5. Steuersignallogik der Multi-Control-Applikation ............................................................. 65
2 • vacon Einführung
Multi-Control-Applikation
1. EINFÜHRUNG
Die Multi-Control-Applikation des Vacon NXL ist werkseitig auf den direkten Frequenzsollwert
von Analogeingang 1 eingestellt. Es kann auch ein PID-Regler eingesetzt werden, zum Beispiel
bei Regelungsanwendungen für Pumpen und Lüfter. Dies ermöglicht flexible interne Messund Einstellmöglichkeiten. In diesem Fall sind keine externen Geräte erforderlich. Nach
Inbetriebnahme des Antriebs wird nur Parametergruppe B2.1 (Basisparameter) angezeigt.
Spezialparameter können nach Ändern des Werts von Parameter 2.1.22 (Parameteranzeige)
angezeigt und bearbeitet werden.
Speziale parameter für Pumpen- und Lüfterregelung (Gruppe P2.10) können durchblättert
und bearbeitet werden, wenn dem Parameter 2.9.1 der Wert 2 (Pumpen- und Lüfterregelung
aktiviert) gegeben wird.
Der Sollwert des PID-Reglers kann vorgegeben werden über Analogeingänge, Feldbus, PIDSteuertafelsollwert 1 oder durch Aktivierung von PID-Steuertafelsollwert 2 über den
Digitaleingang. Der Istwert des PID-Reglers kann über Analogeingänge, Feldbus oder aus den
Istwerten des Motors gewählt werden. Der PID-Regler kann auch eingesetzt werden, wenn die
Steuerung des Frequenzumrichters über Feldbus oder Steuertafel erfolgt.
•Die Digitaleingänge DIN2, DIN3, (DIN4) sowie die optionalen digitalen Eingänge DIE2
und DIE3 sind frei programmierbar.
•Interne Ausgänge, optionale Digital- und Relaisausgänge sowie Analogausgänge sind
frei programmierbar.
•Analogeingang 1 kann als Stromeingang, Spannungseingang oder
Digitaleingang DIN4 programmiert werden.
ACHTUNG! Steckbrückenauswahl (siehe Abbildung 4-1) überprüfen, wenn Analogeingang 1
durch Parameter 2.2.6 (AI1-Signalbereich) als DIN4 programmiert wurde.
1
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Einführung vacon • 3
Weitere Funktionen:
• Der PID-Regler kann auch über die
Steuerplätze E/A-Klemmleiste,
Steuertafel und Feldbus verwendet
werden
• Sleep-Funktion
• Überwachungsfunktion für Istwert: Voll
programmierbar (Aus, Warnung, Fehler)
• Programmierbare Start/Stopp- und
Rückwärts-Signallogik
• Sollwertskalierung
• Zwei Festdrehzahlen
• Auswahl des Signalbereichs für
Analogeingänge, Signalskalierung,
Signalinversion und Signalfilterung
6 +24V Steuerspannungsausgang Hilfsspannung für Schalter usw., max.
7
GND Masse
8 DIN1 Start/Stopp
9 DIN2 Start rückwärts
10 DIN3 Festdrehzahl 1
11 GND Masse Masseanschluss für Sollwerte und
18 AO1+
19 AO1-
A RS 485 Serielle Schnittstelle Abschlusswiderstand
B RS 485 Serielle Schnittstelle Abschlusswiderstand
30 +24V 24V aux.
Sollwertausgang Sollspannung für Potentiometer etc.
ref
Spannungsbereich 0 bis
10 VDC
Strombereich 0 bis 20 mA
Start vorwärts
(programmierbar)
(programm.)
Analogausgang
Eingangsspannung
Spannungseingang für Frequenzsollwert
Kann als DIN4 programmiert werden.
Steuersignale
Stromeingang für Frequenzsollwert
0,1 A
Masseanschluss für Sollwerte und
Steuersignale
Kontakt geschlossen = Start vorwärts
Kontakt geschlossen = Start rückwärts
Kontakt geschlossen = Festdrehzahl 1
Steuersignale
Programmierbar
Bereich 0–20 mA/R
Hilfsspannung für die Steuereinheit
, max. 500 Ω
L
21 RO1 Relaisausgang 1
22 RO1
23 RO1
FEHLER
Programmierbar
Tabelle 2-1. Werkseitige Klemmleistenbelegung der Multi-ControlApplikation (mit Zweidrahtsender)
Anschlussklemme Signal Beschreibung
1 +10 V
2 AI1+
oder
DIN4
3 AI1- Masse Masseanschluss für Sollwerte und
4 AI2+ Analogeingang,
AI2-
6 +24 V Steuerspannungsausgang
7 GND Masse Masseanschluss für Sollwerte und
Sollwertausgang Sollspannung für Potentiometer etc.
ref
Analogeingang,
Spannungsbereich 0 bis
10 VDC
Strombereich 0 bis 20 mA
oder Spannungsbereich 0V
bis 10V
Spannungseingang für Frequenzsollwert
MF4-6: Spannungs-/Stromeingang für
Frequenzsollwert
Kann als DIN4 programmiert werden.
Steuersignale
Stromeingang/Spannungseingang für
Frequenzsollwert
Programmierbar
Steuersignale
Tabelle 2-2. AI1 als DIN4 programmieren
3
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Parameterlisten vacon • 5
3. MULTI-CONTROL-APPLIKATION – PARAMETERLISTEN
Auf den nächsten Seiten finden Sie die Listen der in den jeweiligen Parametergruppen enthaltenen
Parameter. Die Parameterbeschreibungen finden Sie auf den Seiten 18 bis 64.
Erläuterungen zu den Tabellenspalten:
Code = Positionsangabe auf der Steuertafel: zeigt dem Bediener die aktuelle Parameternummer
an
Parameter = Parameterbezeichnung
Min. = Mindestwert des Parameters
Max. = Höchstwert des Parameters
Einheit = Einheit des Parameterwerts – wird je nach Verfügbarkeit angezeigt
Werkseinst. = Vom Hersteller voreingestellter Wert
Ben-def. = Einstellung des Kunden
ID = ID-Nummer des Parameters (bei Verwendung von PC-Tools)
= Im Parametercode: Parameterwerte können nur bei gestopptem Frequenzumrichter
geändert werden
.
3.1 Betriebsdaten (Steuertafel: Menü M1)
Bei den Betriebsdaten handelt es sich um die tatsächlichen Werte von Parametern und Signalen
sowie um Statusinformationen und Messwerte. Betriebsdaten können nicht bearbeitet werden.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Vacon NXL-Betriebsanleitung, Kapitel 7.4.1.
Code Parameter EinheitIDBeschreibung
V1.1 Ausgangsfrequenz Hz1Frequenz zum Motor
V1.2 Frequenzsollwert Hz25
V1.3 Motordrehzahl rpm2 Berechnete Motordrehzahl
V1.4 Motorstrom A3Gemessener Motorstrom
V1.15 DIN1, DIN2, DIN3 15Status Digitaleingänge
V1.16 DIE1, DIE2, DIE3 33E/A-Zusatzkarte: Status Digitaleingänge
V1.17 RO1 34Status Relaisausgang 1
V1.18 ROE1, ROE2, ROE3 35E/A-Zusatzkarte: Status Relaisausgänge
V1.19 DOE1 36E/A-Zusatzkarte: Status Digitalausgang 1
V1.20 PID-Sollwert %20In Prozent der Höchstfrequenz
V1.21 PID-Istwert %21In Prozent des maximalen Istwerts
V1.22 PID-Fehlerwert %22In Prozent des maximalen Fehlerwerts
V1.23 PID-Ausgang %23In Prozent des maximalen Ausgangswerts
V1.24 Autowechsel 1, 2, 3 Ausgänge 30Wird nur in Pumpen- und Lüfterregelung verwendet
Zeigt den mit dem Installationsassistent ausgewählten
Modus: 0=Nicht ausgewählt, 1=Standard, 2=Lüfter,
3=Pumpe, 4=High performance
Berechnete Motortemperatur, 1000 entspricht 100,0 % =
Nenntemperatur des Motors
(FBSpeedReference)
4=Motorpotentiometer
5= AI1/AI2 Auswahl
Nicht verwendet bei benutzerdefinierter Einstellung,
bei der 2.2.13 > 0 % oder 2.2.14 <
100 %
1=0 mA bis 20 mA
2=4 mA bis 20 mA
3=0V bis 10V
4=2V bis 10V
(2=Erw.karte 1=Eing.2)
0=Digitaleingang 4
1=0 mA bis 20 mA (MF4->)
2=4 mA bis 20 mA (MF4->)
3=0 V bis 10 V
4=2 V bis 10 V
Nicht verwendet, wenn
Par. 2.2.13>0% oder
Par.2.2.14<100%
Achtung! Siehe Vacon NXLBetriebsanleitung, Kapitel
7.4.6: Modus AI1
0 = Nicht invertiert
1 = Invertiert
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Parameterlisten vacon • 9
Nicht verwendet bei
benutzerdefinierter
Einstellung von AI2
minimal <> 0 % oder
P2.2.12 AI2, Signalbereich
AI2, benutzer-
P2.2.13
P2.2.14
P2.2.15 AI2, Inversion
P2.2.16
P2.2.17
P2.2.18
P2.2.19
P2.2.20
P2.2.21
definierter
Mindestwert
AI2, benutzer-
definierter
Höchstwert
AI2, Filter-
zeitkonstante
Motorpoti,
Frequenzsoll-
wertspeicher
zurücksetzen
Sollwertskalierung,
Mindestwert
Sollwertskalierung,
Höchstwert
Steuertafel,
Sollwertauswahl
Feldbussteuerung,
Sollwertauswahl
1
0,00
0,00
0
0,00
0
0,00
P2.2.18
0 5 2 121
0 5 3 122 Siehe oben
4 2 390
100,00 % 0,00 391
100,00 % 100,00 392
1 0 398
10,00 s 0,10 389 0=Keine Filterung
2 1 367
P2.2.19 0,00 344
320,00 0,00 345
maximal <> 100 %
1=0 bis 20 mA
2=4 bis 20 mA
3=0V bis 10V
4=2V bis 10V
0=Nicht invertiert
1=Invertiert
0=Nicht zurücksetzen
1=Zurücksetzen bei Stopp
oder Netzabschaltung
2=Zurücksetzen bei
Netzabschaltung
Hat kein Effekt auf den
Feldbussollwert (Der ist
skaliert zwischen par 2.1.1
und par 2.1.2)
Hat kein Effekt auf den
Feldbussollwert (Der ist
skaliert zwischen par 2.1.1
und par 2.1.2)
0 = AI1
1 = AI2
2 = Steuertafelsollwert
3 = Feldbussollwert
3.11 Pumpen- und Lüfterregelungsparameter (Steuertafel: Menu P2 P2.10)
ACHTUNG! Gruppe P2.10 ist sichtbar nur wenn dem Parameter 2.9.1 der Wert 2 gegeben wird.
Code Parameter Min Max
P2.10.1
P2.10.2
P2.10.3
P2.10.4 Autowechsel 0 4 0 1027
P2.10.5
P2.10.6
P2.10.7
P2.10.8
P2.10.9
Anzahl der
Hilfsantriebe
Startverzögerung,
Hilfsantriebe
Stoppverzögerung,
Hilfsantriebe
Autowechsel-
Intervall
Autowechsel, Max.
Anzahl von
Hilfsantrieben
Autowechsel-
Frequenzgrenze
Startfrequenz,
Hilfsantrieb 1
Stoppfrequenz,
Hilfsantrieb 1
0 3 1 1001
0,0 300,0 s 4,0 1010
0,0 300,0 s 2,0 1011
0,0 3000,0 h 48,0 1029 0,0=TEST=40 s
0 3 1 1030
0,00 par. 2.1.2 Hz 25,00 1031
Par.
2.10.9
Par.
2.1.1
320,00 Hz 51,00 1002
Par.
2.10.8
Ein-
heit
Hz 10,00 1003
Werks-
einst.
Ben-
def.
ID Anmerkung
0=Nicht verwendet
1=Autowechsel mit
Hilfsantriebe
2= Autowechsel mit
Frequenzumrichter und
Hilfsantriebe
3= Autowechsel und
Interlocks
(Hilfsantriebe)
4= Autowechsel und
Interlocks
(Frequenzumrichter
und Hilfsantriebe)
Tabelle 3-11. Pumpen- und Lüfterregelungsparameter, P2.10
3
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Parameterlisten vacon • 17
3.12 Steuerung über Steuertafel (Steuertafel: Menü K3)
Die folgende Liste enthält die Parameter für die Auswahl des Steuerplatzes und der Drehrichtung
über die Steuertafel. Siehe Menü „Steuerung über Steuertafel“ in der Vacon NXL-Betriebsanleitung.
Tabelle 3-12. Parameter für Steuerung über Steuertafel (M3)
3.13 System-Menü (Steuertafel: Menü S6)
Parameter und Funktionen zur allgemeinen Verwendung des Frequenzumrichters,
benutzerdefinierte Parametersätze oder Hardware- und Softwareinformationen finden Sie in Kapitel
7.4.6 der Vacon NXL-Betriebsanleitung.
3.14 Erweiterungskarten (Steuertafel: Menü E7)
Das Menü E7 enthält Informationen über die angeschlossene Erweiterungskarte sowie
kartenspezifische Informationen. Weitere Informationen erhalten Sie in Kapitel 7.4.7 der Vacon
NXL-Betriebsanleitung.
Dieser Parameter definiert die Frequenzgrenzen des Frequenzumrichters.
Der Höchstwert für die Parameter 2.1.1 und 2.1.2 beträgt 320 Hz.
Die Software überprüft den Wert von Parameter 2.1.19, 2.1.20, 2.3.13, 2.5.1, 2.5.2 und
2.6.5 automatisch.
2.1.3, 2.1.4 Beschleunigungszeit 1, Bremszeit 1
Diese Grenzwerte entsprechen der benötigten Zeit, um von der Frequenz Null auf die
eingestellte Höchstfrequenz zu beschleunigen und umgekehrt (Par. 2.1.2).
2.1.5 Stromgrenze
Dieser Parameter bestimmt den maximalen Strom vom Frequenzumrichter zum Motor.
Um eine Überlastung des Motors zu vermeiden, sollte dieser Parameter dem
Nennstrom des Motors entsprechend eingestellt werden. Die Stromgrenze ist
werkseitig dieselbe als der Nennstrom (I
2.1.6 Nennspannung des Motors
Dieser Wert (Un) kann dem Typenschild des Motors entnommen werden. Mit diesem
Parameter wird die maximale Ausgangsspannung am Feldschwächpunkt (Parameter
2.6.4) auf 100 % x U
nMotor
gesetzt.
2.1.7 Nennfrequenz des Motors
Dieser Wert (fn) kann dem Typenschild des Motors entnommen werden. Mit diesem
Parameter wird der Feldschwächpunkt (Parameter 2.6.3) auf denselben Wert gesetzt.
2.1.8 Nenndrehzahl des Motors
Dieser Wert (nn) kann dem Typenschild des Motors entnommen werden.
).
L
2.1.9 Nennstrom des Motors
Dieser Wert (In) kann dem Typenschild des Motors entnommen werden.
2.1.10 Leistungsfaktor des Motors (cos phi)
Dieser Wert (cos phi) kann dem Typenschild des Motors entnommen werden.
4
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Parameterbeschreibungen vacon • 19
2.1.11 Startfunktion
Rampe:
0 Der Frequenzumrichter startet bei 0 Hz und beschleunigt innerhalb der
eingestellten Beschleunigungszeit auf die festgelegte Sollfrequenz.
(Lastträgheit oder Anlaufreibung können zu längeren Beschleunigungszeiten
führen).
Fliegender Start:
1 Der Frequenzumrichter kann bei laufendem Motor starten, indem er die
Frequenz unter Zuführung eines kleinen Drehmoments der Drehzahl des
Motors anpasst. Der korrekte Frequenzwert wird durch einen Suchlauf
ermittelt, der bei der Höchstfrequenz beginnt und bei der tatsächlichen
Frequenz endet. Anschließend wird die Ausgangsfrequenz in
Übereinstimmung mit den eingestellten Beschleunigungs-/
Bremsparametern auf den festgelegten Sollwert erhöht bzw. gesenkt.
Dieser Modus sollte verwendet werden, wenn der Motor bei Erteilung des
Startbefehls leer ausläuft. Mit dem fliegenden Start ist ein Anfahren auch bei
kurzen Netzspannungsunterbrechungen möglich.
Bedingter fliegender Start:
2 Mithilfe dieser Betriebsart können Sie den Motor vom Frequenzumrichter
trennen und wieder verbinden, während der Startbefehl aktiv ist. Beim
erneuten Verbinden des Motors reagiert der Umrichter wie unter 1
beschrieben.
2.1.12 Stoppfunktion
Leerauslauf:
0 Der Motor läuft nach dem Stoppbefehl ohne Regelung über den
Frequenzumrichter leer aus.
Rampe:
1 Nach dem Stoppbefehl wird die Drehzahl des Motors entsprechend den
eingestellten Bremsparametern verringert.
Wenn die durch das generatorische Bremsen zurückgewonnene Energie
relativ hoch ist, kann der Einsatz eines externen Bremswiderstands
erforderlich sein, um das Abbremsen zu beschleunigen.