Ducati Monster 600, Monster 750, Monster 900 Service Manual

Dieser Band behandelt Ducatis Monster­Baureihe ab Baujahr 1993. Er bietet genaue Anweisungen für Wartung und Reparatur des knackigen Allrounders.
Verständliche Detailfotos von allen Arbeits­gängen und übersichtliche Explosions­zeichnungen zeigen die komplette Fahrzeug-
technik von Bremsanlage bis hin zur Elektronik.
Besonders praktisch: Ein umfangreicher
Tabellenteil fasst alle technischen Daten,
Einstell- und Messwerte der einzelnen Typen übersichtlich zusammen.
Motor,
Getriebe,
Fahrwerk,
Ein Wort zuvor 1
Werkzeug 3
1.1
Ducati-Werkzeug
2 Störungssuche 5
2.1
Schmiersystem
2.2 Kraftstoffsystem 5
2.3 Zylinderkopf, Ventile, Zylinder 6
2.4 Kupplung und Getriebe 6
2.5 Kurbelgehäuse, Kurbelwelle 6
2.6 Frontpartie 7
2.7 Vorderrad bremse 7
2.8 Hinterrad, Bremse, Aufhängung 7
2.9 Batterie, Batterieaufladung 8
2.10 Zündsystem 8
2.11 Starter 8 3 Wartung 9
3.1
Tabelle für periodische Wartung 9
3.2 Sitzbank
3.3 Kraftstoff-Leitungen und -Filter
3.4 Vergaser 12
3.5 Luftfilter 13
3.6 Zündkerze 14
3.7 Zündzeitpunkt
3.8 Kompression 15
3.9 Ventilspiel 15
3.10
Steuerriemen
3.11
Motoröl und -Filter 19
3.12 Antriebskette 20
3.13 Batterie 21
3.14 Brems- und Kupplungsflüssigkeit 22
3.15 Bremsbeläge, Bremspedal­und Bremslichteinstellung 23
3.16 Scheinwerfereinstellung 24
3.17 Seitenständer 24
3.18 Lenkkopflager 25
3.19 Federung 25
3.20 Muttern, Schrauben und Befestigungsteile 26
3.21 Räder und Reifen 26
3.22 Soziusabdeckung und Sitzbank 26
3.23 Sicherungen 27 Baugruppen 28
Ausbau 28 Prüfen und Vermessen 28 Montage 28
4 Vergaser 29
4.1 Ausbau 29
4.2 Prüfen und Vermessen 30
4.3 Montage 30
5 Generator, Zündsystem und Starterfreilauf 33
5.1 Ausbau 33
5.2 Prüfen und Vermessen 34
5.3 Montage 35
4
5
und
Tank
11
15
18
11
6 Starter 37
6.1 Demontage 37
6.2 Prüfen und Vermessen 37
6.3 Montage 37 7 Schaltmechanismus 38
7.1 Ausbau 38
7.2 Prüfen und Vermessen 38
7.3 Montage 38 8 Kupplung, Primärtrieb und Ölpumpe 39
8.1 Ausbau 39
8.2 Prüfen und Vermessen 41
8.3 Montage 43
9 Motor 46
9.1 Ausbau 46
9.2 Prüfen und Vermessen 48
9.3 Montage 48 10 Zylinderkopf 49
10.1 Ausbau 49
10.2 Prüfen und Vermessen 51
10.3 Montage 52 11 Zylinder und Kolben
11.1
Ausbau 54
11.2
Prüfen und Vermessen 55
11.3
Montage 56
12 Kurbelgehäuse 57
12.1 Ausbau 57
12.2 Prüfen und Vermessen 58
12.3 Montage 58 13 Kurbelwelle und Pleuel 60
13.1
Ausbau 60
13.2
Prüfen und Vermessen 60
13.3 Montage 61 14 Getriebe 63
14.1 Ausbau 63
14.2 Prüfen und Vermessen 63
14.3 Montage 64
15
Bremsen und Kupplungshydraulik 66
15.1 Ausbau 66
15.2 Prüfen und Vermessen 67
15.3 Montage 67
16
Frontpartie 69
16.1 Ausbau 69
16.2 Prüfen und Vermessen 70
16.3 Montage 72
17
Heckpartie 75
17.1
Ausbau 75
17.2 Prüfen und Vermessen 75
17.3
Montage 76
Technische Daten 77 Anzugsmomente 85 Schaltplan 86
54
ISBN
3-7168-1948-4
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CH-6304
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169
10
37 43
A-1150
10
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(0
41)
7 41 71
Wien XV
• CH - 6330 Zug
15
Cham
DUCATI versteht es immer wieder - mit ehrlicher­weise relativ bescheidenem technischem Auf­wand - legendenbildende Motorräder auf die Pi­ste zu entlassen, die dem kleinen Motorradwerk in
Bologna/Italien
platz im Reigen der bedeutendsten Hersteller ga­rantieren, sondern auch dessen Überleben ge­gen erdrückende Uniformität. Folgerichtig versucht sich
glattgeleckten Massenmotorrädern, sondern
muss
polarisieren. Und so ist die Monster in er­ster Linie klar ein Meilenstein im Motorraddesign (federführend: der Argentinier Miguel Angel
luzzi).
Der Begriff «Roadster» erhält endlich wie­der seine wahre und zeitgemässe Definition. Gra­zie e auguri, signori.
Modellpflege-Massnahmen (kosmetischer oder kaufmännischer Art) und «Erscheinungsweise» in der Abfolge:
7993 Vorstellung der M 900 Monster mit Motor der 900 SS und Gitterrohr-Brückenrahmen des Superbikes 888. Garniert mit Brembo-Doppel­scheibenbremse am Vorderrad (320 mm Durch­messer), Ölkühler und Leichtmetallschwinge. Empfohlener Verkaufspreis: 18900 Mark.
7994 wird die leichtere M 600 eingeführt. Tribut an den günstigeren Einstandspreis
nicht nur einen festen Ehren-
DUCATI
auch nicht
(12850
Mark)
an
Gal-
sind die Einscheibenbremse vorn, die Stahl­schwinge und der fehlende Ölkühler.
7996 komplettiert die M 750 das «Trio infernale»
(16
640 Mark). Die M 900 wird mit einstellbarer
Showa-Gabel zocchi-Gabel.
Lenker.
7997 beugt eine Vergaserheizung dem Vereisen der Mikunis vor. Für besseren Durchzug aus nie­deren und mittleren Drehzahlen sorgen verklei­nerte Ventilteller. Neu im Programm ist die M 900 Solo mit pausbäckigen Hamster-Satteltaschen.
7998 bekommt die M 750 vorn eine zweite Bremsscheibe spendiert, und die M 900 gibt's in einer «Vollchrom»-Version.
In eigener Sache: Dieser Band kann keine dreijäh­rige Motorradmechaniker-Lehre ersetzen, setzt aber geübten Umgang mit Werkzeug und Materie voraus. Für einzelne Arbeitsgänge, zu deren Durchführung spezielle Sonderwerkzeuge und ein ebenso umfangreicher Maschinenpark (spezielle Dorne, Hülsen und Pressen) benötigt werden, empfehlen wir den Besuch der nächsten DUCATI­Werkstatt. Um sich und andere nicht zu gefährden, sind Arbeiten an der Bremsanlage ebenfalls versierten Fachkräften vorbehalten!
ausgeliefert; M 600/750 mit Mar-
Der Choke befindet sich jetzt am
1
Mit dem
Cucciolo
(zu deutsch «Hünd-
chen»), einem 50
cm3-Viertakt-Motör-
chen, fing 1949
ALLES an.
Hier eingebaut in
einen
Bianchi-Fahr-
radrahmen.
Dank an Andreas
Nienhagen (Fellbach/D)
Obwohl gerade die
Monster zu den
wenigen Motorrdern
gehören, die «von
der Stange» gefah-
ren werden können,
fordern Ducatis
immer wieder die
Tuner motorisch
und optisch heraus.
Hier ein gelungenes
Beispiel von Peter Hege-
mann
(Schorndorf/D)
2
Das mit der Maschine gelieferte Bordwerkzeug können wir für umfangreichere Wartungsarbeiten oder gar Motorüberholungen vergessen. Also
muss
passendes Qualitätswerkzeug selbst be­sorgt werden, mit dem der Freizeit-Mechaniker seine Maschine mit Spass bei der Arbeit in Schuss halten kann. Hier eine Aufstellung von
Werkzeugen, über die der engagierte Hobby­Schrauber verfügen sollte:
1 Gabelschlüssel
(kompletter Satz ab 6/7 bis 30/32)
2 Ringschlüssel
(abgekröpft, kompletter Satz ab 6/7)
3 Steckschlüssel (kompletter Satz
ab 8/9 bis 20/22 und SW 30, 32)
4 Innensechskantschlüssel
(kompletter Satz
2-8
mm, abgewinkelt)
5 Schraubendreher für Schlitzschrauben
(ein kompletter Satz)
6 Schraubendreher für Kreuzschlitzschrauben
(ein kompletter Satz)
7 Schlosserhämmer (200 g, 500 g,
1000
g)
8 Meissel
(ein Satz = Meissel, Durchtreiber, Körner)
9 Stroboskoplampe (Zündungskontrolle) 10 Feilen und Ölstein (je ein Satz)
11
Flachschaber (verschiedene Klingenbreiten,
im Durchschnitt 23 mm) 12 Dreikant-Schaber
13
Zangen (Kombi-, Wasserpumpen-, kleine
Flachspitz,-
Rundspitz-, Innen- und Aussen-
seegerring- und Grip-Zange) 14 Isolierter Seitenschneider 15 Schlagschraubendreher
(mit Schlitz- und Kreuzschlitz-Einsätzen)
16
Knarre (komplett mit allen Einsätzen)
17
Drehmomentschlüssel
(5 - 60
Nm/60
- 300
Nm,
dazu alle nötigen Werkzeuge und Nüsse)
18 Gewindeschneid-Ausrüstung
(komplett mit Lehre und Schneider) 19 Helicoil-Ausrüstung 20 Elektrische Bohrmaschine
(komplett mit Ausrüstung, inklusive Ständer) 21 Schraubstock 22 Werkbank
Das könnte genügen, aber der sichere Mann treibt die Freude noch weiter und gönnt sich noch andere gute Sachen.
23 Verschiedene Abzieher, von denen der wich-
tigste ein einfacher zweiarmiger ist
24
Lötlampe mit verschiedener Ausrüstung
25
Elektrische Heizplatte (ca. 25 cm Durchmesser)
26 Schiebelehre (Messschieber) und
Messuhr (letztere komplett mit Halter) 27 Schraubzwingen zum Festhalten von Teilen 28 Ventilfeder-Spanner 29 Kolbenring-Spannzange
Lötkolben
30
(verschiedene Grossen - 30,
Für die Elektrik: Prüflampe, Ohm-Meter,
31
80,150
Watt)
Volt-Meter, Säureprüfer
Ausserdem muss der Hobbymechaniker über Verbrauchsstoffe verfügen, als da wären:
32 Spiritus oder Bremsenreiniger zum Entfetten
von Dichtflächen (und natürlich Brems-
scheiben reinigen) 33 Flüssige Silikon-Dichtmasse (Drei-Bond o.ä.) 34 Montage-Fett mit
MoS2-Anteil
35 Kupferpaste 36 Polfett (säurefrei) 37 Schraubensicherung (Loctite 221 o.ä.)
Dermassen ausgerüstet, bereitet es auch keine Schwierigkeiten, sich aus den Beständen des nächstgelegenen Schrotthändlers Abzieher, Ab­drücker oder Spezialdorne und -halter zu kon­struieren. Nützlich ist in dem Fall auch noch ein Schleifbock. Eine Motorradhebebühne stellt ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Arbeits­erleichterung dar. Auf die Reifenmontage wird hier nicht eingegangen, da der Reifenhändler erstens die
Räder Ihrer
MONSTER
schonender behandelt, als dies bei einem Reifenwechsel in Eigenregie vonstatten geht, und er zweitens auch für die rich­tige Auswuchtung (dynamisch) zuständig ist.
3
Bild 1
Werkzeuge für Teleskopgabel 1 Niederhalter für Vorspannhülse
88713.0960
2 Klemmstück und Treibhülse
88713.0957
3 Halter für Standrohr
88713.0959
4 Knebel
88713.0958
Bild 2
DucATi-Werkzeug
1 Kupplungshalter 88713.0146 2 Kipphebelachsen-Auszieher
88713.0120
3 Federwaage für Steuerrie-
men-Einstellung 88713.0748
4 Zylinderkopfmuttern-
Schlüssel
88713.0768
5 Generatorrotor-Schlüssel
88713.0710
6 Steuerriemenrolle-Schlüssel
88713.0137
7 Halter für Kipphebel und
Feder
88713.0143
8 Einstellscheibe 9 Stellscheibe mit Halter
88713.0123
10 Abzieher für Steckkontakte
88713.0114
11 Schlüssel für
Steuerriemenrolle-Mutter
88713.0139
12 Generatordeckel-Abdrücker
88713.0144
13 Stift für Kipphebeleinbau
88713.0262
14 Halteschlüssel Steuerriemen-
rolle 88700.5644
15 Unteres Distanzstück
0004.4119
16 Unteres Distanzstück
0004.4120
17
Ölfilterschlüssel
18
Distanzstückfür
montage
(0,1/0,2
88765.1000
und
98112.0002
06750.3210
Pleuel-
0,3
mm dick)
Für bestimmte Arbeiten am
DucATi-Twin
ist das richtige SpezialWerkzeug Grundvoraussetzung, um Teile nicht zu beschädigen oder gar zu zer­stören. Nicht alle aufgeführten Teile sind unab­dingbar, und es
muss
jeder für sich entscheiden, ob das Werkzeug in Heimarbeit hergestellt wer­den kann, oder das
Original-DucATi-Teil
an der
heimischen Werkzeugwand hängen soll. Auf je-
den Fall dient der Einsatz dieser Werkzeuge (bei richtiger Handhabung) auch dem Werterhalt.
4
Bitte keine Klagen über die Zuverlässigkeit von DUCATIS
Zweiventil-Twins!
Störungen sind zwar
bei richtiger Pflege nicht zu erwarten, kommen
aber natürlich dennoch gelegentlich vor.
Folgende Liste soll helfen, Fehler zu lokalisieren.
Jedoch ist die Liste nicht erschöpfend
(leider!),
da
nicht jede mögliche Ursache für die aufgeführten Störungen angegeben werden kann. Sie kann le­diglich als Hilfe zur Erleichterung der Störungssu­che bei häufiger vorkommenden Störungen die-
nen.
2.1.1
Ölstand zu niedrig, hoher Ölverbrauch
• Öl läuft aus, Dichtungen lassen durch
• Kolbenringe verschlissen
• Ventilführungen abgenutzt
2.1.2
Öl
verschmutzt
• Öl oder Ölfilter nicht rechtzeitig gewechselt
• Zylinderkopfdichtung schadhaft
• Kolbenringe verschlissen
2.2.1 Motor wird durchgedreht, springt aber nicht an
Kein Kraftstoff im Tank Kraftstoff gelangt nicht zum Vergaser Motor mit Kraftstoff überflutet («abgesoffen») Kein Funke an den Zündkerzen
Kraftstoff-Filter
verstopft
Luftfilter zugesetzt
Ansaugen von Nebenluft
Falsche
Choke/Gasdrehgriff-Betätigung
2.2.2 Motor springt schlecht an oder geht sofort wieder aus
Falsche
Choke-Betätigung
Versagen der Zündanlage Vergaser defekt
Kraftstoff verschmutzt
Ansaugen von Nebenluft
Leerlaufdrehzahl falsch eingestellt
2.2.3 Unruhiger Leerlauf
2.1.3 Öldruck zu niedrig
• Ölstand zu niedrig
• Überdruckventil geöffnet oder festgeklemmt
• Ölpumpe verschlissen / Öl läuft aus
2.1.4 Öldruck zu hoch
• Überdruckventil ist entweder geschlossen oder festgeklemmt
• Ölfilter, Öltunnel verstopft
• Falsche Ölviskosität
2.1.5 Kein Öldruck
• Ölstand zu niedrig
• Ölpumpe defekt
• Internes Ölleck
• Zündsystem / Vergaser-Einheit defekt
• Leerlaufdrehzahl falsch eingestellt
• Vergaser nicht synchronisiert
• Kraftstoff verschmutzt
2.2.4 Zündaussetzer beim Beschleunigen
• Zündsystem defekt
• Falscher Elektroden-Abstand der Zündkerzen
2.2.5 Fehlzündungen
• Zündsystem defekt
• Vergaser-Einheit oder Vergaser defekt
• Falscher Elektroden-Abstand der Zündkerzen
• Vergaser-Einheit zieht Neben-
(Falsch-)
Luft
2.2.6 Schlechte Leistung und hoher Verbrauch
• Kraftstoffsystem verstopft
• Zündsystem defekt
• Luftfilter verschmutzt
5
2.2.7 Zu mageres Gemisch
Düsen verstopft
Tank-Belüftung verstopft,
Belüftungsschlauch eingeklemmt Kraftstoffschlauch eingeklemmt
Ansaugen von Nebenluft
2.2.8 Zu fettes Gemisch
• Choke bei warmem Motor betätigt
• Luftfilter verschmutzt
2.3.1 Zu niedrige oder ungleichmässige Kompression
Ventile falsch eingestellt Ventile verbrannt oder verbogen Falsche Ventilsteuerzeiten (Montagefehler) Ventilfeder gebrochen Zylinderkopfdichtung bläst durch Zylinderkopf verzogen oder gerissen Zylinder oder Kolbenringe verschlissen
2.4.1 Kupplung rutscht beim Beschleunigen
• Kein Spiel in der Betätigung
• Feder erlahmt oder zu schwach
• Kupplungsbeläge verschlissen
2.4.2 Kupplung rückt nicht aus
• Zuviel Spiel in Betätigung/Luft im Hydraulik­System bzw. undicht
• Scheibe verzogen
• Druckmechanismus defekt
2.4.3 Kupplung rupft
• Kupplungskorb/-Nabe riefig (Nuten eingeschlagen)
2.4.4 Übermässig starker Hebeldruck
• Nehmerzylinder beschädigt oder verschmutzt
• Druckmechanismus beschädigt
2.3.2 Zu hohe Kompression
• Übermässige Ölkohlebildung im Brennraum
2.3.3 Starke Geräuschentwicklung Ventile falsch eingestellt
Klemmendes Ventil oder gebrochene
Ventilfeder Steuerkette zu locker oder verschlissen Steuerkettenspanner verschlissen oder beschädigt Kolben oder Zylinder verschlissen Übermässige Ölkohlebildung im Brennraum
2.3.4 Starke Rauchentwicklung
• Zylinder oder Kolben verschlissen
• Kolbenringe falsch montiert oder gebrochen
• Kolben oder Zylinderwand mit Riefen oder Schrammen
2.4.5 Getriebe schwer schaltbar
• Luft in Hydrauliksystem bzw. undicht
• Schaltgabeln / Schaltwelle verbogen
• Schaltwalze beschädigt
2.4.6 Gänge springen heraus
• Schaltklauen verschlissen oder verbogen
• Schaltwelle verbogen
• Schaltwalzen-Anschlag defekt
2.5.1 Übermässig starkes Geräusch
• Kurbelwellenhauptlagerzapfen oder Lager verschlissen (Rumpeln)
• Pleuellager verschlissen (Klopfen)
2.3.5 Überhitzen
• Übermässige Ölkohlebildung im Brennraum
6
2.6.1 Lenkung schwefgängig
2.7.2 Handbremse rubbelt
• Bremsscheibe mit unzulässig hohem Schlag
• Lenkkopfmutter zu fest angezogen
Lenkkopflager
Lenkkopflager
beschädigt
defekt
• Reifenluftdruck zu niedrig
2.6.2 Motorrad zieht nach einer Seite
• Gabelbeine
falsch
mit Öl befüllt
• Standrohr verbogen
• Vorderachse verbogen
• Rad falsch eingebaut
2.6.3 Vorderrad flattert
Rad verzogen Vorderradlager ausgeschlagen Reifen falsch montiert Reifen defekt Reifen unwuchtig Achsmutter nicht genügend angezogen
2.6.4 Federung zu weich
2.7.3 Schlechte Bremsleistung
• Luft in der Bremsleitung
• Bremsbeläge abgefahren
• Bremsbeläge verglast
2.7.4 Nachlassende Bremswirkung unter starker Belastung
• Bremsflüssigkeit überaltert
2.8.1 Trommeln oder seitliches Flattern des Rads
Rad/Felge verzogen Radlager lose Reifen falsch montiert Reifen defekt oder unwuchtig Rad nicht festgezogen Schwingen-Lagerung zu viel
Spiel/defekt
• Gabelfedern ermüdet
• Zu wenig Gabelöl
• Falsche
Gabelöl-Viskosität
2.6.5 Federung zu hart
• Zu viel Gabelöl
• Falsche Gabelöl-Viskosität
2.6.6 Geräusche beim Einfedern
• Gleitrohr abgenutzt
• Führungsbuchsen abgenutzt
• Zu wenig Gabelöl
• Vorderradgabel-Befestigungsteile lose
2.7.1 Schlechte Bremsleistung
• Luft im Hydrauliksystem
• Abgenutzte Bremsklötze
• Bremsklötze verschmutzt oder verglast
• Hydrauliksystem undicht
2.8.2 Bremshebel wippt
• Bremsklötze falsch montiert
2.8.3 Federung zu weich
• Federn ermüdet
• Stossdämpfer falsch eingestellt oder defekt
2.8.4 Geräusche beim Einfedern
Stossdämpfergehäuse
klemmt
• Befestigungsteile lose
• Schwingenlagerung verschlissen
2.8.5 Schlechte Bremsleistung
• Bremsbeläge verölt, verglast oder
abgefahren
7
2.9.1 Kein Strom bei eingeschalteter Zündung Batterie leer / Zu niedriger Säurestand
Zu geringe spezifische Dichte Störung im Ladekreis
Batteriekabel abgetrennt Hauptsicherung durchgebrannt
Zündschalter defekt
2.9.2 Schwacher Strom bei eingeschalteter
Zündung
• Batterie nicht aufgeladen
• Zu niedriger Säurestand
• Zu geringe spezifische Dichte
• Störung im Ladesystem
• Batterieanschluss lose
2.9.3 Schwacher Strom bei laufendem Motor
• Batterie nicht ausreichend geladen
• Zu niedriger Säurestand
• Eine oder mehrere tote Zellen
• Störung im Ladekreis
2.10.2 Kein Funke an den Zündkerzen
Kurzschlussschalter auf Off Kabel schlecht angeschlossen, gerissen
oder kurzgeschlossen zwischen Generator
und Zündspule, Zündgeberspule und/oder
Kurzschluss-Schalter, Zündgeberspule und Zündspule, Zündgeberspule und Zünd­schloss oder zwischen Zündspule und Zünd­kerze
Zündschloss defekt
Zündspule / Zündgeberspule defekt
2.10.3
Motor springt an, läuft aber stotternd
oder dreht nicht hoch
Defekt im Primärzündstromkreis Zündspule / Zündkerze defekt Loses oder blankes Kabel Wackelkontakt oder loses Kabel in Schalter Defekt im Sekundärzündstromkreis Hochspannungskabel defekt Falscher Zündzeitpunkt Zündgeberspule defekt Defekt im Kraftstoffsystem
2.9.4 Zeitweilig aussetzender Strom
• Lose Kabelanschlüsse (Wackelkontakte)
• Kurzschluss in der Anlage
2.9.5 Störung im Ladekreis
• Kabel oder Anschluss lose, gerissen oder kurzgeschlossen
Regler/Generator
2.10.1
Motor wird durchgedreht und
springt nicht an
• Kein Funke an den Zündkerzen
• Zündgeberspulen defekt
• Kabel zwischen Zündkerzen oder Zündge­berspulen und
angeschlossen, gerissen oder kurzgeschlos-
sen
defekt
Zündbox/-Spule
ungenügend
2.11.1
Startermotor dreht sich nicht
• Batterie entladen
• Zündschalter defekt
• Startknopf / Leerlaufschalter defekt
• Starter-Relaisschalter defekt
• Kabel lose oder abgetrennt
2.11.2
Startermotor dreht den Motor nur
langsam durch
• Zu schwache Batterie
• Hoher Widerstand im Schaltkreis
• Startermotor klemmt, defekt
2.11.3
Starter läuft, ohne den Motor
durchzudrehen
• Freilauf/Zwischenzahnrad defekt
• Zahnräder des Startermotors defekt
8
Wer lange Freude am zuverlässigen Funktionie­ren seiner Maschine haben will, kommt um
regel-
mässige Wartungsarbeiten nicht herum. Die Monster ist jedoch einfach im Grundaufbau, so dass die Pflegedienste keinen grossen Werk-
zeug- und Zeitaufwand erfordern.
Die Wartungsintervalle 3.1 müssen bei normaler Fahrweise nicht sklavisch eingehalten werden.
Während einer Urlaubsfahrt kann die fällige In-
spektion auch einmal um 500 Kilometer hinaus­geschoben werden.
Anders sieht es bei häufigem Kurzstreckenver-
kehr, Geländebetrieb oder dauernden Regenfahr-
ten aus. Eine Fahrerin oder Fahrer mit Durchblick
werden erkennen, ob sie ihre Maschine erschwer-
ten Bedingungen aussetzen und die höher bean-
spruchten Baugruppen deshalb vorzeitig über­prüfen.
Auch bei Wartungsarbeiten gilt: Ohne gutes Werk-
zeug in den benötigten Grossen fängt man mit dem Schrauben gar nicht erst an. Arbeiten an hy­draulischen Scheibenbremsen sollten allerdings aus Sicherheitsgründen nur bei entsprechenden
Vorkenntnissen selbst durchgeführt werden, an-
sonsten ist das Motorrad in einer Fachwerkstatt besser aufgehoben. Bilder 3 und 4 zeigen Seiten­ansichten der Monster, die letzte Unklarheiten da­rüber ausräumen, wo sich was befindet.
Wenn besondere Vorsicht angezeigt ist
Wenn ein Fingerzeig gegeben wird
Wenn genaues Sicht­prüfen erforderlich ist
Wenn genaues Mes­sen erforderlich ist
Bezeichnung Alle km
Luftfilter Ventilspiel Steuerriemen Zündkerze Motoröl Motorölfilter Filtersieb
Kraftstoffleitung
Kraftstoffilter
Vergaser: Leerlaufdrehzahl & Abgleich
Gaszugspiel Seilzüge
Brems- und Kupplungsflüssigkeit
1000
R P P
­E
-
-
-
­P P S P
5000
R/E
P P
P/E
E E
­P
10000
-
-
p
-
-
-
R
-
Alle 4 Jahre erneuern
­P P
­P
-
­P
S
p
Alle 2 Jahre erneuern
20000
-
­E
-
-
-
­P
E
­P
­P
A: Anziehen
E: Erneuern F: Fetten P: Prüfen R: Reinigen
S: Schmieren
Brems- und Kupplungschläuche Bremsbelagverschleiss Reifen/Luftdruck Lenkkopflager Hinterradaufhängung Fahrgestellschrauben und -muttern
Scheinwerfereinstellung
Bremslichtfunktion
Gabelöl
Alle 4 Jahre erneuern
P P
-
-
A
P P
-
P P P P
A
P P
-
p p
-
-
A
P P
-
P P P P
A
P P E
9
Bild
3
Seitenansicht von rechts 1 Bremsflüssigkeitsbehälter 2 Batterie 3 Zündboxen und -spulen 4 Luftfilter 5 Kupplung 6
Ölfilterpatrone
7 Starter
Bild
4
.
Seitenansicht
1 Regler/Gleichrichter 2
Motor-Entlüftungsschlauch
3 Sicherungen
4 Generator
von links
10
Ausbau dieser Teile ist nicht grundsätzlich
.
oraussetzung
:-effenden
;
eses Kapitel.
zu jeder Wartungsarbeit. Die be-
Abschnitte enthalten einen Verweis auf
• Sitzbank mit Zündschlüssel entriegeln und
abnehmen.
• Zur Wartung von Batterie, Luftfilter und der
Zündspulen
genügt es, Tank vorn zu entriegeln,
nach oben zu klappen und mit Stütze zu sichern
i
Bild
5).
• Kraftstoffhahn auf OFF drehen (sofern vor-
handen, Bild 6) und Schlauch vom Hahn abzie­hen. Sonst Schlauch mit spezieller Schlauchzan­ge
(SpitalWerkzeug
vom Flohmarkt
o.a.,
das den Schlauch abklemmt ohne einzukerben) abklem­men (Bild 7).
• Falls Zange nicht zur Verfügung steht, Unter­druck- und Benzinschlauch (zum Vergaser hin!) vom Benzinhahn (Bild 8) abziehen. Befestigungs­schraube des Hahns ausdrehen und Benzinhahn mit Schlauch abnehmen.
• Tankanzeigekabel trennen und Überlauf-/Be-
lüftungsschlauch
(Bild 9) lösen.
• Tankbefestigungsschrauben hinten lösen oder Splint ziehen und Achse herausziehen (Bild 10). Tank vorsichtig abnehmen.
• Tank in umgekehrter Reihenfolge montieren.
Kraftstoffschlauch
mit Federschelle sichern. Auf
sauberen Sitz der Federschellen achten.
Bei laufendem Motor Schlauch-Verbin­düngen auf Dichtheit kontrollieren. Siehe auch Kapitel 3.3.
Bild
5
Tank aufklappen und mit Stütze sichern
Bild
6
Manueller Benzinhahn rechts in Fahrzeugmitte
Kraftstoffschläuche haben die unangenehme Eigenschaft, im Laufe der Zeit zu verhärten (der Weichmacher im Kunststoff verdunstet) und dann einzureissen. Die Schläuche (auch Unterdruck­schlauch, Motorgehäuse-Entlüftung usw.) lassen sich jedoch bei gelegentlicher Verkleidungs- oder Tankausbau auf Beschädigung oder Undichtheit kontrollieren.
nen Schlauch auswechseln, denn das Gummiröhr-
Im Zweifelsfall lieber einen angefresse-
chen platzt garantiert während der nächsten Nachtfahrt auf der Autobahn.
Kraftstoff-Filter Wenn die knackige Monster plötzlich unsauber am Gas hängt oder bei höheren Drehzahlen aus­setzt, kann das am zugesetzten Kraftstoff-Filter liegen. Im Tankinneren abgeplatzte Lackpartikel­chen oder Verunreinigungen im Sprit sammeln
sich im feinen Geflecht. Im Regelfall Filter (Bilder 8 und 9) alle 30 000 km ersetzen; bei ungünstigen Kraftstoffverhältnissen alle
15000
km.
• Tank abbauen (3.2) und Kraftstoff in ge­eignetes Gefäss ablassen oder Tank so plazieren, dass beim Ausbau des Schlauchs bzw. Filters kein Kraftstoff auslaufen kann.
Bild
7
Benzinschlauch abklemmen
Bild 8
Unterdruck-Benzinhahn 1
Unterdruckschlauch
2 Benzinschlauch zum Vergaser 3 Befestigungsschraube
11
Bild 9
Tankanzeigestecker ®
und Überlauf-/ Belüftungsschlauch @
Bild 10
Tankbefestigungsschrauben und Splint ©
Bild 11
Vergaser
1 Luftfiltergehäuse-
Befestigungsschraube (2 x)
2
Schwimmerkammer-
Ablassschraube 3 Schlauchschellen 4
Schwimmerkammer-
Ablassstutzen 5 Seilzug-Staubkappen 6 Unterdruckschlauch zum
Benzinhahn
• A Bei Arbeiten mit Benzin auf gute Belüftung achten und gegen Benzin-Entzündung entspre­chende Vorsichtsmassnahmen ergreifen (Rauchen und offenes Feuer
vermeiden)!
• Bei starker Verschmutzung Tank mit Lö­sungsmittel ausschwenken.
• Schlauch und Filter wieder anschliessen und bei laufendem Motor auf Dichtheit kontrollieren.
3.4.1 Seilzugspiel
Dem Gasdrehgriff kommt beim Motorrad die
wichtige Rolle des Mittlers zwischen Fahrer und
Motor zu. Unregelmässigkeiten bei Feindosierung
der Motordrehzahl können fatale Folgen haben.
Deshalb muss sich der Gasdrehgriff bei
len
Lenkerstellungen leicht öffnen lassen, selbst-
al-
tätig in seine Ausgangsposition zurückkehren (trotz
«Schliesser»-Gaszugs!)
gungsspiel von
2-5
mm am Griffumfang aufwei-
und ein Betäti-
sen. Ist das auch nach Abschmieren nicht der
Fall, Gaszüge auf Beschädigung untersuchen und
eventuell austauschen.
• Dazu am Vergaser unten Gummistaubkappen abziehen und Gegenmuttern der Seilzugwider­lager (Bild 11) lösen. Einsteller auf grösstmögli­ches Spiel eindrehen.
• Am Gasdrehgriff Staubkappen abziehen und wie unten auf grösstmögliches Spiel einstellen. Zwei Gehäuseschrauben des Drehgriffs ausdre­hen, beide Gehäusehälften abnehmen, Nippel aus ihren Aufnahmen nehmen. Nippel am Verga­ser aushängen.
oder beschädigt ist, streng anlegen. Sparsamkeit
Den Mass-Stab, ob Gaszug verschlissen
ist hier am falschen Platz.
• Neuen Zug geölt und ohne Knick- und Scheu­erstellen einfädeln, Drehgriffgehäuse leicht einge­fettet wieder verschliessen.
• Kleinere Einstellungen am oberen Einsteller (am Gasgriff, Bild 12) vornehmen. Zum Einstellen des Spiels Gegenmutter lösen und Einsteller dre-
hen. Anschliessend wieder kontern.
• Grössere Einstellungen am unteren Einsteller (am Vergaser, Bild
11)
vornehmen. Zum Einstellen des Spiels Gegenmutter lösen und Einsteller dre­hen. Anschliessend wieder kontern.
• Das Betätigungsspiel des Chokeseilzugs (2 ­4 mm) am Einsteller einstellen (entfällt bei erster Version mit Chokeknopf direkt am Vergaser).
Chokehebel
(Bilder
13
und
14)
auf Leichtgän-
gigkeit prüfen.
• Bei Schwergängigkeit Chokezug schmieren (Staubschutzkappe am Einsteller abziehen
und
Castrol 4 in 1 -Sprayöl o.ä. einspritzen).
12
Bild
12
Rechte Lenkerhälfte 1 Staubkappen der
Spieleinsteller
2 Bremsflüssigkeitspegel-
Kontrollfenster
3 Deckelschrauben des Brems-
flüssigkeitsbehälters
Bild 13
Chokeknopf
Gasseilzug-
3.4.2 Abgleich und
Leerlaufdrehzahl
Für optimale Leistungsfähigkeit des V-Twins ist es unumgänglich, dass die Vergaser absolut syn­chron arbeiten. Schon die geringsten Unterschie­de bewirken, dass der besser gefütterte Zylinder den benachteiligten «mitschleppen»
Einstellschrauben sind nur wegen besserer
Sicht und leichterer Lichtführung bei ausgebauten
muss.
Vergasern aufgenommen. Vergaser müssen nicht ausgebaut werden!
Abgleich-(Synchron-) und Leerlaufdrehzahl-
Einstellung erfolgt bei betriebswarmem Motor und korrekt eingestelltem Ventilspiel.
In
de Belüftung sorgen! Abgase enthalten geruchlo-
geschlossenen Räumen für ausreichen-
ses, giftiges Kohlenmonoxid, das Bewusstlosig­keit verursachen und zum Tod führen kann.
• An beiden Einlass-Stutzen (© Bild 22 und
Pfeil/Bild
15)
Unterdruckschläuche der Messuh-
ren anschliessen.
• Durch Drehen der Abgleich- bzw. Synchroni­sierschraube (Bild 16), beide Vergaser auf glei­chen Unterdruckwert einstellen.
Vergaser des hinteren Zylinders ist Be-
zugsvergaser, das heisst vorderer Vergaser wird hinterem angeglichen.
• Abschliessend Schraubenverschlüsse (gege­benenfalls mit neuen Dichtscheiben) am Einlass­Stutzen wieder anbringen und Leerlaufdrehzahl kontrollieren. Leerlaufdrehzahl durch Drehen der
Anschlagschraube (Bild
16)
auf
1200 - 1300/min
einstellen.
Bild
14
Chokehebel bei neuer Ausführung am linken Lenkerende 1 Kupplungshydraulikpegel-
Kontrollfenster
Bild
15
Unterdruck-Messanschluss
Bild
16
Vergaser einstellen 1 Abgleichschraube 2 Leerlauf-Einstellschraube
• Luftfilterelement alle 5000 km abwechselnd reinigen und erneuern (bei Betrieb in sehr feuch­ten oder staubigen Gegenden öfter durchführen).
• Sitzbank abnehmen und Tank nach Lösen der
Schnalle hochklappen und abstützen (Bild 5).
• Verschluss-Schnallen aushebeln und Filter­deckel abnehmen.
• Das Filterelement entnehmen (Bild 17) und mit Druckluft ausblasen bzw. ersetzen.
• Neues Filterelement in umgekehrter Reihen­folge montieren. Auf sauberen Sitz des Filterdek-
kels
achten.
13
Bild
17
Luftfilter-Wartung
Gehäusedeckel 2 Filterelement
Bild 18
Zündkerze
1 Anschlussschraube
(entfernen)
2 Keramik-Isolator
3 Zement 4 Dichtscheibe 5 Mittelelektrode 6 Masseelektrode 7 Gewindelänge
Bild 19
Zündzeitpunkt mit Stroboskop prüfen
• Kerzenstecker abziehen und Zündkerze mit Steckschlüssel herausdrehen.
ton zeigen, bei weissem bis aschgrauem Bild ist
Kerzenbild sollte einen rehbraunen Farb-
die Vergasereinstellung zu mager, der Motor läuft zu heiss.
• A Bei der empfohlenen Standard-Zündkerze bleiben die Elektroden so heiss, dass Russabla­gerungen stets verbrennen, jedoch so kühl, dass Motor und Kerze selbst nicht beschädigt werden. Diese Temperatur liegt im Bereich von 400 ­800° C. Sie kann nach Zustand und Farbe der Ke­ramikisolation am Umfang der Mittelelektrode be­urteilt werden. Wenn die Keramikisolation sauber ist und rehbraunen Farbton zeigt, ist Kerze mit richtigem Wärmewert im Einsatz.
• Bei weissem bis aschgrauem Bild ist Kraft­stoffluftgemisch zu mager, der Motor läuft zu heiss.
• Bei dunkelbraunem bis schwarzem Kerzen­bild ist das Gemisch zu fett (was auch vom zuge­setzten Luftfilter herrühren kann).
• Schwarz
verrusste,
feuchtglänzende Kerzen deuten auf verschlissene Ventilführungen oder abgenutzte Kolbenringe, durch die Öl in den Ver­brennungsraum gelangen kann.
• Bei den entsprechenden Russablagerungen
springt auch kein Funke mehr am Spalt über, und
es entsteht eine Kurzschlussbrücke zwischen den Elektroden oder auf Keramikisolation. Durch trok­kene Russablagerungen auf der Kerze können ausserdem die Elektroden rotglühend werden,
wodurch unkontrollierte Frühzündungen entste-
hen. Diese machen sich durch Klopfen (bei niedri­gen Drehzahlen und hoher Motorbelastung gut zu hören) oder Klingeln (bei hoher Drehzahl und lei-
der kaum zu hören) bemerkbar und führen dazu, dass
schliesslich
ein Loch in den Kolben gebrannt
wird.
Mit
und Isolator auf Risse oder Absplitterungen unter­suchen. Dichtring
aufweisen, bei
haben.
Messingdrahtbürste
muss
einwandfreie Planflächen
Beschädgungen
Mittelelektrode muss rechteckige Kanten
Masse-Elektrode
muss konstante Dicke
Kerze reinigen
Dichtring erneuern.
aufweisen.
• Bei Beschädigungen Kerze erneuern.
• Elektrodenabstand mit Fühlerlehre messen, er muss 0,6 mm
Elektrode
betragen.
nachfeien,
Gegebenenfalls Mittel-
dann Abstand einstellen
(Bild 18).
Zündkerzen-Gewinde
Zur Schmierung
ausschliesslich
muss fettfrei sein!
Kupferpaste ver-
wenden.
Zündkerze gefühlvoll von Hand einschrau-
ben, unbedingt darauf achten, dass schon der er-
ste Gewindegang richtig greift. Eine schräg ange­setzte Kerze ruiniert mit ihrem harten Stahlgewin­de das weiche Gewinde im
Aluminium-Zylinder-
kopf schon nach einer halben Umdrehung.
• Erst bei richtigem Sitz Kerze mit
schlüssel
anziehen;
die
alte Kerze (alter nach Aufsetzen eine 1/8 Umdrehung Die neue Kerze (neuer Dichtring) nach
Kerzensteck-
Dichtung)
anziehen.
Aufsetzen
1/4 Umdrehung anziehen.
• Kerzenstecker wieder aufsetzen.
14
Der Zündzeitpunkt moderner elektronischer Zünd­anlagen ist nicht veränderbar, da Erzeugung und Steuerung des Zündfunkens keinem mechani­schen Verschleiss unterliegen. Das hier beschrie­bene Verfahren der Überprüfung des Zündzeit­punkts dient dazu, einwandfreies Funktionieren der Zündsystem-Bauteile festzustellen.
• Stroboskop an Zündkabel von vorderem oder hinterem Zylinder loch links am Motorgehäuse richten (Bild
anschliessen
und auf Schau-
19).
• Zündzeitpunkt ist korrekt, wenn Zündmarke (Bild 20) auf Generatorrotor bei Leerlaufdrehzahl der Marke an Kurbelgehäuse gegenübersteht.
• Leicht Gas geben und so langsam Drehzahl steigern.
mit Gehäusemarkierung fluchten (Bild 21).
Ab etwa
Der Kompressionsdruck
2600/min
lässt
muss
Frühzündmarke
Rückschlüsse auf das Innenleben des Zylinders und Zylinderkopfs zu. Ob eine Motorrevision droht, kann häufig an­hand einer Kompressionsdruckprüfung festge­stellt werden.
Kompression bei korrektem Ventilspiel und
normaler Betriebstemperatur messen. Zündkerze herausschrauben und Kompressionsmessgerät anschliessen.
• Gasgriff voll öffnen und Motor mit Starter
durchdrehen, bis die Anzeige des Kompressions-
messers nicht mehr weiter steigt. Das geschieht normalerweise nach Der Kompressionsdruck soll
10
Sekunden.
7-10
kg/cm2 betra-
gen.
Nicht der einzelne gemessene (und relativ
geringe) Druckwert ist ausschlaggebend, sondern
dass der Druckunterschied der einzelnen Zylinder
unter 1
kg/cm2 liegt.
Der relativ geringe Druckwert wird von der Ventil-
Zwangssteuerung verursacht, die die Ventile im Stand- bzw. Leerlauf noch nicht hundertprozentig
schliesst
(daher die Hilfsfeder).
• Zu geringer Druck deutet auf undichte Ventile, zu enges Ventilspiel, undichte Zylinderkopfdich­tung, verschlissenen Kolben, Kolbenringe oder Zylinder.
• Zu hohe Kompression wird meist von Öl­kohleablagerungen im Brennraum verursacht.
• Öl durch Kerzenloch des betreffenden Zylin-
ders möglichst
Um die Fehlerquelle einzukreisen:
gleichmässig
auf Zylinderwand
spritzen.
Kompri-Test
wiederholen.
• Erhöhte Werte lassen auf verschlissene Kol­ben/Ringe schliessen.
• Gleichbleibender Wert auf verschlissenen Zy­linderkopf (Ventil, Ventilsitz und -führungen). Werkstatterfahrung lässt es wahrscheinlicher er­scheinen, dass letzterer Fall zuerst eintritt. Und zwar in der Regel (wenn man dafür überhaupt eine Regel aufstellen kann) nach einer Lauflei­stung von etwa 50000 km, wobei sie dann natürlich nicht schlagartig ihren Dienst einstellen, sondern lediglich die Verschleissgrenzen für Ven-
tilsitzbreite und Ventilführungsspiel erreichen und
der Motor nicht mehr seine volle Leistung abgibt
worauf er dann auch mit deutlichen Rauchzei-
chen aufmerksam macht.
Ein gewisses Spiel zwischen Nockenwelle, Kipp-
hebeln und Ventilen ist nötig, damit die Ventile den Brennraum bei allen Betriebstemperaturen dicht abschliessen und der geringstmöglichen
mechanischen Belastung ausgesetzt sind.
Einstellung des Spiels der Ventil-Zwangs-
steuerung (Desmodromik) gehört unbedingt zu den höheren Weihen des
Ducati-Schraubers.
Zur Einstellung des Schliesser-Kipphebels gehört un­bedingt Fingerspitzengefühl. Bevor Sie sich diese
Arbeit zutrauen, erfragen Sie beim
Ducati-Händler
Ihres Vertrauens die Ersatzteilpreise für Schlies-
Bild
20
«Spät»-Zündmarke
bei Leerlaufdrehzahl
Bild 21
«Früh»-Zündmarke
ab etwa 2600/min
15
Bild 22
Ventildeckelschrauben 1
Unterdruck-Anschluss
Bild 23
Ventilspiel erfühlen
Bild 24
Öffnerkipphebel und Kipphebelachse 1 Federklammer 2 Scheiben
ser-Kipphebel,
Nockenwelle und Ventil. Die Fol­gekosten eines abgerissenen Ventils, das dann lustig im Brennraum herumklimpert, lassen wir dabei noch aussen vor.
• Lesen Sie beide Abschnitte (Öffner- und Schliesser-Kipphebel) sowie Kapitel 3.10 Steuer­riemen, zuerst ganz durch, da sich Arbeitsgänge
teilweise überschneiden, aber der Klarheit wegen getrennt aufgeführt sind.
Ventilspiel bei kaltem Motor (handwarm,
unter
35°C)
kontrollieren und einstellen!
Hinterer Zylinder
• Maschine am Motor aufbocken, damit hinte­res Federbein ausgebaut werden kann (Kapitel
17) und um Hinterrad frei drehen zu können (falls
DucATi-Spezialwerkzeug
88713.0123
nicht zur Ver­fügung steht, mit dem Kurbelwelle gedreht wer­den kann). Zur Arbeitserleichterung (kein MUSS) Batterie ausbauen (Kapitel 3.13).
• Tank abnehmen (3.2).
• Gegebenenfalls Ölkühler lösen und gegen Be­schädigung sichern.
• Kontrolle und Einstellung des Ventilspiels er­folgen am hinteren Zylinder in gleicher Weise wie am vorderen Zylinder.
• Maschine so aufbocken, dass Hinterrad frei von Hand gedreht werden kann.
• Zündkerzen herausdrehen und Getriebe in letzten Gang schalten.
• Beide Ventildeckel des zu bearbeitenden Zy­linders abbauen (Bild 22).
• Hinterrad drehen, bis Kolben des zu bearbei-
tenden Zylinders im oberen Totpunkt
(OT)
des
Zündtaktes stehen (durch Zündkerzenbohrung
kontrollieren).
Achtung, Kolben steht nur jede zweite
drehung im Zündtakt-OT!
Um-
• Kolben steht im Zünd- oder Arbeits-OT, wenn an beiden Öffner-Kipphebeln (Ein- und Auslass) Spiel spürbar ist.
Bild 25
Einstellkäppchen
Bild 26
Käppchendicke mit Mikrometer messen
16
entnehmen
Spieleinstellung des Öffner-Kipphebels
• Fühlerlehrenblatt zwischen Kipphebel und Ventilschaft schieben und auf festen Schiebesitz
prüfen (Bild 23).
geben stehendem Zylinderkopf, der etwas wär-
Ducati-Schrauber
mit schwarzem Gürtel
mer wird, ein oder zwei Hundertstel mehr Spiel.
• Falls Ventilspiel nicht korrekt, d. h. kein fester Schiebesitz spürbar, mit passendem Fühlerleh­renblatt Ventilspiel möglichst genau bestimmen.
• Federklammer 2 Bild 24 von Kipphebelachse abziehen.
Bild 27
Ventil-Zwangssteuerung
(Desmodromik;
Bild stammt noch aus seligen Königswellenzeiten) 1 Öffner-Kipphebel 2
Öffner-Einstellkäppchen
3 Halbringe 4
Schliesser-Einstellhülse
5 Schliesser-Kippbebel 6
Hilfsfeder
7
Schliessernocke
tieren; in ursprünglicher Einbaulage wieder mon-
Einbaulage und Anzahl der Scheiben no-
tieren.
• Kipphebel zur Seite schieben und Einstell­käppchen entnehmen (Bild 25).
Käppchendicke
mit Mikrometer messen (Bild
26) und gegen entsprechend dickeres oder dünne­res tauschen, um Spielmass in Toleranzbereich einzustellen. Käppchen sind erhältlich in 0,05mm­Abstufung von
dickes Einstellkäppchen abzuschleifen, um
2-5
mm Dicke.
Manchmal ist es sinnvoll, ein etwas zu
Tole-
ranzmass genau zu erhalten. Käppchen allerdings nur einmal abschleifen, da sonst Härteschicht auf Käppchen zu dünn wird! Einmal abgeschliffene Käppchen markieren (mit Reissnadel am Umfang).
• Käppchen abschleifen: 1000er-Leinen auf Glasplatte spannen und Käppchen in Achterbahn ohne zu verkanten abschleifen. Nach zwei Ach­tern Käppchen abnehmen, um eine viertel Um-
drehung versetzen und wieder zwei Achter fahren
... bis errechnetes Mass erreicht ist. Zwischen-
durch immer wieder messen!
• Passendes Käppchen einsetzen, Kipphebel einschieben und Federklammer auf Kipphebel­welle aufschieben. Dabei auf ursprüngliche Ein-
baulage der Scheiben achten (Scheiben sorgen
für 0 bis max. 0,05 mm Axialspiel der Kipphebel auf Welle). Scheiben beidseitig an Federklammer
positionieren (Bild 24).
• Ventilspiel kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren.
Spieleinstellung des Schliesser-Kipphebels
• Spielmessung im OT des Zündtaktes wie an Öffner-Kipphebeln beschrieben vornehmen.
Ventilspiel des
Schliesser-Kipphebels
Ein- und Auslass: 0,00 - 0,02 mm
und Einstellhülse (Bild 27) erfühlen. Hülse darf
Spiel zwischen gegabeltem Schliesser
praktisch kein messbares Spiel aufweisen und muss frei drehbar sein. Dabei von Hand oder mit dem passenden Schraubendreher gegen die
Hilfsschliesserfeder
drücken, um «Messergebnis»
nicht zu verfälschen.
• Falls Spiel mit
0,05-mm-Fühlerlehrenblatt
messbar oder Hülse sich nicht dreht, Hülse aus­bauen. Dazu Öffner-Kipphebel wie oben be­schrieben zur Seite schieben.
• Die Kurbelwelle weiterdrehen, bis Schliesser ganz öffnet, d. h. Ventilschaft gegen Federdruck der Hilfsfeder nach unten gedrückt werden kann.
• Ventilschaft anheben und mit flacher Wä­scheklammer
(Eigenbau-Spezialwerkzeug)
am Abtauchen in Brennraum hindern. Hülse nach un­ten drücken, damit Federhalbringe (3 Bild 27 frei­kommen und entnommen werden können. Hülse abziehen.
Ventils ergibt sich beim Abnehmen des
Eine andere Sicherungsmöglichkeit des
Steuerrie-
mens (Kapitel 3.10): Steuerriemen im Zünd-OT abnehmen. Kurbelwelle 1/4 Umdrehung drehen,
17
Bild 28
Hülsen mit speziellen
Mess-Aufnahmen
messen
damit Kolben etwa zwischen oberem und unte­rem Totpunkt steht. So ist Nockenwelle frei dreh­bar. Nockenwelle so drehen, dass
Schliesser
ganz
öffnet. Dann Ventil von Hand am Schaft hochzie­hen und Kurbelwelle so drehen, dass Kolben kurz
vor OT steht (Stellung des gegenüberliegenden Ventils
beachten!).
So kann Ventil nicht mehr ab-
tauchen. Hülse wie oben beschrieben abziehen.
Mess-Aufnahmen
Länge der Hülse mit entsprechenden
(Bild 28) messen.
• Hülse gegen entsprechend längere oder kür­zere Hülse tauschen, um Spiel wieder in Toleranz zu bringen.
• Passende Einstellhülse geölt auf Ventilschaft aufschieben, Sicherungsfederhälften einlegen und Hülse nach oben schnappen lassen.
Einstellhülse 1 Bild 27 achten.
Auf richtigen Sitz der Federhalbringe in
• Öffner-Kipphebel montieren, siehe oben.
• Sind alle Ventile eingestellt, Kurbelwelle zwei Mal um 360° drehen und Spiel nochmals prüfen.
• Ventildeckel mit einwandfreier Dichtung wie­der anbringen.
• Steuerriemen montieren siehe folgendes Ka­pitel.
Bild 29 M 600/750:
Befestigungsschrauben der Riemen-Abdeckung
Bild 30
M
900:
Befestigungsschrauben der Riemen-Abdeckung 1 Wartungsdeckel der
Riemenspannung
Steuerriemen alle 5000 km auf korrekte Span­nung kontrollieren, alle 20 000 km auswechseln.
• Kolben des zu bearbeitenden Zylinders durch Drehen der Kurbelwelle in Stellung Zünd-OT brin­gen (siehe voriges Kapitel).
• M 600/750: Befestigungsschrauben der Rie­men-Abdeckung ausdrehen (Bild 29) und Ab­deckung abnehmen.
• M 900: Falls nur Spannung des Riemens kon­trolliert werden soll, nur Schrauben 1 Bild 30 aus­drehen (was freilich etwas fummeliger ist als bei der im Bild gezeigten 900 SS). Zum Wechseln übrige Schrauben auch ausdrehen, und Abdek­kung abnehmen.
Zündtakt ohne Luft an Spann- und Führungsrolle
Riemen
muss
bei Kolben-Stellung OT im
satt anliegen.
Riemen spannen
• Falls Riemen zu locker oder zu fest, Befesti­gungsschrauben der Spannereinrichtung lockern (Bilder 31 und 32). Spannerrollen entweder von Hand andrücken
(1,5 - 1,8
kg drücken) oder mit Federwaage, die an Spannrolle eingehängt wird (Bild 33 mit
1,8
DucATi-Spezialwerkzeug),
kg angezogen wird.
und mit
1,5
• Spannrolle gedrückt bzw. gezogen halten und Befestigungsschrauben wieder anziehen. Ab­deckungen wieder anbringen.
18
Riemen wechseln
• Spannereinrichtung lockern und feste Füh­rungsrolle ausbauen.
• Riemen von Hand von Treibscheiben herun­ternehmen. Falls Riemen wiederverwendet wer­den soll, Rotationsrichtung (Kreidepfeil) und Ein­baulage (waagrecht oder senkrecht) am Riemen­umfang vermerken. Es empfiehlt sich jedoch, nur neue Riemen einzubauen.
• Zum Einbau des Riemens Kurbelwelle so dre­hen, dass Markierung auf Treibrolle auf Zwischen­welle mit Kurbelgehäusemarkierung fluchtet (Bild
34). Markierung auf Treibrolle der Nockenwelle muss mit Markierung am Zylinderkopf-Gehäuse
fluchten (Bild 35).
• Falls alter Riemen wieder montiert wird,
Riemen so auflegen, dass er in Richtung des beim
Ausbau gemachten Pfeils läuft. (Es empfiehlt sich,
nur neue Riemen einzubauen.)
• Riemen ausschliesslich von Hand auf Treibrollen aufschieben (Beschädigungsgefahr durch harte Werkzeuge).
• Feste Führungsrolle anbringen, und Riemen spannen wie oben beschrieben.
Bild 31
M 600/750: Riemenspanner lockern
Bild 32
M
900:
Riemenspanner lockern
Das Öl ist sozusagen der Lebenssaft für jedes Triebwerk. Klar, dass da der Pegelstand mässig kontrolliert wird; Ölpegel
muss
regel-
sich bei senkrechter Maschine auf ebenem Untergrund zwischen unterer und oberer Marke befinden (M
600/750)
bzw. sichtbar sein und MAX nicht über­schreiten (M 900). Alle 5000 km bedürfen Öl und Filter einer Erneue­rung, mindestens aber einmal jährlich.
• Motoröl bei betriebswarmer Maschine ablas­sen, damit sich Metallabriebsteilchen noch in der Schwebe befinden und sich noch nicht abge­setzt haben.
• Motorrad sicher aufbocken und geeignetes
Auffanggefäss
vermögen) unterschieben, die
(mindestens vier Liter Fassungs-
Ölablass-Schraube
(Bild 36) ausdrehen.
• Finger nicht am heissen Öl verbrühen! Öl läuft erst im Schuss, nach einiger Zeit nur noch tröpfchenweise. Geduldig warten, bis der letzte Tropfen den Weg ins Auffanggefäss gefunden hat.
Ablass-Schrauben
sind mit einem Alu- oder
Kupferdichtring versehen, der bei mindestens je-
dem zweiten Ölwechsel erneuert werden sollte.
• Siebfilter
(Bild
36) nach Ausdrehen mit alter Zahnbürste in Waschbenzin oder Reinigungslö­sung reinigen, mit Druckluft freiblasen und mit neuer Dichtung wieder eindrehen. Ölfilter hat die
Aufgabe,
kleinste Partikelchen aus dem Motoröl
herauszufiltern. Sobald der Motor läuft, befindet
Bild 33
Mit Federwaage Riemen­spannung einstellen
Bild 34
Markierungen fluchten
sich das Öl in dauerndem Kreislauf vom Ölsumpf zum Motor und seinen Schmierstellen und tropft dort ab in den Ölsumpf.
• Ölfilter Bild 36 deshalb bei jedem Öl-
wechsel erneuern.
19
Bild 35
Markierungen
Bild 36
Ölservice
1 Einfüllstutzen 2
Ölpegel-Kontrollfenster
3 Ablassschraube
4
Ölsieb 5 Ölfilterpatrone
fluchten
• Auffangwanne unter Ölfilter stellen.
Ölfilter
Ti-Spezialwerkzeug
Mein
KI
o.a.)
mit passendem Filterschlüssel (DucA-
067503210,
evtuell
gibt's bei
Gericke oder Polo was Passendes von SUZU-
abschrauben.
• O-Ring des neuen Ölfilters einölen, und neu­en Filter handfest eindrehen.
• Anzugsmoment der
35
Nm.
Motor-Ölsumpfschraube
• Nach Eindrehen der Schraube 3,5 Liter Agip nuovo
SINT
2000 einfüllen, Motor kurze Zeit im Leerlauf tuckern lassen und wieder abstellen. Nach zwei Minuten Ölstand kontrollieren. Öl soll
an oberer Pegelmarke stehen, darf aber nie MAX überschreiten!
• Altöl nicht
«weggiessen»
(!), sondern an ei­ner Sammelstelle (in jeder grösseren Stadt zu fin­den) oder Tankstelle abliefern!
• Jeder Ölverkäufer ist zur Zurücknahme von
Altöl verpflichtet!
Bild 37
Antriebskette spannen
1 M 600/750: 38 mm
M
900:
20 - 30 mm
Bild 38
Antriebskette spannen
1 Achsmutter
2 Spannschraube
Bild
39
Abnutzung der Kettenräder
• Antriebskette niemals bei laufendem Mo­tor prüfen oder einstellen. Die Antriebskette ist eigentlich das Teil am Mo­torrad, dem man seinen Pflegezustand auf den ersten Blick ansieht. Doch wird die als lästig emp­fundene Kettenpflege häufig sträflich vernachläs­sigt, obwohl sie doch wesentlichen Einfluss auf die Fahrleistungen eines Motorrades hat.
• Kettendurchhang bei senkrechtem Motorrad ohne Fahrer messen. Kette
muss
unten mittig zwischen den Kettenrädern 38 mm (M 600/750) bzw. 20 - 30 mm (M 900) Abstand von Schwinge haben (Bild 37).
• Zum Korrigieren des Durchhangs Hinterachs­mutter Bild 38 lockern. Spannschrauben je-
weils um gleiche Anzahl von Umdrehungen wei­terdrehen, bis Kette korrekten Durchhang er-
reicht.
• Kettendurchhang darf keinesfalls weniger als
angegeben betragen: Gefahr durch
stossartige
Drücke für Getriebe-Abtriebslager!
•Hinterachsmutter anziehen (69 - 73 Nm).
• Sicherstellen, dass beide Einstellermar­kierungen der Achsführungen auf gleiche Teilstri­che der Skalen auf Schwinge ausgerichtet sind.
• Als letzte Kontrolle Motorrad mit Fahrer be­setzen. Auch jetzt darf die Kette keinesfalls voll gespannt sein.
• Falls Kette nicht mehr gespannt werden kann, ist Kette übermässig gelängt und muss erneuert werden. O-Ring-Ketten besitzen ab Werk vernie­tetes
Kettenschloss,
zum Wechseln muss des­halb Kette mit speziellem Kettentrennwerkzeug oder Trennschleifer
(Flex)
geöffnet werden.
20
• Als recht praktisch bei der Montage von
Antriebsketten haben sich
schlösser für O-Ringketten von
EK-Schraubketten-
Enuma
erwiesen.
• Gleichzeitig Zähne der Kettenräder auf
Abnutzung untersuchen (Bild 39).
• Falls verschlissen, beide Kettenräder zusam­men mit Kette im Satz wechseln (vorderes Ket-
tenrad Kapitel 9.1 Motorausbau, hinteres Kapitel
17
Heckpartie).
• Niemals neue Kette mit alten Kettenrädern oder umgekehrt kombinieren, da sich die Teile ge­genseitig extrem schnell verschleissen.
• Kettengleitschiene auf Schwinge auf Ver-
schleiss
oder Beschädigung prüfen (Mindestdik­ke 3 mm). Kettengleitschiene und/oder Kette aus­wechseln, bevor Kette auf Schwinge schleift!
Wie die meisten Motorräder haben auch die Mon­ster-Modelle
von
DUCATI
keinen Kickstarter mehr. Diese Einsparung hat sich bewährt, allerdings
muss
die Batterie immer optimal in Schuss sein, um auch bei kalter Witterung ausreichend Energie liefern zu können.
• Sitzbank abnehmen, und Tank hochklappen (Bild 5).
• Der Batterie-Flüssigkeitsstand muss zwischen
der oberen und unteren Pegelmarkierung liegen.
• Die Batteriespannung beträgt voll geladen (bei
20°
C) über 13,1 Volt, halb geladen unter
12,5
Volt.
• Bei zu niedrigem Stand oder zum Nachladen Batterie ausbauen:
• Zuerst negatives Batteriekabel (Minuspol) ab­klemmen, den
Entlüftungsschlauch
abziehen und
Spanngummis Bild 40 aushängen.
• Pluskabel am Stecker trennen (Bild 41) und Batterie herausnehmen.
• Falls Batterie nachgeladen werden soll,
erst nach Ladevorgang bis MAX auffüllen! Vor La-
devorgang gegebenenfalls nur bis MIN
nachfüljen.
• Den Zellenstopfen entfernen, und destilliertes
Wasser nachfüllen.
• Batterie wechseln, wenn sich am Batterie­boden grünlicher Belag bildet oder Ablagerungen ansammeln.
• Säurestand alle 3 Monate prüfen.
• In südlichen Ländern mit höheren Umge­bungstemperaturen wegen dann erhöhter Ver­dunstung öfter kontrollieren.
• Batterie-Elektrolyt enthält
Schwefelsäure!
Deshalb die Flüssigkeit nicht mit Kleidung in Be­rührung bringen.
• Falls Flüssigkeit in die Augen gerät, sofort gründlich mit Wasser spülen und unverzüglich Augenarzt aufsuchen!
3.13.1
Batterie laden
• Maximaler Ladestrom darf 10 Prozent der Ladekapazität nicht überschreiten. Beispiel Ladestrom Ladezeit
16
Ah-Batterie:
max.
5-10
1,6
Ampere
Stunden
• Kurzes Laden mit hohem Ladestrom ver-
kürzt Lebensdauer der Batterie.
• Ladezustand der Batterie mit Säureheber prüfen; Säuredichte bei vollgeladener Batterie:
1,26 - 1,30
g/ml bezogen auf 20° C.
• Nach Laden Batterie leicht schütteln, damit
Gasbläschen aufsteigen.
• Nach Beruhigung der Flüssigkeit evtl. destil­liertes Wasser bis zur MAX-Markierung auffüllen.
• Verschluss-Stopfen fest eindrehen.
Inbetriebnahme von neuer Batterie
• Nach Befüllen Batterie etwa eine Stunde ste-
hen lassen, Batterie leicht schütteln und Flüssig-
keit bis «MAX» auffüllen.
• Nach Befüllen der trocken vorgeladenen Batterie mit Säure erreicht sie nur 60 Prozent der Nennkapazität. Batterie also unbedingt laden!
• Lange Standzeiten gefüllter Batterien ver­meiden. Daher Batterie erst kurz vor Bedarf mit
Säure befüllen.
• Batterie in umgekehrter Reihenfolge einbau­en (Pluspol zuerst anschliessen).
• Batterie-Anschlüsse mit Polfett (säurefrei) ab­schmieren.
Bild 40
Batterie-Wartung 1
Masse-Anschluss
2
Entlüftungsschlauch-Anschluss
3 Spanngummis 4 Hauptsicherung
Bild 41
Pluskabei trennen: Haltelaschen eindrücken
21
Bild 42
Bremsflüssigkeitsbehälter/
hinten
Bild 43 M 600/750: Kupplungshydraulik entlüften
Bild 44
M
900:
Kupplungshydraulik­Nehmerzylinder mit Entlüfterventil
Mag man einem Motorrad kurzzeitig einen defek-
ten Auspuff oder auch mal ein durchgebranntes
Blinkerbirnchen zubilligen - beim Thema Brem­sen gibt es keine Kompromisse. Hier
muss
bei jedem Fahrmeter hundertprozentige Leistungs­fähigkeit sichergestellt sein. Auf die Wirkung der Brembo-Bremsanlage der
Bologneser-Twins
kann sich der Motorradfahrer verlassen. Damit das immer so ist, sollten War­tungsarbeiten an der Bremshydraulik nur bei fun­dierten Vorkenntnissen vorgenommen werden.
Beim geringsten Zweifel am eigenen Können ist
die Fachwerkstatt die bessere Wahl.
• Mit zunehmendem Belagverschleiss (Bremse oder Kupplung) fliesst Hydraulikflüssigkeit nach und der Pegel im Ausgleichsbehälter sinkt.
• Am Schauglas des Vorratbehälters für
Brems-
und Kupplungsflüssigkeit Pegelstand kontrollie­ren (Bilder 12, 14 und 42). Behälter
muss
dabei
waagrecht stehen.
• Falls Pegel sichtbar oder unter LOWER-Marke, zuerst Belagstärke der Bremsklötze kontrollieren (siehe nächstes Kapitel: Bremsbelagverschleiss
wird mit nachfliessender Bremsflüssigkeit ausge-
glichen!).
• Beide Schrauben am Deckel ausdrehen (am Behälter der Hinterradbremse Deckel ausdrehen) und Deckel samt Membran abnehmen.
• Beim Öffnen des Deckels muss Behälter waagerecht stehen, damit keine Bremsflüssigkeit überschwappt, die sich sehr aggressiv verhält und Lack angreift.
• Pegelstand bis zur oberen Markierung auf der Behälter-Innenseite, bzw. hinten bis zur UPPER­Markierung auffüllen. Nur Bremsflüssigkeit der Qualität DOT 3 oder DOT 4 verwenden! Da sich Bremsflüssigkeit hygroskopisch verhält, also Was­ser anzieht, muss Behälter immer gut verschlos­sen sein. Keinesfalls dürfen Verunreinigungen, Schmutz oder Wasser in Behälter gelangen.
• Wenn Flüssigkeitsstand rasch absinkt, kom­plettes System nach Undichtheiten absuchen.
• Einmal jährlich Hydraulikflüssigkeit erneuern und entlüften.
• Deckel des Flüssigkeitsbehälters samt Mem­bran entfernen (bei abgenommenem Deckel Lap­pen zum sofortigen Abwischen von Kleckereien und Spritzern der Hydraulikflüssigkeit bereithal-
ten!) und passenden, durchsichtigen Schlauch
über das lungszylinder stülpen, der in
Entlüftungsventil
am Brems- bzw. Kupp-
Auffanggefäss
endet
(Bilder 43, 44, 45 und 46).
• Bremssattel/hinten (Bild 46) vom Träger abnehmen und so plazieren, dass sich Entlüf­tungsventil am höchsten Punkt des Hydrauliksy­stems befindet.
• Hebel bzw. Pedal betätigen bis Druckpunkt spürbar, dann mit Gabelschlüssel Entlüftungs-
ventil Umdrehung öffnen.
• Am Ende des Pumpenwegs Pedal bzw. Hebel angezogen bzw. gedrückt halten und Entlüftungs­ventil wieder schliessen (anziehen). Hebel bzw. Pedal langsam wieder herauskommen lassen (Bild 47).
• Schön langsam pumpen und Hebel zwi­schendurch immer einige Sekunden in Ruhestel­lung belassen, um zu gewährleisten, dass sich System luftfrei füllt.
• Währenddessen in den Vorratsbehälter zügig Bremsflüssigkeit
nachgiessen,
damit keine Luft­bläschen ins System gelangen können. So wird mit neuer Bremsflüssigkeit die alte weggespült.
• Tritt am dunkle alte Bremsflüssigkeit, mehr aus,
Entlüftungsschlauch
keine Luft, bzw.
Hebel/
Pedal noch einmal langsam anziehen und gleich-
22
zeitig
Entlüftungsventil
schliessen.
• Beim Entlüften immer bedenken, dass sich Bläschen am höchstgelegenen Teil des Sy­stems sammeln - bei entsprechender Lenkerstel­lung am
Anschluss
der Bremsleitungen an Hand-
pumpen (Kupplung und Bremse).
• Wenn die Handpumpe vom Lenker abgenom­men wird, Handpumpe vorsichtig so anstellen, dass Ausgleichbohrungen innen am Behälterbo­den oberster Teil des System sind.
• Kontrollieren, ob Ausgleichsbohrungen mit Blech abgedeckt sind. Falls nicht, Hebel nur ganz vorsichtig und langsam anziehen, da sonst Hydraulikflüssigkeit in Fontäne herausgeschleu­dert wird!
• Hebel mehrmals nur leicht antippen. Mit etwas Glück steigen dann die letzten hartnäcki­gen Bläschen im Ausgleichsbehälter auf («nach oben
entlüften»).
• Handhebel von Bremse und Kupplung so ein­stellen, dass Leerweg des Druckbolzens zum Pumpenkolben
1,0 - 1,5
mm beträgt.
• Dazu Schraube A (Bild 48) ein- oder ausdre­hen, bis Leerweg innerhalb der Toleranz liegt.
• Auch die beste Bremse funktioniert nur mit ordentlichen Belägen. Deshalb ist die regelmässi­ge Kontrolle der Belagstärken so wichtig.
• Belagstärke der vorderen Scheibenbrem­se durch Sichtprüfung von oben in Belagschacht schätzen (Bild 45; hinten einpeilen wie in Bild 49 gezeigt). Klötze austauschen, wenn sich Belag­stärke der nähert
Verschleissanzeige
(Mindestbelagstärke
(Mittelnut
im Belag)
1,5 mm). Auf jeden Fall zu früh als zu spät (mit zerschrappter Brems­scheibe) wechseln!
• Beläge nur im Satz austauschen.
• Zum Austausch der Bremsbeläge vorn Feder­splint Bild 45, hinten Sicherungsring (Bild 50) ausfedern und Belagstift mit Zange herausziehen bzw. vorn mit passendem Durchschlag von innen nach aussen herausschlagen. Klötze mit Draht­öse o. ä. herausziehen.
• Mit Schraubendreher Bremskolben vorsichtig in Sattel eindrücken. Dies um Platz zu machen für neue dicke Bremsklötze. Dabei Kolben und Scheibe nicht verkratzen!
• Neue Beläge von oben in Sattel
einschieben
und Bremsklotz mit Stift sichern. Darauf achten,
dass Stift sauber einrastet.
• Federsplint (vorn) und Sicherungsring (hinten) an Bremsklotzstift anbringen (Bilder 45 und 50).
Bremshebel/-Pedal
betätigen, bis Druckpunkt
deutlich spürbar ist.
Bild 45
Bremssattel vorn
1 Entlüfterventil 2 Sattelbefestigungsschrauben 3 Splint 4 Belagstift
5 Belagfeder
6 Überwurfmutter der Tachowelle
Bild 46
Bremssattel hinten
1 Entlüfterventil
2 Belagstift
3 Sattelbefestigungsschrauben
Bild 47
Entlüftungsschema
1
Hebel/Pedal
halten
2 Entlüfterventil Um-
drehung öffnen und wieder schliessen
3 Hebel/Pedal wieder loslassen
anziehen und
23
ren. Bremslichtschalter vorn kann nicht eingestellt werden; hinterer Schalter soll in Aktion treten, be­vor Bremswirkung der Hinterradbremse einsetzt.
• Zum Einstellen die Gegenmutter der Einstell­schraube lockern (Bild 52), und Ansprechhöhe des Schalters durch Drehen des Einstellers vor­nehmen (nicht Schaltergehäuse drehen).
Bild 48
Schnüffelspiel (Leerweg) mit Schraube A einstellen
Bild 49
Belagstärke sichtprüfen
Bild 50
Sicherungsring herausziehen
Wesentlicher Sicherheitsfaktor bei Nachtfahrten ist ein korrekt eingestellter Scheinwerfer.
• Einstellung bei korrektem Reifenluftdruck und
Federbeineinstellung auf Solobetrieb vornehmen.
• Motorrad auf Rädern stehend und mit Fahrer belastet im Abstand von 5 m (ab Vorderradmitte) vor heller Wand auf ebenem Boden aufstellen.
• Abstand vom Boden bis zur Scheinwerfermit­te messen und auf Wand mit Kreuz (Kreide o.ä.) markieren. 5 Zentimeter unter diesem Kreuz zwei­tes Kreuz einzeichnen (Bild 53).
• Abblendlicht einschalten.
• Hell/Dunkel-Grenze soll in der Mitte des unteren Kreuzes beginnen, bis zur Höhe des oberen Kreuzes nach rechts ansteigen und dann wieder abfallen.
• Höheneinstellung des Scheinwerfers erfolgt nach Lockern der seitlichen Befestigungsschrau­ben des Lampentopfs.
• Seiteneinstellung an der Einstellschraube im Lampenring vornehmen.
• Zum Wechseln der Scheinwerferbirne drei Kreuzschlitzschrauben am Scheinwerfer-Ring ausdrehen und Ring abnehmen.
• Steckkontakt und Gummitülle abziehen, Fas­sung mit Drehung aus Bajonettverschluss her­ausnehmen und
Birnchen
entfernen. Wiederein-
bau in umgekehrter Reihenfolge.
24
Bremspedal-Einstellung
• In Notsituationen ist es äusserst wichtig,
dass die Bremswirkung sofort ohne Verzögerung
eintritt. Deshalb Position des Bremspedals der
Fuss-Stellung
des Fahrers anpassen.
• Zum Korrigieren die Gegenmutter mit dem Gabelschlüssel lösen, Sicherungsklammer der Gewindespindel ausfedern (Bild 51) und Verbin­dungsbolzen aus Gelenk nehmen. Gewindespin­del ein- oder ausdrehen, bis gewünschte Pedal­einstellung erreicht ist.
• Gegenmutter wieder anziehen.
Bremslicht-Einstellung
• Nach Einstellen der Bremspedalhöhe, Anspre-
chen des hinteren Bremslichtschalters kontrollie-
Der Seitenständer ist mit einem Zündstromunter­brecher ausgerüstet.
• Feder auf Beschädigung und Ermüdung
untersuchen. Seitenständer auf
Leichtgängigkeit
prüfen. Gegebenenfalls abschmieren.
• Zündstrom
muss
unterbrochen werden, wenn bei laufendem Motor, eingelegtem Gang und gezogener Kupplung der Seitenständer aus­geklappt wird.
• Druckbolzen und Gummimanschette des Zündunterbrechers mit Sprayöl (Castrol 4in1 o.ä.) behandeln.
Wenn das Motorrad in langgezogenen Kurven
plötzlich nicht mehr den gewohnt sauberen Strich ziehen will, und wenn es beim kurzen Antippen der Vorderradbremse verdächtig im Lenker knackt, dann hat das Lenkkopflager zuviel Spiel.
• Zum Prüfen des Lagers Maschine so aufbok-
ken, dass Vorderrad freikommt und
Gabel
frei
schwenkbar ist.
• Den Lenker von Anschlag zu Anschlag schwenken. Wenn sich Lenker ungleich bewegt, schleift oder Vertikalspiel aufweist, Lager nach­stellen. Dabei darauf achten, dass Seilzüge oder
Kabelstränge Lenkereinschlag nicht behindern.
• Falls Lenker Mittelstellung («Rastung») aufweist, ist Lager defekt und werden wie ab Seite
12
muss
beschrieben.
gewechselt
• Klemmschrauben Bild 54 der oberen Ga-
belbrücke links und rechts lockern. Lenkschaft-
schraube um eine Umdrehung lösen.
• Nutmutter mit Hakenschlüssel oder lan­gem Durchschlag nachsetzen oder lockern, bis
kein Spiel im Lager spürbar ist und Lenker leicht
von Anschlag zu Anschlag zu schwenken ist.
• Die Lenkschaftschraube und dann Klemm-
schrauben anziehen. Anzugsmomente siehe
Seite 18.
• Einstellung nochmal kontrollieren.
Bild 51
Fussbremspumpe
1 Federklammer 2 Befestigungsschrauben 3 Druckschlauch zum Sattel 4
Zulaufschlauch
Ausgleichsbehälter
Bild 52
Bremslicht einstellen
1 Einstellschraube 2 Gegenmutter
vom
3.19.1 Vorderrad
• Wirkung der Telegabel durch mehrmali-
ges Einfedern prüfen, wobei sich zeigt, ob Tauch-
rohre etwa durch verspannten Einbau an freier Beweglichkeit gehindert sind.
• Die Wellendichtringe der Telegabel dür­fen keine Undichtheiten zeigen. Sonst defekte Teile erneuern wie ab Seite 73 beschrieben.
• Tauchrohre müssen
feinstpolierte
Ober­fläche aufweisen. Riefen und Aufwerfungen kön­nen bis zu einem gewissen Grad mit feinem
Öl-
stein oder Schmirgelleinen vorsichtig ausgebü­gelt werden. Die Vorderradfederung der M 900 bietet ab
Modelljahr 1996 die Möglichkeit, die Zugstufen­dämpfung (Ausfedern) an unterschiedliche Bela­dung,
Strassenverhältnisse
oder Fahrervorlieben
anzupassen.
• Beide Gabelholme immer auf gleiche Wer-
te einstellen!
• Dämpfungseinstellung: Einsteller (Bild 55) bis zum lockeren Aufsitzen eindrehen (stärkste
Dämpfung). Dabei ist etwa jede Umdrehung Klickgeräusch («Klick») hörbar.
• Standardeinstellung: 7 Klicks heraus (vier­zehn Klicks möglich).
Bild 53
Korrektes Scheinwerfer-
einstellen
Bild 54
Lenkkopflager einstellen 1 Klemmschrauben der
Gabelbrücke (links und rechts) 2 Lenkschaftschraube 3 Einstell-
(Nut-)
4 Lenkerbefestigungsschrauben
(zuerst vordere anziehen,
dann hintere) 5 Klemmspalt (weist nach hinten)
mutier
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