemischen auch nach mehrmaligem gefühlvollen Durchdrehen des LEVEL-Knopfes bei Normaltriggerung und A-Zeitbasisbetrieb kein stabiler Triggerpunkt gefunden wird, kann in vielen Fällen eine stabile Triggerung durch Betätigung des DEL.POS.-Knopfes erreicht werden. Mit dieser Einrichtung kann die Sperrzeit der Triggerung zwischen zwei Zeit­Ablenkperioden im Verhältnis von ca. 10:1 kontinuierlich vergrö­ßert werden. Triggerimpulse die innerhalb dieser Sperrzeit auf­treten, können den Start der Zeitbasis nicht auslösen.
Besonders bei Burst-Signalen oder aperiodischen Impulsfolgen gleicher Amplitude kann der Beginn der Triggerphase dann auf den jeweils günstigsten oder erforderlichen Zeitpunkt eingestellt werden.
Ein stark verrauschtes oder ein durch eine höhere Frequenz ge­störtes Signal wird manchmal doppelt dargestellt. Unter Umstän­den lässt sich mit der Triggerpegel-Einstellung nur die gegensei­tige Phasenverschiebung beeinflussen, aber nicht die Doppel­darstellung. Die zur Auswertung erforderliche stabile Einzeldar­stellung des Signals ist aber durch die Vergrößerung der HOLD­OFF-Zeit leicht zu erreichen. Hierzu ist die HOLD-OFF-Zeit lang­sam zu erhöhen, bis nur noch ein Signal abgebildet wird.
Eine Doppeldarstellung ist bei gewissen Impulssignalen mög­lich, bei denen die Impulse abwechselnd eine kleine Differenz der Spitzenamplituden aufweisen. Nur eine ganz genaue Trigger- pegel-Einstellung ermöglicht die Einzeldarstellung. Die HOLD OFF-Zeiteinstellung vereinfacht auch hier die richtige Einstellung.
Nach Beendigung dieser Arbeit sollte die HOLD-OFF-Zeit unbe­dingt wieder auf Minimum zurückgedreht werden, weil sonst
u.U. die Bildhelligkeit drastisch reduziert ist. Die Arbeitsweise ist aus folgenden Abbildungen ersichtlich.
Abb. 1: zeigt das Schirmbild bei minimaler HOLD-OFF-Zeit (Grundstellung). Da verschiedene Teile des Kurvenzuges an­gezeigt werden, wird kein stehendes Bild dargestellt (Doppel­schreiben).
Abb. 2: Hier ist die Holdoff-Zeit so eingestellt, dass immer die gleichen Teile des Kurvenzuges angezeigt werden. Es wird ein stehendes Bild dargestellt.
B-Zeitbasis (2. Zeitbasis) / Delay Triggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen A/ALT-B (30), DEL.TRIG.-VAR. (31), TIME/DIV. (29) und HO/DEL.POS. (28)
unter „Bedienelemente und Readout” zu entnehmen. Wie im Absatz Triggerung und Zeitablenkung beschrieben, löst die Triggerung den Start der Zeitablenkung aus. Der zuvor dunkel­getastete (abgeschaltete) Elektronenstrahl wird hellgetastet (sichtbar) und von links nach rechts abgelenkt, bis die maximale X-Ablenkung erfolgte. Danach wird der Strahl wieder dunkel­getastet und es erfolgt der Strahlrücklauf (zurück in die Strahlst­artposition). Nach Ablauf der Holdoff-Zeit kann dann die Zeitab­lenkung erneut durch die Triggerautomatik bzw. ein Triggersignal gestartet werden. Während der gesamten Zeit (Strahlhinlauf und
-rücklauf) kann ein Eingangssignal gleichzeitig eine Ablenkung in Y-Richtung bewirken. Das wird aber, wegen der nur dann erfol­genden Helltastung, nur während des Strahlhinlaufs sichtbar.
Da sich der Triggerpunkt bei Analog-Betrieb immer am Strahlst­art befindet, kann eine X-Dehnung der Signaldarstellung durch eine höhere Zeitablenkgeschwindigkeit (kleiner Zeit-Ablenk­koeffizient - TIME / DIV.) – nur von diesem Punkt beginnend – vorgenommen werden.
Ein Signalanteil, der sich am rechten Rand der Signaldarstellung befindet, ist nicht mehr sichtbar, wenn die Zeitablenk­geschwindigkeit um einen Schritt erhöht wird. Dieses Problem tritt – abhängig vom Dehnungsfaktor – immer auf, es sei denn, dass sich das zu dehnende Signal direkt am Triggerpunkt befin­det (ganz links).
Die verzögerte Ablenkung mit der B-Zeitbasis löst derartige Pro­bleme. Sie bezieht sich auf die mit der A-Zeitbasis vorgenomme­ne Signaldarstellung. Die B-Darstellung erfolgt erst, wenn eine
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Änderungen vorbehalten
AUTOSET
vorwählbare Zeit abgelaufen ist. Damit besteht die Möglichkeit, praktisch an jeder Stelle der A-Zeitbasissignaldarstellung mit der B-Zeitablenkung zu beginnen. Der Zeit-Ablenkkoeffizient der B­Zeitbasis bestimmt die Ablenkgeschwindigkeit und damit den Dehnungsfaktor. Mit zunehmender Dehnung verringert sich die Bildhelligkeit.
Bei großer X-Dehnung kann das Signal durch Jittern in X-Rich­tung unruhig dargestellt werden. Liegt eine geeignete Signal­flanke nach Ablauf der Verzögerungszeit vor, lässt sich auf diese Flanke triggern (after delay-Triggerung).
AUTOSET
Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz AUTOSET (2) unter „Bedienelemente und Readout” zu entnehmen. Die fol­gende Beschreibung gilt für den Analog- und Digital-Betrieb. Liegen die Digitalbetriebsarten ROL- oder SGL- (SINGLE) vor, schaltet AUTOSET automatisch auf Refresh (RFR-LED). AUTO­SET ergibt nur dann eine sinnvolle automatische Oszilloskopein­stellung, wenn die Frequenz des anliegenden Messsignales innerhalb der bei automatischer Triggerung vorgegebenen Gren­zen liegt.
Wie bereits im Abschnitt „Bedienelemente und Readout” er­wähnt, werden bis auf wenige Ausnahmen (POWER-Taste, Ka­libratorfrequenz-Taste, sowie Focus- und TR (Strahldrehungs)­Einsteller) alle Bedienelemente elektronisch abgefragt. Sie las­sen sich daher auch steuern.
Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer automatischen, signal­bezogenen Geräteeinstellung im Yt (Zeitbasis)-Betrieb, so dass in den meisten Fällen keine weitere manuelle Bedienung erfor­derlich ist. AUTOSET schaltet immer auf Yt-Betrieb. Mit dem Betätigen der AUTOSET-Taste bleibt die zuvor gewählte Yt- Betriebsart unverändert, wenn Mono CHI-, CHII- oder DUAL-Be- trieb vorlag; lag Additionsbetrieb vor, wird automatisch auf DUAL geschaltet.
Der bzw. die Y-Ablenkkoeffizienten (VOLTS / DIV.) werden auto- matisch so gewählt, dass die Signalamplitude im Mono (Einkanal)­Betrieb ca. 6cm nicht überschreitet, während im DUAL-Betrieb jedes Signal mit ca. 4cm Höhe dargestellt wird. Dieses, wie auch die Erläuterungen für die automatische Zeitkoeffizienten (TIME / DIV.)-Einstellung, gilt für Signale, die nicht zu stark vom Tast­verhältnis 1:1 abweichen. Die automatische Zeitkoeffizienten-Ein­stellung sorgt für eine Darstellung von ca. 2 Signalperioden. Bei Signalen mit unterschiedlichen Frequenzanteilen, wie z.B. Video­signalen, erfolgt die Einstellung zufällig.
Durch die Betätigung der AUTOSET-Taste werden folgende Be- triebsbedingungen vorgegeben: – AC- oder DC-Eingangskopplung bleibt erhalten;
die letzte Einstellung (AC oder DC) wenn GD vorlag. – interne (vom Mess-Signal abgeleitete) Triggerung – automatische Spitzenwert-Triggerung – Triggerpegel-Einstellung auf Bereichsmitte – Y-Ablenkoeffizient(en) kalibriert – A-Zeitbasis-Ablenkkoeffizient kalibriert
– AC-Triggerkopplung, nur DC-Triggerkopplung bleibt bestehen. – B-Zeitbasis abgeschaltet – keine X-Dehnung x10 – automatische X- und Y-Strahlpositionseinstellung
Liegt CURSOR-Messung vor, bewirkt die AUTOSET-Funktion zusätzliche automatische Einstellungen. Die Einschränkungen, der für die AUTOSET-Funktion bestehenden Möglichkeiten, ha- ben auch hier Auswirkungen.
Analogbetrieb in Verbindung mit – automatische CURSOR-Spannungsmessung – automatische Zuordnung der CURSOR-Linien zu dem Signal,
das im DUAL-Betrieb zur Triggerung benutzt wird
Anmerkung:
Liegt kein Signal an oder kann damit nicht getriggert werden,
ändern sich die CURSOR-Linien nicht. Die Genauigkeit der auto­matischen CURSOR-Spannungsmessung nimmt mit zunehmen­der Signalfrequenz ab.
Digitalbetrieb in Verbindung mit der gerade gewählten Art der Cursormessung:
– automatische CURSOR unterstützte Spannungs-, Zeit- oder
Frequenzmessung
– automatische Zuordnung der CURSOR-Linien zu dem Signal,
das im DUAL-Betrieb zur Triggerung benutzt wird.
Anmerkung:
Liegt kein Signal an oder kann damit nicht getriggert werden, ändern sich die CURSOR-Linien nicht.
Die mit AUTOSET vorgegebenen Betriebsbedingungen über- schreiben die vorherigen Einstellungen. Falls unkalibrierte Be­dingungen vorlagen, wird durch AUTOSET elektrisch automa- tisch in die kalibrierte Einstellung geschaltet. Anschließend kann die Bedienung wieder manuell erfolgen. Die Ablenkkoeffizienten 1mV/cm und 2mV/cm werden, wegen der reduzierten Bandbreite in diesen Bereichen, im AUTOSET- Betrieb nicht gewählt.
Achtung: Liegt ein pulsförmiges Signal an, dessen Tastverhältnis einen Wert von ca. 400:1 erreicht oder überschreitet, ist in den meisten Fällen keine automatische Signaldarstellung mehr möglich. Der Y-Ablenkkoeffizient ist dann zu klein und der Zeit-Ablenkkoeffizient zu groß. Daraus resultiert, dass nur noch die Strahllinie dargestellt wird und der Puls nicht sichtbar ist.
In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf Normaltriggerung umzu­schalten und den Triggerpunkt ca. 5mm über oder unter die Strahl­linie zu stellen. Leuchtet dann die Triggeranzeige-LED, liegt ein derartiges Signal an. Um das Signal sichtbar zu machen, muss zuerst ein kleinerer Zeit-Ablenkkoeffizient und danach ein größe­rer Y-Ablenkkoeffizient gewählt werden. Dabei kann sich allerdings die Strahlhelligkeit so stark verringern, dass der Puls nicht sicht­bar wird.
Nur im Digital-Betrieb
Im Gegensatz zum Analog-Betrieb erfolgt keine Verringerung der Strahlintensität. Es muss aber beachtet werden, dass, selbst bei höchster Abtastrateneinstellung (200MSa/s = 5ns Abtastintervall), pulsförmige Signale eine Pulsbreite von 20ns nicht unterschrei­ten dürfen. Andernfalls kann das Signal mit zu niedriger Amplitu­de dargestellt werden.
∆∆
V–Cursormessung:
∆∆
Änderungen vorbehalten
37
Komponenten-Test
Komponenten-Test
Gerätebezogene Informationen, welche die Bedienung und die Messanschlüsse betreffen, sind dem Absatz CT (46) unter „Be- dienelemente und Readout” zu entnehmen. Das Oszilloskop verfügt über einen eingebauten Komponenten­Tester. Der zweipolige Anschluss des zu prüfenden Bauelemen­tes erfolgt über die dafür vorgesehenen Buchsen. Im Kompo­nententest-Betrieb sind sowohl die Y-Vorverstärker wie auch der Zeitbasisgenerator abgeschaltet. Jedoch dürfen Signalspannun­gen an den auf der Frontplatte befindlichen BNC-Buchsen weiter anliegen, wenn einzelne nicht in Schaltungen befindliche Baut­eile (Einzelbauteile) getestet werden. Nur in diesem Fall müssen die Zuleitungen zu den BNC-Buchsen nicht gelöst werden (siehe „Tests direkt in der Schaltung”). Außer den INTENS.-, FOCUS­und X-POS.-Einstellern haben die übrigen Oszilloskop-Einstellun­gen keinen Einfluss auf diesen Testbetrieb. Für die Verbindung des Testobjekts mit dem Oszilloskop sind zwei einfache Mess­schnüre mit 4mm-Bananensteckern erforderlich.
Wie im Abschnitt SICHERHEIT beschrieben, sind alle Messan­schlüsse (bei einwandfreiem Betrieb) mit dem Netzschutzleiter verbunden, also auch die Buchsen für den Komponententester. Für den Test von Einzelbauteilen (nicht in Geräten bzw. Schaltun­gen befindlich) ist dies ohne Belang, da diese Bauteile nicht mit dem Netzschutzleiter verbunden sein können.
Sollen Bauteile getestet werden, die sich in Testschaltungen bzw. Geräten befinden, müssen die Schaltungen bzw. Geräte unter allen Umständen vorher stromlos gemacht werden. Soweit Netz­betrieb vorliegt, ist auch der Netzstecker des Testobjektes zu zie­hen. Damit wird sichergestellt, dass eine Verbindung zwischen Oszilloskop und Testobjekt über den Schutzleiter vermieden wird. Sie hätte falsche Testergebnisse zur Folge.
Nur entladene Kondensatoren dürfen getestet werden!
– Eine Ellipse mit vertikaler Längsachse bedeutet niedrige
Impedanz (große Kapazität oder kleine Induktivität).
– Eine Ellipse in Schräglage bedeutet einen relativ großen
Verlustwiderstand in Reihe mit dem Blindwiderstand.
Bei Halbleitern erkennt man die spannungsabhängigen Kennlinien­knicke beim Übergang vom leitenden in den nichtleitenden Zustand. Soweit das spannungsmäßig möglich ist, werden Vorwärts- und Rückwärts-Charakteristik dargestellt (z.B. bei ei­ner Z-Diode unter 10V). Es handelt sich immer um eine Zweipol­Prüfung; deshalb kann z.B. die Verstärkung eines Transistors nicht getestet werden, wohl aber die einzelnen Übergänge B-C, B-E, C-E. Da der Teststrom nur einige mA beträgt, können die einzelnen Zonen fast aller Halbleiter zerstörungsfrei geprüft wer­den. Eine Bestimmung von Halbleiter-Durchbruch- und Sperr­spannung >10V ist nicht möglich. Das ist im allgemeinen kein Nachteil, da im Fehlerfall in der Schaltung sowieso grobe Abwei­chungen auftreten, die eindeutige Hinweise auf das fehlerhafte Bauelement geben.
Recht genaue Ergebnisse erhält man beim Vergleich mit sicher funktionsfähigen Bauelementen des gleichen Typs und Wertes. Dies gilt insbesondere für Halbleiter. Man kann damit z.B. den kathodenseitigen Anschluss einer Diode oder Z-Diode mit un­kenntlicher Bedruckung, die Unterscheidung eines p-n-p-Transis­tors vom komplementären n-p-n-Typ oder die richtige Gehäuse­anschlussfolge B-C-E eines unbekannten Transistortyps schnell ermitteln.
Zu beachten ist hier der Hinweis, dass die Anschlussumpolung eines Halbleiters (Vertauschen der Messkabel) eine Drehung des Testbilds um 180° um den Rastermittelpunkt der Bildröhre bewirkt.
Wichtiger noch ist die einfache Gut-/Schlecht-Aussage über Baut­eile mit Unterbrechung oder Kurzschluss, die im Service-Betrieb erfahrungsgemäß am häufigsten benötigt wird. Die übliche Vor­sicht gegenüber einzelnen MOS-Bauelementen in Bezug auf sta-
Das Testprinzip ist von bestechender Einfachheit. Ein im Oszillo­skop befindlicher Sinusgenerator erzeugt eine Sinusspannung, deren Frequenz 50Hz (±10%) beträgt. Sie speist eine Reihen­schaltung aus Prüfobjekt und eingebautem Widerstand. Die Sinus­spannung wird zur Horizontalablenkung und der Spannungsab­fall am Widerstand zur Vertikalablenkung benutzt.
Ist das Prüfobjekt eine reelle Größe (z.B. ein Widerstand), sind beide Ablenkspannungen phasengleich. Auf dem Bildschirm wird ein mehr oder weniger schräger Strich dargestellt. Ist das Prüf­objekt kurzgeschlossen, steht der Strich senkrecht. Bei Unter­brechung oder ohne Prüfobjekt zeigt sich eine waagerechte Linie. Die Schrägstellung des Striches ist ein Maß für den Wi-derstandswert. Damit lassen sich ohmische Widerstände zwi­schen 20 und 4,7k testen.
Kondensatoren und Induktivitäten (Spulen, Drosseln, Trafo­wicklungen) bewirken eine Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung, also auch zwischen den Ablenkspannungen. Das er­gibt ellipsenförmige Bilder. Lage und Öffnungsweite der Ellipse sind kennzeichnend für den Scheinwiderstandswert bei einer Frequenz von 50Hz. Kondensatoren werden im Bereich 0,1µF bis 1000µF angezeigt.
– Eine Ellipse mit horizontaler Längsachse bedeutet eine hohe
Impedanz (kleine Kapazität oder große Induktivität).
38
Änderungen vorbehalten
Komponenten-Test
Ereignisse sind leicht erfassbar. Niederfrequente Signale können problemlos als vollständiger Kurvenzug dargestellt werden. Höher­frequente Signale mit niedriger Wiederholfrequenz rufen keinen Abfall der Darstellungshelligkeit hervor. Erfasste Signale können relativ einfach dokumentiert bzw. weiterverarbeitet werden.
Gegenüber dem Analog-Oszilloskop-Betrieb gibt es aber auch Nachteile: Die schlechtere Y- und X-Auflösung und die niedrigere Signalerfassungshäufigkeit. Außerdem ist die maximal darstell­bare Signalfrequenz abhängig von der Zeitbasis. Bei zu niedriger Abtastrate können sogenannte „Alias”-Signaldarstellungen (aliasing) erfolgen, die ein nicht in dieser Form existierendes Signal zeigen. Der Analog-Betrieb ist bezüglich der Originaltreue der Signaldarstellung unübertroffen. Mit der Kombination von Analog- und Digital-Oszilloskop bietet HAMEG dem Anwender die Möglichkeit, abhängig von der jeweiligen Messaufgabe, die jeweils geeignetere Betriebsart zu wählen. Das Oszilloskop ver- fügt über zwei 8-Bit-A/D-Wandler, deren maximale Abtastrate jeweils 100MSa/s beträgt. Außer bei Einzelereigniserfassung im DUAL-Betrieb mit maximal 100MSa/s, beträgt die maximale Abtastrate in allen anderen Digital-Betriebsarten 200MSa/s, wenn der kleinste Zeit-Ablenkkoeffizient eingestellt wurde. Bei der Signalerfassung besteht prinzipiell kein Unterschied zwischen der Erfassung repetierender (sich ständig wiederholender) Signa­le und dem Aufzeichnen einmaliger Ereignisse. Die Signal­darstellung erfolgt immer mit einer linearen Punktverbindung (Dot Join) der Abtastpunkte. Alle im Digitalspeicher-Betrieb er­fassten und gespeicherten Signaldaten können über die RS-232 Schnittstelle zur Dokumentation abgerufen werden. Diesbezüg­liche Informationen sind dem Abschnitt RS-232 Interface zu entnehmen.
tische Aufladung oder Reibungselektrizität wird dringend ange­raten. Brumm kann auf dem Bildschirm sichtbar werden, wenn der Basis- oder Gate-Anschluss eines einzelnen Transistors offen ist, also gerade nicht getestet wird (Handempfindlichkeit).
Tests direkt in der Schaltung sind in vielen Fällen möglich, aber nicht so eindeutig. Durch Parallelschaltung reeller und/oder kom­plexer Größen - besonders wenn diese bei einer Frequenz von 50Hz relativ niederohmig sind - ergeben sich meistens große Unterschiede gegenüber Einzelbauteilen. Hat man oft mit Schal­tungen gleicher Art zu arbeiten (Service), dann hilft auch hier ein Vergleich mit einer funktionsfähigen Schaltung. Dies geht sogar besonders schnell, weil die Vergleichsschaltung gar nicht unter Strom gesetzt werden muss (und darf!). Mit den Testkabeln sind einfach die identischen Messpunktpaare nacheinander abzutas­ten und die Schirmbilder zu vergleichen. Unter Umständen ent­hält die Testschaltung selbst schon die Vergleichsschaltung, z.B. bei Stereo-Kanälen, Gegentaktbetrieb, symmetrischen Brücken­schaltungen. In Zweifelsfällen kann ein Bauteilanschluss einsei­tig abgelötet werden. Genau dieser Anschluss sollte dann mit dem nicht an der Massebuchse angeschlossenen Messkabel ver­bunden werden, weil sich damit die Brummeinstreuung verrin­gert. Die Prüfbuchse mit Massezeichen liegt an Oszilloskop-Mas­se und ist deshalb brumm-unempfindlich. Die Testbilder (Seite
38.) zeigen einige praktische Beispiele für die Anwendung des Komponenten-Testers.
Speicherbetrieb
Gegenüber dem Analog-Oszilloskop-Betrieb bietet der Digital­Betrieb grundsätzlich folgende Vorteile:
Einmalig auftretende
Signal-Erfassungsarten
Im Speicherbetrieb können Signale in 6 Betriebsarten erfasst bzw. dargestellt werden:
REFRESH-Betrieb: RFR-LED leuchtet, Readout zeigt RFR an ENVELOPE-Betrieb: ENV-LED leuchtet, Readout zeigt ENV an AVERAGE-Betrieb: AVM-LED leuchtet, Readout zeigt AVM an SINGLE-Betrieb: SGL-LED leuchtet, Readout zeigt SGL
und den Pre-Triggerwert an
ROLL-Betrieb: ROL-LED leuchtet, Readout zeigt ROL an XY-Betrieb: RFR-LED leuchtet, Readout zeigt XY an
Die Signalerfassung wird im SINGLE-, REFRESH-, ENVELOPE­und AVERAGE-Betrieb durch die Triggerung ausgelöst, während sie im ROLL- und XY-Betrieb triggerunabhängig (ungetriggert) erfolgt. Der REFRESH-Betrieb entspricht bezüglich der Darstellung dem gewohnten Verhalten eines Analog-Oszilloskops. Durch die Trig­gerung ausgelöst, erfolgt mit 0% Pre-Triggerung ein „Schreib­vorgang”, der am linken Bildrand beginnt und am rechten Rand endet. Ein darauf folgendes Triggerereignis startet erneut die Da­tenerfassung und überschreibt die Daten des vorherigen Ab­tastzyklus. Bei automatischer Triggerung und ohne anliegendes Signal wird die Y-Strahlposition aufgezeichnet. Liegt ein Signal an, dessen Signalfrequenz kleiner als die Wiederholfrequenz der Triggerautomatik ist, erfolgt – wie im Analogoszilloskop-Betrieb – eine ungetriggerte Darstellung. Im Gegensatz dazu, wird bei Nor­maltriggerung ohne Triggersignal keine neue Aufzeichnung ge­startet, da dann die Triggerautomatik abgeschaltet ist. Anders als im Analogoszilloskop-Betrieb bleibt der Bildschirm dann nicht dunkel, sondern zeigt die letzte Aufzeichnung so lange, bis ein erneutes Auslösen der Triggerung eine neue Aufzeichnung be­wirkt.
Änderungen vorbehalten
39
Komponenten-Test
Die Betriebsarten Average (AVM) und Envelope (ENV) sind Unter­betriebsarten des Refreshbetriebs (siehe Punkt (9) unter „Bedien­elemente und Readout”).
Im SINGLE-Betrieb können einmalige Ereignisse aufgezeichnet werden. Die Aufzeichnung beginnt, wenn die der RESET-Taste zugeordnete LED leuchtet. Nach Auslösen der Triggerung und dem Ende der Aufzeichnung erlischt die RESET-LED. Um ein ungewolltes Auslösen von Signalaufzeichnungen durch die Triggerautomatik zu verhindern, wird automatisch auf Nor­maltriggerung mit DC-Triggerkopplung umgeschaltet.
Die Spannungshöhe, bei der die (Normal)-Triggerung auslösen soll, ist direkt zu bestimmen. Zunächst ist die 0 Volt Strahlposition für die spätere Aufnahme mit Y-POS. zu bestimmen. Dazu den Eingang auf GD und im Refresh-Betrieb auf automatische Trig­gerung schalten.
Anschließend kann auf SGL (SINGLE) geschaltet und das Trigger­punkt-Symbol mit dem LEVEL-Einsteller ober- oder unterhalb der 0 Volt Position eingestellt werden. Ist seine Position 2 Division oberhalb der vorher bestimmten 0-Volt-Position festgelegt, er­folgt die Triggerung mit einer Eingangsspannung, die diesen Wert (2 Division) über- oder unterschreitet (Flankenrichtung). Die Höhe der benötigten Eingangsspannung hängt dann nur noch vom Y­Ablenkkoeffizienten und dem Tastteiler ab.
Beispiel: Triggerpunkt 2 div. über 0 Volt, 1 Volt/Division und 10:1 Tastteiler = +20 Volt.
ROLL-Betrieb: Siehe elemente und Readout”.
ROL
unter Punkt
(9)
im Abschnitt „Bedien-
Speicherauflösung
teilungen (Division) dargestellt. Somit beträgt die Auflösung 200 Punkte pro Teilung.
Gegenüber nur Digital-Oszilloskopen mit VGA- (50 Punkte/div.) oder LCD- (25 Punkte/div.) Anzeige ergibt sich daraus nicht nur eine 4 bzw. 8fach bessere X-Auflösung, auch die maximal er­fassbare Signalfrequenz ist in jeder Zeitbasisstellung 4 bzw. 8fach höher. Damit werden auch höherfrequente Signalanteile, die relativ niederfrequenten Signalen überlagert sind, noch er­fassbar. Beispiel: Es soll eine Signalperiode eines 50Hz Sinus­signals dargestellt werden. Der Zeit-Ablenkkoeffizient muss dabei 2ms/div. betragen. Im Vergleich ergeben sich folgende Abtast­raten und daraus resultierend maximal erfassbare Signal­frequenzen:
Punkte/div Abtastintervall Abtastrate Signalfreq.
200 2ms/200 = 10µs 100kS/s 10kHz
50 2ms/50 = 40µs 25kS/s 2,5kHz 25 2ms/25 = 80µs 2,5kS/s 1,25kHz
Anmerkung:
1. Das Abtastintervall ist der Zeitabstand zwischen den einzel­nen Abtastungen (Erfassungslücke). Je geringer die Zahl der über ein Division anzeigbaren Bildpunkte ist, desto größer ist das Abtastintervall.
2. Die Abtastrate ist der reziproke Wert des Abtastintervalls (1/ Abtastintervall = Abtastrate).
3. Die Signalfrequenzangabe bezieht sich auf die höchste sinus­förmige Signalfrequenz, die bei der vorgegebenen Abtastrate noch 10 Abtastungen auf einer Sinusperiode ermöglicht. Ist die Zahl der Abtastungen/Periode <10, kann z.B. nicht mehr erkannt werden, ob ein Sinus- oder Dreiecksignal erfasst wurde.
Vertikalauflösung
Die im Speicherteil eingesetzten 8 Bit Analog-/Digital-Wandler ermöglichen 256 unterschiedliche Strahlpositionen (Vertikalauf­lösung). Die Darstellung auf dem Schirmbild erfolgt so, dass die Auflösung 25 Punkte/cm beträgt. Dadurch ergeben sich Vorteile bei der Signal-Darstellung, -Dokumentation und -Nachverar­beitung (Dezimalbrüche).
Geringfügige, die Y-Position und -Amplitude betreffende, Abwei­chungen zwischen der Darstellung auf dem Bildschirm (analog) und der digitalen Dokumentation (z.B. Drucker) sind unvermeid­lich. Sie resultieren aus unterschiedlichen Toleranzen, welche die zur Schirmbilddarstellung benötigten Analogschaltungen betref­fen. Die Strahlpositionen sind wie folgt definiert:
Mittlere horizontale Rasterlinie = 10000000b = 80h = 128d Oberste “ “ = 11100100b = E4h = 228d Unterste “ “ = 00011100b = 1Ch = 28d
Im Gegensatz zum Analogoszilloskop-Betrieb, mit seiner theore­tisch unendlichen Y-Auflösung, ist sie im Digital-Speicher­oszilloskop Betrieb auf 25 Punkte/cm begrenzt. Dem Messsig­nal überlagertes Rauschen führt dazu, dass, besonders dann, wenn die Y-Position kritisch eingestellt ist, sich bei der A/D-Wand­lung das geringwertigste Bit (LSB) ständig ändert.
Horizontalauflösung
Es können maximal 4 Signaldarstellungen gleichzeitig auf dem Bildschirm erfolgen. Jede Signaldarstellung besteht aus 2048 Byte (Punkten). Dabei werden 2000 Punkte über 10 Raster-
Horizontalauflösung mit X-Dehnung
Wie zuvor beschrieben, ist die relativ hohe X-Auflösung von 200 Signal-Abtastungen/div. vorteilhaft. Mit 10facher X-Dehnung bleibt die Auflösung von 200 Abtastpunkten pro Zentimeter (Division) erhalten, obwohl dann theoretisch nur 20 Punkte pro Div. anzeigbar wären. Die fehlenden 180 Punkte werden interpoliert. Der gewünschte Ausschnitt kann mit dem X-POS.-Einsteller ein­gestellt werden. In Verbindung mit X-Dehnung beträgt der kleinstmögliche Zeit-Ablenkkoeffizient 10ns/cm. Ein 20MHz Sig­nal kann dabei mit einer Periode/cm aufgelöst werden.
Maximale Signalfrequenz im Speicherbetrieb
Die höchste auswertbare Frequenz ist nicht exakt definierbar, da sie von der Signalform und der Darstellungshöhe des Signals abhängt. Während ein rechteckförmiges Signal bezüglich seiner Erkenn­barkeit relativ geringe Anforderungen stellt, sind, um ein sinusförmiges von einem dreieckförmigen Signal unterscheiden zu können, mindestens 10 Abtastungen/Signalperiode erforder­lich. Unter dieser Voraussetzung ist die maximale Abtastrate durch 10 zu dividieren. Das Resultat ist die höchste Signalfrequenz (200MSa/s : 10 = 20MHz).
Anzeige von Alias-Signalen
Falls, bedingt durch die Zeitbasiseinstellung, die Abtastrate zu niedrig ist, kann es zur Darstellung sogenannter Alias-Signale (engl. aliasing) kommen. Das folgende Beispiel beschreibt die­sen Effekt:
40
Änderungen vorbehalten
RS-232 Interface
Ein sinusförmiges Signal wird mit einer Abtastung pro Periode abgetastet. Wenn das Sinussignal zufällig frequenz- und phasen­gleich dem Abtasttakt ist und die Abtastung jedesmal erfolgt, wenn der positive Signalscheitelwert vorliegt, wird eine waage­rechte Linie in der Y-Position des positiven Signalscheitelwertes angezeigt. Dadurch wird eine Gleichspannung als Messsignal vorgetäuscht.
Andere Auswirkungen des Alias-Effektes sind scheinbar unge­triggerte Signaldarstellungen mit Abweichungen der angezeig­ten (z.B. 2kHz) von der tatsächlichen Signalfrequenz (z.B. 1MHz). Ebenso sind Hüllkurvendarstellungen möglich, die ein amplituden­moduliertes Signal vortäuschen. Um derartige Verfälschungen zu erkennen, genügt es, auf Analogbetrieb umzuschalten und die tatsächliche Signalform zu betrachten.
Vertikalverstärker-Betriebsarten
Prinzipiell kann das Oszilloskop im Digitalspeicherbetrieb mit den gleichen Betriebsarten arbeiten wie im analogen Betrieb. Es kön­nen so dargestellt werden: – Kanal I einzeln, – Kanal II einzeln, – Kanäle I und II gleichzeitig (Yt oder XY), – Summe der beiden Kanäle, – Differenz der beiden Kanäle.
Die beim Abgleich ermittelten neuen Datenwerte werden auto­matisch gespeichert und liegen auch nach erneuten Einschalten des Gerätes wieder vor.
Unter jedem der drei Menüpunkte werden Sollwertabweichungen der Verstärker korrigiert und die Korrekturwerte gespeichert. Bezüglich der Y-Messverstärker sind dies die Arbeitspunkte der Feldeffekttransistoren, sowie die Invertierungs- und variable Verstärker-Balance. Beim Triggerverstärker werden die Gleich­spannungsarbeitspunkte und die Triggerschwelle erfasst; im Speicherbetrieb die Anpassung der Digital- an die Analog­darstellung.
Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass auch diese automa­tisch durchgeführten Abgleicharbeiten nur erfolgen sollten, wenn das Oszilloskop seine Betriebstemperatur erreicht hat. Während des automatischen Abgleichs wird im Readout der Begriff “Working” angezeigt, bzw. das CALIBRATE MENU nicht ange­zeigt.
Abweichungen des Speicherbetriebs (gegenüber dem Ana­logoszilloskop-Betrieb) sind: – Bei DUAL-Betrieb erfolgt die Aufnahme beider Eingangs-
Signale gleichzeitig, da jeder Kanal über einen A/D Wandler verfügt. Die im Analog-Betrieb erforderliche Umschaltung zwischen gechopptem bzw. alternierendem Betrieb entfällt daher.
– Wegen der hohen Wiederholfrequenz der Bilddarstellung
kann Flackern nicht auftreten.
– Die Strahlhelligkeit wird nicht durch die Schreibgeschwin-
digkeit des Elektronenstrahles und die Wiederholhäufigkeit der „Schreibvorgänge” beeinflusst.
Abgleich
Das Oszilloskop verfügt unter anderem über ein Kalibrations­Menü. Einige Menüpunkte können auch von Anwendern benutzt werden, die nicht über Präzisions-Messgeräte bzw. -Generato­ren verfügen. Der Aufruf des Menüs erfolgt wie im Abschnitt MENÜ beschrieben. Das Menü “CALIBRATE” enthält mehrere Menüpunkte. Davon können folgende Menüpunkte können ohne spezielle Mess- und Prüfgeräte bzw. vorhergehende Abgleicharbeiten benutzt wer­den, wenn an den BNC Buchsen kein Signal anliegt:
Y AMP (Messverstärker Kanal I und II). TRIGGER-AMP (Triggerverstärker). STORE AMP (Digitalteil).
Alle anderen Menüpunkte können und dürfen nicht be­nutzt werden!
RS-232 Interface – Fernsteuerung
Sicherheitshinweis
Achtung: Alle Anschlüsse der Schnittstelle am Oszilloskop sind galvanisch mit dem Oszilloskop verbunden.
Messungen an hochliegendem Messbezugspotential sind nicht zulässig und gefährden Oszilloskop, Interface und daran ange­schlossene Geräte.
Bei Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise (siehe auch ,,Sicherheit”im Kap. Wichtige Hinweise) werden Schäden an
HAMEG-Produkten nicht von der Garantie erfasst. Auch haftet HAMEG nicht für Schäden an Personen oder Fremdfabrikaten.
Beschreibung
Das Oszilloskop verfügt auf der Geräterückseite über eine RS232 Schnittstelle, die als 9polige D-SUB Kupplung ausgeführt ist. Über diese bidirektionale Schnittstelle können Einstellparameter und bei Digital-Betrieb Signaldaten von einem externen Gerät (z.B. PC) zum Oszilloskop gesendet, bzw. durch das externe Gerät abgerufen werden. Eine direkte Verbindung vom PC (seri­eller Port) zum Interface kann über ein 9poliges abgeschirmtes Kabel (1:1 beschaltet) hergestellt werden. Die maximale Länge darf 3m nicht erreichen. Die Steckerbelegung für das RS-232 Interface (9polige D-Subminiatur Buchse) ist folgendermaßen festgelegt:
Pin
2 Tx Data (Daten vom Oszilloskop zum externen Gerät) 3 Rx Data (Daten vom externen Gerät zum Oszilloskop) 7 CTS Sendebereitschaft 8 RTS Empfangsbereitschaft 5 Ground (Bezugspotential, über Oszilloskop (Schutz klasse I)
Änderungen vorbehalten
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RS-232 Interface
und Netzkabel mit dem Schutzleiter verbunden. 9 +5V Versorgungsspannung für externe Geräte (max. 400mA). Der maximal zulässige Spannungshub an den Tx, Rx, RTS und CTS Anschlüssen beträgt ±12Volt. Die RS-232-Parameter für die Schnittstelle lauten:
N-8-2 (kein Paritätsbit, 8 Datenbits, 2 Stoppbits,
RTS/CTS-Hardware-Protokoll).
Baudrateneinstellung
Die Baudrateneinstellung erfolgt automatisch. BEREICH: 110 Baud bis 115200 Baud (keine Parität, Datenlänge 8 Bit, 2 Stopp­bit). Mit dem ersten nach POWER-UP (Einschalten des Oszillos­kops) gesendeten SPACE CR (20hex, ODhex) wird die Baudrate eingestellt. Diese bleibt bis zum POWER-DOWN (Auschalten des Oszilloskops) oder bis zum Aufheben des Remote-Zustan­des durch das Kommando RM=O, bzw. die Taste LOCAL (Auto­Range-Taste), wenn diese vorher freigegeben wurde, erhalten.
Nach Aufheben des Remote-Zustandes (RM-LED (3) dunkel) kann die Datenübertragung nur mit Senden von SPACE CR wieder aufgenommen werden.
Erkennt das Oszilloskop kein SPACE CR als erstes Zeichen wird TxD für ca. 0.2ms auf Low gezogen und erzeugt damit einen Rahmenfehler.
Hat das Oszilloskop SPACE CR erkannt und seine Baudrate eingestellt, antwortet es mit dem RETURNCODE „O CR LF”. Die Tastatur des Oszilloskops ist danach gesperrt. Die Zeit zwischen Remote OFF und Remote ON muss mindestens
T
= 2 x (1/Baudrate) + 60µs betragen.
min
Datenübertragung
Nach erfolgreicher Baudrateneinstellung befindet sich das Oszil­loskop im Remote-Zustand und ist zur Entgegennahme von Befehlen bereit.
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Änderungen vorbehalten
Bedienungselemte
Änderungen vorbehalten
43
Oscilloscopes
Multimeters
Counters
Frequency Synthesizers
Generators
R- and LC-Meters
Spectrum Analyzers
Power Supplies
Curve Tracers
HAMEG GmbH
Industriestraße 6 D-63533 Mainhausen Telefon: (0 61 82) 800-0 Telefax: (0 61 82) 800-100
41-1507-03D1
E-mail: sales@hameg.de
Internet:
www.hameg.de
Printed in Germany
Stand: 13/04/2004 - gw
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