Das Projektierungshandbuch liefert technische Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters und erläutert die Integration in
Systeme zur Motorsteuerung und -überwachung.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
1.2 Zusätzliche Materialien
Es stehen weitere Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen
helfen, erweiterten Betrieb sowie erweiterte Programmierungen und Konformität mit allen einschlägigen Normen
für Frequenzumrichter zu verstehen.
Die Bedienungsanleitung stellt Ihnen detaillierte
•
Informationen zur Installation und
Inbetriebnahme des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Das Programmierhandbuch enthält umfassende
•
Informationen für die Arbeit mit Parametern
sowie viele Anwendungsbeispiele.
Die Bedienungsanleitung VLT® FC Series - Safe
•
Torque Off enthält eine Beschreibung zur
Verwendung von Danfoss-Frequenzumrichtern in
Anwendungen mit funktionaler Sicherheit. Dieses
Handbuch ist im Lieferumfang des Frequenzumrichters enthalten, wenn die Safe Torque OffOption vorhanden ist.
Das Projektierungshandbuch VLT® Brake Resistor
•
MCE 101 beschreibt die Auswahl des optimalen
Bremswiderstands.
Das Projektierungshandbuch VLT® Advanced
•
Harmonic Filters AHF 005/AHF 010 beschreibt
Oberschwingungen, verschiedene Abhilfemaßnahmen und das Funktionsprinzip des
erweiterten Oberschwingungsfilters. Diese
Anleitung beschreibt auch, wie Sie den richtigen
Filter für eine bestimmte Anwendung auswählen.
Im Projektierungshandbuch für Ausgangsfilter wird
•
erläutert, warum es notwendig ist, Ausgangsfilter
für bestimmte Anwendungen zu verwenden und
wie man den optimalen dU/dt oder Sinusfilter
auswählt.
Für die Frequenzumrichter stehen Optionsmodule
•
zur Verfügung, die einige der in diesen
Dokumenten enthaltenen Informationen ändern
können. Spezifische Anforderungen finden Sie in
den Anweisungen, die den Optionen beiliegen.
Zusätzliche Veröffentlichungen und Handbücher sind bei
Danfoss erhältlich. Siehe drives.danfoss.de/downloads/portal/#/ für Auflistungen.
1.3 Dokument- und Softwareversion
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Alle Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Tabelle 1.1
zeigt die Dokumentenversion und die entsprechende
Softwareversion an.
Folgende Symbole kommen in diesem Handbuch zum
Einsatz:
WARNUNG
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen kann!
WARNUNG
GEFAHR DURCH ABLEITSTRÖME
Die Ableitströme überschreiten 3,5 mA. Eine nicht
vorschriftsgemäße Erdung des Frequenzumrichters kann
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Lassen Sie die ordnungsgemäße Erdung der
•
Geräte durch einen zertifizierten Elektroinstallateur überprüfen.
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittelschweren Verletzungen führen kann.
Die Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
2.2 Qualifiziertes Personal
Nur qualifiziertes Personal darf dieses Gerät installieren
oder bedienen.
Qualifiziertes Fachpersonal sind per Definition geschulte
Mitarbeiter, die gemäß den einschlägigen Gesetzen und
Vorschriften zur Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Betriebsmitteln, Systemen und Schaltungen
berechtigt sind. Außerdem muss das Personal mit allen
Anweisungen und Sicherheitsmaßnahmen gemäß dieser
Anleitung vertraut sein.
Sicherheitsmaßnahmen
2.3
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an das Versorgungsnetz, DC-Versorgung,
Zwischenkreiskopplung oder Permanentmagnetmotoren
führen Frequenzumrichter Hochspannung. Erfolgen
Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Frequenzumrichtern nicht durch qualifiziertes Personal, kann dies
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Installation, Inbetriebnahme und Wartung der
•
Frequenzumrichter dürfen ausschließlich von
qualifiziertem Personal vorgenommen werden.
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Auch wenn die Warn-LED nicht
leuchten, kann Hochspannung anliegen. Das Nichteinhalten der Wartezeit von 40 Minuten nach dem Trennen
der Stromversorgung vor Wartungs- oder Reparaturarbeiten kann zum Tod oder zu schweren Verletzungen
führen!
1.Stoppen Sie den Motor.
2.Trennen Sie die Netzversorgung und alle
externen DC-Zwischenkreisversorgungen,
einschließlich externer Batterie-, USV- und DCZwischenkreisverbindungen mit anderen
Frequenzumrichtern.
3.Trennen oder verriegeln Sie den Motor.
4.Warten Sie 40 Minuten bis zur vollständigen
Entladung der Kondensatoren.
5.Verwenden Sie vor der Durchführung von
Wartungs- oder Reparaturarbeiten ein
geeignetes Spannungsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Kondensatoren vollständig
entladen sind.
Die Bremswiderstände erwärmen sich während und nach
dem Bremsen. Werden die Bremswiderstände nicht in
einer sicheren Umgebung platziert, besteht ggf. die
Gefahr von schweren Verletzungen und von
Sachschäden.
Um einer Brandgefahr zu entgehen, müssen Sie
•
den Bremswiderstand in einer sicheren
Umgebung platzieren.
Berühren Sie den Bremswiderstand während
•
des Bremsens oder danach nicht, um schwere
Verbrennungen zu vermeiden.
HINWEIS
NETZABSCHIRMUNG ALS SICHERHEITSOPTION
Eine optionale Netzabschirmung ist für Gehäuse der
Schutzart IP21/IP54 (Typ 1/Typ 12) erhältlich. Die Netzabschirmung ist eine Schutzabdeckung zum Schutz vor
versehentlicher Berührung der Leistungsklemmen gemäß
BGV A2, VBG 4.
22
2.3.1 ADN-konforme Installation
Um Funkenbildung in Übereinstimmung mit dem Europäischen Übereinkommen über die internationale
Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen
(ADN) zu vermeiden, müssen Sie Vorsichtsmaßnahmen für
Frequenzumrichter mit Schutzart IP00 (Gehäuse), IP20
(Gehäuse), IP21 (Typ 1) oder IP54 (Typ 12) treffen.
Installieren Sie keinen Netzschalter
•
Vergewissern Sie sich, dass Parameter 14-50 EMV-
•
Filter auf [1] Ein eingestellt ist.
Entfernen Sie alle Relaisstecker mit der
•
Kennzeichnung RELAIS. Siehe Abbildung 2.1.
Kontrollieren Sie, welche Relaisoptionen installiert
•
sind, falls vorhanden. Die einzige zulässige
Relaisoption ist die VLT® Extended Relay Card
Dieser Abschnitt bietet eine kurze Beschreibung der
verschiedenen Zulassungen und Zertifizierungen, die auf
33
Danfoss-Frequenzumrichtern zu finden sind. Nicht alle
Zulassungen sind auf allen Frequenzumrichtern zu finden.
3.1 Vorschriften und Zulassungen
HINWEIS
AUFERLEGTE BEGRENZUNGEN DER AUSGANGSFREQUENZ
Ab Softwareversion 6.72 ist die Ausgangsfrequenz des
Frequenzumrichters auf 590 Hz begrenzt (bedingt durch
Exportkontrollvorschriften). Die Softwareversionen 6.xx
begrenzen ebenfalls die maximale Ausgangsfrequenz auf
590 Hz, diese Versionen können jedoch nicht geflasht
werden, d. h. weder als Downgrade noch als Upgrade.
3.1.1.1 CE-Zeichen
Das CE-Zeichen (Communauté Européenne) zeigt an, dass
der Hersteller des Produkts alle relevanten EU-Richtlinien
einhält. Die geltenden EU-Richtlinien zu Ausführung und
Konstruktion des Frequenzumrichters sind in Tabelle 3.1
aufgeführt.
HINWEIS
Über die Qualität eines Produkts sagt die CEKennzeichnung nichts aus. Auch gibt sie keinen
Aufschluss zu technischen Spezifikationen.
1) Konformität mit der Maschinenrichtlinie ist nur bei Frequenzumrichtern mit integrierter Sicherheitsfunktion erforderlich.
1)
2014/32/EU
HINWEIS
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion,
wie z. B. Safe Torque Off (STO), müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein.
Konformitätserklärungen sind auf Anfrage erhältlich.
Niederspannungsrichtlinie
Frequenzumrichter müssen seit 1. Januar 2014 die CEKennzeichnung in Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie erfüllen. Die Niederspannungs-
richtlinie gilt für alle elektrischen Geräte im
Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–1500 V DC.
Der Zweck der Richtlinie ist die Gewährleistung der
Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Anwender die
elektrischen Betriebsmittel bei ordnungsgemäßer Installation, Wartung und bestimmungsgemäßer Verwendung
bedienen.
EMV-Richtlinie
Der Zweck der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit) ist die Reduzierung elektromagnetischer
Störungen und die Verbesserung der Störfestigkeit der
elektrischen Geräte und Installationen. Die grundlegende
Schutzanforderung der EMV-Richtlinie gibt vor, dass
Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, so ausgelegt sein müssen,
dass ihre erreichten elektromagnetischen Störungen
begrenzt sind. Die Geräte müssen bei ordnungsgemäßer
Installation und Wartung sowie bestimmungsgemäßer
Verwendung einen geeigneten Grad der Störfestigkeit
gegenüber EMV aufweisen.
Elektrische Geräte, die alleine oder als Teil einer Anlage
verwendet werden, müssen eine CE-Kennzeichnung tragen.
Anlagen müssen nicht über eine CE-Kennzeichnung
verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen
der EMV-Richtlinie entsprechen.
Maschinenrichtlinie
Der Zweck der Maschinenrichtlinie ist die Gewährleistung
der Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Nutzer die
mechanischen Betriebsmittel bestimmungsgemäß
verwenden. Die Maschinenrichtlinie bezieht sich auf
Maschinen, die aus einem Aggregat mehrerer zusammenwirkender Komponenten oder Betriebsmittel bestehen, von
denen mindestens eine(s) mechanisch beweglich ist.
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein. Frequenzumrichter ohne Sicherheitsfunktion fallen nicht unter die
Maschinenrichtlinie. Wird ein Frequenzumrichter jedoch in
ein Maschinensystem integriert, so stellt Danfoss Informationen zu Sicherheitsaspekten des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Kommen Frequenzumrichter in Maschinen mit mindestens
einem beweglichen Teil zum Einsatz, muss der Maschinenhersteller eine Erklärung zur Verfügung stellen, die die
Übereinstimmung mit allen relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsrichtlinien bestätigt.
Zulassungen und Zertifizier...Projektierungshandbuch
3.1.1.2 EU-Ökodesignrichtlinie
Die Ökodesignrichtlinie ist die europäische Richtlinie zur
umweltgerechten Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte, zu denen auch Frequenzumrichter gehören. Die
Richtlinie hat eine verbesserte Energieeffizienz und
allgemeine Umweltverträglichkeit von Elektrogeräten bei
gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung zum Ziel. Die Einflüsse der
energieverbrauchsrelevanten Produkte auf die Umwelt
umfassen den Energieverbrauch über die gesamte Produktlebensdauer.
3.1.1.3 UL-Zulassung
Die Underwriters Laboratory(UL)-Markierung zertifiziert die
Sicherheit und Umweltverträglichkeit von Produkten
anhand von Standardprüfungen. Frequenzumrichter der
Baugröße T7 (525-690 V) sind nur für 525–600 V nach ULAnforderungen zertifiziert.
3.1.1.4 CSA/cUL
Die CSA/cUL-Zulassung ist für Frequenzumrichter mit einer
Nennspannung bis 600 V. Der Standard gewährleistet, dass
der Frequenzumrichter – wenn er gemäß der mitgelieferten Bedienungs-/Installationsanleitung installiert wird –
die UL-Standards für elektrische und thermische Sicherheit
erfüllt. Diese Kennzeichnung zertifiziert, dass das Produkt
alle vorgeschriebenen technischen Spezifikationen und
Prüfungen erfüllt. Eine Konformitätserklärung ist auf
Anfrage erhältlich.
3.1.1.7 TÜV
Der TÜV SÜD ist eine europäische Sicherheitsorganisation,
die die Betriebssicherheit des Frequenzumrichters gemäß
EN/IEC 61800-5-2 zertifiziert. Der TÜV SÜD testet Produkte
und überwacht ihre Produktion, um sicherzustellen, dass
Unternehmen ihre Vorschriften einhalten.
3.1.1.8 RCM
Die Regulatory Compliance Mark (RCM, Konformitätskennzeichnung) zeigt die Konformität von Telekommunikationsund EMV/Funkverkehr-Geräten durch den EMVKennzeichnungshinweis der australischen Kommunikationsund Medienbehörden an. Die RCM ist mittlerweile eine
einzelne Konformitätskennzeichnung, die die Kontrollzeichen A-Tick und C-Tick beinhaltet. RCM-Konformität ist
für die Platzierung elektrischer und elektronischer Geräte
auf dem Markt in Australien und Neuseeland erforderlich.
3.1.1.9 Schiffsanwendungen
Schiffe und Öl-/Gasplattformen müssen von mindestens
einer Schiffszertifizierungsgesellschaft zertifiziert werden,
um eine Zulassungslizenz und Versicherungsschutz
erhalten zu können. Die Danfoss-Frequenzumrichter
verfügen über Zertifizierungen von bis zu 12 Klassifikationsgesellschaften.
Die Anzeige- oder Druckfunktion für die Zulassungen und
Zertifizierungen für Schiffsanwendungen finden Sie im
Downloadbereich unter drives.danfoss.com/industries/marine-and-offshore/marine-type-approvals/#/.
33
3.1.1.5 EAC
Die EurAsian Conformity(EAC)-Kennzeichnung zeigt an,
dass das Produkt mit allen Anforderungen und technischen
Vorschriften konform ist, die für das Produkt gelten laut
der eurasischen Zollunion, die sich aus den Mitgliedstaaten
der eurasischen Wirtschaftsunion zusammensetzt.
Das EAC-Logo muss sich sowohl auf dem Typenschild als
auch auf der Verpackung befinden. Alle innerhalb des EACBereichs verwendeten Produkte sind bei Danfoss zu
kaufen.
3.1.1.6 UKrSEPRO
Das UKrSEPRO-Zertifikat gewährleistet die Qualität und
Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen sowie
Fertigungsstabilität nach den ukrainischen Regulierungsstandards. Das UkrSepro-Zertifikat ist ein erforderliches
Dokument für die Zollabfertigung sämtlicher Produkte, die
in die Ukraine ein- oder aus ihr ausgeführt werden.
3.1.2 Exportkontrollvorschriften
Frequenzumrichter können regionalen und/oder nationalen
Exportkontrollvorschriften unterliegen.
Frequenzumrichter, die Exportkontrollvorschriften
unterliegen, sind mit einer ECCN-Nummer gekennzeichnet.
Die ECCN-Nummer finden Sie in den Dokumenten, die Sie
mit dem Frequenzumrichter erhalten.
Im Falle einer Wiederausfuhr ist der Exporteur dafür verantwortlich, die Einhaltung aller geltenden
Exportkontrollvorschriften sicherzustellen.
Die Frequenzumrichter der VLT®-Serie sind mit unterschiedlichen Gehäuseschutzarten erhältlich, um optimal auf die
Anforderungen der Anwendung eingehen zu können. Die
Schutzart wird jeweils auf Grundlage zweier internationaler
33
Normen angegeben:
Bei einer Prüfung nach UL-Typ wird die
•
Konformität der Gehäuse mit der NEMA(National
Electrical Manufacturers Association)-Norm
ermittelt. Die Bau- und Prüfvorschriften für
Gehäuse sind definiert in „NEMA Standards
Publication 250-2003“ und in UL 50, Elfte
Ausgabe.
IP-Schutzarten (International Protection, Internati-
•
onaler Schutz), definiert von der IEC (International
Electrotechnical Commission, Internationale
Elektrotechnische Kommission) in allen anderen
Staaten weltweit.
Standard-Frequenzumrichter der Danfoss VLT® Serie sind in
verschiedenen Schutzarten erhältlich, um die Anforderungen von IP00 (Gehäuse), IP20 (geschütztes Gehäuse),
IP21 (UL-Typ 1) oder IP54 (UL-Typ 12) zu erfüllen. In diesem
Handbuch wird der UL-Typ als Typ geschrieben. Zum
Beispiel: IP21/Typ 1.
UL-Typ-Standard
Typ 1 – Gehäuse für den Einsatz im Innenbereich, die dem
Personal einen gewissen Schutz vor versehentlichem
Kontakt mit den enthaltenen Einheiten und einen gewissen
Schutz gegen fallenden Schmutz bieten.
Typ 12 – Mehrzweckgehäuse sind für den Einsatz im
Innenbereich vorgesehen und schützen die enthaltenen
Einheiten vor den folgenden Verunreinigungen:
Erste
Kennziffer
0–Kein Schutz.
1–Geschützt bis 50 mm (2,0 in). Schutz vor Berührung mit der Hand.
2–Geschützt bis 12,5 mm (0,5 in). Schutz vor Berührung mit dem Finger.
3–Geschützt bis 2,5 mm (0,1 in). Schutz vor Berührung durch Werkzeug.
4–Geschützt bis 1,0 mm (0,04 in). Schutz vor Berührung mit Drähten.
5–Schutz vor schädlichen Staubablagerungen im Innern.
6–Schutz vor Eindringen von Staub (staubdicht).
–0Kein Schutz.
–1Schutz vor senkrecht fallendem Tropfwasser.
–2
–3
–4Schutz vor Spritzwasser.
–5Schutz vor Strahlwasser.
–6Schutz vor starkem Strahlwasser.
–7Schutz vor eindringendem Wasser beim zeitweiligen Untertauchen.
–8Schutz vor eindringendem Wasser beim dauerhaften Untertauchen.
Zweite
Kennziffer
Schutzniveau
Schutz vor schräg fallendem Tropfwasser (15° gegenüber der Senkrechten).
Schutz vor Sprühwasser (bis 60° gegenüber der Senkrechten).
VLT® AutomationDrive FC 302
315–1200 kW
•
•
•
•
•
•
Das Gehäuse darf keine Löcher und keine Auslässe oder
Öffnungen für Installationsrohre aufweisen, falls hierfür
nicht ölbeständige Dichtungen zur Montage öldichter oder
staubdichter Mechanismen verwendet werden. Die Türen
sind ebenfalls mit ölbeständigen Dichtungen ausgerüstet.
Zusätzlich verfügen Gehäuse für Kombinationsregler über
Schwingtüren mit horizontaler Drehachse, die mit einem
Werkzeug geöffnet werden müssen.
IP-Standard
Tabelle 3.2 bietet einen Quervergleich der beiden Normen.
Tabelle 3.3 erläutert die Bedeutung der IP-Nummer und
definiert den Schutzgrad. Die Frequenzumrichter erfüllen
die Bestimmungen beider Normen.
NEMA undULIP
GehäuseIP00
Geschütztes
Gehäuse
NEMA 1IP21
NEMA 12IP54
Tabelle 3.2 Querverweis NEMA- und IP-Nummer
Fasern
Fussel
Staub und Schmutz
Leichtes Spritzwasser
Sickerwasser
Tropfen und externe Kondensation nichtkorrosiver Flüssigkeiten
Die in diesem Handbuch beschriebenen Danfoss VLT®Frequenzumrichter sind als freistehende, wandmontierbare
oder im Schaltschrank montierbare Geräte erhältlich. Jeder
VLT®-Frequenzumrichter ist für alle Standardmotoren
konfigurierbar, kompatibel und optimiert, wodurch
Einschränkungen, die feste Kombinationen aus Motoren
und Frequenzumrichtern mit sich bringen, vermieden
werden. Diese Frequenzumrichter sind in 2 Front-EndKonfigurationen erhältlich: 6-Puls und 12-Puls.
Vorteile der VLT® 6-Pulse Drives
Erhältlich in verschiedenen Baugrößen und
•
Schutzarten.
98 % Wirkungsgrad reduziert Betriebskosten.
•
Das einzigartige Kühlkonzept mit rückwärtigen
•
Kühlkanälen macht weniger Kühlgeräte
erforderlich, wodurch die Installations- und
Fixkosten gesenkt werden können.
Niedrige Leistungsaufnahme für Kühlgeräte im
•
Schaltraum.
Niedrigere Betriebskosten.
•
Konsistente Benutzerschnittstelle im gesamten
•
Programm der Danfoss-Frequenzumrichter.
Anwendungsorientierte Inbetriebnahmeassis-
•
tenten.
Mehrsprachige Benutzerschnittstelle.
•
Vorteile der VLT® 12-Pulse Drives
Der VLT® 12-Pulse Drive bietet eine Reduzierung der
Oberschwingungen ohne Einsatz kapazitiver oder
induktiver Komponenten, die zur Vermeidung potenzieller
Systemresonanzprobleme häufige Netzwerkanalysen
erforderlich machen. Der 12-Pulse Drive verfügt über die
gleiche modulare Bauweise wie der beliebte VLT® 6-Pulse
Drive. Weitere Verfahren zur Oberschwingungsreduzierung
finden Sie im VLT® Advanced Harmonic Filter AHF-Projektierungshandbuch 005/010.
Die 12-Pulse Drives bieten dieselben Vorteile wie die 6Pulse Drives und haben folgende Merkmale:
Robust und besonders stabil unter allen Netz-
•
und Betriebsbedingungen.
Sie eignen sich ideal für Anwendungen, in denen
•
eine Verringerung von der mittleren Spannung
erforderlich ist oder eine Isolierung vom Netz
benötigt wird.
Ausgang bei 400 V (kW)315–400315–400
Ausgang bei 460 V (hp)450–550450–550
Front-End-Konfiguration
6-pulsSS
44
12-puls––
Schutzart
IPIP21/54IP00
UL-TypTyp 1/12Gehäuse
Hardware-Optionen
Edelstahl-Kühlkanal–O
NetzabschirmungO–
Heizgerät und Thermostat––
Schaltschrankleuchte mit Steckdose––
EMV-Filter (Klasse A1)OO
NAMUR-Klemmen––
Isolationswiderstandsüberwachung (IRM)––
Differenzstromüberwachung (RCM)––
Bremschopper (IGBTs)OO
Safe Torque OffSS
ZwischenkreisklemmenOO
Gemeinsame Motorklemmen––
Not-Aus mit Pilz-Sicherheitsrelais––
Safe Torque Off mit Pilz-Sicherheitsrelais––
Keine Bedieneinheit––
Grafische BedieneinheitSS
Numerische BedieneinheitOO
SicherungenOO
ZwischenkreiskopplungsklemmenOO
Sicherungen + ZwischenkreiskopplungsklemmenOO
TrennschalterOO
Hauptschalter––
Schütze––
Manuelle Motorstarter––
Durch Sicherung geschützte 30-A-Klemmen––
24 V DC-Versorgung (SMPS, 5 A)OO
Externe Temperaturüberwachung––
Abmessungen
Höhe, mm (in)2000 (78,8)1547 (60,9)
Breite, mm (in)600 (23,6)585 (23,0)
Tiefe, mm (in)494 (19,4)498 (19,5)
Gewicht, kg (lb)270–313 (595–690)234–277 (516–611)
1)
3)
Tabelle 4.3 Frequenzumrichter E1–E2, 380–500 V
1) Alle Nennleistungen sind für hohe Überlast angegeben. Ausgangsleistung wird bei 400 V (kW) und 460 V (hp) angegeben.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
Edelstahl-KühlkanalOOOO
Netzabschirmung––––
Heizgerät und ThermostatOOOO
Schaltschrankleuchte mit SteckdoseOOOO
EMV-Filter (Klasse A1)––OO
NAMUR-KlemmenOOOO
Isolationswiderstandsüberwachung (IRM)––OO
Differenzstromüberwachung (RCM)––OO
Bremschopper (IGBTs)OOOO
Safe Torque OffSSSS
ZwischenkreisklemmenOOOO
Gemeinsame MotorklemmenOOOO
Not-Aus mit Pilz-Sicherheitsrelais––OO
Safe Torque Off mit Pilz-SicherheitsrelaisOOOO
Keine Bedieneinheit––––
Grafische BedieneinheitSSSS
Numerische Bedieneinheit––––
SicherungenOOOO
ZwischenkreiskopplungsklemmenOOOO
Sicherungen + Zwischenkreiskopplungsklemmen
Trennschalter––OO
Hauptschalter––OO
Schütze––OO
Manuelle MotorstarterOOOO
Durch Sicherung geschützte 30-AKlemmen
24 V DC-Versorgung (SMPS, 5 A)OOOO
Externe TemperaturüberwachungOOOO
Abmessungen
Höhe, mm (in)2204 (86,8)2204 (86,8)2204 (86,8)2204 (86,8)
Breite, mm (in)1400 (55,1)1800 (70,9)2000 (78,7)2400 (94,5)
Tiefe, mm (in)606 (23,9)606 (23,9)606 (23,9)606 (23,9)
Gewicht, kg (lb)1017 (2242,1)1260 (2777,9)1318 (2905,7)1561 (3441,5)
1)
3)
OOOO
OOOO
44
Tabelle 4.4 Frequenzumrichter F1–F4, 380–500 V
1) Alle Nennleistungen sind für hohe Überlast angegeben. Ausgangsleistung wird bei 400 V (kW) und 460 V (hp) angegeben.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
2) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
4.4 Übersicht der Gehäuse, 525–690 V
BaugrößeE1E2
Nennleistung
Ausgang bei 690 V (kW)355–560355–560
Ausgang bei 575 V (hp)400–600400–600
Front-End-Konfiguration
6-pulsSS
12-puls––
Schutzart
IPIP21/54IP00
UL-TypTyp 1/12Gehäuse
Hardware-Optionen
Edelstahl-Kühlkanal–O
NetzabschirmungO–
Heizgerät und Thermostat––
Schaltschrankleuchte mit Steckdose––
EMV-Filter (Klasse A1)OO
NAMUR-Klemmen––
Isolationswiderstandsüberwachung (IRM)––
Differenzstromüberwachung (RCM)––
Bremschopper (IGBTs)OO
Safe Torque OffSS
ZwischenkreisklemmenOO
Gemeinsame Motorklemmen––
Not-Aus mit Pilz-Sicherheitsrelais––
Safe Torque Off mit Pilz-Sicherheitsrelais––
Keine Bedieneinheit––
Grafische BedieneinheitSS
Numerische BedieneinheitOO
SicherungenOO
ZwischenkreiskopplungsklemmenOO
Sicherungen + ZwischenkreiskopplungsklemmenOO
TrennschalterOO
Hauptschalter––
Schütze––
Manuelle Motorstarter––
Durch Sicherung geschützte 30-A-Klemmen––
24 V DC-Versorgung (SMPS, 5 A)OO
Externe Temperaturüberwachung––
Abmessungen
Höhe, mm (in)2000 (78,8)1547 (60,9)
Breite, mm (in)600 (23,6)585 (23,0)
Tiefe, mm (in)494 (19,4)498 (19,5)
Gewicht, kg (lb)263–313 (580–690)221–277 (487–611)
1)
3)
44
Tabelle 4.6 Frequenzumrichter E1–E2, 525–690 V
1) Alle Nennleistungen sind für hohe Überlast angegeben. Ausgang wird bei 690 V (kW) und 575 V (hp) gemessen.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
Edelstahl-KühlkanalOOOO
Netzabschirmung––––
Heizgerät und ThermostatOOOO
Schaltschrankleuchte mit SteckdoseOOOO
EMV-Filter (Klasse A1)––OO
NAMUR-KlemmenOOOO
Isolationswiderstandsüberwachung (IRM)––OO
Differenzstromüberwachung (RCM)––OO
Bremschopper (IGBTs)OOOO
Safe Torque OffSSSS
ZwischenkreisklemmenOOOO
Gemeinsame MotorklemmenOOOO
Not-Aus mit Pilz-Sicherheitsrelais––OO
Safe Torque Off mit Pilz-SicherheitsrelaisOOOO
Keine Bedieneinheit––––
Grafische BedieneinheitSSSS
Numerische Bedieneinheit––––
SicherungenOOOO
ZwischenkreiskopplungsklemmenOOOO
Sicherungen + Zwischenkreiskopplungsklemmen
Trennschalter––OO
Hauptschalter––OO
Schütze––OO
Manuelle MotorstarterOOOO
Durch Sicherung geschützte 30-AKlemmen
24 V DC-Versorgung (SMPS, 5 A)OOOO
Externe TemperaturüberwachungOOOO
Abmessungen
Höhe, mm (in)2204 (86,8)2204 (86,8)2204 (86,8)2204 (86,8)
Breite, mm (in)1400 (55,1)1800 (70,9)2000 (78,7)2400 (94,5)
Tiefe, mm (in)606 (23,9)606 (23,9)606 (23,9)606 (23,9)
Gewicht, kg (lb)1017 (2242,1)1260 (2777,9)1318 (2905,7)1561 (3441,5)
1)
3)
VLT® AutomationDrive FC 302
315–1200 kW
OOOO
OOOO
Tabelle 4.7 Frequenzumrichter F1–F4, 525–690 V
1) Alle Nennleistungen sind für hohe Überlast angegeben. Ausgang wird bei 690 V (kW) und 575 V (hp) gemessen.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
2) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
VLT® AutomationDrive FC 302
315–1200 kW
4.5 Verfügbarkeit der Bausätze
Beschreibung des Nachrüstsatzes
USB für TüreinbauO–OOOOOOOOOO
LCP, numerischOOOOOOOOOOOO
LCP, grafisch
LCP-Kabel, 3 mOOOOOOOOOOOO
44
Einbausatz für numerisches LCP
(LCP, Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Einbausatz für grafisches LCP
(LCP, Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Einbausatz für alle LCPs
(Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Zugang von oben für Motorkabel––OOOOOOOOOO
Zugang von oben für Netzkabel––OOOOOOOOOO
Zugang von oben für Netzkabel mit Schalter––––OO––––––
Zugang von oben für Feldbuskabel–O––––––––––
Gemeinsame Motorklemmen––OOOO––––––
NEMA 3R-Schaltschrank–O––––––––––
SockelOO––––––––––
Platte für EingangsoptionenOO––––––––––
IP20-Umrüstung–O––––––––––
Kühlung mit Austritt im oberen Bereich
(ausschließlich)
Rückwandkühlung (Eingang Rückseite, Austritt
Rückseite)
Rückwandkühlung (Eingang unterer Bereich,
Austritt oberer Bereich)
2)
1)
E1E2F1F2F3F4F8F9F10F11F12F13
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
–O––––––––––
OOOOOOOOOOOO
–O––––––––––
Tabelle 4.9 Verfügbare Nachrüstsätze für Baugrößen E1–E2, F1–F4 und F8–F13
1) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass der Umrüstsatz nicht verfügbar ist. Beschreibungen der Nachrüstsätze und
Teilenummern finden Sie unter Kapitel 13.2 Bestellnummern für Optionen/Bausätze.
2) Die grafische LCP-Bedieneinheit ist standardmäßig bei den Baugrößen E1–E2, F1–F4 und F8–F13 enthalten. Falls Sie mehr als eine grafische
LCP-Bedieneinheit benötigen, ist der Nachrüstsatz käuflich verfügbar.
Automatisierte Betriebsfunktionen sind aktiv, wenn der
Frequenzumrichter in Betrieb ist. Die meisten dieser
Funktionen erfordern keine Programmierung oder Konfiguration. Der Frequenzumrichter verfügt über eine Reihe von
integrierten Schutzfunktionen zum Selbstschutz und zum
Schutz des angetriebenen Motors.
Detaillierte Informationen zu einer erforderlichen Konfiguration, insbesondere von Motorparametern, finden Sie im
Programmierhandbuch.
5.1.1 Kurzschlussschutz
Motor (Phase-Phase)
Der Frequenzumrichter ist durch seine Strommessung in
jeder der drei Motorphasen gegen Kurzschlüsse geschützt.
Ein Kurzschluss zwischen zwei Ausgangsphasen bewirkt
einen Überstrom im Wechselrichter. Der Frequenzumrichter
wird abgeschaltet, sobald sein Kurzschlussstrom den
zulässigen Wert (Alarm 16 Abschaltblockierung)
überschreitet.
Netzseite
Ein ordnungsgemäß arbeitender Frequenzumrichter
begrenzt die Stromaufnahme vom Netz. Wir empfehlen,
versorgungsseitig Sicherungen und/oder Trennschalter als
Schutz für den Fall einer Bauteilstörung im Inneren des
Frequenzumrichters zu verwenden (erster Fehler).
Netzseitige Vorsicherungen sind für die UL-Konformität
obligatorisch.
HINWEIS
Zur Übereinstimmung mit IEC 60364 für CE oder NEC
2009 für UL ist die Verwendung von Sicherungen bzw.
Trennschaltern zwingend erforderlich.
Bremswiderstand
Der Frequenzumrichter ist vor Kurzschlüssen im Bremswiderstand geschützt.
Zwischenkreiskopplung
Installieren Sie zum Schutz des DC-Busses gegen
Kurzschlüsse sowie des Frequenzumrichters gegen Überlast
DC-Sicherungen in Reihe an den Zwischenkreiskopplungen
aller angeschlossenen Geräte.
5.1.2 Überspannungsschutz
Vom Motor erzeugte Überspannung
Die Spannung im Zwischenkreis erhöht sich beim generatorischen Betrieb des Motors. Diese Situation tritt in
folgenden Fällen auf:
Die Last treibt den Motor bei konstanter
•
Ausgangsfrequenz des Frequenzumrichters an,
d. h. die Last erzeugt Energie.
Während der Verzögerung (Rampe Ab) ist die
•
Reibung bei hohem Trägheitsmoment niedrig und
die Rampenzeit zu kurz, um die Energie als
Verlustleistung im Frequenzumrichter abzugeben.
Eine falsche Einstellung beim Schlupfausgleich
•
ruft eine höhere Zwischenkreisspannung hervor.
Gegen-EMK durch PM-Motorbetrieb. Bei Freilauf
•
mit hoher Drehzahl kann die Gegen-EMK des PMMotors möglicherweise die maximale
Spannungstoleranz des Frequenzumrichters
überschreiten und Schäden verursachen. Der Wert
von Parameter 4-19 Max Output Frequency wird
automatisch basierend auf einer internen
Berechnung anhand des Werts von
Parameter 1-40 Back EMF at 1000 RPM,
Parameter 1-25 Motor Nominal Speed und
Parameter 1-39 Motor Poles berechnet.
HINWEIS
Statten Sie den Frequenzumrichter zur Vermeidung einer
zu hohen Motordrehzahl (z. B. aufgrund eines zu starken
Windmühleneffekts) mit einem Bremswiderstand aus.
Sie können die Überspannung mithilfe einer Bremsfunktion
(Parameter 2-10 Brake Function) und/oder einer Überspannungssteuerung (Parameter 2-17 Over-voltage Control)
beseitigen.
Bremsfunktionen
Schließen Sie einen Bremswiderstand ist zur Ableitung der
überschüssigen Bremsenergie an. Bei angeschlossenem
Bremswiderstand ist beim Bremsen eine höhere Zwischenkreisspannung verfügbar.
Eine AC-Bremse ist eine Alternative für ein verbessertes
Bremsen ohne Verwendung eines Bremswiderstands. Diese
Funktion regelt die Übermagnetisierung des Motors im
Generatorbetrieb. Durch Erhöhen der elektrischen Verluste
im Motor kann die OVC-Funktion das Bremsmoment
erhöhen, ohne die Überspannungsgrenze zu überschreiten.
Die AC-Bremse ist nicht so wirksam wie das dynamische
Bremsen mit einem Widerstand.
Überspannungssteuerung (OVC)
Durch die automatische Verlängerung der Rampe-Ab-Zeit
reduziert die Überspannungssteuerung die Gefahr einer
Abschaltung des Frequenzumrichters aufgrund einer
Überspannung im Zwischenkreis.
HINWEIS
Sie können OVC für einen PM-Motor mit allen Steuerver-
55
fahren aktivieren, PM VVC+, Flux OL und Flux CL für PMMotoren aktivieren.
HINWEIS
Aktivieren Sie die Überspannungssteuerung nicht bei
Hubanwendungen.
5.1.3 Erkennung fehlender Motorphasen
Die Motorphasenüberwachung
(Parameter 4-58 Motorphasen Überwachung) ist werkseitig
aktiviert, um Beschädigungen des Motors im Falle es
Ausfalls einer Motorphase zu verhindern. Die Werkseinstellung ist 1.000 ms, für eine schnellere Erkennung kann
diese jedoch geändert werden.
5.1.4 Netzasymmetrie Erkennung
Warnung und Abschaltung wird in
Parameter 14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit definiert.
Stromgrenze
Die Stromgrenze wird kontrolliert in
Parameter 4-18 Stromgrenze, und die Zeit vor der
Abschaltung des Frequenzumrichters wird in
Parameter 14-24 Stromgrenze Verzögerungszeit festgelegt.
Drehzahlgrenze
Minimale Drehzahl: Parameter 4-11 Min. Drehzahl [UPM]
oder Parameter 4-12 Min. Frequenz [Hz] begrenzt den
minimalen Drehzahlbereich des Frequenzumrichters.
Maximale Drehzahl: Parameter 4-13 Max. Drehzahl [UPM]
oder Parameter 4-19 Max. Ausgangsfrequenz begrenzt die
maximale Drehzahl, die der Frequenzumrichter liefern
kann.
Elektronisches Thermorelais (ETR)
Bei ETR handelt es sich um eine elektronische Funktion, die
anhand interner Messungen ein Bimetallrelais simuliert. Die
Kennlinie wird in Abbildung 5.1 gezeigt.
Spannungsgrenze
Der Frequenzumrichter wird nach Erreichen eines
bestimmten fest programmierten Spannungsniveaus
abgeschaltet, um die Transistoren und die Zwischenkreiskondensatoren zu schützen.
Übertemperatur
Der Frequenzumrichter verfügt über integrierte Temperatursensoren und reagiert aufgrund von fest
programmierten Grenzen sofort auf kritische Werte.
Ein Betrieb bei starker Netzasymmetrie kann die
Lebensdauer des Motors und des Umrichters reduzieren.
Die Bedingungen gelten als schwer, wenn der Motor bei
nahezu nomineller Last kontinuierlich betrieben wird. Bei
der Werkseinstellung wird der Frequenzumrichter bei einer
Netzasymmetrie (Parameter 14-12 Netzphasen-Unsymmetrie)
abgeschaltet.
5.1.5 Schalten am Ausgang
Das Hinzufügen eines Schalters am Ausgang zwischen
Motor und Frequenzumrichter ist zulässig. Jedoch können
Fehlermeldungen angezeigt werden. Danfoss empfiehlt
eine Nutzung dieser Funktion nicht für 525–690-V-Frequenzumrichter, die an ein IT-Netz angeschlossen sind.
5.1.6 Überlastschutz
Drehmomentgrenze
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor unabhängig
von der Drehzahl vor Überlast. Die Drehmomentgrenze
wird in Parameter 4-16 Momentengrenze motorisch und
Parameter 4-17 Momentengrenze generatorisch gesteuert.
Die Verzögerungszeit zwischen Drehmomentgrenzen-
5.1.7 Blockierter Rotorschutz
Es kann zu Situationen kommen, wenn der Rotor aufgrund
von übermäßiger Last oder aufgrund anderer Faktoren
blockiert ist. Der blockierte Rotor kann nicht für eine
ausreichende Kühlung sorgen, was wiederum zu einer
Überhitzung der Motorwicklung führen kann. Der Frequenzumrichter kann den blockierten Rotor per PM FluxRegelung ohne Rückführung und PM VVC+-Regelung
(Parameter 30-22 Blockierter Rotorschutz) erkennen.
5.1.8 Automatische Leistungsreduzierung
Der Frequenzumrichter prüft ständig, ob folgende kritische
Werte vorliegen:
Hohe Temperatur an Steuerkarte oder Kühlkörper.
•
Hohe Motorbelastung.
•
Hohe Zwischenkreisspannung.
•
Niedrige Motordrehzahl.
•
Als Reaktion auf einen kritischen Wert passt der Frequenzumrichter die Taktfrequenz an. Bei hohen internen
Temperaturen und niedriger Motordrehzahl kann der
Frequenzumrichter ebenfalls den PWM-Schaltmodus auf
SFAVM setzen.
Die automatische Leistungsreduzierung erfolgt anders,
wenn Parameter 14-55 Ausgangsfilter auf [2] FesterSinusfilter programmiert ist.
5.1.9 Automatische Energieoptimierung
Die Automatische Energieoptimierung (AEO) gibt dem
Frequenzumrichter vor, die Motorlast kontinuierlich zu
überwachen und die Ausgangsspannung für eine maximale
Effizienz anzupassen. Bei geringer Last wird die Spannung
reduziert, und der Motorstrom wird minimiert. Der Motor
profitiert von:
Gesteigerter Effizienz
•
Reduzierter Motorerwärmung
•
Leiserem Betrieb.
•
Sie müssen keine V/Hz-Kurve wählen, da der Frequenzumrichter die Motorspannung automatisch anpasst.
5.1.10 Automatische
Taktfrequenzmodulation
Der Frequenzumrichter erzeugt kurze elektrische Impulse
zur Bildung einer AC-Sinuskurve. Die Taktfrequenz ist die
Rate dieser Impulse. Eine niedrige Taktfrequenz (langsame
Pulsrate) führt zu Störgeräuschen im Motor, weshalb
vorzugsweise eine höhere Taktfrequenz verwendet werden
sollte. Eine hohe Taktfrequenz erzeugt jedoch wiederum
Wärme im Frequenzumrichter, wodurch der verfügbare
Ausgangsstrom zum Motor begrenzt wird.
Die automatische Taktfrequenzmodulation regelt diese
Zustände automatisch, damit ohne Überhitzen des
Frequenzumrichters die höchste Taktfrequenz zur
Verfügung steht. Die geregelte hohe Taktfrequenz reduziert
die Betriebsgeräusche des Motors bei niedrigen
Drehzahlen, wenn eine Geräuschdämpfung wichtig ist, und
stellt die volle Ausgangsleistung zum Motor zur Verfügung.
5.1.11 Automatische Leistungsreduzierung
wegen erhöhter Taktfrequenz
Der Frequenzumrichter ist für den Dauerbetrieb bei Volllast
bei Taktfrequenzen zwischen 1,5 und 2 kHz für 380–500 V
und 1 kHz–1,5 kHz für 525–690 V ausgelegt. Dieser
Frequenzbereich ist von der Leistungsgröße abhängig.
Überschreitet die Taktfrequenz den maximal zulässigen
Bereich, erzeugt sie eine erhöhte Wärmeabgabe im
Frequenzumrichter, was eine Reduzierung des Ausgangsstroms erfordert.
5.1.12 Ausgleich der Leistungsschwankung
Der Frequenzumrichter hält den nachfolgend gelisteten
Netzereignissen stand:
Transienten
•
Vorübergehenden Netzausfällen.
•
Kurzen Spannungsabfällen.
•
Überspannungen.
•
Der Frequenzumrichter gleicht Schwankungen in der
Eingangsspannung von ±10 % der Nennspannung
automatisch aus, um die volle Motornennspannung und
das volle Drehmoment bereitstellen zu können. Wenn Sie
den automatischen Wiederanlauf ausgewählt haben, läuft
der Frequenzumrichter nach einer Überspannungsabschaltung automatisch wieder an. Bei aktivierter
Motorfangschaltung synchronisiert der Frequenzumrichter
vor dem Start die Motordrehung.
5.1.13 Resonanzdämpfung
Resonanzdämpfung unterbindet hochfrequente Motorresonanzgeräusche. Hierbei steht Ihnen die automatische oder
manuelle Frequenzdämpfung zur Auswahl.
5.1.14 Temperaturgeregelte Lüfter
Sensoren im Frequenzumrichter regeln den Betrieb der
internen Kühllüfter. Der Kühllüfter läuft meist nicht bei
Betrieb mit niedriger Last, im Energiesparmodus oder
Standby. Die Sensoren helfen, den Geräuschpegel zu
senken, erhöhen die Effizienz und verlängern die
Nutzungsdauer der Lüfter.
5.1.15 EMV-Konformität
Elektromagnetische Störungen (EMI) und Funkfrequenzstörungen (EMV) sind Interferenzen, die einen Stromkreis
durch elektromagnetische Induktion oder Strahlung von
einer externen Quelle beeinträchtigen. Der Frequenzumrichter ist so konzipiert, dass er die Anforderungen der
EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter, IEC 61800-3, und
die Europäische Norm EN 55011, erfüllt. Motorkabel
müssen abgeschirmt und ordnungsgemäß abgeschlossen
werden, um die Emissionswerte der Norm EN 55011
einzuhalten. Weitere Informationen zur EMV-Leistung
finden Sie unter Kapitel 10.15.1 EMV-Prüfergebnisse.
55
Der Frequenzumrichter umfasst eine automatische
Funktion zur lastabhängigen Taktfrequenzregelung. Mit
dieser Funktion kann der Motor von einer der zulässigen
Last entsprechenden, hohen Taktfrequenz profitieren.
Für die Bereitstellung des thermischen Motorschutzes gibt
Alle Steuerklemmen und Ausgangsrelaisklemmen sind
galvanisch von der Netzversorgung getrennt, was für einen
umfassenden Schutz des Steuerteils vor den Eingangssignalen sorgt. Die Ausgangsrelaisklemmen müssen separat
geerdet werden. Diese Isolierung entspricht den strengen
Anforderungen der PELV-Richtlinie (Protective Extra Low
Voltage, Schutzkleinspannung).
Die Komponenten, aus denen die galvanische Trennung
55
besteht, umfassen:
Stromversorgung, einschließlich Signaltrennung.
•
Treiberstufen der IGBTs, Triggertransformatoren
•
und Optokoppler.
Die Ausgangsstrom-Halleffektwandler.
•
5.2 Kundenspezifische
Anwendungsfunktionen
Bei kundenspezifischen Anwendungsfunktionen handelt es
sich um die gängigsten Funktionen, die Sie zur Verbesserung der Systemleistung in den Frequenzumrichter
einprogrammieren können. Sie erfordern einen minimalen
Programmierungs- oder Einrichtungsaufwand.
Anweisungen zur Aktivierung dieser Funktionen finden Sie
im Programmierhandbuch.
5.2.1 Automatische Motoranpassung
Die automatische Motoranpassung (AMA) ist ein automatisierter Testalgorithmus zur Messung der elektrischen
Motorparameter. Die AMA stellt ein genaues elektronisches
Modell des Motors bereit. Mit dieser Funktion kann der
Frequenzumrichter optimale Leistung und Effizienz
berechnen. Indem Sie das AMA-Verfahren durchführen,
wird die Energieoptimierungsfunktion des Frequenzumrichters verbessert. Die AMA wird bei Motorstillstand
durchgeführt. Ein Abkoppeln der Last vom Motor ist nicht
nötig.
es folgende Möglichkeiten:
Direkte Temperaturmessung
•
-mittels PTC- oder KTY-Sensor in den mit
einem der Analog- oder Digitaleingänge
verbundenen Motorwicklungen.
-mittels PT100 oder PT1000 in den mit
der VLT® Sensor Input Card MCB 114
verbundenen Motorwicklungen und
Motorlagern.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur, indem
es den Strom, die Frequenz und die Betriebszeit misst. Der
Frequenzumrichter zeigt die thermische Belastung des
Motors in Prozent an und kann bei einem program-
mierbaren Überlast-Sollwert eine Warnung ausgeben.
Durch die programmierbaren Optionen bei einer Überlast
kann der Frequenzumrichter den Motor stoppen, die
Ausgangsleistung reduzieren oder den Zustand ignorieren.
Sogar bei niedrigen Drehzahlen erfüllt der Frequenzum-
richter die Normen der I2t Klasse 20 für elektronische
Motorüberwachung.
5.2.2 Integrierter PID-Regler
Der integrierte, proportionale, differentiale PID-Regler
macht zusätzliche Steuergeräte überflüssig. Der PID-Regler
sorgt für eine konstante Steuerung von Systemen mit
Rückführung, bei denen eine Regelung von Druck,
Durchfluss, Temperatur oder einer anderen Systemanforderung aufrecht erhalten werden muss.
Der Frequenzumrichter kann zwei Istwertsignale von zwei
verschiedenen Geräten verarbeiten. Der Frequenzumrichter
ergreift Steuerungsmaßnahmen, indem er die beiden
Signale zur Optimierung der Systemleistung vergleicht.
Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen Motorstrom
(I
) und Motornennstrom (I
motor
motor, nom
). Die Y-Achse zeigt
die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und den
Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl. Sie können die
berechnete Temperatur als Anzeigeparameter in
Parameter 16-18 Therm. Motorschutz ablesen.
Für Ex-e-Motoren in ATEX-Bereichen ist auch eine spezielle
Ausführung des ETR verfügbar. Mit dieser Funktion können
Sie eine spezifische Kurve zum Schutz des Ex-e-Motors
eingeben. Konfigurationsanweisungen finden Sie im
Programmierhandbuch.
5.2.4 Thermischer Motorschutz für Ex-eMotoren
Der Frequenzumrichter ist mit einer ATEX ETR Temperaturüberwachung-Funktion zum Betrieb von Ex-e-Motoren
gemäß EN-60079-7 ausgestattet. In Kombination mit einer
ATEX-zugelassenen PTC-Überwachungsvorrichtung wie die
VLT® PTC Thermistor Card MCB 112 oder einer externen
Vorrichtung ist für die Installation keine separate Zulassung
einer ausgewiesenen Zertifizierungsstelle erforderlich.
Die ATEX ETR-Temperaturüberwachungsfunktion ermöglicht
die Verwendung eines Ex-e-Motors anstelle eines teureren,
größeren und schwereren Ex-d-Motors. Die Funktion
gewährleistet, dass der Frequenzumrichter den Motorstrom
zur Vermeidung einer Überhitzung begrenzt.
Anforderungen für den Ex-e-Motor
Stellen Sie sicher, dass der Ex-e-Motor für einen
•
Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEXZone 1/21, ATEX-Zone 2/22) mit
Frequenzumrichtern zugelassen ist. Der Motor
muss für die jeweiligen explosionsgefährdeten
Bereiche zertifiziert sein.
Installieren Sie den Ex-e-Motor entsprechend der
•
Motorzulassung in Bereich 1/21 oder 2/22 des
explosionsgefährdeten Bereichs.
HINWEIS
Installieren Sie den Frequenzumrichter außerhalb des
explosionsgefährdeten Bereichs.
Stellen Sie sicher, dass der Ex-e-Motor mit einer
•
ATEX-zugelassenen Motorüberlastschutzvorrichtung ausgestattet ist. Diese Vorrichtung
überwacht die Temperatur in den Motorwicklungen. Im Falle eines kritischen
Temperaturniveaus oder einer Fehlfunktion
schaltet die Vorrichtung den Motor ab.
-
Mit der VLT® PTC Thermistor Card MCB
112 können Sie gemäß ATEX-Zulassung
die Motortemperatur überwachen. Es ist
Voraussetzung, dass der Frequenzumrichter gemäß DIN 44081 oder 44082
mit 3 bis 6 in Reihe geschalteten PTCThermistoren ausgestattet ist.
-Alternativ können Sie auch eine externe
PTC-Schutzvorrichtung mit ATEXZulassung verwenden.
Ein Sinusfilter ist erforderlich, wenn
•
-Lange Kabel (Spannungsspitzen) oder
erhöhte Netzspannung, Spannungen
erzeugt, die die maximal zulässige
Spannung an den Motorklemmen
überschreiten.
-Die minimale Taktfrequenz des Frequen-
zumrichters erfüllt nicht die Anforderung
des Motorenhersteller. Die minimale
Taktfrequenz des Frequenzumrichters
wird in Parameter 14-01 Taktfrequenz als
Werkseinstellung angezeigt.
Kompatibilität von Motor und Frequenzumrichter
Für gemäß EN-60079-7 zertifizierte Motoren stellt der
Motorenhersteller eine Datenliste einschließlich Grenzen
und Regeln als Datenblatt oder auf dem Motor-Typenschild
bereit. Berücksichtigen Sie während Planung, Installation,
Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung die vom Hersteller
bereitgestellten Grenzen und Regeln für:
Minimale Taktfrequenz.
•
Maximalen Strom.
•
Minimale Motorfrequenz.
•
Maximale Motorfrequenz.
•
Abbildung 5.2 zeigt, wo die Anforderungen auf dem MotorTypenschild angegeben sind.
Bei der Anpassung von Frequenzumrichter und Motor legt
Danfoss die folgenden zusätzlichen Anforderungen fest,
um einen ausreichenden thermischen Motorschutz zu
gewährleisten:
Überschreiten Sie nicht das maximal zulässige
•
Verhältnis zwischen Frequenzumrichtergröße und
Motorgröße. Typische Werte sind I
Berücksichtigen Sie alle Spannungsabfälle
•
zwischen Frequenzumrichter und Motor. Wenn
der Motor mit einer niedrigeren Spannung als in
der U/f-Kennlinie aufgeführt betrieben wird, kann
sich der Strom erhöhen, wodurch ein Alarm
ausgelöst wird.
CONVERTER SUPPLY
VALID FOR 380 - 415V FWP 50Hz
3 ~ Motor
MIN. SWITCHING FREQ. FOR PWM CONV. 3kHz
l = 1.5XI
M,N
tOL = 10s tCOOL = 10min
MIN. FREQ. 5Hz MAX. FREQ. 85 Hz
PWM-CONTROL
f [Hz]
Ix/I
M,N
PTC °C DIN 44081/-82
Manufacture xx
EN 60079-0
EN 60079-7
СЄ 1180Ex-e ll T3
515255085
0.40.81.01.00.95
1
xЗ
2
3
4
Produktfunktionen
VLT® AutomationDrive FC 302
315–1200 kW
Motorfangschaltung
Mit dieser Funktion kann der Frequenzumrichter einen
Motor, der aufgrund eines Netzausfalls unkontrolliert läuft,
„fangen“. Diese Option ist für Zentrifugen und Lüfter
relevant.
Kinetischer Speicher
Mit dieser Funktion wird sichergestellt, dass der Frequenzumrichter so lange weiterläuft, wie Energie im System
vorhanden ist. Bei kurzen Netzausfällen wird der Betrieb
wiederhergestellt, sobald das Netz wieder verfügbar ist,
ohne dabei die Anwendung anzuhalten oder die Kontrolle
zu verlieren. Sie können mehrere Varianten des kinetischen
55
Speichers auswählen.
Das Verhalten des Frequenzumrichters bei einem
Netzausfall können Sie in Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion und Parameter 1-73 Motorfangschaltung
konfigurieren.
Abbildung 5.2 Motor-Typenschild mit Frequenzumrichteranforderungen
Weitere Informationen finden Sie im Anwendungsbeispiel
in Kapitel 12 Anwendungsbeispiele.
5.2.5 Netzausfall
Während eines Netzausfalls arbeitet der Frequenzumrichter
weiter, bis die Zwischenkreisspannung unter das minimale
Niveau abfällt. Das minimale Niveau liegt typischerweise
15 % unter der niedrigsten Versorgungsnennspannung. Die
Höhe der Netzspannung vor dem Ausfall und die aktuelle
Motorbelastung bestimmen, wie lange der Frequenzumrichter im Freilauf ausläuft.
In (Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion) können Sie für
den Frequenzumrichter unterschiedliche Verhaltensweisen
für Netzausfälle konfigurieren:
Sie können den Frequenzumrichter so programmieren, dass
er den Motor nach einer Abschaltung aufgrund eines
leichten Fehlers, wie vorübergehender Netzausfall oder
Netzschwankung, automatisch neu startet. Durch diese
Funktion entfällt die Notwendigkeit eines manuellen Resets
und der automatisierte Betrieb für ferngesteuerte Systeme
wird verbessert. Die Anzahl der Neustartversuche und die
Dauer zwischen den Versuchen können begrenzt sein.
5.2.7 Volles Drehmoment bei gesenkter
Drehzahl
Der Frequenzumrichter folgt einer variablen V/Hz-Kurve,
damit das volle Motordrehmoment sogar bei gesenkten
Drehzahlen vorhanden ist. Das volle Ausgangsmoment
kann mit der maximalen ausgelegten Betriebsdrehzahl des
Motors übereinstimmen. Dieser Frequenzumrichter
unterscheidet sich von Frequenzumrichtern mit variablem
und konstantem Drehmoment. Frequenzumrichter mit
variablem Drehmoment bieten bei niedrigen Drehzahlen
ein reduziertes Motordrehmoment. Bei Frequenzumrichtern
mit konstantem Drehmoment sind die Verluste und das
Motorgeräusch hoch, wenn nicht die volle Drehzahl
erreicht wird.
Coast
Start timer
Set Do X low
Select set-up 2
. . .
Running
Warning
Torque limit
Digital input X 30/2
. . .
=
TRUE longer than..
. . .
. . .
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
5.2.8 Frequenzausblendung
In bestimmten Anwendungen kann die Anlage Betriebsdrehzahlen aufweisen, die eine mechanische Resonanz
erzeugen. Diese mechanische Resonanz kann zu
übermäßiger Geräuschentwicklung führen und
mechanische Komponenten in der Anlage beschädigen.
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 programmierbare
Ausblendfrequenzbandbreiten. Anhand dieser Bandbreiten
kann der Motor Drehzahlen überspringen, die Resonanzen
in der Anlage verursachen.
5.2.9 Motor-Vorheizung
Zum Vorheizen eines Motors in kalten oder feuchten
Umgebungen kann ein kleiner, kontinuierlicher Gleichstrom
am Motor angelegt werden, um diesen vor Kondensation
und einem Kaltstart zu schützen. Diese Funktion macht
den Einsatz eines Heizgeräts überflüssig.
5.2.10 Programmierbare Parametersätze
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 voneinander
unabhängig programmierbare Parametersätze. Über
Externe Anwahl können Sie über Digitaleingänge oder die
serielle Kommunikation zwischen mehreren unabhängig
programmierten Funktionen umschalten. Es werden
unabhängige Konfigurationen verwendet, zum Beispiel zur
Änderung von Sollwerten, für einen Tages-/Nachtbetrieb
bzw. einen Sommer-/Winterbetrieb oder zur Steuerung
mehrerer Motoren. Die Bedieneinheit zeigt die aktive
Konfiguration.
Sie können Konfigurationsdaten zwischen Frequenzumrichtern kopieren, indem Sie die Informationen vom
abnehmbaren LCP herunterladen.
5.2.11 Smart Logic Control (SLC)
Smart Logic Control (SLC) ist eine Folge benutzerdefinierter
Aktionen (siehe Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [x]), die
ausgeführt werden, wenn das zugehörige benutzerdefinierte Ereignis (siehe Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis
[x]) durch die SLC als WAHR ermittelt wird.
Die Bedingung für ein Ereignis kann ein bestimmter Status
sein oder wenn der Ausgang einer Logikregel oder einer
Vergleicher-Funktion WAHR wird. Der Zustand führt zu
einer zugehörigen Aktion, wie in Abbildung 5.3 gezeigt.
55
Abbildung 5.3 SLC-Ereignis und Aktion
Die Ereignisse und Aktionen sind paarweise verknüpft.
Wenn also das Ereignis [0] erfüllt ist (WAHR), dann wird
Aktion [0] ausgeführt. Nach Ausführung der ersten Aktion
werden die Bedingungen des nächsten Ereignisses
ausgewertet. Wird dieses Ereignis als wahr ausgewertet,
wird die entsprechende Aktion ausgeführt. Es wird jeweils
nur ein Ereignis ausgewertet. Ist das Ereignis FALSCH, wird
während des aktuellen Abtastintervalls keine Aktion (im
SLC) ausgeführt und es werden keine anderen Ereignisse
ausgewertet. Wenn der SLC startet, wertet er bei jedem
Abtastintervall nur Ereignis [0] aus. Nur wenn Ereignis [0]
als wahr bewertet wird, führt der SLC Aktion [0] aus und
beginnt, das nächste Ereignis auszuwerten. Es ist möglich,
zwischen 1 und 20 Ereignisse und Aktionen zu programmieren.
Wenn das letzte Ereignis/die letzte Aktion durchgeführt
wurde, startet die Sequenz ausgehend von Ereignis [0]/
Aktion [0] erneut. Abbildung 5.4 zeigt ein Beispiel mit 4
Ereignissen/Aktionen:
Der Kunde muss sicherstellen, dass das Personal über
Installation und Betrieb der Funktion Safe Torque Off
informiert ist, insbesondere durch:
•
•
•
Sorgfältiges Lesen der Sicherheitsvorschriften im
Hinblick auf Arbeitsschutz und Unfallverhütung.
Verstehen der allgemeinen und Sicherheitsrichtlinien in der Bedienungsanleitung Safe Torque Off.
Gute Kenntnisse über die allgemeinen und Sicherheitsnormen der jeweiligen Anwendung.
55
Abbildung 5.4 Ausführungsreihenfolge bei einer Programmierung von 4 Ereignissen/Aktionen
5.3 Dynamisches Bremsen
Dynamisches Bremsen verzögert den Motor mit einer der
folgenden Methoden:
AC-Bremse
Vergleicher
Vergleicher dienen zum Vergleichen von Betriebsvariablen
(z. B. Ausgangsfrequenz, Ausgangsstrom, Analogeingang
usw.) mit festen Sollwerten.
•
Durch Ändern der Verlustbedingungen im Motor
wird die Bremsenergie im Motor verteilt
(Parameter 2-10 Bremsfunktion = [2]). Sie dürfen
die AC-Bremsfunktion nicht in Anwendungen mit
einer hohen Ein-/Ausschaltzyklen verwenden, da
dies zu einer Überhitzung des Motors führen
würde.
DC-Bremse
•
Ein übermodulierter Gleichstrom verstärkt den
Wechselstrom und funktioniert als Wirbelstrombremse (Parameter 2-02 DC-Bremszeit≠ 0 s).
Abbildung 5.5 Vergleicher
Bremswiderstand
•
Ein Brems-IGBT leitet die Bremsenergie vom
Motor an den angeschlossenen Bremswiderstand
Logikregeln
Es ist möglich, 3 boolesche Eingänge (WAHR/FALSCH) von
Timern, Vergleichern, Digitaleingängen, Statusbits und
Ereignissen über UND, ODER, NICHT miteinander zu
verknüpfen.
(Parameter 2-10 Bremsfunktion = [1]) und
verhindert so, dass die Überspannung einen
bestimmten Grenzwert überschreitet. Weitere
Informationen zur Auswahl eines Bremswiderstands finden Sie im Projektierungshandbuch
VLT® Brake Resistor MCE 101.
Bei Frequenzumrichtern mit der Bremsoption ist ein BremsIGBT zusammen mit den Klemmen 81(R-) und 82(R+) zum
Anschluss eines externen Bremswiderstands vorgesehen.
Die Funktion des Brems-IGBT ist die Begrenzung der
Spannung im Zwischenkreis, wenn die maximal erlaubte
Spannungsgrenze überschritten wird. Dazu schaltet er den
Abbildung 5.6 Logikregeln
externen Widerstand an den Zwischenkreis ein, um die
überhöhte Gleichspannung der Zwischenkreiskondensatoren abzuführen.
5.2.12 Safe Torque Off
Die externe Anschaltung eines Bremswiderstands bietet
Die Funktion Safe Torque Off (STO) dient zum Stoppen des
Antriebs im Notfall.
Weitere Informationen zur Funktion Safe Torque Off
einschließlich Installation und Inbetriebnahme finden Sie in
der Bedienungsanleitung Safe Torque Off.
Vorteile. So lässt sich der Widerstand angepasst an die
Anforderungen der Anwendung auswählen. Die Energie
wird aus dem Schaltschrank abgeleitet und der Frequenzumrichter vor Überhitzung geschützt, sollte die Spannung
zu einer Überlastung des Bremswiderstands führen.
Das IGBT-Gate-Signal des Brems-IGBTs wird von der
Steuerkarte generiert und über Leistungskarte und IGBT-
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
Ansteuerkarte an das Brems-IGBT übermittelt. Zusätzlich
überwachen Leistungs- und Steuerkarten das Brems-IGBT
bzgl. Kurzschluss. Die Leistungskarte überwacht zudem den
Bremswiderstand bzgl. Überlasten.
5.4 Mechanische Bremssteuerung –
Übersicht
Eine mechanische Haltebremse ist ein externes Gerät, das
direkt an der Motorwelle befestigt ist und statische
Bremsungen durchführt. Bei einer statischen Bremsung
wird der Motor nach Anhalten der Last arretiert. Eine
mechanische Bremse wird entweder über eine SPS oder
direkt über einen Digitalausgang des Frequenzumrichters
gesteuert.
HINWEIS
Eine sichere Steuerung einer mechanischen Bremse über
einen Frequenzumrichter ist nicht möglich. In der Installation muss eine Redundanzschaltung für die
Bremsansteuerung vorhanden sein.
5.4.1 Mechanische Bremse ohne
Rückführung
In Hub- und Vertikalförderanwendungen muss
üblicherweise eine elektromechanische Bremse gesteuert
werden können. Ein Relaisausgang (Relais 1 oder Relais 2)
oder ein programmierter Digitalausgang (Klemme 27 oder
29) ist erforderlich. Normalerweise muss dieser Ausgang
geschlossen (spannungsfrei) sein, solange der Frequenzumrichter den Motor nicht kontrollieren kann. Wählen Sie in
Parameter 5-40 Relaisfunktion (Arrayparameter),
Parameter 5-30 Klemme 27 Digitalausgang oder
Parameter 5-31 Klemme 29 Digitalausgang [32] Mechanische
Bremse bei Anwendungen mit einer elektromagnetischen
Bremse.
Wenn Sie [32] Mechanische Bremse wählen, bleibt die
mechanische Bremse beim Start normalerweise
geschlossen, bis der Ausgangsstrom über dem in
Parameter 2-20 Bremse öffnen bei Motorstrom gewählten
Wert liegt. Beim Stopp wird die mechanische Bremse
geschlossen, wenn die Drehzahl unter den in
Parameter 2-21 Bremse schliessen bei Motordrehzahl
gewählten Wert sinkt. Tritt am Frequenzumrichter ein
Alarmzustand wie etwa eine Überspannung ein, so wird
umgehend die mechanische Bremse aktiviert. Die
mechanische Bremse wird auch bei der Funktion Safe
Torque Off betätigt.
Berücksichtigen Sie beim Einsatz der elektromagnetischen
Bremse Folgendes:
Verwenden Sie einen Relaisausgang oder Digital-
•
ausgang (Klemme 27 oder 29). Verwenden Sie
ggf. ein Schütz.
Stellen Sie sicher, dass der Ausgang ausgeschaltet
•
ist, solange der Frequenzumrichter den Motor
nicht antreiben kann. weil beispielsweise die Last
zu schwer ist oder der Motor noch nicht montiert
ist.
Wählen Sie vor dem Anschließen der
•
mechanischen Bremse in Parametergruppe 5-4*
Relais (oder in Parametergruppe 5-3* Digitalausgänge) die Option [32] Mechanische Bremse.
Die Bremse wird gelöst, wenn der Motorstrom
•
den eingestellten Wert in Parameter 2-20 Bremse
öffnen bei Motorstrom überschreitet.
Die Bremse wird aktiviert, wenn die Ausgangs-
•
frequenz geringer als die in
Parameter 2-21 Bremse schliessen bei Motordrehzahl
oder Parameter 2-22 Bremse schließen bei
Motorfrequenz eingestellte Frequenz ist und der
Frequenzumrichter einen Stoppbefehl ausgibt.
HINWEIS
Stellen Sie bei Vertikalförder- oder Hubanwendungen
sicher, dass die Last im Notfall oder bei einer
Fehlfunktion gestoppt werden kann. Befindet sich der
Frequenzumrichter im Alarmmodus oder besteht eine
Überspannungssituation, greift die mechanische Bremse
sofort ein.
Stellen Sie für Vertikalförder- und Hubanwendungen sicher,
dass die Drehmomentgrenzen in Parameter 4-16 Momenten-
grenze motorisch und Parameter 4-17 Momentengrenze
generatorisch niedriger als die Stromgrenze in
Parameter 4-18 Stromgrenze eingestellt sind. Es wird
ebenfalls empfohlen, dass Sie
Parameter 14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit auf 0,
Parameter 14-26 WR-Fehler Abschaltverzögerung auf 0 und
Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion auf [3] Motorfreilauf