Centurion Cross Line Pro 600, City Line Pro 8 EQ, Cross Line Comp 50, Cross Line Pro 400, City Speed 1, City Speed 8, Cross Line Pro 100, City Speed 8 EQ, Cross Line Race 2000, City Line Pro 300 EQ User Manual [de]
Specifications and Main Features
Frequently Asked Questions
User Manual
1. Einleitung
Sehr geehrte Kundin,
sehr geehrter Kunde,
mit dem Kauf dieses CENTURION-Fahrrades
haben Sie sich für ein Qualitätsprodukt entschieden. Ihr neues Rad wurde aus sorgfältig
entwickelten und gefertigten Teilen mit Knowhow zusammengestellt. Ihr CENTURIONFachhändler hat das Rad fertig montiert und
einer Funktionskontrolle unterzogen. So können Sie vom ersten Meter an mit Freude und
einem sicheren Gefühl in die Pedale treten.
In diesem Handbuch haben wir für Sie viele
Tipps zur Bedienung Ihres Rades und eine
Menge Wissenswertes rund um die Fahrradtechnik, die Wartung und Pflege zusammengefasst. Lesen Sie diese Broschüre bitte
gründlich durch, es lohnt sich, selbst wenn
Sie schon Ihr ganzes Leben lang Fahrrad
fahren. Gerade die Fahrradtechnik hat sich
in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.
Bevor Sie zum ersten Mal losfahren, sollten
Sie deshalb zumindest das Kapitel 3. „Vor
der ERSTEN Fahrt“
Um beim Rad fahren stets Spaß zu haben,
sollten Sie bevor Sie auf das Rad sitzen, stets
die im Kapitel 4. „Vor JEDER Fahrt“ beschrie-
bene Mindest-Funktionsprüfung durchführen.
durchlesen.
Wenn Sie die ausführlich beschriebenen
Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
durchführen, müssen Sie stets berücksichtigen, dass die Anleitungen und Hinweise
ausschließlich für CENTURION Fahrräder
gelten. Die Tipps sind nicht auf andere Räder
übertragbar. Durch eine Vielzahl von Ausführungen und Modellwechsel kann es dazu
kommen, dass die beschriebenen Arbeiten
nicht ganz vollständig sind. Beachten Sie
bitte deshalb unbedingt die Anleitungen
unserer Komponentenzulieferer, die Ihnen Ihr
CENTURION-Fachhändler ausgehändigt hat.
Beachten Sie, dass die Anleitungen je
nach Erfahrung und/oder handwerklichem
Geschick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten
können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug
oder zusätzliche Anleitungen erfordern.
Muten Sie sich im Interesse Ihrer eige nen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen
Sie im Zweifelsfall Ihren CENTURION-Fachhändler um Rat!
1
1. Einleitung
Bevor Sie losfahren noch ein paar Dinge, die
uns als Radler sehr am Herzen liegen: Fahren Sie nie ohne angepassten Helm und achten Sie darauf, dass Sie immer radgerechte
Bekleidung, zumindest aber enge Beinkleider
und Schuhwerk mit griffiger und fester Sohle
tragen.
Fahren Sie im Straßenverkehr immer rücksichtsvoll und halten Sie sich an die Verkehrsregeln, damit Sie sich und andere nicht
gefährden.
Beachten Sie die gesetzlichen Regelungen für
den Gebrauch von Fahrrädern abseits der
Straße. Diese sind in den einzelnen Ländern
unterschiedlich. Respektieren Sie bitte die
Natur, wenn Sie durch Wald und Wiesen
touren. Radeln Sie ausschließlich auf ausgeschilderten und befestigten Wegen.
Zunächst möchten wir Sie mit den Teilen Ihres
Fahrrades vertraut machen.
Klappen Sie dazu die vordere und die hintere Umschlagseite der Broschüre aus. Hier finden Sie jeweils ein Rad, an dem alle notwendigen Bauteile vorhanden sind. Lassen Sie
die Seite während des Lesens ausgeklappt.
So können Sie die im Text erwähnten Teile
schnell finden.
Die Abbildungen zeigen beliebige
CENTURION-Fahrräder – nicht jedes Fahrrad sieht so aus. Es gibt mittlerweile sehr
viele Fahrradtypen, die speziell für die verschiedenen Einsatzzwecke entworfen und
dementsprechend ausgerüstet wurden. Im
CENTURION-Programm finden Sie:
Besteht Ihr Rad aus Carbon (CFK)
finden Sie wichtige Hinweise ab
Kapitel 28. „Besonderheiten des Werk-
stoffes Carbon“
Wenn Sie ein Rad mit Hinterrad federung erworben haben, beachten
Sie bitte das Kapitel 15. „Die Hinterbaufe-
derung (LRS-System)“
Hinweise zu dieser Bedienungsanleitung
Das Inhaltsverzeichnis hilft Ihnen, damit Sie
die entsprechenden Anleitungsteile schnell
auffinden.
.
.
Beachten Sie diese Symbole besonders!
Dieses Symbol bedeutet eine mögli che Gefahr für Ihr Leben und
Ihre Gesundheit, wenn entsprechenden
Handlungsaufforderungen nicht nachge
kommen wird, bzw. wenn nicht entsprechende Vorsichts-Maßnahmen getroffen
werden.
Dieses Symbol warnt Sie vor Fehl verhalten, welches Sach- und Umweltschäden zur Folge hat.
dieses Symbol gibt Informationen über
die Handhabung des Produkts oder
den jeweiligen Teil der Bedienungsanleitung, auf den besonders aufmerksam
gemacht werden soll.
Die oben geschilderten möglichen Konsequenzen werden in der Anleitung nicht
immer wieder geschildert, wenn diese Symbole auftauchen!
30.2 Hinweise zum Verschleiß ......................
114
30.3 Garantie auf CENTURION-Fahrräder ....
114
114
Zulässige Anzugsmomente bei Satteklem
me mit Innnensechskant-Schraube ......116
115
115
115
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118
118
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122
122
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126
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131
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133
133
134
135
4
3. Vor der ersten Fahrt
1. Rennräder und Fitnessbikes sind zum
ausschließlichen Einsatz auf geteerten
Wegen und Straßen mit glatter Oberfläche konstruiert.
City-, Cross- und Trekkingräder sind für
die Straße und auch für gute Wegstrecken
auf befestigtem Terrain vorgesehen.
Mountainbikes sind auch für den Off
Road-Einsatz geeignet. Nicht jedoch
für Sprünge, Dual Slalom, Freeride und
Downhill.
Dirt Bikes sind je nach Typ auch für Sprün-
ge, Dual Slalom, Freeride und Downhill zu
verwenden.
BMX Räder sind für den Einsatz auf abge-
sichertem Gelände vorgesehen. Es gibt
verschiedene Typen die entweder für Trick
und Showfahrten auf ebenem Untergrund,
für Sprünge und Freestyle im speziellen
Hindernissparcour oder für Rennen ausgestattet sind.
Überschätzen Sie sich zu Ihrer eigenen
Sicherheit nicht. Manche Show eines Profis sieht einfach aus, birgt aber Gefahren
für Leib und Leben. Tragen Sie stets ausreichende Schutzkleidung.
Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich
gemäß seinem Bestimmungszweck, sonst
besteht die Gefahr, dass das Fahrrad
den Belastungen nicht gewachsen ist und
versagt! Bei nicht bestimmungsgemäßen
Gebrauch erlischt die Garantie. Beachten
Sie die Vorschriften zur Teilnahme am
öffentlichen Straßenverkehr in den jeweiligen Ländern.
2. Jedes unserer Fahrräder ist für ein maxi
males Gesamtgewicht ausgelegt.
Fahrer, Gepäck und Fahrrad werden
zusammengerechnet.
Im Kapitel 27. “Komplettierung bzw.
Aufbau von CENTURION Rahmen
Sie eine Tabelle, aus der sie pro Radmodell
ersehen können wie viel Sie zuladen dürfen.
Hier eine Kurzübersicht:
Rennräder, Fitnessbikes und Mountain
bikes 120 kg.
Cross- und Trekkingräder:
Herrenversion 120 kg,
Damenversion 100 kg.
Cityräder: 100 kg.
Wie viel Gepäck Sie auf den Träger laden
dürfen, ist auf diesem selbst vermerkt.
Bevor Sie mit Ihrem Rad einen Anhän ger ziehen oder einen Kindersitz
montieren schauen Sie bitte im Kapitel
27. “Komplettierung bzw. Aufbau von
CENTURION Rahmen
“Mitnahme von Kindern nach”.
” und im Kapitel 22.
” finden
-
-
5
3. Vor der ersten Fahrt
3. Sind Sie mit der Bremsanlage vertraut?
Prüfen Sie, ob Sie die Vorderradbremse mit
demselben Handbremshebel (rechts oder
links) bedienen können, wie Sie es gewohnt
sind. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die
neue Anordnung regelrecht trainieren, da
unbedachtes Betätigen der Vorderradbremse zum Sturz führen kann! Oder lassen Sie
die Bremshebel durch Ihren CENTURIONFachhändler umbauen.
Moderne Bremsen haben unter Umständen
eine sehr viel stärkere Bremswirkung als
Ihre bisherige Bremse!
Machen Sie zuerst einige Probebrem-
sungen abseits des Straßenverkehrs!
Näheres finden Sie im Kapitel 9. „Die
Bremsanlage“ und in den beigelegten
Anleitungen.
Beachten Sie, dass die Bremswirkung
und die Reifenhaftung bei Nässe stark
nachlässt. Fahren Sie bei feuchter Fahrbahn
besonders vorausschauend und deutlich
langsamer als bei Trockenheit.
4. Sind Sie mit der Schaltungsart und der
Funktion vertraut?
Machen Sie sich ggf. auf einer unbelebten
Fläche mit der neuen Schaltung vertraut.
Näheres finden Sie im Kapitel 10. „Die
Schaltung“.
5. Sind Sattel und Lenker richtig eingestellt?
Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass
Sie das Pedal in unterster Stellung mit der
Ferse gerade noch erreichen können. Prüfen Sie, ob Sie den Boden noch mit den
Fußspitzen erreichen können, wenn sie im
Sattel sitzen. Der CENTURION-Fachhändler hilft Ihnen, wenn Sie mit Ihrer Sitzposition nicht zurrecht kommen.
Näheres finden Sie im Kapitel 8.
sen des Fahrrades an den Fahrer“
6. Wenn Sie Klick- bzw. Systempedale am
Rad haben: Sind sie schon einmal mit den
dazugehörigen Schuhen gefahren?
Machen Sie sich zuerst im Stand sorg
fältig mit dem Einrast- und Lösevorgang
vertraut.
„Anpas-
.
Näheres finden Sie im Kapitel 16. „Die
Pedale“ und lesen Sie zusätzlich die
Gebrauchsanleitung der Pedale durch,
welche Sie beiliegend finden.
7. Wenn Sie ein Fahrrad mit Federung erwor
ben haben, sollten Sie vom CENTURIONFachhändler die korrekte Fahrwerkseinstellung vornehmen lassen. Unkorrekte
Einstellung der Federelemente kann zu mangelhafter Funktion oder Schäden am Federelement führen. Auf jeden Fall verschlechtert
sich das Fahrverhalten und sie erreichen
nicht die maximale Fahrsicherheit.
Näheres finden Sie in den Kapiteln 13.
„Die Federgabel“,
Sattelstütze“,
-
ung (LRS-System)“
Anleitungen.
14. „die gefederte
15. „Die Hinterbaufeder-
und in den beigelegten
-
6
4. Vor jeder Fahrt
Bevor Sie losfahren müssen Sie folgende
Punkte überprüfen:
1. Sind die Schnellspanner oder Verschraubungen an Vorder- und Hinterrad,
Sattelstütze und sonstigen Bauteilen korrekt geschlossen?
Näheres im Kapitel 7. „Zur Handhabung
von Schnellspanner“
Nicht ordnungsgemäß geschlossene
Schnellspanner können dazu führen,
dass sich Teile des Fahrrades lösen. Schwere Stürze wären die Folge!
.
2. Sind die Reifen in gutem Zustand und
haben beide Reifen genügend Druck
(Daumenprobe, wie weit gibt der Reifen
unter dem Druck des Daumens nach)?
Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“
3. Lassen Sie beide Räder frei drehen, um
den Rundlauf zu prüfen. Beobachten Sie
dazu den Spalt zwischen Bremsbelag
und Felge, bzw. bei Rädern mit Scheibenbremsen zwischen Rahmen und Felge.
Mangelhafter Rundlauf kann auch auf
seitlich aufgeplatzte Reifen, gebrochene
Achsen und gerissene Speichen hinweisen.
Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“
.
.
4. Machen Sie eine Bremsprobe im Stand,
indem Sie die Bremshebel mit Kraft zum
Lenker ziehen. Die Bremsbeläge bei Felgenbremsen müssen dabei die Felgenflanken ganzflächig treffen. Sie dürfen die
Reifen nicht berühren. Der Hebel darf sich
nicht zum Lenker durchziehen lassen!
Bei Scheibenbremsen muss der Druck
punkt sofort stabil sein, lässt sich erst nach
mehrmaligem Betätigen des Bremshebels
ein stabiler Druckpunkt erfühlen, sollten
Sie das Rad beim Händler überprüfen lassen.
Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“
-
.
7
4. Vor jeder Fahrt
5. Wenn Sie im Straßenverkehr fahren wollen, müssen Sie Ihr CENTURION-Rad
gemäß den Richtlinien Ihres Landes ausrüsten. Fahren ohne Licht und Reflektoren
bei schlechter Sicht und bei Dunkelheit ist
sehr gefährlich. Sie werden von anderen
Verkehrsteilnehmern nicht gesehen. Schal
ten Sie schon bei einbrechender Dunkelheit das Licht an.
Näheres im Kapitel 6. „Gesetzliche
Anforderungen“
6. Lassen Sie Ihr Fahrrad aus geringer Höhe
auf den Boden springen. Gehen Sie
auftretenden Klappergeräuschen nach.
Prüfen Sie gegebenenfalls Lager und
Schraubverbindungen.
7. Bei einem gefederten Rad machen Sie
einen Fahrwerkscheck: Stützen Sie sich auf
das Rad und prüfen Sie, ob die Federelemente wie gewohnt ein- und ausfedern.
.
9. Vergessen Sie nicht ein hochwertiges
Schloss mit auf die Fahrt zu nehmen. Nur
wenn Sie Ihr Fahrrad mit einem festen
Gegenstand verbinden, beugen Sie dem
Diebstahl wirkungsvoll vor.
-
8. Stellen Sie ggf. sicher, dass die Parkstütze
vollständig eingeklappt ist, bevor Sie losfahren.
Fahren Sie nicht, wenn Ihr Fahrrad
an einem dieser Punkte fehlerhaft ist!
Suchen Sie im Zweifel Ihren CENTURIONFachhändler auf! Ein fehlerhaftes Fahrrad
kann zu schweren Unfällen führen!
8
5. Nach einem Sturz
1. Prüfen Sie, ob die Laufräder noch fest in
den Ausfallenden geklemmt sind und ob
die Felgen mittig im Rahmen, respektive
der Gabel stehen. Versetzen Sie die Räder
in Drehung und beobachten Sie den Spalt
zwischen den Bremsbelägen und den Felgenflanken. Verändert sich der Spalt stark
und können Sie vor Ort nicht zentrieren,
müssen Sie die Bremsen etwas öffnen,
damit die Felge ohne zu streifen zwischen
den Belägen durchlaufen kann. Beachten
Sie, dass die volle Bremswirkung nicht
mehr zur Verfügung steht.
Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“
und Kapitel 11. „Die Laufräder“
2. Kontrollieren Sie, ob Lenker und Vorbau
nicht verbogen oder angebrochen sind,
und ob sie noch gerade stehen. Prüfen
Sie, ob der Vorbau fest in der Gabel sitzt,
indem Sie versuchen, den Lenker gegenüber dem Vorderrad zu verdrehen. Stützen
Sie sich auch kurz auf die Bremsgriffe um
den sicheren Halt des Lenkers im Vorbau
zu checken.
Näheres im Kapitel 8. „Anpassen des
Fahrrades an den Fahrer“
12. „Das Lenkungslager“.
3. Schauen Sie, ob die Kette noch auf den
Kettenblättern und den Ritzeln liegt. Wenn
das Rad auf die Schaltungsseite gestürzt
ist, sollten Sie die Schaltungsfunktion über-
und Kapitel
prüfen. Bitten Sie einen Helfer das Rad am
Sattel hochzuheben und schalten Sie vorsichtig die Gänge durch. Besonders zu den
kleinen Gängen hin, wenn die Kette auf die
größeren Ritzel klettert, müssen Sie darauf
achten, wie weit sich das Schaltwerk den
Speichen nähert. Ein verbogenes Schaltwerk oder ein verbogenes Ausfallende
kann dazu führen, dass das Schaltwerk in
die Speichen gerät. Das Schaltwerk, das
Hinterrad und der Rahmen können dabei
zerstört werden.
Überprüfen Sie die Umwerferfunktion,
denn ein verschobener Werfer kann dazu
führen, dass die Kette abgeworfen und
das Rad dadurch antriebslos wird.
Näheres im Kapitel 10. „Die Schaltung“
.
9
5. Nach einem Sturz
4. Peilen Sie über die Sattelspitze entlang des
Oberrohres oder zum Tretlagergehäuse,
um sicherzustellen, dass der Sattel nicht
verdreht ist.
5. Heben Sie das Rad wenige Zentimeter an
und lassen Sie es auf den Boden springen.
Entstehen dabei Geräusche, sollten Sie
nach losen Schraubenverbindungen fahnden.
6. Schauen Sie zum Abschluss noch einmal
über das ganze Fahrrad um eventuell
entstandene Verbiegungen, Verfärbungen
oder Risse zu erkennen.
Verbogene Teile, insbesondere
solche aus Aluminium, können unver
mittelt brechen. Sie dürfen nicht gerichtet,
d.h. nicht gerade gebogen werden, denn
auch danach besteht akute Bruchgefahr.
Dies gilt insbesondere für die Gabel, den
Lenker, den Vorbau, die Kurbeln, die Sattelstütze und die Pedale. Im Zweifel ist ein
Tausch dieser Teile immer die bessere Wahl,
denn Ihre Sicherheit geht vor.
7. Wenn sich an Ihrem Fahrrad Bauteile aus
Carbon befinden, beachten Sie unbedingt
die Besonderheiten des Werkstoffes im
Kapitel 28. „Besonderheiten des Werk-
stoffs Carbon”
.
-
Fahren Sie, nur wenn die Prüfungen untadelig bestanden wurden, auf dem kürzesten
Wege und sehr vorsichtig zurück. Vermeiden
Sie starkes Beschleunigen und Bremsen und
gehen Sie nicht in den Wiegetritt.
Wenn Sie Zweifel an der Tauglichkeit Ihres
Rades haben, lassen Sie sich mit dem Kraftfahrzeug abholen, statt ein Sicherheitsrisiko
einzugehen.
Zuhause angekommen muss das Rad noch
einmal gründlich untersucht und die beschädigten Teile repariert werden. Gehen Sie im
Zweifelsfall zu Ihrem CENTURION-Fachhändler.
10
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.1 In Deutschland
Egal für welchen Radtyp Sie sich entschieden haben, wenn Sie mit Ihrem Fahrrad
am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen
wollen, muss Ihr Rad in Deutschland gemäß
der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
(StVZO) ausgestattet sein! Die StVZO legt
die Brems- und Beleuchtungsanlage fest und
schreibt eine hell tönende Glocke vor. Darüber hinaus ist jeder Fahrradlenker verpflichtet, sein Rad in einem verkehrssicheren und
fahrtüchtigen Zustand zu halten.
Für Radfahrer gelten bei der Teilnahme im
Verkehr grundsätzlich dieselben Regeln wie
für Kraftfahrzeuglenker. Machen Sie sich mit
der Straßen-Verkehrs-Ordnung vertraut.
Die Bremsanlage
Ein Rad muss mindestens zwei unabhängig
voneinander funktionierende Bremsen aufweisen, jeweils eine pro Vorder- und Hinterrad ist Pflicht.
Die Lichtanlage
Alle lichttechnischen Einrichtungen am Fahrrad müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Erkennbar ist dies an einer Schlangenlinie mit dem Buchstaben K und einer fünfstelligen Zahl. Nur Beleuchtungseinrichtungen
(auch Batterie- oder Akkuleuchten) mit diesen
Erkennungsmerkmalen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Der § 67 StVZO schreibt folgende Beleuchtungseinrichtungen vor:
Das Vorder- und das Rücklicht müssen von
einer gemeinsamen, fest installierten Energiequelle betrieben werden. Beide Leuchten
müssen gleichzeitig funktionieren.
Die Nennleistung und -spannung des Dynamos müssen mindestens drei Watt und mindestens sechs Volt betragen.
Das Rücklicht muss in einer Höhe von mind. 25
cm über der Fahrbahnoberfläche angebracht
werden. Die Mitte des Lichtkegels des Vorderlichtes darf höchstens 10 m vor dem Fahrrad
auf die Fahrbahn treffen.
Über diese Lichtquellen hinaus müssen an
jedem Fahrrad folgende Reflektoren fest montiert sein:
Vorne ein möglichst großflächiger weißer
Strahler, der mit dem Scheinwerfer kombiniert
sein kann.
Hinten mindestens zwei rote Rückstrahler,
davon ein Großflächenrückstrahler mit ZMarkierung. Die Rückleuchte darf mit einem
Strahler kombiniert sein.
Je zwei seitliche gelbe Reflektoren pro Laufrad,
die gesichert angebracht sein müssen. Wahlweise dürfen auch weiße reflektierende Ringe
über den gesamten Laufradumfang in den
Speichen, an den Seitenwänden der Bereifung
oder an den Felgen verwendet werden.
Je zwei gelbe Pedalstrahler pro Pedal, die
nach vorne und hinten gerichtet sind.
Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltbare Stand- bzw. Akku/Batteriebeleuchtung
montiert werden. Die alleinige Verwendung
von Akku- oder Batterieleuchten ist nicht
zulässig.
11
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
Neuregelung der Fahrrad-Sicherheitsvorschriften
Der §67 der StVZO wird in Zukunft geändert. Verfolgen Sie die Tagespresse, oder
fragen Sie Ihren CENTURION-Fachhändler,
ab wann die neuen Bestimmungen gültig
werden.
Die wesentlichen Neuerungen betreffen die
Lichtanlage. Künftig ist für den Scheinwerfer
eine höhere Lichtstärke vorgeschrieben, welche nur mit Halogenscheinwerfern erreicht
wird. Darüber hinaus muss die Lichtanlage
von neuen Fahrrädern eine zweiadrige Verkabelung mit Steckverbindungen aufweisen.
Wer viel bei Nacht mit dem Rad fährt, wird
zu schätzen lernen, dass die Lichtanlage
künftig auf zwölf Volt-Niveau arbeiten darf.
Die Montage einer leistungsstärkeren zwölf
Volt-Lichtanlage ist freiwillig. Einige Hersteller
bieten diese Lichtanlagen bereits mit Ausnahmegenehmigung als Zubehör an. Fragen Sie
Ihren CENTURION-Fachhändler.
Die zukünftige neue Regelung in der StVZO
wird eine solche Lichtanlage auch für Geländewettkampfräder bis 13 kg erlauben. Bis
dahin muss ein auf der Straße genutztes
Mountainbike mit einer vollständigen Dynamolichtanlage ausgerüstet sein - so lautet
das Gesetz!
Sonderregelung für leichte Fahrräder
Bei Rennrädern, deren Gewicht unter elf
Kilogramm liegt, ist die Verwendung einer
Batteriebeleuchtung auch ohne stationäre
Dynamobeleuchtungsanlage erlaubt. Die
Beleuchtung muss bei diesen Sporträdern nur
bei Dunkelheit fest am Fahrrad angebracht
sein. Jedoch müssen die Lampen auch bei
Trainingsfahrten bei Tage immer mitgeführt
werden, z.B. im Rucksack. Batteriebeleuchtungen für vorne und hinten können auch
einzeln einzuschalten sein, ihre Nennspannung darf unter den sonst vorgeschriebenen
sechs Volt liegen.
Keine Ausnahme gibt es bei den Strahlern:
Alle vorher aufgelisteten Reflektoren müssen
am Fahrrad fix angebracht sein.
Bei offiziellen Wettkämpfen, zum Beispiel
Radrennen, gelten die Bestimmungen der
StVZO nicht, sofern sie auf abgesperrten
Strecken stattfinden. Fragen Sie diesbezüglich den Veranstalter.
12
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.2 In Österreich
Auszüge aus dem Bundesgesetzblatt für die
Republik Österreich. 146. Verordnung Fahrradverordnung.
Allgemeines: §1 (1) Jedes Fahrrad, das in
Verkehr gebracht wird, muss – sofern sich aus
den folgenden Bestimmungen nichts anderes
ergibt – ausgerüstet sein:
1. mit zwei voneinander unabhängig wir
kenden Bremsvorrichtungen, mit denen
auf trockener Fahrbahn eine mittlere
Bremsverzögerung von 4 m/sec2 bei
einer Ausgangsgeschwindigkeit von 20
km/h erreicht wird;
2. mit einer Vorrichtung zur Abgabe von
akustischen Warnzeichen;
3. mit einem hellleuchtenden, mit den Fahr
rad fest verbundenen Scheinwerfer, der
die Fahrbahn nach vorne mit weißem oder
hellgelbem, ruhenden Licht mit einer Lichtstärke von mindestens 100 cd beleuchtet;
4. mit einem roten Rücklicht mit einer Licht
stärke von mindestens 1 cd;
5. mit einem weißen, nach vorne wirkenden
Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler
darf mit dem Scheinwerfer verbunden
sein;
6. mit einem roten, nach hinten wirkenden
Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler
darf mit dem Rücklicht verbunden sein;
7. mit gelben Rückstrahlern an den Pedalen;
diese können durch gleichwertige Einrichtungen ersetzt werden;
-
8. mit Reifen, deren Seitenwände ringförmig
zusammenhängend weiß oder gelb rückstrahlend sind, oder an jedem Rad mit mindestens zwei nach beiden Seiten wirkenden
Rückstrahlern mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2 oder mit anderen
rückstrahlenden Einrichtungen, die in der
Wirkung den zuvor genannten entspre
chen; wenn das Fahrrad für den Transport
mehrere Personen…. Entfällt, CENTURION
Fahrräder sind nur für den Transport von
einer Person vorgesehen (Ausnahme Kin
dersitz und Kinderanhänger)!
-
(4) Bei Tageslicht und guter Sicht dürfen Fahrräder ohne die in Abs. 1 Z.3 und 4 genannte
Ausrüstung verwendet werden.
Rennfahrräder § 4 (1) Als Rennfahrrad gilt
ein Fahrrad mit folgenden technischen Merkmalen:
Eigengewicht des fahrbereiten Fahrrades
höchstens 12kg;
Rennlenker;
äußerer Felgendurchmesser mindestens
630mm;
äußere Felgenbreite höchstens 23mm.
(2) Rennfahrräder dürfen ohne die in § 1
Abs. 1 Z 2 bis 8 genannte Ausrüstung in
Verkehr gebracht werden; bei Tageslicht und
guter Sicht dürfen Rennfahrräder ohne diese
Ausrüstung verwendet werden.
13
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.3 In der Schweiz
Auszüge aus den Artikeln 213 bis 218
Verordnungen über die technischen
Anforderungen an Strassenfahrzeuge
Fahrräder, ausgenommen jene des Bundes
(Art. 34 Abs. 6 VVV), müssen eine gut sichtbare Vignette (Art. 34 VVV) tragen.
• Räder, Bremsen
Fahrräder müssen mit zwei kräftigen Bremsen
versehen sein, von denen die eine auf das
Vorder- und die andere auf das Hinterrad
wirkt.
• Beleuchtung, Rückstrahler
Fahrräder müssen, wenn eine Beleuchtung
nach Artikel 30 Absatz 1 VRV erforderlich
ist, mit einem nach vorn weiss und einem
nach hinten rot leuchtenden, ruhenden Licht
ausgerüstet sein. Diese Lichter können fest
angebracht oder abnehmbar sein.
Die Lichter müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m sichtbar sein und dürfen
nicht blenden.
An Fahrrädern müssen ein nach vorn und
ein nach hinten gerichteter Rückstrahler mit
einer Leuchtfläche von mindestens 10 cm2
fest angebracht sein. Die Rückstrahler müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m
im Scheine eines Motorfahrzeug-Fernlichts
sichtbar werden.
Zusätzlich sind nach der Seite wirkende,
beispielsweise an den Rädern befindliche
Rückstrahler erlaubt.
Die Pedale müssen vorn und hinten Rückstrahler mit einer Leuchtfläche von mindestens
5 cm2 tragen. Ausgenommen sind Rennpedale, Sicherheitspedale und dergleichen.
Anstelle der Rückstrahler können andere
retroreflektierende Vorrichtungen verwendet werden, wenn sie in der Wirkung den
Anforderungen an Rückstrahler nach Absatz
1 entsprechen.
• Zeichengebung, Warnvorrichtung,
Diebstahlsicherung
Zur Zeichengebung für die Richtungsänderung können die Radfahrer reflektierende Bänder oder Lichter am Unterarm tragen.
Diese Vorrichtungen müssen weiss oder gelb
leuchten.
Fahrräder, ausgenommen Fahrräder mit
einem Leergewicht ohne Führer oder Führerin von höchstens 11 kg, müssen eine gut
hörbare Glocke aufweisen; andere Warnvorrichtungen sind untersagt.
Fahrräder sind mit einer Diebstahlsicherung
(Schloss, Schliesskabel, Schliesskette oder
dergleichen) zu versehen.
14
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
Handhabung von Schnellspannern
Trotz der einfachen Bedienungsweise von
Schnellspannern passieren immer wieder
Unfälle durch falsche Handhabung. Der
Schnellspanner besteht im Wesentlichen aus
zwei Bedienelementen:
1. Der Handhebel auf einer Seite der Nabe:
Er wandelt die Schließbewegung in eine
Klemmkraft um.
2. Die Klemmutter auf der gegenüberliegenden Seite der Nabe: Mit ihr wird auf
einer Gewindestange die Vorspannung
eingestellt.
Achten Sie darauf, dass die
Bedienungshebel beider Schnellspanner immer auf der Gegenseite des Kettenantriebs sind. So vermeiden Sie, dass Sie
das Vorderrad seitenverkehrt einbauen.
Vorgehensweise zur sicheren Befestigung
eines Bauteils:
Öffnen Sie den Schnellspanner. Jetzt sollte
der Schriftzug „Open“ (offen) lesbar sein.
Bewegen Sie den Hebel wieder in Richtung
der Klemmposition; erkennbar daran, dass
auf dem Hebel von außen „Close“ (geschlossen) zu lesen ist. Zu Beginn der Schließbewegung bis ungefähr zur Hälfte des Hebelweges, muss sich der Hebel sehr leicht, d.h.
ohne Klemmwirkung, bewegen lassen.
Während der zweiten Hälfte des Weges
muss die Hebelkraft deutlich zunehmen. Zum
Schluss lässt sich der Hebel nur schwer bewegen. Benutzen Sie den Daumenballen und
ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern
an einem festen Bauteil, z.B. der Gabel oder
an der Hinterbaustrebe, nicht jedoch an einer
Bremsscheibe oder Speiche.
In der Endstellung muss der Hebel parallel
zum Rad liegen, er darf also nicht seitlich
abstehen. Der Hebel muss so am Rahmen
bzw. der Gabel anliegen, dass er nicht unbeabsichtigt geöffnet werden kann.
Überprüfen Sie den Sitz, indem Sie versuchen, den geschlossenen Hebel zu verdrehen.
Drücken Sie auf das Ende des Handhebels
von der Stirnseite her.
15
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
Wenn sich der Spannhebel im Kreis drehen
lässt, müssen Sie ihn wieder öffnen und die
Vorspannung erhöhen. Drehen Sie dazu die
Mutter auf der Gegenseite im Uhrzeigersinn
um eine halbe Umdrehung.
Wiederholen Sie den Schließvorgang und
überprüfen Sie den Sitz erneut. Lässt sich der
Spannhebel nicht mehr drehen, klemmt der
Spanner das Laufrad richtig.
Heben Sie abschließend das Laufrad einige
Zentimeter vom Boden und geben Sie ihm
einen Klaps von oben auf den Reifen. Ein
sicher befestigtes Rad bleibt in den Achsaufnahmen des Rahmens.
Ungenügend geschlossene Schnell spanner können dazu führen, dass
sich Bauteile lösen. Das kann zu einem
Unfall mit schweren Verletzungen führen.
Wenn Sie den Schnellspanner schlie ßen, stützen Sie Ihre Finger nicht an
einer Bremsscheibe oder Speiche .
Zur Kontrolle des Sattels versuchen Sie diesen
gegenüber dem Rahmen zu Verdrehen.
16
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Anpassen des Rades
Die Körpergröße ist entscheidend für die
Wahl der Rahmenhöhe ihres Fahrrades.
Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie
genügend Freiheit im Schritt haben, damit
Sie sich nicht verletzen, wenn Sie schnell
absteigen müssen.
Mit der Wahl eines Fahrradtyps wird die
Körperhaltung schon grob festgelegt. Verschiedene Bauteile an Ihrem Rad sind jedoch
so konzipiert, dass sie in einem gewissen Maß
auf Ihre Körperproportionen eingestellt werden können. Dazu gehören die Sattelstütze,
der Lenkervorbau und die Bremsgriffe.
Machen Sie nach jeder Montage unbedingt
den Kurzcheck in Kapitel 4. „Vor jeder Fahrt“ und führen Sie eine Probefahrt auf
einer verkehrsfreien Fläche durch. So können
Sie gefahrlos alles noch einmal überprüfen.
Sollten Sie Bedenken haben, ist es besser,
ausschließlich die Positionskontrolle durchzuführen. Besprechen Sie ihre Änderungswünsche mit dem CENTURION-Fachmann.
Dieser kann Ihre Vorstellungen im Zuge eines
Werkstattaufenthaltes, z.B. der Erstinspektion,
umsetzen.
8.1 Einstellen der richtigen Sitzhöhe
Die erforderliche Sitzhöhe wird durch den
Tretvorgang festgelegt. Beim Treten sollen
die Ballen der großen Zehen über der Mitte
der Pedalachse stehen. Das Bein darf in
der untersten Stellung der Tretkurbel, der
weitesten Entfernung des Pedals vom Sattel,
nicht maximal durchgestreckt sein, sonst
wird das Pedalieren unrund. Überprüfen Sie
die Sitzhöhe anhand der folgenden, einfach
durchzuführenden Methode. Voraussetzung
ist, dass Sie Schuhwerk mit einer flachen
Sohle tragen.
Setzen Sie sich auf den Sattel und stellen Sie
die Ferse auf das Pedal, das sich in der untersten Position befindet. In dieser Stellung sollte
das Bein ganz durchgestreckt sein. Achten Sie
darauf, dass die Hüfte gerade bleibt.
Zu allen, in folgenden beschriebenen
Arbeiten, gehört Erfahrung, geeig
netes Werkzeug und handwerkliches
Geschick. Ziehen Sie die Verschraubungen
grundsätzlich mit großer Sorgfalt an. Erhöhen Sie die Schraubenkräfte schrittweise
und prüfen Sie dazwischen immer wieder
den festen Sitz des Bauteils. Benutzen Sie
einen Drehmomentschlüssel und überschreiten Sie die maximalen Schraubenanzugsmomente nicht!
Um die Sitzhöhe einzustellen, müssen Sie den
Sattelklemmbolzen oder den Schnellspanner
lösen. (lesen Sie vorher Kapitel 7. „Zur Hand-
habung von Schnellspannern“
Verwenden Sie für eine Sattelstützen-Klemmschraube geeignetes Werkzeug und drehen
Sie diese entgegen dem Uhrzeigersinn zwei
bis drei Umdrehungen auf.
)
-
17
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Die gelöste Sattelstütze kann jetzt in der Höhe
verschoben werden.
Ziehen Sie die Sattelstütze nicht über die am
Schaft vorhandene Markierung hinaus. Die
Mindesteinstecktiefe beträgt das 2,5-fache
des Durchmessers, d. h. bei einer Sattelstütze
mit 30 mm Durchmesser müssen mindestens
75 mm der Sattelstütze im Rahmen verbleiben.
Bei Rahmen mit längerem, über das Oberrohr hinausragendem Sitzrohr muss die
Sattelstütze mindestens bis unterhalb des
Oberrohres bzw. der hinteren Sitzstreben
hineingeschoben werden! Das kann zu einer
Mindesteinstecktiefe von 10 Zentimetern und
mehr führen.
Achten Sie darauf, dass der Teil der Sattelstütze, der sich im Inneren des Sitzrohres
befindet, immer gut gefettet ist.
Fetten Sie in keinem Fall Sattelstütze oder Sattelstützrohr, wenn Rahmen oder Sattelstütze
aus Carbon sind. Beachten Sie dazu Kapitel
28.4 „Carbon- Lenker und Vorbauten“ und
Kapitel 28.5 „Carbon Sattelstütze“.
Sollte Ihre Stütze im Sitzrohr nicht leicht
gleiten, fragen Sie Ihren CENTURION-Fachhändler um Rat. Wenden Sie auf keinen Fall
Gewalt an.
Richten Sie den Sattel wieder gerade aus,
indem Sie über die Sattelspitze auf das Tretlagergehäuse oder entlang des Oberrohres
peilen.
Klemmen Sie die Stütze wieder fest. Drehen
Sie dazu die Sattelstützenschraube im Uhrzeigersinn. Eine ausreichende Klemmwirkung wird bereits ohne Einsatz von großen
Handkräften erreicht. Andernfalls passt die
Sattelstütze nicht zum Rahmen.
Bei Rennrädern in sehr kleinen
Rahmenhöhen kann die Gefahr
bestehen, dass der Fuß mit dem Vorderrad
kollidiert. Achten Sie deshalb ggf. auf korrekte Einstellung der Schuhplatten.
Fahren Sie nie, wenn die Stütze
über die Ende-, Maximum-, oder
Stoppmarkierung hinausgezogen wurde!
Die Stütze könnte brechen oder der Rahmen
Schaden davon nehmen.
18
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Prüfen Sie den festen Sitz der Stütze. Halten
Sie dazu den Sattel mit den Händen vorn
und hinten fest und versuchen Sie Ihn zu
verdrehen. Wenn er sich verdrehen lässt,
müsen Sie die Klemmkraft erhöhen und den
Test wiederholen.
Stimmt die Beinstreckung bei einer erneuten
Überprüfung? Machen Sie die Kontrolle,
indem Sie den Fuß samt Pedal in die tiefste
Position bringen. Wenn der Großzehenballen
in der Mitte des Pedals steht (ideale Tretposition), muss das Knie leicht angewinkelt sein.
Ist dies der Fall, haben Sie die Sattelhöhe
korrekt eingestellt.
Wenn Sie Sitzbeschwerden z.B.
Taubheitsgefühl haben, kann dies am
Sattel liegen. Ihr CENTURION-Fachhändler
hat sehr viele verschiedene Sättel zur Auswahl und berät Sie gerne.
Überprüfen Sie, ob Sie noch einen sicheren
Stand auf dem Boden erreichen können.
Ist dies nicht der Fall, sollten Sie zumindest
anfangs den Sattel etwas tiefer stellen.
Die Position des Sattels ist sehr individuell.
Finden Sie in Absprache mit Ihrem Fachhändler die für Sie optimale Position.
19
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.2 Einstellung der Lenkerhöhe
Die Lenkerhöhe bestimmt die Neigung des
Rückens. Wird der Lenker tief angebracht,
sitzt der Fahrer windschnittig auf dem Rad
und bringt viel Gewicht auf das Vorderrad.
Die stark gebeugte Haltung ist aber anstrengender und unbequemer, denn die Belastung
der Handgelenke, der Arme, des Oberkörpers und des Genicks nimmt zu.
Der Lenker ist bei konventionellen Vorbauten
nur begrenzt höhenverstellbar, indem der
Vorbau im Gabelschaft auf- und abgeschoben wird.
Bei verstellbaren Vorbauten kann die Höhe
elegant durch Lösen und wieder Anziehen
von Schrauben eingestellt werden.
Beim gewindelosen System, dem sogenannten Aheadsetsystem, ist der Vorbau Teil des
Lenkungslagersystems. Hier gestaltet sich die
Positionsfindung schwieriger, da der Vorbau
demontiert und neu angebaut werden muss.
Vorbauten gehören zu den tragen den Teilen am Fahrrad. Veränderungen können Ihre Sicherheit gefährden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, hilft
Ihnen Ihr CENTURION-Fachhändler weiter.
8.2.1 Konventionelle Vorbauten
Öffnen Sie die Vorbauspindel um 2-3
Umdrehungen. Der Vorbau-Schaft müsste
nun in der Gabel drehbar sein.
Ist dies nicht der Fall, muss die Schraube
durch einen leichten Schlag mit dem Hammer
gelöst werden. Bei Innensechskant-Schrauben müssen Sie zuerst den Schlüssel wieder
in deren Kopf stecken, da diese in der Regel
unzugänglich versenkt sind. Schlagen Sie
gefühlvoll mit dem Hammer auf das Werkzeug.
Versuchen Sie niemals, die Kopfmutter des
Steuerlagers zu öffnen, wenn Sie den Vorbau
verstellen möchten. An diesen Muttern wird
das Lagerspiel verändert.
Die jetzt bewegliche Lenker-Vorbau-Einheit
können Sie nun auf- und abschieben. Ziehen
Sie den Vorbau nicht über die am Schaft
vorhandene Markierung hinaus. Die Mindesteinstecktiefe beträgt laut DIN das 2,5-fache
des Durchmessers.
Einstecktiefe
Eine größere Einstecktiefe bedeutet in jedem
Fall eine höhere Sicherheit.
Richten Sie den Lenker wieder so aus, dass er
bei Geradeausfahrt nicht schief steht.
Ziehen Sie die Vorbauspindel wieder fest.
Beachten Sie das maximale Anzugsdrehmoment.
20
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Überprüfen Sie den Sitz des Vorbaus indem
Sie das Vorderrad zwischen die Beine nehmen und versuchen, den Lenker samt Vorbau
zu verdrehen. Sollte sich der Vorbau verdrehen, müssen Sie die Schraubenanzugskraft
erhöhen.
Sollte Ihnen der Lenker immer noch zu hoch
oder zu tief sein, hilft nur der Austausch des
Lenkervorbaus. Das Auswechseln ist relativ
aufwändig, da unter Umständen die gesamten Armaturen abgebaut werden müssen.
Lassen Sie sich in Ihrem Fachgeschäft über
die verschiedenen Vorbautypen beraten.
Beachten Sie, dass Sie die Ver schraubungen von Vorbau und Len
ker korrekt anziehen. Andernfalls wäre
es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich
lösen oder brechen.
Fahren Sie nicht mit einem Rad, des sen Vorbau über die Markierung für
die maximale Auszugshöhe herausgezogen
wurde! Kontrollieren Sie, bevor Sie losfahren, alle Schrauben und machen Sie eine
Bremsprobe!
-
8.2.2 Verstellbare Vorbauten
Bei verstellbaren Aheadset -Vorbauten kann
die Höhe durch die Neigungsverstellung des
vorderen Vorbaubereiches variiert werden.
Lösen Sie die seitliche Schraube der Sperrklinke etwa 3-5 Umdrehungen bis sich die
Verzahnung löst. Drehen Sie die Schraube
nicht ganz heraus, da sonst der Mechanismus
auseinander fallen würde.
Schieben Sie die Schraube zur dem Kopf
gegenüberliegenden Seite. Stellen Sie den jetzt
beweglichen Vorbau nach Ihren Wünschen ein.
Schieben Sie das gelöste Verstellteil wieder in
den Vorbau ein bis die Sperrklinke sauber in
die Verzahnung greift. Ziehen Sie die Schraube dann fest. Überschreiten Sie das maximale
Drehmoment von 12 Nm nicht.
Beachten Sie, dass sich bei der
Verstellung des Vorbaus auch der
Lenker und die Brems- und Schalthebel in
der Position verändern. Korrigieren Sie
diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8.
„Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“
beschrieben.
21
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Bei verstellbaren konventionellen Vorbauten
wird die Neigungsverstellung des vorderen
Vorbaubereichs über einen auf der Unterseite
liegenden Mechanismus bewerkstelligt.
Lösen Sie die Schraube der Sperrklinke, die
sich an der Unterseite des Vorbaus befindet,
bis sich die Verzahnung löst. Sie müssen
jedoch die Schraube nicht ganz herausdrehen, sonst fallen die Teile auseinander.
Stellen Sie den jetzt beweglichen Vorbau
nach Ihren Wünschen ein. Drehen Sie die
Schraube der Sperrklinke wieder vorsichtig
an, bis Sie die Verzahnung sauber ineinander greift. Die Sperrklinken-Schraube muss
dann festgezogen werden.
Überschreiten Sie das maximale Drehmoment
von 10 Nm nicht.
Beachten Sie, dass sich bei der
Verstellung des Vorbaus auch der
Lenker und die Brems- und Schalthebel
in der Position verändern. Korrigieren Sie
diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8.
„Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“
beschrieben.
8.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme,
sogenanntes Aheadset*-system
(*Aheadset ist ein eingetragener Markenname der Fa. Dia Compe, die das System
entwickelt hat.)
Bei Rädern mit Aheadset-Lenkungslagersystem wird mit Hilfe des Vorbaus die
Lagervorspannung eingestellt. Wird der Vorbau verändert, muss das Lager neu justiert
werden (siehe Kapitel 12. „Das Lenkungs-lager“). Eine Höhenregulierung ist begrenzt
durch Veränderung der Zwischenringe, den
so genannten Spacern, oder durch Umdrehen des Vorbaus, bei so genannten Flip-FlopModellen, möglich.
Demontieren Sie die Schraube für die Lagervorspannung oben am Gabelschaft und entfernen Sie den Deckel.
22
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Lösen Sie die Schrauben seitlich am Vorbau.
Ziehen Sie den Vorbau von der Gabel.
Jetzt können Sie die Zwischenringe (Spacer)
herausnehmen.
Es dürfen nicht einfach mehr Spacer
eingebaut werden um den Lenker zu
erhöhen. Die Klemmung des Vorbaus muss
den Gabelschaft bis ca. 3mm unterhalb der
Vorbauoberkante klemmen.
Stecken Sie die entfernten Spacer wieder
oberhalb des Vorbaus auf den Gabelschaft.
Wenn Sie den Vorbau umdrehen wollen,
müssen Sie zusätzlich die vorderen Schrauben zur Lenkerbefestigung aufschrauben.
Bei Vorbauten mit Deckeln kann der Lenker
einfach herausgenommen werden. Ansonsten
müssen die Lenkerarmaturen abgebaut werden (siehe hierzu Kapitel 8.5 „Verstellung
der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und
Lenkerhörnchen“).
Positionieren Sie den Lenker mittig und
schrauben Sie ihn wieder fest, nachdem Sie
den Vorbau umgedreht haben (siehe Kapitel
8.5 „Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen“
Stellen Sie das Lager neu ein und ziehen Sie
den Vorbau fest, nachdem Sie ihn ausgerichtet haben (siehe hierzu Kapitel 12. „Das Len-kungslager“).
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Lenkers im Vorbau, indem Sie versuchen, den
Lenker nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie auch, ob sich die Lenker-Vorbaukombination gegenüber der Gabel verdrehen
lässt. Nehmen Sie dazu das Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie, den Lenker
zu verdrehen. Wenn sich die Teile bewegen
lassen, müssen Sie die Schrauben nochmals
vorsichtig nachziehen und abermals den Sitz
kontrollieren. Überschreiten Sie die maximalen Anzugsmomente nicht!
Verwenden Sie keinen Vorbau aus
Stahl mit einem Lenker aus Alumi
nium, wenn diese Kombination nicht ausdrücklich vom Hersteller freigegeben ist.
).
-
Achten Sie darauf, dass das Vorbau-
auge (die Lenkerklemmung) nicht
scharfkantig ist.
Das Entfernen von Zwischenringen ist
nur möglich, wenn der Gabelschaft
gekürzt wird. Dieser Vorgang ist nicht mehr
umkehrbar. Lassen Sie diese Arbeit, die ein
Fall für den Fachmann im Fahrradgeschäft
ist, erst durchführen, wenn Sie sich mit der
Position sicher sind.
Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau und Lenker mit
vorgeschriebenen Drehmomenten ange
zogen werden müssen. Andernfalls wäre
es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich
lösen oder brechen.
Vorbauten haben sehr unterschiedli che Maße in der Länge, im Durch
messer des Schaftes und der Lenkerbohrung. Eine falsche Auswahl kann zu einer
großen Gefahrenquelle werden: Lenker und
Vorbauten können brechen und so zu einem
Unfall führen.
Wenn Ihr Rennrad einen Gabelschaft
aus Carbon aufweist beachten Sie die
Kapitel 28.4 „Carbon- Lenker, Vorbauten“
und 28.5 „Carbon Sattelstütze“.
-
-
23
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.3 Korrektur der Sitzlänge und
Einstellen der Sattelneigung
Den Abstand zwischen den Handgriffen des
Lenkers und dem Sattel haben Einfluss auf die
Rückenneigung und damit auf den Fahrkomfort und die Fahrdynamik. Über den Sattelstützenschlitten lässt sich diese Entfernung in
geringem Umfang verändern.
Prinzipiell entsteht durch einen weit vorn
montierten Sattel eine etwas entspanntere
Sitzposition, auf einem Sattel der weit hinten
montiert ist sitzen Sie etwas gestreckter.
Durch Verschieben des Sattelgestells in der
Sattelstütze wird jedoch auch der Tretvorgang
beeinflusst, der Fahrer tritt mehr oder weniger
weit von hinten in die Pedale.
Wenn der Sattel nicht waagerecht eingestellt
ist, kann der Fahrer nicht entspannt pedalieren. Er muss sich ständig am Lenker abstützen, um nicht vom Sattel zu gleiten.
8.3.1 Verschieben und waagerecht Einstellen
des Sattels
Bei Patentsattelstützen hält eine zentrale
Innensechskant-Schraube den Kopf, der
sowohl die Neigung als auch die vertikale
Position des Sattels fixiert.
Einige Sattelstützen weisen zwei Schrauben
auf, sie lassen eine noch genauere Regulierung der Winkelstellung zu. Bei so genannten
Sattelkloben finden Sie meist zwei Muttern,
die auf einem gemeinsamen, durchgehenden
Gewindebolzen sitzen.
Öffnen Sie eine oder beide Schrauben am
Kopf der Sattelstütze. Drehen Sie die Schraube dazu höchstens 2 bis 3 Umdrehungen auf,
sonst kann der gesamte Mechanismus auseinanderfallen.
Verschieben Sie den Sattel wunschgemäß vor
oder zurück. Oft ist hierzu ein kleiner Klaps
auf den Sattel notwendig.
Achten Sie darauf, dass die Oberkante des
Sattels waagerecht bleibt, während Sie die
Schraube wieder zudrehen. Schrauben Sie
die Schrauben mit dem erforderlichen Drehmoment an.
Prüfen Sie, ob der wieder festgeschraubte Sattel
abkippt, indem Sie mit den Händen abwechselnd die Spitze und das Ende belasten.
Halten Sie unbedingt das Drehmoment
dieser Verschraubung ein, denn zu
schwach oder zu stark angezogene Schrauben können zum Versagen der Stütze führen.
Der Verstellbereich des Sattels ist
sehr gering, einen wesentlich grö
ßeren Längenbereich decken die verschiedenen Vorbaulängen ab. Meist muss hierbei die Länge der Züge angepasst werden.
Klemmen Sie den Sattel niemals in den
Biegungen des Sattelgestells, dieses könnte
dadurch zerstört werden.
Wenn sich eine Carbon-Sattelstütze
an Ihrem Fahrrad befindet beachten
Sie vor einer Verstellung oder Montage
unbedingt die Hinweise im Kapitel 28.5
“Carbon-Sattelstütze”.
-
24
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.4 Regulierung der Griffweite zu den
Bremshebeln
Bei den meisten Bremsgriffen von Mountainbikes, City- und Trekkingrädern ist der
Abstand des Hebels zu den Lenkergriffen
einstellbar. Für Fahrer mit kleinen Händen
kann damit der Bremshebel in griffgünstige
Nähe zum Lenker gebracht werden. Die
Hebelstellung, in der die Bremse zu wirken
beginnt, muss ebenfalls auf die Fingerlänge
eingestellt werden.
Prüfen Sie, wann die Bremsbeläge die Felgen
berühren. Kommt dieser Druckpunkt schon
nach kurzem Hebelweg, muss zusätzlich zum
Einstellen der Griffweite die Bremse verstellt
werden (siehe hierzu Kapitel 9. „Die Brems-anlage“). Andernfalls würde die Bremse
nach dem Einstellen bereits an den Felgen
schleifen.
In der Regel befindet sich in der Nähe, wo
der Bremszug in die Hebelarmatur hineinläuft, eine kleine Schraube. Drehen Sie die
Schraube im Uhrzeigersinn hinein und beobachten Sie, wie der Hebel dabei wandert.
Wenn die Wunsch-Griffweite erreicht ist,
überprüfen Sie unbedingt, ob noch genügend Leerweg am Hebel vorhanden ist, ehe
die Beläge an den Felgen anliegen.
Der Bremshebel darf sich nicht bis
zum Lenker durchziehen lassen. Die
volle Bremskraft muss vorher erreicht werden!
8.5 Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen
Die Lenkerenden bei Mountainbikes und
Trekking-Rädern sind meist etwas abgewinkelt. Stellen Sie den Lenker so ein, dass Ihre
Handgelenke entspannt sind und nicht zu
stark nach außen verdreht werden.
Beim Rennrad sollte das gerade Stück des
Unterlenkers parallel zum Boden oder hinten
leicht nach unten weisen. Die Enden der Bremsgriffe liegen in einer gedachten Verlängerung
der Unterkante des Unterlenkerbogens.
Empfehlung ist nur ein Richtwert, wichtig ist
dass die Bremse jederzeit gut erreichbar ist.
Verstellungen der Bremsgriffe sind ein Job für
den Fachmann, da das Lenkerband hinterher
neu gewickelt werden muss.
Diese
25
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.6 Einstellen der Lenkerposition durch
Verdrehen des Lenkers
Öffnen Sie die Innensechskantschrauben an
der Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus
zwei bis drei Umdrehungen.
Verdrehen Sie den Lenker, bis er die von
Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat.
Achten Sie darauf, dass der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird.
Ziehen Sie jetzt die Schrauben wieder gleichmäßig und über Kreuz vorsichtig fest. Versuchen Sie den Lenker gegenüber dem Vorbau
zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die
Verschraubung nochmals nach.
Beachten Sie das maximale Drehmoment
(siehe hierzu Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“).
Nachdem Sie den Lenker eingestellt haben,
müssen Sie die Brems- und Schaltgriffe justieren (Ausnahme Rennrad).
Lösen Sie die Innensechskantschrauben an
den Griffbandagen.
Verdrehen Sie den Griff auf dem Lenker. Setzen Sie sich auf den Sattel und legen Sie Ihre
Finger auf den Bremshebel. Kontrollieren Sie,
ob Ihre Hand mit dem Unterarm eine gerade
Linie bildet.
Schrauben Sie die Griffe mit dem vorgegebenen Drehmoment wieder fest und machen
Sie eine Verdrehkontrolle!
26
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.7 Lenkerhörnchen (Bar Ends) einstellen
Lenkerhörnchen bieten zusätzliche Griffmöglichkeiten. Sie werden in der Regel so
eingestellt, dass die Hände angenehm darauf
liegen, wenn der Radler im Stehen, im so
genannten Wiegetritt fährt. Die „Bar Ends“,
wie sie auch genannt werden, stehen dann
annähernd parallel zum Boden bzw. leicht
nach oben.
Öffnen Sie die Schrauben, die sich meist an
der Unterseite der Lenkerhörnchen befinden,
ein bis zwei Umdrehungen.
Verdrehen Sie die Hörnchen nach ihren
Wünschen und achten Sie darauf, dass beide
Seiten im gleichen Winkel stehen.
Ziehen Sie die Schrauben mit dem benötigten
Anzugsmoment wieder fest.
Kontrollieren Sie den sicheren Halt, indem Sie
die Hörnchen zu verdrehen versuchen.
Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau, Lenker, Hörnchen
und Bremsen mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die
entsprechenden Werte finden Sie Kapitel 29.
„Empfohlene Anzugsdrehmomente“
den Vorgaben des Lenker- und Hörnchenherstellers..
Beachten Sie, dass die Anhaltezeit
sich verlängert, wenn Sie mit den
Händen auf den Bar Ends fahren, da die
Bremshebel nicht ohne vorheriges Umgreifen zu erreichen sind.
oder in
27
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.8 Sitzposition auf BMX-Rädern und
Dirt-Bikes
Die Sitzposition auf BMX und Dirt-Rädern
ist nicht vergleichbar mit der auf anderen
Rädern. Beim BMX und Dirt-Rad geht es um
maximale Kontrolle und Beweglichkeit auf
dem Rad. Zum längeren Pedalieren ist eine
solche Sitzposition nur bedingt geeignet.
Durch den sehr tief gestellten Sattel steigt,
im Gegensatz zu klassischen Sitzposition, die
Belastung der Kniegelenke stark an. Beachten
Sie die Signale Ihres Körpers und befragen
Sie gegebenenfalls einen Arzt.
28
9. Die Bremsanlage
Bremsanlage
Bremsen werden benötigt, um die Fahrtgeschwindigkeit an die Verkehrsgegebenheiten anzupassen. Bei Bedarf müssen die
Bremsen das Rad so schnell wie möglich zum
Stillstand bringen können. Bei solchen Vollbremsungen kommt die Physik ins Spiel. Das
Gewicht verlagert sich von hinten nach vorn,
das Hinterrad wird entlastet. Dadurch wird
die Stärke der Verzögerung auf griffigem
Untergrund durch den drohenden Überschlag
des Rades und nur in zweiter Linie von der
Haftung der Reifen begrenzt. Speziell beim
Bergabfahren verschärft sich diese Problematik. Bei einer Vollbremsung müssen Sie versuchen, Ihr Gewicht so weit wie möglich nach
hinten zu verlagern.
Nicht zur Nachahmung!
Betätigen Sie beide Bremsen gleichzeitig und
beachten Sie, dass die vordere Bremse durch
die Gewichtsverlagerung die weit größeren
Kräfte übertragen kann.
9.1 Funktionsweise und Verschleiß
Über Handhebel am Lenker oder den Rücktritt wird ein Bremsbelag auf eine Bremsfläche
gedrückt. Durch die Reibung wird das Rad
verzögert. Wenn Wasser, Schmutz oder Öl
an die Reibflächen gelangt, ändert sich der
Reibwert, die Verzögerung wird geringer.
Dies ist der Grund, warum eine Bremse bei
Regen etwas verzögert anspricht und schlechter abbremst. Am stärksten sind davon Felgenbremsen betroffen.
Um wirkungsvoll verzögern zu können, müssen die Bremsen gelegentlich überprüft und
nachgestellt werden.
Machen Sie sich vorsichtig mit Ihren
Bremsen vertraut. Üben Sie Notbremsungen auf einer verkehrsfreien Fläche, bis Sie Ihr Rad sicher unter Kontrolle
haben. Dies kann im Straßenverkehr Unfäl
le verhindern.
Die Bremshebelzuordnung zu den
Bremskörpern, z. B. rechter Hebel
wirkt auf die Hinterbremse, kann variieren.
Machen Sie sich mit der Anordnung bitte
vertraut, oder bitten Sie Ihren CENTURION
-Fachhändler, die Bremsen nach Ihren Wünschen umzubauen.
Auf nassen, glatten Straßen und auf
losem Untergrund müssen Sie vorsich
tig bremsen, denn hier rutschen die Reifen
leicht weg. Setzen Sie deshalb generell Ihre
Fahrtgeschwindigkeit herab.
-
-
29
9. Die Bremsanlage
9.2 Felgenbremsen (allgemein)
Durch die Reibung kommt es zum Verschleiß
der Bremsbeläge, aber auch der Felgen.
Begünstigt wird der Verschleiß der Reibpartner durch viele Regenfahrten und Verschmutzung. Unterschreitet die Flanke einer Felge
ein kritisches Maß, kann der Reifendruck die
Felge zum Bersten bringen. Das Laufrad kann
blockieren oder der Schlauch kann platzen
– in beiden Fällen kann ein Sturz die Folge
sein! Spätestens wenn Sie den zweiten Satz
Bremsbeläge heruntergebremst haben, sollten Sie Ihren CENTURION-Fachhändler aufsuchen und die Felge kontrollieren lassen. Mit
Spezialmessgeräten lässt sich die Wandstärke vom Fachmann überprüfen.
Manche Felgen sind mit einer umlaufenden
Rille oder ähnlichem als Verschleißindikator
ausgestattet. Sollte dieser an einer Stelle nicht
mehr sichtbar sein, müssen Sie die Felge austauschen lassen.
9.3 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von V-Bremsen (V-Brakes)
Die gängigen V-Bremsen bestehen aus links
und rechts der Felge getrennt voneinander
angebrachten Bremsarmen. Wird der Bremshebel betätigt, werden die Arme über einen
Seilzug zusammengezogen, die Beläge reiben auf den Felgenflanken.
9.3.1 Funktionskontrolle
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau
auf die Felgen ausgerichtet sind und genug
Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist dies an
den Rillen im Bremsbelag. Sind diese abgebremst, ist es Zeit für den Austausch.
Die Bremsbeläge müssen gleichzeitig auf
die Felge treffen und sie sollten zuerst mit
dem vorderen Belagteil die Bremsflanken
berühren. Der hintere Teil der Bremsbeläge
sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Bremsfläche haben. Von oben
gesehen bilden die Bremsbeläge ein vorne
geschlossenes V. Diese Einstellung vermeidet
das Quietschen der Bremse.
Nässe setzt die Bremswirkung
herab. Kalkulieren Sie bei Regen
längere Anhaltewege ein! Verwenden Sie
beim Austausch nur gekennzeichnete und
zur Felge passende Bremsbeläge.
Ihr CENTURION-Fachhändler berät Sie
gerne. Achten Sie auf absolut wachs-, fettund ölfreie Bremsflächen. Lassen Sie die Felgen regelmäßig vom Fachmann überprüfen
und vermessen.
Beschädigte Bremszüge, bei denen
zum Beispiel einzelne Drähte abste
hen, müssen sofort ausgetauscht werden.
Bremsversagen und ein Sturz können sonst
die Folgen sein.
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Der Handhebel muss eine Wegreserve aufweisen, er darf sich selbst bei einer Vollbremsung
nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
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