Fisher Fisher Ventile Typ ED und EAD easy-e Class 125 bis 600 (Fisher ED and EAD easy-e Valves CL125 through CL600 ) (German) Manuals & Guides

Betriebsanleitung
D100390X0DE
Fisher™ Ventile ED und EAD easy-e™ Class 125 bis 600
ED-Ventil
Februar 2020
Inhalt
Einführung 1........................................
Beschreibung 2....................................
Technische Daten 2................................
Installation 3........................................
Wartung 4.........................................
Schmierung der Packung 5..........................
Wartung der Packung 5.............................
Austausch der Packung 6........................
Wartung der Innengarnitur 10........................
Zerlegung 10..................................
Läppen von Metallsitzen 11......................
Wartung des Ventilkegels 12.....................
Zusammenbau 13..............................
Nachrüstung: Einbau einer C-Seal Innengarnitur 13......
Austausch einer vorhandenen C-Seal Innengarnitur 15....
Ausbau der Innengarnitur (C-Seal Ausführung) 15...
Läppen von Metallsitzen (C-Seal Ausführung) 19.....
Maschinelles Nachbearbeiten von Metallsitzen
(C-Seal Ausführung) 19.......................
Einbau der Innengarnitur (C-Seal Ausführung) 19....
ENVIRO-SEALt Faltenbalg-Oberteil 20.................
Austausch eines Standard- oder verlängerten
Oberteils gegen ein ENVIRO-SEAL
Faltenbalg-Oberteil (Spindel/Faltenbalg) 20......
Austausch eines vorhandenen ENVIRO-SEAL
Faltenbalg-Oberteils (Spindel/Faltenbalg) 23.....
Spülen des ENVIRO-SEAL Faltenbalg-Oberteils 24....
Abbildung 1. Fisher Ventil ED mit Antrieb 667
W1916-2
Bestellung von Ersatzteilen 24.........................
Ersatzteilsätze 25....................................
Stückliste 29........................................
Einführung
Inhalt des Handbuches
Diese Betriebsanleitung enthält Informationen über Installation, Wartung und Einzelteile für Fisher Ventile ED in den Nennweiten NPS 1 bis NPS 8 und für Ventile EAD in den Nennweiten NPS 1 bis NPS 6 und Druckstufen bis Class 600. Informationen über Antrieb und Zubehör sind in separaten Betriebsanleitungen enthalten.
ED- oder EAD-Ventile dürfen nur von Personen installiert, betrieben oder gewartet werden, die in Bezug auf die Installation, Bedienung und Wartung von Ventilen, Antrieben und Zubehör umfassend geschult wurden und darin qualifiziert sind.
UmPersonen- oder Sachschäden zu vermeiden sollte diese Betriebsanleitung einschließlich aller Sicherheits- und Warnhinweise komplett gelesen und befolgt werden. Bei Fragen zu Anweisungen in dieser Anleitung Kontakt mit dem zuständigen Emerson
Vertriebsbüro aufnehmen.
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Tabelle 1. Spezifikationen
Betriebsanleitung
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Anschlussarten
Ventile aus Grauguss
Geflanscht: Flansche ohne Dichtleiste, Class 125, oder mit flacher Dichtleiste, Class 250, nach ASME B16.1
Ventile aus Stahlguss und Edelstahl
Geflanscht: Flansche mit flacher Dichtleiste oder Ringflansche Class 150, 300 und 600, nach ASME B16.5
Optional: Klasse III - Für Ventile mit Graphit- Kolbenring und Sitzdurchmesser von mindestens 3,4375 Zoll; KlasseIV- Für Ventile mit mehreren Graphit-Kolbenringen und Sitzdurchmesser von mindestens 4,375 Zoll
C-Seal Innengarnitur: Für hohe Temperaturen, Klasse V. Siehe Tabelle 2
Geschraubt oder eingeschweißt: Alle erhältlichen Schedules nach ASME B16.11, die der Class 600 nach ASME B16.34
Kennlinien
entsprechen Stumpfgeschweißt: NPS 1 bis NPS 8, Schedule 40 oder 80 in Übereinstimmung mit ASME B16.25
Standardkäfige: J Linear, J Auf-Zu- oder J gleichprozentig
Whisper Trimt und WhisperFlot Käfige: Linear
Maximaler Eingangsdruck
Ventile aus Grauguss
Geflanscht: In Übereinstimmung mit den Druck-/ Temperaturwerten der Gehäusedruckstufe Class 125B oder 250B nach ASME B16.1
Ventile aus Stahlguss und Edelstahl
Geflanscht: In Übereinstimmung mit den Druck-/ Temperaturwerten Class 150, 300 und 600 ASME B16.34 Geschraubt oder geschweißt: In Übereinstimmung mit den Druck-/Temperaturwerten der Gehäusedruckstufe Class 600 nach ASME B16.34
(1)
(2)
Durchflussrichtungen
Linearer, Auf-Zu- oder gleichprozentiger Käfig: Normal
nach unten Whisper Trim und WhisperFlo Käfige: Stets nach oben
nach
Ungefähres Gewicht
NPS 1 und 1 1/4 Ventile: 14 kg (30 lb) NPS 1 1/2 Ventile: 20 kg (45 lb) NPS 2 Ventile: 30 kg (67 lb) NPS 2 1/2 Ventile: 45 kg (100 lb)
Klassifizierung der Dichtheit nach ANSI/FCI 70-2 und IEC 60534-4
Standard: Klasse II
1. Die in diesem Handbuch angegebenen Grenzwerte für Drücke und Temperaturen dürfen nicht überschritten werden. Alle gültigen Standards und gesetzlichen Vorschriften müssen einge halten werden.
2. In Verbindung mit bestimmten Werkstoffen für die Gehäuse-/Oberteilbolzen ist es notwendig, die zulässigen Druck-/Temperaturgrenzen von easy‐e-Ventilen der Class 600 herabzusetzen. Wenden Sie sich an Ihr Emerson Vertriebsbüro
.
NPS 3 Ventile: 57 kg (125 lb) NPS 4 Ventile: 77 kg (170 lb) NPS 6 Ventile: 159 kg (350 lb) NPS 8 Ventile: 408 kg (900 lb)
Beschreibung
Diese käfiggeführten, druckentlasteten Einsitzventile haben eine Schnellwechsel-Inngarnitur und schließen mit Abwärtshub. Ventilkonfiguration:
ED - Durchgangsventil (Abbildung 1) mit Metall auf- Metall-Sitz für alle allgemeinen Anwendungen in einem breiten Druckabfall­und Temperaturbereich.
EAD - Eckversion des ED zur Vereinfachung der Rohrleitungsverlegung oder für Einsatzfälle, in denen ein selbstreinigendes Ablassventil erforderlich ist.
Die C-Seal-Innengarnitur ist erhältlich für ED-Ventile, Class 150, 300 und 600, in den Nennweiten NPS 2 1/2, 3, 4, 5 und 8. Die C-Seal-Innengarnitur ist erhältlich für EAD-Ventile, Class 150, 300 und 600, in den Nennweiten NPS 3, 4 und 6.
Mit einer C-Seal-Innengarnitur erreicht ein druckentlastetes Ventil auch bei hohen Temperaturen die Dichtigkeitsklasse V. Die Kegeldichtung der C-Seal-Innengarnitur besteht aus Metall (Nickellegierung N07718) anstelle von Elastomer. Dadurch kann ein mit der C-Seal-Innengarnitur ausgestattetes Ventil für Prozesstemperaturen von bis zu 593 _C (1100 _F) eingesetzt werden, vorausgesetzt, andere Materialgrenzwerte werden nicht überschritten.
Technische Daten
Die typischen technischen Daten für diese Ventile sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Schulungen
Informationen zu den verfügbaren Schulungen für Fisher ED- und EAD-Ventile sowie eine Vielzahl anderer Produkte erhalten Sie bei:
Emerson Automation Solutions Educational Services - Registration Telefon: 1-641-754-3771 oder 1-800-338-8158 E-Mail: education@emerson.com emerson.com/fishervalvetraining
Installation
WARNUNG
Zur Vermeidung von Personenschäden bei Einbauarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Augenschutz tragen. Personen- oder Sachschäden können durch die plötzliche Freisetzung von Druck verursacht werden, wenn das Ventil an
einem Ort installiert wird, an dem die in Tabelle 1 oder auf dem entsprechenden Typenschild angegebenen Einsatzbedingungen überschritten werden können. Zur Vermeidung derartiger Schäden ist gemäß den gesetzlichen oder Industrie-Vorschriften und guter Ingenieurspraxis ein Entlastungsventil für den Überdruckschutz vorzusehen.
Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur abklären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu ergreifen sind.
Bei Einbau in eine vorhandene Anlage auch die WARNUNG am Beginn des Abschnitts Wartung in dieser Betriebsanleitung beachten.
VORSICHT
Bei der Bestellung eines Ventils werden die Ventilkonfiguration und die Konstruktionswerkstoffe für einen bestimmten Druck und Differenzdruck, eine bestimmte Temperatur sowie bestimmte Zustände des geregelten Mediums ausgewählt. Die Verantwortung für die Sicherheit der Prozessmedien und die Eignung der Ventilwerkstoffe für die Prozessmedien liegt allein beim Käufer und Endanwender. Da der zulässige Differenzdruck und Temperaturbereich einiger Werkstoffkombinationen von Ventilgehäuse und Innengarnitur begrenzt ist, darf das Ventil nicht unter anderen Bedingungen eingesetzt werden, ohne vorher mit dem zuständigen Emerson Vertriebsbüro
1. Vor der Installation das Ventil und die zugehörigen Teile auf Beschädigungen und Fremdkörper untersuchen.
2. Darauf achten, dass der Innenraum des Ventilkörpers sauber ist, dass die Rohrleitungen frei von Fremdkörpern sind und dass der Durchfluss in Richtung des Pfeiles an der Seite des Gehäuses erfolgt.
3. Das Regelventil kann in beliebiger Lage installiert werden, vorausgesetzt, es sind keine Einschränkungen durch seismische Kriterien vorhanden. Normalerweise wird das Ventil jedoch so installiert, dass sich der Antrieb in vertikaler Richtung oberhalb des Ventils befindet. Andere Einbaulagen können zu ungleichmäßigem Verschleiß an Kegel und Käfig sowie zu unzuverlässiger Funktion führen. Bei einigen Ventilen muss der Antrieb eventuell abgestützt werden, wenn er nicht vertikal angeordnet ist. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Emerson Vertriebsbüro.
4. Die Installation des Ventils nach anerkannten Richtlinien des Rohrleitungsbaus und Schweißverfahren durchführen. Bei geflanschten Ventilen eine geeignete Dichtung zwischen den Flanschen von Ventil und Rohrleitung verwenden.
Kontakt aufzunehmen.
VORSICHT
Je nach den verwendeten Werkstoffen für den Ventilkörper kann nach dem Schweissen eine Wärmenachbehandlung erforderlich sein. In diesem Fall werden möglicherweise Teile im Ventilinneren aus Elastomer, Kunststoff oder Metall
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beschädigt. Auch aufgeschrumpfte Teile oder Schraubverbindungen lösen sich eventuell. Generell sollten vor einer durchzuführenden Wärmenachbehandlung alle Teile der Innengarnitur entfernt werden. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Emerson Vertriebsbüro
.
5. Bei einem Oberteil mit Leckanschluss die Rohrstopfen (Pos. 14 und 16, Abbildung 18) entfernen, um die Leckageleitung anschließen zu können. Um während einer Inspektion oder Wartung den Betrieb nicht zu unterbrechen, einen 3-Ventil-Bypass um das Regelventil herum installieren.
6. Bei getrenntem Versand von Antrieb und Ventil siehe die Montageanleitung für den Antrieb in der Betriebsanleitung des Antriebs.
Tabelle 2. Weitere Angaben zur Dichtheit des Abschlusses mit C-Seal-Innengarnitur
Ventiltyp Nennweite, NPS Sitzweite, Zoll Käfigart Leckageklasse
ED
(Class150 - 600)
2 1/2 2,875
3 3,4375 3 2,875 4 2,875
4 4,375
5,375 Whisper III (A3, B3, D3, D3), Cavitrol III, 2-stufig
6
8
7
7 Cavitrol III, 2-stufig
8
Gleichprozentig, linear, Whisper I,
Cavitrolt III, 1-stufig
Cavitrol III, 2-stufig
Gleichprozentig, linear, Whisper I,
Cavitrol III, 1-stufig
Gleichprozentig, linear, Whisper I,
Cavitrol III, 1-stufig
Gleichprozentig, linear, Whisper I,
Cavitrol III, 1-stufig
V (bei Sitzweite
2,875 bis 8 Zoll mit
optionaler
C-Seal-Innengarnitur)
WARNUNG
Bei Leckage der Packung besteht Gefahr von Personenschäden. Die Packung wurde vor dem Versand festgezogen, jedoch muss sie möglicherweise den Einsatzbedingungen entsprechend nachgezogen werden. Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur abklären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu ergreifen sind.
Ventile mit vorgespannter ENVIRO-SEAL-Packung oder vorgespannter HIGH-SEAL-Packung erfordern diese Nachjustierung zu Betriebsbeginn nicht. Siehe auch Fisher Betriebsanleitung für das ENVIRO-SEAL- Packungssystem für Hubventile oder HIGH-SEAL­Packungssysteme bzgl. der Packungsanweisungen. Falls der Wunsch besteht, die vorhandene Stopfbuchsenpackung in eine ENVIRO-SEAL-Packung zu ändern, siehe die unter Ersatzteilsätze am Ende dieser Anleitung aufgeführten Nachrüstsätze.
Wartung
Die Bauteile des Ventils unterliegen normalem Verschleiß und müssen nach Bedarf überprüft und ausgetauscht werden. Die Häufigkeit der Überprüfung und Wartung hängt von den Einsatzbedingungen ab. Dieser Abschnitt enthält Anweisungen zur Schmierung der Stopfbuchsenpackung, zur Wartung von Packung und Innengarnitur sowie zum Austausch des ENVIRO-SEAL Faltenbalg- Oberteils. Alle Wartungsarbeiten können bei in der Rohrleitung eingebautem Ventil vorgenommen werden.
WARNUNG
Personen- oder Sachschäden durch plötzliches Freisetzen von Prozessdruck oder durch berstende Teile vermeiden. Vor der Durchfühurng jeglicher Wartungsarbeiten:
D Den Antrieb nicht vom Ventil entfernen, während das Ventil noch mit Druck beaufschlagt ist. D Zur Vermeidung von Personenschäden bei Wartungsarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und
Augenschutz tragen.
D Alle Leitungen für Druckluft, elektrische Energie oder ein Steuersignal vom Antrieb trennen. Sicherstellen, dass der
Antrieb das Ventil nicht plötzlich öffnen oder schließen kann.
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D Bypass-Ventile verwenden oder das Ventil vollständig vom Prozess und somit vom Prozessdruck trennen. Den
Prozessdruck auf beiden Seiten des Ventils entlasten. Das Prozessmedium auf beiden Seiten des Ventils ablassen.
D Den Vordruck des pneumatischen Antriebs entlasten und jegliche Federvorspannung am Antrieb lösen. D Mit Hilfe geeigneter Verriegelungen und Sperren sicherstellen, dass die oben getroffenen Maßnahmen während der
Arbeit an dem Gerät wirksam bleiben.
D Im Bereich der Ventilpackung befindet sich möglicherweise unter Druck stehende Prozessflüssigkeit, selbst wenn das
Ventil aus der Rohrleitung ausgebaut wurde. Beim Entfernen von Teilen der Stopfbuchsenpackung oder der
Packungsringe bzw. beim Lösen des Rohrstopfens am Gehäuse der Stopfbuchsenpackung kann unter Druck stehende Prozessflüssigkeit herausspritzen.
D Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur abklären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu
ergreifen sind.
Hinweis
Wurden abgedichtete Teile demontiert oder gegeneinander verschoben, in jedem Fall beim Zusammenbau eine neue Dichtung einsetzen. Dadurch wird eine korrekte Abdichtung gewährleistet, da gebrauchte Dichtungen möglicherweise nicht mehr richtig abdichten.
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Schmierung der Packung
Hinweis
ENVIRO-SEAL- oder HIGH-SEAL- Packungen erfordern keine Schmierung.
WARNUNG
Zur Vermeidung von Personen- oder Sachschäden aufgrund von Bränden oder Explosionen die Packung nicht schmieren, wenn es sich bei dem Prozessmedium um Sauerstoff handelt oder die Temperaturen über 260 _C (500 _F) liegen.
Bei Verwendung eines optionalen Schmier- oder Schmier-/Absperrventils (Abbildung 2) an PTFE-/Kompositpackungen oder anderen Packungen wird dieses anstelle des Rohrstopfens (Pos. 14, Abbildung 18) installiert. Ein hochwertiges Schmiermittel auf Silikonbasis verwenden. Die Packung nicht schmieren, wenn es sich bei dem Prozessmedium um Sauerstoff handelt oder die Prozesstemperaturen über 260 _C (500 _F) liegen. Zum Schmieren mithilfe des Schmierventils einfach die Schraube im Uhrzeigersinn drehen, wodurch das Schmiermittel in die Stopfbuchse gepresst wird. Bei einem Schmier-/Absperrventil muss zuerst das Ventil geöffnet und nach der Schmierung wieder geschlossen werden.
Wartung der Packung
Hinweis
Zu Anweisungen hinsichtlich der Packung bei Ventilen mit ENVIRO-SEAL-Packung siehe die Fisher Betriebsanleitung zum ENVIRO-SEAL-Packungssystem für Hubventile, Dokument-Nr. D101642X012
Zu Anweisungen hinsichtlich der Packung bei Ventilen mit HIGH-SEAL-Packung siehe die Fisher Betriebsanleitung zum vorgespannten HIGH-SEAL-Packungssystem, Dokument-Nr. D101453X012
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Die Positionsnummern beziehen sich auf Abbildung 3 für die PTFE-Dachmanschettenpackung und auf Abbildung 4 für die PTFE-/Kompositpackung, falls nicht anders angegeben.
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Abbildung 2. Optionales Schmier- und Schmier-/Absperrventil
SCHMIERVENTIL
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10A9421-A AJ5428-D A0832-2
SCHMIER-/ABSPERRVENTIL
Bei einer federbelasteten einfachen PTFE-Dachmanschettenpackung übt die Feder (Pos. 8, Abbildung 3) eine Abdichtkraft auf die Packung aus. Wird um die Packungsmanschette (Pos. 13, Abbildung 3) herum eine Leckage festgestellt, überprüfen, ob der Absatz an der Packungsmanschette das Oberteil berührt. Berührt der Absatz das Oberteil nicht, die Muttern der Stopfbuchsenbrille (Pos. 5, Abbildung 18) festziehen, bis der Absatz am Oberteil anliegt. Kann die Leckage nicht auf diese Weise gestoppt werden, siehe unter Austausch der Packung.
Tritt bei anderen Packungen eine unerwünschte Leckage auf, zuerst versuchen, durch Festziehen der Muttern der Stopfbuchsenbrille die Leckage zu begrenzen und eine Abdichtung an der Spindel zu erreichen.
Ist die Packung relativ neu, liegt dicht an der Spindel an und das Festziehen der Muttern der Stopfbuchsenbrille stoppt die Leckage nicht, ist die Ventilspindel möglicherweise verschlissen oder weist Einkerbungen auf, sodass sie nicht abgedichtet werden kann. Der Oberflächenzustand einer Ventilspindel ist ausschlaggebend für eine gute Abdichtung der Packung. Tritt die Leckage außen an der Packung auf, wird die Leckage möglicherweise durch Einkerbungen oder Kratzer an der Wand der Stopfbuchse verursacht. Bei jeder der folgenden Arbeiten die Ventilspindel und die Wand der Stopfbuchse auf Einkerbungen und Kratzer überprüfen.
Austausch der Packung
WARNUNG
Die WARNUNG am Beginn des Wartungsabschnitts in dieser Betriebsanleitung beachten.
1. Das Regelventil vom Druck in der Rohrleitung trennen, den Druck auf beiden Seiten des Ventilgehäuses entlasten und das Prozessmedium auf beiden Seiten des Ventils ablassen. Bei Verwendung eines Stellantriebs alle Druckleitungen zum Stellantrieb absperren und den Druck am Antrieb entlasten. Mit Hilfe geeigneter Verriegelungen und Sperren sicherstellen, dass die oben getroffenen Maßnahmen während der Arbeit an dem Gerät wirksam bleiben.
2. Alle Leitungen vom Antrieb sowie alle Leckageleitungen vom Oberteil trennen. Das Spindelschloss lösen, dann den Antrieb vom Ventil demontieren, indem die Antriebs- Befestigungsmutter (Pos. 15, Abbildung 18) oder die Sechskantmuttern (Pos. 26, Abbildung 18) entfernt werden.
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Abbildung 3. Anordnung von PTFE-Dachmanschettenpackungen für Standard- oder verlängertes Oberteil
OBERER ABSTREIFER
OBERER ABSTREIFER (POS. 12)
PACKUNGSMANSCHETTE (POS. 13)
UNTERLEGSCHEIBE (POS. 10)
FEDER (POS. 8)
OBERER
1
ADAPTER PACKUNGSRING
UNTERER ADAPTER
1
OBERER
1
1
PACKUNGSRING
1
ADAPTER
UNTERER ADAPTER
1
(POS. 12)
PACKUNGSMANSCHETTE (POS. 13)
DISTANZSTÜCK (POS. 8)
PACKUNGSGRUNDRING (POS. 11)
UNTERER
FÜR METALL-STOPFBUCHSENTEILE
ABSTREIFER
AUS EDELSTAHL 316 ODER 17-4PH
12A7837−A
12A8187C 12A7814C 12A7839−A
TYP 1 (ÜBERDRUCK)
C0783
HINWEISE:
1
2 ERFORDERLICH FÜR DOPPELPACKUNGEN, AUSSER UNTEREM ABSTREIFER.
TYP 2 (UNTERDRUCK)
9,5 mm (3/8 Zoll)
TYP 3 (ÜBER- UND UNTERDRUCK)
TYP 1 (ÜBERDRUCK)
12,7 mm (1/2 Zoll)
SPINDEL
UNTERER ADAPTER, PACKUNGSRING, OBERER ADAPTER UND UNTERER ABSTREIFER SIND TEIL DES PACKUNGSSATZES (POS. 6).
EINFACHE PTFE-PACKUNG
TYP 2 (UNTERDRUCK)
SPINDEL
PTFE-DOPPELPACKUNG
1
TYP 3 (ÜBER- UND UNTERDRUCK)
UNTERER
1
ABSTREIFER
FÜR ALLE ANDEREN WERKSTOFFE VON
STOPFBUCHSENTEILEN AUS METALL
TYP 1 (ÜBERDRUCK)
TYP 2 (UNTERDRUCK)
19,1, 25,4 ODER 31,8 mm
(3/4, 1 ODER 1 1/4 Zoll) SPINDEL
TYP 3 (ÜBER- UND UNTERDRUCK)
PACKUNGSGRUNDRING (POS. 11)
OBERER ABSTREIFER (POS. 12)
PACKUNGSMANSCHETTE (POS. 13)
UNTERER ADAPTER
PACKUNGSRING (POS. 7)
OBERER ADAPTER
LATERNENRING (POS. 8)
1
PACKUNGS-GRUNDRING (POS. 11)
UNTERER ABSTREIFER
1
1
1
1
Tabelle 3. Empfohlene Drehmomente für die Gehäuse-/Oberteilverbindung
Nennweite, NPS Drehmomente der Schrauben
ED EAD
SA193-B7 SA193-B8M
Nm Lbf-ft Nm Lbf-ft
1 1/4 oder kleiner 1 129 95 64 47
1 1/2, 1 1/2 x 1, 2, oder 2 x 1 2 oder 2 x 1 96 71 45 33
2 1/2 oder 2 1/2 x 1 1/2 3 oder 3 x 1 1/2 129 95 64 47
3, 3 x 2, oder 3 x 2 1/2 4 oder 4 x 2 169 125 88 65 4, 4 x 2 1/2, oder 4 x 3 6 oder 6 x 2 1/2 271 200 156 115
6 - - - 549 405 366 270 8 - - - 746 550 529 390
1. In Laborversuchen ermittelt.
2. SA193-B8M, getempert.
3. Drehmomentwerte für andere Werkstoffe sind auf Anfrage bei Ihrem Emerson Vertriebsbüro
erhältlich.
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3. Die Muttern der Stopfbuchsenbrille (Pos. 5, Abbildung 18) lockern, sodass die Packung nicht stramm auf der Ventilspindel sitzt. Alle Teile der Hubanzeige und die Kontermuttern der Spindel vom Gewinde der Ventilspindel entfernen.
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WARNUNG
Zur Vermeidung von Personen- oder Sachschäden durch unkontrollierte Bewegungen des Oberteils das Oberteil gemäß den im nächsten Schritt folgenden Anweisungen lockern. Ein klemmendes Oberteil darf nicht durch Ziehen mit einem Werkzeug entfernt werden, das sich dehnen oder in irgendeiner Form Energie speichern kann. Das plötzliche Freisetzen der gespeicherten Energie kann zu einer unkontrollierten Bewegung des Oberteils führen.
Hinweis
Der folgende Schritt bietet auch eine zusätzliche Sicherheit dafür, dass der Flüssigkeitsdruck im Ventilkörper abgebaut ist.
VORSICHT
Nach dem teilweisen Herausheben des Oberteils (Pos. 1, Abbildung 18) eine Beschädigung der Oberfläche im Sitzbereich vermeiden, die durch Herabfallen des Ventilkegels und der Spindel aus dem Oberteil entstehen kann. Beim Herausheben des Oberteils vorübergehend eine Spindel-Kontermutter auf die Ventilspindel drehen. Die Kontermutter verhindert, dass Ventilkegel und -spindel aus dem Oberteil fallen.
Falls der Käfig zusammen mit dem Oberteil angehoben wird, mit einem Kunststoffhammer oder einem anderen weichen Gegenstand auf den Käfig klopfen, sodass er im Ventil verbleibt.
4. Das Oberteil (Pos. 1, Abbildung 18) ist mit Sechskantmuttern (Pos. 16, Abbildung 19, 20 oder 21) oder Kopfschrauben (nicht dargestellt) am Ventilkörper (Pos.1, Abbildung 19, 20 oder 21) befestigt. Diese Muttern oder Kopfschrauben etwa 3 mm (1/8 Zoll) lockern. Dann die Dichtungsverbindung zwischen Ventilkörper und -oberteil brechen, indem entweder das Oberteil hin- und herbewegt oder mit einem zwischen Oberteil und Ventil eingeführten Hebelwerkzeug angehoben wird. Das Hebelwerkzeug am gesamten Umfang des Oberteils ansetzen, bis sich das Oberteil lockert. Wenn an der Verbindung keine Flüssigkeit austritt, die Muttern oder Kopfschrauben vollständig entfernen und das Oberteil vorsichtig vom Ventil abheben.
5. Die Kontermutter entfernen und den Ventilkegel mit Spindel vom Oberteil trennen. Die Teile auf einer schützenden Oberfläche ablegen, um Beschädigungen der Dichtungs- oder Sitzflächen zu vermeiden.
6. Die Oberteildichtung (Pos. 10, Abbildung 19, 20 oder 21) entfernen und die Öffnung im Ventil abdecken, um die Dichtfläche zu schützen und zu verhindern, dass Fremdkörper in das Innere des Ventilkörpers eindringen.
7. Die Muttern der Stopfbuchsenbrille, die Packungsbrille, den oberen Abstreifer und die Packungsmanschette (Pos. 5, 3, 12 und 13, Abbildung 18) entfernen. Die verbliebenen Packungsteile mit einem abgerundeten Stab oder einem anderen Werkzeug, das keine Kratzer an der Wand der Stopfbuchse verursacht, vorsichtig aus der Ventilseite des Oberteils herausdrücken. Die Stopfbuchse und die aus Metall hergestellten Teile der Packung reinigen.
8. Das Gewinde der Ventilspindel und die Oberflächen der Stopfbuchse auf scharfe Kanten untersuchen, die die Packung beschädigen können. Kratzer oder Grate können zur Leckage der Stopfbuchse führen oder die neue Packung beschädigen. Wenn der Oberflächenzustand durch leichtes Schmirgeln nicht verbessert werden kann, die beschädigten Teile gemäß den entsprechenden Schritten des Arbeitsablaufes bei der Wartung der Innengarnitur austauschen.
9. Die Abdeckung zum Schutz des Ventilkörperinneren entfernen und eine neue Oberteildichtung (Pos. 10, Abbildung 19 bis 21) einlegen; dabei darauf achten, dass die Auflageflächen der Dichtung sauber und glatt sind. Den Ventilkegel mit Spindel in den Ventilkörper einsetzen und darauf achten, dass der Kegel zentrisch zum Sitzring angeordnet ist. Dann das Oberteil über die Spindel und auf die Stehbolzen (Pos. 16, Abbildung 19, 20 oder 21) oder auf das Ventilgehäuse schieben, wenn anstelle der Stehbolzen Kopfschrauben (nicht dargestellt) verwendet werden.
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Abbildung 4. Anordnung von PTFE-/Kompositpackungen für Standard- oder verlängertes Oberteil
OBERER ABSTREIFER (POS. 12)
PACKUNGSMANSCHETTE (POS. 13)
PACKUNGSRING (POS. 7)
LATERNENRING (POS. 8)
PACKUNGSGRUNDRING (POS. 11)
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12A8088-A 12A7815-A 12A8173-A A5904
9,5 mm
(3/8 Zoll)
SPINDEL
12,7 mm (1/2 Zoll)
SPINDEL
TYPISCHE DOPPELPACKUNG
19,1, 25,4 UND 31,8 mm
(3/4, 1 UND 1 1/4 Zoll)
SPINDEL
Hinweis
Durch die korrekte Vorgehensweise beim Festziehen der Schrauben in Schritt 10 wird die spiralförmige Dichtung (Pos. 12, Abbildung 19 oder 20) oder der Druckring (Pos. 26, Abbildung 21) so weit zusammengedrückt, dass die Sitzringdichtung (Pos. 13, Abbildung 19, 20 oder 21) belastet wird und dadurch abdichtet. Der Außenrand der Oberteildichtung (Pos. 10, Abbildung 19 bis 21) wird ebenfalls so weit zusammengedrückt, dass die Verbindung zwischen Ventilkörper und Oberteil abgedichtet wird.
Zum Festziehen der Muttern bzw. Schrauben in Schritt 10 gehört unter anderem, darauf zu achten, dass die Gewinde sauber sind und dass die Muttern bzw. Schrauben über Kreuz festgezogen werden. Das Festziehen einer Schraube oder Mutter kann dazu führen, dass sich eine benachbarte Schraube oder Mutter lockert. Die Schrauben bzw. Muttern mehrere Male festziehen, bis jede Schraube bzw. Mutter korrekt festgezogen und die Verbindung zwischen Ventilkörper und Oberteil zuverlässig abgedichtet ist.
10. Die Verschraubung unter Anwendung der für das Festziehen üblichen Verfahren so vornehmen, dass die Verbindung zwischen
Ventilkörper und Oberteil den Prüfdrücken und den Betriebsbedingungen standhalten kann. Als Richtlinie dienen die Drehmomente in Tabelle 3.
11. Die neue Packung und die Metallteile der Stopfbuchse je nach zutreffender Anordnung in Abbildung 3, 4 oder 5 einsetzen.
Dazu ein Rohr mit glattem Rand über die Spindel stülpen und jedes der weichen Packungsteile vorsichtig in die Stopfbuchse schieben.
12. Die Packungsmanschette, den oberen Abstreifer und die Packungsbrille (Pos. 13, 12 und 3, Abbildung 18) einbauen. Die
Stehbolzen der Packungsbrille (Pos. 4, Abbildung 18) und die Kontaktflächen der Muttern der Stopfbuchsenbrille (Pos. 5, Abbildung 18) mit Schmiermittel versehen. Die Muttern der Stopfbuchsenbrille auf die Stehbolzen schrauben.
13. Federbelastete PTFE-Dachmanschettenpackung: Die Muttern der Stopfbuchsenbrille so weit festziehen, bis der Absatz an
der Packungsmanschette (Pos. 13, Abbildung 18) das Oberteil berührt. Graphitpackung: Die Muttern der Stopfbuchsenbrille mit dem in Tabelle 4 empfohlenen maximalen Drehmoment festziehen.
Dann die Muttern lockern und mit dem in Tabelle 4 empfohlenen Mindest-Drehmoment festziehen.
Andere Packungsarten: Die Muttern der Stopfbuchsenbrille abwechselnd in kleinen Schritten festziehen, bis eine der Muttern das in Tabelle 4 empfohlene Mindest- Drehmoment erreicht hat. Dann die andere Mutter festziehen, bis die Packungsbrille waagerecht steht und sich in einem Winkel von 90 Grad zur Spindel befindet.
Bei vorgespannten ENVIRO-SEAL- oder vorgespannten HIGH-SEAL-Packungen siehe den Hinweis zu Beginn des Abschnittes Wartung der Packung.
14. Den Antrieb am Ventil montieren und den Antrieb sowie die Ventilspindel gemäß der Betriebsanleitung für den jeweiligen
Antrieb wieder anschließen.
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ED-Ventil
Februar 2020
Betriebsanleitung
D100390X0DE
Abbildung 5. Anordnung der Graphitband-/Graphitfaserpackung für Standard- oder verlängertes Oberteil
PACKUNGSMANSCHETTE
PACKUNGSMANSCHETTE (POS. 13)
GRAPHITBAND-PACKUNGSRING (POS. 7)
1
1
14A3411-C 13A9775-E 13A9776-D
9,5 mm
(3/8 Zoll)
SPINDEL
B2350
HINWEISE:
1
KORROSIONSSCHUTZ-ZINKSCHEIBEN MIT 0,102 mm (0,004 Zoll) DICKE: NUR EINE UNTER JEDEM GRAPHITBANDRING VERWENDEN.
12,7 mm (1/2 Zoll)
EINFACHE PACKUNG DOPPELPACKUNG
SPINDEL
1
19,1, 25,4 ODER
31,8 mm (3/4, 1 ODER
1 1/4 Zoll) SPINDEL
GRAPHITFASER-PACKUNGSRING (POS. 7)
LATERNENRING (POS. 8)
PACKUNGSGRUNDRING (POS. 11)
1
14A2153-D 14A1849-E 14A1780-D
9,5 mm
(3/8 Zoll)
SPINDEL
1
12,7 mm
(1/2 Zoll)
SPINDEL
1
1
19,1, 25,4 ODER 31,8 mm (3/4, 1 ODER 1 1/4 Zoll)
SPINDEL
(POS. 13)
GRAPHITBAND-PACKUNGSRING (POS. 7)
GRAPHITFASER-PACKUNGSRING (POS. 7)
LATERNENRING (POS. 8)
PACKUNGSGRUNDRING (POS. 11)
Wartung der Innengarnitur
WARNUNG
Die Warnung zu Beginn des Abschnitts Wartung beachten.
Für C-Seal-Innengarnituren siehe die entsprechenden C-Seal-Abschnitte in dieser Betriebsanleitung. Sofern nicht anders angegeben beziehen sich die Positionsnummern in diesem Abschnitt auf Abbildung 19 bei
Standardausführungen in NPS 1 bis 6, bei Einzelheiten der Whisper Trim III Innengarnituren auf Abbildung 20, bei ED-Ventilen mit NPS 8 auf Abbildung 21 und bei WhisperFlo Innengarnituren auf Abbildung 22 und 23. Einige Ventilkegelausführungen erfordern drei Kolbenringe (Pos. 6).
Zerlegung
1. Den Antrieb und das Oberteil gemäß den Schritten 1 bis 5 des Arbeitsablaufes zum Austausch der Packung im Abschnitt Wartung entfernen.
WARNUNG
Personen- oder Sachschäden durch Leckagen am Ventil oder an der Packung vermeiden. Die Graphit-Kolbenringe bei ED- oder EAD-Ventilen brechen leicht und bestehen aus zwei Teilen. Vorsicht beim Umgang mit
den Kolbenringen, um eine Beschädigung durch Herunterfallen oder unsachgemäße Behandlung zu vermeiden. Jegliche Beschädigung der Dichtflächen von Dichtungen kann zu einer Leckage am Ventil führen. Der Oberflächenzustand
der Ventilspindel (Pos. 7) ist ausschlaggebend für eine gute Abdichtung der Packung. Die Innenfläche des Käfigs oder des Käfigs mit Leithülse (Pos. 3) oder des Käfighalters (Pos. 31) ist ausschlaggebend für die zuverlässige Funktion des Ventilkegels und für die Abdichtung an den Kolbenringen (Pos. 6). Die Sitzflächen des Ventilkegels (Pos. 2) und des Sitzrings (Pos. 9) sind ausschlaggebend für den dichten Abschluss des Ventils. Diese Teile bei der Zerlegung der Innengarnitur dementsprechend vor Beschädigung bewahren.
2. Die Muttern der Stopfbuchsenbrille, die Packungsbrille, den oberen Abstreifer und die Packungsmanschette (Pos. 5, 3, 12 und 13, Abbildung 18) entfernen. Die verbliebenen Packungsteile mit einem abgerundeten Stab oder einem anderen Werkzeug, das keine Kratzer an der Wand der Stopfbuchse verursacht, vorsichtig aus der Ventilseite des Oberteils herausdrücken. Die Stopfbuchse und die aus Metall hergestellten Teile der Packung reinigen.
3. Das Gewinde der Ventilspindel und die Oberfläche der Stopfbuchse auf scharfe Kanten untersuchen, die die Packung beschädigen können. Kratzer oder Grate können zur Leckage der Stopfbuchse führen oder die neue Packung beschädigen. Wenn der Oberflächenzustand durch leichtes Schmirgeln nicht verbessert werden kann, die beschädigten Teile austauschen.
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Betriebsanleitung
D100390X0DE
ED-Ventil
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Tabelle 4. Empfohlenes Drehmoment für die Muttern der Stopfbuchsenbrille
DURCHMESSER DER
VENTILSPINDEL
mm Zoll Nm Lbf-Zoll Nm Lbf-Zoll Nm Lbf-Zoll Nm Lbf-Zoll
9,5 3/8
12,7 1/2
19,1 3/4
25,4 1
31,8 1 1/4
DRUCKSTUFE
Class 125, 150 3 27 5 40 1 13 2 19 Class 250, 300 4 36 6 53 2 17 3 26
Class 600 6 49 8 73 3 23 4 35 Class 125, 150 5 44 8 66 2 21 4 31 Class 250, 300 7 59 10 88 3 28 5 42
Class 600 9 81 14 122 4 39 7 58 Class 125, 150 11 99 17 149 5 47 8 70 Class 250, 300 15 133 23 199 7 64 11 95
Class 600 21 182 31 274 10 87 15 131
Class 300 26 226 38 339 12 108 18 162
Class 600 35 310 53 466 17 149 25 223
Class 300 36 318 54 477 17 152 26 228
Class 600 49 437 74 655 24 209 36 314
4. Bei einem NPS 8 Ventil ED den Druckring (Pos. 26) oder bei einem Ventil bis NPS 4 mit reduzierter Innengarnitur den Käfigadapter (Pos. 4) entfernen und zum Schutz umwickeln.
5. Bei einem ED-Ventil in Nennweite NPS 6 mit Whisper Trim III Innengarnitur oder WhisperFlo Innengarnitur das Distanzstück des Oberteils (Pos. 32) und die Oberteildichtung (Pos. 10) oben am Distanzstück entfernen. Dann bei allen Ausführungen mit Käfighalter (Pos. 31) den Käfighalter und die zugehörigen Dichtungen entfernen. Der Whisper Trim III und WhisperFlo Käfighalter weist zwei Gewindebohrungen (3/8-16 Zoll UNC) auf, in die Schrauben zum Anheben eingedreht werden können.
6. Den Käfig oder Käfig mit Leithülse (Pos. 3) und die zugehörigen Dichtungen (Pos. 10, 11 und 12) sowie die Belilage (Pos. 51 bei Ventil ED und Pos. 27 bei Ventil EAD) entfernen. Falls der Käfig im Ventil klemmt, den überstehenden Teil des Käfigs an mehreren Punkten des Käfigumfangs mit einem Gummihammer lösen.
7. Den Sitzring oder die Strömungsbuchse (Pos. 9), die Sitzringdichtung (Pos. 13), sowie bei reduzierten Innengarnituren, falls vorhanden, den Sitzringadapter (Pos. 5) und die Adapterdichtung (Pos. 14) entfernen.
8. Die Teile auf Verschleiß und Beschädigungen prüfen, welche eine ordnungsgemäße Funktion des Ventils verhindern könnten. Die Teile der Innengarnitur ersetzen oder gemäß dem folgenden Arbeitsablauf zum Läppen von Metallsitzen oder je nach Erfordernis gemäß anderen Arbeitsabläufen zur Wartung von Ventilkegeln instand setzen.
GRAPHITPACKUNG PTFE-PACKUNG
Mindest-
Drehmoment
Maximales
Drehmoment
Mindest-
Drehmoment
Maximales
Drehmoment
Läppen von Metallsitzen
VORSICHT
Die metallischen Sitzflächen von Ventilen mit ENVIRO-SEAL Faltenbalg-Oberteil dürfen nicht geläppt werden. Die Konstruktion dieses Bauteils verhindert die Drehung der Spindel und jede Drehung beim Läppen führt zur Beschädigung der internen Teile des ENVIRO-SEAL Faltenbalg-Oberteils.
Zur Verbesserung der Abdichtung können bei Metallsitzkonstruktionen die Sitzflächen des Ventilkegels und der Sitzring oder die Strömungsbuchse (Pos. 2 und 9, Abbildung 19, 20 oder 21) geläppt werden. (Tiefe Einkerbungen sollten maschinell bearbeitet und nicht weggeschliffen werden.) Eine qualitativ hochwertige Läpppaste aus einer Mischung von 280er bis 600er Körnung verwenden. Die Läpppaste unten am Ventilkegel auftragen.
Das Ventil so weit zusammenbauen, dass der Käfig, der Käfighalter und das Distanzstück des Oberteils (falls verwendet) eingebaut sind und das Oberteil am Ventil festgeschraubt ist. Aus einem Stück Bandeisen, das mit Muttern an der Ventilspindel befestigt wird, kann ein einfacher Griff angefertigt werden. Zum Läppen der Sitze den Griff abwechselnd hin und her drehen. Nach dem Läppen das Oberteil entfernen und die Sitzflächen reinigen. Das Ventil wie im Arbeitsablauf Zusammenbau bei der Wartung der Innengarnitur beschrieben komplett montieren. Bei immer noch starker Leckage das Läppen wiederholen.
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Betriebsanleitung
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Wartung des Ventilkegels
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die Positionsnummern in diesem Abschnitt auf Abbildung 19 für Standard­ausführungen von NPS 1 bis 6 bei Einzelheiten der Whisper Trim III Innengarnitur auf Abbildung 20, bei ED-Ventilen mit NPS 8 auf Abbildung 21 und bei WhisperFlo Innengarnituren Abbildung 22 und 23. Einige Ventilkegelausführungen erfordern drei Kolbenringe (Pos. 6).
VORSICHT
Um zu verhindern, dass der Kolbenring (Pos. 6) nicht richtig abdichtet, darauf achten, dass die Oberfläche der Ringnut im Ventilkegel oder die Oberflächen des Austauschrings nicht zerkratzt werden.
1. Nachdem der Ventilkegel (Pos. 2) gemäß dem Ablauf Zerlegung bei der Wartung der Innengarnitur ausgebaut wurde, nach Bedarf wie folgt vorgehen:
PTFE/Kohlenstoff-Kolbenring: Der Ring ist an einer Stelle geteilt. Bei einer sichtbaren Beschädigung den Ring leicht spreizen und aus der Nut im Ventilkegel herausnehmen.
Einsetzen eines PTFE/Kohlenstoff-Kolbenrings: Den Ring am Spalt leicht spreizen, über die Spindel führen und in die Nut des Ventilkegels einsetzen. Die offene Seite muss wie in Ansicht A von Abbildung 19 dargestellt je nach Durchflussrichtung zur Spindel zeigen.
Graphit-Kolbenring: Der Ring kann leicht entfernt werden, da er aus zwei Teilen besteht. Ein neuer Graphit-Kolbenring wird als Ring aus einem Stück geliefert. Den Austauschring in einem Schraubstock mit glatten oder mit einem Band umwickelten Backen in zwei Hälften brechen. Den neuen Ring so im Schraubstock anordnen, dass die Schraubstockbacken den Ring zu einem Oval zusammendrücken. Den Ring langsam zusammendrücken, bis er an beiden Seiten bricht. Falls eine Seite zuerst bricht, die andere Seite nicht abreißen oder zerschneiden. Stattdessen den Ring weiter zusammendrücken, bis die andere Seite ebenfalls bricht. Beim Einsetzen des Rings in die Nut des Ventilkegels darauf achten, dass die gebrochenen Enden zueinander passen.
VORSICHT
Keinesfalls eine alte Spindel oder einen alten Adapter zusammen mit einem neuen Ventilkegel verwenden. Die Verwendung einer alten Spindel oder eines alten Adapters mit einem neuen Ventilkegel würde es erforderlich machen, in der Spindel (oder im Adapter des ENVIRO- SEAL Faltenbalg-Oberteils) ein neues Loch für den Stift zu bohren. Diese Bohrung reduziert die Stabilität der Spindel oder des Adapters und kann zu einem Ausfall des Ventils führen. Ein gebrauchter Ventilkegel kann jedoch zusammen mit einer neuen Spindel oder einem neuen Adapter verwendet werden.
Hinweis
Für Standard- oder verlängerte Oberteile der Bauart 1 sind der Ventilkegel (Pos. 2), die Ventilspindel (Pos. 7) und der Stift (Pos. 8) komplett montiert erhältlich. Siehe die Positionen 2, 7 und 8 der Tabellen für Ventilkegel und Spindel in der Stückliste.
2. Zum Austausch der Ventilspindel (Pos. 7) den Stift (Pos. 8) herausdrücken. Den Ventilkegel von der Spindel oder vom Adapter abschrauben.
3. Zum Austausch des Adapters (Pos. 24, Abbildung 18) an ENVIRO-SEAL Faltenbalg-Oberteilen die Spindel mit dem Ventilkegel so in eine Spannvorrichtung oder in einen Schraubstock mit weichen Backen einspannen, dass die Backen nicht an der Sitzfläche des Ventilkegels anliegen. Den Stift (Pos. 36, Abbildung 18) herausdrücken. Den Ventilkegel mit der Spindel in der Spannvorrichtung oder dem Schraubstock mit weichen Backen umdrehen. Die geraden Flächen an der Ventilspindel unmittelbar unterhalb des Gewindes für die Verbindung Antrieb/Spindel erfassen. Den Ventilkegel mit Adapter (Pos. 24, Abbildung 18) von der Ventilspindel (Pos. 20, Abbildung 18) abschrauben.
4. Die neue Spindel oder den neuen Adapter in den Ventilkegel einschrauben und mit dem in Abbildung 5 angegebenen Drehmoment festziehen. Zur Auswahl der geeigneten Größe der Bohrung siehe Tabelle 5. Spindel oder Adapter durchbohren, dazu die Bohrung im Ventilkegel als Führung verwenden. Bohrspäne und Grate entfernen und einen neuen Stift zur Fixierung der Baugruppe eindrücken.
5. Bei ENVIRO-SEAL Faltenbalg-Oberteilen die flachen Flächen der Spindel, die oben aus dem Faltenbalg herausragen, mit einer geeigneten Spannvorrichtung mit weichen Backen erfassen. Den Ventilkegel mit Adapter auf die Spindel schrauben. Nach
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