Diese Anleitung bezieht sich auf die Normalausführungen der
FUNKE-Plattenwärmeaustauscher (PWT). Für Sonderausführungen können ergänzende Bedienungs- und Wartungshinweise erforderlich werden. Beachten Sie in jedem Fall die
auftragsbezogenen Spezifikationen!
Der Betrieb und die Wartung von Plattenwämetauschern sind
nur durch fachlich geschultes Bedienungs- und qualifiziertes
Wartungspersonal zulässig. Insbesondere sind nationale und
internationale Vorschriften über Druckgeräte, gefährliche
Flüssigkeiten und Gase sowie über Unfallverhütung und
Betriebssicherheit zu beachten. (In Deutschland:
Betriebssicherheitsgesetz und entsprechende Verordnungen.)
Textabschnitte, in denen Arbeitsverfahren und Vorschriften
genau eingehalten werden müssen, um die Gefährdung
von Personen bzw. die Beschädigung des Systems auszuschließen, sind mit dem nachfolgenden Warndreieck
bezeichnet.
Textabschnitte, in denen Arbeitsverfahren, Betriebsbedingungen und Wartungsvorschriften genau eingehalten werden
müssen, um die einwandfreie Funktion des Wärmetauschers sowie einen wirtschaftlichen Betrieb zu sichern,
sind mit dem nachfolgenden Zeichen gekennzeichnet.
Wichtig!
Der Betreiber hat das Personal vor der Inbetriebnahme entsprechend zu unterweisen. Die Bedienungsanleitung muss
jederzeit zugänglich sein. Falls am PWT über diese Anleitung
hinausgehende Arbeiten durchgeführt werden sollen oder
Anleitungstexte nicht verstanden wurden, ist vor Beginn der
Arbeiten FUNKE zu konsultieren.
1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung
FUNKE-PWT werden -sofern auftragsbezogen nichts anderes
festgelegt ist- für die speziellen vom Betreiber genannten
Einsatzbedingungen hinsichtlich Temperatur, Druck, Volumenstrom und Durchflussmedien ausgelegt und gemäß Konformitätsverfahren der EU-Druckgeräterichtlinie 97/23 gefertigt.
Für konstruktive Veränderungen am Gerät sowie eine von
dieser Anleitung oder den auftragsbezogenen Produktspezifikationen abweichende Betriebsweise ist die schriftliche
Zustimmung seitens FUNKE einzuholen, andernfalls können
Garantie- und Haftungsansprüche erlöschen.
1.3 Identifikation/Typenschild
Jeder FUNKE-PWT wird mit einem Typen- und Datenschild
ausgeliefert, dessen Zugänglichkeit und Lesbarkeit jederzeit
gewährleistet sein muss. Das Schild ist an der Außenseite
der Anschlussplatte befestigt und enthält folgende Daten:
Abb. 1
Ein Betrieb mit starken Temperatursprüngen sowie Druckstößen kann zu mechanischen oder materialseitigen Schäden führen und ist generell nicht zulässig!
Prinzipieller Aufbau des Typenschildes:
(Ausführung auch mehrteilig möglich)
- PWT-Type/Baureihe
- Seriennummer (bei allen Anfragen angeben)
- Zeichnung-Nr.
- max. Betriebsdruck PS
- minimale Betriebstemperatur TS min.
(falls erforderlich)
- maximale Betriebstemperatur TS max.
- Volumen
- Prüfdruck
- Fluidgruppe (lt. EU-Druckgeräterichtlinie 97/23/EG)
- Anschlusslage
- Anspannmaß „PP“- maximal
- Anspannmaß „PP“- minimal
- Baujahr
Falls das Gerät CE-Kennzeichnungspflichtig ist:
- CE-Kennzeichen
- Ident-Nummer der „benannten Stelle“ lt. DGRL
- Prüfdatum
Typ/Type
Serien-Nr./Serial-No.
Zeichnung-Nr. / Drawing-No.
Warme Seite Kalte Seite
Warm side Cold side
PS max. bar
TS min. °C
TS max. °C
V l
PT bar
Fluidgruppe / Fluidgroup
Anschl. / connections
Plattenwärmeaustauscher (PWT) sind Druckgeräte und
dürfen nur von fachlich qualifiziertem Bedienungs- und
Wartungspersonal angeschlossen, betrieben und gewartet
werden!
Es sind nationale und internationale Vorschriften über
Druckgeräte (Europa: EU Druckgeräterichtlinie 97/23/EG),
gefährliche Flüssigkeiten und Gase sowie über Betriebssicherheit und Unfallverhütung zu beachten. (In Deutschland:
Betriebssicherheitsgesetz und entsprechende Verordnungen.)
Wenn der PWT mit Fluiden der Gruppe 1 (EU) oder mit
gefährlichen Flüssigkeiten oder Gasen betrieben wird,
können zusätzliche besondere Sicherheitsvorkehrungen
entsprechend der Gefahrstoffklasse nötig werden!
Die Vorschriften hierzu muss der Betreiber vor der
Installation des PWT berücksichtigen!
3.0 Aufbau und Funktion
Arbeiten am PWT dürfen nur ausgeführt werden, wenn das
Gerät nicht unter Druck steht, entleert wurde und die
Temperatur nicht über 40° Celsius beträgt!
Beim Arbeiten mit den Wärmetauscher-Platten sind geeignete Schutzhandschuhe zu tragen -Verletzungsgefahr!
Die Platten sind liegend zu lagern oder zu bearbeiten.
Stehende Platten sind instabil und müssen gegen Verrutschen gesichert sein!
Wenn der PWT in Bereichen montiert wird, in denen durch
Undichtigkeiten Personen verletzt werden könnten, ist ein
Spritz- bzw. Tropfschutz anzubringen!
Bei Betriebstemperaturen von mehr als 90° ist in diesen
Bereichen ein Wärmedämmschutz bzw. eine Absperrung
anzubringen!
Der PWT enthält ein Paket aneinandergereihter profilierter
Platten mit Durchlaßöffnungen. Durch die um 180° gedrehte
Anordnung jeder zweiten Platte entsteht jeweils ein Fließspalt.
Die in jede Platte eingeknüpften bzw. eingeklebten Dichtungen
ermöglichen eine zuverlässige Abdichtung der Fließspalte
nach außen und gegenüber dem zweiten am Wärmetausch
beteiligten Medium.
Das Plattenpaket wird im Gestell zwischen Fest- und Losplatte gleichmäßig mittels Spannbolzen zusammengepresst.
Die Dichtungen eines PWT unterliegen über ihre Lebensdauer hinweg einem normalen Ermüdungsprozess. Deshalb
kann das Plattenpaket in Abhängigkeit von den Einsatzbedingungen mehrfach nachgespannt werden, bis das
Mindestmaß „PP“-min. erreicht ist.
Die Anschlüsse der am Wärmetausch beteiligten Medien
werden an der Festplatte, bei mehrwegigen Ausführungen
auch an der Losplatte, ausgeführt. (siehe Prinzip-
darstellungen auf Seite 6, Abb.5)
Spezielle Werkstoffe:
Als Plattenwerkstoffe kommen anwendungsabhängig ChromNickel-Stähle, Chrom-Nickel-Molybdän-Stähle, Titan und
andere Werkstoffe zum Einsatz.
Dichtungswerkstoffe: NBR, EPDM, Viton, Silikon und Sonderwerkstoffe.
Abb. 3: Einwegiges Fließschema - alle Anschlüsse befinden
sich auf der Seite der Festplatte (im Bild links).
Achtung!
Chloride reduzieren die Korrosionsbeständigkeit von
Chrom-Nickel- und Chrom-Nickel-Molybdän-Stählen (auch
Hastelloy, Incoloy, Inconell)! Die Wirkung der Chloride ist
von Konzentration, Temperatur und pH-Wert des Mediums
abhängig.
3.3 Besonderheiten der Baureihen FPG, FPSF,FPSS
Baureihe FPG
Aufbau und Funktion grundsätzlich wie unter 3.2 beschrieben.
Beim PWT der Baureihe FPG ist abweichend davon, je ein
Plattenpaar zu einer Kassette verschweißt. Eine Außenseite
der Kassette ist wiederum mit einer normalen Dichtung
versehen. So entstehen wechselweise Fließspalte mit
geschweißter Außenabdichtung und mit einer normalen
Dichtung. Diese Spezialausführung wird bei höheren Drücken,
bei Unverträglichkeit eines Mediums mit dem Dichtungsmaterial oder in der Kältetechnik eingesetzt.
Hinweis: Eine Reinigung der Fließspalte in den Kassetten
kann nur durch Spülen erfolgen.
Abb. 4: Zweiwegiges Fließschema - die Anschlüsse befinden
sich auf der Festplatte und der Losplatte.
Baureihe FPSF
Die „Freistromvariante“ zeichnet sich durch eine besondere
Plattenprägung aus, bei der deutlich größere („freiere“)
Fließspalte entstehen. Damit können -auslegungsabhängigMedien mit höherer Viskosität oder auch feststoffbeladene
Flüssigkeiten im PWT eingesetzt werden.
FPSS
Der Sicherheitswärmetauscher mit der Doppelwand.
Diese Baureihe bietet die größtmögliche Sicherheit gegenüber einer Vermischung von Primär- und Sekundärmedium.
„Eine“ Wärmetauscherplatte besteht aus zwei übereinander
liegenden Platten. Zwischen den Doppelplatten entsteht ein
Leckagespalt. Bei einem Platten-Durchbruch z.B. durch
Korrosion aggressiver Stoffe, tritt das Medium durch den
Leckagespalt nach außen aus. In diesem Fall ist die Doppelplatte komplett auszuwechseln!
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