mit Autoset, Save / Recall, Readout/ Cursor und RS232-Schnittstelle
Analog:
■■
■ 2 x 0-150MHz, 2 x1mV-50V/cm
■■
■■
■ Delay Line, 1kHz/1MHz Kalibrator
■■
■■
■ Zeitbasis A mit Trig. DC-250MHz
■■
■■
■
Zeitbasis B mit 2.Trig. bis 250MHz
■■
■■
■
TV-Sync-Separator,
■■
Foto zweier Signale im Envelope-Modus
Foto eines FBAS -Signals mit Burst-Darstellung über Zeitbasis B u. 2.Triggerung
CRT mit 14kV
Mit dem neuen HM1507 offeriert HAMEG ein Analog/Digital-Scope, das in
seiner Preisklasse wirklich Außergewöhnliches bietet. Vor allem die Güte undExaktheit, der Signaldarstellung ist sowohl im Analog, als auch im DigitalBetrieb weit besser als bei Digital-Oszilloskopen, die eine Monitor-Röhre oder
nur ein LCD-Display verwenden. Besonders dann, wenn es bei der Beurteilung
von Signalen um Feinheiten geht, ist eine Bildröhre mit vektorieller Darstellung
immer die bessere Alternative. Insgesamt verfügt der HM1507 über 3 Prozes-soren, wovon zwei der Steuerung von Baugruppen dienen. Für die Beschleu-
nigung der digitalen Signalverarbeitung ist ein RISC-Prozessor eingesetzt.
Autoset, Readout /
. Für die Steuerung und Signalverarbeitung über einen PC ist eine RS-232
nen
Schnittstelle eingebaut. Zusätzlich ist als Option das Multifunktions-Interface
HO79-6 mit 3 Ausgängen inkl. IEEE-488 lieferbar.
Die hervorragenden Eigenschaften des HM1507 basieren vor allem auf der
hohen Übertragungsqualität der Meßverstärker , deren Frequenzkur ven ober halb ihrer Grenzfrequenz noch relativ flach verlaufen. Aus diesem Grund können auch Signale über 200MHz dargestellt werden. Die Triggerung arbeitet ab
5mm Bildhöhe bis ca. 250MHz. Ferner ist mit Hilfe der 2. Zeitbasis und einer
2. Triggerung auch die stark gedehnte Aufzeichnung asynchroner Signalanteile möglich.
Digitalisierte Signale werden vom HM1507 über die gesamte Schirmbreite
mit einer Auflösung von ca. 2000 Punkten dargestellt. Die max. Abtastrate
beträgt 200MS/s . Damit lassen sich einmalige Vorgänge bis max. 20MHz in
"Real Time" darstellen. Repetierende Signale können auch im Envelope bzw.
Average-Mode aufgezeichnet werden. Weitere Features sind die Pre- und Post-
T rigger, sowie 2 Referenzspeicher mit separater Positionseinstellung. Hinzu
kommen diverse automatische Meßfunktionen sowie ein Kalibriermenü, mit
dem man verschiedene Parameter überprüfen und neu kalibrieren kann. Erwähnenswert ist noch, daß die Handhabung des HM1507 extrem einfach ist
und auch im Digitalbetrieb ein analoges Bediengefühl empfunden wird.
Digital:
■■
■ Refresh, Single, Roll-, Envelope-, Average-Mode
■■
■■
■ Max.Abtastrate 200MS/s, Speicher 2x2048x8 bit
■■
■■
■ Pretrigger 25-50-75-100%, Posttrigger 25-50-75%
■■
■■
■ 2 Referenz-Speicher positionierbar, X-Y Mode
■■
■■
■ Wiederholrate max. 180/s, Dot Joiner (linear)
■■
Cursor sowie Save / Recall gehören zu den Standard-Funktio-
Die Bedienung des HM1507
Die HAMEG-Ingenieure haben alles getan, damit der HM1507 ohne längere
Einarbeitung und auch ohne Manual zu benutzen ist. Dies ist vorteilhaft, wenn das
Gerät nicht täglich oder von verschiedenen Personen nur zeitweise benutzt wird.
Schauen Sie sich das Frontbild des HM1507 genau an. Alle Tasten mit mehreren
Funktionen sind mit einem Menü oder entsprechenden Hinweisen versehen. Sie
wissen also sofort, wo und wie (kurz oder lang) Sie drücken müssen. Um die
"Readout" Anzeige nicht zu überladen, werden alle für die Signalauswertung unwichtigen Einstellungen mit LEDs im Bedienfeld angezeigt.
Für die Darstellung relativ einfacher Signalformen ist die Verwendung der
"Auto-Set"-T aste zu empfehlen. Selbstverständlich sind alle damit gesetzten Meßparameter danach auch noch manuell veränderbar. Will man öfters mit den gleichen
Einstellungen arbeiten, ist es sinnvoller die "Save/Recall" -Funktionen zu benutzen. Mit diesen können 10 komplette Einstellprogramme eingegeben und jeder-
zeit wieder aufgerufen werden (Strahlhelligkeit und Cursoren eingeschlossen). Noch
einfacher ist die Benutzung der Fernbedienung HZ68. Mit dieser sind alle gespeicherten Einstellprogramme in beliebiger Folge abrufbar.
Mittels PC können über die eingebaute RS232-Schnittstelle
gesteuert und abgerufen werden. Programmierbeispiele in Basic, Pascal sowie C
sind auf der beigelegten Diskette verfügbar . Zur Unterstützung der Anwendungsprogrammierer sind ebenfalls eine Windows DLL und eine Pascal Unit beigelegt.
Außerdem ist noch ein Windows Demoprogramm vorhanden, welches einige
Möglichkeiten der Fernsteuerung über RS232 aufzeigt.
2
alle Gerätefunktionen
Fernbedienung HZ68
Änderungen vorbehalten
Technische Daten
Vertikal-Ablenkung
Betriebsarten: Kanal I od. Kanal II, (beide invertierbar)
Kanal I u. II, alt. od. chop., (Chop.Frequ. ca. 0,5MHz)
Summe oder Differenz von K I und K II
XY-Betrieb: über Kanal I und Kanal II
Frequenzbereich: analog2x 0–150MHz (-3dB)
Anstiegszeit: <2,3ns. Überschwingen: max. 1%
Ablenkkoeffizienten: 14 kalibrierte Stellungen
von 1mV/cm bis 20V/cm mit 1-2-5 Teilung
Normal mit Level-Einstellung: DC-250MHz (≤0,5cm)
Flankenrichtung: positiv oder negativ
ALT.-Triggerung; (≤8mm)Triggeranzeige mit LED
Quellen: Kanal I oder II, K I alternierend K II,
Netz und extern. Kopplung: AC (10Hz- 200MHz),
DC (0 -200MHz), HF (50kHz - 250MHz), LF (0 -1,5kHz).
NR (Noise reject): DC–50MHz (≥ 8mm)
Aktiver TV-Sync-Separator für Bild und Zeile
Triggerung extern: ≥0,3V
Triggerung Zeitbasis B:
mit Level-Einstellung und Flankenwahl. DC–250MHz.
Horizontal-Ablenkung
Zeitbasis A analog (digital): 22(26) kal. Stellungen
von 0,5s (100s)/cm bis 50ns (0,5µs)/cm (1-2-5 Teilung).
variabel nur analog 2,5:1 bis mindestens 1,25s/cm,
Zeitbasis B analog(digital): 18 (15) kal. Stellungen
von 20ms (20ms)/cm bis 50ns (0,5µs)/cm (1-2-5 Teilung)
Zeitbasis A,B: Genauigkeit der kalibrierten Stellungen ±3%
X-Dehnung x10 analog (digital): 5ns/cm ±5% (50ns±3%)
Hold-off-Zeit: variabel bis ca. 10:1
Betriebsarten: A / ALT / B,Zeitkoeffizienten (digital): 100s - 0,5µs/cm
Bandbreite X-Verstärker: 0-3MHz (-3dB).
Eingang X-Verstärker über Kanal II, Ablenkkoeffizienten
wie Kanal II, X–Y- Phasendifferenz: <3° unter 120kHz.
Anzeige der Meßparameter und diverser
Funktionen auf dem Bildschirm.
Cursormessungen von ∆ U, ∆ t oder 1/∆t (Frequenz),
(Einzeln oder im Tracking-Betrieb).
Separate Einstellung der Readout-Helligkeit
Röhre: D14-375GH, 8x10cm, Innenraster.
Beschleunigungsspannung: ca. 14kV
Strahldrehung: auf Frontseite einstellbar
Kalibrator:
Netzanschluß: 100-240V ±10%, 50/60Hz
Leistungsaufnahme: ca. 42 Watt bei 50Hz
Zul. Umgebungstemperatur: 0°C...+40°C
Schutzart: Schutzklasse I (IEC1010-1 / VDE 0411)
Gewicht: ca. 5,6kg. Farbe: techno-braun
Gehäusemaße: B 285, H 125, T 380 mm
Das Prinzip dieser Gleich-/Wechselstrom-Meßzange basiert auf
einem Halleffekt-Sensor. Über einen weiten Frequenzbereich
sind Ströme von 1mA bis 30A Spitzenwert messbar. Auch bei
komplexen Kurvenformen wird eine hohe Meßgenauigkeit erreicht. Die Spannung am Ausgang ist proportional zum gemessenen Strom und ideal zur Darstellung auf einem Oszilloskop geeignet. Die Sicherheitsnormen nach IEC 1010 werden eingehalten.
Technische Daten:
Strombereich:20A DC / 30A AC
Genauigkeit:±1% ±2mA
Spg.-Festigkeit:
Ausgabebereich: 100mV/A
EN 61000-4-4: 1995 / IEC (CEI) 1000-4-4: 1995 / VDE 0847 T4-4:
Prüfschärfe / Level / Niveau = 3
EN 50081-1: 1992 / EN 55011: 1991 / CISPR11: 1991 / VDE0875 T11: 1992
Gruppe / group / groupe = 1, Klasse / Class / Classe = B
Datum /Date /DateUnterschrift / Signature /Signatur
12.03.1997
Dr. J. Herzog
Technical Manager/Directeur Technique
®
Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Meßgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die
gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von
HAMEG die härteren Prüfbedingungen angewendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und
Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der Störfestigkeit finden die für den Industriebereich
geltenden Grenzwerte Anwendung.
Die am Meßgerät notwendigerweise angeschlossenen Meß- und Datenleitungen beeinflußen die Einhaltung der vorgegebenen
Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Meßbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Meßgeräten bzw . ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt,
dürfen Datenleitungen zwischen Meßgerät und Computer eine Länge von 3 Metern aufweisen. Ist an einem Geräteinterface der
Anschluß mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein.
Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel sind die von
HAMEG beziehbaren doppelt geschirmten Kabel HZ72S bzw. HZ72L geeignet.
2. Signalleitungen
Meßleitungen zur Signalübertragung zwischen Meßstelle und Meßgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden.
Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen eine Länge von 3 Metern nicht erreichen.
Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel -RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte
Masseverbindung muß Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U,
RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Meßgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Meßaufbaues über
die angeschlossenen Meßkabel zu Einspeisung unerwünschter Signalteile in das Meßgerät kommen. Dies führt bei HAMEG
Meßgeräten nicht zu einer Zerstörung oder Außerbetriebsetzung des Meßgerätes.
Geringfügige Abweichungen des Meßwertes über die vorgegebenen Spezifikationen hinaus können durch die äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
Dezember 1995HAMEG GmbH
Allgemeines
Sofort nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist
sofort der Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann
nicht in Betrieb gesetzt werden.
Symbole
Bedienungsanleitung beachten
Hochspannung
Erde
Aufstellung des Gerätes
Für die optimale Betrachtung des Bildschirmes kann das
Gerät in drei verschiedenen Positionen aufgestellt werden (siehe Bilder C, D, E). Wird das Gerät nach dem
Tragen senkrecht aufgesetzt, bleibt der Griff automatisch in der Tragestellung stehen, siehe Abb. A.
Will man das Gerät waagerecht auf eine Fläche stellen,
wird der Griff einfach auf die obere Seite des Oszilloskops
gelegt (Abb. C). Wird eine Lage entsprechend Abb. D
gewünscht (10° Neigung), ist der Griff, ausgehend von
der Tragestellung A, in Richtung Unterkante zu schwenken, bis er automatisch einrastet. Wird für die Betrachtung eine noch höhere Lage des Bildschirmes erforderlich, zieht man den Griff wieder aus der Raststellung und
drückt ihn weiter nach hinten, bis er abermals einrastet
(Abb. E mit 20° Neigung). Der Griff läßt sich auch in eine
Position für waagerechtes Tragen bringen. Hierfür muß
man diesen in Richtung Oberseite schwenken und, wie
aus Abb. B ersichtlich, ungefähr in der Mitte schräg nach
oben ziehend einrasten. Dabei muß das Gerät gleichzeitig angehoben werden, da sonst der Griff sofort wieder
ausrastet.
in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN
61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen
Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen,
muß der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die
in dieser Bedienungsanleitung, im Testplan und in der Serviceanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und alle Meßanschlüsse
sind mit dem Netzschutzleiter verbunden.
Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse I. Die
berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200V Gleichspannung geprüft. Durch Verbindung mit anderen Netzanschlußgeräten können u.U. netzfrequente Brummspannungen im Meßkreis
auftreten. Dies ist bei Benutzung eines Schutz-Trenntransformators
der Schutzklasse II leicht zu vermeiden. Das Oszilloskop darf aus
Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der Netzstecker muß eingeführt
sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden. Die Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig.
Die meisten Elektronenröhren generieren g-Strahlen. Bei diesem
Gerät bleibt die Ionendosisleistung weit unter dem gesetzlich
zulässigen Wert von 36 pA/kg.
Wenn anzunehmen ist, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr
möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen
unabsichtlichen Betrieb zu sichern. Diese Annahme ist berechtigt,
• wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat,
• wenn das Gerät lose Teile enthält,
• wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
• nach längerer Lagerung unter ungünstigen
Verhältnissen (z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
• nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post, Bahn
oder Spedition entsprach).
Bestimmungsgemäßer Betrieb
Das Oszilloskop ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereich sowie
Kleinbetriebe.
Aus Sicherheitsgründen darf das Oszilloskop nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Die Auftrennung
der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig. Der Netzstecker muß
eingeführt sein, bevor Signalstromkreise angeschlossen werden.
Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheits–
bestimmungen für elektrische Meß-, Steuer-, Regelund Laborgeräte, gebaut und geprüft und hat das Werk
6
Der zulässige Umgebungstemperaturbereich während des Betriebs reicht von 0°C... +40°C. Während der Lagerung oder des
Transports darf die Temperatur zwischen -40°C und +70°C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser gebildet, muß das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert
werden, bevor es in Betrieb genommen wird.
Das Oszilloskop ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen
bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei aggressiver
chemischer Einwirkung betrieben werden.
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation
(Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellbügel) zu bevorzugen.
Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt werden!
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer An-
wärmzeit von min. 20 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur zwischen 15°C und 30°C. Werte ohne T oleranzangabe sind Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
Änderungen vorbehalten
Garantie
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion
einen Qualitätstest mit 10-stündigem ,,burn-in“. Im intermittierenden Betrieb wird dabei fast jeder Frühausfall erkannt.
Dem folgt ein 100% Test jedes Gerätes, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft
werden.
verfügt. Im Fehlerfall kann ein sich periodisch wiederholendes tickendes Geräusch hörbar sein.
Netzspannung
Das Gerät arbeitet mit Netzwechselspannungen von 100V bis
240V. Eine Netzspannungsumschaltung ist daher nicht vorgesehen.
Dennoch ist es möglich, daß ein Bauteil erst nach längerer
Betriebsdauer ausfällt. Daher wird auf alle Geräte eine
Funktionsgarantie von 2 Jahren gewährt. Voraussetzung
ist, daß im Gerät keine Veränderungen vorgenommen wurden. Für Versendungen per Post, Bahn oder Spedition wird
empfohlen, die Originalverpackung zu verwenden. Transportoder sonstige Schäden, verursacht durch grobe Fahrlässigkeit, werden von der Garantie nicht erfaßt.Bei einer Beanstandung sollte man am Gehäuse des Gerätes eine stichwortartige Fehler–beschreibung anbringen. Wenn dabei gleich der
Name und die Telefon-Nr. (Vorwahl und Ruf- bzw. DurchwahlNr. oder Abteilungsbezeichnung) für evtl. Rückfragen angegeben wird, dient dies einer beschleunigten Abwicklung.
Wartung
Verschiedene wichtige Eigenschaften des Oszilloskops sollten in gewissen Zeitabständen sorgfältig überprüft werden.
Nur so besteht eine weitgehende Sicherheit, daß alle Signale
mit der den technischen Daten zugrundeliegenden Exaktheit
dargestellt werden. Die im Testplan dieses Manuals beschriebenen Prüfmethoden sind ohne großen Aufwand an Meßgeräten durchführbar. Sehr empfehlenswert ist jedoch ein
SCOPE-TESTER HZ60, der trotz seines niedrigen Preises
Aufgaben dieser Art hervorragend erfüllt.
Die Außenseite des Oszilloskops sollte regelmäßig mit einem
Staubpinsel gereinigt werden. Hartnäckiger Schmutz an Gehäuse und Griff, den Kunststoff- und Aluminiumteilen läßt
sich mit einem angefeuchteten Tuch (Wasser +1% Entspannungsmittel) entfernen. Bei fettigem Schmutz kann Brennspiritus oder Waschbenzin (Petroleumäther) benutzt werden.
Die Sichtscheibe darf nur mit Wasser oder Waschbenzin (aber
nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gereinigt werden, sie
ist dann noch mit einem trockenen, sauberen, fuselfreien
Tuch nachzureiben. Nach der Reinigung sollte sie mit einer
handelsüblichen antistatischen Lösung, geeignet für Kunststoffe, behandelt werden. Keinesfalls darf die Reinigungsflüssigkeit in das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer
Reinigungsmittel kann die Kunststoff- und Lackoberflächen
angreifen.
Schutzschaltung
Die Netzeingangssicherungen sind von außen zugänglich.
Netzstecker-Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit. Der Sicherungshalter befindet sich über der 3poligen
Netzstecker-Buchse.
Ein Auswechseln der Sicherungen darf und kann (bei unbeschädigtem Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor das
Netzkabel aus der Buchse entfernt wurde. Mit einem geeigneten Schraubenzieher (Klingenbreite ca. 2mm) werden die
an der linken und rechten Seite des Sicherungshalters befindlichen Kunststoffarretierungen nach Innen gedrückt. Der
Ansatzpunkt ist am Gehäuse mit zwei schrägen Führungen
markiert. Beim Entriegeln wird der Sicherungshalter durch
Druckfedern nach außen gedrückt und kann entnommen
werden. Jede Sicherung kann dann entnommen und ebenso
ersetzt werden.
Es ist darauf zu achten, daß die zur Seite herausstehenden
Kontaktfedern nicht verbogen werden. Das Einsetzen des
Sicherungshalters ist nur möglich, wenn der Führungssteg
zur Buchse zeigt. Der Sicherungshalter wird gegen den
Federdruck eingeschoben, bis beide Kunstoffarretierungen
einrasten. Die Verwendung ,,geflickter“ Sicherungen oder
das Kurzschließen des Sicherungshalters ist unzulässig. Dadurch entstehende Schäden fallen nicht unter die Garantieleistungen.
Sicherungstype:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C;
IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3).
Abschaltung: träge (T) 0,8A.
ACHTUNG!
Im Inneren des Gerätes befindet sich im Bereich des
Schaltnetzteiles eine Sicherung:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C;
IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3).
Abschaltung: flink (F) 0,8A.
Dieses Gerät ist mit einem Schaltnetzteil ausgerüstet, welches über Überstrom und -spannungs-Schutzschaltungen
Änderungen vorbehalten
Diese Sicherung darf nicht vom Anwender ersetzt
werden!
7
Art der Signalspannung
Die folgende Beschreibung des HM1507 bezieht sich auf den
Analog-Oszilloskop-Betrieb. Siehe auch „Speicherbetrieb“.
Das Oszilloskop HM1507 erfaßt im analogen Echtzeit-Betrieb
praktisch alle sich periodisch wiederholenden Signalarten
(Wechselspannungen) mit Frequenzen bis mindestens
150MHz (-3dB) und Gleichspannungen.
Der Vertikalverstärker ist so ausgelegt, daß die Übertragungsgüte nicht durch eigenes Überschwingen beeinflußt wird.
Die Darstellung einfacher elektrischer Vorgänge, wie
sinusförmige HF- und NF-Signale oder netzfrequente Brummspannungen, ist in jeder Hinsicht problemlos. Beim Messen
ist ein ab ca. 70MHz zunehmender Meßfehler zu berücksichtigen, der durch Verstärkungsabfall bedingt ist. Bei ca. 110MHz
beträgt der Abfall etwa 10%, der tatsächliche Spannungswert
ist dann ca. 11% größer als der angezeigte Wert. Wegen der
differierenden Bandbreiten der Vertikalverstärker (-3dB zwi-schen 150MHz und 170MHz) ist der Meßfehler nicht so
exakt definierbar.
Bei sinusförmigen Vorgängen liegt die -6dB Grenze
für den HM1507 sogar bei 220MHz. Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch.
Bei der Aufzeichnung rechteck- oder impulsartiger Signalspannungen ist zu beachten, daß auch deren Oberwellenan-teile übertragen werden müssen. Die Folgefrequenz des
Signals muß deshalb wesentlich kleiner sein als die obere
Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers. Bei der Auswertung
solcher Signale ist dieser Sachverhalt zu berücksichtigen.
Die mit der AC/DC -Taste gewählte Eingangskopplung wird
mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt. Das = -Symbol
zeigt DC-Kopplung an, während AC-Kopplung mit dem
Symbol angezeigt wird (siehe „Bedienelemente und Read-out“).
~
Größe der Signalspannung
In der allgemeinen Elektrotechnik bezieht man sich bei
Wechselspannungsangaben in der Regel auf den Effektivwert. Für Signalgrößen und Spannungsbezeichnungen in der
Oszilloskopie wird jedoch der Vss-Wert (Volt-Spitze-Spitze)
verwendet. Letzterer entspricht den wirklichen Potentialverhältnissen zwischen dem positivsten und negativsten
Punkt einer Spannung.
Will man eine auf dem Oszilloskopschirm aufgezeichnete
sinusförmige Größe auf ihren Effektivwert umrechnen, muß
der sich in Vss ergebende Wert durch 2 x √2 = 2,83 dividiert
werden. Umgekehrt ist zu beachten, daß in Veff angegebene
sinusförmige Spannungen den 2,83fachen Potentialunterschied in Vss haben. Die Beziehungen der verschiedenen
Spannungsgrößen sind aus der nachfolgenden Abbildung
ersichtlich.
.
... .... .... .... .... .... .... .... .... ....
.
... .... .... .... .... .... .... .... .... ....
-
Schwieriger ist das Oszilloskopieren von Signalgemischen,
besonders dann, wenn darin keine mit der Folgefrequenz
ständig wiederkehrenden höheren Pegelwerte enthalten sind,
auf die getriggert werden kann. Dies ist z.B. bei Burst-Signalen
der Fall. Um auch dann ein gut getriggertes Bild zu erhalten, ist
u.U. eine Veränderung der HOLD OFF- Zeit erforderlich.
Fernseh-Video-Signale (FBAS-Signale) sind mit Hilfe des
aktiven TV-Sync-Separators leicht triggerbar.
Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch. Beispielsweise
wird bei ca. 100MHz und der kürzesten einstellbaren Ablenkzeit (5ns/cm) alle 2 cm ein Kurvenzug geschrieben.
Für den wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleichspannungsverstärker hat jeder Vertikalverstärker-Eingang eine
AC/DC-Taste (DC = direct current; AC = alternating current).
Mit Gleichstromkopplung DC sollte nur bei vorgeschaltetem
Tastteiler oder bei sehr niedrigen Frequenzen gearbeitet
werden bzw. wenn die Erfassung des Gleichspannungsanteils der Signalspannung unbedingt erforderlich ist.
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse können
bei AC-Kopplung (Wechselstrom) des Vertikalverstärkers störende Dachschrägen auftreten (AC-Grenzfrequenz ca. 1,6Hzfür 3dB). In diesem Falle ist, wenn die Signalspannung nicht
mit einem hohen Gleichspannungspegel überlagert ist, die
DC-Kopplung vorzuziehen. Andernfalls muß vor den Eingang
des auf DC-Kopplung geschalteten Meßverstärkers ein entsprechend großer Kondensator geschaltet werden. Dieser
muß eine genügend große Spannungsfestigkeit besitzen.
DC-Kopplung ist auch für die Darstellung von Logik- und
Impulssignalen zu empfehlen, besonders dann, wenn sich
dabei das Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird sich
das Bild bei jeder Änderung auf- oder abwärts bewegen.
Reine Gleichspannungen können nur mit DC-Kopplung gemessen werden.
Spannungswerte an einer Sinuskurve
= Effektivwert; Vs = einfacher Spitzenwert;
V
eff
= Spitze-Spitze-Wert;
V
ss
= Momentanwert (zeitabhängig)
V
mom
Die minimal erforderliche Signalspannung am Y-Eingang für
ein 1 cm hohes Bild beträgt 1mVss (±5%), wenn mit dem
READOUT (Schirmbild) der Ablenkkoeffizient 1mV angezeigt
wird und die Feineinstellung kalibriert ist. Es können jedoch
auch noch kleinere Signale aufgezeichnet werden. Die möglichen Ablenkkoeffizienten sind in mVss/cm oder Vss/cm
angegeben.
Die Größe der angelegten Spannung ermittelt man durch Multiplikation des eingestellten Ablenkkoeffizienten mit der abgelesenen vertikalen Bildhöhe in
Wird mit Tastteiler 10:1 gearbeitet, ist nochmals mit 10
cm.
zu multipilizieren.
Für Amplitudenmessungen muß sich die Feineinstellung
in ihrer kalibrierten Stellung befinden.
die Ablenkempfindlichkeit mindestens bis zum Faktor 2,5:1
verringert werden (siehe „Bedienelemente und Readout“).
So kann jeder Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung
des Teilerschalters eingestellt werden. Ohne Tastteiler sind
damit Signale bis 400Vss darstellbar (Ablenkkoeffizient auf
20V/cm, Feineinstellung 2,5:1).
Mit den Bezeichnungen
H= Höhe in cm des Schirmbildes,
U= Spannung in Vss des Signals am Y-Eingang,
A= Ablenkkoeffizient in V/cm (VOLTS / DIV.-Anzeige)
läßt sich aus gegebenen zwei Werten die dritte Größe errechnen:
=
⋅
=
Unkalibriert kann
=
8
Änderungen vorbehalten
Alle drei Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie müssen
innerhalb folgender Grenzen liegen (Triggerschwelle, Ablesegenauigkeit):
Hzwischen 0,5cm und 8cm, möglichst 3,2cm und 8cm,
Uzwischen 1mVss und 160Vss,
Azwischen 1mV/cm und 20V/cm in 1-2-5 Teilung.
Beispiel:
Eingest. Ablenkkoeffizient A = 50mV/cm (0,05V/cm),
abgelesene Bildhöhe H = 4,6cm,
gesuchte Spannung U = 0,05x4,6 = 0,23Vss
Soll jedoch z.B. nur die Restwelligkeit einer Hochspannung
oszilloskopiert werden, genügt auch der 10:1-Tastteiler. Diesem ist dann noch ein entsprechend hochspannungsfester
Kondensator (etwa 22-68 nF) vorzuschalten.
Mit der auf GD geschalteten Eingangskopplung und dem Y-POS.-Einsteller kann vor der Messung eine horizontale Rasterlinie als Referenzlinie für Massepotential eingestellt wer-
den. Sie kann beliebig zur horizontalen Mittellinie eingestellt
werden, je nachdem, ob positive und/oder negative Abweichungen vom Massepotential zahlenmäßig erfaßt werden
sollen.
Eingangsspannung U = 5V
,
ss
eingestellter Ablenkkoeffizient A = 1V/cm,
gesuchte Bildhöhe H = 5:1 = 5cm
Signalspannung U = 230V
x 2x√2 = 651V
eff
ss
(Spannung >160Vss, mit Tastteiler 10:1 U = 65,1Vss),
gewünschte Bildhöhe H = mind. 3,2cm, max. 8cm,
maximaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:3,2 = 20,3V/cm,
minimaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:8 = 8,1V/cm,
einzustellender Ablenkkoeffizient A = 10V/cm
Die vorherigen Beispiele beziehen sich auf die Ablesung
mittels des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesentlich einfacher mit den auf
∆∆
∆V -Messung geschalteten
∆∆
Cursoren ermittelt werden (siehe „Bedienelemente und
Readout“).
Die Spannung am Y-Eingang darf 400V (unabhängig
von der Polarität) nicht überschreiten.
Ist das zu messende Signal eine Wechselspannung, die einer
Gleichspannung überlagert ist (Mischspannung), beträgt der
höchstzulässige Gesamtwert beider Spannungen (Gleichspannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung)
ebenfalls + bzw. -400V (siehe Abbildung). Wechselspannungen, deren Mittelwert Null ist, dürfen maximal 800V
betra-
ss
gen.
Beim Messen mit T astteilern sind deren höhere Grenzwerte nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskopplung am Oszilloskop vorliegt.
Liegt eine Gleichspannung am Eingang an und ist die Eingangskopplung auf AC geschaltet, gilt der niedrigere Grenzwert des Oszilloskopeingangs (400V). Der aus dem Widerstand im Tastkopf und dem 1MΩ Eingangswiderstand des
Oszilloskops bestehende Spannungsteiler ist, durch den bei
AC-Kopplung dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskondensator, für Gleichspannungen unwirksam. Gleichzeitig
wird dann der Kondensator mit der ungeteilten Gleichspannung
belastet. Bei Mischspannungen ist zu berücksichtigen, daß
bei AC-Kopplung deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht
geteilt wird, während der Wechselspannungsanteil einer
frequenzabhängigen Teilung unterliegt, die durch den
kapazitiven Widerstand des Koppelkondensators bedingt ist.
Bei Frequenzen ≥40Hz kann vom Teilungsverhältnis des
Tastteilers ausgegangen werden.
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen,
können mit HAMEG 10:1 Tastteilern Gleichspannungen bis
600V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis
1200Vss gemessen werden. Mit Spezialtastteilern 100:1
(z.B. HZ53) lassen sich Gleichspannungen bis 1200V bzw.
Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 2400Vss messen. Allerdings verringert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen (siehe technische Daten HZ53). Mit einem normalen
Tastteiler 10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, daß der
den Teiler-Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durchschlägt, wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt
werden kann.
Gesamtwert der Eingangsspannung
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um
0 Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung
überlagert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur
Gleichspannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC
Spitze).
Zeitwerte der Signalspannung
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich
wiederkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden
genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folgefrequenz. Abhängig von der Zeitbasis-Einstellung (TIME/DIV.) können eine oder mehrere Signalperioden oder auch
nur ein Teil einer Periode dargestellt werden. Die Zeitkoeffizienten werden mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt und in ms/cm, µs/cm und ns/cm angegeben.
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf die Ablesung
mittels des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesentlich einfacher mit den auf ∆t- bzw. 1/∆t- (Frequenz)
Messung geschalteten Cursoren ermittelt werden (siehe
„Bedienelemente und Readout“).
Die Dauer einer Signalperiode, bzw. eines Teils davon, ermittelt man durch Multiplikation des betreffenden Zeitabschnitts (Horizontalabstand in cm) mit
dem eingestellten Zeitkoeffizienten. Dabei muß die
Zeit-Feineinstellung kalibriert sein. Unkalibriert kann
die Zeitablenkgeschwindigkeit mindestens um den
Faktor 2,5:1 verringert werden. So kann jeder
Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung der ZeitAblenkkoeffizienten eingestellt werden.
Mit den Bezeichnungen
L = Länge in cm einer Periode (Welle) auf dem Schirmbild,
T = Zeit in s für eine Periode,
F = Folgefrequenz in Hz,
Z = Zeitkoeffizient in s/cm (TIME / DIV.-Anzeige)
und der Beziehung F = 1/T lassen sich folgende Gleichungen
aufstellen:
Änderungen vorbehalten
9
=⋅
=√
−−
=
=
... .... .... .... .... .... .... .... .... ....
=
⋅
=
⋅
=
⋅
Alle vier Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie sollten
innerhalb folgender Grenzen liegen:
L zwischen 0,2 und 10cm, möglichst 4 bis 10cm,
T zwischen 5ns und 5s,
F zwischen 0,5Hz und 100MHz,
Z zwischen 50ns/cm und 500ms/cm in 1-2-5 Teilung
(ohne X-Dehnung x10), und
Z zwischen 5ns/cm und 50ms/cm in 1-2-5 Teilung
(bei X-Dehnung x10).
Beispiele:
Länge eines Wellenzugs (einer Periode) L = 7cm,
eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,1µs/cm,
-6
gesuchte Periodenzeit T = 7x0,1x10
gesuchte Folgefrequenz F = 1:(0,7x10
= 0,7µs
-6
) = 1,428MHz.
Zeit einer Signalperiode T = 1s,
eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,2s/cm,
gesuchte LängeL = 1:0,2 = 5cm.
Länge eines Brummspannung-Wellenzugs L = 1cm,
eingestellter Zeitkoeffizient Z = 10ms/cm,
-3
gesuchte BrummfrequenzF = 1:(1x10x10
) = 100Hz.
TV-Zeilenfrequenz F = 15 625Hz,
eingestellter ZeitkoeffizientZ = 10µs/cm,
-5
gesuchte Länge L = 1:(15 625x10
) = 6,4cm.
.... .... .... .... .... .... .... .... .... ....
Bei einem eingestellten Zeitkoeffizienten von 5ns/cm ergäbe
das Bildbeispiel eine gemessene Gesamtanstiegszeit von
= 1,6cm x 5ns/cm = 8ns
t
ges
Bei sehr kurzen Zeiten ist die Anstiegszeit des OszilloskopVertikalverstärkers und des evtl. benutzten Tastteilers geometrisch vom gemessenen Zeitwert abzuziehen. Die Anstiegszeit des Signals ist dann
Dabei ist tges die gemessene Gesamtanstiegszeit, tosz die
vom Oszilloskop (beim HM1507 ca. 2,3ns) und tt die des
Tastteilers, z.B. = 2ns. Ist tges größer als 34ns, kann die
Anstiegszeit des Vertikalverstärkers vernachlässigt werden
(Fehler <1%).
Obiges Bildbeispiel ergibt damit eine Signal-Anstiegszeit von
2
t = √ 8
- 2,32 - 22 = 7,4
Länge einer Sinuswelle L = min. 4cm, max. 10cm,
Frequenz F = 1kHz,
3
max. Zeitkoeffizient Z = 1:(4x10
min. Zeitkoeffizient Z = 1:(10x10
) = 0,25ms/cm,
3
) = 0,1ms/cm,
einzustellender ZeitkoeffizientZ = 0,2ms/cm,
3
dargestellte LängeL = 1:(10
x 0,2x10-3) = 5cm.
Länge eines HF-Wellenzugs L = 1cm,
eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,5µs/cm,
gedrückte Dehnungstaste X-MAG. (x 10) : Z = 50ns/cm,
-9
gesuchte Signalfreq.F = 1:(1x50x10
) = 20MHz,
gesuchte Periodenzeit T = 1:(20x106) = 50ns.
Ist der zu messende Zeitabschnitt im Verhältnis zur
vollen Signalperiode relativ klein, sollte man mit gedehntem Zeitmaßstab (X-MAG. x10) arbeiten.
Durch Drehen des X-POS.-Knopfes kann der interessierende
Zeitabschnitt in die Mitte des Bildschirms geschoben werden.
Das Systemverhalten einer Impulsspannung wird durch deren Anstiegszeit bestimmt. Impuls-Anstiegs-/Abfallzeiten
werden zwischen dem 10%- und 90%-Wert ihrer vollen
Amplitude gemessen.
Messung:
• Die Flanke des betr. Impulses wird exakt auf 5cm Schreibhöhe eingestellt (durch Y-Teiler und dessen Feineinstellung.)
• Die Flanke wird symmetrisch zur X- und Y-Mittellinie
positioniert (mit X- und Y-Pos. Einsteller).
• Die Schnittpunkte der Signalflanke mit den 10%- bzw.
90%-Linien jeweils auf die horizontale Mittellinie loten und
deren zeitlichen Abstand auswerten (T=LxZ,).
• Die optimale vertikale Bildlage und der Meßbereich für die
Anstiegszeit sind in der folgenden Abbildung dargestellt.
Die Messung der Anstiegs- oder Abfallzeit ist natürlich nicht
auf die oben im Bild gezeigte Bild-Einstellung begrenzt. Sie ist
so nur besonders einfach. Prinzipiell kann in jeder Bildlage und
bei beliebiger Signalamplitude gemessen werden. Wichtig ist
nur, daß die interessierende Signalflanke in voller Länge, bei
nicht zu großer Steilheit, sichtbar ist und daß der Horizontalabstand bei 10% und 90% der Amplitude gemessen wird.
Zeigt die Flanke Vor- oder Überschwingen, darf man die 100%
nicht auf die Spitzenwerte beziehen, sondern auf die mittleren Dachhöhen. Ebenso werden Einbrüche oder Spitzen
(glitches) neben der Flanke nicht berücksichtigt. Bei sehr
starken Einschwingverzerrungen verliert die Anstiegs- oder
Abfallzeitmessung allerdings ihren Sinn. Für Verstärker mit
annähernd konstanter Gruppenlaufzeit (also gutem Impulsverhalten) gilt folgende Zahlenwert-Gleichung zwischen Anstiegszeit ta (in ns) und Bandbreite B (in MHz):
Anlegen der Signalspannung
Ein kurzes Drücken der AUTOSET-Taste genügt, um automatisch eine sinnvolle, signalbezogene Geräteeinstellung zu
erhalten (siehe „AUTOSET“). Die folgenden Erläuterungen
beziehen sich auf spezielle Anwendungen, die eine manuelle
Bedienung erfordern. Die Funktion der Bedienelemente wird
im Abschnitt „Bedienelemente und Readout“ beschrieben.
Vorsicht beim Anlegen unbekannter Signale an den
Vertikaleingang!
Es wird empfohlen, möglichst immer mit Tastteiler zu messen! Ohne vorgeschalteten Tastteiler sollte als Signalkopplung
zunächst immer AC und als Ablenkkoeffizient 20V/cm eingestellt sein. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signal-
10
Änderungen vorbehalten
spannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, daß die
Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker
total übersteuert. Dann ist der Ablenkkoeffizient zu erhöhen
(niedrigere Empfindlichkeit), bis die vertikale Auslenkung nur
noch 3-8cm hoch ist. Bei kalibrierter Amplitudenmessung und
mehr als 160V
großer Signalamplitude ist unbedingt ein
ss
Tastteiler vorzuschalten. Ist die Periodendauer des Meßsignals
wesentlich länger als der eingestellte Zeit-Ablenkkoeffizient,
verdunkelt sich der Strahl. Dann sollte der Zeit-Ablenkkoeffizient vergrößert werden.
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Eingang des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Meßkabel,
wie z.B. HZ32 und HZ34 direkt, oder über einen Tastteiler 10:1
geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Meßkabel an
hochohmigen Meßobjekten ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn mit relativ niedrigen, sinusförmigen Frequenzen
(bis etwa 50kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen
muß die Meß-Spannungsquelle niederohmig, d.h. an den
Kabel-Wellenwiderstand (in der Regel 50Ω) angepaßt sein.
Besonders bei der Übertragung von Rechteck- und Impulssignalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops
mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand
abzuschließen. Bei Benutzung eines 50Ω-Kabels, wie z.B.
HZ34, ist hierfür von HAMEG der 50Ω-Durchgangsabschluß
HZ22 erhältlich. Vor allem bei der Übertragung von Rechtecksignalen mit kurzer Anstiegszeit werden ohne Abschluß an den
Flanken und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch höherfrequente (>100kHz) Sinussignale dürfen generell nur impedanzrichtig abgeschlossen gemessen werden.
Im allgemeinen halten Verstärker, Generatoren oder ihre Abschwächer die Nenn-Ausgangsspannung nur dann frequenzunabhängig ein, wenn ihre Anschlußkabel mit dem vorgeschriebenen Widerstand abgeschlossen wurden.
Dabei ist zu beachten, daß man den Abschlußwiderstand
HZ22 nur mit max. 2Watt belasten darf. Diese Leistung wird
mit 10Veff oder - bei Sinussignal - mit 28,3V
erreicht.
ss
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein
Abschluß erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlußkabel
direkt an den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepaßt. Mit Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur geringfügig belastet (ca. 10MΩ II 12pF bzw.
100MΩ II 5pF bei HZ53). Deshalb sollte, wenn der durch den
Tastteiler auftretende Spannungsverlust durch eine höhere
Empfindlichkeitseinstellung wieder ausgeglichen werden kann,
nie ohne diesen gearbeitet werden. Außerdem stellt die
Längsimpedanz des Teilers auch einen gewissen Schutz für
den Eingang des Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten Fertigung sind alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher
muß ein genauer Abgleich am Oszilloskop vorgenommen
werden (siehe ,,Tastkopf-Abgleich“).
Wenn ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet wird,
muß bei Gleichspannungen über 400V immer DC-Eingangskopplung benutzt werden.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht
mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge
zeigen, Gleichspannungen werden unterdrückt - belasten
aber den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator. Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400V (DC
+ Spitze AC). Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-
Eingangskopplung bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine
zulässige Spannungsfestigkeit von max. 1200V (DC + Spitze
AC) hat.
Zur Unterdrückung störender Gleichspannung darf aber ein
Kondensator entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur
Brummspannungsmessung).
Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangswechsel-spannung oberhalb von 20kHz frequenzabhängig begrenzt.
Deshalb muß die ,,Derating Curve“ des betreffenden Tastteilertyps beachtet werden.
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist die
Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst
immer nahe dem Meßpunkt liegen. Andernfalls können evtl.
vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile
das Meßergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind
auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und
dick wie möglich sein.
Beim Anschluß des Tastteiler-Kopfes an eine BNCBuchse sollte ein BNC-Adapter benutzt werden. Damit werden Masse- und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im
Meßkreis (speziell bei einem kleinen Y-Ablenkkoeffizienten)
wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht,
weil dadurch Ausgleichströme in den Abschirmungen der
Meßkabel fließen können (Spannungsabfall zwischen den
Schutzleiterverbindungen, verursacht von angeschlossenen
fremden Netzgeräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutzkondensatoren).
Bedienelemente und Readout
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, daß die
Betriebsart „KOMPONENTEN TEST“ abgeschaltet ist.
Bei eingeschaltetem Oszilloskop werden alle wichtigen
Meßparameter-Einstellungen im Schirmbild angezeigt (Readout).
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder
weniger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In
allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt
werden muß (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir
dringend dazu, die Tastköpfe HZ51 (10:1), HZ52 (10:1 HF)
und HZ54 (1:1 und 10:1) zu benutzen. Das erspart u.U. die
Anschaffung eines Oszilloskops mit größerer Bandbreite. Die
genannten Tastköpfe haben zusätzlich zur niederfrequenten
Kompensationseinstellung einen HF-Abgleich. Damit ist mit
Hilfe eines auf 1MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60-2,
eine Gruppenlaufzeitkorrektur an der oberen Grenzfrequenz
des Oszilloskops möglich. Tatsächlich werden mit diesen
Tastkopf-Typen Bandbreite und Anstiegszeit des Oszilloskops
kaum merklich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signalform u.U. sogar noch verbessert. Auf diese Weise könnten
spezifische Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nachträglich korrigiert werden.
Änderungen vorbehalten
Die auf der großen Frontplatte befindlichen Leuchtdiodenanzeigen erleichtern die Bedienung und geben zusätzliche
Informationen. Endstellungen von Drehbereichen werden
durch ein akustisches Signal signalisiert.
Bis auf die Netztaste (POWER), die Kalibratorfrequenz-Taste
(CAL. 1kHz/1MHz), den FOCUS-Einsteller und den Strahldrehungs-Einsteller (TR), werden alle anderen Bedienelemente
elektronisch abgefragt. Alle elektronisch erfassten Bedienfunktionen und ihre aktuellen Einstellungen können daher
gespeichert bzw. gesteuert werden. Einige Bedienelemente
sind nur im Digital-Betrieb wirksam oder haben dann eine
andere Wirkung. Erläuterungen dazu sind mit dem Hinweis
„Nur im Digital-Betrieb“ gekennzeichnet.
Die große Frontplatte ist, wie bei allen HAMEG-Oszilloskopen
üblich, in Felder aufgeteilt.
11
Oben rechts neben dem Bildschirm befinden sich, oberhalb
der horizontalen Linie, folgende Bedienelemente und
Leuchtdiodenanzeigen:
(1) POWER - Netz-Tastenschalter mit Symbolen für Ein- (I)
und Aus-Stellung (O).
des Oszilloskops ab. Die Umschaltung erfolgt mit einem
kurzen Tastendruck.
Mit einem langen Tastendruck kann das Readout ausoder eingeschaltet werden. Durch das Abschalten des
Readout lassen sich Interferenzstörungen, wie sie beim
gechoppten DUAL-Betrieb auftreten können, vermeiden.
Im Yt-Betrieb mit alternierender Zeitbasis wird mit jedem
kurzen Tastendruck auf die nächste INTENS-DrehknopfFunktion geschaltet. Vorausgesetzt, das Readout ist eingeschaltet, kann dann jede Funktion bestimmt werden (A
- RO - B - A). Bei abgeschaltetem Readout schaltet jeder
Tastendruck von A auf B bzw. B auf A.
Wird das Oszilloskop eingeschaltet, leuchten zunächst
alle LED-Anzeigen auf und es erfolgt ein automatischer
Test des Gerätes. Während dieser Zeit werden das
HAMEG- Logo und die Softwareversion auf dem Bildschirm sichtbar. Wenn alle Testroutinen erfolgreich beendet wurden, geht das Oszilloskop in den Normalbetrieb
über und das Logo ist nicht mehr sichtbar. Im Normalbetrieb werden dann die vor dem Ausschalten gespeicherten Einstellungen übernommen und eine der LED‘s
zeigt den Einschaltzustand an.
Es besteht die Möglichkeit, bestimmte Betriebsfunktionen
(SETUP) zu ändern bzw. automatische Abgleichprozeduren
(CALIBRATE) aufzurufen. Diesbezügliche Informationen
können dem Abschnitt „Menü“ entnommen werden.
(2) AUTO SET - Drucktaste bewirkt eine automatische,
signalbezogene Geräteeinstellung (siehe „AUTO SET).
Auch wenn KOMPONENTEN TEST oder XY-Betrieb vorliegt, schaltet AUTO SET in die zuletzt benutzte YtBetriebsart (CH I, CH II oder DUAL). Sofern vorher
alternierender Zeitbasis- (ALT) bzw. B-Zeitbasis-Betrieb
vorlag, wird automatisch auf die A-Zeitbasis geschaltet.
Siehe auch „AUTO SET“.
Nur im Digitalbetrieb.
Mit AUTO SET wird zusätzlich automatisch auf die Erfassungsart Refresh (RFR) geschaltet und die Pre- bzw.
Post-Triggerung abgeschaltet (PT0%).
(3) RM - Fernbedienung- (= remote control) LED leuchtet,
wenn das Gerät über die RS232-Schnittstelle auf
Fernbedienungs-Betrieb geschaltet wurde. Dann ist das
Oszilloskop mit den elektronisch abgefragten Bedienelementen nicht mehr bedienbar. Dieser Zustand kann
durch Drücken der AUTO SET-Taste aufgehoben werden, wenn diese Funktion nicht ebenfalls über die RS232Schnittstelle verriegelt wurde.
Nur im Digital-Betrieb.
Findet eine Signaldatenübertragung über die RS-232
Schnittstelle statt, leuchtet die RM -LED. In dieser Zeit ist
das Oszilloskop nicht bedienbar.
(4) INTENS - Drehknopf mit zugeordneter Leuchtdioden-
Anzeige und darunter befindlichem Drucktaster.
Mit dem INTENS-Drehknopf läßt sich die Strahl-Intensität
(Helligkeit) für die Signaldarstellung(en) und das Readout
einstellen. Linksdrehen verringert, Rechtsdrehen vergrößert die Helligkeit.
Wird nur die A-Zeitbasis betrieben, kann auch nur zwischen A und RO (Readout) gewählt werden, wenn das
Readout eingeschaltet ist. Ist das Readout abgeschaltet,
bewirkt ein kurzer Tastendruck keine Änderung; A leuchtet dann unverändert weiter.
Sinngemäß verhält es sich, wenn nur die B-Zeitbasis
dargestellt wird. Es kann dann zwischen B und RO
gewählt werden, wenn das Readout eingeschaltet ist.
Bei abgeschaltetem Readout ist ein kurzer Tastendruck
wirkungslos; B leuchtet unverändert weiter.
Im XY-Betrieb leuchtet A und es kann auf RO umgeschaltet werden, wenn das Readout eingeschaltet ist.
Bei Komponententest (CT) leuchtet nur A.
Die Strahlhelligkeit der jeweils gewählten Funktion wird
auch bei ausgeschaltetem Gerät gespeichert. Beim
Wiedereinschalten des Oszilloskops liegen somit die
letzten Einstellungen vor.
Mit Betätigen der AUTO SET-Taste wird die Strahlhelligkeit
auf einen mittleren Wert gesetzt, wenn sie zuvor unterhalb dieses Wertes eingestellt war.
(5) TR - Strahldrehung (= trace rotation). Einstellung mit
Schraubenzieher (siehe „Strahldrehung TR“).
(6) FOCUS - Strahlschärfeeinstellung durch Drehknopf; wirkt
gleichzeitig auf die Signaldarstellung und das Readout.
(7) STOR. MODE - Drucktasten mit zugeordneter LED-
Skala.
Mit einem langen Tastendruck auf die untere der beiden
Drucktasten (ON / OFF) wird zwischen Analog und Digital
(Speicher)-Betrieb umgeschaltet. Zusätzliche, den Digital-Betrieb betreffende Informationen, sind dem Abschnitt
„Speicherbetrieb“ zu entnehmen.
Leuchtet keine der den Drucktasten zugeordneten LED‘s,
liegt Analog-Betrieb vor. Ein langer Tastendruck auf ON /
OFF schaltet dann auf den Digital-Betrieb um, ändert aber
nicht die Kanal-Betriebsart (CH I, CH II, DUAL, ADD und
XY). Außer bei XY-Betrieb (nur RFR) stellt sich dann die
Digital-Betriebsart ein, die letztmalig benutzt wurde und
die entsprechende LED leuchtet. Der Begriff „DigitalBetriebsart“ beinhaltet die Signalerfassungsart (RFR -SGL - ROL - ENV - AVM), die Pre- bzw. Post-Triggerung
(PTR (9)) und den Status der Referenzanzeige (REF. (10)).
Dem INTENS-Drehknopf sind die Leuchtdioden „A“ für
A-Zeitbasis, „RO“ für Readout und „B“ für B-Zeitbasis
sowie der „READ OUT“ Drucktaster zugeordnet. Welcher Funktion der INTENS-Drehknopf zugeordnet werden kann, hängt von den Zeitbasis-Betriebsbedingungen
12
Achtung!
Die Einstellbereiche der Zeit-Koeffizienten (Zeitbasis) sind abhängig von der Betriebart. Die folgenden Angaben beziehen sich auf eine Darstellung ohne X-Dehnung x10. Im alternierenden-
Änderungen vorbehalten
oder B-Zeitbasisbetrieb wird automatisch verhindert, daß der B-Zeitkoeffizient größer als der
A-Zeitkoeffizient ist.
Analogbetrieb:
A-Zeitbasis von 500ms/cm bis 500ns/cm.
B-Zeitbasis von 20ms/cm bis 50ns/cm.
Die Signalerfassung wird durch Triggern der Digitalzeitbasis ausgelöst. Dann werden die vorher erfaßten und
angezeigten Signaldaten überschrieben. Sie werden so
lange angezeigt, bis die Digital-Zeitbasis erneut getriggert
wird. Demgegenüber würde der Bildschirm im AnalogBetrieb dunkel bleiben, wenn keine Triggerung der Zeitbasis erfolgt.
Digitalbetrieb:
Nur A-Zeitbasis von 100s/cm bis 500ns/cm.
A- und B-Zeitbasisbetrieb (alternierend)
von 20ms/cm bis 500ns/cm.
Nur B-Zeitbasis von 20ms/cm bis 500ns/cm.
Daraus resultiert beim Umschalten von Analog- auf Speicher-Betrieb bzw. umgekehrt folgendes Verhalten:
1. Ist der Zeitkoeffizient im Analogbetrieb auf Werte von
200ns/cm bis 50ns/cm eingestellt und wird auf DigitalBetrieb geschaltet, stellt sich automatisch der niedrigste Zeitkoeffizient dieser Betriebsart ein; er beträgt
500ns/cm. Wird anschließend wieder auf Analogbetrieb
geschaltet, ohne daß im Digitalbetrieb eine Änderung
des Zeitkoeffizienten vorgenommen wurde, ist die
letzte Analog-Zeitkoeffizienteneinstellung wieder wirksam (z.B. 200ns/cm).
Anders verhält es sich, wenn der Zeitkoeffizient nach
der Umschaltung von Analog- auf Digital-Betrieb geändert wurde (z.B auf 1µs/cm). Wird danach auf AnalogBetrieb zurückgeschaltet, übernimmt die Analog-Zeitbasis den Zeitkoeffizienten der Digital-Zeitbasis (z.B.
1µs/cm).
2.Liegen im Digitalbetrieb Ablenkkoeffizienten von 100s/
cm bis 1s/cm vor und wird auf den Analog-Betrieb
umgeschaltet, stellt sich die Analog-Zeitbasis automatisch auf 500ms/cm. Das übrige Verhalten entspricht
dem zuvor Beschriebenen.
Die X-MAG x10 Einstellung bleibt unverändert, wenn von
Analog- auf Digital-Betrieb bzw. umgekehrt geschaltet
wird.
Nur im Digital-Betrieb.
Wird durch langes Drücken der
-Taste auf Digital-Betrieb geschaltet, leuchtet eine der
zugeordneten LED‘s auf. Welche LED dies ist hängt
davon ab, welche Digital-Betriebsart zuletzt benutzt wurde. Die Digital-Betriebsart wird auch durch das Readout
angezeigt.
Eine Ausnahme ergibt sich beim XY-Digital-Betrieb, dann
leuchtet die RFR-LED und das Readout zeigt XY an.
Mit kurzem Tastendruck auf die obere oder untere STOR.
MODE -Taste kann im Yt-Betrieb die gewünschte Signalerfassungsart gewählt werden.
STOR. MODE - ON OFF
Beim Refresh-Betrieb kann die Signalerfassung mit Preund Post-Triggerung erfolgen.
Bei Refresh-Betrieb kann die Signalerfassung mit
Pre- und Post-Triggerung erfolgen, wenn die
Zeitbasis auf Zeitkoeffizienten von 20ms/cm bis
500ns/cm geschaltet ist. Bei größen Zeitkoeffizienten (100s/cm bis 50ms/cm) wird die
Pre- bzw. Post-Triggerung automatisch abgeschaltet ("PT0%"), um zu lange Wartezeiten zu
vermeiden. Soll in diesem Zeitbasisbereich trotzdem mit Pre- oder Post-Triggerung gemessen
werden, ist auf Einzelereigniserfassung (SGL) zu
schalten.
Im XY-Digital-Betrieb leuchtet die RFR-LED auch. Sie
zeigt dann an, daß eine kontinuierliche, aber triggerunabhängige Signalerfassung erfogt. Die Triggereinrichtung
ist dann abgeschaltet.
(7) SGL - signalisiert die Einzelereigniserfassung (SINGLE
SHOT = Einzelschuß) und wird auch im Readout angezeigt.
SGL (Einzelereignis)-Betrieb ist nur im A-Zeitbasisbetrieb
möglich. Liegt alternierender- oder B-Zeitbasisbetrieb
vor, wird SGL übersprungen.
In dieser Betriebsart kann ein einzelner Signalerfassungsvorgang durch die Triggerung ausgelöst werden, wenn
die Triggereinrichtung zuvor mit RESET aktiviert wurde.
Mit dem Umschalten auf SGL wird die EinzelereignisErfassung eingeschaltet. Eine noch nicht vollständig ausgeführte Signalerfassung wird nicht abgebrochen, sondern zu Ende geführt. Außerdem wird automatisch auf
Normal-Triggerung (NM-LED leuchtet) umgeschaltet.
Andernfalls würde die Triggerautomatik auch ohne anliegendes Meßsignal Signalerfassungsvorgänge auslösen.
Anschließend muß die RESET-Taste (8) betätigt werden,
so daß die ihr zugeordnete LED leuchtet. Dann beginnt
sofort die Signalerfassung. Ist die Pre-Triggerung eingeschaltet, muß zunächst die Vorgeschichte erfaßt werden. Erst dann kann ein Triggerereignis wirksam werden.
Nur bei 100% Pre-Triggereinstellung ist die Signalerfassung dann sofort vollständig.
Unter allen anderen Pre- und Post-Trigger-Bedingungen
ist die Signalerfassung mit dem Triggerereignis noch
nicht vollständig und wird später beendet. Danach erlischt die RESET-LED und die Signaldarstellung bleibt
erhalten. Wird die RESET-Taste erneut betätigt, kann das
nächste Einzelereignis erfaßt werden, das die vorhergehende Aufnahme überschreibt.
(7) RFR - steht für Refresh-Betrieb. In dieser Betriebsart
können, wie im Analog-Betrieb, sich periodisch wiederholende Signale erfaßt und dargestellt werden.
Änderungen vorbehalten
Mit Umschalten auf XY-Betrieb können im DUAL-Betrieb
erfaßte Einzelereignisse auch als XY-Darstellung angezeigt werden.
Nur im Analog-Betrieb.
Auch im Analog-Betrieb kann die Erfassung von Einzelereignissen (z.B. fotografisch) erfolgen.
Ein kurzer Tastendruck auf eine STOR. MODE-Taste (7)
schaltet auf diese Zeitbasisbetriebsart und im Readout
13
wird oben rechts „SINGLE“ angezeigt. Zwei Signale
können mit einem Zeitablenkvorgang nur dargestellt
werden, wenn ständig zwischen Kanal I und II umgeschaltet wird (Chopper-Darstellung). Siehe DUAL (25).
Wird, ausgehend vom Analog-SINGLE-Betrieb, der Komponententester ein- und wieder ausgeschaltet, schaltet
das Oszilloskop nicht automatisch auf Analog-SINGLEBetrieb zurück. Gleiches gilt auch für den Digital-Betrieb.
bzw. beseitigt. Nach dem Einschalten des Oszilloskops liegt
die Grundeinstellung vor: „AV 4“.
Die Genauigkeit der Mittelwertbildung ist um so größer, je
höher die Zahl der Signalerfassungsvorgänge ist, aus
denen der Mittelwert gebildet wird. Es kann zwischen 2
und 512 Signalerfassungen gewählt werden; die Anzeige
erfolgt durch das Readout. Mit der Genauigkeit erhöht sich
aber auch die dafür benötigte Zeit.
(7) ROL - signalisiert den ROLL-Betrieb.
ROLL-Betrieb ist nur im A-Zeitbasisbetrieb möglich. Liegt
alternierender- oder B-Zeitbasisbetrieb vor, wird ROL übersprungen.
Leuchtet die ROL-LED, wird auch im Readout „ROL“
angezeigt. Dann erfolgt eine von der Triggerung unabhän-
gige kontinuierliche Signalerfassung. Dabei wird das Ergebnis der letzten Abtastung am rechten Rand der Signaldarstellung angezeigt. Die zuvor aufgenommenen Signaldaten werden mit jeder Abtastung um eine Adresse nach
links verschoben. Der jeweils vorher am linken Rand
angezeigte Wert geht verloren. Im Gegensatz zum RefreshBetrieb erfolgt beim ROLL-Betrieb eine kontinuierliche
Signalerfassung ohne triggerbedingte Wartezeiten (Holdoff-Zeit).
Tritt eine Signaländerung auf, kann die Signalerfassung
vom Anwender durch Betätigen der HOLD-Taste beendet
werden.
Der im ROLL-Betrieb mögliche Zeitkoeffizientenbereich
ist eingeschränkt; er reicht von 100s/cm bis 50ms/cm.
Noch kleinere Zeitkoeffizienten wie z.B. 1µs/cm sind nicht
sinnvoll. Eine Beobachtung des Signals wäre dann nicht
mehr möglich.
Wird auf ROLL-Betrieb geschaltet und die A-Zeitbasis
war zuvor auf einen Wert von 20ms/cm bis 500ns/cm
eingestellt, wird die Zeitbasis automatisch auf 50ms/cm
gesetzt. Die Zeitbasiseinstellung, die vor dem Umschalten
auf ROLL vorlag (z.B. 20ms/cm), wird intern gespeichert.
Sie liegt wieder vor, wenn, ohne das am TIME/DIV.-Knopf
gedreht wurde, auf ENV oder SGL weitergeschaltet wird.
(7) ENV - ist die Abkürzung für ENVELOPE (Hüllkurven)-
Betrieb. Dabei werden die Minimum- und MaximumWerte des Signals mit mehreren Signalerfassungsvorgängen ermittelt und dargestellt. Bis auf die Darstellung
entspricht der ENVELOPE-Betrieb dem Refresh-Betrieb.
Im ENVELOPE-Betrieb werden Änderungen des Meßsignals besser sicht- und meßbar. Das gilt sowohl für
Amplituden- als auch für Frequenz-Änderungen (Jitter).
Die ENVELOPE-Erfassung beginnt von vorn, wenn die
RESET-Taste (8) betätigt wird.
Um einen anderen Wert zu wählen, müssen beide STOR.
MODE Drucktasten gleichzeitig mit einem kurzen Tastendruck betätigt werden. Dann blinkt die „AV...“-Anzeige im
Readout und signalisiert damit den Einstellmodus. Anschließend kann mit kurzem Betätigen der oberen oder
unteren STOR. MODE Taste der Wert verändert werden.
Der Einstellmodus kann durch nochmaliges kurzes Drükken beider Tasten verlassen werden. Wird ca. 10 Sekunden lang keine der beiden Tasten betätigt, schaltet sich der
Einstellmodus automatisch ab. Die Mittelwertbildung beginnt erneut, wenn die RESET-Taste betätigt wird.
Achtung:
Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis
50ms/cm werden der Pre- bzw. Post-Trigger automatisch abgeschaltet ("PT0%").
(8) RESET - Drucktaster mit LED.
Ist die Signalerfassungsart „Einzelereignis“ eingeschaltet (SGL-LED leuchtet) und wird die RESET-Taste betätigt, leuchtet die RESET-LED. Dann beginnt sofort die
ständige Signalerfassung. Siehe auch SGL (7).
Achtung:
Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis
50ms/cm wird die Signalerfassung sofort sichtbar. Sie erfolgt als ROLL-Darstellung, hat aber
sonst keine Gemeinsamkeit mit dem ROLL-Betrieb.
Triggerereignisse lösen nur dann die Triggerung aus,
wenn zuvor die für die Vorgeschichte benötigte Erfassungszeit abgelaufen ist. Andernfalls wäre eine fehlerhafte Signaldarstellung die Folge.
Nach erfolgter Triggerung und beendeter Aufnahme erlischt die RESET-LED .
Achtung:
Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis
50ms/cm werden der Pre- bzw. Post-Trigger automatisch abgeschaltet ("PT0%").
(7) AVM - kennzeichnet die Betriebsart Average (Durch-
schnitt, Mittelwert). Sie liegt vor, wenn die AVM-LED
leuchtet und das Readout „AV...“ anzeigt.
Auch in dieser Betriebsart werden mehrere Signalerfassungsvorgänge benötigt; sie entspricht somit dem Refresh-Betrieb.
Aus den Signalerfassungen wird ein Mittelwert gebildet.
Damit werden Amplitudenänderungen (z.B. Rauschen) und
Frequenzänderungen (Jitter) in der Darstellung verringert
14
(9) PTR - Drucktaster für die Wahl der Signal-Vorgeschichte
(Pre-Trigger) bzw. -Nachgeschichte (Post-Trigger) bezogen auf das Triggerereignis.
Der aktuelle Pre- bzw. Post-Triggerwert wird durch das
Readout angezeigt und ändert sich mit jedem Tastendruck. Die Sequenz lautet: PT0% - PT25% - PT50% PT75% - PT100% - PT-75% - PT-50% - PT-25% - und
wieder PT0%. Die Prozentangaben der Pre- und PostTriggerwerte beziehen sich auf das Meßraster der Röhre
(X-Richtung). Wegen der Abhängigkeit von einem Triggerereignis, steht diese Funktion in den triggerunabhängigen
Signalerfassungsarten ROLL und XY nicht zur Verfügung.
Änderungen vorbehalten
Die folgende Beschreibung setzt voraus, daß die XDehnung (X-MAG. x10) abgeschaltet ist und die Strahldarstellung am linken Meßrasterrand beginnt. Es wird
außerdem vorausgesetzt, daß eine Triggerart (Quelle,
Kopplung) vorliegt, in welcher der Triggerpunkt durch ein
Symbol angezeigt wird. Der Begriff Triggerpunkt beinhaltet bei Digital-Betrieb den Triggerpegel und den auf das
Meßraster bezogenen Triggerzeitpunkt.
Pre-Triggerung.
0% Pre-Triggerung (Readout: PT0%) bedeutet, daß die
Signaldarstellung mit dem Triggerereignis am linken
Rasterrand beginnt. Daher wird dort auch das TriggerpunktSymbol angezeigt. Wird zusätzlich ein nach links zeigender Pfeil angezeigt, befindet sich der Triggerpunkt links
vom Rasterrand (z.B. durch die X-Positionseinstellung).
25% Pre-Triggerung (Readout: PT25%) liegt vor, wenn
ausgehend von 0% die PTR-Taste einmal betätigt wurde.
Dann werden 25% (Trigger)-Signalvorgeschichte auf den
ersten 2,5 cm der Signaldarstellung dargestellt. Entsprechend erfolgt die Anzeige des Triggerpunkt-Symbols.
Jeder weitere Tastendruck erhöht den Pre-Triggerwert
und die erfaßte Vorgeschichte um 25%, bis der PreTriggerwert 100% erreicht wurde. Die Anzeige im Readout
und das Triggerpunkt-Symbol zeigen die Einstellung an.
Wird zusätzlich ein nach rechts zeigender Pfeil angezeigt,
ist der Triggerpunkt nach rechts verschoben (X-Positionseinstellung).
(10)REF. - Drucktaster mit 2 LED‘s (nur im Digital-Betrieb).
Das Oszilloskop verfügt über 2 nichtflüchtige ReferenzSpeicher. Die dort gespeicherten Signale können einzeln
oder gemeinsam zusätzlich zur aktuellen Anzeige dargestellt werden. Der Referenzspeicherinhalt bleibt nach
dem Ausschalten des Oszilloskops erhalten.
Leuchtet keine der mit I und II gekennzeichneten LED‘s,
wird kein Referenzsignal zusätzlich zur aktuellen Signaldarstellung angezeigt. Ausgehend davon, schaltet ein
kurzer Tastendruck die LED I ein und das Referenzsignal
I wird zusätzlich zur aktuellen Darstellung angezeigt. Mit
jedem weiteren kurzen Tastendruck wird weiter geschaltet. Die Sequenz ist: dunkel - I - II - I und II - dunkel . Das
Leuchten der jeweiligen Anzeige signalisiert die Darstellung des Referenzspeicherinhalts. Die aktuelle Signaldarstellung wird durch die Referenzsignaldarstellung nicht
beeinflußt.
Das Überschreiben des alten Referenzspeicherinhalts
mit aktuellen Signaldaten ist wie folgt vorzunehmen:
Die Zeitdauer der Vorgeschichte wird durch Multiplizieren
des Zeitablenkkoeffizienten mit dem in Zentimetern (Division) angegebenen Pre-Triggerwert ermittelt (z.B. 20ms/
cm x 7,5 (75% Pre-Trigger) = 150ms).
Post-Triggerung.
Bei Post-Triggerung befindet sich der Trigger(zeit)punkt
immer links vom Rasterrand und wird deshalb immer mit
dem nach links zeigenden Pfeil signalisiert. Der
Trigger(zeit)punkt kann nicht mit X-Positionsverschiebung
sichtbar gemacht werden. Die Anzeige zeigt in allen PostTriggerbedingungen daher nur den Triggerpegel. PostTriggerbedingungen werden durch ein Minuszeichen (-)
vor der Prozentangabe kenntlich gemacht (z.B. PT-50%).
Liegt 100% Pre-Triggerung vor und wird die PTR-Taste
betätigt, zeigt das Readout anschließend „PT-75%“ an.
Dann erfolgt die Signalerfassung mit Post-Triggerung.
Der Trigger(zeit)punkt liegt dabei 75% = 7,5 cm vor dem
linken Rasterrand. Nach dem Triggerereignis wird die
Signalerfassung, um die sich daraus ergebende Zeitspanne verzögert, gestartet.
Jeder weitere Tastendruck schaltet auf PT-50% und über
PT-25% zurück auf PT0%.
Achtung:
die Pre- bzw. Post-Triggerung automatisch abgeschaltet,
also auf 0% gesetzt. Andernfalls würde eine kaum überschaubare Kombination von Verzögerungszeiten vorliegen, da im B-Zeitbasisbetrieb generell eine verzögerte
Signaldarstellung erfolgt. Das Readout zeigt dann anstelle des Pre- bzw. Post-Triggerwertes die Verzögerungszeit (Dt:...) oder die B-Zeitbasis-Triggerung (DTr:...).
abgeschaltet ("PT0%"), wenn die Zeitbasis im
REFRESH- (RFR), ENVELOPE (ENV) und AVERAGE
(AVM) - Betrieb auf Werte zwischen 100s/cm bis
50ms/cm eingestellt ist.
Im alternierenden- bzw. B-Zeitbasisbetrieb wird
Pre- und Post-Triggerung werden automatisch
Zuerst ist mit jeweils kurzem Tastendruck der gewünschte Referenzspeicher zu bestimmen. Danach muß die
REF.-Taste lang gedrückt werden, bis ein akustisches
Signal ertönt. Das bestätigt die Signaldatenübernahme in
den Referenzspeicher. Vor der Übernahme der aktuellen
Signaldaten in den Referenzspeicher kann (muß aber
nicht) zuvor auf HOLD geschaltet werden.
Da die Referenzdarstellung gleich der Position der aktuellen Signaldarstellung ist, kann sie in den meisten Fällen
nicht sofort wahrgenommen werden. Ist die HOLDFunktion abgeschaltet, genügt eine Y-Positionsverschiebung der aktuellen Signaldarstellung, um die
Referenzdarstellung wahrnehmbar zu machen.
Es kann aber auch die Y-Referenzpositionsverschiebung
(REF. POS., siehe (15) und (16)) benutzt werden.
Im DUAL- bzw. XY-Betrieb können beide Referenzsignale
gleichzeitig dargestellt bzw. gespeichert werden, wenn
beide Referenzanzeigen (I und II) leuchten. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, die Referenzsignale getrennt
darzustellen bzw. zu speichern. Leuchtet nur die Referenz-LED I, betrifft es nur Kanal I (im XY-Betrieb das YSignal). Sinngemäß verhält es sich, wenn nur die Referenz-LED II eingeschaltet ist. Dann wird nur das Referenzsignal II angezeigt und kann nachfolgend von Kanal II
überschrieben werden (im XY-Betrieb das X-Signal). Liegt
Einkanal-Betrieb vor (CHI oder CHII), kann das Signal in
jeden der beiden Referenzspeicher geschrieben bzw.
von ihm dargestellt werden. Damit lassen sich zum
Beispiel zwei Referenzsignale so speichern, daß sie sich
oberhalb und unterhalb der aktuellen Darstellung befinden. Abweichungen des aktuellen Signals werden damit
sofort erkennbar. Die gleichzeitige Darstellung der zwei
Referenzsignale erfolgt nur, wenn durch Weiterschalten
beide Referenz-LED‘s (I und II) leuchten. Wird unter
diesen Bedingungen im Einkanal-Betrieb die REF.-Taste
lang gedrückt, erfolgt keine Übernahme des aktuellen
Signals in den Referenzspeicher, sondern es ertönt ein
Warnsignal. Andernfalls würde ein Signal in beide
Referenzspeicher geschrieben.
Änderungen vorbehalten
15
(11)HOLD - Drucktaster zum Sichern des aktuellen Speicher-
inhalts (nur im Digital-Betrieb).
Mit jedem Betätigen dieser Taste wird zwischen Sichern
und Nicht-Sichern des aktuellen Speicherinhalts umgeschaltet. Der Zustand wird mit dem Readout in der
Kanalanzeige sichtbar gemacht.
Zeigt die Anzeige „CH1....“, „CH2....“ oder im DUAL-,
ADD und XY- Betrieb beide Parameter, ist der aktuelle
Speicher nicht vor erneutem Überschreiben geschützt.
Wird danach die HOLD-Taste betätigt, wird der aktuelle
Speicher sofort vor weiterem Überschreiben geschützt.
Dann zeigt das Readout bei jedem aktiven Kanal „HLD....“
an.
Die Zeitbasistasten A/ALT und DEL.TRIG./B sind
dann unwirksam. Gleiches gilt für die YBetriebsartumschaltung mit CH I (24), CH II (28)
und DUAL (25). Nur wenn vor dem HOLD Betätigen DUAL- oder XY-Betrieb vorlag, kann zwischen Yt-DUAL bzw. XY-Darstellung gewält werden.
„Endstellung“ 1 erreicht ist. Die Geräteeinstellung wird
unter der gewählten Ziffer gespeichert, wenn anschließend die SAVE-Taste lang gedrückt wird.
Beim Aufruf von zuvor gespeicherten Geräteeinstellungen
ist zunächst die RECALL-Taste kurz zu drücken und dann
der gewünschte Speicherplatz zu bestimmen. Mit einem langen Tastendruck auf RECALL werden dann die
früher gespeicherten Bedienelemente-Einstellungen vom
Oszilloskop übernommen.
Achtung:
Es ist darauf zu achten, daß das darzustellende
Signal mit dem identisch ist, welches beim Speichern anlag. Liegt ein anderes Signal an (Frequenz, Amplitude) als beim Abspeichern, können
Darstellungen erfolgen, die fehlerhaft sind.
Wurde SAVE oder RECALL versehentlich aufgerufen,
schaltet das gleichzeitige Drücken beider Tasten die
Funktion ab. Es kann aber auch ca. 10 Sekunden gewartet werden und die Abschaltung erfolgt automatisch.
Unterhalb des zuvor beschriebenen Feldes befinden sich die
Bedien- und Anzeigeelemente für die Y-Meßverstärker, die
Betriebsarten, die Triggerung und die Zeitbasen.
Insbesondere bei großen Zeitkoeffizienten-Einstellungen
ist im Refresh-Betrieb zu sehen, wie der alte aktuelle
Speicherinhalt durch neue Daten überschrieben wird.
Das Sichern innerhalb eines Signalerfassungsvorgangs
kann einen Übergang (Stoßstelle) zwischen den neuen
Daten (links) und den alten Daten (rechts) erkennbar
machen. Dies läßt sich vermeiden, in dem man, obwohl
ein repetierendes Signal aufgezeichnet wird, eine Einzelereigniserfassung (SGL) vornimmt. Anschließend kann
mit HOLD verhindert werden, daß ein versehentliches
Betätigen der RESET-Taste ein erneutes Überschreiben
bewirkt.
Achtung:
Die Aussteuerbereichsgrenzen des A/D-Wandlers können sichtbar werden, wenn nach dem
Speichern eine Y-Positionsverschiebung vorgenommen wird. Signalteile, die sich zuvor außerhalb des vertikalen Rasters befanden, können davon betroffen sein.
(12) SAVE / RECALL - Drucktasten für Geräteeinstellungen-
Speicher.
Das Oszilloskop verfügt über 9 Speicherplätze. In diesen
können alle elektronisch erfaßten Geräteeinstellungen
gespeichert bzw. aus diesen aufgerufen werden.
Um einen Speichervorgang einzuleiten, ist die SAVETaste zunächst einmal kurz zu betätigen. Im Readout
oben rechts wird dann S für SAVE (= speichern) und eine
Speicherplatzziffer zwischen 1 und 9 angezeigt. Danach
sind die SAVE- und die RECALL-Taste zur Wahl des
Speicherplatzes einzusetzen. Mit jedem kurzen Tastendruck auf SAVE (Pfeilsymbol nach oben zeigend) wird die
aktuelle Ziffer schrittweise erhöht, bis die „Endstellung“
9 erreicht wird. Sinngemäß wird mit jedem kurzen
Tastendruck auf RECALL (Pfeil nach unten zeigend) die
aktuelle Platzziffer schrittweise verringert, bis die
(13) TRS - Mit dem Drücken der Strahltrennungs (= trace
separation) -Taste leuchtet die zugeordnete LED, wenn
alternierender Zeitbasisbetrieb (A alternierend B) vorliegt. Dann wirkt der Y-POS. I -Drehknopf als YPositionseinsteller für die B-Zeitbasis-Signaldarstellung.
Ohne diese Funktion würden beide Signaldarstellungen
(A und B) in derselben Y-Position gezeigt und die mit der
B-Zeitbasis erfolgende Signaldarstellung wäre nicht erkennbar. Die maximale Y-Positionsverschiebung beträgt
ca. +/- 4 cm. Ein erneuter Tastendruck auf TRS schaltet
die Funktion ab. Ohne Veränderung des Y-POS. I Drehknopfs wird TRS nach ca. 10 Sekunden automatisch
abgeschaltet.
(14) Y-POS. I - Dieser Drehknopf dient dazu, die vertikale
Strahlposition für Kanal I zu bestimmen. Bei Additionsbetrieb sind beide Drehknöpfe (Y-POS. I und II) wirksam.
Der Y-POS. I-Drehknopf kann bei alternierendem Zeitbasisbetrieb als Y-Positionseinsteller für die B-ZeitbasisSignaldarstellung benutzt werden. Siehe TRS (13).
Nur im Digital-Betrieb.
Das in Referenzspeicher I befindliche Signal läßt sich mit
dem Y-POS. I Drehknopf in vertikaler Richtung verschieben, wenn der Y-POS. I-Drehknopf als ReferenzPositionseinsteller wirkt (siehe INV (15)).
16
Änderungen vorbehalten
Es ist aber auch möglich, das mit HOLD gesicherte aktuelle Signal nachträglich mit dem Y-POS. IDreknopf zu verschieben. Ausgehend von der Original-Y-Position beträgt die Verschiebung ± 4cm.
Mit einer Verschiebung in vertikaler Richtung geht die
originale Strahlposition verloren, kann aber wieder ermittelt werden. Dazu muß der Y-POS. I Knopf zügig gedreht
werden. Ist die Originalposition erreicht, findet keine
weitere vertikale Verschiebung statt, obwohl der Knopf
weitergedreht wird. Gleichzeitig ertönt ein Signalton.
Um erneut eine vertikale Verschiebung vornehmen zu
können, muß das Drehen des Knopfes für ca. 2 Sekunden unterbrochen werden.
der Kanalangabe ist nicht mehr vorhanden. Wird nur
Kanal I betrieben, ist die Taste wirkungslos.
Nur im Digital-Betrieb.
Im Digital-Betrieb können mit der INV-Drucktaste zwei
Funktionen aufgerufen werden.
Mit kurzem Tastendruck kann zwischen invertierter und
nicht invertierter Signaldarstellung von Kanal II gewählt
werden, wenn die HOLD-Funktion abgeschaltet ist. Bei
XY-Betrieb betrifft die Invertierung die X-Ablenkung. Bis
auf den letztgenannten Punkt, verhält sich das Oszilloskop
wie zuvor beschrieben.
Leuchtet die Referenzspeicheranzeige REF. II allein oder
in Kombination mit REF. I, kann mit einem langen Tastendruck die oberhalb der INV.-Taste befindliche und mit
„II“ gekennzeichnete LED ein- oder ausgeschaltet werden. Leuchtet die „II“-LED, kann die im Referenzspeicher
II befindliche Signaldarstellung mit dem Y-POS. II-Drehknopf verändert werden. Im Yt-Betrieb erfolgt eine vertikale Positionsänderung. Bei XY-Betrieb erfolgt die Änderung in horizontaler Richtung. Leuchtet weder REF. II
noch REF. I und II, wirkt der Y-POS. II-Drehknopf auf das
aktuelle Signal.
Die Einstellung der Invertfunktion der aktuellen Darstellung bleibt erhalten.
(15) INV - Mit Betätigen dieser Taste, die dem Y-POS. I -
Drehknopf und somit Kanal I zugeordnet ist, wird im
Readout ein Strich über die Kanalangabe gesetzt. Dann
erfolgt eine um 180° gedrehte (invertierte) Signaldarstellung von Kanal I. Um diese Funktion zu verlassen,
muß die Taste erneut betätigt werden; dann erfolgt
wieder die Originaldarstellung und der Strich über der
Kanalangabe ist nicht mehr vorhanden. Wird nur Kanal II
betrieben, ist die Taste wirkungslos.
Nur im Digital-Betrieb.
Im Digital-Betrieb können mit der INV-Drucktaste zwei
Funktionen aufgerufen werden.
Mit kurzem Tastendruck kann zwischen invertierter und
nicht invertierter Signaldarstellung von Kanal I gewählt
werden, wenn die HOLD-Funktion abgeschaltet ist. Das
Oszilloskop verhält sich dabei wie zuvor beschrieben.
Leuchtet die Referenzspeicheranzeige REF. I allein oder
in Kombination mit REF. II, kann mit einem langen
Tastendruck die oberhalb der INV.-Taste befindliche und
mit „I“ gekennzeichnete LED ein- oder ausgeschaltet
werden. Leuchtet die „I“-LED, kann die im Referenzspeicher I befindliche Signaldarstellung mit dem Y-POS.
I-Drehknopf (in vertikaler Richtung) verändert werden.
Leuchtet weder REF. I noch REF. I und II, wirkt der YPOS. I-Drehknopf auf das aktuelle Signal.
Die Einstellung der Invertfunktion der aktuellen Darstellung bleibt erhalten.
(16) INV - Mit Betätigen dieser Taste, die dem Y-POS. II -
Drehknopf und somit Kanal II zugeordnet ist, wird im
Readout ein Strich über die Kanalangabe gesetzt. Dann
erfolgt eine um 180° gedrehte Signaldarstellung von
Kanal II (nicht im XY-Betrieb). Um diese Funktion zu
verlassen, muß die Taste erneut betätigt werden; dann
erfolgt wieder die Originaldarstellung und der Strich über
(17) Y-POS. II - Dieser Drehknopf dient dazu, die vertikale
Strahlposition für Kanal II zu bestimmen. Im AdditionsBetrieb sind beide Drehknöpfe (Y-POS. I und Y-POS. II
wirksam). Im XY-Betrieb ist dieser Drehknopf ohne
Wirkung, für X-Positionsverschiebungen ist der X-POS.
Drehknopf zu benutzen.
Nur im Digital-Betrieb.
Das in Referenzspeicher II befindliche Signal läßt sich mit
dem Y-POS. II Drehknopf in vertikaler Richtung verschieben, wenn der Y-POS. II-Drehknopf als ReferenzPositionseinsteller wirkt (siehe INV (16)).
Es ist aber auch möglich, das mit HOLD gesicherte aktuelle Signal nachträglich mit dem Y-POS. IDreknopf zu verschieben. Ausgehend von der Original-Y-Position beträgt die Verschiebung ± 4cm.
Mit einer Verschiebung in vertikaler Richtung geht die
originale Strahlposition verloren, kann aber wieder ermittelt werden. Dazu muß der Y-POS. II Knopf zügig gedreht
werden. Ist die Originalposition erreicht, findet keine
weitere vertikale Verschiebung statt, obwohl der Knopf
weitergedreht wird. Gleichzeitig ertönt ein Signalton.
Um erneut eine vertikale Verschiebung vornehmen zu
können, muß das Drehen des Knopfes für ca. 2 Sekunden unterbrochen werden.
(18) NM
AT
- Oberhalb dieses Drucktasters, der eine Doppelfunktion hat, befindet sich die NM (Normal-Triggerung)LED. Sie leuchtet, wenn mit einem langen Tastendruck
von AT (automatische -Spitzenwert- Triggerung) auf
Normal-Triggerung umgeschaltet wurde. Ein erneuter
langer Tastendruck schaltet auf automatische (Spitzenwert) Triggerung zurück und die NM-LED erlischt.
Die zweite Funktion betrifft die Triggerflankenwahl. Mit
jedem kurzen Tastendruck wird die Flankenwahl vorgenommen. Dabei wird bestimmt, ob eine ansteigende oder
fallende Signalflanke die Triggerung auslösen soll. Die
aktuelle Einstellung wird oben im Readout unter „TR:
Änderungen vorbehalten
17
Triggerquelle, Flankenrichtung, Triggerkopplung“ angezeigt.
Mit Umschalten auf alternierenden Zeitbasis- oder B-Zeitbasis-Betrieb bleibt die letzte Einstellung unter A-ZeitbasisBedingungen gespeichert und die Taste kann zur
Triggerflankenwahl für die B-Zeitbasis benutzt werden.
Die Spitzenwert-Erfassung (-Triggerung) wird bei automatischer Triggerung abhängig von der Betriebsart und
der gewählten Triggerkopplung zu- oder abgeschaltet.
Der jeweilige Zustand wird durch das Verhalten des
Triggerpegel-Symbols beim Ändern des LEVEL-Knopfes
erkennbar:
1.Wird eine in Y-Richtung nicht abgelenkte Strahllinie
geschrieben und bewirkt die Änderung des LEVELDrehknopfes praktisch keine Verschiebung des
Triggerpegel-Symbols, liegt Spitzenwert-Triggerung vor.
2.Läßt sich das Triggerpegel-Symbol mit dem LEVELDrehknopf nur innerhalb der Grenzen der Signalamplitude verschieben, liegt ebenfalls SpitzenwertTriggerung vor.
3.Die Spitzenwert-Triggerung ist abgeschaltet, wenn
eine ungetriggerte Darstellung erfolgt, nachdem sich
das Triggerpegel-Symbol außerhalb der Signaldarstellung befindet.
Die letzte A-Zeitbasis bezogene LEVEL-Einstellung bleibt
erhalten, wenn auf alternierenden Zeitbasis- bzw. BZeitbasis-Betrieb umgeschaltet und die B-Zeitbasis
getriggert wird. Dann kann mit dem LEVEL-Einsteller der
Triggerpunkt, bezogen auf die B-Zeitbasis, eingestellt
werden. Das Triggerpunkt-Symbol wird dann durch den
Buchstaben „ B „ ergänzt.
Nur im Digital-Betrieb.
kann sich das Trigger(zeit)punkt-Symbol in einer anderen
horizontalen Position befinden. Siehe PTR-Taste (9).
(21) X-POS. - Dieser Drehknopf bewirkt eine Verschiebung
der Signaldarstellung in horizontaler Richtung und ermöglicht es insbesondere, jeden Signalteil bei X x10
Dehnung darzustellen.
Nur im Digital-Betrieb.
Im XY-Betrieb ist der Knopf unwirksam. Eine X-Positionsverschiebung kann mit dem Y-POS. II (17) Knopf vorgenommen werden.
(22) X-MAG. x10 - Jeder Tastendruck schaltet die zugeord-
nete LED an bzw. ab. Leuchtet die x10 LED, erfolgt eine
10fache X-Dehnung. Die dann gültigen Zeit-Ablenkkoeffizienten werden oben links im Readout angezeigt.
X-MAG. x10 wirkt auf die A- und die B-Zeitbasis, also
auch im alternierenden Zeitbasis-Betrieb. Bei ausgeschalteter X-Dehnung kann der zu betrachtende Signalauschnitt mit dem X-POS.-Einsteller auf die mittlere
vertikale Rasterlinie positioniert und danach mit eingeschalteter X-Dehnung betrachtet werden. Je nach XPOS.-Einstellung ist im alternierenden Zeitbasis-Betrieb
der Hellsektor nicht sichtbar.
(19) TR - Diese LED leuchtet, wenn die Zeitbasis Triggersignale
erhält. Ob die LED aufblitzt oder konstant leuchtet, hängt
von der Frequenz des Triggersignals ab.
Im XY-Analogbetrieb und -Digitalbetrieb leuchtet die TR-
LED nicht.
(20) LEVEL - Mit dem LEVEL-Drehknopf kann der Trigger-
punkt, also die Spannung bestimmt werden, die ein
Triggersignal über- oder unterschreiten muß (abhängig
von der Flankenrichtung), um einen Zeit-Ablenkvorgang
auszulösen. In den meisten Yt-Betriebsarten wird auf
dem linken Rasterrand mit dem Readout ein Symbol
eingeblendet, welches den Triggerpunkt anzeigt. Das
Triggerpunkt-Symbol wird in den Betriebsarten abgeschaltet, in denen keine direkte Beziehung zwischen
Triggersignal und Triggerpunkt vorliegt.
Wird die LEVEL-Einstellung geändert, ändert sich auch
die Position des Triggerpunkt-Symbols im Readout. Die
Änderung erfolgt in vertikaler Richtung und betrifft selbstverständlich auch den Strahlstart des Signals. Um zu
vermeiden, daß das Triggerpunkt-Symbol andere
Readoutinformationen überschreibt und um erkennbar
zu machen, in welcher Richtung der Triggerpunkt das
Meßraster verlassen hat, wird das Symbol durch einen
nach oben oder unten zeigenden Pfeil ersetzt.
Im XY-Betrieb ist die X-MAG. Taste wirkungslos.
(23) VOLTS/DIV. - Für Kanal I steht im VOLTS/DIV.-Feld ein
Drehknopf zur Verfügung, der eine Doppelfunktion hat.
Der Drehknopf ist nur wirksam, wenn Kanal I aktiv
geschaltet und der Eingang eingeschaltet ist (AC- oder
DC-Eingangskopplung). Kanal I ist im CH I- (Mono),
DUAL-, ADD- (Additions-) und XY-Betrieb wirksam. Die
Feinsteller-Funktion wird unter VAR (24) beschrieben.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Funktion:
Ablenkkoeffizienten-Einstellung (Teilerschalter). Sie liegt
vor, wenn die VAR.- LED nicht leuchtet.
Mit Linksdrehen wird der Ablenkkoeffizient erhöht, mit
Rechtsdrehen verringert. Dabei können Ablenkkoeffizienten von 1mV/div. bis 20V/div. in 1-2-5 Folge eingestellt werden.
Der Ablenkkoeffizient wird unten im Readout angezeigt
(z.B. „CH1:5mV...). Im unkalibrierten Betrieb wird anstelle des „
(24) CH I - Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen.
Mit einem kurzen Tastendruck wird auf Kanal I (Einkanal-
Betrieb) geschaltet. Wenn zuvor weder externe noch
Netz-Triggerung eingeschaltet waren, wird auch die
interne Triggerquelle automatisch auf Kanal I umgeschaltet. Das Readout zeigt dann den Ablenkkoeffizienten
von Kanal I („CH1...) und die Triggerquelle („TR:CH1...).
Die letzte Funktionseinstellung des VOLTS/DIV.-Drehknopfs (23) bleibt erhalten.
Alle auf diesen Kanal bezogenen Bedienelemente sind
wirksam, wenn der Eingang (34) nicht auf GD (36)
geschaltet wurde.
:“ ein „>“ Symbol angezeigt.
18
Änderungen vorbehalten
Mit jedem langen Betätigen der CH I-Taste wird die
Funktion des VOLTS/DIV.-Drehknopfes umgeschaltet
und mit der darüber befindlichen VAR-LED angezeigt.
Leuchtet die VAR-LED nicht, kann mit dem Drehknopf
der kalibrierte Ablenkkoeffizient von Kanal I verändert
werden (1-2-5 Folge). Wird die CH I-Taste dann lang
gedrückt, leuchtet die VAR-LED und zeigt damit an, daß
der Drehknopf nun als Feinsteller wirkt. Die kalibrierte
Ablenkkoeffizienteneinstellung bleibt erhalten, bis der
Drehknopf einen Rastschritt nach links gedreht wurde.
Daraus resultiert eine unkalibrierte Signalamplitudendarstellung („CH1>...“) und die dargestellte Signalamplitude wird kleiner. Wird der Drehknopf weiter nach
links gedreht, vergrößert sich der Ablenkkoeffizient. Ist
die untere Grenze des Feinstellbereichs erreicht, ertönt
ein akustisches Signal.
wird während eines Zeit-Ablenkvorganges die Signaldarstellung ständig zwischen Kanal I und II umgeschaltet.
tisch in den Zeitbasisbereichen von 200µs/div. bis
50ns/div. Dabei wird während eines Zeit-Ablenkvor-
ganges nur ein Kanal und mit dem nächsten Zeit-Ablenkvorgang der andere Kanal dargestellt.
Die von der Zeitbasis vorgegebene Art der Kanalum-schaltung kann geändert werden. Liegt DUAL-Betrieb
vor, bewirkt gleichzeitiges Drücken der DUAL- (25) und
der CH I-Taste (24) die Änderung. Wird danach die
Zeitkoeffizienteneinstellung (TIME/DIV. -Drehknopf) geändert, bestimmt der Zeitkoeffizient erneut die Art der
Kanalumschaltung.
Wird der Drehknopf nach rechts gedreht, verringert sich
der Ablenkkoeffizient und die dargestellte Signalamplitude
wird größer, bis die obere Feinstellbereichsgrenze erreicht ist. Dann ertönt wieder ein akustisches Signal und
die Signaldarstellung erfolgt kalibriert („CH1:...“). Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb kann die
Funktion des Drehknopfs jederzeit - durch nochmaliges
langes Drücken der CHI -Taste - auf die Teilerschalterfunktion (1-2-5 Folge, kalibriert) umgeschaltet werden.
Dann erlischt die VAR-LED und das „CH1>...“ Symbol
wird durch „CH1:...“ ersetzt.
Die Beschriftung der Frontplatte zeigt, daß die CH ITaste auch zusammen mit der DUAL-Taste (25) betätigt
werden kann. Siehe Punkt (25).
(25) DUAL - Drucktaste mit mehreren Funktionen.
Nur im Digitalbetrieb.
Im Zweikanal (DUAL) -Digitalbetrieb erfolgt die Datenerfassung mit beiden A/D-Wandlern. Da keine Kanalumschaltung wie im Analog-Betrieb erforderlich ist, wird
anstelle von „ALT“ bzw. „CHP“ die Digital-Betriebsart
angezeigt.
ADD (Additions)-Betrieb kann durch gleichzeitiges Drükken der DUAL- (25) und CH II-Taste (28) eingeschaltet
werden, wenn zuvor DUAL-Betrieb vorlag. Im Additionsbetrieb wird das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet.
Der Additionsbetrieb wird im Readout durch das Additionssymbol „+“ zwischen den Ablenkkoeffizienten beider
Kanäle angezeigt.
Im ADD (Additionsbetrieb) -Betrieb werden zwei Signale
addiert bzw. subtrahiert und das Resultat (algebraische
Summe bzw. Differenz) als ein Signal dargestellt. Das
Resultat ist nur dann richtig, wenn beide Ablenkkoeffizienten gleich sind.
Die Zeitlinie kann mit beiden Y-POS.-Drehknöpfen beeinflußt werden.
XY-Betrieb wird mit einem langen Tastendruck auf die
DUAL-Taste eingeschaltet. Die Ablenkkoeffizientenan-
zeige im Readout zeigt dann „CHY: ...“ für Kanal I und
„CHX: ...“ für Kanal II und „XY“ für die Betriebsart. Bei
XY-Betrieb sind die gesamte obere Readoutzeile und
das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet; das gilt auch
für die entsprechenden Bedienelemente. Die Kanal II
betreffende INV (Invertierung)-Taste (16) und der Y-POS. II-Einsteller (17) sind ebenfalls unwirksam. Eine
Signalpositionsänderung in X-Richtung kann mit dem XPOS.-Einsteller (21) vorgenommen werden.
DUAL-Betrieb liegt vor, wenn die DUAL-Taste kurz
betätigt wurde. Wenn vorher Einkanal-Betrieb vorlag,
werden nun die Ablenkkoeffizienten beider Kanäle im
Readout angezeigt. Die letzte Triggerbedingung
(Triggerquelle: „TR:...“) bleibt bestehen, kann aber verändert werden. Nur wenn kein Eingang auf GD (Ground
= Erde) geschaltet ist, sind alle Bedienelemente, welche
die Y-Ablenkung betreffen, wirksam.
Alle kanalbezogenen Bedienelemente sind wirksam,
wenn kein Eingang auf GD (36) (40) geschaltet wurde.
Das Readout zeigt (nur im Analog-Betrieb; rechts von
den Ablenkkoeffizienten) mit „ALT“ (alternierend) oder
„CHP“ (Chopper = Zerhacker) an, wie die Kanalumschaltung erfolgt. Sie ist abhängig von der Zeitkoeffizienteneinstellung (Zeitbasis) im Analog-Betrieb.
Chopper (CHP)-Darstellung erfolgt automatisch in den
Zeitbasisbereichen von 500ms/div. bis 500µs/div. Dann
Änderungen vorbehalten
Nur im Digital-Betrieb.
XY-Digitalbetrieb wird dadurch kenntlich gemacht, daß
zusätzlich zur Readoutanzeige „XY“ die RFR-LED (7)
leuchtet. Andere STOR. MODE -Einstellungen können
dann nicht gewählt werden. Außerdem wird oben links im
Readout die Abtastrate angezeigt (z.B. „100MS/s“), die
mit dem TIME/DIV.-Drehknopf (31) einzustellen ist.
Ist die Abtastrate zu hoch, entstehen Lücken in der
Darstellung von Lissajous-Figuren. Bei zu niedriger Abtastrate kommt es zu Darstellungen, bei denen das
Frequenzverhältnis beider Signale nicht mehr bestimmbar ist. Die Einstellung der geeigneten Abtastrate wird
vereinfacht, wenn beide Signale erst im Refresh DUALBetrieb dargestellt werden. Dabei ist mit dem TIME/DIV.Einsteller der Zeitkoeffizient so einzustellen, daß jeder
Kanal mindestens eine Signalperiode anzeigt. Anschließend kann auf XY-Digitalbetrieb geschaltet werden.
19
Achtung!
Gegenüber dem Analog-XY -Betrieb ergeben sich
folgende Unterschiede:
Die Kanal II betreffende INV (Invertierung)-Taste (16) ist wirksam. Der Y-POS. II-Einsteller (17)
wirkt als X-Positionseinsteller; dafür ist der XPOS.-Einsteller (21) abgeschaltet.
Die XY-Referenzsignaldarstellung (REF. I und II
müssen leuchten) kann in vertikaler und horizontaler Richtung verändert werden. Dieses
setzt voraus, daß beide REF .POS. Anzeigen (I und
II) leuchten. Dann bewirkt Y-POS. I eine Y-Verschiebung und Y-POS. II eine Positionsänderung
in X-Richtung.
Mit einem langen Tastendruck wird die (interne) alternierende Triggerung eingeschaltet. Da die alternierende
Triggerung auch alternierenden DUAL-Betrieb voraussetzt, wird diese Betriebsart automatisch mit einge-
schaltet. Das Readout zeigt dann „TR:ALT....“ und die
Ablenkkoeffizienten beider Kanäle an. In dieser Betriebsart erfolgt die Triggerquellenumschaltung (CH1, CH2)
synchron mit der Kanalumschaltung.Bei alternierender
Triggerung wird das Triggerpegel-Symbol nicht angezeigt. Mit einem kurzen Tastendruck kann die alternierende Triggerung abgeschaltet werden.
Wenn eine der folgenden Betriebsarten vorliegt, kann
nicht auf alternierende Triggerung umgeschaltet werden, bzw. wird die alternierende Triggerung automatisch
abgeschaltet: ADD (Additions) -Betrieb, alternierender
Zeitbasis- und B-Zeitbasis-Betrieb.
Nur im Digital-Betrieb.
Die Pre- bzw. Post-Triggerung wird automatisch abgeschaltet (auf 0% gesetzt = "PT0%"), wenn auf alternierende Triggerung umgeschaltet wird.
(27) VOLTS/DIV. - Für Kanal II steht im VOLTS/DIV.-Feld ein
Drehknopf zur Verfügung, der eine Doppelfunktion hat.
Der Drehknopf ist nur wirksam, wenn Kanal II aktiv
geschaltet und der Eingang eingeschaltet ist (AC- oder
DC-Eingangskopplung). Kanal II ist im CH II (Mono)-,
DUAL-, ADD- (Additions-) und XY-Betrieb wirksam. Die
Feinsteller-Funktion wird unter VAR (28) beschrieben.
(26) TRIG. SOURCE - Die Anzeige der mit dieser Drucktaste
gewählten Triggerquelle erfolgt oben im Readout mit
“TR:Triggerquelle,....,...“. Voraussetzung hierfür ist, daß
eine Betriebsart vorliegt, in welcher die Triggerung wirksam ist. Bei XY- oder ROLL-Betrieb erfolgt somit keine
Anzeige der Triggerquelle. Bei Netzfrequenz-Triggerung
ist die TRIG. SOURCE-Taste abgeschaltet und es leuchtet keine TRIG. SOURCE-LED.
Der Begriff Triggerquelle beschreibt die Signalquelle,
deren Signal zur Triggerung benutzt wird. Liegt ein Signal
an der TRIG. EXT.-Buchse (41) an, kann es als externes
Triggersignal benutzt werden. In diesem Falle liegt dann
externe Triggerung vor. Das Readout zeigt dann
„TR:EXT...“ an, wobei das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet wird.
Es kann aber auch mit interner Triggerung getriggert
werden. Das Triggersignal wird dann von Kanal I oder II
abgeleitet und mit „TR:CH1...“ oder „TR:CH2...“ angezeigt.
Welche interne Triggerquelle gewählt werden kann,
hängt von der Kanal-Betriebsart ab; die externe Triggerung
ist davon unabhängig.
Im Einkanal-Betrieb kann mit jedem kurzen Tastendruck
zwischen dem gerade eingeschalteten Kanal oder dem
externen Triggereingang (TRIG.EXT.-Buchse) gewählt
werden. Liegt interne Triggerung vor und wird von der
Einkanal-Betriebsart Kanal I auf Kanal II bzw. umgekehrt
umgeschaltet, folgt die interne Triggerquelle automatisch.
Bei DUAL- und ADD- (Additions) Betrieb wird mit jedem
kurzen Tastendruck die Triggerquelle in der Reihenfolge
CH1, CH2, EXT, CH1.. umgeschaltet.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Funktion:
Ablenkkoeffizienten-Einstellung (Teilerschalter). Sie liegt
vor, wenn die VAR.- LED nicht leuchtet.
Mit Linksdrehen wird der Ablenkkoeffizient erhöht, mit
Rechtsdrehen verringert. Dabei können Ablenkkoeffizienten von 1mV/div. bis 20V/div. in 1-2-5 Folge eingestellt werden.
Der Ablenkkoeffizient wird unten im Readout angezeigt
(z.B. „CH1:5mV...“). Im unkalibrierten Betrieb wird anstelle des „:“ ein „>“ Symbol angezeigt.
(28) CH II - Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen.
Mit einem kurzen Tastendruck wird auf Kanal II (Einkanal-Betrieb) geschaltet. Wenn zuvor weder externe
noch Netz-Triggerung eingeschaltet waren, wird die
interne Triggerquelle automatisch auf Kanal II umgeschaltet. Das Readout zeigt dann den Ablenkkoeffizienten
von Kanal II („CH2...“) und die Triggerquelle („TR:CH2...“).
Die letzte Funktionseinstellung des VOLTS/DIV.-Drehknopfs (27) bleibt erhalten.
Alle auf diesen Kanal bezogenen Bedienelemente sind
wirksam, wenn der Eingang (38) nicht auf GD (40)
geschaltet wurde.
Mit jedem langen Betätigen der CH II-Taste wird die
Funktion des VOLTS/DIV.-Drehknopfs umgeschaltet und
mit der darüber befindlichen VAR-LED angezeigt. Leuchtet die VAR-LED nicht, kann mit dem Drehknopf der
kalibrierte Ablenkkoeffizient von Kanal II verändert werden (1-2-5 Folge). Wird die CH II-Taste dann lang gedrückt, leuchtet die VAR-LED und zeigt damit an, daß der
Drehknopf nun als Feinsteller wirkt. Die kalibrierte Ablenkkoeffizienteneinstellung bleibt erhalten, bis der Drehknopf einen Rastschritt nach links gedreht wurde. Daraus resultiert eine unkalibrierte Signalamplitudendarstellung („CH2>...“) und die dargestellte Signal-
20
Änderungen vorbehalten
amplitude wird kleiner. Wird der Drehknopf weiter nach
links gedreht, vergrößert sich der Ablenkkoeffizient. Ist
die untere Grenze des Feinstellbereichs erreicht, ertönt
ein akustisches Signal.
Bei Netzfrequenz-Triggerung leuchtet die separat angeordnete LED:
~- Netzfrequenzankopplung (kein Triggerpegel-Sym-
bol) und das Readout zeigt „TR:~“.
Wird der Drehknopf nach rechts gedreht, verringert sich
der Ablenkkoeffizient und die dargestellte Signalamplitude
wird größer, bis die obere Feinstellbereichsgrenze erreicht ist. Dann ertönt wieder ein akustisches Signal und
die Signaldarstellung erfolgt kalibriert („CH2:...“).
Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb
kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit - durch
nochmaliges langes Drücken der VAR. -Taste - auf die
Teilerschalterfunktion (1-2-5 Folge, kalibriert) umgeschaltet werden. Dann erlischt die VAR-LED und das „CH2>...“
Symbol wird durch „CH2:...“ ersetzt.
Die Beschriftung der Frontplatte zeigt, daß die CH IITaste auch zusammen mit der DUAL-Taste (25) betätigt
werden kann. Siehe Punkt (25).
(29) TRIG. MODE - Drucktasten mit LED‘s.
Wird eine der beiden TRIG. MODE-Tasten betätigt, wird
die Triggerkopplung (Signalankopplung an die Triggereinrichtung) umgeschaltet. Die Triggerkopplung wird mit
der LED-Anzeige und oben im Readout angezeigt (z.B.
TR:...,..., AC“).
Ausgehend von AC-Triggerkopplung bewirkt jeder Tastendruck auf die untere TRIG.-Taste ein Weiterschalten
in der Folge:
Die TRIG. SOURCE-Taste (26) ist dann wirkungslos und
es leuchtet keine TRIG. SOURCE-LED (26).
Mit dem Abschalten der Netzfrequenz-Triggerung stellt
sich automatisch die AC-Triggerkopplung ein.
(30) HO - LED
DEL.POS. - Dieser Drehknopf hat zwei vom Zeitbasis-
betrieb abhängige Funktionen.
Wird nur die A-Zeitbasis betrieben, wirkt der Drehknopf
als Holdoff-Zeiteinsteller. Bei minimaler Holdoff-Zeit ist
die HO-LED nicht eingeschaltet. Wird der Drehknopf im
Uhrzeigersinn gedreht, leuchtet die HO-LED und die
Holdoff-Zeit vergrößert sich. Bei Erreichen der maximalen Holdoff-Zeit ertönt ein Signal. Sinngemäß verhält es
sich, wenn in die entgegengesetzte Richtung gedreht
wird und die minimale Holdoff-Zeit erreicht wurde (HO-
LED erlischt). Die letzte Holdoff-Zeiteinstellung bleibt
gespeichert und wird automatisch auf den Minimalwert
gesetzt, wenn eine andere A-Zeitbasis Einstellung gewählt wird. (Über die Anwendung der „Holdoff-Zeiteinstellung“ informiert der gleichnamige Absatz).
Im alternierenden A- und B-Zeitbasis-Betrieb, sowie im
B-Zeitbasis-Betrieb, wirkt der Drehknopf als Verzögerungszeit-Einsteller (die zuvor gewählte Holdoff-Zeit
bleibt erhalten). Die Verzögerungszeit wird im alternierenden A- und B-Zeitbasis-Betrieb auf dem Strahl der AZeitbasis durch den Anfang (links) eines Hellsektors
sichtbar gemacht. Wenn die B-Zeitbasis im Freilauf
(ungetriggert) arbeitet, wird die Verzögerungszeit oben
rechts im Readout mit „Dt:...“ (Delay time =
Verzögerungszeit) angezeigt. Sie bezieht sich auf den
Zeit-Ablenkkoeffizienten der A-Zeitbasis und dient lediglich als Hilfe zum Auffinden des z.T. sehr schmalen
Hellsektors.
Nur im Digital-Betrieb.
In dieser Betriebsart ist die Holdoff-Zeit immer auf den
Minimalwert gesetzt und kann nicht verlängert werden. Die letzte Holdoff-Zeiteinstellung im Analogbetrieb
wird nicht gespeichert. Folglich liegt die minimale Holdoffzeit vor, wenn wieder auf Analogbetrieb geschaltet
wird.
AC - Wechselspannungsankopplung
DC - Gleichspannungsankopplung (Spitzenwerter-
fassung bei automatischer Triggerung abgeschaltet)
HF - Hochfrequenzankopplung mit Unterdrückung
niederfrequenter Signalanteile
NR - Hochfrequenz-Rauschunterdrückung
LF - Niederfrequenzankopplung mit Unterdrückung
hochfrequenter Signalanteile
TVL - TV-Triggerung durch Zeilen-Synchronimpulse
(kein Triggerpegel-Symbol)
TVF - TV-Triggerung durch Bild-Synchronimpulse (kein
Triggerpegel-Symbol
In einigen Betriebsarten, wie z.B bei alternierender
Triggerung, stehen nicht alle Triggerkopplungsarten zur
Verfügung und sind daher nicht einschaltbar.
Werden die TRIG. MODE-Drucktasten gleichzeitig gedrückt, wird die Netzfrequenz-Triggerung ein- oder abgeschaltet.
Änderungen vorbehalten
(31) TIME/DIV. - Mit dem im TIME/DIV. Feld befindlichen
Drehknopf wird der Zeit-Ablenkkoeffizient eingestellt
und oben links im Readout angezeigt. Leuchtet die
oberhalb des Drehknopfes befindliche VAR-LED nicht,
wirkt der Drehknopf als Zeitbasisschalter. Er bewirkt
dann die Zeit-Ablenkkoeffizientenumschaltung in 1-2-5
Folge; dabei ist die Zeitbasis kalibriert. Linksdrehen
vergrößert und Rechtsdrehen verringert den Zeit-Ablenkkoeffizienten. Leuchtet die VAR-LED, wirkt der Drehknopf als Feinsteller. Die folgende Beschreibung bezieht
sich auf die Funktion als Zeitbasisschalter.
Bei A-Zeitbasis-Betrieb verändert der Drehknopf nur diese
Zeitbasis. Ohne X Dehnung x10 können im Analog-Betrieb
Zeit-Ablenkkoeffizienten zwischen 500ms/div. und 50ns/
div. in 1-2-5 Folge gewählt werden. Liegt Digital-Betrieb
vor, kann die A-Zeitbasis auf Zeit-Ablenkkoeffizienten von
100s/div. bis 500ns/div. eingestellt werden.
In den Zeitbasisbetriebsarten ALT (A alternierend mit B)
und B ist mit dem Drehknopf der B-Zeit-Ablenkkoeffizient
21
von B zu bestimmen. Der Einstellbereich der B-Zeitbasis
reicht von 20ms/div. bis 50ns/div. (Digital-Betrieb: 20ms/
div. bis 500ns/div.), ist aber abhängig von der A-Zeitbasis. Es wird verhindert, daß der B-Zeit-Ablenkkoeffizient
größer als der A-Zeit-Ablenkkoeffizient werden kann, da
ein derartiger Betrieb keinen Sinn ergeben würde. Ist
z.B. die A-Zeitbasis auf z.B. 200µs/div. geschaltet, läßt
die B-Zeitbasis sich nicht auf 500µs/div. schalten. Beide
Zeit-Ablenkkoeffizienten würden 200µs/div. betragen.
Mit einer Verringerung des Zeit-Ablenkkoeffizienten der
A-Zeitbasis von 200µs/div. auf z.B. 100µs/div wird der BZeit-Ablenkkoeffizient automatisch auch auf 100µs/div.
geschaltet.
Achtung: Die unterschiedlichen Zeitkoeffizientenbereiche der Analog- bzw. Digital-Zeitbasis
führen beim Umschalten zwischen Analog- und
Digital-Betrieb zu Besonderheiten. Sie sind unter Punkt (7) beschrieben.
(32) A/ALT
VAR. - Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen.
Das Oszilloskop verfügt über 2 Zeitbasen (A und B). Mit
der B-Zeitbasis läßt sich ein Ausschnitt der Signaldarstellung der A-Zeitbasis vergrößert darstellen. Das
Verhältnis Zeit-Ablenkkoeffizient A zu Zeitablenkkoeffizient B bestimmt die Vergrößerung. Mit zunehmender Vergrößerung nimmt die Strahlhelligkeit der BDarstellung ab.
Wenn eine zum Triggern geeignete Signalflanke am
Anfang der B-Zeitbasis-Signaldarstellung vorliegt, kann
die Darstellung auch getriggert vorgenommen werden.
Mit jedem kurzen Tastendruck wird zwischen A-Zeitbasis und alternierendem Zeitbasisbetrieb gewählt. Der
alternierende Zeitbasisbetrieb ermöglicht Einstellungen
für den nachfolgenden B-Zeitbasisbetrieb und ist als
Hilfsfunktion zu betrachten.
le „A:...“ nun „A>...“, bzw. statt „B:...“ nun „B>...“
angezeigt. Mit weiterem Linksdrehen vergrößert sich
der Zeit-Ablenkkoeffizient (unkalibriert), bis das Maximum akustisch signalisiert wird. Wird der Drehknopf
dann nach rechts gedreht, erfolgt die Verringerung des
Ablenkkoeffizienten, bis das Signal erneut ertönt. Dann
ist der Feinsteller in der kalibrierten Stellung und das „>“
Symbol wird durch das „:“ Symbol ersetzt. Bei Feinstellerbetrieb bleibt die aktuelle Einstellung erhalten, auch
wenn die Zeitbasisbetriebsart geändert wird.
Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb,
kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit - durch
nochmaliges Drücken der VAR. -Taste - auf kalibrierte
Zeitbasisschalterfunktion umgeschaltet werden. Dann
erlischt die VAR-LED.
Nur im Digital-Betrieb.
Da die Signaldarstellung im B-Zeitbasisbetrieb gegenüber der A-Zeitbasis verzögert ist, würden weitere Änderungen des Triggerzeitpunkts nur Probleme bei der Beurteilung des Signals bewirken. Aus diesem Grunde wird
im alternierenden- und im B-Zeitbasisbetrieb keine Prebzw. Post-Triggerung ermöglicht. Die PTR (9) - Taste ist
dann unwirksam und die entsprechende Anzeige im
Readout abgeschaltet.
Die Erfassung von Einzelereignissen (SGL) wird nur
im A- Zeitbasisbetrieb ermöglicht.
ROLL-Betrieb wird nur im A-Zeitbasisbetrieb ermöglicht.
Die aktuelle Zeitbasis-Betriebsart wird durch das Readout
sichtbar gemacht. Ist nur die A-Zeitbasis in Betrieb, wird
oben links auch nur „A.....“ angezeigt. Der TIME/DIV.-
Drehknopf beeinflußt dann nur die A-Zeitbasis.
Bei alternierendem (ALT) Zeitbasis-Betrieb zeigt das
Readout die Zeit-Ablenkkoeffizienten beider Zeitbasen
(„A....“ und rechts daneben „B....“) an. In diesem Falle
beeinflußt der TIME/DIV.-Drehknopf nur die B-Zeitbasis.
Bei ALT-Zeitbasisbetrieb wird ein Teil der A-Zeitbasis
aufgehellt dargestellt (siehe „INTENS“). Die horizontale
Position des aufgehellten Sektors ist mit dem DEL.
POS.-Drehknopf kontinuierlich veränderbar, wenn die BZeitbasis im Freilauf-Betrieb arbeitet (siehe „HO - DEL.
POS.“). Der Zeit-Ablenkkoeffizient der B-Zeitbasis bestimmt die Breite des aufgehellten Sektors. Nur der
aufgehellte Sektor der A-Zeitbasis-Signaldarstellung wird
mit der B-Zeitbasis dargestellt. Die vertikale Strahlposition
der B-Zeitbasis kann in dieser Zeitbasis-Betriebsart verändert werden (siehe „TRS“).
Nur im Analogbetrieb kann mit einem langen Tastendruck die Funktion des TIME/DIV. Drehknopfes geändert
werden. Die Änderung betrifft nur die gerade aktive
Zeitbasis (im alternierenden Zeitbasisbetrieb die B-Zeitbasis). Der TIME/DIV. Drehknopf kann als Zeit-Ablenkkoeffizienten-Schalter oder - nur im Analogbetrieb - als
Zeit-Feinsteller arbeiten. Angezeigt wird dies mit der
VAR -LED. Leuchtet die VAR-LED, wirkt der Drehknopf
als Feinsteller, wobei die Zeitbasis zunächst noch kalibriert ist. Mit einem Rastschritt nach links erfolgt die
Zeitablenkung unkalibriert. Im Readout wird dann anstel-
(33) DEL. TRIG.
B - Drucktaste mit Doppelfunktion.
Ein langer Tastendruck schaltet auf B-Zeitbasisbetrieb,
falls zuvor A- oder alternierender Zeitbasisbetrieb vorlag.
Mit einem erneuten langen Tastendruck wird auf die
vorhergehende Zeitbasisbetriebsart (A oder alternierend)
zurückgeschaltet. Mit einem kurzen Tastendruck auf die
A/ALT - VAR.-Taste (32) wird direkt auf A-Zeitbasisbetrieb geschaltet.
Nur in der Kombination von Analog-Betrieb und B-Zeitbasisbetrieb, kann mit langem Betätigen der A/ALT VAR. -Taste (32) die Funktion des TIME/DIV.-Drehkopfes
gewählt werden.
Mit einem kurzen Tastendruck wird zwischen getriggerter
oder freilaufender B-Zeitbasis umgeschaltet, wenn alternierender- oder B-Zeitbasisbetrieb vorliegt.
22
Änderungen vorbehalten
Die aktuelle Einstellung wird oben rechts im Readout
angezeigt. Im Freilaufbetrieb wird die Verzögerungszeit
(„Dt:...“) angezeigt. Mit kurzem Betätigen der DEL.
TRIG.-Taste wird stattdessen „DTr: Triggerflankenrichtung, DC ( Triggerkopplung)“ angezeigt. Die für die AZeitbasis gewählten Trigger-Parameter (LEVEL-Einstellung, Flankenrichtung und Kopplung) werden gespeichert und bleiben erhalten.
Der Trigger-LEVEL (20) und die Flankenrichtung (18)
können nun, unabhängig von den vorherigen Einstellungen, für die B-Zeitbasis mit denselben Bedienelementen
eingestellt werden. Normal-Triggerung und DC-Triggerkopplung sind für die Triggereinrichtung der B-Zeitbasis
fest vorgegeben.
Bei geeigneter Einstellung wird auf die nächste geeignete Signalflanke, die nach Ablauf der im Freilauf eingestellten Verzögerungszeit ( Anfang des Hellsektors) auftritt,
getriggert. Bei mehreren Triggerflanken in der A-Zeitbasis Darstellung erfolgt beim Drehen am DEL. POS.Knopf nun die Verschiebung des Hellsektors nicht mehr
kontinuierlich, sondern von Triggerflanke zu Triggerflanke
springend.
Liegt eine Betriebsart vor, in der das Triggerpegelsymbol
angezeigt wird, ändert es sich mit dem Umschalten auf
Delay-Trigger. Das Triggerpegelsymbol wird um den
Buchstaben „B“ ergänzt und kann mit dem LEVEL-Knopf
in seiner vertikalen Position verändert werden.
Befindet sich das B-Triggerpegelsymbol im alternierenden Zeitbasis-Betrieb außerhalb der Signaldarstellung
der A-Zeitbasis, wird die B-Zeitbasis nicht getriggert.
Deshalb erfolgt dann keine Darstellung der B-Zeitbasis.
Im (nur) B-Zeitbasis-Betrieb verhält es sich nicht anders,
nur das sich dann das B-Symbol auf die Signaldarstellung
der B-Zeitbasis bezieht.
Im untersten Feld der großen Frontplatte befinden sich BNCBuchsen und vier Drucktasten, sowie eine 4 mm Buchse für
Bananenstecker.
(37) Massebuchse - für Bananenstecker mit einem Durch-
messer von 4 mm. Die Buchse ist galvanisch mit dem
(Netz) Schutzleiter verbunden.
Die Buchse dient als Bezugspotentialanschluß bei CT
(Komponententester-Betrieb), kann aber auch bei der
Messung von Gleichspannungen bzw. niederfrequenten
Wechselspannungen als Meßbezugspotentialanschluß
benutzt werden.
(38) INPUT CH II - BNC-Buchse dient als Signaleingang für
Kanal II. Der Außenanschluß der Buchse ist galvanisch
mit dem (Netz) Schutzleiter verbunden. Bei XY-Betrieb
ist der Eingang auf den X-Meßverstärker geschaltet.
Dem Eingang sind die im Folgenden aufgeführten Drucktasten zugeordnet:
(39) AC
DC - Drucktaste schaltet mit jedem Tastendruck von AC-
(Wechselspannung) auf DC- (Gleichspannung) Signalankopplung. Die aktuelle Einstellung wird im Readout im
Anschluß an den Ablenkkoeffizienten mit dem „
=“ Symbol angezeigt.
dem „
(40) GD - Wird im Readout das Erde-Symbol anstelle des
Ablenkkoeffizienten und der Signalankopplung angezeigt, ist das am Signaleingang anliegende Signal abgeschaltet und es wird (bei automatischer Triggerung) nur
eine in Y-Richtung unabgelenkte Strahllinie dargestellt.
(41) TRIG. EXT. - BNC-Buchse dient als Signaleingang für
externe Triggersignale. Die Triggerquelle wird mit der
TRIG.-SOURCE (26) Taste bestimmt. Der Außenanschluß der Buchse ist galvanisch mit dem (Netz) Schutzleiter verbunden.
~“ bzw.
Unter der Strahlröhre befinden sich die Cursor-, Kalibratorund Komponententester-Bedienelemente, sowie 2 Buchsen.
(34) INPUT CH I - BNC-Buchse dient als Signaleingang für
Kanal I. Der Außenanschluß der Buchse ist galvanisch
mit dem (Netz) Schutzleiter verbunden. Bei XY-Betrieb
ist der Eingang auf den Y-Meßverstärker geschaltet.
Dem Eingang sind die im Folgenden aufgeführten Drucktasten zugeordnet:
(35) AC
DC - Drucktaste schaltet mit jedem Tastendruck von AC-
(Wechselspannung) auf DC- (Gleichspannung) Signalankopplung. Die aktuelle Einstellung wird im Readout im
Anschluß an den Ablenkkoeffizienten mit dem „
=“ Symbol angezeigt.
dem „
(36) GD - Wird im Readout das Erde-Symbol anstelle des
Ablenkkoeffizienten und der Signalankopplung angezeigt, ist das am Signaleingang anliegende Signal abgeschaltet und es wird (bei automatischer Triggerung) nur
eine in Y-Richtung unabgelenkte Strahllinie dargestellt.
Änderungen vorbehalten
~“ bzw.
(42) CURSOR
ON/OFF
CHI/II
1/∆t - Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen.
Wird die Drucktaste lang gedrückt, werden die MeßCursoren aus- oder eingeschaltet.
Mit einem kurzen Tastendruck kann zwischen Kanal I
oder Kanal II Spannungsmessung bzw. ∆t (Zeit-) oder 1/
∆t (Frequenz-Messung) gewählt werden. Welche dieser
Messungen erfolgt, wird mit der ∆V/∆t-Taste (43) be-
stimmt.
Bei ∆V (Spannungs)-Messung verlaufen die Cursorlinien
horizontal. Nur im DUAL-Betrieb besteht die Notwendigkeit, zwischen den möglicherweise unterschiedlichen
Ablenkkoeffizienten von Kanal I und II, zu wählen. Das
Meßergebnis wird unten rechts im Readout mit „∆V1:...“
oder „∆V2:...“ sichtbar gemacht, wenn die Ablenkkoeffizienten kalibriert sind.
Dabei muß sich die Einstellung der Cursoren auf das
Signal des gewählten Kanals beziehen. Der angezeigte
Spannungsmeßwert bezieht sich auf den Signal-Eingang
ohne Tastteiler.
23
Bei Messungen mit einem T astteiler muß die angezeigte Spannung mit dem Teilungsverhältnis
multipliziert werden.
Bei XY-Betrieb und „∆V“ (Spannungsmessung) werden
die Cursoren beim Umschalten von CHI auf CHII von
horizontal auf vertikal verlaufende Linien umgeschaltet.
Gleichzeitig wird im Readout „∆VY:...“ und „∆VX:...“
angezeigt.
Wird mit unkalibrierten Ablenkkoeffizienten (Readout
z.B. „CH1>...“) gemessen, kann kein exaktes Meßergebnis angezeigt werden. Das Readout zeigt dann:
„∆V1>...“, „∆V2>...“ oder „∆VY>...“, „∆VX >...“.
auf II und umgekehrt. Der aktive Cursor wird als eine
durchgehende Linie dargestellt, die aus Punkten besteht.
Der nicht aktive Cursor wird durch Lücken in der
Punktierung dargestellt.
Mit einem langen Tastendruck werden beide Cursorlinien
aktiv geschaltet. Dann liegt TRK (Track = Spur) -Betrieb vor
und die Position beider Cursoren kann gleichzeitig verändert werden. Ein kurzer Tastendruck schaltet den
Trackbetrieb ab und es ist nur noch ein Cursor aktiv.
(45) CURSOR - Wipptaste steuert die vertikale bzw. horizon-
tale Position des aktiven Cursors. Die Bewegungsrichtung
entspricht dem jeweiligen Symbol.
Bei Zeit- bzw. Frequenzmessung verlaufen die Cursor-
linien senkrecht. Mit einem kurzen Tastendruck kann
bestimmt werden, welche Messung erfolgt. Die Messung und das daraus resultierende Meßergebnis bezieht
sich auf die Signaldarstellung der dabei wirksamen Zeitbasis (A oder B). Bei alternierendem Zeitbasisbetrieb, in
dem die Signaldarstellung mit beiden Zeitbasen erfolgt,
bezieht sich die Messung auf die Darstellung der BZeitbasis.
Ist die Zeitbasis kalibriert, wird bei Zeitmessung das
Meßergebnis mit „∆t:...“ unten rechts im Readout angezeigt. Bei Frequenzmessung erfolgt die Anzeige „f:...“.
Bei unkalibrierter Zeitbasis wird „∆t>...“ bzw. „f<...“
angezeigt.
∆∆
(43)
∆∆
∆V/
∆t - Mit dieser Drucktaste werden die Cursoren
∆∆
∆∆
zwischen Spannungs- und Zeit-/Frequenz-Messung umgeschaltet.
Bei Spannungsmessung werden die Cursoren im Readout
als waagerechte Linien dargestellt. Nur wenn DUALBetrieb vorliegt, besteht die Notwendigkeit, zwischen
Kanal I und II zu wählen. Ein kurzer Tastendruck auf
„CURSOR ON/OFF - CHI/II - 1/∆t“ (42) schaltet um.
Werden die Cursoren als senkrechte Linien angezeigt,
erfolgt eine Zeit- oder Frequenz-Messung. Die Umschaltung zwischen Zeit- und Frequenz-Messung kann mit der
Taste „CURSOR ON/OFF - CHI/II - 1/
∆∆
∆t“ (42) vorgenom-
∆∆
men werden. Im Readout unten rechts wird dann entweder „∆t...“, oder „f...“ angezeigt. Bei XY-Betrieb werden
wegen der abgeschalteten Zeitbasis Zeit- und
Frequenzmessungen nicht ermöglicht.
Bei Additionsbetrieb (ADD) müssen beide Kanäle mit dem
gleichen Ablenkkoeffizienten betrieben werden. Daher
muß und kann bei Spannungsmessung nicht zwischen
CHI und II gewählt werden. Das Readout zeigt „∆V...“ an.
Sind die Ablenkkoeffizienten dennoch unterschiedlich (z.B.
ein Kanal unkalibriert), zeigt das Readout „CH1< >CH2“
an.
(44) I/II - TRK - Drucktaste für die Cursor-Umschaltung.
Um Messungen mit Hilfe der Cursoren vornehmen zu
können, muß die Position beider Cursorlinien separat und
gemeinsam einstellbar sein. Die Einstellung des aktiv
geschalteten Cursors erfolgt mit der „CURSOR“-Wipptaste (45).
Bei eingeschalteten Cursoren erfolgt mit jedem kurzen
Tastendruck die Umschaltung des aktiven Cursors von I
Die Positionsänderung des Cursors kann schnell oder
langsam erfolgen; je nachdem ob die Wipptaste nur ein
wenig oder ganz nach links oder rechts gedrückt wird.
(46) CAL.
Drucktaste mit zugeordneter konzentrischer Buchse.
Entsprechend den Symbolen auf der Frontplatte, kann bei
ausgerasteter Taste ein Rechtecksignal von ca. 1kHz mit
einer Amplitude von 0,2V
entnommen werden. Mit
ss
eingerasteter Taste ändert sich die Frequenz auf ca.
1MHz. Beide Signale dienen der Frequenzkompensation
von 10:1 Tastteilern.
(47) CT - Drucktaste und 4 mm Bananenstecker-Buchse.
Mit dem Betätigen der CT (Komponententester)- Taste
kann zwischen Oszilloskop- und Komponententester-Betrieb gewählt werden. Siehe Komponenten-Test.
Bei Komponententester-Betrieb wird dabei automatisch
auf Analog-Betrieb umgeschaltet und das Readout zeigt
nur noch „CT“ an. Alle Bedienelemente und LED-Anzeigen außer „INTENS“, „READ OUT“-Taste, LED „A“ bzw.
„RO“ (4), „TR“ (5) und „FOCUS“ (6) sind abgeschaltet.
Die Prüfung von elektronischen Bauelementen erfolgt
zweipolig. Dabei wird ein Anschluß des Bauelements mit
der 4mm Buchse, welche sich neben der CT-Taste befindet, verbunden. Der zweite Anschluß erfolgt über die
Massebuchse (37).
Die letzten Betriebsbedingungen des Oszilloskopbetriebs
liegen wieder vor, wenn der Komponententester abgeschaltet wird.
Menü
Das Oszilloskop verfügt auch über ein Einstell (SETUP)-Menü.
In diesem Menü können Einstellungen vorgegeben werden,
die das Betriebsverhalten betreffen.
Nach dem Einschalten des Oszilloskops und einer Wartezeit
erscheint das „HAMEG Instruments“-Logo und die Anzeige
der Softwareversion „Rel. xx“ auf dem Leuchtschirm. Dann
muß die AUTO SET-Taste so lange gedrückt werden, bis
diverse Softwaretests beendet sind. Anschließend erscheint
„“MAIN MENU“ auf dem Leuchtschirm und das Drücken der
AUTO SET-Taste kann beendet werden.
Unter „MAIN MENU“ kann mit der Wipptaste (45) zwischen
dem „CALIBRATION“ und dem „SETUP“ Menü gewählt
werden. Das aktuelle (Unter)-Menü wird mit größerer Strahlhelligkeit angezeigt. Mit der CURSOR ON/OFF-Taste (42)
wird das Untermenü aufgerufen. Anschließend kann ein darin
befindlicher Menüpunkt mit der CURSOR ON/OFF-Taste
gewählt werden. Ein kurzer Tastendruck auf die AUTO SET-
24
Änderungen vorbehalten
Taste führt auf das „MAIN MENU“ zurück. Danach kann
entweder das andere Untermenü aufgerufen werden oder
mit nochmaligem Betätigen der AUTO SET-Taste auf normalen Betrieb umgeschaltet werden. Informationen über das
„CALIBRATION“-Menü können dem Abschnitt „Abgleich“
entnommen werden.
Das „SETUP“-Menu ermöglicht dem Anwender, Änderungen
vorzunehmen, die das Verhalten des Oszilloskops betreffen:
1. CONTROLS BEEP ON/OFF. In der OFF-Stellung werden
die Signaltöne abgeschaltet, welche sonst beim Betätigen
von Bedienelementen ertönen. Die ON/OFF-Umschaltung erfolgt mit der CURSOR ON/OFF-Taste (42).
2. ERROR BEEP ON/OFF. Signaltöne, mit denen sonst
Fehler signalisiert werden, sind in der OFF Stellung abgeschaltet. Die ON/OFF-Umschaltung erfolgt mit der CURSOR ON/OFF-Taste (42).
Nach dem Einschalten des Oszilloskops werden CONTROLS
BEEP und ERROR BEEP immer auf ON gesetzt.
Dann übernimmt das Oszilloskop die Einstellungen, welche
beim vorhergehenden Ausschalten vorlagen. Wird nach ca.
20 Sekunden Anheizzeit kein Strahl bzw. das Readout sichtbar, sollte die AUTO SET -Taste betätigt werden.
Ist die Zeitlinie sichtbar, wird am INTENS - Knopf eine mittlere
Helligkeit und am FOCUS-Knopf die maximale Schärfe einge-
stellt. Dabei sollte die Eingangskopplung auf GD (ground =
Masse) geschaltet sein. Der Eingang ist dann abgeschaltet.
Damit ist sichergestellt, daß keine Störspannungen von außen die Fokussierung beeinflussen können.
Zur Schonung der Strahlröhre sollte immer nur mit jener
Strahlintensität gearbeitet werden, die Meßaufgabe und
Umgebungsbeleuchtung gerade erfordern. Besondere Vorsicht ist bei stehendem, punktförmigen Strahl geboten. Zu
hell eingestellt, kann dieser die Leuchtschicht der Röhre
beschädigen. Ferner schadet es der Kathode der Strahlröhre,
wenn das Oszilloskop oft kurz hintereinander aus- und eingeschaltet wird.
Strahldrehung TR
3. QUICK START ON/OFF. In Stellung ON ist das Oszilloskop
nach kurzer Zeit sofort einsatzbereit. Die Einblendung des
HAMEG-Logos erfolgt dan nicht. Um wieder in die OFFStellung zu gelangen, muß wärend des Einschaltens die
AUTOST-Taste gedrückt sein. Danach erschein die Menüs und es kann QUICK START gewählt werden.
4. LOAD SR DEFAULT wird mit der CURSOR ON/OFFTaste eingeschaltet. Mit LOAD SR DEFAULT übernehmen alle Speicherplätze (SR = SAVE/RECALL) mit Geräteeinstellungen folgende Werte:
Einkanalbetrieb („CH1:500mV~“),
A-Zeitbasisbetrieb („A:100µs“) und
automatische Spitzenwerttriggerung („TR:CH1/AC“).
5. RESTORE FACTORY DEFAULT. Wenn versehentlich ein
Abgleich im CALIBRATE MENU durchgeführt wurde, der
anschließend nicht mit OVERWRITE FACTORY DEFAULT
abgespeichert wurde, kann der Werksabgleich mit dieser
Funktion wieder aktiviert werden.
6. OVERWRITE FACTORY DEFAULT.
Vorsicht! Mit dem Aufrufen dieser Funktion wird
der Werksabgleich mit neuen Daten überschrieben. Der Werksabgleich geht damit verloren und
kann mit RESTORE FACTORY DEFAULT nicht mehr
aufgerufen werden.
Diese Funktion ist nur für Fälle gedacht, in denen mit
geeigneten, sehr teuren Geräten ein "0% Fehler"- Abgleich durchgeführt werden kann (z.B. für extreme Umgebungsbedingungen).
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Vor der ersten Inbetriebnahme muß die Verbindung zwischen
Schutzleiteranschluß und dem Netz-Schutzleiter vor jeglichen
anderen Verbindungen hergestellt sein (Netzstecker also
vorher anschließen).
Danach sollten die Meßkabel an die Eingänge angeschlossen
werden und erst dann mit dem zunächst stromlosen
Meßobjekt verbunden werden, das anschließend einzuschalten ist.
Es wird empfohlen, dann die AUTO SET - Taste zu drücken.
Mit der roten Netztaste POWER wird das Gerät in Betrieb
gesetzt, dabei leuchten zunächst mehrere Anzeigen auf.
Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich erdmagnetische Einwirkungen auf die horizontale Strahllage
nicht ganz vermeiden. Das ist abhängig von der Aufstellrichtung des Oszilloskops am Arbeitsplatz. Dann verläuft die
horizontale Strahllinie in Schirmmitte nicht exakt parallel zu
den Rasterlinien. Die Korrektur weniger Winkelgrade ist an
einem Potentiometer hinter der mit TR (5) bezeichneten
Öffnung mit einem kleinen Schraubendreher möglich.
Tastkopf-Abgleich und Anwendung
Damit der verwendete Tastteiler die Form des Signals unverfälscht wiedergibt, muß er genau an die Eingangsimpedanz
des Vertikalverstärkers angepaßt werden. Ein im Oszilloskop
eingebauter Generator liefert hierzu ein Rechtecksignal mit
sehr kurzer Anstiegszeit (<4ns am 0,2V
Ausgang) und
ss
Frequenzen von ca. 1kHz oder 1MHz. Das Rechtecksignal
kann der konzentrischen Buchse unterhalb des Bildschirms
entnommen werden. Sie liefert 0.2V
±1% für Tastteiler
ss
10:1. Die Spannung entspricht einer Bildschirmamplitude von
4cm Höhe, wenn der Eingangsteiler auf den Ablenk-
koeffizienten 5mV/cm eingestellt ist.
Der Innendurchmesser der Buchse beträgt 4,9mm und entspricht dem (an Bezugspotential liegenden) Außendurchmesser des Abschirmrohres von modernen Tastköpfen der
Serie F (international vereinheitlicht). Nur hierdurch ist eine
extrem kurze Masseverbindung möglich, die für hohe Signalfrequenzen und eine unverfälschte Kurvenform-Wiedergabe
von nicht-sinusförmigen Signalen Voraussetzung ist.
Abgleich 1kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert
die kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch
den Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teilerverhältnis wie die ohmsche Spannungsteilung.
Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe Spannungsteilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe
1:1 oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich
weder nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist
die Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien
(siehe ,,Strahldrehung TR“).
Tastteiler 10:1 an den CH.I -Eingang anschließen, dabei
Oszilloskop auf Kanal I betreiben, Eingangskopplung auf DC
stellen, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV. auf 0.2ms/
cm schalten (beide kalibriert), Tastkopf (Teiler 10:1) in die
CAL.-Buchse einstecken.
Änderungen vorbehalten
25
1kHz
1MHz
falschrichtigfalsch
Auf dem Bildschirm sind 2 Wellenzüge zu sehen. Nun ist der
NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der
Tastkopfinformation zu entnehmen ist. Mit dem beigegebenen Isolierschraubendreher ist der Trimmer so abzugleichen,
bis die oberen Dächer des Rechtecksignals exakt parallel zu
den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe Bild 1kHz). Dann
sollte die Signalhöhe 4cm ±1,2mm (= 3%) sein. Die Signalflanken sind in dieser Einstellung unsichtbar.
Abgleich 1MHz
Ein HF-Abgleich ist bei den Tastköpfen HZ51, 52 und 54 möglich.
Diese besitzen Entzerrungsglieder, mit denen es
möglich ist, den Tastkopf auf einfachste Weise im
Bereich der oberen Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal
mögliche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine
weitgehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Dadurch werden Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen,
Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in
der Nähe der Anstiegsflanke auf ein Minimum begrenzt.
Die Bandbreite des Oszilloskops wird also bei Benutzung der
Tastköpfe HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme von Kurvenformverzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für diesen HFAbgleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit
(typisch 4ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50Ω), der bei
einer Frequenz von 1MHz eine Spannung von 0,2Vss abgibt.
Der Kalibratorausgang des Oszilloskops erfüllt diese Bedingungen, wenn die CAL.-Taste eingerastet ist (1MHz).
falschrichtigfalsch
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reihenfolge erst 1kHz-,
dann 1MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt
werden muß, und daß die Kalibrator-Frequenzen 1kHz und
1MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können.
Ferner weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerabgleich (oder eine Ablenkkoeffizientenkontrolle) sind horizontale Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential
am negativen Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind
dabei nicht kritisch.
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die für die Betriebsarten der Vertikalverstärker wichtigsten
Bedienelemente sind die Drucktasten: CHI(24), DUAL (25)
und CHII(28).
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt
„Bedienelemente und Readout“ beschrieben.
Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenommenen Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. In dieser Betriebsart
lenkt die Amplitude des zu messenden Signals (bzw. der
Signale) den Strahl in Y-Richtung ab.Gleichzeitig wird der
Strahl von links nach rechts abgelenkt (Zeitbasis).
Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende
Möglichkeiten:
• Die Darstellung nur eines Signales im Kanal I-Betrieb.
• Die Darstellung nur eines Signales im Kanal II-Betrieb.
• Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal) -Betrieb.
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den CH.I-Eingang
anschließen, nur Kalibrator-Taste 1MHz drücken, Eingangskopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV.auf 0.1µs/cm stellen (beide kalibriert). Tastkopf in Buchse
einstecken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellenzug zu
0.2V
pp
sehen, dessen Rechteckflanken jetzt auch sichtbar sind. Nun
wird der HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsflanke und die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation ist der Tastkopfinformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
• Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke.
• Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem
Dach, somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, daß
der Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach
weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt.
Tastköpfe mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu
Tastköpfen mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß einfacher abzugleichen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte
den Vorteil, daß sie eine optimalere Anpassung zulassen.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1MHz die Signalhöhe am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert
haben, wie oben beim 1kHz-Abgleich angegeben.
Bei DUAL-Betrieb arbeiten beide Kanäle. Die Art, wie die
Signale beider Kanäle dargestellt werden, hängt von der
Zeitbasis ab (siehe „Bedienelemente und Readout“). Die
Kanalumschaltung kann nach jedem Zeit-Ablenkvorgang (alternierend) erfolgen. Beide Kanäle können aber auch innerhalb einer Zeit-Ablenkperiode mit einer hohen Frequenz ständig umgeschaltet (chop mode) werden. Dann sind auch
langsam verlaufende Vorgänge flimmerfrei darstellbar.
Für das Oszilloskopieren langsam verlaufender Vorgänge mit
Zeitkoeffizienten ≥500µs/cm ist die alternierende Betriebsart
meistens nicht geeignet. Das Schirmbild flimmert dann zu
stark, oder es scheint zu springen.
Für Oszillogramme mit höherer Folgefrequenz und entsprechend kleiner eingestellten Zeitkoeffizienten ist die gechoppte
Art der Kanalumschaltung meist nicht sinnvoll.
Liegt ADD-Betrieb vor, werden die Signale beider Kanäle
algebraisch addiert (±I ±II). Ob sich hierbei die Summe oder
die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der
Phasenlage bzw. Polung der Signale selbst und davon ab, ob
eine Invertierung im Oszilloskop vorgenommen wurde.
Gleichphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert=Summe.
Beide Kanäle invertiert (INV)=Summe.
Nur ein Kanal invertiert (INV)=Differenz.
26
Änderungen vorbehalten
Gegenphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert=Differenz.
Beide Kanäle invertiert (INV)=Differenz.
Nur ein Kanal invertiert (INV)=Summe.
In der ADD-Betriebsart ist die vertikale Strahllage von der Y-POS.-Einstellung beider Kanäle abhängig. Das heißt die Y.POS.-
Einstellung wird addiert, kann aber nicht mit INVERT beeinflußt werden.
Signalspannungen zwischen zwei hochliegenden Schaltungspunkten werden oft im Differenzbetrieb beider Kanäle gemessen. Als Spannungsabfall an einem bekannten Widerstand lassen sich so auch Ströme zwischen zwei hochliegenden Schaltungsteilen bestimmen. Allgemein gilt, daß bei der
Darstellung von Differenzsignalen die Entnahme der beiden
Signalspannungen nur mit Tastteilern absolut gleicher Impedanz und Teilung erfolgen darf. Für manche Differenzmessungen ist es vorteilhaft, die galvanisch mit dem Schutzleiter verbundenen Massekabel beider Tastteiler nicht mit
dem Meßobjekt zu verbinden. Hierdurch können eventuelle
Brumm- oder Gleichtaktstörungen verringert werden.
XY-Betrieb
Das für diese Betriebsart wichtigste Bedienelement ist die
mit DUAL und XY bezeichnete Drucktaste (25).
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt
„Bedienelemente und Readout“ beschrieben.
In dieser Betriebsart ist die Zeitbasis abgeschaltet. Die XAblenkung wird mit dem über den Eingang von Kanal II (HOR.INP. (X) = Horizontal-Eingang) zugeführten Signal vorgenommen. Eingangsteiler und Feinregler von Kanal II werden im
XY-Betrieb für die Amplitudeneinstellung in X-Richtung benutzt. Zur horizontalen Positionseinstellung ist aber der X-POS.-Regler zu benutzen. Der Positionsregler von Kanal II ist
im XY-Betrieb praktisch unwirksam.
Die maximale Empfindlichkeit und die Eingangsimpedanz
sind nun in beiden Ablenkrichtungen gleich. Die X-Dehnungx10 ist unwirksam. Bei Messungen im XY-Betrieb ist sowohl
die obere Grenzfrequenz (-3dB) des X-Verstärkers, als auch
die mit höheren Frequenzen zunehmende Phasendifferenz
zwischen X und Y zu beachten (siehe Datenblatt).
Eine Umpolung des X-Signals durch Invertieren mit
der INV-Taste von Kanal II ist nicht möglich!
Der XY-Betrieb mit Lissajous-Figuren erleichtert oder ermöglicht gewisse Meßaufgaben:
• Vergleich zweier Signale unterschiedlicher Frequenz oder
Nachziehen der einen Frequenz auf die Frequenz des
anderen Signals bis zur Synchronisation. Das gilt auch noch
für ganzzahlige Vielfache oder Teile der einen Signalfrequenz.
• Phasenvergleich zwischen zwei Signalen gleicher Frequenz.
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur
Die folgenden Bilder zeigen zwei Sinus-Signale gleicher Frequenz und Amplitude mit unterschiedlichen Phasenwinkeln.
Die Berechnung des Phasenwinkels oder der Phasenverschiebung zwischen den X- und Y-Eingangsspannungen (nach
Messung der Strecken a und b am Bildschirm) ist mit den
folgenden Formeln und einem Taschenrechner mit Winkelfunktionen ganz einfach und übrigens unabhängig von den
Ablenkamplituden auf dem Bildschirm.
ϕ=
ϕ=√
ϕ=
Hierbei muß beachtet werden:
• Wegen der Periodizität der Winkelfunktionen sollte die
rechnerische Auswertung auf Winkel ≤90° begrenzt werden. Gerade hier liegen die Vorteile der Methode.
• Keine zu hohe Meßfrequenz benutzen. Die im XY-Betrieb
benutzten Meßverstärker weisen mit zunehmender Frequenz eine gegenseitige Phasenverschiebung auf. Oberhalb der im Datenblatt angegebenen Frequenz wird der
Phasenwinkel von 3° überschritten.
• Aus dem Schirmbild ist nicht ohne weiteres ersichtlich, ob
die Testspannung gegenüber der Bezugsspannung voroder nacheilt. Hier kann ein CR-Glied vor dem Testspannungseingang des Oszilloskops helfen. Als R kann
gleich der 1MΩ-Eingangswiderstand dienen, so daß nur
ein passender Kondensator C vorzuschalten ist. Vergrößert sich die Öffnungsweite der Ellipse (gegenüber kurzgeschlossenem C), dann eilt die Testspannung vor und
umgekehrt. Das gilt aber nur im Bereich bis 90° Phasenverschiebung. Deshalb sollte C genügend groß sein und nur
eine relativ kleine, gerade gut beobachtbare Phasenverschiebung bewirken.
Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen
oder ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem
Bildschirm abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung
(INTENS -Knopf) kann dieser Punkt in die Leuchtschicht
einbrennen, was entweder einen bleibenden Helligkeitsverlust, oder im Extremfall, eine vollständige Zerstörung
der Leuchtschicht an diesem Punkt verursacht.
Phasendifferenz-Messung
im Zweikanal-Betrieb (Yt)
Achtung:
Phasendifferenzmessungen sind im Zweikanal YtBetrieb nicht möglich, wenn alternierende T riggerung
vorliegt.
Eine größere Phasendifferenz zwischen zwei Eingangssignalen
gleicher Frequenz und Form läßt sich sehr einfach im Yt-Zweikanalbetrieb (DUAL) am Bildschirm messen. Die Zeitablenkung wird dabei von dem Signal getriggert, das als
Bezug (Phasenlage 0) dient. Das andere Signal kann dann
einen vor- oder nacheilenden Phasenwinkel haben. Die Ablesegenauigkeit wird hoch, wenn auf dem Schirm nicht viel
mehr als eine Periode und etwa gleiche Bildhöhe beider
Signale eingestellt wird. Zu dieser Einstellung können ohne
Einfluß auf das Ergebnis auch die Feinregler für Amplitude
und Zeitablenkung und der LEVEL-Knopf benutzt werden.
Beide Zeitlinien werden vor der Messung mit den Y-POS.-
Knöpfen auf die horizontale Raster-Mittellinie eingestellt. Bei
sinusförmigen Signalen beobachtet man die Nulldurchgänge;
die Sinuskuppen sind weniger geeignet. Ist ein Sinussignal
durch geradzahlige Harmonische merklich verzerrt (Halbwellen nicht spiegelbildlich zur X-Achse) oder wenn eine
Offset-Gleichspannung vorhanden ist, empfiehlt sich AC-
Änderungen vorbehalten
27
Kopplung für beide Kanäle. Handelt es sich um Impulssignale
gleicher Form, liest man an steilen Flanken ab.
Phasendifferenzmessung im Zweikanalbetrieb
t = Horizontalabstand der Nulldurchgänge in cm.
T = Horizontalabstand für eine Periode in cm.
Im Bildbeispiel ist t = 3cm und T = 10cm. Daraus errechnet
sich eine Phasendifferenz in Winkelgraden von
ϕ
oder in Bogengrad ausgedrückt
ϕππ
Relativ kleine Phasenwinkel bei nicht zu hohen Frequenzen
lassen sich genauer im XY-Betrieb mit Lissajous-Figur messen.
Messung einer Amplitudenmodulation
Die momentane Amplitude u im Zeitpunkt t einer HF-Trägerspannung, die durch eine sinusförmige NF-Spannung
unverzerrt amplitudenmoduliert ist, folgt der Gleichung
Abb. 2:
Amplitudenmodulierte Schwingung: F = 1MHz; f = 1kHz;
m = 50%; UT = 28,3mVeff.
Oszilloskop-Einstellung für ein Signal entsprechend Abb. 2:
Kanal I-Betrieb. Y: CH.I; 20mV/cm; AC.
TIME/DIV.: 0.2ms/cm.
Triggerung:NORMAL; AC; int. mit Zeit-Feinsteller
(oder externe Triggerung).
Liest man die beiden Werte a und b vom Bildschirm ab, so
errechnet sich der Modulationsgrad aus
Hierin ist a = UT (1+m) und b = UT (1-m).
Bei der Modulationsgradmessung können die Feinstellknöpfe
für Amplitude und Zeit beliebig verstellt sein. Ihre Stellung
geht nicht in das Ergebnis ein.
Triggerung und Zeitablenkung
Die für diese Funktionen wichtigsten Bedienelemente
befinden sich rechts von den VOLTS/DIV.-Drehknöpfen. Sie sind im Abschnitt „Bedienelemente und
Readout“ beschrieben.
Neben der Trägerfrequenz F entstehen durch die Modulation die
untere Seitenfrequenz F-f und die obere Seitenfrequenz F+f.
Abb. 1:
Spektrumsamplituden und -frequenzen bei AM (m = 50%)
Das Bild der amplitudenmodulierten HF-Schwingung kann
mit dem Oszilloskop sichtbar gemacht und ausgewertet
werden, wenn das Frequenzspektrum innerhalb der Oszilloskop-Bandbreite liegt. Die Zeitbasis wird so eingestellt, daß
mehrere Wellenzüge der Modulationsfrequenz sichtbar sind.
Genau genommen sollte mit Modulationsfrequenz (vom NFGenerator oder einem Demodulator) extern getriggert werden. Interne Triggerung ist unter Zuhilfenahme des ZeitFeinstellers oft möglich.
Die zeitliche Änderung einer zu messenden Spannung
(Wechselspannung) ist im Yt-Betrieb darstellbar. Hierbei lenkt
das Meßsignal den Elektronenstrahl in Y-Richtung ab, während der Zeitablenkgenerator den Elektronenstrahl mit einer
konstanten, aber wählbaren Geschwindigkeit von links nach
rechts über den Bildschirm bewegt (Zeitablenkung).
Im allgemeinen werden sich periodisch wiederholende
Spannungsverläufe mit sich periodisch wiederholender Zeitablenkung dargestellt. Um eine „stehende“ auswertbare
Darstellung zu erhalten, darf der jeweils nächste Start der
Zeitablenkung nur dann erfolgen, wenn die gleiche Position
(Spannungshöhe und Flankenrichtung) des Signalverlaufes
vorliegt, an dem die Zeitablenkung auch zuvor ausgelöst
(getriggert) wurde.
Eine Gleichspannung kann folglich nicht getriggert
werden, was aber auch nicht erforderlich ist, da eine
zeitliche Änderung nicht erfolgt.
Die Triggerung kann durch das Meßsignal selbst (interne
Triggerung) oder durch eine extern zugeführte, mit dem
Meßsignal synchrone, Spannung erfolgen (externe Triggerung). Die Triggerspannung muß eine gewisse Mindestamplitude haben, damit die Triggerung überhaupt einsetzt. Diesen Wert nennt man Triggerschwelle. Sie wird mit einem
Sinussignal bestimmt. Wird die Triggerspannung intern dem
Meßsignal entnommen, kann als Triggerschwelle die vertikale Bildschirmhöhe in mm angegeben werden, bei der die
Triggerung gerade einsetzt und das Signalbild stabil steht.
28
Änderungen vorbehalten
Die interne Triggerschwelle ist mit £5mm spezifiziert. Wird
die Triggerspannung extern zugeführt, ist sie an der entsprechenden Buchse in V
kann die Triggerspannung viel höher sein als an der
Triggerschwelle. Im allgemeinen sollte der 20fache Wert
nicht überschritten werden.
Das Oszilloskop hat zwei Trigger-Betriebsarten, die nachstehend beschrieben werden.
zu messen. In gewissen Grenzen
ss
Automatische Spitzenwert-Triggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT
(18), LEVEL (20) und TRIG. MODE (29) unter „Bedienelementeund Readout“ zu entnehmen. Mit dem Betätigen der AUTO
SET -Taste wird automatisch diese Triggerart eingeschaltet.
Bei DC-Triggerkopplung und bei alternierender Triggerung wird
die Spitzenwerterfassung automatisch abgeschaltet, während
die Trigger-Automatik erhalten bleibt.
Die Zeitablenkung wird bei automatischer SpitzenwertTriggerung auch dann periodisch ausgelöst, wenn keine
Meßwechselspannung oder externe Triggerwechselspannung
anliegt. Ohne Meßwechselspannung sieht man dann eine
Zeitlinie (von der ungetriggerten, also freilaufenden Zeitablenkung), die auch eine Gleichspannung anzeigen kann. Bei
anliegender Meßspannung beschränkt sich die Bedienung im
wesentlichen auf die richtige Amplituden- und ZeitbasisEinstellung bei immer sichtbarem Strahl.
Der Triggerpegel-Einsteller ist bei automatischer Spitzenwert-Triggerung wirksam. Sein Einstellbereich stellt sich automatisch auf die Spitze-Spitze-Amplitude des gerade angelegten Signals ein und wird damit unabhängiger von der
Signal-Amplitude und -Form.
Beispielsweise darf sich das Tastverhältnis von rechteckförmigen Spannungen zwischen 1 : 1 und ca. 100 : 1 ändern,
ohne daß die Triggerung ausfällt.
Ist bei interner Triggerung die Bildhöhe kleiner als 1cm,
erfordert die Einstellung wegen des kleinen Fangbereichs
etwas Feingefühl.
Bei falscher Triggerpegel-Einstellung und/oder bei fehlendem
Triggersignal wird die Zeitbasis nicht gestartet und es erfolgt
keine Strahldarstellung.
Mit Normaltriggerung sind auch komplizierte Signale triggerbar.
Bei Signalgemischen ist die Triggermöglichkeit abhängig von
gewissen periodisch wiederkehrenden Pegelwerten, die u.U.
erst bei gefühlvollem Drehen des Triggerpegel-Einstellers
gefunden werden.
Flankenrichtung
Die mit der Drucktaste (18) eingestellte (Trigger-) Flankenrichtung wird im Readout angezeigt. Siehe auch „Bedienelemente
und Readout“. Die Flankenrichtungseinstellung wird durch
AUTO SET nicht beeinflußt.
Die Triggerung kann bei automatischer und bei Normaltriggerung
wahlweise mit einer steigenden oder einer fallenden
Triggerspannungsflanke einsetzen. Steigende Flanken liegen vor,
wenn Spannungen, vom negativen Potential kommend, zum
positiven Potential ansteigen. Das hat mit Null- oder Massepotential und absoluten Spannungswerten nichts zu tun. Die
positive Flankenrichtung kann auch im negativen Teil einer Signalkurve liegen. Eine fallende Flanke löst die Triggerung sinngemäß
aus. Dies gilt bei automatischer und bei Normaltriggerung.
Triggerkopplung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT
(18), LEVEL (20) und TRIG. MODE (29) unter „Bedien-
elemente und Readout“ zu entnehmen. Mit AUTO SET wird
immer auf AC-Triggerkopplung geschaltet. Die DurchlaßFrequenzbereiche der Triggerkopplungsarten sind dem „Datenblatt“ entnehmbar.
Es ist dabei unter Umständen erforderlich, daß der Trigger-pegel-Einsteller fast an das Einstellbereichsende zu stellen
ist. Bei der nächsten Messung kann es erforderlich werden,
den Triggerpegel-Einsteller anders einzustellen.
Diese Einfachheit der Bedienung empfiehlt die automatische
Spitzenwert-Triggerung für alle unkomplizierten Meßaufgaben. Sie ist aber auch die geeignete Betriebsart für den
,Einstieg“ bei diffizilen Meßproblemen, nämlich dann, wenn
das Meßsignal selbst in Bezug auf Amplitude, Frequenz oder
Form noch weitgehend unbekannt ist.
Die automatische Spitzenwert-Triggerung ist unabhängig von
der Triggerquelle und ist, sowohl bei interner wie auch
externer Triggerung anwendbar. Sie arbeitet oberhalb 20Hz.
Normaltriggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT
(18), LEVEL (20) und TRIG. MODE (29) unter „Bedienele-
mente und Readout“ zu entnehmen. Hilfsmittel zur Triggerung
sehr schwieriger Signale sind die Zeit-Feinsteinstellung (VAR.),
die HOLDOFF-Zeiteinstellung und der B-Zeitbasis-Betrieb.
Mit Normaltriggerung und passender TriggerpegelEinstellung kann die Auslösung bzw. Triggerung der
Zeitablenkung an jeder Stelle einer Signalflanke erfolgen. Der mit dem Triggerpegel-Knopf erfaßbare
Triggerbereich ist stark abhängig von der Amplitude
des Triggersignals.
Bei interner DC- oder LF-Triggerkopplung sollte immer mit
Normaltriggerung und Triggerpegel-Einstellung gearbeitet
werden. Die Ankopplungsart und der daraus resultierende
Durchlaß-Frequenzbereich des Triggersignals können mit der
Triggerkopplung bestimmt werden.
AC:Ist die am häufigsten zum Triggern benutzte Kopplungs-
art. Unterhalb und oberhalb des Durchlaß-Frequenzbereiches steigt die Triggerschwelle zunehmend an.
DC:Bei DC-Triggerung gibt es keinen unteren Durchlaß-
Frequenzbereich, da das Triggersignal galvanisch an
die Triggereinrichtung angekoppelt wird. Diese
Triggerkopplung ist dann zu empfehlen, wenn bei ganz
langsamen Vorgängen auf einen bestimmten Pegelwert des Meßsignals getriggert werden soll, oder
wenn impulsartige Signale mit sich während der Beobachtung ständig ändernden Tastverhältnissen dargestellt werden müssen.
HF:Der Durchlaß-Frequenzbereich in dieser Trigger-
kopplungsart entspricht einem Hochpaß. HF-Triggerkopplung ist für alle hochfrequenten Signale günstig.
Gleichspannungsschwankungen und tieffrequentes
(Funkel-) Rauschen der Triggerspannung werden unterdrückt, was sich günstig auf die Stabilität der
Triggerung auswirkt.
laß-Frequenzbereich auf. Sehr hochfrequente Triggersignalanteile werden unterdrückt bzw. verringert. Da-
Änderungen vorbehalten
29
mit werden aus derartigen Signalanteilen resultierende Störungen unterdrückt oder vermindert.
LF:Mit LF-Triggerkopplung liegt Tiefpaßverhalten vor. Die
LF-Triggerkopplung ist häufig für niederfrequente Signale besser geeignet als die DC-Triggerkopplung,
weil Rauschgrößen innerhalb der Triggerspannung
stark unterdrückt werden. Das vermeidet oder verringert im Grenzfall Jittern oder Doppelschreiben, insbesondere bei sehr kleinen Eingangsspannungen. Oberhalb des Durchlaß-Frequenzbereiches steigt die
Triggerschwelle zunehmend an.
TVL(TV-Zeile): siehe folgenden Absatz, TV (Zeilensynchron-
impuls-Triggerung)
TVF(TV-Bild): siehe folgenden Absatz, TV (Bildsynchron-
Mit der Umschaltung auf TVL und TVF wird der TVSynchronimpuls-Separator wirksam. Er trennt die
Synchronimpulse vom Bildinhalt und ermöglicht eine
von Bildinhaltsänderungen unabhängige Triggerung
von Videosignalen.
Abhängig vom Meßpunkt sind Videosignale (FBAS- bzw. BASSignale = Farb-Bild-Austast-Synchron-Signale) als positiv oder
negativ gerichtetes Signal zu messen. Nur bei richtiger Einstellung der (Trigger-) Flankenrichtung werden die Synchronimpulse vom Bildinhalt getrennt. Die Flankenrichtung der
Vorderflanke der Synchronimpulse ist für die Einstellung der
Flankenrichtung maßgebend; dabei darf die Signaldarstellung
nicht invertiert sein.
Ist die Spannung der Synchronimpulse am Meßpunkt positiver als der Bildinhalt, muß steigende Flankenrichtung gewählt
werden. Befinden sich die Synchronimpulse unterhalb des
Bildinhalts, ist deren Vorderflanke fallend. Dann muß die
fallende Flankenrichtung gewählt werden. Bei falscher Flankenrichtungswahl erfolgt die Darstellung unstabil bzw.
ungetriggert, da dann der Bildinhalt die Triggerung auslöst.
Die Videosignaltriggerung sollte mit automatischer Triggerung
erfolgen. Bei interner Triggerung muß die Signalhöhe der
Synchronimpulse mindestens 5mm betragen.
Das Synchronsignal besteht aus Zeilen- und Bildsynchronimpulsen, die sich unter anderem auch durch ihre Pulsdauer
unterscheiden. Sie beträgt bei Zeilensynchronimpulsen ca. 5µs
im zeitlichen Abstand von 64µs. Bildsynchronimpulse bestehen aus mehreren Pulsen, die jeweils ca. 28µs lang sind und mit
jedem Halbbildwechsel im Abstand von 20ms vorkommen.
Beide Synchronimpulsarten unterscheiden sich somit durch
ihre Zeitdauer und durch ihre Wiederholfrequenz. Es kann
sowohl mit Zeilen- als auch mit Bildsynchronimpulsen
getriggert werden.
Bildsynchronimpuls-Triggerung
Achtung: Bei Bildsynchronimpuls-Triggerung in Verbindung
mit geschaltetem (gechoppten) DUAL-Betrieb können in der
Signaldarstellung Interferenzstörungen sichtbar werden. Es
sollte dann auf alternierenden DUAL-Betrieb umgeschaltet
werden. Unter Umständen sollte auch das Readout abgeschaltet werden.
Es ist ein dem Meßzweck entsprechender Zeit-Ablenkkoeffizient im TIME / DIV.-Feld zu wählen.
Bei der 2ms/div.-Einstellung wird ein vollständiges Halbbild
dargestellt. Am linken Bildrand ist ein Teil der auslösenden
Bildsynchronimpulsfolge und am rechten Bildschirmrand der
aus mehreren Pulsen bestehende Bildsynchronimpuls für das
nächste Halbbild zu sehen. Das nächste Halbbild wird unter
diesen Bedingungen nicht dargestellt. Der diesem Halbbild
folgende Bildsynchronimpuls löst erneut die Triggerung und
die Darstellung aus. Ist die kleinste HOLDOFF-Zeit eingestellt, wird unter diesen Bedingungen jedes 2. Halbbildangezeigt. Auf welches Halbbild getriggert wird, unterliegt
dem Zufall.
Durch kurzzeitiges Unterbrechen der Triggerung kann auch
zufällig auf das andere Halbbild getriggert werden.
Es können aber auch bei geeigneter Zeit-Ablenkkoeffizienteneinstellung zwei Halbbilder dargestellt werden. Dann kann im
ALT-Zeitbasisbetrieb jede beliebige Zeile gewählt und mit der
B-Zeitbasis gedehnt dargestellt werden. Damit lassen sich
auch in den Zeilen vorkommende asynchrone Signalanteile
darstellen.
Zeilensynchronimpuls-Triggerung
Die Zeilensynchronimpuls-Triggerung kann durch jeden
Synchronimpuls erfolgen. Um einzelne Zeilen darstellen zu
können, ist die TIME/DIV.-Einstellung von 10µs/div. empfehlenswert. Es werden dann ca. 1½ Zeilen sichtbar. Im allgemeinen hat das komplette Videosignal einen starken Gleichspannungsanteil. Bei konstantem Bildinhalt (z.B. Testbild
oder Farbbalkengenerator) kann der Gleichspannungsanteil
ohne weiteres durch AC-Eingangskopplung des Oszillos-
kop-Verstärkers unterdrückt werden.
Bei wechselndem Bildinhalt (z.B. normales Programm) empfiehlt sich aber DC-Eingangskopplung, weil das Signalbild
sonst mit jeder Bildinhaltsänderung die vertikale Lage auf
dem Bildschirm ändert. Mit dem Y-Positionseinsteller kann
der Gleichspannungsanteil immer so kompensiert werden,
daß das Signalbild in der Bildschirmrasterfläche liegt.
Die Sync-Separator-Schaltung wirkt ebenso bei externer
Triggerung. Selbstverständlich muß der Spannungsbereich
(siehe „Datenblatt“) für die externe Triggerung eingehalten
werden. Ferner ist auf die richtige Flankenrichtung zu achten,
die bei externer Triggerung nicht unbedingt mit der Richtung
des (am Y-Eingang anliegenden) Signal-Synchronimpulses
übereinstimmen muß. Beides kann leicht kontrolliert werden,
wenn die externe Triggerspannung selbst erst einmal (bei
interner Triggerung) dargestellt wird.
Netztriggerung
Diese Triggerart liegt vor, wenn oben im Readout „TR:~“
angezeigt wird. Die Flankenrichtungstaste (18) bewirkt eine
Drehung des
Zur Triggerung mit Netzfrequenz wird eine Spannung aus dem
Netzteil als netzfrequentes Triggersignal (50/60Hz) genutzt.
Diese Triggerart ist unabhängig von Amplitude und Frequenz
des Y-Signals und empfiehlt sich für alle Signale, die netzsynchron sind. Dies gilt ebenfalls in gewissen Grenzen für
ganzzahlige Vielfache oder Teile der Netzfrequenz. Die
Netztriggerung erlaubt eine Signaldarstellung auch unterhalb
der Triggerschwelle. Sie ist deshalb u.a. besonders geeignet
zur Messung kleiner Brummspannungen von Netzgleichrichtern oder netzfrequenten Einstreuungen in eine Schaltung.
Im Gegensatz zur üblichen, flankenrichtungsbezogenen
Triggerung, wird bei Netztriggerung mit der Flankenrichtungsumschaltung zwischen der positiven und der negativen Halbwelle gewählt (evtl. Netzstecker umpolen) und nicht die
Flankenrichtung. Der Triggerpegel kann mit dem dafür vorge-
~
-
Symbols um 180°.
30
Änderungen vorbehalten
sehenen Einsteller über einen gewissen Bereich der gewählten Halbwelle verschoben werden.
Netzfrequente magnetische Einstreuungen in eine Schaltung
können mit einer Spulensonde nach Richtung (Ort) und Amplitude untersucht werden. Die Spule sollte zweckmäßig mit
möglichst vielen Windungen dünnen Lackdrahtes auf einen
kleinen Spulenkörper gewickelt und über ein geschirmtes
Kabel an einen BNC-Stecker (für den Oszilloskop-Eingang)
angeschlossen werden. Zwischen Stecker- und Kabel-Innenleiter ist ein kleiner Widerstand von mindestens 100Ω einzubauen (Hochfrequenz-Entkopplung). Es kann zweckmäßig
sein, auch die Spule außen statisch abzuschirmen, wobei
keine Kurzschlußwindungen auftreten dürfen. Durch Drehen
der Spule in zwei Achsrichtungen lassen sich Maximum und
Minimum am Meßort feststellen.
Alternierende Triggerung
Diese Triggerart kann mit der TRIG. SOURCE -Taste (26)
eingeschaltet werden. Bei alternierender Triggerung wird das
Triggerpegel-Symbol nicht im Readout angezeigt. Siehe
„Bedienelemente und Readout“.
Die alternierende Triggerung ist dann sinnvoll einsetzbar,
wenn die getriggerte Darstellung von zwei Signalen, die
asynchron zueinander sind, erfolgen soll. Die alternierende
Triggerung kann nur dann richtig arbeiten, wenn die Kanalumschaltung alternierend erfolgt. Mit alternierender Triggerung
kann eine Phasendifferenz zwischen beiden Eingangssignalen
nicht mehr ermittelt werden. Zur Vermeidung von Triggerproblemen, bedingt durch Gleichspannungsanteile, ist ACEingangskopplung für beide Kanäle empfehlenswert. Die
interne Triggerquelle wird bei alternierender Triggerung entsprechend der alternierenden Kanalumschaltung nach jedem
Zeitablenkvorgang umgeschaltet. Daher muß die Amplitude
beider Signale für die Triggerung ausreichen.
Externe Triggerung
1. Das interne bzw. externe Triggersignal muß in ausreichender Amplitude (Triggerschwelle) am Triggerkomparator
anliegen.
2. Die Referenzspannung am Komparator (Triggerpegel) muß
es ermöglichen, daß Signalflanken den Triggerpegel unterund überschreiten.
Dann stehen Triggerimpulse am Komparatorausgang für den
Start der Zeitbasis und für die Triggeranzeige zur Verfügung.
Die Triggeranzeige erleichtert die Einstellung und Kontrolle
der Triggerbedingungen, insbesondere bei sehr niederfrequenten (Normaltriggerung verwenden) oder sehr kurzen
impulsförmigen Signalen.
Die triggerauslösenden Impulse werden durch die
Triggeranzeige ca. 100ms lang gespeichert und angezeigt.
Bei Signalen mit extrem langsamer Wiederholrate ist daher
das Aufleuchten der LED mehr oder weniger impulsartig.
Außerdem blitzt dann die Anzeige nicht nur beim Start der
Zeitablenkung am linken Bildschirmrand auf, sondern - bei
Darstellung mehrerer Kurvenzüge auf dem Schirm - bei jedem
Kurvenzug.
Holdoff-Zeiteinstellung
Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz HO - LED,
DEL.POS. (30) unter „Bedienelemente und Readout“ zu
entnehmen.
Wenn bei äußerst komplizierten Signalgemischen auch nach
mehrmaligem gefühlvollen Durchdrehen des LEVEL-Knopfes
bei Normaltriggerung und A-Zeitbasisbetrieb kein stabiler
Triggerpunkt gefunden wird, kann in vielen Fällen eine stabile
Triggerung durch Betätigung des DEL. POS. - Knopfes erreicht werden. Mit dieser Einrichtung kann die Sperrzeit der
Triggerung zwischen zwei Zeit-Ablenkperioden im Verhältnis
von ca. 10:1 kontinuierlich vergrößert werden.
Die externe Triggerung wird mit der TRIG. SOURCE -Taste(26) eingeschaltet. Mit der Umschaltung auf diese Triggerart
wird das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet.
Mit dem Einschalten dieser Triggerart wird die interne
Triggerung abgeschaltet. Über die entsprechende BNC-Buchse kann jetzt extern getriggert werden, wenn dafür eine
Spannung von 0,3V
bis 3Vss zur Verfügung steht, die syn-
ss
chron zum Meßsignal ist. Diese Triggerspannung darf durchaus eine völlig andere Kurvenform als das Meßsignal haben.
Die Triggerung ist in gewissen Grenzen sogar mit ganzzahligen
Vielfachen oder Teilen der Meßfrequenz möglich; Phasenstarrheit ist allerdings Bedingung. Es ist aber zu beachten, daß
Meßsignal und Triggerspannung trotzdem einen Phasenwinkel aufweisen können. Ein Phasenwinkel von z.B. 180°
wirkt sich dann so aus, daß trotz positiver (Trigger) Flankenwahl die Darstellung des Meßsignals mit einer negativen
Flanke beginnt.
Die maximale Eingangsspannung an der BNC-Buchse beträgt 100V (DC+Spitze AC).
Triggeranzeige
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf die LEDAnzeige, die unter Punkt (19) im Absatz „Bedienelemente
und Readout“ aufgeführt ist.
Die Leuchtdiode leuchtet sowohl bei automatischer, als auch
bei Normaltriggerung auf, wenn folgende Bedingungen erfüllt
werden:
Triggerimpulse die innerhalb dieser Sperrzeit auftreten, können den Start der Zeitbasis nicht auslösen.
Besonders bei Burst-Signalen oder aperiodischen Impulsfolgen gleicher Amplitude kann der Beginn der Triggerphase
dann auf den jeweils günstigsten oder erforderlichen Zeitpunkt eingestellt werden.
Ein stark verrauschtes oder ein durch eine höhere Frequenz
gestörtes Signal wird manchmal doppelt dargestellt. Unter
Umständen läßt sich mit der Triggerpegel-Einstellung nur die
gegenseitige Phasenverschiebung beeinflussen, aber nicht
die Doppeldarstellung. Die zur Auswertung erforderliche stabile Einzeldarstellung des Signals ist aber durch die Vergrößerung der HOLD OFF-Zeit leicht zu erreichen. Hierzu ist die
HOLD OFF-Zeit langsam zu erhöhen, bis nur noch ein Signal
abgebildet wird.
Eine Doppeldarstellung ist bei gewissen Impulssignalen möglich, bei denen die Impulse abwechselnd eine kleine Differenz
der Spitzenamplituden aufweisen. Nur eine ganz genaue
Triggerpegel-Einstellung ermöglicht die Einzeldarstellung.
Die HOLD OFF-Zeiteinstellung vereinfacht auch hier die richtige Einstellung.
Nach Beendigung dieser Arbeit sollte die HOLD OFF-Zeit
unbedingt wieder auf Minimum zurückgedreht werden, weil
sonst u.U. die Bildhelligkeit drastisch reduziert ist.
Die Arbeitsweise ist aus folgenden Abbildungen ersichtlich.
Änderungen vorbehalten
31
Abb. 1: zeigt das Schirmbild bei minimaler HOLD-OFF-Zeit
(Grundstellung). Da verschiedene Teile des Kurvenzuges
angezeigt werden, wird kein stehendes Bild dargestellt
(Doppelschreiben).
Abb. 2: Hier ist die Holdoff-Zeit so eingestellt, daß immer die
gleichen Teile des Kurvenzuges angezeigt werden. Es wird
ein stehendes Bild dargestellt.
B-Zeitbasis (2. Zeitbasis) / Delay Triggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen A/ALT
(32), DEL.TRIG. (33), TIME/DIV. (31) und HO / DEL.POS. (30)
unter „Bedienelemente und Readout“ zu entnehmen.
Wie im Absatz „Triggerung und Zeitablenkung“ beschrie-
ben, löst die Triggerung den Start der Zeitablenkung aus. Der
zuvor dunkelgetastete (abgeschaltete) Elektronenstrahl wird
hellgetastet (sichtbar) und von links nach rechts abgelenkt,
bis die maximale X-Ablenkung erfolgte. Danach wird der
Strahl wieder dunkelgetastet und es erfolgt der Strahlrücklauf
(zurück in die Strahlstartposition). Nach Ablauf der HoldoffZeit kann dann die Zeitablenkung erneut durch die
Triggerautomatik bzw. ein Triggersignal gestartet werden.
Während der gesamten Zeit (Strahlhinlauf und -rücklauf) kann
ein Eingangssignal gleichzeitig eine Ablenkung in Y-Richtung
bewirken. Das wird aber, wegen der nur dann erfolgenden
Helltastung, nur während des Strahlhinlaufs sichtbar.
Da sich der Triggerpunkt bei Analog-Betrieb immer am Strahlstart befindet, kann eine X-Dehnung der Signaldarstellung durch
eine höhere Zeitablenkgeschwindigkeit (kleiner Zeit-Ablenkkoeffizient - TIME / DIV.) - nur von diesem Punkt beginnend
- vorgenommen werden.
Ein Signalanteil, der sich am rechten Rand der Signaldarstellung
befindet, ist nicht mehr sichtbar, wenn die Zeitablenkgeschwindigkeit um einen Schritt erhöht wird. Dieses Problem tritt - abhängig vom Dehnungsfaktor - immer auf, es sei
denn, daß sich das zu dehnende Signal direkt am Triggerpunkt
befindet (ganz links).
Die verzögerte Ablenkung mit der B-Zeitbasis löst derartige
Probleme. Sie bezieht sich auf die mit der A-Zeitbasis vorgenommene Signaldarstellung. Die B-Darstellung erfolgt erst,
wenn eine vorwählbare Zeit abgelaufen ist. Damit besteht die
Möglichkeit, praktisch an jeder Stelle der A-Zeitbasissignaldarstellung mit der B-Zeitablenkung zu beginnen. Der ZeitAblenkkoeffizient der B-Zeitbasis bestimmt die Ablenkgeschwindigkeit und damit den Dehnungsfaktor. Mit zunehmender Dehnung verringert sich die Bildhelligkeit.
Bei großer X-Dehnung kann das Signal durch Jittern in XRichtung unruhig dargestellt werden. Liegt eine geeignete
Signalflanke nach Ablauf der Verzögerungszeit vor, läßt sich
auf diese Flanke triggern („after delay“ Triggerung).
AUTO SET
Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz AUTO
SET (2) unter „Bedienelemente und Readout“ zu entneh-
men. Die folgende Beschreibung gilt für den Analog- und
Digital-Betrieb. Bei Digital-Betrieb wird durch AUTO SET
außerdem auf Refresh (RFR-LED) mit abgeschaltetem PreTrigger („PT0%“) geschaltet.
Wie bereits im Abschnitt „Bedienelemente und Readout“
erwähnt, werden bis auf wenige Ausnahmen (POWER-Taste,
Kalibratorfrequenz-Taste, sowie Focus- und TR
(Strahldrehungs)-Einsteller) alle Bedienelemente elektronisch
abgefragt. Sie lassen sich daher auch steuern. Daraus ergibt
sich die Möglichkeit einer automatischen, signalbezogenen
Geräteeinstellung im Yt (Zeitbasis)-Betrieb, so daß in den
meisten Fällen keine weitere manuelle Bedienung erforderlich ist. AUTO SET schaltet immer auf Yt-Betrieb.
Mit dem Betätigen der AUTO SET-Taste bleibt die zuvor
gewählte Yt-Betriebsart unverändert, wenn Mono CHI-, CHII-
oder DUAL-Betrieb vorlag; lag Additionsbetrieb vor, wird
automatisch auf DUAL geschaltet. Der bzw. die Y-Ablenkkoeffizienten (VOLTS / DIV.) werden automatisch so gewählt, daß die Signalamplitude im Mono (Einkanal)-Betrieb ca.
6cm nicht überschreitet, während im DUAL-Betrieb jedes
Signal mit ca. 4cm Höhe dargestellt wird. Dieses, wie auch die
Erläuterungen für die automatische Zeitkoeffizienten (TIME /DIV.)-Einstellung, gilt für Signale, die nicht zu stark vom
Tastverhältnis 1:1 abweichen.
Die automatische Zeitkoeffizienten-Einstellung sorgt für eine
Darstellung von ca. 2 Signalperioden. Bei Signalen mit unterschiedlichen Frequenzanteilen, wie z.B. Videosignalen, erfolgt die Einstellung zufällig.
Durch die Betätigung der AUTO SET-Taste werden folgende
Betriebsbedingungen vorgegeben:
• AC-Eingangskopplung
• interne (vom Meßsignal abgeleitete) Triggerung
• automatische Spitzenwert-Triggerung
• Triggerpegel-Einstellung auf Bereichsmitte
• Y-Ablenkoeffizient(en) kalibriert
• A-Zeitbasis-Ablenkkoeffizient kalibriert
• AC-Triggerkopplung
• B-Zeitbasis abgeschaltet
• keine X-Dehnung x10
• automatische X- und Y-Strahlpositionseinstellung
Nur wenn DC-Triggerkopplung vorlag, wird nicht auf AC-
Triggerkopplung geschaltet und die automatische Triggerung
erfolgt ohne Spitzenwerterfassung.
Die mit AUTO SET vorgegebenen Betriebsbedingungen über-
schreiben die vorherigen Einstellungen. Falls unkalibrierte
Bedingungen vorlagen, wird durch AUTO SET elektrisch
automatisch in die kalibrierte Einstellung geschaltet. Anschließend kann die Bedienung wieder manuell erfolgen.
Die Ablenkkoeffizienten 1mV/cm und 2mV/cm werden, wegen der reduzierten Bandbreite in diesen Bereichen, im
AUTO SET-Betrieb nicht gewählt.
Achtung:
Liegt ein pulsförmiges Signal an, dessen Tastverhältnis einen Wert von ca. 400:1 erreicht oder über-
32
Änderungen vorbehalten
schreitet, ist in den meisten Fällen keine automatische Signaldarstellung mehr möglich. Der Y-Ablenkkoeffizient ist dann zu klein und der Zeit-Ablenkkoeffizient zu groß. Daraus resultiert, daß nur noch
die Strahllinie dargestellt wird und der Puls nicht
sichtbar ist.
In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf Normaltriggerung
umzuschalten und den Triggerpunkt ca. 5mm über oder unter
die Strahllinie zu stellen. Leuchtet dann die TriggeranzeigeLED, liegt ein derartiges Signal an. Um das Signal sichtbar zu
machen, muß zuerst ein kleinerer Zeit-Ablenkkoeffizient und
danach ein größerer Y-Ablenkkoeffizient gewählt werden.
Dabei kann sich allerdings die Strahlhelligkeit so stark verringern, daß der Puls nicht sichtbar wird.
Nur im Digital-Betrieb.
Im Gegensatz zum Analog-Betrieb erfolgt keine Verringerung
der Strahlintensität. Es muß aber beachtet werden, daß,
selbst bei höchster Abtastrateneinstellung (200MS/s = 5ns
Abtastintervall), pulsförmige Signale eine Pulsbreite von 20ns
nicht unterschreiten dürfen. Andernfalls kann das Signal mit
zu niedriger Amplitude dargestellt werden.
SAVE/RECALL
Die genaue Beschreibung der Bedienelemente ist unter Punkt
(12) im Abschnitt „Bedienelemente und Readout“ beschrieben.
Mit SAVE und RECALL können 9 Geräteeinstellungen vom
Benutzer abgespeichert bzw. aufgerufen werden. Es werden
dabei alle Betriebsarten und elektronisch gesteuerten Funktionen erfaßt.
Änderungen vorbehalten
33
Komponenten-Test
Gerätebezogene Informationen, welche die Bedienung und
die Meßanschlüsse betreffen, sind dem Absatz CT (47) unter
„Bedienelemente und Readout“ zu entnehmen.
Das Oszilloskop verfügt über einen eingebauten Komponenten-Tester. Der zweipolige Anschluß des zu prüfenden Bauelementes erfolgt über die dafür vorgesehenen Buchsen. Im
Komponententest-Betrieb sind sowohl die Y-Vorverstärker
wie auch der Zeitbasisgenerator abgeschaltet. Jedoch dürfen
Signalspannungen an den auf der Frontplatte befindlichen
BNC-Buchsen weiter anliegen, wenn einzelne nicht in Schaltungen befindliche Bauteile (Einzelbauteile) getestet werden.
Nur in diesem Fall müssen die Zuleitungen zu den BNCBuchsen nicht gelöst werden (siehe „Tests direkt in der
Schaltung“). Außer den INTENS.-, FOCUS- und X-POS.-Einstellern haben die übrigen Oszilloskop-Einstellungen keinen
Einfluß auf diesen Testbetrieb. Für die Verbindung des Testobjekts mit dem Oszilloskop sind zwei einfache Meßschnüre
mit 4mm-Bananensteckern erforderlich.
Wie im Abschnitt SICHERHEIT beschrieben, sind alle
Meßanschlüsse (bei einwandfreiem Betrieb) mit dem Netzschutzleiter verbunden, also auch die Buchsen für den
Komponententester. Für den Test von Einzelbauteilen (nicht
in Geräten bzw. Schaltungen befindlich) ist dies ohne Belang,
da diese Bauteile nicht mit dem Netzschutzleiter verbunden
sein können.
Bei Halbleitern erkennt man die spannungsabhängigen
Kennlinienknicke beim Übergang vom leitenden in den nichtleitenden Zustand. Soweit das spannungsmäßig möglich ist,
werden Vorwärts- und Rückwärts-Charakteristik dargestellt
(z.B. bei einer Z-Diode unter 10V). Es handelt sich immer um
eine Zweipol-Prüfung; deshalb kann z.B. die Verstärkung
eines Transistors nicht getestet werden, wohl aber die einzelnen Übergänge B-C, B-E, C-E. Da der Teststrom nur einige mA
beträgt, können die einzelnen Zonen fast aller Halbleiter
zerstörungsfrei geprüft werden. Eine Bestimmung von Halbleiter-Durchbruch- und Sperrspannung >10V ist nicht möglich. Das ist im allgemeinen kein Nachteil, da im Fehlerfall in
der Schaltung sowieso grobe Abweichungen auftreten, die
eindeutige Hinweise auf das fehlerhafte Bauelement geben.
Recht genaue Ergebnisse erhält man beim Vergleich mit
sicher funktionsfähigen Bauelementen des gleichen Typs und
Wertes. Dies gilt insbesondere für Halbleiter. Man kann damit
z.B. den kathodenseitigen Anschluß einer Diode oder Z-Diode
mit unkenntlicher Bedruckung, die Unterscheidung eines p-np-Transistors vom komplementären n-p-n-Typ oder die richtige Gehäuseanschlußfolge B-C-E eines unbekannten Transistortyps schnell ermitteln.
Sollen Bauteile getestet werden, die sich in Testschaltungen
bzw. Geräten befinden, müssen die Schaltungen bzw. Geräte
unter allen Umständen vorher stromlos gemacht werden.
Soweit Netzbetrieb vorliegt, ist auch der Netzstecker des
Testobjektes zu ziehen. Damit wird sichergestellt, daß eine
Verbindung zwischen Oszilloskop und Testobjekt über den
Schutzleiter vermieden wird. Sie hätte falsche Testergebnisse
zur Folge.
Nur entladene Kondensatoren dürfen getestet werden!
Das Testprinzip ist von bestechender Einfachheit. Ein im
Oszilloskop befindlicher Sinusgenerator erzeugt eine Sinusspannung, deren Frequenz 50Hz (±10%) beträgt. Sie speist
eine Reihenschaltung aus Prüfobjekt und eingebautem Widerstand. Die Sinusspannung wird zur Horizontalablenkung
und der Spannungsabfall am Widerstand zur Vertikalablenkung
benutzt.
Ist das Prüfobjekt eine reelle Größe (z.B. ein Widerstand), sind
beide Ablenkspannungen phasengleich. Auf dem Bildschirm
wird ein mehr oder weniger schräger Strich dargestellt. Ist
das Prüfobjekt kurzgeschlossen, steht der Strich senkrecht.
Bei Unterbrechung oder ohne Prüfobjekt zeigt sich eine
waagerechte Linie. Die Schrägstellung des Striches ist ein
Maß für den Widerstandswert. Damit lassen sich ohmische
Widerstände zwischen 20Ω und 4,7kΩ testen.
Kondensatoren und Induktivitäten (Spulen, Drosseln, Trafowicklungen) bewirken eine Phasendifferenz zwischen Strom
und Spannung, also auch zwischen den Ablenkspannungen.
Das ergibt ellipsenförmige Bilder. Lage und Öffnungsweite
der Ellipse sind kennzeichnend für den Scheinwiderstandswert bei einer Frequenz von 50Hz. Kondensatoren werden im
Bereich 0,1µF bis 1000µF angezeigt.
• Eine Ellipse mit horizontaler Längsachse bedeutet eine
hohe Impedanz (kleine Kapazität oder große Induktivität).
• Eine Ellipse mit vertikaler Längsachse bedeutet niedrige
Impedanz (große Kapazität oder kleine Induktivität).
• Eine Ellipse in Schräglage bedeutet einen relativ großen
Verlustwiderstand in Reihe mit dem Blindwiderstand.
Zu beachten ist hier der Hinweis, daß die Anschlußumpolung
eines Halbleiters (Vertauschen der Meßkabel) eine Drehung
des Testbilds um 180° um den Rastermittelpunkt der Bildröhre bewirkt.
Wichtiger noch ist die einfache Gut-/Schlecht-Aussage über
Bauteile mit Unterbrechung oder Kurzschluß, die im ServiceBetrieb erfahrungsgemäß am häufigsten benötigt wird.
Die übliche Vorsicht gegenüber einzelnen MOS-Bauelementen in Bezug auf statische Aufladung oder Reibungselektrizität wird dringend angeraten. Brumm kann auf dem Bildschirm sichtbar werden, wenn der Basis- oder Gate-Anschluß
eines einzelnen Transistors offen ist, also gerade nicht getestet wird (Handempfindlichkeit).
Tests direkt in der Schaltung sind in vielen Fällen möglich, aber
nicht so eindeutig. Durch Parallelschaltung reeller und/oder
komplexer Größen - besonders wenn diese bei einer Frequenz von 50Hz relativ niederohmig sind - ergeben sich
34
Änderungen vorbehalten
meistens große Unterschiede gegenüber Einzelbauteilen.
Hat man oft mit Schaltungen gleicher Art zu arbeiten (Service), dann hilft auch hier ein Vergleich mit einer funktionsfähigen Schaltung. Dies geht sogar besonders schnell, weil die
Vergleichsschaltung garnicht unter Strom gesetzt werden
muß (und darf!). Mit den Testkabeln sind einfach die identischen Meßpunktpaare nacheinander abzutasten und die
Schirmbilder zu vergleichen. Unter Umständen enthält die
Testschaltung selbst schon die Vergleichsschaltung, z.B. bei
Stereo-Kanälen, Gegentaktbetrieb, symmetrischen Brückenschaltungen. In Zweifelsfällen kann ein Bauteilanschluß einseitig abgelötet werden. Genau dieser Anschluß sollte dann
mit dem nicht an der Massebuchse angeschlossenen
Meßkabel verbunden werden, weil sich damit die Brummeinstreuung verringert. Die Prüfbuchse mit Massezeichen liegt
an Oszilloskop-Masse und ist deshalb brumm-unempfindlich.
Die Testbilder zeigen einige praktische Beispiele für die
Anwendung des Komponenten-Testers.
Gegenüber dem Analog-Oszilloskop-Betrieb gibt es aber
auch Nachteile:
Die schlechtere Y- und X-Auflösung und die niedrigere Signalerfassungshäufigkeit. Außerdem ist die maximal darstellbare
Signalfrequenz abhängig von der Zeitbasis. Bei zu niedriger
Abtastrate können sogenannte „Alias“-Signaldarstellungen
(aliasing) erfolgen, die ein nicht in dieser Form existierendes
Signal zeigen.
Der Analog-Betrieb ist bezüglich der Originaltreue der Signaldarstellung unübertroffen. Mit der Kombination von Analogund Digital-Oszilloskop bietet HAMEG dem Anwender die
Möglichkeit, abhängig von der jeweiligen Meßaufgabe, die
jeweils geeignetere Betriebsart zu wählen.
Der HM1507 verfügt über zwei 8-Bit A/D-Wandler, deren
maximale Abtastrate jeweils 100MS/s beträgt. Außer bei
Einzelereigniserfassung im DUAL-Betrieb mit maximal 100MS/
s, beträgt die maximale Abtastrate in allen anderen DigitalBetriebsarten 200MS/s, wenn der kleinste Zeit-Ablenkkoeffizient eingestellt wurde.
Bei der Signalerfassung besteht prinzipiell kein Unterschied
zwischen der Erfassung repetierender (sich ständig wiederholender) Signale und dem Aufzeichnen einmaliger Ereignisse. Die Signaldarstellung erfolgt immer mit einer linearen
Punktverbindung (Dot Join) der Abtastpunkte. Alle im Digitalspeicher-Betrieb erfaßten und gespeicherten Signaldaten
können über die RS232 Schnittstelle zur Dokumentation
abgerufen werden. Diesbezügliche Informationen sind dem
Abschnitt „RS232-Interface“ zu entnehmen.
Speicherbetrieb
Gegenüber dem Analog-Oszilloskop-Betrieb bietet der Digital-Betrieb grundsätzlich folgende Vorteile:
Einmalig auftretende Ereignisse sind leicht erfaßbar. Niederfrequente Signale können problemlos als vollständiger Kurvenzug dargestellt werden. Höherfrequente Signale mit niedriger
Wiederholfrequenz rufen keinen Abfall der Darstellungshelligkeit hervor. Erfaßte Signale können relativ einfach dokumentiert bzw. weiterverarbeitet werden.
Signal-Erfassungsarten
Im Speicherbetrieb können Signale in 6 Betriebsarten erfaßt
bzw. dargestellt werden:
REFRESH-Betrieb (RFR-LED leuchtet, Readout zeigt RFR an),
ENVELOPE-Betrieb (ENV-LED leuchtet, Readout zeigt ENV an),
AVERAGE-Betrieb (AVM-LED leuchtet, Readout zeigt AVM an),
SINGLE-Betrieb (SGL-LED leuchtet, Readout zeigt SGL an),
ROLL-Betrieb (ROL-LED leuchtet, Readout zeigt ROL an),
XY-Betrieb (RFR-LED leuchtet, Readout zeigt XY an).
Die Signalerfassung wird im SINGLE-, REFRESH-, ENVELOPEund AVERAGE-Betrieb durch die Triggerung ausgelöst, während sie im ROLL- und XY-Betrieb triggerunabhängig
(ungetriggert) erfolgt.
Der REFRESH-Betrieb entspricht bezüglich der Darstellung
dem gewohnten Verhalten eines Analog-Oszilloskops. Durch
die Triggerung ausgelöst, erfolgt mit 0% Pre-Triggerung ein
„Schreibvorgang“, der am linken Bildrand beginnt und am
rechten Rand endet. Ein darauf folgendes Triggerereignis
startet erneut die Datenerfassung und überschreibt die Daten
des vorherigen Abtastzyklus. Bei automatischer Triggerung
und ohne anliegendes Signal wird die Y-Strahlposition aufgezeichnet. Liegt ein Signal an, dessen Signalfrequenz kleiner
als die Wiederholfrequenz der Triggerautomatik ist, erfolgt wie im Analogoszilloskop-Betrieb - eine ungetriggerte Darstellung. Im Gegensatz dazu wird bei Normaltriggerung ohne
Triggersignal keine neue Aufzeichnung gestartet. Anders als
im Analogoszilloskop-Betrieb bleibt der Bildschirm dann nicht
dunkel, sondern zeigt die letzte Aufzeichnung so lange, bis ein
erneutes Auslösen der Triggerung eine neue Aufzeichnung
bewirkt.
Die Betriebsarten Average (AVM) und Envelope (ENV) sind
Unterbetriebsarten des Refreshbetriebs (siehe (7) unter
„Bedienelemente und Readout“).
Änderungen vorbehalten
35
Im SINGLE-Betrieb können einmalige Ereignisse aufgezeich-
net werden. Die Aufzeichnung beginnt, wenn die der RESETTaste zugeordnete LED leuchtet. Nach Auslösen der
Triggerung und dem Ende der Aufzeichnung erlischt die
RESET-LED.
Um ein ungewolltes Auslösen von Signalaufzeichnungen
durch die Triggerautomatik zu verhindern, wird automatisch
auf Normaltriggerung mit DC-Triggerkopplung umgeschaltet.
Die Spannungshöhe, bei der die (Normal)-Triggerung auslösen soll, ist direkt zu bestimmen. Zunächst ist die 0 Volt
Strahlposition für die spätere Aufnahme mit Y-POS. zu bestimmen. Dazu den Eingang auf GD und im Refresh-Betrieb
auf automatische Triggerung schalten.
Anschließend kann auf SGL (SINGLE) geschaltet und das
Triggerpunkt-Symbol mit dem LEVEL-Einsteller ober- oder
unterhalb der 0 Volt Position eingestellt werden. Ist seine
Position 2 Division oberhalb der vorher bestimmten 0 Volt
Position festgelegt, erfolgt die Triggerung mit einer Eingangsspannung, die diesen Wert (2 Division) über- oder unterschreitet (Flankenrichtung). Die Höhe der benötigten Eingangsspannung hängt dann nur noch vom Y-Ablenkkoeffizienten
und dem Tastteiler ab.
Beispiel: Triggerpunkt 2 div. über 0 Volt, 1 Volt/Division und
10:1 Tastteiler = +20 Volt.
ROLL-Betrieb: Siehe ROL unter Punkt (7) im Abschnitt
„Bedienelemente und Readout“.
Speicherauflösung
Vertikalauflösung
Die im Speicherteil eingesetzten 8 Bit Analog-/Digital-Wandler
ermöglichen 256 unterschiedliche Strahlpositionen (Vertikalauflösung). Die Darstellung auf dem Schirmbild erfolgt so,
daß die Auflösung 25 Punkte/cm beträgt. Dadurch ergeben
sich Vorteile bei der Signal-Darstellung, -Dokumentation und
-Nachverarbeitung (Dezimalbrüche).
Geringfügige, die Y-Position und -Amplitude betreffende,
Abweichungen zwischen der Darstellung auf dem Bildschirm
(analog) und der digitalen Dokumentation (z.B. Drucker) sind
unvermeidlich. Sie resultieren aus unterschiedlichen Toleranzen, welche die zur Schirmbilddarstellung benötigten Analogschaltungen betreffen. Die Strahlpositionen sind wie folgt
definiert:
maximal erfaßbare Signalfrequenz ist in jeder Zeitbasisstellung
4 bzw. 8fach höher. Damit werden auch höherfrequente
Signalanteile, die relativ niederfrequenten Signalen überlagert
sind, noch erfaßbar. Beispiel: Es soll eine Signalperiode eines
50Hz Sinussignals dargestellt werden. Der Zeit-Ablenkkoeffizient muß dabei 2ms/div. betragen. Im Vergleich ergeben sich folgende Abtastraten und daraus resultierend maximal erfaßbare Signalfrequenzen.
1. Das Abtastintervall ist der Zeitabstand zwischen den einzelnen Abtastungen (Erfassungslücke). Je geringer die
Zahl der über ein Division anzeigbaren Bildpunkte ist, desto
größer ist das Abtastintervall.
2. Die Abtastrate ist der reziproke Wert des Abtastintervalls
(1/Abtastintervall = Abtastrate).
3. Die Signalfrequenzangabe bezieht sich auf die höchste
sinusförmige Signalfrequenz, die bei der vorgegebenen
Abtastrate noch 10 Abtastungen auf einer Sinusperiode
ermöglicht. Ist die Zahl der Abtastungen/Periode <10, kann
z.B. nicht mehr erkannt werden, ob ein Sinus- oder Dreiecksignal erfaßt wurde.
Horizontalauflösung mit X-Dehnung
Wie zuvor beschrieben, ist die relativ hohe X-Auflösung von
200 Signal-Abtastungen/div. vorteilhaft. Mit 10facher X-Dehnung bleibt die Auflösung von 200 Abtastpunkten pro Zentimeter (Division) erhalten, obwohl dann theoretisch nur 20
Punkte pro Div. anzeigbar wären. Die fehlenden 180 Punkte
werden interpoliert. Der gewünschte Ausschnitt kann mit
dem X-POS.-Einsteller eingestellt werden.
In Verbindung mit X-Dehnung beträgt der kleinstmögliche
Zeit-Ablenkkoeffizient 50ns/cm. Ein 20MHz Signal kann dabei
mit einer Periode/cm aufgelöst werden.
Maximale Signalfrequenz im Speicherbetrieb
Die höchste auswertbare Frequenz ist nicht exakt definierbar,
da sie von der Signalform und der Darstellungshöhe des
Signals abhängt.
Im Gegensatz zum Analogoszilloskop-Betrieb, mit seiner theoretisch unendlichen Y-Auflösung, ist sie im Digital-Speicheroszilloskop Betrieb auf 25 Punkte/cm begrenzt. Dem Meßsignal
überlagertes Rauschen führt dazu, daß, besonders dann, wenn
die Y-Position kritisch eingestellt ist, sich bei der A/D-Wandlung
das geringwertigste Bit (LSB) ständig ändert.
Horizontalauflösung
Es können maximal 4 Signaldarstellungen gleichzeitig auf
dem Bildschirm erfolgen. Jede Signaldarstellung besteht aus
2048 Byte (Punkten). Dabei werden 2000 Punkte über 10
Rasterteilungen (Division) dargestellt. Somit beträgt die
Auflösung 200 Punkte pro Teilung.
Gegenüber nur Digital-Oszilloskopen mit VGA- (50 Punkte/
div.) oder LCD- (25 Punkte/div.) Anzeige ergibt sich daraus
nicht nur eine 4 bzw. 8fach bessere X-Auflösung, auch die
36
Während ein rechteckförmiges Signal bezüglich seiner Erkennbarkeit relativ geringe Anforderungen stellt, sind, um ein
sinusförmiges von einem dreieckförmigen Signal unterscheiden zu können, mindestens 10 Abtastungen/Signalperiode
erforderlich. Unter dieser Voraussetzung ist die maximale
Abtastrate durch 10 zu dividieren. Das Resultat ist die höchste
Signalfrequenz (200MS/s : 10 = 20MHz).
Anzeige von Alias-Signalen.
Falls, bedingt durch die Zeitbasiseinstellung, die Abtastrate zu
niedrig ist, kann es zur Darstellung sogenannter Alias-Signale
(engl. aliasing) kommen. Das folgende Beispiel beschreibet
diesen Effekt:
Ein sinusförmiges Signal wird mit einer Abtastung pro Periode
abgetastet. Wenn das Sinussignal zufällig frequenz- und
phasengleich dem Abtasttakt ist und die Abtastung jedesmal
erfolgt, wenn der positive Signalscheitelwert vorliegt, wird
eine waagerechte Linie in der Y-Position des positiven Signalscheitelwertes angezeigt. Dadurch wird eine Gleichspannung
als Meßsignal vorgetäuscht.
Änderungen vorbehalten
Andere Auswirkungen des Alias-Effektes sind scheinbar
ungetriggerte Signaldarstellungen mit Abweichungen der
angezeigten (z.B. 2kHz) von der tatsächlichen Signalfrequenz
(z.B. 1MHz). Ebenso sind Hüllkurvendarstellungen möglich,
die ein amplitudenmoduliertes Signal vortäuschen.
Um derartige Verfälschungen zu erkennen, genügt es, auf
Analogbetrieb umzuschalten und die tatsächliche Signalform
zu betrachten.
Vertikalverstärker-Betriebsarten
Prinzipiell kann das Oszilloskop im Digitalspeicherbetrieb mit
den gleichen Betriebsarten arbeiten wie im analogen Betrieb.
Es können so dargestellt werden:
- Kanal I einzeln,
- Kanal II einzeln,
- Kanäle I und II gleichzeitig (Yt oder XY),
- Summe der beiden Kanäle,
- Differenz der beiden Kanäle.
Abweichungen des Speicherbetriebs (gegenüber dem
Analogoszilloskop-Betrieb) sind:
- Bei DUAL-Betrieb erfolgt die Aufnahme beider EingangsSignale gleichzeitig, da jeder Kanal über einen A/D Wandler
verfügt. Die im Analog-Betrieb erforderliche Umschaltung
zwischen gechopptem bzw. alternierendem Betrieb entfällt daher.
- Wegen der hohen Wiederholfrequenz der Bilddarstellung
kann Flackern nicht auftreten.
- Die Strahlhelligkeit wird nicht durch die Schreibgeschwindigkeit des Elektronenstrahles und die Wiederholhäufigkeit der „Schreibvorgänge“ beeinflußt.
Testplan
Dieser Testplan soll helfen, in gewissen Zeitabständen und
ohne großen Aufwand an Meßgeräten die wichtigsten Funktionen des Oszilloskops zu überprüfen. Aus dem Test eventuell resultierende Korrekturen und Abgleicharbeiten im Innern des Gerätes sind in der Service-Anleitung beschrieben.
Sie sollten jedoch nur von Personen mit entsprechender
Fachkenntnis durchgeführt werden.
Die Service-Anleitung beschreibt in englischer Sprache den Abgleich des Oszilloskops und enthält die
Schaltbilder und Bestückungspläne. Sie ist gegen eine
Schutzgebühr von DM 25,- zuzüglich Mehrwertsteuer
bei HAMEG erhältlich.
Es ist zunächst darauf zu achten, daß alle Ablenkkoeffizienten
kalibriert sind. Dabei soll Mono- Kanal I-Betrieb mit AC-Triggerkopplung vorliegen. Es wird empfohlen, das Oszilloskop schon ca. 20 Minuten vor Testbeginn einzuschalten.
Strahlröhre, Helligkeit und Schärfe,
Linearität, Rasterverzeichnung
Die Strahlröhre hat normalerweise eine gute Helligkeit. Ein
Nachlassen derselben kann nur visuell beurteilt werden. Eine
gewisse Randunschärfe ist jedoch in Kauf zu nehmen. Sie ist
röhrentechnisch bedingt. Zu geringe Helligkeit kann die Folge
zu kleiner Hochspannung sein. Dies erkennt man leicht an der
dann stark vergrößerten Empfindlichkeit der Vertikalverstärker.
muß sich der Strahl völlig verdunkeln lassen. Dabei ist zu
beachten, daß bei starken Helligkeitsveränderungen immer
neu fokussiert werden muß. Außerdem soll bei max. Helligkeit kein ,,Pumpen“ des Bildes auftreten.
Letzteres bedeutet, daß die Stabilisation der Hochspannungsversorgung nicht in Ordnung ist. Das Trimm-Potentiometer
für die Intensitäts-Grundeinstellung ist nur innen zugänglich.
Ebenfalls röhrentechnisch bedingt sind gewisse Toleranzen
der Linearität und Rasterverzeichnung. Sie sind in Kauf zu
nehmen, wenn die vom Röhrenhersteller angegebenen Grenzwerte nicht überschritten werden. Auch hierbei sind speziell
die Randzonen des Schirms betroffen. Ebenso gibt es Toleranzen der Achsen- und Mittenabweichung. Alle diese Grenzwerte werden von HAMEG überwacht. Das Aussuchen einer
toleranzfreien Bildröhre ist praktisch unmöglich (zu viele
Parameter).
Astigmatismuskontrolle
Es ist zu prüfen, ob sich die maximale Schärfe waagerechter
und senkrechter Linien bei derselben FOCUS-Knopfeinstellung
ergibt. Man erkennt dies am besten bei der Abbildung eines
Rechtecksignals höherer Frequenz (ca. 1MHz). Bei normaler
Helligkeit werden mit dem FOCUS-Regler die waagerechten
Linien des Rechtecks auf die bestmögliche Schärfe eingestellt. Die senkrechten Linien müssen jetzt auch die maximale
Schärfe haben. Wenn sich diese jedoch durch die Betätigung
des FOCUS-Reglers verbessern läßt, ist eine AstigmatismusKorrektur erforderlich. Hierfür befindet sich im Gerät ein
Trimm-Potentiometer.
Symmetrie und Drift des Vertikalverstärkers
Beide Eigenschaften werden im wesentlichen von den Eingangsstufen bestimmt. Einen gewissen Aufschluß über die
Symmetrie beider Kanäle und des Y-Endverstärkers erhält
man beim Invertieren. Bei guter Symmetrie darf sich die
Strahllage um etwa 5mm ändern. Gerade noch zulässig wäre
1cm. Größere Abweichungen weisen auf eine Veränderung
im Vertikalverstärker hin.
Eine weitere Kontrolle der Y-Symmetrie ist über den Stellbereich der Y-POS.-Einstellung möglich. Man gibt auf den YEingang ein Sinussignal von etwa 10-100kHz (Signalkopplung
dabei auf AC). Wenn dann bei einer Bildhöhe von ca. 8cm der
Y-POS. I -Knopf nach beiden Seiten bis zum Anschlag gedreht
wird, muß der oben und unten noch sichtbare Teil ungefähr
gleich groß sein. Unterschiede bis 1cm sind noch zulässig. Die
Kontrolle der Drift ist relativ einfach. Nach etwa 20 Minuten
Einschaltzeit wird die Zeitlinie exakt auf Mitte Bildschirm
gestellt. In der folgenden Stunde darf sich die vertikale
Strahllage um nicht mehr als 5 mm verändern.
Abgleich des Vertikalverstärkers
Achtung:
Eine auf nationale Normale rückführbare Kalibration
ist nicht Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Wird eine derartige Kalibration gewünscht, ist
das Oszilloskop an HAMEG einzusenden. Die
Kalibration wird mit einem Werks-Kalibrierschein
bestätigt und ist kostenpflichtig.
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, daß der Ablenkkoeffizient kalibriert ist und DC-Eingangskopplung vorliegt.
Die Intensitäts-Grundeinstellung (Arbeitspunkt) der Strahlröhre muß so eingestellt sein, daß kurz vor der MinimumStellung des INTENS-Einstellers der Strahl gerade verlöscht.
Auf keinen Fall darf bei maximaler Intensität mit Zeitablenkung der Strahlrücklauf sichtbar sein. Auch bei XY-Betrieb
Änderungen vorbehalten
Die Ausgangsbuchse des Kalibrators gibt eine Rechteckspannung von 0,2Vss (±1%) ab. Stellt man eine direkte Verbindung zwischen der 0,2V-Ausgangs-Buchse und dem Eingang
des Vertikalverstärkers her (Tastkopf 1:1), muß das aufgezeichnete Signal bei 50mV/cm 4cm hoch sein. Abweichungen
37
von maximal 0,2mm (2%) sind gerade noch zulässig. Bei
größeren Toleranzen sollte man erst klären, ob die Ursache im
Vertikalverstärker selbst oder in der Amplitude der Rechteckspannung zu suchen ist. Gegebenenfalls ist die Kalibration des
Vertikalverstärkers mit einer exakt bekannten Gleichspannung
möglich. Die vertikale Strahllage muß sich dann entsprechend
dem eingestellten Ablenkkoeffizienten verändern.
In der Feineinstell-Funktion läßt sich die Eingangsempfindlichkeit mindestens um den Faktor 2,5 verringern. Bei 50mV/
cm soll sich die Kalibratorsignal-Höhe von 4cm auf mindestens 1,6cm ändern.
Übertragungsgüte des Vertikalverstärkers
Die Kontrolle der Übertragungsgüte ist nur mit Hilfe eines
Rechteckgenerators mit kleiner Anstiegszeit (max. 5ns) möglich. Das Verbindungskabel muß dabei direkt am Vertikaleingang des Oszilloskops mit einem Widerstand gleich dem
Kabel-Wellenwiderstand (z.B. HAMEG HZ34 mit HZ22) abgeschlossen sein.
Zu kontrollieren ist mit 100Hz, 1kHz, 10kHz, 100kHz und
1MHz. Dabei darf das aufgezeichnete Rechteck, besonders
bei 1MHz und einer Bildhöhe von 4-5cm, kein Überschwingen
zeigen. Jedoch soll die vordere Anstiegsflanke oben auch
nicht nennenswert verrundet sein. Bei den angegebenen
Frequenzen dürfen weder Dachschrägen noch Löcher oder
Höcker im Dach auffällig sichtbar werden. Einstellung: Ablenkkoeffizient 5mV/cm (kalibriert); Signalankopplung auf DC.
intakten Geräten nicht ganz zu vermeiden. Wird ein Strahl
über den ganzen Schirm verschoben, darf sich die Lage des
anderen dabei um maximal 0,5mm verändern.
Ein Kriterium bei Chopperbetrieb ist die Strahlverbreiterung
und Schattenbildung um die Zeitlinie im oberen oder unteren
Bildschirmbereich. Normalerweise darf beides nicht sichtbar
sein. TIME/DIV.-Einstellung dabei auf 0.5ms/cm. Signal-
kopplung auf GD; INTENS-Knopf auf maximale Strahlhelligkeit;
FOCUS-Einstellung auf optimale Schärfe. Mit den beiden Y-
POS.-Knöpfen wird eine Zeitlinie auf +2cm, die andere auf -
2cm Höhe gegenüber der horizontalen Mittellinie des Rasters
geschoben.
Nicht mit dem Zeit-Feinsteller auf die Chopperfrequenz (ca. 500kHz) synchronisieren!
Wesentliches Merkmal bei Additions-Betrieb ist die Verschiebbarkeit der Zeitlinie mit beiden Y-POS.-Drehknöpfen.
Bei XY-Betrieb muß die Empfindlichkeit in beiden Ablenkrichtungen gleich sein. Gibt man das Signal des eingebauten
Rechteckgenerators auf den Eingang von Kanal II, muß sich
horizontal, wie bei Kanal I in vertikaler Richtung, eine Ablenkung von 4cm ergeben (50mV/cm-Stellung).
Die Prüfung der Einzelkanaldarstellung erübrigt sich. Sie ist
indirekt in den oben angeführten Prüfungen bereits enthalten.
Kontrolle Triggerung
Im allgemeinen treten nach Verlassen des Werkes keine
größeren Veränderungen auf, so daß normalerweise auf
diese Prüfung verzichtet werden kann. Allerdings ist für die
Qualität der Übertragungsgüte nicht nur der Meßverstärker
von Einfluß. Der vor den Verstärker geschaltete Eingangsteiler ist in jeder Stellung frequenzkompensiert. Bereits
kleine kapazitive Veränderungen können die Übertragungsgüte herabsetzen. Fehler dieser Art werden in der Regel am
besten mit einem Rechtecksignal niedriger Folgefrequenz
(z.B. 1kHz) erkannt. Wenn ein solcher Generator mit max.
zur Verfügung steht, ist es empfehlenswert, in gewis-
40V
ss
sen Zeitabständen alle Stellungen der Eingangsteiler zu überprüfen und, wenn erforderlich, nachzugleichen.
Hierfür ist jedoch noch ein kompensierter 2:1-Vorteiler erforderlich, der auf die Eingangsimpedanz des Oszilloskops
abgeglichen werden muß. Wichtig ist, daß der Teiler abgeschirmt ist.
Zum Selbstbau benötigt man an elektrischen Bauteilen einen
1MΩ-Widerstand (±1%) und, parallel dazu, einen C-Trimmer
3/15pF parallel mit etwa 6,8pF. Diese Parallelschaltung wird
einerseits direkt mit dem Vertikaleingang I bzw. II, andererseits über ein möglichst kapazitätsarmes Kabel mit dem
Generator verbunden.
Der Vorteiler wird bei 5mV/cm (kalibriert) auf die Eingangsimpedanz des Oszilloskops abgeglichen;
Signalankopplung auf DC; Rechteckdächer exakt horizontal
ohne Dachschräge). Danach sollte die Form des Rechtecks in
jeder Eingangsteilerstellung gleich sein.
Wichtig ist die interne Triggerschwelle. Sie bestimmt, ab
welcher Bildhöhe ein Signal exakt stehend aufgezeichnet
wird. Sie sollte zwischen 3 und 5mm liegen. Eine noch
empfindlichere Triggerung birgt die Gefahr des Ansprechens
auf den Stör- und Rauschpegel in sich. Dabei können phasenverschobene Doppelbilder auftreten. (Hier sollte mit dem LF
Triggerfilter gearbeitet werden).
Eine Veränderung der Triggerschwelle ist nur intern möglich.
Die Kontrolle erfolgt mit irgendeiner Sinusspannung zwischen 50Hz und 1MHz bei automatischer Spitzenwert-
Triggerung (NM-Anzeige leuchtet nicht). Dabei soll die
Triggerpegel-Einstellung so erfolgen, daß die Zeitbasis
mit dem Nulldurchgang des Sinussignals gestartet wird.
Danach ist festzustellen, ob die gleiche Triggerempfindlichkeit
auch mit Normaltriggerung (NM-Anzeige leuchtet) vorhan-
den ist. Hierbei muß eine Triggerpegel-Einstellung vorge-
nommen werden. Mit dem Umschalten der Trigger-Flankenrichtung muß sich der Kurvenanstieg der ersten Schwingung
umpolen. Das Oszilloskop muß, bei einer Bildhöhe von etwa
5mm und AC- bzw. DC-Einstellung der Triggerkopplung,
Sinussignale bis zur - im Datenblatt angegebenen - höchsten
Trigger-Frequenz einwandfrei intern triggern.
Zur externen Triggerung sind mindestens 0,3 V
Spannung
ss
(synchron zum Y-Signal) an der Buchse TRIG. EXT. erforderlich.
Die TV-Triggerung wird am besten mit einem Videosignal
beliebiger Polarität geprüft. Dabei ist die Triggerkopplung auf
TVL oder TVF zu schalten und ein geeigneter Zeit-Ablenkkoeffizient einzustellen. Die Flankenrichtung muß richtig
gewählt sein. Sie gilt für beide Darstellungen (TVL und TVF).
Betriebsarten: CH.I/II, DUAL, ADD, CHOP.,
INVERT und XY-Betrieb
Im DUAL-Betrieb müssen sofort zwei Zeitlinien erscheinen.
Bei Betätigung der Y-POS.-Knöpfe sollten sich die Strahllagen
gegenseitig nicht beeinflussen. Trotzdem ist dies auch bei
38
Die TV-Triggerung ist dann einwandfrei, wenn bei zeilen- und
bei bildfrequenter Darstellung die Amplitude des kompletten
Videosignals (vom Weißwert bis zum Dach des Zeilenimpulses)
zwischen 8 und 60mm bei stabiler Darstellung geändert
werden kann.
Wird mit einem Sinussignal ohne Gleichspannungsanteil intern mit Normal-Triggerung oder extern getriggert, dann darf
Änderungen vorbehalten
sich beim Umschalten von AC auf DC Triggerkopplung keine
wesentliche Verschiebung des Signal-Startpunktes ergeben.
Werden beide Vertikal-Verstärkereingänge AC-gekoppelt an
das gleiche Signal geschaltet und im alternierenden Zweikanal-Betrieb beide Strahlen auf dem Bildschirm exakt zur
Deckung gebracht, dann darf beim Umschalten der internen
Triggerquelle von CHI auf CHII oder beim Umschalten der
Triggerkopplung (TRIG.) von AC auf DC keine wesentliche
Änderung des Bildes sichtbar sein.
Eine Kontrolle der Netztriggerung (50-60Hz) in Stellung ~ der
Triggerkopplung ist mit einer netzfrequenten Eingangsspannung (auch harmonisch oder subharmonisch) möglich.
Um zu kontrollieren, ob die Netztriggerung bei sehr kleiner
oder großer Signalspannung nicht aussetzt, sollte die Eingangsspannung bei ca. 1V liegen. Durch Verändern des
Ablenkkoeffizienten (auch mit dem Feinsteller) läßt sich die
dargestellte Signalhöhe dann beliebig variieren.
Zeitablenkung
Vor Kontrolle der Zeitbasis ist festzustellen, ob die Zeitlinie
mindestens 10cm lang ist.
Ferner ist zu untersuchen, ob die Zeitablenkung von links nach
rechts schreibt. Hierzu Zeitlinie mit X-POS.-Einsteller auf
horizontale Rastermitte zentrieren und Ablenkkoeffizient(TIME / DIV.) auf 100ms/div. stellen (Wichtig nur nach
Röhrenwechsel!).
Steht für die Überprüfung der Zeitbasis kein exakter Markengeber zur Verfügung, kann man auch mit einem genau
kalibrierten Sinusgenerator arbeiten. Seine Frequenztoleranz
sollte nicht größer als ±0,1% sein. Die Zeitwerte des
Oszilloskops werden zwar mit ±3% angegeben; sie sind
jedoch besser. Zur gleichzeitigen Kontrolle der Linearität
sollten immer mindestens 10 Schwingungen, d.h. je cm ein
Kurvenzug, abgebildet werden. Zur exakten Beurteilung wird
mit Hilfe der X-POS.-Einstellung die Spitze des ersten Kurven-
zuges genau hinter die erste vertikale Linie des Rasters
gestellt. Die Tendenz einer evtl. Abweichung ist schon nach
den ersten Kurvenzügen erkennbar.
Für häufige Routinekontrollen der Zeitbasis an einer größeren
Anzahl von Oszilloskopen ist die Anschaffung eines OszilloskopKalibrators empfehlenswert. Dieser besitzt auch einen quarzgenauen Markergeber, der für jeden Zeitbereich Impulse im
Abstand von 1 cm abgibt. Dabei ist zu beachten, daß bei der
Triggerung solcher Impulse zweckmäßig mit Normaltriggerung
gearbeitet werden sollte. Welche Frequenz für die jeweilige
Zeitbasiseinstellung benötigt wird, kann mit Hilfe des Readout
ermittelt werden. Bei Zeitmessung sind die senkrechten Cursorlinien auf 1 cm Abstand zu stellen, sodaß die Zeitmessung
denselben Wert wie die Ablenkkoeffizientenanzeige zeigt.
Dann muß von Zeit- auf Frequenzmessung umgeschaltet
werden und das Readout zeigt die benötigte Signalfrequenz an.
HOLDOFF-Zeit
Die Änderung der HOLD OFF-Zeit beim Drehen des betr.
Knopfes ist ohne Eingriff in das Oszilloskop nicht zu kontrollieren. Immerhin kann die Strahlverdunklung (ohne Eingangssignal bei automatischer Triggerung) geprüft werden. Hierzu
ist die kalibrierte TIME/DIV.-Einstellung 50ns/cm zu wählen.
Dann soll bei minimaler HOLDOFF-Zeit der Strahl hell, bei
maximaler HOLDOFF-Zeit dagegen merklich dunkler sein.
Achtung:
Der Einsteller wirkt nur dann als Holdoff-Einsteller,
wenn nur die A-Zeitbasis in Betrieb ist und AnalogBetrieb vorliegt.
Korrektur der Strahllage
Die Strahlröhre hat eine zulässige Winkelabweichung von ±5°
zwischen der X-Ablenkplattenebene D1 / D2 und der horizontalen Mittellinie des Innenrasters. Zur Korrektur dieser Abweichung und der von der Aufstellung des Gerätes abhängigen
erdmagnetischen Einwirkung muß das mit TR bezeichnete
Potentiometer (rechts neben dem Bildschirm) nachgestellt
werden. Im allgemeinen ist der Strahldrehbereich asymmetrisch. Es sollte aber kontrolliert werden, ob sich die Strahllinie
mit dem TR-Potentiometer etwas schräg nach beiden Seiten
um die horizontale Rastermittellinie einstellen läßt. Bei geschlossenem Gehäuse genügt ein Drehwinkel von ±0,57°
(1mm Höhenunterschied auf 10cm Strahllänge) zur Erdfeldkompensation.
Service Hinweis
Die folgenden Hinweise sollen dem Service-Techniker helfen,
am Oszilloskop auftretende Abweichungen von den Solldaten
zu korrigieren. Dabei werden anhand des Testplanes erkannte Mängel besonders berücksichtigt. Ohne genügende Fachkenntnisse sollte man jedoch keine Eingriffe im Gerät vornehmen. Es ist dann besser, den schnell und preiswert arbeitenden HAMEG-Service in Anspruch zu nehmen. Er ist so nah
wie Ihr Telefon. Unter der Direktwahl-Nummer 069/6780520
erhalten Sie auch technische Auskünfte. Wir empfehlen,
Reparatureinsendungen an HAMEG nur im Originalkarton
vorzunehmen. (Siehe auch ,,Garantie“ ).
Öffnen des Gerätes
Entfernt man die zwei Hutmuttern am Gehäuse-Rückdeckel,
kann dieser nach hinten abgezogen werden. Vorher ist der
Netzkabel-Stecker aus der eingebauten Kaltgerätedose herauszuziehen. Hält man den Gehäusemantel fest, läßt sich das
Chassis mit Frontdeckel nach vorn hinausschieben. Beim
späteren Schließen des Gerätes ist darauf zu achten, daß sich
der Gehäusemantel an allen Seiten richtig unter den Rand des
Frontdeckels schiebt. Das gleiche gilt auch für das Aufsetzen
des Rückdeckels.
Warnung:
Beim Öffnen oder Schließen des Gehäuses, bei einer
Instandsetzung oder bei einem Austausch von Teilen, muß das Gerät von allen Spannungsquellen getrennt sein. Wenn danach eine Messung, eine Fehlersuche oder ein Abgleich am geöffneten Gerät unter
Spannung unvermeidlich ist, so darf das nur durch
eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen Gefahren vertraut ist.
Bei Eingriffen in das Oszilloskop ist zu beachten, daß die
Betriebsspannungen der Bildröhre ca. -2kV, sowie +12kV und
die der Endstufen etwa +115V bzw. +65V betragen. Diese
Potentiale befinden sich an der Röhrenfassung, der Netzteilleiterplatte, dem Mainboard und der Y-Endstufenleiterplatte. Sie sind lebensgefährlich. Daher ist größte Vor-
sicht geboten. Ferner wird darauf hingewiesen, daß Kurzschlüsse an verschiedenen Stellen des BildröhrenHochspannungskreises den gleichzeitigen Defekt diverser
Halbleiter und des Optokopplers bewirken. Aus dem gleichen
Grund ist das Zuschalten von Kondensatoren an diesen
Stellen bei eingeschaltetem Gerät sehr gefährlich.
Achtung:
Kondensatoren im Gerät können noch geladen sein,
selbst wenn das Gerät von allen Spannungsquellen
getrennt wurde.
Größte Vorsicht ist beim Umgang mit der Strahlröhre geboten. Der Glaskolben darf unter keinen Umständen mit gehär-
Änderungen vorbehalten
39
teten Werkzeugen berührt oder örtlich überhitzt (Lötkolben!)
oder unterkühlt (Kältespray!) werden. Wir empfehlen das
Tragen einer Schutzbrille (Implosionsgefahr).
Nach jedem Eingriff ist das komplette Gerät (mit geschlossenem Gehäuse und gedrückter Netztaste POWER) einer
Spannungsprüfung mit 2200V Gleichspannung zu unterziehen (berührbare Metallteile gegen beide Netzpole). Diese
Prüfung ist gefährlich und bedingt eine entsprechend ausgebildete Fachkraft. Außerdem ist die Impedanz zwischen dem
Schutzleiteranschluß an der Netzsteckerbuchse und jedem
berührbaren Metallteil des Oszilloskops zu prüfen. Sie darf
0,1Ω nicht überschreiten.
Betriebsspannungen
Alle Betriebsgleichspannungen im Oszilloskop werden bereits durch das Schaltnetzteil elektronisch stabilisiert. Die
nochmals stabilisierte Spannung +12V ist einstellbar. Sie
dient als Referenzspannung für die Stabilisierung der -6V und
-2000V Gleichspannungen. Wenn eine der Gleichspannungen
5% vom Sollwert abweicht, muß ein Fehler vorliegen.
Für die Messung der Hochspannung darf nur ein genügend
hochohmiges Voltmeter (>10MΩ) verwendet werden. Auf
dessen ausreichende Spannungsfestigkeit ist unbedingt zu
achten. In Verbindung mit einer Kontrolle der Betriebsspannungen ist es empfehlenswert, auch deren Brumm- bzw.
Störspannungen zu überprüfen. Zu hohe Werte können oftmals die Ursache für sonst unerklärliche Fehler sein. Die
Maximalwerte sind in den Schaltbildern angegeben.
Maximale und minimale Helligkeit
Für die Einstellung befindet sich auf der CRT-Leiterplatte
(Strahlröhrenhals) ein 100kΩ Trimm-Potentiometer. Es darf
nur mit einem gut isolierten Schraubendreher betätigt werden.
Der Abgleich muß so erfolgen, daß der unabgelenkte
punktförmige Strahl mit dem INTENS.-Einsteller im X-Y-Betrieb
gerade verdunkelt werden kann. Richtig eingestellt, müssen
die im Testplan beschriebenen Forderungen erfüllt sein.
Astigmatismus
Auf der CRT-Leiterplatte (Strahlröhrenhals) befindet sich ein
47kΩ-Trimmer, mit dem der Astigmatismus bzw. das Verhältnis zwischen vertikaler und horizontaler Schärfe korrigiert
werden kann. Die richtige Einstellung ist auch abhängig von
der Y-Plattenspannung (ca. +42V). Man sollte diese daher
vorsichtshalber vorher kontrollieren. Die Astigmatismuskorrektur erfolgt am besten mit einem hochfrequenten
Rechtecksignal (z.B. 1MHz).
Dabei werden mit dem FOCUS-Knopf zuerst die waagerechten Rechtecklinien scharf eingestellt. Dann wird am Astigm.Pot. 47kΩ die Schärfe der senkrechten Linien korrigiert. In
dieser Reihenfolge wird die Korrektur mehrmals wiederholt.
Der Abgleich ist beendet, wenn sich mit dem FOCUS-Knopf
allein keine Verbesserung der Schärfe in beiden Richtungen
mehr erzielen läßt.
Triggerschwelle
Die interne Triggerschwelle sollte bei 3 bis 5mm Bildhöhe
liegen.
Fehlersuche im Gerät
Aus Gründen der Sicherheit darf das geöffnete Oszilloskop
nur über einen Schutz-Trenntransformator (Schutzklasse II)
betrieben werden.
Für die Fehlersuche werden ein Signalgenerator, ein ausreichend genaues Multimeter und, wenn möglich, ein zweites
Oszilloskop benötigt. Letzteres ist notwendig, wenn bei
schwierigen Fehlern eine Signalverfolgung oder eine Störspannungskontrolle erforderlich wird. Wie bereits erwähnt,
ist die stabilisierte Hochspannung (-2025V und +12kV) sowie
die Versorgungsspannung für die Endstufen lebensgefährlich. Bei Eingriffen in das Gerät ist es daher ratsam, mit
längeren vollisolierten Tastspitzen zu arbeiten. Ein zufälliges
Berühren kritischer Spannungspotentiale ist dann so gut wie
ausgeschlossen. Selbstverständlich können in dieser Anleitung nicht alle möglichen Fehler eingehend erörtert werden.
Etwas Kombinationsgabe ist bei schwierigen Fehlern schon
erforderlich. Wenn ein Fehler vermutet wird, sollte das Gerät
nach dem Öffnen des Gehäuses zuerst gründlich visuell
überprüft werden, insbesondere nach losen, bzw. schlecht
kontaktierten oder durch Überhitzung verfärbten Teilen. Ferner sollten alle Verbindungsleitungen im Gerät zwischen den
Leiterplatten, zu Frontchassisteilen, zur Röhrenfassung und
zur Trace-Rotation-Spule innerhalb der Röhrenabschirmung
inspiziert werden. Diese visuelle Inspektion kann unter Umständen viel schneller zum Erfolg führen als eine systematische Fehlersuche mit Meßgeräten.
Die erste und wichtigste Maßnahme bei einem völligen Versagen des Gerätes ist, abgesehen von der Prüfung der Netzsicherungen, das Messen der Plattenspannungen an der Bildröhre. In 90% aller Fälle kann dabei festgestellt werden, welches
Hauptteil fehlerhaft ist. Als Hauptteile sind anzusehen:
1. Y-Ablenkeinrichtung2. X-Ablenkeinrichtung
3. Bildröhrenkreis4. Stromversorgung
Während der Messung müssen die POS.-Einsteller der beiden Ablenkrichtungen möglichst genau in der Mitte ihres
Stellbereiches stehen. Bei funktionstüchtigen Ablenkeinrichtungen sind die Einzelspannungen jedes Plattenpaares Y
ca. 42V und X ca. 52V. Sind die Einzelspannungen eines
Plattenpaares stark unterschiedlich, muß in dem zugehörigen
Ablenkteil ein Fehler vorliegen. Wird trotz richtig gemessener
Plattenspannungen kein Strahl sichtbar, sollte man den Fehler
im Bildröhrenkreis suchen. Fehlen die Ablenkplattenspannungen überhaupt, ist dafür wahrscheinlich die Stromversorgung verantwortlich.
Austausch von Bauteilen
Beim Austausch von Bauteilen dürfen nur Teile gleichen oder
gleichwertigen Typs eingebaut werden. Widerstände ohne
besondere Angabe in den Schaltbildern haben (mit wenigen
Ausnahmen) eine Belastbarkeit von 1/5W (Melf) bzw. 1/8W
(chip) und eine Toleranz von 1%. Widerstände im Hochspannungskreis müssen entsprechend spannungsfest sein.
Kondensatoren ohne Spannungsangabe müssen für eine Betriebsspannung von 63V geeignet sein. Die Kapazitätstoleranz
sollte 20% nicht überschreiten. Viele Halbleiter sind selektiert.
Sie sind im Schaltbild entsprechend gekennzeichnet. Fällt ein
selektierter Halbleiter aus, sollte auch der intakte Halbleiter des
anderen Signalwegs erneuert werden. Beide Bauteile sind
durch selektierte zu ersetzten, weil sich sonst Abweichungen
der spezifischen Daten oder Funktionen ergeben können. Der
HAMEG-Service berät Sie gern und beschafft selektierte oder
Spezialteile, die nicht ohne weiteres im Handel erhältlich sind
(z.B. Bildröhre, Potentiometer, Drosseln usw.).
Abgleich
Das Oszilloskop verfügt unter anderem über ein KalibrationsMenü. Einige Menüpunkte können auch von Anwendern
benutzt werden, die nicht über Präzisionsmeßgeräte bzw. Generatoren verfügen.
40
Änderungen vorbehalten
Der Aufruf des Menüs erfolgt wie im Abschnitt „Menü“
beschrieben.
Das Menü „CALIBRATE“ enthält mehrere Menüpunkte.
Folgende Menüpunkte können ohne spezielle Meß- und
Prüfgeräte bzw. vorhergehende Abgleicharbeiten benutzt
werden. Der Abgleich erfolgt automatisch, an den BNC
Buchsen darf kein Signel anliegen:
1. Y AMP (Meßverstärker Kanal I und II).
2. TRIGGER-AMP (Triggerverstärker).
3. STORE AMP (Digitalteil).
Die beim Abgleich ermittelten neuen Datenwerte werden
automatisch gespeichert und liegen auch nach erneuten
Einschalten des Gerätes wieder vor. Der Aufruf der
OVERWRITE FACTORY DEFAULT-Funktion im SETUP-Menü
ist daher nicht erforderlich.
Unter jedem der drei Menüpunkte werden Sollwertabweichungen der Verstärker korrigiert und die Korrekturwerte gespeichert. Bezüglich der Y-Meßverstärker sind dies
die Arbeitspunkte der Feldeffekttransistoren, sowie die
Invertierungs- und variable Verstärkerungs-Balance. Beim
Triggerverstärker werden die Gleichspannungsarbeitpunkte
und die Triggerschwelle erfaßt; im Speicherbetrieb die Anpassung der Digital- an die Analogdarstellung.
Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß auch diese automatisch durchgeführten Abgleicharbeiten nur erfolgen sollten, wenn das Oszilloskop seine Betriebstemperatur erreicht
hat und die Betriebsspannungen offensichtlich fehlerfrei sind.
Während des automatischen Abgleichs wird im Readout der
Begriff „Working“ angezeigt.
Beschreibung
Das Oszilloskop verfügt auf der Geräterückseite über eine
RS232 Schnittstelle, die als 9polige D-SUB Kupplung ausgeführt ist. Über diese bidirektionale Schnittstelle können Einstellparameter und bei Digital-Betrieb Signaldaten von einem
externen Gerät (z.B. PC) zum Oszilloskop gesendet, bzw.
durch das externe Gerät abgerufen werden.
Eine direkte Verbindung vom PC (serieller Port) zum Interface
kann über ein 9poliges Kabel (1:1 beschaltet) hergestellt
werden. Die maximale Länge darf 3m betragen. Die Steckerbelegung für das RS232-Interface (9polige D-Subminiatur
Buchse) ist folgendermaßen festgelegt:
Pin
2 Tx Data (Daten vom Oszilloskop zum externen Gerät)
3 Rx Data (Daten vom externen Gerät zum Oszilloskop)
7 CTS Sendebereitschaft
8 RTS Empfangsbereitschaft
5 Ground (Bezugspotential, über Oszilloskop (Schutz
klasse I) und Netzkabel mit dem Schutzleiter verbunden.
9 +5V Versorgungsspannung für externe Geräte
(max. 400mA).
Der maximal zulässige Spannungshub an den Tx, Rx, RTS und
CTS Anschlüssen beträgt ± 12Volt. Die RS232-Parameter für
die Schnittstelle lauten:
Gemäß vielen Hinweisen in der Bedienungsanleitung und im
Testplan lassen sich kleine Korrekturen und Abgleicharbeiten
zwar durchführen; es ist aber nicht gerade einfach, einen
vollständigen Neuabgleich des Oszilloskops selbst vorzunehmen. Hierzu sind Sachverstand, Erfahrung, Einhaltung einer
bestimmten Reihenfolge und mehrere Präzisionsmeßgeräte
mit Kabeln und Adaptern erforderlich. Deshalb sollten Potentiometer und Trimmer im Innern des Gerätes nur dann
verstellt werden, wenn die dadurch verursachte Änderung an
der richtigen Stelle genau gemessen bzw. beurteilt werden
kann, nämlich in der passenden Betriebsart, mit optimaler
Bedienelemente- und Potentiometer-Einstellung, mit oder
ohne Sinus- oder Rechtecksignal entsprechender Frequenz,
Amplitude, Anstiegszeit und Tastverhältnis.
Achtung:
Alle Anschlüsse der Schnittstelle am Oszilloskop sind
galvanisch mit dem Oszilloskop verbunden.
Messungen an hochliegendem Meßbezugspotential sind nicht
zulässig und gefährden Oszilloskop, Interface und daran
angeschlossene Geräte.
Bei Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise (siehe auch ,,Sicherheit“) werden Schäden an HAMEG-Produkten nicht von
der Garantie erfaßt. Auch haftet HAMEG nicht für Schäden an
Personen oder Fremdfabrikaten.
Die Baudrateneinstellung erfolgt automatisch. BEREICH: 110
Baud bis 19200 Baud (keine Parität, Datenlänge 8 Bit, 2
Stoppbit). Mit dem ersten nach POWER-UP (Einschalten des
Oszilloskops) gesendeten SPACE CR (20hex, ODhex) wird
die Baudrate eingestellt. Diese bleibt bis zum POWER-DOWN
(Auschalten des Oszilloskops) oder bis zum Aufheben des
Remote-Zustandes durch das Kommando RM=O, bzw. die
Taste LOCAL (Auto-Range-Taste), wenn diese vorher freigegeben wurde, erhalten.
Nach Aufheben des Remote-Zustandes (RM-LED (3) dunkel)
kann die Datenübertragung nur mit Senden von SPACE CR
wieder aufgenommen werden.
Erkennt das Scope kein SPACE CR als erste Zeichen wird TxD
für ca. 0.2ms auf Low gezogen und erzeugt damit einen
Rahmenfehler.
Hat das Scope SPACE CR erkannt und seine Baudrate eingestellt, antwortet es mit dem RETURNCODE O CR LF. Die
Tastatur des Scopes ist danach gesperrt. Die Zeit zwischen
Remote OFF und Remote ON muß mindestens
⋅
Datenübertragung
Nach erfolgreicher Baudrateneinstellung befindet sich das Scope
im Remote-Zustand und ist zur Entgegennahme von Kommandos
bereit. Ein Datenträger mit Programmierbeispielen, der Liste aller
Befehle und einem Programm zur Übernahme der gespeicherten
Daten in Excel ist bei HAMEG kostenlos erhältlich.
Änderungen vorbehalten
41
Bedienungselemente HM1507
42
Änderungen vorbehalten
Loading...
+ hidden pages
You need points to download manuals.
1 point = 1 manual.
You can buy points or you can get point for every manual you upload.