Beim Modul A-112 (SAMPLER) handelt es sich um
eine Kombination aus spannungsgesteuertem
8-Bit-Sampler und Wavetable-Oszillator.
Das Modul mit den charakteristischen Klangeigen-schaften der frühen 8-Bit-Sampler ist eine Ergänzung der Klangerzeugungs-Module des Systems
A-100 und ist nicht mit den auf dem Markt erhältlichen
MIDI-Samplern zu vergleichen.
Sampler
A-112
Man. Tr ig.
Gate In
Audio IN /
Wave-CV In
CV In
Audio Out
Atten.
Tune
Run
Intern besteht das Modul aus den Komponenten A/D-Wandler für die Aufnahme (Auflösung 8 Bit), Speicher
für das abgetastete und gewandelte Eingangs-Signal,
D/A-Wandler für die Wiedergabe (Auflösung 8 Bit) und
der Ablaufsteuerung.
Der Speicher besteht aus zwei Bänken (S1, S2) zu je64 kBytes. Jede Speicherbank enthält 256 Seiten
(engl. page) zu je 256 Bytes.
Der Speicher ist nicht-flüchtig, d.h. nach Abschalten
der Stromversorgung bleiben die im Speicher befindlichen Daten erhalten.
1
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
Sampling-Betrieb:
In den Sampling-Betriebsarten wird das am AudioEingang anliegende Signal mit einer manuell und per
Steuerspannung einstellbaren Sampling-Frequenz
abgetastet, gewandelt und sequentiell in den Speicher geschrieben (von Adresse 0 bis max. 65 535). Bei
einer Sampling-Frequenz von 32 kHz entspricht dies
einer maximalen Sampling-Zeit von 2 Sekunden.
Bei der Wiedergabe werden die im Speicher befindlichen Sampling-Daten sequentiell aus dem Speicher
gelesen (von Adresse 0 bis max. 65 535) und mit einer
manuell und per Steuerspannung einstellbaren
Sampling-Frequenz (= Tonhöhe) am Audio-Ausgang
wiedergegeben.
Per MIDI-Dump können Sie im Speicherbefindliche
Samples archivieren bzw. den Speicher mit bereits
archivierten Samples laden.
Wavetable-Betrieb:
In den Wavetable-Betriebsarten erfolgt der Speicherzugriff nicht sequentiell sondern per Page. Die Page-
Nummer wählen Sie dabei manuell oder per Steuerspannung. Sowohl Aufnahme und Wiedergabe erfol-
gen in einer Schleife, wobei stets die vollständige
Page durchlaufen wird, deren Nummer sich aus der
manuellen Einstellung und der anliegenden Steuerspannung ergibt.
Bei der Wiedergabe mit einer dynamich veränderlichen
Steuerspannung (z.B. ADSR-Signal) wird somit ein
bestimmter Bereich des Speichers, d.h. eine Gruppe
von Pages "durchfahren" (Wavetable-Prinzip). Beim
Anliegen einer periodisch veränderlichen Steuerspannung (z.B. LFO-Signal) ergibt sich ein Wavetable-Oszillator.
Per MIDI-Dump können Sie einzelne, im Speicher
befindliche Waves archivieren bzw. den Speicher mit
bereits archivierten Waves laden.
Effekt-Betrieb:
Zusätzlich bietet das Modul einige Effekte, wie z.B.
Delay, Reverse Delay und Pitch Shifter. Auf Grund
der 8-Bit-Auflösung sind diese Effekte jedoch nicht mit
den Ergebnissen hochwertiger Effektgeräte zu vergleichen, sondern sollten als kostenlose Dreingabe für
abgefahrene Sounds verstanden werden.
2
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
2. SAMPLER - Übersicht
➄
➅
➆
➌
➃
➊
➋
A-112
VC Sampler / Wavetable Osc.
Eff
Dmp
Pit
LoopWav
Audio In /
Wave-CV In
S1
Play
Del
Norm
Gate In
CV In
SAMPLER
MIDI Out
S2
Rec
MIDI In
Rev
FrzLen
Man.
Trig.
Run
0
0
Audio Out
10
10
Atten.
Tune
➎
➏
➍
➂
➀
➁
Bedienkomponenten:
1Atten. :Abschwächer für Audio/Wave-CV-
Eingang !
2Tune :Potentiometer für Sampling-Fre-
quenz bzw. Wave-CV
3Run :Kontroll-LED für Gate-Funktion
bzw. Unter-/Übersteuerung bei der
Aufnahme
4 ... 6 Schalter : 3-stufige Schalter für Betriebsart
7 Man. Trig. :Taster zum Auslösen eines ma-
nuellen Trigger-Impulses
Ein- / Ausgänge:
! Audio /
Wave-CV In:Eingang für Audio-Signal bzw.
Steuerspannung für Wave-Page
" CV In :CV-Eingang für Tonhöhe bzw.
Sampling-Frequenz
§ Gate In :Gate-Eingang
$ Audio Out :Audio-Ausgang
% MIDI In :MIDI-Eingang
& MIDI Out :MIDI-Ausgang
3
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
4. Bedienkomponenten
1 Atten.
Mit dem Abschwächer 1 stellen Sie den Pegel der am
Eingang ! anliegenden Spannung ein, wobei es sich
bei dieser je nach Betriebsart um ein Audio-Signal
oder um eine Steuerspannung zur Anwahl einerWave-Page handelt.
2 Tune
Das Potentiometer2 dient zur Einstellung der
Sampling-Frequenz bei der Aufnahme bzw. Tonhöhe
bei der Wiedergabe (s. Tabelle unten).
Zusätzlich wählen Sie in der Wave-Aufnahme-Betriebsart mit ihm eine von 256 Pages an (s. nachstehende Tabelle).
Die mit dem Potentiometer intern erzeugte
Spannung ist additiv mit der am Eingang CV
In " anliegenden Steuerspannung verknüpft.
Bei Steuerung des Moduls mit einer externen
Steuerspannung ermöglicht dies eine optimale Volt/Oktav-Spreizung.
3 Run
Die LED 3 dient zur Kontrollanzeige diverser Funktio-
nen in der jeweiligen Betriebsart; eine Beschreibung
ihres Status (an/aus) finden Sie an den entsprechenden Stellen der Anleitung.
4 Man. Trig.
Mit dem Taster 4 lösen Sie einen manuellen Gate-/
Trigger-Impuls zur Steuerung diverser Funktionen in
der jeweiligen Betriebsart aus; eine Beschreibung dazu
finden Sie an den entsprechenden Stellen der Anleitung.
H
Das mit Taster 4 generierte und das am
Gate-Eingang § anliegende Gate-Signal ergeben in einer logischen Oder-Verknüpfung
das tatsächlich zur Steuerung verwendete
Gate-Signale (s. Kap. 5, Ein-/Ausgänge).
4
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
44445
S1, S2PlayNorm
Eff
56
55
DmpNorm
RecNorm
PitNorm
DelNorm
RevNorm
6
66
Loop
Wav
Loop
Wav
Loop
Wav
Len
Frz.
Len
Frz.
Len
Frz.
Funktion
nicht implementiert
Dump eines Samples
Dump einer Wave
Abspielen eines Loops
Abspielen eines Samples
Abspielen einer Wave
Aufnahme eines Loops
Aufnahme eines Samples
Aufnahme einer Wave
Eingabe der Speicherlänge
Pitch Shift
Pitch Shift mit "Freeze"
Eingabe der Speicherlänge
Delay
Delay mit "Freeze"
Eingabe der Speicherlänge
Reverse Delay
Reverse Delay mit "Freeze"
5 Schalter • 6 Schalter • 7 Schalter
Mit den 3-stufigen Schaltern 5 bis 7 stellen Sie die
jeweilige Betriebsart (Modus) des Moduls ein. Diese
ergibt sich aus der Kombination der Schalterstellungen
gemäß der nebenstehenden Tabelle. Die möglichen
Betriebsarten werden im folgenden näher beschrieben.
Insbesondere steuert dabei das Gate-Signal (an GateEingang § anliegend oder per manuellem Trigger 4
ausgelöst) unterschiedliche Funktionen der jeweiligen
Betriebsart.
H
Während Sie bei allen anderen Modulen des
Systems A-100 durch Umlegen von KipppSchaltern stets die gewünschte Funktion
auslösen (z.B. Umschalten des Fequenzbereiches beim LFO A-145), ist dies beim Modul A-112 nicht in jeder Betriebsart möglich.
Bei einigen Betriebsarten wird deshalb explizit darauf hingewiesen, wie Sie diese verlassen können.
5
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
• Normaler Aufnahme-Modus
55556
67
66
S1,
RecNorm
S2
In dieser Betriebsart nehmen Sie ein am AudioEingang 1 anliegendes Audio-Signal in eine der
Speicherbänke S1 oder S2 auf.
Gate = low :
Der Vorhör-Modus ist aktiviert (LED 3 aus); das am
Eingang 1 anliegende Audio-Signal wird abgetastet
und am Audio-Ausgang 4 zum Kontrollhören wiedergegeben.
Der Vorhör-Modus besitzt eine Overload/Clipping-Erkennung: sobald das Audio-Signal am Eingang den
oberen bzw. unteren Grenzwert überschreitet, leuch-tet die LED3kurz auf (ca. 10 ms). Während dieser
Zeit wird das Audio-Signal nicht mehr abgetastet, sondern vielmehr auf dem Maximal- bzw. Minimalwert
belassen, was einem sehr extremen digitalem Clipping
entspricht, welches auch hörmäßig sofort eindeutig zu
identifizieren ist.
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
Tune / CV
SamplingFrequenz (nur bei
Gate = low)
H
Im Vorhör-Modus wird auch die Sampling-Frequenz
ermittelt bzw. eingestellt. Während des Aufnahmevorgangs wird die zuletzt ermittelte bzw. eingestellte
Sampling-Frequenz verwendet; ein versehentliches
Verstellen während der Aufnahme ist somit unmöglich.
Gate = high:
Es erfolgt der Start der Aufnahme an Adresse 0 der
angewählten Speicherbank (LED 3 leuchtet). Die Aufnahme läuft solange, bis die letzte Adresse (65 535)
erreicht ist; LED 3 erlischt dann.
Es erfolgt ein automatischer Re-Trigger, d.h. die Ablaufsteuerung des Moduls wartet auf einen Gate = low
Pegel. Somit wird ein versehentliches Mehrfach-/Dauertriggern vermieden.
H
Die Ton-Qualität ist bei der AufnahmeVorhörfunktion etwas beeinträchtigt (Störungen, Glitches).
Die Aufnahme bricht sofort an der aktuellen
Adresse ab, sobald Gate = low wird. Auf
diese Weise sind auch selektive Aufnahmen
möglich.
6
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
• Normaler Wiedergabe-Modus
55556
67
66
S1,
Play Norm
S2
In dieser Betriebsart geben Sie mit einem TriggerImpuls ein im Speicher befindliches Sample (Bank S1
oder S2) am Audio-Ausgang aus.
Gate = low:
Die Ablaufsteuerung wartet auf Gate = high; LED 3 ist
aus (s. Abb. 1 - a).
Gate = high:
Das in der angewählten Speicherbank befindliche
Sample wird von Adresse 0 bis 65 535 S1 am AudioAusgang ausgegeben (LED 3 an).
Bei Erreichen der maximalen Adresse wartet die Ablaufsteuerung auf einen low-Pegel am Gate-Eingang,
damit ein versehentliches Mehrfach- bzw. Dauertriggern vermieden wird (s. Abb. 1 - b). Für dererlei Effekte
existiert der Loop-Wiedergabe-Modus (s.u.).
Audio / Wave-CV In
7
77
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
H
Audio
Out
Gate
Abb. 1: normaler Wiedergabe-Modus
Der normale Wiedergabe-Modus verfügt
über eine Retrigger-Funktion: wird während
der Wiedergabe Gate = low gesetzt, so startet die Wiedergabe erneut bei einem low/
high-Übergang (s. Abb. 1 - c).
Sample
a
b
c
7
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
• Loop-Aufnahme-Modus
55556
67
66
S1,
RecLoop
S2
Diese Betriebsart entspricht hinsichtlich der Funktionen und Bedienung (Vorhör-Modus, Einstellen der
Sampling-Frequenz, Gate-Steuerung) völlig dem normalen Aufnahme-Modus (s.o.).
Der einzige Unterschied zum normalen AufnahmeModus besteht darin, daß bei der Aufnahme (Gate =
high) bei Erreichen der maximalen Adresse die Auf-
nahme nicht abbricht, falls Gate noch auf highPegel ist.
Vielmehr startet die Aufnahme erneut bei Adresse 0.
Diese Schleife (engl. loop) läuft solange ab (LED 3
an), bis schließlich Gate = low wird.
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
Tune / CV
SamplingFrequenz (nur bei
Gate = low)
• Loop-Wiedergabe-Modus
55556
67
66
S1,
Play Loop
S2
Während im normalen Wiedergabe-Modus ein Sample
pro Trigger-Impuls nur einmal wiedergegeben wird,
ermöglicht Ihnen der Loop-Wiedergabe-Modus das
ständige Abspielen in einer Schleife eines zuvor
definierten Abschnitts des Samples.
Gate:
Falls Gate = high gilt, wird das in der angewählten
Speicherbank befindliche Sample wiederholt von
Adresse 0 bis 65 535 am Audio-Ausgang ausgegeben
(s. Abb. 2 - a); LED 3 leuchtet.
Sobald Gate = low gilt , wird an der aktuellen Adresse
ein Loop-Ende gesetzt (s. Abb. 2 b). Die Wiedergabe
startet erneut an Adresse 0 und läuft dann wiederholt
bis zum Loop-Ende ab, solange Gate = low gilt (Loop 1
in Abb. 2).
Audio / Wave-CV In
7
77
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
8
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
Falls Gate = high wird (s. Abb. 1 - c), erfolgt die
Wiedergabe erneut bis zur maximalen Adresse, d.h.
Loop-Ende = maximale Adresse (s. Abb. 2 - d). Falls
wieder Gate = low gilt (s. Abb. 2 - e), wird ein neuer
Loop definiert (Loop 2 in Abb. 1).
Ein kurzer Trigger-Impuls (max. 100 ms) führt zum
Abbruch des Loop-Wiedergabe-Modus (s. Abb. 2 -f).
Audio
Out
Sample
Gate
a
Loop 1
b
c
d
e
Loop 2
Abb. 2: Loop-Wiedergabe-Modus
• Wave-Aufnahme-Modus
55556
67
66
S1,
RecWav
S2
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
In dieser Betriebsart nehmen Sie eine oder mehrere
Waves in die angewählte Speicherbank auf.
Die Nummer der Wave-Page innerhalb der angewählten Speicherbank ergibt sich dabei aus der Position
des Tune-Reglers 2 und der am CV-Eingang "
anliegenden Steuerspannung.
f
Gate = low :
Der Vorhör-Modus ist aktiviert (LED 3 aus); dabei
wird das am Eingang anliegende Audio-Signal abgetastet und am Audio-Ausgang 4 zum Kontrollhören wiedergegeben.
Die Funktionen, Bedienung und Besonderheiten im
Vorhör-Modus (Overload/Clipping-Erkennung, Einstellen der Sampling-Frequenz) sind identisch mit denen
im normalen Aufnahme-Modus (s.o.).
Tune / CV
SamplingFrequenz (bei
Gate = low) bzw.
Nr. der WavePage (bei Gate =
high)
9
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
Gate = high:
Beim low/high-Übergang erfolgt der Start der Auf-
nahme (LED 3 leuchtet). Die Sampling-Frequenz
wird abgefragt und die Nummer der Wave-Page wird
aus der Position des Tune-Reglers 2 und der an
CV-Eingang " anliegenden Steuerspannung ermittelt.
Dann wird der Audio-Eingang abgetastet, und es werden 256 Bytes in die Wave-Page der angewählten
Speicherbank geschrieben..
Nachdem 256 Bytes gespeichert wurden, startet dieser
Vorgang erneut. Dies wiederholt sich solange, bis Gate
= low wird.
H
Die Aufnahme bricht sofort an der aktuellen
Adresse ab, sobald Gate = low wird. Auf
diese Weise sind auch selektive Aufnahmen
möglich.
Da während der Aufnahme am Ende des Speicherns
einer Wave die Nummer der nächsten Wave-Page
durch Abfrage des Tune-Reglers und CV-Eingangs
ermittelt wird (vorausgesetzt Gate = high), können sich
bei fortlaufender Aufnahme unterschiedlichste WavePages ergeben, falls sich die Steuerspannung dynamisch ändert (z.B. LFO-Signal)..
Abb. 3 verdeutlicht diesen Sachverhalt. Dort wird der
CV-Eingang mit dem Sinus-Signal eines LFO's gespeist. Die Sampling-Frequenz des beträgt 32 kHz, die
LFO-Frequenz beträgt ca. 21 Hz. Die sich jeweils
ergebenden Wave-Pages sind in Kästchen dargestellt.
251
220
154
64
26
0
+5 V
-5 V
243
238
128
102
8
Abb. 3: Wave-Aufnahme-Modus mit "modulierter"
Wave-Page-Nummer
Derartig aufgenommene Waves können natürlich auch
im normalen Wiedergabe-Modus abgespielt werden,
was teilweise zu drastischen Efekten führt.
51
10
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
• Wave-Wiedergabe-Modus
55556
67
66
S1,
PlayWav
S2
Audio / Wave-CV In
7
77
Nr. der Wave-Page
Der A-112 arbeitet in dieser Betriebsart als Wave-Table-Oszillator.
Dabei wird innerhalb der angewählten Speicherbank
die Wave-Page, deren Nummer sich aus der am
Audio-/Wave-CV-Eingang ! anliegenden Steuer-
spannung ergibt, laufend am Audio-Ausgang ausgegeben.
Gate = low:
Die Ablaufsteuerung wartet auf Gate = high (LED 3
aus). In diesem Zustand wird die Sampling-Frequenz
ermittelt bzw. eingestellt.
Gate = high:
Die Nummer der Wave-Page wird ermittelt und die
Sampling-Frequenz abgefragt. Sodann startet die Wie-dergabe der Wave mit der zuletzt eingestellten bzw.
ermittelten Sampling-Frequenz (LED 3 an).
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
Nachdem 256 Bytes der Wave ausgegeben wurden,
startet dieser Vorgang erneut. Dies wiederholt sich
solange, bis Gate = low wird.
Durch Anlegen einer dynamischen Steuerspannung
am Audio-/Wave-CV-Eingang ! (z.B. Sägezahnwelle
eines LFO's, s. Abb. 4) "durchfahren" Sie ganze Berei-che von Wave-Pages (Wave-Table-Prinzip, s. auch
Kap. 6. Anwendungsbeispiele).
Speicherbank
127118135
Loop
Audio In
0,40
0,30
0,20
0,10
0,00
-0,10
-0,20
-0,30
-0,40
Abb. 4: Wave-Table-Oszillation
11
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
• Normaler Dump-Modus
55556
67
66
S1,
Dmp Norm
S2
Diese Betriebsart ermöglicht es Ihnen, ein im Speicher
befindliches Sample (Bank S1 oder S2) und die momentan eingestellte Sampling-Frequenz als System-Exclusive-Meldung (Dump) über den MIDI-Ausgang
&auszugeben, um dieses z.B. mit einem Sequenzer-
Programm zu archivieren.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, einen Sample-Dump über den MIDI-Eingang % zu empfangen, der
dann in die angewählte Speicherbank geschrieben
wird.
Gate = low:
Die Ablaufsteuerung fragt in diesem Zustand (LED 3
aus) den MIDI-Eingang % ab. Sobald sie dort einen
Sample-Dump empfängt (LED 3 leuchtet), schreibt sie
diesen in die angewählte Speicherbank.
Audio / Wave-CV In
7
77
Tune / CV
Empfängt sie hingegen einen Sample-Dump-Request,
so startet sie die Ausgabe eines Sample-Dumps am
MIDI-Ausgang & (LED 3 leuchtet). Siehe dazu auch
die Beschreibung von MIDI-Ein-/Ausgang in Kap. 5.
H
Gate = high:
Sobald Gate = high ist (z.B. durch Drücken des Tasters 4), erfolgt am MIDI-Ausgang ein Sample-Dump
(LED 3 leuchtet) bezüglich der angewählten Speicherbank (gleiche Funktion wie beim Sample-DumpRequest, s.o.).
H
Während der Datenübertragung am MIDIAusgang werden der MIDI- und der GateEingang nicht abgefragt, so daß nicht versehentlich ein erneuter Dump durch einen
Sample-Dump-Request bzw. einen TriggerImpuls ausgelöst wird.
Um einen Sample-Dump auszulösen, genügt
ein kurzer low/high-Übergang (Trigger) statt
eines andauernden high-Pegels.
12
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
• Wave-Dump-Modus
55556
67
66
S1,
DmpWav
S2
Diese Betriebsart entspricht hinsichtlich Funktion und
Ablauf dem Sample-Dump-Modus.
Der Unterschied besteht darin, daß anstelle eines
kompletten Samples hier eine einzelne Wave-Page
innerhalb der angewählten Speicherbank übertragen
bzw. empfangen wird.
Die Nummer der Wave-Page ergibt sich dabei aus
der Stellung des Tune-Reglers 2 und der an CVEingang " anliegenden Steuerspannung.
Audio / Wave-CV In
7
77
Tune / CV
Nr. der Wave-
Page
• Delay-Modus
55556
67
66
EffDelNorm
Im Delay-Modus können Sie einen einfachen Verzögerungseffekt (engl. delay) realisieren. Das am Audio-
Eingang anliegende Signal wird abgetastet und verzögert am Audio-Ausgang wiedergegeben.
H
Der Effekt wird dadurch realisiert, daß jeweils der
aktuell am Audio-Eingang abgetastete Wert in eine
Speicherstelle eines einstellbaren Bereichs der BankS2 geschrieben, zuvor jedoch der in dieser Speicherstelle vorhandene Wert am Audio-Ausgang ausgegeben wird. Danach wird um eine Speicherstelle weitergezählt. Am Ende des Speicherbereiches beginnt die
Prozedur wieder von vorne.
Die Länge des Bereiches stellen Sie mit dem Parameter Len ein (s. u.); die maximale Länge beträgt
64 KBytes (entspricht bei einer Sampling-Frequenz
von 32 kHz einer Verzögerungzeit von 2 Sekunden).
Speicherbank S2 wird in dieser Betriebsart
überschrieben!
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
13
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
Die tatsächliche Verzögerungszeit zwischen AudioEingangs- und Ausgangs-Signal ergibt sich aus der
Länge des Speicherbereiches und der SamplingFrequenz.
Gate = low:
Die Ablaufsteuerung wartet auf Gate = high (LED 3
aus). In diesem Zustand wird die Sampling-Frequenz
ermittelt bzw. eingestellt.
Gate = high:
Der Delay-Modus wird gestartet (LED 3 an). Die
Retrigger-Funktion ist aktiviert, d.h. nach einem kurzen
Wechsel auf Gate = low löst ein erneuter Übergang auf
Gate = high einen weiteren Start des Dealy-Modus
aus.
H
Ein Wechsel vom Delay-Modus direkt in den
Delay-Modus mit Freeze ist nicht möglich.
Einen derartigen Wechsel bewerkstelligen
Sie dadurch, daß Sie den Delay-Modus abbrechen (Schalter 5 auf S1/S2 oder Schalter
7 auf Len) und nachfolgend den gewünschten Modus einstellen.
P
Audio
In
Abb. 5: Realisierung eines Echos
Durch Rückführung (engl. feedback) des
Ausgangssignals vom A-112 auf seinen Eingang erhalten Sie ein Echo. (s. Abb. 5).
Beachten Sie dabei, daß ein zu hoher
Feedback-Anteil zu starker Rückkopplung
führt.
A-112
Feedback
A-112A-138
Audio
Out
• Reverse-Delay-Modus
Im Reverse-Delay-Modus wird ein am Audio-Eingang
55556
67
66
EffRevNorm
anliegendes Signal abgetastet und verzögert, jedoch
rückwärts (engl. reverse) am Audio-Ausgang wiedergegeben.
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
14
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
H
Der Effekt wird dadurch realisiert, daß jeweils der
aktuell am Audio-Eingang abgetastete Wert in eine
Speicherstelle eines einstellbaren Bereichs der BankS2 geschrieben, zuvor jedoch der in dieser Speicherstelle vorhandene Wert am Audio-Ausgang ausgegeben wird.
Danach wird um eine Speicherstelle weitergezählt,
wobei der Speicherbereich vorwärts beschrieben, jedoch im Gegensatz zum Delay-Modus rückwärts ausgelesen wird. Am Ende des Speicherbereiches beginnt
die Prozedur wieder von vorne.
Bedingt durch diesen sehr einfachen "Geradeaus"Algorithmus, der das im Speicher befindlich Signal
nicht signaltheoretisch analysiert, ergeben sich natürlich Überschneidungseffekte bzw. Situationen, bei
denen Sprungstellen auftreten können; daraus resultieren Störungen oder "Knacken" im Ausgangs-Signal.
H
Speicherbank S2 wird in dieser Betriebsart
überschrieben!
Die Funktionen und Bedienung (Einstellen
der Sampling-Frequenz, Retrigger, Länge
des Speicherbereiches, Abbruch des Modus)
sind identisch mit denen im Delay-Modus
(s.o.).
• Pitch-Shifter-Modus
55556
67
66
EffPitNorm
Im Pitch-Shift-Modus wird ein am Audio-Eingang anliegendes Signal abgetastet und mit verschobenerTon-
höhe (engl. pitch shift) am Audio-Ausgang wiedergegeben.
H
Diese Betriebsart wird dadurch realisiert, daß in einem
Bereich der Speicherbank S2 (Länge einstellbar mit
dem Parameter Len) jeweils der aktuell am AudioEingang abgetastete Sampling-Wert mit einer festen
zweiten Sampling-Frequenz (ca. 16 kHz) ermittelt und
gespeichert wird. Die im Speicher befindlichen Werte
werden mit der variablen Sampling-Frequenz am
Audio-Ausgang ausgegeben.
Sind beide Sampling-Frequenzen nahezu gleich, so
entspricht das Ausgangs-Signal bis auf eine von der
Speicherlänge abhängige Verzögerung dem Eingangs-Signal. Unterscheiden sich hingegen die Frequenzen, so wird das Ausgangs-Signal entweder
Speicherbank S2 wird in dieser Betriebsart
überschrieben!
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
15
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
schneller oder langsamer ausgelesen, woraus der charakteristische Pitch-Shift-Effekt resultiert.
Bedingt durch diesen sehr einfachen "Geradeaus"Algorithmus, der das im Speicher befindlich Signal
nicht signaltheoretisch analysiert, ergeben sich natürlich Überschneidungseffekte bzw. Situationen, bei
denen Sprungstellen auftreten können; daraus resultieren Störungen oder "Knacken" im Ausgangs-Signal.
H
P
Die Funktionen und Bedienung (Einstellen
der Sampling-Frequenz, Retrigger, Länge
des Speicherbereiches, Abbruch des Modus)
sind identisch mit denen im Delay-Modus
(s.o.).
Interessante Klangergebnisse erhalten Sie
durch Mischung des Originalsignals mit dem
Ausgangssignal des A-112.
• Freeze-Effekt-Modus
55556
67
66
Del,
Eff
Rev,
Die Effekt-Betriebsarten Delay, Reverse Delay und
Pitch Shift können Sie auch in der Einstellung Freeze
betreiben.
In diesem Fall wird der Audio-Eingang nicht mehr
abgetastet. Die im Speicher befindlichen Daten werden
nicht mehr überschrieben, sondern sind vielmehr ein-gefroren (engl. freeze) und werden in einer Schleife,
deren Länge durch den Parameter Len bestimmt ist,
wiedergegeben.
Gate-Steuerung:
Die Ablaufsteuerung wartet auf Gate = high (LED 3
aus). In diesem Zustand wird die Sampling-Frequenz
ermittelt bzw. eingestellt.
Nach einem Gate-Trigger-Impuls ist der jeweilige Ef-
fekt ohne Freeze-Funktion aktiv (LED 3 aus).
Frz.
Pit
Audio / Wave-CV In
7
77
Audio-Signal
Tune / CV
Sampling-
Frequenz
16
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
Sobald Gate = high gilt, ist die Freeze-Funktion für
den jeweiligen Effekt aktiviert (LED 3 an), d.h. die im
Speicher befindlichen Daten sind eingefroren, solange
Gate = high gilt.
Wird Gate = low, ist Freeze deaktiviert und das Modul
befindet sich in der jeweiligen normalen EffektBetriebsart. Danach aktivieren Sie mit jedem highPegel für Gate erneut die Freeze-Funktion.
H
Ein Wechsel direkt vom Freeze-EffektModus in den normalen Effekt-Modus ist
nicht möglich. Einen derartigen Wechsel bewerkstelligen Sie dadurch, daß Sie den
Freeze-Effekt-Modus abbrechen (Schalter 5
auf S1/S2 oder Schalter 7 auf Len) und
nachfolgend den gewünschten Modus einstellen.
• Effekt-Parameter "Len"
55556
67
66
Del,
Eff
Rev,
In dieser Betriebsart stellen Sie den Parameter Len
ein, der die Länge des Speicherbereiches in der
Bank S2 für die Effekt-Betriebsarten festlegt.
Gate = low:
In diesem Zustand stellen Sie mit dem Tune-Regler 2
den Parameter Len ein; die kleinste Auflösung ist
dabei eine Page (Position 0), der größtmögliche Wert
von 64 kBytes entspricht der Position 10.
Gate = high:
Sobald Gate = high gilt, wird der Tune-Regler abgefragt und der Wert für den Parameter Len übernommen. Bezüglich der Effekt-Betriebsarten gelten für Len
die nachfolgenden Besonderheiten.
Len
Pit
Audio / Wave-CV In
7
77
Tune / CV
Länge des
Speichers für den
Delay-Effekt
17
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
Delay, Pitch Shift:
Die werkseitige Einstellung beim Einschalten beträgt
4 kBytes (= 16 Pages); dies entspricht ca. Tune-
Position 0.5.
Reverse Delay:
Die werkseitige Einstellung beim Einschalten beträgt
64 kBytes (= 256 Pages); dies entspricht ca. Tune-
Position 10.
Der Effekt Reverse Delay kehrt sich scheinbar ab ca.
Position 1.5 bis 0 wieder um, d.h. aus dem RückwärtsDelay wird akustisch wieder ein normales Delay, allerdings mit teilweise sehr extremen und interessanten
Verzerrungseffekten, so daß dieser Bereich von der
Ablaufsteuerung nicht umskaliert, sondern zugelassen
wird.
5. Ein- / Ausgänge
! Audio In / Wave-CV In
An dieser Buchse führen Sie das abzutastende AudioSignal zu.
H
" CV In
Die Steuerspannung zur Einstellung der SamplingFrequenz bei der Aufnahme bzw. Tonhöhe bei der
Wiedergabe führen Sie am CV-Eingang " zu.
H
§ Gate In
Im Wave-Wiedergabe-Modus legen Sie hier
die Steuerspannung zur Anwahl der Wave-Page an.
Die am Eingang CV In " anliegende Steuerspannung wird mit der vom TunePotentiometer 2 intern erzeugten Spannung
additiv verknüpft.
18
Am Gate-Eingang§ führen Sie das Gate-Signal zur
Steuerung der jeweiligen Betriebsart zu.
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
H
Das tatsächlich zur Steuerung verwendete
Signal ergibt sich aus der logischen OderVerknüpfung des am Gate-Eingang § anliegenden Gate-Signals und dem mit Taster 4
generierten Gate-Signal:
Gate In §§§§ Man. Trig. 7777tats. Gate
highhighhigh
highlowhigh
lowhighhigh
lowlowlow
$ Audio Out
Die Buchse $ ist der Audio-Ausgang des A-112. Hier
greifen Sie die in der jeweiligen Betriebsart generierten
Audio-Signale ab.
H
Bevor das interne Audio-Signal den AudioAusgang erreicht, durchläuft dieses zunächst
ein Tiefpaßfilter, das zur Unterdrückung des
Abtastsignals dient.
Da das im A-112 eingesetzte Filter nur von
sehr einfacher Bauart ist, besteht die Mög-
lichkeit, dieses zu umgehen, d.h. das unge-
filterte Signal wird dem Audio-Ausgang $
zugeführt und kann dann extern mit den
wesentlich aufwendigeren Tiefpaß-Filtern A120 bzw. A-121 nachbearbeitet werden, was
zu einer entscheidenden Klangverbesse-rung führt.
Dazu entfernen Sie auf der Platine des Mo-
duls den Jumper J1 (dieser ist ab Werk
gesteckt).
% MIDI In
Die Buchse % ist der MIDI-Eingang des Samplers. Sie
verwenden Sie, um archivierte Samples oder Waves
(z.B. mit einem Sequenzer-Programm) in den A-112 zu
laden.
Um dies zu bewerkstelligen, muß sich der A-112 im
normalen Dump-Modus bzw. im Wave-Dump-Modus
befinden und es muß Gate = low sein (s.o.).
Weiterhin können Sie hier einen Sample-Dump- oder
Wave-Dump-Request zum A-112 senden.
Die erforderliche System-Exclusive-Meldung für einen
Sample-Dump-Request hat folgenden Aufbau:
19
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
F0
00 20 20Doepfer SysEx-ID
7F
< Page >Seitennummer (00 : S1, 01 : S2)
F7
Nach Empfang dieser Sequenz wird am MIDIAusgang & ein Sample-Dump gesendet, dessen
Länge 74.909 Bytes beträgt (LED 3 leuchtet); außer
dem eigentlichen Sample wird auch die momentan
eingestellte Sampling-Frequenz ausgegeben.
Die erforderliche System-Exclusive-Meldung für einen
Wave-Dump-Request hat folgenden Aufbau:
F0
00 20 20Doepfer SysEx-ID
7D
< Wave-Nr., Bit 7 - 1 >
< Wave-Nr., Bit 0 >
F7
H
Da Werte in MIDI-SysEx-Meldungen nur zwischen 0 und 127 (7 Bits) liegen können,
erfolgt die Angabe der Wave-Nr. in zweiBytes gemäß obiger Konvention.
F0
00 20 20
7D
64"110100"
01"1"
F7
Nach Empfang dieser Sequenz wird am MIDI-Ausgang & ein Wave-Dump gesendet (LED 3 leuchtet), dessen Länge 305 Bytes beträgt; außer der
eigentlichen Wave wird auch die momentan eingestellte Sampling-Frequenz ausgegeben.
& MIDI Out
Am MIDI-Ausgang& liegen die MIDI-Informationen im
Falle eines Sample- oder Wave-Dumps an.
20
Beispiel:
Dump der Wave-Nr. 201 ("11001001"):
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
6. Anwendungsbeispiele
Außer der offensichtlichen Anwendung des Samplers Abruf eines gesampelten Klanges und Bearbeitung
mittels diverser Module des System A-100 - erschließt
Ihnen das Modul A-112 ein weites Feld an Klangexperimenten, die hier vorzustellen den Rahmen der Anleitung sprengen würde.
Die folgenden Anwendungsbeispiele konzentrieren
sich deshalb lediglich auf das Wavetable-Konzept
des Moduls.
Wave-Table-Oszillation
Auf die Wiedergabe von Waves und die Nutzung der
Loop-Funktion als Oszillator wurde bereits in Kapitel 3
auf Seite 11 näher eingegangen.
Hierzu sei noch angemerkt, daß die WavetableOszillation - also das wiederholte "Durchfahren" mehrerer Pages in einem durch die anliegende Steuerspannung (LFO) bestimmten Speicherbereich - etwas
Fingerspitzengefühl erfordert.
Definierte Page-Nummern für Anfang und Ende einer
Wavetable-Sequenz erhalten Sie durch Anpassung
der Amplitude des LFO-Signals (z.B. mit dem Offset
Generator A-129 /3, s. weiter unten). Um beispielsweise einen Bereich von 64 Pages zu "durchfahren",
muß der Bereich der Steuerspannung 0.625 V
(5 V : 256 • 64) betragen.
Das zeitgenaue "Treffen" sämtlicher Pages innerhalb
eines Bereiches gewährleistet (nach etwas Rechenarbeit) die genaue Einstellung der LFO-Frequenz in Bezug auf die Samplingfrequenz. Beträgt diese beispielsweise 32 kHz, so wird eine komplette Page in
8 Millisekunden wiedergegeben. Um einen Bereich von
64 Pages (512 ms) als Oszillations-Signal zu verwenden, muß die Frequenz des LFO's 1.953 Hz betragen.
Sequenzer-gesteuerte Wave-Wiedergabe
Im Patch in Abb. 6 steuert der Analog/TriggerSequenzer A-155 die Wiedergabe unterschiedlicherWavetable-Sequenzen (Step 1, 4, 5 und 7).
Der Sägezahn des LFO's mit nachgeschaltetem Offset
Generator A-129 /3 liefert die Steuerspannung zum
"Durchfahren" der Wave-Table. Diese wird im Mixer
A-130 mit der vom Sequenzer am Ausgang Post Out 2
gelieferten Spannung (Offset) addiert, so daß je nach
Step auf verschiedene Bereiche der Speicherbank
zugegriffen wird (dargestellt durch verschiedene Symbole für die Geräusche/Klänge).
21
A-112
A-155
12345678
Sampler
Clock
Trig. 1
Gate
Post Out 1
S & H Ctrl. 1
Post Out 2
S & H Ctrl. 2
System A - 100
VC-ADSR
CV D
Wave-CV In
A-112
VCF
doepfer
Clock
VCA
0 V0 V
LFO
Retrig. In
A-129 /3
Atten.Offset
A-130
Abb. 6: Sequenzer-gesteuerte Wave-Wiedergabe
22
+5 V
00
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
Für die Einstellung der LFO-Frequenz und der Amplitude (Attenuator- und Offset-Regler des A-129 /3)
gelten die obigen Hinweise,
Die Steuerspannungen am Sequenzer-Ausgang PostOut 1 dienen zur Steuerung des VC-ADSR's
(unterschiedliche Decay-Dauer für die einzelnen
Klänge).
An Stelle des LFO's können Sie auch einen ADSR
verwenden, wobei Sie mit dem Attack-Regler den Verlauf der ansteigenden Flanke zum "Durchfahren" der
Pages einstellen (Decay = 0, Sustain = 0, Release =
0).
Wave-Wiedergabe eines normalen Samples
Interessante Klangergebnisse erhalten Sie, wenn Sie
ein im normalen Aufnahme-Modus aufgenommenes
Sample im Wave-Wiedergabe-Modus abspielen. Insbesondere gilt dies für Sprache.
Bei der normalen Wiedergabe des Samples hängt
dessen Länge von der Tonhöhe ab; außerdem entsteht (bei Sprache) der sogenannte "Micky-MausEffekt".
Im Wave-Wiedergabe-Modus hängt die Sample-Länge
nur von der Steilheit der Rampe (z.B. Sägezahn, s.o.)
der Wave-Page-Steuerspannung ab, nicht jedoch von
der Tonhöhe; diese kann unabhängig mit der Tune-CV
eingestellt werden. Ebenfalls kommt der Micky-MausEffekt nicht oder nur leicht zum Tragen.
Weitere Möglichkeiten für Klangexperimente:
• Falls Sie die Rampe "rückwärts" laufen lassen
(z.B. invertierter Sägezahn mit entsprechendem
Offset), wird ein gesampelter Text auch annähernd
rückwärts gesprochen.
• Durch selektive Abtastungen des Samples erhalten
Sie Stimmen-Loops.
• Falls Sie an den CV-Eingang eine Zufallsspannung
anlegen, die nach einem bestimmten Muster gewichtet ist, erhalten Sie ansatzweise die sogenannte Granular-Synthese.
23
A-112
Sampler
System A - 100
doepfer
7. A-112 Sample-Dump-Loader
Wie bereits in den Kapiteln 4 und 5 näher beschrieben,
bietet die im A-112 integrierte MIDI-Schnittstelle
sowohl die Ausgabe von Samples und Waves (um
diese z.B. zu archivieren) als auch deren Eingabe in
die Speicherbänke. Zu diesem Zweck können Sie z.B.
ein kommerzielles Sequenzer-Programm verwenden.
Darüberhinaus steht Ihnen auf der beiliegenden Diskette ein A-112 Sample-Dump-Loader zur Verfügung.
Das zur Zeit in der Version 1.2 vorliegende PCProgramm (s. Abb. 7) realisiert zum einen die bi-direktionale Übertragung von Samples und Waves
zwischen A-112 und dem PC.
Zum anderen bietet es die Möglichkeit der Archivie-rung von Klängen: vom A-112 zum PC übertragene
Samples und Waves können Sie unter beliebigenNamen (DOS-Konvention: max. 8 Zeichen) speichern,
wobei diese in das WAV-Format (8 Bit mono) konvertiert werden.
Ebenso können Sie beliebige WAV-Dateien zumA-112 übertragen. Das Programm liest WAV-Dateien
in den Formaten 8, 12 und 16 Bit in Mono oder Stereo.
Stereo-WAV-Dateien werden vor der Übertragung ins
Mono-Format konvertiert.
Das WAV-Format eröffnet Ihnen weitere Möglichkeiten
für die vom A-112 gelieferten Samples, wie z.B. die
Verwendung als Systemklänge für die Windows- Umgebung, den Import in Sequenzer-Programme oder die
Bearbeitung mit einem Sample-Editor und anschließender Rückübertragung zum A-112.
Für eine nächste Programm-Version ist auch die
gleichzeitige Erzeugung von Sample-Dump-MIDI-Files
vorgesehen.
H
Die neueste Programm-Version finden Sie
stets auf der Internet-Homepage der Firma
Doepfer
losen Download.
Falls Sie über keinen Internet-Zugang verfügen, wenden Sie sich diesbezüglich bitte an
Ihren
Weiterhin ist geplant, auf der
Internet-Homepage Samples zum Down-load kostenlos zur Verfügung zu stellen.
(www.doepfer.de) zum kosten-
Doepfer
- Stützpunkthändler.
Doepfer
24
doepfer
System A - 100
Sampler
A-112
Abb. 7: A-112 Sample-Dump-Loader
25
A-112
Sampler
8. Patch-Vorlage
System A - 100
doepfer
Die folgenden Abbildungen des Moduls dienen zur
Erstellung eigener Patches. Die Größe einer Abbildung ist so bemessen, daß ein kompletter 19"Montagerahmen auf einer DIN A4-Seite Platz findet.
Fotokopieren Sie diese Seite und schneiden Sie
die Abbildungen dieses und anderer Module aus.
Auf einem Blatt Papier können Sie dann Ihr individuelles Modulsystem zusammenkleben.
Kopieren Sie dieses Blatt als Vorlage für eigene
Patches mehrmals. Lohnenswerte Einstellungen
und Verkabelungen können Sie dann auf diesen
Vorlagen einzeichnen.
P
•Verkabelungen mit Farbstiften
einzeichnen
•Schalter- und Reglerstellungen in
die weißen Kreise schreiben oder
einzeichnen
A-112
VC Sampler / Wavetable Osc.
S1
S2
Eff
Play
Dmp
Rec
Rev
Pit
Del
LoopWav
Norm
Gate In
Audio In /
Wave-CV In
CV In
SAMPLER
MIDI Out
MIDI In
FrzLen
Man.
Audio Out
Trig.
Run
0
0
Att en.
10
Tune
10
A-112
S1
Play
Del
Norm
Gate In
CV In
SAMPLER
MIDI Out
S2
Rec
MIDI In
Rev
FrzLen
Man.
Trig.
Run
0
0
Audio Out
Att en.
10
Tune
10
VC Sampler / Wavetable Osc.
Eff
Dmp
Pit
LoopWav
Audio In /
Wave-CV In
26
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