Danfoss VLT 2800, VLT 5000, VLT 5000 FLUX Installation guide [de]

Inhaltsverzeichnis
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
Einführung
Beschreibung des Bremssystems .......................................................................... 2
......................................................................................................... 2
Beispiele .............................................................................................................. 3
Beispiel 2 - Zentrifuge ............................................................................................. 5
Berechnung des Bremswiderstands .................................................... 6
Bremsschaltung ..................................................................................................... 6
Berechnung von Bremswiderstandswerten ............................................................ 6
Berechnung der Bremsleistung .............................................................................. 7
Berechnung der Spitzenleistung des Bremswiderstands ........................................ 8
Berechnung der Durchschnittsleistung des Bremswiderstands ............................... 8
Bremsen .............................................................................................................. 9
Trägheitsbremsung ................................................................................................. 9
Kontinuierliches Bremsen ....................................................................................... 9
Gleichstrominduktionsbremsung ............................................................................ 9
Wechselstrombremsung VLT 2800 und FCD 300 ................................................... 9
Optimales Bremsen ................................................................................................ 9
Bremskabel ............................................................................................................ 10
Schutzmaßnahmen bei der Installation ................................................................... 10
Beschreibung der VLT 5000 Bremse ...................................................................... 11
Programmierung ............................................................................................. 12
VLT 5000 Process Parameter ................................................................................. 12
VLT 5000 FLUX Parameter ..................................................................................... 12
VLT 2800 Parameter .............................................................................................. 13
FCD 300 Parameter ............................................................................................... 13
Bremswiderstand-Übersicht ..................................................................... 14
Bremswiderstand für VLT 5001-5500 10% Arbeitszyklus Daten und Codenummer 14 Bremswiderstand für VLT 5001-5102 40% Arbeitszyklus Daten und Codenummer 16 Bremswiderstand für VLT 2803-2882 Arbeitszyklus 40% Daten und Codenummer 17 Bremswiderstand für VLT FCD 303-335 Arbeitszyklus 40% Daten und
Codenummer ......................................................................................................... 18
Bremswiderstand für VLT 5001-5500 10% Arbeitszyklus Kabelbuchs
Zeichnungsnummer ............................................................................................... 19
Bremswiderstand für VLT 5001-5102 40% Arbeitszyklus Kabelbuchse, Gewicht und
Zeichnungsnummer ............................................................................................... 20
Bremswiderstand für VLT 2803-2882 40% Arbeitszyklus Kabelbuchse, Gewicht und
Zeichnungsnummer ............................................................................................... 21
Bremswiderstand für VLT FCD 303-335 40% Arbeitszyklus Kabelbuc
Zeichnungsnummer ............................................................................................... 21
e, Gewicht und
hse, Gewicht und
Zeichnungen 1 - 19 ........................................................................................ 22
MI.90.F1.03 - VLT ist ein eingetragenes Warenzeichen vom Danfoss
1
Danfoss bietet eine Palette von Bremswiderständen für Frequenzwandler der Baureihen 2800, 5000, 5000 FLUX und FCD 300.
Beschreibung des Bremssystems
Bei Reduzierung des Drehzahlsollwerts eines Frequenzumrichters fungiert der Motor als Generator und bremst. Ein als Generator fungierender Motor liefert Energie an den Frequenzumrichter, die im Zwischenkreis gesammelt wird. Die Funktion des Bremswiderstands besteht darin, beim Bremsen einen Verbraucher für den Zwischenkreis bereitzustellen und auf diese Weise die Bremsenergie zu absorbieren.
Ohne den Einsatz eines Bremswiderstands würde die Spannung des Zwischenkreises immer weiter steigen, bis die entsprechende Sicherung auslöst und den Stromkreis unterbricht. Der Vorteil bei der Verwendung eines Bremswiderstands besteht darin, dass hohe Lasten wie zum Beispiel Förderbänder schnell gebremst werden können.
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
Danfoss hat sich für eine Lösung entschieden, bei der der Bremswiderstand kein integraler Bestandteil des Frequenzumrichters ist. Dem Anwender bieten sich hierdurch folgende Vorteile:
- Die Zyklusdauer des Widerstands kann den Anforderungen entsprechend gewählt werden.
- Die beim Bremsen erzeugte Wärmeenergie kann aus dem Schaltschrank geleitet und ggf. genutzt werden.
- Es gibt keine Überhitzung elektronischer Bauteile, selbst wenn der Bremswiderstand überlastet ist.
Systemkenntnis
Für die Auswahl des geeigneten Bremswiderstands ist es erforderlich zu wissen, wie häufig und wie stark die Motoren bremsen müssen.
Nachstehend einige Beispiele zur Berechn benötigten Bremsleistung bei einem Förderband bzw. bei einer Zentrifuge.
ung der
2
MI.90.F1.03 - VLT ist ein eingetragenes Warenzeichen vom Danfoss
Beispiel 1 - Förderband
Abb. 1 zeigt das Verhältnis von Bremsleistung zu Beschleunigung/Verzögerung eines Förderbands. Wie man sieht, ist die Motorleistung beim Bremsen negativ, da auch das Drehmoment an der Motorwelle negativ ist. Die Bremsleistung, d.h. die an den Bremswiderstand gelieferte Energie, entspricht annähernd der negativen Motorleistung, wenn man dieVerlusteimMotorundimFrequenzumrichter berücksichtigt. Das Beispiel veranschaulicht außerdem, dass die Motorleistung zeitabhängig ist.
Kinetische Energie (E) in Förderband und Motor:
m = Masse mit linearer Bewegung [kg] v = Geschwindigkeit der Masse mit linearer Bewegung [m/s] j = Trägheit von Motor und Getriebe (kgm
2
]
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
Beispiele
Diese Formel kann auch wie folgt ausgedrückt werden:
Jedoch muss nicht die gesamte Energie an den Bremswiderstand übermittelt werden. Auch die Reibung des Förderbands und der Leistungsverlust des Motors tragen zur Bremsfunktion bei. Daher lautet die Formel für die Energieübertragung (E
)
b
an den Bremswiderstand wie folgt:
Mf= Reibungsmoment [Nm]
= Motorwirkungsgrad
M
Bei
lautet das Ergebnis wie folgt:
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Abb. 1
Verhältnis zwischen Bremsleistung und Beschleunigung/Verzögerung eines Förderbands
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
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Beispiel 2 - Zentrifuge
Ein weiteres typisches Anwendungsbeispiel für Bremsfunktionen sind Zentrifugen. Das Gewicht des Zentrifugeninhalts ist m.
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
jC= Zentrifugenträgheit =
2
2
+r
½xmx(r
j
= Getriebemotorträgheit [kgm2]
M
= Getriebemotorwirkungsgrad
η
M
n
= Motorhöchstdrehzahl [1/min]
1
= Zentrifugenhöchstdrehzahl [1/min]
n
2
1
)[kgm2]
2
Beispiele
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Bremsschaltung
In Abb. 2 ist eine Bremsschaltung unter Verwendung eines Frequenzumrichters dargestellt.
In den folgenden Abschnitten werden Begriffe und Abkürzungen unter Bezug auf eine Bremsschaltung gemäß Abb. 2 verwendet.
Abb. 2
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
Berechnung von Bremswiderstandswerten
Um eine Schutzunterbrechung des VLT­Frequenzumrichters beim Bremsen des Motors zu verhindern, müssen die Widerstandswerte auf Grundlage der Spitzenbremsleistung und der Zwischenkreisspannung bestimmt werden:
Man erkennt, dass der Bremswiderstand von der Zwischenkreisspannung (Udc) abhängig ist.
Udc ist die Spannung, bei der die Bremse aktiviert wird. Die Werte sind weiter unten in der vorliegenden Anleitung aufgeführt.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung des von Danfoss empfohlenen Bremswiderstands (Rrec). Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Frequenzumrichter mit dem maximalen Bremsmoment (Mbr) bremsen kann, d.h. 160% / 150% / 100%. Siehe Tabellen weiter unten in der vorliegenden Anleitung.
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MI.90.F1.03 - VLT ist ein eingetragenes Warenzeichen vom Danfoss
ACHTUNG!:
Denken Sie daran, zu prüfen, ob der verwendete Bremswiderstand für die jeweilige
Zwischenspannung (Udc für den jeweiligen Antrieb in nachstehender Tabelle aufgeführt) geeignet ist, falls Sie keine Bremswiderstände von Danfoss einsetzen.
ηηηη
liegt normalerweise bei 0,9, während ηηηη
Motor
formuliert werden:
VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
normalerweise bei 0,98 liegt. R
vlt
kann wie folgt
rec
VLT-Typ Udc
Max. Bremsmoment
5001-5027 Process und FLUX / 200 - 240 Volt 397 Volt 160 %
5032-5052 Process und FLUX / 200 - 240 Volt 390 Volt 150 %
5001-5062, 5072 und 5102 Process und FLUX / 380
- 500 Volt
822 Volt 160 %
5075, 5100 und 5125-5500 Process / 380 - 500 Volt 795 Volt 150 %
5075, 5100 und 5125-5500 FLUX / 380 - 500 Volt 795 Volt 100 %
5001-5250 Process / 550 - 600 Volt 958 Volt 160 %
2803-2840 / 200 - 240 Volt 385 Volt 160 %
R
=
rec
Berechnung des
Bremswiderstands
2805-2882 und FCD 303-335 / 380 - 480 Volt 770 Volt 160%
ACHTUNG!:
Wählen Sie einen Bremswiderstand, der
maximal 10% unter dem von Danfoss
empfohlenen Wert liegt.
Bei Auswahl eines größeren Bremswiderstands kann ein Bremsmoment von 160% / 150% / 100% nicht erreicht werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Schutzunterbrechung des Frequenzumrichters ausgelöst wird.
Wenn die Bremsung z.B. nur mit 80% des Drehmoments erfolgt, kann ein größerer Bremswiderstand installiert werden, dessen Größe anhand der Formel R
MI.90.F1.03 - VLT ist ein eingetragenes Warenzeichen vom Danfoss
, Nr. 1 berechnet werden kann.
rec
Berechnung der Bremsleistung
Beim Berechnen der Bremsleistung muss darauf geachtet werden, dass der Bremswiderstand sowohl für die durchschnittliche Leistung als auch für die Spitzenleistung geeignet ist. Die Durchschnittsleistung wird anhand der Prozessdauer bestimmt. Dabei handelt es sich um die Länge der Bremsdauer im Verhältnis zur Prozessdauer. Die Spitzenleistung wird durch das Bremsmoment bestimmt, d.h., dass der Bremswiderstand beim Bremsen die Energiezufuhr abführen kann.
In Abb. 3 ist das Verhältnis zwischen Durchschnitts­und Spitzenleistung dargestellt.
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VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
Abb. 3
Berechnung der Spitzenleistung des
Bremswiderstands
P
peak, mec
ist die Spitzenleistung, mit der der Motor an
der Motorwelle bremst. Sie wird wie folgt berechnet:
P
ist die verwendete Bezeichnung für die beim
peak
Bremsen des Motors an den Bremswiderstand abgeführte Leistung.
P
ist kleiner als P
peak
peak,mec
, da die Leistung durch den Wirkungsgrad von Motor und VLT-Frequenzumrichter verringert wird.
Wenn der Betrag der bei den einzelnen Bremssequenzen an den Bremswiderstand abgeführten kinetischen Energie nicht bekannt ist, kann die Durchschnittsleistung anhand der Prozessdauer und der Bremsdauer berechnet werden.
Der Arbeitszyklus des Bremsvorgangs wird folgendermaßen berechnet:
Tp= Prozessdauer in Sekunden. T
= Bremsdauer in Sekunden.
b
Danfoss bietet Bremswiderstände mit einem Arbeitszyklus von max. 10 bzw. 40% an (einige Antriebe sind nur mit einem Arbeitszyklus von max. 10% verfügbar). Bei einem Arbeitszyklus von 10% kann der Bremswiderstand die Spitzenleistung Ppeak für 10% der Prozessdauer absorbieren. Die verbleibenden 90% der Prozessdauer werden zur Abstrahlung von überschüssiger Wärmeenergie genutzt.
Die Durchschnittsleistung bei einem Arbeitszyklus von 10% kann wie folgt berechnet werden:
Die Spitzenleistung wird wie folgt berechnet:
Bei Auswahl des von Danfoss empfohlenen Bremswiderstands (R
) anhand der Tabelle weiter
rec
oben in der vorliegenden Anleitung ist gewährleistet, dass der Bremswiderstand ein Bremsmoment von 160% / 150% / 100% an der Motorwelle ermöglicht.
Berechnung der Durchschnittsleistung des
Bremswiderstands
Die Durchschnittsleistung wird anhand der Prozessdauer bestimmt. Dabei handelt es sich um die Länge der Bremsdauer im Verhältnis zur Prozessdauer.
Wenn der Betrag der bei den einzelnen Bremssequenzen an den Bremswiderstand abgeführten kinetischen Energie (Eb) (siehe Beispiele 1 und 2) bekannt ist, kann die Durchschnittsleistung des Widerstands wie folgt berechnet werden:
Die Durchschnittleistung bei einem Arbeitszyklus von 40% kann wie folgt berechnet werden:
Die Berechnungen beziehen sich auf intermittierendes Bremsen bei einer Prozessdauer von 120/300 Sekunden (120 oder 300 Sekunden noch zu definieren. Siehe Tabelle weiter unten.)
ACHTUNG!:
Bei Überschreitung der angegebenen Bremsdauer kann der Widerstand überhitzen.
Tp= Prozessdauer in Sekunden (siehe Zeichnung auf Seite 3).
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VLT®2800/5000/5000 FLUX/FCD 300
Trägheitsbremsung
Beim Bremsen großer Trägheitsmassen an der Motorwelle können die Bremswiderstandswerte anhand der Trägheit
ω, t ermittelt werden. Siehe Abb. 4.
Abb. 4
t wird über die Rampenzeit Ab in Parameter
208 bestimmt.
ACHTUNG!:
Die Rampenzeit Ab reicht von der Nennfrequenz laut Parameter 104 bis 0 Hz.
P
kann wie folgt berechnet werden:
peak
selbst kleine Induktionsspannungen einen hohen Rotorstrom erzeugen. Dieser Strom erzeugt eine starke Bremswirkung auf die Stäbe und somit auf den Rotor. Bei abnehmender Geschwindigkeit sinkt die Frequenz der induzierten Spannung und damit die induktive Impedanz. Der ohmsche Widerstand des Rotors wird zunehmend bestimmender und erhöht somit die Bremswirkung bei abnehmender Drehzahl. Das erzeugte Bremsmoment fällt kurz vor dem Stillstand jäh ab und verschwindet völlig, sobald die Bewegung endet. Die Gleichstrominduktionsbremsung ist daher nicht zum Halten von Lasten geeignet.
Wechselstrombremsung VLT 2800 und FCD 300
Wenn der Motor als Bremse fungiert, steigt die Zwischenkreisspannung, da Energie an den Zwischenkreis zurückgeführt wird. Das Funktionsprinzip der Wechselstrombremsung besteht darin, die Magnetisierung beim Bremsen zu erhöhen und auf diese Weise die thermischen Verluste des Motors zu steigern. Über den Parameter 144 in VLT 2800 und FCD 300 kann das Generatormoment eingestellt werden, das auf den Motor wirken kann, ohne dass die Zwischenkreisspannung den Warnpegel übersteigt.
j ist die Massenträgheit der Motorwelle. BerechnenSiedenfürdenBremswiderstand geltenden Wert wie zuvor beschrieben.
Kontinuierliches Bremsen
Wählen Sie für kontinuierliches Bremsen einen Bremswiderstand, dessen Dauerbremsleistung nicht über der Durchschnittsbremsleistung P
avg
des Bremswiderstands liegt.
ACHTUNG!:
Wenden Sie sich für weitere Informationen bitte an Ihren Danfoss-Lieferanten.
Gleichstrominduktionsbremsung
Wenn die dreiphasige Statorwicklung Gleichstrom erhält, wird ein stationäres Magnetfeld
in der Statorbohrung erzeugt, dass wiederum eine Spannung in den Stäben des Rotorkäfigs induziert, solange der Rotor in Bewegung ist. Da der elektrische Widerstand des Rotorkäfigs äußerst gering ist, können
Das Bremsmoment ist drehzahlabhängig. Bei aktivierter Wechselstrombremsung und Parameter 144 = 1,3 (Werkseinstellung) ist es möglich, mit etwa 50% des nominalen Drehmoments unterhalb 2/3 der Nenndrehzahl sowie mit 25% bei Nenndrehzahl zu bremsen. Bei niedrigen Drehzahlen (unterhalb 1/3 der Nenndrehzahl des Motors) ist die Funktion wirkungslos. Der Betrieb mit Parameter 144 größer als 1,2 ist nur für etwa 30 Sekunden möglich.
ACHTUNG!:
Wenn der Wert in Parameter 144 erhöht wird, erhöht sich auch gleichzeitig
der Motorstrom
beträchtlich, wenn Generatorlasten wirken. Der Parameter sollte deshalb nur geändert werden, wenn durch Messungen garant
iert ist, dass der Motorstrom in allen Betriebssituationen niemals den zulässigen Wert überschreitet. Bitte beachten: Die Stromstärke kann nicht von der Anz
eige abgelesen werden.
Optimales Bremsen
Dynamisches Bremsen eignet sich von der Maximaldrehzahl bis herab zu einer bestimmten Frequenz. Unterhalb dieser Frequenz muss je nach Bedarf die DC-Bremsung erfolgen. Am wirkungsvollsten ist eine Kombination aus dynamischer
Bremsen
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