Centurion Cross Line Pro 600, City Line Pro 8 EQ, Cross Line Comp 50, Cross Line Pro 400, City Speed 1, City Speed 8, Cross Line Pro 100, City Speed 8 EQ, Cross Line Race 2000, City Line Pro 300 EQ User Manual [de]
mit dem Kauf dieses CENTURION-Fahrrades
haben Sie sich für ein Qualitätsprodukt entschieden. Ihr neues Rad wurde aus sorgfältig
entwickelten und gefertigten Teilen mit Knowhow zusammengestellt. Ihr CENTURIONFachhändler hat das Rad fertig montiert und
einer Funktionskontrolle unterzogen. So können Sie vom ersten Meter an mit Freude und
einem sicheren Gefühl in die Pedale treten.
In diesem Handbuch haben wir für Sie viele
Tipps zur Bedienung Ihres Rades und eine
Menge Wissenswertes rund um die Fahrradtechnik, die Wartung und Pflege zusammengefasst. Lesen Sie diese Broschüre bitte
gründlich durch, es lohnt sich, selbst wenn
Sie schon Ihr ganzes Leben lang Fahrrad
fahren. Gerade die Fahrradtechnik hat sich
in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.
Bevor Sie zum ersten Mal losfahren, sollten
Sie deshalb zumindest das Kapitel 3. „Vor
der ERSTEN Fahrt“
Um beim Rad fahren stets Spaß zu haben,
sollten Sie bevor Sie auf das Rad sitzen, stets
die im Kapitel 4. „Vor JEDER Fahrt“ beschrie-
bene Mindest-Funktionsprüfung durchführen.
durchlesen.
Wenn Sie die ausführlich beschriebenen
Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
durchführen, müssen Sie stets berücksichtigen, dass die Anleitungen und Hinweise
ausschließlich für CENTURION Fahrräder
gelten. Die Tipps sind nicht auf andere Räder
übertragbar. Durch eine Vielzahl von Ausführungen und Modellwechsel kann es dazu
kommen, dass die beschriebenen Arbeiten
nicht ganz vollständig sind. Beachten Sie
bitte deshalb unbedingt die Anleitungen
unserer Komponentenzulieferer, die Ihnen Ihr
CENTURION-Fachhändler ausgehändigt hat.
Beachten Sie, dass die Anleitungen je
nach Erfahrung und/oder handwerklichem
Geschick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten
können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug
oder zusätzliche Anleitungen erfordern.
Muten Sie sich im Interesse Ihrer eige nen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen
Sie im Zweifelsfall Ihren CENTURION-Fachhändler um Rat!
1
1. Einleitung
Bevor Sie losfahren noch ein paar Dinge, die
uns als Radler sehr am Herzen liegen: Fahren Sie nie ohne angepassten Helm und achten Sie darauf, dass Sie immer radgerechte
Bekleidung, zumindest aber enge Beinkleider
und Schuhwerk mit griffiger und fester Sohle
tragen.
Fahren Sie im Straßenverkehr immer rücksichtsvoll und halten Sie sich an die Verkehrsregeln, damit Sie sich und andere nicht
gefährden.
Beachten Sie die gesetzlichen Regelungen für
den Gebrauch von Fahrrädern abseits der
Straße. Diese sind in den einzelnen Ländern
unterschiedlich. Respektieren Sie bitte die
Natur, wenn Sie durch Wald und Wiesen
touren. Radeln Sie ausschließlich auf ausgeschilderten und befestigten Wegen.
Zunächst möchten wir Sie mit den Teilen Ihres
Fahrrades vertraut machen.
Klappen Sie dazu die vordere und die hintere Umschlagseite der Broschüre aus. Hier finden Sie jeweils ein Rad, an dem alle notwendigen Bauteile vorhanden sind. Lassen Sie
die Seite während des Lesens ausgeklappt.
So können Sie die im Text erwähnten Teile
schnell finden.
Die Abbildungen zeigen beliebige
CENTURION-Fahrräder – nicht jedes Fahrrad sieht so aus. Es gibt mittlerweile sehr
viele Fahrradtypen, die speziell für die verschiedenen Einsatzzwecke entworfen und
dementsprechend ausgerüstet wurden. Im
CENTURION-Programm finden Sie:
Besteht Ihr Rad aus Carbon (CFK)
finden Sie wichtige Hinweise ab
Kapitel 28. „Besonderheiten des Werk-
stoffes Carbon“
Wenn Sie ein Rad mit Hinterrad federung erworben haben, beachten
Sie bitte das Kapitel 15. „Die Hinterbaufe-
derung (LRS-System)“
Hinweise zu dieser Bedienungsanleitung
Das Inhaltsverzeichnis hilft Ihnen, damit Sie
die entsprechenden Anleitungsteile schnell
auffinden.
.
.
Beachten Sie diese Symbole besonders!
Dieses Symbol bedeutet eine mögli che Gefahr für Ihr Leben und
Ihre Gesundheit, wenn entsprechenden
Handlungsaufforderungen nicht nachge
kommen wird, bzw. wenn nicht entsprechende Vorsichts-Maßnahmen getroffen
werden.
Dieses Symbol warnt Sie vor Fehl verhalten, welches Sach- und Umweltschäden zur Folge hat.
dieses Symbol gibt Informationen über
die Handhabung des Produkts oder
den jeweiligen Teil der Bedienungsanleitung, auf den besonders aufmerksam
gemacht werden soll.
Die oben geschilderten möglichen Konsequenzen werden in der Anleitung nicht
immer wieder geschildert, wenn diese Symbole auftauchen!
30.2 Hinweise zum Verschleiß ......................
114
30.3 Garantie auf CENTURION-Fahrräder ....
114
114
Zulässige Anzugsmomente bei Satteklem
me mit Innnensechskant-Schraube ......116
115
115
115
116
118
118
118
119
122
122
122
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131
132
133
133
134
135
4
3. Vor der ersten Fahrt
1. Rennräder und Fitnessbikes sind zum
ausschließlichen Einsatz auf geteerten
Wegen und Straßen mit glatter Oberfläche konstruiert.
City-, Cross- und Trekkingräder sind für
die Straße und auch für gute Wegstrecken
auf befestigtem Terrain vorgesehen.
Mountainbikes sind auch für den Off
Road-Einsatz geeignet. Nicht jedoch
für Sprünge, Dual Slalom, Freeride und
Downhill.
Dirt Bikes sind je nach Typ auch für Sprün-
ge, Dual Slalom, Freeride und Downhill zu
verwenden.
BMX Räder sind für den Einsatz auf abge-
sichertem Gelände vorgesehen. Es gibt
verschiedene Typen die entweder für Trick
und Showfahrten auf ebenem Untergrund,
für Sprünge und Freestyle im speziellen
Hindernissparcour oder für Rennen ausgestattet sind.
Überschätzen Sie sich zu Ihrer eigenen
Sicherheit nicht. Manche Show eines Profis sieht einfach aus, birgt aber Gefahren
für Leib und Leben. Tragen Sie stets ausreichende Schutzkleidung.
Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich
gemäß seinem Bestimmungszweck, sonst
besteht die Gefahr, dass das Fahrrad
den Belastungen nicht gewachsen ist und
versagt! Bei nicht bestimmungsgemäßen
Gebrauch erlischt die Garantie. Beachten
Sie die Vorschriften zur Teilnahme am
öffentlichen Straßenverkehr in den jeweiligen Ländern.
2. Jedes unserer Fahrräder ist für ein maxi
males Gesamtgewicht ausgelegt.
Fahrer, Gepäck und Fahrrad werden
zusammengerechnet.
Im Kapitel 27. “Komplettierung bzw.
Aufbau von CENTURION Rahmen
Sie eine Tabelle, aus der sie pro Radmodell
ersehen können wie viel Sie zuladen dürfen.
Hier eine Kurzübersicht:
Rennräder, Fitnessbikes und Mountain
bikes 120 kg.
Cross- und Trekkingräder:
Herrenversion 120 kg,
Damenversion 100 kg.
Cityräder: 100 kg.
Wie viel Gepäck Sie auf den Träger laden
dürfen, ist auf diesem selbst vermerkt.
Bevor Sie mit Ihrem Rad einen Anhän ger ziehen oder einen Kindersitz
montieren schauen Sie bitte im Kapitel
27. “Komplettierung bzw. Aufbau von
CENTURION Rahmen
“Mitnahme von Kindern nach”.
” und im Kapitel 22.
” finden
-
-
5
3. Vor der ersten Fahrt
3. Sind Sie mit der Bremsanlage vertraut?
Prüfen Sie, ob Sie die Vorderradbremse mit
demselben Handbremshebel (rechts oder
links) bedienen können, wie Sie es gewohnt
sind. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die
neue Anordnung regelrecht trainieren, da
unbedachtes Betätigen der Vorderradbremse zum Sturz führen kann! Oder lassen Sie
die Bremshebel durch Ihren CENTURIONFachhändler umbauen.
Moderne Bremsen haben unter Umständen
eine sehr viel stärkere Bremswirkung als
Ihre bisherige Bremse!
Machen Sie zuerst einige Probebrem-
sungen abseits des Straßenverkehrs!
Näheres finden Sie im Kapitel 9. „Die
Bremsanlage“ und in den beigelegten
Anleitungen.
Beachten Sie, dass die Bremswirkung
und die Reifenhaftung bei Nässe stark
nachlässt. Fahren Sie bei feuchter Fahrbahn
besonders vorausschauend und deutlich
langsamer als bei Trockenheit.
4. Sind Sie mit der Schaltungsart und der
Funktion vertraut?
Machen Sie sich ggf. auf einer unbelebten
Fläche mit der neuen Schaltung vertraut.
Näheres finden Sie im Kapitel 10. „Die
Schaltung“.
5. Sind Sattel und Lenker richtig eingestellt?
Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass
Sie das Pedal in unterster Stellung mit der
Ferse gerade noch erreichen können. Prüfen Sie, ob Sie den Boden noch mit den
Fußspitzen erreichen können, wenn sie im
Sattel sitzen. Der CENTURION-Fachhändler hilft Ihnen, wenn Sie mit Ihrer Sitzposition nicht zurrecht kommen.
Näheres finden Sie im Kapitel 8.
sen des Fahrrades an den Fahrer“
6. Wenn Sie Klick- bzw. Systempedale am
Rad haben: Sind sie schon einmal mit den
dazugehörigen Schuhen gefahren?
Machen Sie sich zuerst im Stand sorg
fältig mit dem Einrast- und Lösevorgang
vertraut.
„Anpas-
.
Näheres finden Sie im Kapitel 16. „Die
Pedale“ und lesen Sie zusätzlich die
Gebrauchsanleitung der Pedale durch,
welche Sie beiliegend finden.
7. Wenn Sie ein Fahrrad mit Federung erwor
ben haben, sollten Sie vom CENTURIONFachhändler die korrekte Fahrwerkseinstellung vornehmen lassen. Unkorrekte
Einstellung der Federelemente kann zu mangelhafter Funktion oder Schäden am Federelement führen. Auf jeden Fall verschlechtert
sich das Fahrverhalten und sie erreichen
nicht die maximale Fahrsicherheit.
Näheres finden Sie in den Kapiteln 13.
„Die Federgabel“,
Sattelstütze“,
-
ung (LRS-System)“
Anleitungen.
14. „die gefederte
15. „Die Hinterbaufeder-
und in den beigelegten
-
6
4. Vor jeder Fahrt
Bevor Sie losfahren müssen Sie folgende
Punkte überprüfen:
1. Sind die Schnellspanner oder Verschraubungen an Vorder- und Hinterrad,
Sattelstütze und sonstigen Bauteilen korrekt geschlossen?
Näheres im Kapitel 7. „Zur Handhabung
von Schnellspanner“
Nicht ordnungsgemäß geschlossene
Schnellspanner können dazu führen,
dass sich Teile des Fahrrades lösen. Schwere Stürze wären die Folge!
.
2. Sind die Reifen in gutem Zustand und
haben beide Reifen genügend Druck
(Daumenprobe, wie weit gibt der Reifen
unter dem Druck des Daumens nach)?
Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“
3. Lassen Sie beide Räder frei drehen, um
den Rundlauf zu prüfen. Beobachten Sie
dazu den Spalt zwischen Bremsbelag
und Felge, bzw. bei Rädern mit Scheibenbremsen zwischen Rahmen und Felge.
Mangelhafter Rundlauf kann auch auf
seitlich aufgeplatzte Reifen, gebrochene
Achsen und gerissene Speichen hinweisen.
Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“
.
.
4. Machen Sie eine Bremsprobe im Stand,
indem Sie die Bremshebel mit Kraft zum
Lenker ziehen. Die Bremsbeläge bei Felgenbremsen müssen dabei die Felgenflanken ganzflächig treffen. Sie dürfen die
Reifen nicht berühren. Der Hebel darf sich
nicht zum Lenker durchziehen lassen!
Bei Scheibenbremsen muss der Druck
punkt sofort stabil sein, lässt sich erst nach
mehrmaligem Betätigen des Bremshebels
ein stabiler Druckpunkt erfühlen, sollten
Sie das Rad beim Händler überprüfen lassen.
Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“
-
.
7
4. Vor jeder Fahrt
5. Wenn Sie im Straßenverkehr fahren wollen, müssen Sie Ihr CENTURION-Rad
gemäß den Richtlinien Ihres Landes ausrüsten. Fahren ohne Licht und Reflektoren
bei schlechter Sicht und bei Dunkelheit ist
sehr gefährlich. Sie werden von anderen
Verkehrsteilnehmern nicht gesehen. Schal
ten Sie schon bei einbrechender Dunkelheit das Licht an.
Näheres im Kapitel 6. „Gesetzliche
Anforderungen“
6. Lassen Sie Ihr Fahrrad aus geringer Höhe
auf den Boden springen. Gehen Sie
auftretenden Klappergeräuschen nach.
Prüfen Sie gegebenenfalls Lager und
Schraubverbindungen.
7. Bei einem gefederten Rad machen Sie
einen Fahrwerkscheck: Stützen Sie sich auf
das Rad und prüfen Sie, ob die Federelemente wie gewohnt ein- und ausfedern.
.
9. Vergessen Sie nicht ein hochwertiges
Schloss mit auf die Fahrt zu nehmen. Nur
wenn Sie Ihr Fahrrad mit einem festen
Gegenstand verbinden, beugen Sie dem
Diebstahl wirkungsvoll vor.
-
8. Stellen Sie ggf. sicher, dass die Parkstütze
vollständig eingeklappt ist, bevor Sie losfahren.
Fahren Sie nicht, wenn Ihr Fahrrad
an einem dieser Punkte fehlerhaft ist!
Suchen Sie im Zweifel Ihren CENTURIONFachhändler auf! Ein fehlerhaftes Fahrrad
kann zu schweren Unfällen führen!
8
5. Nach einem Sturz
1. Prüfen Sie, ob die Laufräder noch fest in
den Ausfallenden geklemmt sind und ob
die Felgen mittig im Rahmen, respektive
der Gabel stehen. Versetzen Sie die Räder
in Drehung und beobachten Sie den Spalt
zwischen den Bremsbelägen und den Felgenflanken. Verändert sich der Spalt stark
und können Sie vor Ort nicht zentrieren,
müssen Sie die Bremsen etwas öffnen,
damit die Felge ohne zu streifen zwischen
den Belägen durchlaufen kann. Beachten
Sie, dass die volle Bremswirkung nicht
mehr zur Verfügung steht.
Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“
und Kapitel 11. „Die Laufräder“
2. Kontrollieren Sie, ob Lenker und Vorbau
nicht verbogen oder angebrochen sind,
und ob sie noch gerade stehen. Prüfen
Sie, ob der Vorbau fest in der Gabel sitzt,
indem Sie versuchen, den Lenker gegenüber dem Vorderrad zu verdrehen. Stützen
Sie sich auch kurz auf die Bremsgriffe um
den sicheren Halt des Lenkers im Vorbau
zu checken.
Näheres im Kapitel 8. „Anpassen des
Fahrrades an den Fahrer“
12. „Das Lenkungslager“.
3. Schauen Sie, ob die Kette noch auf den
Kettenblättern und den Ritzeln liegt. Wenn
das Rad auf die Schaltungsseite gestürzt
ist, sollten Sie die Schaltungsfunktion über-
und Kapitel
prüfen. Bitten Sie einen Helfer das Rad am
Sattel hochzuheben und schalten Sie vorsichtig die Gänge durch. Besonders zu den
kleinen Gängen hin, wenn die Kette auf die
größeren Ritzel klettert, müssen Sie darauf
achten, wie weit sich das Schaltwerk den
Speichen nähert. Ein verbogenes Schaltwerk oder ein verbogenes Ausfallende
kann dazu führen, dass das Schaltwerk in
die Speichen gerät. Das Schaltwerk, das
Hinterrad und der Rahmen können dabei
zerstört werden.
Überprüfen Sie die Umwerferfunktion,
denn ein verschobener Werfer kann dazu
führen, dass die Kette abgeworfen und
das Rad dadurch antriebslos wird.
Näheres im Kapitel 10. „Die Schaltung“
.
9
5. Nach einem Sturz
4. Peilen Sie über die Sattelspitze entlang des
Oberrohres oder zum Tretlagergehäuse,
um sicherzustellen, dass der Sattel nicht
verdreht ist.
5. Heben Sie das Rad wenige Zentimeter an
und lassen Sie es auf den Boden springen.
Entstehen dabei Geräusche, sollten Sie
nach losen Schraubenverbindungen fahnden.
6. Schauen Sie zum Abschluss noch einmal
über das ganze Fahrrad um eventuell
entstandene Verbiegungen, Verfärbungen
oder Risse zu erkennen.
Verbogene Teile, insbesondere
solche aus Aluminium, können unver
mittelt brechen. Sie dürfen nicht gerichtet,
d.h. nicht gerade gebogen werden, denn
auch danach besteht akute Bruchgefahr.
Dies gilt insbesondere für die Gabel, den
Lenker, den Vorbau, die Kurbeln, die Sattelstütze und die Pedale. Im Zweifel ist ein
Tausch dieser Teile immer die bessere Wahl,
denn Ihre Sicherheit geht vor.
7. Wenn sich an Ihrem Fahrrad Bauteile aus
Carbon befinden, beachten Sie unbedingt
die Besonderheiten des Werkstoffes im
Kapitel 28. „Besonderheiten des Werk-
stoffs Carbon”
.
-
Fahren Sie, nur wenn die Prüfungen untadelig bestanden wurden, auf dem kürzesten
Wege und sehr vorsichtig zurück. Vermeiden
Sie starkes Beschleunigen und Bremsen und
gehen Sie nicht in den Wiegetritt.
Wenn Sie Zweifel an der Tauglichkeit Ihres
Rades haben, lassen Sie sich mit dem Kraftfahrzeug abholen, statt ein Sicherheitsrisiko
einzugehen.
Zuhause angekommen muss das Rad noch
einmal gründlich untersucht und die beschädigten Teile repariert werden. Gehen Sie im
Zweifelsfall zu Ihrem CENTURION-Fachhändler.
10
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.1 In Deutschland
Egal für welchen Radtyp Sie sich entschieden haben, wenn Sie mit Ihrem Fahrrad
am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen
wollen, muss Ihr Rad in Deutschland gemäß
der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
(StVZO) ausgestattet sein! Die StVZO legt
die Brems- und Beleuchtungsanlage fest und
schreibt eine hell tönende Glocke vor. Darüber hinaus ist jeder Fahrradlenker verpflichtet, sein Rad in einem verkehrssicheren und
fahrtüchtigen Zustand zu halten.
Für Radfahrer gelten bei der Teilnahme im
Verkehr grundsätzlich dieselben Regeln wie
für Kraftfahrzeuglenker. Machen Sie sich mit
der Straßen-Verkehrs-Ordnung vertraut.
Die Bremsanlage
Ein Rad muss mindestens zwei unabhängig
voneinander funktionierende Bremsen aufweisen, jeweils eine pro Vorder- und Hinterrad ist Pflicht.
Die Lichtanlage
Alle lichttechnischen Einrichtungen am Fahrrad müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Erkennbar ist dies an einer Schlangenlinie mit dem Buchstaben K und einer fünfstelligen Zahl. Nur Beleuchtungseinrichtungen
(auch Batterie- oder Akkuleuchten) mit diesen
Erkennungsmerkmalen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Der § 67 StVZO schreibt folgende Beleuchtungseinrichtungen vor:
Das Vorder- und das Rücklicht müssen von
einer gemeinsamen, fest installierten Energiequelle betrieben werden. Beide Leuchten
müssen gleichzeitig funktionieren.
Die Nennleistung und -spannung des Dynamos müssen mindestens drei Watt und mindestens sechs Volt betragen.
Das Rücklicht muss in einer Höhe von mind. 25
cm über der Fahrbahnoberfläche angebracht
werden. Die Mitte des Lichtkegels des Vorderlichtes darf höchstens 10 m vor dem Fahrrad
auf die Fahrbahn treffen.
Über diese Lichtquellen hinaus müssen an
jedem Fahrrad folgende Reflektoren fest montiert sein:
Vorne ein möglichst großflächiger weißer
Strahler, der mit dem Scheinwerfer kombiniert
sein kann.
Hinten mindestens zwei rote Rückstrahler,
davon ein Großflächenrückstrahler mit ZMarkierung. Die Rückleuchte darf mit einem
Strahler kombiniert sein.
Je zwei seitliche gelbe Reflektoren pro Laufrad,
die gesichert angebracht sein müssen. Wahlweise dürfen auch weiße reflektierende Ringe
über den gesamten Laufradumfang in den
Speichen, an den Seitenwänden der Bereifung
oder an den Felgen verwendet werden.
Je zwei gelbe Pedalstrahler pro Pedal, die
nach vorne und hinten gerichtet sind.
Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltbare Stand- bzw. Akku/Batteriebeleuchtung
montiert werden. Die alleinige Verwendung
von Akku- oder Batterieleuchten ist nicht
zulässig.
11
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
Neuregelung der Fahrrad-Sicherheitsvorschriften
Der §67 der StVZO wird in Zukunft geändert. Verfolgen Sie die Tagespresse, oder
fragen Sie Ihren CENTURION-Fachhändler,
ab wann die neuen Bestimmungen gültig
werden.
Die wesentlichen Neuerungen betreffen die
Lichtanlage. Künftig ist für den Scheinwerfer
eine höhere Lichtstärke vorgeschrieben, welche nur mit Halogenscheinwerfern erreicht
wird. Darüber hinaus muss die Lichtanlage
von neuen Fahrrädern eine zweiadrige Verkabelung mit Steckverbindungen aufweisen.
Wer viel bei Nacht mit dem Rad fährt, wird
zu schätzen lernen, dass die Lichtanlage
künftig auf zwölf Volt-Niveau arbeiten darf.
Die Montage einer leistungsstärkeren zwölf
Volt-Lichtanlage ist freiwillig. Einige Hersteller
bieten diese Lichtanlagen bereits mit Ausnahmegenehmigung als Zubehör an. Fragen Sie
Ihren CENTURION-Fachhändler.
Die zukünftige neue Regelung in der StVZO
wird eine solche Lichtanlage auch für Geländewettkampfräder bis 13 kg erlauben. Bis
dahin muss ein auf der Straße genutztes
Mountainbike mit einer vollständigen Dynamolichtanlage ausgerüstet sein - so lautet
das Gesetz!
Sonderregelung für leichte Fahrräder
Bei Rennrädern, deren Gewicht unter elf
Kilogramm liegt, ist die Verwendung einer
Batteriebeleuchtung auch ohne stationäre
Dynamobeleuchtungsanlage erlaubt. Die
Beleuchtung muss bei diesen Sporträdern nur
bei Dunkelheit fest am Fahrrad angebracht
sein. Jedoch müssen die Lampen auch bei
Trainingsfahrten bei Tage immer mitgeführt
werden, z.B. im Rucksack. Batteriebeleuchtungen für vorne und hinten können auch
einzeln einzuschalten sein, ihre Nennspannung darf unter den sonst vorgeschriebenen
sechs Volt liegen.
Keine Ausnahme gibt es bei den Strahlern:
Alle vorher aufgelisteten Reflektoren müssen
am Fahrrad fix angebracht sein.
Bei offiziellen Wettkämpfen, zum Beispiel
Radrennen, gelten die Bestimmungen der
StVZO nicht, sofern sie auf abgesperrten
Strecken stattfinden. Fragen Sie diesbezüglich den Veranstalter.
12
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.2 In Österreich
Auszüge aus dem Bundesgesetzblatt für die
Republik Österreich. 146. Verordnung Fahrradverordnung.
Allgemeines: §1 (1) Jedes Fahrrad, das in
Verkehr gebracht wird, muss – sofern sich aus
den folgenden Bestimmungen nichts anderes
ergibt – ausgerüstet sein:
1. mit zwei voneinander unabhängig wir
kenden Bremsvorrichtungen, mit denen
auf trockener Fahrbahn eine mittlere
Bremsverzögerung von 4 m/sec2 bei
einer Ausgangsgeschwindigkeit von 20
km/h erreicht wird;
2. mit einer Vorrichtung zur Abgabe von
akustischen Warnzeichen;
3. mit einem hellleuchtenden, mit den Fahr
rad fest verbundenen Scheinwerfer, der
die Fahrbahn nach vorne mit weißem oder
hellgelbem, ruhenden Licht mit einer Lichtstärke von mindestens 100 cd beleuchtet;
4. mit einem roten Rücklicht mit einer Licht
stärke von mindestens 1 cd;
5. mit einem weißen, nach vorne wirkenden
Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler
darf mit dem Scheinwerfer verbunden
sein;
6. mit einem roten, nach hinten wirkenden
Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler
darf mit dem Rücklicht verbunden sein;
7. mit gelben Rückstrahlern an den Pedalen;
diese können durch gleichwertige Einrichtungen ersetzt werden;
-
8. mit Reifen, deren Seitenwände ringförmig
zusammenhängend weiß oder gelb rückstrahlend sind, oder an jedem Rad mit mindestens zwei nach beiden Seiten wirkenden
Rückstrahlern mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2 oder mit anderen
rückstrahlenden Einrichtungen, die in der
Wirkung den zuvor genannten entspre
chen; wenn das Fahrrad für den Transport
mehrere Personen…. Entfällt, CENTURION
Fahrräder sind nur für den Transport von
einer Person vorgesehen (Ausnahme Kin
dersitz und Kinderanhänger)!
-
(4) Bei Tageslicht und guter Sicht dürfen Fahrräder ohne die in Abs. 1 Z.3 und 4 genannte
Ausrüstung verwendet werden.
Rennfahrräder § 4 (1) Als Rennfahrrad gilt
ein Fahrrad mit folgenden technischen Merkmalen:
Eigengewicht des fahrbereiten Fahrrades
höchstens 12kg;
Rennlenker;
äußerer Felgendurchmesser mindestens
630mm;
äußere Felgenbreite höchstens 23mm.
(2) Rennfahrräder dürfen ohne die in § 1
Abs. 1 Z 2 bis 8 genannte Ausrüstung in
Verkehr gebracht werden; bei Tageslicht und
guter Sicht dürfen Rennfahrräder ohne diese
Ausrüstung verwendet werden.
13
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.3 In der Schweiz
Auszüge aus den Artikeln 213 bis 218
Verordnungen über die technischen
Anforderungen an Strassenfahrzeuge
Fahrräder, ausgenommen jene des Bundes
(Art. 34 Abs. 6 VVV), müssen eine gut sichtbare Vignette (Art. 34 VVV) tragen.
• Räder, Bremsen
Fahrräder müssen mit zwei kräftigen Bremsen
versehen sein, von denen die eine auf das
Vorder- und die andere auf das Hinterrad
wirkt.
• Beleuchtung, Rückstrahler
Fahrräder müssen, wenn eine Beleuchtung
nach Artikel 30 Absatz 1 VRV erforderlich
ist, mit einem nach vorn weiss und einem
nach hinten rot leuchtenden, ruhenden Licht
ausgerüstet sein. Diese Lichter können fest
angebracht oder abnehmbar sein.
Die Lichter müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m sichtbar sein und dürfen
nicht blenden.
An Fahrrädern müssen ein nach vorn und
ein nach hinten gerichteter Rückstrahler mit
einer Leuchtfläche von mindestens 10 cm2
fest angebracht sein. Die Rückstrahler müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m
im Scheine eines Motorfahrzeug-Fernlichts
sichtbar werden.
Zusätzlich sind nach der Seite wirkende,
beispielsweise an den Rädern befindliche
Rückstrahler erlaubt.
Die Pedale müssen vorn und hinten Rückstrahler mit einer Leuchtfläche von mindestens
5 cm2 tragen. Ausgenommen sind Rennpedale, Sicherheitspedale und dergleichen.
Anstelle der Rückstrahler können andere
retroreflektierende Vorrichtungen verwendet werden, wenn sie in der Wirkung den
Anforderungen an Rückstrahler nach Absatz
1 entsprechen.
• Zeichengebung, Warnvorrichtung,
Diebstahlsicherung
Zur Zeichengebung für die Richtungsänderung können die Radfahrer reflektierende Bänder oder Lichter am Unterarm tragen.
Diese Vorrichtungen müssen weiss oder gelb
leuchten.
Fahrräder, ausgenommen Fahrräder mit
einem Leergewicht ohne Führer oder Führerin von höchstens 11 kg, müssen eine gut
hörbare Glocke aufweisen; andere Warnvorrichtungen sind untersagt.
Fahrräder sind mit einer Diebstahlsicherung
(Schloss, Schliesskabel, Schliesskette oder
dergleichen) zu versehen.
14
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
Handhabung von Schnellspannern
Trotz der einfachen Bedienungsweise von
Schnellspannern passieren immer wieder
Unfälle durch falsche Handhabung. Der
Schnellspanner besteht im Wesentlichen aus
zwei Bedienelementen:
1. Der Handhebel auf einer Seite der Nabe:
Er wandelt die Schließbewegung in eine
Klemmkraft um.
2. Die Klemmutter auf der gegenüberliegenden Seite der Nabe: Mit ihr wird auf
einer Gewindestange die Vorspannung
eingestellt.
Achten Sie darauf, dass die
Bedienungshebel beider Schnellspanner immer auf der Gegenseite des Kettenantriebs sind. So vermeiden Sie, dass Sie
das Vorderrad seitenverkehrt einbauen.
Vorgehensweise zur sicheren Befestigung
eines Bauteils:
Öffnen Sie den Schnellspanner. Jetzt sollte
der Schriftzug „Open“ (offen) lesbar sein.
Bewegen Sie den Hebel wieder in Richtung
der Klemmposition; erkennbar daran, dass
auf dem Hebel von außen „Close“ (geschlossen) zu lesen ist. Zu Beginn der Schließbewegung bis ungefähr zur Hälfte des Hebelweges, muss sich der Hebel sehr leicht, d.h.
ohne Klemmwirkung, bewegen lassen.
Während der zweiten Hälfte des Weges
muss die Hebelkraft deutlich zunehmen. Zum
Schluss lässt sich der Hebel nur schwer bewegen. Benutzen Sie den Daumenballen und
ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern
an einem festen Bauteil, z.B. der Gabel oder
an der Hinterbaustrebe, nicht jedoch an einer
Bremsscheibe oder Speiche.
In der Endstellung muss der Hebel parallel
zum Rad liegen, er darf also nicht seitlich
abstehen. Der Hebel muss so am Rahmen
bzw. der Gabel anliegen, dass er nicht unbeabsichtigt geöffnet werden kann.
Überprüfen Sie den Sitz, indem Sie versuchen, den geschlossenen Hebel zu verdrehen.
Drücken Sie auf das Ende des Handhebels
von der Stirnseite her.
15
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
Wenn sich der Spannhebel im Kreis drehen
lässt, müssen Sie ihn wieder öffnen und die
Vorspannung erhöhen. Drehen Sie dazu die
Mutter auf der Gegenseite im Uhrzeigersinn
um eine halbe Umdrehung.
Wiederholen Sie den Schließvorgang und
überprüfen Sie den Sitz erneut. Lässt sich der
Spannhebel nicht mehr drehen, klemmt der
Spanner das Laufrad richtig.
Heben Sie abschließend das Laufrad einige
Zentimeter vom Boden und geben Sie ihm
einen Klaps von oben auf den Reifen. Ein
sicher befestigtes Rad bleibt in den Achsaufnahmen des Rahmens.
Ungenügend geschlossene Schnell spanner können dazu führen, dass
sich Bauteile lösen. Das kann zu einem
Unfall mit schweren Verletzungen führen.
Wenn Sie den Schnellspanner schlie ßen, stützen Sie Ihre Finger nicht an
einer Bremsscheibe oder Speiche .
Zur Kontrolle des Sattels versuchen Sie diesen
gegenüber dem Rahmen zu Verdrehen.
16
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Anpassen des Rades
Die Körpergröße ist entscheidend für die
Wahl der Rahmenhöhe ihres Fahrrades.
Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie
genügend Freiheit im Schritt haben, damit
Sie sich nicht verletzen, wenn Sie schnell
absteigen müssen.
Mit der Wahl eines Fahrradtyps wird die
Körperhaltung schon grob festgelegt. Verschiedene Bauteile an Ihrem Rad sind jedoch
so konzipiert, dass sie in einem gewissen Maß
auf Ihre Körperproportionen eingestellt werden können. Dazu gehören die Sattelstütze,
der Lenkervorbau und die Bremsgriffe.
Machen Sie nach jeder Montage unbedingt
den Kurzcheck in Kapitel 4. „Vor jeder Fahrt“ und führen Sie eine Probefahrt auf
einer verkehrsfreien Fläche durch. So können
Sie gefahrlos alles noch einmal überprüfen.
Sollten Sie Bedenken haben, ist es besser,
ausschließlich die Positionskontrolle durchzuführen. Besprechen Sie ihre Änderungswünsche mit dem CENTURION-Fachmann.
Dieser kann Ihre Vorstellungen im Zuge eines
Werkstattaufenthaltes, z.B. der Erstinspektion,
umsetzen.
8.1 Einstellen der richtigen Sitzhöhe
Die erforderliche Sitzhöhe wird durch den
Tretvorgang festgelegt. Beim Treten sollen
die Ballen der großen Zehen über der Mitte
der Pedalachse stehen. Das Bein darf in
der untersten Stellung der Tretkurbel, der
weitesten Entfernung des Pedals vom Sattel,
nicht maximal durchgestreckt sein, sonst
wird das Pedalieren unrund. Überprüfen Sie
die Sitzhöhe anhand der folgenden, einfach
durchzuführenden Methode. Voraussetzung
ist, dass Sie Schuhwerk mit einer flachen
Sohle tragen.
Setzen Sie sich auf den Sattel und stellen Sie
die Ferse auf das Pedal, das sich in der untersten Position befindet. In dieser Stellung sollte
das Bein ganz durchgestreckt sein. Achten Sie
darauf, dass die Hüfte gerade bleibt.
Zu allen, in folgenden beschriebenen
Arbeiten, gehört Erfahrung, geeig
netes Werkzeug und handwerkliches
Geschick. Ziehen Sie die Verschraubungen
grundsätzlich mit großer Sorgfalt an. Erhöhen Sie die Schraubenkräfte schrittweise
und prüfen Sie dazwischen immer wieder
den festen Sitz des Bauteils. Benutzen Sie
einen Drehmomentschlüssel und überschreiten Sie die maximalen Schraubenanzugsmomente nicht!
Um die Sitzhöhe einzustellen, müssen Sie den
Sattelklemmbolzen oder den Schnellspanner
lösen. (lesen Sie vorher Kapitel 7. „Zur Hand-
habung von Schnellspannern“
Verwenden Sie für eine Sattelstützen-Klemmschraube geeignetes Werkzeug und drehen
Sie diese entgegen dem Uhrzeigersinn zwei
bis drei Umdrehungen auf.
)
-
17
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Die gelöste Sattelstütze kann jetzt in der Höhe
verschoben werden.
Ziehen Sie die Sattelstütze nicht über die am
Schaft vorhandene Markierung hinaus. Die
Mindesteinstecktiefe beträgt das 2,5-fache
des Durchmessers, d. h. bei einer Sattelstütze
mit 30 mm Durchmesser müssen mindestens
75 mm der Sattelstütze im Rahmen verbleiben.
Bei Rahmen mit längerem, über das Oberrohr hinausragendem Sitzrohr muss die
Sattelstütze mindestens bis unterhalb des
Oberrohres bzw. der hinteren Sitzstreben
hineingeschoben werden! Das kann zu einer
Mindesteinstecktiefe von 10 Zentimetern und
mehr führen.
Achten Sie darauf, dass der Teil der Sattelstütze, der sich im Inneren des Sitzrohres
befindet, immer gut gefettet ist.
Fetten Sie in keinem Fall Sattelstütze oder Sattelstützrohr, wenn Rahmen oder Sattelstütze
aus Carbon sind. Beachten Sie dazu Kapitel
28.4 „Carbon- Lenker und Vorbauten“ und
Kapitel 28.5 „Carbon Sattelstütze“.
Sollte Ihre Stütze im Sitzrohr nicht leicht
gleiten, fragen Sie Ihren CENTURION-Fachhändler um Rat. Wenden Sie auf keinen Fall
Gewalt an.
Richten Sie den Sattel wieder gerade aus,
indem Sie über die Sattelspitze auf das Tretlagergehäuse oder entlang des Oberrohres
peilen.
Klemmen Sie die Stütze wieder fest. Drehen
Sie dazu die Sattelstützenschraube im Uhrzeigersinn. Eine ausreichende Klemmwirkung wird bereits ohne Einsatz von großen
Handkräften erreicht. Andernfalls passt die
Sattelstütze nicht zum Rahmen.
Bei Rennrädern in sehr kleinen
Rahmenhöhen kann die Gefahr
bestehen, dass der Fuß mit dem Vorderrad
kollidiert. Achten Sie deshalb ggf. auf korrekte Einstellung der Schuhplatten.
Fahren Sie nie, wenn die Stütze
über die Ende-, Maximum-, oder
Stoppmarkierung hinausgezogen wurde!
Die Stütze könnte brechen oder der Rahmen
Schaden davon nehmen.
18
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Prüfen Sie den festen Sitz der Stütze. Halten
Sie dazu den Sattel mit den Händen vorn
und hinten fest und versuchen Sie Ihn zu
verdrehen. Wenn er sich verdrehen lässt,
müsen Sie die Klemmkraft erhöhen und den
Test wiederholen.
Stimmt die Beinstreckung bei einer erneuten
Überprüfung? Machen Sie die Kontrolle,
indem Sie den Fuß samt Pedal in die tiefste
Position bringen. Wenn der Großzehenballen
in der Mitte des Pedals steht (ideale Tretposition), muss das Knie leicht angewinkelt sein.
Ist dies der Fall, haben Sie die Sattelhöhe
korrekt eingestellt.
Wenn Sie Sitzbeschwerden z.B.
Taubheitsgefühl haben, kann dies am
Sattel liegen. Ihr CENTURION-Fachhändler
hat sehr viele verschiedene Sättel zur Auswahl und berät Sie gerne.
Überprüfen Sie, ob Sie noch einen sicheren
Stand auf dem Boden erreichen können.
Ist dies nicht der Fall, sollten Sie zumindest
anfangs den Sattel etwas tiefer stellen.
Die Position des Sattels ist sehr individuell.
Finden Sie in Absprache mit Ihrem Fachhändler die für Sie optimale Position.
19
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.2 Einstellung der Lenkerhöhe
Die Lenkerhöhe bestimmt die Neigung des
Rückens. Wird der Lenker tief angebracht,
sitzt der Fahrer windschnittig auf dem Rad
und bringt viel Gewicht auf das Vorderrad.
Die stark gebeugte Haltung ist aber anstrengender und unbequemer, denn die Belastung
der Handgelenke, der Arme, des Oberkörpers und des Genicks nimmt zu.
Der Lenker ist bei konventionellen Vorbauten
nur begrenzt höhenverstellbar, indem der
Vorbau im Gabelschaft auf- und abgeschoben wird.
Bei verstellbaren Vorbauten kann die Höhe
elegant durch Lösen und wieder Anziehen
von Schrauben eingestellt werden.
Beim gewindelosen System, dem sogenannten Aheadsetsystem, ist der Vorbau Teil des
Lenkungslagersystems. Hier gestaltet sich die
Positionsfindung schwieriger, da der Vorbau
demontiert und neu angebaut werden muss.
Vorbauten gehören zu den tragen den Teilen am Fahrrad. Veränderungen können Ihre Sicherheit gefährden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, hilft
Ihnen Ihr CENTURION-Fachhändler weiter.
8.2.1 Konventionelle Vorbauten
Öffnen Sie die Vorbauspindel um 2-3
Umdrehungen. Der Vorbau-Schaft müsste
nun in der Gabel drehbar sein.
Ist dies nicht der Fall, muss die Schraube
durch einen leichten Schlag mit dem Hammer
gelöst werden. Bei Innensechskant-Schrauben müssen Sie zuerst den Schlüssel wieder
in deren Kopf stecken, da diese in der Regel
unzugänglich versenkt sind. Schlagen Sie
gefühlvoll mit dem Hammer auf das Werkzeug.
Versuchen Sie niemals, die Kopfmutter des
Steuerlagers zu öffnen, wenn Sie den Vorbau
verstellen möchten. An diesen Muttern wird
das Lagerspiel verändert.
Die jetzt bewegliche Lenker-Vorbau-Einheit
können Sie nun auf- und abschieben. Ziehen
Sie den Vorbau nicht über die am Schaft
vorhandene Markierung hinaus. Die Mindesteinstecktiefe beträgt laut DIN das 2,5-fache
des Durchmessers.
Einstecktiefe
Eine größere Einstecktiefe bedeutet in jedem
Fall eine höhere Sicherheit.
Richten Sie den Lenker wieder so aus, dass er
bei Geradeausfahrt nicht schief steht.
Ziehen Sie die Vorbauspindel wieder fest.
Beachten Sie das maximale Anzugsdrehmoment.
20
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Überprüfen Sie den Sitz des Vorbaus indem
Sie das Vorderrad zwischen die Beine nehmen und versuchen, den Lenker samt Vorbau
zu verdrehen. Sollte sich der Vorbau verdrehen, müssen Sie die Schraubenanzugskraft
erhöhen.
Sollte Ihnen der Lenker immer noch zu hoch
oder zu tief sein, hilft nur der Austausch des
Lenkervorbaus. Das Auswechseln ist relativ
aufwändig, da unter Umständen die gesamten Armaturen abgebaut werden müssen.
Lassen Sie sich in Ihrem Fachgeschäft über
die verschiedenen Vorbautypen beraten.
Beachten Sie, dass Sie die Ver schraubungen von Vorbau und Len
ker korrekt anziehen. Andernfalls wäre
es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich
lösen oder brechen.
Fahren Sie nicht mit einem Rad, des sen Vorbau über die Markierung für
die maximale Auszugshöhe herausgezogen
wurde! Kontrollieren Sie, bevor Sie losfahren, alle Schrauben und machen Sie eine
Bremsprobe!
-
8.2.2 Verstellbare Vorbauten
Bei verstellbaren Aheadset -Vorbauten kann
die Höhe durch die Neigungsverstellung des
vorderen Vorbaubereiches variiert werden.
Lösen Sie die seitliche Schraube der Sperrklinke etwa 3-5 Umdrehungen bis sich die
Verzahnung löst. Drehen Sie die Schraube
nicht ganz heraus, da sonst der Mechanismus
auseinander fallen würde.
Schieben Sie die Schraube zur dem Kopf
gegenüberliegenden Seite. Stellen Sie den jetzt
beweglichen Vorbau nach Ihren Wünschen ein.
Schieben Sie das gelöste Verstellteil wieder in
den Vorbau ein bis die Sperrklinke sauber in
die Verzahnung greift. Ziehen Sie die Schraube dann fest. Überschreiten Sie das maximale
Drehmoment von 12 Nm nicht.
Beachten Sie, dass sich bei der
Verstellung des Vorbaus auch der
Lenker und die Brems- und Schalthebel in
der Position verändern. Korrigieren Sie
diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8.
„Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“
beschrieben.
21
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Bei verstellbaren konventionellen Vorbauten
wird die Neigungsverstellung des vorderen
Vorbaubereichs über einen auf der Unterseite
liegenden Mechanismus bewerkstelligt.
Lösen Sie die Schraube der Sperrklinke, die
sich an der Unterseite des Vorbaus befindet,
bis sich die Verzahnung löst. Sie müssen
jedoch die Schraube nicht ganz herausdrehen, sonst fallen die Teile auseinander.
Stellen Sie den jetzt beweglichen Vorbau
nach Ihren Wünschen ein. Drehen Sie die
Schraube der Sperrklinke wieder vorsichtig
an, bis Sie die Verzahnung sauber ineinander greift. Die Sperrklinken-Schraube muss
dann festgezogen werden.
Überschreiten Sie das maximale Drehmoment
von 10 Nm nicht.
Beachten Sie, dass sich bei der
Verstellung des Vorbaus auch der
Lenker und die Brems- und Schalthebel
in der Position verändern. Korrigieren Sie
diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8.
„Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“
beschrieben.
8.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme,
sogenanntes Aheadset*-system
(*Aheadset ist ein eingetragener Markenname der Fa. Dia Compe, die das System
entwickelt hat.)
Bei Rädern mit Aheadset-Lenkungslagersystem wird mit Hilfe des Vorbaus die
Lagervorspannung eingestellt. Wird der Vorbau verändert, muss das Lager neu justiert
werden (siehe Kapitel 12. „Das Lenkungs-lager“). Eine Höhenregulierung ist begrenzt
durch Veränderung der Zwischenringe, den
so genannten Spacern, oder durch Umdrehen des Vorbaus, bei so genannten Flip-FlopModellen, möglich.
Demontieren Sie die Schraube für die Lagervorspannung oben am Gabelschaft und entfernen Sie den Deckel.
22
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Lösen Sie die Schrauben seitlich am Vorbau.
Ziehen Sie den Vorbau von der Gabel.
Jetzt können Sie die Zwischenringe (Spacer)
herausnehmen.
Es dürfen nicht einfach mehr Spacer
eingebaut werden um den Lenker zu
erhöhen. Die Klemmung des Vorbaus muss
den Gabelschaft bis ca. 3mm unterhalb der
Vorbauoberkante klemmen.
Stecken Sie die entfernten Spacer wieder
oberhalb des Vorbaus auf den Gabelschaft.
Wenn Sie den Vorbau umdrehen wollen,
müssen Sie zusätzlich die vorderen Schrauben zur Lenkerbefestigung aufschrauben.
Bei Vorbauten mit Deckeln kann der Lenker
einfach herausgenommen werden. Ansonsten
müssen die Lenkerarmaturen abgebaut werden (siehe hierzu Kapitel 8.5 „Verstellung
der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und
Lenkerhörnchen“).
Positionieren Sie den Lenker mittig und
schrauben Sie ihn wieder fest, nachdem Sie
den Vorbau umgedreht haben (siehe Kapitel
8.5 „Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen“
Stellen Sie das Lager neu ein und ziehen Sie
den Vorbau fest, nachdem Sie ihn ausgerichtet haben (siehe hierzu Kapitel 12. „Das Len-kungslager“).
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Lenkers im Vorbau, indem Sie versuchen, den
Lenker nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie auch, ob sich die Lenker-Vorbaukombination gegenüber der Gabel verdrehen
lässt. Nehmen Sie dazu das Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie, den Lenker
zu verdrehen. Wenn sich die Teile bewegen
lassen, müssen Sie die Schrauben nochmals
vorsichtig nachziehen und abermals den Sitz
kontrollieren. Überschreiten Sie die maximalen Anzugsmomente nicht!
Verwenden Sie keinen Vorbau aus
Stahl mit einem Lenker aus Alumi
nium, wenn diese Kombination nicht ausdrücklich vom Hersteller freigegeben ist.
).
-
Achten Sie darauf, dass das Vorbau-
auge (die Lenkerklemmung) nicht
scharfkantig ist.
Das Entfernen von Zwischenringen ist
nur möglich, wenn der Gabelschaft
gekürzt wird. Dieser Vorgang ist nicht mehr
umkehrbar. Lassen Sie diese Arbeit, die ein
Fall für den Fachmann im Fahrradgeschäft
ist, erst durchführen, wenn Sie sich mit der
Position sicher sind.
Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau und Lenker mit
vorgeschriebenen Drehmomenten ange
zogen werden müssen. Andernfalls wäre
es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich
lösen oder brechen.
Vorbauten haben sehr unterschiedli che Maße in der Länge, im Durch
messer des Schaftes und der Lenkerbohrung. Eine falsche Auswahl kann zu einer
großen Gefahrenquelle werden: Lenker und
Vorbauten können brechen und so zu einem
Unfall führen.
Wenn Ihr Rennrad einen Gabelschaft
aus Carbon aufweist beachten Sie die
Kapitel 28.4 „Carbon- Lenker, Vorbauten“
und 28.5 „Carbon Sattelstütze“.
-
-
23
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.3 Korrektur der Sitzlänge und
Einstellen der Sattelneigung
Den Abstand zwischen den Handgriffen des
Lenkers und dem Sattel haben Einfluss auf die
Rückenneigung und damit auf den Fahrkomfort und die Fahrdynamik. Über den Sattelstützenschlitten lässt sich diese Entfernung in
geringem Umfang verändern.
Prinzipiell entsteht durch einen weit vorn
montierten Sattel eine etwas entspanntere
Sitzposition, auf einem Sattel der weit hinten
montiert ist sitzen Sie etwas gestreckter.
Durch Verschieben des Sattelgestells in der
Sattelstütze wird jedoch auch der Tretvorgang
beeinflusst, der Fahrer tritt mehr oder weniger
weit von hinten in die Pedale.
Wenn der Sattel nicht waagerecht eingestellt
ist, kann der Fahrer nicht entspannt pedalieren. Er muss sich ständig am Lenker abstützen, um nicht vom Sattel zu gleiten.
8.3.1 Verschieben und waagerecht Einstellen
des Sattels
Bei Patentsattelstützen hält eine zentrale
Innensechskant-Schraube den Kopf, der
sowohl die Neigung als auch die vertikale
Position des Sattels fixiert.
Einige Sattelstützen weisen zwei Schrauben
auf, sie lassen eine noch genauere Regulierung der Winkelstellung zu. Bei so genannten
Sattelkloben finden Sie meist zwei Muttern,
die auf einem gemeinsamen, durchgehenden
Gewindebolzen sitzen.
Öffnen Sie eine oder beide Schrauben am
Kopf der Sattelstütze. Drehen Sie die Schraube dazu höchstens 2 bis 3 Umdrehungen auf,
sonst kann der gesamte Mechanismus auseinanderfallen.
Verschieben Sie den Sattel wunschgemäß vor
oder zurück. Oft ist hierzu ein kleiner Klaps
auf den Sattel notwendig.
Achten Sie darauf, dass die Oberkante des
Sattels waagerecht bleibt, während Sie die
Schraube wieder zudrehen. Schrauben Sie
die Schrauben mit dem erforderlichen Drehmoment an.
Prüfen Sie, ob der wieder festgeschraubte Sattel
abkippt, indem Sie mit den Händen abwechselnd die Spitze und das Ende belasten.
Halten Sie unbedingt das Drehmoment
dieser Verschraubung ein, denn zu
schwach oder zu stark angezogene Schrauben können zum Versagen der Stütze führen.
Der Verstellbereich des Sattels ist
sehr gering, einen wesentlich grö
ßeren Längenbereich decken die verschiedenen Vorbaulängen ab. Meist muss hierbei die Länge der Züge angepasst werden.
Klemmen Sie den Sattel niemals in den
Biegungen des Sattelgestells, dieses könnte
dadurch zerstört werden.
Wenn sich eine Carbon-Sattelstütze
an Ihrem Fahrrad befindet beachten
Sie vor einer Verstellung oder Montage
unbedingt die Hinweise im Kapitel 28.5
“Carbon-Sattelstütze”.
-
24
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.4 Regulierung der Griffweite zu den
Bremshebeln
Bei den meisten Bremsgriffen von Mountainbikes, City- und Trekkingrädern ist der
Abstand des Hebels zu den Lenkergriffen
einstellbar. Für Fahrer mit kleinen Händen
kann damit der Bremshebel in griffgünstige
Nähe zum Lenker gebracht werden. Die
Hebelstellung, in der die Bremse zu wirken
beginnt, muss ebenfalls auf die Fingerlänge
eingestellt werden.
Prüfen Sie, wann die Bremsbeläge die Felgen
berühren. Kommt dieser Druckpunkt schon
nach kurzem Hebelweg, muss zusätzlich zum
Einstellen der Griffweite die Bremse verstellt
werden (siehe hierzu Kapitel 9. „Die Brems-anlage“). Andernfalls würde die Bremse
nach dem Einstellen bereits an den Felgen
schleifen.
In der Regel befindet sich in der Nähe, wo
der Bremszug in die Hebelarmatur hineinläuft, eine kleine Schraube. Drehen Sie die
Schraube im Uhrzeigersinn hinein und beobachten Sie, wie der Hebel dabei wandert.
Wenn die Wunsch-Griffweite erreicht ist,
überprüfen Sie unbedingt, ob noch genügend Leerweg am Hebel vorhanden ist, ehe
die Beläge an den Felgen anliegen.
Der Bremshebel darf sich nicht bis
zum Lenker durchziehen lassen. Die
volle Bremskraft muss vorher erreicht werden!
8.5 Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen
Die Lenkerenden bei Mountainbikes und
Trekking-Rädern sind meist etwas abgewinkelt. Stellen Sie den Lenker so ein, dass Ihre
Handgelenke entspannt sind und nicht zu
stark nach außen verdreht werden.
Beim Rennrad sollte das gerade Stück des
Unterlenkers parallel zum Boden oder hinten
leicht nach unten weisen. Die Enden der Bremsgriffe liegen in einer gedachten Verlängerung
der Unterkante des Unterlenkerbogens.
Empfehlung ist nur ein Richtwert, wichtig ist
dass die Bremse jederzeit gut erreichbar ist.
Verstellungen der Bremsgriffe sind ein Job für
den Fachmann, da das Lenkerband hinterher
neu gewickelt werden muss.
Diese
25
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.6 Einstellen der Lenkerposition durch
Verdrehen des Lenkers
Öffnen Sie die Innensechskantschrauben an
der Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus
zwei bis drei Umdrehungen.
Verdrehen Sie den Lenker, bis er die von
Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat.
Achten Sie darauf, dass der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird.
Ziehen Sie jetzt die Schrauben wieder gleichmäßig und über Kreuz vorsichtig fest. Versuchen Sie den Lenker gegenüber dem Vorbau
zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die
Verschraubung nochmals nach.
Beachten Sie das maximale Drehmoment
(siehe hierzu Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“).
Nachdem Sie den Lenker eingestellt haben,
müssen Sie die Brems- und Schaltgriffe justieren (Ausnahme Rennrad).
Lösen Sie die Innensechskantschrauben an
den Griffbandagen.
Verdrehen Sie den Griff auf dem Lenker. Setzen Sie sich auf den Sattel und legen Sie Ihre
Finger auf den Bremshebel. Kontrollieren Sie,
ob Ihre Hand mit dem Unterarm eine gerade
Linie bildet.
Schrauben Sie die Griffe mit dem vorgegebenen Drehmoment wieder fest und machen
Sie eine Verdrehkontrolle!
26
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.7 Lenkerhörnchen (Bar Ends) einstellen
Lenkerhörnchen bieten zusätzliche Griffmöglichkeiten. Sie werden in der Regel so
eingestellt, dass die Hände angenehm darauf
liegen, wenn der Radler im Stehen, im so
genannten Wiegetritt fährt. Die „Bar Ends“,
wie sie auch genannt werden, stehen dann
annähernd parallel zum Boden bzw. leicht
nach oben.
Öffnen Sie die Schrauben, die sich meist an
der Unterseite der Lenkerhörnchen befinden,
ein bis zwei Umdrehungen.
Verdrehen Sie die Hörnchen nach ihren
Wünschen und achten Sie darauf, dass beide
Seiten im gleichen Winkel stehen.
Ziehen Sie die Schrauben mit dem benötigten
Anzugsmoment wieder fest.
Kontrollieren Sie den sicheren Halt, indem Sie
die Hörnchen zu verdrehen versuchen.
Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau, Lenker, Hörnchen
und Bremsen mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die
entsprechenden Werte finden Sie Kapitel 29.
„Empfohlene Anzugsdrehmomente“
den Vorgaben des Lenker- und Hörnchenherstellers..
Beachten Sie, dass die Anhaltezeit
sich verlängert, wenn Sie mit den
Händen auf den Bar Ends fahren, da die
Bremshebel nicht ohne vorheriges Umgreifen zu erreichen sind.
oder in
27
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.8 Sitzposition auf BMX-Rädern und
Dirt-Bikes
Die Sitzposition auf BMX und Dirt-Rädern
ist nicht vergleichbar mit der auf anderen
Rädern. Beim BMX und Dirt-Rad geht es um
maximale Kontrolle und Beweglichkeit auf
dem Rad. Zum längeren Pedalieren ist eine
solche Sitzposition nur bedingt geeignet.
Durch den sehr tief gestellten Sattel steigt,
im Gegensatz zu klassischen Sitzposition, die
Belastung der Kniegelenke stark an. Beachten
Sie die Signale Ihres Körpers und befragen
Sie gegebenenfalls einen Arzt.
28
9. Die Bremsanlage
Bremsanlage
Bremsen werden benötigt, um die Fahrtgeschwindigkeit an die Verkehrsgegebenheiten anzupassen. Bei Bedarf müssen die
Bremsen das Rad so schnell wie möglich zum
Stillstand bringen können. Bei solchen Vollbremsungen kommt die Physik ins Spiel. Das
Gewicht verlagert sich von hinten nach vorn,
das Hinterrad wird entlastet. Dadurch wird
die Stärke der Verzögerung auf griffigem
Untergrund durch den drohenden Überschlag
des Rades und nur in zweiter Linie von der
Haftung der Reifen begrenzt. Speziell beim
Bergabfahren verschärft sich diese Problematik. Bei einer Vollbremsung müssen Sie versuchen, Ihr Gewicht so weit wie möglich nach
hinten zu verlagern.
Nicht zur Nachahmung!
Betätigen Sie beide Bremsen gleichzeitig und
beachten Sie, dass die vordere Bremse durch
die Gewichtsverlagerung die weit größeren
Kräfte übertragen kann.
9.1 Funktionsweise und Verschleiß
Über Handhebel am Lenker oder den Rücktritt wird ein Bremsbelag auf eine Bremsfläche
gedrückt. Durch die Reibung wird das Rad
verzögert. Wenn Wasser, Schmutz oder Öl
an die Reibflächen gelangt, ändert sich der
Reibwert, die Verzögerung wird geringer.
Dies ist der Grund, warum eine Bremse bei
Regen etwas verzögert anspricht und schlechter abbremst. Am stärksten sind davon Felgenbremsen betroffen.
Um wirkungsvoll verzögern zu können, müssen die Bremsen gelegentlich überprüft und
nachgestellt werden.
Machen Sie sich vorsichtig mit Ihren
Bremsen vertraut. Üben Sie Notbremsungen auf einer verkehrsfreien Fläche, bis Sie Ihr Rad sicher unter Kontrolle
haben. Dies kann im Straßenverkehr Unfäl
le verhindern.
Die Bremshebelzuordnung zu den
Bremskörpern, z. B. rechter Hebel
wirkt auf die Hinterbremse, kann variieren.
Machen Sie sich mit der Anordnung bitte
vertraut, oder bitten Sie Ihren CENTURION
-Fachhändler, die Bremsen nach Ihren Wünschen umzubauen.
Auf nassen, glatten Straßen und auf
losem Untergrund müssen Sie vorsich
tig bremsen, denn hier rutschen die Reifen
leicht weg. Setzen Sie deshalb generell Ihre
Fahrtgeschwindigkeit herab.
-
-
29
9. Die Bremsanlage
9.2 Felgenbremsen (allgemein)
Durch die Reibung kommt es zum Verschleiß
der Bremsbeläge, aber auch der Felgen.
Begünstigt wird der Verschleiß der Reibpartner durch viele Regenfahrten und Verschmutzung. Unterschreitet die Flanke einer Felge
ein kritisches Maß, kann der Reifendruck die
Felge zum Bersten bringen. Das Laufrad kann
blockieren oder der Schlauch kann platzen
– in beiden Fällen kann ein Sturz die Folge
sein! Spätestens wenn Sie den zweiten Satz
Bremsbeläge heruntergebremst haben, sollten Sie Ihren CENTURION-Fachhändler aufsuchen und die Felge kontrollieren lassen. Mit
Spezialmessgeräten lässt sich die Wandstärke vom Fachmann überprüfen.
Manche Felgen sind mit einer umlaufenden
Rille oder ähnlichem als Verschleißindikator
ausgestattet. Sollte dieser an einer Stelle nicht
mehr sichtbar sein, müssen Sie die Felge austauschen lassen.
9.3 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von V-Bremsen (V-Brakes)
Die gängigen V-Bremsen bestehen aus links
und rechts der Felge getrennt voneinander
angebrachten Bremsarmen. Wird der Bremshebel betätigt, werden die Arme über einen
Seilzug zusammengezogen, die Beläge reiben auf den Felgenflanken.
9.3.1 Funktionskontrolle
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau
auf die Felgen ausgerichtet sind und genug
Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist dies an
den Rillen im Bremsbelag. Sind diese abgebremst, ist es Zeit für den Austausch.
Die Bremsbeläge müssen gleichzeitig auf
die Felge treffen und sie sollten zuerst mit
dem vorderen Belagteil die Bremsflanken
berühren. Der hintere Teil der Bremsbeläge
sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Bremsfläche haben. Von oben
gesehen bilden die Bremsbeläge ein vorne
geschlossenes V. Diese Einstellung vermeidet
das Quietschen der Bremse.
Nässe setzt die Bremswirkung
herab. Kalkulieren Sie bei Regen
längere Anhaltewege ein! Verwenden Sie
beim Austausch nur gekennzeichnete und
zur Felge passende Bremsbeläge.
Ihr CENTURION-Fachhändler berät Sie
gerne. Achten Sie auf absolut wachs-, fettund ölfreie Bremsflächen. Lassen Sie die Felgen regelmäßig vom Fachmann überprüfen
und vermessen.
Beschädigte Bremszüge, bei denen
zum Beispiel einzelne Drähte abste
hen, müssen sofort ausgetauscht werden.
Bremsversagen und ein Sturz können sonst
die Folgen sein.
-
Der Handhebel muss eine Wegreserve aufweisen, er darf sich selbst bei einer Vollbremsung
nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
30
9. Die Bremsanlage
9.3.2 Synchronisieren und Nachstellen
Nahezu alle Bremsen haben an der Seite
eines oder beider Bremskörper eine Schraube, mit der die Federvorspannung eingestellt
wird. Drehen Sie langsam daran und beobachten Sie, wie die Beläge den gleichen
Abstand zur Felge einnehmen.
Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse den
gerändelten Konterring am Eingang des
Zuges in den Bremsgriff oben am Lenker.
Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte
Zugschraube am Griff einige Umdrehungen
heraus. Der Leerweg des Handhebels verringert sich.
Halten Sie die Einstellschraube fest und
drehen Sie den Konterring gegen das
Hebelgehäuse fest. So kann sich die Einstellschraube nicht selbsttätig lösen.
Achten Sie darauf, dass der Schlitz in der
Schraube nicht nach vorne und nicht nach
oben zeigt, sonst können Wasser und
Schmutz eindringen.
Die Einstellung der Beläge auf die
Felgen erfordert viel handwerkliches
Geschick. Überlassen Sie den Austausch
der Beläge oder die Justierarbeit Ihrem
CENTURION-Fachhändler.
9.4 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von Renn- bzw. Seitenzug bremsen
Bei Seitenzugbremsen sind die Bremsarme
gemeinsam aufgehängt, dadurch bilden sie
ein geschlossenes System.
Funktionskontrolle
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau auf
die Felgen ausgerichtet sind und genug Belagstärke aufweisen, erkennbar an Rillen im Belag.
Treffen beide Bremsarme beim Ziehen des
Handhebels gleichzeitig auf die Felge und
berühren Sie dabei den Reifen nicht? Sie
dürfen nicht in die Speichen klappen.
Bietet der Hebel der Bremse bei einer Vollbremsung einen genauen Druckpunkt und
lässt er sich nicht bis zum Lenker durchziehen? Wenn alle Punkte in Ordnung sind, ist
die Bremse korrekt justiert.
Machen Sie nach dem Nachstellen
unbedingt eine Bremsprobe im Still
stand und vergewissern Sie sich, dass die
Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten
Fläche die Felgenflanke berühren. Der Hebel
darf sich nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
-
31
9. Die Bremsanlage
9.4.2 Höhenverstellung der Beläge
Lösen Sie die Befestigungsschraube des
Belags ein bis maximal zwei Umdrehungen.
Schieben Sie den Belag in die richtige Höhe
und ziehen Sie die Befestigungsschraube
wieder fest.
9.4.3 Synchronisation und Nachstellen der
Seitenzugbremsen
Drehen Sie bei Zweigelenk-Bremsen an der
kleinen seitlich oder schräg oben angebrachten (Maden-)Schraube, bis die Beläge links
und rechts den gleichen Abstand zur Felge
haben. Kontrollieren Sie, ob die Schraube,
mit der die Bremse am Rahmen festgeschraubt ist, noch richtig angezogen ist.
Drehen Sie zum Nachstellen solange an der
Rändelmutter bzw. gerändelten Schraube,
durch die der Zug am Bremskörper hindurch
läuft, bis der Hebelweg Ihren Ansprüchen
genügt.
9.5 Rücktrittbremsen
Diese Bremsart kommt bei einigen Cityrädern
vor. Sie weist eine geschlossene Bauweise auf
und ist mit einer Getriebenabe gekoppelt.
Die Rücktrittbremse wird durch zurückdrehen
der Pedale aktiviert. Die beste Bremsleistung
wird erzeugt, wenn ein Pedal waagerecht
hinten steht und in dieser Stellung darauf
getreten wird.
Bei Rücktrittbremsen muss gelegentlich die
Spannung der Antriebskette kontrolliert werden.
Die Kette sollte in der Mitte zwischen den Zahnrädern nicht mehr als zwei Zentimeter nach
oben und unten gezogen werden können.
Kontrollieren Sie regelmäßig den
festen Sitz des Bremsankers am Rah
men oder an der Gabel.
-
32
9. Die Bremsanlage
9.6 Hydraulische Felgenbremsen
9.6.1 Kontrolle und Nachstellen von hydrau
lischen Felgenbremsen
Hydraulische Bremsen sind leistungsstark und
dennoch verhältnismäßig wartungsarm.
Der Verschleiß der Bremsbeläge bewirkt auch
bei hydraulisch betätigten Bremsen einen größer werdenden Handhebelweg. Dieser kann
bei den meisten Typen an der Bedieneinheit,
dem Bremshebel, mit einer Schraube oder
einem Stellrad nachgestellt werden.
Die Hersteller von hydraulischen
Bremsen liefern ausführliche Anlei
tungen mit. Lesen Sie diese aufmerksam
durch, bevor Sie das Laufrad ausbauen
-
oder Wartungsarbeiten durchführen. Fehlbedienung kann zu Bremsversagen und
Unfall führen.
Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit die Stärke
und die Ausrichtung der Beläge zur Felge.
Abgenutzte Bremsbeläge lassen sich an den
Indikatoren, dies sind in den meisten Fällen
eingearbeitete Rillen, erkennen. Ist der Belag
bis auf Höhe der Rille abgeschliffen, sollte der
Austausch des Belags erfolgen.
Halten Sie den Bereich des Bremsbelages in
der hydraulischen Bremszange sauber, denn
sonst kann der Belag nicht mehr vollständig
-
in die Ruhestellung zurück gleiten. Überprüfen Sie gelegentlich die Leitungen und die
Anschlüsse auf Dichtigkeit.
Geöffnete Anschlüsse oder undichte
Leitungen führen dazu, dass die
Bremswirkung stark abfällt. Suchen Sie bei
Undichtigkeiten des Systems oder Knicken
in den Leitungen ihren Fahrradhändler auf.
Unfallgefahr!
33
9. Die Bremsanlage
9.7 Scheibenbremsen
Scheibenbremsen zeichnen sich durch enorme
Bremswirkung bei gleichzeitig geringer Empfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen
aus. Bei Nässe sprechen Scheibenbremsen
deutlich schneller an als Felgenbremsen und
sie bringen nach kurzer Zeit die gewohnt
hohe Wirkung. Weiterhin sind sie verhältnismäßig wartungsarm und sie verschleißen die
Felgen nicht.
Nachteilig ist, dass Scheibenbremsen zu
Geräuschentwicklung neigen, wenn sie feucht
sind.
Um die Bremsen optimal bedienen zu können,
lassen sich die Bremshebel auf die Handgröße einstellen. In der Regel geschieht dies über
eine kleine Innensechskant-Schraube direkt
am Handhebel.
Bei mechanischen Scheibenbremsen führt
Belag-Verschleiß zu einem länger werdenden
Bremshebelweg, deshalb müssen diese Typen
regelmäßig nachgestellt werden.
Bei den von CENTURION verbauten hydraulischen Bremsen wird der Verschleiß automatisch ausgeglichen!
Öffnen Sie die Bremsleitungen nicht, es
könnte Bremsflüssigkeit austreten, die sich
sehr aggressiv verhält.
Lang anhaltendes Bremsen oder dauerhaftes
Schleifenlassen führt zu einer Überhitzung des
Bremssystems. Das kann ein starkes Nachlassen der Bremskraft, bis hin zum Totalausfall
zur Folge haben. Ein schwerer Unfall kann
die Folge sein.
Überprüfen Sie Ihre Fahrweise dahingehend
und eignen Sie sich an, kurz aber kräftig
zu bremsen und die Bremse zwischendurch
immer wieder zu lösen. Halten Sie im Zweifel
einen Moment an und lassen Sie die Bremsscheibe, bei gelöstem Bremshebel, abkühlen
Neue Bremsbeläge müssen einge bremst werden, damit sie die optimalen Verzögerungswerte erzielen. Beschleunigen Sie das Fahrrad dazu ca. 30- bis 50mal auf etwa 30 km/h und bremsen Sie bis
zum Stillstand ab.
Scheibenbremsen werden im Betrieb
heiß. Berühren Sie deshalb die Brem
sen, insbesondere nach längeren Abfahrten,
nicht sofort nach dem Anhalten.
Die Hersteller von hydraulischen und
mechanischen Scheibenbremsen lie
fern ausführliche Anleitungen mit. Lesen
Sie diese aufmerksam durch, bevor Sie ein
Laufrad ausbauen oder Wartungsarbeiten
durchführen.
Beachten Sie auch die Hersteller-Websites:
www.magura.com / www.sram.com
www.shimano.com / www.hajos-sport.de
www.tektro.com / www.hayesdiscbrake.com
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34
9. Die Bremsanlage
9.7.1 Kontrolle und Nachstellen von hydraulischen Scheibenbremsen
Kontrollieren Sie die Leitungen und Anschlüsse
regelmäßig bei gezogenem Hebel auf Undichtigkeiten. Tritt Bremsflüssigkeit aus, suchen Sie
sofort Ihren CENTURION-Fachhändler auf,
denn eine undichte Stelle kann die Bremse
wirkungslos machen.
Um die Reichweite zum Hebel einzustellen,
drehen Sie mit einem kleinen Schraubendreher bzw. Innensechskant an der Einstellschraube, die sich an der Einstellbuchse
des Hebels befindet. Beachten Sie, dass die
Schraube nur einen begrenzten Verstellbereich hat, versuchen Sie nicht, die Schraube
über Ihre Grenzen hinauszudrehen.
Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge
an den Metallohren oder -nasen, die aus
dem Bremssattel herausschauen. Nähern sich
diese bis auf etwa einen Millimeter der Scheibe, müssen Sie die Beläge gemäß der Anleitung des Herstellers ausbauen und genau
kontrollieren.
Geöffnete Anschlüsse oder undich te Leitungen führen dazu, dass die
Bremswirkung stark abfällt. Suchen Sie bei
Undichtigkeiten des Systems oder Knicken
in den Leitungen ihren CENTURION-Fachhändler auf. Fahren Sie auf keinem Fall
weiter.
Auslaufende Bremsflüssigkeit ist
gesundheitsschädlich! Die Flüssigkeit
ist auch gegen Lack etc. aggressiv.
Reinigen Sie die Beläge und
die Scheibe nur mit Spiritus oder
Bremsenreiniger.
35
9. Die Bremsanlage
9.7.2 Kontrolle, Nachstellen und Synchronisation von mechanischen Scheibenbremsen
Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie einen
definierten Druckpunkt erzielen, bevor der
Hebel am Lenker anliegt.
Um die Reichweite zum Hebel einzustellen,
drehen Sie mit einem kleinen Schraubendreher
bzw. Innensechskant an der Einstellschraube,
die sich an der Einstellbuchse des Hebels
befindet. Beachten Sie, dass die Schraube
nur einen begrenzten Verstellbereich hat,
versuchen Sie nicht, die Schraube über Ihre
Grenzen hinauszudrehen.
Belag-Verschleiß können Sie im begrenzten
Maße direkt am Handhebel ausgleichen.
Lösen Sie die Überwurfmutter an der Schraube durch die der Zug in den Hebel hinein
läuft und drehen Sie die Schraube heraus,
bis der Hebelweg Ihren Ansprüchen genügt.
Drehen Sie die Kontermutter wieder fest
und achten Sie darauf, dass der Schlitz der
Schraube nicht oben oder vorne steht, sonst
dringt unnötig viel Schmutz und Feuchtigkeit
ein.
Kontrollieren Sie nach dem Nachstellen die
Funktion und ob die Beläge noch schleiffrei
sind, wenn Sie den Bremshebel losgelassen
haben und das Laufrad drehen.
Wenn Sie mehrfach nachstellen ändert sich
die Stellung des Hebels am Bremssattel, die
Wirkung der Bremse wird schwächer und
kann im Extremfall nicht mehr genügend
groß sein!
Direkt am Bremssattel sind weitere Verstellmöglichkeiten, die jedoch handwerkliches
Geschick erfordern. Lesen Sie auf jeden
Fall die Original-Anleitung des Bremsenherstellers, bevor Sie die Bremse einstellen.
Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren CENTURIONFachhändler um Rat.
Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge
an den Metallohren oder -nasen, die unten
aus dem Bremssattel herausschauen. Nähern
sich diese bis auf etwa einen Millimeter der
Scheibe, müssen Sie die Beläge gemäß der
Anleitung des Herstellers ausbauen und
genau kontrollieren.
Beschädigte Züge sollten sofort ausge tauscht werden, da sie reißen kön
nen. Nur am Handhebel nachgestellte
Bremsen können dazu führen, dass die
Bremswirkung stark abfällt.
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36
9. Die Bremsanlage
9.8 Cantilever-Bremsen – Besonderheiten
Querfeldeinräder sind üblicherweise mit
Cantilever-Bremsen ausgestattet und weisen einige Besonderheiten im Bremssystem
auf. Um auch im schwierigen Gelände aus
einer sicheren Griffposition am Oberlenker
bremsen zu können, sind am Lenker Zusatzbremshebel angebracht. Diese Bremshebel
können gleichberechtigt, mit den üblichen
Rennradbremshebeln benutzt werden. Die
gleichzeitige Benutzung beider Bremshebel
für eine Bremse ist nicht möglich.
Da sich unter den Einsatzbedingungen beim
Querfeldeinfahren übliche Seitenzugbremsen
mit Schlamm zusetzten können, verfügen
diese Räder über Cantileverbremsen die
dem verschmutzen Reifen weitaus mehr Platz
lassen und damit das Blockieren des Rades
vermeiden können.
9.8.1 Funktionskontrolle
Die Bremsbeläge müssen wie bei allen Felgenbremsen genau auf die Felge ausgerichtet sein
und ausreichend Bremsbelag aufweisen.
Weiterhin sollten die Bremsbeläge zuerst mit
dem vorderen Belagteil die Bremsflanken
berühren. Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter
von der Bremsfläche haben. Von oben gesehen
bilden die Bremsbeläge ein vorne geschlossenes V. Diese V-förmige Einstellung vermeidet
das Quietschen der Bremsbeläge.
Beide Bremsarme müssen gleichzeitig auf die
Felge treffen, wenn am Hebel gezogen wird.
Die Hebel der Bremse müssen eine Wegreserve
aufweisen und dürfen sich bei einer Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
9.8.2 Synchronisieren und Nachstellen der
Cantilever- Bremsen
Nahezu alle Cantilever- Bremsen haben zur
Synchronisation der Bremse an der Seite
eines Bremskörpers eine Schraube, mit der
die Federvorspannung eingestellt werden
kann. Drehen Sie an dieser Schraube, bis die
Beläge im gleichen Abstand zur Felge stehen.
Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse den
gerändelten Konterring am Bremszuggegenhalter oder Handhebel.
Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte Zugschraube einige Umdrehungen heraus. Der
Leerweg des Handhebels verringert sich.
Halten Sie die Einstellschraube fest und drehen
Sie den Konterring gegen den Gegenhalter
oder Handhebel fest. So kann sich die Einstellschraube nicht selbsttätig lösen.
Die Einstellung der Beläge auf die
Felgen erfordert viel handwerkliches
Geschick. Überlassen Sie den Tausch der Beläge und Justierarbeiten Ihrem Fachhändler.
Machen Sie nach dem Nachstellen
unbedingt eine Bremsprobe im Still
stand und vergewissern Sie sich, dass die
Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten
Fläche die Felgenflanke berühren.
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37
10. Die Schaltung
Schaltung
Die Schaltung am Fahrrad dient der Anpassung der eigenen Leistungsfähigkeit an die
Geländeform und die gewünschte Fahrgeschwindigkeit. In einem kleinen Gang (bei
einer Kettenschaltung läuft die Kette vorne
über das kleine Kettenblatt und hinten über
ein großes Ritzel) können Sie steile Berge mit
mäßigem Krafteinsatz hochfahren. Sie müssen dafür aber häufiger treten.
Bergab wird eine große Übersetzung (vorne
großes Blatt, hinten kleines Ritzel) aufgelegt,
Sie können mit einer Kurbelumdrehung viele
Meter zurücklegen, die Geschwindigkeit ist
dann entsprechend hoch.
Um kraftsparend zu radeln, müssen Sie häufig schalten. Wie bei einem Kraftfahrzeug
müssen Sie Ihren “Motor” auf Touren halten,
um die optimale Leistung zu entfalten. Auf der
Ebene liegt eine vernünftige Umdrehungszahl
der Kurbeln, kurz Trittfrequenz genannt, jenseits von 60 Umdrehungen pro Minute. Radrennfahrer kurbeln im flachen Gelände zwischen 90 und 110 Umdrehungen je Minute.
Bergauf fällt die Frequenz naturgemäß etwas
ab, Sie sollten aber trotzdem flüssig treten.
Tragen Sie stets enge Beinkleider oder
verwenden Sie Hosenbänder oder
ähnliches. So gehen Sie sicher, dass Ihre
Hose nicht in die Kette oder in die Zahnräder gelangt.
Vermeiden Sie Gänge, in denen die
Kette sehr schräg läuft.
10.1 Kettenschaltung
Die Kettenschaltung ist am Fahrrad die derzeit
effektivste Kraftübertragung. Durch spezielle
Zahnformen der Ritzel, flexible Ketten und
genau rastende Schaltschritte in den Hebeln
werden die Gangwechsel zur leichten Übung.
Bei den meisten Schaltungen informiert eine
Anzeige am Lenker über den Gang, in dem
gerade gefahren wird.
10.1.1 Funktionsweise und Bedienung
Ein Schaltvorgang beginnt bei MTBs Cityund Trekkingrädern entweder mit einem Tastendruck an einer Brems-Schaltgriffeinheit,
oder einem kurzen Dreh des Handgelenks
bei Drehgriffschaltern.
Bei den meisten Schaltern in Form von Drucktasten wird mit der großen Taste auf die
größeren Zahnräder geschaltet. Der kleine
Hebel, der aus Sicht des Fahrers vor dem Lenker liegt, bewegt die Kette zu den kleineren
Zahnrädern hin.
38
10. Die Schaltung
Dies führt dazu, dass ein Schaltvorgang, der
mit der rechten Hand auf die große Daumentaste eingeleitet wird, zu einer leichteren
Übersetzung führt. Drücken Sie dagegen mit
der linken Hand auf die große Daumentaste, schalten Sie auf das große Kettenrad, der
Gang wird schwerer!
Bei den neuen Shimano Dual Control
Bedienelementen wird der Bremshebel nach
unten gedrückt, um hinten zu den kleineren
und vorne zu den größeren Kettenrädern zu
schalten, eine größere Übersetzung liegt dann
auf. Durch nach oben Ziehen des Hebels oder
durch Drücken der unter dem Lenker liegenden Daumentaste schaltet man hinten zu größeren und vorne zu kleineren Kettenrädern,
d. h. zur kleineren Übersetzung hin.
Ähnlich verhält es sich bei den Drehgriffschaltern. Während ein Dreh des rechten
Schalters zum Fahrer hin zu einem leichteren
Gang führt, ergibt diese Bewegung linksseitig
eine größere Übersetzung.
Bei Rennrädern sind die Schalter in den
Bremsgriff integriert. Bei Campagnolo wird
mit dem hinter dem Bremshebel liegenden
Hebel zu den größeren Zahnrädern geschaltet, indem der kleine Hebel mit dem Zeigeoder Mittelfinger nach innen geschwenkt
wird. Durch Druck mit dem Daumen auf die
auf der Innenseite des Griffkörpers liegende
Taste wird die Kette zu den kleineren Zahnrädern befördert.
Bei Shimano wird durch einen Schwenk des
gesamten Bremshebels nach innen zu den
größeren Zahnrädern geschaltet. Wird nur
der kleine Hebel nach innen bewegt, wandert
die Kette zu den kleineren Zahnrädern.
39
10. Die Schaltung
Der Schalthebel übermittelt über den Bowdenzug den Schaltbefehl zum Schaltwerk.
Das Schaltwerk schwenkt, die Kette klettert
auf das nächste Ritzel. Durch spezielle
Weichen in den Kettenrädern funktioniert
der Schaltvorgang bei korrekt eingestellter
Schaltung auch unter Belastung. Dennoch
besteht vor allem beim Schalten mit dem
vorderen Umwerfer die Gefahr, dass die
Kette durchrutscht. Wichtig für den ganzen
Schaltvorgang ist deshalb, dass gleichmäßig
und ohne großen Krafteinsatz weitergetreten
wird, solange sich die Kette zwischen den
Ritzeln bewegt!
Moderne Räder können bis zu 30 Gänge
haben. Bei Gängen, in denen die Kette
extrem schräg läuft sinkt der Wirkungsgrad,
der Verschleiß schreitet schnell voran. Ein
schlechter Kettenlauf ergibt sich, wenn die
Kette vorne auf dem kleinsten Zahnrad und
gleichzeitig auf den äußeren (kleinen) zwei
oder drei Ritzeln hinten liegt oder wenn sie
auf dem größten Kettenblatt vorne und auf
den inneren (großen) Kettenräder des Hinterrades gefahren wird.
Treten Sie während des Schalt vorgangs nur locker mit, dies sorgt
für exakte Schaltmanöver, verhindert
Geräusche und mindert den Verschleiß.
Beim Schalten unter Last, d.h. wäh rend Sie sehr stark auf die Pedale tre
ten, kann die Kette durchrutschen und das
Kettenleben wird erheblich verkürzt.
Üben Sie das Schalten auf einem
verkehrsfreien Gelände bis Sie mit
der Funktionsweise der Hebel oder Drehgriffe vertraut sind.
10.1.2 Kontrolle und Nachstellen der
Schaltung
Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem
CENTURION-Fachhändler vor der Übergabe
des Rades sorgfältig justiert. Auf den ersten
Kilometern können sich jedoch die Bowdenzüge längen, wodurch die Schaltvorgänge
unpräzise werden, die Kette klettert unwillig
auf das nächste Ritzel.
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40
10. Die Schaltung
10.1.3 Hinteres Schaltwerk
Spannen Sie den Zug bei ungenauen Schaltvorgängen an der Stellschraube, durch die
der Bowdenzug in den Schalthebel, oder das
Schaltwerk läuft nach.
Bei Rennrädern sind am Schalthebel selbst
keine Justagemöglichkeiten. Dafür befinden
sich einstellbare Anschläge am Unterrohr.
Drehen Sie die leicht einrastenden Schrauben
in halben Umdrehungen heraus.
Überprüfen Sie nach jedem Spannen, ob die
Kette unmittelbar aufs nächst größere Ritzel
klettert. Dazu müssen Sie die Kurbeln von
Hand drehen oder mit dem Rad fahren.
Klettert die Kette leicht hoch, müssen Sie
checken, ob die Kette beim Herunterschalten
noch leicht auf die kleinen Ritzel läuft. Zur
genauen Einstellung können mehrere Versuche notwendig sein.
Die vollständige Einstellung des
Schaltwerks und des Umwerfers
ist eine Arbeit nur für den geübten Monteur. Beachten Sie hierzu zusätzlich die
Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers. Wenn Sie mit der Schaltung Probleme haben, wenden Sie sich bitte an Ihren
CENTURION-Fachhändler.
10.1.3.1 Endanschläge einstellen
Um das Hineinlaufen des Schaltwerkes oder
der Kette in die Speichen oder das Herabfallen
der Kette vom kleinsten Ritzel zu vermeiden,
wird der Schwenkbereich des Schaltwerkes
durch so genannte Endanschlagschrauben
begrenzt. Diese werden vom CENTURIONFachhändler eingestellt, sie verändern sich
bei normalem Gebrauch nicht.
Schalten Sie mit dem rechten Schalthebel auf
den größten Gang. Der Schaltzug ist dann
völlig entspannt, die Kette läuft automatisch
auf dem kleinsten Ritzel. Schauen Sie von hinten auf das Zahnkranzpaket und prüfen Sie,
ob die Leitrollen des Schaltwerks genau unter
den Zahnspitzen des Ritzels liegen.
41
10. Die Schaltung
Korrigieren Sie die Position gegebenenfalls
mit der Endanschlagschraube. Bei Schaltwerken sind die Schrauben oft mit “H” für
high gear und “L” für low gear gekennzeichnet. Der hohe Gang bedeutet in diesem Fall
die große Übersetzung, also das kleine Ritzel.
Bei nicht markierten Schrauben hilft nur der
Versuch. Drehen Sie an einer Schraube, zählen Sie die Umdrehungen mit und beobachten Sie das Schaltwerk. Bewegt es sich nicht,
drehen Sie gerade an der Schraube für den
anderen Anschlag. Drehen Sie die Anzahl
der Umdrehungen zurück.
Schalten Sie auf das größte hintere Ritzel.
Dabei ist Vorsicht geboten, damit das Schaltwerk nicht sofort in die Speichen gerät.
Liegt die Kette auf dem größten Zahnrad,
sollten Sie bewußt überschalten und danach
das Schaltwerk von Hand in Richtung der
Speichen drücken.
Versetzen Sie dazu das Laufrad in Drehbewegung. Berührt der Leitrollenkäfig die Speichen
oder klettert die Kette über das Ritzel, müssen
Sie den Schwenkbereich begrenzen. Drehen
Sie an der mit „L“ markierten Schraube, bis
das Schaltwerk nicht mehr an die Speichen
gelangt.
Klappt der Schaltvorgang noch nicht perfekt,
ist dies eine Sache für den Fachmann.
Wenn das Rad umgekippt ist, oder
ein Schlag auf das Schaltwerk erfolg
te, besteht die Gefahr, dass das Schaltwerk
oder dessen Befestigung verbogen ist. Nach
solchen Zwischenfällen, oder wenn andere
Laufräder in das Rad montiert werden, sollten Sie den Schwenkbereich kontrollieren
und die Endanschlagschrauben gegebenenfalls nachjustieren.
Machen Sie unbedingt eine Probe fahrt abseits des Straßenverkehrs,
wenn Sie die Schaltung eingestellt haben.
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Drehen Sie die Schraube rechts herum,
wenn das Schaltwerk weiter innen, oder in
der Gegenrichtung, wenn die Rollen weiter
außen laufen sollen.
42
10. Die Schaltung
10.1.4 Vorderer Umwerfer
Die Einstellung des vorderen Umwerfers
erfordert viel Erfahrung, da der Bereich,
in dem der Werfer die Kette gerade noch
auf dem Kettenblatt hält, aber gerade noch
nicht streift, extrem gering ist. Beachten Sie
unbedingt die beiliegenden Bedienungsanleitungen des Herstellers.
Oft ist es sinnvoller, ein leichtes Schleifen der
Kette am Umwerfer in Kauf zu nehmen, als
zu riskieren, dass die Kette vom Blatt fällt und
das Rad antriebslos wird. Wenn die Kette von
den Kettenblättern fällt, muss der Schwenkbereich, wie beim hinteren Schaltwerk, mit
den mit „H“ und „L“ bezeichneten Endanschlagschrauben begrenzt werden.
Beim vorderen Umwerfer kann es genau wie
beim Schaltwerk zur Längung des Zuges und
deshalb zu verschlechtertem Schaltverhalten
kommen. Spannen Sie bei Bedarf den Zug
an der Schraube, durch die der Bowdenzug
in den Schaltgriff läuft, nach. Bei Rennrädern
kann an der Schraube am Unterrohr des Rahmens nachgestellt werden.
Bei Rennrad-Rahmen mit innen verlaufenden
Zügen, stellen Sie am Zugversteller in der
Nähe des Bremshebels nach.
Die Einstellung des vorderen Um werfers ist sehr sensibel. Bei falscher
Einstellung kann die Kette abspringen und
zum Verlust des Antriebs führen. Die Einstellung ist eine Sache für den Profi in der
Fachwerkstatt.
Machen Sie unbedingt eine Probe fahrt abseits des Straßenverkehrs,
wenn Sie die Schaltung eingestellt haben.
10.2 Kettenpflege
Regelmäßiges Schmieren der Antriebskette
verlängert die Lebensdauer des gesamten
Antriebs und sorgt für geschmeidigen Lauf.
Die Menge des Schmiermittels ist jedoch nicht
ausschlaggebend, sondern die Verteilung und
die Regelmäßigkeit der Anwendung.
Reinigen Sie Ihre Kette und gegebenenfalls
die Zahnräder von Zeit zu Zeit mit einem öligen Lappen vom abgelagerten Schmutz und
Öl. Die Notwendigkeit zur Verwendung von
speziellen Ketten-Entfettern besteht nicht.
Ver wenden Sie zum Schutze
der Umwelt nur biologisch abbauba
re Schmierstoffe, denn im Betrieb gelangt
immer etwas Kettenschmierstoff auf den
Boden, vor allem bei Nässe.
-
43
10. Die Schaltung
Tragen Sie auf die möglichst blanken Kettenglieder geeignete Schmierstoffe auf.
Drehen Sie dabei an der Kurbel und beträufeln Sie die Rollen. Drehen Sie anschließend
die Kette mehrere Umdrehungen durch.
Lassen Sie das Rad danach einige Minuten
stehen, damit der Schmierstoff in die Kette
eindringen kann.
Zum Schluss können Sie das überflüssige
Schmiermittel mit einem Lappen abreiben,
damit es beim Fahren nicht wegspritzt.
Achten Sie darauf, dass kein
Schmierstoff auf die Bremsflächen der
Felgen oder die Bremsscheibe gelangt. Die
Bremse würde wirkungslos!
10.2.1 Kettenverschleiß
Ketten gehören zu den Verschleißteilen
am Fahrrad, doch die Lebensdauer kann
der Radfahrer mit beeinflussen. Achten Sie
deshalb darauf, dass die Kette regelmäßig
geschmiert wird, vor allem nach Regenfahr
ten. Versuchen Sie, Gänge mit geringem
Kettenschräglauf zu benutzen und pedalieren
Sie mit möglichst hoher Trittfrequenz.
Die Verschleißgrenze haben Ketten von Kettenschaltungen nach ca. 1.000 bis 3.000 km
erreicht. Sehr stark gelängte Ketten kann das
Schaltverhalten verschlechtern. Zudem nutzen
sich die Ritzel und die Kettenblätter sehr stark
ab, wenn über die Verschleißgrenze hinaus
gefahren wird. Ein Austausch dieser Bauteile
kann im Vergleich zum Kettentausch relativ
teuer sein. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig den Verschleißzustand der Kette.
Schalten Sie vorne aufs große Kettenblatt.
Ziehen Sie die Kette mit Daumen und Zeigefinger vom Blatt ab. Lässt sich die Kette
deutlich abheben, ist der Gliederstrang stark
gelängt, er muss wahrscheinlich erneuert
werden.
-
Zur genauen Kettenkontrolle verfügt Ihr
CENTURION-Fachhändler über präzise
Messgeräte. Der Austausch der Kette gehört
in fachkundige Hände, denn nicht alle modernen Ketten besitzen ein Kettenschloss. Sie sind
oft endlos ausgeführt, wodurch spezielles
Werkzeug benötigt wird. Ihr CENTURIONFachhändler kann Ihnen bei Bedarf die zu
Ihrer Schaltung passende Kette auswählen
und montieren.
Eine schlecht vernietete oder stark
verschlissene Kette kann reißen und
zum Sturz führen.
44
10. Die Schaltung
10.3 Nabenschaltungen
Ein Vorteil von Nabenschaltungen liegt in
Ihrer gekapselten Bauweise und darin, dass
alle Gänge mit einem Griff in Reihe durchgeschaltet werden können. Die Antriebskette
hält auch vergleichsweise deutlich länger
– regelmäßige Pflege vorausgesetzt. Nabenschaltungen gibt es in Kombination mit Freilauf und Felgenbremsen und mit integrierten
Rücktrittbremsen.
10.3.1 Funktionsweise und Bedienung
Geschaltet wird entweder per Drehgriff
oder per Daumenschalter, der gewählte
Gang wird angezeigt. Sie können während
des Schaltvorgangs entweder sehr locker
mittreten oder das Rad antriebslos rollen
lassen. Lesen Sie in der Bedienungsanleitung
der Schaltung nach oder fragen Sie Ihren
CENTURION-Fachhändler.
Achten Sie stets darauf, dass der Schaltvorgang möglichst geräuscharm abläuft.
10.3.2 Nachstellen
Hinten an der Nabe müssen zur Einstellung
zwei rote Markierungen zur Deckungsgleichheit gebracht werden. Dazu muss der
Schaltzug am Schaltgriff am Lenker nachgestellt werden. Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers aufmerk
sam durch. Bei Fragen hilft Ihr CENTURIONFachhändler.
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Drehmomentabstützung der Nabe noch fest am
Rahmen verschraubt ist.
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11. Die Laufräder
Laufräder und Bereifung
Die Laufräder sind aus der Nabe, den Speichen und der Felge aufgebaut. Auf die Felge
wird der Reifen montiert, in den der Schlauch
eingelegt ist. Zum Schutz des empfindlichen
Schlauches wird ein Felgenband auf die
Speichennippel und den oft scharfkantigen
Felgenboden gelegt.
Die Laufräder werden durch das Gewicht
des Fahrers, des Gepäcks und durch Fahrbahnunebenheiten stark belastet. Obwohl
die Räder sorgfältig hergestellt und zentriert
ausgeliefert werden, setzen sich die Speichen
und die Nippel. Schon nach einer kurzen
Einfahrzeit von etwa 200 bis 400 Kilometern
sollten Sie Ihre Laufräder beim CENTURIONFachhändler nachzentrieren lassen. Nach
dieser Einfahrzeit müssen Sie die Laufräder
regelmäßig kontrollieren, wobei ein Nachspannen in der Regel selten nötig ist.
Die Reifen sorgen für die Haftung und Traktion auf der Fahrbahn. Weiterhin sorgt er für
Leichtlauf und Komfort durch die Aufnahme
kleiner Stöße. Die Beschaffenheit des Reifenunterbaus, der so genannten Karkasse und
die Art der Profilierung entscheiden über die
Geländegängigkeit oder Straßeneignung.
Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Reifentypen für verschiedene Anwendungszwecke
gibt, berät Sie Ihr CENTURION-Fachhändler
gerne.
Wenn Sie einen neuen Reifen aufziehen
wollen, müssen Sie die Dimension des
montierten Pneus beachten, die auf der
Reifenflanke geschrieben steht. Es gibt zwei
Bezeichnungen: Die genauere ist die genorm
te Millimeter Bezeichnung, die Kombination
37 – 622 bedeutet eine Reifenbreite von 37
mm im aufgepumpten Zustand und einen
(Innen-)Durchmesser von 622 Millimetern.
Die andere Größenbezeichnung für denselben Reifen wird in Zoll angegeben und lautet
28 x 1 5/8 x 1 3/8.
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46
11. Die Laufräder
Gut funktionieren kann ein Reifen nur, wenn
er mit dem richtigen Luftdruck befüllt wurde.
Der korrekte Fülldruck sorgt auch für einen
besseren Widerstand gegen Pannen. Vor
allem das Zerquetschen des Schlauches beim
Überfahren einer Kante, der so genannte
Snake Bite, zu deutsch Schlangenbiss, hat
meist zu geringen Druck als Ursache.
Der vom Hersteller empfohlene Luftdruck steht
in der Regel auf der Reifenflanke oder dem
Typenetikett.
Die Untergrenze der Druckangabe bedeutet
maximalen Federungskomfort, optimal für
Fahrten im Gelände.
Mit zunehmendem Druck wird der Rollwiderstand minimiert, der Komfort nimmt
dagegen ab. Hart aufgepumpte Reifen
eignen sich deshalb am besten für die Fahrt
über Asphalt.
Höherer Druck senkt den Widerstand kaum
mehr, der Reifen wird nur noch härter. Lassen Sie sich vom CENTURION-Fachhändler
beraten.
Oft wird der Druck in der englischen
Einheit PSI (Pound per Square Inch)
angegeben. In der Tabelle sind die gängigsten Werte für den Luftdruck umgerechnet.
psi Bar psi Bar psi Bar
30 2,1 70 1,8 110 7,6
40 2,8 80 5,5 120 8,3
50 3,5 90 6,2 130 9,0
60 4,1 100 6,9 140 9,7
Der Reifen allein ist mit der Felge nicht luftdicht. Um den Druck im Inneren zu halten,
wird der Schlauch in den Reifen eingelegt. Er
wird durch ein Ventil befüllt.
Eine Ausnahme hiervon sind die klassischen
Schlauchreifen bei Rennrädern, die aufgeklebt werden müssen und die neu entwickelten schlauchlosen Systeme für MTBs (z. B.
UST). Hier sind Felge und Reifen auch ohne
Schlauch luftdicht.
Im Fahrradbereich sind verschiedene Ventile
gebräuchlich:
Sclaverand- oder Rennventil – wird inzwischen bei nahezu allen Fahrradgattungen
verwendet. Das Ventil ist für höchste Drücke
ausgelegt.
Schrader- oder Autoventil – wurde vom Kraftfahrzeug übernommen.
CENTURION verwendet ausschließlich Sclaverand Ventile.
Diese Ventiltypen sind durch eine KunststoffAbdeckkappe vor Schmutz geschützt. Nach
dem Abschrauben kann das Autoventil mit
der entsprechenden Pumpe direkt befüllt werden.
47
11. Die Laufräder
Beim Rennventil muss vor dem Pumpen
die kleine, gerändelte Mutter etwas aufgeschraubt und kurz soweit zum Ventil hingedrückt werden, bis etwas Luft austritt. Oft
sind die Ventilkörper bei Rennventilen nicht
ganz festgedreht – dies führt zu schleichendem Luftverlust. Kontrollieren Sie den Sitz des
Ventilkörpers im länglichen Schaft.
Schläuche mit Autoventil können Sie an der
Tankstelle mit dem Pressluft-Spender befüllen.
Betätigen Sie den Luftspender in kurzen Stößen, da sonst die Gefahr besteht, dass zuviel
Luft in Ihren Reifen gelangt. Er könnte platzen! Um Luft abzulassen, müssen Sie nur den
Stift in der Mitte des Ventils, beispielsweise
mit einem Schlüssel, hineindrücken.
Oft sind Handpumpen nicht geeignet, den
notwendigen Druck im Reifen aufzubauen.
Besser geeignet sind Stand- oder Fußpumpen
mit Manometer, mit denen man zuhause die
Druckkontrolle durchführt.
Bei Ihrem CENTURION-Fachhändler gibt es
für alle Ventilarten Adapter. Mit dem entsprechenden Zusatzstück lässt sich ein Schlauch
mit Rennventil an der Tankstelle aufpumpen.
Reifen, bei denen das Profil abgefahren ist,
oder deren Flanken spröde oder brüchig
sind, sollten Sie auswechseln. Der Aufbau
des Reifens im Inneren kann Schaden nehmen, wenn Feuchtigkeit oder Schmutz hineingelangen.
Behandeln Sie Ihre Reifen pfleglich
und überfahren Sie keine scharfen
Kanten! Pumpen Sie Ihren Reifen nie über
den maximal zulässigen Druck auf! Der
Pneu könnte während der Fahrt von der
Felge springen oder platzen.
Fahren Sie immer mit dem vorge schriebenen Reifendruck und kontrol
lieren Sie ihn in regelmäßigen Intervallen.
Mangelhafte Felgenbänder müssen
sofort ausgetauscht werden.
Beachten Sie unbedingt die Hinweise
zu Montage und Pflege Ihres Reifens
im Kapitel 11. „Die Laufräder“ und in der
Bedienungsanleitung des Reifenherstellers.
Beachten Sie beim Austausch von z.B.
verschlissenen Reifen, dass Sie sich
an der ursprünglich verbauten Reifengröße
orientieren. Breite Reifen auf zu schmalen
Felgen können im Fahrbetrieb zu einem
schwammigen Fahrverhalten führen und
im Extremfall von der Felge rutschen, was
einen Unfall zur Folge hätte.
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48
11. Die Laufräder
11.2 Felgenrundlauf, Speichenspannung
Die gleichmäßige Spannung der Speichen ist
für den runden Lauf des Rades verantwortlich. Verändert sich die Spannung einzelner
Speichen, z.B. durch zu schnelles Überfahren
einer Stufe oder einen Speichenbruch, geraten die Zugkräfte aus dem Gleichgewicht, die
Felge läuft nicht mehr rund.
Schon bevor Sie diese Unregelmäßigkeit
durch Schlingern bemerken, kann die Funktion Ihres Fahrrades beeinträchtig sein.
Die Seitenbereiche der Felgen stellen bei Felgenbremsen gleichzeitig die Bremsfläche dar.
Ist der Rundlauf nicht mehr gewährleistet,
kann es zur Beeinträchtigung der Bremswirkung kommen.
Überprüfen Sie deshalb von Zeit zu Zeit den
Rundlauf. Heben Sie dazu das Laufrad vom
Boden und versetzen Sie es per Hand in
Rotation. Beobachten Sie den Spalt zwischen
der Felge und den Bremsbelägen, bzw. bei
Scheibenbremsen zu Rahmen oder Gabel.
Verändert sich dieser Spalt um mehr als einen
Millimeter, sollte das Laufrad vom Fachmann
nachgespannt werden.
Kontrollieren Sie regelmäßig den
Zustand der Felgen. Bei Felgenbremsen verschleißen die Flanken, was zum
Platzen des Schlauchs führen kann. Fragen
Sie im Zweifelsfall Ihren CENTURION-Fachhändler.
Fahren Sie nicht mit Laufrädern, die
unrund laufen. Bei extremen Seitenschlägen können die Bremsbacken von
Felgenbremsen die Felgenfläche verfehlen
und in die Speichen geraten! Dies führt
in der Regel zum sofortigen Stillstand der
Räder. Sturzgefahr!
Das Zentrieren von Laufrädern ist
eine schwierige Arbeit, die Sie
unbedingt Ihrem CENTURION-Fachhändler
überlassen sollten!
49
11. Die Laufräder
11.3 Laufradbefestigung mit Radmut tern oder Schnellspannern
Die Laufräder werden mit den Achsen der
Naben am Rahmen befestigt. Entweder wird
die Achse mit Sechskant-Muttern oder mit
einem Schnellspanner in den so genannten
Ausfallenden fest geklemmt.
Die Radmuttern werden in der Regel mit
einem 15 mm Maulschlüssel gelöst, bzw.
festgedreht. Dieses Werkzeug sollte während
einer Radtour mitgenommen werden, denn
ohne dieses lassen sich Reifenpannen nur
schwer beheben.
Ganz ohne Werkzeug kommen Sie mit den
Schnellspannern aus. Sie müssen lediglich
einen Hebel umlegen und eventuell einige
Umdrehungen aufschrauben und schon kann
das Rad herausgenommen werden, siehe
Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnell-spannern“. Genauso leicht hat es allerdings
auch ein potentieller Dieb!
Deshalb kann man den Schnellspanner durch
eine Diebstahlsicherung ersetzen. Für diese
benötigt man einen speziell kodierten Schlüssel oder einen Inbusschlüssel. Fragen Sie
ihren CENTURION Fachhändler.
Am Vorderrad sind in der Regel Ausfallsicherungen vorhanden, die dem Verlust des
Laufrades vorbeugen sollen, falls sich die
Befestigung löst.
Wenn Ihr Rad mit Schnellspannern ausgestattet ist, beachten Sie unbedingt das Kapitel 7.
„Zur Handhabung von Schnellspannern
Fahren Sie nie mit einem Fahrrad,
dessen Laufradbefestigung Sie nicht
vor Fahrtbeginn kontrolliert haben! Falls
sich das Rad während der Fahrt löst, ist ein
Sturz die Folge!
Schließen Sie Laufräder, die mit
Schnellspannern befestigt sind,
zusammen mit dem Rahmen an einen festen
Gegenstand an, wenn Sie das Rad abstellen.
”.
50
11. Die Laufräder
11.4 Beheben einer Reifenpanne
Eine Reifenpanne kann jeden Radler ereilen.
Der “Plattfuß” muss allerdings nicht das Ende
der Radtour bedeuten, wenn das notwendige
Werkzeug zum Reifen- und Schlauchwechseln und ein Ersatzschlauch oder Flickzeug
an Bord sind. Bei Rädern mit Schnellspannern
werden lediglich zwei Montierhebel und eine
Pumpe benötigt, bei Rädern mit Mutternbefestigung kommt noch der entsprechende
Schlüssel hinzu.
11.4.1 Radausbau
Bei V-Brakes muss zuerst der Zug am Bremsarm ausgehängt werden. Fassen Sie dazu mit
einer Hand um das Laufrad und drücken Sie
die Bremsbeläge bzw. die Bremsarme zusammen. In dieser Stellung lässt sich der Außenzug bei V-Brakes leicht aushängen.
Bei Renn-Felgenbremsen öffnen Sie den
Schnellentspannhebel an der Bremse (Shimano) oder verschieben den Stift in der SchaltBremsgriffhebeleinheit am Lenker (Campagnolo).
Bei Trommelbremsen, d. h. bei Nabenschaltungen ist der Anker, mit der die Antriebsund Bremskräfte am Rahmen abgestützt werden, zu lösen.
Bei Scheibenbremsen sollten Sie vorher
schauen, wo die Bremsbeläge, bzw. deren
Verschleißindikatoren, dabei handelt es sich
um Metallohren bzw. -nasen, sitzen. Später
können Sie daran erkennen, ob die Beläge
nach der Demontage noch an der dafür vorgesehenen Stelle sind. Lesen Sie die Anleitung
des Bremsenherstellers durch.
Ziehen Sie bei ausgebautem
Scheibenbremslaufrad keinesfalls am
Bremshebel.
Bremsscheiben können heiß werden,
lassen Sie diese vor der Demontage
des Laufrades abkühlen.
51
11. Die Laufräder
Bei Hinterrädern mit Kettenschaltung sollten
Sie vor der Demontage auf das kleinste Ritzel
schalten. So steht das Schaltwerk ganz außen
und behindert den Ausbau nicht.
Öffnen Sie die Mutter entgegen dem Uhrzeigersinn oder den Schnellspanner wie
beschrieben. Wenn das Vorderrad nach dem
Lösen noch nicht herausgezogen werden
kann, liegt dies sehr wahrscheinlich an einer
Ausfallsicherung. Dabei handelt es sich entweder um Haltenasen in der Radaufnahme,
dem sog. Ausfallende. In diesen Fällen
müssen Sie die Vorspannmutter des Schnellspanners einige Umdrehungen öffnen und
das Rad aus den Sicherungen fädeln.
Um den Ausbau des Hinterrades zu erleichtern, müssen Sie das Schaltwerk mit der Hand
etwas nach hinten ziehen.
Heben Sie das Fahrrad etwas hoch und
geben Sie dem Laufrad einen Klaps, dann
fällt es nach unten heraus.
11.4.2 Reifendemontage
Schrauben Sie den Ventildeckel und die
Befestigungsmutter vom Ventil und lassen Sie
die Luft vollständig ab.
Drücken Sie den Reifen über den ganzen
Umfang von der Felgenflanke in die Mitte der
Felge. Dies erleichtert die Demontage.
Setzen Sie einen Kunststoff-Montierhebel
knapp neben dem Ventil an der Unterkante
des Reifens an und hebeln Sie die Reifenflanke über das Felgenhorn. Halten Sie den
Hebel in dieser Stellung fest.
Schieben Sie den zweiten Hebel in etwa 10
Zentimetern Entfernung vom ersten zwischen
Felge und Reifen und hebeln Sie die Flanke
erneut über den Felgenrand.
Nachdem ein Teil der Reifenflanke über den
Felgenrand (Horn) gehebelt wurde, kann die
Flanke meist durch langsames Verschieben
der Montierhilfe über den Umfang vollständig
gelöst werden.
Nun können Sie den Schlauch herausziehen.
Achten Sie darauf, dass das Ventil nicht in
der Felge hängen bleibt und der Schlauch
Schaden nimmt.
52
11. Die Laufräder
Flicken Sie den Schlauch gemäß der Bedienungsanleitung des Flickenherstellers oder
ersetzen Sie diesen durch einen Neuen.
Wenn Sie den Reifen demontiert haben,
sollten Sie auch gleich das Felgenband kontrollieren. Das Band sollte gleichmäßig sitzen,
darf nicht beschädigt oder rissig sein und
muss alle Speichen-Nippel und -Bohrungen
bedecken.
Bei Felgen mit doppeltem Boden, sogenannten Hohlkammerfelgen, muss das Band den
ganzen Boden bedecken, es darf jedoch
auch nicht so breit sein, dass es an den
Flanken hoch steht. Bei diesen Felgen sollten
ausschließlich Felgenbänder aus Textilgewebe oder aus festem Kunststoff verwendet
werden.
Wenn Sie Zweifel hinsichtlich Ihres Felgenbandes haben, fragen Sie Ihren CENTURIONFachhändler.
Die zweite Reifenflanke kann bei Bedarf
einfach von der Felge heruntergezogen
werden.
Wenn Sie eine Panne haben, emp fiehlt es sich, den Schlauch nicht
komplett herauszunehmen. Lassen Sie das
Ventil in der Felge stecken. Pumpen Sie den
Schlauch auf. Suchen Sie das Loch, durch
das die Luft zischend entweicht. Haben Sie
das Loch entdeckt, suchen Sie die Stelle am
Reifen und untersuchen Sie diese ebenfalls.
Oft steckt der Fremdkörper noch im Reifen.
Entfernen Sie diesen gegebenenfalls.
11.4.3 Reifenmontage
Achten Sie bei der Montage des Reifens darauf, dass keine Fremdkörper wie Schmutz
oder Sand ins Innere gelangen und dass Sie
den Schlauch nicht verletzen.
Stellen Sie die Felge mit einem Horn in den
Reifen. Drücken Sie diese Flanke mit den
Daumen komplett über das Horn der Felge.
Dieser Vorgang sollte bei jedem Reifen ohne
Werkzeug möglich sein.
Stecken Sie das Ventil des Schlauchs ins Ventilloch der Felge.
Pumpen Sie den Schlauch leicht an, so dass
er die runde Form annimmt, und legen Sie
ihn vollständig ins Innere des Reifens. Achten
Sie darauf, dass er dabei keine Falten wirft.
53
11. Die Laufräder
Beginnen Sie die Endmontage auf der gegenüberliegenden Seite des Ventils. Drücken Sie
den Reifen soweit es geht mit den Daumen
über die Felgenflanke. Achten Sie dabei darauf, dass der Schlauch nicht zwischen Reifen
und Felge eingeklemmt und gequetscht wird.
Schieben Sie den Schlauch deshalb mit einem
Finger immer wieder ins Reifeninnere.
Arbeiten Sie sich gleichmäßig nach beiden
Seiten am Umfang entlang. Zum Ende hin
müssen Sie den Reifen kräftig nach unten
ziehen, damit der schon montierte Bereich in
den tiefen Felgenboden rutscht. Dies erleichtert die Montage auf den letzten Zentimetern
spürbar.
Kontrollieren Sie nochmals den Sitz des
Schlauches und drücken Sie den Reifen mit
dem Handballen über das Horn.
Gelingt dies nicht, müssen Sie KunststoffMontierhebel verwenden. Achten Sie darauf,
dass deren stumpfe Seite zum Schlauch zeigt
und dass Sie den Schlauch nicht schädigen.
Drücken Sie das Ventil ins Reifeninnere, damit
der Schlauch nicht unter dem Reifenkern eingeklemmt wird. Steht das Ventil gerade?
Wenn nicht, müssen Sie nochmals eine
Flanke des Reifens demontieren und den
Schlauch neu ausrichten. Wenn Sie sichergehen wollen, dass der Schlauch nicht unter
der Flanke zerquetscht wird, sollten Sie den
Reifen halbaufgepumpt über den gesamten
Radumfang hin- und herwalken. Dabei lässt
sich auch kontrollieren, ob sich das Felgenband verschoben hat.
Pumpen Sie den Schlauch bis zum gewünschten Reifendruck auf. Der maximale Druck
steht meist an der Reifenflanke.
Kontrollieren Sie den Sitz des Reifens anhand
des Kontrollringes an der Felgenflanke. Der
Ring muss über den ganzen Umfang des
Reifens einen gleichmäßigen Abstand zum
Felgenhorn haben.
54
11. Die Laufräder
11.4.4 Radeinbau
Der Radeinbau verläuft in umgekehrter Reihenfolge wie der Ausbau. Vergewissern Sie
sich, dass das Laufrad sauber in den Ausfallenden sitzt und mittig zwischen den Gabelbeinen oder den Hinterbaustreben läuft.
Achten Sie auf einen korrekten Sitz des
Schnellspanners und der Ausfallsicherungen.
Hängen Sie den Bremszug bei V-Bremsen
sofort wieder ein!
Schließen Sie bei Rennbremsen den Entspannhebel.
Achten Sie bei Rädern mit Nabenschaltungen,
bei Cityrädern auf die korrekte Anbringung
der Einzelteile und spannen Sie die Kette vor
dem Anziehen der Radmuttern, indem Sie
das Laufrad nach hinten ziehen. Die Kette
darf sich nicht mehr als zwei Zentimeter nach
oben und nach unten ziehen lassen. Keinesfalls darf die Kette richtig durchhängen!
Schrauben Sie die Momentstütze wieder fest.
Kontrollieren Sie bei Scheibenbremsen vor
dem Einbau des Laufrades, ob die Bremsbeläge exakt in den Aufnahmen im Bremssattel sitzen. Erkennbar ist dies daran, dass
der Schlitz zwischen den Belägen parallel
verläuft und die Verschleißindikatoren an der
dafür vorgesehen Stelle sind. Achten Sie darauf, dass Sie die Bremsscheibe zwischen die
Bremsbeläge schieben.
Ziehen Sie am Bremshebel nachdem Sie das
Laufrad eingebaut und den Schnellspanner geschlossen haben und versetzen Sie
anschließend das Laufrad in Drehbewegung.
Die Bremsscheibe darf nicht am Bremssattel
und an den Bremsbelägen schleifen.
Prüfen Sie, ob die Bremsbeläge die Bremsflächen treffen. Kontrollieren Sie den Sitz
der Radbefestigung und gegebenenfalls der
Abstützung der Nabenschaltung. Machen Sie
unbedingt eine Bremsprobe!
Kontrollieren Sie vor dem Weiter fahren, ob die Bremsflanken bzw.
-scheiben nach der Montage noch frei von
Fett oder anderen Schmiermitteln sind.
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12. Das Lenkungslager
Lenkungslager bzw. Steuersatz
Die Gabel, der Vorbau, der Lenker und das
Vorderrad sind mit dem Lenkungslager, auch
Steuersatz genannt, im Rahmen drehbar
gelagert. Damit sich das Fahrrad selbst stabilisieren kann und geradeaus fährt, muss
sich dieser Lenkbereich sehr leicht drehen
können. Die stoßartige Belastung welliger
Fahrbahnen belastet das Lenkungslager sehr
stark. Dadurch kann es vorkommen, dass es
sich lockert und verstellt. Überlassen Sie das
Nachstellen Ihrem CENTURION-Fachhändler.
12.1 Kontrolle des Lenkungslagerspiels
Überprüfen Sie das Spiel indem Sie die Finger um eine Lenkungslagerschale legen.
Ziehen Sie mit der anderen Hand die Vorderradbremse und schieben Sie das Fahrrad
kräftig vor und zurück.
Wenn das Lager Spiel hat, verschiebt sich die
obere Schale spürbar gegenüber der unteren
und Sie spüren ein Rucken.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das
Vorderrad etwas vom Boden zu heben und
Fallenzulassen. Wenn das Lager Spiel hat, ist
in diesem Bereich ein Klopfen zu hören.
Um die Leichtgängigkeit des Lagers zu prüfen,
heben Sie mit einer Hand den Rahmen hoch,
bis das Vorderrad keinen Bodenkontakt mehr
hat. Bewegen Sie den Lenker von links nach
rechts. Das Vorderrad muss sich leichtgängig
und ohne Einrasten von ganz links nach ganz
rechts und zurück schwenken lassen. Wenn
der Lenker leicht angetippt wird, muss sich
das Rad selbsttätig aus der Mittenstellung
herausdrehen.
12.2 Einstellen des konventionellen
Steuerlagers
Zum Einstellen des klassischen Steuersatzes
benötigen Sie zwei flache Gabelschlüssel.
Je nach Lagerdurchmesser beträgt die Maulweite der Schlüssel mindestens 32 Millimeter.
Halten Sie das Vorderrad zwischen den Beinen fest, setzen Sie beide Schlüssel an und
lösen Sie die obere Kontermutter.
Drehen Sie die obere Lagerschale etwas
nach unten. Keinesfalls darf die Lagerschale
festgedreht werden! Das Lager könnte sofort
beschädigt werden.
56
12. Das Lenkungslager
Halten Sie die Lagerschale mit dem einen
Schlüssel fest, damit die Einstellung beibehalten wird. Ziehen Sie die Kontermutter mit
dem zweiten Maulschlüssel gegen die Lagerschale fest.
Führen Sie erneut die Spielkontrolle durch.
Wenn sich die Gabel nicht frei und leicht
dreht, haben Sie am Lager zuviel nachgestellt. Stellen Sie das Spiel erneut ein. Der
Einstellungsvorgang kann einige Versuche
benötigen. Wichtig ist, dass das Lager sich
leicht und spielfrei dreht, nur so ist ihm ein
langes Leben garantiert.
12.3 Einstellen des gewindelosen
Lenkungslagers (Aheadset)
Dieses Lenkungslagersystem zeichnet sich
dadurch aus, dass der Vorbau nicht in den
Gabelschaft gesteckt wird, sondern außen um
einen gewindelosen Gabelschaft geklemmt
wird. Der Vorbau ist wichtiger Bestandteil
des Lenkkopflagers. Seine Klemmung fixiert
die Einstellung des Lagers.
Öffnen Sie die Vorbauklemmschrauben
an der Seite des Vorbaus ein bis zwei
Umdrehungen.
Richten Sie den Vorbau wieder aus, damit
der Lenker bei Geradeausfahrt nicht schräg
steht.
Ziehen Sie mit Gefühl die oben versenkt
liegende Einstellschraube mit einem Innensechskant-Schlüssel etwas nach.
57
12. Das Lenkungslager
Ziehen Sie die Vorbauklemmschrauben mit
einem Drehmomentschlüssel schrittweise bis
zur Vorgabe des Maximalwertes im Kapitel
29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ an,
bis sich der Vorbau nicht mehr gegenüber
der Gabel verdrehen lässt.
Führen Sie die vorne beschriebene Spielkontrolle durch. Das Lager darf nicht zu
stramm justiert werden, sonst ist es schnell
zerstört.
Um Lenkungslager einzustellen, be nötigt man eine gewisse Erfahrung,
deshalb sollten Sie diese Arbeit Ihrem
CENTURION-Fachhändler überlassen.
Beachten Sie in jedem Fall die Anleitung
des Lagerherstellers.
Ziehen Sie die oben liegende
Schraube nicht fest, es handelt sich
lediglich um Spieleinstellung!
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des
Vorbaus nach dem Einstellen des
Lagers, indem Sie das Vorderrad zwischen
die Beine nehmen und versuchen, den Lenker dagegen zu verdrehen. Ein loser Vorbau
kann zum Sturz führen.
Wenn mit lockerem Lenkungslager
gefahren wird, werden die Belastun
gen auf die Gabel und das Lager selbst sehr
hoch. Ein Gabelbruch mit schwerwiegenden
Konsequenzen kann die Folge sein!
Bei Gabelschäften aus Carbon
an Rennrädern muss die Anleitung
des Gabelherstellers genau befolgt werden.
Zu strammes Anziehen der Vorbauschrauben kann den Gabelschaft schädigen.
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58
13. Die Federgabel
Federgabeln
Alle CENTURION Mountainbikes, aber auch
einige Trekking-Räder und Crossbikes sind
mit Federgabeln ausgestattet. Das Fahrrad
kann im Gelände oder auf schlechten Fahrbahnstücken besser kontrolliert werden, die
Belastungen auf das Fahrrad und den Fahrer
durch Stöße nehmen spürbar ab.
Wirkt ein Stoß auf das Vorderrad, wird
der untere Teil der Gabel, die so genannten Tauchrohre, nach oben gedrückt. Diese
gleiten auf den dünneren Standrohren, die
mit dem Gabelkopf fest verbunden sind.
Dabei wird eine Feder im Inneren zusammengedrückt. Diese drückt die Gabel nach
dem Stoß wieder auseinander bis sie die
ursprüngliche Stellung einnimmt.
Eine ideale Feder würde sich schlagartig entspannen, das Fahrrad wäre unfahrbar. Damit
der Ausfedervorgang kontrolliert abläuft, ist
ein Schwingungsdämpfer eingebaut.
In der Ausführung der Federelemente und
der Dämpferart unterscheiden sich die Telegabeln. Als Federwerkstoffe kommen Stahlfedern, spezielle Kunststoffarten (Elastomere)
oder Luft in einer abgeschlossenen Kammer
oder Kombinationen von diesen zum Einsatz.
Gedämpft wird in der Regel mit Öl oder durch
die Eigendämpfung der Elastomere.
Nahezu sämtliche Gabelhersteller
legen ihren Gabeln gut gemachte
Anleitungen bei. Lesen Sie diese sorgfältig
durch, bevor Sie Veränderungen an der
Gabel vornehmen.
Einstellungs- und Wartungsarbeiten sind in
jedem Fall eine Sache für den CENTURIONFachhändler.
13.1 Einstellung von Federgabeln
Für eine optimale Funktion der Gabel muss
diese auf das Fahrergewicht und den Einsatzzweck abgestimmt werden. Lassen Sie dies
Ihren CENTURION-Fachhändler erledigen.
Beachten Sie die Anleitungen des Herstellers.
Mit wenig Aufwand und einem einfachen
Trick lässt sich eine erste Abstimmung der
Gabel auf Ihre Anforderungen vornehmen.
Beginnen Sie die Abstimmung der Gabel mit
vollständig zurückgedrehter Federvorspannung und auf der geringsten Dämpfungsstufe.
Ziehen Sie einen Kabelbinder so über das
Standrohr, dass er sich noch leicht verschieben lässt. Kann aufgrund eines Faltenbalges
über dem Standrohr kein Kabelbinder angebracht werden, bitten Sie einen Helfer im
entlasteten Zustand von der Oberkante des
Gabelkopfes zum Boden zu messen.
59
13. Die Federgabel
Setzen Sie sich auf das Rad und messen Sie
erneut.
Grundsätzlich sollte die Gabel beim Aufsitzen
ca. 10 bis 25 % ihres maximalen Federweges
einfedern. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie
die Federvorspannung oder den Luftdruck
verändern.
Fahren Sie mit dem Rad über gemischtes Terrain und schauen Sie hinterher, wie viel des
Federweges Sie ausgenutzt haben. Ist der
Kabelbinder nur wenige Millimeter verschoben, ist die Gabel zu hart eingestellt; kontrollieren Sie, ob die Vorspannung der Federn
vollständig zurückgedreht ist und lassen Sie
gegebenenfalls die Federn austauschen oder
reduzieren Sie den Luftdruck.
Ist der Kabelbinder auf der ganzen Länge
des Federwegs verschoben oder schlägt die
Gabel mit hörbarem Geräusch durch, ist die
Feder zu weich. Spannen Sie zuerst die Feder
vor, bzw. erhöhen Sie den Luftdruck.
Wird das Verhalten nicht besser, sollten Sie
die Federn vom CENTURION-Fachhändler
austauschen lassen.
Genügt die Abstimmung der Feder ihren Wünschen, können Sie die Dämpfung optimieren.
Verstellen Sie diese in kleinen Schritten und
beobachten Sie die Ausfedergeschwindigkeit.
Zu geringe Dämpfung gibt Ihnen beim Fahren ein Gefühl, als ob das Rad Sie abwerfen
möchte, da der Ausfedervorgang schlagartig
verläuft. Je mehr Sie die Dämpfung zudrehen,
desto langsamer entspannt sich die Feder, je
geringer ist der Aufschwingeffekt.
Zu straffe Dämpfung bewirkt, dass die Gabel
bei schnell aufeinander folgenden Stößen
zusammensinkt, da sie nicht mehr schnell
genug ausfedern kann.
Drehen Sie nicht unbedacht an
Schrauben, in der Hoffnung, es han
dele sich um eine Einstellvorrichtung. Sie
könnten den Befestigungsmechanismus
lösen und einen Sturz verursachen. In der
Regel sind die Verstelleinrichtungen mit Skalen oder mit + und - gekennzeichnet.
Wenn Sie keinen Kabelbinder über
Ihr Standrohr ziehen können, benöti
gen Sie einen Mitfahrer, der das Verhalten
Ihrer Gabel während der Fahrt beobachtet
und Tipps zur Einstellung geben kann.
Fahren Sie nicht, wenn die Gabel hör bar durchschlägt.
Eine Federgabel perfekt abzustim men, kann ein länger andauernder
und schwierig zu realisierender Vorgang
sein. In Zweifelsfällen wenden Sie sich bitte
an Ihren CENTURION-Fachhändler.
Nehmen Sie Einstellungen an der
Gabel niemals während der Fahrt
-
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vor.
60
13. Die Federgabel
13.2 Wartung von Federgabeln
Federgabeln sind verhältnismäßig kompliziert
aufgebaute Bauteile, die einige Wartung und
Pflege erfordern. Nahezu alle Federgabelhersteller haben deshalb Servicecenter eingerichtet, bei denen Sie die Gabeln auf Herz und
Nieren prüfen, und die turnusmäßigen Generalüberholungen durchführen lassen können.
Hier einige grundsätzliche Wartungstipps:
Achten Sie bei allen Gabeltypen auf saubere
Gleitflächen der Standrohre. Reinigen Sie
die Gabeln mit Wasser und einem weichen
Schwamm nach jeder Ausfahrt. Sprühen Sie,
nachdem Sie das MTB gewaschen haben
etwas Spray (MOTOREX Joker 440 oder
Motorex Silicone) an die Standrohre der
Federgabel, oder tragen Sie etwas Hydrauliköl (MOTOREX Fork Oil) sehr dünn auf.
Lassen Sie regelmäßig alle Verschraubungen
an der Gabel mit einem Drehmomentschlüssel
überprüfen.
Bei Gabeln mit Elastomer-Federung sollten
die Kunststofffedern regelmäßig gereinigt
und geschmiert werden. Hierzu darf ausschließlich harz- und säurefreies Fett verwendet werden. Einige Gabelhersteller liefern
eigenes Fett zur Pflege. Halten Sie sich an die
Herstellerempfehlungen.
Bei Gabeln mit Luftfederung müssen Sie regelmäßig den Druck kontrollieren, denn dieser
entweicht mit der Zeit.
Wenn Sie die Schrauben an der Federgabel
kontrollieren, benutzen Sie einen geeigneten
Drehmomentschlüssel und halten Sie die
Angaben des Gabelherstellers ein.
Kontrollieren Sie vor und nach den
Abstimmungsarbeiten, ob die zentra
le Verschraubung oben in den Standrohren
noch fest ist. Bei den meisten Gabeln sitzt in
diesen Schrauben der Einstellmechanismus,
er könnte sich beim Einstellen lösen!
Reichen die Verstellmöglichkeiten nicht
aus, müssen andere Federn oder
Dämpfer eingebaut werden. Viele Hersteller
liefern Tuning- und Nachrüstsätze. Verwen
den Sie ausschließlich vom Gabelhersteller
freigegebenes Material. Der Tausch sollte
vom CENTURION-Fachhändler durchgeführt werden. Eine falsche Montage kann
zu Verletzungen und zu Stürzen führen.
Einige Gabelhersteller unterhalten
spezielle Servicecenter, deren Adres
se Ihr CENTURION-Fachhändler kennt.
Federgabeln sind sehr kompliziert
aufgebaut. Überlassen Sie Ihrem
CENTURION-Fachhändler die Wartungsarbeiten und vor allem das Zerlegen der
Gabel.
Die Federgabel muss je nach Lauf leistung und Beanspruchung, mindestens einmal im Jahr von einem autorisierten
CENTURION-Fachhändler gewartet werden.
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14. Die gefederte Sattelstütze
Gefederte Sattelstützen
Gefederte Sattelstützen erhöhen den Komfort auf holprigem Untergrund. Sie können
sowohl auf der Straße und auf Feldwegen,
als auch im Gelände eingesetzt werden.
Gefederte Sattelstützen sind für Dirt-Biking,
Dual-Slalom und Downhill-Fahrten etc.
jedoch nicht geeignet.
Die Stützen sind in der Regel auf ein durchschnittliches Fahrergewicht von etwa 75
Kilogramm eingestellt. Um die Federeigenschaften zu beeinflussen kann die Federvorspannung variiert und/oder andere Federn
eingebaut werden.
14.1 Einstellung
Wenn Sie die Federvorspannung erhöhen
wollen, müssen Sie die Sattelstütze aus dem
Rahmen ausbauen. Markieren Sie deshalb
zuerst die Position der Stütze, z.B. mit einem
Filzstift oder mit Klebeband.
Öffnen Sie die Schraube oder den Schnellspanner der Sattelstützenklemmung am Rahmen und ziehen Sie die gefederte Stütze aus
dem Rahmen.
Die Einstellschraube befindet sich in der Stütze selbst. Drehen Sie mit einem Innensechskant-Schlüssel im Uhrzeigersinn um die
Vorspannung zu erhöhen. Um die Feder zu
entspannen drehen Sie entgegen des Uhrzeigersinns. Drehen Sie die Einstellschraube nur
soweit zurück (entgegen dem Uhrzeigersinn
in der Draufsicht von unten), bis die Schraube bündig mit der Stütze abschließt und
nicht weiter, sonst kann der Mechanismus
versagen.
Sollte Ihnen der Verstellbereich nicht genügen, müssen Sie die Federn im Inneren der
Stütze gegen härtere oder weichere Exemplare tauschen. Verwenden Sie nur vom Hersteller gelieferte Ersatzfedern.
Fetten Sie die Stütze in dem Bereich ein,
mit dem sie in das Sattelrohr des Rahmens
gesteckt wird (nicht bei Carbonrahmen, siehe
Hinweise im Kapitel 28 „Besonderheiten des
Werkstoffes Carbon“
klemmung an und kontrollieren Sie den festen
Sitz der Stütze (siehe Kapitel 8.1 „Einstellen
der richtigen Sitzhöhe“
). Ziehen Sie die Sattel-
).
62
14. Gefederte Sattelstütze
14.2 Kontrolle und Wartung
Fassen Sie den Sattel vorne und hinten an
und bewegen Sie den Sattel quer zur Fahrtrichtung. So prüfen Sie, ob die Stütze seitliches Spiel aufweist.
Ist spürbar Spiel vorhanden, müssen Sie
dieses vom CENTURION-Fachhändler reduzieren lassen, oder lesen Sie in der Stützenanleitung nach, wie das geht.
Prüfen Sie, ob die Stütze noch leicht läuft und
ob kein Spiel mehr vorhanden ist. Stellen Sie
bei Bedarf noch einmal nach, oder reduzieren Sie die Vorspannung wieder etwas.
Nach ca. 60 Betriebsstunden empfeh len die Hersteller eine Wartung der
Stütze. Lassen Sie diese Abschmierarbeiten
von Ihrem CENTURION-Fachhändler durchführen.
Beachten Sie die Mindesteinsteck länge! Fahren Sie nie, wenn die Stütze
über die Ende-, Maximum- oder Stoppmarkierung hinaus gezogen wurde!
Die Hersteller der gefederten Sattel
stützen legen in der Regel gut
gemachte Anleitungen bei. Lesen Sie diese
sorgfältig durch, bevor Sie Veränderungen
an der Einstellung oder Wartungsarbeiten
vornehmen.
Drehen Sie die Schraube zur Feder vorspannung maximal soweit heraus,
dass sie bündig mit der Stütze abschließt.
63
15. Die Hinterbaufederung (LRS-System)
Full-Suspension bzw. Hinterbaufederung
Vollgefederte Räder weisen neben einer
Federgabel zusätzlich einen beweglichen
Hinterbau auf, der über einen Stoßdämpfer
gefedert und gedämpft wird. Dieser federt
entweder mit Stahl- oder Luftfeder. Gedämpft
wird üblicherweise mit Öl.
Besonderheiten der Sitzposition
Vollgefederte Räder federn etwas ein, wenn
sich der Fahrer auf den Sattel setzt (NegativFederweg). Dadurch kann es sein, dass der
Sattel etwas nach hinten kippt; dies gilt es bei
der Neigungseinstellung zu berücksichtigen.
Bei Sitzproblemen sollten Sie die Sattelnase
im Vergleich zur normalen Einstellung leicht
absenken.
Darüber hinaus haben voll gefederte Räder
eine deutlich größere Bodenfreiheit, als ungefederte Räder. Bei korrekt eingestellter Sattelhöhe kann der Boden mit den Füßen nicht
erreicht werden. Stellen Sie den Sattel am
Anfang etwas niedriger ein und üben Sie das
Auf- und Absitzen.
64
15.1 Allgemeine Hinweise zur Einstellung des Fahrwerks
Allgemeine Hinweise zur Einstellung des
Fahrwerks
Bei der Auslieferung sollte Ihr Händler das
Fahrwerk voreingestellt haben, d.h. die Feder
wurde anhand der Rahmengröße und des zu
erwartenden Fahrergewichtes ausgewählt,
bzw. der Luftdruck eingestellt. Je nachdem,
wie viel der Fahrer wiegt und wie er auf dem
Fahrrad sitzt, muss die Charakteristik des
Stoßdämpfers eingestellt werden.
Schon beim Aufsitzen auf das Fahrrad muss
das Federbein der Hinterradschwinge (und
die Federgabel) leicht eintauchen, damit
etwas negativer Federweg entsteht. Beim
Durchfahren eines Loches entspannt sich dann
die Feder, die Hinterbau-Schwinge gleicht die
Unebenheit aus.
Wird die Federspannung zu hoch gewählt,
schwindet dieser Effekt, da das Rad bereits
vollständig ausgefedert ist. Ein wesentlicher
Sicherheits- und Komfortaspekt wird nicht
genutzt.
Bei City-, Touren-, Trekking- und Cross Country-Einsatz wird der Negativfederweg üblicherweise auf 15 bis 30% des Federweges
eingestellt.
Enduro-Fahrer und Freerider stellen den
„SAG“ auf etwa 25 bis 40% je nach verwendetem Stoßdämpfer ein. Da dies auch ein
wenig Geschmackssache ist, können Sie verschiedene Varianten probieren, bzw. je nach
Terrain etwas variieren.
Das Federbein muss so abgestimmt werden,
dass es nicht durchschlägt. Fühlbar und meist
auch deutlich hörbar ist eine zu weiche Feder
(bei ausschließlich Luftgefederten Modellen:
zu geringer Luftdruck) an harten Schlägen,
die durch das stoßartige, vollständige Zusammenschieben des Stoßdämpfers entstehen.
Wenn ein Federbein häufig durchschlägt,
nimmt es selbst und der Rahmen auf Dauer
Schaden.
Die Dämpfung im Federbein regelt durch
Ventile im Inneren den Durchfluss des Öls
und damit die Geschwindigkeit, mit der das
Federbein aus- und einfedert. So kann die
Reaktion auf Hindernisse optimiert werden.
Zur Abstimmung ist Fingerspitzengefühl erforderlich, da schon geringe Veränderungen am
Stellrad große Wirkung zeigen. Versuchen
Sie, sich grundsätzlich langsam in maximal
Viertel Umdrehungen oder Klick für Klick an
die optimale Einstellung heranzuarbeiten.
Zudem ist es bei einigen Dämpfern möglich,
das bei LRS-Modellen ohnehin schon geringe
Wippen des Hinterbaus beim Pedalieren weiter einzudämmen. Dies trifft auf die Modelle
mit MANITOU SPV zu.
65
15.2 Einstellen des DT-Swiss-Federbeins
15.2.1 Einstellen der DT Swiss SSD 210L
und SSD 190-Stoßdämpfer
Neben den zuvor schon beschriebenen
Vorzügen der Federungskinematik der LRSHinterbauten, bietet dieses spezielle FederDämpfersystem die Möglichkeit, das Wippen
des Fahrwerks durch eine Blockierung des
Federbeins vollständig zu unterdrücken.
Die Blockierung (Lock-Out) des Feder-Elementes sollte nur auf befestigtem und glattflächigem Untergrund z.B. geteerten Straßen
eingesetzt werden, da die Federung nicht
mehr ansprechbereit ist.
Fahren mit geschlossenem Lockout auf
unebenem Untergrund kann dazu
führen, dass der Stoßdämpfer bzw. der
Rahmen beschädigt werden oder dass der
Fahrer die Kontrolle über das Rad verliert.
schließen
öffnen
Um das optimale Fahrverhalten zu erzielen,
muss der Stoßdämpfer auf Ihr Körpergewicht,
Ihre Sitzposition und Ihre Fahrgewohnheiten
abgestimmt werden.
Lesen Sie deshalb bitte die folgenden Schritte
vollständig durch und setzen Sie diese an
Ihrem Rad um.
DT Swiss legt eine Montage- und
Bedienungsanleitung bei. Lesen Sie
auch diese Hinweise durch.
Suchen Sie sich einen waagerechten Platz,
auf den Sie sich mit dem Fahrrad stellen und
anlehnen können. Optimal wäre ein Geländer
zum Festhalten oder ein Helfer, der Sie vor
dem Umfallen bewahrt. Achten Sie darauf,
dass Sie Ihre Sitzposition eingestellt haben
und kontrollieren Sie den Reifendruck.
Schieben Sie den O-Ring an der Kolbenstange des Federbeins nach oben, bis er am
Dämpferkörper anliegt.
Setzen Sie sich langsam auf das Fahrrad und
nehmen Sie Ihre übliche Fahrposition ein.
66
15.2 Einstellen des DT-Swiss-Federbeins
Steigen Sie ebenfalls sehr vorsichtig wieder
ab. Messen Sie den Weg, den der O-Ring
auf der Kolbenstange verschoben wurde.
Der Weg, den der Ring verschoben wurde
sollte im Bereich von 20-25% des gesamten
Hubweges des Dämpfers liegen (d.h. bei
ca. 16mm), sonst kann es zu Durchschlägen
und damit der Beschädigung des Fahrwerkes
kommen!
Der Stoßdämpfer hat einen Hub von 63 mm.
In der Tabelle sehen Sie, was ihr Messwert
hinsichtlich des negativen Federwegs bedeutet:
Die hinterlegten Felder zeigen die empfohlene Abstimmung.
Generell gilt: großer Negativ-Federweg ergibt
eine weiche Abstimmung, gut für Enduro und
Freerider und für Komfortfahrer.
Kleiner Negativ-Federweg ergibt eine straffe
Abstimmung, z.B. für Cross Country-Einsatz
und Marathon. Den Federweg Ihres Modells
finden Sie im Kapitel Modellübersicht.
Wenn der Negativ-Federweg nicht Ihren
Wünschen entspricht, können Sie die Federhärte über den Luftdruck variieren.
Soll der Negativ-Federweg kleiner, d.h. der
Dämpfer härter werden, erhöhen Sie den
Druck.
Negativer
Federweg in
Prozent (%)
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 60mm Federweg
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 80mm Federweg
Ein guter Wert mit der Abstimmung zu
beginnen sind 4 bar. Pumpen Sie
immer 0,5 bar mehr in den Stoßdämpfer,
denn beim Abschrauben der Pumpe entweicht etwas Luft.
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 115mm Federweg
67
15.2 Einstellen des DT-Swiss-Federbeins
Schrauben Sie die schwarze Schutzkappe vom Dämpfer ab und schrauben Sie die
Pumpe auf das Ventil.
Beim Abschrauben der Ventilkappe und
beim An- und Absetzen der Pumpe
kann Luft und etwas Öl unter hohem Druck
entweichen. Achten Sie darauf das Sie
nichts abbekommen und die Bremsflächen
sauber bleiben.
Pumpen Sie mit einer speziellen Federbeinpumpe etwas höheren Druck hinein. Erhöhen
Sie den Druck in Schritten von einem halben
bar und überschreiten Sie den max. Druck
von 18 bar (260 psi) keinesfalls!
Möchten Sie den Druck absenken, damit Sie
mehr negativen Federweg erzielen, schrauben Sie ebenfalls eine spezielle FederbeinPumpe an.
Lassen Sie etwas Druck über das Ablassventil
der Pumpe ab. Auch hier empfehlen sich
kleine Schritte.
Drehen Sie zum Abschluss der Einstellung die
Schmutzschutzkappe wieder auf das Ventil.
Um eine exakte Befüllung zu erzielen,
i
empfiehlt sich die Verwendung einer
geeigneten Federbein-Pumpe, z.B. von
MANITOU oder von PROCRAFT die Modelle Blow Up und Blow Up Compact. Diese
können Sie über Ihren CENTURION- Händler beziehen!
Überschreiten Sie in der Federkammer
(schwarzes Ventil) keinesfalls den
maximalen Druck von 18 bar bzw. 260
psi!
68
15.2 Einstellen des DT-Swiss-Federbeins
15.2.2 Einstellen der Zugstufendämpfung
Die Dämpfung kann einfach durch das oben
am Stoßdämpfer platzierte rote Handrad
eingestellt werden. Dabei werden Ventilquerschnitte im Inneren des Ölbads verändert und
so die Durchfluss- bzw. Durchströmmenge
gesteuert.
Beginnen Sie mit ganz geöffneter Zugstufe.
Drehen Sie das Rädchen gegen den Uhrzeigersinn, falls dies noch nicht der Fall sein
sollte (Rebound -).
Allgemein wird die Zugstufen-Dämpfung für
gut befunden, wenn der Hinterbau ein- bis
eineinhalb mal nachwippt, nachdem man von
einem hohen Bordstein heruntergefahren ist.
Drehen Sie das Verstellrädchen nur in ganz
kleinen Schritten, (d. h. Klick für Klick) von
der Offen-Stellung zur Zu-Stellung, bis die für
Sie optimale Dämpfung erreicht wird.
Testen Sie, wie sich das Ansprechverhalten
verändert. Drehen Sie das Stellrad zu weit
zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam,
die Dämpfung wird stark. Das Ausfedern
wird extrem abgebremst, bei schnell aufeinander folgenden Stößen sinkt das Fahrwerk
zusammen.
Drehen Sie das Einstellrad in die andere
Richtung, wird die Dämpfung schwächer, das
Federbein arbeitet „schneller”.
Bei Erhöhung der Zugstufendämpfung wird
die Ausfedergeschwindigkeit verlangsamt,
wodurch sich ein Aufschaukeln oder Wippen
des Hinterbaus wirkungsvoll verhindern lässt.
Eine zu hohe Zugstufen-Dämpfung verhindert
allerdings, dass das Feder-Element schnell
genug ausfedert und damit sensibel auf
Boden-Unebenheiten anspricht.
15.2.3 Korrekturen in der Fahrpraxis
Machen Sie mit dem Rad eine Probefahrt
im abwechslungsreichen Gelände. Wenn
der Hinterbau dabei durchschlägt, muss die
Federhärte verändert d.h. der Luftdruck in
der Federkammer (schwarzes Ventil) erhöht
werden.
Fahren Sie nicht, wenn das Federbein
durchschlägt. Das Federbein selbst
und der Rahmen können Schaden nehmen.
Erhöhen Sie den Luftdruck, wie vorstehend
beschrieben.
Schreiben Sie sich die in mühevoller
Kleinarbeit herausgefundenen Werte
auf. Das erspart weitere Zeit bzw. die
Wiederholung der Versuche, wenn die Luft
einmal entwichen sein sollte.
Sie können dann das Federbein mit der
PROCRAFT-Federbeinpumpe oder einer
anderen, geeigneten Pumpe direkt wieder
mit Ihrer Wunscheinstellung versehen.
69
15.3 Einstellen des german: A. Federbeines
Einstellen der Federbeine von german: A.
In german: A. Stoßdämpfern arbeiten Luftkammern, die eingestellt werden können. Den
richtigen Luftdruck und damit die Federhärte
direkt anhand des Fahrergewichtes abzuleiten, ist nicht möglich. Durch verschiedene
Sitzpositionen, sehr unterschiedliche Einsatzgebiete, sowie den individuellen Geschmack
des Fahrers kann die Abstimmung erheblich
variieren. Das bedeutet für Sie, dass Sie für
ein optimales Fahrverhalten experimentell
vorgehen müssen.
Der Luftdruck sollte nie unter 3,5 bar sein, da
das Federbein sonst keine Dämpfungsfunktion hat.
Das Federbein wird immer ohne zu sätzliche Stahlfeder ausgeliefert. Die
im Folgenden getroffenen Handlungsanweisungen sind in jedem Fall gültig, nur kann
die Stahlfeder nicht ausgetauscht, jedoch in
drei verschiedenen Härtegraden jederzeit
nachgerüstet werden. Die Stahlfeder unterstützt dann das Federbein, empfehlenswert
bei hohen Lasten und hoher Zuladung. Weiterhin kann der Luftdruck und die Zugstufendämpfung variiert werden.
15.3.1 Einstellen der Federhärte
Suchen Sie sich einen waagerechten Platz,
auf dem Sie sich mit dem Fahrrad stellen und
anlehnen können. Optimal wäre ein Geländer
zum Festhalten oder ein Helfer, der Sie vor
dem Umfallen bewahrt. Achten Sie darauf,
dass Sie Ihre Sitzposition eingestellt haben
und kontrollieren Sie den Reifendruck.
Schieben Sie den Gummiring (O-Ring) an der
Kolbenstange des Federbeins nach oben, bis
er am Dämpferkörper (Abstreifer des Ölzylinders) anliegt.
Setzen Sie sich langsam auf das Fahrrad und
nehmen sie Ihre übliche Fahrposition ein.
70
15.3 Einstellen des german: A. Federbeines
Steigen Sie ebenfalls sehr vorsichtig wieder ab.
Messen Sie den Weg, den der O-Ring auf der
Kolbenstange verschoben wurde.
Der Weg, den der O-Ring verschoben wurde,
sollte im Bereich von 20-25% sein (d.h. ca.
16mm), sonst kann es zu Durchschlägen und
damit der Beschädigung des Fahrwerkes
kommen! Der Stoßdämpfer hat einen Hub
von ca. 65 mm.
In der Tabelle sehen Sie, was Ihr Messwert
hinsichtlich des negativen Federwegs bedeutet:
Die hinterlegten Felder zeigen die empfohlene Abstimmung.
Generell gilt:
ergibt eine weiche Abstimmung, gut für Freerider, Enduro- und für Komfortfahrer. Kleiner
Negativ-Federweg ergibt eine straffe Abstimmung, z.B. für Cross Country-Einsatz und
Marathon.
Den Federweg Ihres Modells finden Sie im
Kapitel Modellübersicht.
Wenn der Negativ-Federweg nicht Ihren
Wünschen entspricht, können Sie die Federhärte über den Luftdruck variieren. Soll der
Negativ-Federweg kleiner, d.h. der Dämpfer
härter werden, erhöhen Sie den Druck.
Negativer
Federweg in
Prozent (%)
großer Negativ-Federweg
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 60mm Federweg
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 80mm Federweg
Schrauben Sie die Schmutzkappe vom Dämpfer ab und schrauben Sie die Dämpferpumpe
auf das Ventil.
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 115mm Federweg
71
15.3 Einstellen des german: A. Federbeines
Pumpen Sie mit einer speziellen Federgabelpumpe einen etwas höheren Druck hinein.
Erhöhen Sie den Druck in Schritten von einem
halben bar und überschreiten Sie den maximalen Druck von 20 bar (290 psi) keines-
falls!
Um eine exakte Befüllung zu erzielen,
empfiehlt sich die Verwendung einer
geeigneten Federgabel, bzw. FederbeinPumpe, z.B. von MANITOU, von PROCRAFT
die Modelle „Blow Up“ und „Blow Up Compact“ oder jede andere spezielle Federgabel-Pumpe.
Möchten Sie den Druck absenken, damit Sie
mehr negativen Federweg erzielen, schrauben Sie ebenfalls eine spezielle FederbeinPumpe auf. Lassen Sie etwas Druck über das
Ablassventil der Pumpe ab. Auch hier empfehlen sich kleine Schritte.
Diese können Sie über Ihren CENTURIONHändler beziehen.
Wenn eine zusätzliche Stahlfeder
beim Stoßdämpfer montiert ist, redu
ziert diese den benötigten Luftdruck massiv.
Drehen Sie zum Abschluss der Einstellung die
Schmutzschutzkappe wieder auf das Ventil.
Überschreiten Sie keinesfalls den maxi-
malen Druck von 20 bar bzw. 290
psi!
-
Sollte der Negativ-Federweg nicht
gemäß Ihren Vorstellungen einstellbar sein, kann das an einer unpassenden
bzw. nicht vorhandenen Stahlfeder liegen.
Lesen Sie diesbezüglich das Kapitel 15.3.4
„Umbau bzw. Nachrüsten der Stahlfe
der“.
-
73
15.3 Einstellen des german: A. Federbeines
15.3.2 Einstellen der Zugstufendämpfung
Die Zugstufendämpfung kann einfach durch
das unten am Stoßdämpfer platzierte Handrad eingestellt werden. Dabei werden Ventilquerschnitte im Inneren des Ölbads verändert
und so die Durchfluss- bzw. Durchströmmenge gesteuert.
Beginnen Sie mit ganz geöffneter Zugstufe.
Drehen Sie das Rädchen ganz nach unten,
falls dies noch nicht der Fall sein sollte.
Allgemein wird die Zugstufen-Dämpfung für
gut befunden, wenn der Hinterbau ein- bis
eineinhalb mal nachwippt, nachdem man von
einem hohen Bordstein heruntergefahren ist.
Drehen Sie das Verstellrädchen nur in ganz
kleinen Schritten von der Offen-Stellung zur
Zu-Stellung, bis die für Sie optimale Dämpfung erreicht wird.
Testen Sie, wie sich das Ansprechverhalten
verändert. Drehen Sie das Stellrad zu weit
zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam,
die Dämpfung wird stark.
Das Ausfedern wird extrem abgebremst, bei
schnell aufeinander folgenden Stößen sinkt
das Fahrwerk zusammen.
Drehen Sie das Einstellrad in die andere
Richtung, wird die Dämpfung schwächer, das
Federbein arbeitet „schneller“.
Bei Erhöhung der Zugstufendämpfung wird
die Ausfedergeschwindigkeit verlangsamt,
wodurch sich ein Aufschaukeln oder Wippen
des Hinterbaus wirkungsvoll verhindern lässt.
Eine zu hohe Zugstufen-Dämpfung verhindert
allerdings, dass das Feder-Element schnell
genug ausfedert und damit sensibel auf
Boden-Unebenheiten anspricht.
Wenn Ihr Fahrrad mit einer Scheiben bremse ausgestattet ist, besteht die
Gefahr, dass Sie sich verbrennen, wenn
Sie die Dämpfung verstellen. Lassen Sie die
Bremse zuerst abkühlen und vergewissern
Sie sich, dass die Bremsscheibe ausreichend abgekühlt ist, bevor Sie Einstellungen
vornehmen!
74
15.3 Einstellen des german: A. Federbeines
15.3.3 Korrekturen in der Fahrpraxis
Machen Sie mit dem Rad eine Probefahrt
im abwechslungsreichen Gelände. Wenn
der Hinterbau dabei durchschlägt, muss die
Federhärte verändert d.h. erhöht werden.
Fahren Sie nicht, wenn das Feder-
bein durchschlägt. Das Federbein
selbst und der Rahmen können Schaden
nehmen. Erhöhen Sie den Luftdruck, wie
vorstehend beschrieben. Sollte der Druck
nahe dem Maximaldruck liegen oder diesen
gar erreichen, muss die Stahlfeder ersetzt
oder eine Feder durch den CENTURIONFachhändler eingebaut werden.
15.3.4 Umbau bzw. Nachrüsten der Stahlfeder
Stahlfedern gibt es für die Federbeine von
german:A. über den CENTURION-Fachhändler in drei verschiedenen Federraten.
Diese sind an der Farbe erkennbar:
Zum Tausch muss das Federbein ausgebaut
und die Feder gewechselt werden – eine
Sache, die Sie bei Ihrem CENTURION- Fachhändler in Auftrag geben müssen.
Arbeiten an Ihrem Federbein sind im mer eine Sache für Ihren CENTURIONFachhändler.
75
15.4 Einstellen des X-Fusion Federbeines
Einstellen des X-Fusion Federbeins15.4.1 Einstellen des negativen Federwegs
Achten Sie darauf, dass Sie zuerst Ihre Sitzposition einstellen und kontrollieren Sie den
Reifendruck. Suchen Sie sich einen waagerechten Platz, auf dem Sie sich auf dem Fahrrad sitzend anlehnen können. Optimal wäre
ein Geländer zum Festhalten oder ein Helfer,
der Sie vor dem Umfallen bewahrt.
Messen Sie den Abstand zwischen den Befes-
tigungspunkten des Stoßdämpfers im entlasDieser Stoßdämpfer arbeitet mit einer leicht
einstellbaren Stahlfeder im Zusammenspiel
mit einer justierbaren Zugstufendämpfung.
Verändert werden können die Federvorspannung, die Ausfedergeschwindigkeit (Zugstufen-Dämpfung) und die Federhärte durch
Tausch der Stahlfeder. Im Auslieferungszustand ist eine Stahlfeder verbaut, die adäquat
zur Rahmenhöhe gewählt ist. Wenn diese
nicht zu Ihrem persönlichen Gewicht, Ihrer
Sitzposition und Ihren Fahrgewohnheiten
passt, kann diese vom Fachhändler ausgewechselt werden. Bevor sie solche Maßnahmen einleiten, stellen Sie ihr Fahrwerk ein.
Für die erste Einstellung benötigen Sie
eine Person, die Ihnen hilft.
teten Zustand.
Reinigen Sie das Verstellgewinde mit
einem weichen Lappen und etwas
Wasser, bevor Sie den Federteller bewegen.
Drehen Sie den Federteller entgegen des Uhrzeigersinns bis die Feder ganz entspannt ist.
Drehen Sie den Teller wieder soweit heran,
bis die Feder gerade anliegt. Der Teller sollte
die Feder noch nicht vorspannen, die Feder
nicht mehr seitlich verschiebbar sein.
entspannen
vorspannen
Setzen Sie sich langsam auf das Fahrrad und
nehmen sie Ihre übliche Fahrposition ein.
Ihr Helfer muss nun erneut den Abstand zwischen den Befestigungspunkten messen.
Der Weg, um den die Punkte nun näher beieinander liegen, sollte um etwa 20-25 % (d.h.
etwa 16 mm) geringer sein, als der gesamte
Hub des Stoßdämpfers von 65 mm. Federt
der Dämpfer weiter ein, kann es zu Durchschlägen und damit zur Beschädigung des
Fahrwerkes kommen!
76
15.4 Einstellen des X-Fusion Federbeines
In der Tabelle unten sehen Sie, was Ihr Messwert hinsichtlich des negativen Federwegs
bedeutet:
Generell gilt: Großer Negativ-Federweg
ergibt eine weiche Abstimmung, gut für Freerider, Enduro- und für Komfortfahrer. Kleiner
Negativ-Federweg ergibt eine straffe Abstimmung, z.B. für Cross Country und Marathon.
Den Federweg Ihres Modells finden Sie im
Kapitel 27 „Komplettierung bzw. Aufbau von CENTURION-Rahmen“ bzw. im Prospekt.
Wenn der Negativ-Federweg zu groß ist und
daher nicht Ihren Wünschen entspricht, können
Sie diesen über die Federvorspannung variieren. Drehen Sie den Federteller im Uhrzeigersinn eine Umdrehung und prüfen Sie erneut.
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 60mm Federweg
Entspricht er immer noch nicht Ihren Wünschen
spannen Sie erneut eine Umdrehung vor.
Sollten Sie mehr als volle drei Umdrehungen
am Federteller benötigen, um den korrekten
Negativ-Federweg einzustellen, ist dies ein
Anzeichen, dass die Feder zu weich ist. Mehr
als sechs Umdrehungen sollten Sie keinesfalls
vorspannen!
Versuchen Sie niemals eine zu weiche
Feder durch eine übermäßig hohe
Vorspannung zu kompensieren. Spannen
Sie die Feder nie mehr als 10mm vor. Dies
kann die Feder und das Fahrwerk beschädigen sowie zu Verletzungen des Fahrers führen. Wenn die Feder zu weich ist lassen Sie
beim CENTURION-Fachhändler eine Feder
mit größerem Härtegrad einbauen.
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 80mm Federweg
Wenn der Negativ-Federweg zu gering ist
und daher nicht Ihren Wünschen entspricht,
muss die Feder gegen eine weichere ersetzt
werden. Ihr Fachhändler berät Sie gerne und
sollte diese aufwändige Arbeit für Sie durchführen.
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 115mm Federweg
Die hinterlegten Felder zeigen die empfohlene Abstimmung.
77
15.4 Einstellen des X-Fusion Federbeines
15.4.2 Einstellen der Zugstufen-Dämpfung
Die Zugstufendämpfung kann einfach durch
das unterhalb der Feder am Stoßdämpfer platzierte Handrad eingestellt werden.
Dabei werden Ventilquerschnitte im Inneren
des Ölbads verändert und so die Durchflussbzw. Durchströmmenge gesteuert.
Beginnen Sie mit ganz geöffneter Zugstufe.
Drehen Sie das Rädchen ganz entgegen des
Uhrzeigersinns, falls dies noch nicht der Fall
sein sollte.
Allgemein wird die Zugstufen-Dämpfung für
gut befunden, wenn der Hinterbau ein- bis
eineinhalb mal nachwippt, nachdem man von
einem hohen Bordstein heruntergefahren ist.
Drehen Sie das Verstellrädchen bei Ihren
Fahrversuchen nur in ganz kleinen Schritten,
d. h. Klick für Klick von der Offen-Stellung
zur Zu-Stellung, bis die für Sie optimale
Dämpfung erreicht wird.
Testen Sie, wie sich das Ansprechverhalten
verändert. Drehen Sie das Stellrad zu weit
zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam, die
Dämpfung wird stark.
Das Ausfedern wird extrem abgebremst, bei
schnell aufeinander folgenden Stößen sinkt
das Fahrwerk zusammen.
Drehen Sie das Einstellrad in die andere
Richtung, wird die Dämpfung schwächer, das
Federbein arbeitet „schneller“.
Bei Erhöhung der Zugstufendämpfung wird
die Ausfedergeschwindigkeit verlangsamt,
wodurch sich ein Aufschaukeln oder Wippen des Hinterbaus wirkungsvoll verhindern
lässt. Eine zu hohe Zugstufen-Dämpfung verhindert allerdings, dass das Feder-Element
schnell genug ausfedert und damit sensibel
auf Boden-Unebenheiten anspricht.
15.4.3 Korrekturen in der Fahrpraxis
Machen Sie mit dem Rad eine Probefahrt
im abwechslungsreichen Gelände. Wenn
der Hinterbau dabei durchschlägt, muss die
Federhärte verändert d.h. erhöht werden.
Erhöhen Sie zuerst die Federvorspannung
durch Drehen des Federtellers, siehe Kapitel 15.4.1 „Einstellen des negativen Feder-wegs“. Wenn dies nicht ausreicht bringen Sie
Ihr Rad zu Ihrem CENTURION-Fachhändler,
damit dieser eine Stahlfeder mit der nächst
höheren Federkennung montiert.
Fahren Sie nicht, wenn das Federbein
durchschlägt. Das Federbein selbst
und der Rahmen können Schaden nehmen.
In der Regel muss die Stahlfeder ersetzt wer-
den.
78
15.5 Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV 3 Way LRS-Stoßdämpfers
Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV
3 Way LRS-Stoßdämpfers
Neben den zuvor schon beschriebenen
Vorzügen der Federungskinematik der
LRS-Hinterbauten, bietet dieses spezielle
Feder-Dämpfersystem die Möglichkeit, das
Ansprechverhalten auf Hindernisse bzw.
Störeinflüsse einzustellen. Je nach Einstellung
kann das von einigen Fahrern als nervend
empfundene geringfügige Wippen durch den
Tretvorgang gänzlich abgestellt werden. Die
Federung arbeitet nur dann, wenn schnelle
Bewegungen in das Fahrrad eingeleitet werden.
Beim revolutionären MANITOU SPV-Dämpfungssystem handelt es sich um eine automa-
tische Regelung der Druckstufendämpfung,
mit welcher störende Wipp-Einflüsse im Fahrbetrieb eliminiert werden können.
SPV (Stable Platform Valving) wirkt wie ein
Filter, welcher unbeabsichtigte Einfederbewegungen des Federungssystems, wie sie
vom Fahrer durch
– seine Tretbewegung
– Verlagerung des Körperschwerpunktes im
Fahrbetrieb
– Fahren im Wiegetritt
ausgelöst werden, wirkungsvoll unterdrückt.
Im Fachjargon spricht man von einer Regelung der langsamen Druckstufen-Dämpfung
(low speed compression damping).
Schnelle Stöße (high speed compression
damping), wie sie vom Untergrund durch
Unebenheiten in Form von Steinen, Wurzeln
oder Bodenwellen ausgelöst werden und auf
die Federung wirken, können ungehindert
das SPV-Ventil passieren.
Anders als bei einer herkömmlichen Blockierung (Lock-Out) des Feder-Elementes ist die
Federung bei SPV auf die Anforderungen
des Untergrundes ständig ansprechbereit und
unterdrückt lediglich die störenden, vom Fahrer initiierten Bewegungen.
Die SPV-Intensität ist Geschmackssache und
sollte individuell auf den Fahrer
Lesen Sie deshalb bitte die folgenden Schritte
vollständig durch und setzen Sie diese an
Ihrem Rad um.
Bevor Sie Einstellarbeiten vornehmen, müssen
Sie beim SPV-System kontrollieren, dass mindestens 50 psi in der SPV-Kammer vorhanden
sind. Drehen Sie die rote Schmutzkappe des
SPV-Ventils, das sich ein Stück unterhalb des
oberen Befestigungsauges der Kolbenstange
befindet, ab.
79
15.5 Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV 3 Way LRS-Stoßdämpfers
Setzen Sie eine spezielle Federgabelpumpe
an und befüllen Sie zuerst die SPV-Kammer
(rotes Ventil) mit mindestens 50 psi (entspricht
3,5 bar)!
Achten Sie darauf, dass Sie zuerst Ihre Sitzposition einstellen und kontrollieren Sie den
Reifendruck. Suchen Sie sich einen waagerechten Platz, auf dem Sie sich auf dem Fahrrad sitzend anlehnen können. Optimal wäre
ein Geländer zum Festhalten oder ein Helfer,
der Sie vor dem Umfallen bewahrt.
Schieben Sie den Gummiring (O-Ring) an der
Kolbenstange des Federbeins nach unten, bis
er am Dämpferkörper anliegt.
Steigen Sie ebenfalls sehr vorsichtig wieder
ab. Messen Sie den Weg, den der O-Ring
auf der Kolbenstange verschoben wurde. Der
Weg, den der Ring verschoben wurde sollte
im Bereich von 20-25% (d.h. bei ca. 16mm)
liegen, sonst kann es zu Durchschlägen und
damit der Beschädigung des Fahrwerkes
kommen!
Setzen Sie sich langsam auf das Fahrrad und
nehmen Sie Ihre übliche Fahrposition ein.
80
15.5 Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV 3 Way LRS-Stoßdämpfers
Die hinterlegten Felder zeigen die empfohlene Abstimmung.
Der Stoßdämpfer hat einen Hub von ca. 65
mm. In der Tabelle sehen Sie, was ihr Messwert hinsichtlich des negativen Federwegs
bedeutet:
Generell gilt:
eine weiche Abstimmung, gut für Enduro und
Freerider und für Komfortfahrer.
Kleiner Negativ-Federweg ergibt eine straffe
Abstimmung, z.B. für Cross Country-Einsatz
und Marathon. Den Federweg Ihres Modells
finden Sie im Kapitel Modellübersicht.
Wenn der Negativ-Federweg nicht Ihren
Wünschen entspricht, können Sie die Federhärte über den Luftdruck variieren.
Negativer
Federweg in
Prozent (%)
großer Negativ-Federweg ergibt
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 60mm Federweg
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 80mm Federweg
Soll der Negativ-Federweg kürzer, d.h. der
Dämpfer härter werden, erhöhen Sie den
Druck.
Schrauben Sie die schwarze Schutzkappe vom Dämpfer ab und schrauben Sie die
Pumpe auf das Ventil.
Negativer Federweg
am Hinterrad in mm
bei 115mm Federweg
Pumpen Sie mit einer speziellen Federbeinpumpe einen etwas höheren Druck hinein.
Erhöhen Sie den Druck in Schritten von einem
halben bar und überschreiten Sie den max.
Druck von 20,7 bar (300 psi) keinesfalls!
Möchten Sie den Druck absenken, damit Sie
mehr negativen Federweg erzielen, schrauben Sie ebenfalls eine spezielle FederbeinPumpe an.
Lassen Sie etwas Druck über das Ablassventil der Pumpe ab. Auch hier empfehlen sich
kleine Schritte.
Drehen Sie zum Abschluss der Einstellung die
Schmutzschutzkappe wieder auf das Ventil.
81
15.5 Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV 3 Way LRS-Stoßdämpfers
Um eine exakte Befüllung zu erzielen,
empfiehlt sich die Verwendung einer
geeigneten Federbein-Pumpe.
Diese können Sie über Ihren CENTURIONFachhändler beziehen!
Überschreiten Sie in der Feder-
kammer (schwarzes Ventil) keinesfalls
den maximalen Druck von 20,7 bar bzw.
300 psi!
82
15.5 Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV 3 Way LRS-Stoßdämpfers
15.5.1 Einstellen der Zugstufendämpfung
Die Dämpfung kann einfach durch das unten
am Stoßdämpfer platzierte blaue Handrad
eingestellt werden. Dabei werden Ventilquerschnitte im Inneren des Ölbads verändert und
so die Durchfluss- bzw. Durchströmmenge
gesteuert.
Beginnen Sie mit ganz geöffneter Zugstufe.
Drehen Sie das Rädchen gegen den Uhrzeigersinn, falls dies noch nicht der Fall sein
sollte.
eineinhalb mal nachwippt, nachdem man von
einem hohen Bordstein heruntergefahren ist.
Drehen Sie das Verstellrädchen nur in ganz
kleinen Schritten von der Offen-Stellung zur
Zu-Stellung, bis die für Sie optimale Dämpfung erreicht wird.
Testen Sie, wie sich das Ansprechverhalten
verändert. Drehen Sie das Stellrad zu weit
zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam,
die Dämpfung wird stark. Das Ausfedern
wird extrem abgebremst, bei schnell aufeinander folgenden Stößen sinkt das Fahrwerk
zusammen.
Drehen Sie das Einstellrad in die andere
Richtung, wird die Dämpfung schwächer, das
Federbein arbeitet „schneller“.
Bei Erhöhung der Zugstufendämpfung wird
die Ausfedergeschwindigkeit verlangsamt,
wodurch sich ein Aufschaukeln oder Wippen
des Hinterbaus wirkungsvoll verhindern lässt.
Eine zu hohe Zugstufen-Dämpfung verhindert
allerdings, dass das Feder-Element schnell
genug ausfedert und damit sensibel auf
Boden-Unebenheiten anspricht.
Wenn Ihr Fahrrad mit einer Scheiben bremse ausgestattet ist, besteht die
Gefahr, dass Sie sich verbrennen, wenn
Sie die Dämpfung verstellen. Lassen Sie die
Bremse zuerst abkühlen und vergewissern
Sie sich, dass die Bremsscheibe ausreichend abgekühlt ist, bevor Sie Einstellungen
vornehmen!
Allgemein wird die Zugstufen-Dämpfung für
gut befunden, wenn der Hinterbau ein- bis
83
15.5 Einstellen des MANITOU Swinger Air SPV 3 Way LRS-Stoßdämpfers
15.5.2 Einstellen des SPV-Drucks und
Korrekturen in der Fahrpraxis
Machen Sie mit dem Rad eine Probefahrt
im abwechslungsreichen Gelände. Wenn
der Hinterbau dabei durchschlägt, muss die
Federhärte verändert d.h. der Luftdruck in
der Federkammer (schwarzes Ventil) erhöht
werden.
Fahren Sie nicht, wenn das Feder-
bein durchschlägt. Das Federbein
selbst und der Rahmen können Schaden
nehmen. Erhöhen Sie den Luftdruck, wie
vorstehend beschrieben.
Wenn der Hinterbau zu stark wippt oder zu
wenig anspricht, können Sie das Ansprechverhalten über die SPV-Kammer mit dem
roten Ventil mit einer Federgabelpumpe variieren.
Der SPV-Mindestdruck beträgt 3,5 bar (entspricht 50 psi).
– Eine Erhöhung des SPV-Drucks bewirkt
eine straffere Abstimmung des SPV-Ventils
(selbst im harten Wiegetritt kaum Wippbewegung, aber spürbar verschlechtertes
Ansprechen auf kleine Stöße seitens des
Untergrundes).
– Eine Absenkung des SPV-Druckes (nicht
unter 3,5 bar) verringert die Filterwirkung
des SPV-Ventils (sensibles Ansprechen auf
jegliche Bodenunebenheiten, aber Wippbewegungen im Fahrbetrieb möglich). Bei
zu geringem SPV-Druck fällt die Zugstufendämpfung aus. Fahren Sie nicht mit weniger als 50 psi (3,5 bar). Ein ungedämpftes
Federbein kann zu einem unkontrollierten
Fahrverhalten führen und einen Unfall verursachen.
Überschreiten Sie in der SPV-
Kammer (rotes Ventil) keinesfalls den
Maximaldruck von 175 psi (12 bar) und
unterschreiten Sie nicht den Minimaldruck
von 50 psi (3,5 bar)!
Um die für Sie optimale Einstellung herauszufinden, müssen Sie gegebenenfalls eine
kleinere Testrunde mehrfach durchfahren.
Variieren Sie den SPV-Druck und beobachten
Sie das Fahrverhalten.
Schreiben Sie sich die in mühevoller
Kleinarbeit herausgefundenen Werte
auf. Das erspart weitere Zeit bzw. die Wiederholung der Versuche, wenn die Luft einmal entwichen sein sollte.
Sie können dann das Federbein mit der
MANITOU SPV-Federbeinpumpe oder einer
anderen, geeigneten Pumpe direkt wieder mit
Ihrer Wunscheinstellung versehen.
84
15.6 Pflege, Kontrolle und Wartung der LRS-Hinterbaufederung
Pflege, Kontrolle und Wartung der LRS-Hinterbaufederung
15.6.1 Pflege
Die Pflege des Hinterbaus beschränkt sich
in der Regel auf sorgfältiges Reinigen des
Lagerbereichs und des beweglichen Hinterbaus sowie des Federbeins. Verwenden Sie
keinen Dampfstrahler und keine scharfen Reinigungsmittel!
Achten Sie darauf, dass Sie auch die Laufflächen des Dämpfers des öfteren mit einem weichen Tuch von Staub und Schmutz reinigen.
Am besten machen Sie es sich zur täglichen
Gewohnheit, wenn Sie auf staubigem Terrain
oder bei Nässe und Schmutz gefahren sind.
Der gesamte Hinterbau kann,
wie das restliche Fahrrad auch,
schonend mit Reinigungsmitteln
auf Seifenbasis aus dem Zweiradbereich gereinigt werden.
Wir empfehlen MOTOREX Pflegeprodukte.
Achten Sie bei Reinigungsarbeiten
grundsätzlich darauf, dass die Schutzkappen des Ventils aufgeschraubt sind.
Verdünnungen und aggressive Reinigungsmittel können Dichtungen und Aufkleber am
Dämpfer angreifen. Abrasive Reinigungsmittel wie Stahlwolle, Politurmittel, etc. dürfen nicht verwendet werden!
Das untere Ende der Kolbenstange
muss am Übergang zum DämpferAbschluss in regelmäßigen Abständen gereinigt, getrocknet und mit etwas Schmiermittel versehen werden.
Sprühen Sie, nachdem Sie das
Fahrrad gewaschen haben,
etwas Spray, z.B. Motorex Joker
440, an die Federbeinaufnahmen und auf die Gelenke der
Verbindungsglieder.
Dies schmiert diesen Bereich
und vermeidet Geräusche.
15.6.2 Kontrolle
Kontrollieren Sie regelmäßig, d.h. etwa alle
30 bis 40 Betriebsstunden, ob die Lagerung
der Hinterradschwinge seitliches, oder die
Lagerung des Federbeins vertikales Spiel aufweist.
Heben Sie zur Kontrolle das Fahrrad am Sattel hoch und versuchen Sie, das Hinterrad
seitwärts hin- und herzubewegen.
Ziehen Sie eventuell einen Helfer hinzu, der
den vorderen Bereich des Rahmens festhält.
Als Hilfsmittel können weiche Baumwolltücher
verwendet werden.
85
15.6 Pflege, Kontrolle und Wartung der LRS-Hinterbaufederung
Zur Überprüfung des vertikalen Spiels am
Federbein oder am Umlenkhebel setzen Sie
das Hinterrad sanft auf den Boden und heben
es wieder leicht hoch. Achten Sie auf Klappergeräusche.
Lassen Sie gegebenenfalls auftretendes Spiel
sofort von Ihrem CENTURION-Fachhändler
beseitigen.
Die Schwinge ist unten, d.h. am Hauptlager,
mit gedichteten Lagern bestückt. Diese sind
weitgehend wartungsfrei. Kontrollieren Sie
den sicheren Sitz der Lagerverschraubung
und die Federbeinaufnahmen mit einem Drehmomentschlüssel. Bevor das Lager gegeneinander verschraubt werden kann, muss das
Lager auf der linken Seite gelöst werden. Das
empfohlene Drehmoment liegt bei 9-10 Nm.
Sprühen Sie den Bereich der Lagerun gen und der Federbeinaufnahmen mit
Sprühöl, z.B. MOTOREX Joker 440, ein,
wenn Knackgeräusche auftreten.
Sollten Sie das Federbein vom Rahmen
demontieren, beachten Sie bei der Demontage unbedingt die genaue Reihenfolge der
Bauteile! Legen Sie diese der Reihe nach ab,
dies vermeidet Fehler beim Zusammenbau.
Die Demontage des Hinterbaus ist
eine Arbeit für den CENTURIONFachhändler. Fehler bei der Montage können zu Beschädigungen und schweren
Unfällen führen.
Pflegen Sie beim Zusammenbau die Gelenklager und die Federbeinaufnahme mit einem
harz- und säurefreien Fett, z.B. MOTOREX
Bike Grease 2000.
15.8.3 Wartung
Die LRS Feder-Elemente sind relativ wartungsarm, doch sollten Sie regelmäßig etwas Zeit
für die Reinigung und Pflege aufwenden und
zumindest alle 200 Betriebsstunden oder einmal pro Jahr das Federelement zum Service
bringen.
Das vollständige Zerlegen des Dämpfers zu
Wartungszwecken in seine Einzelteile ist eine
Sache für den Fachmann und bedarf der
Zustimmung durch CENTURION. Wird ein
Federelement geöffnet, erlischt die Garantie.
Die Federbeine stehen unter Druck.
Unbedachtes Demontieren kann
zu explosionsartigem Druckverlust führen
– Verletzungsgefahr!
Grundsätzlich ist ein Stoßdämpfer ein Verschleißteil! Es gibt eine nutzungsabhängige
sowie eine nutzungsunabhängige Alterung
verschiedener Bauteile eines Dämpfers. Durch
die Nutzung verschleißen insbesondere Führungselemente sowie reibungsbehaftete Dich
tungen.
-
Halten Sie beim Zusammenbau die empfohlenen Anzugsmomente ein!
Dieser Verschleiß ist in großem Maße von der
Einsatzart und der Pflege abhängig.
86
15.7 Pflege, Kontrolle und Wartung der LRS-Hinterbaufederung
Starke Verschmutzung sowie der Einsatz in
extremen Witterungsbedingungen erhöhen
den Verschleiß.
Mechanische Belastungen z.B. bei Stürzen,
sowie die Einleitung von Biegekräften durch
Gepäck erhöhen die Verschleißgeschwindigkeit des Federbeins. Achten Sie deshalb
darauf, dass sich Packtaschen nicht am
Federbein abstützen.
Kontrollieren Sie nach Stürzen oder Unfällen
den Stoßdämpfer auf Beschädigungen. Fragen Sie bei Zweifeln bei Ihrem CENTURIONFachhändler um Rat.
Nutzungsunabhängig altern durch Lagerung,
UV-Licht oder Feuchtigkeit einige Materialien,
die als Dichtung oder Oberflächenbeschichtung eingesetzt werden. So sind eloxierte
Oberflächen einer Alterung unterworfen,
Veränderungen der Farbintensität sind daher
normal.
Wartung, bzw. Revision beim Hersteller
bzw. einem autorisierten Servicecenter
German:A.: Bei Verschleiß durch sehr star-
ke Beanspruchung können sämtliche Verschleißteile (Radialgelenke, Ventil / Ventilgehäuse, Hauptdichtung des Luftkolbens, Öl)
ersetzt werden. Durch eine Revision kann der
Dämpfer vom Hersteller der LRS-Bikes bzw.
dem Importeur bzw. einem autorisierten Servicecenter jederzeit wieder in einen technisch
neuwertigen Zustand versetzt werden. Das
heißt, Ihr Stoßdämpfer wird eingeschickt und
Sie erhalten dafür sofort einen professionell
neu aufgebauten Dämpfer mit optimierten
Dichtungen.
Manitou:
den nationalen Manitou-Importeuren ausgeführt.
DT Swiss:
den nationalen DT Swiss-Importeuren ausgeführt.
X-Fusion: Die Wartungsarbeiten werden bei
den nationalen X-Fusion-Importeuren ausgeführt.
In allen Fällen ist jedoch Ihr CENTURIONFachhändler Ihr Ansprechpartner und leitet
die entsprechenden Schritte ein.
Die Wartungsarbeiten werden bei
Die Wartungsarbeiten werden bei
87
15.7 Pflege, Kontrolle und Wartung der LRS-Hinterbaufederung
Um eine langjährige und ausfallsichere
Nutzung zu gewährleisten, muss der
Dämpfer in 12-monatigen Intervallen oder
alle 200 Betriebsstunden einem Service
beim Fachhandel unterzogen werden.
Serviceintervalle
Die unten stehenden Intervalle sollten Sie
unbedingt einhalten. Wie Sie die Prüfungen
durchführen, steht im Kapitel 15.6 „Pflege,
Kontrolle und Wartung”
Nach jeder Fahrt:
die Funktionsteile am Hinterbau von anhaftendem Schmutz und Staub.
Vor jeder Fahrt:
Sattel und kontrollieren Sie, ob der Hinterbau
ein- und ausfedert, wie Sie es gewohnt sind.
Kontrollieren Sie gegebenenfalls den Luftdruck in der Dämpferkammer und bei Manitou zusätzlich in der SPV-Kammer.
Alle 8-10 Betriebsstunden:
negative Federweg noch korrekt eingestellt ist.
Kontrollieren Sie die Befestigungsschrauben
des Federbeins und des Hinterbaus mit einem
Drehmomentschlüssel, gemäß den Drehmoment-Angaben in dieser Anleitung.
Stützen Sie sich kurz auf den
.
Reinigen Sie insbesondere
Prüfen Sie, ob der
Alle 30 bis 40 Betriebsstunden:
Sie, ob die Lagerung der Hinterradschwinge
und / oder des Federbeins seitliches oder
vertikales Spiel aufweist.
Alle 200 Betriebsstunden oder 12 Monate:
Bringen Sie das Fahrrad zum Händler zur
Inspektion. Der Stoßdämpfer muss kontrolliert
und gegebenenfalls einer Revision unterzogen werden.
Kontrollieren
88
16. Die Pedale
Pedale
Nicht alle Schuhe eignen sich zum Radfahren. Schuhe, die beim Radfahren getragen
werden, sollten eine steife Sohle haben
und genügend Halt bieten. Ist die Sohle zu
weich, besteht die Gefahr, dass sich das
Pedal durchdrückt und der Fuß zu schmerzen beginnt. Auch ist die Kraftübertragung
schlechter. Im Bereich der Ferse sollten die
Schuhe keine breite Sohle haben, sonst kann
die natürliche Fußstellung nicht eingenommen
werden, da man beim Treten an den Streben
des Hinterbaus anstößt. Knieschmerzen können die Folge sein.
16.1 Funktionsweise verschiedener
Systeme im Überblick
Zum sportlichen Fahren sind Pedale empfehlenswert, bei denen der Fuß mit einer lösbaren
Verbindung ans Pedal gekoppelt ist, sog. System- oder Klickpedale. Die Verbindung sorgt
dafür, dass der Fuß beim schnellen Treten
oder bei Fahrten im holprigen Terrain nicht
abrutscht. Das Pedal kann durch den fixen
Halt auch geschoben bzw. gezogen werden,
dies erleichtert das flüssige Pedalieren.
Bei den Systempedalen bildet ein spezieller
Radschuh eine einrastende Verbindung mit
dem Pedal. Üblicherweise nimmt man das
Pedal zuerst mit der Plattenspitze auf und tritt
dann einfach auf den waagerecht stehenden
Pedalkörper. Bei den meisten Mountainbikepedalen ist der Rastmechanismus beidseitig ausgeführt, das Umdrehen des Pedals
entfällt, hier wird nur zugetreten. Mit einem
deutlich hör- und spürbaren Klick, weswegen
die Systempedale oft auch als Klickpedale
bezeichnet werden, rastet der Schuh ein.
Die Verbindung wird bei allen gängigen
Systemen durch einen Dreh der Ferse nach
außen gelöst.
Lehnen Sie sich bei den ersten Versuchen in
das Pedal einzurasten und auszuklinken an
eine Wand an, oder lassen Sie sich von einer
Person Stützhilfe leisten.
Üben Sie das Aufnehmen der Pedale,
das Einrasten in das Pedal und das
Auflösen der Verbindung durch den Dreh
des Fußes nach außen zuerst im Stand,
bevor Sie die Technik auf einer unbelebten
Fläche verfeinern.
89
16. Die Pedale
16.2 Einstellung und Wartung
Die verschiedenen Pedalsysteme unterscheiden sich in der technischen Ausführung teils
sehr deutlich.
Einige grundsätzliche Einstellregeln sind allen
Ausführungen gemeinsam:
Befestigen Sie die Pedalplatte so auf dem
Schuh, dass der Fußballen über der Pedalachse steht.
Der Fuß sollte beim Tretvorgang seine natürliche Stellung einnehmen. Bei den meisten
Menschen zeigt dann die Ferse etwas nach
innen. Achten Sie darauf, dass die Befestigungsschrauben stets festgedreht sind, denn
bei einer losen Platte wird das Aussteigen
nahezu unmöglich!
Stellen Sie gegebenenfalls die Auslösehärte
des Pedals auf Ihre Bedürfnisse ein. Anfangs
ist eine geringe Vorspannung empfehlenswert. Drehen Sie an der kleinen Innensechskant-Schraube und prüfen Sie Vorspannung
durch ein- und ausrasten.
Offen liegende Federn und Mechanismen
müssen regelmäßig von Schmutz gereinigt
und nachgefettet werden.
Knarren oder Quietschen von Pedalplatten kann oft durch etwas Fett an den Kontaktpunkten der Platte zum Pedal behoben
werden. Es kann auch ein Anzeichen von
Abnutzung sein.
Prüfen Sie vor allem bei Kunststoffplatten
regelmäßig den Verschleiß.
Kippeliger Stand auf dem Pedal deutet auf
den Verschleiß der Platte oder der Schuhsohle
hin.
Sprühen Sie den Bereich der Lage rungen und der Federbeinaufnahmen
mit MOTOREX Sprühöl ein, wenn Knackgeräusche auftreten.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung
des Pedal- und des Schuhherstellers
sorgfältig durch. Bei Fragen steht Ihnen Ihr
CENTURION-Fachhändler gerne zur Verfügung.
Fahren Sie nur mit einem Pedalsystem,
welches reibungslos ein- und ausrastet. Sollte das Pedal nicht sauber arbeiten,
oder die Platte stark verschlissen sein,
besteht Sturzgefahr, da der Schuh sich
selbsttätig aus dem Pedal lösen kann.
90
17. Die Lichtanlage
Die Lichtanlage
Zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr
ist eine funktionierende Lichtanlage zwingend
vorgeschrieben (siehe Kapitel 6. „Gesetzliche Anforderungen...“)
Sie sollten wissen, wie die Lichtanlage aufgebaut ist, damit Sie eventuelle Störungen selbst
beheben können.
Schwierigkeiten ergeben sich vor allem, wenn
Sie viel bei Regen oder im Winter unterwegs
sind.
Das Reibrad kann auf dem feuchten Gummi
des Reifens durchrutschen, das Licht wird
dunkler oder erlischt ganz.
Immer häufiger kommen deshalb Nabendynamos zum Einsatz, die witterungs-unabhängig funktionieren. Ein weiterer Vorteil dieser Dynamos ist der höhere Wirkungsgrad,
d.h. der zusätzlich notwendige Krafteinsatz
zur Erzeugung des Stroms ist geringer als bei
normalen, an der Seite laufenden Dynamos.
Bei Seitenläufer-Dynamos wird meist von
oben auf das Gelenk oder eine Taste gedrückt,
dann schnappt der Dynamo an den Reifen
und kann angetrieben werden.
Nabendynamos werden oft elegant per Knopfdruck vom Lenker aus eingeschaltet.
17.1 Funktionsweise
Der Dynamo erzeugt den zum Betrieb der
Lampen notwendigen Strom. Von ihm geht
jeweils zwei Kabel zum Vorder- und zum
Rücklicht und zurück. Die Zuleitung wird bei
einigen Schutzblechen auf einem Teil des
Weges durch integrierte Leiterbahnen verwirklicht.
91
17. Die Lichtanlage
17.2 Defektsuche
Kontrollieren Sie zuerst die Birnchen im Vorder- und Rücklicht. Die Glühfäden müssen
intakt sein. Schwarz beschlagene Glaskolben
deuten auf einen Birnendefekt hin.
Überprüfen Sie die Kontakte und die Fassung
der Glühlampe im Scheinwerfer. Sind diese
weiß oder grünlich verfärbt und damit korrodiert? Entfernen Sie die Korrosionsschicht
mit einem Schraubendreher oder Schmiergelleinen etc., bis die Kontaktflächen blank glänzen.
Folgen Sie dem Verlauf der Kabel und kontrollieren Sie, ob es schadhaft ist. Überprüfen Sie alle Kontaktpunkte. Oft sind Steckverbindungen durch Salz oder Regen korrodiert. Ziehen Sie Stecker auseinander und
stecken Sie diese wieder zusammen.
Falls sich danach kein Erfolg eingestellt hat
fragen Sie ihren CENTURION-Fachhändler
der Ihnen die Lichtanlage fachgerecht reparieren wird.
17.3 Einstellung des vorderen Schein werfers
Die Mitte des durch das Vorderlicht ausgeleuchteten Bereichs darf höchstens 10 Meter
vor dem Fahrrad auf die Fahrbahn treffen.
Lösen Sie zur Korrektur der Einstellung die
Befestigungsschrauben und neigen Sie den
Scheinwerfer wie gewünscht. Ziehen Sie die
Schrauben wieder an.
Eine unvollständige oder nicht funk tionstüchtige Lichtanlage ist nicht nur
gesetzwidrig, sondern gefährdet auch Ihr
Leben. Unbeleuchtete Fahrradfahrer werden bei Dunkelheit leicht übersehen und
riskieren schwere Unfälle!
92
18. Dirt Bikes – Besonderheiten
Besonderheiten von Dirt-Bikes
Dirtbikes sind für den harten Einsatz wie Freeride, Dirt, Street oder Dualslalom ausgelegt.
Mit diesen Rädern darf gesprungen werden,
allerdings sollten die ausgeführten Sprünge
und Abfahrten nie das eigene Leistungsvermögen übersteigen. Auch diese Räder haben
Grenzen in ihrer Belastbarkeit die vom
Fahrer, dessen Fahrtechnik sowie dem Untergrund und den Hindernissen abhängt. Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich gemäß
seinem Bestimmungszweck, sonst besteht die
Gefahr, dass das Rad den Belastungen nicht
gewachsen ist und versagt.
Beachten Sie auch, dass die Physik unerbittlich ist. Mancher Trick eines Profis sieht einfach aus, erfordert jedoch Anleitung, sehr viel
Übung und Erfahrung. Überschätzen Sie Ihr
Fahrkönnen nicht.
Tragen Sie stets griffiges Schuhwerk und
ausreichenden Schutzbekleidung wie Helm,
Protektoren und Handschuhe. Am besten
erlernen Sie den Umgang mit dem Rad in
einem Verein.
Dirtbikes haben einen kürzeren Radstand und
einen geringeren Nachlauf als herkömmliche
Mountainbikes. Dies führt zu einem nervöseren Fahrverhalten, vor allem in Kurven und
bei höherer Geschwindigkeit. Dies muss beim
Fahren berücksichtigt werden.
Bashguard: Bashguards (Kettenblattschutz)
erlauben es dem Fahrer mit dem Kettenblatt
auf Hindernissen aufzusetzen, ohne dass
die Kettenblätter dadurch gleich beschädigt
werden. Allerdings schützt ein Bashguard nur
bis zu einer bestimmten Belastung vor Defekten. Wird zu hart damit aufgesetzt kann die
Kettenradgarnitur, die Lagerung oder der
Rahmen beschädigt werden. Wie stark diese
Beanspruchung ist, hängt vom Fahrer und
dem Untergrund auf dem aufgesetzt wird
ab, daher sollte der Bashguard nur behutsam
eingesetzt werden.
Kettenführung: Sie schützt die Kette vor dem
Herunterfallen vom Kettenblatt durch starke
Erschütterungen wie sie bei Sprüngen, Rennen und verschiedenen Tricks auftreten.
Bashguard
Kettenführung
93
19. Kinderräder
19.1 An die Eltern
Kinder zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Die Gründe hierfür sind in der
mangelnden Erfahrung und Übung, aber
auch in Ihrer geringen Größe zu finden, was
deren Überblick und das Gesehen werden
durch andere Verkehrsteilnehmer erschwert.
Wenn Sie Ihr Kind mit dem Fahrrad im Straßenverkehr teilnehmen lassen wollen, sollten
Sie zu dessen Schutz zuvor einige Zeit in das
Training zur Beherrschung des Rades und in
die Verkehrserziehung investieren. Da Kinder nicht so aufmerksam sind, sollten Sie es
sich auch zur Gewohnheit machen, das Rad
regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen und zu warten.
Bei Fragen hilft Ihr Fahrrad-Fachhändler vor
Ort. Bedenken Sie, dass Sie zumindest bei
den ersten Fahrten Ihrer Aufsichtspflicht nachkommen müssen – und überfordern Sie Ihr
Kind nicht!
Erkundigen Sie sich auch nach den Verkehrsregeln in Ihrem Land. In Deutschland müssen
Kinder z.B. bis zum 8.ten Lebensjahr auf dem
Bürgersteig (Gehweg) fahren und bis zum
vollendeten zehnten dürfen sie es!
Wichtig ist, dass das Kind das Rad sicher
beherrscht, bevor es am Straßenverkehr teilnimmt. Als erste Schritte in diese Richtung
empfehlen wir Fahrten mit einem Roller oder
einem Laufrad, damit das Kind ein gutes
Gefühl für das Gleichgewicht erlernt.
Ist dies geschafft, ist es notwendig, dass
Sie dem Kind die Funktion von Bremse und
Schaltwerk erklären, bevor das Kind auf das
Fahrrad steigt. Üben Sie mit Ihrem Schützling
die Bedienung der Funktionselemente abseits
des Straßenverkehrs, am Besten auf einem
unbelebten Platz oder auf einer Spielstraße.
Ist die Fahrtechnik soweit fortgeschritten,
dass das Kind auch außerhalb verkehrfreier
Räume radeln kann, bringen Sie ihm bei, wie
Randsteine und Bahnschienen zu überqueren
sind, d.h. dass diese Hindernisse in möglichst
stumpfen Winkel zu überfahren sind. Davor
muss sich der Fahrer vergewissern, dass von
hinten oder vorne keine Gefahr droht.
Seien Sie auch Vorbild, wenn es um die
Benutzung der Radwege geht. Empfehlenswert ist auch die Teilnahme des Kindes an
einer Verkehrserziehung, wie sie an Schulen
und von Verkehrsvereinen angeboten wird.
Schauen Sie bitte danach, dass das
Kind neben einem angepassten Fahr
radhelm auch auffällige, d.h. helle Bekleidung trägt. Reflexstreifen zur besseren
Sichtbarkeit sind empfehlenswert.
-
94
19. Kinderräder
19.2 Hinweise zu BMX-Rädern
Reine BMX-Räder sind Sportgeräte und
daher aufgrund Ihres Einsatzzweckes, Ihrer
Geometrie und Übersetzung nur bedingt für
die Verwendung als Kinderrad geeignet. Aufgrund der kleinen Rahmen, der Popularität
des BMX-Sports und auf Drängen des Nachwuchses werden Sie jedoch gelegentlich als
Kinderrad eingesetzt.
Wenn mit dem BMX-Rad am Straßen verkehr teilgenommen werden soll,
muss es gemäß den jeweiligen Bestimmungen ausgestattet werden. In Deutschland
regelt der § 67 die Beleuchtungseinrichtungen, die Glocke und die Bremsanlage.
Fragen Sie Ihren Radhändler.
19.3 Einstellung von Kinderrädern
Noch wichtiger als bei Erwachsenen ist es,
das Fahrrad auf die Proportionen des Kindes einzustellen. Bei der Sattelhöhe müssen
Sie einen Kompromiss finden, bei dem das
Kind im Sattel sitzend mit beiden Füßen den
Boden erreicht und andererseits vernünftig
treten kann.
Stellen Sie die Sattelhöhe so ein, dass das
Bein ausgestreckt ist, wenn das Pedal ganz
nach unten gedreht ist und das Kind mit der
Ferse auf dem Pedal steht.
In der Gegenprobe sollte das Knie leicht
angewinkelt sein, wenn die Ballen über der
Mitte des Pedals positioniert sind.
95
19. Kinderräder
Achten Sie bei der Kontrolle darauf, dass das
Becken des Kindes dabei waagerecht bleibt.
Prüfen Sie zum Abschluss, ob das Kind noch
den Boden erreicht. Ist dies nicht der Fall, senken Sie die Sattelhöhe wieder etwas ab.
Wie Sie die Stütze in der Höhe verstellen,
lesen Sie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahr-
rades an den Fahrer”
Überprüfen Sie die Sattelhöhe bei
Kindern und Heranwachsenden
zumindest alle 3 Monate!
.
Wenn der Lenker zu weit vom Sattel entfernt
ist, fährt das Kind ebenfalls weniger entspannt als es könnte. Deshalb kann der Sattel
verschoben werden. Öffnen Sie die Mutter
des Sattelklobens (Klemmschelle) oben an
der Sattelstütze mit einem Maulschlüssel ein
bis zwei Umdrehungen.
Sie müssen die Mutter nicht ganz aufdrehen,
sonst besteht die Gefahr, dass der Mechanismus auseinander fällt. Schieben Sie den
Sattel in die gewünschte Position und drehen
Sie die Mutter wieder an. Achten Sie darauf,
dass der Sattel waagerecht steht und dass die
Rasterung im Sattelkloben “einrastet”, während Sie anziehen. Versuchen Sie den Sattel
etwas zu kippen, dann merken Sie, ob der
Mechanismus eingerastet ist. Ist dies der Fall,
ziehen Sie die Mutter fest.
Kontrollieren Sie als nächstes, ob das Kind
mit den Fingern den Bremshebel gut greifen
kann.
Ist dies nicht der Fall, stellen Sie den Bremsgriff ein, wie dies in den Kapiteln 8. „Anpas-
sen des Fahrrades an den Fahrer”
tel 9. „Die Bremsanlage“ beschrieben wird.
Wenn Sie Bremsen üben, ist es wichtig, dass
Sie dem Kind sagen, dass bei Nässe die
Bremswirkung und die Haftung nachlassen
und dass es deshalb langsamer fahren muss.
und Kapi-
Prüfen Sie zum Abschluss nochmals den
festen Sitz, indem Sie versuchen den Sattel
abzukippen.
96
19. Kinderräder
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, zusammen mit Ihrem Kind die Prüfung In Kapitel 4.
„Vor jeder Fahrt”
ren. So lernt Ihr Kind den richtigen Umgang
mit dem Material und Sie können gegebenenfalls Mängel aufdecken, die sich im
„Spielbetrieb” eingestellt haben. Ermutigen
Sie Ihr Kind auch, Ihnen mitzuteilen, wenn
etwas am Fahrrad nicht mehr funktioniert.
Stellen Sie den Mangel umgehend ab oder
bringen Sie das Rad zur Reparatur, wenn Sie
im Zweifel sind.
Kinder sind auch eitel. Kaufen
Sie deshalb einen geprüften Fahrrad
helm, der dem Kind auch gefällt. Deshalb
und zur Ermittlung der richtigen Größe,
sollten Sie das Kind zum Kauf mitnehmen.
Gefällt der Helm und passt er, erhöhen Sie
die Chance, dass der lebenswichtige Kopfschutz auch getragen wird!
gemeinsam durchzufüh-
-
19.4 Stützräder
Nach Expertenmeinung sind Stützräder zum
Erlernen des Fahrradfahrens nur bedingt
geeignet und aufgrund der Einprägung von
Bewegungsabläufen sogar kontraproduktiv.
Falls diese Fahrhilfen montiert sind, versuchen Sie daher so bald wie möglich darauf
zu verzichten, da sich Ihr Kind sonst eine
völlig falsche Fahrtechnik antrainiert. Wir
empfehlen Ihr Kind voher mit dem Dreirad
und dem Roller üben zu lassen. Wenn der
Roller einwandfrei beherrscht wird, fällt eine
Umgewöhnung auf das Fahrrad Ihrem Kind
erfahrungsgemäß ganz leicht.
Sollten Sie sich für die Montage von Stützrädern entscheiden, montieren Sie wenn
erforderlich zuerst die Räder an den Ausleger. Lösen und entfernen Sie dann die Radschrauben an einer Seite komplett, befestigen
Sie den Ausleger zusammen mit der Abstützung an der Kettenstrebe.
Achten Sie darauf die Abstützung an der
Kettenstrebe korrekt zu montieren, ziehen
die Radmutter handfest an und wiederholen
Sie das auch für das Stützrad der anderen
Seite.
Richten Sie beide Stützräder dann so aus,
dass bei genau senkrecht stehendem Fahrrad beide Stützräder den Boden berühren.
Ziehen Sie dann die Radmuttern mit dem
vorgeschriebenen Drehmoment fest.
Die Stützräder stellen nur eine unzu-
reichende Fahrhilfe für kleinste Kinder
dar und sollten sobald wie möglich demontiert werden um das Gleichgewichtsgefühl
Ihres Kindes zu schulen.
97
20. Helme, Zubehör
20.1 Helme
Ein Radhelm ist bei den heutigen Verkehrsverhältnissen ein Muss. Ihr CENTURIONFachhändler hat eine große Auswahl an
Kopfschützern in verschiedenen Größen.
Lassen Sie sich beim Kauf Zeit und setzen
Sie den Wunschhelm ruhig eine Weile auf.
Ein guter Helm muss straff sitzen und darf
nicht drücken. Achten Sie beim Helmkauf auf
bestandene Prüfnormen.
Fahren Sie nie ohne Helm! Aber der
sicherste Helm nützt nichts, wenn er
nicht richtig paßt oder der Riemen nicht
richtig eingestellt oder geschlossen ist!
20.2 Zubehör
Der Markt bietet jede Menge Zubehör, das
den Spaß am Radfahren noch steigern soll.
Elektronische Tachos ermitteln die Fahrt- und
Durchschnittsgeschwindigkeit, die Tagesund Jahreskilometer sowie die Fahrtzeit.
Luxusmodelle zeigen die höchste erreichte
Geschwindigkeit, den Höhenunterschied, die
Trittfrequenz und vieles mehr an.
Das wichtigste Zubehör für eine gelungene
Radtour bleibt jedoch eine Luftpumpe und
eine kleine Werkzeugtasche. Darin sollten
zwei Montierhebel, die gängigen Innensechskant-Schlüssel, ein Schlauch, Flickzeug, sowie
eine Telefonkarte und etwas Geld sein. So
sind Sie gewappnet, wenn der Pannenteufel
zuschlägt.
Vor dem Kauf zusätzlicher Klingeln oder
Hupen sowie Beleuchtungseinrichtungen
müssen Sie genau prüfen, ob dieses Zubehör
erlaubt und geprüft und damit für den Straßenverkehr zugelassen ist. Zusätzliche Batterie-/Akkuleuchten müssen mit der Schlangenlinie und dem Buchstaben K gekennzeichnet
sein.
Mehr Sicht nach hinten bieten Rückspiegel.
Achten Sie beim Kauf auf eine solide, nicht
vibrierende Befestigung.
Denken Sie auch an ein gutes Schloss, denn
Fahrräder werden sehr häufig entwendet. Ihr
CENTURION-Fachhändler berät Sie gerne
über die verschiedenen Sicherheitsstufen der
Schlösser.
Nachträglich angebrachtes Zube hör, z.B. Schutzbleche, Scheibenoder Trommelbremsen, Gepäckträger etc.,
kann die Funktion Ihres Rades beeinträchtigen. Verlust der Kontrolle über das Fahrrad
und Sturz können die Folge sein. Befragen
Sie grundsätzlich Ihren CENTURION-Fachhändler, bevor Sie Zubehör irgendeiner Art
an das Rad bauen.
98
21. Gepäck
Gepäcktransport
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gepäck
auf dem Fahrrad mitzunehmen. Wie das
Gepäck befördert wird, hängt in erster Linie
von dessen Gewicht und Volumen und vom
benutzten Fahrrad ab. Fahrer von MTBs oder
Rennmaschinen transportieren das Gepäck oft
im Rucksack auf dem Rücken. So beeinflusst
die zusätzliche Last die Fahreigenschaften am
wenigsten.
Es gibt jedoch mehrere Varianten, das
Gepäck direkt am Rad zu befestigen.
Bei Fahrrädern mit Gepäckträger kann eine
Tasche oder ein Korb auf der Trägerplatte
mitgeführt werden. Dies ist für das Fahrverhalten des Rades die schlechteste Lösung.
Es empfiehlt sich, die mitzunehmenden Dinge
in stabilen Packtaschen zu befördern, dann
liegt der Schwerpunkt niedriger.
Achten Sie beim Kauf der Taschen auf
Wasserdichtigkeit, damit Sie beim ersten
Regenguss keine negativen Überraschungen
erleben.
Eine weitere Möglichkeit Gepäck zu verstauen bieten Lenkertaschen, die oft mit Schnell-
verschlüssen angebracht werden. Lenkertaschen sind besonders geeignet für Wertgegenstände und Fotoausrüstungen.
Taschen für vorne an der Gabel, so genannte Lowrider-Taschen werden mit speziellen
Haltern an der Gabel befestigt. Sie eignen
sich als Zusatz für die große Tour. Schweres
Gepäck ist darin gut aufgehoben, da das
Fahrverhalten durch die gute Gewichtsverteilung wenig leidet.
Beladen Sie den Gepäckträger nie schwerer,
als es die aufgedruckte oder eingeprägte
zulässige Maximallast erlaubt. Überschreiten Sie keinesfalls die im Kapitel 3. „Vor
der ersten Fahrt“
Gesamtbelastung des Rades.
angegebene zulässige
Achten Sie beim Beladen des Rades
auf eine günstige Lastverteilung.
Schwere Gepäckstücke sollten so weit unten
wie möglich gepackt werden. In die Lenkertasche und auf den Gepäckträger gehören
die leichteren Dinge.
Überladen Sie Ihr Fahrrad nicht
(Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“
und beachten Sie die auf dem Gepäckträger aufgedruckte oder eingeprägte
zulässige Belastung. Gepäck verändert
generell die Fahreigenschaften Ihres Rades
und verlängert den Bremsweg! Üben Sie
deshalb das Fahren mit beladenem Fahrrad
auf einer verkehrsfreien Fläche.
)
99
22. Mitnahme von Kindern
Die Mitnahme von Kindern ist nur mit
speziellen Sitzen oder Kinderanhängern
möglich bzw. erlaubt. Die Kindersitze werden am Rahmen des Rades befestigt. Die
Befestigungen sind meist als Wechselhalter
ausgeführt. Ein Sitz kann damit an mehreren
Rädern befestigt werden, wenn diese jeweils
mit einer passenden Befestigung ausgestattet
sind.
22.1 Kindersitze
Erwerben Sie ausschließlich geprüfte Kindersitze (DIN/GS). Wichtig ist, dass das Kind
im Sitz angeschnallt wird und die Füße in
speziellen Haltern untergebracht sind.
Setzen Sie dem mitfahrenden Kind
immer einen Helm auf!
Kindersitze beeinflussen die Fahreigenschaften des Rades stark. Das Gewicht des Sitzes
und des Kindes machen die Fahrt verhältnismäßig labil, das Rad neigt zum Schlingern.
Üben Sie das Aufsteigen und das Fahren!
Besonders kritisch ist der
Moment, wenn das Kind in den
Kindersitz gesetzt wird, denn
dann ist die Gefahr, dass das
Rad umkippt, am größten. Vorteilhaft ist deshalb die Montage
einer Parkstütze mit zwei Beinen, auf denen das Rad besser
steht.
Beladen Sie den Gepäckträger nie schwerer,
als es die aufgedruckte oder eingeprägte
zulässige Maximallast erlaubt. Überschreiten Sie keinesfalls die im Kapitel 3. „Vor
der ersten Fahrt“
Gesamtbelastung des Rades.
Informieren Sie sich in Ihrem Land
über die Regeln zum Transport von
Kindern, bevor Sie ein Kind mitnehmen.
Fragen Sie Ihren CENTURION-Fachhändler.
angegebene zulässige
Decken Sie die Federn Ihres Sattels
ab, damit das Kind seine Finger nicht
einklemmen kann.
Kinder dürfen nur auf speziellen
Sitzen, die auch die Füße sicher unter
bringen, mitgenommen werden. Das Kind
darf in Deutschland höchstens 7 Jahre, der
Fahrer muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Erkundigen Sie sich nach den Regelungen
in Ihrem Land.
Nicht alle Rahmen, insbesondere die
sehr Leichtgewichtigen, sind dafür
geeignet, dass ein Kindersitz mit einem
speziellen Halter montiert werden kann.
Schauen Sie in der Tabelle im Kapitel
27. „Komplettierung bzw. Aufbau von
CENTURION-Rahmen“ und Kapitel 28.
„Besonderheiten des Werkstoffs Carbon”
nach. Und fragen Sie Ihren CENTURIONFachhändler, wie Sie den Sitz am besten
montieren können.
-
100
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1 point = 1 manual.
You can buy points or you can get point for every manual you upload.