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Texte, Abbildungen und technische Angaben wurden sorgfältig erarbeitet. Trotzdem sind
Fehler nicht völlig auszuschließen. Der Autor und der Hersteller des Prüfgerätes können für
fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder juristische Verantwortung noch irgendeine
Haftung übernehmen!
Diese Bedienungsanleitung ist vor dem Gebrauch des Prüfgerätes sorgfältig und vollständig
durchzulesen!
Warnhinweise und Warnzeichen sollen besonders vor Risiko oder Gefahr warnen!
Warnhinweise und Warnzeichen in der Bedienungsanleitung, auf dem Prüfgerät sowie auf
dem Zubehör, sind besonders zu beachten und bedeuten z. B.:
Allgemeine Warnung vor einer Gefahrenstelle!
Bedienungsanleitung beachten!
Das Prüfgerät „C.A 6108“ wurde nach folgenden Sicherheitsbestimmungen
gebaut und geprüft:
DIN EN 61010-1 (VDE 0411 Teil 1),
„Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte,
Allgemeine Anforderungen“
DIN VDE 0404 Teil 1 und Teil 2,
„Geräte zum Prüfen, Messen oder Überwachen von Schutzmaßnahmen“
Störfestigkeit nach DIN EN 61326,
„Elektrische Betriebsmittel für Leittechnik und Laboreinsatz - EMV-Anforderungen“
Um diese Sicherheit zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb zu gewährleisten, muss der
Anwender die nachfolgenden Warnhinweise beachten:
Alle Prüfungen dürfen nur von einer Elektrofachkraft oder von einer
elektrotechnisch unterwiesenen Person unter seiner Leitung und
Aufsicht durchgeführt werden. Der Anwender (Prüfer) muss durch eine
Elektrofachkraft in der Durchführung und Beurteilung der Prüfung
unterwiesen sein!
Das Prüfgerät darf nur bestimmungsgemäß eingesetzt werden, um die
Sicherheit des Prüfers, Prüfgerätes und Prüflings zu gewährleisten.
Es sind die Warnhinweise auf dem Prüfgerät sowie den NetzAdapterkabeln zu beachten!
Das Gerät darf nur an einem 230 V AC Netz betrieben werden das mit
max. 16 A abgesichert ist! Es ist nicht für elektrische Anlagen geeignet!
Es dürfen keine Messungen an ungesicherten Messkreisen
durchgeführt werden!
Instandsetzungsarbeiten sowie Änderungen am Prüfgerät dürfen nur
vom Hersteller selber oder nur durch die vom Hersteller autorisierten
Fachkräfte durchgeführt werden! Instandsetzungsarbeiten an NetzAdapterkabeln dürfen nur von Fachkräften durchgeführt werden.
Es dürfen nur die vom Hersteller angegebenen Originalersatzteile
eingesetzt und verwendet werden!
Ist ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich, z. B. durch:
- Sichtbare Beschädigungen,
- unsachgemäße Lagerung,
- unsachgemäßen Transport,
- Ausfall einer Phasenkontrolllampe,
- Ausfall von Messfunktionen, usw.,
darf das Prüfgerät nicht weiter betrieben werden! Das Prüfgerät ist
unverzüglich außer Betrieb zu setzen und gegen unbeabsichtigte
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Hersteller autorisierten Fachkräfte darf das Prüfgerät instandgesetzt
Prü
sicherheitstechnisch in Ordnung ist!
-
ACHTUNG! Beim Anschluss des Prüflings an eine Prüfdose können an
einem defekten Prüfling oder an berührbaren leitfähigen Teilen die nicht
am Schutzleit
Spannungen anliegen!
Zubehör
Materialnummer
Option ARC-Welding (inkl. Messleitungen und Klemmen (rot/schwarz)
Prüfung nach DIN VDE 0544-4 (Lichtbogenschweißgeräte) (2)
P01102161
Option RCD / PRCD 30mA (2)
Prüfung von RCD Typ A/B und PRCD/PRCD-S/PRCD-K bis 30mA
P01102162
Option RCD / PRCD 500mA (2)
bis 500mA
P01102163
Option Standbyleistungsmessung (2)
Prüfung der Standbystromaufnahme nach EU-Verordnung 1275/2008
Vor dem Anschluss des Prüfgerätes an Netzspannung, müssen die entsprechenden
Warnhinweise im Kapitel 1 „Allgemeine Sicherheits- und Warnhinweise“, die
Warnhinweise auf den Netz-Adapterkabeln und falls vorhanden auch die auf dem
Zubehör beachtet werden! Nur bei bestimmungsgemäßer Verwendung ist die
Sicherheit von Anwender, Gerät und Prüfling gewährleistet! Die Prüfung des
Schutzleiterpotentials ist über den Fingerkontakt nach Anschluss des Prüfgerätes
durchzuführen.
4.2 Netzanschluss, Typ Schuko
Netzanschluss des Prüfgerätes. Das Prüfgerät darf nur an einem 230 V AC
40 – 60 Hz Netz betrieben werden, das mit max. 16 A abgesichert ist!
4.3 Messbuchse „GND“ (Bild 2/9)
Anschluss für die Messleitung und Prüfklemme für den Minuspol bei
Temperatur-, Spannungs- und Zangenstrommessungen.
4.4 Messbuchse „Sonde“ (Bild 2/8)
Anschluss für Messleitung und Prüfspitze für die Schutzleiterwiderstands und Berührungsstrommessung.
4.5 Schnittstelle PC-COM (Bild 2/12)
Anschluss für einen 9-poligen D-Sub-Stecker für die serielle Schnittstelle
RS232 (19200, N, 8, 1) für:
Übertragung der Messungen zu einem PC (alternativ zu USB)
Updates der Firmware (Grenzwerte, Prüfabläufe, Messfunktionen, Sprachen...) (alternativ zu
USB)
Barcodeleser
Transponderleser
Hinweis: Die Schnittstelle kann auch über ein RS232/USB-Adapter an einem PC mit USBSchnittstelle angeschlossen werden.
4.6 Schnittstelle USB B (Bild 2/13)
Anschluss eines USB B Stecker zur Steuerung über eine virtuelle COM Schnittstelle
vom PC. Die Treiber der Firma FTDI müssen installiert sein. Dies ist erfolgt während
der Installation der Software am PC.
4.7 Schnittstelle USB A (Bild 2/14)
Anschluss eines USB Sticks zur Datenübertragung
4.8 Prüfdose (Bild 2/5)
Schuko Steckdose bis 16 A.
Der Schutzleiter wird erst vor dem Zuschalten des Netzes verbunden.
Beim Anschluss des Prüflings an eine Prüfdose kann an einem defekten Prüfling oder an
einem berührbaren leitfähigen Teil, das nicht am Schutzleiter angeschlossen ist, eine
berührungsgefährliche Spannung anliegen!
4.9 Bedien- und Anzeigeelemente
Über die Bedienelemente können alle Messungen einfach und komfortabel bedient,
sowie über die Anzeigeelemente abgelesen werden.
4.10 Display (Bild 2/6)
Das Display hat eine Auflösung von 320x240 Punkten und ist hintergrundbeleuchtet.
Alle Informationen (Bedienerführung, Hilfetexte) und Messergebnisse
(Messfunktionen, Grenzwerte, Messwerte und Einheiten) werden im Klartext
dargestellt.
5 Funktionsbeschreibung
5.1 Stromversorgung
Das Gerät wird über die Netzspannung (230 V 10 %) versorgt. Über eine interne
Sicherung wird die Messelektronik versorgt.
5.2 Interner Speicher
Die Messungen werden menügeführt im Datenspeicher des Prüfgerätes
gespeichert. Die Stammdaten und Messwerte können an den PC übertragen werden.
Stammdaten und Prüfvorschrift können auch vom PC in den Speicher übertragen
werden.
5.3 Schnittstelle RS232/USB
ACHTUNG!!!
Alle Kontakte des Kabels müssen 1:1 verdrahtet sein!
USB: Der PC wird über ein Standard USB Typ B Kabel angeschlossen.
Der FTDI Treiber wird mit der PC Software installiert.
Die Übertragungsrate beträgt 19200 Baud. Die Schnittstelle ist potentialgetrennt.
Über die USB-/COM-Schnittstelle des „C.A 6108“ kann mit einem PC, die Firmware
des „C.A 6108“ schnell und komfortabel aktualisiert werden. Durch ein Update der
Firmware können Menü, Messfunktionen, Grenzwerte und Landessprache aktualisiert bzw. erweitert werden. An die RS232 Schnittstelle kann der optionale
Barcodescanner/Transponderscanner zum Einlesen der Identnummern angeschlossen werden. Dieser wird werksseitig mit einer Baudrate von 19200 Baud
ausgeliefert.
5.4 Display und Tastatur
Das Display und die Tastatur werden über eine eigene Elektronik versorgt.
6 Prüfung des Elektroanschlusses
Für die Sicherheit einer Elektroanlage (inkl. bauseitigem Elektroanschluss und
Potentialausgleich), ist nach den gesetzlichen Grundlagen (Unfallverhütungsvorschriften,
gültige Norm) der Betreiber verantwortlich.
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Die Prüfung des Elektroanschlusses ist nicht Bestandteil der Prüfvorgaben für die Änderung,
Prüfung sowie der Wiederholungsprüfung an elektrischen Geräten. Trotzdem ist es wichtig,
vor dem Prüfen von elektrischen Geräten zu wissen, dass die „Netzbedingungen“ in Ordnung
sind.
Das Prüfgerät prüft nicht den Elektroanschluss nach den Vorgaben der DIN VDE 0100.
Dennoch werden wichtige und aussagekräftige Messungen bezüglich des
Elektroanschlusses durchgeführt, wie z.B.:
- Prüfung des Netzschutzleiterpotentials über den Fingerkontakt
- Netzschutzleiterpotential PE < 30 V
- Prüfung des N-Leiters auf Unterbrechung (Display bleibt aus)
- Anzeige der Phasenkontrolllampe, wenn das Relais eingeschaltet ist
- Spannungsmessungen Phase gegen N (Anzeige 1 bis 260 V AC)
Hinweis:
- Zuerst ist durch Berührung des Fingerkontakts festzustellen, ob der
Schutzleiter angeschlossen ist. Wenn die rote LED blinkt, ist der Schutzleiter
nicht angeschlossen. Ist der Schutzleiteranschluss nicht in Ordnung, erscheint
auf dem Display die Meldung „PE>30V!!“. Messungen mit dem Prüfgerät
dürfen erst wieder durchgeführt werden, wenn der Schutzleiter erfolgreich
instandgesetzt wurde.
- Sind N/PE vertauscht, schaltet der bauseitige Fehlerstromschutzschalter ab
- Erscheint keine Anzeige, kann auch Spannung an PE liegen. Mit
Fingerkontakt Gerät prüfen, ausstecken und an einer anderen Steckdose
prüfen. Wenn das Gerät jetzt funktioniert, die Steckdose von einer Fachkraft
prüfen lassen
- Bei Verwendung in einem IT-Netz und wenn das Prüfgerät über einen
Trenntransformator angeschlossen ist, fehlt die PE-Verbindung: Auf dem
Display erscheint die Anzeige: „PE > 30V!!“.
Im ersten Menü „Anschluss“ werden die vorhandene Netzspannung sowie die Qualität des
N- und PE-Leiteranschlusses angezeigt.
7.1 Einphasiger Anschluss
ACHTUNG!!!
• Sollte die Spannung L1 < 207 V sein, bzw. L1 > 253 V sein, sind keine
zuverlässigen und aussagekräftigen Messungen mehr möglich!
Erscheint die Meldung „PE>30V!!“, liegt sehr wahrscheinlich eine
Schutzleiterunterbrechung vor oder es kann u. U. auch eine
Fremdspannung am Schutzleiter anliegen (mit Fingerkontakt prüfen)! Zur
Prüfung des Schutzleiters siehe „Prüfung des Schutzleiteranschlusses“
8 Display und Menüstruktur
Über das Display wird komfortabel die Benutzerführung, die Darstellung von Messfunktionen,
Grenzwerten sowie Messwerten angezeigt. Die Menüstruktur befindet sich in einem
separaten Dokument „C.A 6108 Menüstruktur“.
Sie wird zusammen mit Firmware Updates aktualisiert.
9 Inbetriebnahme des Prüfgerätes
9.1 Sichtprüfung durchführen
• Die Sicherheitshinweise im Kapitel 1 beachten!
• Sichtprüfung für Netzanschluss, Prüfgerät und Messzubehör durchführen!
• Warnhinweise auf Prüfgerät, Netzadapterkabel und Messzubehör beachten!
9.2 Prüfgerät mit Netzspannung versorgen
Das Prüfgerät wird über den Netzanschluss an der Rückseite des Gerätes versorgt.
9.3 Prüfung starten
Die Prüfung wird menügesteuert durchgeführt. Den Anweisungen des Prüfgerätes
folgen.
10 Prüfung an elektrischen Geräten
Die von den Normen geforderten Prüfungen sind durch die integrierten Prüfabläufe realisiert.
Vor Ablauf der Prüfung ist eine Klassifizierung des Prüflings im Profil-Menü notwendig.
Elektrische Geräte müssen auch nach einer Instandsetzung, Änderung und
Wiederholungsprüfung für ihren Benutzer einen Schutz gegen die Gefahren der Elektrizität
bieten, der mit dem Schutz neuer Geräte vergleichbar ist. Ob die notwendige Sicherheit
vorhanden ist, kann durch Prüfungen nach den entsprechenden Normen bestimmt werden.
Die nachstehend aufgeführten Prüfungen sind in der angegebenen Reihenfolge
durchzuführen. Jede der Prüfungen muss bestanden sein, bevor mit der nächsten Prüfung
begonnen wird:
• Sichtprüfung
• Prüfung des Schutzleiters
• An Geräten der Schutzklasse I eine Messung des Isolationswiderstandes und des
Ableitstromes oder des Isolationswiderstandes sowie eine Ersatzmessung im
Ersatzableitstromverfahren soweit dies bei dem Prüfling erlaubt ist.
• An Geräten der Schutzklasse II sowie für alle berührbare leitfähige Teile von Geräten
der Schutzklasse I, die nicht an den Schutzleiter angeschlossen sind, eine Messung
des Isolationswiderstandes, des Berührungsstromes oder des Isolationswiderstandes
sowie eine Ersatzmessung im Ersatzableitstromverfahren soweit dies bei dem
Prüfling erlaubt ist.
• Funktionsprüfung
Hinweise:
Bevor an Geräten der Schutzklasse I eine Schutzleiterstrommessung durchgeführt wird,
muss vorher die Schutzleiterwiderstandsmessung erfolgreich durchgeführt worden sein!
Bevor an Geräten der Schutzklasse II oder III (außer IT Geräten) eine
Berührungsstrommessung durchgeführt wird, sollte vorher die
Isolationswiderstandsmessung mit 500 V DC, erfolgreich durchgeführt worden sein!
Äußere Anschlussstellen von im Gerät erzeugten Schutzkleinspannungen sind auf
Einhaltung der Grenzwerte für die Schutzmaßnahme Schutzkleinspannung zu überprüfen!
10.1 Fachverantwortung
An die fachliche Qualifikation einer Elektrofachkraft werden besonders hohe Anforderungen
gestellt. So ist in der DGUV Vorschrift 3 und in den VDE-Bestimmung en, die auch als
elektrotechnische Regeln festgeschrieben sind, rechtsverbindlich und damit zwingend der
Einsatz der verantwortlichen Elektrofachkraft vorgeschrieben. Fachverantwortung umfasst
die Verpflichtung zum richtigen Tun. Somit sind die entsprechenden Regeln der Technik
(elektrotechnische Regeln, VDE-Bestimmungen, usw.) zu beachten. Die Elektrofachkraft darf
auch nichts unterlassen, was zur Schadensvermeidung hätte getan werden müssen.
Besonders deutlich wird die Fachverantwortung, wenn aus welchen Gründen auch immer,
keine vollständige Prüfung durchgeführt werden kann. Ist einer in der entsprechenden Norm
vorgegebenen Prüfgänge aus technischen Gründen oder durch die örtlichen Gegebenheiten
oder durch den damit erforderlichen Aufwand nicht durchführbar, so ist von der
Elektrofachkraft zu entscheiden ob trotz dieses Verzichts die Sicherheit bestätigt werden
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kann oder nicht. Diese Entscheidung ist zu begründen und zu dokumentieren und als
Fachkraft zu verantworten!
10.2 Elektroanschluss
Für die Sicherheit des bauseitigen Elektroanschlusses, sowie falls vorhanden, auch der
Anschluss eines Potentialausgleiches am Gerät, ist nicht der Hersteller der
anzuschließenden Geräte verantwortlich, sondern nach den gesetzlichen Grundlagen, den
Unfallverhütungsvorschriften und den gültigen Normen, der Auftraggeber. Prüfungen an
Geräten mit Festanschluss sind oft aus technischen Gründen, durch die örtlichen
Gegebenheiten oder durch den damit erforderlichen Aufwand nicht immer durchführbar. Ist
der Anschluss des Gerätes nur schwer erreichbar, müssen zur vollständigen Prüfung dessen
Verbindungen (L1, L2, L3, N, PE) zum Versorgungsnetz u. U. auch an anderer Stelle, z. B.
Netzanschlussklemme des Gerätes, Anschlussdose, Verteiler, usw. aufwendig gelöst
werden.
ACHTUNG!!!
Elektrische Geräte mit einem Bemessungsstrom über 16 A müssen direkt an eine allpolige
Netztrenneinrichtung (Last-, Trenn- oder Leistungsschalter) angeschlossen sein.
Stecker und Steckdosen oder Gerätesteckvorrichtungen mit einem Bemessungsstrom über
16 A dürfen nicht unter Last gesteckt oder getrennt werden (immer vorher unbedingt
freischalten!).
Stecker und Steckdosen oder Gerätesteckvorrichtungen für Geräte mit einem
Bemessungsstrom von nicht mehr als 16 A benötigen keine Netztrenneinrichtung.
10.3 Sichtprüfung
Die Geräte werden besichtigt auf äußerlich erkennbare Mängel und, soweit möglich, auch
auf Eignung für den Einsatzort, z. B.:
- Schäden am Gehäuse,
- äußere Mängel der Anschlussleitungen,
- Mängel an Biegeschutz und Zugentlastung der Anschlussleitungen,
- Anzeichen von Überlastung und unsachgemäßem Gebrauch,
- unzulässige Eingriffe und Änderungen,
- ordnungsgemäßer Zustand der Schutzabdeckungen,
- sicherheitsbeeinträchtigende Verschmutzung und Korrosion,
- Vorhandensein erforderlicher Luftfilter,
- freie Kühlöffnungen,
- Dichtheit,
- einwandfreie Lesbarkeit von Aufschriften die der Sicherheit dienen, z. B.
Warnsymbole, Schutzklasse, Kenndaten der Sicherung, Schalterstellungen an
Trennschaltern, usw.
Hinweis:
Äußerlich erkennbare Mängel, die zu einer mechanischen Gefährdung oder Brandgefahr
führen, sollten die sofortige Instandsetzung nach sich ziehen.
10.4 Messungen
Siehe Kapitel 11.
10.5 Funktionsprüfung
Nach Beendigung der elektrischen Prüfung ist eine Funktionsprüfung des Gerätes
durchzuführen. Eine Teilprüfung kann ausreichend sein.
Das Vorhandensein der Aufschriften die der Sicherheit dienen, z. B. Angaben zur
Drehrichtung, sind zu kontrollieren, gegebenenfalls in geeigneter Form zu erneuern
oder zu ergänzen.
10.7 Dokumentation der Prüfung
Die bestandene Prüfung ist zu protokollieren. Sollte sich ein Gerät als nicht sicher
erweisen, ist dies am Gerät deutlich zu kennzeichnen und der Betreiber ist darüber
schriftlich in Kenntnis (Prüfprotokoll/Mängelliste) zu setzen. Die Messwerte und ggf.
Änderungen sind zu protokollieren. Die Anbringung eines Prüfsiegels z. B. „Geprüft
nach VDE 0701-0702 und DGUV Vorschrift 3 am Gerät nach bestandener Sicherheitsprüfung wird empfohlen.
11 A nschlussmöglichkeiten, Abbildungen, Beispiele
11.1 Schutzleitermessung von Wechselstromprüflingen
Schutzleitermessung: Mit der Schutzleitersonde die Gehäuseteile abtasten und
Anschlusskabel bewegen.
11.2 Schutzleiterwiderstandsmessung von festangeschlossenen Prüflingen
Bei festangeschlossenen Geräten das Prüfgerät - wenn möglich - im Stromkreis des
Prüflings mit Spannung versorgen. Ablauf „Festanschluss“ einstellen. Dann Gehäuseteile
abtasten. In diesem Fall wird der PE über den Prüfgeräte-netzanschluss, die Installation in
der Anlage und den Prüflingsnetzanschluss gemessen.
Der Grenzwert ist deshalb höher als bei der direkten Messung.
11.3 Schutzleiterwiderstandsmessung von Drehstromprüflingen mit einer
Messleitung
(Beispielbilder – Farben nicht verbindlich)
Prüfablau f: „SKI mit Isolationsmessung“. Die Messleitung in die schwarze Buchse des
Prüfgerätes stecken und an den Schutzleiteranschluss des Prüflings klemmen. Mit der
Sonde die geerdeten Metallteile des Prüflings abtasten.
11.4 Schutzleiterwiderstandsmessung von Drehstromprüflingen mit dem
Verlängerungsleitungsadapter
Prüfablauf: „SKI mit Isomessung“. Den Verlängerungsleitungsadapter in das Prüfgerät
einstecken. Den Prüfling am Verlängerungsadapter anschließen. PE Gehäuseteile abtasten
11.5 Berührbare, isolierte, leitfähige Teile
Messung an berührbaren Teilen, die nicht mit PE verbunden sind: Mit der Sonde diese
Teile abtasten. Bei sich bewegenden Teilen, wie bei einer Bohrmaschine das Bohrfutter im
Betriebszustand drehend abtasten, am besten mit der optionalen Bürstensonde.
Sichtschutz beachten.
Isolationswiderstandsmessung LN-PE, Ersatzableitstrommessung:
Gerät in Prüfdose einstecken. Die Messung wird im spannungslosen Zustand durchgeführt.
11.7 Isolationswiderstand LN-PE von Drehstromprüflingen mit dem
Verlängerungsleitungsadapter
Prüfablauf: „SKI mit Isomessung“. Den Verlängerungsleitungsadapter in das Prüfgerät
einstecken. Den Prüfling am Verlängerungsadapter anschließen. Den Prüfling einschalten.
11.8 Differenzstrommessung an Prüflingen mit Schukostecker
Differenzstrommessung, Funktionstest: Den Prüfling in Prüfdose einstecken. Der Prüfling
wird über das Prüfgerät mit Strom versorgt.
11.9 Differenzstrommessung an Drehstromprüflingen mit Drehstromadapter
Den Drehstromadapter in den Drehstromnetzanschluss der Installation stecken. Den Prüfling
am Adapter anschließen. Mit der Differenzstromzange die Leiter L1, L2, L3 und N umfassen.
Die Zange am Prüfgerät (Buchse schwarz und rot mit Zangensymbol gekennzeichnet)
anschließen.
Im Menü Messung „Festanschluss“ auswählen.
Als optionales Zubehör gibt es verschiedene Verlängerungsleitungsadapter für Schuko und
unterschiedliche Drehstromsysteme.
Den Schuko Stecker des Prüfadapters in das Prüfgerät einstecken an der Stecker Seite der
CEE-Verlängerung.
Für die direkte Messung einer Verlängerungsleitung wird der Schuko Stecker des Prüflings in
das Prüfgerät gesteckt. Die andere Seite der Verlängerungsleitung in den Einbaustecker auf
der rechten Seite des Prüfkoffers stecken.
Im Menü “Verlängerung” auswählen und Prüfung starten.
Es werden der Schutzleiterwiderstand, die Isolation L1 und N gegen PE sowie optional
die Durchgängigkeit und Phasenfolge der Verlängerungsleitung geprüft.
Bei der RCD/PRCD/PRCD-S/PRCD-K Prüfung wird der Schuko Stecker in die Prüfdose des
Prüfgerätes gesteckt. Die andere Seite der Verlängerungsleitung in den Einbaustecker auf
der rechten Seite des Prüfkoffers stecken ggf. einen Adapter, wie im Bild zu sehen,
verwenden.
Verlängerungsleitungstest starten. Zuvor RCD/PRCD auswählen und Auslösestrom
einstellen.
Bei der Schweißgeräteprüfung werden die beiden Elektrodenanschlüsse, wie im Bild zu
sehen ist, am Prüfgerät angeschlossen. Das Netzkabel des Schweißgerätes wird mit der
Netzdose des Prüfgerätes verbunden. Im Menü die Schweißgerätenorm “VDE 0544-4”
auswählen, Leerlaufspannung einstellen und die Prüfung starten, dem Prüfablauf folgen.
12 Firmware aktualisieren
Prüfgerät an der USB Schnittstelle des PCs anschließen.
Den Bootloader starten.
Die Schnittstelle unter COM Port auswählen.
Die Firmware Datei unter „Öffnen Hex“ wählen.
Den Netzstecker des Prüfgerätes trennen (nicht nur an der On/Off Taste ausschalten) .
Die Schaltfläche „Verbinden“ betätigen. Der grüne Balken „Progress“ beginnt sich zu füllen.
Ehe der grüne Balken sich gefüllt hat, das Prüfgerät ans Netz anschließen. Der grüne Balken
füllt sich vollständig.
Die Schaltfläche „Programm“ betätigen (Programmiervorgang dauert einige Minuten).
Nach Beendigung der Programmierung das Prüfgerät vom Netz trennen und es wieder
verbinden.
13 Fehlermeldung, Fehlerbeseitigung
13.1 Das Display ist aus
Hinweis: Vermutlich ist der L- oder N-Leiteranschluss nicht in Ordnung.
Ist das Netz in Ordnung, so kann die interne Sicherung durchgebrannt sein.
13.2 Berührungsstrommessung zeigt 0,000 mA an
Dies ist kein Fehler, sondern der Normalzustand.
13.3 Berührungsstrommessung über 0,5 mA
Achtung! Spannung auf den berührbaren leitfähigen Teilen!!!
Prüfling sofort von der Netzdose trennen!!!
Eine Isolationswiderstandsmessung zwischen den berührbaren leitfähigen Teilen und dem
Netzanschluss des Prüflings (L1/L2/L3/N) durchführen! Während der Isolationsmessung
müssen alle Schaltelemente geschlossen sein, damit alle Isolierungen erreicht werden!
Der Messwert muss über 2 MΩ betragen. Nach erfolgreicher Isolationsmessung den
Berührungsstrom messen. Der Messwert muss kleiner 0,5 mA sein.
13.4 Differenzstrommessung wird „F“ angezeigt
Das Gerät ermittelt den Grenzwert des Differenzstroms abhängig von der
Gesamtheizleistung. Es gilt ein Grenzwert von 1 mA/kW Gesamtheizleistung.
Die Gesamtheizleistung des Prüflings prüfen (Typenschild).
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Sind die Leistungsangaben vom Prüfgerät und Typenschild des Prüflings identisch, ist das
Isolierverhalten des Prüflings nicht in Ordnung!
Den Prüfling von der Netzdose trennen.
Mit einem Isolationsmessgerät den Fehler suchen.
Die Netzspannungen werden nicht korrekt angezeigt.
Netzspannung mit einem Messgerät kontrollieren. Wenn der Fehler am Prüfgerät liegt, muss
das Prüfgerät an den Service geschickt, bzw. ausgetauscht werden!
14 Ersatzteile
ACHTUNG!!!
Die Sicherheits- und Warnhinweise im Kapitel 1 beachten!
Es dürfen nur Originalersatzteile des Herstellers verwendet werden, siehe Kapitel 1!
Das Prüfgerät und Zubehör darf nur vom Hersteller oder durch den vom Hersteller
autorisierten Service geprüft und ggf. instandgesetzt werden!
15 Technische Daten
Netzanschluss: Wechselstrom 230 V ± 10 %.
Prüflings-Anschluss: 16 A Schuko
Betriebs- Umgebungstemperatur: 5°C – 40°C.
Lagertemperatur: -5°C – 50°C
Genauigkeitsbereich: 20°C-26°C
Relative Feuchte: max. 75%, Betauung ausgeschlossen,
Höhe über NN: max. 2000m
Anwendung: nur für Innenräume
Schutzart: Anschlüsse IP 20, Gehäuse IP 40
Messungen (Gebrauchsfehler 1 % vom Bereich + 5 % vom Messwert).
Normen: DIN EN 61010-1 300V CAT II, DIN VDE 0404-1, DIN VDE 0404-2, DIN VDE 0404-
3, EMV nach 61326 für Industriegeräte.
Schutzleiterwiderstand: 0,000 Ω ...4,000 Ω. Leerlaufspannung >6 V, Strom 200 mA DC,
optional Strom 10 A
Isolationswiderstand: 0,00 M Ω ... 20,00 MOhm
Prüfspannungen 50 V, 250 V, 500 V, Kurzschlussstrom max. 1,5 mA.
Ersatzableitstrom (Ersatzgeräteableitstrom): 0,00 mA ...20,00 mA, Leerlaufspannung ca.
230V.
Differenzstrom: 0,00 mA... 20,00 mA. Filtercharakteristik nach DIN VDE 0404 zur korrekten
Bewertung der Oberschwingungen. (Nullpunktunterdrückung bis 0,04 mA)
Berührungsstrom: 0,000 mA ... 4,000 mA
Ableitstrom vom Anwendungsteil: 0,000 mA …4,000 mA, aktiv und passiv
Spannung: 0,0 V ...400 V AC/DC (Nullpunktunterdrückung bis 0,8V)
Spannung Schweißstromkreis (Option): Uo 0,0…150,0V (Nullpunktunterdrückung bis +/-
0,8V)
Strom: 0,00 A ... 20 A
Leistung gesamt: 0 W ... 4 kW. Erfassung bis zur 15. Oberschwingung.
Leistung Standby (Option). 0,000W…9,999W, Strom max. 50 mA
Schutzleiterüberwachung: Spannung N-PE> 30 V.
Fingerkontakt: Blinkende LED Anzeige bei PE-Spannung oder keinem PE Anschluss bei
Berührung des Kontaktes.
Integrierte Fehlerstromabschaltung: Differenzstrom > ca. 20 mA.
Zangenmessung:
Übersetzungsverhältnis 2000:1:
Differenzstrom 00,00 A… 20 mA mit Filtercharakteristik
Strommessung: 00,00 A…40 A
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RCD (Option): 10 mA, 30 mA Auslösezeit
10 mA, 30 mA Auslösestrom
Prüfabläufe:
Vorschrift DIN VDE 0701-0702 / 0751 / 0544-4 (Option)
• SKI aktiv / passiv (mit oder ohne Netz)
• SKI mit Zange
• SKII
• SKIII
• Festanschluss
• Verlängerungsleitung mit und ohne RCD (Option)
Schnittstelle:
RS232 für PC, Barcodeleser, Transponderleser
USB Typ B für Datenübertagung an PC
USB Typ A für Speicherstick zur Datenübertragung
Speicher, Uhr:
ca. 100000 Messprotokolle mit Datum und Zeitstempel.
Es wird empfohlen, die Prüfdaten des Prüfgerätes regelmäßig auszulesen und die
Daten mit der Software C.A Appliance „Standard“ zu sichern.
16 Entsorgung
Der Endanwender hat für die korrekte Entsorgung gemäß den gültigen Richtlinien zu sorgen.
17 Gewährleistung und Garantie
Das Prüfgerät C.A 6108 unterliegt einer strengen Qualitätskontrolle.
Jedem Prüfgerät liegt ein entsprechendes Prüfprotokoll mit allen Kalibrierdaten bei.
Die Garantie für das Prüfgerät erstreckt sich, soweit nicht anders vereinbart, auf eine Dauer
von 12 Monaten nach Überlassung des Gerätes. Zusätzlich gelten die Allgemeinen
Geschäftsbedingungen.
Eine Garantieleistung ist in folgenden Fällen ausgeschlossen:
• Bei unsachgemäßer Benutzung des Geräts oder Benutzung in Verbindung mit einem
inkompatiblen anderen Gerät.
• Nach Änderungen am Gerät, die ohne ausdrückliche Genehmigung des Herstellers
vorgenommen wurden.
• Nach Eingriffen am Gerät, die nicht von vom Hersteller dafür zugelassenen Personen
vorgenommen wurden.
• Nach Anpassungen des Geräts an besondere Anwendungen, für die das Gerät nicht
bestimmt ist oder die nicht in der Bedienungsanleitung genannt sind.
• In Fällen von Stößen, Stürzen oder Wasserschäden.
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