Dieses Projektierungshandbuch ist für Projektingenieure
und Anlagenbauer, Planungsberater sowie Anwendungsund Produktspezialisten bestimmt. Es enthält technische
Informationen zu den Möglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters zur Integration in Steuerungs- und
Überwachungssysteme für Motoren. Detaillierte Informationen bezüglich Betrieb, Anforderungen und
Empfehlungen für die Systemintegration sind ebenfalls
enthalten. Zudem enthält das Handbuch Informationen zu
Eingangsleistungseigenschaften, dem Ausgang für die
Motorsteuerung und Betriebsumgebungsbedingungen für
den Frequenzumrichter.
Ebenfalls enthalten sind:
Sicherheitsmerkmale.
•
Überwachung der Fehlerbedingung.
•
Berichtsfunktionen zur Betriebsbereitschaft
•
Serielle Kommunikationsfunktionen.
•
Programmierbare Optionen und Merkmale.
•
Zudem verfügt der Frequenzumrichter über Designdetails
wie:
Standortanforderungen.
•
Kabel.
•
Sicherungen.
•
Steuerleitungen.
•
Gerätegrößen und Gewichte.
•
Weitere wichtige Informationen für die Systemin-
•
tegration.
Die Verfügbarkeit aller detaillierten Produktinformationen
in der Projektierungsphase ist für die Entwicklung einer
ausgereiften Anlage mit optimaler Funktionalität und
Effizienz sehr hilfreich.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
Dokument- und Softwareversion
1.2
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Alle Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Tabelle 1.1
zeigt die Dokumentenversion und die entsprechende
Softwareversion an.
AusgabeAnmerkungenSoftwareversion
MG18N2xx–1,20
Tabelle 1.1 Dokument- und Softwareversion
Sicherheitssymbole
1.3
Dieses Handbuch verwendet folgende Symbole:
WARNUNG
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann.
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittleren Verletzungen führen kann. Die
Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
1.4 Abkürzungen
°C
AAmpere
ACWechselstrom
AMAAutomatische Motoranpassung
AUG.American Wire Gauge = Amerikanisches
DCGleichstrom
EMVElektromagnetische Verträglichkeit
ETRElektronisches Thermorelais
FCFrequenzumrichter
f
M,N
gGramm
HzHertz
I
INV
I
LIM
I
M,N
I
VLT,MAX
I
VLT,N
kHzKilohertz
LCPLocal Control Panel (LCP Bedieneinheit)
mMeter
mAMilliampere
MCTMotion Control Tool
mHMillihenry (Induktivität)
minMinute
msMillisekunden
nFNanofarad
Grad Celsius
Drahtmaß
Motornennfrequenz
Wechselrichter-Nennausgangsstrom
Stromgrenze
Motornennstrom
Der maximale Ausgangsstrom
Der vom Frequenzumrichter gelieferte
Ausgangsnennstrom
RegenGeneratorische Klemmen
U/min [UPM]Umdrehungen pro Minute
sSekunde
T
LIM
U
M,N
VVolt
Tabelle 1.2 Abkürzungen
Synchrone Motordrehzahl
Motornennleistung
Extra Low Voltage)
Drehmomentgrenze
Motornennspannung
Eingang
Sie können den
angeschlossenen
Kompressor über das LCP
und die Digitaleingänge
starten und stoppen.
Die Funktionen sind in zwei
Gruppen unterteilt.
Funktionen in Gruppe 1
haben eine höhere Priorität
als Funktionen in Gruppe 2.
Tabelle 1.3 Steuerbefehle
Gruppe1Reset, Motorfreilauf, Reset
und Motorfreilauf,
Schnellstopp, DCBremsung, Stopp und
[Off]-Taste am LCP.
Start, Puls-Start,
Gruppe
2
Reversierung, Start +
Reversierung, Festdrehzahl
JOG und Ausgangsfrequenz speichern
Kompressor
1.5 Zusätzliche Materialien
®
Compressor Drive CDS 803 Kurzanleitung
VLT
•
enthält Basisinformation zu mechanischen
Abmessungen, Installation und Programmierung.
VLT® Compressor Drive CDS 803 Programmier-
•
handbuch enthält Informationen zur
Programmierung und eine vollständige
Beschreibung aller Parameter.
VLT® Compressor Drive CDS 803 Projektierungs-
•
handbuch enthält alle technischen Informationen
zum Frequenzumrichter sowie Informationen zur
kundenspezifischen Anpassung und Anwendung.
Mit der PC-basierten Konfigurationssoftware MCT
•
10 Konfigurationssoftware kann der Anwender
den Frequenzumrichter über einen PC mit
Windows™ konfigurieren.
Danfoss Technische Literatur von erhalten Sie in gedruckter
Form von Ihrer örtlichen Danfoss-Vertriebsniederlassung:
Der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters ist definiert als
das Verhältnis zwischen Leistungsabgabe und Leistungsaufnahme.
Einschaltsperrbefehl
Ein Stoppbefehl, der zur Gruppe 1 der Steuerbefehle
gehört – siehe Tabelle 1.3.
Stoppbefehl
Siehe Steuerbefehle, Tabelle 1.3.
Sollwerteinstellung
Analogsollwert
Ein Sollwertsignal an den Analogeingängen 53 oder 54
(Spannung oder Strom).
Bussollwert
Ein an die serielle Kommunikationsschnittstelle (FC-Schnittstelle) übertragenes Signal.
Festsollwert
Ein definierter Festsollwert, einstellbar zwischen -100 %
und +100 % des Sollwertbereichs. Sie können bis zu 8
Festsollwerte über die Digitaleingänge auswählen.
Ref
MAX
Bestimmt das Verhältnis zwischen dem Sollwerteingang bei
100 % des Gesamtskalenwerts (in der Regel 10 V, 20 mA)
und dem resultierenden Sollwert. Der in
Parameter 3-03 Maximum Reference eingestellte maximale
Sollwert.
Ref
MIN
Bestimmt das Verhältnis zwischen dem Sollwerteingang bei
0 % (normalerweise 0 V, 0 mA, 4 mA) und dem
resultierenden Sollwert. Der in Parameter 3-02 MinimumReference eingestellte minimale Sollwert.
Verschiedenes
Analogeingänge
Die Analogeingänge können verschiedene Funktionen des
Frequenzumrichters steuern.
Es gibt zwei Arten von Analogeingängen:
Stromeingang, 0-20 mA und 4-20 mA.
•
Spannungseingang, 0–10 V DC.
•
Analogausgänge
Die Analogausgänge können ein Signal von 0–20 mA, 4–20
mA oder ein Digitalsignal ausgeben.
Automatische Motoranpassung (AMA)
Der AMA-Algorithmus bestimmt die elektrischen Parameter
für den angeschlossenen Kompressor bei Stillstand.
Digitaleingänge
Die Digitaleingänge können verschiedene Funktionen des
Frequenzumrichters steuern.
Digitalausgänge
Der Frequenzumrichter verfügt über zwei programmierbare
Ausgänge, die ein 24 V-DC-Signal (max. 40 mA) liefern
können.
Relaisausgänge
Der Frequenzumrichter verfügt über 2 programmierbare
Relaisausgänge.
ETR
Das elektronische Thermorelais ist eine Berechnung der
thermischen Belastung auf Grundlage der aktuellen
Belastung und Zeit. Damit lässt sich die Kompressortemperatur schätzen.
Initialisierung
Die Initialisierung (Parameter 14-22 Operation Mode) stellt
die Parameter des Frequenzumrichters auf Werkseinstellungen zurück.
Parameter 14-22 Operation Mode initialisiert nicht die
Kommunikationsparameter.
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb
Der Aussetzbetrieb bezieht sich auf eine Abfolge von
Arbeitszyklen. Jeder Zyklus besteht aus einem Belastungsund einem Entlastungszeitraum. Der Betrieb kann
periodisch oder aperiodisch sein.
LCP
Das LCP ist ein Bedienteil mit kompletter Benutzeroberfläche zum Steuern und Programmieren des
Frequenzumrichters. Das Bedienteil ist abnehmbar, und Sie
können es mithilfe des optionalen Einbausatzes bis zu 3 m
entfernt vom Frequenzumrichter anbringen (z. B. an einer
Schaltschranktür).
lsb
Steht für „Least Significant Bit“, bei binärer Codierung das
Bit mit der niedrigsten Wertigkeit.
MCM
Steht für Mille Circular Mil; eine amerikanische Maßeinheit
für den Kabelquerschnitt. 1 MCM ≡ 0,5067 mm2.
Steht für „Most Significant Bit“; bei binärer Codierung das
Bit mit der höchsten Wertigkeit.
Online-/Offline-Parameter
Änderungen der Online-Parameter werden sofort nach
Änderung des Datenwertes aktiviert. Drücken Sie [OK], um
die Offline-Parameter zu aktivieren.
PI-Regler
Der PI-Regler sorgt durch Anpassung der Ausgangsfrequenz an wechselnde Belastungen für die
Aufrechterhaltung der gewünschten Prozessleistung (Druck,
Abschaltblockierung darf nicht zu Zwecken der Personensicherheit verwendet werden.
VT-Kennlinie
Variable Drehmomentkennlinie; typisch bei Anwendungen
mit quadratischem Lastmomentverlauf über den Drehzahlbereich, z. B. Kreiselpumpen und Lüfter.
+
VVC
Im Vergleich zur herkömmlichen U/f-Steuerung bietet die
Spannungsvektorsteuerung (VVC+) eine verbesserte
Dynamik und Stabilität der Motordrehzahl in Bezug auf
Änderungen des Last-Drehmoments.
Temperatur usw.).
1.7 Leistungsfaktor
RCD
Fehlerstromschutzschalter.
Parametersatz
Sie können Parametereinstellungen in zwei Parametersätzen speichern. Sie können zwischen den zwei
Parametersätzen wechseln oder einen Satz bearbeiten,
während ein anderer Satz gerade aktiv ist.
Schlupfausgleich
Der Frequenzumrichter gleicht den belastungsabhängigen
Kompressorschlupf aus, indem er unter Berücksichtigung
des Motorersatzschaltbildes und der gemessenen Kompressorlast die Ausgangsfrequenz anpasst (nahezu konstante
Drehzahl).
Smart Logic Control (SLC)
SLC ist eine Folge benutzerdefinierter Aktionen, die der
Frequenzumrichter ausführt, wenn die SLC die zugehörigen
benutzerdefinierten Ereignisse als TRUE (WAHR) auswertet.
Thermistor
Ein temperaturabhängiger Widerstand, mit dem die
Temperatur des Frequenzumrichters oder des Kompressors
überwacht wird.
Abschaltung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, z. B. bei einer
Übertemperatur des Frequenzumrichters oder wenn der
Frequenzumrichter den Kompressor, den Prozess oder den
Mechanismus schützt. Der Neustart wird verzögert, bis die
Fehlerursache behoben wurde und der Alarmzustand über
die [Reset]-Taste am LCP quittiert wird. In einigen Fällen
erfolgt die Aufhebung automatisch (durch vorherige
Programmierung). Sie dürfen die Abschaltung nicht zu
Zwecken der Personensicherheit verwenden.
Abschaltblockierung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, wenn sich der
Frequenzumrichter selbst schützt und ein Eingriff
erforderlich ist, z. B. bei einem Kurzschluss am Ausgang
des Frequenzumrichters. Sie können eine Abschaltblockierung nur durch Unterbrechen der Netzversorgung,
Beheben der Fehlerursache und erneuten Anschluss des
Frequenzumrichters aufheben. Der Neustart wird verzögert,
bis der Fehlerzustand über die [Reset]-Taste am LCP
quittiert wird. In einigen Fällen erfolgt die Aufhebung
automatisch (durch vorherige Programmierung). Die
Der Leistungsfaktor gibt an, wie stark ein Frequenzumrichter die Netzversorgung belastet. Der Leistungsfaktor ist
das Verhältnis zwischen I1 und I
Grundstrom und I
der gesamte Effektivstrom
eff
, wobei I1 der
RMS
einschließlich der Oberwellenströme ist. Je niedriger der
Leistungsfaktor, desto höher der I
bei gleicher kW-
eff
Leistung.
3 × U × I
Leistungs− faktor =
3 × U × I
1 × COSϕ
EFF
Der Leistungsfaktor einer 3-Phasen-Regelung ist definiert
als:
Leistungs− faktor =
2
2
I
+ I
+ I
=
I
1
EFF
5
I1 × cosϕ1
2
+ . . + I
7
I
1
=
2
n
dacosϕ1 = 1
I
EFF
I
EFF
Ein hoher Leistungsfaktor weist darauf hin, dass der
Oberschwingungsstrom sehr niedrig ist.
Durch die im Frequenzumrichter standardmäßig
eingebauten DC-Spulen wird die Netzbelastung durch
Oberwellen deutlich reduziert.
turarbeiten unbedingt vom Netz. Vergewissern Sie
sich, dass die Netzversorgung unterbrochen und
die erforderliche Zeit verstrichen ist, bevor Sie die
Kompressor- und Netzstecker entfernen.
Die Taste [Off/Reset] trennt das System nicht von
•
der Stromversorgung und Sie können sie daher
nicht als Sicherheitsschalter verwenden.
Achten Sie auf korrekte Schutzerdung. Außerdem
•
muss der Benutzer gemäß den geltenden
nationalen und lokalen Bestimmungen vor der
Versorgungsspannung geschützt werden.
Entsprechend müssen Sie den Kompressor vor
Überlast schützen.
Die Erdableitströme überschreiten 3,5 mA.
•
Der Schutz vor Motorüberlastung wird in
•
Parameter 1-90 Motor Thermal Protection
eingestellt. Wenn Sie diese Funktion wünschen,
stellen Sie Parameter 1-90 Motor Thermal
Protection auf den Datenwert [4], [6], [8], [10] ETRAbschaltung] oder Datenwert [3], [5], [7], [9]ETRWarnung ein.
HINWEIS
Die Funktion wird beim 1,16-Fachen des
Motornennstroms und der Motornennfrequenz initialisiert. Für den nordamerikanischen Markt: Die ETRFunktionen bieten einen Motorüberlastschutz der Klasse
20 gemäß NEC.
Sie dürfen die Stecker für die Kompressor- und
•
Netzversorgung nicht entfernen, während der
Frequenzumrichter an die Netzspannung
angeschlossen ist. Vergewissern Sie sich, dass die
Netzversorgung unterbrochen und die
erforderliche Zeit verstrichen ist, bevor Sie die
Kompressor- und Netzstecker entfernen.
Vergewissern Sie sich, dass alle Spannungs-
•
eingänge unterbrochen sind und die erforderliche
Zeit verstrichen ist, bevor Sie mit den Reparaturarbeiten beginnen.
Installation in großen Höhenlagen
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an das Versorgungsnetz führen Frequenzumrichter Hochspannung. Nur qualifiziertes Personal
darf Installation, Inbetriebnahme und Wartung
durchführen. Erfolgen Installation, Inbetriebnahme und
Wartung nicht durch qualifiziertes Personal, kann dies
Tod oder schwere Verletzungen zur Folge haben.
UNERWARTETER ANLAUF
Bei Anschluss des Frequenzumrichters an das Wechselstromnetz kann der angeschlossene Motor jederzeit
unerwartet anlaufen. Der Frequenzumrichter, der Motor
und alle angetriebenen Geräte müssen betriebsbereit
sein. Andernfalls können Tod, schwere Verletzungen,
Geräte- oder Sachschäden auftreten.
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Auch wenn die Warn-LED nicht
leuchten, kann Hochspannung anliegen. Das Nichteinhalten der angegebenen Wartezeit nach dem Trennen
der Stromversorgung vor Wartungs- oder Reparaturarbeiten kann zum Tod oder zu schweren Verletzungen
führen.
WARNUNG
WARNUNG
WARNUNG
Stoppen Sie den Motor.
•
Trennen Sie das Versorgungsnetz und alle
•
externen DC-Zwischenkreisversorgungen,
einschließlich externer Batterie-, USV- und DCZwischenkreisverbindungen mit anderen
Frequenzumrichtern.
Trennen oder verriegeln Sie den PM-Motor.
•
Warten Sie, damit die Kondensatoren
•
vollständig entladen können. Die minimale
Wartezeit finden Sie in Tabelle 2.1.
Verwenden Sie vor der Durchführung von
•
Wartungs- oder Reparaturarbeiten ein
geeignetes Spannungsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Kondensatoren vollständig
entladen sind.
22
VORSICHT
Bei Höhen über 2000 m wenden Sie sich bezüglich der
PELV (Schutzkleinspannung – Protective extra low
voltage) an Danfoss.
Elektrische Geräte und Komponenten
dürfen nicht zusammen mit normalem
Hausabfall entsorgt werden.
Sie müssen separat mit Elektro- und
Elektronik-Altgeräten gemäß den lokalen
Bestimmungen und den aktuell gültigen
Gesetzen gesammelt werden.
Die EMV-Richtlinie trat am 1. Januar 1996 in Kraft. Danfoss
nimmt die CE-Kennzeichnung gemäß der Richtlinie vor und
liefert auf Wunsch eine Konformitätserklärung. In diesem
Projektierungshandbuch erfahren Sie im entsprechenden
Abschnitt, wie eine EMV-gerechte Installation auszuführen
ist. Danfoss gibt außerdem die Normen an, denen unsere
diversen Produkte entsprechen. Danfoss bietet die in den
technischen Daten angegebenen Filter und weitere
Unterstützung zum Einhalten der jeweils geforderten EMVGrenzwerte an.
Meistens werden Frequenzumrichter von Fachleuten als
komplexes Bauteil eingesetzt, das Teil eines größeren
Geräts oder Systems oder einer größeren Anlage ist.
Beachten Sie, dass der Installierende die Verantwortung für
die endgültigen EMV-Eigenschaften des Geräts, Systems
oder der Installation trägt.
2.2 CE-Kennzeichnung
2.2.2 Was unter die Richtlinien fällt
2.2.1 CE-Konformität und CEKennzeichnung
Was ist unter CE-Konformität und dem CE-Zeichen zu
verstehen?
Sinn und Zweck des CE-Zeichens ist ein Abbau von
technischen Handelsbarrieren innerhalb der EFTA und der
EU. Die EU hat das CE-Zeichen als einfache Kennzeichnung
für die Übereinstimmung eines Produkts mit den
entsprechenden EU-Richtlinien eingeführt. Über die
technischen Daten oder die Qualität eines Produkts sagt
die CE-Kennzeichnung nichts aus. Frequenzumrichter fallen
unter 3 EU-Richtlinien:
Die Maschinenrichtlinie (98/37/EG)
Alle Maschinen mit kritischen beweglichen Teilen
unterliegen der Maschinenrichtlinie vom 1. Januar 1995. Da
ein Frequenzumrichter ein weitgehend elektrisches System
ist, fällt er nicht unter die Maschinenrichtlinie. Wird ein
Frequenzumrichter jedoch für den Einsatz in einer
Maschine geliefert, so stellt Danfoss Informationen zu
Sicherheitsaspekten des Motors zur Verfügung. Dies tut
Danfoss mithilfe der Herstellerdeklaration.
Die Niederspannungsrichtlinie (73/23/EWG)
Frequenzumrichter müssen seit 1. Januar 1997 die CEKennzeichnung in Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie erfüllen. Die Richtlinie gilt für
alle elektrischen Betriebsmittel, Bauteile und Geräte im
Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–1500 V DC.
Danfoss nimmt die CE-Kennzeichnung gemäß der Richtlinie
vor und liefert auf Wunsch eine Konformitätserklärung.
Die EMV-Richtlinie (2004/108/EG)
EMV ist die Abkürzung für elektromagnetische Verträglichkeit. Elektromagnetische Verträglichkeit bedeutet, dass
die gegenseitigen elektronischen Störungen zwischen
verschiedenen Bauteilen bzw. Geräten so gering sind, dass
sie die Funktion der Geräte nicht beeinflussen.
In dem in der EU geltenden „Leitfaden zur Anwendung derRichtlinie 89/336/EWG des Rates“ werden für den Einsatz
von n drei theoretische Situationen genannt. Darin sind
auch Anforderungen zu EMV und CE-Kennzeichnung
enthalten.
1.Der wird direkt im freien Handel an den
Endkunden verkauft. Der wird zum Beispiel in
einem Heimwerkermarkt verkauft. Der Endkunde
ist nicht sachkundig. Er installiert den selbst, z. B.
für ein Heimwerker- oder Haushaltsgerät o. Ä. Für
derartige Anwendungen bedarf der der CEKennzeichnung gemäß der EMV-Richtlinie.
2.Der wird für die Installation in einer Anlage
verkauft. Die Anlage wird von Fachkräften
aufgebaut. Es kann sich dabei z. B. um eine
Produktionsanlage oder um eine von
Fachleuchten konstruierte und aufgebaute
Heizungs- oder Lüftungsanlage handeln. Weder
der noch die fertige Anlage bedürfen einer CEKennzeichnung nach der EMV-Richtlinie. Die
Anlage muss jedoch den grundlegenden Anforderungen der EMV-Richtlinie entsprechen. Dies kann
der Anlagenbauer durch den Einsatz von
Bauteilen, Geräten und Systemen sicherstellen,
die eine CE-Kennzeichnung gemäß der EMVRichtlinie besitzen.
3.Der wird als Teil eines Komplettsystems verkauft.
Das System wird als Kompletteinheit angeboten,
z. B. eine Klimaanlage. Das gesamte System muss
gemäß der EMV-Richtlinie die CE-Kennzeichnung
tragen. Dies kann der Hersteller entweder durch
den Einsatz CE-gekennzeichneter Bauteile gemäß
EMV-Richtlinie oder durch Überprüfung der EMVEigenschaften des Systems gewährleisten.
Entscheidet er sich dafür, nur CE-gekennzeichnete
Bauteile einzusetzen, so braucht das Gesamtsystem nicht getestet zu werden.
2.2.3 Danfoss Frequenzumrichter und CEKennzeichnung
Das CE-Zeichen ist eine gute Sache, wenn es seinem
eigentlichen Zweck entsprechend eingesetzt wird, nämlich
der Vereinfachung des Handelsverkehrs innerhalb der EU
und der EFTA.
Allerdings kann das CE-Zeichen viele verschiedene
technische Daten abdecken. Sie müssen also prüfen, was
durch ein bestimmtes CE-Zeichen tatsächlich gedeckt ist.
Die gedeckten Spezifikationen können unterschiedlich sein,
und ein CE-Zeichen kann einem Installateur auch durchaus
ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln, wenn ein
Frequenzumrichter als Bauteil eines Systems oder Geräts
eingesetzt wird.
Danfoss CE kennzeichnet die Frequenzumrichter gemäß
der Niederspannungsrichtlinie. Dadurch garantiert Danfoss,
dass der Frequenzumrichter bei korrekter Installation der
Niederspannungsrichtlinie entspricht. Zur Bestätigung, dass
unsere CE-Kennzeichnung der Niederspannungsrichtlinie
entspricht, stellt Danfoss eine Konformitätserklärung aus.
Das CE-Zeichen gilt auch für die EMV-Richtlinie, unter der
Voraussetzung, dass die Hinweise in diesem Handbuch zur
EMV-gerechten Installation und Filterung beachtet werden.
Auf dieser Grundlage wird eine Konformitätserklärung
gemäß EMV-Richtlinie ausgestellt.
Das Projektierungshandbuch bietet detaillierte
Anweisungen für eine EMV-gerechte Installation. Außerdem
gibt Danfoss die Normen an, denen unsere verschiedenen
Produkte entsprechen.
Danfoss bietet gerne weitere Unterstützung, damit
optimale EMV-Ergebnisse erzielt werden.
Luftfeuchtigkeit
2.3
Der Frequenzumrichter wurde zur Erfüllung der Norm
IEC/EN 60068-2-3, EN 50178 9.4.2.2 bei 50 °C (122 °F)
entwickelt.
2.4 Aggressive Umgebungsbedingungen
Ein enthält zahlreiche mechanische und elektronische
Bauteile. Alle reagieren mehr oder weniger empfindlich auf
Umwelteinflüsse.
VORSICHT
Der darf daher nicht in Umgebungen installiert werden,
deren Atmosphäre Flüssigkeiten, Stäube oder Gase
enthält, die die elektronischen Bauteile beeinflussen oder
beschädigen können. Werden in solchen Fällen nicht die
erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen, so verkürzt
sich die Lebensdauer des s und es erhöht sich das Risiko
von Ausfällen.
Flüssigkeiten können sich schwebend in der Luft befinden
und im kondensieren. Dadurch können Bauteile und
Metallteile korrodieren. Dampf, Öl und Salzwasser können
ebenfalls zur Korrosion von Bauteilen und Metallteilen
führen. Für solche Umgebungen empfehlen sich Geräte
gemäß Schutzart IP54. Als zusätzlicher Schutz kann
ebenfalls eine Beschichtung der Platinen als Option bestellt
werden (bei einigen Leistungsgrößen Standard).
Schwebende Partikel, wie z. B. Staub, können zu
mechanisch, elektrisch oder thermisch bedingten Ausfällen
des s führen. Eine Staubschicht auf dem Ventilator des s ist
ein typisches Anzeichen für einen hohen Grad an
Schwebepartikeln. In sehr staubiger Umgebung sind Geräte
gemäß Schutzart IP54 oder ein zusätzlicher Schaltschrank
für Geräte der Schutzart IP20/TYPE 1 zu empfehlen.
In Umgebungen mit hohen Temperaturen und viel
Feuchtigkeit lösen korrosionsfördernde Gase (z. B. Schwefel,
Stickstoff und Chlorgemische) chemische Prozesse aus, die
sich auf die Bauteile des s auswirken.
22
2.2.4 Übereinstimmung mit EMV-Richtlinie
2004/108/EG
Wie vorstehend erläutert wird der Frequenzumrichter
meistens von Fachleuten als komplexes Bauteil eingesetzt,
das Teil eines größeren Geräts, Systems bzw. einer Anlage
ist. Beachten Sie, dass der Installierende die Verantwortung
für die endgültigen EMV-Eigenschaften des Geräts, Systems
oder der Installation trägt. Als Hilfe für den Installateur hat
Danfoss EMV-Installationsrichtlinien für das Power-DriveSystem erstellt. Zur Einhaltung der für Power-Drive-Systeme
angegebenen Normen und Prüfniveaus müssen die
Hinweise zur EMV-gerechten Installation befolgt werden.
Derartige Prozesse ziehen die elektronischen Bauteile sehr
schnell in Mitleidenschaft. In solchen Umgebungen
empfiehlt es sich, die Geräte in einen extern belüfteten
Schrank einzubauen, sodass die aggressiven Gase vom
ferngehalten werden.
Als zusätzlicher Schutz in solchen Bereichen kann ebenfalls
eine Beschichtung der Platinen als Option bestellt werden.
130BB892.10
100%
0%
-100%
100%
Local
reference
scaled to
Hz
Auto mode
Hand mode
LCP Hand on,
off and auto
on keys
Local
Remote
Reference
Ramp
P 4-10
Motor speed
direction
To motor
control
Reference
handling
Remote
reference
P 4-14
Motor speed
high limit [Hz]
P 4-12
Motor speed
low limit [Hz]
P 3-4* Ramp 1
P 3-5* Ramp 2
Produktübersicht
VLT® Compressor Drive CDS 803
HINWEIS
Die Aufstellung eines s in aggressiven Umgebungsbedin-
22
gungen verkürzt die Lebensdauer des Geräts erheblich
und erhöht das Risiko von Ausfällen.
Vor der Installation des s muss die Umgebungsluft auf
Flüssigkeiten, Stäube und Gase geprüft werden. Dies kann
z. B. geschehen, indem man bereits vorhandene Installa-
2.5 Vibrationen und Erschütterungen
Der Frequenzumrichter ist gemäß den angegebenen
Normen geprüft (Tabelle 2.2).
Der Frequenzumrichter entspricht den Anforderungen für
Geräte zur Wandmontage, sowie bei Montage an Maschinengestellen oder in Schaltschränken.
tionen am betreffenden Ort näher in Augenschein nimmt.
Typische Anzeichen für schädigende atmosphärische
Flüssigkeiten sind an Metallteilen haftendes Wasser, Öl
oder Korrosionsbildung an Metallteilen.
Gehäusen und vorhandenen elektrischen Installationen. Ein
Anzeichen für aggressive Schwebegase sind Schwarzverfärbungen von Kupferstäben und Kabelenden in vorhandenen
Installationen.
2.6 Regelungsstrukturen
Auswahl von Betrieb mit oder ohne Rückführung in Parameter 1-00 Configuration Mode.
2.6.1 Regelungsstruktur ohne Rückführung
Abbildung 2.1 Struktur ohne Rückführung
In der in Abbildung 2.1 dargestellten Konfiguration ist Parameter 1-00 Regelverfahren auf [0] Regelung ohne Rückführung
eingestellt. Der Frequenzumrichter empfängt aus dem Sollwertsystem den resultierenden Sollwert oder den Ortsollwert. Er
verarbeitet sie in der Rampen- und Drehzahlbegrenzung, bevor er sie an die Motorsteuerung sendet. Der Ausgang der
Motorsteuerung wird dann durch die maximale Frequenzgrenze beschränkt.
2.6.2 Hand-Steuerung (Hand On) und Fern-Betrieb (Auto On)
Der Frequenzumrichter kann manuell über das Bedienteil vor Ort (LCP) oder aus der Ferne über Analog-/Digitaleingänge
oder serielle Schnittstellen betrieben werden. Falls in Parameter 0-40 [Hand on] Key on LCP, Parameter 0-44 [Off/Reset] Key onLCP und Parameter 0-42 [Auto on] Key on LCP gestattet, können Sie den Frequenzumrichter mit den LCP-Tasten [Hand On]
und [Off/Reset] steuern. Alarme können mithilfe der [Off/Reset]-Taste quittiert werden.
Abbildung 2.2 LCP-Tasten
Der Ortsollwert versetzt das Regelverfahren in eine Regelung ohne Rückführung, die unabhängig von den Einstellungen in
Parameter 1-00 Regelverfahren ist.
Der Ortsollwert wird bei einem Ausschalten wiederhergestellt.
2.6.3 Regelungsstruktur (Regelung mit Rückführung)
Der interne Regler macht den Frequenzumrichter zu einem Teil des geregelten Systems. Der Frequenzumrichter empfängt
ein Istwertsignal von einem Sensor im System. Daraufhin vergleicht er diesen Istwert mit einem Sollwert und erkennt ggf.
eine Abweichung zwischen diesen beiden Signalen. Zum Ausgleich dieser Abweichung passt er dann die Drehzahl des
Motors an.
22
Beispiel: Eine Anwendung, in der die Drehzahl so geregelt werden muss, dass der statische Druck in einer Leitung konstant
bleibt. Der gewünschte statische Druckwert wird als Sollwert an den Frequenzumrichter übermittelt. Ein statischer
Drucksensor misst den tatsächlichen statischen Druck in der Leitung und übermittelt diesen als Istwertsignal an den
Frequenzumrichter. Wenn das Istwertsignal größer ist als der Sollwert, wird der Frequenzumrichter verlangsamt und
verringert so den Druck. In dem ähnlich gelagerten Fall, dass der Leitungsdruck niedriger ist als der Sollwert, beschleunigt
der Frequenzumrichter automatisch zur Erhöhung des von der Pumpe gelieferten Drucks.
Abbildung 2.3 Regelungsstruktur (Regelung mit Rückführung)
Auch wenn der Regler des Frequenzumrichters oft bereits mit den voreingestellten Werten für zufriedenstellende Leistung
sorgt, kann die Regelung des Systems durch Anpassung einiger Reglerparameter oft noch verbessert werden.
Durchflussrückführung verwendet werden. Da die Quadratwurzel des Drucks proportional zum Durchfluss ist, ergibt die
Quadratwurzel des Drucksignals einen zum Durchfluss proportionalen Wert. Siehe Abbildung 2.4.
In einigen Anwendungen kann die Umwandlung des Istwertsignals hilfreich sein. Zum Beispiel kann ein Drucksignal für eine
Abbildung 2.4 Istwertsignal-Umwandlung
2.6.5 Sollwertverarbeitung
Einzelheiten zum Betrieb ohne Rückführung und mit Rückführung.
externen Sollwerten (Analogeingängen und Sollwerten des seriellen Kommunikationsbusses)
•
dem relativen Festsollwert
•
dem durch Rückführung geregelten Sollwert
•
Im können bis zu 8 Festsollwerte programmiert werden. Der aktive Festsollwert kann mithilfe von Digitaleingängen oder
dem seriellen Kommunikationsbus ausgewählt werden. Der Sollwert kann auch von extern kommen, für gewöhnlich von
einem Analogeingang. Diese externe Quelle wird von einem der 3 Sollwertquellparameter (Parameter 3-15 Reference 1 Source,
Parameter 3-16 Reference 2 Source und Parameter 3-17 Reference 3 Source) ausgewählt. Alle variablen Sollwerte sowie der BusSollwert ergeben durch Addition den gesamten externen Sollwert. Der externe Sollwert, der Festsollwert oder sie Summe
aus beiden kann als aktiver Sollwert ausgewählt werden. Schließlich kann dieser Sollwert mithilfe von Parameter 3-14 PresetRelative Reference skaliert werden.
22
Der skalierte Sollwert wird wie folgt berechnet:
Sollwert = X + X ×
Mit X als externem Sollwert ist der Festsollwert oder die Summe aus den beiden und Y Parameter 3-14 Preset Relative
Reference in [%].
Wenn Y, Parameter 3-14 Preset Relative Reference auf 0 % eingestellt ist, wird der Sollwert nicht von der Skalierung
beeinflusst.
[0] FCWählen Sie das Protokoll für die integrierte
[2] 9600 BaudAuswahl der Baudrate für den RS485-Port.
[0] Ohne Funktion Auswahl, welcher Eingang als Quelle des
[0] LinearAuswahl, wie der Istwert berechnet werden
Auswahl, ob Digital, Bus oder eine
Kombination aus beidem den Frequenzum-
richter steuern soll.
Schnittstelle RS485.
Istwertsignals verwendet wird.
soll
22
Tabelle 2.3 Einrichtung für Anwendungen mit Regelung mit Rückführung
2.6.7 Optimierung des PID-Reglers
Nachdem der PID-Regler des Frequenzumrichters
eingestellt worden ist, testen Sie seine Leistung. Häufig
kann seine Leistung unter Verwendung der Werkseinstellungen von Parameter 20-93 PI Proportional Gain und
Parameter 20-94 PI Integral Time akzeptabel sein. Manchmal
kann es jedoch hilfreich sein, diese Parameterwerte zu
optimieren, um ein schnelleres Ansprechen des Systems zu
ermöglichen, gleichzeitig jedoch Übersteuern der Drehzahl
zu kontrollieren.
2.6.8 Manuelle PI-Anpassung
1.Starten Sie den Kompressor.
2.Stellen Sie Parameter 20-93 PI Proportional Gain
auf 0,3 ein, und erhöhen Sie den Wert, bis das
2.7 Allgemeine EMV-Aspekte
2.7.1 Allgemeine Aspekte von EMV-Emissionen
Istwertsignal zu schwingen beginnt. Starten/
stoppen Sie den Frequenzumrichter ggf. oder
nehmen Sie stufenweise Änderungen am Sollwert
vor, um ein Schwingen des Istwertsignals zu
erzielen. Reduzieren Sie dann die PI-Proportionalverstärkung, bis sich das Istwertsignal stabilisiert.
Reduzieren Sie anschließend die Proportionalverstärkung um 40–60 %.
3.Stellen Sie Parameter 20-94 PI Integral Time auf 20
Sek. ein, und reduzieren Sie den Wert, bis das
Istwertsignal zu schwingen beginnt. Starten/
stoppen Sie den Frequenzumrichter ggf. oder
nehmen Sie stufenweise Änderungen am Sollwert
vor, um ein Schwingen des Istwertsignals zu
erzielen. Erhöhen Sie dann die PI-Integrationszeit,
bis sich das Istwertsignal stabilisiert. Erhöhen Sie
anschließend die Integrationszeit um 15-50 %.
Frequenzumrichter (und andere elektrische Geräte) erzeugen elektronische oder magnetische Felder, die in ihrer Umgebung
Störungen verursachen können. Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) dieser Effekte ist von den Leistungs- und
Oberschwingungseigenschaften der Geräte abhängig.
Die unkontrollierte Wechselwirkung zwischen elektrischen Geräten in einer Anlage kann die Kompatibilität und den
zuverlässigen Betrieb beeinträchtigen. Störungen äußern sich in Netzoberschwingungsverzerrung, elektrostatischen
Entladungen, schnellen Spannungsänderungen oder hochfrequenten Störspannungen bzw. Störfeldern. Elektrische Geräte
erzeugen Störungen und sind zugleich den Störungen von anderen Quellen ausgesetzt.
Schalttransienten treten üblicherweise im Frequenzbereich von 150 kHz bis 30 MHz auf. Durch die Luft übertragene
Störungen des Frequenzumrichtersystems im Frequenzbereich von 30 MHz bis 1 GHz werden durch den Wechselrichter, das
Motorkabel und den Kompressor erzeugt.
22
Wie in Abbildung 2.7 gezeigt, werden durch kapazitive Ströme des Motorkabels, in Verbindung mit hohem dU/dt der
Kompressorspannung, Ableitströme erzeugt.
Die Verwendung eines abgeschirmten Motorkabels erhöht den Ableitstrom (siehe Abbildung 2.7), da abgeschirmte Kabel
eine höhere Kapazität zu Erde haben als nicht abgeschirmte Kabel. Wird der Ableitstrom nicht gefiltert, verursacht dies in
der Netzzuleitung größere Störungen im Funkfrequenzbereich unterhalb von etwa 5 MHz. Der Ableitstrom (I1) kann über die
Abschirmung (I3) direkt zurück zum Gerät fließen. Es verbleibt dann gemäß Abbildung 2.7 im Prinzip nur ein Ableitstrom (I4),
der vom abgeschirmten Motorkabel über die Erde zurückfließen muss.
Die Abschirmung verringert zwar die abgestrahlte Störung, erhöht jedoch die Niederfrequenzstörungen am Netz. Schließen
Sie den Motorkabelschirm an die Gehäuse von Frequenzumrichter und Kompressor an. Dies geschieht am besten durch die
Verwendung von integrierten Schirmbügeln; verdrillte Abschirmungsenden (Pigtails) sind zu vermeiden. Die verdrillten
Abschirmungsenden erhöhen die Abschirmungsimpedanz bei höheren Frequenzen, wodurch der Abschirmungseffekt
reduziert und der Ableitstrom (I4) erhöht wird.
Verbinden Sie die Abschirmung an beiden Enden mit dem jeweiligen Gehäuse, wenn abgeschirmte Kabel für Relais, Steuerleitung, Signalschnittstelle und Bremse verwendet werden. In einigen Situationen ist zum Vermeiden von Stromschleifen
jedoch eine Unterbrechung der Abschirmung notwendig.
In den Fällen, in denen die Montage der Abschirmung über eine Montageplatte für den Frequenzumrichter vorgesehen ist,
verwenden Sie eine Montageplatte aus Metall, um die Ableitströme zum Gerät zurückzuführen. Außerdem muss durch die
Montageschrauben stets ein guter elektrischer Kontakt von der Montageplatte zur Gehäusemasse des Frequenzumrichters
gewährleistet sein.
Beim Einsatz ungeschirmter Leitungen werden einige Emissionsanforderungen nicht erfüllt. Die immunitätsbezogenen
Anforderungen werden jedoch erfüllt.
Um das Störungsniveau des gesamten Systems (Frequenzwandler und Installation) so weit wie möglich zu reduzieren, ist es
wichtig, dass Sie die Kompressor- und Bremskabel so kurz wie möglich halten. Steuer- und Buskabel dürfen nicht
gemeinsam mit Anschlusskabeln für Kompressor und Bremse verlegt werden. Funkstörungen von mehr als 50 MHz (in der
Luft) werden insbesondere von der Regelelektronik erzeugt.
1Massekabel3Netzversorgung5 Abgeschirmtes Motorkabel
2Abschirmung4Frequenzumrichter6 Motor
Die EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter definiert 4
Kategorien (C1, C2, C3 und C4) mit festgelegten Anforderungen für Störaussendung und Störfestigkeit. Tabelle 2.4
enthält die Definitionen der 4 Kategorien und die entsprechende Klassifizierung aus EN 55011.
Entsprechende
Kategorie Definition
C1In der ersten Umgebung (Wohn-,
Geschäfts- und Gewerbebereich
sowie Kleinbetriebe) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V.
C2In der ersten Umgebung (Wohn-
und Bürobereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V, die weder steckerfertig noch
beweglich sind und von
Fachkräften installiert und in
Betrieb genommen werden
müssen.
C3In der zweiten Umgebung (Indust-
riebereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V.
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Klasse B
Klasse A
Gruppe 1
Klasse A
Gruppe 2
Entsprechende
Kategorie Definition
C4In der zweiten Umgebung (Indust-
riebereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung gleich oder
über 1000 V oder einem
Nennstrom gleich oder über 400 A
oder vorgesehen für den Einsatz in
komplexen Systemen.
Tabelle 2.4 Zusammenhang zwischen IEC 61800-3 und
EN 55011
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Keine
Begrenzung.
Erstellen Sie
einen EMV-Plan.
Wenn die Fachgrundnorm (leitungsgeführte) Störungsaussendung zugrunde gelegt wird, müssen die
Frequenzumrichter die Grenzwerte in Tabelle 2.5 einhalten.
Entsprechende
Umgebung
Erste
Umgebung
(Wohnung und
Büro)
Zweite
Umgebung
(Industriebereich)
Tabelle 2.5 Zusammenhang zwischen der Fachgrundnorm
Störungsaussendung und EN 55011
Fachgrundnorm
Störungsaussendung
Fachgrundnorm EN/IEC
61000-6-3 für Wohnbereich,
Geschäfts- und Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe.
Fachgrundnorm EN/IEC
61000-6-4 für Industriebereiche.
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Klasse B
Klasse A Gruppe
1
22
2.7.3 EMV-Prüfergebnisse
Die folgenden Ergebnisse wurden unter Verwendung eines Systems mit Frequenzumrichter, abgeschirmter Steuerleitung,
Steuerkasten mit Potenziometer und geschirmtem Motorkabel erzielt.
EMVFiltertyp
Industriebereich
EN 55011 Klasse A2EN 55011 Klasse A1EN 55011 Klasse BEN 55011 Klasse A1EN 55011 Klasse B
Leitungsgeführte Störaussendung. Maximallänge des abgeschirmten
Kabels [m].
Wohnbereich, Geschäftsund Gewerbereich sowie
Kleinbetriebe
Ohne
externen
Filter
––2550–20YesYes–No
Mit
externem
Filter
Ohne
externen
Filter
Mit
externem
Filter
Ohne
externen
Filter
Mit
externem
Filter
Abgestrahlte Störaussendung
Industriebereich
Ohne
externen
Filter
Mit
externem
Filter
Wohnbereich,
Geschäfts- und
Gewerbereich sowie
Kleinbetriebe
Ohne
externen
Filter
Mit
externem
Filter
175HA034.10
Produktübersicht
VLT® Compressor Drive CDS 803
2.8 Oberschwingungen
2.8.1 Übersicht über Oberwellenemissionen
22
2.8.2 Oberschwingungsemissionsanforderungen
An das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossene
Anlagen und Geräte
Ein Frequenzumrichter nimmt vom Netz einen nicht
sinusförmigen Strom auf, der den Eingangsstrom I
eff
erhöht. Nicht sinusförmige Ströme werden mit einer
Fourier-Analyse in Sinusströme verschiedener Frequenz, d.
h. in verschiedene Oberwellenströme In mit einer
Grundfrequenz von 50 Hz, zerlegt:
I
Hz50250350
Tabelle 2.7 Oberschwingungsströme
1
I
5
I
7
Optionen Definition
1IEC/EN 61000-3-2 Klasse A bei Dreiphasengeräten
(bei Profigeräten nur bis zu 1 kW Gesamtleistung).
2IEC/EN 61000-3-12 Geräte mit 16 A-75 A und profes-
sionell genutzte Geräte ab 1 kW bis 16 A
Phasenstrom.
Tabelle 2.8 Angeschlossenes Gerät
2.8.3 Prüfergebnisse für
Oberschwingungsströme (Emission)
Die Oberschwingungen tragen nicht direkt zur Leistungsaufnahme bei; sie erhöhen jedoch die Wärmeverluste bei
der Installation (Transformator, Leitungen). Bei Anlagen mit
einem relativ hohen Anteil an Gleichrichterlasten ist es
daher wichtig, die Oberwellenströme auf einem niedrigen
Pegel zu halten, um eine Überlast des Transformators und
zu hohe Temperaturen in den Kabeln zu vermeiden.
Abbildung 2.8 Zwischenkreisdrosseln
HINWEIS
Oberwellenströme können eventuell Kommunikationsgeräte stören, die an denselben Transformator
angeschlossen sind, oder Resonanzen bei Blindstromkompensationsanlagen verursachen.
Leistungsgrößen bis PK75 in T4 und P3K7 in T2
entsprechend IEC/EN 61000-3-2 Klasse A. Leistungsgrößen
von P1K1 und bis zu P18K in T2 und bis zu P90K in T4
gemäß IEC/EN 61000-3-12, Tabelle 4.
Einzelner Oberwellenstrom In/I1 (%)
I
Istwert 6,0–10
kW, IP20, 200 V
(typisch)
Grenze für
R
≥120
sce
Oberschwingungsstrom Verzerrungsfaktor
Istwert 6,0–10
kW, 200 V
(typisch)
Grenze für
R
≥120
sce
5
32,616,68,06,0
40251510
I
7
THDPWHD
3941,4
4846
(%)
I
11
I
13
Um die Netzrückwirkung gering zu halten, sind Danfoss
Tabelle 2.9 Oberwellenstrom 6,0–10 kW, 200 V
Frequenzumrichter bereits serienmäßig mit Drosseln im
Zwischenkreis ausgestattet. So wird der Eingangsstrom I
normalerweise um 40 % reduziert.
Die Spannungsverzerrung in der Netzversorgung hängt
von der Größe der Oberschwingungsströme multipliziert
mit der internen Netzimpedanz der betreffenden Frequenz
ab. Die gesamte Spannungsverzerrung THD wird aus den
RMS
I
Istwert 6,0–10
kW, IP20, 380–
480 V (typisch)
Grenze für
R
einzelnen Spannungsoberschwingungen nach folgender
Formel berechnet:
Istwert 6,0–10
kW, 380–480 V
(typisch)
Grenze für
R
Einzelner Oberwellenstrom In/I1 (%)
5
36,720,87,66,4
≥120
sce
≥120
sce
Tabelle 2.10 Oberwellenstrom 6,0–10 kW, 380–480 V
40251510
Oberschwingungsstrom Verzerrungsfaktor
I
7
THDPWHD
44,440,8
4846
(%)
I
11
I
13
SMPS
130BB896.10
1
2
3
a
M
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
Der Installateur oder Gerätenutzer hat, gegebenenfalls
durch Rücksprache mit dem Netzbetreiber, sicherzustellen,
dass das Gerät an eine Netzversorgung mit einer
Kurzschlussleistung Ssc gleich oder größer obigen Angaben
angeschlossen wird.
Andere Leistungsgrößen dürfen Sie nur nach Absprache
mit dem Betreiber des Verteilernetzes an das öffentliche
Stromversorgungsnetz anschließen.
Übereinstimmung mit verschiedenen SystemebenenRichtlinien:
Die in Tabelle 2.9 bis aufgeführten Angaben zum Oberwel-
lenstrom entsprechen der Norm IEC/EN 61000-3-12
bezüglich der Produktnorm zu Power-Drive-Systemen. Sie
können als Grundlage zur Berechnung der Einflüsse der
Oberwellenströme auf das Stromversorgungssystem und
zur Dokumentation der Übereinstimmung mit den
relevanten regionalen Richtlinien verwendet werden: IEEE
519-1992; G5/4.
Wenn Sie die Oberwellenströme weiter reduzieren
möchten, können Sie den Frequenzumrichtern passive oder
aktive Filter vorschalten. Weitere Informationen finden Sie
unter Danfoss.
Die Bauteile, die die elektrische Trennung wie beschrieben
bilden, erfüllen ebenfalls die Anforderungen für höhere
Isolierung und der entsprechenden Tests gemäß
Beschreibung in EN 61800-5-1.
Die galvanische PELV-Isolierung kann in Abbildung 2.9
gezeigt werden.
Um den PELV-Schutzgrad beizubehalten, müssen alle
steuerklemmenseitig angeschlossenen Geräte den PELVAnforderungen entsprechen, d. h. Thermistoren müssen
beispielsweise verstärkt/zweifach isoliert sein.
22
2.8.4 Störfestigkeitsanforderungen
Die Störfestigkeitsanforderungen für Frequenzumrichter
sind abhängig von der Installationsumgebung. In Industriebereichen sind die Anforderungen höher als in Wohn- oder
Bürobereichen. Alle Danfoss-Frequenzumrichter erfüllen die
Anforderungen für Industriebereiche und folglich auch die
niedrigeren Anforderungen für Heim- und Bürobereiche
mit einem großen Sicherheitsspielraum.
Galvanische Trennung (PELV)
2.9
2.9.1 PELV (Schutzkleinspannung) –
Protective Extra Low Voltage
PELV bietet Schutz durch Kleinspannung. Ein Schutz gegen
elektrischen Schlag gilt als gewährleistet, wenn die
Stromversorgung vom Typ PELV (Schutzkleinspannung –
Protective Extra Low Voltage) ist und die Installation
gemäß den örtlichen bzw. nationalen Vorschriften für PELVVersorgungen ausgeführt wurde.
Alle Steuer- und Relaisklemmen 01-03/04-06 entsprechen
PELV (Schutzkleinspannung – Protective Extra Low Voltage)
(gilt nicht für geerdeten Delta-Schenkel über 440 V).
Sie erreichen die galvanische (sichere) Trennung, indem Sie
die Anforderungen für höhere Isolierung erfüllen und die
entsprechenden Kriech-Luftabstände beachten. Diese
Anforderungen sind in der Norm EN 61800-5-1
beschrieben.
1 Stromversorgung (SMPS)
2 Optokoppler, Kommunikation zwischen AOC und BOC
3 Ausgangsrelais
a Steuerkartenklemmen
Abbildung 2.9 Galvanische Trennung
VORSICHT
Installation in großer Höhenlage:
Bei Höhen über 2000 m wenden Sie sich bezüglich der
PELV (Schutzkleinspannung – Protective extra low
voltage) an Danfoss.
2.10 Erdableitstrom
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Das Berühren spannungsführender Teile – auch nach der
Trennung vom Netz – ist lebensgefährlich.
Stellen Sie ebenfalls sicher, dass andere Spannungseingänge, wie DC-Zwischenkreiskopplung, sowie der
Kompressoranschluss für kinetischen Speicher getrennt
worden sind.
Lassen Sie vor dem Berühren elektrischer Bauteile
mindestens die in Tabelle 2.1 angegebene Zeit
verstreichen.
Eine kürzere Wartezeit ist nur zulässig, wenn auf dem
Typenschild für das jeweilige Gerät angegeben.