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15
Cham
Page 4
DUCATI versteht es immer wieder - mit ehrlicherweise relativ bescheidenem technischem Aufwand - legendenbildende Motorräder auf die Piste zu entlassen, die dem kleinen Motorradwerk
in
Bologna/Italien
platz im Reigen der bedeutendsten Hersteller garantieren, sondern auch dessen Überleben gegen erdrückende Uniformität.
Folgerichtig versucht sich
glattgeleckten Massenmotorrädern, sondern
muss
polarisieren. Und so ist die Monster in erster Linie klar ein Meilenstein im Motorraddesign
(federführend: der Argentinier Miguel Angel
luzzi).
Der Begriff «Roadster» erhält endlich wieder seine wahre und zeitgemässe Definition. Grazie e auguri, signori.
Modellpflege-Massnahmen (kosmetischer oder
kaufmännischer Art) und «Erscheinungsweise» in
der Abfolge:
7993 Vorstellung der M 900 Monster mit Motor
der 900 SS und Gitterrohr-Brückenrahmen des
Superbikes 888. Garniert mit Brembo-Doppelscheibenbremse am Vorderrad (320 mm Durchmesser), Ölkühler und Leichtmetallschwinge.
Empfohlener Verkaufspreis: 18900 Mark.
7994 wird die leichtere M 600 eingeführt. Tribut
an den günstigeren Einstandspreis
nicht nur einen festen Ehren-
DUCATI
auch nicht
(12850
Mark)
an
Gal-
sind die Einscheibenbremse vorn, die Stahlschwinge und der fehlende Ölkühler.
7996 komplettiert die M 750 das «Trio infernale»
(16
640 Mark). Die M 900 wird mit einstellbarer
Showa-Gabel
zocchi-Gabel.
Lenker.
7997 beugt eine Vergaserheizung dem Vereisen
der Mikunis vor. Für besseren Durchzug aus niederen und mittleren Drehzahlen sorgen verkleinerte Ventilteller. Neu im Programm ist die M 900
Solo mit pausbäckigen Hamster-Satteltaschen.
7998 bekommt die M 750 vorn eine zweite
Bremsscheibe spendiert, und die M 900 gibt's in
einer «Vollchrom»-Version.
In eigener Sache: Dieser Band kann keine dreijährige Motorradmechaniker-Lehre ersetzen, setzt
aber geübten Umgang mit Werkzeug und Materie
voraus. Für einzelne Arbeitsgänge, zu deren
Durchführung spezielle Sonderwerkzeuge und ein
ebenso umfangreicher Maschinenpark (spezielle
Dorne, Hülsen und Pressen) benötigt werden,
empfehlen wir den Besuch der nächsten DUCATIWerkstatt.
Um sich und andere nicht zu gefährden, sind
Arbeiten an der Bremsanlage ebenfalls versierten
Fachkräften vorbehalten!
ausgeliefert; M 600/750 mit Mar-
Der Choke befindet sich jetzt am
1
Page 5
Mit dem
Cucciolo
(zu deutsch «Hünd-
chen»), einem 50
cm3-Viertakt-Motör-
chen, fing 1949
ALLES an.
Hier eingebaut in
einen
Bianchi-Fahr-
radrahmen.
Dank an Andreas
Nienhagen (Fellbach/D)
Obwohl gerade die
Monster zu den
wenigen Motorrdern
gehören, die «von
der Stange» gefah-
ren werden können,
fordern Ducatis
immer wieder die
Tuner motorisch
und optisch heraus.
Hier ein gelungenes
Beispiel von Peter Hege-
mann
(Schorndorf/D)
2
Page 6
Das mit der Maschine gelieferte Bordwerkzeug
können wir für umfangreichere Wartungsarbeiten
oder gar Motorüberholungen vergessen. Also
muss
passendes Qualitätswerkzeug selbst besorgt werden, mit dem der Freizeit-Mechaniker
seine Maschine mit Spass bei der Arbeit in
Schuss halten kann. Hier eine Aufstellung von
Werkzeugen, über die der engagierte HobbySchrauber verfügen sollte:
1 Gabelschlüssel
(kompletter Satz ab 6/7 bis 30/32)
2 Ringschlüssel
(abgekröpft, kompletter Satz ab 6/7)
3 Steckschlüssel (kompletter Satz
ab 8/9 bis 20/22 und SW 30, 32)
4 Innensechskantschlüssel
(kompletter Satz
2-8
mm, abgewinkelt)
5 Schraubendreher für Schlitzschrauben
(ein kompletter Satz)
6 Schraubendreher für Kreuzschlitzschrauben
(ein kompletter Satz)
7 Schlosserhämmer (200 g, 500 g,
1000
g)
8 Meissel
(ein Satz = Meissel, Durchtreiber, Körner)
9 Stroboskoplampe (Zündungskontrolle)
10 Feilen und Ölstein (je ein Satz)
11
Flachschaber (verschiedene Klingenbreiten,
im Durchschnitt 23 mm)
12 Dreikant-Schaber
13
Zangen (Kombi-, Wasserpumpen-, kleine
Flachspitz,-
Rundspitz-, Innen- und Aussen-
seegerring- und Grip-Zange)
14 Isolierter Seitenschneider
15 Schlagschraubendreher
(mit Schlitz- und Kreuzschlitz-Einsätzen)
16
Knarre (komplett mit allen Einsätzen)
17
Drehmomentschlüssel
(5 - 60
Nm/60
- 300
Nm,
dazu alle nötigen Werkzeuge und Nüsse)
18 Gewindeschneid-Ausrüstung
(komplett mit Lehre und Schneider)
19 Helicoil-Ausrüstung
20 Elektrische Bohrmaschine
(komplett mit Ausrüstung, inklusive Ständer)
21 Schraubstock
22 Werkbank
Das könnte genügen, aber der sichere Mann
treibt die Freude noch weiter und gönnt sich noch
andere gute Sachen.
23 Verschiedene Abzieher, von denen der wich-
tigste ein einfacher zweiarmiger ist
24
Lötlampe mit verschiedener Ausrüstung
25
Elektrische Heizplatte
(ca. 25 cm Durchmesser)
26 Schiebelehre (Messschieber) und
Messuhr (letztere komplett mit Halter)
27 Schraubzwingen zum Festhalten von Teilen
28 Ventilfeder-Spanner
29 Kolbenring-Spannzange
Lötkolben
30
(verschiedene Grossen - 30,
Für die Elektrik: Prüflampe, Ohm-Meter,
31
80,150
Watt)
Volt-Meter, Säureprüfer
Ausserdem muss der Hobbymechaniker über
Verbrauchsstoffe verfügen, als da wären:
32 Spiritus oder Bremsenreiniger zum Entfetten
von Dichtflächen (und natürlich Brems-
scheiben reinigen)
33 Flüssige Silikon-Dichtmasse (Drei-Bond o.ä.)
34 Montage-Fett mit
Dermassen ausgerüstet, bereitet es auch keine
Schwierigkeiten, sich aus den Beständen des
nächstgelegenen Schrotthändlers Abzieher, Abdrücker oder Spezialdorne und -halter zu konstruieren. Nützlich ist in dem Fall auch noch ein
Schleifbock. Eine Motorradhebebühne stellt
ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Arbeitserleichterung dar. Auf die Reifenmontage wird hier
nicht eingegangen, da der Reifenhändler erstens
die
Räder Ihrer
MONSTER
schonender behandelt,
als dies bei einem Reifenwechsel in Eigenregie
vonstatten geht, und er zweitens auch für die richtige Auswuchtung (dynamisch) zuständig ist.
3
Page 7
Bild 1
Werkzeuge für Teleskopgabel
1 Niederhalter für Vorspannhülse
ist das
richtige SpezialWerkzeug Grundvoraussetzung,
um Teile nicht zu beschädigen oder gar zu zerstören. Nicht alle aufgeführten Teile sind unabdingbar, und es
muss
jeder für sich entscheiden,
ob das Werkzeug in Heimarbeit hergestellt werden kann, oder das
Original-DucATi-Teil
an der
heimischen Werkzeugwand hängen soll. Auf je-
den Fall dient der Einsatz dieser Werkzeuge (bei
richtiger Handhabung) auch dem Werterhalt.
4
Page 8
Bitte keine Klagen über die Zuverlässigkeit von
DUCATIS
Zweiventil-Twins!
Störungen sind zwar
bei richtiger Pflege nicht zu erwarten, kommen
aber natürlich dennoch gelegentlich vor.
Folgende Liste soll helfen, Fehler zu lokalisieren.
Jedoch ist die Liste nicht erschöpfend
(leider!),
da
nicht jede mögliche Ursache für die aufgeführten
Störungen angegeben werden kann. Sie kann lediglich als Hilfe zur Erleichterung der Störungssuche bei häufiger vorkommenden Störungen die-
nen.
2.1.1
Ölstand zu niedrig, hoher Ölverbrauch
• Öl läuft aus, Dichtungen lassen durch
• Kolbenringe verschlissen
• Ventilführungen abgenutzt
2.1.2
Öl
verschmutzt
• Öl oder Ölfilter nicht rechtzeitig gewechselt
• Zylinderkopfdichtung schadhaft
• Kolbenringe verschlissen
2.2.1 Motor wird durchgedreht,
springt aber nicht an
Kein Kraftstoff im Tank
Kraftstoff gelangt nicht zum Vergaser
Motor mit Kraftstoff überflutet («abgesoffen»)
Kein Funke an den Zündkerzen
Kraftstoff-Filter
verstopft
Luftfilter zugesetzt
Ansaugen von Nebenluft
Falsche
Choke/Gasdrehgriff-Betätigung
2.2.2 Motor springt schlecht an
oder geht sofort wieder aus
Falsche
Choke-Betätigung
Versagen der Zündanlage
Vergaser defekt
Kraftstoff verschmutzt
Ansaugen von Nebenluft
Leerlaufdrehzahl falsch eingestellt
2.2.3 Unruhiger Leerlauf
2.1.3 Öldruck zu niedrig
• Ölstand zu niedrig
• Überdruckventil geöffnet oder festgeklemmt
• Ölpumpe verschlissen / Öl läuft aus
2.1.4 Öldruck zu hoch
• Überdruckventil ist entweder geschlossen
oder festgeklemmt
Ventilfeder
Steuerkette zu locker oder verschlissen
Steuerkettenspanner verschlissen oder
beschädigt
Kolben oder Zylinder verschlissen
Übermässige Ölkohlebildung im Brennraum
2.3.4 Starke Rauchentwicklung
• Zylinder oder Kolben verschlissen
• Kolbenringe falsch montiert oder gebrochen
• Kolben oder Zylinderwand mit Riefen oder
Schrammen
2.4.5 Getriebe schwer schaltbar
• Luft in Hydrauliksystem bzw. undicht
• Schaltgabeln / Schaltwelle verbogen
• Schaltwalze beschädigt
2.4.6 Gänge springen heraus
• Schaltklauen verschlissen oder verbogen
• Schaltwelle verbogen
• Schaltwalzen-Anschlag defekt
2.5.1 Übermässig starkes Geräusch
• Kurbelwellenhauptlagerzapfen oder Lager
verschlissen (Rumpeln)
• Pleuellager verschlissen (Klopfen)
2.3.5 Überhitzen
• Übermässige Ölkohlebildung im Brennraum
6
Page 10
2.6.1 Lenkung schwefgängig
2.7.2 Handbremse rubbelt
• Bremsscheibe mit unzulässig hohem Schlag
• Lenkkopfmutter zu fest angezogen
•
Lenkkopflager
•
Lenkkopflager
beschädigt
defekt
• Reifenluftdruck zu niedrig
2.6.2 Motorrad zieht nach einer Seite
• Gabelbeine
falsch
mit Öl befüllt
• Standrohr verbogen
• Vorderachse verbogen
• Rad falsch eingebaut
2.6.3 Vorderrad flattert
Rad verzogen
Vorderradlager ausgeschlagen
Reifen falsch montiert
Reifen defekt
Reifen unwuchtig
Achsmutter nicht genügend angezogen
2.6.4 Federung zu weich
2.7.3 Schlechte Bremsleistung
• Luft in der Bremsleitung
• Bremsbeläge abgefahren
• Bremsbeläge verglast
2.7.4 Nachlassende Bremswirkung unter
starker Belastung
• Bremsflüssigkeit überaltert
2.8.1 Trommeln oder seitliches Flattern
des Rads
Rad/Felge verzogen
Radlager lose
Reifen falsch montiert
Reifen defekt oder unwuchtig
Rad nicht festgezogen
Schwingen-Lagerung zu viel
Spiel/defekt
• Gabelfedern ermüdet
• Zu wenig Gabelöl
• Falsche
Gabelöl-Viskosität
2.6.5 Federung zu hart
• Zu viel Gabelöl
• Falsche Gabelöl-Viskosität
2.6.6 Geräusche beim Einfedern
• Gleitrohr abgenutzt
• Führungsbuchsen abgenutzt
• Zu wenig Gabelöl
• Vorderradgabel-Befestigungsteile lose
2.7.1 Schlechte Bremsleistung
• Luft im Hydrauliksystem
• Abgenutzte Bremsklötze
• Bremsklötze verschmutzt oder verglast
• Hydrauliksystem undicht
2.8.2 Bremshebel wippt
• Bremsklötze falsch montiert
2.8.3 Federung zu weich
• Federn ermüdet
• Stossdämpfer falsch eingestellt oder defekt
2.8.4 Geräusche beim Einfedern
•
Stossdämpfergehäuse
klemmt
• Befestigungsteile lose
• Schwingenlagerung verschlissen
2.8.5 Schlechte Bremsleistung
• Bremsbeläge verölt, verglast oder
abgefahren
7
Page 11
2.9.1 Kein Strom bei eingeschalteter Zündung
Batterie leer / Zu niedriger Säurestand
Zu geringe spezifische Dichte
Störung im Ladekreis
Kurzschlussschalter auf Off
Kabel schlecht angeschlossen, gerissen
•
oder kurzgeschlossen zwischen Generator
und Zündspule, Zündgeberspule und/oder
Kurzschluss-Schalter, Zündgeberspule und
Zündspule, Zündgeberspule und Zündschloss oder zwischen Zündspule und Zündkerze
•
Zündschloss defekt
•
Zündspule / Zündgeberspule defekt
2.10.3
Motor springt an, läuft aber stotternd
oder dreht nicht hoch
Defekt im Primärzündstromkreis
Zündspule / Zündkerze defekt
Loses oder blankes Kabel
Wackelkontakt oder loses Kabel in Schalter
Defekt im Sekundärzündstromkreis
Hochspannungskabel defekt
Falscher Zündzeitpunkt
Zündgeberspule defekt
Defekt im Kraftstoffsystem
2.9.4 Zeitweilig aussetzender Strom
• Lose Kabelanschlüsse (Wackelkontakte)
• Kurzschluss in der Anlage
2.9.5 Störung im Ladekreis
• Kabel oder Anschluss lose, gerissen oder
kurzgeschlossen
•
Regler/Generator
2.10.1
Motor wird durchgedreht und
springt nicht an
• Kein Funke an den Zündkerzen
• Zündgeberspulen defekt
• Kabel zwischen Zündkerzen oder Zündgeberspulen und
angeschlossen, gerissen oder kurzgeschlos-
sen
defekt
Zündbox/-Spule
ungenügend
2.11.1
Startermotor dreht sich nicht
• Batterie entladen
• Zündschalter defekt
• Startknopf / Leerlaufschalter defekt
• Starter-Relaisschalter defekt
• Kabel lose oder abgetrennt
2.11.2
Startermotor dreht den Motor nur
langsam durch
• Zu schwache Batterie
• Hoher Widerstand im Schaltkreis
• Startermotor klemmt, defekt
2.11.3
Starter läuft, ohne den Motor
durchzudrehen
• Freilauf/Zwischenzahnrad defekt
• Zahnräder des Startermotors defekt
8
Page 12
Wer lange Freude am zuverlässigen Funktionieren seiner Maschine haben will, kommt um
regel-
mässige Wartungsarbeiten nicht herum.
Die Monster ist jedoch einfach im Grundaufbau,
so dass die Pflegedienste keinen grossen Werk-
zeug- und Zeitaufwand erfordern.
Die Wartungsintervalle 3.1 müssen bei normaler
Fahrweise nicht sklavisch eingehalten werden.
Während einer Urlaubsfahrt kann die fällige In-
spektion auch einmal um 500 Kilometer hinausgeschoben werden.
zeug in den benötigten Grossen fängt man mit
dem Schrauben gar nicht erst an. Arbeiten an hydraulischen Scheibenbremsen sollten allerdings
aus Sicherheitsgründen nur bei entsprechenden
Vorkenntnissen selbst durchgeführt werden, an-
sonsten ist das Motorrad in einer Fachwerkstatt
besser aufgehoben. Bilder 3 und 4 zeigen Seitenansichten der Monster, die letzte Unklarheiten darüber ausräumen, wo sich was befindet.
Brems- und Kupplungschläuche
Bremsbelagverschleiss
Reifen/Luftdruck
Lenkkopflager
Hinterradaufhängung
Fahrgestellschrauben und -muttern
Scheinwerfereinstellung
Bremslichtfunktion
Gabelöl
Alle 4 Jahre erneuern
P
P
-
-
A
P
P
-
P
P
P
P
A
P
P
-
p
p
-
-
A
P
P
-
P
P
P
P
A
P
P
E
9
Page 13
Bild
3
Seitenansicht von rechts
1 Bremsflüssigkeitsbehälter
2 Batterie
3 Zündboxen und -spulen
4 Luftfilter
5 Kupplung
6
Ölfilterpatrone
7 Starter
Bild
4
.
Seitenansicht
1 Regler/Gleichrichter
2
Motor-Entlüftungsschlauch
3 Sicherungen
4 Generator
von links
10
Page 14
Ausbau dieser Teile ist nicht grundsätzlich
•
.
oraussetzung
:-effenden
;
eses Kapitel.
zu jeder Wartungsarbeit. Die be-
Abschnitte enthalten einen Verweis auf
• Sitzbank mit Zündschlüssel entriegeln und
abnehmen.
• Zur Wartung von Batterie, Luftfilter und der
Zündspulen
genügt es, Tank vorn zu entriegeln,
nach oben zu klappen und mit Stütze zu sichern
i
Bild
5).
• Kraftstoffhahn auf OFF drehen (sofern vor-
handen, Bild 6) und Schlauch vom Hahn abziehen. Sonst Schlauch mit spezieller Schlauchzange
(SpitalWerkzeug
vom Flohmarkt
o.a.,
das den
Schlauch abklemmt ohne einzukerben) abklemmen (Bild 7).
• Falls Zange nicht zur Verfügung steht, Unterdruck- und Benzinschlauch (zum Vergaser hin!)
vom Benzinhahn (Bild 8) abziehen. Befestigungsschraube des Hahns ausdrehen und Benzinhahn
mit Schlauch abnehmen.
• Tankanzeigekabel trennen und Überlauf-/Be-
lüftungsschlauch
(Bild 9) lösen.
• Tankbefestigungsschrauben hinten lösen oder
Splint ziehen und Achse herausziehen (Bild 10).
Tank vorsichtig abnehmen.
• Tank in umgekehrter Reihenfolge montieren.
Kraftstoffschlauch
mit Federschelle sichern. Auf
sauberen Sitz der Federschellen achten.
•
Bei laufendem Motor Schlauch-Verbindüngen auf Dichtheit kontrollieren. Siehe auch
Kapitel 3.3.
Bild
5
Tank aufklappen
und mit Stütze sichern
Bild
6
Manueller Benzinhahn
rechts in Fahrzeugmitte
Kraftstoffschläuche haben die unangenehme
Eigenschaft, im Laufe der Zeit zu verhärten (der
Weichmacher im Kunststoff verdunstet) und dann
einzureissen. Die Schläuche (auch Unterdruckschlauch, Motorgehäuse-Entlüftung usw.) lassen
sich jedoch bei gelegentlicher Verkleidungs- oder
Tankausbau auf Beschädigung oder Undichtheit
kontrollieren.
•
nen Schlauch auswechseln, denn das Gummiröhr-
Im Zweifelsfall lieber einen angefresse-
chen platzt garantiert während der nächsten
Nachtfahrt auf der Autobahn.
Kraftstoff-Filter
Wenn die knackige Monster plötzlich unsauber
am Gas hängt oder bei höheren Drehzahlen aussetzt, kann das am zugesetzten Kraftstoff-Filter
liegen. Im Tankinneren abgeplatzte Lackpartikelchen oder Verunreinigungen im Sprit sammeln
sich im feinen Geflecht. Im Regelfall Filter (Bilder 8
und 9) alle 30 000 km ersetzen; bei ungünstigen
Kraftstoffverhältnissen alle
15000
km.
• Tank abbauen (3.2) und Kraftstoff in geeignetes Gefäss ablassen oder Tank so plazieren,
dass beim Ausbau des Schlauchs bzw. Filters
kein Kraftstoff auslaufen kann.
Bild
7
Benzinschlauch abklemmen
Bild 8
Unterdruck-Benzinhahn
1
Unterdruckschlauch
2 Benzinschlauch zum Vergaser
3 Befestigungsschraube
Ablassstutzen
5 Seilzug-Staubkappen
6 Unterdruckschlauch zum
Benzinhahn
• A Bei Arbeiten mit Benzin auf gute Belüftung
achten und gegen Benzin-Entzündung entsprechende Vorsichtsmassnahmen ergreifen (Rauchen
und offenes Feuer
vermeiden)!
• Bei starker Verschmutzung Tank mit Lösungsmittel ausschwenken.
• Schlauch und Filter wieder anschliessen und
bei laufendem Motor auf Dichtheit kontrollieren.
3.4.1 Seilzugspiel
Dem Gasdrehgriff kommt beim Motorrad die
wichtige Rolle des Mittlers zwischen Fahrer und
Motor zu. Unregelmässigkeiten bei Feindosierung
der Motordrehzahl können fatale Folgen haben.
Deshalb muss sich der Gasdrehgriff bei
•
len
Lenkerstellungen leicht öffnen lassen, selbst-
al-
tätig in seine Ausgangsposition zurückkehren
(trotz
«Schliesser»-Gaszugs!)
gungsspiel von
2-5
mm am Griffumfang aufwei-
und ein Betäti-
sen. Ist das auch nach Abschmieren nicht der
Fall, Gaszüge auf Beschädigung untersuchen und
eventuell austauschen.
• Dazu am Vergaser unten Gummistaubkappen
abziehen und Gegenmuttern der Seilzugwiderlager (Bild 11) lösen. Einsteller auf grösstmögliches Spiel eindrehen.
• Am Gasdrehgriff Staubkappen abziehen und
wie unten auf grösstmögliches Spiel einstellen.
Zwei Gehäuseschrauben des Drehgriffs ausdrehen, beide Gehäusehälften abnehmen, Nippel
aus ihren Aufnahmen nehmen. Nippel am Vergaser aushängen.
•
oder beschädigt ist, streng anlegen. Sparsamkeit
Den Mass-Stab, ob Gaszug verschlissen
ist hier am falschen Platz.
• Neuen Zug geölt und ohne Knick- und Scheuerstellen einfädeln, Drehgriffgehäuse leicht eingefettet wieder verschliessen.
• Kleinere Einstellungen am oberen Einsteller
(am Gasgriff, Bild 12) vornehmen. Zum Einstellen
des Spiels Gegenmutter lösen und Einsteller dre-
hen. Anschliessend wieder kontern.
• Grössere Einstellungen am unteren Einsteller
(am Vergaser, Bild
11)
vornehmen. Zum Einstellen
des Spiels Gegenmutter lösen und Einsteller drehen. Anschliessend wieder kontern.
• Das Betätigungsspiel des Chokeseilzugs (2 4 mm) am Einsteller einstellen (entfällt bei erster
Version mit Chokeknopf direkt am Vergaser).
•
Chokehebel
(Bilder
13
und
14)
auf Leichtgän-
gigkeit prüfen.
• Bei Schwergängigkeit Chokezug schmieren
(Staubschutzkappe am Einsteller abziehen
und
Castrol 4 in 1 -Sprayöl o.ä. einspritzen).
12
Page 16
Bild
12
Rechte Lenkerhälfte
1 Staubkappen der
Spieleinsteller
2 Bremsflüssigkeitspegel-
Kontrollfenster
3 Deckelschrauben des Brems-
flüssigkeitsbehälters
Bild 13
Chokeknopf
Gasseilzug-
3.4.2 Abgleich und
Leerlaufdrehzahl
Für optimale Leistungsfähigkeit des V-Twins ist
es unumgänglich, dass die Vergaser absolut synchron arbeiten. Schon die geringsten Unterschiede bewirken, dass der besser gefütterte Zylinder
den benachteiligten «mitschleppen»
Einstellschrauben sind nur wegen besserer
•
Sicht und leichterer Lichtführung bei ausgebauten
muss.
Vergasern aufgenommen. Vergaser müssen nicht
ausgebaut werden!
Abgleich-(Synchron-) und Leerlaufdrehzahl-
•
Einstellung erfolgt bei betriebswarmem Motor
und korrekt eingestelltem Ventilspiel.
In
•
de Belüftung sorgen! Abgase enthalten geruchlo-
geschlossenen Räumen für ausreichen-
ses, giftiges Kohlenmonoxid, das Bewusstlosigkeit verursachen und zum Tod führen kann.
• Durch Drehen der Abgleich- bzw. Synchronisierschraube (Bild 16), beide Vergaser auf gleichen Unterdruckwert einstellen.
Vergaser des hinteren Zylinders ist Be-
•
zugsvergaser, das heisst vorderer Vergaser wird
hinterem angeglichen.
• Abschliessend Schraubenverschlüsse (gegebenenfalls mit neuen Dichtscheiben) am EinlassStutzen wieder anbringen und Leerlaufdrehzahl
kontrollieren. Leerlaufdrehzahl durch Drehen der
Anschlagschraube (Bild
16)
auf
1200 - 1300/min
einstellen.
Bild
14
Chokehebel bei neuer
Ausführung am linken
Lenkerende
1 Kupplungshydraulikpegel-
• Kerzenstecker abziehen und Zündkerze mit
Steckschlüssel herausdrehen.
•
ton zeigen, bei weissem bis aschgrauem Bild ist
Kerzenbild sollte einen rehbraunen Farb-
die Vergasereinstellung zu mager, der Motor läuft
zu heiss.
• A Bei der empfohlenen Standard-Zündkerze
bleiben die Elektroden so heiss, dass Russablagerungen stets verbrennen, jedoch so kühl, dass
Motor und Kerze selbst nicht beschädigt werden.
Diese Temperatur liegt im Bereich von 400 800° C. Sie kann nach Zustand und Farbe der Keramikisolation am Umfang der Mittelelektrode beurteilt werden. Wenn die Keramikisolation sauber
ist und rehbraunen Farbton zeigt, ist Kerze mit
richtigem Wärmewert im Einsatz.
• Bei weissem bis aschgrauem Bild ist Kraftstoffluftgemisch zu mager, der Motor läuft zu heiss.
• Bei dunkelbraunem bis schwarzem Kerzenbild ist das Gemisch zu fett (was auch vom zugesetzten Luftfilter herrühren kann).
• Schwarz
verrusste,
feuchtglänzende Kerzen
deuten auf verschlissene Ventilführungen oder
abgenutzte Kolbenringe, durch die Öl in den Verbrennungsraum gelangen kann.
• Bei den entsprechenden Russablagerungen
springt auch kein Funke mehr am Spalt über, und
es entsteht eine Kurzschlussbrücke zwischen den
Elektroden oder auf Keramikisolation. Durch trokkene Russablagerungen auf der Kerze können
ausserdem die Elektroden rotglühend werden,
wodurch unkontrollierte Frühzündungen entste-
hen. Diese machen sich durch Klopfen (bei niedrigen Drehzahlen und hoher Motorbelastung gut zu
hören) oder Klingeln (bei hoher Drehzahl und lei-
der kaum zu hören) bemerkbar und führen dazu,
dass
schliesslich
ein Loch in den Kolben gebrannt
wird.
Mit
•
und Isolator auf Risse oder Absplitterungen untersuchen. Dichtring
aufweisen, bei
•
haben.
Messingdrahtbürste
muss
einwandfreie Planflächen
Beschädgungen
Mittelelektrode muss rechteckige Kanten
Masse-Elektrode
muss konstante Dicke
Kerze reinigen
Dichtring erneuern.
aufweisen.
• Bei Beschädigungen Kerze erneuern.
• Elektrodenabstand mit Fühlerlehre messen,
er muss 0,6 mm
Elektrode
betragen.
nachfeien,
Gegebenenfalls Mittel-
dann Abstand einstellen
(Bild 18).
Zündkerzen-Gewinde
•
Zur Schmierung
ausschliesslich
muss fettfrei sein!
Kupferpaste ver-
wenden.
Zündkerze gefühlvoll von Hand einschrau-
•
ben, unbedingt darauf achten, dass schon der er-
ste Gewindegang richtig greift. Eine schräg angesetzte Kerze ruiniert mit ihrem harten Stahlgewinde das weiche Gewinde im
Aluminium-Zylinder-
kopf schon nach einer halben Umdrehung.
• Erst bei richtigem Sitz Kerze mit
schlüssel
anziehen;
die
alte Kerze (alter
nach Aufsetzen eine 1/8 Umdrehung
Die neue Kerze (neuer Dichtring) nach
Kerzensteck-
Dichtung)
anziehen.
Aufsetzen
1/4 Umdrehung anziehen.
• Kerzenstecker wieder aufsetzen.
14
Page 18
Der Zündzeitpunkt moderner elektronischer Zündanlagen ist nicht veränderbar, da Erzeugung und
Steuerung des Zündfunkens keinem mechanischen Verschleiss unterliegen. Das hier beschriebene Verfahren der Überprüfung des Zündzeitpunkts dient dazu, einwandfreies Funktionieren
der Zündsystem-Bauteile festzustellen.
• Stroboskop an Zündkabel von vorderem oder
hinterem Zylinder
loch links am Motorgehäuse richten (Bild
anschliessen
und auf Schau-
19).
• Zündzeitpunkt ist korrekt, wenn Zündmarke
(Bild 20) auf Generatorrotor bei Leerlaufdrehzahl
der Marke an Kurbelgehäuse gegenübersteht.
• Leicht Gas geben und so langsam Drehzahl
steigern.
•
mit Gehäusemarkierung fluchten (Bild 21).
Ab etwa
Der Kompressionsdruck
2600/min
lässt
muss
Frühzündmarke
Rückschlüsse auf
das Innenleben des Zylinders und Zylinderkopfs
zu. Ob eine Motorrevision droht, kann häufig anhand einer Kompressionsdruckprüfung festgestellt werden.
Kompression bei korrektem Ventilspiel und
•
normaler Betriebstemperatur messen. Zündkerze
herausschrauben und Kompressionsmessgerät
anschliessen.
• Gasgriff voll öffnen und Motor mit Starter
durchdrehen, bis die Anzeige des Kompressions-
messers nicht mehr weiter steigt. Das geschieht
normalerweise nach
Der Kompressionsdruck soll
10
Sekunden.
7-10
kg/cm2 betra-
gen.
Nicht der einzelne gemessene (und relativ
•
geringe) Druckwert ist ausschlaggebend, sondern
dass der Druckunterschied der einzelnen Zylinder
unter 1
kg/cm2 liegt.
Der relativ geringe Druckwert wird von der Ventil-
Zwangssteuerung verursacht, die die Ventile im
Stand- bzw. Leerlauf noch nicht hundertprozentig
schliesst
(daher die Hilfsfeder).
• Zu geringer Druck deutet auf undichte Ventile,
zu enges Ventilspiel, undichte Zylinderkopfdichtung, verschlissenen Kolben, Kolbenringe oder
Zylinder.
• Zu hohe Kompression wird meist von Ölkohleablagerungen im Brennraum verursacht.
•
• Öl durch Kerzenloch des betreffenden Zylin-
ders möglichst
Um die Fehlerquelle einzukreisen:
gleichmässig
auf Zylinderwand
spritzen.
•
Kompri-Test
wiederholen.
• Erhöhte Werte lassen auf verschlissene Kolben/Ringe schliessen.
• Gleichbleibender Wert auf verschlissenen Zylinderkopf (Ventil, Ventilsitz und -führungen).
Werkstatterfahrung lässt es wahrscheinlicher erscheinen, dass letzterer Fall zuerst eintritt. Und
zwar in der Regel (wenn man dafür überhaupt
eine Regel aufstellen kann) nach einer Laufleistung von etwa 50000 km, wobei sie dann
natürlich nicht schlagartig ihren Dienst einstellen,
sondern lediglich die Verschleissgrenzen für Ven-
tilsitzbreite und Ventilführungsspiel erreichen und
der Motor nicht mehr seine volle Leistung abgibt
•
worauf er dann auch mit deutlichen Rauchzei-
chen aufmerksam macht.
Ein gewisses Spiel zwischen Nockenwelle, Kipp-
hebeln und Ventilen ist nötig, damit die Ventile
den Brennraum bei allen Betriebstemperaturen
dicht abschliessen und der geringstmöglichen
mechanischen Belastung ausgesetzt sind.
Einstellung des Spiels der Ventil-Zwangs-
•
steuerung (Desmodromik) gehört unbedingt zu
den höheren Weihen des
Ducati-Schraubers.
Zur
Einstellung des Schliesser-Kipphebels gehört unbedingt Fingerspitzengefühl. Bevor Sie sich diese
Arbeit zutrauen, erfragen Sie beim
Ducati-Händler
Ihres Vertrauens die Ersatzteilpreise für Schlies-
Bild
20
«Spät»-Zündmarke
bei Leerlaufdrehzahl
Bild 21
«Früh»-Zündmarke
ab etwa 2600/min
15
Page 19
Bild 22
Ventildeckelschrauben
1
Unterdruck-Anschluss
Bild 23
Ventilspiel erfühlen
Bild 24
Öffnerkipphebel und
Kipphebelachse
1 Federklammer
2 Scheiben
ser-Kipphebel,
Nockenwelle und Ventil. Die Folgekosten eines abgerissenen Ventils, das dann
lustig im Brennraum herumklimpert, lassen wir
dabei noch aussen vor.
• Lesen Sie beide Abschnitte (Öffner- und
Schliesser-Kipphebel) sowie Kapitel 3.10 Steuerriemen, zuerst ganz durch, da sich Arbeitsgänge
teilweise überschneiden, aber der Klarheit wegen
getrennt aufgeführt sind.
Ventilspiel bei kaltem Motor (handwarm,
•
unter
35°C)
kontrollieren und einstellen!
Hinterer Zylinder
• Maschine am Motor aufbocken, damit hinteres Federbein ausgebaut werden kann (Kapitel
17) und um Hinterrad frei drehen zu können (falls
DucATi-Spezialwerkzeug
88713.0123
nicht zur Verfügung steht, mit dem Kurbelwelle gedreht werden kann). Zur Arbeitserleichterung (kein MUSS)
Batterie ausbauen (Kapitel 3.13).
• Tank abnehmen (3.2).
• Gegebenenfalls Ölkühler lösen und gegen Beschädigung sichern.
• Kontrolle und Einstellung des Ventilspiels erfolgen am hinteren Zylinder in gleicher Weise wie
am vorderen Zylinder.
• Maschine so aufbocken, dass Hinterrad frei
von Hand gedreht werden kann.
• Zündkerzen herausdrehen und Getriebe in
letzten Gang schalten.
• Beide Ventildeckel des zu bearbeitenden Zylinders abbauen (Bild 22).
• Hinterrad drehen, bis Kolben des zu bearbei-
tenden Zylinders im oberen Totpunkt
(OT)
des
Zündtaktes stehen (durch Zündkerzenbohrung
kontrollieren).
Achtung, Kolben steht nur jede zweite
•
drehung im Zündtakt-OT!
Um-
• Kolben steht im Zünd- oder Arbeits-OT, wenn
an beiden Öffner-Kipphebeln (Ein- und Auslass)
Spiel spürbar ist.
Bild 25
Einstellkäppchen
Bild 26
Käppchendicke mit
Mikrometer messen
16
entnehmen
Spieleinstellung des Öffner-Kipphebels
• Fühlerlehrenblatt zwischen Kipphebel und
Ventilschaft schieben und auf festen Schiebesitz
prüfen (Bild 23).
•
geben stehendem Zylinderkopf, der etwas wär-
Ducati-Schrauber
mit schwarzem Gürtel
mer wird, ein oder zwei Hundertstel mehr Spiel.
• Falls Ventilspiel nicht korrekt, d. h. kein fester
Schiebesitz spürbar, mit passendem Fühlerlehrenblatt Ventilspiel möglichst genau bestimmen.
• Federklammer 2 Bild 24 von Kipphebelachse
abziehen.
Page 20
Bild 27
Ventil-Zwangssteuerung
(Desmodromik;
Bild stammt noch aus seligen
Königswellenzeiten)
1 Öffner-Kipphebel
2
Öffner-Einstellkäppchen
3 Halbringe
4
Schliesser-Einstellhülse
5 Schliesser-Kippbebel
6
Hilfsfeder
7
Schliessernocke
•
tieren; in ursprünglicher Einbaulage wieder mon-
Einbaulage und Anzahl der Scheiben no-
tieren.
• Kipphebel zur Seite schieben und Einstellkäppchen entnehmen (Bild 25).
•
Käppchendicke
mit Mikrometer messen (Bild
26) und gegen entsprechend dickeres oder dünneres tauschen, um Spielmass in Toleranzbereich
einzustellen. Käppchen sind erhältlich in 0,05mmAbstufung von
•
dickes Einstellkäppchen abzuschleifen, um
2-5
mm Dicke.
Manchmal ist es sinnvoll, ein etwas zu
Tole-
ranzmass genau zu erhalten. Käppchen allerdings
nur einmal abschleifen, da sonst Härteschicht auf
Käppchen zu dünn wird! Einmal abgeschliffene
Käppchen markieren (mit Reissnadel am Umfang).
• Käppchen abschleifen: 1000er-Leinen auf
Glasplatte spannen und Käppchen in Achterbahn
ohne zu verkanten abschleifen. Nach zwei Achtern Käppchen abnehmen, um eine viertel Um-
drehung versetzen und wieder zwei Achter fahren
... bis errechnetes Mass erreicht ist. Zwischen-
durch immer wieder messen!
• Passendes Käppchen einsetzen, Kipphebel
einschieben und Federklammer auf Kipphebelwelle aufschieben. Dabei auf ursprüngliche Ein-
baulage der Scheiben achten (Scheiben sorgen
für 0 bis max. 0,05 mm Axialspiel der Kipphebel
auf Welle). Scheiben beidseitig an Federklammer
positionieren (Bild 24).
• Ventilspiel kontrollieren und gegebenenfalls
korrigieren.
Spieleinstellung des Schliesser-Kipphebels
• Spielmessung im OT des Zündtaktes wie an
Öffner-Kipphebeln beschrieben vornehmen.
Ventilspiel des
Schliesser-Kipphebels
Ein- und Auslass: 0,00 - 0,02 mm
•
und Einstellhülse (Bild 27) erfühlen. Hülse darf
Spiel zwischen gegabeltem Schliesser
praktisch kein messbares Spiel aufweisen und
muss frei drehbar sein. Dabei von Hand oder mit
dem passenden Schraubendreher gegen die
Hilfsschliesserfeder
drücken, um «Messergebnis»
nicht zu verfälschen.
• Falls Spiel mit
0,05-mm-Fühlerlehrenblatt
messbar oder Hülse sich nicht dreht, Hülse ausbauen. Dazu Öffner-Kipphebel wie oben beschrieben zur Seite schieben.
• Die Kurbelwelle weiterdrehen, bis Schliesser
ganz öffnet, d. h. Ventilschaft gegen Federdruck
der Hilfsfeder nach unten gedrückt werden kann.
• Ventilschaft anheben und mit flacher Wäscheklammer
(Eigenbau-Spezialwerkzeug)
am
Abtauchen in Brennraum hindern. Hülse nach unten drücken, damit Federhalbringe (3 Bild 27 freikommen und entnommen werden können. Hülse
abziehen.
•
Ventils ergibt sich beim Abnehmen des
Eine andere Sicherungsmöglichkeit des
Steuerrie-
mens (Kapitel 3.10): Steuerriemen im Zünd-OT
abnehmen. Kurbelwelle 1/4 Umdrehung drehen,
17
Page 21
Bild 28
Hülsen mit speziellen
Mess-Aufnahmen
messen
damit Kolben etwa zwischen oberem und unterem Totpunkt steht. So ist Nockenwelle frei drehbar. Nockenwelle so drehen, dass
Schliesser
ganz
öffnet. Dann Ventil von Hand am Schaft hochziehen und Kurbelwelle so drehen, dass Kolben kurz
vor OT steht (Stellung des gegenüberliegenden
Ventils
beachten!).
So kann Ventil nicht mehr ab-
tauchen. Hülse wie oben beschrieben abziehen.
•
Mess-Aufnahmen
Länge der Hülse mit entsprechenden
(Bild 28) messen.
• Hülse gegen entsprechend längere oder kürzere Hülse tauschen, um Spiel wieder in Toleranz
zu bringen.
• Passende Einstellhülse geölt auf Ventilschaft
aufschieben, Sicherungsfederhälften einlegen und
Hülse nach oben schnappen lassen.
•
Einstellhülse 1 Bild 27 achten.
Auf richtigen Sitz der Federhalbringe in
• Öffner-Kipphebel montieren, siehe oben.
• Sind alle Ventile eingestellt, Kurbelwelle zwei
Mal um 360° drehen und Spiel nochmals prüfen.
• Ventildeckel mit einwandfreier Dichtung wieder anbringen.
Befestigungsschrauben
der Riemen-Abdeckung
1 Wartungsdeckel der
Riemenspannung
Steuerriemen alle 5000 km auf korrekte Spannung kontrollieren, alle 20 000 km auswechseln.
• Kolben des zu bearbeitenden Zylinders durch
Drehen der Kurbelwelle in Stellung Zünd-OT bringen (siehe voriges Kapitel).
• M 600/750: Befestigungsschrauben der Riemen-Abdeckung ausdrehen (Bild 29) und Abdeckung abnehmen.
• M 900: Falls nur Spannung des Riemens kontrolliert werden soll, nur Schrauben 1 Bild 30 ausdrehen (was freilich etwas fummeliger ist als bei
der im Bild gezeigten 900 SS). Zum Wechseln
übrige Schrauben auch ausdrehen, und Abdekkung abnehmen.
•
Zündtakt ohne Luft an Spann- und Führungsrolle
Riemen
muss
bei Kolben-Stellung OT im
satt anliegen.
Riemen spannen
• Falls Riemen zu locker oder zu fest, Befestigungsschrauben der Spannereinrichtung lockern
(Bilder 31 und 32). Spannerrollen entweder von
Hand andrücken
(1,5 - 1,8
kg drücken) oder mit
Federwaage, die an Spannrolle eingehängt wird
(Bild 33 mit
•
1,8
DucATi-Spezialwerkzeug),
kg angezogen wird.
und mit
1,5
• Spannrolle gedrückt bzw. gezogen halten und
Befestigungsschrauben wieder anziehen. Abdeckungen wieder anbringen.
18
Page 22
Riemen wechseln
• Spannereinrichtung lockern und feste Führungsrolle ausbauen.
• Riemen von Hand von Treibscheiben herunternehmen. Falls Riemen wiederverwendet werden soll, Rotationsrichtung (Kreidepfeil) und Einbaulage (waagrecht oder senkrecht) am Riemenumfang vermerken. Es empfiehlt sich jedoch, nur
neue Riemen einzubauen.
• Zum Einbau des Riemens Kurbelwelle so drehen, dass Markierung auf Treibrolle auf Zwischenwelle mit Kurbelgehäusemarkierung fluchtet (Bild
34). Markierung auf Treibrolle der Nockenwelle
muss mit Markierung am Zylinderkopf-Gehäuse
• Riemen ausschliesslich von Hand auf
Treibrollen aufschieben (Beschädigungsgefahr
durch harte Werkzeuge).
• Feste Führungsrolle anbringen, und Riemen
spannen wie oben beschrieben.
Bild 31
M 600/750:
Riemenspanner lockern
Bild 32
M
900:
Riemenspanner lockern
Das Öl ist sozusagen der Lebenssaft für jedes
Triebwerk. Klar, dass da der Pegelstand
mässig kontrolliert wird; Ölpegel
muss
regel-
sich bei
senkrechter Maschine auf ebenem Untergrund
zwischen unterer und oberer Marke befinden (M
600/750)
bzw. sichtbar sein und MAX nicht überschreiten (M 900).
Alle 5000 km bedürfen Öl und Filter einer Erneuerung, mindestens aber einmal jährlich.
• Motoröl bei betriebswarmer Maschine ablassen, damit sich Metallabriebsteilchen noch in der
Schwebe befinden und sich noch nicht abgesetzt haben.
• Motorrad sicher aufbocken und geeignetes
Auffanggefäss
vermögen) unterschieben, die
(mindestens vier Liter Fassungs-
Ölablass-Schraube
(Bild 36) ausdrehen.
• Finger nicht am heissen Öl verbrühen! Öl
läuft erst im Schuss, nach einiger Zeit nur noch
tröpfchenweise. Geduldig warten, bis der letzte
Tropfen den Weg ins Auffanggefäss gefunden hat.
•
Ablass-Schrauben
sind mit einem Alu- oder
Kupferdichtring versehen, der bei mindestens je-
dem zweiten Ölwechsel erneuert werden sollte.
• Siebfilter
(Bild
36) nach Ausdrehen mit alter
Zahnbürste in Waschbenzin oder Reinigungslösung reinigen, mit Druckluft freiblasen und mit
neuer Dichtung wieder eindrehen. Ölfilter hat die
Aufgabe,
kleinste Partikelchen aus dem Motoröl
herauszufiltern. Sobald der Motor läuft, befindet
Bild 33
Mit Federwaage Riemenspannung einstellen
Bild 34
Markierungen fluchten
sich das Öl in dauerndem Kreislauf vom Ölsumpf
zum Motor und seinen Schmierstellen und tropft
dort ab in den Ölsumpf.
• Ölfilter Bild 36 deshalb bei jedem Öl-
wechsel erneuern.
19
Page 23
Bild 35
Markierungen
Bild 36
Ölservice
1 Einfüllstutzen
2
Ölpegel-Kontrollfenster
3 Ablassschraube
4
Ölsieb
5 Ölfilterpatrone
fluchten
• Auffangwanne unter Ölfilter stellen.
•
Ölfilter
Ti-Spezialwerkzeug
Mein
KI
o.a.)
mit passendem Filterschlüssel (DucA-
067503210,
evtuell
gibt's bei
Gericke oder Polo was Passendes von SUZU-
abschrauben.
• O-Ring des neuen Ölfilters einölen, und neuen Filter handfest eindrehen.
• Anzugsmoment der
35
Nm.
Motor-Ölsumpfschraube
• Nach Eindrehen der Schraube 3,5 Liter Agip
nuovo
SINT
2000 einfüllen, Motor kurze Zeit im
Leerlauf tuckern lassen und wieder abstellen.
Nach zwei Minuten Ölstand kontrollieren. Öl soll
an oberer Pegelmarke stehen, darf aber nie MAX
überschreiten!
• Altöl nicht
«weggiessen»
(!), sondern an einer Sammelstelle (in jeder grösseren Stadt zu finden) oder Tankstelle abliefern!
• Jeder Ölverkäufer ist zur Zurücknahme von
Altöl verpflichtet!
Bild 37
Antriebskette spannen
1 M 600/750: 38 mm
M
900:
20 - 30 mm
Bild 38
Antriebskette spannen
1 Achsmutter
2 Spannschraube
Bild
39
Abnutzung der Kettenräder
• Antriebskette niemals bei laufendem Motor prüfen oder einstellen.
Die Antriebskette ist eigentlich das Teil am Motorrad, dem man seinen Pflegezustand auf den
ersten Blick ansieht. Doch wird die als lästig empfundene Kettenpflege häufig sträflich vernachlässigt, obwohl sie doch wesentlichen Einfluss auf
die Fahrleistungen eines Motorrades hat.
• Kettendurchhang bei senkrechtem Motorrad
ohne Fahrer messen. Kette
muss
unten mittig
zwischen den Kettenrädern 38 mm (M 600/750)
bzw. 20 - 30 mm (M 900) Abstand von Schwinge
haben (Bild 37).
• Zum Korrigieren des Durchhangs Hinterachsmutter Bild 38 lockern. Spannschrauben je-
weils um gleiche Anzahl von Umdrehungen weiterdrehen, bis Kette korrekten Durchhang er-
reicht.
• Kettendurchhang darf keinesfalls weniger als
angegeben betragen: Gefahr durch
stossartige
Drücke für Getriebe-Abtriebslager!
•Hinterachsmutter anziehen (69 - 73 Nm).
• Sicherstellen, dass beide Einstellermarkierungen der Achsführungen auf gleiche Teilstriche der Skalen auf Schwinge ausgerichtet sind.
• Als letzte Kontrolle Motorrad mit Fahrer besetzen. Auch jetzt darf die Kette keinesfalls voll
gespannt sein.
• Falls Kette nicht mehr gespannt werden kann,
ist Kette übermässig gelängt und muss erneuert
werden. O-Ring-Ketten besitzen ab Werk vernietetes
Kettenschloss,
zum Wechseln muss deshalb Kette mit speziellem Kettentrennwerkzeug
oder Trennschleifer
(Flex)
geöffnet werden.
20
Page 24
• Als recht praktisch bei der Montage von
Antriebsketten haben sich
schlösser für O-Ringketten von
EK-Schraubketten-
Enuma
erwiesen.
• Gleichzeitig Zähne der Kettenräder auf
Abnutzung untersuchen (Bild 39).
• Falls verschlissen, beide Kettenräder zusammen mit Kette im Satz wechseln (vorderes Ket-
tenrad Kapitel 9.1 Motorausbau, hinteres Kapitel
17
Heckpartie).
• Niemals neue Kette mit alten Kettenrädern
oder umgekehrt kombinieren, da sich die Teile gegenseitig extrem schnell verschleissen.
• Kettengleitschiene auf Schwinge auf Ver-
schleiss
oder Beschädigung prüfen (Mindestdikke 3 mm). Kettengleitschiene und/oder Kette auswechseln, bevor Kette auf Schwinge schleift!
Wie die meisten Motorräder haben auch die Monster-Modelle
von
DUCATI
keinen Kickstarter mehr.
Diese Einsparung hat sich bewährt, allerdings
muss
die Batterie immer optimal in Schuss sein,
um auch bei kalter Witterung ausreichend Energie
liefern zu können.
• Sitzbank abnehmen, und Tank hochklappen
(Bild 5).
• Der Batterie-Flüssigkeitsstand muss zwischen
der oberen und unteren Pegelmarkierung liegen.
• Die Batteriespannung beträgt voll geladen
(bei
20°
C) über 13,1 Volt, halb geladen unter
12,5
Volt.
• Bei zu niedrigem Stand oder zum Nachladen
Batterie ausbauen:
• Zuerst negatives Batteriekabel (Minuspol) abklemmen, den
Entlüftungsschlauch
abziehen und
Spanngummis Bild 40 aushängen.
• Pluskabel am Stecker trennen (Bild 41) und
Batterie herausnehmen.
• Falls Batterie nachgeladen werden soll,
erst nach Ladevorgang bis MAX auffüllen! Vor La-
devorgang gegebenenfalls nur bis MIN
nachfüljen.
• Den Zellenstopfen entfernen, und destilliertes
Wasser nachfüllen.
• Batterie wechseln, wenn sich am Batterieboden grünlicher Belag bildet oder Ablagerungen
ansammeln.
• Säurestand alle 3 Monate prüfen.
• In südlichen Ländern mit höheren Umgebungstemperaturen wegen dann erhöhter Verdunstung öfter kontrollieren.
• Batterie-Elektrolyt enthält
Schwefelsäure!
Deshalb die Flüssigkeit nicht mit Kleidung in Berührung bringen.
• Falls Flüssigkeit in die Augen gerät, sofort
gründlich mit Wasser spülen und unverzüglich
Augenarzt aufsuchen!
3.13.1
Batterie laden
• Maximaler Ladestrom darf 10 Prozent der
Ladekapazität nicht überschreiten.
Beispiel
Ladestrom
Ladezeit
16
Ah-Batterie:
max.
5-10
1,6
Ampere
Stunden
• Kurzes Laden mit hohem Ladestrom ver-
kürzt Lebensdauer der Batterie.
• Ladezustand der Batterie mit Säureheber
prüfen; Säuredichte bei vollgeladener Batterie:
1,26 - 1,30
g/ml bezogen auf 20° C.
• Nach Laden Batterie leicht schütteln, damit
Gasbläschen aufsteigen.
• Nach Beruhigung der Flüssigkeit evtl. destilliertes Wasser bis zur MAX-Markierung auffüllen.
• Verschluss-Stopfen fest eindrehen.
Inbetriebnahme von neuer Batterie
• Nach Befüllen Batterie etwa eine Stunde ste-
hen lassen, Batterie leicht schütteln und Flüssig-
keit bis «MAX» auffüllen.
• Nach Befüllen der trocken vorgeladenen
Batterie mit Säure erreicht sie nur 60 Prozent der
Nennkapazität. Batterie also unbedingt laden!
• Lange Standzeiten gefüllter Batterien vermeiden. Daher Batterie erst kurz vor Bedarf mit
Säure befüllen.
• Batterie in umgekehrter Reihenfolge einbauen (Pluspol zuerst anschliessen).
• Batterie-Anschlüsse mit Polfett (säurefrei) abschmieren.
Bild 40
Batterie-Wartung
1
Masse-Anschluss
2
Entlüftungsschlauch-Anschluss
3 Spanngummis
4 Hauptsicherung
Bild 41
Pluskabei trennen:
Haltelaschen eindrücken
21
Page 25
Bild 42
Bremsflüssigkeitsbehälter/
hinten
Bild 43
M 600/750:
Kupplungshydraulik entlüften
Bild 44
M
900:
KupplungshydraulikNehmerzylinder mit
Entlüfterventil
Mag man einem Motorrad kurzzeitig einen defek-
ten Auspuff oder auch mal ein durchgebranntes
Blinkerbirnchen zubilligen - beim Thema Bremsen gibt es keine Kompromisse. Hier
muss
bei
jedem Fahrmeter hundertprozentige Leistungsfähigkeit sichergestellt sein.
Auf die Wirkung der Brembo-Bremsanlage der
Bologneser-Twins
kann sich der Motorradfahrer
verlassen. Damit das immer so ist, sollten Wartungsarbeiten an der Bremshydraulik nur bei fundierten Vorkenntnissen vorgenommen werden.
Beim geringsten Zweifel am eigenen Können ist
die Fachwerkstatt die bessere Wahl.
• Mit zunehmendem Belagverschleiss (Bremse
oder Kupplung) fliesst Hydraulikflüssigkeit nach
und der Pegel im Ausgleichsbehälter sinkt.
• Am Schauglas des Vorratbehälters für
Brems-
und Kupplungsflüssigkeit Pegelstand kontrollieren (Bilder 12, 14 und 42). Behälter
muss
dabei
waagrecht stehen.
• Falls Pegel sichtbar oder unter LOWER-Marke,
zuerst Belagstärke der Bremsklötze kontrollieren
(siehe nächstes Kapitel: Bremsbelagverschleiss
wird mit nachfliessender Bremsflüssigkeit ausge-
glichen!).
• Beide Schrauben am Deckel ausdrehen (am
Behälter der Hinterradbremse Deckel ausdrehen)
und Deckel samt Membran abnehmen.
• Beim Öffnen des Deckels muss Behälter
waagerecht stehen, damit keine Bremsflüssigkeit
überschwappt, die sich sehr aggressiv verhält
und Lack angreift.
• Pegelstand bis zur oberen Markierung auf der
Behälter-Innenseite, bzw. hinten bis zur UPPERMarkierung auffüllen. Nur Bremsflüssigkeit der
Qualität DOT 3 oder DOT 4 verwenden! Da sich
Bremsflüssigkeit hygroskopisch verhält, also Wasser anzieht, muss Behälter immer gut verschlossen sein. Keinesfalls dürfen Verunreinigungen,
Schmutz oder Wasser in Behälter gelangen.
• Wenn Flüssigkeitsstand rasch absinkt, komplettes System nach Undichtheiten absuchen.
• Einmal jährlich Hydraulikflüssigkeit erneuern
und entlüften.
• Deckel des Flüssigkeitsbehälters samt Membran entfernen (bei abgenommenem Deckel Lappen zum sofortigen Abwischen von Kleckereien
und Spritzern der Hydraulikflüssigkeit bereithal-
ten!) und passenden, durchsichtigen Schlauch
über das
lungszylinder stülpen, der in
Entlüftungsventil
am Brems- bzw. Kupp-
Auffanggefäss
endet
(Bilder 43, 44, 45 und 46).
• Bremssattel/hinten (Bild 46) vom Träger
abnehmen und so plazieren, dass sich Entlüftungsventil am höchsten Punkt des Hydrauliksystems befindet.
• Hebel bzw. Pedal betätigen bis Druckpunkt
spürbar, dann mit Gabelschlüssel Entlüftungs-
ventil Umdrehung öffnen.
• Am Ende des Pumpenwegs Pedal bzw. Hebel
angezogen bzw. gedrückt halten und Entlüftungsventil wieder schliessen (anziehen). Hebel bzw.
Pedal langsam wieder herauskommen lassen
(Bild 47).
• Schön langsam pumpen und Hebel zwischendurch immer einige Sekunden in Ruhestellung belassen, um zu gewährleisten, dass sich
System luftfrei füllt.
• Währenddessen in den Vorratsbehälter zügig
Bremsflüssigkeit
nachgiessen,
damit keine Luftbläschen ins System gelangen können. So wird
mit neuer Bremsflüssigkeit die alte weggespült.
• Tritt am
dunkle alte Bremsflüssigkeit, mehr aus,
Entlüftungsschlauch
keine Luft, bzw.
Hebel/
Pedal noch einmal langsam anziehen und gleich-
22
Page 26
zeitig
Entlüftungsventil
schliessen.
• Beim Entlüften immer bedenken, dass
sich Bläschen am höchstgelegenen Teil des Systems sammeln - bei entsprechender Lenkerstellung am
Anschluss
der Bremsleitungen an Hand-
pumpen (Kupplung und Bremse).
• Wenn die Handpumpe vom Lenker abgenommen wird, Handpumpe vorsichtig so anstellen,
dass Ausgleichbohrungen innen am Behälterboden oberster Teil des System sind.
• Kontrollieren, ob Ausgleichsbohrungen
mit Blech abgedeckt sind. Falls nicht, Hebel nur
ganz vorsichtig und langsam anziehen, da sonst
Hydraulikflüssigkeit in Fontäne herausgeschleudert wird!
• Hebel mehrmals nur leicht antippen. Mit
etwas Glück steigen dann die letzten hartnäckigen Bläschen im Ausgleichsbehälter auf («nach
oben
entlüften»).
• Handhebel von Bremse und Kupplung so einstellen, dass Leerweg des Druckbolzens zum
Pumpenkolben
1,0 - 1,5
mm beträgt.
• Dazu Schraube A (Bild 48) ein- oder ausdrehen, bis Leerweg innerhalb der Toleranz liegt.
• Auch die beste Bremse funktioniert nur mit
ordentlichen Belägen. Deshalb ist die regelmässige Kontrolle der Belagstärken so wichtig.
• Belagstärke der vorderen Scheibenbremse durch Sichtprüfung von oben in Belagschacht
schätzen (Bild 45; hinten einpeilen wie in Bild 49
gezeigt). Klötze austauschen, wenn sich Belagstärke der
nähert
Verschleissanzeige
(Mindestbelagstärke
(Mittelnut
im Belag)
1,5 mm). Auf jeden
Fall zu früh als zu spät (mit zerschrappter Bremsscheibe) wechseln!
• Beläge nur im Satz austauschen.
• Zum Austausch der Bremsbeläge vorn Federsplint Bild 45, hinten Sicherungsring (Bild 50)
ausfedern und Belagstift mit Zange herausziehen
bzw. vorn mit passendem Durchschlag von innen
nach aussen herausschlagen. Klötze mit Drahtöse o. ä. herausziehen.
• Mit Schraubendreher Bremskolben vorsichtig
in Sattel eindrücken. Dies um Platz zu machen für
neue dicke Bremsklötze. Dabei Kolben und
Scheibe nicht verkratzen!
• Neue Beläge von oben in Sattel
einschieben
und Bremsklotz mit Stift sichern. Darauf achten,
dass Stift sauber einrastet.
• Federsplint (vorn) und Sicherungsring (hinten)
an Bremsklotzstift anbringen (Bilder 45 und 50).
ren. Bremslichtschalter vorn kann nicht eingestellt
werden; hinterer Schalter soll in Aktion treten, bevor Bremswirkung der Hinterradbremse einsetzt.
• Zum Einstellen die Gegenmutter der Einstellschraube lockern (Bild 52), und Ansprechhöhe
des Schalters durch Drehen des Einstellers vornehmen (nicht Schaltergehäuse drehen).
Bild 48
Schnüffelspiel (Leerweg)
mit Schraube A einstellen
Bild 49
Belagstärke sichtprüfen
Bild 50
Sicherungsring herausziehen
Wesentlicher Sicherheitsfaktor bei Nachtfahrten
ist ein korrekt eingestellter Scheinwerfer.
• Einstellung bei korrektem Reifenluftdruck und
Federbeineinstellung auf Solobetrieb vornehmen.
• Motorrad auf Rädern stehend und mit Fahrer
belastet im Abstand von 5 m (ab Vorderradmitte)
vor heller Wand auf ebenem Boden aufstellen.
• Abstand vom Boden bis zur Scheinwerfermitte messen und auf Wand mit Kreuz (Kreide o.ä.)
markieren. 5 Zentimeter unter diesem Kreuz zweites Kreuz einzeichnen (Bild 53).
• Abblendlicht einschalten.
• Hell/Dunkel-Grenze soll in der Mitte des
unteren Kreuzes beginnen, bis zur Höhe des
oberen Kreuzes nach rechts ansteigen und dann
wieder abfallen.
• Höheneinstellung des Scheinwerfers erfolgt
nach Lockern der seitlichen Befestigungsschrauben des Lampentopfs.
• Seiteneinstellung an der Einstellschraube im
Lampenring vornehmen.
• Zum Wechseln der Scheinwerferbirne drei
Kreuzschlitzschrauben am Scheinwerfer-Ring
ausdrehen und Ring abnehmen.
• Steckkontakt und Gummitülle abziehen, Fassung mit Drehung aus Bajonettverschluss herausnehmen und
Birnchen
entfernen. Wiederein-
bau in umgekehrter Reihenfolge.
24
Bremspedal-Einstellung
• In Notsituationen ist es äusserst wichtig,
dass die Bremswirkung sofort ohne Verzögerung
eintritt. Deshalb Position des Bremspedals der
Fuss-Stellung
des Fahrers anpassen.
• Zum Korrigieren die Gegenmutter mit dem
Gabelschlüssel lösen, Sicherungsklammer der
Gewindespindel ausfedern (Bild 51) und Verbindungsbolzen aus Gelenk nehmen. Gewindespindel ein- oder ausdrehen, bis gewünschte Pedaleinstellung erreicht ist.
• Gegenmutter wieder anziehen.
Bremslicht-Einstellung
• Nach Einstellen der Bremspedalhöhe, Anspre-
chen des hinteren Bremslichtschalters kontrollie-
Der Seitenständer ist mit einem Zündstromunterbrecher ausgerüstet.
• Feder auf Beschädigung und Ermüdung
untersuchen. Seitenständer auf
Leichtgängigkeit
prüfen. Gegebenenfalls abschmieren.
• Zündstrom
muss
unterbrochen werden,
wenn bei laufendem Motor, eingelegtem Gang
und gezogener Kupplung der Seitenständer ausgeklappt wird.
• Druckbolzen und Gummimanschette des
Zündunterbrechers mit Sprayöl (Castrol 4in1 o.ä.)
behandeln.
Page 28
Wenn das Motorrad in langgezogenen Kurven
plötzlich nicht mehr den gewohnt sauberen Strich
ziehen will, und wenn es beim kurzen Antippen
der Vorderradbremse verdächtig im Lenker knackt,
dann hat das Lenkkopflager zuviel Spiel.
• Zum Prüfen des Lagers Maschine so aufbok-
ken, dass Vorderrad freikommt und
Gabel
frei
schwenkbar ist.
• Den Lenker von Anschlag zu Anschlag
schwenken. Wenn sich Lenker ungleich bewegt,
schleift oder Vertikalspiel aufweist, Lager nachstellen. Dabei darauf achten, dass Seilzüge oder
Kabelstränge Lenkereinschlag nicht behindern.
• Falls Lenker Mittelstellung («Rastung»)
aufweist, ist Lager defekt und
werden wie ab Seite
12
muss
beschrieben.
gewechselt
• Klemmschrauben Bild 54 der oberen Ga-
belbrücke links und rechts lockern. Lenkschaft-
schraube um eine Umdrehung lösen.
• Nutmutter mit Hakenschlüssel oder langem Durchschlag nachsetzen oder lockern, bis
kein Spiel im Lager spürbar ist und Lenker leicht
von Anschlag zu Anschlag zu schwenken ist.
• Die Lenkschaftschraube und dann Klemm-
schrauben anziehen. Anzugsmomente siehe
Seite 18.
• Einstellung nochmal kontrollieren.
Bild 51
Fussbremspumpe
1 Federklammer
2 Befestigungsschrauben
3 Druckschlauch zum Sattel
4
Zulaufschlauch
Ausgleichsbehälter
Bild 52
Bremslicht einstellen
1 Einstellschraube
2 Gegenmutter
vom
3.19.1 Vorderrad
• Wirkung der Telegabel durch mehrmali-
ges Einfedern prüfen, wobei sich zeigt, ob Tauch-
rohre etwa durch verspannten Einbau an freier
Beweglichkeit gehindert sind.
• Die Wellendichtringe der Telegabel dürfen keine Undichtheiten zeigen. Sonst defekte
Teile erneuern wie ab Seite 73 beschrieben.
• Tauchrohre müssen
feinstpolierte
Oberfläche aufweisen. Riefen und Aufwerfungen können bis zu einem gewissen Grad mit feinem
Öl-
stein oder Schmirgelleinen vorsichtig ausgebügelt werden.
Die Vorderradfederung der M 900 bietet ab
Modelljahr 1996 die Möglichkeit, die Zugstufendämpfung (Ausfedern) an unterschiedliche Beladung,
Strassenverhältnisse
oder Fahrervorlieben
anzupassen.
• Beide Gabelholme immer auf gleiche Wer-
te einstellen!
• Dämpfungseinstellung: Einsteller (Bild 55) bis
zum lockeren Aufsitzen eindrehen (stärkste
Dämpfung). Dabei ist etwa jede Umdrehung
Klickgeräusch («Klick») hörbar.
Die Hinterhand der Monster wird über eine Federwippe auf ein zentrales Federbein abgefedert,
dessen Zugstufendämpfung (Bild 56) und Federvorspannung (Bild 57) einstellbar ist.
• Maschine am Heck mehrmals kräftig einfedern und die Federbewegung in Hinsicht auf
Dämpferwirkung beobachten (Einfedern geht
schneller als Ausfedern). Falls Heck unkontrolliert
nachfedert, ist Dämpfer verschlissen.
Das Federbein bietet die Möglichkeit, die Feder-
vorspannung der Fahrzeugbelastung anzupas-
sen (je höher die Zuladung, desto grösser die Fe-
dervorspannung).
• Dämpfung der Federvorspannung anpas-
sen (je stärker Feder vorgespannt ist, desto mehr
Dämpfung zugeben).
Im Lauf der Zeit kann es vorkommen, dass sich
Muttern oder Schrauben am Motorrad durch
Vibrationen lösen.
• Deshalb nach jeweils 12000 Kilometern
im Rahmen einer Inspektion alle Fahrgestellmuttern und -schrauben auf vorgeschriebene
Anzugsmomente kontrollieren.
Bild 57
Federbein:
Vorspannung einstellen
1 Gegenmutter
2
Einstellmutter
Bild 58
Befestigungsschrauben
der Soziussitzabdeckung
3.21 Räder und Reifen
• Reifen dürfen keine Risse oder sonstige
Beschädigungen aufweisen.
• Reifenluftdruck bei kalten Reifen mes-
sen (Druckwerte siehe Technische Daten ab Sei-
te 80.
• Die Profiltiefe
1,6 mm, hinten mindestens 2,0 mm betragen.
• Räder auf Schlag prüfen (Kapitel
• Sitzabdeckung nach Ausdrehen der Schrauben (Bild 58; zum Beispiel mit Münze als Werkzeug) nach hinten abnehmen.
• Sitzbank mit Zündschlüssel entriegeln und
abnehmen.
muss
vorne mindestens
17).
26
Page 30
• Zum Auswechseln der Sicherungen Sitzabdeckung und Sitzbank abnehmen (3.22) und
Deckel des Sicherungskastens (Bild 59) öffnen.
Sicherung aus Klemme herausziehen und Reserve-Sicherung mit identischem Ampere-Wert eindrücken.
• Auf keinen Fall Sicherung mit höherer
Kapazität (Ampere-Wert) einsetzen. Dies kann zu
ernsthaften (teuren!) Beschädigungen der elektri-
schen Anlage führen.
• Falls Sicherung wiederholt durchbrennt,
Fehler in elektrischer Anlage suchen und beheben.
• Die Hauptsicherung (30 A) befindet sich neben der Batterie (Bild 40).
Bild
59
Sicherungskasten
und
E-Bauteile
1 Hauptstromsicherung 30 A
2 Zündung 7,5 A
3 Scheinwerfer 15 A
4 Rücklicht, Blinker
und Standlicht 7,5 A
5 Bremslicht
6 Hauptstromrelais
7 Blinkrelais
7,5
A
27
Page 31
Wie in Kapitel 3 gesehen, lassen sich alle routinemässigen Wartungsarbeiten bei eingebautem
Motor erledigen. Lediglich Arbeiten an Kurbelwelle, Pleuel und Getriebe machen einen Motorausbau erforderlich (bei Zylinderkopf- oder Kol-
benwartung rentiert sich jedoch der zusätzliche
Aufwand, den Motor aus dem Rahmen auszubauen Genick
Falls keine Motorhaltevorrichtung vorhanden ist
und ein Totalausbau ansteht, empfiehlt es sich,
vor Motorausbau die Baugruppen Starter, Generator und Kupplung zu demontieren. Das senkt
das Gewicht des Rumpfmotors und macht einen
Helfer beim Herausheben des Motors zwar nicht
überflüssig, aber er ist nicht mehr unabdingbar.
Bei der Auflistung der Arbeitsgänge wird von einem Totalausbau ausgegangen. Deshalb bei Kupplungstrouble getrost Arbeitsgang «Vergaserausbau» auslassen.
Die ganze Arbeit des Zerlegens nützt wenig,
wenn die Teile nur nach augenscheinlicher Begutachtung wieder zusammengebaut werden.
Leider aber stösst der Privatmann beim Vermessen schnell an seine Grenzen, denn mit dem
Mess-Schieber allein ist es nicht getan.
Nicht viele haben ihre private Werkstatt mit
Messuhr, Messdornen oder Mikrometern in ver-
solang'
sitzen...).
keine Werkstatt-Richtzeiten im
schiedenen Weiten ausgerüstet, und es muss jeder für sich entscheiden, ob sich die Anschaffung
dieser teuren Geräte lohnt.
Mit richtigem Messen allein ist es auch nicht getan, wenn der Verschleiss noch in der Toleranz
liegt, aber andere, nicht messbare
scheinungen oder Beschädigungen vorliegen.
Deshalb vertraut der Unerfahrene diese wichtige
Arbeit der Werkstatt an.
Nun liegt der Single also mit seinen Einzelteilen in
Kisten, Kästen und Schubladen verpackt in der
Werkstatt und wartet auf die Wiedererstehung.
Liegt das passende Werkzeug bereit? Sind die
benötigten Ersatz- und Verschleissteile vollzählig
besorgt? Sind alle Teile korrekt vermessen und
auf Verschleiss geprüft worden? Solange das Motorrad noch zerlegt herumliegt, sollte man sich
nochmal ins Gewissen reden, denn jetzt lassen
sich die Teile am einfachsten auswechseln. Also
alles noch kritischer als sonst begutachten!
Wenn zum Beispiel ein Getriebezahnrad leichte
Pitting-Bildung
de es bestimmt nochmal
los seine Arbeit verrichten. Aber dann zerbröselt
es garantiert während der Urlaubsfahrt in Spanien. Ein neues Zahnrad kostet nicht die Welt, teuer wird erst der Einbau.
Wenn wirklich alles bereit liegt, kann die Schrauberei beginnen, damit Stunden später ein neuwertiges Motorrad aus der Werkstatt rollt.
an den Zahnflanken aufweist, wür-
10000
Verschleisser-
Kilometer schad-
28
Page 32
• Sitzbank, Tank-, Verkleidungs- und Luftfilterausbau siehe Wartungskapitel.
•
Motor-Entlüftungsschlauch
von Luftfilterge-
häuse abziehen.
• Kabel freilegen und Zündboxen mit Zündspulen nach Ausdrehen der Befestigungsschrauben entfernen (Bild 42 Seite 22).
• Sprit aus Schwimmerkammern ablassen:
Kraftstoff in
Ablass-Schraube
Auffanggefäss
(Bild
11
nach Aufdrehen der
Seite
12)
ablassen.
• Die Schlauchschellen der Gummistutzen zum
Luftfiltergehäuse hin lockern (Bild 66).
• Befestigungsschrauben des Luftfiltergehäu-
ses (Bild 11) ausdrehen.
• Schlauchschellen (Bild 11) lockern und Ver-
gaser samt Be- und
Entlüftungsschläuchen
so-
wie Seilzügen von Stutzen abziehen.
• Gasseilzüge nach Einstellung auf grösstmög-
liches
Spiel der Seilzüge aushängen. Chokeseilzug nach Lockern des Klemmwiderlagers aushängen.
• Gemischregulierschraube Bild 60 ist vom
Werk voreingestellt, deshalb nicht verstellen:
Schraube vorsichtig im Uhrzeigersinn eindrehen
bis sie leicht aufsitzt und Anzahl der Umdrehungen notieren; dann Schraube ausdrehen.
• Schraube nicht gegen Sitz anziehen, da
dieser sonst beschädigt wird.
• Vier Kreuzschlitzschrauben ausdrehen (Bild
60) und Deckel abnehmen.
• Schwimmergestell samt Ventilkegel abnehmen (Bild 61).
• Düsen ausschrauben bzw. von Hand entnehmen. Auf Verbleib der 0-Ringe achten.
• Düsenstockschraube ausdrehen, und Düsenstock abnehmen. Auf Verbleib der Gummidichtung achten.
• Den Deckel der Schubbetrieb-Anreicherungsmembran (Bild 62) nach Ausdrehen von zwei
Kreuzschlitzschrauben abnehmen. Auf Verbleib
der Feder achten.
• Unterdruckkammerdeckel nach Ausdrehen
von zwei Kreuzschlitzschrauben abnehmen. Auf
Verbleib des O-Rings (Bild 63) achten.
• Feder und Membran samt Kolben entnehmen.
• Düsennadel aus Kolben herausschütteln.
• Nadeldüse Bild 67 von Hand nach oben
ausdrücken.
• Schieberkolben darf keine Riefen, Kratzer
oder sonstige Beschädigungen aufweisen und
muss im Vergasergehäuse ungehindert auf- und
abgleiten können. Falls schwergängig: erneuern.
• Düsennadel darf keine Verbiegung oder
sonstige Beschädigungen aufweisen.
• Nadeldüse darf keine Anlaufstellen der
Düsennadel aufweisen, andernfalls Nadel und
Düse wechseln.
• Membran von Schieberkolben und Anreicherungssystem darf keine porösen Stellen
oder Risse haben (gegen starke Lichtquelle halten). Falls defekt: austauschen.
• Schwimmer auf Verformungen oder Kraft-
stoff im Inneren untersuchen.
• Gemischregulierschraube auf Beschädi-
gungen untersuchen.
• Alle Düsen und Kanäle mit Druckluft durch-
blasen, keinesfalls mit Nadel oder Draht reinigen!
• Schwimmerventilkegel darf keine Riefen
oder Kerben haben.
• Drosselklappenwelle bei ausgehängter
Rückholfeder auf spielfreie Lagerung im Verga-
sergehäuse kontrollieren.
• Chokebetätigung auf einwandfreie Funk-
tion prüfen. Er muss leicht zu betätigen sein.
• Drosselklappenbetätigung durch Drehen
der Nippelaufnahme auf Schwergängigkeit prüfen.
• Vor Einbau der Düsen sämtliche Durchlässe
und Bohrungen mit Druckluft freiblasen.
• Nadeldüse von oben in Gehäuse eindrücken.
• Düsenstock mit Gummidichtung (leicht geölt)
aufsetzen und mit Schraube Bild 61 befesti-
gen.
• Düsen gegebenenfalls mit leicht geölten ORingen eindrücken und eindrehen (Bild 66).
• Schwimmergestell mit Ventilkegel eindrükken (O-Ring geölt).
• Gemischregulierschraube leicht bis zum Auf-
sitzen eindrehen und dann um die beim Ausbau
notierte Anzahl von Umdrehungen herausdrehen.
Schraube nicht gegen Sitz anziehen!
• Dichtgummi des
kels
ölen, und Deckel befestigen.
Schwimmerkammer-Dek-
• Düsennadel mit Scheibe und Feder (Klammer bei M 600/750: dritte Kerbe; M 900: vierte
Kerbe) in Unterdruckkolben einsetzen (Bild 67).
• Es folgt Pfropfen/Federsitz Bild 67. Feder
und Kolben in Gehäuse einsetzen.
• Kolben in Stellung geöffnet halten, Membran umstülpen und Rand der Membran auf Gehäusenut ausrichten.
• O-Ring (Bild 63) leicht geölt einsetzen und
Deckel mit eingefädelter Feder aufsetzen. Deckel
erst loslassen, wenn beide Befestigungsschrauben eingedreht sind.
Bild 64
Vergasergehäuse trennen
1 Verbindungsstangen
2
Chokestange-Führungen
30
Page 34
• Kolben auf freie Beweglichkeit kontrollieren
(«saugende» Auf- und Abbewegung).
• Membran und Feder des Luftabsperrventils
anbringen. Beim Aufsetzen des Deckels Mem-
bran nicht einklemmen und darauf achten, dass
Membrannase in Gehäusenut sitzt.
• Chokeseilzug einhängen, Seilzug anklemmen
und Gasseilzüge einhängen.
• Vergasereinbau in umgekehrter Reihenfolge
des Ausbaus.
• Gummiflansche leicht mit Spray-Öl ein-
nebeln - Vergaser flutschen leichter auf Stutzen.
• Die Kraftstoff-, Be- und
Entlüftungsschläuche
wieder verlegen.
• Seilzugspiel, Abgleich und Leerlaufdrehzahl
kontrollieren wie in Kapitel 3.4 ab Seite 12 beschrieben.
Generator (früher Lichtmaschine), Zündimpulsgeberspulen oder Zündspulen müssen zum Prüfen der Leistung, des Zündzeitpunkts oder Messen des Spulenwiderstands nicht ausgebaut
werden.
• M 900: Nehmerzylinder der Kupplung abnehmen (Bild 44).
• Schalthebel von der Schaltwelle abnehmen
(Klemmschraube ganz ausdrehen; Bild 68).
• Motorritzel-Abdeckung abnehmen (Bild 69).
• Generator- und
Pickup-Kabel
am Stecker
trennen und freilegen.
• Deckelschrauben (Bild 70) lösen. Generator-
deckel mit gefühlvollen Gummihammerschlägen
lösen und abnehmen. Vornehmer ist «offizielle»
Ausbau-Methode: Schrauben A Bild 70 ausdrehen, kleinen Deckel abnehmen und
Ducati-Ab-
drücker 88713.0144 eindrehen. Und so Deckel
abdrücken (Bild 71). Auf Verbleib der zwei Passhülsen achten.
• Generatorspulen können nach Ausdrehen
der Befestigungsschrauben B Bild 72 aus Deckel
entnommen werden.
Bild 68
Klemmschraube
ganz ausdrehen
Bild
69
Ritzelabdeckungsschrauben
Bild 70
Gehäusedeckelschrauben
A Schrauben
Bild 71
Deckel abdrücken
Bild 72
Statorschrauben B
Bild 73
Stifte mit Spezialwerkzeug
aus Stecker entfernen
33
Page 37
Bild 74
Pickups
ausbauen
Bild 75
Sicherungsblech der
Rotormutter flachklopfen
Bild 76
Rotor mit
Ducati-Werkzeug
88713.0710
Mutter ausdrehen
gegenhalten und
• Um Kabel der Zündgeberspulen durch Gehäuse führen zu können, mit Ducati-Werkzeug
88713.0114
•
oder mit kleinem Schraubendreher Widerhaken
Stifte aus Stecker entfernen (Bild 73)
der Kontaktstifte eindrücken und samt Kabel aus
Stecker herausziehen.
• Befestigungsschrauben ausdrehen (Bild 74)
und
Pick-up-Platte
abnehmen.
• Sicherungsblech der Rotormutter flachbiegen (Bild 75).
• Rotor mit Ducati-Werkzeug
88713.0710
ge-
genhalten und Mutter ausdrehen (Bild 76).
• Scheibe, Rotor und Wellenkeil von Kurbelstumpf abnehmen. Schwungrad mit Freilauf und
zwei Rollenkäfige abnehmen (Bild 77). Es folgen
Distanzbüchse und Scheibe.
5.2.1 Ladesystem
• Vor Prüfung sicherstellen, dass Batterie
voll geladen ist und Batteriespannung mindestens
12,8
Volt beträgt.
• Plusleitung der Batterie annehmen. Ampere-
meter zwischen Pluspol der Batterie und Kabel
anschliessen.
• Motor starten, und die Drehzahl langsam auf
etwa 50007min erhöhen.
• Die höchste Stromstärke
muss
bei fast
leerer Batterie 10 A betragen, bei voll geladener
Batterie 1 A (Minimum).
• Je nach Ladezustand der Batterie be-
wegen sich
Messwerte-zwischen
1 und
10
A.
• Bei folgender Prüfung Amperemeter mit mittiger Null-Lage verwenden.
• Den Amperemeter bei stehendem Motor wie
oben beschrieben anschliessen.
• Motor starten. Bei gelöschter Beleuch-
tung muss Amperemeter bei etwa
1000/min
Null
anzeigen; bei angeschaltetem Standlicht bei etwa
1200/min;
bei etwa
bei eingeschaltetem Abblendlicht
2200/min.
• Falls Messwerte nicht erreicht werden und
Statorspulen in Ordnung sind, Lampen überprüfen; gegebenenfalls Regler (Bild 79) ersetzen.
• Statorspulen des Generators sind in
Ordnung, wenn zwischen Kabeln jeweils Durchgang und kein Masseschluss besteht.
Bild 77
Rotor abnehmen
34
5.2.2 Zündsystem
• Widerstandsmessungen der Zündspulen
sind grundsätzlich nur mit Vorsicht zu geniessen:
schadhafte Zündspulen, welche die vorgeschrie-
benen Werte aufweisen, können im Betrieb
(->Er-
Page 38
wärmung) ihren Funken überallhin abgeben, nur
nicht an die Kerzen!
• Einbaulage der Zündspulen siehe Bild 42.
• Genaue Einhaltung der Widerstandswerte ist
nicht erforderlich. Wenn die Wicklungen in gutem
Zustand sind, werden Sollwerte jedoch annähernd
erreicht.
• Den Zündspulen-Widerstand der Primärwicklung zwischen den Anschluss-Kabeln messen. Sollwert: 0,34
±10%.
• Widerstand der Sekundärwicklung mes-
sen. Sollwert: 3,7 ± 20%.
• Zur Widerstandsmessung der Zündgeberspulen Stecker abziehen und Widerstand zwischen weissem und rotem Kabel (liegender Zylinder) und schwarzem und gelbem Kabel (stehender Zylinder) messen. Sollwert: 220
Hat sich nach oben stehenden Prüfungen und
Messungen immer noch kein Zündfunke eingestellt, steht eine Erneuerung der Zündbox an.
Wer sicher gehen will, dass auch wirklich nur
Schrott weggeworfen wird,
einer
Ducati-Werkstatt,
muss
die Zündbox in
die über entsprechendes
Messgerät verfügt, durchmessen lassen.
• Starterfreilauf darf nur in eine Richtung
durchdrehen, in die andere sperren. Ansonsten
auswechseln.
• Starter bei ausgebautem Generator ausbauen (siehe voriges Kapitel).
• Bei ausgeschalteter Zündung zuerst Masse-Kabel der Batterie abklemmen, bevor Arbeiten am Starter vorgenommen werden.
• Plus-Kabel von Starter trennen (Bild 86).
• Seegerring des Starterzwischenrads mit ent-
sprechender Zange ausfedern (Bild 87) und samt
Scheiben vorn und hinten von Zapfen abnehmen.
• Drei Befestigungsschrauben herausdrehen
und Starter abnehmen (Bild 88).
• Starter nicht weiter zerlegen; falls defekt,
komplett ersetzen.
Zur Prüfung des Starterrelais (Bild 89) müssen,
wie zu allen anderen aussagefähigen Messungen des Elektrik-Systems auch, die Stecker auf
Wackelkontakte oder korrodierte Kontaktstifte
untersucht werden.
Falls Relais defekt:
• Pluskabel des Starters mit Überbrückungs-
kabel
(mit entsprechendem Querschnitt - hohe
Stromstärke!) direkt an Batterie-Pluspol legen:
Starter muss arbeiten.
Bild 86
Starterkabel abnehmen
Bild 87
Befestigungsschrauben
herausdrehen
• Starter mit geöltem O-Ring in Motorgehäuse
einschieben.
• Starterzwischenrad mit Scheiben auf Zapfen
aufschieben (Bild 90) und Seegerring einfedern.
• Rotor und Gehäusedeckel montieren (Kapitel
5.3).
Bild 88
Seegerring ausfedern
Bild
89
Einbaulage Starterrelais
Bild 90
Zwischenrad mit
Scheiben (geölt)
aufschieben
37
Page 41
• Schaltmechanismus bei ausgebautem Generator-Rotor (Kapitel 5) ausbauen.
• Wartung der übrigen Bauteile (Schaltwalze
und -gabeln) wird im Rahmen des Getriebe-Kapi-
tels behandelt.
• Den Schaltmechanismus nach Ausdrehen der
Befestigungsschraube abnehmen (Bild 91).
• Schaltmechanismus anheben und von Hand
entnehmen (Bild 92).
• Schaltmechanismus und Mitnehmerstif-
te der Schaltwalze, Walzennabe auf Anlaufstellen
und Beschädigung untersuchen
Harteschicht
u.a.).
(Ausbrüch
in
• Schenkelfeder des Mechanismus darf keine
Ermüdung oder Beschädigung aufweisen.
• Schaltmechanismus einsetzen (Bild 93).
• Genau prüfen, dass Schenkelfeder beidseitig an Gehäusezapfen anliegt und Abstand der
Schaltklinken von Schaltwalzenstiften gleich ist
(Bild 94). Dazu:
• Befestigungsschrauben Bild 93 lockern,
und Schaltmechanismus ausrichten.
• Zur Einstellung der Anlage der Schenkelfeder:
• Gegenmutter Bild 93 der Einstellexzenter
lockern und Einsteller (Maden-Schlitzschraube)
so drehen, dass Schenkelfeder beidseitig an
Gehäusezapfen anliegt.
• Die Befestigungsschrauben fest eindrehen
(Schraubensicherung beigeben).
Schaltmechanismus
einbauen
1 Befestigungsschrauben
2 Einstellexzenter mit
Gegenmutter
Bild 94
Klinken müssen
gleichen Abstand von
Mitnehmerstiften aufweisen
38
Page 42
• Ausbau und Zerlegen der Kupplungshydraulik wie im Bremsen-Kapitel
15
ab Seite 66 beschrieben vornehmen (entsprechend Handpumpe und Bremssattel).
• Der Wechsel der Kupplungsscheiben kann
bei eingebautem Motor ohne Spezialwerkzeug
durchgeführt werden.
• Falls ein Totalausbau ansteht und kein
Kupplungskorb-Halter zur Verfügung steht, kann
bei eingebautem Motor mittels gebremstem Hin-
terrad die Hauptwelle blockiert werden.
• M 600/750:
Auffanggefäss
für austretende
Hydraulikflüssigkeit bereithalten und Hydraulik-
anschluss
• M 900: Bei entsprechendem
ausdrehen (Bild 95).
Defekt/
War-
tungsarbeiten (Kupplungsdruckstange) genauso
Nehmerzylinder (Bild 44) abbauen.
• Flüssigkeit geduldig austropfen lassen.
• Stecker des Öldruckschalters abziehen
Bild 95 und Bild 96).
• Deckelschrauben (Bilder 95 und 97) ausdrehen, und Deckel abnehmen. Auf Verbleib der bei-
den Passhülsen achten.
• Befestigungsschrauben der Kupplungsfe-
dern schrittweise über Kreuz ausdrehen (Bilder
98 und 99). Federn abnehmen.
• M 900: Druckpilz, Belag- und Stahlscheiben
entnehmen.
• M 600/750: Mit einem kleinem Schraubendreher die Sicherungsfederring aushebeln (Bild
100)
und Kupplungsscheiben entnehmen. Dabei Fe-
derring nur soweit eindrücken, wie unbedingt zur
Ausbau erforderlich ist und dieser nicht dauerhaft
verformt wird.
• Sicherungsblech der Kupplungsmutter flachbiegen.
• Mit Universal-Kupplungshalter oder DUCATI-
Werkzeug 88713.0146 Innenkorb gegenhalten,
Bild 95
M
600:
Kupplungsdeckelschrauben
1
Hydraulikanschluss
2 Öldruckgeber
Bild 96
M 750/900:
Öldruckschalter
Bild 97
M 750/900:
Kupplungsdeckelschrauben
Bild 98
M 600/750:
Federschrauben
Bild 99
M
900:
Federschrauben
39
Page 43
Bild
100
M 600/750:
Sicherungsring abnehmen
Bild 101
Zwar keine Duc, aber so
funktioniert's:
Kupplungsmutter ausdrehen
1 Kupplungsmutter
2 Kupplungshalter
und Mutter ausdrehen (Bild 101).
• Falls kein Kupplungshalter zur Verfügung
steht, Hauptwelle bei eingelegtem Gang über Hinterrad-Bremse blockieren.
• M 900: Buchse mit O-Ring und Scheibe von
Hauptwelle abnehmen.
• Innenkorb entnehmen (Bild
102).
• M 900: Gummidämpfer und Dämpfernabe
entnehmen (Bild 103).
• Kupplungskorb gegenhalten (siehe oben),
acht Befestigungsschrauben ausdrehen (Bild
103)
und Kupplungskorb abnehmen.
• Deckelschrauben (Bilder 95 und
105)
ausdrehen und Deckel samt Dichtring und Dichtung abnehmen.
• Distanzstück kräftig nach aussen von Hauptwelle herunterziehen (um Widerstand des Dichtrings zu überwinden; Bild
106).
• Falls Totaldemontage ansteht und Kurbelwellen-Primärritzel ausgebaut werden muss, Sicherungsblech der Ritzelmutter flachbiegen.
• Sauberen, verdrillten Putzlappen zwi-
schen Zähne von Hauptwellenzahnrad und Kur-
belwellenritzel verklemmen, und so Kurbelwelle
zum Lösen der Primärritzelmutter blockieren.
• Hauptwellenzahnrad samt Lager und Dichtungen abnehmen. Es folgt Distanzstück.
• Drei Befestigungsschrauben der Ölpumpe
ausdrehen (Bild
107),
und Pumpe abnehmen.
Bild 102
M 600/750:
Kupplungsnabe entnehmen
Bild
103
M
900:
Kupplungsdämpfernabe
entnehmen
Bild 104
M
900:
Korbschrauben ausdrehen.
Mit Werkzeug
gegenhalten
Bild 105
M 750/900:
Deckelschrauben ausdrehen
88713.0146
40
Page 44
• Sechs Deckelschrauben ausdrehen, und
Pumpendeckel abnehmen.
• Gegebenenfalls Nutmutter des Antriebsrads
ausdrehen und abnehmen (zum Vermessen nicht
nötig).
• Sicherungsblech des Primärritzels flachbiegen. Ritzel mit
DucATi-Werkzeug
88713.0137
ge-
genhalten und Mutter ausdrehen (oder wie oben
unter«
»
beschrieben ausdrehen).
• Primärritzel mit Zweiarmabzieher vom
Kurbelstumpf abziehen (Bild 108). Dabei zwischen Abdrückschraube und Kurbelstumpf ein
dickes Alublech zwischenlegen, um Kurbelstumpf nicht zu beschädigen! Auf Verbleib des
Wellenkeils achten.
Kupplung
• Dicke der Kupplungsreibscheiben mit
Mess-Schieber
messen (Bild
109).
M 600/750
• Falls Dicke der ersten Reibscheibe neu
2,75 mm beträgt, liegt Verschleissgrenze bei 2,55
mm; übrige Reibscheiben weisen dann neu Dikke von 2,6 mm auf, Verschleissgrenze bei 2,2 mm.
Bild
106
Distanzstück von Hand
abziehen
Bild
107
Ölpumpenschrauben
ausdrehen
Bild 108
Primärritzel vom Kurbelstumpf abziehen
Bild 109
Reibscheibendicke messen
Bild
110
Scheiben auf Verzug prüfen
Bild 111
Freie Länge der Federn
messen
41
Page 45
Bild 112
Nehmerzylinder und Kolben
(hier M 900) bei Undichtheit
als Einheit ersetzen
Bild 113
M
900-Trockenkupplung:
1
Wellendichtring
im Gehäusedeckel
2 Wellendichtring
im Primärzahnrad
M 900
• Erste Reibscheibe (Modelljahr
'93
nur einer Reibfläche) ist neu 3.5 mm dick, Ver-
schleissgrenze
sind neu 2,5 mm dick,
3,25 mm. Übrige Reibscheiben
Verschleissgrenze
2,15
mm.
• Reibscheiben bei Anzeichen von Riefen
oder Verfärbung auswechseln.
• Reib- und Stahlscheiben auf Richtplatte
mit Fühlerlehre auf Verzug prüfen (Bild
110).
Ver-
schleissgrenze: 0,20 mm.
• Ungespannte Länge der Kupplungsfeder
messen (Bild
111).
Verschleissgrenze 36,5 mm.
• Schlitze im Kupplungskorb dürfen keine
von den Reibscheiben verursachten Riefen, Ker-
ben oder Scharten aufweisen, gegebenenfalls
mit Feile vorsichtig begradigen.
• Ausrücklager auf gleichmässige Drehbe-
wegung prüfen.
• M 900: Druckstange darf maximal 0,2
mm Schlag aufweisen.
• Druckpilz auf Abnutzung, Ausbrüche in
der Härteschicht oder Risse untersuchen. Falls
defekt, austauschen.
• Bei Undichtheit des Nehmerzylinders
(Bild
112)
diesen als Einheit auswechseln (undich-
te Nehmerzylinder sind ein
DucATi-Charakteristi-
kum wie etwa die Ventil-Zwangssteuerung).
• Wellendichtringe und O-Ringe grundsätz-
lich durch Neuteile ersetzen (Bilder
113
und
114).
mit
Bild
114
M 900-Trockenkupplung:
1 Vitron-0-Ring
(Hochtemperatur-beständig;
Farbe: grün)
2 Wellendichtring
der Druckstange
3 Wellendichtring im Korb
Bild 115
Spiel der Zahnräder
zwischen Zahnflanken
sowie zwischen Zahnspitzen
und Gehäuse messen
Primärtrieb
• Zähne der Zahnräder auf Ausbrüche
oder Beschädigung untersuchen. Gegebenenfalls austauschen.
• Der Wellenkeil
muss
in einwandfreiem
Zustand sein und darf keine Quetschspuren oder
sonstige Beschädigungen aufweisen.
Ölpumpe
• Spiel der Zahnräder zwischen den
Zahnflanken mit Fühlerlehre messen (Bild
Maximal tolerierter Wert
0,10
mm.
115).
Bild 116
Seitenspiel der
Zahnräder messen
42
Page 46
• Spiel zwischen Pumpengehäuse und
Zahnradspitzen darf maximal 0,10 mm betragen
(Bild
115).
• Haarlineal auf Pumpengehäuse auflegen, und Seitenspiel der Zahnräder mit Fühlerlehre messen (Bild
0,07
mm.
116).
Maximal tolerierter Wert
• Pumpendeckel und Gehäuse dürfen keine Riefen, Grate oder sonstige Beschädigungen
aufweisen.
• Wellenkeil in Nut des Kurbelstumpfs einlegen
und Ritzel auf Kurbelstumpf aufschieben.
• Falls
Ducati-Werkzeug
88713.0137 zum
Gegenhalten des Ritzels nicht zur Verfügung
steht, sauberen verdrillten Putzlappen zwischen
Zähne des Primärritzels und des provisorisch
montierten Kupplungszahnrads klemmen, und
so Primärtrieb blockieren.
• Sicherungsblech auflegen, und die Mutter an-
ziehen (108 - 117
Nm).
• Ölpumpe gut geölt vormontieren. Die Befe-
stigungsmutter des Antriebszahnrads anziehen
(13-14
Nm; flüssige Schraubensicherung bei-
geben) und Pumpenwelle auf freie Drehbarkeit
prüfen.
• Passhülsen und neue O-Ringe geölt anbrin-
gen (Bild
119).
Ölpumpe einsetzen und Befesti-
gungsschrauben festziehen.
• Distanzstück (Bild
121)
samt Lagern und Wellendichtring auf Haupt-
120)
und Antriebsrad (Bild
welle aufsetzen. Es folgt Distanzstück mit neuem
Dichtring (Bild
114).
• Dichtflächen von Primärtriebgehäuse und
Deckel säubern (öl- und fettfrei).
• Zwei Passhülsen einsetzen, und Deckel mit
neuer Dichtung aufsetzen.
• Die Befestigungsschrauben schrittweise über
Kreuz anziehen.
• Kupplungskorb aufsetzen, und mit acht Be-
festigungsschrauben an Antriebsrad anbringen
(Bild 122).
• M 600/750: Es folgen Kupplungskorb und
Druckplatte.
• M 900: Ruckdämpfer mit Gummis bis zum
Aufsetzen anbringen.
• M 900: Anschlagscheibe und Buchse mit ORing einsetzen.
• Sicherungsblechscheibe auflegen und Mut-
ter anziehen (138 - 147 Nm; Bild 123). Lasche
der Sicherungsscheibe an Flanke der Mutter anlegen.
• M 600/750: Mit passendem Schraubendreher in Schlitz an Kupplungskorb Druckplatte an
Trommel andrücken.
• Stahl- und Reibscheiben gemäss Bildern
und
125
abwechselnd einsetzen.
• M 600/750: Federring einsetzen (Bild
124
100).
Bild 117
M 600/750-Kupplung
Ausnahme: Deckel M 600
siehe Bild 95
43
Page 47
Bild
118
M
900-Kupplung
Bild 119
Passhülsen und
O-Ringe (geölt) einsetzen
Bild 120
Distanzstück
Hauptwelle aufsetzen
Bild 121
Primärtriebzahnrad mit
neuem Wellendichtring
(M 900) aufsetzen
auf
Bild 122
Kupplungskorb aufsetzen
44
Page 48
M 900
• Ausrücklager einsetzen (Bild
118).
Druckstange mit gefetteten O-Ringen von links (bei demontiertem Hydraulikzylinder) einsetzen.
M 600/750
• Federn einsetzen, Druckplatte aufsetzen
(Bild
117)
und Schrauben schrittweise über Kreuz
anziehen.
M 900
• Druckplatte aufsetzen, Federn mit Federteller
einsetzen, und mit Schrauben schrittweise über
Kreuz befestigen.
• Gehäusedeckel mit neuer Dichtung (Dichtflächen wie immer sauber, d.h. öl- und fettfrei)
aufsetzen, und Befestigungsschrauben schrittweise über Kreuz anziehen.
Bild 123
Kupplungsmutter anziehen
(138-147Nm)
Bild 124
M 600/750:
Anordnung der
und Reibscheiben
1 Tellerfeder
2 Einseitige Reibscheibe
Stahl-
Bild 125
M
900:
Anordnung der
und Reibscheiben
1 Stahlscheibe
2 Reibscheibe
3 Tellerfeder
Stahl-
45
Page 49
Bild 126
Motoraus- und
1 Rahmen/Motor-
Befestigungen
2 Schalldämpfer-Befestigung
Bild 127
Krümmerschelle lösen
Bild 128
Krümmer-Flanschmutter
am Zylinderkopf des
liegenden Zylinders
-einbau
• Motor zum Ausbau folgender Baueinheiten
aus Rahmen ausbauen:
Zylinderkopf des stehenden Zylinders
Kolben und Zylinder des stehenden Zylinders
Kurbelwelle und Pleuel
Getriebe
• Motorausbau ist zum Ausbau von Zylinder-
kopf und Zylinder des stehenden Zylinders nicht
zwingend notwendig. Kopf und Zylinder können
auch ausgebaut werden, wenn nur vordere Motoraufhängung gelöst und Motor nach unten abgelassen wird. Die Vorarbeiten gestalten sich jedoch bis auf Kleinigkeiten fast genauso umfangreich.
• Maschine am Motor so aufbocken, dass
Rahmen vom Motor abgenommen werden kann.
• Sitzbank und Tank abbauen (Kapitel 3.2 und
3.22 Seiten 11 und 26).
• Batterie ausbauen (Kapitel 3.13 Seite 21).
• Öl ablassen (Kapitel
• Vergaser und
3.11
Seite
Luftfiltergehäuse
19).
demontieren
(Kapitel 4 Seite 29).
M 900
• Ölkühler und Zuleitungsschläuche von Motor-
gehäuse abbauen.
• Auspuff-Anlage ausbauen:
• Die Dämpferbefestigung lösen (Bild
126),
und
Dämpfer abnehmen.
• Schelle von Krümmer des stehenden Zylinders lösen (Bild 127).
• Die Befestigungsmuttern von Krümmerflansch
des liegenden Zylinders ausdrehen und Krümmer
abnehmen (Bild 128).
• Befestigungsmuttern von Krümmerflansch
des stehenden Zylinders ausdrehen und Krümmer abnehmen (Bild 129).
Bild 129
Krümmer-Flanschmutter
am Zylinderkopf des
stehenden Zylinders
Bild 130
Motormassekabel
und Entlüftungsschlauch
46
Page 50
•
Motorentlüftungsschlauch
und Motormasse-
kabel abnehmen (Bild 130).
• Schalthebel von Welle und Ritzelabdeckung
abbauen (Bilder 68 und 69/M 600/750; Bild
131/M
900).
• Antriebskettenspannung lockern (Kapitel
3.12
Seite 20).
• Die Befestigungsschrauben des Ritzelsicherungsblechs ausdrehen, und Blech von Ritzel abnehmen (Bild 132).
• Nehmerzylinder der Kupplungsbetätigung
nach Ausdrehen der Befestigungsschrauben abnehmen (Bild 44).
• Steckkontakte der Leerlaufanzeige, Öldruckkontrolle, Seitenständerschalters, Zündimpuls-
geber- und Generatorspulen lösen. Kabel freile-
gen.
• Hydraulischen Wagenheber oder andere ein-
stellbare Stütze (mit Holzauflage!) am Motor an-
bringen, um Schraubverbindungen während des
Entfernens zu entlasten.
• Federbein von Schwinge lösen (Bild 56).
• Schraubverbindungen Rahmen/Motor (Bild
133)
ausdrehen und Stangen herausziehen. Rah-
men vom Motor abnehmen.
• Motorbefestigungsmuttern sind selbstsichernde Muttern zum einmaligen Gebrauch. Einmal entfernte Muttern wandern zum Schrott!
• Kunststoffabdeckungen der Schwingachse
aushebeln und Kettengleitschutz von Schwinge
abnehmen. Klemmschrauben der Schwingachse
lockern und Achse mit passendem Rundholz
austreiben bis Motor freikommt (Bilder 134 und
135).
Bild 131
M
900:
Schalthebel-Klemm-
schraube und Ritzel-
Abdeckungsschrauben
Bild 132
Ritzelbefestigungs-
schrauben
Bild 133
Rahmen-/Motor-
Befestigungen
Bild 134
M 600/750:
Klemmschrauben der
Schwingachse lockern
Bild 135
M
900:
Klemmschrauben der
Schwingachse lockern
1 Befestigungsschrauben des
• Motoreinbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus, siehe oben.
• Motor mit hydraulischer Stütze auf Aufhängungspunkte ausrichten, und Distanzhülsen und
Stangen einschieben.
• Motorbefestigungsmuttern sind selbstsichernde Muttern zum einmaligen Gebrauch - nur
Neuteile verwenden! Mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment anziehen (Technische Daten Sei-
te
77).
• Stecker wieder koppeln. Züge und Kabel verlegen.
• Auspuffanlage mit neuen Dichtungen montieren.
• Seilzugeinstellung (Gas- und Choke-), Leerlaufeinstellung, Vergaserabgleich und Einstellung
der Bremspedalhöhe gemäss Wartungskapitel
vornehmen.
• Motor mit Öl (3,5 Liter nach Motorüberholung) befüllen, alle nötigen Kontroll- und Einstell-
arbeiten an Vergaser, Kupplung
(Befüllen/
Entlüften) und Vergaserbetätigung vor dem ersten Start
durchführen.
• Es kann sein, dass Abgase des Motors in
den ersten Minuten des Motorlaufs stark blaue
Färbung haben, was auf Verbrennung desjenigen
Motoröls zurückzuführen ist, das bei der Montage des Motors aus Sicherheitsgründen in etwas
reichlichem Masse beigegeben wurde. Also nicht
von der beschriebenen Erscheinung beunruhigen
lassen.
• Vor Teilnahme am öffentlichen Strassen-
verkehr
Bremsen, Lichtanlage, Blinker, Kupp-
lung und Gangschaltung auf Funktionstüchtigkeit prüfen.
• Die bei der Überholung des Motors neu
eingebauten Motorenteile benötigen eine gewisse Einlaufzeit. Deshalb während der ersten
1000
km Fahrstrecke den Motor nicht im oberen
Drehzahlbereich «jubeln» lassen, ihn aber auch
nicht
untertourig
Steigungen «hinaufquälen».
• Nach etwa 500 km Ventilspiel kontrollieren.
Zylinderkopfmuttern auf richtiges Anzugsmoment kontrollieren und im Rahmen eines Ölwechsels neues Ölfilter spendieren.
48
Page 52
• Beim Ausbau der Zylinderköpfe wird von
Totalzerlegung der Köpfe ausgegangen. Falls der
Zylinderkopf zum Beispiel nur zur Reparatur der
Kolben/Zylinder-Garnitur ausgebaut werden
muss,
entfallen natürlich die Arbeitsschritte zum Nokkenwellen- und Kipphebelausbau.
• Sämtliche Bauteile so aufbewahren, dass
sie an ihrem ursprünglichen Platz wieder einge-
baut werden können. Teile von
Ein-/Auslass
und
stehendem/liegendem Zylinder nicht mixen!
• Steuerriemen abnehmen (Kapitel 3.10 S.
18).
• Treibrad mit Ducati-Werkzeug 88700.5644
gegenhalten
und
Befestigungsmutter
mit
DUCATIWerkzeug 88713.0139 ausdrehen (Bild 136).
Mutter ist selbstsichernd und zum einmaligen
Gebrauch bestimmt - bei Montage durch Neuteil
ersetzen!
• Treibrad von Nockenwelle abnehmen (Bild
137).
Auf Verbleib des Wellenkeils achten.
• Kunststoffabdeckung abnehmen (Bild 138).
• Jeweils vier Zylinderkopfmuttern schrittweise über Kreuz lösen (Bilder
139
und
140).
Muttern
jeweils um Umdrehung lockern, bis sie «ohne
Zug» sind, dann erst ganz ausdrehen.
• Zylinderkopf leicht anheben (Bild 141), Muttern und Scheiben abnehmen, dann Kopf ganz
abnehmen.
• Falls Zylinderkopf festgebacken, helfen
leichte Gummihammerschläge, um Kopf zu lokkern. Auf Verbleib der O-Ringe achten.
• Ventildeckel abnehmen (Bild 22 Seite
16).
• Befestigungsschrauben des Nockenwellen-
lagerschilds ausdrehen, (Bild
142)
und das Lager-
schild abnehmen.
• Die
Kipphebelachse
des
Öffners
mit
DUCATI-
Werkzeug 88713.0120 ausziehen (Bild 143). Da-
Bild 136
Befestigungsmutter des
Riemenrads lösen/anziehen
Bild
137
Riemenrad abnehmen
Bild 138
Befestigungsschrauben
der Kunststoffabdeckung
ausdrehen
Bild
139
M 600/750:
Zylinderkopfmuttern
schrittweise über Kreuz
ausdrehen
Bild 140
M
900:
Zylinderkopfmuttern
schrittweise
über Kreuz ausdrehen
49
Page 53
Bild 141
Zylinderkopf abnehmen
Bild 142
Lagerschildschrauben
aus-/
eindrehen
bei Scheiben, Federclip und Kipphebel in Montage-Reihenfolge entnehmen und aufbewahren.
• Einstellplättchen des Öffnerkipphebels abnehmen.
• Nockenwelle so drehen, dass Ventil öffnet.
• Hilfsfeder des Schliesserkipphebels samt
Schliesser und Einstellhülse nach unten drücken,
und Sicherungsfederhälften von Ventilschaft abnehmen. Es folgt Einstellhülse.
• Vor Entnahme der Ventile, Ventilschäfte auf
Aufwerfungen oder Grate untersuchen. Gegebe-
nenfalls mit feinem Ölstein Grate entfernen, da
sonst Ventilführungen beim Herausnehmen der
Ventile zerschrammt werden können (Bild
144).
• Ventile, Hülsen, Hilfsfedern, Kipphebel und
Achsen so aufbewahren, dass sie wieder an ihrem angestammten Platz zum Einsatz kommen.
• Nockenwelle mit Gummihammer heraustrei-
ben (Bild 145).
• Vornehme Mechaniker benutzen DUCATIWerkzeug
der (Bild
88713.0143
146)
beim Ausziehen der Schliesserkipp-
zum Entlasten der Hilfsfe-
hebelachse.
• Ventilschaftdichtungen mit Spitzzange abziehen.
• Brennräume und Ventile mit Schaber entkohlen bzw. im Fachbetrieb mit Sandstrahl (besser
Glasperlstrahl) reinigen lassen (Dichtflächen
abkleben).
Bild 143
Kipphebelachse mit
Ducati-Werkzeug
88713.0120
Bild 144
Ventilschaft mit feinem
Ölstein entgraten
Bild
Nockenwelle mit
Gummihammer austreiben
Bild 146
Ducati-Werkzeug
zum Entlasten der Hilfsfeder
ausziehen
145
88713.0143
50
Page 54
• Bereich zwischen Ventilsitzen, und Zünd-
kerzenlöchern auf Risse kontrollieren.
• Mit Haarlineal und Fühlerlehre Zylinder-
kopf- und Zylinder-Dichtfläche in mehreren Rich-
tungen auf Verzug prüfen;
Verschleissgrenze
0,05 mm. Gegebenenfalls in Fachbetrieb planen
lassen.
• Mit Bügelmessschraube Durchmesser
der Kipphebelwellen und mit Innentaster Durchmesser der Kipphebel messen. Spiel (Kipphebeldurchmesser abzüglich Achsendurchmesser,
Bild 147) soll 0,03 - 0,06 mm betragen, die Verschleissgrenze 0,08 mm.
• Ventilschaftende, Nockenkleitfläche und
korrespondierende Kipphebel-Gleitflächen (Bild
148)
auf übermässigen Verschleiss untersuchen.
• Jedes Ventil auf anomal abgenutzte Sitzfläche untersuchen.
• Jedes Ventil auf Verbiegung, Kratzer und
anomalen Verschleiss am Schaft untersuchen.
• Ventilsitz
muss
glattes und riefenfreies
Tragbild zeigen.
Falls Sitzfläche am Ventilteller verbrannt oder
ungleichmässigen Kontakt mit Ventilsitz hat,
Ventil erneuern lassen.
• Jedes Ventil muss leicht geölt sauber in
seiner Führung gleiten.
• Spiel der Ventilschäfte und Ventilführun-
gen (Bild
149)
wie Kipphebelspiel messen.
Einbauspiel beträgt 0,02 - 0,045 mm; Verschleissgrenze 0,08 mm.
Falls grösser, prüfen, ob Einbau eines neuen
Ventils Spiel wieder in Toleranz bringt. Wechsel
der Ventilführung oder des Ventils einer dafür
ausgerüsteten Fachwerkstatt überlassen, da
gleichzeitig der Ventilsitz nachgeschliffen werden
muss.
• Ventilsitzbreite messen (Bild
150):
• Ventil kurz mit feiner Läpp-Paste anschleifen
und Sitzbreite messen. Sollbreite:
1,0 - 1,5
mm.
Bild
147
Spiel zwischen Kipphebel
und -welle darf
0,03 - 0,06 mm betragen
Bild 148
Kipphebelgleitflächen und
Innendurchmesser prüfen
Bild 149
Spiel zwischen Ventilschaft und -führung soll
0,02 - 0,045 mm betragen
Bild
150
Ventilsitzbreite messen
Bild 151
Ventilbetätigung
1
Schliesser-Kipphebel
2 Federklammer
3
Pass-Scheibe
4 Öffner-Kipphebel
5
Öffner-Einstellkäppchen
6 Halbringe
7
Schliesser-Einstellkäppchen
Bild
152
Nockenwelle mit Lager
51
Page 55
Bild 153
M 600/750:
Riemenräder, Steuerriemen
und Riemenspanner
Bild 154
M
900:
Riemenräder, Steuerriemen
und Riemenspanner
Bild 155
Neue geölte Schaftdichtringe
aufdrücken
Bild
156
Mit Niederhalter (DUCATI-
Werkzeug
einsetzen
88713.0143)
Schliesserkipphebel und
Hilfsfeder vormontiert
• Falls Ventilsitz zu breit oder zu schmal, Sitz in
Fach
Werkstatt neu fräsen lassen.
• Laufflächen von Kipphebeln (Bild 151)
und Nockenwelle (Bild 152) auf Riefen, auf Beschädigungen oder Anzeichen unzureichender
Schmierung untersuchen. Lager müssen spielfrei
und geräuschlos laufen. Ölbohrungen dürfen
nicht verstopft sein.
• Treibräder der Steuerriemen auf Verschleiss und Beschädigung (Ausbrüche) untersu-
chen. Lager müssen spielfrei und geräuschlos
laufen.
• Steuerriemen auch in einwandfreiem Zu-
stand nur im Notfall wiederverwenden (Bilder 153
und
154).
• Neue Ventilschaftdichtungen geölt montieren
(Bild
155,
von Hand aufdrücken).
• Ventil in geölte Führung einschieben.
• Mit
DucATi-Werkzeug
kipphebel und Hilfsfeder vormontieren (Bild
88713.0143
Schliesser-
156)
und mit DucATi-Werkzeug 88713.0262 anstelle
der Kipphebelachse im Zylinderkopf positionieren (Bild 157).
• Seitenspiel des Kipphebels mittels passender
Pass-Scheibe so einstellen, dass Kipphebel frei
beweglich ist, aber kein Seitenspiel aufweist (Bild
158).
• Hilfswerkzeug wieder herausziehen und
Kipphebelachse so einsetzen, dass die Bohrung
nach aussen weist. Hilfsfeder aushaken und
Werkzeug
88713.0143
entfernen.
• Nockenwelle einsetzen (Bild 159, Nocken-
welle des liegenden Zylinders hat zwei Keilnuten)
und Lagerschild provisorisch montieren (Bild 160).
• Ventilspiel einstellen (Kapitel 3.9 Seite
15).
• Lagerschild wieder entfernen. Öffnerkipphebel einsetzen, und das Seitenspiel wie am
Schliesserkipphebel einstellen.
• Kipphebelachse mit Bohrung nach aussen
weisend einsetzen, Lagerschild montieren (Bild
160) und Ventilspiel einstellen (Kapitel 3.9 Seite
15).
Ventildeckel mit so gut wie neuer Dichtung
wieder anbringen.
• Drei O-Ringe leicht geölt am Zylinderkopf
des stehenden Zylinders anbringen (Bild 161);
zwei O-Ringe am liegenden Zylinder (Bild
162).
• Darauf achten, dass Kolben nicht im oberen
Totpunkt stehen und Zylinderkopf aufsetzen. Dabei Scheiben und Zylinderkopfmuttern (Gewinde
gefettet) anbringen.
• Zylinderkopfmuttern mit DucATi-Werkzeug
88713.0768
ziehen (Bild
in drei Durchgängen über Kreuz an-
163):
erster Durchgang
14,7
Nm
zweiter Durchgang 29,4 Nm
dritter Durchgang
41,2
Nm
52
Page 56
Bild
157
Ducati-Werkzeug
anstelle der Kipphebelachse
im Zylinderkopf positionieren
Bild 158
Pass-Scheibe einsetzen
Bild 159
Nockenwelle einsetzen
Bild 160
Lagerschild provisorisch
anbringen
Bild 161
Drei O-Ringe
(wie immer leicht geölt)
am Kopf des stehenden
Zylinders anbringen
88713.0262
• Die Kunststoffabdeckung an Zylinderkopf anbringen (Bild 141).
• Führungsscheibe, Keil und Zahnriemenrad
an Nockenwelle anbringen (Bild
164).
• Neue selbstsichernde Mutter an Nocken-
welle eindrehen. Nockenwelle mit
Ducati-Werk-
zeug 88700.5644 gegenhalten und Mutter anzie-
hen (entsprechend Bild
• Steuerriemen-Montage siehe Kapitel
136,
69 - 73 Nm).
3.10.
Bild 162
Zwei O-Ringe
(auch wie immer leicht
geölt) am Kopf des
liegenden Zylinders
anbringen
Bild 163
Zylinderkopfmuttern
Ducati-Werkzeug 88713.0768
in drei Durchgängen über
Kreuz anziehen
erster Durchgang
zweiter Durchgang 29,4 Nm
dritter Durchgang
Bild 164
Führungsscheibe, Keil
Riemenrad an Nockenwelle
anbringen
mit
14,7
Nm
41,2Nm
53
Page 57
Bild 165
O-Ringe und
Ölschläuche
Bild 166
Kolbenbolzen-Sicherungsring
mit kleinem Schraubendreher
aushebeln
abnehmen
M 900
•
O-Ringe
entfernen und Ölrücklaufschläuche
am Zylinder abnehmen (Hohlschrauben ausdre-
hen; Bild 165).
• Kurbelwelle so drehen, dass Kolben im OT
steht.
• Zylinder mit leichten bedachten Gummihammerschlägen lockern und nach oben bzw. vorn
abziehen.
• Darauf achten, dass beim Abziehen der
Zylinder Kolben oder Pleuel nicht gegen Zuganker oder Motorgehäuse schlägt.
• Falls am Kolben keine Arbeiten vorge-
nommen werden müssen und es vermieden werden soll, Kolben mit Kolbenringen beim Wiederaufbau in Zylinder
«hineinzupfriemeln»
(was leicht
zu Beschädigung der Ringe führt) Zylinder nur soweit vom Kolben abziehen, bis Kolbenbolzen frei-
liegt, und dann Kolbenbolzen wie folgt entfernen.
• Kurbelgehäuse mit sauberem Putzlappen
abdichten. Kolbenbolzen-Sicherungsring mit kleinem Schraubendreher aushebeln (Bild
Unterkante im rechten Winkel
zur Bolzenbohrung messen
Bild 169
Errechnetes Spiel des
Kolbens im Zylinder darf
maximal
Bild 170
Bolzenspiel im
0,004 -
mm über
0,11
0,012
mm betragen
mm betragen
Kolben
soll
54
Page 58
• Kolbenbolzen keinesfalls mit Durchschlag
austreiben - Pleuel sind schnell krumm geschlagen!
• Zylinder samt Kolben abnehmen.
• Kolben für den späteren Einbau mit «L» (liegend) und «S» (stehend) sowie Einbaurichtung
mit Pfeil markieren (Pfeil weist zum Einlass).
• Ölkohle-Ablagerungen am Kolbenboden
und am oberen Rand der Zylinder mit Dreikant-
schaber vorsichtig entfernen.
• Kolbenringe mit beiden Daumen etwas aufweiten und über Kolben schieben. Ringe nicht zu
weit aufbiegen, damit sie nicht deformiert werden
oder brechen.
• Kolbenlauffläche darf keine Fress-Spuren oder Ausbrüche aufweisen.
• Um Unrundheit und Konizität zu prüfen,
Zylinderdurchmesser auf den in Bild
167
gezeig-
ten Ebenen in Fahrtrichtung und im rechten Win-
kel dazu messen. Verschleissgrenze Unrundheit:
0,01
mm; Konizität: 0,015 mm.
• Falls Zylinder über Verschleissmass, gegen
Zylinder der selben Massklasse tauschen, die mit
Buchstabe am Zylinder vermerkt ist (Zylinder
kann wegen Siliziumkarbid-Beschichtung nicht
«normal» nachgearbeitet werden).
• Am Kolbenhemd 10 mm über Unterkante, im rechten Winkel zur Bolzenbohrung (Bild
168),
Aussendurchmesser des Kolbens messen.
Errechnetes Spiel des Kolbens im Zylinder (Bild
169) darf maximal
0,11
mm betragen (Einbau-
mass 0,025 - 0,045 mm).
• Spiel zwischen Kolbenbolzenbohrung
und Bolzen ermitteln (Bohrungsdurchmesser abzüglich Bolzendurchmesser; Bild 170). Sollwert
0,004 -
0,012
mm; Verschleissgrenze 0,025 mm.
• Spiel zwischen Pleuelbohrung und Bol-
zen ermitteln (Bohrungsdurchmesser abzüglich
Bolzendurchmesser; Bild 171). Sollwerte M 900:
0,015 - 0,032 mm; M 600/750: 0,006 - 0,028
mm; Verschleissgrenze 0,05 mm.
Bild 171
Bolzenspiel im Pleuel
berechnen
Bild
172
Mit Fühlerlehre Stossspiel
des Kolbenrings messen
Bild
173
M 600/750: Spielwerte
der Kolbenringe in Nuten
Bild
174
M 900: Spielwerte
der Kolbenringe in Nuten
55
Page 59
Bild 175
M 600/750:
Einbaulage der Kolbenringe
Bild 176
M
900:
Einbaulage der Kolbenringe
Bild 177
Kolben in Zylinder
einschieben
Kolbenringspanner)
(hier mit
• Kolbenringe einzeln in Zylinder schieben und mit Kolben rechtwinklig ausrichten. Mit
Fühlerlehre
Stoss-Spiel
(Bild 172) ausfühlen.
Sollwert erster und zweiter Kolbenring 0,2 - 0,40
mm; Verschleissgrenze 0,8 mm.
• Mit Fühlerlehre Spiel zwischen Kolben-
ring und Ringnut ertasten (Sollwerte siehe Bilder
173
und
174;
Verschleissgrenze
0,10
mm).
• Kolbenring muss frei, ohne zu klemmen,
durchrollen.
• Kolbenringe (Bilder
175
und
176)
mit Markierungen nach oben weisend am Kolben montieren, dabei Ringe nicht weiter als unbedingt nötig
aufweiten, da sie leicht brechen.
• Die Kolbenringstösse um 120° versetzt anordnen.
• Kolben mit Pfeil-Markierung zur EinlassSeite (wie beim Ausbau angebracht; kleine Ventiltaschen auf
Auslass-Seite)
weisend montieren.
• Kolben gut geölt in Zylinder einschieben, wo-
bei Kolbenringe mit Kolbenringspannern oder
Fingern zusammengedrückt werden (Bild
• Dichtflächen an
Zylinderfuss
und Motorge-
177).
häuse säubern (öl- und fettfrei). Fussdichtung
beidseitig dünn mit Dichtmasse bestreichen (Loctite
510)
und auflegen.
• Zylinder und Kolben auf Zuganker aufsetzen
und Pleuelbohrung auf Kolbenbolzenbohrung
ausrichten. Kolbenbolzen geölt einschieben.
• Motorgehäuseöffnung mit sauberem Lappen
abdecken und Sicherungsringe (Neuteile!) in Nut
einfedern.
• Lappen entfernen und Zylinder bis zum Aufsetzen aufschieben.
56
M 900
• Ölrücklaufschläuche mit neuen Dichtringen
anbringen.
Page 60
• Kurbelgehäuse zum Ausbau folgender Baueinheiten öffnen:
Schaltwalze und -Gabeln
Getriebe
Pleuel und Kurbelwelle
• Kupplung und Primärtrieb ausbauen wie in
Kapitel 8.1 Seite 39 beschrieben.
• Sicherungsblechlasche von Befestigungsmutter der Steuerungszwischenwelle flachbiegen (Bild
178).
Steuerrad mit Stift blockieren und
Mutter ausdrehen (Bild 179). Steuerrad und Antriebsrad (Bild
• Mit
Ducati-Werkzeug
180)
abnehmen.
8870 0.5644 Antriebsrad des Steuerriemens gegenhalten und Befestigungsmutter ausdrehen (Bild
181).
• Erstes Steuerriemenrad mit Keil und Führungsscheibe, dann zweites Steuerriemenrad mit
Keil und Anlaufscheibe von Hand abnehmen (Bil-
der 182 und
183).
• Verschluss-Schraube der Schaltwalzenarre-
tierung ausdrehen (Bild
184)
und Feder mit Arre-
tierungsstift entnehmen.
• Motorgehäuseschrauben (Bild
185)
ausdrehen.
• Rechte Gehäusehälfte von linker abnehmen.
Wellen bleiben in linker Gehäusehälfte.
Bild 178
Gabelbrücken-Klemmung
lockern und Verschlussschraube ausdrehen
Bild
179
Steuerrad mit Stift blockieren
und
Mutter
ausdrehen
Bild 180
Antriebsrad der
Zwischenwelle
Bild 181
Mit Ducati-Werkzeug
88700.5644 Riemenrad
gegenhalten und Mutter
ausdrehen
Bild 182
Erstes Riemenrad mit Keil
und Scheibe abnehmen
Bild 183
Zweites Riemenrad mit Keil
und Scheibe abnehmen
57
Page 61
Bild 184
Verschlussschraube der
Schaltwalzen-Arretierung
ausdrehen
• Nichts zwischen die Gehäusehälften stemmen. Leichte Gummihammerschläge auf Gehäuse und Wellen (Getriebe und Kurbelwelle) helfen
beim Trennen der Gehäusehälften.
• Auf Verbleib der Pass-Scheiben und zwei
Passhülsen achten. Einbaulage der Scheiben
markieren.
• Öldruckventil mit Feder entnehmen (Bild
186).
• Öldüsen und -kanäle auf freien Durchgang prüfen.
• Motorgehäuse sorgfältig auf Haarrisse
oder sonstige Beschädigung untersuchen.
• Auf Richtplatte Ebenheit der Dichtflächen
kontrollieren. Verzogene Gehäusehälften paarweise ersetzen.
• Lager und Buchsen auf perfekten Zustand untersuchen. Kugellager müssen widerstandsfrei und geräuschlos laufen (Fingerprobe).
• Hauptlager paarweise ersetzen (Kapitel
13).
Bild
185
Motorgehäuseschrauben
Bild
186
Öldruckventil mit
Feder entnehmen/einsetzen
Bild
187
Steuerriemenwelle mit
Passscheibe einsetzen
• Bevor Motorgehäuse geschlossen wird, Ge-
triebe, Kurbelwelle mit Pleuel und TreibriemenAntriebswelle montieren. Siehe folgende Kapitel.
• Passhülsen einsetzen und auf saubere,
öl-
und fettfreie Dichtflächen neue Dichtung auflegen.
• Öldruckventil mit Feder einsetzen (Bild 186).
• Die Steuerriemen-Antriebswelle mit PassScheibe einsetzen (Bild
• Pass-Scheiben (Bild
187).
188)
gemäss der beim
Ausbau gemachten Notizen an Wellen anbringen.
• Auf saubere Dichtflächen (öl- und fettfrei) Silikondichtmasse (Drei Bond o.ä.) dünn auftragen.
• Rechte Gehäusehälfte auf linke aufsetzen.
• Darauf achten, dass Schaltgabelachsen,
Getriebewellen, Riemen-Antriebswelle, Schaltwalze und Kurbelwelle in entsprechende Lager
und Buchsen einspuren.
• Falls sich Montage als schwierig erweist,
Zusammenbau des Getriebes nochmal kontrol-
lieren (Kapitel 14).
• Gehäuseschrauben (Bild 185) schrittweise
über Kreuz anziehen.
• Getriebewellen und Kurbelwelle auf freie
Drehbarkeit prüfen. Getriebewellen müssen 0,1
mm Seitenspiel aufweisen; Kurbelwelle ohne Sei-
tenspiel (aber frei
drehbar!).
Gegebenenfalls Spiel
mit entsprechend dünneren oder dickeren Pass-
scheiben einstellen.
58
Page 62
•
Schaltwalzen-Arretierungsstift
mit Feder einsetzen. Verschluss-Stopfen mit so gut wie neuer
Dichtung wieder einsetzen (Bild
184).
M 600/750
• Distanzstück auf Antriebswellenstumpf der
Treibriemenräder aufsetzen.
• Anlaufscheibe, Wellenkeil und erstes Steuerriemenrad aufsetzen (Bild 183). Es folgen Scheibe, Wellenkeil und zweites Steuerriemenrad (Bild
182).
• Antriebswelle gegenhalten und die Nutmutter anziehen
63
Nm;
• Links Zahnrad (Bild
(Ducati-Werkzeug
Bild
181).
88700.5644; 59 -
180)
auf Kurbelwelle aufschieben, Zahnrad (Bild 179) auf Antriebswelle
aufschieben und Sicherungsblech auf Welle auf-
legen. Mutter aufschrauben, Zahnrad mit Dorn
gegenhalten und Mutter anziehen (40 - 44 Nm).
• Sicherungsblechlasche an Mutter anlegen.
• Kupplung und Primärtrieb einbauen wie in
Kapitel 8.3 Seite 43 beschrieben.
Bild
188
Einbaulage der
Passscheiben und
Passhülsen
(Pleuel nicht vergessen!)
59
Page 63
Bild 189
Mit Messuhr am Hauptlager-
zapfen Schlag messen
• Kurbelwelle klar bei geöffneten Motorgehäuse-Hälften entnehmen. Gegebenenfalls hel-
fen leichte Gummihammerschläge auf Kurbel-
stumpf. Auf Verbleib der Pass-Scheiben achten.
• Pleuelschrauben abwechselnd schrittweise
lösen und Lagerdeckel abnehmen. Einbaulage
der Pleuel kennzeichnen. Auf eventuell herabfallende Lagerschalen achten.
• Falls sie nicht schon selbst herausgefallen
sind, Lagerschalen mit kleinem Schraubendre-
her aushebeln.
• Kurbelwellenlager gegebenenfalls in DUCATIoder Fachwerkstatt mit hydraulischer Presse
auspressen lassen.
Bild 190
Gewindestopfen (Madenschrauben) ausdrehen und
Ölbohrungen durchspülen
• Alle Lagerschalen auf Beschädigungen,
Ausbrüche und sonstige Fehler untersuchen.
• Kurbel- und Hubzapfen der Kurbelwelle
dürfen keine Riefen oder Rillen aufweisen. Gewinde und Keilnuten müssen in einwandfreiem
Zustand sein.
• Kurbelwelle zwischen Reitstockspitzen
(Drehbank) einspannen und mit Messuhr an
Hauptlagerzapfen Schlag messen (Bild 189). Dabei beachten, dass tatsächlicher Schlag nur der
Hälfte des angezeigten Wertes entspricht. Maximal zulässiger Wert 0,01 mm.
• Gewindestopfen der Kurbelwelle (Bild 190)
ausdrehen und Ölbohrungen durchspülen.
• Flüssige Schraubensicherung Loctite 222 auf
Gewinde der Gewindestopfen auftragen und
Stopfen wieder eindrehen.
• Pleuellagerdurchmesser mit eingelegten Lagerschalen und richtig angezogenen
Schrauben (siehe folgender Kapitel-Abschnitt)
messen (Bild
len-Hubzapfens
191).
Durchmesser des Kurbelwel-
messen (Bild
192).
Spiel
muss
in
Toleranz (0,024 - 0,056 mm) liegen.
• M 600/750: Das Hubzapfen-Sollmass
beträgt 40,017 - 40,033 mm und kann bei be-
schädigter Lagerfläche zweimal in 0,25
mm-
Schritten nachgeschliffen werden. Dann entsprechend dickere Lagerschalen verwenden.
Bild 191
Pleuellager mit eingelegten
Lagerschalen messen
60
M
900
• Kurbelwellen werden in zwei Massgruppen
(A und B) geliefert.
Page 64
Bild 192
Durchmesser des
Hubzapfens
Bild 193
Massgruppe der Kurbelwelle
ist auf Kurbelwange vermerkt
Bild 194
Massgruppe der Pleuel
ist an Stirnseite vermerkt
Bild 195
Pleuel-Farbmarkierung
am Lagerdeckel
messen
Mass
A: 42,006 -
Mass B:
41,998
42,014
mm
- 42,006 mm
• Hubzapfen kann bei beschädigter Lager-
fläche zweimal in 0,25
mm-Schritten
nachgeschliffen werden. Dann entsprechend dickere Lagerschalen verwenden.
M
900
• Massgruppe ist auf Kurbelwange vermerkt
(Bild 193).
M
900
• Massgruppe der Pleuel (A und B) ist an Stirn-
seite des Pleuels vermerkt (Bild
194).
• Pleuel haben am Lagerdeckel Farbmarkierung (Bild
195),
die mit Wellenmarkierung an Kur-
belwange wie folgt übereinstimmen müssen:
M 600/750
10
-
7 - blau
8 - gelb
9 - grün
M
900
01 - orange
0 - braun
1 - blau
2 - gelb
rot
11
- weiss
12
-schwarz
3 - grün
4-rot
5 - weiss
6 - schwarz
• Es können auch Pleuel benachbarter Mass-
gruppen verwendet werden.
• Pleuellagerspiel mit neuen Lagerscha-
len nochmal kontrollieren.
• Verschränkung der Pleuel messen. Dazu 200 mm lange, genau zugeschliffene Dorne in
Pleuelaugen einschieben (Bild 196). Unterschied
der Masse H und h
muss
unter 0,02 mm liegen.
Andernfalls Pleuel ersetzen.
• Pleuellagerschalen in Pleuelstangen und Lagerdeckel einsetzen. Dabei Haltenasen der La-
gerschalen in entsprechende Nuten Bild 197
der Pleuelstangen und Lagerdeckel einpassen.
Schalen von Hand eindrücken.
• Sichergehen, dass Pleuel an ihrem ursprünglichen Platz montiert sind, entsprechend
der beim Ausbau gemachten Kennzeichnung.
• Hubzapfen der Kurbelwelle mit
MoS2-Paste
oder entsprechendem Produkt fetten.
• Auf richtige Einbaulage und -Richtung der
Deckel und Pleuelstangen achten (Kennzeich-
nung muss zusammenpassen).
61
Page 65
Bild 196
Verschränkung der Pleuel
messen
• Passhülsen einsetzen und Pleuel an Hubzapfen ansetzen.
• A Nur neue Pleuelschrauben verwenden!
• Dabei mit
hältlich in drei Dicken (Bild
DuCATi-Werkzeug
198;
88765.1 000, er-
0,1,0,2
und 0,3 mm
dick), Axialspiel der Pleuel auf Hubzapfen ausgleichen.
• Sitz und Gewinde der Schrauben ölen, und in
drei Durchgängen abwechselnd anziehen.
Pleuel mit Lagerdeckel.
Lagerschalennasen greifen
in Nuten ® ein
Bild
198
DuCATi-Werkzeug 88765.1000
kann auch mit entsprechen-
den Fühlerlehrenblättern
improvisiert werden
62
Page 66
• Schaltgabelachsen herausziehen, Schaltgabeln von Schaltwalze wegschwenken und Walze
entnehmen (Bild 199).
• Schaltgabeln und Schienen entnehmen.
• Getriebewellen von Hand entnehmen (Bilder
200 und 201). Auf Verbleib der Pass-Scheiben
achten!
• Haupt- und Nebenwelle mit Seegerringzange
und kleinem Schraubendreher zerlegen.
• Einzelteile in Reihenfolge des Ausbaus auf-
bewahren und notieren.
• Mitnehmerklauen und -löcher, Zähne der
Zahnräder und Rillen der Schaltwalze auf
Ver-
schleiss oder Ausbrüche der Härteschicht untersuchen. Bei Beschädigung Zahnräder nur im
Satz wechseln.
• Lager von Hand drehen. Lager müssen
leicht und geräuschlos laufen. Festsitz des Lagerinnenrings auf Welle prüfen.
• Zahnräder auf
gleichmässige
Bewegung
(axial und radial) prüfen.
• Klauen und Mitnehmerstifte der Schaltgabeln auf blaue Anlaufstellen (Heisslauf, Abnutzung) oder Beschädigung untersuchen.
• Breite der Schaltwalzennuten (Bild 202)
und Durchmesser der Gabelstifte (Bild 203) messen. Sollwert für Breite der Schaltwalzennuten
8,00 - 8,09 mm; Verschleissgrenze
• Entweder Walze oder Schaltgabel ersetzen,
je nach dem, welches Teil über Toleranz liegt, um
Spiel wieder in Toleranz zu bringen.
• Spiel der Schaltgabeln in ihren entsprechenden Nuten messen (Bild 204). Sollwert 0,070 0,285 mm; Verschleissgrenze 0,40 mm.
• Falls Spiel aus Toleranz, Schaltgabeldicke
(Bild 205) und Laufrillenbreite messen (Bild 206).
Gegebenenfalls Schaltgabel, betreffendes Zahnrad oder beide ersetzen. Sollwert Laufrille 4,070 4,185 mm. Sollwert Schaltgabeldicke 3,90 - 4,00
mm.
•
£S3
Schaltwalze auf Beschädigung (Anlaufstellen, Ausbrüche in Härteschicht) oder übermässigen Verschleiss untersuchen.
•
BE
Schaltgabelschiene auf Richtplatte durchrollen und so auf Verbiegung (Schlag) prüfen.
Verbogene Schiene nicht versuchen zu richten,
sondern gegen Neuteil tauschen!
•
Effi>l
Schaltgabeln auf leicht geölten Schienen
hin- und herschieben. Gabeln müssen leicht und
praktisch ohne spürbares Spiel gleiten.
Bild 206
Laufrillenbreite «L» messen
• Haupt- und Nebenwelle montieren (Bilder
207 und
208):
• A Alte Spreng-, Seeger- und Sicherungsringe nicht wiederverwenden, sondern unbedingt
Neuteile verbauen
(Pfennigartikel!).
• A Beim Einbau neuer Sicherungsringe darauf achten, dass Ring beim Aufsetzen auf Welle
nicht weiter aufgespreizt wird als unbedingt nötig
und einwandfrei in seiner Nut sitzt. Stossfugen
auf Stege der Keilverzahnung ausrichten.
• A Beim Einbau neuer Sicherungsringe Einbaurichtung des Rings in bezug auf Axialdruckrichtung beachten (Bild 209; scharfe Kante entgegen der Druckrichtung).
• Spreng- und Seegerringe auf sauberen Sitz
Bild 207
M 600/750:
Getriebeteile
mit Gangzahlen
64
Page 68
in ihren Nuten prüfen.
• Reichlich
MoS2-Fett
oder entsprechendes
Produkt beigeben. Zahnräder auf Leichtgängigkeit und Bewegungsfreiheit auf Welle prüfen.
•
Masshaltigkeit
und
211
prüfen.
der Wellen nach Bildern
210
• Haupt- und Nebenwelle gemeinsam in linke
Motorgehäusehälfte einsetzen.
• Schaltgabeln einsetzen (Bild
212).
• Schaltwalze in linke Motorgehäusehälfte ein-
setzen (Bild 199).
• Führungsstifte der Schaltgabeln in Nuten der
Walze einführen und Schaltgabelachsen einschieben.
• Nach Schliessen der Gehäusehälften
Wellen auf freie Drehbarkeit und nach Montage
des Schaltmechanismus auf
Schaltbarkeit
prüfen
(dabei Wellen von Hand drehen).
Bild 208
M
900:
M 600/750:
Getriebeteile
mit Gangzahlen
Bild 209
Einbaurichtung der
Seeger- und Sicherungsringe
beachten!
Bild
210
M 600/750:
Masshaltigkeit der
Wellen prüfen
Bild 211
M
900:
Masshaltigkeit
Wellen prüfen
Bild
212
Schaltgabeln einsetzen
der
65
Page 69
Bild
213
Bremssattelschrauben
ausdrehen
Bild
214
Kolben «ausblasen»
Bild
215
Bremsscheibendicke a und
Scheibenschlag messen
1 Messuhr
• Kupplungshandpumpe entsprechend der
Bremshandpumpe warten (Nehmerzylinder siehe Kupplungskapitel 8 ab Seite 39).
• Für sicheren Stand der Maschine sorgen.
• Hydraulikflüssigkeit aus Ausgleichsbehälter
absaugen und Bremsbeläge ausbauen wie im
Wartungskapitel
3.14/3.15
beschrieben.
• Hydraulikanschluss (Hohlschraube) ausdrehen und restliche Flüssigkeit aus Schlauch in
Auffanggefäss
geduldig austropfen lassen.
• Falls keine Druckluft zur Verfügung
steht, können Kolben aus Sattel bzw. Kupplungs-
nehmerzylinder mit Hydraulikdruck aus
Zylinder/
Sattel herausgedrückt werden. In dem Fall also
Hydraulikanschluss noch nicht von
Sattel/
Neh-
merzylinder abnehmen, sondern Auffanggefäss
für austretende Hydraulikflüssigkeit bereithalten.
Bremssattel
• Sattel nach Ausdrehen der Befestigungs-
schrauben abnehmen (Bilder 45 und 46 Seite 23).
• Einmal ausgebaut, sind alle Dichtgummis
grundsätzlich Schrott; zur Montage nur Neuteile
verwenden!
• Bremssattelschrauben ausdrehen (Bild 213)
und Sattelhälften trennen.
•
Entlüftungsventil
bzw. Anschlussgewinde
verschliessen und Druckluft in Verbindungsbohrung der Sattelhälften einblasen, bis Kolben austritt (Bild 214). Bei Kupplungsnehmer-Demontage Druckluft durch Anschlussgewinde einblasen.
• Staubdichtungen und Kolbendichtringe hineindrücken und mit kleinem Schraubendreher
«auspopeln», wobei Dichtringe zerstört werden.
• Vorsicht beim Entfernen der Dichtringe,
Kolbengleitflächen nicht beschädigen!
• Einzelteile in sauberer Bremsflüssigkeit reinigen, niemals Reinigungslösungen oder Benzin
verwenden.
Bild
216
Hinterrad-Bremssattel
66
Handpumpe
• Beim Zerlegen der Handpumpe gelten
natürlich dieselben Vorsichtsmassnahmen in
punkto Bremsflüssigkeit wie beim
Entlüften/
Wechsel der Flüssigkeit.
• Bremsflüssigkeit ablassen wie oben beschrieben.
• Handpumpe nach Lösen von zwei Befestigungsschrauben von Lenkerhälfte abnehmen.
• Handhebel nach Lösen der Befestigungsschraube abnehmen.
• Staubkappe mit zarter Spitzzange «heraus-
Page 70
popeln» und Sicherungsring mit entsprechender
Zange entfernen. Es folgen Kolbensatz und Feder.
•
ETO
Verschmutzte Bremsklötze reduzieren
die Bremswirkung, deshalb wegwerfen.
• Bremsklötze austauschen, wenn VerschleissAnzeigenut erreicht ist (Kapitel
3.15
Seite 23).
• Verschmierte Bremsscheiben mit hochwertigem Entfettungsmittel reinigen.
• Scheiben auf Riefen und Risse untersuchen.
Gegebenenfalls auswechseln oder bei Riefen
überschleifen lassen (Mindestdicke beachten).
•
(rfrv
Dicke der Bremsscheiben mit Mikrometer messen (Bild 215). Neue Scheibe/vorn
misst
5 ± 0,1 mm; Verschleissgrenze 4,5 mm.
Neue Scheibe/hinten misst 6,4 ± 0,1 mm; Verschleissgrenze 5,8 mm.
•
\rtrtr
Verzug der Bremsscheibe am Hinterrad
ist nur mit fest montierter Scheibe messbar. Verschleissgrenze für Bremsscheibenschlag 0,3 mm.
•
E3E
Bremssattel- bzw. Kupplungs- und Hand-
pumpen-Zylinder und -Kolben dürfen keine Rie-
fen oder Kratzer aufweisen (Dichtgummis nach
Ausbau grundsätzlich durch Neuteile ersetzen).
Bild
217
Vorderrad-Bremssattel
Bild
218
M 600/750 bis 1997:
Nehmerzylinder
der Kupplung
• A Kunststoff-Bauteile nicht mit Benzin oder
sonstigen Speziaireinigern säubern. Die Gummi-
dichtlippen und -ringe können aufquellen!
• Vor Zusammenbau alle Teile der hydraulischen Anlagen mit sauberer Bremsflüssigkeit rei-
nigen und anfeuchten.
• A Falls demontiert, O-Ringe, Kolben- und
Staubdichtringe grundsätzlich durch neue erset-
zen.
• Kolben mit offenen Seiten zum Bremsbelag
weisend einbauen. Darauf achten, dass Dichtlip-
pen nicht umgestülpt werden.
• Kolben bis zum Anschlag eindrücken.
• Bei Bremssattel Typ P4 30/34 (Bild 217) be-
achten, dass unterschiedlich grosse Kolben und
entsprechende Dichtungen verbaut werden.
• O-Ring zwischen Gehäusehälften einlegen
und Gehäuseschrauben eindrehen (32
Nm).
• Bremssättel auf Scheibe aufsetzen und an
Gabel befestigen (35 - 37 Nm).
• Beläge wie im Kapitel
3.15
Seite 23 gezeigt
einsetzen.
• Beim Kupplungs-Nehmerzylinder M 600/750
(Bild 218) Kugeln mit Fett versehen, damit sie in
Stellung kleben bleiben. Druckzapfen und Halte-
ring einsetzen.
Bild
219
M 900 und
M 600/750 ab 1998:
Nehmerzylinder
der Kupplung
A Druckstange
BWellendichtring
C Dichtring des Kolbens
Bild 220
Handpumpe
(Bremse und Kupplung)
der Druckstange
67
Page 71
Bild 221
Fussbremspumpe mit
Ausgleichsbehälter
• Geberzylindersatz von Bremse und Kupplung (Bild 223; vormontiert mit Feder; breites
Ende der Feder nach innen weisend) mit Brems-
flüssigkeit schmieren und in Gehäuse der Hand-
pumpe einführen. Darauf achten, dass Dichtlippen nicht umstülpen!
• Zylindersatz leicht gegen Feder eindrücken
und Sicherungsring mit entsprechender Zange
einsetzen. Staubkappe aufziehen.
• Geberpumpe am Lenker anbringen. Zuerst
obere Befestigungsschraube ganz anlegen, dann
untere.
• Geberpumpe und Pedal am Fussrastenhalter
anbringen (Bild 51 Seite 25).
• Bremsschläuche mit neuen Dichtringen
montieren
(13-17
Nm).
• Pedallage- und Bremslicht-Einstellung siehe
Kapitel
3.15
Seite 23.
• Hydraulikschlauch-Verbindungen mit jeweils
zwei neuen Dichtscheiben je Anschluss installieren und anziehen, falls sie entfernt wurden (15 -
20
Nm).
• Hydrauliksystem entgegen dem in Bild 47
angegebenen
Entlüftungsschema
nach Ablauf in
Bild 222 befüllen. Dabei Schlauch in Behälter mit
Bremsflüssigkeit enden lassen. Entlüften wie in
Kapitel 3.14 Seite 22 beschrieben.
• Distanzhülse nach unten drücken und Gegenmutter ausdrehen. Spezialwerkzeug, Distanzhülse und Feder abnehmen.
• Geeignetes
Auffanggefäss
bereitstellen und
Gabelöl mit Pumpbewegung aus Gabel abfliessen lassen (Bild 228).
• Gummisitzstück, Aufliegstück, Führungsstück und Distanzhülse entnehmen (Bild 229). Es
folgen Federsitz und Feder (Bild 230).
• Staubschutz Bild 231 ausheben. Mit kleinem Schraubendreher Federring (Bild 232) von
Sitz aushebeln.
• Tauchrohr entsprechend geschützt vorsichtig in Schraubstock einspannen und Standrohr
ruckartig ausziehen (Bild 233).
• Standrohrbuchse von Hand abnehmen (Bild
234).
• Wellendichtring und Sitzring (Bild 235) vorsichtig so aushebeln, dass Sitzfläche nicht beschädigt wird.
• Untere Gabelverschluss-Schraube ausdrehen (Bild 236) und Dämpferstange entnehmen.
Lenkkopflager
• Obere Gabelbrücke nach Ausdrehen der
Lenkschaftschraube und Lockern der Gabelklemmschrauben (falls Gabelbeine noch nicht
ausgebaut sind) abnehmen (Bild 54 Seite 25).
• Einstellmutter ausdrehen und untere
brücke/Gabelschaftrohr
(gegebenenfalls mit Ga-
Gabel-
belbeinen) nach unten herausführen.
• Lagerlaufkörper oben entnehmen.
• Lagerlaufringe mit entsprechend langem
Dorn austreiben (Bild 237). Schrittweise über
Kreuz austreiben, damit Lagersitz nicht aufgeweitet wird.
• Laufring auf unterer Gabelbrücke mit
Meissel
vom Sitz treiben (Bild 238).
Bild 231
Gabelteile
1 Federring
2 Staubschutz
Bild 232
Federring aushebeln
(durchaus eine
Geduldsübung)
70
Lenkkopflager
• Lenkkopflager auswechseln, wenn sie
nicht absolut ruhig laufen oder «Rastung» aufweisen und Lenkung auch nach Einstellung (Kapitel
3.18
Seite 25) nicht einwandfrei arbeitet.
Laufrad
• Achse auf Messplatte rollen, um Schlag
zu prüfen (Achse
muss
frei rollen).
• Auf Zentrierständer Radunwucht feststellen (einen solchen Stützbock kann man leicht
improvisieren oder selbst herstellen. Ein stabiler
Schraubstock reicht oft schon aus, um verschraubte Radachse einzuspannen). Wuchtung
des Rades nach jedem Reifenwechsel prüfen.
schraube ausdrehen
(Monster ohne DämpferEinstellmöglichkeit)
marke (Farbpunkt auf der Reifenflanke) genau in
Höhe des Ventils steht.
• Am Vorderrad maximal 40 Gramm
Wuchtgewicht (Hinterrad 60 Gramm) anbringen.
• Räder auf Zentrierständer lagern, Sei-
ten- und Höhenschlag mit Messuhr prüfen (Bild
239). Verschleissgrenze jeweils 2,0 mm. Unrund
laufende Räder erneuern.
• Innenlaufringe der Radlager mit Finger
auf widerstandsfreien und geräuschlosen Lauf
prüfen. Aussenlaufring
muss
fest in Nabe sitzen.
Bild 237
Lagerlaufringe
herausschlagen
Bild 238
Laufring auf unterer Gabelbrücke mit Meissel vom Sitz
treiben
Teleskopgabel
• Tauchrohr in Prismen legen und Schlag
mit Messuhr messen, Verschleissgrenze 0,20
mm. Dabei beachten, dass tatsächlicher Schlag
der Hälfte des gemessenen Wertes entspricht!
• Einzelteile der Gabel auf Kratzer, Riefen
oder anomalen Verschleiss untersuchen.
• Gleitbuchsen von Tauch- und Standrohr
auswechseln, wenn Gleitfläche angegriffen ist.
71
Page 75
Bild
239
Felgenschlag messen
1 Seitenschlag
2 Höhenschlag
Lenkkopflager
• Lagerlaufring samt Staubdichtung am Lenkschaftrohr mit passendem Rohrstück auf untere
Gabelbrücke auftreiben (Bild 240).
• Erwärmen des Laufrings auf ca.
100°C
er-
leichtert Aufschieben.
• In oberen und unteren Lenkkopflagersitz Lagerschale mit passendem Rundmaterial eintreiben. Darauf achten, dass Lagerschale nicht verkantet und so Lagersitz aufweitet. Besser Lager
mit Gewindestange und passend breiten Unterlagscheiben einziehen wie in Bild 241 gezeigt.
anziehen, damit
sich Lagerschalen setzen. Lenkschaftrohr mehrmals von Anschlag zu Anschlag schwenken. An-
Bild 240
Laufring auftreiben
Bild 241
Lager einziehen
Bild 242
Teleskopgabel
72
Page 76
schliessend
spielfrei und locker anlegen. Anzugsmoment: 3
Nutmutter wieder lösen. Nutmutter
Nm.
• Obere Gabelbrücke und Gabelstandrohre
provisorisch montieren und Lenkkopflager-Einstellung gemäss Kapitel 3.18 Seite 25 durch-
führen.
Teleskopgabel
• Einzelteile der Gabel (Bild 242), insbesondere Gleitbuchsen und Wellendichtringe, mit sauberem Gabelöl anfeuchten.
• Dämpferstange in Tauchrohr einführen und
mit Schraube (Bild 236) befestigen (30 - 40 Nm).
• Standrohrbuchse, Sitzring und Wellendichtring (Beschriftung weist nach unten resp. aussen)
auf Tauchrohr aufschieben.
• Tauchrohrbuchse von Hand anbringen.
• Tauchrohr in Standrohr einführen.
• Standrohr spannungsfrei befestigen (hilfreich
dabei
Ducati-Werkzeug
88713.0959 Bild 243)
und mit Ducati-Werkzeug 88713.0957 Stand-
rohrbuchse mit aufgelegtem Sitzring eintrei-
ben. Es folgt Wellendichtring .
• Federring in Nut einfedern und sauberen
Sitz des Federrings kontrollieren.
• Staubdichtung leicht geölt aufdrücken.
• Standrohr bis zum Anschlag in Gleitrohr ein-
schieben und Gabelholme mit Gabelöl (Typ
«SS8»,
entspricht etwa
• Standard-Einfüllmenge je Holm:
M 600/750 457
M 900 440
10er-Viskosität)
3
cm
3
cm
befüllen.
• Standrohr und Dämpferstange jeweils einige
Male (mindestens zehnmal) auf- und abpumpen,
um Dämpfer zu entlüften. Gabel zusammmen-
schieben und ein paar Minuten warten.
• Ölstand von Rohroberkante messen.
Unbedingt darauf achten, dass Ölstand in beiden
Gabelbeinen gleich ist!
• Standard-Ölpegel bei zusammengeschobenen Gabelrohren und Dämpferstange von
Rohroberkante gemessen (Bild 245):
M 600/750 79,4 mm
M
900
108,0mm
• Dämpferstange (Bild 246) langsam vollständig herausziehen und Gegenmutter bis Gewindeende aufdrehen. Draht o. ä. an Dämpferstange
befestigen und hochhalten, damit Dämpferstange nach Montage von Feder, Federsitz usw., wieder nach oben gezogen werden kann.
• Dämpferstange am Draht langsam (!) hochziehen. Mit Ducati-Werkzeug Distanzhülse niederdrücken, Haltewerkzeug unter Gegenmutter
schieben und Draht entfernen.
• M 900 ab 1997: Dämpfungseinsteller ganz
herausdrehen.
• Gabel-Verschlusseinheit auf Dämpferstange
bis zum Anschlag locker aufdrehen. Verschlusseinheit gegenhalten und Gegenmutter an Ver-
Schlusseinheit anlegen
(18-22
Nm).
• Mit Werkzeug Distanzhülse niederdrücken
und Werkzeug abnehmen.
• Frontpartie drei- bis viermal «zusammenstauchen» (dabei nicht mit Bremse blockieren,
sondern gegen Mauer o. ä. drücken), dann Achsklemmschrauben anziehen (23 - 25 Nm).
• Nachdem beide Schrauben angezogen sind,
erste Schraube nochmal anziehen.
Bild 247
Vorderrad
74
Page 78
• Maschine sicher aufbocken. Falls Schwinge oder Federbein ausgebaut werden sollen, Maschine an Motor oder Rahmenheck
(...und
natür-
lich nicht an Schwinge!) aufbocken.
• Nicht am Ölfilter abstützen!
Laufrad
• Achsmutter ausdrehen und Achse herausziehen. Kette abnehmen und Rad herausführen.
• Bremsscheibe nach Lösen der sechs Befestigungsschrauben abnehmen.
• Radialdichtring mit passendem Schraubendreher o. ä. aushebeln.
• Radlager wie in Bild 248 gezeigt schrittweise
über Kreuz austreiben, um Aufweiten der Lager-
sitze zu vermeiden.
Bremse
• Ausbau und Zerlegen des Bremssattels und
der Pumpe siehe Kapitel
15.1.
Federbein und Schwinge
• Stossdämpfer nach Lösen der Befestigungsschrauben (unten Bild 56, oben Bild 249) abneh-
men (bei am Motor oder Rahmenheck abgestütz-
ter
Maschine!).
• Falls die Schwinge ersetzt werden
muss,
Schwinge vom Motor abnehmen (Kapitel 9 Seite
46).
• Falls Buchse oder Nadelkäfige ersetzt werden
müssen, Motorgehäuse erwärmen und Buchse
bzw. Lagerkäfige wie Radlager austreiben.
Bild 248
Radlager austreiben
(Prinzipdarstellung)
Bild
249
Obere FederbeinBefestigung
• Hinterrad mit Messuhr auf Schlag prüfen (Bild 239). Verschleissgrenze für Höhen- und
Seitenschlag 2 mm.
• Rad- und Schwingenlager müssen bei
Fingerprobe gleichmässig geräuschlos laufen.
• Dämpferstange auf Ölaustritt absuchen
( undichte Dichtringe).
• In montiertem Zustand durch Einfedern
des Hecks Dämpfwirkung prüfen.
• Hinterrad-Federung in montiertem Zustand
wie im Kapitel 3.19.2 beschrieben prüfen.
• Schwinge auf Verzug oder Risse prüfen.
Hülsen müssen in Nadelkörben ohne Wider-
stand spielfrei laufen. Staubdichtungen auf Beschädigungen untersuchen.
Bild 250
M 600/750:
Schwingenlagerung
Bild 251
M
900:
Schwingenlagerung
75
Page 79
• Sämtliche Staubdichtungen der Schwingenlagerung auf Beschädigung überprüfen. Hülsen und Buchsen dürfen keine Riefen oder Krat-
zer aufweisen.
• Bei nackt montierter Schwinge und rich-
tiger Montage darf bei seitlichem Hin- und Her-
drücken kein Spiel in Lagerung spürbar sein
(Knacken).
• Schlag der Rad- und Schwingachse mit
Messuhr messen. Verschleissgrenze 0,03 mm.
Schwinge
• Lagerbuchsen (M 600/750; Bild 250) bzw.
Nadelhülsen (M 900; Bild 251) mit passendem
Dorn gefettet in erwärmtes Motorgehäuse einpressen oder wie Lenkkopflager einziehen.
• Lager mit beschrifteter Seite nach aussen
weisend eintreiben.
• Staubdichtung (Dichtlippen gefettet) mit passender NUSS eintreiben.
• Schwinge mit vormontierter Radabdeckung
an Motorgehäuse positionieren und Schwingachse leicht gefettet einführen.
• Schwingachsen-Klemmschrauben anziehen
(25
Nm).
Laufrad - Bild 252
• Auf keinen Fall einmal ausgebaute Radlager wieder einbauen, grundsätzlich Neuteile verwenden.
• Erwärmen der Nabe mit elektrischer
Heizplatte auf ca. 100°C erleichtert das Eintreiben der Lager (Lager «schlüpfen» fast von selbst
in Lagersitz). Vor Erwärmen der Nabe Bremsscheibe demontieren!
• Lagerhohlräume des linken Lagers mit Fett
füllen und mit passendem Dorn oder NUSS so
eintreiben (besser einziehen wie in Bild 241 gezeigt), dass abgedichtete Seite aussen liegt.
Beim Eintreiben sorgfältig darauf achten, dass
Lager nicht verkantet, und sichergehen, dass es
vollkommen aufsitzt.
• Lager in diesem Fall nur am Lageraussen-
ring nachsetzen!
• Distanzhülse in Radnabe einsetzen und rechtes Lager so einziehen (abgedichtete Seite nach
aussen), dass Lager auf Distanzstück aufsitzt.
• Auf genaue Flucht der Distanzhülse ach-
ten, eventuell Achse provisorisch einschieben.
• Bremsscheiben-Befestigungsschrauben mit
flüssiger Schraubensicherung (Loctite 242) montieren (25,5 Nm). Bremsscheibe mit hochwertigem Entfettungsmittel (Bremsscheibenreiniger)
reinigen.
• Ritzel aufsetzen und sechs Befestigungsschrauben eindrehen (44 - 47 Nm).
• Hinterrad in Schwinge einsetzen. Dabei darauf achten, dass Bremsscheibe in Bremssattel
zwischen Beläge
Zwangsläufige oder desmodromische Steuerung mit zwei im Kopf hängenden Ventilen pro Zylinder,
die von vier Kipphebeln (zwei Öffner, zwei
Nocken angetrieben wird. Nockenwelle wird von einer Zwischenwelle mittels Zahnriemen angetrieben.
Diese aktualisierte Neuauflage
des seit langem bewährten
Standardwerkes analysiert in
seinem ersten Teil die neuesten
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