Hersteller HAMEG Instruments GmbH KONFORMITÄTSERKLÄRUNG
Manufacturer Industriestraße 6 DECLARATION OF CONFORMITY
Fabricant D-63533 Mainhausen DECLARATION DE CONFORMITE
Die HAMEG Instruments GmbH bescheinigt die Konformität für das Produkt
The HAMEG Instruments GmbH herewith declares conformity of the product
HAMEG Instruments GmbH déclare la conformite du produit
Bezeichnung / Product name / Designation:
Oszilloskop
Oscilloscope
Oscilloscope
Typ / Type / Type: HM1008
mit / with / avec: –
Optionen / Options / Options: –
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les
directives suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG
EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC
Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG
Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC
Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
HAMEG Messgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie.
Bei der Konformitätsprüfung werden von HAMEG die gültigen
Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo
unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von HAMEG die
härteren Prüf bedingun gen angewendet. Für die Störaus-sendung
werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbe -bereich
sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der
Störfestigkeit fi nden die für den Industrie bereich geltenden Grenzwerte
Anwendung.
Die am Messgerät notwendigerweise angeschlossenen Mess- und
Datenleitungen beeinflussen die Einhaltung der vorgegebenen
Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind
jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen
Messbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu
beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Messgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit
externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend
abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung
nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen
Datenleitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge
von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden
befinden. Ist an einem Geräteinterface der Anschluss mehrerer
Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen
sein. Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes
Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel sind die von
HAMEG beziehbaren doppelt geschirmten Kabel HZ72S bzw. HZ72L
geeignet.
2. Signalleitungen
Messleitungen zur Signalübertragung zwischen Messstelle und
Messgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls
keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signal-leitungen
(Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht
erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden befi nden.
Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen
(Koaxialkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Masseverbindung muss Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren
Sicherheit / Safety / Sécurité: EN 61010-1:2001 (IEC 61010-1:2001)
Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II
Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
EN 61000-3-2/A14 Oberschwingungsströme / Harmonic current emissions /
Émissions de courant harmonique:
Klasse / Class / Classe D.
EN 61000-3-3 Spannungsschwankungen u. Flicker / Voltage fl uctuations and fl icker /
Fluctuations de tension et du fl icker.
Datum /Date /Date
24. 02. 2005
Unterschrift / Signature / Signatur
Manuel Roth
Manager
müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U)
verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Messgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Messaufbaues über die
angeschlossenen Messkabel zu Einspeisung unerwünschter Signalteile in das Messgerät kommen. Dies führt bei HAMEG Messgeräten
nicht zu einer Zerstörung oder Außerbetriebsetzung des Mess-gerätes.
Geringfügige Abweichungen des Messwertes über die vorgegebenen
Spezifikationen hinaus können durch die äußeren Umstände in
Einzelfällen jedoch auftreten.
4. Störfestigkeit von Oszilloskopen
4.1 Elektromagnetisches HF-Feld
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder, können durch diese Felder bedingte Überlagerungen
des Messsignals sichtbar werden. Die Einkopplung dieser Felder kann
über das Versorgungsnetz, Mess- und Steuerleitungen und/oder durch
direkte Einstrahlung erfolgen. Sowohl das Messobjekt, als auch das
Oszilloskop können hiervon betroffen sein.
Die direkte Einstrahlung in das Oszilloskop kann, trotz der Abschirmung durch das Metallgehäuse, durch die Bildschirmöffnung
erfolgen. Da die Bandbreite jeder Messverstärkerstufe größer als
die Gesamtbandbreite des Oszilloskops ist, können Überlagerungen
sichtbar werden, deren Frequenz wesentlich höher als die –3dB
Messbandbreite ist.
4.2 Schnelle Transienten / Entladung statischer Elektrizität
Beim Auftreten von schnellen Transienten (Burst) und ihrer direkten
Einkopplung über das Versorgungsnetz bzw. indirekt (kapazitiv) über
Mess- und Steuerleitungen, ist es möglich, dass dadurch die Triggerung
ausgelöst wird.
Das Auslösen der Triggerung kann auch durch eine direkte bzw.
indirekte statische Entladung (ESD) erfolgen.
Da die Signaldarstellung und Triggerung durch das Oszilloskop auch
mit geringen Signalamplituden (<500μV) erfolgen soll, lässt sich das
Auslösen der Triggerung durch derartige Signale (> 1kV) und ihre
gleichzeitige Darstellung nicht vermeiden.
HAMEG Instruments GmbH
2
Änderungen vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
100 MHz CombiScope HM1008 4
Technische Daten 5
Wichtige Hinweise 6
Symbole 6
Aufstellung des Gerätes 6
Sicherheit 6
Bestimmungsgemäßer Betrieb 6
CAT I 6
Räumlicher Anwendungsbereich 7
Umgebungsbedingungen 7
Gewährleistung und Reparatur 7
Wartung 7
Schutzschaltung 7
Netzspannung 7
Kurzbeschreibung der Bedienelemente 8
Allgemeine Grundlagen 10
Art der Signalspannung 10
Größe der Signalspannung 10
Spannungswerte an einer Sinuskurve 10
Gesamtwert der Eingangsspannung 11
Zeitwerte der Signalspannung 11
Anlegen der Signalspannung 12
Speicherbetrieb 23
Signal-Darstellungsarten 23
Speicheraufl ösung 24
Speichertiefe 24
Horizontalaufl ösung mit X-Dehnung 25
Maximale Signalfrequenz mit Speicherbetrieb 25
Anzeige von Alias-Signalen 25
Vertikalverstärker-Betriebsarten 25
Analog-Betrieb:Frequenz, Periode, Udc, Upp, Up+, Up-
zusätzl. im Digitalbetrieb: U
effektiv
, U
Mittelwert
Cursor Messfunktionen:
Analog-Betrieb:Δt, 1/Δt (f), ta, ΔU, U gegen GND,
Verhältnis X und Y
zusätzl. im Digitalbetrieb: Uss, Us+, Vs-, V
mittelwert
, V
eff
, Impulszähler
Auflösung Readout/Cursor: 1000 x 2000 Punkte, Signale: 250 x 2000
Schnittstellen (plug-in):RS-232 (HO710)
Optional:IEEE-488, Ethernet, Dual-Schnittstelle
RS-232/USB
Mathematische Funktionen
Anzahl der Formelsätze:5 mit je 5 Formeln
Quellen:CH 1, CH 2, Math 1-Math 5
Ziele:5 Mathematikspeicher Math 1-5
Funktionen:ADD, SUB, 1/X, ABS, MUL, DIV, SQ, POS,
NEG, INV
Anzeige:max. 2 Mathematikspeicher (Math 1-5)
Anzeige
CRT:D14-375GH
Anzeigefläche m. Innenraster: 8cm x 10 cm
Beschleunigungsspannung: ca. 14kV
Verschiedenes
Komponententester
Testspannung:ca. 7 V
eff
(Leerlauf), ca. 50 Hz
Teststrom:max. 7 mA
eff
(Kurzschluss)
Bezugspotenzial:Masse (Schutzleiter)
Probe ADJ Ausgang:1kHz/1 MHz Rechtecksignal 0,2 V
ss
(Tastkopfabgleich)(ta ‹ 4ns)
Strahldrehung:elektronisch
Netzanschluss:105 – 253V, 50/60 Hz ±10 %, CAT II
Leistungsaufnahme:42 Watt bei 230V, 50 Hz
Schutzart:Schutzklasse I (EN61010-1)
Gewicht:5,6 kg
Gehäuse (B x H x T):285 x 125 x 380 mm
Umgebungstemperatur:0° C ...+40° C
Im Lieferumfang enthalten: Netzkabel, Bedienungsanleitung, 2 Tastköpfe 10:1 mit Teilungsfaktorkennung, Windows Software für Gerätesteuerung und Datentransfer
Optionales Zubehör: HO720 Dual-Schnittstelle RS-232/USB, HO730 Dual-Schnittstelle Ethernet/USB, HO740 Schnittstelle IEEE-488 (GPIB), HZ70 Opto-Schnittstelle
(mit Lichtleiterkabel)
Technische Daten
Änderungen vorbehalten
5
Wichtige Hinweise
Wichtige Hinweise
Sofort nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische
Beschädigungen und lose Teile im Inneren überprüft werden.
Falls ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant
zu informieren. Das Gerät darf dann nicht in Betrieb gesetzt
werden.
Symbole
Bedienungsanleitung Hochspannung
beachten
Hinweis Erde
unbedingt beachten!
Aufstellung des Gerätes
Wie den Abbildungen zu entnehmen ist, lässt sich der Griff in
verschiedene Positionen schwenken:
A = Trageposition
B = Position in der der Griff entfernt werden kann, aber auch
für waagerechtes Tragen
C = Waagerechte Betriebsstellung
D und E = Betriebsstellungen mit unterschiedlichem Winkel
F = Position zum Entfernen des Griffes
T = Stellung für Versand im Karton (Griffknöpfe nicht ge-
rastet)
B
C
B
T
A
C
D
F
E
D
E
A
PUOPFGkT
PUOPFGkT PUOPFGkT
PUOPFGkT
PUOGkT
PUOPFGkT
PUOPFGkT
HM507
PUOPFGkT
PUOPFGkT
PUOPFGkT PUOPFGkT PUOPFGkT PUOPFGkT
PUOPFGkT
PUOPFGkT PUOPFGkT
PUk PUk PUk PUkPUk PUk
PUkT
HGOPFFD
PUOPFGkT
B
PUOPFGkT
PUkT
PUkT
PUkT
INPUT CHI
OPK
HJ
PUkT
VBN
PUOPFGkT
HJKL
PUOPFGkT
PUkT
PUOPFGkT
HGOFFD
PUkT
PUkT
PUkT
INPUT CHI
INPUT CHI
HAMEG
OPK
OPK
HJ
HJ
VBN
VBN
PUOPFGkT
HJKL
HJKL
Achtung!
Um eine Änderung der Griffposition vorzunehmen,
muss das Oszilloskop so aufgestellt sein, dass es
nicht herunterfallen kann, also z.B. auf einem Tisch
stehen. Dann müssen die Griffknöpfe zunächst auf
beiden Seiten gleichzeitig nach Außen gezogen
und in Richtung der gewünschten Position geschwenkt werden. Wenn die Griffknöpfe während
des Schwenkens nicht nach Außen gezogen werden,
können sie in die nächste Raststellung einrasten.
Entfernen/Anbringen des Griffs
Abhängig vom Gerätetyp kann der Griff in Stellung B oder F
entfernt werden, in dem man ihn weiter herauszieht. Das Anbringen des Griffs erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte,
gebaut, geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch
einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch
den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw.
der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen Zustand zu
erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss
der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in
dieser Bedienungsanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis
und alle Messanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbunden. Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse
I. Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200 V
Gleichspannung geprüft.
Das Oszilloskop darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Der
Netzstecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise
angeschlossen werden. Die Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig.
T
T
Die meisten Elektronenröhren generieren Gammastrahlen.
Bei diesem Gerät bleibt die Ionendosisleistung weit unter dem
gesetzlich zulässigen Wert von 36 pA/kg.
Wenn anzunehmen ist, dass ein gefahrloser Betrieb nicht mehr
möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen
unabsichtlichen Betrieb zu sichern.
Diese Annahme ist berechtigt,
– wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat,
– wenn das Gerät lose Teile enthält,
– wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
– nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen
(z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
– nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post,
Bahn oder Spedition entsprach).
Bestimmungsgemäßer Betrieb
ACHTUNG! Das Messgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen bestimmt, die mit den beim Messen elektrischer Größen
verbundenen Gefahren vertraut sind.
Aus Sicherheitsgründen darf das Oszilloskop nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Die
Auftrennung der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig. Der
Netzstecker muss eingeführt sein, bevor Signalstromkreise
angeschlossen werden.
6
Änderungen vorbehalten
Wichtige Hinweise
CAT I
Dieses Oszilloskop ist für Messungen an Stromkreisen bestimmt, die entweder gar nicht oder nicht direkt mit dem Netz
verbunden sind. Direkte Messungen (ohne galvanische Trennung) an Messstromkreisen der Messkategorie II, III oder IV sind
unzulässig! Die Stromkreise eines Messobjekts sind dann nicht
direkt mit dem Netz verbunden, wenn das Messobjekt über einen
Schutz-Trenntransformator der Schutzklasse II betrieben wird.
Es ist auch möglich mit Hilfe geeigneter Wandler (z.B. Stromzangen), welche die Anforderungen der Schutzklasse II erfüllen,
quasi indirekt am Netz zu messen. Bei der Messung muss die
Messkategorie – für die der Hersteller den Wandler spezifi ziert
hat – beachtet werden.
Messkategorien
Die Messkategorien beziehen sich auf Transienten auf dem
Netz. Transienten sind kurze, sehr schnelle (steile) Spannungsund Stromänderungen, die periodisch und nicht periodisch
auftreten können. Die Höhe möglicher Transienten nimmt zu,
je kürzer die Entfernung zur Quelle der Niederspannungsinstallation ist.
Messkategorie IV: Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstallation (z.B. an Zählern).
Messkategorie III: Messungen in der Gebäudeinstallation (z.B.
Verteiler, Leistungsschalter, fest installierte Steckdosen, fest
installierte Motoren etc.).
Messkategorie II: Messungen an Stromkreisen, die elektrisch
direkt mit dem Niederspannungsnetz verbunden sind (z.B.
Haushaltsgeräte, tragbare Werkzeuge etc.)
Räumlicher Anwendungsbereich
Das Oszilloskop ist für den Betrieb in folgenden Bereichen bestimmt: Industrie-, Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereich
sowie Kleinbetriebe.
Umgebungsbedingungen
Die zulässige Umgebungstemperatur während des Betriebs
reicht von 0 °C bis +40 °C. Während der Lagerung oder des
Transports darf die Temperatur zwischen –20 °C und +55 °C
betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung
Kondenswasser gebildet, muss das Gerät ca. 2 Stunden akklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genommen wird. Das
Oszilloskop ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen
bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub bzw.
Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsgefahr sowie bei
aggressiver chemischer Einwirkung betrieben werden.
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation
(Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage
(Aufstellbügel) zu bevorzugen.
Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt
werden!
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärmzeit
von mind. 20 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur
zwischen 15 °C und 30 °C. Werte ohne Toleranzangabe sind
Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
triebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft
werden. Die Prüfung erfolgt mit Prüfmitteln, die auf nationale
Normale rückführbar kalibriert sind.
Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen
des Landes, in dem das HAMEG-Produkt erworben wurde. Bei
Beanstandungen wenden Sie sich bitte an den Händler, bei dem
Sie das HAMEG-Produkt erworben haben.
Nur für die Bundesrepublik Deutschland:
Um den Ablauf zu beschleunigen, können Kunden innerhalb der
Bundesrepublik Deutschland die Reparaturen auch direkt mit
HAMEG abwickeln. Auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist
steht Ihnen der HAMEG Kundenservice für Reparaturen zur
Verfügung.
Return Material Authorization (RMA):
Bevor Sie ein Gerät an uns zurücksenden, fordern Sie bitte in
jedem Fall per Internet: http://www.hameg.de oder Fax eine
RMA-Nummer an. Sollte Ihnen keine geeignete Verpackung
zur Verfügung stehen, so können Sie einen leeren Originalkarton über den HAMEG-Vertrieb (Tel: +49 (0) 6182 800 300,
E-Mail: vertrieb@hameg.de) bestellen.
Wartung
Die Außenseite des Oszilloskops sollte regelmäßig mit einem
Staubpinsel gereinigt werden. Hartnäckiger Schmutz an Gehäuse und Griff, den Kunststoff- und Aluminiumteilen lässt
sich mit einem angefeuchteten Tuch (Wasser +1% Entspannungsmittel) entfernen. Bei fettigem Schmutz kann Brennspiritus oder Waschbenzin (Petroleumäther) benutzt werden.
Die Sichtscheibe darf nur mit Wasser oder Waschbenzin (aber
nicht mit Alkohol oder Lösungsmitteln) gereinigt werden, sie ist
dann noch mit einem trockenen, sauberen, fusselfreien Tuch
nachzureiben. Nach der Reinigung sollte sie mit einer handelsüblichen antistatischen Lösung, geeignet für Kunststoffe,
behandelt werden. Keinesfalls darf die Reinigungsfl üssigkeit in
das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer Reinigungsmittel
kann die Kunststoff- und Lackoberfl ächen angreifen.
Netzspannung
Das Gerät arbeitet mit 50 und 60 Hz Netzwechselspannungen im
Bereich von 105 V bis 253 V. Eine Netzspannungsumschaltung
ist daher nicht vorgesehen.
Die Netzeingangssicherung ist von außen zugänglich. Netzstecker-Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit. Ein
Auswechseln der Siche rung darf und kann (bei unbeschädigtem
Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor das Netzkabel
aus der Buchse entfernt wurde. Dann muss der Sicherungshalter mit einem Schraubenzieher herausgehebelt werden.
Der Ansatzpunkt ist ein Schlitz, der sich auf der Seite der Anschlusskontakte befi ndet. Die Sicherung kann dann aus einer
Halterung ge drückt und ersetzt werden.
Der Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingescho ben, bis er eingerastet ist. Die Verwendung ,,gefl ickter“
Sicherungen oder das Kurzschließen des Sicherungshalters ist
unzulässig. Dadurch entstehende Schäden fallen nicht un ter
die Gewährleistung.
Gewährleistung und Reparatur
HAMEG Geräte unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle.
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen
10-stündigen „Burn in-Test“. Im intermittierenden Betrieb wird
dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Anschließend erfolgt ein
umfangreicher Funktions- und Qualitätstest, bei dem alle Be-
Sicherungstype:
Größe 5 x 20 mm; 250V~, C;
IEC 127, Bl. III; DIN 41 662
(evtl. DIN 41 571, Bl. 3).
Abschaltung: träge (T) 0,8A.
Änderungen vorbehalten
7
Kurzbeschreibung der Bedienelemente
Kurzbeschreibung der Bedienelemente
Schaltet das angezeigte Menü bzw. den Fernbedienungs-
Umschaltung zwischen Analog- (grün) und Digital-Be-
RUN: Signaldatenerfassung wird ermöglicht.
STOP beendet die Erfassung und zeigt das Ergebnis der
Menü (Digitalbetrieb) mit (Signal-) Mathematik-Funktio-
Menü (Digitalbetrieb) mit Auswahl von Signalerfassungs-
Menü bietet Zugriff auf Referenzsignal- (nur Digitalbe-
Menü mit Allgemein- und Spracheinstellungen; im Digi-
Ermöglicht eine sinnvolle, signalbezogene, automatische
Schaltet Hilfetexte zu Bedienelementen und Menüs ein/aus.
Positionsänderungen der aktuell vorliegenden Funktion
Positionsänderungen der aktuell vorliegenden Funktion
Menüaufruf und farbige Anzeige der hier bestimmten ak-
Kanal 1 Y-Ablenkkoeffi zient-, Y-Fein-(VAR) und Skalie-
Die Seitenzahlen verweisen auf die ausführliche Beschreibung
POWER (Taste) – Netz, Ein/Aus. 28
INTENS (Drehknopf) 28
Helligkeitseinstellung für den Kathodenstrahl und andere
Funktionen, wenn das Drehknopf-Symbol angezeigt wird.
FOCUS, TRACE, MENU (Taste) 28
Menüaufruf mit Readoutanzeige, ermöglicht die Änderung
: Signal (aktuell, Referenz oder Mathematik) Cursor
und ZOOM (digital).
POSITION 2 (Drehknopf) 34
: Signal (aktuell, Referenz oder Mathematik) Cursor
und ZOOM (digital).
CH 1/2 · CURSOR · MA.REF · ZOOM (Taste) 35
tuellen Funktion von POSITION 1 und 2 (bei CH1/2 dunkel).
VOLTS/DIV-SCALE-VAR (Drehknopf) 35
rungs-Einsteller.
im Kapitel „Bedienelemente und Readout“!
.
▼
VOLTS/DIV-SCALE-VAR (Drehknopf) 35
Kanal 2, Y-Ablenkkoeffi zient-, Y-Fein-(VAR) und Skalie-
rungs-Einsteller.
AUTO / CURSOR MEASURE (Taste) 35
Menüaufruf mit Untermenüs für automatische und cur-
sorunterstützte Messungen.
LEVEL A/B (Drehknopf) 37
Triggerpegel-Einstellung für A- und B-Zeitbasis.
MODE (Taste) 37
Menüaufruf der wählbaren Triggerarten.
FILTER (Taste) 38
Menüaufruf der wählbaren Triggerfi lter (Kopplung) und
Triggerfl ankenrichtungen.
SOURCE (Taste) 39
Menüaufruf der wählbaren Triggerquellen.
TRIG’d (LED) 39
Anzeige leuchtet, wenn Zeitbasis getriggert wird.
NORM (LED) 39
Anzeige leuchtet, wenn Normal- oder Einzel-Triggerung
(Einzelerfassung) vorliegt.
HOLD OFF (LED) 39
Anzeige leuchtet, wenn im HOR-Menü
abweichende Holdoff-Zeit eingestellt ist.
X-POS / DELAY (Taste) 40
Menüaufruf und farbige Anzeige der hier bestimmten
aktuellen Funktion des HORIZONTAL-Knopfs (bei X-POS
dunkel).
HORIZONTAL (Drehknopf) 40
Ändert die X-Position bzw. im Digitalbetrieb die Verzöge-
rungszeit (Pre- bzw. Post-Trigger).
TIME/DIV-SCALE · VAR (Drehknopf) 41
Zeitbasis A und B Ablenkkoeffi zient-, Zeit-Feinsteller
(VAR) und Skalierungs-Einsteller.
MAG x10 (Taste) 41
Im Yt (Zeitbasis) –Betrieb Dehnung der X-Achse um den
Faktor 10, mit gleichzeitiger Änderung der Ablenkkoeffi zienten-Anzeige.
HOR (Taste) 41
Menüaufruf ZOOM-Funktion (digital) und Analog-Zeitba-
sen A und B, Zeit-Feinsteller und Holdoff-Zeit.
CH 1 (Taste) 43
Menüaufruf Kanal 1: Eingangskopplung, Invertierung,
Tastteiler und Y-Feinsteller.
VERT/XY (Taste) 44
Menüaufruf mit nachfolgender Vertikalbetriebsarten-
Wahl bzw. Addition und XY, sowie Bandbreitenbegrenzung.
CH 2 (Taste) 45
Menüaufruf Kanal 2: Eingangskopplung, Invertierung,
Tastteiler und Y-Feinsteller.
eine von 0%
8
Änderungen vorbehalten
Kurzbeschreibung der Bedienelemente
POWER
POWER
15
13
14
17
16
18
123
INTENS
POWER
!
EXIT MENU
REMOTE OFF
POSITION 1POSITION 2
VOLTS / DIV
SCALE · VAR
20 V1 mV20 V1 mV
CH 1
VAR
X-INP
!
CAT I
FOCUS
TRACE
MENU
REM
CH 1/2
CURSOR
MA/REF
ZOOM
AUTO/
CURSOR
MEASURE
VERT/XY
INPUTS
1MΩII15pF
max
400 Vp
4
ANALOG
DIGITAL
56 789 1011 12
ANALOG
DIGITAL
MATH
RECALL
OSCILLOSCOPE
HM1008
·
1 MB
1 GSa
100 MHz
VOLTS / DIV
SCALE · VAR
CH 2HORMAG
RUNACQUIRE SETTINGSHELP
STOP
LEVEL A/B
TRIGGER
MODE
FILTER
SOURCE
AUX
X-POS
DELAY
TRIG ’d
NORM
HOLD OFF
VAR
AUXILIARY INPUT
TRIGGER
EXTERN
!
CAT I
Z-INPUT
SAVE/
AUTOSET
HORIZONTAL
TIME / DIV
SCALE · VAR
50s5ns
VAR
x10
1MΩ II
15pF
max
100 Vp
19
26
27
20
23
21
24
28
22
25
29
30
3431
32
33
35
MEMORY
COMBISCOPE
oom
BNC-Buchse (CH 1) 46
Signaleingang Kanal 1 und Eingang für Horizontal-ablen-
kung im XY-Betrieb.
BNC-Buchse (CH 2) 46
Signaleingang Kanal 2.
AUX (Taste) 46
Menüaufruf: Der AUXILIARY INPUT ist der Eingang für die
externe Triggerung. Im Analogbetrieb lässt sich Helligkeitsmodulation wählen, wenn die externe Triggerung
abgeschaltet ist.
AUXILIARY INPUT (BNC-Buchse) 47
Eingang für externe Triggersignale. Nur im Analogbetrieb
kann der Eingang auch zur Helligkeitsmodulation benutzt
werden.
36
37
COMPONENT
TESTER
40
PROBE
ADJ
3839
PROBE / ADJ (Buchse) 47
Ausgang mit Rechtecksignal zur Frequenz-Kompensation
von 10:1 teilenden Tastköpfen.
PROBE / COMPONENT (Taste) 47
Menüaufruf ermöglicht Ein- oder Ausschalten des COM-
PONENT-Tester und wählen der Frequenz des Signals an
PROBE ADJ.
COMPONENT TESTER (2 Buchsen mit 4mm Ø) 47
Anschluss der Testkabel für den Componenten-Tester.
Linke Buchse galvanisch mit Netzschutzleiter verbunden.
Änderungen vorbehalten
9
Allgemeine Grundlagen
Allgemeine Grundlagen
Art der Signalspannung
Die folgende Beschreibung des HM1008 bezieht sich auf den
Analog- und auf den Digitaloszilloskop-Betrieb. Auf zwischen
den Betriebsarten bestehende unterschiedliche Leistungsdaten
wird nicht besonders hingewiesen.
Das Oszilloskop HM1008 erfasst im Echtzeitbetrieb praktisch
alle sich periodisch wiederholenden Signalarten (Wechselspannungen) mit Frequenzen bis mindestens 100 MHz (–3 dB) und
Gleichspannungen.
Der Vertikalverstärker ist so ausgelegt, dass die Übertragungsgüte nicht durch eigenes Überschwingen beeinfl usst
wird.
Die Darstellung einfacher elektrischer Vorgänge, wie sinusförmige HF- und NF-Signale oder netzfrequente Brummspannungen, ist in jeder Hinsicht problemlos. Beim Messen ist ein
ab ca. 40 MHz zunehmender Messfehler zu berücksichtigen,
der durch Verstärkungsabfall bedingt ist. Bei ca. 80 MHz beträgt der Abfall etwa 10%, der tatsächliche Spannungswert
ist dann ca. 11% größer als der angezeigte Wert. Wegen der
differierenden Bandbreiten der Vertikalverstärker (–3 dB
zwischen 100 MHz und 140 MHz) ist der Messfehler nicht ganz
exakt defi nierbar.
Bei sinusförmigen Vorgängen liegt die –6 dB Grenze für den
HM1008 bei 160 MHz.
mit einem hohen Gleichspannungspegel überlagert ist, die DCKopplung vorzuziehen. Andernfalls muss vor den Eingang des
auf DC-Kopplung geschalteten Messverstärkers ein entsprechend großer Kondensator geschaltet werden. Dieser muss eine
genügend große Spannungsfestigkeit besitzen. DC-Kopplung
ist auch für die Darstellung von Logik- und Impulssignalen
zu empfehlen, besonders dann, wenn sich dabei das Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird sich das Bild bei jeder
Änderung auf- oder abwärts bewegen. Reine Gleichspannungen
können nur mit DC-Kopplung gemessen werden.
Die gewählte Eingangskopplung wird mit dem READOUT
(Schirmbild) angezeigt. Das „=“ Symbol zeigt DC-Kopplung
an, während AC-Kopplung mit dem „~“ Symbol angezeigt wird
(siehe „Bedienelemente und Read out”).
Größe der Signalspannung
In der allgemeinen Elektrotechnik bezieht man sich bei
Wechselspannungsangaben in der Regel auf den Effektivwert. Für Signalgrößen und Spannungsbezeichnungen in der
Oszilloskopie wird jedoch der V
verwendet. Letzterer entspricht den wirklichen Potentialverhältnissen zwischen dem positivsten und negativsten Punkt
einer Spannung, so wie sie auf dem Bildschirm angezeigt
wird.
Will man eine auf dem Oszilloskopschirm aufgezeichnete sinusförmige Größe auf ihren Effektivwert umrechnen, muss der
sich in Vss ergebende Wert durch 2 x √2 = 2,83 dividiert werden.
Umgekehrt ist zu beachten, dass in V
mige Spannungen den 2,83fachen Potentialunterschied in V
haben. Die Beziehungen der verschiedenen Spannungsgrößen
sind aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich.
-Wert (Volt-Spitze-Spitze)
ss
angegebene sinusför-
eff
ss
Bei der Aufzeichnung rechteck- oder impulsartiger Signalspannungen ist zu beachten, dass auch deren Oberwellenanteile
übertragen werden müssen. Die Folgefrequenz des Signals
muss deshalb wesentlich kleiner sein als die obere Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers. Bei der Auswertung solcher
Signale ist dieser Sachverhalt zu berücksichtigen.
Schwieriger ist das Oszilloskopieren von Signalgemischen, besonders dann, wenn darin keine mit der Folgefrequenz ständig
wiederkehrenden höheren Pegelwerte enthalten sind, auf die
getriggert werden kann. Dies ist z.B. bei Burst-Signalen der
Fall. Um auch dann ein gut getriggertes Bild zu erhalten, ist
u.U. eine Veränderung der HOLD OFF-Zeit erforderlich.
Fernseh-Video-Signale (FBAS-Signale) sind mit Hilfe des aktiven TV-Sync-Separators leicht triggerbar.
Die zeitliche Aufl ösung ist unproblematisch. Beispielsweise
wird bei 100 MHz und der kürzesten einstellbaren Ablenkzeit
(5 ns/cm) eine Signalperiode über 2 cm geschrieben.
Für den wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleichspannungsverstärker kann jeder Vertikalverstärker-Eingang mit
AC- oder DC-Kopplung betrieben werden (DC = direct current;
AC = alternating current). Mit Gleichstromkopplung DC sollte
nur bei vorgeschaltetem Tastteiler oder bei sehr niedrigen
Frequenzen gearbeitet werden bzw. wenn die Erfassung des
Gleichspannungsanteils der Signalspannung unbedingt erforderlich ist.
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse können
bei AC-Kopplung (Wechselstrom) des Vertikalverstärkers störende Dachschrägen auftreten (AC-Grenzfrequenz ca. 1,6 Hz
für –3 dB). In diesem Falle ist, wenn die Signalspannung nicht
Spannungswerte an einer Sinuskurve
V
s
V
eff
V
mom
V
ss
V
= Effektivwert;
eff
Vs = einfacher Spitzenwert;
V
= Spitze-Spitze-Wert;
ss
V
= Momentanwert (zeitabhängig)
mom
Die minimal erforderliche Signalspannung am Y-Eingang für
ein 1 cm hohes Bild beträgt 1 mV
OUT (Schirmbild) der Ablenkkoeffi zient 1 mV angezeigt wird
und die Feineinstellung kalibriert ist. Es können jedoch auch
noch kleinere Signale aufgezeichnet werden. Die möglichen
Ablenkkoeffi zienten sind in mV
Mit Hilfe der Cursor ist die Größe der Signalspannung – unter
automatischer Berücksichtigung des Tastteilers – ermittelbar
und wird mit dem Readout angezeigt. Bei Tastteilern mit Teilungsfaktor-Kennung erfolgt die Berücksichtigung automatisch
und mit höherer Priorität als die ebenfalls mögliche, manuelle
Teilungsfaktorbestimmung. Der Ablenkkoeffizient wird im
Readout unter Berücksichtigung des Teilungsfaktors angezeigt.
Für Amplitudenmessungen muss sich die Feineinstellung
(±5%), wenn mit dem READ-
ss
/cm oder Vss/cm angegeben.
ss
10
Änderungen vorbehalten
Allgemeine Grundlagen
in ihrer kalibrierten Stellung befi nden. Unkalibriert kann die
Ablenkempfi ndlichkeit kontinuierlich verringert werden (siehe
„Bedienelemente und Readout”). So kann jeder Zwischenwert
innerhalb der 1-2-5 Abstufung des Teilerschalters eingestellt
werden. Ohne Tastteiler sind damit Signale bis ca. 400 V
ss
darstellbar (Ablenkkoeffi zient 20 V/cm x Feineinstellung 2,5:1
x Rasterhöhe 8 cm).
Soll die Größe der Signalspannung ohne die Cursor ermittelt
werden, genügt es ihre in cm ablesbare Signalhöhe mit dem angezeigten (kalibrierten) Ablenkkoeffi zienten zu multiplizieren.
Ohne Tastteiler darf die Spannung am Y-Eingang
400 V (unabhängig von der Polarität) nicht überschreiten.
Ist das zu messende Signal eine Wechselspannung, die einer
Gleichspannung überlagert ist (Mischspannung), beträgt der
höchstzulässige Gesamtwert beider Spannungen (Gleichspannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung)
ebenfalls + bzw. –400 V. Wechselspannungen, deren Mittelwert
Null ist, dürfen maximal 800 V
betragen.
ss
Beim Messen mit Tastteilern sind deren mögli-
cherweise höheren Grenzwerte nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskop plung am Oszilloskop
vorliegt.
Liegt eine Gleichspannung am Eingang an und ist die Eingangskopplung auf AC geschaltet, gilt der niedrigere Grenzwert
des Oszilloskopeingangs (400 V). Der aus dem Widerstand im
Tastkopf und dem 1M Eingangswiderstand des Oszilloskops
bestehende Spannungsteiler ist, durch den bei AC-Kopplung
dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskon-densator,
für Gleichspannungen unwirksam. Gleichzeitig wird dann der
Kondensator mit der ungeteilten Gleichspannung belastet. Bei
Mischspannungen ist zu berücksichtigen, dass bei AC-Kopplung
deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht geteilt wird, während der Wechselspannungsanteil einer frequenzabhängigen
Teilung unterliegt, die durch den kapazitiven Widerstand des
Koppelkondensators bedingt ist. Bei Frequenzen ≥40 Hz kann
vom Teilungsverhältnis des Tastteilers ausgegangen werden.
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen,
können mit HAMEG 10:1 Tastteilern des Typs HZ200 Gleichspannungen bis 400 V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 800 V
gemessen werden. Mit Spezialtastteilern
ss
100:1 (z.B. HZ53) lassen sich Gleichspannungen bis 1200 V bzw.
Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis 2400 V
messen.
ss
Allerdings verringert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen
(siehe technische Daten HZ53). Mit einem normalen Tastteiler
10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, dass der den
Teiler-Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durchschlägt, wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt
werden kann.
Soll jedoch z.B. nur die Restwelligkeit einer Hochspannung
oszilloskopiert werden, genügt auch der 10:1-Tastteiler. Diesem
ist dann noch ein entsprechend hochspannungsfester Kondensator (etwa 22 – 68 nF) vorzuschalten.
Gesamtwert der Eingangsspannung
Spannung
Spitze
AC
DC
DC + AC
DC
AC
Spitze
= 400 V
max
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um
0 Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung
überlagert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur
Gleichspannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC
Spitze).
Zeitwerte der Signalspannung
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich
wiederkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden
genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folgefrequenz. Abhängig von der Zeitbasis-Einstellung (TIME/DIV.)
können eine oder mehrere Signalperioden oder auch nur ein
Teil einer Periode dargestellt werden. Die Zeitkoeffi zienten
werden mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt und in s/cm,
ms/cm, μs/cm und ns/cm angegeben. In Verbindung mit den
auf
t- bzw. 1/ t- (Frequenz) Messung geschalteten Cursor,
lässt sich die Periodendauer bzw. die Frequenz des Signals
einfach ermitteln.
Soll die Dauer eines Signals ohne die Cursor ermittelt werden,
genügt es seine in cm ablesbare Dauer mit dem angezeigten
(kalibrierten) Ablenkkoeffi zienten zu multiplizieren.
Ist der zu messende Zeitabschnitt im Verhältnis zur vollen Signalperiode relativ klein, kann man mit Zoom (Digitalbetrieb),
2. Zeitbasis (Analogbetrieb) oder gedehntem Zeitmaßstab (MAG
x10) arbeiten.
Durch Drehen des HORIZONTAL-Knopfes kann der interessierende Zeitabschnitt in die Mitte des Bildschirms geschoben
werden.
Das Systemverhalten einer Impulsspannung wird durch deren
Anstiegszeit bestimmt. Impulsanstiegs-/Abfallzeiten werden
zwischen dem 10%- und 90%-Wert ihrer vollen Amplitude
gemessen.
Das folgende Beispiel bezieht sich auf die Ablesung mittels des
Innenrasters der Strahlröhre. Es kann aber auch wesentlich
einfacher mit Hilfe der auf Anstiegszeit-Messung geschalteten Cursor gemessen werden (siehe „Bedienelemente und
Readout”).
Mit der auf GND geschalteten Eingangskopplung und dem POSITION-Einsteller kann vor der Messung eine horizontale Rasterlinie als Referenzlinie für Massepotential eingestellt werden. Sie
kann beliebig zur horizontalen Mittellinie eingestellt werden,
je nachdem, ob positive und/oder negative Abweichungen vom
Massepotential zahlenmäßig erfasst werden sollen.
Messung:
– Die Flanke des betr. Impulses wird exakt auf 5 cm Schreib-
höhe eingestellt (durch Y-Teiler und dessen Feineinstellung).
– Die Flanke wird symmetrisch zur X- und Y-Mittellinie posi-
tioniert (mit X- und Y-Pos. Einsteller).
– Die Schnittpunkte der Signalfl anke mit den 10%- bzw. 90%-
Linien jeweils auf die horizontale Mittellinie loten und deren
zeitlichen Abstand auswerten.
Änderungen vorbehalten
11
Allgemeine Grundlagen
5 cm
t
ges
100%
90%
10%
0%
stellt sein. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signalspannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, dass
die Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker
völlig übersteuert. Dann ist der Ablenkkoeffi zient zu erhöhen
(niedrigere Empfi ndlichkeit), bis die vertikale Auslenkung nur
noch 3 bis 8 cm hoch ist. Bei kalibrierter Amplitudenmessung
und mehr als 160 V
großer Signalamplitude ist unbedingt ein
ss
Tastteiler vorzuschalten, dessen Spannungsfestigkeit dem
zu messenden Signal genügen muss. Ist die Periodendauer
des Messsig nals wesentlich länger als der eingestellte ZeitAblenkkoef fi zient, verdunkelt sich der Strahl. Dann sollte der
Zei-Ablenkkoeffi zient vergrößert werden.
Bei einem eingestellten Zeitkoeffi zienten von 5ns/cm ergäbe das
Bildbeispiel eine gemessene Gesamtanstiegszeit von:
t
ges = 1,6cm x 5ns/cm = 8ns
Bei sehr kurzen Zeiten ist die Anstiegszeit des Oszilloskop-Vertikalverstärkers und des evtl. benutzten Tastteilers geometrisch
vom gemessenen Zeitwert abzuziehen. Die Anstiegszeit des
Signals ist dann
2
2
Dabei ist t
ta= t
ges
– t
ges
die gemessene Gesamtanstiegszeit, t
osc
– t
2
t
die vom
osz
Oszilloskop (beim HM1008 ca. 3,5 ns) und tt die des Tastteilers,
z.B. = 2 ns. Ist t
größer als 34 ns, kann die Anstiegszeit des
ges
Vertikalverstärkers vernachlässigt werden (Fehler <1%).
Obiges Bildbeispiel ergibt damit eine Signal-Anstiegszeit von:
ta= 82 - 3,52 - 22 = 6,9 ns
Die Messung der Anstiegs- oder Abfallzeit ist natürlich nicht
auf die oben im Bild gezeigte Bild-Einstellung begrenzt. Sie
ist so nur besonders einfach. Prinzipiell kann in jeder Bildlage
und bei beliebiger Signalamplitude gemessen werden. Wichtig
ist nur, dass die interessierende Signalfl anke in voller Länge,
bei nicht zu großer Steilheit, sichtbar ist und dass der Horizontalabstand bei 10% und 90% der Amplitude gemessen wird.
Zeigt die Flanke Vor- oder Überschwingen, darf man die 100%
nicht auf die Spitzenwerte beziehen, sondern auf die mittleren
Dachhöhen. Ebenso werden Einbrüche oder Spitzen (Glitches)
neben der Flanke nicht berücksichtigt. Bei sehr starken Einschwingverzerrungen verliert die Anstiegs- oder Abfallzeitmessung allerdings ihren Sinn. Für Verstärker mit annähernd
konstanter Gruppenlaufzeit (also gutem Impulsverhalten) gilt
folgende Zahlenwert-Gleichung zwischen Anstiegszeit ta (in ns)
und Bandbreite B (in MHz):
350 350
t
=
——
a
B t
B =
——
a
Anlegen der Signalspannung
Ein kurzes Drücken der AUTOSET-Taste genügt, um automatisch eine sinnvolle, signalbezogene Geräteeinstellung zu erhalten (siehe AUTOSET). Die folgenden Erläuterungen beziehen
sich auf spezielle Anwendungen, die eine manuelle Bedienung
erfordern. Die Funktion der Bedienelemente wird im Abschnitt
„Bedienelemente und Readout” beschrieben.
Vorsicht beim Anlegen unbekannter Signale an den
Vertikaleingang!
Es wird empfohlen, möglichst immer mit Tastteiler zu messen!
Ohne vorgeschalteten Tastteiler sollte als Signalkopplung
zunächst immer AC und als Ablenkkoeffi zient 20 V/cm einge-
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Eingang
des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Mess kabel, wie
z.B. HZ32 und HZ34 direkt, oder über einen Tast teiler 10:1
geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Messkabel an
hochohmigen Messobjekten ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn mit relativ niedrigen, sinus förmigen Frequenzen (bis
etwa 50 kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen muss die
Mess-Spannungsquelle nieder ohmig, d.h. an den Kabel-Wellenwiderstand (in der Re gel 50
) angepasst sein.
Besonders bei der Übertragung von Rechteck- und Impulssignalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand abzuschließen. Bei Benutzung eines 50-
-Kabels,
wie z.B. HZ34, ist hierfür von HAMEG der 50- -Durchgangsabschluss HZ22 erhältlich. Vor allem bei der Übertragung
von Rechtecksignalen mit kurzer Anstiegszeit werden ohne
Abschluss an den Flanken und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch höherfrequente (>100 kHz)
Sinussignale dürfen generell nur impedanzrichtig abgeschlossen gemessen werden. Im allgemeinen halten Verstärker,
Generatoren oder ihre Abschwächer die Nenn-Ausgangsspannung nur dann frequenzunabhängig ein, wenn ihre Anschlusskabel mit dem vorgeschriebenen Widerstand abgeschlossen
wurden.
Dabei ist zu beachten, dass man den Abschlusswiderstand HZ22
nur mit max. 1 Watt belasten darf. Diese Leistung wird mit 7 V
oder – bei Sinussignal – mit 19,7 V
erreicht.
ss
eff
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Abschluss
erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlusskabel direkt an
den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepasst. Mit
Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur
geringfügig belastet (ca. 10 M
II 12pF bei 10:1 Teilern bzw.
100 M II 5pF bei 100:1 Teilern). Deshalb sollte, wenn der durch
den Tastteiler auftretende Spannungsverlust durch eine höhere Empfi ndlichkeitseinstellung wieder ausgeglichen werden
kann, nie ohne diesen gearbeitet werden. Außerdem stellt die
Längsimpedanz des Teilers auch einen gewissen Schutz für
den Eingang des Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten
Fertigung sind alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muss
ein genauer Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden
(siehe Tastkopf-Abgleich).
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder
weniger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In
allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt
werden muss (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir
dringend dazu, die mitgelieferten Tastköpfe HZ200 (10:1 mit
automatischer Teilungsfaktor-Kennung) zu benutzen. HZ200
hat zusätzlich zur niederfrequenten Kompensationseinstellung
2 HF-Abgleichpunkte. Damit ist mit Hilfe eines auf 1 MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60-3, eine Gruppenlaufzeitkorrektur an der oberen Grenzfrequenz des Oszilloskops möglich.
Tatsächlich werden mit diesem Tastkopf-Typ Bandbreite und
12
Änderungen vorbehalten
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Anstiegszeit des Oszilloskops kaum merklich geändert und die
Wiedergabe-Treue der Signalform u.U. sogar noch verbessert.
Auf diese Weise könnten spezifi sche Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nachträglich korrigiert werden.
Bei Gleichspannungen über 400 V muss immer DC-
Ein gangskopplung benutzt werden, auch wenn ein
Tastteiler benutzt wird. Außerdem ist die für den
Tastkopf maximal zulässige Spannung zu beachten.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht
mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge
zeigen, Gleichspannungen werden unterdrückt, belasten aber
den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator.
Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400 V (DC + Spitze AC).
Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-Eingangskopplung
bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine zulässige Spannungsfestigkeit von max. 1200 V (DC + Spitze AC) hat.
Zur Unterdrückung störender Gleichspannung darf aber ein
Kondensator entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brummspannungsmessung). Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangswechselspannung oberhalb von 20 kHz fre quenz abhängig
begrenzt. Deshalb muss die ,,Derating Curve” des betreffenden
Tast teilertyps beachtet werden.
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist
die Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst
immer nahe dem Messpunkt liegen. Andernfalls können evtl.
vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile
das Messergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind
auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und
dick wie möglich sein.
Beim Anschluss des Tastteiler-Kopfes an eine
BNC-Buchse sollte ein BNC-Adapter benutzt werden. Damit werden Masse- und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im
Messkreis (speziell bei einem kleinen Y-Ablenkkoeffi zienten)
wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht,
weil dadurch Ausgleichströme in den Abschirmungen der
Messkabel fl ießen können (Spannungsabfall zwischen den
Schutzleiterverbindungen, verursacht von angeschlossenen
fremden Netzgeräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutzkonden-satoren).
kunden Anheizzeit kein Strahl bzw. das Readout sichtbar, sollte
die AUTOSET-Taste betätigt werden.
Ist die Zeitlinie sichtbar, wird am INTENS-Knopf eine mittlere
Helligkeit, – nach dem Umschalten auf FOCUS – die maximale
Strahlschärfe und – mit Strahldrehung – die Zeitlinie waagerecht eingestellt.
Zur Schonung der Strahlröhre sollte immer nur mit jener
Strahlintensität gearbeitet werden, die Messaufgabe und Umgebungsbeleuchtung gerade erfordern. Besondere Vorsicht ist bei
stehendem, punktförmigen Strahl geboten. Zu hell eingestellt,
kann dieser die Leuchtschicht der Röhre beschädigen. Ferner
schadet es der Kathode der Strahlröhre, wenn das Oszilloskop
oft kurz hintereinander aus- und eingeschaltet wird.
Nachdem der höchste Ablenkkoeffi zient (20 V/cm) gewählt
wurde, sollten anschließend die Messkabel an die Oszilloskopeingänge angeschlossen und danach mit dem zunächst
stromlosen Messobjekt verbunden werden, das anschließend
einzuschalten ist. Sollte anschließend kein Strahl sichtbar sein,
wird empfohlen die AUTOSET-Taste zu drücken.
Strahldrehung TR
Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich erdmagnetische Einwirkungen auf die horizontale Strahllage nicht
ganz vermeiden. Das ist abhängig von der Aufstellrichtung des
Oszilloskops am Arbeitsplatz. Dann verläuft die horizontale
Strahllinie in Schirmmitte nicht exakt parallel zu den Rasterlinien. Die Korrektur weniger Winkelgrade ist mit dem auf
„Strahldreh.“ geschalteten INTENS-Drehknopf möglich.
Tastkopf-Abgleich und Anwendung
Damit der verwendete Tastteiler die Form des Signals unverfälscht wiedergibt, muss er genau an die Eingangsimpedanz
des Vertikalverstärkers angepasst werden. Ein im Oszilloskop
eingebauter Generator liefert hierzu ein Rechtecksignal mit
sehr kurzer Anstiegszeit. Es kann der konzentrischen Buchse
unterhalb des Bildschirms entnommen werden. Sie liefert
0,2 V
±1% für Tastteiler 10:1. Die Spannung entspricht einer
ss
Bildschirmamplitude von 4 cm Höhe, wenn der Eingangsteiler
auf den Ablenkkoeffi zienten 5 mV/cm eingestellt ist.
Der Innendurchmesser der Buchse beträgt 4,9 mm und entspricht dem (am Bezugspotential liegenden) Außendurchmesser des Abschirmrohres von modernen Tastköpfen der Serie
F (international vereinheitlicht). Nur hierdurch ist eine extrem
kurze Masseverbindung möglich, die für hohe Signalfrequenzen
und eine unverfälschte Kurvenform-Wiedergabe von nicht-sinusförmigen Signalen Voraussetzung ist.
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Vor der ersten Inbetriebnahme muss die Verbindung zwischen
Schutzleiteranschluss und dem Netz-Schutzleiter vor jeglichen
anderen Verbindungen hergestellt sein (Netzstecker also vorher
anschließen).
Mit der roten Netztaste POWER wird das Oszilloskop in Betrieb
gesetzt, dabei leuchten zunächst mehrere Anzeigen auf. Dann
übernimmt das Oszilloskop die Einstellungen, welche beim
vorhergehenden Ausschalten vorlagen. Wird nach ca. 20 Se-
Abgleich 1 kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert
die kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den
Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teilerverhältnis wie die ohmsche Spannungsteilung.
Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe
Spannungsteilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1
oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder
nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die
Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien
(siehe Strahldrehung TR).
Tastteiler 10:1 an den Eingang anschließen, auf den bezogen der
Tastkopf kompensiert werden soll. Eingangskopplung auf DC
Änderungen vorbehalten
13
Betriebsarten der Vertikalverstärker
falsch richtig falsch
stellen, Eingangsteiler (VOLTS/DIV) auf 5mV/cm und Zeitbasis
(TIME/DIV) auf 0.2ms/cm schalten (beide kalibriert), Tastkopf
(Teiler 10:1) in die „PROBE ADJ“-Buchse einstecken.
Auf dem Bildschirm sind 2 Signalperioden zu sehen. Nun ist
der NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der
Tastkopfi nformation zu entnehmen ist.
Mit dem beigegebenen Isolierschraubendreher ist der Trimmer
so abzugleichen, bis die oberen Dächer des Rechtecksignals
exakt parallel zu den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe
Abb. 4). Dann sollte die Signalhöhe 4 cm ±1,2 mm sein. Die
Signalfl anken sind in dieser Einstellung unsichtbar.
Abgleich 1 MHz
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, dass
der Übergang von der Anstiegsfl anke auf das Rechteckdach
weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1 MHz die Signalhöhe
am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben,
wie zuvor beim 1 kHz-Abgleich.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge erst 1 kHz,
dann 1 MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt
werden muss, und dass die Kalibrator-Frequenzen 1 kHz und
1 MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Ferner
weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerabgleich (oder eine Ablenkkoeffi zientenkontrolle) sind horizontale Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential
am negativen Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind
dabei nicht kritisch.
Die mitgelieferten Tastköpfe besitzen Entzerrungsglieder,
mit denen es möglich ist, den Tastkopf im Bereich der oberen
Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal
mögliche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine
weitgehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Dadurch werden Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen,
Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in
der Nähe der Anstiegsfl anke auf ein Minimum begrenzt.
Voraussetzung für diesen HF-Abgleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit (typisch 4 ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50
eine Spannung von 0,2 V
), der bei einer Frequenz von 1MHz
abgibt. Der „PROBE ADJ“ -Ausgang
ss
des Oszilloskops erfüllt diese Bedingungen, wenn 1 MHz als
Signalfrequenz gewählt wurde.
falsch richtig falsch
Tastteiler 10:1 an den Eingang anschließen, auf den bezogen der
Tastkopf kompensiert werden soll. PROBE ADJ-Signal 1 MHz
wählen, Eingangskopplung auf DC, Eingangsteiler (VOLTS/DIV)
auf 5mV/cm und Zeitbasis (TIME/DIV) auf 0,1 μs/cm stellen
(beide kalibriert). Tastkopf in Buchse PROBE ADJ einstecken.
Auf dem Bildschirm ist ein Spannungsverlauf zu sehen, dessen
Rechteckfl anken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsfl anke und
die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation
ist der Tastkopfi nformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
– Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsfl anke.
– Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem
Dach, somit ein linearer Frequenzgang.
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die für die Betriebsarten der Vertikalverstärker wichtigsten Bedienelemente sind die Drucktasten: VERT/XY
CH 1
denen die Messverstärker-Betriebsarten und die Parameter
der einzelnen Kanäle wählbar sind.
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt „Bedienelemente und Readout“ beschrieben.
Vorbemerkung: Die Formulierung „beide Kanäle“ bezieht sich
immer auf die Kanäle „CH 1“ und „CH 2“.
Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenommenen
Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. Im AnalogoszilloskopBetrieb lenkt die Amplitude des zu messenden Signals (bzw.
der Signale) den Strahl in Y-Richtung ab. Gleichzeitig wird der
Strahl von links nach rechts abgelenkt (Zeitbasis).
Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende
Möglichkeiten:
– Die Darstellung nur eines Signales im Kanal 1-Betrieb
– Die Darstellung nur eines Signales im Kanal 2-Betrieb
– Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal)-
Bei DUAL-Betrieb arbeiten beide Kanäle. Die Art, wie die
Signale beider Kanäle dargestellt werden, hängt im Analogoszilloskop-Betrieb von der Zeitbasis ab (siehe „Bedienelemente
und Readout“).
Die Kanalumschaltung kann nach jedem Zeit-Ablenkvorgang
(alternierend) erfolgen. Beide Kanäle können aber auch innerhalb einer Zeit-Ablenkperiode mit einer hohen Frequenz ständig
umgeschaltet (chop mode) werden. Dann sind auch langsam
verlaufende Vorgänge fl immerfrei darstellbar.
Für das Oszilloskopieren langsam verlaufender Vorgänge mit
Zeitkoeffi zienten ≥500μs/cm ist die alternierende Betriebsart
meistens nicht geeignet. Das Schirmbild fl immert dann zu
, CH 2 . Über sie gelangt man zu den Menüs, in
Betrieb
,
14
Änderungen vorbehalten
Betriebsarten der Vertikalverstärker
stark, oder es scheint zu springen. Für Oszillogramme mit
höherer Folgefrequenz und entsprechend kleiner eingestellten
Zeitkoeffi zienten ist die gechoppte Art der Kanalumschaltung
meist nicht sinnvoll.
Für den Digitaloszilloskop-Betrieb sind die vorhergehenden
Erläuterungen zur Kanalumschaltung bedeutungslos, da jeder
Kanal über einen Analog-/Digital-Wandler verfügt und damit die
Signalaufzeichnung auf allen Kanälen gleichzeitig erfolgt.
Liegt ADD-Betrieb vor, werden die Signale beider Kanäle algebraisch addiert (±CH 1 plus ±CH 2). Das «±Zeichen» steht für
nicht invertiert (+) bzw. invertiert (-). Ob sich hierbei die Summe
oder die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der
Phasenlage bzw. Polung der Signale selbst und davon ab, ob
eine Invertierung des Signals im Oszilloskop vorgenommen
wurde.
Gleichphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert = Summe
Beide Kanäle invertiert = Summe
Nur ein Kanal invertiert = Differenz
Gegenphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert = Differenz
Beide Kanäle invertiert = Differenz
Nur ein Kanal invertiert = Summe
Im XY-Analogbetrieb kann das X-Signal (CH 1 = X-INP.) nicht
invertiert werden.
Der XY-Betrieb mit Lissajous-Figuren erleichtert oder ermöglicht gewisse Messaufgaben:
– Vergleich zweier Signale unterschiedlicher Frequenz oder
Nachziehen der einen Frequenz auf die Frequenz des anderen Signals bis zur Synchronisation. Das gilt auch noch
für ganzzahlige Vielfache oder Teile der einen Signalfrequenz.
– Phasenvergleich zwischen zwei Signalen gleicher Fre-
quenz.
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur
Die folgenden Bilder zeigen zwei Sinus-Signale gleicher Frequenz und Amplitude mit unterschiedlichen Phasenwinkeln.
ab
0° 35° 90° 180°
In der ADD-Betriebsart ist die vertikale Strahllage von der
Y-POSITION-Einstellung beider Kanäle abhängig. Das heißt
die Y-POSITION-Einstellung wird addiert, kann aber nicht mit
INVERT beeinfl usst werden.
Signalspannungen zwischen zwei hochliegenden Schaltungspunkten werden oft im Differenzbetrieb beider Kanäle gemessen. Als Spannungsabfall an einem bekannten Widerstand
lassen sich so auch Ströme zwischen zwei hochliegenden
Schaltungsteilen bestimmen. Allgemein gilt, dass bei der Darstellung von Differenzsignalen die Entnahme der beiden Signalspannungen nur mit Tastteilern absolut gleicher Impedanz
und Teilung erfolgen darf. Für manche Differenzmessungen
ist es vorteilhaft, die galvanisch mit dem Schutzleiter verbundenen Massekabel beider Tastteiler nicht mit dem Messobjekt
zu verbinden. Hierdurch können eventuelle Brumm- oder
Gleichtaktstörungen verringert werden.
XY-Betrieb
Diese Betriebsart wird über VERT/XY > XY aufgerufen.
Im Analogoszilloskop-Betrieb ist in dieser Betriebsart die
Zeitbasis abgeschaltet. Die X-Ablenkung wird mit dem Signal am Eingang von Kanal 1 (X-INP. = Horizontal-Eingang)
vorgenommen. Eingangsteiler und Feinregler von Kanal 1
(CH 1) werden im XY-Betrieb für die Amplitudeneinstellung in
X-Richtung benutzt.
Horizontal-Positionseinstellungen lassen sich mit dem
HORIZONTAL- und dem POSITION 1-Knopf durchführen.
Die Y-Ablenkung erfolgt im XY-Betrieb über Kanal 2 (CH 2)
Da die X-Dehnung x10 (MAG x10) bei XY-Betrieb unwirksam
ist, gibt es keine Unterschiede zwischen den beiden Kanälen
bezüglich ihrer maximalen Empfi ndlichkeit und Eingangsimpedanz. Bei Messungen im XY-Betrieb ist sowohl die obere
Grenzfrequenz (–3 dB) des X-Verstärkers, als auch die mit
höheren Frequenzen zunehmende Phasendifferenz zwischen
X und Y zu beachten (siehe Datenblatt).
Die Berechnung des Phasenwinkels oder der Phasenverschiebung zwischen den X- und Y-Eingangsspannungen (nach
Messung der Strecken a und b am Bildschirm) ist mit den
folgenden Formeln und einem Taschenrechner mit Winkelfunktionen ganz einfach und übrigens unabhängig von den
Ablenkamplituden auf dem Bildschirm.
a
sin ϕ =
b
a
cos ϕ = 1 – (—
b
a
ϕ = arc sin
b
Hierbei muss beachtet werden:
– Wegen der Periodizität der Winkelfunktionen sollte die rech-
nerische Auswertung auf Winkel ≤90° begrenzt werden.
Gerade hier liegen die Vorteile der Methode.
– Keine zu hohe Messfrequenz benutzen. Die im XY-Betrieb
benutzten Messverstärker weisen mit zunehmender Frequenz eine gegenseitige Phasenverschiebung auf. Oberhalb
der im Datenblatt angegebenen Frequenz wird der Phasenwinkel von 3° überschritten.
– Aus dem Schirmbild ist nicht ohne weiteres ersichtlich, ob
die Testspannung gegenüber der Bezugsspannung vor- oder
nacheilt. Hier kann ein CR-Glied vor dem Testspannungseingang des Oszilloskops helfen. Als R kann gleich der
1M -Eingangswiderstand dienen, so dass nur ein passender
Kondensator C vorzuschalten ist. Vergrößert sich die Öffnungsweite der Ellipse (gegenüber kurzgeschlossenem C),
dann eilt die Testspannung vor und umgekehrt. Das gilt aber
nur im Bereich bis 90° Phasenverschiebung. Deshalb sollte
C genügend groß sein und nur eine relativ kleine, gerade gut
beobachtbare Phasenverschiebung bewirken.
Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen oder
ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem Bildschirm
abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung (INTENS) kann
dieser Punkt in die Leuchtschicht einbrennen, was entweder
—
2
)
—
Änderungen vorbehalten
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