Das Projektierungshandbuch liefert technische Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters und erläutert die Integration in
Systeme zur Motorsteuerung und -überwachung.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
1.2 Zusätzliche Materialien
Es stehen weitere Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen
helfen, erweiterten Betrieb sowie erweiterte Programmierungen und Konformität mit allen einschlägigen Normen
für Frequenzumrichter zu verstehen.
Für die Frequenzumrichter stehen Optionsmodule
•
zur Verfügung, die einige der in diesen
Dokumenten enthaltenen Informationen ändern
können. Spezifische Anforderungen finden Sie in
den Anweisungen, die den Optionen beiliegen.
Zusätzliche Veröffentlichungen und Handbücher sind bei
Danfoss erhältlich. Siehe drives.danfoss.de/downloads/portal/#/ für Auflistungen.
1.3 Dokument- und Softwareversion
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Alle Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Tabelle 1.1
zeigt die Dokumentenversion und die entsprechende
Softwareversion an.
AusgabeAnmerkungenSoftwareversion
MG38C2xxInhalt D1h bis D8h hinzugefügt8.03
Tabelle 1.1 Dokument- und Softwareversion
Die Bedienungsanleitung stellt Ihnen detaillierte
•
Informationen zur Installation und
Inbetriebnahme des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Das Programmierhandbuch enthält umfassende
•
Informationen für die Arbeit mit Parametern
sowie viele Anwendungsbeispiele.
Die Bedienungsanleitung VLT® FC Series - Safe
•
Torque Off enthält eine Beschreibung zur
Verwendung von Danfoss-Frequenzumrichtern in
Anwendungen mit funktionaler Sicherheit. Dieses
Handbuch ist im Lieferumfang des Frequenzumrichters enthalten, wenn die Safe Torque OffOption vorhanden ist.
Das Projektierungshandbuch VLT® Brake Resistor
•
MCE 101 beschreibt die Auswahl des optimalen
Bremswiderstands.
Das Projektierungshandbuch VLT® Advanced
•
Harmonic Filters AHF 005/AHF 010 beschreibt
Oberschwingungen, verschiedene Abhilfemaßnahmen und das Funktionsprinzip des
erweiterten Oberschwingungsfilters. Diese
Anleitung beschreibt auch, wie Sie den richtigen
Filter für eine bestimmte Anwendung auswählen.
Im Projektierungshandbuch für Ausgangsfilter wird
•
erläutert, warum es notwendig ist, Ausgangsfilter
für bestimmte Anwendungen zu verwenden und
wie man den optimalen dU/dt oder Sinusfilter
auswählt.
Folgende Symbole kommen in diesem Handbuch zum
Einsatz:
WARNUNG
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen kann!
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Auch wenn die Warn-LED nicht
leuchten, kann Hochspannung anliegen. Das Nichteinhalten der in Tabelle 2.1 angegebenen Wartezeit nach
dem Trennen der Stromversorgung vor Wartungs- oder
Reparaturarbeiten kann zu schweren Verletzungen oder
sogar zum Tod führen!
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittelschweren Verletzungen führen kann.
Die Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
2.2 Qualifiziertes Personal
Nur qualifiziertes Personal darf dieses Gerät installieren
oder bedienen.
22
WARNUNG
1.Stoppen Sie den Motor.
2.Trennen Sie die Netzversorgung und alle
externen DC-Zwischenkreisversorgungen,
einschließlich externer Batterie-, USV- und DCZwischenkreisverbindungen mit anderen
Frequenzumrichtern.
3.Trennen oder verriegeln Sie den Motor.
4.Warten Sie, damit die Kondensatoren
vollständig entladen können. Siehe Tabelle 2.1.
5.Verwenden Sie vor der Durchführung von
Wartungs- oder Reparaturarbeiten ein
geeignetes Spannungsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Kondensatoren vollständig
entladen sind.
Qualifiziertes Fachpersonal sind per Definition geschulte
Mitarbeiter, die gemäß den einschlägigen Gesetzen und
Vorschriften zur Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Betriebsmitteln, Systemen und Schaltungen
berechtigt sind. Außerdem muss das Personal mit allen
Anweisungen und Sicherheitsmaßnahmen gemäß dieser
Anleitung vertraut sein.
Sicherheitsmaßnahmen
2.3
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an das Versorgungsnetz, DC-Versorgung,
Zwischenkreiskopplung oder Permanentmagnetmotoren
führen Frequenzumrichter Hochspannung. Erfolgen
Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Frequenzumrichtern nicht durch qualifiziertes Personal, kann dies
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Installation, Inbetriebnahme und Wartung der
•
Frequenzumrichter dürfen ausschließlich von
qualifiziertem Personal vorgenommen werden.
Spannung Nennleistung
(normale Überlast)
380–50090–250 kW
125–350 HP
380–500315–500 kW
450–650 HP
525–69055–315 kW
60–350 HP
525–690355–710 kW
400–750 HP
Tabelle 2.1 Entladezeit für die Bauformen D1h bis D8h und E1h
bis E4h
GehäuseMinuten zum
Entladen
D1h–D8h20
E1h–E4h40
D1h–D8h20
E1h–E4h40
WARNUNG
GEFAHR DURCH ABLEITSTRÖME
Die Ableitströme überschreiten 3,5 mA. Eine nicht
vorschriftsgemäße Erdung des Frequenzumrichters kann
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Lassen Sie die ordnungsgemäße Erdung der
•
Geräte durch einen zertifizierten Elektroinstallateur überprüfen.
Eine optionale Netzabschirmung ist für Gehäuse der
Schutzart IP21/IP54 (Typ 1/Typ 12) erhältlich. Schutzabdeckung um gemäß BGV A2, VBG 4 vor der
versehentlichen Berührung der Leistungsklemmen zu
schützen.
2.3.1 ADN-konforme Installation
Um Funkenbildung in Übereinstimmung mit dem Europäischen Übereinkommen über die internationale
Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen
(ADN) zu vermeiden, müssen Sie Vorsichtsmaßnahmen für
Frequenzumrichter mit Schutzart IP00 (Gehäuse), IP20
(Gehäuse), IP21 (Typ 1) oder IP54 (Typ 12) treffen.
Installieren Sie keinen Netzschalter
•
Vergewissern Sie sich, dass Parameter 14-50 EMV-
•
Filter auf [1] Ein eingestellt ist.
Entfernen Sie alle Relaisstecker mit der
•
Kennzeichnung RELAIS. Siehe Abbildung 2.1.
Kontrollieren Sie, welche Relaisoptionen installiert
•
sind, falls vorhanden. Die einzige zulässige
Relaisoption ist die VLT® Extended Relay Card
Zulassungen und Zertifizier...Projektierungshandbuch
3 Zulassungen und Zertifizierungen
Dieser Abschnitt bietet eine kurze Beschreibung der
verschiedenen Zulassungen und Zertifizierungen, die auf
Danfoss-Frequenzumrichtern zu finden sind. Nicht alle
Zulassungen sind auf allen Frequenzumrichtern zu finden.
3.1 Vorschriften/Compliance-Abnahmen
HINWEIS
AUFERLEGTE BEGRENZUNGEN DER AUSGANGSFREQUENZ
Ab Softwareversion 6.72 ist die Ausgangsfrequenz des
Frequenzumrichters auf 590 Hz begrenzt (bedingt durch
Exportkontrollvorschriften). Die Softwareversionen 6.xx
begrenzen ebenfalls die maximale Ausgangsfrequenz auf
590 Hz, diese Versionen können jedoch nicht geflasht
werden, d. h. weder als Downgrade noch als Upgrade.
3.1.1.1 CE-Zeichen
Das CE-Zeichen (Communauté Européenne) zeigt an, dass
der Hersteller des Produkts alle relevanten EU-Richtlinien
einhält. Die geltenden EU-Richtlinien zu Ausführung und
Konstruktion des Frequenzumrichters sind in Tabelle 3.1
aufgeführt.
HINWEIS
Über die Qualität eines Produkts sagt die CEKennzeichnung nichts aus. Auch gibt sie keinen
Aufschluss zu technischen Spezifikationen.
1) Konformität mit der Maschinenrichtlinie ist nur bei Frequenzumrichtern mit integrierter Sicherheitsfunktion erforderlich.
1)
2014/32/EU
HINWEIS
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion,
wie z. B. Safe Torque Off (STO), müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein.
Konformitätserklärungen sind auf Anfrage erhältlich.
Niederspannungsrichtlinie
Frequenzumrichter müssen seit 1. Januar 2014 die CEKennzeichnung in Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie erfüllen. Die Niederspannungs-
richtlinie gilt für alle elektrischen Geräte im
Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–1500 V DC.
Der Zweck der Richtlinie ist die Gewährleistung der
Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Anwender die
elektrischen Betriebsmittel bei ordnungsgemäßer Installation, Wartung und bestimmungsgemäßer Verwendung
bedienen.
EMV-Richtlinie
Der Zweck der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit) ist die Reduzierung elektromagnetischer
Störungen und die Verbesserung der Störfestigkeit der
elektrischen Geräte und Installationen. Die grundlegende
Schutzanforderung der EMV-Richtlinie gibt vor, dass
Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, so ausgelegt sein müssen,
dass ihre erreichten elektromagnetischen Störungen
begrenzt sind. Die Geräte müssen bei ordnungsgemäßer
Installation und Wartung sowie bestimmungsgemäßer
Verwendung einen geeigneten Grad der Störfestigkeit
gegenüber EMV aufweisen.
Elektrische Geräte, die alleine oder als Teil einer Anlage
verwendet werden, müssen eine CE-Kennzeichnung tragen.
Anlagen müssen nicht über eine CE-Kennzeichnung
verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen
der EMV-Richtlinie entsprechen.
Maschinenrichtlinie
Der Zweck der Maschinenrichtlinie ist die Gewährleistung
der Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Nutzer die
mechanischen Betriebsmittel bestimmungsgemäß
verwenden. Die Maschinenrichtlinie bezieht sich auf
Maschinen, die aus einem Aggregat mehrerer zusammenwirkender Komponenten oder Betriebsmittel bestehen, von
denen mindestens eine(s) mechanisch beweglich ist.
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein. Frequenzumrichter ohne Sicherheitsfunktion fallen nicht unter die
Maschinenrichtlinie. Wird ein Frequenzumrichter jedoch in
ein Maschinensystem integriert, so stellt Danfoss Informationen zu Sicherheitsaspekten des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Kommen Frequenzumrichter in Maschinen mit mindestens
einem beweglichen Teil zum Einsatz, muss der Maschinenhersteller eine Erklärung zur Verfügung stellen, die die
Übereinstimmung mit allen relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsrichtlinien bestätigt.
Die Ökodesignrichtlinie ist die europäische Richtlinie zur
umweltgerechten Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte, zu denen auch Frequenzumrichter gehören. Die
33
Richtlinie hat eine verbesserte Energieeffizienz und
allgemeine Umweltverträglichkeit von Elektrogeräten bei
gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung zum Ziel. Die Einflüsse der
energieverbrauchsrelevanten Produkte auf die Umwelt
umfassen den Energieverbrauch über die gesamte Produktlebensdauer.
3.1.1.3 UL-Zulassung
Die Underwriters Laboratory(UL)-Markierung zertifiziert die
Sicherheit und Umweltverträglichkeit von Produkten
anhand von Standardprüfungen. Frequenzumrichter der
Bauform T7 (525-690 V) sind nur für 525–600 V nach ULAnforderungen zertifiziert. Der Frequenzumrichter erfüllt
die Anforderungen der UL 61800-5-1 bezüglich der
thermischen Sicherung. Weitere Informationen finden Sie
unter Kapitel 10.6.1 Thermischer Motorschutz.
3.1.1.4 CSA/cUL
Die CSA/cUL-Zulassung ist für Frequenzumrichter mit einer
Nennspannung bis 600 V. Der Standard gewährleistet, dass
der Frequenzumrichter – wenn er gemäß der mitgelieferten Bedienungs-/Installationsanleitung installiert wird –
die UL-Standards für elektrische und thermische Sicherheit
erfüllt. Diese Kennzeichnung zertifiziert, dass das Produkt
alle vorgeschriebenen technischen Spezifikationen und
Prüfungen erfüllt. Eine Konformitätserklärung ist auf
Anfrage erhältlich.
3.1.1.7 TÜV
Der TÜV SÜD ist eine europäische Sicherheitsorganisation,
die die Betriebssicherheit des Frequenzumrichters gemäß
EN/IEC 61800-5-2 zertifiziert. Der TÜV SÜD testet Produkte
und überwacht ihre Produktion, um sicherzustellen, dass
Unternehmen ihre Vorschriften einhalten.
3.1.1.8 RCM
Die Regulatory Compliance Mark (RCM, Konformitätskennzeichnung) zeigt die Konformität von Telekommunikationsund EMV/Funkverkehr-Geräten durch den EMVKennzeichnungshinweis der australischen Kommunikationsund Medienbehörden an. Die RCM ist mittlerweile eine
einzelne Konformitätskennzeichnung, die die Kontrollzeichen A-Tick und C-Tick beinhaltet. RCM-Konformität ist
für die Platzierung elektrischer und elektronischer Geräte
auf dem Markt in Australien und Neuseeland erforderlich.
3.1.1.9 Schiffsanwendungen
Schiffe und Öl-/Gasplattformen müssen von mindestens
einer Schiffszertifizierungsgesellschaft zertifiziert werden,
um eine Zulassungslizenz und Versicherungsschutz
erhalten zu können. Die Danfoss-Frequenzumrichter
verfügen über Zertifizierungen von bis zu 12 Klassifikationsgesellschaften.
Die Anzeige- oder Druckfunktion für die Zulassungen und
Zertifizierungen für Schiffsanwendungen finden Sie im
Downloadbereich unter drives.danfoss.com/industries/marine-and-offshore/marine-type-approvals/#/.
3.1.2 Exportkontrollvorschriften
3.1.1.5 EAC
Die EurAsian Conformity(EAC)-Kennzeichnung zeigt an,
dass das Produkt mit allen Anforderungen und technischen
Vorschriften konform ist, die für das Produkt gelten laut
der eurasischen Zollunion, die sich aus den Mitgliedstaaten
der eurasischen Wirtschaftsunion zusammensetzt.
Das EAC-Logo muss sich sowohl auf dem Typenschild als
auch auf der Verpackung befinden. Alle innerhalb des EACBereichs verwendeten Produkte sind bei Danfoss zu
kaufen.
Frequenzumrichter können regionalen und/oder nationalen
Exportkontrollvorschriften unterliegen.
Frequenzumrichter, die Exportkontrollvorschriften
unterliegen, sind mit einer ECCN-Nummer gekennzeichnet.
Die ECCN-Nummer finden Sie in den Dokumenten, die Sie
mit dem Frequenzumrichter erhalten.
Im Falle einer Wiederausfuhr ist der Exporteur dafür verantwortlich, die Einhaltung aller geltenden
Exportkontrollvorschriften sicherzustellen.
3.1.1.6 UKrSEPRO
Das UKrSEPRO-Zertifikat gewährleistet die Qualität und
Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen sowie
Fertigungsstabilität nach den ukrainischen Regulierungsstandards. Das UkrSepro-Zertifikat ist ein erforderliches
Dokument für die Zollabfertigung sämtlicher Produkte, die
in die Ukraine ein- oder aus ihr ausgeführt werden.
Zulassungen und Zertifizier...Projektierungshandbuch
3.2 Gehäuse-Schutzarten
Die Frequenzumrichter der VLT®-Serie sind mit unterschiedlichen Gehäuseschutzarten erhältlich, um optimal auf die
Anforderungen der Anwendung eingehen zu können. Die
Schutzart wird jeweils auf Grundlage zweier internationaler
Normen angegeben:
Bei einer Prüfung nach UL-Typ wird die
•
Konformität der Gehäuse mit der NEMA(National
Electrical Manufacturers Association)-Norm
ermittelt. Die Bau- und Prüfvorschriften für
Gehäuse sind definiert in „NEMA Standards
Publication 250-2003“ und in UL 50, Elfte
Ausgabe.
IP-Schutzarten (International Protection, Internati-
•
onaler Schutz), definiert von der IEC (International
Electrotechnical Commission, Internationale
Elektrotechnische Kommission) in allen anderen
Staaten weltweit.
Standard-Frequenzumrichter der Danfoss VLT® Serie sind in
verschiedenen Schutzarten erhältlich, um die Anforderungen von IP00 (Gehäuse), IP20 (geschütztes Gehäuse),
IP21 (UL-Typ 1) oder IP54 (UL-Typ 12) zu erfüllen. In diesem
Handbuch wird der UL-Typ als Typ geschrieben. Zum
Beispiel: IP21/Typ 1.
Typ 12 – Mehrzweckgehäuse sind für den Einsatz im
Innenbereich vorgesehen und schützen die enthaltenen
Einheiten vor den folgenden Verunreinigungen:
Fasern
•
Fussel
•
Staub und Schmutz
•
Leichtes Spritzwasser
•
Sickerwasser
•
Tropfen und externe Kondensation nicht-
•
korrosiver Flüssigkeiten
Das Gehäuse darf keine Löcher und keine Auslässe oder
Öffnungen für Installationsrohre aufweisen, falls hierfür
nicht ölbeständige Dichtungen zur Montage öldichter oder
staubdichter Mechanismen verwendet werden. Die Türen
sind ebenfalls mit ölbeständigen Dichtungen ausgerüstet.
Zusätzlich verfügen Gehäuse für Kombinationsregler über
Schwingtüren mit horizontaler Drehachse, die mit einem
Werkzeug geöffnet werden müssen.
IP-Standard
Tabelle 3.2 bietet einen Quervergleich der beiden Normen.
Tabelle 3.3 erläutert die Bedeutung der IP-Nummer und
definiert den Schutzgrad. Die Frequenzumrichter erfüllen
die Bestimmungen beider Normen.
33
UL-Typ-Standard
Typ 1 – Gehäuse für den Einsatz im Innenbereich, die dem
Personal einen gewissen Schutz vor versehentlichem
Kontakt mit den enthaltenen Einheiten und einen gewissen
Schutz gegen fallenden Schmutz bieten.
Erste
Kennziffer
0–Kein Schutz.
1–Geschützt bis 50 mm (2,0 in). Schutz vor Berührung mit der Hand.
2–Geschützt bis 12,5 mm (0,5 in). Schutz vor Berührung mit dem Finger.
3–Geschützt bis 2,5 mm (0,1 in). Schutz vor Berührung durch Werkzeug.
4–Geschützt bis 1,0 mm (0,04 in). Schutz vor Berührung mit Drähten.
5–Schutz vor schädlichen Staubablagerungen im Innern.
6–Schutz vor Eindringen von Staub (staubdicht).
–0Kein Schutz.
–1Schutz vor senkrecht fallendem Tropfwasser.
–2
–3
–4Schutz vor Spritzwasser.
–5Schutz vor Strahlwasser.
–6Schutz vor starkem Strahlwasser.
–7Schutz vor eindringendem Wasser beim zeitweiligen Untertauchen.
–8Schutz vor eindringendem Wasser beim dauerhaften Untertauchen.
Zweite
Kennziffer
Schutzniveau
Schutz vor schräg fallendem Tropfwasser (15° gegenüber der Senkrechten).
Schutz vor Sprühwasser (bis 60° gegenüber der Senkrechten).
NEMA undULIP
GehäuseIP00
Geschütztes
Gehäuse
NEMA 1IP21
NEMA 12IP54
Höhe, mm (in)2043 (80.4)2043 (80.4)1578 (62.1)1578 (62.1)
Breite, mm (in)602 (23.7)698 (27.5)506 (19.9)604 (23.9)
Tiefe, mm (in)513 (20.2)513 (20.2)482 (19.0)482 (19.0)
Gewicht, kg (lb)295 (650)318 (700)272 (600)295 (650)
1)
3)
VLT® AutomationDrive FC 302
IP20
2)
IP20
2)
Tabelle 4.4 E1h–E4h Frequenzumrichter, 380–500 V
1) Alle Nennleistungen sind für hohe Überlast angegeben. Ausgangsleistung wird bei 400 V (kW) und 460 V (hp) angegeben.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
Höhe, mm (in)2043 (80.4)2043 (80.4)1578 (62.1)1578 (62.1)
Breite, mm (in)602 (23.7)698 (27.5)506 (19.9)604 (23.9)
Tiefe, mm (in)513 (20.2)513 (20.2)482 (19.0)482 (19.0)
Gewicht, kg (lb)295 (650)318 (700)272 (600)295 (650)
1)
3)
VLT® AutomationDrive FC 302
IP20
2)
IP20
2)
Tabelle 4.6 E1h–E4h Frequenzumrichter, 525–690 V
1) Alle Nennleistungen sind für hohe Überlast angegeben. Ausgang wird bei 690 V (kW) und 575 V (hp) gemessen.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
Wetterschutzabdeckung mit NEMA 3ROO––––––––––
NEMA 3R-Schutz für Bausatz für rückseitigen
Kühlkanal – Einlass Rücks./Auslass Rücks.
USB für TüreinbauOOOOOOOOSS––
Bedieneinheit, numerischOOOOOOOOOOOO
Bedieneinheit, grafisch
Kabel für Bedieneinheit, 3 m (9 ft)OOOOOOOOOOOO
Befestigungssatz für numerische Bedieneinheit
(Bedieneinheit, Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Befestigungssatz für grafische Bedieneinheit
(Bedieneinheit, Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Befestigungssatz für alle Bedieneinheiten
(Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Berührungsschutz––––––––OO––
Erdungsschiene––––––––OO––
EingangsplattenoptionOOOOOOOO––––
KlemmenleistenOOOOOOOOOOOO
Bausatz für oberen Eingang der FeldbuskabelOOOOOOOOOOOO
SockelOO––OOOOSS––
Kühlkanal – Einlass Unters./Auslass Obers.––OO––––––OO
Kühlkanal – Einlass Unters./Auslass Rücks.OOOO––––––OO
Kühlkanal – Einlass Rücks./Auslass Obers.––––––––––OO
Kühlkanal – Einlass Rücks./Auslass Rücks.OOOOOOOOOOOO
Kühlkanal – Auslass Obers. (nur)––OO––––––––
1)
2)
D1h D2h D3h D4h D5h D6h D7hD8hE1hE2hE3hE4h
––OO––––––––
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
44
Tabelle 4.7 Verfügbare Bausätze für die Bauformen D1h bis D8h und E1h bis E4h
1) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass der Bausatz nicht verfügbar ist. Bausatzbeschreibungen und Teilenummern
finden Sie unter Kapitel 13.2.6 Bestellnummern für Bausätze D1h–D8h und Kapitel 13.2.7 Bestellnummern für Bausätze E1h–E4h.
2) Die grafische Bedieneinheit wird standardmäßig mit den Gehäusen D1h–D8h sowie E1h–E4h geliefert. Diesen Bausatz können Sie erwerben,
wenn Sie mehr als eine grafische Bedieneinheit benötigen.
Automatisierte Betriebsfunktionen sind aktiv, wenn der
Frequenzumrichter in Betrieb ist. Die meisten dieser
Funktionen erfordern keine Programmierung oder Konfiguration. Der Frequenzumrichter verfügt über eine Reihe von
integrierten Schutzfunktionen zum Selbstschutz und zum
Schutz des angetriebenen Motors.
55
Detaillierte Informationen zu einer erforderlichen Konfiguration, insbesondere von Motorparametern, finden Sie im
Programmierhandbuch.
5.1.1 Kurzschlussschutz
Motor (Phase-Phase)
Der Frequenzumrichter ist durch seine Strommessung in
jeder der drei Motorphasen gegen Kurzschlüsse geschützt.
Ein Kurzschluss zwischen zwei Ausgangsphasen bewirkt
einen Überstrom im Wechselrichter. Der Frequenzumrichter
wird abgeschaltet, sobald sein Kurzschlussstrom den
zulässigen Wert (Alarm 16 Abschaltblockierung)
überschreitet.
Netzseite
Ein ordnungsgemäß arbeitender Frequenzumrichter
begrenzt die Stromaufnahme vom Netz. Wir empfehlen,
versorgungsseitig Sicherungen und/oder Trennschalter als
Schutz für den Fall einer Bauteilstörung im Inneren des
Frequenzumrichters zu verwenden (erster Fehler).
Netzseitige Vorsicherungen sind für die UL-Konformität
obligatorisch.
HINWEIS
Zur Übereinstimmung mit IEC 60364 für CE oder NEC
2009 für UL ist die Verwendung von Sicherungen bzw.
Trennschaltern zwingend erforderlich.
Bremswiderstand
Der Frequenzumrichter ist vor Kurzschlüssen im Bremswiderstand geschützt.
Zwischenkreiskopplung
Installieren Sie zum Schutz des DC-Busses gegen
Kurzschlüsse sowie des Frequenzumrichters gegen Überlast
DC-Sicherungen in Reihe an den Zwischenkreiskopplungen
aller angeschlossenen Geräte.
5.1.2 Überspannungsschutz
Vom Motor erzeugte Überspannung
Die Spannung im Zwischenkreis erhöht sich beim generatorischen Betrieb des Motors. Diese Situation tritt in
folgenden Fällen auf:
•
Ausgangsfrequenz des Frequenzumrichters an,
d. h. die Last erzeugt Energie.
Während der Verzögerung (Rampe Ab) ist die
•
Reibung bei hohem Trägheitsmoment niedrig und
die Rampenzeit zu kurz, um die Energie als
Verlustleistung im Frequenzumrichter abzugeben.
Eine falsche Einstellung beim Schlupfausgleich
•
ruft eine höhere Zwischenkreisspannung hervor.
Gegen-EMK durch PM-Motorbetrieb. Bei Freilauf
•
mit hoher Drehzahl kann die Gegen-EMK des PMMotors möglicherweise die maximale
Spannungstoleranz des Frequenzumrichters
überschreiten und Schäden verursachen. Der Wert
von Parameter 4-19 Max Output Frequency wird
automatisch basierend auf einer internen
Berechnung anhand des Werts von
Parameter 1-40 Back EMF at 1000 RPM,
Parameter 1-25 Motor Nominal Speed und
Parameter 1-39 Motor Poles berechnet.
HINWEIS
Statten Sie den Frequenzumrichter zur Vermeidung einer
zu hohen Motordrehzahl (z. B. aufgrund eines zu starken
Windmühleneffekts) mit einem Bremswiderstand aus.
Sie können die Überspannung mithilfe einer Bremsfunktion
(Parameter 2-10 Brake Function) und/oder einer Überspannungssteuerung (Parameter 2-17 Over-voltage Control)
beseitigen.
Bremsfunktionen
Schließen Sie einen Bremswiderstand ist zur Ableitung der
überschüssigen Bremsenergie an. Bei angeschlossenem
Bremswiderstand ist beim Bremsen eine höhere Zwischenkreisspannung verfügbar.
Eine AC-Bremse ist eine Alternative für ein verbessertes
Bremsen ohne Verwendung eines Bremswiderstands. Diese
Funktion regelt die Übermagnetisierung des Motors im
Generatorbetrieb. Durch Erhöhen der elektrischen Verluste
im Motor kann die OVC-Funktion das Bremsmoment
erhöhen, ohne die Überspannungsgrenze zu überschreiten.
HINWEIS
Die AC-Bremse ist nicht so wirksam wie das dynamische
Bremsen mit einem Widerstand.
Überspannungssteuerung (OVC)
Durch die automatische Verlängerung der Rampe-Ab-Zeit
reduziert die Überspannungssteuerung die Gefahr einer
Abschaltung des Frequenzumrichters aufgrund einer
Überspannung im Zwischenkreis.
Sie können OVC für einen PM-Motor mit allen Steuerverfahren aktivieren, PM VVC+, Flux OL und Flux CL für PMMotoren aktivieren.
HINWEIS
Aktivieren Sie die Überspannungssteuerung nicht bei
Hubanwendungen.
5.1.3 Erkennung fehlender Motorphasen
Die Motorphasenüberwachung
(Parameter 4-58 Motorphasen Überwachung) ist werkseitig
aktiviert, um Beschädigungen des Motors im Falle es
Ausfalls einer Motorphase zu verhindern. Die Werkseinstellung ist 1.000 ms, für eine schnellere Erkennung kann
diese jedoch geändert werden.
5.1.4 Netzasymmetrie Erkennung
Ein Betrieb bei starker Netzasymmetrie kann die
Lebensdauer des Motors und des Umrichters reduzieren.
Die Bedingungen gelten als schwer, wenn der Motor bei
nahezu nomineller Last kontinuierlich betrieben wird. Bei
der Werkseinstellung wird der Frequenzumrichter bei einer
Netzasymmetrie (Parameter 14-12 Netzphasen-Unsymmetrie)
abgeschaltet.
5.1.5 Schalten am Ausgang
Das Hinzufügen eines Schalters am Ausgang zwischen
Motor und Frequenzumrichter ist zulässig. Jedoch können
Fehlermeldungen angezeigt werden. Danfoss empfiehlt
eine Nutzung dieser Funktion nicht für 525–690-V-Frequenzumrichter, die an ein IT-Netz angeschlossen sind.
5.1.6 Überlastschutz
Drehmomentgrenze
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor unabhängig
von der Drehzahl vor Überlast. Die Drehmomentgrenze
wird in Parameter 4-16 Momentengrenze motorisch und
Parameter 4-17 Momentengrenze generatorisch gesteuert.
Die Verzögerungszeit zwischen DrehmomentgrenzenWarnung und Abschaltung wird in
Parameter 14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit definiert.
Stromgrenze
Die Stromgrenze wird kontrolliert in
Parameter 4-18 Stromgrenze, und die Zeit vor der
Abschaltung des Frequenzumrichters wird in
Parameter 14-24 Stromgrenze Verzögerungszeit festgelegt.
Drehzahlgrenze
Minimale Drehzahl: Parameter 4-11 Min. Drehzahl [UPM]
oder Parameter 4-12 Min. Frequenz [Hz] begrenzt den
minimalen Drehzahlbereich des Frequenzumrichters.
Maximale Drehzahl: Parameter 4-13 Max. Drehzahl [UPM]
oder Parameter 4-19 Max. Ausgangsfrequenz begrenzt die
maximale Drehzahl, die der Frequenzumrichter liefern
kann.
Elektronisches Thermorelais (ETR)
Bei ETR handelt es sich um eine elektronische Funktion, die
anhand interner Messungen ein Bimetallrelais simuliert. Die
Kennlinie wird in Abbildung 5.1 gezeigt.
Spannungsgrenze
Der Frequenzumrichter wird nach Erreichen eines
bestimmten fest programmierten Spannungsniveaus
abgeschaltet, um die Transistoren und die Zwischenkreiskondensatoren zu schützen.
Übertemperatur
Der Frequenzumrichter verfügt über integrierte Temperatursensoren und reagiert aufgrund von fest
programmierten Grenzen sofort auf kritische Werte.
5.1.7 Blockierter Rotorschutz
Es kann zu Situationen kommen, wenn der Rotor aufgrund
von übermäßiger Last oder aufgrund anderer Faktoren
blockiert ist. Der blockierte Rotor kann nicht für eine
ausreichende Kühlung sorgen, was wiederum zu einer
Überhitzung der Motorwicklung führen kann. Der Frequenzumrichter kann den blockierten Rotor per PM FluxRegelung ohne Rückführung und PM VVC+-Regelung
(Parameter 30-22 Blockierter Rotorschutz) erkennen.
5.1.8 Automatische Leistungsreduzierung
Der Frequenzumrichter prüft ständig, ob folgende kritische
Werte vorliegen:
Hohe Temperatur an Steuerkarte oder Kühlkörper.
•
Hohe Motorbelastung.
•
Hohe Zwischenkreisspannung.
•
Niedrige Motordrehzahl.
•
Als Reaktion auf einen kritischen Wert passt der Frequenzumrichter die Taktfrequenz an. Bei hohen internen
Temperaturen und niedriger Motordrehzahl kann der
Frequenzumrichter ebenfalls den PWM-Schaltmodus auf
SFAVM setzen.
HINWEIS
Die automatische Leistungsreduzierung erfolgt anders,
wenn Parameter 14-55 Ausgangsfilter auf [2] FesterSinusfilter programmiert ist.
Die Automatische Energieoptimierung (AEO) gibt dem
Frequenzumrichter vor, die Motorlast kontinuierlich zu
überwachen und die Ausgangsspannung für eine maximale
Effizienz anzupassen. Bei geringer Last wird die Spannung
reduziert, und der Motorstrom wird minimiert. Der Motor
profitiert von:
Gesteigerter Effizienz
•
Reduzierter Motorerwärmung
•
Leiserem Betrieb.
•
55
Sie müssen keine V/Hz-Kurve wählen, da der Frequenzumrichter die Motorspannung automatisch anpasst.
5.1.10 Automatische
Taktfrequenzmodulation
Der Frequenzumrichter erzeugt kurze elektrische Impulse
zur Bildung einer AC-Sinuskurve. Die Taktfrequenz ist die
Rate dieser Impulse. Eine niedrige Taktfrequenz (langsame
Pulsrate) führt zu Störgeräuschen im Motor, weshalb
vorzugsweise eine höhere Taktfrequenz verwendet werden
sollte. Eine hohe Taktfrequenz erzeugt jedoch wiederum
Wärme im Frequenzumrichter, wodurch der verfügbare
Ausgangsstrom zum Motor begrenzt wird.
5.1.12 Ausgleich der Leistungsschwankung
Der Frequenzumrichter hält den nachfolgend gelisteten
Netzereignissen stand:
Transienten
•
Vorübergehenden Netzausfällen.
•
Kurzen Spannungsabfällen.
•
Überspannungen.
•
Der Frequenzumrichter gleicht Schwankungen in der
Eingangsspannung von ±10 % der Nennspannung
automatisch aus, um die volle Motornennspannung und
das volle Drehmoment bereitstellen zu können. Wenn Sie
den automatischen Wiederanlauf ausgewählt haben, läuft
der Frequenzumrichter nach einer Überspannungsabschaltung automatisch wieder an. Bei aktivierter
Motorfangschaltung synchronisiert der Frequenzumrichter
vor dem Start die Motordrehung.
5.1.13 Resonanzdämpfung
Resonanzdämpfung unterbindet hochfrequente Motorresonanzgeräusche. Hierbei steht Ihnen die automatische oder
manuelle Frequenzdämpfung zur Auswahl.
5.1.14 Temperaturgeregelte Lüfter
Die automatische Taktfrequenzmodulation regelt diese
Zustände automatisch, damit ohne Überhitzen des
Frequenzumrichters die höchste Taktfrequenz zur
Verfügung steht. Die geregelte hohe Taktfrequenz reduziert
die Betriebsgeräusche des Motors bei niedrigen
Drehzahlen, wenn eine Geräuschdämpfung wichtig ist, und
stellt die volle Ausgangsleistung zum Motor zur Verfügung.
5.1.11 Automatische Leistungsreduzierung
wegen erhöhter Taktfrequenz
Der Frequenzumrichter ist für den Dauerbetrieb bei Volllast
bei Taktfrequenzen zwischen 1,5 und 2 kHz für 380–500 V
und 1 kHz–1,5 kHz für 525–690 V ausgelegt. Dieser
Frequenzbereich ist von der Leistungsgröße abhängig.
Überschreitet die Taktfrequenz den maximal zulässigen
Bereich, erzeugt sie eine erhöhte Wärmeabgabe im
Frequenzumrichter, was eine Reduzierung des Ausgangsstroms erfordert.
Der Frequenzumrichter umfasst eine automatische
Funktion zur lastabhängigen Taktfrequenzregelung. Mit
dieser Funktion kann der Motor von einer der zulässigen
Last entsprechenden, hohen Taktfrequenz profitieren.
Sensoren im Frequenzumrichter regeln den Betrieb der
internen Kühllüfter. Der Kühllüfter läuft meist nicht bei
Betrieb mit niedriger Last, im Energiesparmodus oder
Standby. Die Sensoren helfen, den Geräuschpegel zu
senken, erhöhen die Effizienz und verlängern die
Nutzungsdauer der Lüfter.
5.1.15 EMV-Konformität
Elektromagnetische Störungen (EMI) und Funkfrequenzstörungen (EMV) sind Interferenzen, die einen Stromkreis
durch elektromagnetische Induktion oder Strahlung von
einer externen Quelle beeinträchtigen. Der Frequenzumrichter ist so konzipiert, dass er die Anforderungen der
EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter, IEC 61800-3, und
die Europäische Norm EN 55011, erfüllt. Motorkabel
müssen abgeschirmt und ordnungsgemäß abgeschlossen
werden, um die Emissionswerte der Norm EN 55011
einzuhalten. Weitere Informationen zur EMV-Leistung
finden Sie unter Kapitel 10.14.1 EMV-Prüfergebnisse.
Alle Steuerklemmen und Ausgangsrelaisklemmen sind
galvanisch von der Netzversorgung getrennt, was für einen
umfassenden Schutz des Steuerteils vor den Eingangssignalen sorgt. Die Ausgangsrelaisklemmen müssen separat
geerdet werden. Diese Isolierung entspricht den strengen
Anforderungen der PELV-Richtlinie (Protective Extra Low
Voltage, Schutzkleinspannung).
Die Komponenten, aus denen die galvanische Trennung
besteht, umfassen:
Stromversorgung, einschließlich Signaltrennung.
•
Treiberstufen der IGBTs, Triggertransformatoren
•
und Optokoppler.
Die Ausgangsstrom-Halleffektwandler.
•
5.2 Kundenspezifische
Anwendungsfunktionen
Bei kundenspezifischen Anwendungsfunktionen handelt es
sich um die gängigsten Funktionen, die Sie zur Verbesserung der Systemleistung in den Frequenzumrichter
einprogrammieren können. Sie erfordern einen minimalen
Programmierungs- oder Einrichtungsaufwand.
Anweisungen zur Aktivierung dieser Funktionen finden Sie
im Programmierhandbuch.
5.2.1 Automatische Motoranpassung
Die automatische Motoranpassung (AMA) ist ein automatisierter Testalgorithmus zur Messung der elektrischen
Motorparameter. Die AMA stellt ein genaues elektronisches
Modell des Motors bereit. Mit dieser Funktion kann der
Frequenzumrichter optimale Leistung und Effizienz
berechnen. Indem Sie das AMA-Verfahren durchführen,
wird die Energieoptimierungsfunktion des Frequenzumrichters verbessert. Die AMA wird bei Motorstillstand
durchgeführt. Ein Abkoppeln der Last vom Motor ist nicht
nötig.
5.2.3 Thermischer Motorschutz
Für die Bereitstellung des thermischen Motorschutzes gibt
es folgende Möglichkeiten:
Direkte Temperaturmessung
•
-mittels PTC- oder KTY-Sensor in den mit
einem der Analog- oder Digitaleingänge
verbundenen Motorwicklungen.
-mittels PT100 oder PT1000 in den mit
der VLT® Sensor Input Card MCB 114
verbundenen Motorwicklungen und
Motorlagern.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur, indem
es den Strom, die Frequenz und die Betriebszeit misst. Der
Frequenzumrichter zeigt die thermische Belastung des
Motors in Prozent an und kann bei einem programmierbaren Überlast-Sollwert eine Warnung ausgeben.
Durch die programmierbaren Optionen bei einer Überlast
kann der Frequenzumrichter den Motor stoppen, die
Ausgangsleistung reduzieren oder den Zustand ignorieren.
Sogar bei niedrigen Drehzahlen erfüllt der Frequenzumrichter die Normen der I2t Klasse 20 für elektronische
Motorüberwachung.
55
5.2.2 Integrierter PID-Regler
Der integrierte, proportionale, differentiale PID-Regler
macht zusätzliche Steuergeräte überflüssig. Der PID-Regler
sorgt für eine konstante Steuerung von Systemen mit
Rückführung, bei denen eine Regelung von Druck,
Durchfluss, Temperatur oder einer anderen Systemanforderung aufrecht erhalten werden muss.
Der Frequenzumrichter kann zwei Istwertsignale von zwei
verschiedenen Geräten verarbeiten. Der Frequenzumrichter
ergreift Steuerungsmaßnahmen, indem er die beiden
Signale zur Optimierung der Systemleistung vergleicht.
Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen Motorstrom
(I
) und Motornennstrom (I
motor
die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und den
Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl. Sie können die
55
berechnete Temperatur als Anzeigeparameter in
Parameter 16-18 Therm. Motorschutz ablesen.
Für Ex-e-Motoren in ATEX-Bereichen ist auch eine spezielle
Ausführung des ETR verfügbar. Mit dieser Funktion können
Sie eine spezifische Kurve zum Schutz des Ex-e-Motors
eingeben. Konfigurationsanweisungen finden Sie im
Programmierhandbuch.
motor, nom
). Die Y-Achse zeigt
5.2.4 Thermischer Motorschutz für Ex-e-
Motoren
Der Frequenzumrichter ist mit einer ATEX ETR Temperaturüberwachung-Funktion zum Betrieb von Ex-e-Motoren
gemäß EN-60079-7 ausgestattet. In Kombination mit einer
ATEX-zugelassenen PTC-Überwachungsvorrichtung wie die
VLT® PTC Thermistor Card MCB 112 oder einer externen
Vorrichtung ist für die Installation keine separate Zulassung
einer ausgewiesenen Zertifizierungsstelle erforderlich.
Die ATEX ETR-Temperaturüberwachungsfunktion ermöglicht
die Verwendung eines Ex-e-Motors anstelle eines teureren,
größeren und schwereren Ex-d-Motors. Die Funktion
gewährleistet, dass der Frequenzumrichter den Motorstrom
zur Vermeidung einer Überhitzung begrenzt.
Anforderungen für den Ex-e-Motor
Stellen Sie sicher, dass der Ex-e-Motor für einen
•
Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEXZone 1/21, ATEX-Zone 2/22) mit
Frequenzumrichtern zugelassen ist. Der Motor
muss für die jeweiligen explosionsgefährdeten
Bereiche zertifiziert sein.
Installieren Sie den Ex-e-Motor entsprechend der
•
Motorzulassung in Bereich 1/21 oder 2/22 des
explosionsgefährdeten Bereichs.
Kompatibilität von Motor und Frequenzumrichter
Für gemäß EN-60079-7 zertifizierte Motoren stellt der
Motorenhersteller eine Datenliste einschließlich Grenzen
und Regeln als Datenblatt oder auf dem Motor-Typenschild
bereit. Berücksichtigen Sie während Planung, Installation,
Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung die vom Hersteller
bereitgestellten Grenzen und Regeln für:
Abbildung 5.2 zeigt, wo die Anforderungen auf dem MotorTypenschild angegeben sind.
Bei der Anpassung von Frequenzumrichter und Motor legt
Danfoss die folgenden zusätzlichen Anforderungen fest,
um einen ausreichenden thermischen Motorschutz zu
gewährleisten:
HINWEIS
Installieren Sie den Frequenzumrichter außerhalb des
explosionsgefährdeten Bereichs.
Stellen Sie sicher, dass der Ex-e-Motor mit einer
•
ATEX-zugelassenen Motorüberlastschutzvorrichtung ausgestattet ist. Diese Vorrichtung
überwacht die Temperatur in den Motorwick-
lungen. Im Falle eines kritischen
Temperaturniveaus oder einer Fehlfunktion
schaltet die Vorrichtung den Motor ab.
-
Mit der VLT® PTC Thermistor Card MCB
112 können Sie gemäß ATEX-Zulassung
die Motortemperatur überwachen. Es ist
Voraussetzung, dass der Frequenzumrichter gemäß DIN 44081 oder 44082
mit 3 bis 6 in Reihe geschalteten PTCThermistoren ausgestattet ist.
-Alternativ können Sie auch eine externe
PTC-Schutzvorrichtung mit ATEXZulassung verwenden.
Ein Sinusfilter ist erforderlich, wenn
•
-Lange Kabel (Spannungsspitzen) oder
erhöhte Netzspannung, Spannungen
erzeugt, die die maximal zulässige
Spannung an den Motorklemmen
überschreiten.
-Die minimale Taktfrequenz des Frequen-
zumrichters erfüllt nicht die Anforderung
des Motorenhersteller. Die minimale
Taktfrequenz des Frequenzumrichters
wird in Parameter 14-01 Taktfrequenz als
Werkseinstellung angezeigt.
Minimale Taktfrequenz.
•
Maximalen Strom.
•
Minimale Motorfrequenz.
•
Maximale Motorfrequenz.
•
Überschreiten Sie nicht das maximal zulässige
•
Verhältnis zwischen Frequenzumrichtergröße und
Motorgröße. Typische Werte sind I
Berücksichtigen Sie alle Spannungsabfälle
•
zwischen Frequenzumrichter und Motor. Wenn
der Motor mit einer niedrigeren Spannung als in
der U/f-Kennlinie aufgeführt betrieben wird, kann
sich der Strom erhöhen, wodurch ein Alarm
ausgelöst wird.
CONVERTER SUPPLY
VALID FOR 380 - 415V FWP 50Hz
3 ~ Motor
MIN. SWITCHING FREQ. FOR PWM CONV. 3kHz
l = 1.5XI
M,N
tOL = 10s tCOOL = 10min
MIN. FREQ. 5Hz MAX. FREQ. 85 Hz
PWM-CONTROL
f [Hz]
Ix/I
M,N
PTC °C DIN 44081/-82
Manufacture xx
EN 60079-0
EN 60079-7
СЄ 1180Ex-e ll T3
515255085
0.40.81.01.00.95
1
xЗ
2
3
4
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
Motorfangschaltung
Mit dieser Funktion kann der Frequenzumrichter einen
Motor, der aufgrund eines Netzausfalls unkontrolliert läuft,
„fangen“. Diese Option ist für Zentrifugen und Lüfter
relevant.
Kinetischer Speicher
Mit dieser Funktion wird sichergestellt, dass der Frequenzumrichter so lange weiterläuft, wie Energie im System
vorhanden ist. Bei kurzen Netzausfällen wird der Betrieb
wiederhergestellt, sobald das Netz wieder verfügbar ist,
ohne dabei die Anwendung anzuhalten oder die Kontrolle
zu verlieren. Sie können mehrere Varianten des kinetischen
Speichers auswählen.
Das Verhalten des Frequenzumrichters bei einem
Netzausfall können Sie in Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion und Parameter 1-73 Motorfangschaltung
konfigurieren.
Abbildung 5.2 Motor-Typenschild mit Frequenzumrichteranforderungen
Weitere Informationen finden Sie im Anwendungsbeispiel
in Kapitel 12 Anwendungsbeispiele.
5.2.5 Netzausfall
Während eines Netzausfalls arbeitet der Frequenzumrichter
weiter, bis die Zwischenkreisspannung unter das minimale
Niveau abfällt. Das minimale Niveau liegt typischerweise
15 % unter der niedrigsten Versorgungsnennspannung. Die
Höhe der Netzspannung vor dem Ausfall und die aktuelle
Motorbelastung bestimmen, wie lange der Frequenzumrichter im Freilauf ausläuft.
In (Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion) können Sie für
den Frequenzumrichter unterschiedliche Verhaltensweisen
für Netzausfälle konfigurieren:
Sie können den Frequenzumrichter so programmieren, dass
er den Motor nach einer Abschaltung aufgrund eines
leichten Fehlers, wie vorübergehender Netzausfall oder
Netzschwankung, automatisch neu startet. Durch diese
Funktion entfällt die Notwendigkeit eines manuellen Resets
und der automatisierte Betrieb für ferngesteuerte Systeme
wird verbessert. Die Anzahl der Neustartversuche und die
Dauer zwischen den Versuchen können begrenzt sein.
5.2.7 Volles Drehmoment bei gesenkter
Drehzahl
Der Frequenzumrichter folgt einer variablen V/Hz-Kurve,
damit das volle Motordrehmoment sogar bei gesenkten
Drehzahlen vorhanden ist. Das volle Ausgangsmoment
kann mit der maximalen ausgelegten Betriebsdrehzahl des
Motors übereinstimmen. Dieser Frequenzumrichter
unterscheidet sich von Frequenzumrichtern mit variablem
und konstantem Drehmoment. Frequenzumrichter mit
variablem Drehmoment bieten bei niedrigen Drehzahlen
ein reduziertes Motordrehmoment. Bei Frequenzumrichtern
mit konstantem Drehmoment sind die Verluste und das
Motorgeräusch hoch, wenn nicht die volle Drehzahl
erreicht wird.
5.2.8 Frequenzausblendung
In bestimmten Anwendungen kann die Anlage Betriebsdrehzahlen aufweisen, die eine mechanische Resonanz
erzeugen. Diese mechanische Resonanz kann zu
übermäßiger Geräuschentwicklung führen und
mechanische Komponenten in der Anlage beschädigen.
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 programmierbare
Ausblendfrequenzbandbreiten. Anhand dieser Bandbreiten
kann der Motor Drehzahlen überspringen, die Resonanzen
in der Anlage verursachen.
. . .
. . .
Par. 13-11
Comparator Operator
Par. 13-43
Logic Rule Operator 2
Par. 13-51
SL Controller Event
Par. 13-52
SL Controller Action
130BB671.13
Coast
Start timer
Set Do X low
Select set-up 2
. . .
Running
Warning
Torque limit
Digital input X 30/2
. . .
=
TRUE longer than..
. . .
. . .
Produktfunktionen
VLT® AutomationDrive FC 302
5.2.9 Motor-Vorheizung
Zum Vorheizen eines Motors in kalten oder feuchten
Umgebungen kann ein kleiner, kontinuierlicher Gleichstrom
am Motor angelegt werden, um diesen vor Kondensation
und einem Kaltstart zu schützen. Diese Funktion macht
den Einsatz eines Heizgeräts überflüssig.
5.2.10 Programmierbare Parametersätze
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 voneinander
55
unabhängig programmierbare Parametersätze. Über
Externe Anwahl können Sie über Digitaleingänge oder die
serielle Kommunikation zwischen mehreren unabhängig
programmierten Funktionen umschalten. Es werden
unabhängige Konfigurationen verwendet, zum Beispiel zur
Änderung von Sollwerten, für einen Tages-/Nachtbetrieb
bzw. einen Sommer-/Winterbetrieb oder zur Steuerung
mehrerer Motoren. Die Bedieneinheit zeigt die aktive
Konfiguration.
Sie können Konfigurationsdaten zwischen Frequenzumrichtern kopieren, indem Sie die Informationen vom
abnehmbaren LCP herunterladen.
5.2.11 Smart Logic Control (SLC)
Smart Logic Control (SLC) ist eine Folge benutzerdefinierter
Aktionen (siehe Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [x]), die
ausgeführt werden, wenn das zugehörige benutzerdefinierte Ereignis (siehe Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis
[x]) durch die SLC als WAHR ermittelt wird.
Die Bedingung für ein Ereignis kann ein bestimmter Status
sein oder wenn der Ausgang einer Logikregel oder einer
Vergleicher-Funktion WAHR wird. Der Zustand führt zu
einer zugehörigen Aktion, wie in Abbildung 5.3 gezeigt.
Abbildung 5.3 SLC-Ereignis und Aktion
Die Ereignisse und Aktionen sind paarweise verknüpft.
Wenn also das Ereignis [0] erfüllt ist (WAHR), dann wird
Aktion [0] ausgeführt. Nach Ausführung der ersten Aktion
werden die Bedingungen des nächsten Ereignisses
ausgewertet. Wird dieses Ereignis als wahr ausgewertet,
wird die entsprechende Aktion ausgeführt. Es wird jeweils
nur ein Ereignis ausgewertet. Ist das Ereignis FALSCH, wird
während des aktuellen Abtastintervalls keine Aktion (im
SLC) ausgeführt und es werden keine anderen Ereignisse
ausgewertet. Wenn der SLC startet, wertet er bei jedem
Abtastintervall nur Ereignis [0] aus. Nur wenn Ereignis [0]
als wahr bewertet wird, führt der SLC Aktion [0] aus und
beginnt, das nächste Ereignis auszuwerten. Es ist möglich,
zwischen 1 und 20 Ereignisse und Aktionen zu programmieren.
Wenn das letzte Ereignis/die letzte Aktion durchgeführt
wurde, startet die Sequenz ausgehend von Ereignis [0]/
Aktion [0] erneut. Abbildung 5.4 zeigt ein Beispiel mit 4
Ereignissen/Aktionen:
Der Kunde muss sicherstellen, dass das Personal über
Installation und Betrieb der Funktion Safe Torque Off
informiert ist, insbesondere durch:
Sorgfältiges Lesen der Sicherheitsvorschriften im
•
Hinblick auf Arbeitsschutz und Unfallverhütung.
Verstehen der allgemeinen und Sicherheitsricht-
•
linien in der Bedienungsanleitung Safe Torque Off.
Gute Kenntnisse über die allgemeinen und Sicher-
•
heitsnormen der jeweiligen Anwendung.
Abbildung 5.4 Ausführungsreihenfolge bei einer Programmierung von 4 Ereignissen/Aktionen
5.3 Dynamisches Bremsen – Übersicht
Dynamisches Bremsen verzögert den Motor mit einer der
folgenden Methoden:
AC-Bremse
Vergleicher
Vergleicher dienen zum Vergleichen von Betriebsvariablen
(z. B. Ausgangsfrequenz, Ausgangsstrom, Analogeingang
usw.) mit festen Sollwerten.
•
Durch Ändern der Verlustbedingungen im Motor
wird die Bremsenergie im Motor verteilt
(Parameter 2-10 Bremsfunktion = [2]). Sie dürfen
die AC-Bremsfunktion nicht in Anwendungen mit
einer hohen Ein-/Ausschaltzyklen verwenden, da
dies zu einer Überhitzung des Motors führen
würde.
DC-Bremse
•
Ein übermodulierter Gleichstrom verstärkt den
Wechselstrom und funktioniert als Wirbelstrombremse (Parameter 2-02 DC-Bremszeit≠ 0 s).
Abbildung 5.5 Vergleicher
Bremswiderstand
•
Ein Brems-IGBT leitet die Bremsenergie vom
Motor an den angeschlossenen Bremswiderstand
Logikregeln
Es ist möglich, 3 boolesche Eingänge (WAHR/FALSCH) von
Timern, Vergleichern, Digitaleingängen, Statusbits und
Ereignissen über UND, ODER, NICHT miteinander zu
verknüpfen.
(Parameter 2-10 Bremsfunktion = [1]) und
verhindert so, dass die Überspannung einen
bestimmten Grenzwert überschreitet. Weitere
Informationen zur Auswahl eines Bremswiderstands finden Sie im Projektierungshandbuch
VLT® Brake Resistor MCE 101.
Bei Frequenzumrichtern mit der Bremsoption ist ein BremsIGBT zusammen mit den Klemmen 81(R-) und 82(R+) zum
Anschluss eines externen Bremswiderstands vorgesehen.
Die Funktion des Brems-IGBT ist die Begrenzung der
Spannung im Zwischenkreis, wenn die maximal erlaubte
Spannungsgrenze überschritten wird. Dazu schaltet er den
externen Widerstand an den Zwischenkreis ein, um die
Abbildung 5.6 Logikregeln
überhöhte Gleichspannung der Zwischenkreiskondensatoren abzuführen. Die externe Anschaltung eines
Bremswiderstands bietet Vorteile. So lässt sich der
5.2.12 Safe Torque Off
Widerstand angepasst an die Anforderungen der
Anwendung auswählen. Die Energie wird aus dem Schalt-
Die Funktion Safe Torque Off (STO) dient zum Stoppen des
Antriebs im Notfall.
schrank abgeleitet und der Frequenzumrichter vor
Überhitzung geschützt, sollte die Spannung zu einer
Überlastung des Bremswiderstands führen.
Weitere Informationen zur Funktion Safe Torque Off
einschließlich Installation und Inbetriebnahme finden Sie in
der Bedienungsanleitung Safe Torque Off.
Das IGBT-Gate-Signal des Brems-IGBTs wird von der Steuerkarte generiert und über Leistungskarte und IGBT-Ansteuerkarte
an das Brems-IGBT übermittelt. Zusätzlich überwachen Leistungs- und Steuerkarten das Brems-IGBT bzgl. Kurzschluss. Die
Leistungskarte überwacht zudem den Bremswiderstand bzgl. Überlasten.
VLT® AutomationDrive FC 302
5.4 Mechanische Bremssteuerung – Übersicht
Eine mechanische Haltebremse ist ein externes Gerät, das direkt an der Motorwelle befestigt ist und statische Bremsungen
durchführt. Bei einer statischen Bremsung wird der Motor nach Anhalten der Last arretiert. Eine mechanische Bremse wird
entweder über eine SPS oder direkt über einen Digitalausgang des Frequenzumrichters gesteuert.
HINWEIS
Eine sichere Steuerung einer mechanischen Bremse über einen Frequenzumrichter ist nicht möglich. In der Installation
55
muss eine Redundanzschaltung für die Bremsansteuerung vorhanden sein.
5.4.1 Mechanische Bremse ohne Rückführung
In Hub- und Vertikalförderanwendungen muss üblicherweise eine elektromechanische Bremse gesteuert werden können. Ein
Relaisausgang (Relais 1 oder Relais 2) oder ein programmierter Digitalausgang (Klemme 27 oder 29) ist erforderlich.
Normalerweise muss dieser Ausgang geschlossen (spannungsfrei) sein, solange der Frequenzumrichter den Motor nicht
kontrollieren kann. Wählen Sie in Parameter 5-40 Relaisfunktion (Arrayparameter), Parameter 5-30 Klemme 27 Digitalausgang
oder Parameter 5-31 Klemme 29 Digitalausgang [32] Mechanische Bremse bei Anwendungen mit einer elektromagnetischen
Bremse.
Wenn Sie [32] Mechanische Bremse wählen, bleibt die mechanische Bremse beim Start normalerweise geschlossen, bis der
Ausgangsstrom über dem in Parameter 2-20 Bremse öffnen bei Motorstrom gewählten Wert liegt. Beim Stopp wird die
mechanische Bremse geschlossen, wenn die Drehzahl unter den in Parameter 2-21 Bremse schliessen bei Motordrehzahl
gewählten Wert sinkt. Tritt am Frequenzumrichter ein Alarmzustand wie etwa eine Überspannung ein, so wird umgehend
die mechanische Bremse aktiviert. Die mechanische Bremse wird auch bei der Funktion Safe Torque Off betätigt.
Berücksichtigen Sie beim Einsatz der elektromagnetischen Bremse Folgendes:
Verwenden Sie einen Relaisausgang oder Digitalausgang (Klemme 27 oder 29). Verwenden Sie ggf. ein Schütz.
•
Stellen Sie sicher, dass der Ausgang ausgeschaltet ist, solange der Frequenzumrichter den Motor nicht antreiben
•
kann. weil beispielsweise die Last zu schwer ist oder der Motor noch nicht montiert ist.
Wählen Sie vor dem Anschließen der mechanischen Bremse in Parametergruppe 5-4* Relais (oder in Parametergruppe
•
5-3* Digitalausgänge) die Option [32] Mechanische Bremse.
Die Bremse wird gelöst, wenn der Motorstrom den eingestellten Wert in Parameter 2-20 Bremse öffnen bei
•
Motorstrom überschreitet.
Die Bremse wird aktiviert, wenn die Ausgangsfrequenz geringer als die in Parameter 2-21 Bremse schliessen bei
•
Motordrehzahl oder Parameter 2-22 Bremse schließen bei Motorfrequenz eingestellte Frequenz ist und der Frequenzumrichter einen Stoppbefehl ausgibt.
HINWEIS
Stellen Sie bei Vertikalförder- oder Hubanwendungen sicher, dass die Last im Notfall oder bei einer Fehlfunktion
gestoppt werden kann. Befindet sich der Frequenzumrichter im Alarmmodus oder besteht eine Überspannungssituation,
greift die mechanische Bremse sofort ein.
Stellen Sie für Vertikalförder- und Hubanwendungen sicher, dass die Drehmomentgrenzen in Parameter 4-16 Momentengrenze
motorisch und Parameter 4-17 Momentengrenze generatorisch niedriger als die Stromgrenze in Parameter 4-18 Stromgrenze
eingestellt sind. Es wird ebenfalls empfohlen, dass Sie Parameter 14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit auf 0,
Parameter 14-26 WR-Fehler Abschaltverzögerung auf 0 und Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion auf [3] Motorfreilauf ein.
Abbildung 5.7 Mechanische Bremssteuerung ohne Rückführung
55
5.4.2 Mechanische Bremse mit Rückführung
Der VLT® AutomationDrive FC302 besitzt eine mechanische Bremssteuerung, die für Hub- und Vertikalförderanwendungen
ausgelegt ist und folgende Funktionen unterstützt:
2 Kanäle für den Istwert der mechanischen Bremse für einen zusätzlichen Schutz gegen unerwartetes Verhalten
•
aufgrund eines Kabelbruchs.
Überwachung der Rückführung der mechanischen Bremse über den gesamten Zyklus. Die Überwachung trägt zum
•
Schutz der mechanischen Bremse bei – insbesondere, wenn mehrere Frequenzumrichter mit derselben Welle
verbunden sind.
Keine Rampe Auf, bis die Rückführung bestätigt, dass die mechanische Bremse geöffnet ist.
•
Verbesserte Lastregelung beim Stopp.
•
Sie können den Übergang bei der Übertragung der Last von der Bremse an den Motor konfigurieren.
•
Parameter 1-72 Startfunktion[6] Mech. Bremse aktiviert die mechanische Bremssteuerung für Hubanwendungen. Der
Hauptunterschied zur normalen mechanischen Bremssteuerung besteht darin, dass die mechanische Bremsfunktion für
Vertikalförder- und Hubanwendungen das Bremsrelais direkt steuern kann. Es wird also nicht eine Stromstärke für die
Freigabe der Bremse festgelegt, sondern das auf die geschlossene Bremse ausgeübte Drehmoment definiert, aufgrund
dessen die Bremse gelöst wird. Durch die direkte Drehmomentfestlegung ist die Konfiguration für Hub- und Vertikalförderanwendungen weitaus unkomplizierter.
Die Strategie der mechanischen Bremse für Vertikalförder- und Hubanwendungen basiert auf einem dreistufigen Prozess,
wobei Motorsteuerung und Lüften der Bremse synchronisiert werden, um ein möglichst reibungsloses Öffnen der Bremse zu
erreichen.
1.Den Motor vormagnetisieren.
Um sicherzustellen, dass der Motor gehalten wird, und auch, um seine richtige Befestigung zu überprüfen, wird der
Motor zuerst vormagnetisiert.
2.Drehmoment auf geschlossene Bremse ausüben.
Wenn die Last von der mechanischen Bremse gehalten wird, kann ihre Größe nicht ermittelt werden, sondern nur
ihre Richtung. In dem Moment, in dem sich die Bremse öffnet, muss der Motor die Last übernehmen. Um diese
Übernahme zu erleichtern, wird ein vom Anwender definiertes Drehmoment (Parameter 2-26 Drehmomentsollw.) in
Hubrichtung angewendet. Dieser Prozess initialisiert den Drehzahlregler, der schließlich die Last übernimmt. Um
den Verschleiß des Getriebes aufgrund von Spiel zu reduzieren, wird das Drehmoment beschleunigt.
3.Bremse öffnen.
Wenn das Drehmoment den in Parameter 2-26 Drehmomentsollw. festgesetzten Wert erreicht hat, wird die Bremse
gelöst. Der in Parameter 2-25 Bremse lüften Zeit eingestellte Wert bestimmt die Verzögerung, bevor die Last
freigegeben wird. Um so schnell wie möglich auf die Laststufe zu reagieren, die dem Lösen der Bremse folgt, kann
die PID-Drehzahlregelung durch Erhöhung der Proportionalverstärkung verstärkt werden.
55
Abbildung 5.8 Sequenz zum Lüften der Bremse bei mechanischer Bremsansteuerung für Vertikalförder- und Hubanwendungen
Parameter 2-26 Drehmomentsollw. bis Parameter 2-33 Speed PID Start Lowpass Filter Time sind nur für die mechanische
Bremssteuerung bei Hubanwendungen (FLUX mit Motor-Istwert) verfügbar. Sie können Parameter 2-30 Position P StartProportional Gain bis Parameter 2-33 Speed PID Start Lowpass Filter Time für einen sehr sanften Übergang von der Drehzahlregelung zur Positionssteuerung während Parameter 2-25 Bremse lüften Zeit - der Zeitraum, in der die Last von der
mechanischen Bremse an den Frequenzumrichter übertragen wird.
Parameter 2-30 Position P Start Proportional Gain bis Parameter 2-33 Speed PID Start Lowpass Filter Time sind aktiviert, wenn
Parameter 2-28 Verstärkungsfaktor auf 0 eingestellt ist. Nähere Informationen finden Sie unter Abbildung 5.8.
HINWEIS
Ein Beispiel der erweiterten mechanischen Bremssteuerung für Hub- und Vertikalförderanwendungen finden Sie unter
Kapitel 12 Anwendungsbeispiele.
5.5 Zwischenkreiskopplung – Übersicht
Die Zwischenkreiskopplung ist eine Funktion, die den Anschluss der DC-Kreise von mehreren Frequenzumrichtern
ermöglicht, wodurch ein System aus mehreren Frequenzumrichtern zum Antrieb einer mechanischen Last gebildet werden
kann. Eine Zwischenkreiskopplung bietet die folgenden Vorteile:
Energieeinsparungen
Ein Motor, der generatorisch läuft, kann Antriebe einspeisen die im Fahrbetrieb laufen.
Mains connecting point for
additional drives in the
load sharing application
DC connecting point for
additional drives in the
load sharing application
91
92
93
91
92
93
96
97
98
96
97
98
82 8182 81
M
89 8889 88
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
Weniger Ersatzteilbedarf
In der Regel wird nur ein Bremswiderstand für das gesamte Frequenzumrichtersystem anstatt eines Bremswiderstands pro
Frequenzumrichter benötigt.
Pufferung
Im Falle eines Netzausfall können alle verbundenen Frequenzumrichter über den Zwischenkreis versorgt werden. Die
Anwendung kann ihren Betrieb fortsetzen oder eine kontrollierte Abschaltung durchführen.
Voraussetzungen
Die folgenden Voraussetzungen müssen erfüllt sein, bevor eine Zwischenkreiskopplung in Betracht gezogen werden kann:
Der Frequenzumrichter muss über Zwischenkreiskopplungsklemmen verfügen.
•
Die Produktserie muss identisch sein. Sie können nur VLT® AutomationDrive FC302-Frequenzumrichter mit anderen
Die Frequenzumrichter müssen räumlich nah beieinander aufgestellt werden, damit die Verkabelung zwischen
•
ihnen eine Länge von 25 m (82 ft) nicht überschreitet.
Die Frequenzumrichter müssen dieselbe Nennspannung aufweisen.
•
Falls ein Bremswiderstand zu einer Zwischenkreiskopplungskonfiguration hinzugefügt wird, müssen alle Frequen-
•
zumrichter mit einem Bremschopper ausgestattet sein.
An den Anschlüssen der Zwischenkreiskopplung müssen Sicherungen installiert werden.
•
55
Ein Schaltbeispiel für eine Zwischenkreiskopplung, finden Sie unter Abbildung 5.9.
Abbildung 5.9 Diagramm einer Zwischenkreiskopplungsanwendung, in der bewährte Verfahren angewendet werden
Zwischenkreiskopplung
Geräte mit eingebauter Zwischenkreiskopplung enthalten die Klemmen (+) 89 DC und (-) 88 DC. Innerhalb des Frequenzumrichters sind diese Klemmen mit dem DC-Bus an der Eingangsseite der DC-Zwischenkreisdrossel und den
Zwischenkreiskondensatoren verbunden.
Für die Verwendung der Zwischenkreiskopplungsklemmen stehen 2 Konfigurationen zur Verfügung.
Die Klemmen dienen dazu, die DC-Buskreise mehrerer Frequenzumrichter miteinander zu verbinden. In dieser
•
Konfiguration kann ein im generatorischen Betrieb befindliches Gerät überschüssige DC-Busspannung an ein
anderes Gerät weitergeben, das den Motor antreibt. Diese Zwischenkreiskopplung reduziert den Bedarf an
externen dynamischen Bremswiderständen und spart Energie. Theoretisch ist die Anzahl der Geräte, die Sie auf
diese Weise miteinander verbinden können, unendlich, sofern alle Geräte die gleiche Nennspannung aufweisen.
Darüber hinaus kann es je nach Größe und Anzahl der Geräte erforderlich sein, DC-Zwischenkreisdrosseln und DCSicherungen am Zwischenkreis sowie AC- Netzdrosseln eingangsseitig zu installieren. Für eine derartige
Konfiguration sind besondere Überlegungen erforderlich.
Der Frequenzumrichter wird ausschließlich von einer DC-Quelle gespeist. Diese Konfiguration erfordert Folgendes:
•
-Eine DC-Quelle.
-Eine Vorrichtung zum Vorladen des DC-Busses bei Netz-Einschaltung.
VLT® AutomationDrive FC 302
5.6 Rückspeiseeinheit
Rückspeisung geschieht üblicherweise in Anwendungen mit kontinuierlichem Bremsen, wie z. B. Krane/Hubwerke, Abwärts-
55
förderer und Zentrifugen, bei denen die Energie aus einem abgebremsten Motor gewonnen wird.
Eine der folgenden Optionen sorgt für die Ableitung der überschüssigen Energie aus dem Frequenzumrichter:
Der Bremschopper ermöglicht die Ableitung der überschüssigen Energie in Form von Wärme in den Bremswiders-
•
tandspulen.
Rückspeiseklemmen ermöglichen den Anschluss einer Rückspeiseeinheit eines Drittanbieters an einen Frequenzum-
•
richter, sodass überschüssige Energie an das Stromnetz abgegeben wird.
Die Rückspeisung überschüssiger Energie in das Stromnetz ist bei Anwendungen mit kontinuierlichem Bremsen die effizienteste Nutzung dieser Energie.
Rückwandkühlkanal - Übersicht
5.7
Dank eines einzigartigen rückseitigen Kanals wird Kühlluft über Kühlkörper geleitet, wobei nur äußerst wenig Luft über die
Steuerelektronik strömt. Es gibt eine IP54-/Typ-12-Dichtung zwischen dem Rückwandkühlkanal und dem Elektronikbereich
des VLT® Frequenzumrichters. Diese Rückwandkühlung ermöglicht die direkte Abführung von 90 % der Wärmeverluste aus
dem Gehäuse. Dieses Design verbessert die Zuverlässigkeit und verlängert die Komponentenlebensdauer, indem es die
Innentemperaturen und die Verunreinigung der elektronischen Komponenten drastisch reduziert. Unterschiedliche
Rückwandkühlungssätze sind verfügbar, die die Luftzirkulation je nach den individuellen Bedürfnissen umleiten.
5.7.1 Luftzirkulation für Gehäuse D1h–D8h
Abbildung 5.10 Standard-Luftzirkulationskonfiguration für die Bauformen D1h/D2h (Links), D3h/D4h (Mitte), and D5h–D8h (Rechts).