Wir freuen uns, Sie unter den „Ducatisti“ begrüßen zu
können und beglückwünschen Sie zu Ihrer ausgezeichneten
Wahl. Sicher werden Sie Ihre neue Ducati nicht nur als
normales Fortbewegungsmittel verwenden, sondern auch
für kurze und lange Reisen, bei denen Ihnen Ducati Motor
Holding S.p.A viel Spaß und Vergnügen wünscht.
Da Ducati Motor Holding S.p.A. dahingehend bemüht ist,
ihren Kunden einen immer besseren Service zu bieten,
empfiehlt sie Ihnen, die einfachen, in dieser
Betriebsanleitung aufgeführten Normen aufmerksam zu
befolgen, dies insbesondere was die Einlaufzeit anbelangt.
So können Sie sicher sein, dass Ihnen Ihre Ducati immer
starke Emotionen schenken wird.
Falls Reparaturen erforderlich werden sollten oder Sie
einfach nur Ratschläge benötigen, wenden Sie sich bitte an
unsere autorisierten Kundendienststellen.
Viel Vergnügen!
Hinweis
Die Ducati Motor Holding S.p.A. trägt keinerlei
Verantwortung für eventuelle Fehler, die bei der
Zusammenstellung dieser Betriebsanleitung entstanden
sein könnten. Alle Informationen verstehen sich als am Tag
des Ausdrucks gültig. Ducati Motor Holding S.p.A. behält
sich das Recht vor, jegliche, durch eine Weiterentwicklung
der genannten Produkte bedingte Änderungen anbringen zu
können.
Verwenden Sie für Ihre Sicherheit, die Garantie, die
Zuverlässigkeit und den Wert Ihres Ducati-Motorrads nur
originale Ducati-Ersatzteile.
Achtung
Diese Betriebsanleitung ist Teil des Motorrads und
muss bei dessen Weiterverkauf dem neuen Besitzer
ausgehändigt werden.
D
3
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Hinweise 6
Garantie 6
Symbole 6
Nützliche Informationen für eine sichere Fahrt 7
Fahrten mit voller Ladung 9
Identifizierungsdaten 10
Fahrsteuerungen 11
Anordnung der Steuerungsvorrichtungen des Motorrads 11
Cockpit 12
LCD - Hauptfunktionen 14
LCD - Einstellen/Anzeige der Parameter 16
Das Immobilizer-System (Wegfahrsperre) 35
Code Card 36
Freigabeverfahren der Wegfahrsperre (Immobilizer) 37
Ersatzschlüssel 39
Zündschalter und Lenkersperre 40
Linker Umschalter 41
Kupplungshebel 42
D
Rechter Umschalter 43
4
Gasdrehgriff 43
Vorderradbremshebel 44
Hinterradbremspedal 45
Schaltpedal 45
Einstellung der Position des Fußschalthebels und des
Hinterradbremspedals 46
Hauptbestandteile und -vorrichtungen 48
Position am Motorrad 48
Tankverschluss 49
Sitzbankverschluss 50
Öffnen des Dokumentenfachverschlusses 51
Seitenständer 52
Einstellvorrichtung für die Vorderradgabel 53
Einstellvorrichtungen für das Zentralfederbein 55
Regulierung der Rückspiegel 57
Änderung der Motorradtrimmlage (1100S) 58
Gebrauchsnormen 60
Vorsichtsmaßnahmen in der Einfahrzeit 60
Kontrollen vor dem Motoranlass 62
Motoranlass 63
Start und Fahrt des Motorrads 65
Bremsen 66
Anhalten 67
Parken 67
Tanken 68
Mitgeliefertes Zubehör 69
Hauptsächliche Betriebs- und
Instandhaltungsarbeiten 70
Abnahme der Verkleidung 70
Pegelkontrolle der Brems- und Kupplungsflüssigkeit 72
Kontrolle des Bremsbelagverschleißes 74
Schmieren der Gelenke 75
Einstellung des Leerhubs der Gassteuerung 76
Laden der Batterie 77
Kontrolle der Antriebskettenspannung 78
Schmieren der Antriebskette 79
Wechsel der Scheinwerferleuchten 80
Wechsel der Glühlampe der hinteren Blinker 82
Austausch der Kennzeichenbeleuchtung 83
Scheinwerfereinstellung 84
Tubeless-Reifen 86
Kontrolle des Motorölstands 88
Reinigung und Wechsel der Zündkerzen 89
Allgemeine Reinigung 90
Längere Außerbetriebsetzung 91
Wichtige Hinweise 91
Instandhaltung 92
Instandhaltungsplan: Vom Vertragshändler durchzuführende
Arbeiten 92
Instandhaltungsplan: Vom Kunden durchzuführende
Arbeiten 95
Merkblatt für regelmäßige
Instandhaltungsarbeiten 109
Technische Daten 96
Maße (mm) 96
D
5
Allgemeine Hinweise
Garantie
Hinsichtlich einer Produktgarantie und -verlässlichkeit,
weisen wir Sie in Ihrem eigenen Interesse eingehend darauf
hin, sich für die Durchführung aller Arbeiten, die besondere
technische Fachkenntnisse erfordern, an einen
Vertragshändler oder an eine Vertragswerkstatt zu wenden.
Unser hoch qualifiziertes Personal verfügt über die für die
Ausführung sachgemäßer Eingriffe geeignete Ausrüstung und
verwendet ausschließlich nur Originalersatzteile der Ducati.
Ersatzteile, die eine komplette Austauschbarkeit, einwandfreie
Funktionstüchtigkeit und lange Lebensdauer garantieren.
Alle Ducati-Motorräder sind ist mit einem „Garantieheft“
ausgestattet. Diese Garantie wird jedoch nicht mehr
gewährleistet, wenn die Motorräder bei Rennen eingesetzt
werden. Während der Garantiezeit dürfen an den
Bestandteilen des Motorrads keinerlei Handhabungen bzw.
Änderungen vorgenommen werden und sie dürfen nicht
durch anderweitige Teile, die keine Originalteile sind, ersetzt
werden. Die sofortige Folge wäre in diesem Fall der Verfall
D
jeglichen Rechts auf Garantie.
6
Symbole
Ducati Motor Holding S.p.A. bittet Sie, die vorliegende
Betriebsanleitung aufmerksam durchzulesen, um Ihr
Motorrad dabei kennen zu lernen. Im Zweifelsfall bitten wir
Sie, sich an einen Vertragshändler oder eine
Vertragswerkstatt zu wenden. Die Informationen, die Ihnen
in dieser Weise übermittelt werden, könnten Ihnen während
Ihren Fahrten, bei denen Ihnen Ducati Motor Holding S.p.A.
viel Freude und Vergnügen wünscht, nützlich sein und
ermöglichen es Ihnen, die Leistungen Ihres Motorrads über
lange Zeit hinweg aufrecht zu erhalten.
Dieses Heft enthält Informationen mit besonderer
Bedeutung.
Achtung
Eine Nichteinhaltung dieser Anleitungen kann
Gefahrensituationen schaffen und zu schweren
Verletzungen und auch zum Tod führen.
Wichtig
Es besteht die Möglichkeit, das Motorrad und/oder
seine Bestandteile zu beschädigen.
Hinweis
Weitere Informationen über den laufenden Vorgang.
Alle Angaben wie rechts oder links beziehen sich auf die
Fahrtrichtung des Motorrads.
Nützliche Informationen für eine sichere
Fahrt
Achtung
Vor dem Einsatz des Motorrads lesen!
Oftmals werden Unfälle aufgrund der geringen Erfahrung
des jeweiligen Motorradfahrers verursacht. Deshalb darf das
Motorrad niemals ohne Führerschein gefahren werden. Um
das Motorrad verwenden zu dürfen, muss man im Besitz
eines regulären Führerscheins sein.
Das Motorrad niemals unerfahrenen Fahrern oder Personen
leihen, die über keinen regulären Führerschein verfügen.
Der Fahrer und der Beifahrer müssen immer angemessene
Kleidung und einen Schutzhelm tragen.
Keine herabhängenden Kleidungsstücke oder Zubehör
tragen, welches sich in die Steuerungen verhängen oder die
Sicht behindern könnte.
Den Motor niemals in geschlossenen Räumen anlassen. Die
Abgase sind giftig und könnten schon nach kurzer Zeit zur
Ohnmacht oder zum Tod führen.
Sobald sich das Motorrad in Bewegung setzt, müssen Fahrer
und Beifahrer ihre Füße auf den jeweiligen Fußrasten
abstellen.
Um für jede Art von Fahrtrichtungswechsel oder
Änderungen der Fahrbahn bereit zu sein, muss der Fahrer
den Lenker immer mit beiden Händen umgreifen, während
sich der Beifahrer immer mit beiden Händen seitlich am
hinteren Sitzbankteil festhalten muss.
Die nationalen und örtlichen Gesetze und Regelungen sind
zu beachten.
Immer die Geschwindigkeitsbegrenzungen, dort wo
angegeben, einhalten und niemals die Geschwindigkeit, die
von den Sichtbedingungen, der Fahrbahn und den
Verkehrsverhältnissen gegeben wird, überschreiten.
Immer und rechtzeitig durch Einschalten der jeweiligen
Blinker jedes Abbiegen oder jeden Fahrbahnwechsel
anzeigen.
Sich gut ersichtlich zeigen und vermeiden im "Toten Winkel“
der vorausfahrenden Fahrzeuge zu fahren.
Besonders an Kreuzungen, an den Ausfahrten aus Privatoder öffentlichen Parkplätzen und auf den Zufahrten zu
Autobahnen Acht geben.
Beim Tanken immer den Motor abstellen und besonders
darauf achten, dass kein Kraftstoff auf den Motor oder auf
das Auspuffrohr tropft.
Beim Tanken des Motorrads niemals rauchen.
Die Kraftstoffdämpfe, die beim Tanken entstehen und
eingeatmet werden können, sind gesundheitsschädlich.
Falls Kraftstofftropfen auf die Haut oder die Kleidung
gelangen sollten, diese sofort mit Wasser und Seife
abwaschen und die Kleidung wechseln.
Immer den Zündschlüssel abziehen, wenn man das
Motorrad unbewacht stehen lässt.
Der Motor, die Auspuffrohre und die Schalldämpfer bleiben über
längere Zeit hinweg heiß.
D
7
Achtung
Die Auspuffanlage kann auch nach dem Abschalten
des Motors noch heiß sein. Achten Sie daher besonders
darauf, dass Sie mit keinem Teil der Auspuffanlage in
Berührung kommen und stellen Sie das Fahrzeug nie in der
Nähe von entflammbarem Material ab (einschließlich Holz,
Blätter, usw.).
Das Motorrad so abstellen, dass es nicht umgestoßen
werden kann, dazu möglichst den Seitenständer verwenden.
Das Motorrad nie auf schrägem oder weichem Gelände
abstellen, da es hier umfallen könnte.
D
8
Fahrten mit voller Ladung
Dieses Motorrad wurde so entworfen, um auch auf langen
Fahrstrecken mit voller Ladung vollkommen sicher reisen zu
können.
Die Verteilung der Lasten auf dem Motorrad ist sehr wichtig,
um diese Sicherheitsstandards aufrecht erhalten und um
Schwierigkeiten bei plötzlichen Fahrmanövern oder beim
Befahren von unebenen Straßenabschnitten vermeiden zu
können.
Informationen über die Tragfähigkeit
Das Gesamtgewicht des Motorrads im fahrbereiten Zustand,
mit Fahrer, Beifahrer, Gepäck und zusätzlichem Zubehör,
darf folgendes Gewicht nicht überschreiten:
390 kg
Das Gepäck oder das Zubehör, welches sich am schwersten
erweist, so tief wie möglich und möglichst in der Mitte des
Motorrads ausrichten.
Das Gepäck fest an den Motorradstrukturen befestigen:
Nicht richtig befestigtes Gepäck kann ein instabiles Motorrad
zur Folge haben.
Keinerlei voluminöse und schwere Elemente an der oberen
Gabelbrücke oder am vorderen Kotflügel befestigen, da dies
zu einem gefährlichen Stabilitätsverlust des Motorrads
führen könnte.
Niemals Teile in die Freiräume zwischen dem Rahmen
einfügen, da sie mit den Bewegungsorganen des Motorrads
in Kontakt kommen könnten.
Überprüfen, dass die Reifen den auf Seite 86 angegebenen
Druck aufweisen und sich in einem guten Zustand befinden.
D
9
Identifizierungsdaten
Jedes Ducati-Motorrad ist mit zwei Kennnummern
versehen; eine für den Rahmen (Abb. 1) und eine für den
Motor (Abb. 2).
Rahmen-Nr.
Motor-Nr.
Hinweis
Diese Nummern kennzeichnen das jeweilige
Motorradmodell und sind bei Ersatzteilbestellungen stets
anzugeben.
Abb. 1
D
Abb. 2
10
Fahrsteuerungen
Achtung
Dieses Kapitel zeigt die Anordnung und die Funktion
der Steuerungen an, die beim Fahren des Motorrads
erforderlich sind. Vor einem Anwenden der entsprechenden
Steuerungen müssen daher folgende Beschreibung
aufmerksam durchgelesen werden.
1
4
8
3
2
7
6
Anordnung der Steuerungsvorrichtungen
am Motorrad (Abb. 3)
1) Cockpit
2) Zündschalter und Lenkersperre
3) Linker Umschalter
4) Kupplungshebel
5) Pedal der Hinterradbremse
6) Rechter Umschalter
7) Gasdrehgriff
8) Vorderradbremshebel
9) Gangschaltpedal
9
5
Abb. 3
D
11
Cockpit (Abb. 4)
1) LCD, (siehe Seite 14)
2) Drehzahlmesser (min
Zeigt die Drehzahl des Motors pro Minute an.
3) Leerlaufkontrollleuchte N (grün).
Leuchtet bei einem im Leerlauf laufenden Getriebe auf.
4) Reservekontrollleuchte (gelb)
Kontrollleuchte, die bei einem sich in Reserve stehenden
Tank auf bzw. wenn ungefähr nur noch 3 Liter Kraftstoff
vorhanden sind, aufleuchtet.
5) Blinkerkontrollleuchte (grün)
Die Kontrollleuchte des eingeschalteten Blinkers blinkt auf.
6) Motoröldruckkontrollleuchte (rot).
Ihr Aufleuchten zeigt einen zu niedrigen Motoröldruck an. Sie
muss aufleuchten, wenn der Zündschalter auf ON gestellt
wird, muss aber einige Sekunden nach dem Motoranlass
erlöschen.
Bei einem sehr heißen Motor kann es vorkommen, dass sie
kurz aufleuchtet, muss in diesem Fall aber bei steigender
Drehzahl erlöschen.
-1
)
Wichtig
Leuchtet die Kontrollleuchte (6) weiterhin auf, darf man
nicht los- oder weiterfahren, da dies Motorschäden zur Folge
haben könnte.
7) Fernlichtkontrollleuchte (blau)
Leuchtet bei eingeschaltetem Fernlicht auf.
D
12
8
5347
8) EOBD-Kontrollleuchte (ocker)
Ihr ständiges Aufleuchten weist auf das Vorhandensein von
Fehlern hin und, in einigen Fällen, auf die sich demzufolge
ausgelöste Motorsperre.
9) Drehzahlbegrenzer-Kontrollleuchte
Leuchtet 800 U/min (Motordrehzahl) vor dem Auslösen des
Drehzahlbegrenzers durchgehend auf.
Blinkt bei Erreichen der Drehzahl des Drehzahlbegrenzers
auf.
9261
Abb. 4
10) Steuertaste A und B
Taste zur Anzeige und Einstellung von Cockpitparametern
mit zwei Positionen A “s” und B “t”.
11) Lichthupentaste FLASH (Abb. 5)
Der normalerweise als Lichthupe verwendeten Taste
unterliegt hier auch die Steuerung der Funktionen LAP und
USB-Datenlogger des Cockpits.
A
10
11
B
Abb. 5
D
13
LCD - Hauptfunktionen
Achtung
Eingriffe am Cockpit dürfen ausschließlich nur an
einem stehenden Motorrad vorgenommen werden. Aus
keinerlei Gründen darf man am Cockpit tätig werden, wenn
man fährt.
1) Tachometer
Zeigt die Fahrgeschwindigkeit an.
2) Kilometerzähler
Zeigt die insgesamt bereits gefahrene Strecke an.
3) Tageskilometerzähler
Zeigt die vom Fahrzeug, seit der letzten Rückstellung
gefahrene Strecke an (TRIP).
4) "trip fuel"-Kilometerzähler
Zeigt die in Reserve gefahrene Strecke an.
5) Uhr
6) Chronometer für Rundenzeit
7) Motordrehzahlanzeige (UPM)
8) Batteriespannungsanzeige (BATT)
9) Öltemperaturanzeige
Zeigt die Temperatur der Motorkühlflüssigkeit an.
Wichtig
Hat die Temperatur den max. Wert erreicht, nicht
weiter- oder losfahren, da es dadurch zu schweren
Motorschäden kommen könnte.
D
14
11
43298 10
17
65
Abb. 6
10) Inspektionsanzeige (Abb. 6)
Das Aufleuchten der Anzeige weist auf die Fälligkeit der
regelmäßigen Inspektion hin.
Die Anzeige am Display erfolgt bis zur entsprechenden
Rücksetzung während der Inspektion durch eine DucatiVertragswerkstatt.
11) Funktion LAP /USB (Abb. 6).
Zeigt an, dass der USB-Datenlogger und die LAP-Funktion
aktiviert wurden.
Wichtig
Bei diesem Cockpit handelt es sich um ein Instrument,
das eine Diagnose des elektronischen Einspritz- und
Zündsystems ermöglicht. Diese dem Fachpersonal
vorbehaltenen Menüs dürfen aus keinerlei Gründen
verwendet werden. Sollte man zufällig in diese Funktion
gelangen, muss man den Zündschlüssel auf OFF drehen und
sich an einen Vertragsservice der Ducati werden, der dann
die erforderlichen Kontrollen vornehmen wird.
D
15
LCD - Einstellen/Anzeige der Parameter
Beim Anlassen (Schlüssel von OFF auf ON) aktiviert das
Cockpit 1 Sekunde lang hintereinander alle LCD-Digits und
Kontrollleuchten bzw. Anzeigen.
Daraufhin schaltet das Cockpit wieder auf die „normale“
Anzeige um und zeigt anstelle des Kilometerzählers, das
Modell und, 2 Sekunden lang, die Version des Motorrads
(EU, UK, USA, CND, FRA, JAP) an.
Das Modell wird innerhalb einer „Scrollanzeige“ nur ein
einziges Mal angezeigt.
CHECK 1CHECK 2
D
Abb. 7
16
Beim Einschalten der Zündung (Key-On) werden am Cockpit
immer folgende Informationen angezeigt (dabei werden die
zuvor aktivierten Funktionen ausgeschaltet):
Kilometerzähler
Geschwindigkeit
Motordrehzahl
Hier ist es bei einer in der Position B “t” stehenden Taste
immer möglich, von der Funktion "Kilometerzähler" auf
folgende Funktionen umzuschalten:
TRIP
TRIP FUEL (nur wenn aktiv)
Uhr
T.OIL (wird nur bei laufendem Motor angezeigt),
um schließlich wieder auf die Funktion TOT zurückzukehren.
Wird die Taste (1, Abb. 8) dagegen in die Position A “s“
gedrückt, öffnet das System das MENÜ und zeigt
folgende Funktionen sequentiell aufeinander folgend an:
Error (sofern aktiviert)
RPM
BATT
LAP (OFF oder ON)
LAP MEM
Einstellen der Uhr
code (sofern aktiviert)
A
1
B
Abb. 8
Wichtig
Dieses Menü ist nur bei stehendem Fahrzeug aktiviert.
Sollte das Fahrzeug bei geöffnetem MENÜ in Bewegung
gesetzt werden, schließt es das Cockpit automatisch und
kehrt auf die Hauptanzeige zurück. Das Verlassen des
Menüs ist jedoch jederzeit möglich, dazu braucht die Taste
(1, Abb. 8) nur 3 Sekunden lang in die Position A “s”
gedrückt werden.
D
17
Anzeige der insgesamt gefahrenen Strecke
"Kilometerzähler"
In dieser Funktion wird die insgesamt gefahrene Strecke
angezeigt.
Nach dem Key-On tritt das System automatisch in diese
Funktion.
Die entsprechende Date wird permanent gespeichert und
kann nicht auf Null gesetzt werden.
Bei Überschreiten des Kilometerstands 99999 km (oder
99999 mi) wird die Angabe "99999" ständig angezeigt.
KmMeilen
Abb. 9
Anzeige der “Geschwindigkeit”
Diese Funktion ermöglicht die Anzeige der
Fahrzeuggeschwindigkeit.
Das Cockpit erhält vom Steuergerät die Information der
reellen Geschwindigkeit (berechnet in km/h) und zeigt die
entsprechende, um 8% erhöhte Date an.
Die Anzeige reicht bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von
299 km/h (186 mph).
Bei Überschreiten der 299 km/h (186 mph) werden am
Cockpit die Linien " - - - " (nicht blinkend) angezeigt.
D
18
Km / hmph
Abb. 10
Anzeige der Tageskilometerstrecke "TRIP"
In dieser Funktion wird eine Teilstrecke angezeigt.
Befindet man sich in dieser Funktion und drückt die Taste (1,
Abb. 8) 3 Sekunden lang in die Position B “t“, wird die Date
auf Null gesetzt.
Überschreitet der entsprechende Kilometerstand 999.9, wird
die Date auf Null gesetzt und die Zählung beginnt
automatisch wieder bei Null.
KmMeilen
Abb. 11
D
19
Anzeige der im Reservezustand gefahrene Strecke
"TRIP FUEL"
In dieser Funktion kann die vom Fahrzeug im
Reservezustand gefahrene Streckenangabe angezeigt
werden.
Bei Aufleuchten der Reserveanzeige wird, unabhängig von
der gerade eingeblendeten Funktion, automatisch die TRIP
FUEL Funktion aktiviert. Sollte der Reservezustand bestehen
bleiben, wird die Angabe auch nach dem Key-Off in Speicher
gehalten.
Diese Zählung wird automatisch unterbrochen, wenn kein
Reservezustand mehr vorliegt.
Bei einem Überschreiten von 999.9, wird das Zählwerk
automatisch auf Null gesetzt und die Zählung beginnt vom
Neuen bei Null.
D
20
KmMeilen
Abb. 12
Anzeige der Motorkühlflüssigkeit
Zeigt die Temperatur der Motorkühlflüssigkeit an.
Wichtig
Die Anzeige erfolgt nur bei laufendem Motor:
- bei -40 °C (-104 °F) oder einem darunter liegenden Wert
blinken am Display die Striche („---“) und die DiagnoseKontrollleuchte (EOBD) (8, Abb. 4) leuchtet auf;
- liegt der Wert zwischen -39 °C (-102 °F) und +39 °C
(+102 °F) wird am Display durchgehend die Angabe "LO"
angezeigt;
- liegt der Wert zwischen +40 °C (°F +104) und +170 °C
(°F +338) wird dieser Wert ständig am Display angezeigt;
- Entspricht der Wert +171 °C (°F +340) oder liegt er
darüber, blinkt am Display die Angabe "HI" auf.
- Im Fall eines vom Sensor übermittelten FAULT blinken
die Striche ("---") auf und gleichzeitig leuchtet die
Diagnose-Kontrollleuchte (EOBD) (8, Abb. 4) auf.
Hinweis
Liegt die Temperatur bei +171 °C (°F +340) oder
darüber springt das Display, egal in welcher Funktion es sich
gerade befindet, auf sich blinkende Anzeige der Angabe “HI”
über.
DAUERANZEIGE
DAUERANZEIGEDAUERANZEIGE
BLINKENDE ANZEIGE
BLINKENDE ANZEIGE
Abb. 13
D
21
Inspektionsanzeige
4
Weist auf die Erfordernis einer Instandhaltung (Inspektion)
hin.
Das Aufleuchten der Anzeige ( ) weist auf die Fälligkeit der
regelmäßigen Inspektion hin.
Am Display wird bei Erreichen der folgenden
Kilometerstände auf die Erfordernis der Inspektion
hingewiesen:
nach Erreichen der ersten 1000 km am Kilometerzähler;
alle 12000 km am Kilometerzähler.
Diese Information wird bis zu ihrer entsprechenden
Rücksetzung am Display angezeigt.
Bei einer entsprechenden Anzeige muss man sich an einen
Vertragshändler oder eine Vertragswerkstatt wenden.
D
22
Abb. 1
Batteriespannungsanzeige (BATT)
Nachstehend werden die Funktionen der
Batteriespannungsanzeige beschrieben.
Für die Anzeige dieser Funktion müssen das Menü und dort
die Seite "BATT" geöffnet werden.
Am Display des Cockpits werden folgende Informationen
bezüglich der Batteriespannung gegeben:
- liegt der Wert zwischen 12,1 und 14,9 Volt, erfolgt die
Datenanzeige durchgehend;
- liegt der Wert zwischen 10,0 und 12,0 Volt oder zwischen
15,0 und 16,0 Volt blinkt die Datenanzeige auf;
- entspricht der Wert 9,9 Volt oder liegt er darunter, blinkt
die Angabe "LO" und die Diagnose-Kontrollleuchte
(EOBD) (8, Abb. 4) leuchtet auf;
entspricht der Wert 16,1 Volt oder liegt er darüber, blinkt die
Angabe "HI" und die Diagnose-Kontrollleuchte (EOBD) (8,
Abb. 4) leuchtet auf.
ZUSTAND 1
ZUSTAND 2
DAUERANZEIGE
BLINKENDE ANZEIGE BLINKENDE ANZEIGE
DAUERANZEIGE
ZUSTAND 3
BLINKENDE ANZEIGE BLINKENDE ANZEIGE
Abb. 15
D
23
Leerlaufanzeige (RPM)
In dieser Funktion wird die Standgasdrehzahl in digitaler
Form angezeigt.
Für die Anzeige dieser Funktion müssen das Menü und dort
die Seite "RPM" geöffnet werden.
Am Display wird über die obere Drehzahlskala hinaus auch
die Motordrehzahl (rpm) in numerischer Form angezeigt, so
dass eine präzisere Einstellung des “Standgases” möglich
ist.
D
Abb. 16
24
Anzeige der Rundenzeit (LAP)
Hier wird eine Beschreibung der Anzeige der Rundenzeit
gegeben.
Für den Abruf dieser Funktion muss das Menü geöffnet und
die Funktion “LAP” auf “On” gestellt werden, dazu die Taste
(1, Abb. 8) 3 Sekunden lang in die Position B “t“ drücken.
Nach Aktivieren der LAP-Funktion das Menü verlassen (dazu
die Taste 3 Sekunden lang in A drücken) oder, bei Erreichen
der Geschwindigkeit 0 erfolgt das Verlassen automatisch.
Der START und der STOP des Chronometers müssen über
die Lichthupentaste FLASH (12, Abb. 5) gegeben werden,
die sich an der linken Umschaltereinheit befindet.
Auf jedes Drücken der Taste “FLASH” bei aktivierter LAPFunktion, wird am Display 10 Sekunden lang die Rundenzeit
angezeigt, dann erfolgt das Umschalten auf die “normale”
Anzeige.
Es können maximal 30 Rundenzeiten gespeichert werden.
Bei vollem Speicher werden auch nach dem Drücken der
Taste FLASH keine weiteren Rundenzeiten am Display
gespeichert und es blinkt, bis zum Rücksetzen der Zeiten, 3
Sekunden lang die Angabe “FULL” auf.
B
B
Abb. 17
D
25
Wird die LAP-Funktion über das Menü ausgeschaltet, wird
die momentan gefahrene “Runde” nicht gespeichert.
Wurde die LAP-Funktion aktiviert und das Fahrzeug plötzlich
ausgeschaltet (Key-Off), wird die LAP-Funktion automatisch
deaktiviert (und auch wenn der Chronometer aktiviert war,
wird die momentan gefahrene “Runde” nicht gespeichert).
Sollte die Zeit nie "gestoppt" werden, beginnt der
Chronometer bei Erreichen von 99 Minuten, 59 Sekunden
und 99 Hundertsteln erneut bei 0 (Null) und die Zeitaufnahme
beginnt erneut so lange, bis die Funktion abgeschaltet wird.
Wird die LAP-Funktion dagegen aktiviert und wurde der
“Speicher” nicht zuvor wieder auf Null gesetzt, doch noch
keine 30 Runden gespeichert (Beispiel: 18 gespeicherte
Runden), speichert das Display die eventuell noch
gefahrenen Runden ab, bis der Speicher “gesättigt” ist (in
diesem Fall kann man weitere 12 Runden speichern).
In dieser Funktion ist nur die Anzeige der Rundenzeiten
vorgesehen, die jedoch in der Funktion "Lap Memory"
gespeichert werden.
C
(1. Mal)
C
(2. Mal)
C
(Ab 32. Mal, vom
Reset der Zeiten
abgesehen)
x 10 Sek.
x 10 Sek.
x 3 Sek.
D
Abb. 18
26
Anzeige der gespeicherten Daten (LAP Memory)
Zeigt die unter der Funktion LAP gespeicherten Daten an:
Rundennummer und -zeit.
Für die Anzeige der gespeicherten Zeiten muss man im
Menü die Seite “LAP MEM” abrufen.
Befindet man sich auf dieser Seite des Menüs und drückt
man die Taste (1, Abb. 8) in die Position B “t“, wird die
Anzeige der "1. Runde" geöffnet. Das Display wird hier die
Rundennummer und die entsprechende Rundenzeit
anzeigen.
Drückt man die Taste (1, Abb. 8) in die Position B “t“,
werden die 30 gespeicherten Zeiten so lange durchgescrollt,
bis man wieder auf die "1. Runde" gelangt.
Wird während der Anzeige der gespeicherten Zeiten die
Taste (1, Abb. 8) 3 Sekunden lang in die Position "B" gedrückt,
setzt das Display sofort alle gespeicherten Zeiten auf Null
zurück. In diesem Fall, falls die LAP-Funktion dabei aktiv war,
wird sie automatisch ausgeschaltet.
Das Aussteigen aus der Anzeige der gespeicherten Zeiten ist
durch Drücken der Taste (1, Abb. 8) in die Position A “s”
möglich.
Sind keinerlei Daten im Speicher enthalten, wird keine der 30
möglichen Zeiten angezeigt und der Chronometer steht auf
“00.00.00".
Erreicht der Motor während der Runde die Drehzahl des
Drehzahlbegrenzers, leuchtet während der Anzeige der
gespeicherten Zeiten die entsprechende Kontrollleuchte (10,
Abb. 4) auf.
B
A
B (x 29 Mal)
A
B (x 3 Sek.)
A
B (x 29 Mal)
B
B
A
Abb. 19
D
27
USB-Datenlogger
Diese Funktion ermöglicht das Aktivieren des USBDatenloggers. Dieses Erfassungssystem muss an den
Kabelbaum des Fahrzeugs geschlossen werden.
Für das Freischalten des Datenloggers muss das Menü
geöffnet und die Funktion “LAP” auf “On” gestellt werden,
dazu die Taste (1, Abb. 8) in die Position B “t“ drücken.
Der START und der STOP für die Rundendifferenzierung
während der Erfassung erfolgt durch Betätigen der
Lichthupentaste FLASH (12, Abb. 15) an der linken
Umschaltereinheit.
Sollte die LAP-Funktion aktiviert worden sein bzw. es
werden gerade Daten erfasst (USB) und wird dabei das
Display plötzlich ausgeschaltet (Key-Off), wird diese Funktion
automatisch mit abgeschaltet.
D
28
Funktion - Uhreinstellung
Zum Einstellen der Uhrzeit muss man im Menü auf die Seite
“TIME Set” gehen. Befindet man sich auf dieser Seite und
drückt man die Taste (1, Abb. 8) 3 Sekunden lang in die
Position B "t", erhält man Zugang zur Einstellfunktion.
Bei Eintritt in diese Funktion blinkt die Angabe „AM“ auf.
Wird die Taste (1, Abb. 8) in die Position B "t" gedrückt,
blinkt die Angabe „PM“ auf. Durch nochmaliges Drücken der
Taste (1, Abb. 8) in die Position B "t" kehrt man zur
vorausgehenden Anzeige zurück (steht die Uhrzeit auf 00:00
wird beim Übergang von AM auf PM 12:00 angezeigt).
Drückt man die Taste (1, Abb. 8) in die Position A "s" , gelangt
man in die Einstellfunktion der Stunden, die in diesem Fall
aufblinken. Auf jedes Drücken der Taste in die Position B "t"
rückt die Zählung durchgehend in Schritten von jeweils 1
Stunde weiter. Hält man die Taste weiter in der Position B "t"
gedrückt, rückt die Zählung durchgehend in Schritten von
jeweils 1 Stunde pro Sekunde weiter (wird die Taste länger
anhaltend gedrückt, blinkt die Stundenanzeige nicht auf).
Drückt man die Taste (1, Abb. 8) in die Position A "s", gelangt
man in die Einstellfunktion der Minuten, die in diesem Fall
aufblinken. Auf jedes Drücken der Taste in die Position B "t"
rückt die Zählung durchgehend in Schritten von jeweils 1
Minute weiter. Hält man die Taste länger in der Position B
"t" gedrückt, rückt die Zählung durchgehend um jeweils 1
Minute pro Sekunde weiter. Wird die Taste länger als 5
Sekunden in der Position B "t" gedrückt gehalten, kommt es
zu einer schneller durchlaufenden Anzeige, d.h. 1 Einheit pro
100 ms (wird die Taste länger anhaltend in die Position B "t"
gedrückt, blinken die Sekunden nicht auf).
Drückt man die Taste in die Position A "s" wird die
Einstellfunktion geschlossen und erneut die eingestellte
Uhrzeit angezeigt.
B (x 3 Sek.)
blink.
B
blink.
A
blink.
B
Einst.
A
B
A
blink.
Einst.
B
A
A
A
Abb. 20
D
29
Cockpitdiagnose
Wichtig
Das Cockpit führt 60 Sekunden nach dem letzten Key-
Off für eine Systemdiagnose durch.
Abweichende Verhalten des Fahrzeugs werden dabei angezeigt.
Sollten mehrere Fehler vorliegen, werden diese mit einem
"Rolling-Modus" alle 3 Sekunden angezeigt.
Nachstehend die Tabelle der Fehler, die angezeigt werden
könnten.
Achtung
Wird ein Fehler angezeigt, muss man sich immer an
eine Ducati-Vertragswerkstatt wenden.
D
Kontroll-
leuchte
30
FehlermeldungFehler
COIL10.1 Fehler - Spule des waagrechten Zylinders
COIL10.2 Fehler - Spule des waagrechten Zylinders
COIL11.1 Fehler - Spule des senkrechten Zylinders
COIL11.2 Fehler - Spule des senkrechten Zylinders
INJE12.1 Fehler - Einspritzdüse des waagrechten Zylinders
INJE12.2 Fehler - Einspritzdüse des waagrechten Zylinders
INJE13.1 Fehler - Einspritzdüse des senkrechten Zylinders
INJE13.2 Fehler - Einspritzdüse des senkrechten Zylinders
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