Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
1. Einführung
2. Bevorzugtes
R&I-Fließschema
Danfoss arbeitet bereits seit vielen Jahren mit parallel
gekoppelten Pumpen und iSave®-Geräten. Mit
dieser Lösung kann in vielen Fällen eine sehr exible
Systemkonstruktion erzielt werden.
Die APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur
Energierückgewinnung arbeiten hervorragend in
parallel gekoppelten Kongurationen, wenn Sie Ihr
Meerwasserentsalzungssystem entsprechend dem
empfohlenen Rohr- und Instrumentenießschema
(R&I-Fließschema) auslegen.
Wenn Sie Ihr System entsprechend unserem
bevorzugten R&I-Fließschema und den in diesem
Dokument genannten Empfehlungen auslegen,
stellenSie Folgendes sicher:
• dass die EG-Konformitätserklärung von Danfoss
gemäß der Richtlinie 2006/42/EG gültig ist.
• dass jede APP-Pumpe und jedes iSave®-Gerät vor
Überlast geschützt wird.
• dass die Pumpen und iSave® überwacht werden,
damit sie gemäß den Spezikationen laufen.
In diesem Dokument wird beschrieben, was berücksichtigt
werden muss, wenn APP-Pumpen und iSave®-Geräte
parallel gekoppelt werden. Spezische Informationen zu
den einzelnen APP oder iSave® nden Sie im jeweiligen
Datenblatt oder in der jeweiligen Anleitung.
• dass eine Störungssuche mühelos durchgeführt
werden kann, falls das Entsalzungssystem nicht
ordnungsgemäß arbeitet.
• dass das System mit weniger Ausfallzeiten
betrieben werden kann.
Siehe auch die Datenblätter und Anleitungen der APPPumpen und iSave®-Geräte.
Danfoss bietet eine Überprüfung des R&I-Fließschemas
sowie Leitfäden dazu an, wie die Regellogik der Pumpen
und iSave®-Geräte ausgelegt wird.
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Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
2.1 Erklärung des R&I-Fließschemas
Die absolute High-End-Filtration, über die Partikel
mit einer Mindestgröße von 10µm entfernt werden,
schützt die Pumpen vor Schmutz. Es wird nachdrücklich
empfohlen, immer Präzisionstiefen-Filterpatronen
einzusetzen, die über eine Maschenweite von 10µm
abs., β10 ≥ 5000 verfügen.
Die nominale High-End-Filtration, über die Partikel mit
einer Mindestgröße von 3µm entfernt werden, schützt
die iSave®-Geräte vor Schmutz. Für die Filtration wird
eine Meltblown-Tiefenlterpatrone empfohlen, die
eine zur Reinseite hin abgestufte Filterfeinheit und eine
Maschenweite von 3μm aufweist.
• Erfahrungen zeigen, dass eine große Menge
Schmutz in der Regel bei der Inbetriebnahme des
Systems und nach einem Filteraustausch auftritt.
• Falls Sie das empfohlene Gehäuse und die
empfohlenen Patronen nicht verwenden, ist ein
zweistuges Filter erforderlich.
Der Durchusszähler (2) im Eintritt des gemeinsamen
Saugrohrs ermöglicht eine Überwachung des
gesamten Förderstroms.
Der Durchusszähler (12) im gemeinsamen Eintritt
der iSave®-Geräte ermöglicht es, den Durchuss mit
demjenigen auf der Hochdruckseite auszugleichen.
Der Durchusszähler (20) im gemeinsamen Soleaustritt
der iSave®-Geräte kann erfassen, ob in den iSave® eine
interne Leckage auftritt.
Der Messaufnehmer (3) im gemeinsamen Saugrohr
ermöglicht eine Überwachung des Eingangsdrucks.
Der Druckschalter kann erfassen, ob der
Eingangsdruck inner-/außerhalb des zulässigen
Wertebereichs liegt. Siehe auch Abschnitt 3.2
„Sammelrohrkonstruktion mit mehreren Pumpen“.
Der Druckschalter (13) am gemeinsamen Austritt der
iSave®-Geräte ermöglicht eine Überwachung des
Ausgangsdrucks.
Das HD-Rückschlagventil (18) schützt die Pumpe vor
Folgendem:
• HD-Rückuss bei Unterbrechung der
Spannungsversorgung
• HD-Rückuss bei Einschaltung der Pumpen
nacheinander
Das HD-Sicherheitsventil (6) schützt das System vor
Überdruck.
Das ND-Sicherheitsventil (19) schützt das System
vor Überdruck. Dies gilt vor allem, wenn das System
Wasserschlägen ausgesetzt ist oder das Ventil (15) aus
Versehen geschlossen wurde.
Das Ventil (19) kann nur durch Wasserschläge
hervorgerufene Druckspitzen im Pumpeneintritt
reduzieren, wenn das Ventil sehr nah am Eintritt der
Pumpen montiert wird.
Die Regelung mit Frequenzumrichter ermöglicht
Folgendes:
• Regeln des Durchusses durch die Pumpe oder
das iSave®
• Langsames Erhöhen und Reduzieren der Drehzahl
• Schützen der Pumpe, des iSave® und des Motors
vor Überlast
• Überwachen von Veränderungen des
Drehmoments oder der Stromstärke
Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
3. Sammelrohrkonstruktion
3.1 Sammelrohrkonstruktion mit mehreren
iSave®-Geräten
Der Zweck des Sammelrohrs ist es, den Durchuss zu
jedem iSave® zu leiten.
• Ohne Kavitation, Erosion und Luftblasen im
Wasser zu erzeugen
• Mit minimalem Druckabfall
• Für einen identischen Druck an jedem iSave®-Eintritt
Jedes iSave® verfügt über eine integrierte
HD-Zirkulationspumpe. Das bedeutet:
• Der Durchuss durch die HD-Seite des iSave® wird
von der HD-Zirkulationspumpe geregelt. Somit ist
ein identischer Druckabfall an jedem iSave® nicht
entscheidend. Die Geschwindigkeit in den
HD-Sammelrohren kann bis zu 5m/s betragen.
• Der Durchuss durch die ND-Seite des iSave® wird
durch die Druckdierenz zwischen dem
ND-Eintritt (LP
) und -austritt (LP
feed
) geregelt.
out
Z-Form
max. 2,1m/s
Somit ist der Druckabfall an jedem iSave®
entscheidend, um eine gleichmäßige Verteilung
des Durchusses sicherzustellen.
• Bei einem Rohrverlauf in Z-Form tritt der
Durchuss an einem Ende ein und am anderen
Ende wieder aus.
• Bei einem Rohrverlauf in U-Form tritt der
Durchuss auf der gleichen Seite ein und wieder
aus. Bei gleichen Durchmessern bietet eine
U-Form immer eine gleichmäßigere
Durchussverteilung zu den iSave®-Geräten als
eine Z-Form.
• Markterfahrungen zeigen, dass die
Eintrittsgeschwindigkeit bei einer U-Form auf
weniger als 3,7m/s und bei einer Z-Form auf
weniger als 2,1m/s begrenzt ist.
U-Form
max. 3,7m/s
Sammelrohrausrichtung und Endlast
In der Regel wird ein Sammelrohr für mehrere iSave®
starr ausgeführt. Als Verbindung zum Ein- und Austritt
des iSave® werden exible Kupplungen genutzt.
Markterfahrungen zeigen, dass das präzise Schweißen
eines Stahlsammelrohrs mit mehreren Anschlüssen
schwierig ist. Die Flexibilität der einzelnen exiblen
Kupplungen reicht ggf. nicht für die einzelnen
Positionen der Sammelrohranschlüsse aus.
Um die auf den Ein- und Austritt des iSave® wirkenden
Belastungen zu verringern, empehlt es sich, exible
Schläuche oder mindestens zwei exible Kupplungen
einzusetzen, die zusammen an einem Rohranschluss
montiert werden, der die Verbindung zum Ein- und
Austritt des iSave® herstellt.
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• Verwenden Sie nicht die Ein- oder
Austrittsanschlüsse des iSave® als
Rohrhalterungen. Die Rohre müssen über eine
separate Halterung verfügen.
• Wenden Sie keine Kraft auf, um falsch
ausgerichtete Rohre mit dem Ein- oder Austritt
des iSave® zu verbinden.
Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers der
exiblen Kupplungen
oder ziehen Sie die Anleitung 180R9367 „Pipe
connections“ zurate.
5
Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
3.2 Sammelrohrkonstruktion mit
• Die Saugrohre sollten so ausgelegt werden,
mehrerenPumpen
Der Zweck des Sammelrohrs ist es, den Durchuss zu
jeder Pumpe zu leiten.
• Ohne Kavitation, Erosion und Luftblasen im
Wasser zu erzeugen
• Die empfohlene Maximalgeschwindigkeit für die
• Mit minimalem Druckabfall
• Für einen identischen Druck an jedem
Pumpeneintritt
• Zum Vermeiden einer Vorverwirbelung im
Im Folgenden wird auf einige Empfehlungen
eingegangen, die eine ordnungsgemäße
Rohrkonstruktion betreen.
• Das Hydraulic Institute veröentlichte die
Richtlinie „ANSI/HI9.8-1998 Pump Intake Design“,
Vor dem Befüllen der Pumpe sollte ein gerader Rohr-
abschnitt, der fünfmal so lang ist wie der Pumpeneintritt (5D) oder ein Schlauch installiert werden.
• Wenn der Eingangsdruckfühler nicht in der Nähe
die Informationen und Empfehlungen zur
Auslegung von Saugrohren enthält. „Im Idealfall
ist der Durchuss am Pumpeneintritt gleichmäßig
sowie frei von Wirbeln und mitgeführter Luft.“
Sammelrohrkonstruktion mit mehreren Pumpen
Hauptstrom:
Durchussgeschwindigkeit
unter 2,4m/s
dass die Übergänge zwischen verschiedenen
Rohrdurchmessern allmählich verlaufen.
Übergänge, die zu einer Verlangsamung des
Durchusses an der Pumpe führen, sollten nicht
eingesetzt werden.
Saugrohre beträgt 2,4m/s. Am Saugansch der
Pumpe kann ggf. eine höhere Geschwindigkeit
auftreten, wenn ein Reduzierstück eingesetzt wird.
Pumpeneintritt:
des Pumpeneintritts montiert wird, muss über die
Druckeinstellung des Fühlers ein korrekter Druck
an jedem Pumpeneintritt sichergestellt werden.
• Siehe bezüglich der Ziern in Klammer das
R&I-Fließschema auf Seite3.
• Die Anlaufzeit der HD-Pumpen wird auf 10bis
60s oder gemäß den Empfehlungen des
Membranherstellers eingestellt.
• Der Frequenzumrichter muss ein konstantes
Drehmoment liefern können. Durch ihn gelten
ggf. Beschränkungen in Bezug darauf, wie
schnell die Pumpen anlaufen können.
• Das Anlaufmoment und die Stromaufnahme
des Motors müssen berechnet werden, um am
Frequenzumrichter die richtigen Grenzwerte
einzustellen.
• Siehe auch die Anleitung der APP-Pumpen.
Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
4.2.4 Startsequenz – zweistuger Anlauf
Beispiel: Es wird davon ausgegangen, dass drei parallel
gekoppelte Pumpen nacheinander mit Mindestdrehzahl anlaufen.
• Die erste Pumpe erzeugt 55% des endgültigen
Drucks von 58bar, jedoch nur 17% des
endgültigen Förderstroms.
Meerwasserentsalzung mit nacheinander eingeschalteten APP-Pumpen
• Die zweite Pumpe erzeugt einen Druck von 6bar.
• Die dritte Pumpe erzeugt einen Druck von 6bar.
• Danach werden alle drei Pumpen mit voller
Drehzahl betrieben.
Startsequenz:
1. Schalten Sie die ND-Förderpumpe ein.
2. Lassen Sie Luft aus den HD-Rohren (8) ab.
3. Schalten Sie das iSave® ein.
4. Wenn der Eingangsdruck (3) ordnungsgemäß ist:
- Lassen Sie Pumpe Nr.1 mit 700Upm anlaufen.
- Lassen Sie Pumpe Nr.2 mit 700Upm anlaufen.
- Lassen Sie Pumpe Nr.3 mit 700Upm anlaufen.
- Betreiben Sie alle drei Pumpen mit der Enddrehzahl.
Hinweise:
• Siehe bezüglich der Ziern in Klammer das R&IFließschema auf Seite3.
• Die Anlaufzeit der HD-Pumpen wird auf 10
bis 60s oder gemäß den Empfehlungen des
Membranherstellers eingestellt.
4.2.5 Startsequenz – alle Pumpen gleichzeitig:
1. Schalten Sie die ND-Förderpumpe ein.
2. Lassen Sie Luft aus den HD-Rohren (8) ab.
3. Schalten Sie das iSave® ein.
4. Wenn der Eingangsdruck (3) ordnungsgemäß ist:
- Schalten Sie alle Pumpen gleichzeitig ein.
• Durch das Einschalten der Pumpen in
der genannten Reihenfolge wird der
Gesamtstartstrom aus dem Netz auf ein
Minimum reduziert.
• Der Frequenzumrichter muss ein konstantes
Drehmoment liefern können. Durch ihn gelten
ggf. Beschränkungen in Bezug darauf, wie
schnell die Pumpen anlaufen können.
• Das Anlaufmoment und die Stromaufnahme
des Motors müssen berechnet werden, um am
Frequenzumrichter die richtigen Grenzwerte
einzustellen.
• Siehe auch die Anleitung der APP-Pumpen.
Hinweise:
• Siehe bezüglich der Ziern in Klammer das R&IFließschema auf Seite3.
• Die Anlaufzeit wird auf 10 bis 60s oder gemäß den
Empfehlungen des Membranherstellers eingestellt.
• Durch das Einschalten der Pumpen in der genannten
Reihenfolge wird der Startstrom pro Motor auf ein
Minimum reduziert. Die Gesamtstromaufnahme aus
dem Netz ist jedoch maximal.
• Der Frequenzumrichter muss ein konstantes
Drehmoment liefern können. Durch ihn gelten
ggf. Beschränkungen in Bezug darauf, wie schnell
die Pumpen anlaufen können.
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Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
4.2.6 Startsequenz – Direktanlauf (DOL)
Für den nacheinander aktivierten Direktanlauf aller
Pumpen ist ein bestimmter Druck an den Membranen
erforderlich (siehe Abschnitt 4.2.2).
1. Schalten Sie die ND-Förderpumpe ein.
2. Lassen Sie Luft aus den HD-Rohren (8) ab.
3. Schalten Sie das iSave® ein.
4. Wenn der Eingangsdruck (3) ordnungsgemäß ist:
- Schalten Sie die Pumpen nacheinander ein.
4.2.7 Startsequenz – mit Direktanlauf kombinierte
Einschaltung
Damit der Gesamtdurchuss zu den Membranen
geregelt werden kann, muss mindestens eine Pumpe
am elektrischen Motor mit einem Frequenzumrichter
ausgerüstet sein.
Für einen sanften Druckaufbau an den Membranen
und eine minimale Stromaufnahme der Pumpen
mit Direktanlauf sollte die Startsequenz wie folgt
aussehen:
1. Schalten Sie die ND-Förderpumpe ein.
2. Lassen Sie Luft aus den HD-Rohren (8) ab.
3. Schalten Sie das iSave® ein.
4. Wenn der Eingangsdruck (3) ordnungsgemäß ist:
- Lassen Sie Pumpe Nr.1 mit 700Upm anlaufen.
- Schalten Sie die Pumpe Nr.2 per DOL ein.
- Schalten Sie die Pumpe Nr.3 per DOL ein.
- Betreiben Sie Pumpe Nr.1 mit der Enddrehzahl.
Hinweise:
• Siehe bezüglich der Ziern in Klammer das
R&I-Fließschema auf Seite3.
• Durch das Einschalten der Pumpen in der
genannten Reihenfolge ist der Startstrom
pro Motor maximal. Das gilt auch für die
Stromaufnahme aus dem Netz.
Hinweise:
• Siehe bezüglich der Ziern in Klammer das
R&I-Fließschema auf Seite3.
• Die Anlaufzeit der HD-Pumpen wird auf 10 bis
60s oder gemäß den Empfehlungen des Membranherstellers eingestellt.
• Der Frequenzumrichter muss ein konstantes
Drehmoment liefern können. Durch ihn gelten
ggf. Beschränkungen in Bezug darauf, wie schnell
die Pumpen anlaufen können.
• Das Anlaufmoment und die Stromaufnahme
des Motors müssen berechnet werden, um am
Frequenzumrichter die richtigen Grenzwerte
einzustellen.
• Siehe auch die Anleitung der APP-Pumpen.
5. Wasserschläge
4.2.8 Stoppsequenz
Beim Ausschalten parallel gekoppelter APP-Pumpen
ist es besonders wichtig, am Eintritt der Pumpen
Wasserschläge zu verhindern.
Es wird empfohlen, die Pumpen langsam auslaufen zu
lassen: entweder nacheinander oder alle zur gleichen Zeit.
Wasserschläge sind Druckstöße oder -wellen, die
entstehen, wenn eine Flüssigkeit abrupt in ihrer
Bewegung gestoppt wird oder ihre Richtung ändern
muss. Dies ist im Allgemeinen der Fall, wenn ein Ventil
am Ende eines Rohrsystems plötzlich geschlossen oder
eine Pumpe schlagartig ausgeschaltet wird. Im Rohr
entsteht dann eine Druckwelle, die möglicherweise die
Pumpen oder die iSave®-Geräte beschädigen kann.
Diese Druckwelle kann erhebliche Probleme
verursachen, u.a. Geräusche, Schwingungen und
Versagen der Rohre/Geräte.
Wasserschläge führen in der Regel zu sehr hohen
Druckspitzen am Eintritt der Pumpe und somit auch im
Inneren der Pumpe.
Wenn eine Pumpe über einen Softstarter geregelt
wird, beachten Sie bitte, dass die Drehzahl nicht
langsam reduziert werden kann. Der Softstarter
verringert die am Motor ankommende Leistung und
nicht die Drehzahl.
Da die APP-Pumpe ein konstantes Drehmoment
benötigt, schaltet sie sich sofort aus, wenn die
Leistungsaufnahme zu gering ist. Zudem erzeugt sie
möglicherweise Wasserschläge.
Diese Druckspitzen können ggf. die Pumpe
beschädigen. Weiter unten nden Sie ein Beispiel zu
Wasserschlägen im Rohrsystem. Die Druckspitze wird
zum auftretenden statischen Eingangsdruck in den
Rohren addiert, wodurch in der Regel der Grenzwert
für den Pumpeneingangsdruck überschritten wird.
Wenn mehrere Rohrstränge an ein gemeinsames Saugrohr
angeschlossen werden, wirkt sich eine Veränderung in
einem Rohrstrang ggf. auf den Förderstrom und -druck
in einem anderen Rohrstrang aus. Dadurch entstehen
Wasserschläge. Durch die Druckspitzen kann auch der
maximale Betriebsüberdruck der ND-Förderpumpe
überschritten werden.
Der OEM ist dafür verantwortlich, das UmkehrosmoseSystem so auszulegen, dass der maximal zulässige
Eingangsdruck an der Pumpe nicht überschritten wird.
Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
Rohr: ø200m m x 100m
Rohr: ø200m m x 50m
Rohr: ø200m m x 10m
6. Bemessung von
elektrischen Motoren
und Frequenzumrichtern
6.1 Bemessung von elektrischen Motoren
und Frequenzumrichtern für die
APP-Pumpen und die iSave®-Geräte
Die APP-Pumpe und das iSave® sind
Verdrängermaschinen:
• Das Drehmoment ist proportional zur Dierenz
zwischen Eingangs- und Enddruck. Das
bedeutet, dass z.B. für eine Verdoppelung des
Dierenzdrucks ein doppelt so hohes Drehmoment
erforderlich ist.
• Bei gleichem Dierenzdruck benötigen die Pumpe oder das iSave® das gleiche Drehmoment über
den gesamten Drehzahlbereich – KO NSTA NTES
DREHMOMENT.
• Wenn die Pumpe oder das iSave® gegen einen
auftretenden Druck anläuft, wird sofort das Pumpendrehmoment übernommen, da die Pumpe
mit dem Drehen beginnt und das Drehmoment
dem auftretenden Dierenzdruck entspricht.
6.2 Maximales Anlaufmoment für iSave®-Geräte
180
180
160
160
• Die APP-Pumpe und das iSave® verfügen über
wassergeschmierte Lager. Diese Lager erzeugen
bei der Einschaltung einen Stick-Slip-Eekt.
• Für die Bemessung des elektrischen Motors
und des Frequenzumrichters muss das Anlaufmoment, das durch den Stick-Slip-Eekt und
Enddruck erzeugt wird, berechnet werden. Siehe
nächste Seite.
• Sowohl der elektrische Motor als auch der
Frequenzumrichter müssen über ausreichend
Leistung verfügen, um die Pumpe oder das iSave®
einzuschalten. Siehe die Anleitung der APPPumpe oder des iSave®.
Der Frequenzumrichter muss für die
Einschaltung von Pumpe oder iSave® ein
KONSTANTES DREHMOMENT und genug
Leistung liefern können.
• Es wird empfohlen, dass der elektrische
Motor und der Frequenzumrichter über eine
Überkapazität von mindestens 10% über dem
Betriebsdrehmoment verfügen.
140
140
120
120
100
100
Nm
Nm
80
80
60
60
40
40
20
20
0
0
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Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
6.3 Anlaufmoment für APP-Pumpen
Beispiel: Startsequenz mit drei parallel gekoppelten
Pumpen APP43
• Die erste Pumpe läuft nicht gegen Druck an.
DasAnlaufmoment beträgt ca. 160Nm.
• Die zweite Pumpe läuft gegen einen Startdruck
von 38bar an. Das Anlaufmoment beträgt ca.
480Nm.
• Die dritte Pumpe läuft gegen einen Startdruck
von 47bar an. Das Anlaufmoment beträgt ca.
680Nm.
7. Überlastschutz für
die APP-Pumpen und
iSave®-Geräte
Alle Zahlen sind lediglich Richtwerte und sollten für
jedes Projekt berechnet werden.
Das iSave® und der elektrische Motor müssen vor
Überlast geschützt werden.
7.1 Motorschutz
Der elektrische Motor kann geschützt werden, indem
ein Thermorelais, elektronisches Relais, PTC-Fühler
oder ein Frequenzumrichter eingesetzt wird.
• Über einen Frequenzumrichter an jedem
elektrischen Motor kann der entsprechende
Motor immer geschützt werden. Diese Lösung
wird empfohlen.
• Ein einziger Frequenzumrichter für mehrere
Motoren: Der Frequenzumrichter ist in der Regel
nicht in der Lage, die einzelnen Motoren zu
schützen.
• Thermorelais: Danfoss Power Electronics hat
die Erfahrung gemacht, dass ein Thermorelais
(Bimetallrelais) in Kombination mit einem
Frequenzumrichter gut funktioniert.
• Elektronisches Relais: Da der Frequenzumrichter
eine harmonische Spannung erzeugt, wird
nicht empfohlen, ein elektronisches Relais in
Kombination mit einem Frequenzumrichter zu
verwenden.
• PTC-Fühler: Vergewissern Sie sich, dass der PTCFühler im Motor der harmonischen Spannung
vom Frequenzumrichter standhalten kann.
Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
7.2 Schutz des iSave® und der APP-Pumpe
Wenn die Pumpe oder das iSave® vor Überlast geschützt
werden soll, müssen das maximale Drehmoment und
der maximale Druck berücksichtigt werden.
• Siehe für den maximal zulässigen
Betriebsüberdruck die entsprechende Anleitung.
• Siehe für das maximal zulässige
Betriebsdrehmoment die entsprechende
Anleitung. Weitere Informationen zum Lastschutz
nden Sie auch im Diagramm unten.
Lastschutz
160%
140%
120%
100%
80%
60%
40%
Max. Startlast (Nm)
Max. Last: 120% (Nm)
30s
Lasten
• Bei Verwendung eines Thermorelais
(Bimetallrelais):
Die Stromaufnahme des elektrischen Motors kann
in Abhängigkeit vom Drehmoment berechnet
werden. Da die Ansprechzeit viel zu langsam ist,
ist ein Thermorelais oftmals NICHT in der Lage,
dieAPP-Pumpe oder das iSave® zu schützen.
• Bei Verwendung eines Frequenzumrichters mit
einem einzigen Motor: Befolgenden Sie die
Empfehlungen in der entsprechenden Anleitung.
30s
Last
Last
Max. La st
20%
0%
Einschaltung (Regulierung des Stick-Slip-Eekts):
• Anlaufdrehzahl von 0 bis Sollwert
• Das Anlaufmoment darf nicht mehr als 140% des
maximal zulässigen Betriebsdrehmoments (siehe
entsprechende Anleitung) betragen.
Laufender Betrieb:
• Das Drehmoment darf nicht länger als 30s
mehr als 120% des maximal zulässigen
Betriebsdrehmoments betragen.
• Es ist in Ordnung, wenn das Drehmoment in
regelmäßigen Abständen 140% des maximal
zulässigen Betriebsdrehmoments beträgt,
soferndies nicht länger als 5s lang der Fall ist.
0
150300
600
450750
900
Upm
7.3 Mehrere Frequenzumrichter vs. ein
einziger Frequenzumrichter
In einer Anwendung werden häug mehrere Motoren
betrieben.
Das Einsetzen eines einzigen Frequenzumrichters für
die Regelung der Motoren bietet mehrere Vorteile,
aufdie im Folgenden kurz eingegangen wird.
• Geld kann eingespart werden, da ein
Frequenzumrichter mit hoher Leistung günstiger
ist als mehrere Frequenzumrichter mit niedrigerer
Leistung. Für jeden Frequenzumrichter ist ein
eigener Schaltkreisschutz erforderlich. Daher
können bei nur einem Frequenzumrichter hier
ebenfalls Kosten eingespart werden.
120 0 120 0
120 0
1050
• Ein großer Frequenzumrichter benötigt im
Schaltschrank weniger Platz als mehrere
kleinere Einheiten. Dadurch können Platz und
Geld (Auslegungskosten) eingespart und eine
geringere Komplexität erzielt werden.
• Die Wartungszeit und -kosten werden
reduziert, da im Vergleich zu mehreren
kleineren Frequenzumrichtern nur ein einziger
Frequenzumrichter gewartet werden muss.
• Die Komplexität des gesamten Steuerungssystems
wird verringert. Anstatt viele Frequenzumrichter
an die Hauptsteuerung anzuschließen (in der
Regel eine speicherprogrammierbare Steuerung,
SPS) und deren Betrieb aufeinander abzustimmen,
ist nur ein Anschluss erforderlich. Bei der
Programmierung der SPS muss im Vergleich zu
mehreren Frequenzumrichtern nur ein einziger
Drehzahlregelkreis konguriert werden.
120 0
180R9354 / 521B1379 / D KCFN.PI.003.3A .03 / 12.2017
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Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
Trotz dieser genannten Vorteile wird bei Systemen mit
mehreren Motoren häug ein Frequenzumrichter pro
Motor eingesetzt. Warum ist das so?
• Der Frequenzumrichter ist ein Single Point of
Failure. Die Betriebssicherheit von Motor und
anderen angeschlossenen Geräten verbessert
sich tatsächlich in vielen Anwendungen, da im
Vergleich zu einem großen Motor nun mehrere
kompaktere Motoren vorhanden sind. Wenn ein
Motor ausfällt, ist es oftmals möglich, den Betrieb
mit den restlichen Motoren fortzusetzen.
• Um den Frequenzumrichter möglichst klein
zu halten, müssen alle Motoren gleichzeitig
eingeschaltet werden. Der Frequenzumrichter
erhöht bei allen Motoren die Drehzahl auf
einen kontrollierten Wert und minimiert den
Startstrom, den jeder Motor bei der Einschaltung
benötigt.
• JEDER Motor muss einzeln geschützt werden.
Für den Schutz muss die Last, die Drehzahl, das
Drehmoment usw. berücksichtigt werden.
• Da eine vom Motor angetriebene Pumpe oft weniger Last standhalten kann als der Motor, muss
JEDE Pumpe geschützt werden. Dafür muss das
Drehmoment berücksichtigt werden. Der Schutz
kann realisiert werden, indem an jeden Motor ein
Frequenzumrichter montiert wird.
• Ein Frequenzumrichter erfasst nur die an ihn
angeschlossene Gesamtlast. Er liefert bis zum
Nennstrom einen so hohen Strom wie nötig.
Wenn ein einziger Frequenzumrichter mehrere
Motoren regelt, kann er nicht erfassen, welcher
Motor eine hohe Stromaufnahme hat. Daher
kann er nicht jeden Motor und jede Pumpe vor
Überlast und Überstrom schützen.
Aus diesem Grund muss jeder Motor über einen eigenen Kurzschluss- und Überlastschutz verfügen.
Bei Verwendung eines einzigen Frequenzumrichters für
mehrere Motoren:
• Ein einziger Frequenzumrichter für jeden Motor
kostet oftmals genauso viel oder weniger als
ein großer gemeinsamer Frequenzumrichter
und eine Überwachungslösung mit Relais,
die der harmonischen Spannung vom
Frequenzumrichter standhalten kann. Von Fall zu
Fall müssen Berechnungen durchgeführt werden.
• Durch die gemachten Erfahrungen weiß
DanfossPowerElectronics inzwischen, dass
das Schützen der einzelnen iSave®-Geräte, die
über einen gemeinsamen Frequenzumrichter
geregelt werden, kompliziert ist und hohe Kosten
verursacht.
Die APP-Pumpe ist eine Verdrängerpumpe.
Das bedeutet:
• Der Durchuss ist proportional zur
Pumpendrehzahl. Somit führt z.B. das Erhöhen
der Drehzahl um 10% zu einer Erhöhung des
Durchusses um 10% – unabhängig vom
Dierenzdruck der Pumpe.
Beispiel: Pumpenkennlinien einer Kreiselpumpe und
einer APP-Pumpe
900
800
700
600
500
400
300
Förderhöhe (Druck) – m
200
100
0
0102030405060708090100
• Der ND-Durchuss in die APP-Pumpe entspricht
• Die H-Q-Kennlinie verläuft nahezu senkrecht.
Wirkungsgrad APP
Durchuss APP
Leistung – m³/h
immer dem HD-Durchuss aus der Pumpe.
Wenn die Q-Werte für jede Pumpe addiert werden, ergeben sie den kombinierten Durchuss.
Konstruktionsanleitung Parallel gekoppelte APP-Pumpen und iSave®-Geräte zur Energierückgewinnung
8.2 Durchussregelung – iSave®-Geräte
8.2.1 HD-Zirkulationsströmung
Die Drehschieberpumpe im iSave® ist eine
Verdrängerpumpe. Das bedeutet:
• Der HD-Durchuss des iSave® ist proportional zur
iSave®-Drehzahl. Somit führt z.B. das Erhöhen
der Drehzahl um 10% zu einer Erhöhung des
Durchusses um 10% – unabhängig vom
Dierenzdruck des iSave®.
• Die H-Q-Kennlinie verläuft nahezu senkrecht.
Wenn die Q-Werte für jedes iSave® addiert
werden, ergeben sie den kombinierten
Durchuss.
9. Geräuschpegel9.1 Geräuschpegel bei mehreren Quellen
Wenn mehrere Schallquellen nebeneinander betrieben
werden, ist der Gesamtschallpegel (Druck) aller Quellen
höher als der Schallpegel jeder einzelnen Quelle.
Beispiel: Das nachstehende Diagramm zeigt den kombinierten Schallpegel bei mehreren iSave®-Geräten
oder Pumpen (mit 85dB).
8.2.2 ND-Spülstrom
Der Durchuss durch die ND-Seite des iSave® wird
durch die Druckdierenz zwischen dem NDEintritt (LP
Druckabfälle identisch sind, sind auch die Durchüsse
) und -austritt (LP
in
) geregelt. Wenn die
out
identisch.
• Die Druckdierenz verändert sich mit der
Drehzahl des iSave®.
• Wenn mehrere parallel gekoppelte iSave®
betrieben werden, wird empfohlen, alle iSave®
mit der gleichen Drehzahl laufen zu lassen.
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