Danfoss FCD 300 Design guide [de]

MAKING MODERN LIVING POSSIBLE
Projektierungshandbuch
FCD 300
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs­handbuch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Das dezentrale Konzept
Einleitung 5 Vorteile der dezentralen Anordnung 6 Anwendungsbeispiele 13 Projektierungshandbuch 16 Bestellformular 21 PC-Softwaretools 22 Zubehör 23 Kommunikation 25 Fachgerechte Installation 28 Wartung der dezentralen Produkte von Danfoss 31
2 Einleitung zu FCD 300
Sicherheit 34 Warnung vor Hochspannung 34 Die nachfolgenden Bestimmungen dienen Ihrer Sicherheit 34 Warnung vor unerwartetem Anlauf 34 Technologie 35
5
33
CE-Zeichen 37
3 Installieren
Abmessungen 39 Mechanische Abmessungen, Motormontage 39 Mechanische Abmessungen, Einzelmontage 39 Allgemeine Informationen zur elektrischen Installation 42 Ohne Einbaugehäuse erworbene elektronische Teile 43 EMV-gerechte elektrische Installation 46 Erdung abgeschirmter Steuerkabel 48 Schaltplan 49 EMV-Schalter J1, J2 49 Elektrische Installation 50 Position der Klemmen 50 Netzanschluss 51 Vorsicherungen 51 Motoranschluss 52 Drehrichtung des Motors 52
39
Netz- und Motoranschluss mit Serviceschalter 53 Anschluss von HAN 10E Motorstecker für T73 53 Parallelschaltung von Motoren 53 Motorkabel 54
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Inhaltsverzeichnis
Thermischer Motorschutz 54 Bremswiderstand 54 Steuerung der mechanischen Bremse 55 Elektrische Installation, Steuerkabel 55 Anschluss von Sensoren an M12-Stecker für T63 und T73 56 Elektrische Installation, Steuerklemmen 56 PC-Kommunikation 57 Relaisanschluss 57 Anschlussbeispiele 58
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handbuch
4 Programmieren
LCP-Bedieneinheit 65 Bedieneinheit LCP 2, Option 65 Organisation der Parametergruppen 69 Parametergruppe 0-** Bedienung und Anzeige 70 Parametersatzkonfiguration 71 Parametergruppe 1-** - Motoranpassung 77 Gleichspannungsbremse 81 Parametergruppe 2-** Sollwerte und Grenzen 85 Sollwertverarbeitung 85 Sollwertfunktion 88 Parametergruppe 3-** Ein- und Ausgänge 91 Parametergruppe 4-** Sonderfunktionen 97 PID-Funktionen 100 Istwertverarbeitung 101 Serielle Schnittstelle 105 Steuerwort gemäß FC-Protokoll 110
65
Zustandswort gemäß FC-Profil 111 Schnelles E/A-FC-Profil 113 Steuerwort gemäß Feldbus-Profil 113 Zustandswort gemäß Profidrive-Protokoll 115 Parametergruppe 5-** Serielle Schnittstelle 117 Parametergruppe 6-** Technische Funktionen 122
5 Alles zum FCD 300
Bremswiderstände 125 Dynamische Bremse 125 Interner Bremswiderstand 129 Besondere Betriebsbedingungen 132 Galvanische Trennung (PELV) 132 Erdableitstrom und Fehlerstromschutzschalter 132 Extreme Betriebsbedingungen 133
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dU/dt am Motor 134 Schalten am Eingang 134 Störgeräusche 134 Temperaturabhängige Taktfrequenz 135 Leistungsreduzierung wegen geringem Luftdruck 135 Leistungsreduzierung beim Betrieb mit niedriger Drehzahl 135 Motorkabellänge 135 Vibrationen und Erschütterungen 136 Luftfeuchtigkeit 136 UL-Zulassung 136 Wirkungsgrad 136 Netzrückwirkungen/Oberwellen 137 Leistungsfaktor 137 Ergebnisse der Emissionsprüfung nach Fachgrundnormen und PDS-Produktnorm 137
Inhaltsverzeichnis
Ergebnisse von Störfestigkeitsmessungen gemäß Fachgrundnormen, PDS-Pro­duktnormen und Grundnormen 138
Aggressive Umgebungen 139 Reinigung 139 Zustandsmeldungen 141 Warn- und Alarmmeldungen 141 Warnwörter, erweiterte Zustandswörter und Alarmwörter 143 Allgemeine technische Daten 145 Verfügbare Literatur 149 Werkseinstellungen 150
Index
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1 Das dezentrale Konzept
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Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs­handbuch
1 Das dezentrale Konzept
1 Das dezentrale Konzept
1.1 Einleitung
Danfoss war der weltweit erste Hersteller und Anbieter von Frequenzumrichtern für die stufenlose Drehzahlregelung von Drehstrommotoren. Zuvor mussten Wechselstrommotoren mit der durch die Frequenz der Netzspannung vorgegebenen Drehzahl betrieben werden.
Die Produktion von Frequenzumrichtern wurde 1968 aufgenommen. Der erste Frequenzumrichter stellte gleichzeitig den ersten dezentralen Antrieb dar, da er unmittelbar am Motor installiert wurde.
Er war vollständig verkapselt und zur Kühlung mit Silikonöl gefüllt, da die damaligen Halbleiter noch sehr ineffizient waren. Das Gehäuse war für den direkten Einbau des Antriebs in die Anwendung unmittelbar am Motor ausgelegt. Temperatur, Wasser, Reinigungsmittel, Staub und sonstige Umge­bungseinflüsse stellten auch in anspruchsvollen Umgebungen kein Problem dar.
In den darauf folgenden Jahrzehnten wurden die Halbleiter immer weiter verbessert. Eine Luftkühlung erwies sich als ausreichend, sodass die Ölkühlung aufgegeben wurde. Gleichzeitig nahm der Einsatz von Frequenzumrichtern erheblich zu. Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) setzten sich bei der modernen Anwendungssteuerung durch, und es wurde üblich, sämtliche Frequenzumrichter in einen Schaltschrank einzubauen, statt sie an ver­schiedenen Stellen der Anlage zu installieren.
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Durch die weiteren Verbesserungen im Bereich der Halbleiter und der damit verbundenen Technologien - z. B. der Feldbus-Technologie - ist es nun wieder möglich, Antriebe in unmittelbarer Nähe der Motoren zu installieren und so die Vorteile der dezentralen Installation zu nutzen, jedoch ohne die Nachteile der ersten ölgefüllten Frequenzumrichter in Kauf nehmen zu müssen.
Die Weiterentwicklung der industriellen Automatisierung basiert auf der Fähigkeit, die zur Steuerung der Prozesse erforderlichen Daten von der Anwen­dung zu empfangen und an diese zu senden. Immer mehr Sensoren werden eingesetzt, und immer mehr Daten werden an die zentrale SPS übermittelt. Diese Entwicklung ist nur durch den verstärkten Einsatz von Feldbus-Systemen möglich.
In der Industrie geht man davon aus, dass in wenigen Jahren bis zu 30 % aller Antriebsinstallationen dezentral installiert sein werden, und der Trend zur verteilten intelligenten Steuerung ist unbestritten, da immer mehr Bauteile und Anwendungen für die dezentrale Installation entwickelt werden.
Dieses Buch bietet eine allgemeine Einführung in die grundlegenden Eigenschaften der dezentralen Installationskonzepte für die Motorsteuerung und zeigt die Unterschiede zur zentralisierten Steuerung auf. Es dient als Entscheidungshilfe bei der Wahl des am besten geeigneten Konzepts und als Leitfaden bei der Auswahl der entsprechenden Produkte.
Ferner enthält es umfassende Informationen zu den dezentralen Produkten von Danfoss.
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1 Das dezentrale Konzept
1.2 Vorteile der dezentralen Anordnung
Im Folgenden wird die dezentrale Installation der Frequenzumrichter beschrieben, hier als Motorsteuerung bezeichnet.
Es gibt zwei räumliche Konzepte für die Installation der Motorsteuerung in einem Werk, im Folgenden als „zentrale“ und „dezentrale“ Installation be­zeichnet. Die beiden Typen sind in der Abbildung dargestellt.
In einer zentralen Installation
- ist die Motorsteuerung an einer zentralen Stelle platziert.
In einer dezentralen Installation
- ist die Motorsteuerung im Werk verteilt, immer in der Nähe des Motors oder am Motor montiert, der gesteuert wird.
Dezentral bedeutet nicht enorme Größe dank neuartiger Konstruktionen der Komponenten, die dezentral installiert sind, reduziert werden kann. Es müssen weiterhin Schaltschränke für die Stromversorgung und für die übergreifende Steu­erung vorhanden sein, und es gibt Fälle, besonders in der verarbeitenden Industrie, z. B. in Bereichen des Explosionsschutzes, wo zentrale Schalt­schränke die bevorzugte Lösung bleiben.
ohne Schaltschrank
, sondern lediglich, dass ihre
handbuch
Das Platzieren der fortschrittlichen und zuverlässigen Elektronik, die für einen reibungslosen, reaktionsstarken und sparsamen Betrieb des Motors erforderlich ist, neben - oder auf - dem Motor, vereinfacht die Modulari­sierung und reduziert Kabelkosten und EMV-Störungen drastisch. Weitere Vorteile:
Riesige Motorschaltschränke in langen Reihen zentraler Bedienelemente werden vermieden.
Es werden weniger Arbeiten für den Einbau und die Verdrahtung langer abgeschirmter Motorkabel mit speziell notwendigen EMV-Anschlüssen nötig.
Die Wärmeableitung von der Leistungselektronik wird vom Schaltschrank in das Werk verlegt.
Standardisierte Maschinenbauteile durch Modularisierung verringern Konstruktions- und Inbetriebnahmezeiten.
Die Inbetriebnahme ist leichter und schneller.
Die dezentrale Motorsteuerung gewinnt trotz der Vorteile der zentralen Steuerung immer mehr an Bedeutung:
kein zusätzlicher Raum rund um den Motor oder in der Nähe des Motors notwendig.
keine Steuerkabel-Verdrahtung im Werk.
Unabhängigkeit der Werksumgebung.
Abbildung 1.1: Vergleich zentrale und dezentrale Installati­on
1.2.1 Direkte Kostenersparnisse
Die Motorsteuerung der dezentralen Installation muss so konstruiert sein, dass sie den rauen Bedingungen im Produktionsbereich standhält - besonders wie sie in der Nahrungs- und Getränkeindustrie vorliegen, in denen häufige Reinigungsvorgänge erforderlich sind. Dies erhöht natürlich die Kosten für den Frequenzumrichter. Diese Erhöhung wird aber durch Kostenersparnisse bei Schränken und Kabeln mehr als ausgeglichen.
Das Einsparpotenzial bei Kabeln ist beträchtlich, wie im folgenden Beispiel beschrieben.
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Die Abbildung zeigt eine Installation mit Motoren in einigen Reihen mit jeweils einigen Motoren, wie sie z. B. bei parallelen Abfüll- oder Backanlagen in der Nahrungs- und Getränkeindustrie vorkommen. Dieses Beispiel zeigt die benötigten Stromkabel von den zentral installierten Frequenzumrichtern zu den Motoren.
1 Das dezentrale Konzept
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Abbildung 1.2: Zentrale Installation
Die Frequenzumrichter sind abstandsgetreu mit einem Abstand L zwischen den einzelnen Frequenzumrichtern und einem Abstand h zwischen den Reihen angeordnet, ebenso mit einem Abstand h vom zentralen Stromeingang/-schrank zur ersten Reihe. Es gibt n Reihen und N Frequenzumrichter in jeder Reihe.
Abbildung 1.3: Dezentrale Installation
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1 Das dezentrale Konzept
Die Abbildung 1.4 zeigt, wie die dreiphasigen Stromnetzkabel mit Lei­tungsschleifen von einem Motor (Frequenzumrichter) zum nächsten ver­legt werden können. Das Kabeleinsparpotenzial ist in Abbildung xx dar­gestellt. Bei einem Abstand von 10 m zwischen den Motoren und 20 m zwischen den Reihen zeigt sich das Kabeleinsparpotenzial in der Abbil­dung als Funktion der Anzahl Motoren und der Anzahl Reihen.
Abbildung 1.4: Kabeleinsparpotenzial in einer veranschau­lichten Installation.
Das Einsparpotenzial allein bei der Länge des Netzanschlusskabels ist enorm. Die Abbildung zeigt nur das Potenzial in Bezug auf Netzanschlusskabel. Die Ergebnisse für unabgeschirmte / abgeschirmte Kabel und Kabelabmessungen trägt zu den Vorteilen der dezentralen Installation bei.
Realer Fall
Die Berechnung einer speziellen typischen Abfüllanlage mit 91 Motoren (1,5 kW), unter Berücksichtigung der Kabelabmessungen, ergab das folgende Einsparpotenzial für Kabel und Klemmen:
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Kabelklemmen werden von 455 auf 352 reduziert.
EMV-Kabelklemmen werden durch die Verwendung von Motorsteuerungen mit integriertem Wartungsschalter von 364 auf 182 reduziert.
Die Länge des Netzanschlusskabels wird von 6468 m auf 1180 m reduziert, eine Verringerung von 5288 m, außerdem werden keine abge­schirmten, sondern standardmäßige Installationskabel verwendet.
Informieren Sie sich im folgenden Kapitel
Vorteilhafte Installationspraktiken
über Einzelheiten.
1.2.2 Konstruktionseinsparungen
Endnutzer wollen die endgültige Entscheidung über neue Einrichtungen verschieben - und die Produktion so schnell wie möglich beginnen, wenn die Entscheidung getroffen ist. Amortisationszeit und Zeit zur Markeinführung müssen reduziert werden. Dies drückt sowohl auf die Entwicklungsphase wie auch die Phase der Inbetriebnahme.
Modularisierung kann die Vorlaufzeit minimieren. Sogar Hersteller von großen Produktionseinrichtungen oder -anlagen verwenden Modularisierung, um die Vorlaufzeit zu reduzieren. Bis zu 40-50 % der gesamten Zeit von Entwicklung bis zur laufenden Herstellung können eingespart werden.
Das Konzept der Modularisierung ist von Geräten wie PCs und Autos bekannt. Module mit genau beschriebenen Funktionen und Schnittstellen werden in diesen Produkten verwendet. Das gleiche Konzept kann für die Herstellung angewandt werden, auch wenn bestimmte physikalische Beschränkungen eine Rolle spielen.
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Produktionseinrichtungen werden oft auf Basis verschiedener Bausteine aufgebaut, jeder an verschiedenen Stellen in der Anlage verwendet. Beispiele umfassen verschiedene Typen von Förderbändern und Maschinen wie Mischer, Waagen, Füllapparate, Etikettiermaschinen, Palettiermaschinen, Verpa­ckungsmaschinen usw.
1 Das dezentrale Konzept
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Abbildung 1.5: Zentraler Schrank
In einer wirklich modularen Maschine sind alle Grundelemente in sich abgeschlossen und brauchen nichts außer Elektrizität, Wasser, Druckluft o. Ä, um zu funktionieren.
Modularisierung erfordert daher die Weiterleitung von Meldungen an die einzelnen Abschnitte und Module.
Natürlich können zentrale Installationen modularisiert sein, doch dann sind die Motorsteuerungen räumlich getrennt vom Rest der Module.
Weniger Schränke, Kühlung und Kabelpritschen
Weitere Einsparungen ergeben sich aus kleineren Schränken, weniger Schrankkühlungen und weniger Kabelpritschen. Motorsteuerungen erzeugen Wär­me und werden oft aus Platzgründen nebeneinander aufgestellt, wie in Abbildung 1.5 dargestellt. Fremdkühlung ist daher erforderlich, um die Wärme abzuführen.
Kürzere Inbetriebnahmezeiten
Bei dezentralen Lösungen ist die Inbetriebnahmezeit beim Endnutzer er­heblich reduziert - besonders wenn die Feldbus-Kommunikation mit der dezentralen Motorsteuerung kombiniert wird.
Eine australische Brauerei hat eine Anlage von 96 dezentralen Danfoss­Frequenzumrichtern installiert, die mit DeviceNet verbunden wurden. Enorme Zeitersparnisse wurden erzielt, da die Inbetriebnahme der regel­baren Drehzahl-Frequenzumrichter in nur wenigen Tagen durchgeführt werden konnte. Die Brauerei schätzt eine Einsparung von mehr als AUD
100.000 im Vergleich zu traditioneller zentraler Installation.
Abbildung 1.6: Dezentrale Brauerei-Installation
Minimaler Bedarf an zusätzlichen Feldbus-Kabeln.
Die Ersparnisse bei den Netzanschlusskabeln werden nicht durch die zusätzlichen Kosten für teure Feldbus-Kabel ausgeglichen. Feldbus-Kabel müssen bei dezentraler Installation verlängert werden, da jedoch ohnehin Feldbus-Kabel im Werk verteilt sind, um Sensoren oder dezentrale E/A-Stationen anzuschließen, wird die Verlängerung begrenzt. Dezentrale Produkte von Danfoss können sogar als fernbediente E/A-Stationen verwendet werden, um Sensoren an den Feldbus anzuschließen und direkte Kosten noch stärker zu reduzieren.
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1.2.3 Vorinstallierte Intelligenz
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Die Funktion von Maschinen und Anwendungen wird in der Regel beim Lieferanten geprüft. Die Maschinen werden gebaut, geprüft, kalibriert und zum Transport abgebaut.
Der Prozess des Wiederaufbaus der Anwendung am Produktionsstandort wird durch den Versand in Modulen mit integrierten Motorsteuerungen erheblich vereinfacht, da die erneute Verkabelung und Prüfung zeitaufwendig ist und nur von entsprechend qualifiziertem Personal durchgeführt werden kann. Durch Verwendung vorinstallierter, dezentraler Installationen verringern sich Zeitaufwand und Risiken, da Motor, Steuerung und Sensoren bereits fertig verkabelt geliefert werden. Der Bedarf an hoch qualifizierten Fachleuten verringert sich, und ein größerer Anteil der Installationsarbeiten kann von den Mitarbeitern vor Ort durchgeführt werden. Auf diese Weise können die Initialisierungskosten und die OEM-Ressourcen vor Ort verringert werden.
1.2.4 Verbesserte EMV
Die abgestrahlte elektrische Störung verhält sich proportional zur Kabellänge. Durch das bei dezentralen Installationen sehr kurze - oder ganz entfallende
- Kabel zwischen Motorsteuerung und Motor verringern sich die abgestrahlten elektrischen Störungen. Bei dezentralen Installationen werden die Kabel zwischen den Motorsteuerungen und Motoren der Maschine normalerweise vom Maschinenbauer installiert, sodass am Produktionsort nur noch die Leistungs- und Feldbus-Kabel montiert werden müssen, welche frei von EMV-Emissionen sind. Die Gefahr elektrischer Störungen anderer elektrischer Geräte durch fehlerhafte Installation der Motorsteuerungen verringert sich, und eine zeitraubende Fehlersuche während des eng gesteckten Zeitrahmens der Initialisierungsphase kann vermieden werden.
1.2.5 Anpassungen an Standard- und Sondermotoren
Der FCD 300 ist ausgelegt, normale Wechselstrom-Asynchronmotoren zu steuern. Seine Flexibilität erlaubt es ihm außerdem, sich an spezielle Mo­tortypen anzupassen. Ein Beispiel ist die AMT-Funktion (Automatic Motor Tuning). Die Kombination von Danfoss-Frequenzumrichtern mit Danfoss­Getriebemotoren erleichtert das Ganze noch, da sie mechanisch passen und die Motordaten schon im Speicher des FCD 300 gespeichert sind. Kombinierte Motor-Frequenzumrichter werden vormontiert direkt von Danfoss geliefert, wodurch mechanische Anschlussarbeiten zwischen Mo­tor und Steuerung entfallen.
Abbildung 1.7: Danfoss-Getriebemotor mit FCD 300.
1.2.6 Minimale thermische Verluste
Danfoss-Frequenzumrichter verfügen über das einzigartige VVC-Schaltprinzip (Voltage Vector Control), um Motorspannungen zu erzeugen. Durch dieses VVC-Prinzip sind die Leistungsverluste im Motor gleich oder geringer als die Verluste eines Motors, der an den Netzstrom angeschlossen ist. Thermische Verluste sind minimal und Überhitzung wird vermieden. Gleichzeitig sichert das VVC-Prinzip Nenndrehmoment bei Nenndrehzahl und vermeidet Lager­streuströme.
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1.2.7 Umgebungstechnische Überlegungen
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Frequenzumrichter - ob zentral montiert oder im Werk verteilt - sind ihrer Umgebung ausgesetzt. Da durch Motorsteuerungen hohe Spannungen und Ströme laufen, müssen sie gleichzeitig vor Staub und Feuchtigkeit geschützt werden, damit sie nicht versagen oder ausfallen. Sowohl Hersteller als auch Monteure müssen dies beachten. Danfoss Drives hat seine dezentralen Produkte unter Beachtung beider Aspekte konstruiert.
Dezentrale Motorsteuerungen müssen außerdem zunehmenden Ansprüchen in Bezug auf Hygiene in der pharmazeutischen Industrie und besonders der Nahrungs- und Getränkeindustrie gerecht werden, wo Frequenzumrichter über längere Zeit Reinigungsmitteln, Hochdruckreinigern und Ähnlichem aus­gesetzt sind. Die Hülle der dezentralen Motorsteuerung muss so konstruiert sein, dass sie diese Anforderungen erfüllt. Komplizierte Kühlkörper, wie in der Abbildung dargestellt, müssen vermieden werden, da sie schwer zu reinigen und nicht resistent gegenüber üblichen Reinigungsmitteln sind.
Die dezentralen Frequenzumrichter von Danfoss sind so konstruiert, dass sie die Anforderungen erfüllen, wie in Abbildung 1.9 dargestellt. Es gibt keine schwer zu reinigenden Stellen, Blindverschlüsse haben keine Schlitze oder Vertiefungen und eine zweischichtige Oberflächenbehandlung - auf Widerstand gegenüber üblichen Reinigungsmitteln getestet - schützt das Gehäuse.
Abbildung 1.8: Schwer zu reinigende Nadelrippenkühlkörper im Vergleich zu der leicht zu reinigenden Danfoss-Lösung.
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Alle Ecken sind abgerundet, um Staubablagerungen zu vermeiden, und die Abstände zwischen den Rippen ermöglicht eine Hochdruck-Luftreinigung, Schlauchreinigung und leichtes Reinigen mit einer Bürste.
Diese Aspekte sind mehr oder weniger irrelevant, wenn sie nicht auf alle Komponenten angewendet werden, und standardmäßige AC-Motoren werden normalerweise nicht unter Berücksichtigung dieser Aspekte konstruiert - was integrierte Ventilatoren und Kühlrippen beweisen, die schwer zu reinigen sind. Danfoss hat die Herausforderung angenommen, eine Reihe aseptischer Getriebemotoren zu entwickeln. Diese Motoren haben keine Ventilatoren und nur glatte Oberflächen Ein IP65-Gehäuse ist Standard, sowie die spezielle CORO-Beschichtung, die resistent ist gegenüber Säure, Alkali und Reini­gungsmitteln, wie sie in der Nahrungs- und Getränkeindustrie verwendet werden. Abbildung 1.10 zeigt ein Foto eines Motors der aseptischen Getriebe­motorenreihe.
Abbildung 1.9: Aseptischer Danfoss-Getriebemotor
Elektrischer Kontakt kann galvanische Korrosion unter nassen oder feuchten Umständen verursachen. Dies kann zwischen dem Gehäuse (Aluminium) und den Schrauben (Edelstahl) passieren. Eine mögliche Konsequenz ist, dass Schrauben festsitzen und somit für Wartungszwecke nicht gelöst werden können. Sie finden keine galvanische Korrosion auf dezentralen Produkten von Danfoss, da die Gehäuse vollständig beschichtet sind und Nylon-Unter-
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legscheiben unter den Schrauben die Beschichtung schützen. Die vollständige Beschichtung und das einzigartige Dichtungssystem verhindert Lochkor­rosion, die unter Dichtungen auftreten kann.
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Ein dicht verschlossenes Gerät ist anfällig für Wasseransammlungen im Gehäuse. Dies ist besonders der Fall, wo Geräte unter feuchten Bedingungen Änderungen der Umgebungstemperatur ausgesetzt sind. Da eine sinkende Umgebungstemperatur die Oberflächentemperatur im Gehäuse senkt, kann Wasserdampf kondensieren. Gleichzeitig sinkt der Druck im Gehäuse und lässt feuchte Luft von außen durch die nicht luftdichten Polymerdichtungen und die Kabelstopfbuchsen eindringen. Wenn das Gehäuse sich wieder erwärmt, wird nur das verdampfte Wasser entweichen, mehr und mehr kondensiertes Wasser bleibt im Gehäuse. Dies kann zu Wasseransammlungen im Gehäuse führen und möglicherweise Störungen verursachen. Das Phänomen ist in der Abbildung dargestellt, mit zyklischer Temperaturschwankung.
Abbildung 1.10: Der Pumpeffekt in dichten Gehäusen
Wasseransammlungen im Gehäuse können durch Membranen verhindert werden, die keine Flüssigkeit hereinlassen, Dampf dagegen durchlassen, wie bei Stoffen für Outdoor-Kleidung. Danfoss bietet eine spezielle Kabelstopfbuchse aus dieser Art Material, um das Problem zu beseitigen. Die Kabelstopf­buchse sollte für Anwendungen mit häufigen Temperaturschwankungen und in feuchter Umgebung verwendet werden, sowie in Geräten, die nur tagsüber benutzt werden, bei denen die Innentemperatur während der Nacht auf die Umgebungstemperatur herabsinkt.
1.2.8 Flexibilität bei der Installation
Die dezentralen Lösungen von Danfoss bieten eine außerordentlich hohe Flexibilität bei der Installation. Diese Flexibilität wird durch eine Reihe besonderer Vorteile möglich:
Montierbar auf Danfoss Getriebemotoren
Dezentraler Schaltschrankeinbau möglich
Hand-Bedienteile
PC-Software für Konfiguration und Protokollierung
Ein- oder zweiseitige Installation
Optionaler Service-Schalter
Optionaler Bremschopper und -widerstand
Optionale externe 24-V-Notstromversorgung
Optionale M12-Anschlüsse für externe Sensoren
Optionaler Han 10E Motorstecker
Feldbusunterstützung (Profibus DP V1, DeviceNet, AS-interface)
Kompatibilität mit Standard-Netzsystemen (TN, TT, IT, Dreieckerdung)
Näheres dazu ist dem Kapitel
Produktprogramm für dezentrale Produkte
zu entnehmen.
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1.3 Anwendungsbeispiele
Danfoss hat eine Vielzahl von Anwendungen in den unterschiedlichsten Industriezweigen realisiert. Die dadurch gewonnenen wertvollen Erfahrungen sind in die neuesten Weiterentwicklungen unserer dezentralen Produkte eingeflossen. Nachstehend finden Sie anschauliche Beispiele für reale Installationen mit dezentralen Produkten von Danfoss unter Berücksichtigung des speziellen Nutzens und Werts für den Kunden.
1.3.1 Getränkeindustrie - Flaschenabfüllanlage
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Abbildung 1.11: FCD 300 an einem Förderband zur Fla­schenabfüllung
Vorteile:
Geringerer Platzbedarf für den Schaltschrank dank dezentraler Installation aller Antriebe
Weniger Kabel, da mehrere Antriebe über den gleichen Schaltkreis gespeist werden können
Einfache Inbetriebnahme über den Feldbus, da das Protokoll die Übertragung vollständiger Parameter zulässt; nach Einstellung eines Antriebs kann das Basisprogramm auf jeden beliebigen anderen dezentralen Antrieb kopiert werden
Die FCD-Motorleistung ist allen anderen Typen deutlich überlegen
Vorhandene Motoren nahe zu aller Marken und Typen sind mit FCD nachrüstbar
Das aseptische IP66-Gehäuse ist ideal für feuchte Bedingungen in Flaschenabfüllbereichen
Alles in einem Gehäuse: z. B. Service-Schalter, Profibus und Spannungsschleifen
Abbildung 1.12: FCD 300 an einem Förderband zur Fla­schenabfüllung
1.3.2 Getränkeindustrie - Verpackungsmaschine
Vorteile:
Verteilung der Motorsteuerungen in der Anlage schafft Platz für andere Schaltschranknutzungen
Die Anzahl der Antriebe in einer Anwendung kann ohne Schalt­schrankerweiterung erhöht werden
Das IP66-Gehäuse ist einfach zu reinigen und beständig gegen starke Reinigungsmittel
Gleiche Flexibilität wie bei zentral installierten Motorsteuerun­gen; dezentrale Motorsteuerungen lassen sich an alle Standard­Wechselstrommotoren anpassen und verfügen über die gleiche Benutzeroberfläche und die gleichen Steckernummern
Integrierter Profibus
Abbildung 1.13: In die Verpackungsmaschine integrierte de­zentrale Motorsteuerungen
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1.3.3 Lebensmittelindustrie - Kakaopulverproduktion
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Abbildung 1.14: Alte Lösung: Motorsteuerung - dezentraler Schaltschrank
Vorteile:
Einfache Erweiterung der Anlagenkapazität
Keine Schalttafel erforderlich
LED-Statusanzeige
Integrierter Service-Schalter
Hohe Schutzart IP66
Kostengünstige Installation
Geringerer Platzbedarf für die neue Lösung
1.3.4 Förderband in der Lebensmittelindustrie
Abbildung 1.15: Neue Lösung: Echte dezentrale Motorsteu­erung
Abbildung 1.16: Effiziente Raumnutzung in der Lebensmit­telindustrie mit dezentralen Motorsteuerungen von Danfoss
Vorteile:
Die Anzahl der Antriebe in einer Anwendung kann ohne Schalttafelerweiterung erhöht werden
Das IP66-Gehäuse ist einfach zu reinigen und beständig gegen starke Reinigungsmittel
Schmutzabweisende Oberfläche und Konstruktion verhindert das Anhaften von Schmutz und Produktrückständen am Antrieb
Ausführungen zur Motor- oder Wandmontage erhältlich
Gleiche Flexibilität wie bei zentral installierten Motorsteuerungen; dezentrale Motorsteuerungen lassen sich an alle Standard-Wechselstrommo­toren anpassen und verfügen über die gleiche Benutzeroberfläche und die gleichen Steckernummern
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Abbildung 1.17: Effiziente Raumnutzung in der Lebensmit­telindustrie mit dezentralen Motorsteuerungen von Danfoss
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Integrierter Profibus
1.3.5 Automobilindustrie - Hebezeug und Förderbänder
Vorteile:
•Einfache Montage
Optionale AS-i- oder Profibus-Steuerung
Sensoreingang innerhalb der physikalischen Gerätegröße ver­fügbar
Separate 24-V-Vorsorgung für Sensoren und Bus
Eingebaute Bremsversorgung und -steuerung
Einfach einsteckbare Fernsteuerung
In den Installationskasten integrierter Schleifen-Stecker (T-Ste­cker)
Geringe Installations- und Bauteilkosten
Keine zusätzlichen kostspieligen EMV-Stecker erforderlich
Kompakt und platzsparend
Mühelose Installation und Inbetriebnahme
Motorthermistor-Überwachungseingang
1 Das dezentrale Konzept
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1.3.6 Nachrüstung vorhandener Anwendungen
Vorteile:
Dank dezentraler Motorsteuerungen kein großer Schaltschrank erforderlich
Keine kostspielige Verkabelung: Alle Motoren werden mit vor­handenen Leistungskabeln, Leitungen und lokalen Schaltern be­trieben
Alle Motorsteuerungen können via Profibus über den vorhande­nen zentralen Schaltschrank gesteuert werden
Abbildung 1.18: Nachrüstung einer vorhandenen Anwen­dung mit Drehzahlregelung
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1 Das dezentrale Konzept
1.4 Projektierungshandbuch
1.4.1 Produktprogramm für dezentrale Produkte
Das dezentrale Konzept von Danfoss umfasst die Frequenzumrichter VLT Dezentral FCD 300 und VLT DriveMotor FCM 300 im jeweiligen Installations-/ Einbaukonzept. Dieses Projektierungshandbuch enthält nur genaue Informationen zu den Produkten der FCD 300 Serie. Nähere Informationen über den FCM 300 finden Sie im FCM Projektierungshandbuch: MG.03.HX.YY
®
VLT
Dezentral FCD 300:
0,37 - 3,3 kW, 3 x 300-480 V
Hauptanwendungen
- Förderer in Washdown-Bereichen
- Paketförderbänder
- Materialzufuhrbänder
®
Drive Motor FCM 300:
VLT 0,55 - 7,5 kW, 3 x 380-480 V
Hauptanwendungen
- Lüfter (Klimageräte)
- Pumpen
- Lufttransport
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1.4.2 Flexible Installationsoptionen
Die dezentralen Produkte von Danfoss können mit den folgenden Optionen - die jeweils spezifische Vorteile bieten - an die Einbausituation angepasst werden:
FCD 300:
1. Freistehend in der Nähe des Motors (
Freie Wahl der Motormarke
Leichtes Nachrüsten des bestehenden Motors
Leichtes Anschließen an den Motor (kurzes Kabel)
Leichter Zugriff zur Fehlerdiagnose und optimale Funktionstüch­tigkeit
2. Montage direkt am Motor (
Große Auswahl an Motormarken
Abgeschirmte Kabel werden nicht benötigt
Motormontage
Wandmontage
)
)
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Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs­handbuch
3. „Vormontiert“ auf Danfoss Bauer Getriebemotoren
Eine feste Kombination von Motor und Elektronik von nur einem Lieferanten
Leichte Montage, nur ein Gerät
Abgeschirmte Kabel werden nicht benötigt
Klare Kompetenzverteilung für die gesamte Lösung
Da die elektronischen Teile gleich sind - gleiche Funktion der Klemmen, ähnliche Betriebsweise und ähnliche Teile und Ersatzteile für alle Fre­quenzumrichter - können Sie die drei Montagekonzepte mischen.
FCM 300:
4. Integriert im Motor (FCM 300-Lösung)
Motor und Frequenzumrichter sind perfekt aufeinander abge­stimmt
Optimiertes Kompaktgerät
Programmierung von Motordaten nicht erforderlich
1 Das dezentrale Konzept
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1.4.3 Ein Produkt konfigurieren
Die dezentralen Motorsteuerungen der Serie FCD 300 werden mit einem Typencode konfiguriert (
FCD 3xx P T4 P66 R1 XX Dx Fxx Txx C0
Netzspannung
FCD 300 sind für 3-phasige Netzspannung 380-480 V lieferbar.
Wahl des Frequenzumrichters
Ein Frequenzumrichter muss auf der Grundlage des gegebenen Motor­stroms bei maximaler Last des Geräts ausgewählt werden. Der Aus­gangsnennstrom I höher als dieser sein.
muss gleich dem erforderlichen Motorstrom oder
INV
Typ [kW] [HP] 303 0,37 0,50 305 0,55 0,75 307 0,75 1,0 311 1,1 1,5 315 1,5 2,0 322 2,2 3,0 330 3,0 4,0 335** 3,3 5,0*
* Netz-/Motorspannung 3 x 460-480 V ** t
max. 35 °C
amb
1.4.4 Schutzart
FCD 300 Geräte sind standardmäßig wasser- und staubgeschützt. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt
Technische Daten
.
siehe auch Bestellen
Typische Wellenleistung
P
INV.
):
1.4.5 Bremswiderstand
Der FCD 300 ist mit und ohne eingebautes Bremsmodul lieferbar. Zur Bestellung eines Bremswiderstands siehe auch Ausführung EB mit mechanischer Bremsregelung.
MG.90.S1.03 - VLT® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss.
Bremswiderstände
.
17
1 Das dezentrale Konzept
1.4.6 Externe 24 V-Versorgung
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs-
handbuch
1
Eine externe 24 V DC-Versorgung für das Steuerteil ist bei den Ausführungen EX und EB des FCD 300 erhältlich.
1.4.7 EMV-Filter 1
Der FCD 300 hat ein integriertes 1A EMV-Filter. Das eingebaute 1A EMV-Filter entspricht den EMV-Normen EN 55011-1A. Siehe Abschnitte und
Querschnitte
für weitere Einzelheiten.
Kabellängen
1.4.8 Oberwellenfilter
Die Oberwellenströme beeinträchtigen die Leistungsaufnahme nicht direkt, sie erhöhen jedoch die Wärmeverluste in der Anlage (Transformator, Kabel). Aus diesem Grund muss bei einem System mit relativ hoher Gleichrichterlast der Anteil der Oberwellenströme gering gehalten werden, um eine Über­lastung des Transformators und starke Erhitzung der Kabel zu vermeiden. Um niedrige Oberwellenströme sicherzustellen, sind FCD 300-Geräte in ihren Zwischenkreisen serienmäßig mit Drosseln ausgerüstet. Dies reduziert den Eingangsstrom I
in der Regel um 40 %.
RMS
1.4.9 Display
Am FCD 300 gibt es 5 Kontrollleuchten für Spannung (ON), Warnung, Alarm, Zustand und Bus.
Zusätzlich ist ein Stecker zum Anschluss einer LCP-Bedieneinheit auf Wunsch lieferbar. Die Bedieneinheit kann mit einem Montagesatz bis zu 3 m entfernt vom Frequenzumrichter, z. B. auf einer Frontplatte, montiert werden. Alle Datenanzeigen erfolgen über ein vierzeiliges alphanumerisches Display, das im Normalbetrieb ständig vier Betriebsvariablen und drei Betriebszustände anzeigen kann. Während des Programmiervorgangs werden alle Informationen angezeigt, die für eine schnelle und effektive Einstellung des Frequen­zumrichters erforderlich sind. Als Ergänzung zum Display hat das LCP drei Kontrollleuchten für Spannung (ON), Warnung (WARNING) und Alarm (ALARM). Die meisten Parametersätze des Frequenzumrichters können unmittelbar über die eingebaute Bedieneinheit geändert werden. Siehe auch Projektierungshandbuch.
Bedienfeld
im
1.4.10 Gewünschte Funktionen
Gewünschte Funktionen werden durch Spezifizierung des entsprechenden Bereichs im Typencode-String bestimmt (xx). Die Auswahl - und detaillierte Erklärungen - zeigen die beiden Tabellen. Kurzerklärungen einer Funktion sind
Technische Daten und Details finden Sie unter
Ausführungen im Installationskasten
Anschlüsse rechts
Kabeleinführungsöffnungen für alle Kabeleinführungen sind nur auf der rechten Seite (Sicht vom Antriebsende des Motors) vorgesehen. Diese Ausführung ist sinnvoll, wenn die Kabeleinführung nur aus einer Richtung erfolgen soll.
Anschlüsse auf zwei Seiten
Kabeleinführungsöffnungen für Kabeleinführungen sind auf beiden Seiten vorgesehen, sodass das Kabel aus beiden Richtungen eingeführt werden kann.
Es sind Verschraubungen mit metrischem Gewinde und NPT-Gewinde erhältlich (ausgewählte Optionen).
Steckbare Verbindungen und Möglichkeit zur Verlegung der Netzversorgung über Leitungsschleifen zwischen Frequenzumrichtern (4 mm2-Leitung).
Der untere Teil enthält gut gegen Staub, Strahlwasser und Reinigungsmittel geschützte Federzugklemmen-Anschlüsse und Schleifeneinrichtungen für Leistungs- und Feldbuskabel.
Technische Daten
.
kursiv
.
18
MG.90.S1.03 - VLT® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss.
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs­handbuch
Serviceschalter auf der rechten Seite (Sicht vom Antriebsende des Motors). Ein verriegelbarer Schalter, integriert im Gehäuse zur Trennung von Motor oder Frequenzumrichter.
1 Das dezentrale Konzept
4 Sensorstecker, M12 auf der rechten Seite (Sicht von Antriebsende des Motors). Durchschleifen von 2 ext. 24 V-Versorgungen. Steckbare Verbindungen dezentraler E/A wie Sensoren und die externe Stromversorgung dieser Sensoren.
Motorstecker HARTING 10 E auf der rechten Seite (Sicht vom Antriebsende des Motors), verkabelt nach DESINA-Norm (siehe Elektrische Installation).
Displayanschluss zur externen Steckverbindung der LCP Bedieneinheit für Betrieb und Programmierung. Auch als PC-Anschluss verwendbar.
1.4.11 FCD 300 Dezentraler Frequenzumrichter
FCD 300: Kombination verschiedener Ausführungen
Installationsfunktionen
Montage Motor Wand Motor Wand Motor Wand Wand Wand
Kabeleinlässe Rechte Seite Doppelseitig
Serviceschalter ----XXX-
Sensorstecker ------4 x M124 x M12
Motorstecker - - - - - - - Harting 10E
ATEX 22
Metrisches Gewinde
(NPT-Gewinde)
Display-Anschlussste-
Funktionsmerkmale
Grundfunktionen (sie-
he unten)
ext. + 24 V-Stromver-
ext. + 24 V-Stromver­sorgung + Dynamische Bremse + Bremssteue-
Kommunikation
AS-interface F70
Profibus 3 MB F10
Profibus12 MB F12
DeviceNet F30
*
cker
sorgung
rung
RS 485 F00
XXXX--- -
Bestellnummern FCD 3xx P T4 P66 R1 XX Dx Fxx Txx C0
T11
(-)
Nicht verfügbar
nur D0
T51
(-)
T12
(T16)
T52
(T56)
T22
(T26)
DC einschließlichDCeinschließlich
ST
EX
EB
T62
(T66)
T63
(-)
T73
(-)
DC
1
* ATEX 22: Geeignet unter staubigen Bedingungen entsprechend der ATEX-Richtlinie (ATmosphère EXplosive)
Grundfunktionen
Einstellbare Motordrehzahl Definierte Drehzahlrampen - auf und ab Funktionen und Betriebskonzepte ähnlich anderer VLT-Serien. Elektronischer Motorschutz und Reversierung sind immer vorhanden
Erweiterte Funktionen
24 V externe Sicherung Bremssteuerung Dynamische Bremse
von Steuerung und Kommunikation
und Versorgung der elektromechanischen Bremse
(Bremswiderstand ist optional,
siehe Bremswiderstände
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)
19
1 Das dezentrale Konzept
1.4.12 Bestellung
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs-
handbuch
1
Die nachstehenden Erklärungen beziehen sich auf das Bestellformular.
Leistungsgrößen (Positionen 1-6): 0,37 kW – 3,3 kW (Siehe Auswahltabelle Leistungsgrößen)
Anwendungsbereich (Position 7):
•P-Prozess
Netzspannung (Positionen 8-9):
T4 - dreiphasige 380-480 V-Versorgungsspannung
Gehäuse (Positionen 10-12): Das Gehäuse bietet Schutz gegenüber staubigen, feuchten und aggres­siven Umgebungen.
P66 - Geschütztes IP66-Gehäuse (zu Ausnahmen siehe Instal­lationsgehäuse T00, T73)
Hardwareausführung (Positionen 13-14):
ST - Standardhardware
EX - externe 24 V-Stromversorgung für Steuerkarte
EB - externe 24 V-Versorgung der Steuerkarte, der Steuerung und der Versorgung der mechanischen Bremse sowie eines zu­sätzlichen Bremschoppers.
EMV-Filter (Positionen 15-16):
R1 - Konformität mit Filterklasse A1
Display-Einheit (LCP) (Positionen 17-18): Anschlussmöglichkeit für Display und Tastatur
D0 - Kein steckbarer Displayanschluss in der Einheit
DC - Displayanschluss mit Stecker (nicht lieferbar für Installati­onsgehäuseausführungen mit Anschlüssen „nur rechts“)
Feldbus-Optionskarte (Positionen 19-21): Es ist eine große Auswahl an Hochleistungs-Feldbusoptionen verfügbar (integriert)
F00 - Keine integrierte Feldbus-Option
F10 - Profibus DP V0/V1 3 MBaud
F12 - Profibus DP V0/V1 12 MBaud
F30 - DeviceNet
F70 - AS-Interface
Installationsgehäuse (Positionen 22-24):
T00 - Kein Installationsgehäuse
T11 - Installationsgehäuse, Motormontage, metrisches Gewin­de, nur rechte Seite
T12 - Installationsgehäuse, Motormontage, metrisches Gewin­de, doppelseitig
T16 - Installationsgehäuse, Motormontage, NPT-Gewinde, dop­pelseitig
T22 - Installationsgehäuse, Motormontage, metrisches Gewin­de, doppelseitig, Serviceschalter
T26 - Installationsgehäuse, Motormontage, NPT-Gewinde, dop­pelseitig, Serviceschalter
T51 - Installationsgehäuse, Wandmontage, metrisches Gewin­de, nur rechte Seite
T52 - Installationsgehäuse, Wandmontage, metrisches Gewin­de, doppelseitig
T56 - Installationsgehäuse, Wandmontage, NPT-Gewinde, dop­pelseitig
T62 - Installationsgehäuse, Wandmontage, metrisches Gewin­de, doppelseitig, Serviceschalter
T66 - Installationsgehäuse, Wandmontage, NPT-Gewinde, dop­pelseitig, Serviceschalter
T63 - Installationsgehäuse, Wandmontage, metrisches Gewin­de, doppelseitig, Serviceschalter, Sensorstecker
T73 - Installationsgehäuse, Wandmontage, metrisches Gewin­de, doppelseitig, Motorstecker, Sensorstecker, Viton-Dichtung
Beschichtung (Positionen 25-26): Das IP66-Gehäuse bietet dem Frequenzumrichter Schutz gegenüber ag­gressiven Umgebungen, wodurch beschichtete Leiterplatten praktisch überflüssig sind.
C0 - Nicht beschichtete Platten
20
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1.4.13 Bestellformular
1 Das dezentrale Konzept
1
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1 Das dezentrale Konzept
1.4.14 PC-Softwaretools
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs-
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1
PC-Software - MCT 10
Alle Frequenzumrichter verfügen über eine serielle Schnittstelle. Wir bieten ein PC-Tool für den Datenaustausch zwischen PC und Frequenzumrichter an, die VLT Motion Control Tool MCT 10 Software.
MCT 10 Software
MCT 10 wurde als benutzerfreundliches interaktives Tool zur Konfiguration von Parametern in unseren Frequenzumrichtern entwickelt. Die MCT 10 Software eignet sich für folgende Anwendungen:
Offline-Planung eines Kommunikationsnetzwerks. MCT 10 enthält eine vollständige Frequenzumrichter-Datenbank
Online-Inbetriebnahme von Frequenzumrichtern
Speichern der Einstellungen aller Frequenzumrichter
Austauschen eines Frequenzumrichters in einem Netzwerk
Erweiterung bestehender Netzwerke
Zukünftig entwickelte Frequenzumrichter werden unterstützt
MCT 10 Software unterstützt Profibus DP-V1 über einen Anschluss gemäß Masterklasse 2. Sie gestattet das Lesen und Schreiben von Parametern in einem Frequenzumrichter online über das Profibus-Netzwerk. Damit entfällt die Notwendigkeit eines gesonderten Datennetzwerks.
MCT 10 Software-Module
Folgende Module sind im Softwarepaket enthalten:
MCT 10 Software
Parameter einstellen Kopieren zu/von Frequenzumrichtern Dokumentation und Ausdruck von Parametereinstellungen einschl. Diagramme
Bestellnummer:
Bestellen Sie Ihre CD mit der MCT 10 Software über die Bestellnummer 130B1000.
22
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1.4.15 Zubehör
1 Das dezentrale Konzept
Typ Beschreibung Bestellnr. LCP2-Bedieneinheit Alfanumerisches Display zur Programmierung des Frequenzumrichters. 175N0131 Kabel für LCP2-Bedieneinheit Vorkonfektioniertes Kabel zur Verwendung zwischen Frequenzumrichter und LCP2. 175N0162 LCP2 Fern-Einbausatz Einbausatz zum dauerhaften Einbau der LCP2-Bedieneinheit in einem Gehäuse (einschl. 3
m Kabel, ohne LCP2)
LOP-Einheit (Local Operation Pad) Das LOP dient zur Einstellung des Sollwerts
und zum Starten/Stoppen über die Steuerklemmen.
Platte zur Motoranpassung Aluminiumblech mit passenden Bohrungen für das FCD-Gehäuse. Muss vor Ort an den
Motor angepasst werden. Platte für die Anpassung von Motoren, die nicht von Danfoss
Bauer sind. Lüftungsmembran Membran zur Vermeidung von Wasseransammlungen durch Kondensation in Gehäusen. 175N2116 Steckersatz für LCP2 Der Installationskasten kann mit oder ohne abgedichteten Stecker (IP66) montiert werden,
zum Anschluss des Displays LCP2 (Code DC). Der Stecker ist separat bestellbar (nicht für
einseitige Installationskästen). Motorsternklemme Sechs Drähte müssen entweder mit Stern- oder Delta-Anschluss für die Versorgung eines
AC-Motors verbunden werden. Delta-Anschluss ist bei standardmäßigen Motorklemmen
möglich. Die Sternschaltung erfordert eine separate Klemme. Installationssatz Installationssatz zum Einbau in Schaltschränken 175N2207 5-poliger M12-Stecker für DeviceNet Der Stecker, Typ Mikro, M12 kann in das Dichtungsloch des Installationskastens eingebaut
werden. Der Stecker kann auch für andere Zwecke verwendet werden, etwa zum An-
schluss von Sensoren. Viton-Dichtung für FCD 303-315 Mit dieser Dichtung kann der FCD in Lackierhallen z. B. in der Automobilindustrie verwen-
det werden. Viton-Dichtung für FCD 322-335 Mit dieser Dichtung kann der FCD in Lackierhallen z. B. in der Automobilindustrie verwen-
det werden. Datenkabel für PC-Datenaustausch Verbindet einen Umrichter (z. B. USB) mit dem LCP2-Stecker. 175N2491 Leiterplattenklemme Klemme für 24 V-Verteilung 175N2550 Ext. PE-Klemme Edelstahl 175N2703 2-m-Abzweigkabel für DeviceNet Das Kabel kann im Anschlussgehäuse eingebaut werden und verbindet die DeviceNet-
Verbindungsleitung mit einem Mikrostecker (M12). 5-poliger M12-Stecker für AS-interface Der Stecker, M12, kann in das Dichtungsloch des Installationskastens eingebaut werden. 175N2281
175N0160
175N0128
175N2115
175N2118
175N2119
175N2279
175N2431
175N2450
195N3113
1
1.4.16 Bremswiderstände
Intern installierbare Bremswiderstände für Bremsung im Kurzzeitarbeitszyklus. Die Widerstände sind selbstschützend. Einzelimpulsbremsung ca. 0,6 kJ alle 1-2 Minuten. Interne Bremswiderstände können bei FCD 303-315 mit Serviceschalter nicht installiert werden.
Typ FCD P Motor kW Rmin R Arbeitszyklus ca. % Bestellnr. 303 0,37 520 1720 5 175N2154 305 0,55 405 1720 3 175N2154 307 0,75 331 1720 2 175N2154 311 1,1 243 350 1,5 175N2117 315 1,5 197 350 1 175N2117 322 2,2 140 350 1 175N2117 330 3,0 104 350 0,7 175N2117 335 3,3 104 350 0,5 175N2117
Typ P
303 (400 V) 0,37 520 830 / 100 W 20 1000 2397 305 (400 V) 0,55 405 830 / 100 W 20 1000 2397 307 (400 V) 0,75 331 620 / 100 W 14 1001 2396 311 (400 V) 1,10 243 430 / 100 W 8 1002 2395 315 (400 V) 1,50 197 310 / 200 W 16 0984 2400 322 (400 V) 2,20 140 210 / 200 W 9 0987 2399 330 (400 V) 3,00 104 150 / 200 W 5,5 0989 2398 335 (400 V) 3,30 104 150 / 200 W 5,5 0989 2398
Tabelle 1.1: Flatpack-Bremswiderstände IP65
motor
[kW]
R
[]
MIN
Größe [] / [W]
pro Artikel
Arbeitszyklus % 2 Kabel
Bestellnummer
175Uxxxx
Abgeschirmtes Kabel
Bestellnummer
175Nxxxx
Typ Bestellnr.: 175Nxxxx 303-315 2402 322-335 2401
Tabelle 1.2: Einbauhalterung für Bremswiderstände
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23
1 Das dezentrale Konzept
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs-
handbuch
1
VLT-Typ Aussetzende Bremsdauer
303 (400 V) 120 0,37 520 830 0,45 0,7 1976 1,5* 305 (400 V) 120 0,55 405 830 0,45 0,7 1976 1,5* 307 (400 V) 120 0,75 331 620 0,32 0,7 1910 1,5* 311 (400 V) 120 1,1 243 430 0,85 1,4 1911 1,5* 315 (400 V) 120 1,5 197 330 0,85 1,6 1912 1,5* 322 (400 V) 120 2,2 140 220 1,00 2,1 1913 1,5* 330 (400 V) 120 3,0 104 150 1,35 3,0 1914 1,5* 335 (400 V) 120 3,3 104 150 1,35 3,0 1914 1,5*
Tabelle 1.3: Wickeldraht-Bremswiderstände Arbeitszyklus 40 %
*Nationale und örtliche Vorschriften sind stets zu beachten
P
motor
R
min
R
rec
P
b, max
[Sekunden]
P
R
R
P
motor
[kW]
[]
min
[]
b, max
[kW]
Therm. Relais
[A]
rec
Bestellnummer
175Uxxxx
: Nennmotorgröße für VLT-Typ : Zulässiger Mindestbremswiderstand : Empfohlener Bremswiderstand (Danfoss) : Nennleistung des Bremswiderstands laut Zulieferer
Kabelquerschnitt
[mm
2
]
Therm. Relais : Auslösebremsstrom des Thermorelais Bestellnummer : Bestellnummern für Bremswiderstände von Danfoss Kabelquerschnitt : Empfohlener Mindestwert bei PVC-isoliertem Kupferkabel, 30 °C Umgebungstemperatur und
normaler Wärmeableitung
Abmessungen der Wickeldraht-Bremswiderstände siehe Anleitung MI.90.FX.YY.
Extern montierte Bremswiderstände allgemein
Keine scharfen Reinigungsmittel verwenden. Reinigungsmittel müssen pH-neutral sein.
Entnehmen Sie die Abmessungen der Bremswiderstände dem Kapitel
Dynamische Bremse
.
24
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1 Das dezentrale Konzept
1.5 Kommunikation
1.5.1 Information und Kommunikation
In der Welt der Automatisierung beruht Wachstum in zunehmendem Maße auf Informationstechnik. Nach der Umgestaltung von Hierarchien, Strukturen und Abläufen in der gesamten Bürowelt öffnet der Einsatz von Informationstechnik ähnliche Möglichkeiten für die Umstrukturierung ganzer Industrie­zweige - von der Prozess- und verarbeitenden Industrie bis hin zur Logistik und Gebäudeautomatisierung.
Die Kommunikationsfähigkeit von Geräten und kontinuierlich transparente Informationskanäle sind für die Automatisierungskonzepte der Zukunft un­verzichtbar.
Die IT bietet sich als Instrument zur Optimierung von Systemprozessen an und ermöglicht so die effizientere Nutzung von Energie, Material und Inves­titionen.
Industrielle Kommunikationssysteme haben hier eine Schlüsselfunktion.
Zellebene
Programmierbare Steuerungen wie SPS und IPC kommunizieren auf Zellebene. Große Datenpakete und viele leistungsfähige Kommunikationsfunktionen sorgen für den Informationsfluss. Die reibungslose Integration in unternehmensweite Kommunikationssysteme wie Intranet und Internet über TCP/IP und Ethernet sind wichtige Anforderungen.
1
Feldebene
Verteilte Peripheriegeräte wie E/A-Module, Messumformer, Antriebseinheiten, Ventile und Bedienfelder kommunizieren über ein effizientes Echtzeitkom­munikationssystem auf Feldebene mit den Automationssystemen. Die Übertragung der Prozessdaten erfolgt zyklisch, während Alarme, Parameter und Diagnosedaten bei Bedarf azyklisch übertragen werden müssen.
Sensor-/Stellgliedebene
Binäre Signale von Sensoren und Stellgliedern werden ausschließlich zyklisch mittels Buskommunikation übertragen.
1.5.2 Profibus
Profibus ist ein anbieterunabhängiger, offener Feldbus-Standard, der in der Fertigung und der Prozessautomatisierung in den verschiedensten Anwen­dungen zum Einsatz kommt. Anbieterunabhängigkeit und Offenheit sind durch die internationalen Normen EN 50170, EN 50254 und IEC 61158 gewähr­leistet.
Profibus gewährleistet die Kommunikation zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller ohne spezielle Anpassungen der Schnittstellen und kann sowohl für schnelle, zeitkritische Anwendungen als auch für komplexe Kommunikationsaufgaben eingesetzt werden. Dank der ständigen technischen Weiter­entwicklungen ist Profibus weitgehend als das führende industrielle Kommunikationssystem der Zukunft anerkannt. Über 2.000 Produkte von rund 250 Profibus-Anbietern sind heute erhältlich. Mehr als 6,5 Millionen Geräte aus den verschiedensten Produktbereichen sind installiert und kommen in mehr als 500.000 Anwendungen in der Fertigung und Prozessautomatisierung erfolgreich zum Einsatz.
Danfoss Drives bietet eine kostenoptimale Profibus-Lösung an
MCT-10 Softwaretool für den Zugriff via Standard-PC
Einfache zweiadrige Verbindung
Universelles, weltweit akzeptiertes Produkt
Kompatibilität mit der internationalen Norm EN 50170
Kommunikationsgeschwindigkeit 12 MBaud
Zugriff auf die Frequenzumrichter-Masterdatei erleichtert die Planung
Entspricht der Richtlinie PROFIDRIVE
Integrierte Lösung
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1
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1 Das dezentrale Konzept
Alle Frequenzumrichter mit Profibus sind von der Profibus-Organisation zertifiziert
Frequenzumrichter von Danfoss unterstützen Profibus DP V1
Profibus DP V1 für zwei verschiedene Einsatzzwecke
Feldbus-Systeme werden in modernen Automatisierungsanwendungen für zwei sehr unterschiedliche Zwecke mit sehr unterschiedlichen Anforderungen eingesetzt. Zum einen ist dies die Übertragung von Signalen, die den Prozess als solchen betreffen, zum anderen die Kommunikation für die Bereiche Wartung, Inbetriebnahme und Konfiguration.
Die Übertragung von Steuerungs- und Statussignalen zwischen Sensoren und Stellgliedern ist zeitkritisch und muss zuverlässig und in Echtzeit erfolgen. Dies wird durch zyklische Kommunikation erreicht. Dabei wird jeder Netzwerkknoten in jedem Zyklus abgefragt, und jeder Zyklus hat eine vordefinierte Länge. Der Umfang der in jedem Telegramm enthaltenen Daten muss vordefiniert und minimiert werden, damit dies zuverlässig und so schnell wie möglich geschehen kann.
Dies steht im Widerspruch zum zweiten Anwendungsbereich des Feldbus als zeitsparender Bus für Konfiguration und Diagnose. Konfiguration und Diag­nose sind nicht zeitkritisch, finden nicht kontinuierlich statt, und setzen eine größere Datenmenge je Telegramm voraus. Zudem werden diese Informa­tionen üblicherweise über einen PC oder ein Schnittstellengerät (HMI) und nicht wie bei der zyklischen Kommunikation über den Master (in der Regel eine SPS) gesteuert. Standard-Profibus unterstützt keine Netzwerke mit mehreren Mastern, daher müssen die Konfigurations- und Diagnosedaten im vom Master verarbeiteten Standardtelegramm enthalten sein. Dadurch entstehen sehr lange und zeitaufwendige Telegramme, die Platz für nur sporadisch genutzte Informationen bieten müssen.
Profibus DP V1 kombiniert nun die beiden vorstehend beschriebenen Anforderungskriterien in einem einzigen Feldbus-System, sodass ein zweiter Master das gesamte Netzwerk während eines vorgegebenen Zeitfensters in jedem Zyklus nutzen kann. Profibus DP V1 arbeitet also mit zwei Masterklassen. Masterklasse 1 (in der Regel eine SPS) führt die zyklische Kommunikation durch. Masterklasse 2 (in der Regel ein Schnittstellengerät wie HMI oder PC) überträgt nicht zeitkritische Informationen mittels azyklischer Kommunikation.
handbuch
Master der Masterklasse 2 können im Profibus-Netz beliebig platziert werden, und der Kommunikationskanal kann jederzeit ohne Einfluss auf die zyklische Kommunikation geöffnet und geschlossen werden. So kann azyklische Kommunikation auch unabhängig von der zyklischen Kommunikation stattfinden, z. B. zur Übertragung vollständiger Programme oder Parametersätze.
Profibus DP V1 ist mit früheren Versionen von Profibus V0 voll kompatibel. Profibus-DP-V0- und Profibus-DP-V1-Teilnehmer können im gleichen Netzwerk kombiniert werden, der Master muss jedoch die Kommunikation der Masterklasse 2 unterstützen.
Vorteile für den Benutzer:
Verbindung zu den Motorsteuerungen ist von jedem Teil des Netzwerks aus möglich
Das vorhandene Netzwerk kann ohne Beeinträchtigung der zyklischen Kommunikation für Inbetriebnahme, Konfiguration und Diagnose genutzt werden
DP-V1- und DP-V0-Teilnehmer können im gleichen Netzwerk angeschlossen werden
Keine umfangreichen Telegramme in der SPS oder im IPC erforderlich; ein zweiter Master mit DP-V1-Unterstützung kann Konfigurationsaufgaben abwickeln
ACHTUNG!
DP V1 ist nur mit Master-Kommunikationskarten möglich, die Masterklasse 2 unterstützen.
26
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1.5.3 DeviceNet
1 Das dezentrale Konzept
DeviceNet ist eine Kommunikationsverbindung zum Anschluss industrieller Geräte an ein Netzwerk. Es basiert auf dem Broadcast-orientierten Kommu­nikationsprotokoll CAN (Controller Area Network).
Das CAN-Protokoll wurde ursprünglich für den europäischen Automobilmarkt entwickelt. Es sollte statt der kostspieligen Kabelbäume in Fahrzeugen verwendet werden. Folglich bietet das CAN-Protokoll schnelle Antwortzeiten und hohe Zuverlässigkeit für anspruchsvolle Anwendungen wie ABS-Bremsen und Airbags.
Das Danfoss-Konzept umfasst die kostenoptimale DeviceNet-Lösung
Zyklische E/A-Kommunikation
Antizyklische Kommunikation – „Direkter Datentransfer“
UCMM-Meldungen (Unconnected Messages Manager) werden unterstützt
Integrierte Lösung
Einfache Konfiguration durch EDS-Dateien (Electronic Data Sheet)
Liefert Spannungsversorgung für Feldbus
Entspricht dem DeviceNet-Profil eines AC/DC-Motors
Ein in Zusammenarbeit mit der Open DeviceNet Vendor Association (ODVA) definiertes Protokoll
1.5.4 AS-interface
Die AS-interface (AS-i) stellt eine kostengünstige Alternative zur konventionellen Verkabelung auf der untersten Ebene der Automatisierungshierarchie dar. Das Netzwerk kann für kostengünstige dezentrale E/A mit einem Feldbus höherer Ebene wie beispielsweise Profibus verbunden werden. Das am gelben Kabel erkennbare AS-I hat sich zu einer „offenen“ Technologie entwickelt, die von über 100 Anbietern aus aller Welt unterstützt wird. Nach und nach vorgenommene Verbesserungen haben zu einer Erweiterung des Anwendungsspektrums geführt, und heute ist die AS-interface in hunderttausenden Produkten und Anwendungen in allen Bereichen der Automatisierung bewährt.
1
1.5.5 Modbus
Der Frequenzumrichter kommuniziert über die integrierte EIA-485-Schnittstelle (vormals RS-485) im Modbus RTU-Format. Modbus RTU erlaubt Zugriff auf das Steuerwort und den Bussollwert des Frequenzumrichters.
Mit dem Steuerwort kann der Modbus-Master mehrere wichtige Funktionen des Frequenzumrichters steuern.
•Start
Der Frequenzumrichter kann auf verschiedene Weisen gestoppt werden: Freilaufstopp Schnellstopp DC-Bremsstopp Normaler Stopp (Rampenstopp)
Reset nach Fehlerabschaltung
Betrieb mit einer Vielzahl von Festdrehzahlen
Start mit Reversierung
Ändern des aktiven Parametersatzes
Steuerung der zwei integrierten Relais im Frequenzumrichter
Der Bussollwert wird in der Regel zur Drehzahlsteuerung verwendet.
Es ist ebenfalls möglich, auf die Parameter zuzugreifen, ihre Werte zu lesen und, wo möglich, Werte an sie zu schreiben. Dies bietet eine Reihe von Steuerungsoptionen wie die Regelung des Sollwerts des Frequenzumrichters, wenn sein interner PID-Regler verwendet wird.
MG.90.S1.03 - VLT® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss.
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1 Das dezentrale Konzept
1.5.6 FC-Protokoll
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs-
handbuch
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Alle Frequenzumrichter von Danfoss verfügen standardmäßig über eine RS-485-Schnittstelle, über die bis zu 126 Einheiten an ein Netzwerk angeschlossen werden können. Der sehr einfache Aufbau des FC-Protokolls ist unter übertragungsgeschwindigkeit zweitrangig ist, stellt die RS-485-Schnittstelle eine gute Alternative zur schnelleren Feldbus-Lösung dar.
Das FC-Protokoll kann auch als Service-Bus zur Übertragung von Statusinformationen und Parametersätzen verwendet werden. In diesem Fall wird es über Digitaleingänge mit normaler zeitkritischer E/A-Steuerung kombiniert.
Serielle Kommunikation
beschrieben. Für Anwendungen, bei denen die Daten-
1.6 Fachgerechte Installation
1.6.1 Flexible Installationsoptionen
Ein großer Vorteil des dezentralen Konzepts von Danfoss sind die Einsparungen bei den Installationskosten, teilweise bedingt durch die durchdachte zweiteilige Konstruktion des FCD 300.
Die gesamte elektrische Installation erfolgt im Inneren des Installationskastens vor der Installation des Elektronikteils. Anschließend wird das Elektronikteil in den Installationskasten eingesteckt, befestigt, und der Frequenzumrichter ist betriebsbereit.
Verlegung von Stromleitungen in Schleifen
2
Die Serie FCD 300 erleichtert das Installieren der Spannungsversorgung durch das integrierte T-Verteilerkonzept. Klemmen für 4 mm Gehäuse ermöglichen den Anschluss von bis zu 10 Geräten. FCD 300 lassen sich in beliebiger Kombination entlang der Stromleitung installieren. Die durchschnittliche Last darf dabei 25 A nicht überschreiten.
Externe 24 V-Versorgung
Extern können bei der EX- und EB-Ausführung 24 V (20-30 V) Gleichstrom für die Absicherung des Steuerteils angeschlossen werden. Auf diese Weise
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sind Kommunikation und Programmierung selbst während eines Netz-Aus möglich. Die Klemmen sind für bis zu 2,5 mm Schleifenverlegung verdoppelt.
bemessen und werden zur
-Stromkabel im
Die Installationskästen T63 und T73 haben zusätzliche Durchschleifklemmen für 2 x 24 V mit 4 mm externen Versorgung des Steuerteils versorgt werden.
2
. Angeschlossene Sensoren können getrennt von der
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MG.90.S1.03 - VLT® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss.
Dezentraler VLT® FCD 300 Projektierungs­handbuch
1 Das dezentrale Konzept
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Abbildung 1.19: Beispiel für Verlegung von Leistungs- und Buskabeln in Schleifen
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