Das Projektierungshandbuch enthält die notwendigen
Informationen für die Integration des Frequenzumrichters
in einer Vielzahl von Anwendungen.
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittelschweren Verletzungen führen kann.
Die Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
1.1.1 Zusätzliche Materialien
HINWEIS
®
Das VLT
•
thandbuch enthält Informationen zur Installation
und Inbetriebnahme des Frequenzumrichters.
Das VLT® AutomationDrive FC 301/302 Program-
•
mierhandbuch beschreibt die Programmierung
des Frequenzumrichters und enthält die
kompletten Parameterbeschreibungen.
Das Modbus RTU Produkthandbuch enthält alle
•
notwendigen Informationen zur Steuerung,
Überwachung und Programmierung des Frequenzumrichters über den integrierten ModbusFeldbus.
Das VLT® PROFIBUS Converter MCA 114 Produk-
•
thandbuch, das VLT® EtherNet/IP MCA 121
Installationshandbuch und das VLT® PROFINET MCA
120 Installationshandbuch enthalten jeweils die
notwendigen Informationen zur Steuerung,
Überwachung und Programmierung des Frequenzumrichters über einen Feldbus.
Decentral Drive FCD 302 Produk-
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
Dieses Handbuch verwendet folgende Konventionen:
Nummerierte Listen zeigen Vorgehensweisen.
•
Aufzählungslisten zeigen weitere Informationen
•
und Beschreibung der Abbildungen.
Kursivschrift bedeutet:
•
-Querverweise.
-Link.
-Fußnoten.
-Parametername.
-Parametergruppenname.
-Parameteroption.
Alle Abmessungen in Zeichnungen sind in mm
•
angegeben.
VLT® Encoder Option MCB 102 Installationsanwei-
•
sungen.
®
VLT
•
•
•
•
•
Technische Literatur und Zulassungen sind online
verfügbar unter www.danfoss.de/search/?filter=type%3Adocumentation%2Csegment%3Adds.
In diesem Handbuch werden folgende Symbole verwendet:
VLT® Frequency Converters Safe Torque Off
Bedienungsanleitung.
Zulassungen.
WARNUNG
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen kann!
Dokument- und Softwareversion
1.2
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Alle Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Tabelle 1.1
zeigt die Dokumentversion und die entsprechende Softwareversion an.
Vom Frequenzumrichter gelieferter Ausgangsnennstrom.
U
VLT,MAX
Maximale Ausgangsspannung.
1.3.2 Eingang
Steuerbefehl
Sie können den angeschlossenen Motor über das LCP und
die Digitaleingänge starten und stoppen.
Die Funktionen sind in zwei Gruppen unterteilt.
Funktionen in Gruppe 1 haben eine höhere Priorität als
Funktionen in Gruppe 2.
Gruppe 1Reset, Freilaufstopp, Reset und Freilaufstopp,
Schnellstopp, DC-Bremse, Stopp und [Off]-Taste.
Gruppe 2Start, Puls-Start, Reversierung, Start Rücklauf,
Festdrehzahl JOG und Ausgangsfrequenz
speichern.
n
slip
Motorschlupf.
P
M,N
Motornennleistung (Typenschilddaten in kW oder HP).
T
M,N
Nenndrehmoment (Motor).
U
M
Momentanspannung des Motors.
U
M,N
Motornennspannung (Typenschilddaten).
Losbrechmoment
11
Tabelle 1.2 Funktionsgruppen
1.3.3 Motor
Motor läuft
An der Antriebswelle erzeugtes Drehmoment und Drehzahl
von 0 U/min zur maximalen Drehzahl am Motor.
f
JOG
Motorfrequenz bei aktivierter Funktion Festdrehzahl JOG
(über Digitalklemmen).
f
M
Motorfrequenz.
f
MAX
Maximale Motorfrequenz.
f
MIN
Minimale Motorfrequenz.
f
M,N
Motornennfrequenz (Typenschilddaten).
I
M
Motorstrom (Istwert).
I
M,N
Motornennstrom (Typenschilddaten).
n
M,N
Motornenndrehzahl (Typenschilddaten).
n
s
Synchrone Motordrehzahl.
2 × Par. . 1 − 23 × 60s
ns=
Par. . 1 − 39
Abbildung 1.1 Losbrechmoment
η
VLT
Der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters ist definiert als
das Verhältnis zwischen Leistungsabgabe und Leistungsaufnahme.
Einschaltsperrbefehl
Ein Stoppbefehl, der zur Gruppe 1 der Steuerbefehle
gehört – siehe Tabelle 1.2.
Stoppbefehl
Ein Stoppbefehl, der zur Gruppe 1 der Steuerbefehle
gehört – siehe Tabelle 1.2.
1.3.4 Sollwerteinstellung
Analogsollwert
Ein Sollwertsignal an den Analogeingängen 53 oder 54
(Spannung oder Strom).
Binärsollwert
Ein an die serielle Kommunikationsschnittstelle
übertragenes Signal.
Festsollwert
Ein definierter Festsollwert, einstellbar zwischen -100 %
und +100 % des Sollwertbereichs. Sie können bis zu 8
Festsollwerte über die Digitaleingänge auswählen.
Ein an die Digitaleingänge übertragenes Pulsfrequenzsignal
(Klemme 29 oder 33).
Ref
MAX
Bestimmt das Verhältnis zwischen dem Sollwerteingang bei
100 % des Gesamtskalenwerts (in der Regel 10 V, 20 mA)
und dem resultierenden Sollwert. Der maximale Sollwert
wird in Parameter 3-03 Maximaler Sollwert eingestellt.
Ref
MIN
Bestimmt das Verhältnis zwischen dem Sollwerteingang bei
0 % (normalerweise 0 V, 0 mA, 4 mA) und dem
resultierenden Sollwert. Der minimale Sollwert wird in
Parameter 3-02 Minimaler Sollwert eingestellt.
1.3.5 Verschiedenes
Analogeingänge
Die Analogeingänge können verschiedene Funktionen des
Frequenzumrichters steuern.
Es gibt zwei Arten von Analogeingängen:
Stromeingang, 0-20 mA und 4-20 mA
Spannungseingang, -10 V DC bis +10 V DC.
Analogausgang
Die Analogausgänge können ein Signal von 0-20 mA oder
4-20 mA ausgeben.
Automatische Motoranpassung, AMA
Der AMA-Algorithmus bestimmt die elektrischen Parameter
für den angeschlossenen Motor im Stillstand.
Bremswiderstand
Der Bremswiderstand wird zur Aufnahme der bei generatorischer Bremsung erzeugten Energie benötigt. Während
generatorischer Bremsung erhöht sich die Zwischenkreisspannung. Ein Bremschopper stellt sicher, dass die
generatorische Energie an den Bremswiderstand
übertragen wird.
Konstantmoment (CT)-Kennlinie
Konstantmomentkennlinie; wird für Anwendungen wie
Förderbänder, Verdrängungspumpen und Krane eingesetzt.
Digitaleingänge
Die Digitaleingänge können verschiedene Funktionen des
Frequenzumrichters steuern.
Digitalausgänge
Der Frequenzumrichter verfügt über zwei programmierbare
Ausgänge, die ein 24-V-DC-Signal (max. 40 mA) liefern
können.
DSP
Digitaler Signalprozessor.
ETR
Das elektronische Thermorelais ist eine Berechnung der
thermischen Belastung auf Grundlage der aktuellen
Belastung und Zeit. Damit lässt sich die Motortemperatur
schätzen.
Hiperface
Hiperface® ist eine eingetragene Marke von Stegmann.
Initialisierung
Eine Initialisierung (Parameter 14-22 Betriebsart) stellt die
Werkseinstellungen des Frequenzumrichters wieder her.
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb
Der Aussetzbetrieb bezieht sich auf eine Abfolge von
Arbeitszyklen. Jeder Zyklus besteht aus einem Belastungsund einem Entlastungszeitraum. Der Betrieb kann
periodisch oder nichtperiodisch sein.
LCP
Das LCP Bedienteil dient zum Steuern und Programmieren
des Frequenzumrichters. Die Bedieneinheit ist abnehmbar,
und Sie können sie mithilfe des optionalen Einbausatzes
bis zu 3 m (10 ft) entfernt vom Frequenzumrichter
anbringen (z. B. an einer Schaltschranktür).
lsb
Steht für „Least Significant Bit“; bei binärer Codierung das
Bit mit der niedrigsten Wertigkeit.
msb
Steht für „Most Significant Bit“; bei binärer Codierung das
Bit mit der höchsten Wertigkeit.
MCM
Steht für Mille Circular Mil; eine amerikanische Maßeinheit
für den Leitungsquerschnitt. 1 MCM ≈ 0,5067 mm2.
Online/Offline-Parameter
Änderungen an Online-Parametern sind sofort nach
Änderung des Datenwertes wirksam. Drücken Sie [OK], um
Änderungen an Offline-Parametern zu aktivieren.
PID-Prozess
Die PID-Regelung sorgt durch eine Anpassung der
Ausgangsfrequenz an die wechselnde Last für eine
Aufrechterhaltung von erforderlichen Werten wie Drehzahl,
Druck, Temperatur usw.
PCD
Process Control Data (Prozessregelungsdaten).
Aus- und Einschaltzyklus
Schalten Sie die Stromversorgung aus, bis das Display (LCP)
dunkel ist. Schalten Sie den Strom anschließend wieder
ein.
Pulseingang/Inkrementalgeber
Ein externer digitaler Impulsgeber für Istwertinformationen
über die Motordrehzahl. Der Drehgeber kommt in
Anwendungen zum Einsatz, bei denen eine große
Genauigkeit bei der Drehzahlregelung erforderlich ist.
Fehlerstromschutzschalter
Fehlerstromschutzschalter.
Parametersatz
Sie können die Parametereinstellungen in vier Parametersätzen speichern. Sie können zwischen den vier
Parametersätzen wechseln oder einen Satz bearbeiten,
während ein anderer Satz gerade aktiv ist.
Schaltmodus mit der Bezeichnung „Statorfluss-orientierte
asynchrone Vektormodulation“ (Parameter 14-00 Schalt-muster).
Schlupfausgleich
Der Frequenzumrichter gleicht den belastungsabhängigen
Motorschlupf aus, indem er unter Berücksichtigung des
Motorersatzschaltbildes und der gemessenen Motorbelastung die Ausgangsfrequenz anpasst (nahezu konstante
Motordrehzahl).
SLC
Der SLC (Smart Logic Control) ist eine Abfolge benutzerdefinierter Aktionen, die ausgeführt werden, wenn die
zugehörigen benutzerdefinierten Ereignisse vom SLC als
„wahr“ bewertet werden. (Siehe Kapitel 4.9.1 Smart LogicController).
STW (ZSW)
Zustandswort
Frequenzumrichter-Standardbus
Schließt RS485-Bus mit FC-Protokoll oder MC-Protokoll ein.
Siehe Parameter 8-30 FC-Protokoll.
THD
Total Harmonic Distortion ist die gesamte Spannungsverzerrung, die aus den einzelnen
Spannungsoberschwingungen berechnet wird.
Thermistor
Ein temperaturabhängiger Widerstand, installiert am
Frequenzumrichter oder Motor.
Abschaltung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, z. B. bei einer
Übertemperatur des Frequenzumrichters oder wenn der
Frequenzumrichter den Motor, den Prozess oder den
Mechanismus schützt. Der Frequenzumrichter verhindert
einen Neustart, bis die Ursache der Störung behoben
wurde. Starten Sie den Frequenzumrichter zum Beenden
des Alarmzustands neu. Sie dürfen die Abschaltung nicht
zu Zwecken der Personensicherheit verwenden.
Abschaltblockierung
Der Frequenzumrichter wechselt in Störungssituationen
zum Selbstschutz in diesen Zustand. Der Frequenzumrichter erfordert einen Eingriff, z. B. bei einem Kurzschluss
am Ausgang. Sie können eine Abschaltblockierung nur
durch Unterbrechen der Netzversorgung, Beheben der
Fehlerursache und erneuten Anschluss des Frequenzumrichters aufheben. Der Neustart wird verzögert, bis der
Fehlerzustand über die [Reset]-Taste am LCP quittiert wird.
In einigen Fällen erfolgt die Aufhebung automatisch (durch
vorherige Programmierung). Sie dürfen die Abschaltblockierung nicht zu Zwecken der Personensicherheit
verwenden.
VT-Kennlinie
Variable Drehmomentkennlinie; typisch bei Anwendungen
mit quadratischem Lastmomentverlauf über den Drehzahlbereich, z. B. Kreiselpumpen und Lüfter.
+
VVC
Im Vergleich zur herkömmlichen U/f-Steuerung bietet die
Spannungsvektorsteuerung (VVC+) eine verbesserte
Dynamik und Stabilität, sowohl bei Änderung des
Drehzahlsollwerts als auch in Bezug auf das LastDrehmoment.
Der Leistungsfaktor ist das Verhältnis zwischen I1 und I
Leistungs− faktor =
3xUxI1cosϕ
3xUxI
EFF
.
eff
Der Leistungsfaktor einer 3-Phasen-Regelung ist definiert
als:
Leistungs− faktor =
I1xcosϕ1
I
EFF
=
I
I
1
dacosϕ1 = 1
EFF
Der Leistungsfaktor gibt an, wie stark ein Frequenzumrichter die Netzversorgung belastet.
Je niedriger der Leistungsfaktor, desto höher der I
bei
eff
gleicher kW-Leistung.
I
EFF
=
I
+ I
1
5
+ I
2
+ .. + I
7
2
n
2
2
Darüber hinaus weist ein hoher Leistungsfaktor darauf hin,
dass der Oberschwingungsstrom sehr niedrig ist.
Die in den Frequenzumrichtern eingebauten DC-Spulen
erzeugen einen hohen Leistungsfaktor. Dadurch wird die
Netzbelastung reduziert.
Zielposition
Die endgültige Zielposition, festgelegt durch Positionierungsbefehle. Der Profilgenerator verwendet diese Position
zur Berechnung dieses Drehzahlprofils.
Sollposition
Der vom Profilgenerator berechnete tatsächliche Positionssollwert. Der Frequenzumrichter verwendet diese
Sollposition als Sollwert für Position PI.
Istposition
Die Istposition eines Drehgebers oder ein Wert, den die
Motorsteuerung bei Regelung ohne Rückführung
berechnet. Der Frequenzumrichter verwendet die
Istposition als Istwert für Position PI.
Positionsfehler
Der Positionsfehler ist die Differenz zwischen der Ist- und
der Sollposition. Der Positionsfehler ist der Eingang für den
PI-Positionsregler.
Der Frequenzumrichter steht bei Netzanschluss unter
lebensgefährlicher Spannung. Korrekte Planung der
Installation des Motors, Frequenzumrichters oder
Feldbusses ist notwendig. Befolgen Sie daher stets die
Anweisungen in diesem Handbuch sowie die örtlichen
und nationalen Vorschriften und Sicherheitsvorschriften.
Unsachgemäße Installation des Motors, Frequenzumrichters oder Feldbusses kann zum Tod, zu schweren
Verletzungen sowie zu Schäden am Gerät führen!
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Das Berühren spannungsführender Teile – auch nach der
Trennung vom Netz – ist lebensgefährlich.
Achten Sie außerdem bei der Planung darauf, dass
andere Spannungseingänge, wie z. B. 24 V DC, Zwischenkreiskopplung (Zusammenschalten eines DCZwischenkreises) sowie der Motoranschluss beim
kinetischen Speicher ausgeschaltet sind.
Sie müssen Anlagen, in denen Frequenzumrichter
installiert sind, gemäß den gültigen Sicherheitsvorschriften (z. B. Bestimmungen für technische Anlagen,
Unfallverhütungsvorschriften usw.) mit zusätzlichen
Überwachungs- und Schutzeinrichtungen versehen. Sie
dürfen allerdings Änderungen an den Frequenzumrichtern über die Betriebssoftware vornehmen.
Das Nichtbeachten der Planungsempfehlungen kann bei
Betrieb der Geräte zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
HINWEIS
Gefährliche Situationen sind vom Maschinenbauer/
Integrator zu identifizieren, der dann dafür verantwortlich ist, notwendige Schutzmaßnahmen zu
berücksichtigen. Zusätzliche Überwachungs- und Schutzvorrichtungen können vorgesehen werden. Dabei sind
immer geltende Sicherheitsvorschriften zu beachten, z. B.
Bestimmungen für technische Anlagen, Unfallverhütungsvorschriften usw.
HINWEIS
Vertikalförder- und Hubanwendungen:
Die Steuerung der externen Bremsen muss immer
redundant ausgelegt werden. Die Funktionen des
Frequenzumrichters sind keinesfalls als primäre Sicherheitsschaltung zu betrachten. Erfüllen Sie alle
einschlägigen Normen, z. B.
Hebezeuge: IEC 60204-32
Aufzüge: EN 81
Protection Mode
Wenn ein Hardwaregrenzwert des Motorstroms oder der
Zwischenkreisspannung überschritten wird, wechselt der
Frequenzumrichter in den Protection Mode. „Protection
mode“ bedeutet eine Änderung der PWM-Modulationsstrategie und eine niedrige Taktfrequenz, um Verluste auf
ein Minimum zu reduzieren. Dies wird nach dem letzten
Fehler 10 s fortgesetzt und erhöht die Zuverlässigkeit und
die Robustheit des Frequenzumrichters, während die
vollständige Regelung des Motors wiederhergestellt wird.
In Hub- und Vertikalförderanwendungen kann der
Protection Mode nicht eingesetzt werden, da der Frequenzumrichter diese Betriebsart in der Regel nicht wieder
verlassen kann und daher die Zeit bis zur Aktivierung der
Bremse verlängert. Dies ist nicht empfehlenswert.
Der „Protection Mode“ wird durch Einstellen von
Parameter 14-26 WR-Fehler Abschaltverzögerung auf 0
deaktiviert. Dies bedeutet, dass der Frequenzumrichter
sofort abschaltet, wenn einer der Hardwaregrenzwerte
überschritten wird.
HINWEIS
Deaktivieren Sie den Protection Mode in Hubanwendungen (Parameter 14-26 WR-FehlerAbschaltverzögerung=0).
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Auch wenn die Warn-LED nicht
leuchten, kann Hochspannung anliegen. Das Nichteinhalten der angegebenen Wartezeit nach dem Trennen
der Stromversorgung vor Wartungs- oder Reparaturarbeiten kann zum Tod oder zu schweren Verletzungen
führen!
Stoppen Sie den Motor.
•
Trennen Sie die Netzversorgung und alle
•
externen Zwischenkreisversorgungen,
einschließlich externer Batterie-, USV- und
Zwischenkreisverbindungen mit anderen
Frequenzumrichtern.
Trennen oder verriegeln Sie den PM-Motor.
•
Warten Sie, damit die Kondensatoren
•
vollständig entladen können. Die notwendige
Wartezeit finden Sie in Tabelle 1.3 sowie auf
dem Typenschild auf der Oberseite des
Frequenzumrichters.
Verwenden Sie vor der Durchführung von
•
Wartungs- oder Reparaturarbeiten ein
geeignetes Spannungsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Kondensatoren vollständig
entladen sind.
Die CE-Kennzeichnung ist eine gute Sache, wenn sie ihrem
eigentlichen Zweck entsprechend eingesetzt wird: der
Vereinfachung des Handelsverkehrs innerhalb von EU und
EFTA.
Allerdings kann die CE-Kennzeichnung viele verschiedene
Spezifikationen abdecken. Sie müssen also prüfen, was
durch ein bestimmtes CE-Zeichen tatsächlich gedeckt ist.
Die technischen Daten können sich stark unterscheiden.
Aus diesem Grund kann ein CE-Zeichen einem Installateur
auch durchaus ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln,
wenn ein Frequenzumrichter als Bauteil eines Systems oder
Gerätes eingesetzt wird.
Danfoss versieht die Frequenzumrichter mit einem CEZeichen gemäß der Niederspannungsrichtlinie. Das
bedeutet, dass bei korrekter Installation des Frequenzumrichters dessen Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie garantiert ist. Danfoss nimmt die
CE-Kennzeichnung gemäß der Richtlinie vor und liefert auf
Wunsch eine Konformitätserklärung.
Das CE-Zeichen gilt auch für die EMV-Richtlinie, unter der
Voraussetzung, dass die Hinweise in diesem Handbuch zur
EMV-gerechten Installation und Filterung beachtet werden.
Auf dieser Grundlage wird eine Konformitätserklärung
gemäß EMV-Richtlinie ausgestellt.
Das Projektierungshandbuch bietet detaillierte
Anweisungen für eine EMV-gerechte Installation.
1.5.1 Konformität
Die Maschinenrichtlinie (2006/42/EG)
Frequenzumrichter fallen nicht unter die Maschinenrichtlinie. Wird ein Frequenzumrichter jedoch für den
Einsatz in einer Maschine geliefert, so stellt Danfoss
Informationen zu Sicherheitsaspekten des Motors zur
Verfügung.
Was ist unter CE-Konformität und dem CE-Zeichen zu
verstehen?
Sinn und Zweck der CE-Kennzeichnung ist ein Abbau
technischer Handelsbarrieren innerhalb der EFTA und der
EU. Die EU hat das CE-Zeichen als einfache Kennzeichnung
für die Übereinstimmung eines Produkts mit den
entsprechenden EU-Richtlinien eingeführt. Über die
technischen Daten oder die Qualität eines Produkts sagt
die CE-Kennzeichnung nichts aus. Frequenzumrichter fallen
unter 2 EU-Richtlinien:
Die Niederspannungsrichtlinie (2014/35/EU)
Frequenzumrichter müssen seit dem 1. Januar 2014 die CEKennzeichnung in Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie erfüllen. Die Niederspannungsrichtlinie gilt für alle elektrischen Geräte im
Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–1500 V DC.
Der Zweck der Richtlinie ist die Gewährleistung der
Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Anwender die
elektrischen Betriebsmittel bei ordnungsgemäßer Installation, Wartung und bestimmungsgemäßer Verwendung
bedienen.
Die EMV-Richtlinie (2014/30/EU)
Der Zweck der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit) ist die Reduzierung elektromagnetischer
Störungen und die Verbesserung der Störfestigkeit der
elektrischen Geräte und Installationen. Die grundlegende
Schutzanforderung der EMV-Richtlinie gibt vor, dass
Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen (EMV)
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, so ausgelegt sein müssen,
dass ihre erreichten elektromagnetischen Störungen
begrenzt sind. Die Geräte müssen bei ordnungsgemäßer
Installation und Wartung sowie bestimmungsgemäßer
Verwendung einen geeigneten Grad der Störfestigkeit
gegenüber EMV aufweisen.
Elektrische Geräte, die alleine oder als Teil einer Anlage
verwendet werden, müssen eine CE-Kennzeichnung tragen.
Anlagen müssen nicht über eine CE-Kennzeichnung
verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen
der EMV-Richtlinie entsprechen.
Meistens werden Frequenzumrichter von Fachleuten als
komplexes Bauteil eingesetzt, das Teil eines größeren
Geräts oder Systems oder einer größeren Anlage ist.
Die EMV-Richtlinie 2014/30/EU der EU beschreibt 3 typische
Situationen für die Verwendung eines Frequenzumrichters.
Siehe unten zu EMV-Konformität und CE-Kennzeichnung.
Der Frequenzumrichter wird direkt im freien
•
Handel an den Endkunden verkauft. Der Frequenzumrichter wird beispielsweise an einen
Heimwerkerbaumarkt verkauft. Der Endanwender
ist nicht sachkundig. Er installiert den Frequenzumrichter selbst, z. B. für ein Heimwerker- oder
Haushaltsgerät o. Ä. Für derartige Anwendungen
bedarf der Frequenzumrichter der CEKennzeichnung gemäß der EMV-Richtlinie.
Der Frequenzumrichter wird für die Installation in
•
einer Anlage verkauft. Die Anlage wird von
Fachkräften installiert. Es kann sich dabei z. B. um
eine Produktionsanlage oder um eine von
Fachleuchten konstruierte und installierte
Heizungs- oder Lüftungsanlage handeln. Der
Frequenzumrichter und die fertige Anlage
bedürfen keiner CE-Kennzeichnung nach der
EMV-Richtlinie. Die Anlage muss jedoch den
grundlegenden Anforderungen der EMV-Richtlinie
entsprechen. Dies kann der Anlagenbauer durch
den Einsatz von Bauteilen, Geräten und Systemen
sicherstellen, die eine CE-Kennzeichnung gemäß
der EMV-Richtlinie besitzen.
Der Frequenzumrichter wird als Teil eines
•
Komplettsystems verkauft. Das System wird als
Kompletteinheit angeboten, z. B. eine
Klimaanlage. Das gesamte System muss gemäß
der EMV-Richtlinie die CE-Kennzeichnung tragen.
Dies kann der Hersteller entweder durch den
Einsatz CE-gekennzeichneter Bauteile gemäß
EMV-Richtlinie oder durch Überprüfung der EMVEigenschaften des Systems gewährleisten.
Entscheidet sich der Hersteller dafür, nur CEgekennzeichnete Bauteile einzusetzen, so braucht
das Gesamtsystem nicht getestet zu werden.
Meistens setzen Fachleuchte Frequenzumrichter als
komplexes Bauteil ein, das Teil eines größeren Geräts,
Systems bzw. einer Anlage ist.
HINWEIS
Der Installierende trägt die Verantwortung für die
endgültigen EMV-Eigenschaften des Geräts, Systems oder
der Installation.
Als Hilfe für den Installateur hat Danfoss EMV-Installationsrichtlinien für das Antriebssystem erstellt. Zum Einhalten
der für Antriebssysteme angegebenen Normen und
Prüfniveaus müssen die Hinweise zur EMV-gerechten Installation befolgt werden. Siehe Kapitel 2.9.4 EMV.
1.7 Zulassungen
Tabelle 1.4 FCD 302 Zulassungen
Der Frequenzumrichter erfüllt die Anforderungen der
UL508C bezüglich der thermischen Sicherung. Weitere
Informationen finden Sie unter Kapitel 3.4.3.2 ThermischerMotorschutz.
Entsorgung
1.8
Elektrische Geräte und Komponenten
dürfen nicht zusammen mit normalem
Hausabfall entsorgt werden.
Diese müssen separat mit Elektro- und
Elektronik-Altgeräten gemäß den lokalen
Bestimmungen und den aktuell gültigen
Gesetzen gesammelt werden.
Die galvanische (sichere) Trennung wird erreicht, indem die
22
Anforderungen für höhere Isolierung erfüllt und die
entsprechenden Kriech-/Luftstrecken beachtet werden.
Diese Anforderungen sind in der Norm EN 61800-5-1
beschrieben.
Die Bauteile, die die elektrische Trennung wie in
Abbildung 2.3 beschrieben bilden, erfüllen ebenfalls die
Anforderungen für höhere Isolierung und der
entsprechenden Tests gemäß Beschreibung in EN
61800-5-1.
Die galvanische PELV-Trennung ist an 6 Punkten vorhanden
(siehe Abbildung 2.3).
Um den PELV-Schutzgrad beizubehalten, müssen alle
steuerklemmenseitig angeschlossenen Geräte den PELVAnforderungen entsprechen, d. h. Thermistoren müssen
beispielsweise verstärkt/zweifach isoliert sein.
Abbildung 2.2 Großes Gerät
1Schaltnetzteil (SMPS) einschließlich Isolation des Signals
UDC, das die Gleichstrom-Zwischenkreisspannung anzeigt.
2.1 Galvanische Trennung (PELV)
2.1.1 PELV (Schutzkleinspannung) –
2IGBT-Ansteuerkarte zur Ansteuerung der IGBTs (Triggert-
ransformatoren/Optokoppler).
3Stromwandler.
Protective Extra Low Voltage
4Bremselektronik (Optokoppler).
PELV bietet Schutz durch Kleinspannung. Ein Schutz gegen
elektrischen Schlag gilt als gewährleistet, wenn die
Stromversorgung vom Typ PELV (Schutzkleinspannung –
Protective Extra Low Voltage) ist und die Installation
gemäß den örtlichen bzw. nationalen Vorschriften für PELVVersorgungen ausgeführt wurde.
Alle Steuerklemmen und die Relaisklemmen 01-03/04-06
entsprechen PELV (Protective Extra Low Voltage) – gilt
nicht bei geerdetem Dreieck-Netz größer 400 V.
5Einschaltstrombegrenzung, Funkfrequenzstörung und
Temperaturmesskreise.
6Ausgangsrelais.
7Mechanische Bremse.
8Eine funktionale galvanische Trennung für die optionale
externe 24-V-Versorgung und für die RS485-Standardbus-
schnittstelle.
9Eine funktionale galvanische Trennung für die optionale
externe 24-V-Versorgung und für die RS485-Standardbus-
380–500 V: Bei Höhen über 2000 m wenden Sie sich
bezüglich der PELV (Schutzkleinspannung – Protective
extra low voltage) an Danfoss.
2.1.2 Erdableitstrom
Befolgen Sie im Hinblick auf die Schutzerdung von Geräten
mit einem Ableitstrom gegen Erde von mehr als 3,5 mA
alle nationalen und lokalen Vorschriften.
Die Frequenzumrichtertechnik nutzt hohe Schaltfrequenzen
bei gleichzeitig hoher Leistung. Dies erzeugt einen
Ableitstrom in der Erdverbindung. Ein Fehlerstrom im
Frequenzumrichter an den Ausgangsleistungsklemmen
kann eine Gleichstromkomponente enthalten, die die Filterkondensatoren laden und einen transienten Erdstrom
verursachen kann.
Der Ableitstrom hängt ebenfalls von der Netzverzerrung
ab.
Abbildung 2.4 Einfluss der Trennfrequenz des Fehlerstromschutzschalters
HINWEIS
Wenn Sie einen Filter verwenden, schalten Sie beim
Laden des Filters Parameter 14-50 EMV-Filter aus, um
einen hohen Ableitstrom und ein Auslösen des Fehlerstromschutzschalters zu verhindern.
Siehe auch Anwendungshinweis zum Fehlerstromschutzschalter.
Steuerung/Regelung
2.2
EN 61800-5-1 (Produktnorm für Elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer Drehzahl) stellt besondere
Anforderungen, wenn der Erdableitstrom 3,5 mA
übersteigt. Verstärken Sie die Erdung auf eine der
folgenden Arten:
Weitere Informationen finden Sie in EN/IEC 61800-5-1 und
EN 50178.
Wenn Fehlerstromschutzschalter (RCDs), auch als
Erdschlusstrennschalter (CLCBs) bezeichnet, zum Einsatz
kommen, sind die folgenden Anforderungen einzuhalten:
Erdungskabel (Klemme 95) mit einem Querschnitt
•
von mindestens 10 mm2 (7 AWG). Hierfür ist ein
PE-Adapter erforderlich (optional erhältlich).
Zwei getrennt verlegte Erdungskabel, die die
•
vorgeschriebenen Maße einhalten.
Fehlerstromschutzschalter
Verwenden Sie netzseitig allstromsensitive Fehler-
•
stromschutzschalter (Typ B).
Verwenden Sie Fehlerstromschutzschalter mit
•
Einschaltverzögerung, um Fehler durch transiente
Erdströme zu vermeiden.
Bemessen Sie Fehlerstromschutzschalter in Bezug
•
auf Systemkonfiguration und Umgebungsbedingungen.
Ein Frequenzumrichter richtet die Netzwechselspannung in
Gleichspannung gleich. Diese Gleichspannung wird dann in
eine Wechselspannung mit variabler Amplitude und
Frequenz umgewandelt.
Spannung/Strom und Frequenz am Motorausgang sind
somit variabel, was eine stufenlose Drehzahlregelung von
herkömmlichen Dreiphasen-Wechselstrommotoren und
Permanentmagnet-Synchronmotoren ermöglicht.
Der VLT® Decentral Drive FCD 302 Frequenzumrichter ist für
Anlagen mit mehreren kleineren Antrieben ausgelegt,
insbesondere Horizontalförderanwendungen, wie z. B. in
der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie und in der
Fördertechnik. In Anlagen, in denen mehrere Motoren in
einer Fabrik verteilt sind, wie in Abfüllanlagen, Nahrungsmittelzubereitungs- und Verpackungsanlagen sowie
Gepäckfertigungsanlagen in Flughäfen, kann es Dutzende,
vielleicht sogar Hunderte von Frequenzumrichtern geben,
die verteilt über eine große Fläche zusammen arbeiten. In
diesen Fällen überwiegen die Verkabelungskosten allein
schon die Kosten der einzelnen Frequenzumrichter und es
ist sinnvoll, die Steuerung und Regelung näher an die
Motoren zu bringen.
Sie können den Frequenzumrichter für die Regelung der
Drehzahl oder des Drehmoments an der Motorwelle
konfigurieren.
Regelcharakteristik. Eine korrekt optimierte
Drehzahlregelung mit Istwertrückführung arbeitet
wesentlich genauer als eine ohne Istwertrückführung.
Drehmomentregelung
Die Drehmomentregelung kommt in Anwendungen zum
Einsatz, in denen das Drehmoment an der Motorwelle in
der Anwendung zur Zugkraftregelung dient.
Die Regelung mit Rückführung bei Fluxvektor-
•
betrieb mit Geber ermöglicht eine
Motorsteuerung anhand der Istwertsignale vom
System. Sie bietet überragendes Drehmomentregelverhalten in allen vier Quadranten und bei
allen Motordrehzahlen.
Drehzahl-/Drehmomentsollwert
Der Sollwert für dieses Regelverhalten kann entweder ein
einzelner Sollwert oder die Summe verschiedener Sollwerte
einschließlich relativ skalierter Sollwerte sein. Die Sollwertverarbeitung wird ausführlich in
Kapitel 2.6 Sollwertverarbeitung erklärt.
VVC+-Betrieb ohne Rückführung. Die Funktion
•
wird in mechanisch robusten Anwendungen
verwendet, dabei ist jedoch die Genauigkeit
begrenzt. Die Drehmomentfunktion ohne
Rückführung funktioniert grundsätzlich nur in
einer Drehzahlrichtung. Das Drehmoment wird
anhand der internen Strommessung des Frequenzumrichters berechnet. Siehe Anwendungsbeispiel
Kapitel 2.3.1 Regelungsstruktur bei VVC+ Advanced
Vector Control.
2.2.1 Steuerverfahren
Der Frequenzumrichter verfügt über verschiedene Arten von Motorsteuerprinzipen, wie U/f-Sondermotor-Modus, VVC+ oder
Flux-Vektor-Motorregelung.
Der Frequenzumrichter ist auch in der Lage, Permanentmagnet-Synchronmotoren (bürstenlose Servomotoren) sowie normale
Käfigläufer-Asynchronmotoren zu steuern.
Der Kurzschlussschutz beim Frequenzumrichter wird von Stromwandlern in allen 3 Motorphasen und einem Entsättigungsschutz mit Rückführung von der Bremse sicher realisiert.
22
Abbildung 2.5 Steuerverfahren
2.2.2
Interner Stromgrenzenregler in Betriebsart VVC
Der Frequenzumrichter hat einen integrierten Stromgrenzenregler, der aktiviert wird, wenn der Motorstrom und somit das
Drehmoment die in Parameter 4-16 Momentengrenze motorisch, Parameter 4-17 Momentengrenze generatorisch und
Parameter 4-18 Stromgrenze eingestellten Drehmomentgrenzen überschreitet.
Bei Erreichen der generatorischen oder motorischen Stromgrenze versucht der Frequenzumrichter schnellstmöglich, die
eingestellten Drehmomentgrenzen wieder zu unterschreiten, ohne die Kontrolle über den Motor zu verlieren.
Regelungsstruktur bei VVC+ Advanced Vector Control
22
Abbildung 2.6 Regelungsstruktur in VVC+-Konfigurationen mit und ohne Rückführung
In der in Abbildung 2.6 gezeigten Konfiguration ist Parameter 1-01 Steuerprinzip auf [1] VVC+ eingestellt und
Parameter 1-00 Regelverfahren auf [0] Ohne Rückführung. Der resultierende Sollwert aus dem Sollwertsystem wird in der
Rampenbegrenzung und Drehzahlbegrenzung empfangen und durch sie geführt, bevor er an die Motorregelung übergeben
wird. Der Ausgang der Motorregelung ist dann zusätzlich durch die maximale Frequenzgrenze beschränkt.
Wenn Parameter 1-00 Regelverfahren auf [1] Mit Drehgeber eingestellt ist, wird der resultierende Sollwert von der Rampenbegrenzung an einen PID-Drehzahlregler übergeben. Die Parameter für den PID-Drehzahlregler befinden sich in
Parametergruppe 7-0* PID Drehzahlregler. Der resultierende Sollwert vom PID-Drehzahlregler wird beschränkt durch die
Frequenzgrenze an die Motorsteuerung geschickt.
Wählen Sie [3] PID-Prozess in Parameter 1-00 Regelverfahren, um den PID-Prozessregler zur Regelung mit Rückführung (z. B.
bei einer Druck- oder Durchflussregelung) zu verwenden. Die Parameter für Prozess-PID-Regelung befinden sich in Parame-tergruppe 7-2* PID-Prozess Istw. und Parametergruppe 7-3* PID Prozessregler.
Regelungsstruktur bei Konfigurationen mit Fluxvektor mit und ohne Geber.
Abbildung 2.7 Regelungsstruktur bei Fluxvektor ohne Geber
In der gezeigten Konfiguration ist Parameter 1-01 Steuerprinzip auf [2] Fluxvektor ohne Geber eingestellt und
Parameter 1-00 Regelverfahren auf [0] Ohne Rückführung. Der resultierende Sollwert aus dem Sollwertsystem wird
entsprechend der angegebenen Parametereinstellungen durch die Rampen- und Drehzahlbegrenzungen geführt.
22
Ein errechneter Drehzahlistwert wird zur Steuerung der Ausgangsfrequenz am PID-Drehzahlregler erzeugt.
Der Drehzahl-PID-Regler muss mit seinen Parametern P, I und D (Parametergruppe 7-0* PID Drehzahlregler) eingestellt werden.
Wählen Sie [3] PID-Prozess in Parameter 1-00 Regelverfahren, um den PID-Prozessregler zur Regelung mit Rückführung bei
einer Druck- oder Durchflussregelung zu verwenden. Die Parameter für Prozess-PID-Regelung befinden sich in Parameter-gruppe 7-2* PID-Prozess Istw. und Parametergruppe 7-3* PID Prozessregler.
2.3.3 Regelungsstruktur bei Fluxvektor mit Geber
Abbildung 2.8 Regelungsstruktur bei Fluxvektor mit Geber
In der gezeigten Konfiguration ist Parameter 1-01 Steuerprinzip auf [3] Fluxvektor mit Geber und
Parameter 1-00 Regelverfahren auf [1] Mit Drehgeber
22
eingestellt.
Nach Drücken der [Auto On]-Taste schaltet der Frequenzumrichter in den Auto-On-Betrieb und verwendet
standardmäßig den Fernsollwert. In diesem Modus lässt
sich der Frequenzumrichter über die Digitaleingänge bzw.
verschiedene serielle Schnittstellen (RS485, USB oder einen
In dieser Konfiguration wird der Motorregelung ein Istwertsignal von einem direkt am Motor montierten Drehgeber
zugeführt (eingestellt in Parameter 1-02 DrehgeberAnschluss).
optionalen Feldbus) steuern. Mehr Informationen zum
Starten, Stoppen, Ändern von Rampen und Parametersätzen finden Sie in Parametergruppe 5-1* Digitaleingänge
oder Parametergruppe 8-5* Betr. Bus/Klemme.
Wählen Sie [1] Mit Drehgeber in Parameter 1-00 Regelver-fahren, um den resultierenden Sollwert als Eingang für den
PID-Drehzahlregler zu benutzen. Die Parameter für den
PID-Drehzahlregler befinden sich in Parametergruppe 7-0*PID Drehzahlregler.
Abbildung 2.9 LCP-Tasten
Wählen Sie [2] Drehmomentregler in
Parameter 1-00 Regelverfahren, um den resultierenden
Sollwert direkt als Drehmomentsollwert zu benutzen. Sie
können die Drehmomentregelung nur in der Konfiguration
[3] Fluxvektor mit Geber (Parameter 1-01 Steuerprinzip)
auswählen. Wenn dieser Modus gewählt wurde, erhält der
Sollwert die Einheit Nm. Er benötigt keinen Drehmomentistwert, da das Drehmoment anhand der Strommessung
des Frequenzumrichters berechnet wird.
Aktiver Sollwert und Regelverfahren
Der aktive Sollwert kann der Ortsollwert oder Fernsollwert
sein.
In Parameter 3-13 Sollwertvorgabe können Sie den
Ortsollwert durch Auswahl von [2] Ort permanent
auswählen.
Wählen Sie [1] Fern für die dauerhafte Einstellung des
Fernsollwerts. Durch Auswahl von [0] Umschalt. Hand/Auto
Wählen Sie [3] PID-Prozess in Parameter 1-00 Regelverfahren,
um die PID-Prozessregelung zur Regelung mit Rückführung
(Werkseinstellung) hängt die Sollwertvorgabe von der
aktiven Betriebsart (Hand oder Auto) ab.
z. B. der Drehzahl oder einer Prozessvariablen in der
gesteuerten Anwendung zu benutzen.
2.3.4 Hand-Steuerung [Hand On] und FernBetrieb [Auto On]
Sie können den Frequenzumrichter manuell über das LCP ()
oder aus der Ferne über Analog- und Digitaleingänge und
Feldbus bedienen. Falls in Parameter 0-40 [Hand On]-LCP
eingestellt ist, kann der Frequenzumrichter über das LCP
mit den Tasten [Hand on] und [Off ] gesteuert werden. Sie
können Alarme über die [Reset]-Taste quittieren. Nach
Drücken der [Hand On]-Taste schaltet der Frequenzumrichter in den Hand-Betrieb und verwendet standardmäßig
den Ortsollwert, den Sie mithilfe der Navigationstasten am
LCP einstellen können.
2.3.5 Programmierung von
Drehmomentgrenze und Stopp
Abbildung 2.11 Fernsollwertverarbeitung
LCP-TastenParameter 3-13 Sollwert-
vorgabe
HandUmschalt. Hand/AutoHand-Betrieb
Hand⇒Off
(Aus)
AutoUmschalt. Hand/AutoFern
Auto⇒Off
(Aus)
Alle TastenHand-BetriebHand-Betrieb
Alle TastenFernFern
Tabelle 2.1 Bedingungen für Ort-/Fernsollwertverarbeitung
Umschalt. Hand/AutoHand-Betrieb
Umschalt. Hand/AutoFern
Aktiver Sollwert
Parameter 1-00 Regelverfahren definiert, welches Regelverfahren (d. h., Drehzahl, Drehmoment oder Prozessregelung)
bei Fern-Betrieb angewendet werden soll.
Parameter 1-05 Hand/Ort-Betrieb Konfiguration definiert,
welches Regelverfahren bei Hand (Ort)-Betrieb angewendet
werden soll. Einer von beiden ist immer aktiv, es können
jedoch nicht beide gleichzeitig aktiv sein.
Bei Anwendungen mit elektromechanischer Bremse, z. B.
Hubanwendungen, besteht die Möglichkeit, beim
Überschreiten der Drehmomentgrenzen z. B. während einer
Stopp-Rampe, den Frequenzumrichter zu stoppen und die
elektromechanische Bremse gleichzeitig zu aktivieren.
Das Beispiel unten zeigt, wie Sie die Klemmen des
Frequenzumrichters für diese Funktion programmieren
müssen.
Sie können die externe Bremse an Relais 1 oder 2
anschließen. Programmieren Sie Parameter 5-01 Klemme 27
Funktion auf [2] Motorfreilauf invers oder [3] Motorfreilauf/
Reset inverse, und programmieren Sie
Parameter 5-02 Klemme 29 Funktion auf [1] Ausgang und
[27] Mom.grenze u. Stopp.
Beschreibung
Ist ein Stoppbefehl über Klemme 18 aktiv, ohne dass sich
der Frequenzumrichter in der Drehmomentgrenze befindet,
so fährt der Frequenzumrichter den Motor über die
Rampenfunktion auf 0 Hz herunter.
Befindet sich der Frequenzumrichter an der Drehmomentgrenze und es wird ein Stoppbefehl aktiviert, so wird
Parameter 5-31 Klemme 29 Digitalausgang (auf [27]
Mom.grenze u. Stopp programmiert) aktiv. Das Signal an
Klemme 27 ändert sich von Logisch 1 zu Logisch 0, und
der Motor startet den Freilauf. Der Freilauf stellt sicher, dass
die Hubanwendung auch dann stoppt, wenn der Frequenzumrichter selbst das notwendige Drehmoment nicht
handhaben kann, etwa durch zu große Überlast.
1Externe 24 V DC
2Anschluss der mechanischen Bremse
3Relais 1
Abbildung 2.12 Mechanische Bremssteuerung
2.4 PID-Regelung
2.4.1 PID-Drehzahlregler
Parameter 1-00 Regelverfahren
[0] Ohne Rückführung
[1] Mit Drehgeber–Aktiv–Aktiv
[2] Drehmoment–––
[3] PID-Prozess–
Tabelle 2.2 Steuerkonfigurationen mit aktiver Drehzahlregelung
1) „Nicht aktiv“ bedeutet, dass der Modus verfügbar ist, aber die Drehzahlregelung in diesem Modus nicht aktiv ist.
Parameter 1-01 Steuerprinzip
U/f
Nicht aktiv
1)
+
VVC
Nicht aktiv
Nicht aktiv
Fluxvektor oh. GeberFluxvektor mit
Geberrückführung
1)
1)
Aktiv–
Nicht aktiv
AktivAktiv
1)
HINWEIS
Der PID-Drehzahlregler funktioniert mit der Standard-Parametereinstellung (Werkseinstellungen), Sie sollten ihn jedoch
zur Optimierung der Motorsteuerung anpassen. Insbesondere das Potenzial der beiden Flux-Motorsteuerprinzipien
hängt stark von der richtigen Einstellung ab.
2.4.2 Für die Drehzahlregelung relevante Parameter
ParameterFunktionsbeschreibung
Parameter 7-00 DrehgeberrückführungLegt den Eingang fest, von dem der PID-Drehzahlregler den Istwert erhalten soll.
Parameter 30-83 Drehzahlregler P-Verstärkung Je höher der Wert, desto schneller die Regelung. Ein zu hoher Wert kann jedoch zu
Schwingungen führen.
Parameter 7-03 Drehzahlregler I-ZeitEliminiert eine Abweichung von der stationären Drehzahl. Je niedriger der Wert, desto
schneller die Reaktion. Ein zu niedriger Wert kann jedoch zu Schwingungen führen.
Parameter 7-04 Drehzahlregler D-ZeitLiefert Zuwachs proportional zur Veränderungsrate des Istwerts. Die Einstellung 0
deaktiviert den Differentiator.
Parameter 7-05 Drehzahlregler D-Verstärk./
Grenze
Kommt es in einer Anwendung zu sehr schnellen Änderungen des Soll- oder Istwertes, so
kann der Differentiator rasch zum Überschwingen neigen. Er reagiert auf Änderungen der
Regelabweichung. Je schneller sich die Regelabweichung ändert, desto höher fällt auch die
Differentiationsverstärkung aus. Sie können die Differentiationsverstärkung daher
begrenzen, so dass sowohl eine angemessene Differentiationszeit bei langsamen
Änderungen als auch eine angemessene Verstärkung bei schnellen Änderungen eingestellt
werden kann.
Parameter 7-06 Drehzahlregler Tiefpassfilterzeit Ein Tiefpassfilter, der Schwingungen auf dem Istwertsignal dämpft und die stationäre
Leistung verbessert. Bei einer zu langen Filterzeit nimmt jedoch die dynamische Leistung
des PID-Drehzahlreglers ab.
Einstellungen von Parameter 7-06 Drehzahlregler Tiefpassfilterzeit aus der Praxis anhand der
Anzahl von Impulsen pro Umdrehung am Drehgeber (PPR):
Tabelle 2.3 Für die Drehzahlregelung relevante Parameter
Beispiel zur Programmierung der Drehzahlregelung
In diesem Fall wird der PID-Drehzahlregler verwendet, um
eine konstante Motordrehzahl trotz veränderlicher
Motorlast aufrecht zu erhalten. Die erforderliche
Motordrehzahl wird über ein Potenziometer eingestellt, das
mit Klemme 53 verbunden ist. Der Drehzahlbereich liegt
zwischen 0 und 1500 U/min, was 0 bis 10 V über das
Potenziometer entspricht. Start und Stopp werden durch
einen mit Klemme 18 verbundenen Schalter geregelt. Der
PID-Drehzahlregler überwacht die aktuelle Drehzahl des
Motors mit Hilfe eines 24 V/HTL-Inkrementalgebers als
Istwertgeber. Der Istwertgeber (1024 Impulse pro
Umdrehung) ist mit den Klemmen 32 und 33 verbunden.
Abbildung 2.13 Beispiel - Anschlüsse für die
Drehzahlregelung
Folgendes ist in der genannten Reihenfolge zu programmieren (siehe Erläuterung der Einstellungen im VLT
®
AutomationDrive FC301/FC302 Programmierhandbuch).
In der nachfolgenden Liste wird davon ausgegangen, dass für alle anderen Parameter und Schalter die Werkseinstellung
22
verwendet wird.
FunktionParameterEinstellung
1) Stellen Sie sicher, dass der Motor einwandfrei läuft. Gehen Sie wie folgt vor:
Stellen Sie die Motorparameter mithilfe der
Typenschilddaten ein.
Führen Sie eine automatische Motoranpassung durch.Parameter 1-29 Auto
2) Prüfen Sie, ob der Motor läuft und der Drehgeber ordnungsgemäß angeschlossen ist. Gehen Sie wie folgt vor:
Drücken Sie die [Hand On]-Taste am LCP. Prüfen Sie, ob
der Motor läuft und in welche Richtung er sich dreht
(nachfolgend „positive Richtung“ genannt).
Gehen Sie zu Parameter 16-20 Rotor-Winkel. Drehen Sie
den Motor langsam in die positive Richtung. Das Drehen
muss so langsam erfolgen (nur wenige U/min), dass Sie
feststellen können, ob der Wert in Parameter 16-20 Rotor-Winkel zu- oder abnimmt.
Wenn Parameter 16-20 Rotor-Winkel abnimmt, ändern Sie
die Drehgeberrichtung in Parameter 5-71 Kl. 32/33Drehgeber Richtung.
3) Stellen Sie sicher, dass die Grenzwerte des Frequenzumrichters auf sichere Werte eingestellt sind
Stellen Sie zulässige Grenzwerte für die Sollwerte ein.Parameter 3-02 Minim
Stellen Sie sicher, dass die Rampeneinstellungen
innerhalb des Leistungsbereichs des Frequenzumrichters
liegen und zulässigen Spezifikationen für den
Anwendungsbetrieb entsprechen.
Stellen Sie zulässige Grenzwerte für die Motordrehzahl
und -frequenz ein.
4) Konfigurieren Sie die Drehzahlregelung und wählen Sie das Motorsteuerprinzip.
Aktivierung der Drehzahlregelung.Parameter 1-00 Regelv
Auswahl des Motorsteuerprinzips.Parameter 1-01 Steuer
5) Konfigurieren und skalieren Sie den Sollwert für die Drehzahlregelung.
Stellen Sie Analogeingang 53 als Sollwertquelle ein.Parameter 3-15 Variab
Skalieren Sie den Analogeingang 53 von 0 U/min (0 V)
bis 1500 U/min (10 V).
6) Konfigurieren Sie das Signal des 24V/HTL-Drehgebers als Istwert für die Motorsteuerung und die Drehzahlregelung.
Stellen Sie Digitaleingang 32 und 33 als Drehgebereingänge ein.
Wählen Sie Klemme 32/33 als Motor-Istwert.Parameter 1-02 Drehg
Wählen Sie Klemme 32/33 als PID-Drehzahlrückführung.Parameter 7-00 Drehg
eberrückführung
7) Stellen Sie die Parameter für die PID-Drehzahlregelung ein.
Verwenden Sie ggf. die Einstellungsanweisungen oder
stellen Sie manuell ein.
8) Fertig!
Speichern Sie die Parametereinstellung im LCP.Parameter 0-50 LCP-
Tabelle 2.4 Drehzahlregelungseinstellungen
Parametergruppe
7-0*PID Drehzahlregler
Kopie
Nicht notwendig (Werkseinstellung).
Siehe Anweisungen in Kapitel 2.4.3 Optimieren des PID-
Drehzahlreglers.
[1] Speichern in LCP.
22
2.4.3 Optimieren des PID-Drehzahlreglers
Die folgenden Einstellungsanweisungen sind empfehlenswert, wenn in Anwendungen mit überwiegend träger
Last (mit geringer Reibung) eines der Flux-Motorsteuerprinzipien angewendet wird.
Der Wert von Parameter 30-83 Drehzahlregler P-Verstärkung
hängt von der Gesamtträgheit von Motor und Last ab. Die
ausgewählte Bandbreite kann anhand der folgenden
Formel berechnet werden:
Par . 7 − 02 =
Gesamt−Trä gheit k gm2xPar. . 1 − 25
Par . 1 − 20x9550
xBandbreite
rad/ s
HINWEIS
Parameter 1-20 Motornennleistung [kW] ist die
Motorleistung in [kW] (d. h. für die Berechnung 4 kW
anstatt 4000 W verwenden).
Ein praktischer Wert für die Bandbreite ist 20 rad/s. Prüfen
Sie das Ergebnis der Berechnung von
Parameter 30-83 Drehzahlregler P-Verstärkung mit der
folgenden Formel (nicht erforderlich bei einem hochauflösenden Istwert wie z. B. einem SinCos-Istwert):
Ein guter Ausgangswert für Parameter 7-06 DrehzahlreglerTiefpassfilterzeit ist 5 ms (eine niedrigere Drehgeberauflösung erfordert einen höheren Filterwert). Normalerweise
ist ein max. Drehmoment-Rippel von 3 % zulässig. Für
Inkrementalgeber finden Sie die Drehgeberauflösung in
Parameter 5-70 Kl. 32/33 Drehgeber Aufl. [Pulse/U] (24V HTL
bei Standard-Frequenzumrichter) oder
Parameter 17-11 Inkremental Auflösung [Pulse/U] (5 V TTL für
VLT® Encoder Input MCB 102).
Generell wird die passende Obergrenze von
Parameter 30-83 Drehzahlregler P-Verstärkung anhand der
Drehgeberauflösung und der Istwert-Filterzeit ermittelt.
Andere Faktoren in der Anwendung können den
Parameter 30-83 Drehzahlregler P-Verstärkung jedoch auf
einen niedrigeren Wert begrenzen.
Zum Minimieren von Übersteuerung kann
Parameter 7-03 Drehzahlregler I-Zeit (je nach Anwendung)
auf ca. 2,5 Sek. eingestellt werden.
Parameter 7-04 Drehzahlregler D-Zeit sollte auf 0 eingestellt
sein, bis alle anderen Einstellungen vorgenommen wurden.
Sie können ggf. experimentieren und diese Einstellung in
kleinen Schritten ändern.
Temperatur, Fluss) und vom angeschlossenen Motor über eine Pumpe, einen Lüfter oder ein anderes Gerät beeinflusst
werden können.
Tabelle 2.5 zeigt die Konfigurationen, bei denen die Prozessregelung möglich ist. Wenn ein Flux-Motorsteuerprinzip
verwendet wird, ist zu beachten, dass Sie auch die Parameter für den PID-Drehzahlregler einstellen müssen. Lesen Sie
Kapitel 2.3 Regelungsstrukturen, um zu sehen, wo die Drehzahlregelung aktiviert ist.
Mit der PID-Prozessregelung lassen sich Anwendungsparameter steuern, die mit einem Sensor messbar sind (Druck,
Fluxvektor mit
Geberrückführung
Prozess und Drehzahl
Drehzahl
Tabelle 2.5 Einstellungen für PID-Prozessregelung
HINWEIS
Die PID-Prozessregelung funktioniert mit der Standard-Parametereinstellung, sollte jedoch zur Optimierung der
Anwendungssteuerung angepasst werden. Insbesondere das Potenzial der beiden Flux-Motorsteuerprinzipien hängt
stark von der richtigen Einstellung der PID-Drehzahlregelung (vor dem Einstellen der PID-Prozessregelung) ab.
Parameter 7-20 PID-Prozess Istwer t 1Legt den Eingang (Analog oder Puls) fest, von dem die PID-Prozessregelung den Istwert
erhalten soll.
Parameter 7-22 PID-Prozess Istwer t 2Gegebenenfalls: Legt fest, ob (und von woher) die PID-Prozessregelung ein zusätzliches
Istwertsignal erhält. Wenn Sie einen weiteren Istwertanschluss ausgewählt haben, werden
die beiden Istwertsignale vor der Verwendung im PID-Prozessregler addiert.
Parameter 7-30 Auswahl Normal-/InversRegelung
Parameter 7-31 PID-Prozess Anti-WindupDie Anti-Windup-Funktion bewirkt, dass im Falle des Erreichens einer Frequenz- oder
Parameter 7-32 PID-Prozess Reglerstart beiIn einigen Anwendungen kann das Erreichen der gewünschten Drehzahl bzw. des
Parameter 7-33 PID-Prozess P-VerstärkungJe höher der Wert, desto schneller die Regelung. Ein zu hoher Wert kann jedoch zu
Parameter 7-34 PID-Prozess I-ZeitEliminiert eine Abweichung von der stationären Drehzahl. Je niedriger der Wert, desto
Parameter 7-35 PID-Prozess D-ZeitLiefert Zuwachs proportional zur Veränderungsrate des Istwerts. Die Einstellung 0
Parameter 7-36 PID-Prozess D-Verstärkung/
Grenze
Parameter 7-38 PID-Prozess VorsteuerungIn Anwendungen mit einer ausgeglichenen und in etwa linearen Beziehung zwischen dem
Im Betriebsmodus [0] Normal reagiert die Prozessregelung mit einer Erhöhung der
Motordrehzahl, wenn der Istwert den Sollwert unterschreitet. In der gleichen Situation,
jedoch im Betriebsmodus [1] Invers, reagiert die Prozessregelung stattdessen mit einer
abnehmenden Motordrehzahl.
Drehmomentgrenze der Integrator auf eine Verstärkung eingestellt wird, die der aktuellen
Frequenz entspricht. So vermeiden Sie, dass bei einer Abweichung, die mit einer Drehzahländerung ohnehin nicht auszugleichen wäre, weiter integriert wird. Sie können die
Funktion durch Auswahl von [0] Aus deaktivieren.
Sollwerts lange dauern. Bei solchen Anwendungen kann es von Vorteil sein, eine
Motorfrequenz festzulegen, auf die der Frequenzumrichter den Motor ungeregelt
hochfahren soll, bevor die Prozessregelung aktiviert wird. Dies erfolgt durch Festlegen
eines Werts für PID-Prozess Reglerstart in Parameter 7-32 PID-Prozess Reglerstart bei.
Schwingungen führen.
schneller die Reaktion. Ein zu niedriger Wert kann jedoch zu Schwingungen führen.
deaktiviert den Differentiator.
Kommt es in einer Anwendung zu sehr schnellen Änderungen des Soll- oder Istwertes, so
kann der Differentiator rasch zum Überschwingen neigen. Er reagiert auf Änderungen der
Regelabweichung. Je schneller sich die Regelabweichung ändert, desto höher fällt auch die
Differentiationsverstärkung aus. Sie können die Differentiationsverstärkung daher
begrenzen, um eine angemessene Differentiationszeit für langsame Änderungen
einzustellen.
Sollwert und der dafür erforderlichen Motordrehzahl können Sie die dynamische Leistung
der PID-Prozessregelung gegebenenfalls mit Hilfe des Vorsteuerungsfaktors steigern.
Sofern beim Istwertsignal Rippelströme bzw. -spannungen auftreten, können diese mit
Hilfe eines Tiefpassfilters gedämpft werden. Diese Zeitkonstante ist ein Ausdruck für eine
Drehzahlgrenze der Rippel, die beim Istwertsignal auftreten.
Beispiel: Ist der Tiefpassfilter auf 0,1 s eingestellt, so ist die Eckfrequenz 10 RAD/s,
(Kehrwert von 0,1), was (10/(2 x π)) = 1,6 Hz entspricht. Dies führt dazu, dass alle Ströme/
Spannungen, die um mehr als 1,6 Schwingungen pro Sekunde schwanken, herausgefiltert
werden. Es wird also nur ein Istwertsignal geregelt, das mit einer Frequenz (Drehzahl) von
unter 1,6 Hz schwankt.
Der Tiefpassfilter verbessert die stationäre Leistung, bei einer zu langen Filterzeit nimmt
jedoch die dynamische Leistung der PID-Prozessregelung ab.
22
Tabelle 2.6 Die folgenden Parameter sind für die Prozessregelung relevant
Abbildung 2.15 ist ein Beispiel für den PID-Prozessregler in
Abbildung 2.15 PID-Prozessregelung in einer Lüftungsanlage
2.Temperatursollwert über Potenziometer (-5 bis
35 °C, 0 bis 10 V DC) an Klemme 53.
3.
In der Lüftungsanlage soll mit Hilfe eines 0- bis 10-VPotenziometers die Temperatur zwischen -5 und +35 °C
einstellbar sein. Die eingestellte Temperatur soll mit Hilfe
Temperaturistwert über Transmitter (-10 bis 40 °C,
4 bis 20 mA) an Klemme 54. Schalter S202 ist auf
EIN (Stromeingang) gestellt.
der Prozessregelung konstant gehalten werden.
Dabei wird mit steigender Temperatur auch die Drehzahl
des Gebläses erhöht, um einen stärkeren Luftstrom zu
erzeugen. Sinkt die Temperatur, verringert sich die
Drehzahl. Der Transmitter wird als Temperatursensor mit
einem Funktionsbereich von -10 bis +40 °C, 4-20 mA,
verwendet. Minimale/maximale Drehzahl 300/1500 UPM.
Initialisieren Sie den FrequenzumrichterParameter 14-22
Betriebsart
1) Einstellen der Motorparameter.
Stellen Sie die Motorparameter anhand der
Typenschilddaten ein.
Führen Sie eine komplette AMA aus.Parameter 1-29
2) Prüfen Sie, ob der Motor in der richtigen Richtung läuft.
Bei Anschluss des Motors an einen Frequenzumrichter mit einfacher Phasenreihenfolge wie U-U, V-V; W-W dreht sich die Motorwelle bei
Sicht auf das Wellenende im Rechtslauf.
Drücken Sie die [Hand on] LCP-Taste. Prüfen Sie die Wellendrehrichtung, indem Sie einen manuellen Sollwert anlegen.
Falls sich der Motor in die falsche Richtung
dreht:
1. Ändern Sie die Motordrehrichtung in
Parameter 4-10 Motor Drehrichtung.
2. Schalten Sie das Netz aus - warten Sie
auf
das auf Entladen der Zwischenkreisspannung - tauschen Sie zwei der
Motorphasen.
Stellen Sie das Regelverfahren ein.Parameter 1-00
Stellen Sie die Hand/Ort-Betrieb Konfiguration ein.
3) Konfigurieren Sie den Sollwert, d. h. den Bereich der Sollwertverarbeitung. Stellen Sie die Skalierung des Analogeingangs in
Parametergruppe 6-** Analoge Ein-/Ausg. ein.
Stellen Sie Soll-/Istwert-Einheiten ein.
•
Stellen Sie den min. Sollwert ein
•
(10 °C):
Stellen Sie den maximalen Sollwert ein
•
(80 °C):
Wird der Einstellwert durch einen Festwert
(Arrayparameter) bestimmt, setzen Sie
andere Sollwertquellen auf Keine Funktion.
4) Stellen Sie Grenzen für den Frequenzumrichter ein:
Stellen Sie die Rampenzeiten auf einen
ungefähren Wert von 20 s ein.