Ableton LIVE 6 User Manual [de]

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Live Version 6.0 für Windows und Mac OS
Erdacht und verwirklicht von Bernd Roggendorf, Gerhard Behles, Robert Henke, Awi, Reiner Rudolph, Stefan Haller, Stefan Franke, Frank Hoffmann, Andreas Zapf, Ralf Suckow, Gregor Klinke, Matthias Mayrock, Friedemann Schautz, Ingo Koehne, Jakob Rang, Pablo Sara, Nicholas Allen, Henrik Lafrenz, Jan Buchholz, Kevin Haywood, Dominik Wilms, Christian Kleine, Amaury Groc, Daniel Buettner, Alex Koch, Henrik Hahn, Simon Frontzek, Torsten Wendland, Torsten Slama, Eduard Mueller, Jeremy Bernstein, Bernard Chavonnet.
Bedienungsanleitung von Kevin Haywood, Rose Knudsen, Gerhard Behles, Jakob Rang, Robert Henke, Torsten Slama.
Essential Instrument Collection erstellt von SONiVOX. Web: www.sonivoxrocks.com
Drumsamples zur Verfügung gestellt von Big Fish Audio.
Dieses Handbuch und die darin beschriebene Software werden unter einer Lizenzvereinbarung zur Verfügung gestellt und dürfen ausschlieÿlich nach Maÿgabe dieser Lizenzvereinbarung genutzt oder kopiert werden. Dieses Handbuch dient lediglich der Infor­mation, es kann jederzeit ohne Ankündigung geändert werden und stellt keine Zusicherung irgend einer Art seitens Ableton dar. Ableton übernimmt keine Verantwortung und Haftung für eventuelle Fehler oder Ungenauigkeiten in diesem Handbuch.
Kein Teil dieses Handbuchs darf anders als in den Lizenzvereinbarungen ausdrücklich gestattet ohne vorherige schriftliche Zu­stimmung von Ableton elektronisch, mechanisch oder auf irgend eine andere Weise vervielfältigt, gespeichert oder übertragen werden.
Ableton ist ein Warenzeichen der Ableton AG. Mac, das Mac-Logo, Mac OS, Macintosh und QuickTime sind Warenzeichen von Apple Computer, Inc., die in den U.S.A und anderen Ländern eingetragen sind. Das Audio-Units-Logo und GarageBand sind Warenzeichen von Apple Computer, Inc. Windows und DirectX sind in den U.S.A. und anderen Ländern eingetragene Warenzeichen von der Microsoft Corporation. Intel ist ein eingetragenes Warenzeichen der Intel Corporation oder ihrer Niederlassungen in den U.S.A. und anderen Ländern. SONiVOX ist Markenname und Warenzeichen von Sonic Network, Inc. VST ist ein Warenzeichen der Steinberg Media Technologies GmbH. ASIO ist Warenzeichen und Software der Steinberg Media Technologies GmbH. ReWire ist ein Warenzeichen von Propellerhead Software AB. Mackie Control ist ein Warenzeichen von LOUD Technologies, Inc. Ogg Vorbis und FLAC sind Warenzeichen der Xiph.Org. Alle anderen Produkt- und Firmennamen sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen ihrer jeweiligen Halter.
Kapitel 1

Willkommen zu Live

1.1 Das Ableton-Team sagt: Danke

Live ist das Ergebnis der Bemühung von Musikern, einen besseren Weg zum Komponie­ren, Produzieren und Aufführen von Musik mit dem Computer zu nden. Wir haben uns groÿe Mühe gegeben, Live einfach und intuitiv bedienbar zu machen, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass das Programm Sie auch beim Erzeugen von Musik jeder gewünschten Komplexität unterstützt. Diese Bemühungen dauern an, auch während Sie diese Zeilen le­sen... möglicherweise steht bereits eine neue und verbesserte Version zum Herunterladen bereit! Bitte werfen Sie deswegen gleich einen Blick auf unsere Website1, oder wählen Sie Nach Updates suchen... aus dem Hilfe-Menü.
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Wir hoffen, dass Sie Live genieÿen, und dass es Ihren kreativen Prozess unterstützt. Sollten Sie Vorschläge haben, wie wir Live besser machen können, lassen Sie es uns bitte wissen2.
Ihr Ableton-Team.
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http://www.ableton.com/downloads
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contact@ableton.com
KAPITEL 1. WILLKOMMEN ZU LIVE 2

1.2 Was ist neu in Live 6?

1.2.1 Video-Import

Improvisieren, komponieren und warpen Sie Musik zum Bild

1.2.2 Live-Effekte und Instrumente

Sampler, optionales zusätzliches Instrument
Der Effekt Dynamic Tube
Aus EQ Four wird EQ Eight
Der MIDI-Effekt Note Length
Verbesserungen bei Operator, Saturator und Utility
Instrumenten- und Effekt-Racks ermöglichen das Aufbauen eigener Geräte-Gruppie-
rungen und das einfache Schrauben am Sound mit zentralen Reglern

1.2.3 Mixing und Routing

Professionelle Session-Mixer-Funktionen
Pre-Effects-, Post-Effects- und Post-Mixer-Routing-Optionen für exiblere Mixer-Kon­gurationen

1.2.4 Warpen

Tempo-Master-Einstellung für gewarpte Audio- und Video-Clips im Arrangement
Multi-Clip-Warping
KAPITEL 1. WILLKOMMEN ZU LIVE 3

1.2.5 ReWire und Fernsteuerung

ReWire-Master erhalten Zugriff auf Lives Instrumente
Automatische Zuweisungen für viele populäre Hardware-Bedienoberächen
Verbesserte Fernsteuerung über MIDI und Rechnertasten

1.2.6 Datei-Verwaltung und Browser

Neue Datei-Management-Funktionen
Besseres browsen

1.2.7 Leistungs-Maximierung

Vervielfachte Signalbearbeitungs-Leistung durch Multicore- und Multiprozessor-Unter-
stützung
Verbesserte Tiefkühlung - bei eingefrorenen Spuren stehen die meisten Bearbei-
tungsfunktionen weiterhin im Zugriff
Kapitel 2

Erste Schritte

Wenn Sie Live installiert haben und zum ersten Mal in Betrieb nehmen, erscheint ein Fenster, in dem Sie nach Ihrer Live-Seriennummer gefragt werden. Bitte schlagen Sie im Kapitel über
das Freischalten von Live nach, falls im Zusammenhang mit dem Autorisierungsprozess
Fragen oder Probleme auftauchen sollten.
Wenn Sie Live (noch) nicht besitzen, können Sie das Fenster einfach schlieÿen und fortfahren, da Live standardmäÿig im Demo-Modus betrieben wird. Im Demo-Modus können Sie mit allen Funktionen von Live arbeiten, Ihre Arbeit aber nicht sichern oder exportieren.
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2.1 Live kennen lernen

Live enthält eine Reihe Tutorien, die Ihnen Schritt für Schritt die wichtigsten Funktionen des Programms vorstellen. Sie sind über ein Inhaltsverzeichnis zugänglich, das über das Hilfe­Menü direkt im Programm geöffnet werden kann. Wir empfehlen Ihnen sehr, diese Kurse durchzuarbeiten. Viele Anwender haben uns mitgeteilt, dass sie ihnen sehr dabei geholfen haben, schnell mit dem Programm vertraut zu werden.
Wir empfehlen Ihnen auch, das Kapitel Live - Das Live-Konzept zu lesen, in dem alles
KAPITEL 2. ERSTE SCHRITTE 5
was Live ist und kann zusammengefasst ist, und das deswegen sowohl für Einsteiger wie auch fortgeschrittene Anwender eine lohnende Lektüre darstellt. Die verbleibenden Kapitel dieser Anleitung dienen als detaillierte Referenz für die im Grundlagen-Kapitel vorgestellten Themen.

2.1.1 Die Info-Ansicht und den Index nutzen

Lives Info-Ansicht zeigt Ihnen den Namen und die Funktion aller Elemente an, über denen sich der Mauszeiger gerade bendet.
Die Info-Ansicht und ihr Zeigen/Verbergen­Schalter.
Wenn Sie mehr Information zu einem bestimmten Element der Bedienoberäche oder The­ma wünschen, schlagen Sie bitte in dieser Referenzanleitung nach. Der Index am Ende der Anleitung enthält die Namen aller Bedienelemente und hilft Ihnen beim Aufnden der relevanten Anleitungsabschnitte.

2.2 Voreinstellungen vornehmen

In Lives Voreinstellungsfenster nden Sie verschiedene Einstellmöglichkeiten dafür, wie Live aussieht, sich verhält und mit der Auÿenwelt in Verbindung tritt. Dieses Fenster kann im
KAPITEL 2. ERSTE SCHRITTE 6
Strg
,
,
Optionen-Menü (Windows)/Live-Menü (Mac OS X) oder mit dem
(PC) /
(Mac) Tastenbefehl aufgerufen werden.
Die verschiedenen Optionen in Lives Voreinstellungen sind auf mehreren Seiten organisiert, die über Reiter aufgerufen werden können:
Auf der Look/Feel-Seite können Sie verschiedene Eigenschaften bestimmen, darunter die Sprache von Textanzeigen im Programm oder das Farbschema von Lives Bedieno­beräche.
Die Audio-Voreinstellungen dienen dazu, Lives Audio-Kommunikation mit der Auÿen­welt über ein Audio-Interface zu kongurieren. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, den in das Programm integrierten Kurs Audio-Ein/Ausgabe kongurieren durchzulesen, in dem Sie mit allen Schritten vertraut gemacht werden, die zur Einrichtung und Optimie­rung eines bestimmten Systems nötig sind. Wählen Sie Inhaltsverzeichnis der Kurse aus dem Hilfe-Menü, um Zugriff auf diesen Kurs zu erhalten.
Die MIDI/Sync-Voreinstellungen dienen dazu, Live beim Erkennen der MIDI-Geräte für drei unterschiedliche Zwecke zu helfen:
MIDI-Noten spielen. Im Kapitel über das Routing erfahren Sie, wie Sie die MIDI-
Daten eines externen Geräts als MIDI-Eingangssignale in Live nutzen oder MIDI an ein externes Gerät schicken können.
Elemente der Bedienoberäche fernsteuern. Dieses Thema wird ausführlich im
Kapitel Fernsteuerung über MIDI und Rechnertastatur behandelt.
Das Synchronisieren des Programms zu einem externen Sequencer oder Drum-
computer, entweder als Master oder als Slave. Details hierzu nden Sie im Kapitel
über die Synchronisation.
Die Voreinstellungen für Dateien/Ordner haben mit Lives Datei-Verwaltung und dem Speicherort von Plug-Ins zu tun.
Die Voreinstellungen für Aufnehmen/Warpen/Launchen erlauben es, neue Projekte und ihre Komponenten den persönlichen Vorlieben anzupassen und verschiedene Optionen für neue Aufnahmen zu wählen.
In den CPU-Voreinstellungen nden sich Optionen zum Begrenzen der erzeugten
Prozessorlast, sowie für die Multicore/Multiprozessorunterstützung.
KAPITEL 2. ERSTE SCHRITTE 7
F11
Die Produkt-Voreinstellungen dienen zum Verwalten der Installation und Lizensierung
der Live-Platfform sowie zusätzlicher Komponenten wie dem Instrument Operator und Live-Packs.

2.3 Das Hauptfenster von Live

Die meiste Zeit werden Sie im Hauptfenster von Live arbeiten, das mehrere Ansichten bietet. Jede Ansicht ist einem bestimmten Aspekt eines Live-Sets gewidmet. Da der Bild­schirmplatz üblicherweise beschränkt ist, können nicht alle Ansichten von Live gleichzeitig dargestellt werden.
Jeder der Wahlschalter an den Rändern des Hauptfensters ruft eine bestimmte Ansicht auf; klicken Sie beispielsweise auf diesen, um Zugriff auf die Geräte von Live zu erhalten:
Um eine von Lives Ansichten auszublenden und so mehr Platz auf dem Bildschirm zu schaf­fen, klicken Sie auf den dreieckigen Schalter neben der Ansicht. Klicken Sie noch mal auf den Schalter, um die Ansicht wieder einzublenden.
Der Wahlschalter für den Geräte-Browser.
Sie können Live im Vollbild-Modus betreiben, indem Sie den Vollbild-Befehl aus dem An­sicht-Menü wählen. Um den Vollbild-Modus wieder zu verlassen, klicken Sie den kleinen Schalter an, der in der rechten unteren Ecke des Fensters erscheint. Der Vollbild-Modus kann auch durch Drücken von
an- oder ausgeschaltet werden. (Anmerkung: Bei Mac
OS X ist diese Taste standardmäÿig der Exposé-Funktion zugeordnet und lässt sich erst
Ein Schalter zum Ein­oder Ausklappen einer Ansicht
KAPITEL 2. ERSTE SCHRITTE 8
dann für den Vollbild-Modus verwenden, wenn Exposé deaktiviert oder in den Systemein­stellungen einer anderen Taste zugewiesen wurde.
Sie können die horizontale Trennung im Hauptfenster durch Ziehen mit der Maus wählen.
Die Trennung im Hauptfenster einstellen
Kapitel 3

Live freischalten

Live ist durch ein Kopierschutzverfahren gegen unrechtmäÿigen Gebrauch gesichert. Das Verfahren wurde im Hinblick auf das Einhalten höchster Sicherheitsstandards und das gleich­zeitige Vermeiden von Umständen für unsere Anwender entwickelt. Sollten Sie generell Vorbehalte gegenüber Kopierschutzverfahren haben, bedenken Sie bitte, dass ein Kopier­schutzverfahren Ihre Investition sichern hilft: es ermöglicht Ableton, Ihnen Unterstützung zu bieten und Live weiter zu entwickeln.
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Die Autorisierung von Ableton-Produkten ndet auf der Produkte-Seite der Voreinstellungen statt, die automatisch beim ersten Start von Live angezeigt wird.
Hier können Sie die verfügbaren Ableton-Produkte autorisieren (freischalten) oder kaufen, zum Beispiel das Instrument Operator.
Bitte beachten Sie, dass Produkte wie Operator unabhängig von Live gekauft, aber mit der gleichen Prozedur freigeschaltet werden, die in den folgenden Abschnitten beschrieben ist. Sie können auf der Produkte-Seite individuell in den Demo-Modus geschaltet werden, so dass Sie sie ausprobieren können.
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 10
Das Klicken auf eines der aufgelisteten Produkte auf der Produkte-Seite gibt Ihnen die Möglichkeit, das betreffende Produkt freizuschalten oder zu kaufen. Klicken Sie bitte auf den Taster Freischalten, um die Freischaltung in zwei Schritten zu vervollständigen. Falls Sie das Produkt noch nicht gekauft haben, können Sie das online tun, indem Sie auf den Taster Kaufen klicken. Sie können die Produkt-Seite der Voreinstellungen auch später jederzeit wieder aufrufen oder den Ableton Webshop1besuchen, um etwas zu kaufen. Lives Voreinstellungen sind über das Optionen-Menü zu erreichen (beziehungsweise über das Live-Menü in Mac OS X).
Die Produkte-Seite in den Voreinstellungen.
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http://www.ableton.com/shop
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 11

3.1 Schritt 1: Das Eingeben der Seriennummer

Als Besitzer einer Lizenz von Live haben Sie eine Seriennummer von Ableton erhalten ­entweder per E-Mail (falls Sie Live direkt von Ableton gekauft haben) oder auf einer Karte als Bestandteil der Verpackung von Live.
Das Wählen des Freischalt-Tasters auf der Produkte-Seite.
Nach Anklicken des Unlock-Tasters auf der Produkt-Seite sehen Sie sechs Felder für das Eintippen der Seriennummer. Jedes Feld fasst vier Zeichen. Die Seriennummer besteht aus den Zahlen 0..9 und den Buchstaben A..F. Falls Sie versehentlich eine falsche Zeichenkette in ein Feld eingegeben haben, färbt es sich rot. Wenn Sie die Seriennummer erfolgreich eingegeben haben, klicken Sie zum Fortfahren auf Ok.
Die Seriennummer dient als Beweis dafür, dass Sie eine Lizenz von Live besitzen. Da die Seriennummer ein wertvolles Gut ist, sollten Sie sie sicher und vor dem Zugriff unautorisierter Dritter geschützt aufbewahren. Bitte beachten Sie, dass Ihre Seriennummer ungültig wird,
Das Feld zum Eingeben der Seriennummer.
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 12
wenn Sie sie mit jemandem teilen. Die einzige Möglichkeit, Ihnen Ihre Seriennummer im Verlustfall wiederzubeschaffen, besteht für den technischen Support bei Ableton darin, die Registrierungsdatenbank abzufragen. Bitte registrieren Sie also Ihre Produkt2da Sie sonst eventuell das Eigentum daran verlieren könnten!

3.2 Schritt 2: Live freischalten

Der zweite Schritt bei der Autorisierung von Live wird als Freischalten bezeichnet. Frei­schalten bedeutet: das Assoziieren Ihrer Seriennummer mit einem bestimmten Computer. Bitte beachten Sie, dass die Standardlizenz von Live Ihnen das Recht zusichert, Live auf nur einem Rechner gleichzeitig zu nutzen. Nach Maÿgabe der später beschriebenen rechtlichen und technischen Bedingungen können Sie Live mit Ihrer Seriennummer allerdings mehr als einmal freischalten.

3.2.1 Der Freischaltschlüssel

Für das Freischalten benötigen Sie einen Freischaltschlüssel, den nur der Ableton-Server erzeugen kann. Für das Freischalten benötigen Sie deswegen einen Zugang zum Internet. Der Rechner, mit dem Sie Zugang zum Internet haben, muss nicht der sein, auf dem Sie Live freischalten wollen, obwohl das die Sache einfacher macht.

3.2.2 Der Challenge-Code

Der Ableton-Server erzeugt den Freischaltschlüssel aus Ihrer Seriennummer und einem so­genannten Challenge-Code. Der Challenge-Code ist ein Fingerabdruck, den Live von den Komponenten Ihres Rechners nimmt. Details dazu nden Sie in einem gesonderten
Abschnitt.
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http://www.ableton.com/register
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 13

3.2.3 Online freischalten

Wenn der Rechner, auf dem Sie Live freischalten wollen, mit dem Internet verbunden ist, müs­sen Sie lediglich den Taster Online freischalten anklicken. Live wird dann eine Verbindung zum Ableton-Server aufbauen, Ihre Seriennummer und Ihren Challenge-Code übermitteln und den Freischaltcode vom Server in Empfang nehmen. Zwischen Ihrem Rechner und dem Server werden sonst keine Informationen ausgetauscht.
3.2.4 Ofine freischalten
Live online freischalten.
Wenn der Rechner, auf dem Sie Live freischalten wollen, nicht mit dem Internet verbunden ist, können Sie jeden anderen Rechner benutzen, um eine Verbindung mit der Web-Oberäche des Ableton-Servers herzustellen. Es handelt sich dabei um eine Webseite, auf der Felder existieren, in die Sie Ihre Seriennummer und den Challenge-Code eintippen können, der in Lives Freischalt-Dialog angezeigt wird.
3
http://www.ableton.com/unlock
Live ofine freischalten.
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KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 14
Wenn Sie Seriennummer und Challenge-Code korrekt eingegeben haben, erscheint eine an­dere Webseite, auf der der Freischaltschlüssel angezeigt wird. Es gibt nun zwei Möglichkei­ten, den Freischaltschlüssel zu dem Rechner zu transferieren, auf dem Sie die Freischaltung vornehmen wollen:
Folgen Sie dem Link, um den Freischaltschlüssel als Datei herunterzuladen; transferieren Sie die Datei dann mit einer Diskette oder CD-ROM zum Zielrechner. Klicken Sie dort auf den Taster Locate Unlock Key im Freischalt-Dialog und lokalisieren und laden Sie dann die Datei.
Die Webseite zur Freischaltung von Live.
Der Freischaltschlüssel kann als Textdatei heruntergeladen werden.
Möglicherweise ist es auch bequemer, die Webseite mit dem Freischaltschlüssel auszudru­cken; auf dem Zielrechner können Sie dann den Taster Enter Unlock Key anklicken, um einen Dialog mit den Feldern aufzurufen, in die Sie den Freischaltschlüssel dann eintippen können. Das Eintippen ist komfortabler als es auf den ersten Blick aussieht, denn ein Feld färbt sich rot, wenn eine falsche Zeichenfolge eingetippt wird.
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 15
3.3 Häug gestellte Fragen zum Kopierschutz
3.3.1 Kann ich Live oder andere Ableton-Produkte ohne eine Serien­nummer verwenden?
Wenn Sie Live (noch) nicht besitzen, können Sie das Programm im Demo-Modus verwenden. Im Demo-Modus steht die gesamte Funktionalität von Live zur Verfügung, das Sichern oder Exportieren ist jedoch nicht möglich.
Live läuft standardmäÿig im Demo-Modus, wenn es noch nicht autorisiert wurde. Sie können andere Ableton-Produkte wie das Instrument Operator ausprobieren, indem Sie sie auf der Produkte-Seite der Voreinstellungen individuell in den Demo-Modus schalten.
Freischaltschlüssel manuell eingeben
Der Demo-Modus kann auf der Produkte-Seite der Voreinstellungen auch individuell für die Produkte deaktiviert werden.
Fall der Betrieb von Live oder eines anderen Produkts im Demo-Modus Ihr Interesse am Erwerb einer Lizenz dafür geweckt hat, wählen Sie bitte Live auf der Produkt-Seite der Voreinstellungen aus und klicken dann den Kaufen-Taster oder besuchen den Ableton
Webshop4. Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zu Abletons Vertriebs- und Händler-
netz und können Ableton-Produkte auch online erwerben. Lives Voreinstellungen sind über das Optionen-Menü zu erreichen (beziehungsweise über das Live-Menü in Mac OS X).
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http://www.ableton.com/shop
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 16
3.3.2 Was geschieht, wenn ich Komponenten meines Rechners austau­sche?
Wenn sich der Challenge-Code Ihres Rechners aus irgendeinem Grund ändert, wird Live Sie in der Tat auffordern, die Software noch einmal freizuschalten. Der Challenge-Code ändert sich nicht, wenn Peripheriegeräte ausgetauscht werden (Audio- oder MIDI-Hardware, Dru­cker, Modem). Der Challenge-Code kann sich ändern, wenn Motherboard, Prozessor oder die Netzwerk-Karte ersetzt werden. Auf manchen Rechnern ändert auch ein Formatieren der Festplatte den Challenge-Code.
Klicken Sie hier, wenn Sie Live kaufen möchten.

3.3.3 Kann ich Live öfter als einmal freischalten?

Die Standardlizenz für Live gestattet es Ihnen, Live nur auf einem Rechner gleichzeitig zu betreiben. Wenn Sie das Programm registriert haben5, werden Sie vom Ableton-Server jedoch auch einen zweiten Freischaltschlüssel im guten Glauben daran erhalten, dass Sie Live nur auf einem Rechner gleichzeitig benutzen. Verfahren Sie dazu einfach wie oben
beschrieben.
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http://www.ableton.com/register
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 17
Sie können Live also auf Ihrem Studiorechner und auf einem Tour-Laptop betreiben, aller­dings nicht gleichzeitig.
Sollte Ihnen der Ableton-Server einen weiteren Freischaltschlüssel verweigern, wenden Sie sich bitte an den technischen Support von Ableton.
Er kann erreicht werden per:
E-mail6;
Telefon: +49 (0)30 - 288 763 151 (Montag bis Freitag von 11 bis 15 Uhr MEZ);
Fax: +49 (0)30 - 288 763 11.
Um den Vorgang zu beschleunigen, sollten Sie bitte:
sicherstellen, dass Sie Ihre Kopie von Live registriert haben7;
kurz die Umstände erläutern.
Um Live auf mehr als einem Rechner gleichzeitig zu betreiben, benötigen Sie eine zweite Lizenz oder eine Site-Lizenz. Ableton bietet solche Lizenzen vergünstigt an. Bitte wenden Sie sich für Details hierzu an den Verkauf bei Ableton8.
3.3.4 Kann ich mein Set auf einem nicht freigeschalteten Rechner spie­len?
Im Demo-Modus können Sie ein Live-Set laden und ohne Zeitbegrenzung spielen. Sie kön­nen Ihre Arbeit allerdings nicht sichern oder exportieren. Wenn Sie auf Tour gehen, sollten Sie in Erwägung ziehen, Ihre Live-Programm-CD und eine CD mit dem letzten Stand Ih­res/Ihrer Live-Sets mitzunehmen. Im Notfall können Sie Live auf jedem verfügbaren Rechner installieren und Ihre Backup-Live-Sets spielen.
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support@ableton.com
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http://www.ableton.com/register
8
orders@ableton.com
KAPITEL 3. LIVE FREISCHALTEN 18

3.3.5 Wie kann ich den Demo-Modus deaktivieren?

Wenn Live freigeschaltet ist, andere Produkte aber im Demo-Modus betrieben werden, dann läuft auch Live im Demo-Modus und Sie können Ihre Arbeit nicht sichern und exportieren. Um den Demo-Modus in diesem Fall zu deaktivieren, wählen Sie bitte für jedes zusätzliche Produkt auf dessen Produkte-Seite die Option Verbergen.
Sie können ein Produkt später jederzeit wieder sichtbar machen und seine Funktionen im Demo-Modus ausprobieren.
Klicken Sie hier, um ein Produkt zu verbergen.

3.3.6 Was tue ich, wenn ich bezüglich des Kopierschutzes Fragen oder Probleme damit habe?

Bitte wenden Sie sich an den technischen Support9, der Ihnen gerne weiterhilft.
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support@ableton.com
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Kapitel 4

Das Live-Konzept

Dieses Kapitel stellt das grundlegende Konzept von Live vor. Wir empfehlen Ihnen, es zu Beginn Ihrer Beschäftigung mit dem Programm zu lesen, da ein fundiertes Verständnis der Grundprinzipien es Ihnen erleichtern wird, das Potenzial von Live für Ihr Musikmachen richtig auszuschöpfen.

4.1 Live-Sets

Der Dokumententyp, den Sie in Live erzeugen und mit dem Sie arbeiten ist ein Live-Set. Live-Sets werden in einem Live-Projekt abgelegt  das ist ein Ordner, in dem zugehöriges Material gesammelt wird  und können entweder mit dem Öffnen-Befehl im Datei-Menü oder über die integrierten Datei-Browser geöffnet werden.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 20
Das Anwählen des Library-Lesezeichens in Lives Datei-Browser zeigt die Live-Library mit zahlreichen nützlichen Werkzeugen an. Die Library enthält auch eine Anzahl von Demo­Sets; das Doppelklicken eines Live-Sets im Browser öffnet das entsprechende Live-Set.

4.2 Arrangement und Session

Die grundlegenden musikalischen Bausteine von Live heiÿen Clips. Ein Clip repräsentiert musikalisches Material: eine Melodie, einen Schlagzeugrhythmus, eine Bassgur oder ein komplettes Stück. Live erlaubt es Ihnen Clips aufzunehmen, zu bearbeiten und gröÿere musikalische Strukturen aus ihnen zu bilden, zum Beispiel Songs, Filmvertonungen, DJ-Sets oder Theatermusik.
Ein Live-Set besteht aus zwei Umgebungen, die Clips enthalten können: Das Arrangement repräsentiert ein Layout von Clips entlang einer musikalischen Zeitachse; die Session ist eine Echtzeit-orientierte Startbasis für Clips. Alle Session-Clips besitzen individuelle Wie­dergabetaster, mit denen die Clips jederzeit und in jeder beliebigen Reihenfolge gestartet werden können. Das Verhalten jedes Clips beim Starten kann mit verschiedenen Parametern
präzise bestimmt werden.
Ein Live-Set im Datei-Browser.
Clips in der Session­(links) und der Arrangement-Ansicht (rechts).
Das Arrangement steht in der Arrangement-Ansicht, die Session in der Session-Ansicht im Zugriff; Sie können zwischen diesen beiden Ansichten mit der Tabulatortaste der Rechner­tastatur oder den entsprechenden Schaltächen umschalten. Da die beiden Ansichten für
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 21
unterschiedliche Anwendungen konzipiert sind, können sie jeweils eine individuelle Auswahl von Clips enthalten. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass ein Umschalten der beiden An­sichten lediglich das Aussehen des Live-Set ändert - und weder zu einem Wechsel der Betriebsarten noch zu einer Änderung der hörbaren und gespeicherten Inhalte führt.
Arrangement- und Session-Ansicht interagieren in nützlicher (wenngleich potenziell verwir­render) Weise. So kann man beispielsweise mit Session-Clips improvisieren und ein Pro-
tokoll der Improvisation als Arrangement aufzeichnen und später verfeinern. Dies ist des-
wegen möglich, da Arrangement und Session über Tracks (Spuren) miteinander verbunden sind.

4.3 Spuren

Spuren enthalten Clips und verwalten den Signaluss, sie erlauben auch das Erstellen neuer Clips durch Aufnahme, Klangerzeugung, Effektbearbeitung und Mischung.
Die Schaltächen für die Wahl von Arrangement­und Session-Ansicht.
Session- und Arrangement-Ansicht teilen sich die gleichen Spuren. In der Session-Ansicht sind die Spuren vertikal und von links nach rechts angeordnet, während sie im Arrangement
Ein Track in der Arrangement-Ansicht.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 22
horizontal sind und von oben nach unten angeordnet sind. Eine einfache Regel bestimmt das Miteinander der Clips auf einer Spur:
Ein Track kann nur einen Clip zu einem bestimmten Zeitpunkt wiedergeben.
Aus diesem Grund wird man üblicherweise Clips, die alternativ erklingen sollen, in der gleiche Spalte der Session-Ansicht platzieren. Solche, die gemeinsam erklingen sollen, platziert man dagegen über mehrere Tracks verteilt in Reihen, die wir Szenen nennen.
Dass nur jeweils ein Clip in einem Track wiedergegeben werden kann bedeutet auch, dass ein Track zu einem bestimmten Zeitpunkt entweder einen Session- oder einen Arrange­ment-Clip abspielen kann - aber niemals beide gleichzeitig. Wer gewinnt also? Wenn ein Session-Clip gestartet wird, stoppt der betreffende Track jede andere Aktion, um diesen Clip abzuspielen. Falls er gerade damit beschäftigt war, unterbricht er die Wiedergabe eines Ar­rangement-Clips zugunsten des Session-Clips - auch wenn andere Tracks währenddessen mit der Wiedergabe des Arrangements fortfahren. Der Track wird die Wiedergabe des Ar­rangements erst dann wieder aufnehmen, wenn er ausdrücklich von Ihnen dazu angewiesen wird.
Eine Szene in der Session-Ansicht.
Der Gehe zum Arrangement-Taster
Genau diesem Zweck dient die Schaltäche Zurück zum Arrangement, die im Transportbe­reich oben in Lives Fenster zu sehen ist. Diese Schaltäche leuchtet auf, um anzuzeigen,
dass ein oder mehrere Track(s) gerade nicht das Arrangement, sondern stattdessen einen beziehungsweise mehrere Session-Clip(s) abspielen.
Durch Anklicken der Schaltäche kann man alle Tracks wieder zum Abspielen des Arran­gements zwingen. Gefällt einem aber, was man gerade hört, kann man stattdessen den aktuellen Stand der Dinge durch Anklicken der Aufnahme-Schaltäche einfangen. Das Auf­heben der Aufnahme oder das Stoppen von Live mit der Stop-Schaltäche hinterlässt dann
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 23
ein verändertes Arrangement.

4.4 Audio und MIDI

Clips repräsentieren aufgezeichnete Signale. In Live gibt es zwei verschiedene Typen von Signalen: Audio und MIDI. In der digitalen Welt ist ein Audiosignal eine Reihe von Nummern, die eine Annäherung an ein kontinuierliches Signal darstellen, wie es von einem Mikrofon stammt oder an einen Lautsprecher geschickt wird. Ein MIDI-Signal ist dagegen eine Folge von Befehlen, etwa spiele C4 bei mittlerer Anschlagsstärke. MIDI ist eine symbolische Repräsentation von musikalischem Material - eine, die aufgeschriebenen Noten näher ist als einer Audioaufzeichnung. MIDI-Signale werden von Eingabegeräten wie MIDI- oder USB-Tastaturen erzeugt1.
Man benötigt ein Instrument, um MIDI-Signale in hörbare Audiosignale umzuwandeln. Sol­che Instrumente, beispielsweise Lives Simpler, sind für das chromatische Spielen eines Klangs über die Tastatur ausgelegt oder stellen, wie Lives Impulse, unterschiedliche Per­cussionklänge auf den einzelnen Tasten der Tastatur zur Verfügung.
Audiosignale werden auf Audio-Tracks aufgenommen und wiedergegeben, MIDI-Signale auf MIDI-Tracks. Diese beiden Track-Typen besitzen ihre entsprechenden Clip-Typen. Audio- Clips können nicht auf MIDI-Tracks verwendet werden und umgekehrt.
Informationen zum Einfügen, Ordnen und Löschen von Audio- Und MIDI-Tracks ndet sich
hier.

4.5 Audio-Clips und Samples

Ein Audio-Clip enthält einen Verweis auf ein Sample (auch bekannt als Sound- oder Audiodatei) oder ein komprimiertes Sample (zum Beispiel eine MP3-Datei). Der Clip teilt Live mit, wo auf der Festplatte des Rechners das Sample zu nden ist, welcher Teil daraus wiederzugeben ist und wie er wiederzugeben ist.
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Eine Einführung zum Thema digitale Audioaufzeichnung und MIDI nden Sie unter
http://img.uoregon.edu/emi/emi.php und http://www.midi.org/
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 24
Wenn ein Sample aus einem von Lives eingebauten Datei-Browsern geladen wird, erzeugt Live automatisch einen Clip, um das Sample abzuspielen. Vor dem Laden eines Samples per Drag'n'drop kann man es direkt im Browser vorhören; der Schalter im Browser mit dem Kopfhörersymbol aktiviert das Vorhören.
Live bietet viele Möglichkeiten, um Samples auf aufregend neue Weise wiederzugeben und erlaubt es Ihnen dadurch, eine Vielzahl neuer Klänge zu erzeugen, ohne das Original-Sample dadurch tatsächlich zu verändern - alle gewünschten Manipulationen werden während der Wiedergabe des Samples in Echtzeit berechnet. Die entsprechenden Einstellungen werden in der Clip-Ansicht vorgenommen, die nach einem Doppelklick auf einen Clip auf dem Bildschirm erscheint.
Samples werden per Drag'n'drop aus dem Datei-Browser geladen.
Lives Warping bietet viele interessante Manipulationsmöglichkeiten. Warping bedeutet, dass die Wiedergabegeschwindigkeit eines Samples unabhängig von seiner Tonhöhe ist und so dem Songtempo angepasst werden kann. Das Tempo kann jederzeit spontan im Tempofeld der Transportleiste geändert werden.
Die in der Clip-Ansicht dargestellten Eigenschaften eines Audio-Clips.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 25
Die grundlegendste Anwendung dieser Möglichkeit  und eine, die üblicherweise keiner manuellen Konguration bedarf  ist das Synchronisieren von Sample-Loops zum gewählten Tempo. Lives Auto-Warp-Algorithmus macht es einfach, jedes Sample zum Songtempo zu synchronisieren, selbst die Aufnahme einer betrunkenen Jazz-Kapelle. Es ist auch möglich, mit extremen Warp-Einstellungen den Klang eines Samples radikal zu verändern.

4.6 MIDI-Clips und MIDI-Dateien

Ein MIDI-Clip enthält musikalische Informationen in Form von MIDI-Noten und Controllerver­läufen. Wenn MIDI aus einer MIDI-Datei importiert wird, werden die Daten Bestandteil des Live-Set, und die Original-Datei wird dann nicht mehr referenziert. In Lives Datei-Browsern erscheint eine MIDI-Datei als Ordner, der ausgeklappt werden kann, um seine individuellen Teilspuren zugänglich zu machen, die auch separat in das Live-Set gezogen werden können.
Das Tempo-Feld im Transportbereich.
Erwartungsgemäÿ kann über die Clip-Ansicht auf die Inhalte eines MIDI-Clips zur Bearbei-
tung zugegriffen werden, um etwa eine Melodie zu verändern oder einen Schlagzeugrhyth-
mus zu zeichnen.
MIDI-Dateien werden aus Lives Browser geladen.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 26

4.7 Geräte und der Mixer

Ein Track kann nicht nur Clips, sondern auch eine Kette virtueller Geräte für das Bearbeiten von Signalen enthalten. Das Doppelklicken der Titelzeile eines Tracks holt die Track-Ansicht ins Bild, in der die Geräte-Kette des Tracks dargestellt wird.
Die Eigenschaften eines MIDI-Clips werden in der Clip-Ansicht dargestellt.
Lives integrierte Audio-Effekte, MIDI-Effekte und Instrumente nden sich im Geräte-Browser und können in eine Spur eingefügt werden, indem man sie in die Track-Ansicht oder in eine Session- oder Arrangement-Spur zieht.
Die Track-Ansicht mit der Darstellung der Gerätekette einer MIDI-Spur.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 27
Sie können auch Plug-Ins als Geräte in Live einsetzen. Im Plug-In-Browser haben Sie Zugriff auf VST- und Audio-Unit-Plug-Ins (nur Mac OS X).
Lives integrierte Geräte sind im Geräte-Browser zu nden.
Stellen Sie sich einen Audio-Clip vor, der in einem Audio-Track abgespielt wird. Das Au­diosignal des Clips erreicht zuerst das Gerät ganz links in der Kette. Das Gerät bearbeitet (verändert) das Signal des Clips und schickt das Ergebnis in das nächste Gerät und so wei­ter. Die Anzahl an Geräten in einem Track ist theoretisch unbegrenzt. In der Praxis wird die
Plug-In-Geräte stehen über den Plug-In-Browser im Zugriff.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 28
Rechenleistung des Rechners der maximalen Anzahl gleichzeitig nutzbarer Geräte Grenzen setzen; das ist ein Thema, das eine gesonderte Betrachtung verdient. Beachten Sie, dass die Signalleitungen zwischen Geräten immer stereo sind, die Ein- und Ausgänge der Software können indes auch in den Audio-Voreinstellungen für den Monobetrieb konguriert werden.
Nachdem das Signal die Gerätekette durchquert hat, landet es in Lives Mixer. So wie Session und Arrangement sich die Tracks teilen, so teilen sie sich auch den Mixer. Dieser kann der Bequemlichkeit halber in beiden Ansichten dargestellt werden. Um die Darstellung auf dem Bildschirm optimal an die aktuellen Anforderungen anzupassen, lassen sich die Mixerabschnitte mit den entsprechenden Befehlen aus dem Ansicht-Menü separat ein- oder ausblenden.
Der Mixer besitzt Einstellmöglichkeiten für Lautstärke, Panoramaposition und die Sends, mit denen der Anteil bestimmt wird, den jede Spur an den Eingang der verfügbaren Return- Spuren sendet. Return-Spuren enthalten nur Effekte, keine Clips. Über ihre Sends können alle Spuren einen Teil ihres Signals an diese Return-Spuren leiten und so deren Effekte gemeinsam nutzen.
Der Mixer von Live in der Arrangement- (links) und der Session-Ansicht (rechts).
Der Mixer besitzt auch einen Crossfader, der für weiche Überblendungen zwischen auf unterschiedlichen Tracks wiedergegebenen Clips sorgen kann. Lives Crossfader arbeitet wie der Crossfader eines typischen DJ-Mixers, er erlaubt aber nicht nur das Überblenden zweier, sondern beliebig vieler Tracks - einschlieÿlich Returns.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 29
Geräte die Audio empfangen und auch wieder ausgeben, werden als Audio-Effekte bezeich­net. In einem Audio- oder Return-Track können nur solche Audio-Effekte eingesetzt werden. Es gibt jedoch zwei weitere Geräte-Typen für die Verwendung in MIDI-Tracks: MIDI-Effekte und -Instrumente.
Stellen Sie sich einen MIDI-Track vor, der einen Clip abspielt. Das MIDI-Signal des Clips wird in die Gerätekette des Tracks eingespeist. Dort wird es zuerst durch eine beliebige Anzahl von MIDI-Effekten bearbeitet. Ein MIDI-Effekt empfängt MIDI-Informationen und gibt auch wieder MIDI-Informationen aus. Ein Beispiel ist der Scale-Effekt, der die empfangenen Noten auf eine Anwender-denierbare musikalische Skala korrigiert. Dem letzten MIDI-Effekt in der Effektkette folgt ein Instrument. Instrumente, zum Beispiel Lives Simpler und Impulse, empfangen MIDI und geben Audio aus. Auf ein Instrument können beliebig viele Audio­Effekte folgen - genau wie in einem Audio-Track.
Lives Crossfader.
Wenn ein MIDI-Track kein Instrument (und keine Audio-Effekte) enthält, dann ist sein Aus­gang ein reines MIDI-Signal, das irgendwo anders hin geschickt werden muss, um zu einem Audiosignal umgewandelt zu werden. In diesem Fall sind im Mixer keine Mix- und Send-Be­dienelemente sichtbar.
Ein MIDI-Effekt, ein Instrument und ein Audio-Effekt in einer MIDI-Spur.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 30

4.8 Presets und Racks

Jedes Live-Gerät kann bestimmte Einstellungen seiner Parameter als Presets speichern und auch wieder aufrufen. Da Presets unabhängig von Live-Sets gespeichert werden, werden neue Presets zum Bestandteil einer Library, auf die jedes Project zugreifen kann.
Lives Instrumenten- und Effekt-Racks erlauben das Sichern von Geräte-Kombinationen und ihrer Einstellungen als einzelne Presets. Sie ermöglichen dadurch das Erzeugen leistungs­fähiger Multi-Geräte-Kreationen und das Ergänzen der integrierten Instrumente um alle Möglichkeiten von Lives MIDI- und Audio-Effekten.
Der Mixer für einen MIDI-Track ohne Instrument.

4.9 Signal-Routing

Wie wir gesehen haben, geben alle Tracks entweder Audio- oder MIDI-Signale aus. Wohin aber werden diese Signale geleitet? Das wird in der Eingangs/Ausgangs-Abteilung des Mixers bestimmt. Diese bietet für jeden Track Menüs, in denen die Signal-Quelle und das Signal-Ziel für den Track gewählt werden können. Die Eingangs/Ausgangs-Abteilung kann mit der Option Eingänge/Ausgänge im Ansicht-Menü sichtbar gemacht werden und ist Lives Patchbay. Sie erlaubt zahlreiche Varianten für das Signal-Routing und ermöglicht dadurch wertvolle kreative und technische Dinge wie beispielsweise Resampling, Sub-Mischungen, das Schichten von Synthesizer-Sounds, komplexe Effekt-Kongurationen und einiges mehr.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 31
Strg
Die Signale der Tracks können über die an den Rechner angeschlossenen Audio- und MIDI­Interfaces an die Auÿenwelt, an andere über ReWire an Live gekoppelte Programme oder an andere Tracks und Geräte innerhalb von Live geleitet werden.
Entsprechend kann für einen Trackdas Eingangssignal gewählt werden, das durch die Geräte des Tracks geleitet werden soll. Wieder können Signale von auÿen, von einem ReWire-Pro­gramm oder von einem anderen Track oder Gerät in Live als Eingangssignal gewählt werden. Die Monitor-Wahlschalter bestimmen dabei, unter welchen Umständen das Eingangssignal durch den Track abgehört wird.

4.10 Neue Clips aufnehmen

Audio-Tracks und MIDI-Tracks können ihr Eingangssignal aufzeichnen und so neue Clips er-
zeugen. Die Aufnahmebereitschaft eines Tracks wird durch Anklicken seines Schalters für die
Scharfschaltung aktiviert (halten Sie die rere Tracks gleichzeitig scharf zu schalten). Wenn der Aufnahmeschalter im Transportbereich aktiviert ist, zeichnet jeder scharf geschaltete Track sein Eingangssignal im Arrangement auf. Jede Aufnahme erzeugt einen neuen Clip pro Track.
(PC) / (Mac)-Taste gedrückt, um meh-
Das Routing der Tracks wird im Eingänge/Ausgänge­Bereich der Arrangement- (links) oder Session-Ansicht (rechts) bestimmt.
Die Schalter für die Aufnahmebereitschaft in der Session-Ansicht.
Es ist auch möglich, ganz spontan in die Slots der Session-Ansicht aufzunehmen. Diese
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 32
Vorgehensweise ist besonders für jammende Musiker lohnend, da bei ihr kein Stoppen der Wiedergabe erforderlich ist. Wenn ein Track scharf geschaltet ist, zeigen seine Session-Slots Clip-Aufnahmeschalter, und das Klicken darauf startet die Aufnahme. Nochmaliges Klicken auf den Aufnahmeschalter bestimmt das Ende der Aufnahme und startet den neuen Clip. Da diese Aktionen der Zeitquantisierung für das Starten und Stoppen unterliegen, können die resultierenden Clips automatisch rhythmisch korrekt geschnitten werden.
Das Aufnehmen in der Session in Verbindung mit der Overdub-Option und der Aufnahme- Quantisierung ist das Mittel der Wahl für das Erzeugen von Rhythmus-Figuren, die durch das sukzessive Hinzufügen von Noten erzeugt werden, während der aufgenommene Abschnitt geloopt abgespielt wird. Man benötigt nur eine MIDI-Tastatur (oder die Computer-Tastatur) und einen MIDI-Track mit Lives Percussion-Instrument Impulse um so zu arbeiten.

4.11 Automations-Hüllkurven

Während der Arbeit mit Lives Mixer und den Effekten werden Sie oft Parameteränderungen zum Bestandteil des Arrangements machen wollen. Das Verändern der Parameter im Zeita­blauf des Arrangements wird als Automation bezeichnet; ein Bedienelement, dessen Wert oder Status sich im Zeitablauf ändert, ist automatisiert. Eine Automation wird in der Arrange­ment-Ansicht als Hüllkurve mit Knotenpunkten dargestellt, die bearbeitet und eingezeichnet werden kann.
Das Quantisierungs­Wahlmenü im Transportbereich.
Praktisch alle Mixer- und Effekt-Bedienelemente in Live können automatisiert werden, sogar das Song-Tempo. Das Erzeugen einer Automation ist denkbar einfach: Alle Änderungen
Der automatisierte Pan-Regler und seine Automations-Hüllkurve.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 33
an einem Bedienelement, die man bei aktiviertem Aufnahmeschalter im Transportbereich vornimmt, werden als Automation aufgezeichnet.
Das Ändern des Werts eines automatisierten Bedienelements bei nicht aktivierter Aufnahme hat einen ähnlichen Effekt wie das Starten eines Session-Clips während der Arrangement­Wiedergabe: Es deaktiviert die Automation des Bedienelements (zugunsten des manuell gewählten Werts). Das Bedienelement wird mit dem Verfolgen seiner Automation solange aussetzen und den manuell gewählten Wert beibehalten, bis der Zurück-zum-Arrangement­Taster angeklickt wird, der das Fortsetzen der Arrangement-Wiedergabe erzwingt.

4.12 Clip-Hüllkurven

Hüllkurven sind nicht nur in Tracks, sondern auch in Clips zu nden. Clip-Hüllkurven werden dazu verwendet, Geräte- und Mixer-Parameter zu modulieren. Audio-Clips besitzen darüber hinaus Hüllkurven, um die Tonhöhe, die Lautstärke und weitere Clip-Parameter zu beeinus­sen; mit diesen Hüllkurven kann unter anderem die Melodie und der Rhythmus aufgezeich­neten Audiomaterials verändert werden. MIDI-Clips besitzen zusätzliche Clip-Hüllkurven für das Erzeugen von MIDI-Controllern. Clip-Hüllkurven können vom Clip entkoppelt und mit unabhängigen Loop-Einstellungen versehen werden, so dass längere Verläufe (wie Fade­Outs) oder kurze Bewegungen (wie ein Arpeggio) dem Inhalt des Clips überlagert werden können.
Eine Hüllkurve für die Transponierung eines Clips.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 34

4.13 Fernsteuerung über MIDI und Rechnertastatur

Um den Anwender vom Zwang der Mausbedienung zu befreien, kann man die meisten Bedienelemente in Live von einem exter nen MIDI-Controller fernsteuern. Die Zuweisun­gen für die Fernsteuerung werden in der MIDI-Map-Betriebsart vorgenommen, die durch Anklicken des MIDI-Schalters im Transportbereich aktiviert wird.
In dieser Betriebsart können Sie auf ein beliebiges Mixer- oder Geräte-Bedienelement kli­cken und diesem dann den gewünschten Controller durch Senden der entsprechenden MIDI-Information zuweisen (zum Beispiel, indem Sie am gewünschten Regler Ihrer MIDI­Reglerbox drehen). Ihre Zuweisungen sind sofort nach Verlassen der MIDI-Map-Betriebsart aktiv. Session-Clips können einzelnen MIDI-Tasten oder ganzen Tastaturbereichen für ein chromatisches Spiel zugewiesen werden.
MIDI-Noten und -Controller, die zur Fernsteuerung von Bedienelementen in Live zugewiesen wurden, stehen nicht für das Aufnehmen in MIDI-Tracks zur Verfügung. Solche MIDI-Nach­richten werden ausgeltert, bevor die empfangenen Daten zu den MIDI-Tracks gelangen.
Session-Clips, Schalter, Taster und Wahlschalter können auch durch Tasten der Rechnertasta­tur ferngesteuert werden. Die entsprechende Zuweisung erfolgt in der Key-Map-Betriebsart, die genau wie die MIDI-Map-Betriebsart funktioniert.
Die Bedienelemente für die Tasten/MIDI-Zuweisung.
Live bietet zusätzlich zu diesen Allzweck-Zuweisungs-Möglichkeiten auch eine dedizierte Unterstützung für Mackie Control-kompatible Mixer-Oberächen, die eine Maus-freie Be­dienung des Programms erlauben.

4.14 Sichern und Exportieren

Das Sichern eines Live-Set sichert alles was es enthält, einschlieÿlich der Clips, ihrer Posi­tionen und Einstellungen sowie die Einstellungen der Geräte. Ein Audio-Clip kann jedoch den Bezug zu seinem zugrunde liegenden Sample verlieren, falls dieses auf der Festplatte bewegt oder von ihr gelöscht wird. Die Beziehung zwischen den Samples und ihren Clips kann mit dem speziellen Befehl Sammeln und Sichern bewahrt werden. Dieser Befehl kopiert
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 35
jedes benutzte Sample und legt es in einem Projekt-Ordner zusammen mit dem Live-Set ab.
Ein separater Save-Taster in der Clip-Ansicht sichert die aktuellen Clip-Einstellungen als
Standard für das betreffende Sample, so dass es jedes Mal, wenn es erneut im Programm
verwendet wird, automatisch diese Grundeinstellungen erhält. Dies ist sehr nützlich wenn Sie Warp-Einstellungen für einen Clip vorgenommen haben und diesen in mehreren Live-Sets verwenden wollen.
Das Exportieren von Audio kann in Live sowohl von der Session-, als auch von der Ar­rangement-Ansicht aus erfolgen. Live wird nach dem Aufrufen des Befehls Audio rendern die an den Master Output geleiteten Audiosignale als eine Audiodatei mit den von Ihnen gewählten Eigenschaften auf die Festplatte sichern.
Live kann auch einzelne MIDI-Clips als MIDI-Dateien exportieren.
Das Exportieren und Sichern von Material für die spätere Wiederverwendung in Live kann sehr bequem mit den Live-Clips erfolgen. Clips aus der Session-Ansicht können aus einem Live-Set zu den Datei-Browsern gezogen und dadurch als Live-Clips auf die Festplatte
exportiert werden.
Live-Clips stellen eine sehr leistungsfähige Möglichkeit zum Speichern von Ideen dar, da sie nicht nur die Einstellungen aus der Clip-Ansicht speichern, sondern auch die Instrumente und Effekt-Ketten der entsprechenden Tracks. Live-Clips können wie Samples im Browser vorgehört und zu beliebigen offenen Live-Set hinzugefügt werden. Im Live-Set stellen sie die kreative Nachbearbeitung des Original-Clips wieder her.
Mit der Hilfe von Live-Clips können Sie sich eine persönliche Library mit beispielsweise folgenden Dingen aufbauen:
Ein Live-Clip im Datei-Browser.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 36
MIDI-Sequenzen mit passenden Instrumenten und Effekten, zum Beispiel eine MIDI­Drumgur mit den zugehörigen Impulse- und Effekteinstellungen;
unterschiedliche Regionen oder Loops, die auf dieselbe Audiodatei zugreifen;
Variationen eines Sample-Loops, die durch unterschiedlichen Einsatz von Warp-Mar-
kern, Clip-Hüllkurven und Effekten erzeugt wurden;
Ideen, die nicht zum aktuellen Projekt passen, später aber nützlich sein könnten.

4.15 Die Library

Die Live-Library stellt eine Sammlung von Sounds dar, die in allen Projekten zur Verfügung stehen. In Lives Datei-Browsern kann die Library mit einem Lesezeichen aufgerufen werden. Die Lesezeichen sind durch das Klicken in die Titelzeile des Browsers erreichbar, wodurch sich ein Lesezeichen-Menü öffnet:
Nach der Installation enthält die Library bereits einige Sound-Ideen, die von Ableton zur Verfügung gestellt werden. Wir ermuntern Sie, den Inhalt ganz nach Wunsch zu ändern, zu ergänzen, auszutauschen oder zu entfernen.
Ableton bietet zusätzliche Library-Inhalte in Form von Live-Packs an, die auf Installations­CDs/DVDs zu nden sind oder von der Ableton-Webseite2heruntergeladen werden können.
2
http://www.ableton.com/downloads
Das Auswählen des Library-Lesezeichens.
KAPITEL 4. DAS LIVE-KONZEPT 37
Die Besitzer einer Live-Version mit Schachtel kommen in den Genuss der Essential Instru-
ment Collection, einer mehreren Gigabyte groÿen Sammlung sorgfältig ausgewählter und
gesampelter Instrumente.
38
Kapitel 5

Das Handhaben von Dateien und Sets

Beim Musikmachen mit Live kommen ganz unterschiedliche Dateitypen zum Einsatz, dar­unter solche, die MIDI und Audio enthalten, aber auch eher Programm-spezische Dateien wie Live-Clips und Live-Sets. In diesem Kapitel erfahren Sie alles, was Sie über das Arbeiten mit all diesen Dateitypen in Live wissen müssen. Zuerst werfen wir einen Blick auf Lives Datei-Browsers, über die die meisten Dateien im Programm landen.

5.1 Das Arbeiten mit den Datei-Browsern

Live bietet drei Datei-Browser, die mit ihren Wahlschaltern geöffnet werden können.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 39
Ctrl
Jeder Browser kann einen anderen Speicherort auf der Festplatte anzeigen, die entsprechen­de Wahl merkt sich Live Session-übergreifend. Die Browser-Anzeige ist in Spalten unterteilt, die mit Name, Datum, etc. beschriftet sind und mit Hilfe des (PC) /
(Mac)
Kontextmenüs ein- oder ausgeblendet werden können.
Die Wahlschalter für die Datei-Browser.
Das Ein/Ausblenden von Spalten im Browser.
Die Spalten können durch Ziehen umsortiert werden. Durch horizontales Ziehen ihrer Trenn­linien kann man ihre Breite wählen.
Das Ändern der Spaltenbreite.

5.1.1 Das Navigieren durch die Ordner-Hierarchie

Jeder der drei Datei-Browser hat seinen eigenen Basis- oder Root-Ordner, der oben im Browser angezeigt wird und dessen Inhalt im Browser zu sehen ist.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 40
Return
Der Root-Ordner eines Browsers kann einfach gewechselt werden: Der oberste Eintrag im Browser, genannt Nächsthöherer Ordner, wählt den nächsthöheren Ordner in der hierarchischen Verzeichnisstruktur der Festplatte an, wenn er doppelgeklickt wird.
Sie können auch jeden beliebigen Ordner im Browser zum Root-Ordner machen, indem Sie ihn doppelklicken oder ihn selektieren und
drücken.
Library ist der Root-Ordner dieses Browsers.
Der Eintrag Nächsthöherer Ordner im Datei-Browser.
Das Navigieren durch die Dateien in Lives Browser kann entweder mit Hilfe der Maus oder der Rechnertastatur erfolgen:
Sie können sich im Browser nach oben/unten mit den Tasten beziehungsweise bewegen.
Sie können Ordner schlieÿen und öffnen mit den Tasten beziehungsweise .
Zum übergeordneten Ordner eines gerade geschlossenen Ordners wechseln Sie mit
. (Hinweis: Wird diese Aktion beim obersten der im Browser dargestellten Ordner ausgeführt, bewirkt sie das gleiche wie das Anwählen des Eintrags Nächsthöherer Ordner und versetzt den Root-Ordner des Browsers um eine Ebene nach oben.)
Ein Ordner im Browser.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 41
Ctrl
Strg
F
F
Um den Browser aufzuräumen, wählen Sie mit (PC) /
(Mac) das Kontextme­nü und dann dort den Befehl Alle Ordner schlieÿen, um nur noch die obersten Ordner anzuzeigen. Das Doppelklicken eines Browser-Wahlschalters bewirkt das gleiche.

5.1.2 Browser-Lesezeichen

Mit Lesezeichen können Sie schnell häug benutzte Ordner speichern und wieder im Browser aufrufen. Das Klicken auf die Titelzeile des Browsers öffnet das Lesezeichen-Menü.
Im Lesezeichen-Menü nden sich einige voreingestellte Lesezeichen wie Schreibtisch und Library. Das Auswählen des letzteren bringt Sie zur Live-Library. Um ein Lesezeichen für den aktuellen Root-Ordner des Browsers anzulegen, wählen Sie den obersten Eintrag im Lese­zeichen-Menü, den Befehl Lesezeichen für aktuellen Ordner anlegen. Bitte beachten Sie: Sollte der aktuelle Root-Ordner bereits ein Lesezeichen besitzen, so entfernt es der oberste Eintrag. Alle Datei-Browser benutzen die gleiche Lesezeichen-Sammlung; ein Lesezeichen, das in einem Browser gespeichert wurde, kann in einem anderen aufgerufen werden.
Das Lesezeichen-Menü.

5.1.3 Das Suchen nach Dateien

Lives Datei-Browser sind mit einer Suchfunktion für das Aufnden von Dateien ausgestat­tet. Das Anklicken des Suchen-Tasters in der rechten oberen Ecke des Browsers oder das Betätigen des Tastaturbefehls Such-Modus.
(PC) /
(Mac) aktiviert den
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 42
Return
Haben Sie Ihre Suchbegriffe eingegeben, klicken Sie auf den Go-Taster oder drücken auf Ihrer Rechnertastatur.
Live wird den gesamten Root-Ordner im Browser nach Ihren Suchbegriffen durchsuchen. Das Ergebnis wird die Dateien enthalten, die alle Suchbegriffe enthalten, nicht jene mit irgendeinem davon. Suchen Sie zum Beispiel nach Acoustic Bass, wird die Suche Acoustic Bass-Sounds zu Tage förden  und nicht alle Acoustic- und alle Bass-Sounds.
Standardmäÿig vergleicht die Suchfunktion die eingegebenen Begriffe nicht nur mit allen Teilen des Dateinamens und dem Sufx (zum Beispiel .wav), sondern auch mit den Be­standteilen des gesamten Dateipfads. Das bedeutet, dass zum Beispiel eine Suche nach Bass nicht nur Dateien ndet, die in ihrem Namen das Wort Bass enthalten, sondern auch solche, die sich in Ordnern benden, deren Name das Wort Bass enthält. Die Me­tadaten komprimierter Audioformate werden ebenfalls durchsucht, was es beispielsweise möglich macht, nach Songs von einem bestimmten Album oder Künstler zu suchen. Das Durchsuchen des Dateipfads und der Metadaten kann mit den Optionen Suche im Dateipfad und Suche in Metadaten in den Dateien/Ordner-Voreinstellungen deaktiviert werden. Die Namen von MIDI-Spuren in mehrspurigen MIDI-Dateien werden ebenfalls durchsucht.
Der Such-Modus des Browsers wird aktiviert.
Das Suchfeld und der Go-Taster.
Live legt einen Index des Festplatten-Inhalts an, um Suchergebnisse praktisch sofort anzei­gen zu können. Live aktualisiert diesen Index, wenn Sie innerhalb des Programms Dateien erzeugen, installieren, löschen, umbenennen oder bewegen  Live hat jedoch keine Mög­lichkeit zu erfahren, was Sie auÿerhalb des Programms tun. Wenn Sie Dateien zwischendurch mit einem anderen Programm als Live bewegt haben, werden die ersten Ergebnisse einer Suche möglicherweise nicht vollständig sein. Die Beschriftung des Go-Tasters wechselt dann zu Rescan. Wenn Sie eine Datei in der Ergebnissen nicht nden können oder sicher sein müssen, dass die Suchergebnisse vollständig sind, klicken Sie den Rescan-Taster an (oder
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 43
Return
betätigen Sie nochmal
). Live baut den Index für den aktuellen Root-Ordner dadurch
neu auf.
In den Dateien/Ordner-Voreinstellungen kann gewählt werden, ob bei jeder Suche automa­tisch ein Rescan-Vorgang ausgelöst werden soll.
Während eine Suche/ein Rescan läuft, ist der benachbarte Taster mit Stop beschriftet. Das Rescannen geschieht im Hintergrund, Sie können weiter Musik machen, während Live seine Arbeit verrichtet, aber Sie können die Suche mit diesem Taster auch abbrechen, falls Sie die Festplattenaktionen stören.
Sie können jederzeit zu der Ordner-Darstellung des Browsers zurückkehren, indem Sie das Suchfeld schlieÿen:
Der Rescan-Taster.
Das Suchfeld schlieÿen...
Wenn Sie eine Datei aus den Suchergebnissen selektieren und dann das Suchfed schlieÿen, stellt Live sicher, dass die Datei in der Ordner-Darstellung selektiert bleibt und öffnet wie benötigt die Ordner:
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 44
Strg
F
F
Return
Strg
F
F
Return
Für eine Maus-freie Suche empfehlen wir diese Abfolge von Tastenbefehlen:
... Die zuletzt in den Suchergebnissen ausgewählte Datei wird lokalisiert.
1)
(PC) /
(Mac) um das Suchfeld zu öffnen;
2) Tippen Sie Ihre Suchbegriffe ein;
3)
für Go;
4) um zu den Suchergebnissen zu springen;
5) und um durch die Suchergebnisse zu blättern;
6)
(PC) /
(Mac) um das Suchfeld zu schlieÿen und
zur Ordner-Darstellung zurückzukehren.

5.1.4 Dateien vorhören

Live erlaubt es Ihnen, Dateien vor dem Importieren in das Programm im Browser vorzuhören. Diese Funktion wird mit dem Vorhör-Schalter im Browser aktiviert.
Hinweis: Sie können Dateien auch bei ausgeschalteter Vorhör-Funktion probehören, indem Sie
drücken.
Der Vorhörschalter
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 45
Klicken Sie auf die Dateien (oder verwenden Sie und ) um sie auszuwählen und anzuhören. Live versucht Dateien synchron mit dem aktuellen Live-Set abzuspielen, so dass Sie besser entscheiden können, welche Samples passen.
Die Vorhör-Lautstärke kann mit dem Lautstärkeregler für das Vorhören im Mixer gewählkt werden.
Wenn Sie eine Audio-Hardware mit mehreren Audioausgängen besitzen, können Sie Da­teien über einen Kopfhörer, der an einen separaten Ausgang angeschlossen ist, vorhören
- während die Musik weiterspielt. Bitte schlagen Sie im entsprechenden Abschnitt des Mi-
schen-Kapitels nach, um zu erfahren, wie Sie Live für das Vorhören einrichten.

5.1.5 Clips aus dem Browser hinzufügen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Clips zu einem Live-Set hinzuzufügen:
Der Regler für die Vorhör-Lautstärke.
Dateien können aus dem Datei-Browser in Tracks der Session- oder Arrangement­Ansicht gezogen werden. Das Ziehen und Loslassen von Material aus dem Browser auf die freie Fläche rechts neben den Session-Tracks oder unter die Arrangement­Tracks erzeugt einen neuen Track und platziert den oder die Clip(s) dort.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 46
Return
Strg
R
R
Esc
Ctrl
Delete
In der Session-Ansicht bewirkt das Doppelklicken einer Datei im Browser oder das Drücken von
auf einer Datei im Browser, dass rechts neben den bereits vor­handenen Tracks automatisch ein neuer Track erzeugt und der Clip dort eingefügt wird.
Dateien können direkt aus dem Explorer (Windows)/Finder (Mac) in Live gezogen werden.

5.1.6 Datei-Operationen im Browser

Sie können Lives Datei-Browser für alle gängigen Dateioperationen nutzen, die Sie auch von Ihrem Betriebssystem kennen.
Bewegen Sie Dateien und Ordner per Drag'n'drop oder durch Kopieren/Ausschneiden und Einfügen. Das Kopieren, Ausschneiden und Einfügen kann entweder mit den Be­fehlen im Bearbeiten-Menü oder keyboard shortcuts erfolgen. Eine Datei kann von
einem Browser zu einem anderen bewegt werden, indem man sie über das Symbol des Ziel-Browsers zieht.
Das Ziehen eines Clips hierhin erzeugt einen neuen Track.
Benennen Sie Dateien und Ordner nach Aufruf des Umbenennen-Befehls aus dem Bearbeiten-Menü oder dem Drücken von chen Sie das Umbenennen gegebenenfalls mit
Erzeugen Sie Ordner, indem Sie das Kontextmenü mit (PC) /
(PC) /
ab.
(Mac) neu. Bre-
öffnen und daraus den Erzeuge-Ordner-Befehl wählen.
Löschen Sie Dateien und Ordner mit dem Löschen-Befehl aus dem Bearbeiten-Me­nü oder mit den Tasten oder
Ihrer Rechnertastatur. Das Löschen von
(Mac)
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 47
Objekten in Live bewegt diese in den normalen Papierkorb des Betriebssystems; falls nötig, können Sie sie von dort über das Betriebssystem wieder herausholen.
Beachten Sie, dass Sie zwar ganze MIDI-Dateien, nicht aber die enthaltenen MIDI-Spuren im Browser umbenennen können. Dies gilt auch für die in Live-Sets enthaltenen Komponenten.

5.1.7 Hot-Swap-Modus

Zusätzlich zu der Möglichkeit, Samples per Drag'n'drop aus dem Browser zu laden, bietet Live einen sogenannten Hot-Swap-Modus an, der Maus-Wege sparen hilft. Der Hot-Swap­Modus stellt eine temporäre Verbindung zwischen dem Browser und, zum Beispiel, einem virtuellen Instrument her. Ist der Hot-Swap-Modus aktiv, können Sie Samples oder Presets direkt im Zusammenhang hören, das bedeutet: innerhalb des spielenden Instruments. Das Hot-Swappen von Presets wird im Abschnitt über Lives Geräte-Presets besprochen. Im Folgenden wollen wir ein Beispiel für das Hot-Swappen von Samples gebe:
Lives integriertes Instrument Impulse besitzt acht Sample-Player-Slots, die per Drag'n'drop mit Samples gefüllt werden können. Alternativ kann man den Hot-Swap-Schalter aktivieren, der beim Überstreichen eines Slots mit der Maus sichtbar wird.
Der Hot-Swap-Schalter in einem Slot von Impulse.
Das Anklicken des Schalters aktiviert den Hot-Swap-Modus: Lives Hot-Swap-Browser öffnet sich und das Hot-Swap-Symbol erscheint neben einer der angezeigten Dateien.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 48
Return
Return
Esc
Der Hot-Swap-Browser.
Bei aktivem Hot-Swap-Modus bewirkt das Drücken von
, dass diese Datei in den Impulse-Slot geladen wird (während dieser vermutlich emfangene MIDI-Noten wiedergibt); das Drücken von und dann
lädt das nächste Sample, und so weiter. Statt die Tasten zu benutzen, kann man ein Sample zum Laden auch im Browser doppelklicken. Die Verbindung zwischen Browser und Instrument wird durch das Anwählen einer anderen Ansicht oder durch nochmaliges Betätigen des Hot-Swap-Schalters wieder getrennt. Das Hot-Swappen kann auch mit der Taste
deaktiviert werden.
Wird der Hot-Swap-Modus erneut aktiviert, versucht der Hot-Swap-Browser zu rekonstruie­ren, was Sie zu dem Zeitpunkt gesehen haben, als Sie das aktuelle Sample in den Impul­se-Slot geladen haben. Falls Sie das aktuelle Sample beispielsweise durch eine Suche nach Gretsch Kick gefunden hatten, öffnet sich der Hot-Swap-Browser mit diesem Eintrag im Suchfeld. In unserem Beispiel haben wir das Hot-Swappen bei einem leeren Impulse-Slot begonnen, darum öffnet Live den Browser mit etwas passendem: einer Suche nach Drum Kick in Library/Samples/Waveforms.

5.2 Sample-Dateien

Ein Sample ist eine Datei, die Audiodaten enthält. Live kann sowohl unkomprimierte (WAV, AIF und Sound Designer II für Mac), als auch komprimierte Audio-Dateiformate (MP3, AAC, Ogg Vorbis, Ogg FLAC und FLAC) lesen.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 49
Eine Anmerkung zu Dateien im Format Variable Bit Rate (VBR): Bitte installieren Sie QuickTi­me zum Dekodieren solcher Dateien, falls Sie es nicht bereits auf Ihrem System haben. Sie nden es auf der Apple-Website1.
Da Live die Samples direkt von Festplatte abspielt, können Sie mit einer groÿen Anzahl langer Samples arbeiten, ohne befürchten zu müssen, dass der Arbeitsspeicher knapp wird.
Live kann unkomprimierte Mono- und Stereo-Samples beliebiger Länge, Samplerate und Bitauösung ohne vorherige Konvertierung miteinander kombinieren. Um ein komprimiertes Sample abzuspielen, dekodiert Live das Sample und schreibt das Ergebnis in ein temporäres unkomprimiertes Sample. Dies ndet üblicherweise so schnell statt, dass Sie die Datei direkt abspielen können, ohne auf das Beenden des Dekodiervorgangs warten zu müssen.
Anmerkung: Wenn Sie ein langes Sample zu einem Projekt hinzufügen, kann es sein, dass Live meldet, die Datei nicht vor dem Beenden der Analyse abspielen zu können. Im Abschnitt über die Analyse nden Sie Erläuterungen hierzu.

5.2.1 Der Dekodier-Cache

Um die CPU-Ressourcen möglichst sparsam zu nutzen, behält Live die dekodierten Samples von komprimiertem Audio-Material im Dekodier-Cache, einem Unterordner des Audioauf-
nahmen-Ordners. Eine Pege des Cache ist üblicherweise nicht nötig, da Live ältere Dateien
automatisch löscht, um für neuere Platz zu schaffen. Sie können jedoch im Dekodier-Ab­schnitt auf der Dateien/Ordner-Seite der Voreinstellungen eine Gröÿenbeschränkung für den Cache vornehmen. Er wird dann nie gröÿer als es die Maximale Cache-Gröÿe zulässt und beachten immer das Minimum an freiem Platz auf der Festplatte. Durch Drücken des benachbarten Leeren-Tasters werden alle Dateien gelöscht, die nicht zum aktuellen Live-Set gehören.
1
http://www.apple.com/quicktime/download
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 50

5.2.2 Analysedateien (.asd)

Eine Analysedatei ist eine kleine Datei, die von Live erzeugt wird, wenn ein Sample zum ersten Mal im Programm verwendet wird. Die Analysedatei enthält Daten, die von Live gewonnen werden, um die Qualität bei der Audiodehnung/-stauchung zu erhöhen, die Wellenform schneller darstellen zu können und um automatisch das Tempo von langen
Dateien ermitteln zu können.
Wenn Sie ein langes Sample zu einem Projekt hinzufügen, wird Live möglicherweise mel­den, dass die Datei erst nach Beendigung der Analyse abgespielt werden kann. Dies wird nicht passieren, wenn das Sample bereits analysiert wurde (Live also eine Analyse-Datei für dieses Sample ndet), oder wenn in den Aufnehmen/Warpen/Launchen-Voreinstellungen die Option Auto-Warp langer Samples deaktiviert wurde. Um das Warten auf die Analyse längerer Samples zu verhindern, können Sie sie im Browser vor-analysieren lassen, wie wir gleich sehen werden.
Einstellungen für den Dekodier-Cache.
Eine Analyse-Datei kann auch Standard-Einstellungen für den Clip eines Samples speichern:
Das Klicken auf den Taster Save in der Clip-Ansicht speichert die aktuellen Clip-Einstellungen in der Analyse-Datei des Samples. Wenn das Sample zum nächsten Mal in Live gezogen wird, werden diese Clip-Einstellungen automatisch wiederhergestellt. Besonders nützlich ist das, um Einstellungen der Warp-Marker beizubehalten. Das Speichern von Clip-Standard­Einstellungen in der Analyse-Datei ist etwas anderes als das Speichern eines Clips als Live-
Clip.
Der Name der Analysedatei entspricht dem des Samples, hat jedoch die Namenserweite­rung .asd. Live speichert die Analysedatei im gleichen Ordner wie das Sample.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 51
Ctrl
Samples, die eine .asd-Datei besitzen, werden im Browser so angezeigt.
Samples ohne eine .asd-Datei sehen so aus.
Die Analyse-Dateien selbst sind nicht in Lives Browsern sichtbar.
Bitte beachten Sie, dass Sie das Erzeugen der Analysedateien unterbinden können, indem Sie die Option Analyse-Dateien erzeugen auf der Dateien/Ordner-Seite der Voreinstellun­gen deaktivieren. Alle Daten (auÿer den Standard-Einstellungen für einen Clip) können von Live bei Bedarf rekonstruiert werden, falls die .asd-Datei fehlt, dies wird für längere Samples allerdings eine Weile dauern.

5.2.3 Dateien im Voraus analysieren

Um nicht warten zu müssen, bis längere Samples bei ihrer ersten Verwendung in Live analy­siert sind, werden Sie sie eventuell im Voraus analysieren lassen wollen.
Um alle Dateien eines Ordners im Browser vor-analysieren zu lassen, rufen Sie darauf mit (PC) /
(Mac) das Kontextmenü und darin den Befehl Audio analysieren auf. Dieser
Prozess kann über das Kontextmenü auch abgebrochen werden.

5.2.4 Audio exportieren

Der Befehl Audio rendern im Datei-Menü erlaubt es, Lives Audio-Ausgabe als neue Samples auf die Festplatte zu exportieren. Die resultierenden Dateien können beispielsweise zum Anhören auf eine Audio-CD oder zwecks Backup/Archivierung oder Verwendung mit anderer Audio-Software auf eine Daten-CD gebrannt werden.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 52
Welches Signal wird exportiert?
Das Menü für die zu rendernde Spur im Audio-rendern-Dialogfenster bietet verschiedene Optionen dafür, welches Signal exportiert werden soll.
Master  das hinter dem Fader abgegriffene Signal von Lives Master-Ausgang. Wenn Sie diesen Ausgang abhören, können Sie sicher sein, dass das exportierte Signal exakt dem entspricht, was Sie hören.
Alle Spuren  das hinter dem Fader abgegriffene Signal am Ausgang jeder einzelnen Spur, einschlieÿlich Return- und MIDI-Spuren mit Instrumenten. Live wird ein separates Sample für jede Spur erzeugen. Alle Samples werden die gleiche Länge besitzen, was es einfach macht, sie in anderen Mehrspur-Programmen anzulegen und weiter zu verwenden.
Das Menü für die zu rendernde Spur.
Individuelle Spuren  das hinter dem Fader abgegriffene Signal der gewählten Spur.
Wenn die Render-Funktion in der Arrangement-Ansicht genutzt wird, exportiert Live den selektierten Zeitabschnitt.
Wenn Sie den aktuellen Arrangement-Loop exportieren wollen, wählen Sie vor dem Rendern den Befehl Loop-Inhalt auswählen aus dem Bearbeiten-Menü. Rufen Sie den Audio-rendern­Dialog in der Session-Ansicht auf, fordert Live Sie auf, die Länge des zu rendernden Samples anzugeben. Im Audio-rendern-Dialogfenster ist dann ein Takte-Beats-Sechzehntel-Feld zu sehen, wo Sie die Länge eintippen können. Live wird das Audiomaterial dann ab der aktu­ellen Wiedergabeposition und für die gewählte Dauer exportieren.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 53
Render-Optionen
Der Audio-rendern-Dialog bietet verschieden Optionen für das Rendern:
Normalisieren  Wenn diese Option aktiviert ist, wird das gerenderte Sample norma­lisiert (der Pegel wird erforderlichenfalls so verstärkt, dass die lauteste Stelle Vollaus­steuerung erreicht).
Rendering-Optionen.
Als Loop rendern  Wenn diese Option aktiviert ist, erzeugt Live ein Sample, das als Loop verwendbar ist. Nehmen wir zum Beispiel an, dass Ihr Live-Set einen Delay­Effekt verwendet. Wenn die Option Als Loop rendern aktiviert ist, vollzieht Live den Render-Vorgang zweimal: Der erste Durchgang schreibt noch keine Audiodaten auf die Festplatte, erzeugt aber den Delay-Effekt. Da beim zweiten Durchgang die Audioaufzeichnung beginnt, enthält diese zu Beginn die Delay-Fahne aus dem ersten Durchgang.
File Type, Bit-Tiefe, Sample Rate  Diese Optionen bestimmen das Format der erzeug­ten Audiodatei.
Analyse-File schreiben  Falls aktiviert, erzeugt Live zusätzlich eine .asd-Datei mit Analyse-Informationen über das gerenderte Sample. Aktivieren Sie diese Option, falls
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 54
Sie das Sample in Live verwenden wollen.
Konvertieren zu Mono  Wenn diese Option aktiviert ist, erzeugt Live ein Mono- statt ein Stereo-Sample.

5.3 MIDI-Dateien

Eine MIDI-Datei enthält Befehle, die einen MIDI-kompatiblen Synthesizer oder ein anderes MIDI-Instrument, beispielsweise Lives Simpler, dazu veranlassen, bestimmte musikalische Dinge zu tun. MIDI-Dateien können aus Hardware- und Software-MIDI-Sequencern expor­tiert werden. Das Importieren von MIDI-Dateien in Live unterscheidet sich vom Importieren von Samples: MIDI-Dateien werden ein Bestandteil des Live-Sets und die resultierenden MIDI-Clips haben keinen Bezug mehr zu der Original-Datei. MIDI-Dateien erscheinen im Datei-Browser als Ordner; das Öffnen dieser Ordner ermöglicht den Zugriff auf die einzel­nen Tracks der Datei (diese werden auch als Stimmen oder Instrumente bezeichnet).

5.3.1 MIDI-Dateien exportieren

Lives MIDI-Clips können als Standard MIDI Files exportiert werden. Wählen Sie dazu aus dem Datei-Menü den Befehl Ausgewählten MIDI-Clip exportieren. Der Befehl öffnet eine Dateiauswahlbox, in der Sie einen Speicherort für die neue MIDI-Datei wählen können.
Das Exportieren einer MIDI-Datei ist etwas anderes als das Sichern eines Clips als Live-Clip.
Eine MIDI-Datei und ihre Tracks im Browser.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 55
Return

5.4 Live-Clips

Einzelne Clips können als Live-Clips auf die Festplatte exportiert werden und stehen dadurch für die einfache Wiederverwendung in anderen Projekten zur Verfügung.
Um einen Clip aus dem geöffneten Live-Set auf Festplatte zu sichern, ziehen Sie ihn einfach zum Datei-Browser und lassen ihn dort in einen Ordner fallen. Sie können dann einen neuen Namen für den Clip eingeben oder den von Live vorgeschlagenen mit
Live-Clips stellen eine leistungsfähige Möglichkeit dar, Ihre Ideen für die spätere Verwen­dung oder Weiterentwicklung zu sichern, denn sie speichern nicht nur den ursprünglichen Clip mit allen seinen Clip- und Hüllkurveneinstellungen, sondern auch die Geräte des Ori­ginal-Tracks. Um die Geräte-Kette eines Live-Clips zu rekonstruieren, importieren Sie ihn entweder in einen Track, der noch keine Clips oder Geräte enthält, oder ziehen ihn auf die von Tracks freie Fläche in der Session- oder Arrangement-Ansicht. Wenn Sie Live-Clips in Tracks importieren, die bereits Geräte oder Clips enthalten, erscheinen nur die Clips mit ihren Einstellungen, aber ohne die Geräte. Sie könnten beispielsweise einen Live-Clip mit einer Basslinie in einen existierenden Track ziehen, der ein Bass-Instrument ansteuert, statt einen neuen Track dafür zu erzeugen.
bestätigen.
Ein Live-Clip im Browser.
Clips die zu einem bereits auf der Festplatte gespeicherten Live-Set gehören, sind eben­falls Live-Clips. Bitte lesen Sie den Abschnitt über das Verschmelzen von Sets für nähere Informationen zu diesem Thema.
Beachten Sie, dass das Speichern von Standardeinstellungen für einen Clip in der Analy­se-Datei des Samples etwas anderes als das Speichern eines Live-Clips ist. Die Standarde­instellungen in der .asd-Datei ergänzen das Sample um sinnvolle Grundeinstellungen (zum Beispiel für Warp, Lautstärke und Pitch), so dass es auf eine denierte Weise abgespielt
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 56
Return
wird, wenn zu einem Set hinzugefügt wird. Live-Clips werden dagegen als separate musika­lische Ideen auf der Festplatte gespeichert. So könnten Sie beispielsweise eine Reihe von Variationen des gleiche Audio-Clips erzeugen, indem Sie unterschiedliche Warp-, Pitch-, Hüllkurven- und Effekteinstellungen verwenden und diese Variationen alle als separate Live­Clips speichern. Im Browser könnten Sie diese Clips dann unabhängig voneinander sortieren und vorhören, und das sogar, obwohl alle davon auf das gleiche externe Ursprungs-Sample verweisen.

5.5 Live-Sets

Der Dokumententyp den Sie in Live erzeugen und mit dem Sie arbeiten heiÿt Live-Set.

5.5.1 Sets erzeugen, öffnen und sichern

Verwenden Sie den Befehl Neues Live Set aus dem Datei-Menü, um ein neues Live-Sets zu erzeugen, und den Befehl Live Set öffnen... oder das Submenü Zuletzt benutzte Sets, um ein bestehendes zu öffnen. Im Datei-Browser können Sie ein Live-Set doppelklicken oder selektieren und
Der Befehl Live Set sichern aus dem Datei-Menü sichert das aktuelle Live-Set genau so wie es ist, einschlieÿlich aller Clips und Einstellungen.
betätigen, um es zu öffnen.
Sie können auch den Befehl Live Set sichern unter... verwenden, um das aktuelle Live-Set unter einem anderen Namen und/oder an einem anderen Speicherort zu sichern, oder mit dem Befehl Live Set sichern als Kopie... eine Kopie unter einem neuen Namen und/oder an einem neuen Speicherort zu sichern.

5.5.2 Das Verschmelzen von Sets

Live macht es einfach, Sets miteinander zu verschmelzen, was sehr praktisch sein kann, wenn man Arbeit aus unterschiedlichen Versionen oder Stücken kombinieren will. Um alle Spuren (auÿer den Return-Spuren) aus einem Live-Set in ein anderes zu bekommen, ziehen Sie das Set aus dem Datei-Browser in das aktuelle Set und lassen es auf der Titelzeile
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 57
irgendeiner Spur oder auf dem freien Bereich unter/neben den Spuren los. Die Spuren aus dem losgelassenen Set werden vollständig wiederhergestellt, einschlieÿlich ihrer Clips in Session- und Arrangement-Ansicht, ihrer Geräte und ihrer Automationen.
Wenn Sie einzelne Spuren aus einem Set importieren wollen, können Sie das Live-Set im Datei-Browser genau wie einen Ordner aufklappen.
Der Drop-Bereich in der Session-Ansicht für das Importieren von Live-Sets.
Der Drop-Bereich in der Arrangement-Ansicht für das Importieren von Live-Sets.
Sie können nun die einzelnen Spuren wie am Anfang dieses Abschnitts beschrieben in das Set ziehen und loslassen.
Zwei der Spuren im nachfolgend abgebildeten Tango-Set enthalten Session-Clips. Auf diese kann man durch Ausklappen der Spuren zugreifen:
Das Aufklappen eines Sets zeigt seine Spuren an.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 58
Strg
Sie können die Session-Clips des Sets genau so sichten, vorhören und importieren wie wenn diese als individuelle Live-Clips gespeichert worden wären. Dies bedeutet, dass jedes Live­Set als Sound-Pool für jedes andere dienen kann, was zur kreativen Wiederverwertung und zum Verknüpfen von Inhalten einlädt.

5.5.3 Session-Clips als neue Sets exportieren

Sie können eine Auswahl von Clips aus der Session-Ansicht als neues Live-Set speichern, indem Sie sie zum Datei-Browser ziehen. Um ein Set so zu exportieren, klicken und ziehen Sie oder verwenden die Tasten oder einen Session-Clip zu selektieren. Ziehen Sie die Clips dann einfach zu einem Ordner im Browser, wo Sie entweder den von Live vorgeschlagenen Namen bestätigen oder einen neuen eingeben können.
(PC) / (Mac), um mehr als
Das Anzeigen der in einem Set enthaltenen Session-Ansicht-Clips.

5.5.4 Set als Schablone

Verwenden Sie den Schablone-sichern-Taster in den Dateien/Ordner-Voreinstellungen, um das aktuelle Live-Set als Schablone zu sichern. Live wird die gemachten Einstellungen dann als Grundeinstellungen für neue Live-Sets verwenden. Sie können diese Möglichkeit nutzen, um beispielsweise Folgendes vorzukongurieren:
Ihre Mehrkanal-Eingangs-/Ausgangs-Konguration.
Eine Vorauswahl von Effekten, beispielsweise EQs und Kompressoren in jedem Track.
Rechnertasten-Zuweisungen.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 59
MIDI-Zuweisungen.
Die Schablone für Live-Sets heiÿt Template.alsund wird im Preferences-Ordner von Live abgelegt, von wo aus sie kopiert oder gelöscht werden kann. Die einfachste Möglichkeit diesen Ordner zu nden besteht darin, die Festplatte nach Template.als durchsuchen zu lassen.
5.5.5 Das Ansehen und Ändern der Sample-Referenzen in einem Live-
Set
Um eine Liste der vom aktuellen Live-Set referenzierten Samples zu sehen, wählen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü, klicken auf den Set-verwalten-Taster und dann auf den Samples-zeigen-Taster. Live zeigt einen Eintrag für jedes vom Live-Set benutzte Sample an, unabhängig davon, wie viele Clips oder Instrumente im Live-Set ein Sample verwenden. Das sind Ihre Optionen:
Ein Sample ersetzen  Wenn Sie ein Sample aus dem Datei-Browser ziehen und es auf einem Eintrag der Liste loslassen, weisen Sie das Live-Set an, das neue Sample statt das alte zu referenzieren. Bei Samples in Audio-Clips behält Live die gewählten Clip-Eigenschaften bei; die Warp-Marker werden behalten wenn das neue Sample gleich lang oder länger als das alte ist und andernfalls verworfen.
Samples Hot-Swappen  Indem Sie den Hot-Swap-Schalter links bei einem Eintrag be-
tätigen, können Sie bequem Alternativen für das gerade referenzierte Sample testen. Das funktioniert wie das Ziehen von Samples auf die Einträge, nur schneller.
Jeder Eintrag in der Liste der referenzierten Samples ist ein Drop-Ziel für Samples.
Der Hot-Swap-Schalter in der Liste der referenzierten Samples.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 60
Ein referenziertes Sample editieren  die Bearbeitung erfolgt mit einem externen Programm (das in den Dateien/Ordner-Voreinstellungen gewählt werden kann). Das Anklicken des Edit-Tasters öffnet das referenzierte Sample in der externen Anwendung. Das Sample bleibt so lange ofine, wie sein Edit-Schalter aktiv ist. Bei Samples aus Audio-Clips werden die aktuellen Warp-Marker nur beibehalten, wenn sich die Länge des Samples durch die Bearbeitung nicht ändert.
Speicherort eines Samples anzeigen  Die Spalte Ort zeigt an, ob ein Sample fehlt, sich in der Live-Library, dem Projekt oder sonst irgendwo (extern) bendet.

5.6 Live-Projekte

Ein Live-Projekt ist ein Ordner, der Live-bezogene Dateien enthält, die zusammengehören. Denken Sie beispielsweise an die Arbeit an einem Musikstück: Sie beginnen mit einem leeren Live-Set; Sie nehmen Audio auf und erzeugen so neue Dateien; Sie ziehen Samples aus Librarys hinein; Sie speichern unterschiedliche Versionen des Live-Sets, so dass Sie verschiedene Stadien der Arbeit vergleichen können. Vielleicht speichern Sie auch Live­Clips oder Geräte-Presets, die zu diesem Musikstück gehören. Der Projekt-Ordner dieses Live-Projekts enthält alle Dateien, die zu dem Musikstück in Verbindung stehen  und Lives
Datei-Manager bietet Ihnen die Werkzeuge, die Sie zu ihre Verwaltung benötigen.
Der Edit-Schalter in der Liste der referenzierten Samples.
Die Ort-Spalte in der Liste der referenzierten Samples.

5.6.1 Projekte und Live-Sets

Es gibt in Live keine Notwendigkeit Projekte manuell zu erzeugen, da sie automatisch für Sie gebildet werden. Wenn Sie ein Live-Set unter einem neuen Namen oder an einem neuen Ort sichern, erzeugt Live einen neuen Projekt-Ordner und sichert das Live-Set darin  auÿer
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 61
wenn Sie das Live-Set in ein bestehendes Live-Projekt sichern. Lassen Sie uns ein Beispiel betrachten, um das zu illustrieren:
Wir haben etwas Audio in ein neues Live-Set aufgenommen. Wir sichern das Live-Set unter dem Namen Tangoauf dem Schreibtisch. So wird das Ergebnis in Lives Browser angezeigt:
Der Projekt-Ordner (Tango Project) enthält das Live-Set (Tango.als) und einen Samples­Ordner, der wiederum einen Recorded-Ordner mit zwei Samples darin enthält. Beachten Sie, dass das Hauptfenster von Live nun anzeigt, dass wir am Projekt Tango arbeiten.
Nun nehmen wir eine neue Spur in unser Projekt auf. Wir sichern die modizierte Version des Live-Sets unter einem neuen Namen, so dass wir die vorherige Version nicht verlieren. Wir akzeptieren den Benennungsvorschlag der Sichern-als-Funktion und speichern die neue Version des Songs im Tango-Projekt-Ordner.
Ein Live-Set und seine Aufnahmen in einem Live-Projekt-Ordner.
Eine zweite Version des Live-Sets wurde zu dem Projekt hinzugefügt.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 62
Das Tango-Projekt enthält nun zwei Live-Sets, und seine Samples/Recorded-Ordner enthal­ten die von beiden benutzten Samples.
Und nun zu etwas ganz anderem: Wir rufen den Befehl Neues Live-Set aus dem Datei­Menü auf und nehmen ein Samba-Stück auf. Da das nichts mit unserem Tango zu tun hat, beschlieÿen wir es auÿerhalb des Tango-Projekt-Ordners zu sichern, nämlich auf dem Schreibtisch. Live erzeugt einen neuen Projekt-Ordner namens Samba Project neben dem Tango-Project.
Bisher haben wir erfahren, wie man Live-Projekte erzeugt und Versionen von Live-Sets darin sichert. Und wie wird ein Projekt geöffnet? Einfach durch Öffnen eines der enthaltenen Live­Sets. Das Doppelklicken von Tango with Piano.als öffnet das Set und das dazugehörige Projekt  wie in der Titelzeile von Lives Fenster zu sehen.
Ein neues Projekt wurde neben dem Tango-Projekt erzeugt.
Nehmen wir an, dass wir bei der Arbeit an Tango with Piano.als abdriften: Das Stück entwickelt sich zu etwas ganz anderem, und wir haben das Gefühl, dass es ein eigenes Projekt werden sollte. Wir sichern es mit Sichern als... unter einem neuen Namen und an einem Ort auÿerhalb des aktuellen Projekts, zum Beispiel auf dem Schreibtisch:
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 63
Beachten Sie, dass der neue Projekt-Ordner (noch) keinen Samples-Ordner hat. Electro with Piano.als referenziert immer noch das Piano-Sample aus dem ursprünglichen Tango­Projekt. Das ist kein Schaden, solange das Tango-Projekt nicht woanders hinbewegt oder gelöscht wird; dann wird Tango with Piano.als sein Sample vermissen. Dem können Sie mit Samples sammeln vorbeugen. Wenn das Sample bereits verschollen ist, können Lives
Funktionen für das Suchen fehlender Samples bei der Lösung des Problems helfen.
Tatsächlich gibt es keinen Grund, die Live-Sets eines Projekts genau eine Ebene unter dem Projekt selbst abzulegen. Innerhalb eines Projekt-Ordners können Sie eine beliebige Anzahl von Unterordnern anlegen und die Dateien wie gewünscht bewegen und organisieren.
Durch das Sichern eines Live-Set auÿerhalb seines Original-Projekts wurde ein neues Projekt erzeugt.
Im Allgemeinen wird Live tun was es kann, um verwaiste (Projekt-lose) Live-Sets (und Li­ve-Clips und Presets) oder verschachtelte Projekt-Ordner zu vermeiden, die das Potenzial haben, sowohl den Anwender als auch Lives Dateiverwaltungs-Funktionen zu verwirren. Live kann allerdings nichts in Fällen ausrichten, in denen Sets oder Dateien mit dem Explorer (Windows)/Finder (Mac) aus ihrer Ordnung gebracht werden.
Eine Anmerkung für Anwender älterer Versionen von Live: Um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden, erlaubt es Live 6 nicht, mit älteren Versionen erzeugte Live-Sets zu über­schreiben. Stattdessen werden Sie aufgefordert, mit Sichern als... zu speichern, wodurch sichergestellt wird, dass die neu gesicherten Live-Sets in Projekt-Ordnern abgelegt werden.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 64

5.6.2 Projekte und Presets

Standardmäÿig werden neue Presets für Instrumente und Effekte in der Live-Library gespei­chert, was sie für alle Projekte verfügbar macht. Manchmal mag es aber sinnvoller sein, ein Preset mit dem aktuellen Projekt zu sichern. Sie könnten zum Beispiel einige alternative Master-EQ-Einstellungen für ein bestimmtes Stück speichern wollen, die auf dieses Stück zugeschnitten sind und wenig Sinn in anderen Projekten haben. Aus diesem Grund hat jedes Gerät im Geräte-Browser einen Unterordner für das aktuelle Projekt. Ziehen Sie Presets nach dem Speichern einfach hier hinein .
Projekt-spezische Presets erscheinen unter Aktuelles Projekt im Geräte-Browser.

5.6.3 Dateien in einem Projekt verwalten

Lives Datei-Manager bietet mehrere komfortable Funktionen zum Verwalten von Projekten. Wählen Sie den Befehl Dateien verwalten im Datei-Menü und klicken Sie dann auf den Taster Projekt verwalten. Der Datei-Manager zeigt Ihnen daraufhin eine Übersicht der Projekt­Inhalte und der Funktionen dafür an. Sie können:
fehlende Samples des Projekts lokalisieren;
externe Samples für das Projekt sammeln;
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 65
sich unbenutzte Samples des Projekts anzeigen lassen;
ein Projekt in ein Live-Pack packen;
die Projekt-Inhalte in die Library exportieren.

5.7 Die Live-Library

Die Live-Library stellt eine Sammlung von Sounds dar, die in allen Live-Projekten zur Verfü­gung stehen. In Lives Datei-Browsern ist die Library über ein Lesezeichen erreichbar:
Clips können ganz einfach für die spätere Wiederverwendung im Live-Clip-Format gespei­chert werden, indem man sie aus dem offenen Live-Set in den gewünschten Ordner der Library zieht. Geräte-Presets werden standardmäÿig in der Library gespeichert (Sie können sie jedoch auch mit einem Projekt sichern). Beachten Sie, dass das Speichern von Live-Clips oder Presets nicht bedeutet, dass das auch ihre referenzierten Samples gespeichert werden. Live bietet Ihnen jedoch Funktionen für das Sammeln dieser Samples, um die Samples zu integrieren und die Library so self-contained zu machen.
Das Auswählen des Library-Lesezeichens.
Ableton liefert Library-Inhalte mit, die als Startpunkt für eigene Kreationen dienen können. Diese Inhalte werden in Form von Werks-Live-Packs angeboten. Solche Werks-Live-Packs nden sich auf den Installations-CDs, -DVDs oder auf der Ableton-Webseite2. Um ein solches Werks-Live-Pack in der Library zu installieren, doppelklicken Sie die Live-Pack-Datei (.alp),
2
http://www.ableton.com/downloads
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 66
ziehen sie in Lives Hauptfenster oder lokalisieren Sie mit dem Befehl Live-Pack installieren im Datei-Menü.
Eine Liste der zurzeit installierten Werks-Live-Packs ndet sich auf der Produkte-Seite der Voreinstellungen. Hier können Sie einzelne Live-Packs aus der Liste auswählen und auf Wunsch durch Anklicken des Deinstallieren-Tasters wieder entfernen.
Sie können natürlich alle Dateien und Ordner in der Library beliebig bewegen, entfernen oder umbenennen, und zwar unabhängig davon, ob sie von Ihnen selbst oder durch das Installieren eines Werks-Live-Packs dort abgelegt wurden  die Library soll Ihr ganz persön­licher Bereich von Live sein.
5.7.1 Das Ändern des Library-Speicherorts und das Aktualisieren einer
Live-5-Library
Die Library kann sich an einem Speicherort Ihrer Wahl benden. Auf der Dateien/Ordner-Sei­te der Voreinstellungen nden Sie den Taster Library-Pfad, der einen Dialog zum Auswählen eines Library-Ordners öffnet.
Nachdem Sie einen Pfad gewählt haben, wird Live fragen, ob Sie die Inhalte der aktuellen Li­brary an den neuen Speicherort übertragen wollen. In Abhängigkeit vom neuen Speicherort kann das unterschiedliche Effekte haben:
Ist der Zielort ein leerer Ordner, werden die Inhalte der Library dorthin kopiert.
Ist der Zielort eine Live-6-formatierte Library, werden die Inhalte der aktuellen Library dorthin kopiert, ohne etwas an den Inhalten am Zielort zu ändern.
Die Voreinstellung für den Library-Pfad.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 67
Ctrl
Ist der Zielort eine Live-5-formatierte Library, so wird Live 6 Ihr Tun als unwiderruiche Entscheidung dazu interpretieren, upzugraden und Live 5 hinter sich zu lassen. Die Ordner-Struktur der Live-5-formatierten Library wird geändert, um den neuen Live-6­Konventionen zu entsprechen; dann wird der Inhalt der der aktuellen Library mit den bereits bestehenden Inhalten gemischt. Die resultierende Library wird sowohl die alten wie auch die neuen Dateien enthalten, aber Live 5 wird nicht mehr darauf zugreifen können. Dieser Schritt ist nur zu empfehlen wenn Sie sicher sind, dass Sie Live 5 nicht
mehr verwenden wollen oder irgendwo anders ein Backup Ihrer Library gespeichert haben.

5.7.2 Projekte in die Library importieren

Sie können die Inhalte eines Live-Projekts in die Library importieren, um sie für alle Projekte zugänglich zu machen:
1) Öffnen Sie ein beliebiges Live-Set aus dem Projekt, um das Projekt zum aktuell geladenen zu machen.
2) Wählen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü.
3) Klicken Sie auf den Taster Projekt verwalten.
4) Klappen Sie den Bereich In die Library exportieren aus, indem Sie den Pfeil an seiner linken Seite anklicken und klicken Sie dann auf den Exportieren-Taster.
Als Alternative zu diesen drei Schritten können Sie mit (PC) / textmenü auf einem Projekt-Ordenr im Datei-Browser öffnen und dort den Befehl Dateien verwalten aufrufen.
(Mac) das Kon-

5.8 Fehlende Samples lokalisieren

Wenn Sie ein Live-Set, einen Live-Clip oder ein Preset laden, dessen Samples am refe­renzierten Speicherort nicht gefunden werden können, zeigt Lives Statuszeile (unten im
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 68
Hauptfenster) eine Warnmeldung an. Clips und die Sample-Slots von Instrumenten, die feh­lende Samples referenzieren, werden als Ofine markiert und Live wird Stille anstelle der fehlenden Samples abspielen.
Lives Datei-Manager bietet Funktionen, um solche fehlerhaften Referenzen zu reparieren. Klicken Sie auf die Statuszeile, um Zugriff darauf zu erhalten. (Das ist eine Abkürzung da­zu, Dateien verwalten aus dem Datei-Menü aufzurufen, den Set-verwalten-Taster anzukli­cken und dann den Lokalisieren-Taster im Bereich Fehlende Dateien zu betätigen.) Der Datei-Manager zeigt Ihnen daraufhin in einer Liste die fehlenden Dateien und zugehörige Bedienelemente an.

5.8.1 Manuelle Reparatur

Die Liste fehlender Dateien im Datei-Manager.
Um eine fehlerhafte Referenz zu einem Sample manuell zu reparieren, lokalisieren Sie das Sample im Datei-Browser und ziehen es auf den entsprechenden Eintrag in der Liste der fehlenden Dateien. Beachten Sie, dass es Live dabei egal ist, ob das von Ihnen angebotene Sample tatsächlich das fehlende ist. Tatsächlich ist für Live das Reparieren einer fehlerhaften Sample-Referenz nichts anderes als das Ersetzen einer funktionierenden Sample-Referenz.

5.8.2 Automatische Reparatur

Live bietet eine bequeme automatische Suchfunktion zum Reparieren von Sample-Referen­zen. Klicken Sie im Bereich Automatische Suche den Go-Taster an, um Live auf die Suche zu schicken. Klicken Sie den benachbarten dreieckigen Schalter an, um Zugriff auf eini­ge detaillierte Optionen zu erhalten, mit denen Sie die automatische Suche unterstützen
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 69
können.
Ordner durchsuchen  bezieht einen bestimmten Ordner einschlieÿlich seiner Unter­ordner in die Suche ein. Klicken Sie den Ordner-wählen-Taster, um einen Ordner zu bestimmen.
Die Optionen für das automatische Reparieren im Datei-Manager.
Projekt durchsuchen  schlieÿt den Projekt-Ordner des aktuellen Sets in die Suche ein.
Library durchsuchen  schlieÿt die Live-Library in die Suche ein.
Im Umfeld bereits gefundener Samples suchen  schlieÿt die Umgebung solcher Samp­les in die Suche ein, die bereits automatisch oder manuell gefunden wurden.
Nur exakte Treffer  nur Samples, die exakt den fehlenden entsprechen, werden als Kandidaten akzeptiert. Live verwendet einen Fingerabdruck des Sample-Headers und der Audiodaten, um die Identität der Samples zu überprüfen, was die Suche etwas verlangsamt.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 70
Vollständiger Neu-Scan der Ordner  garantiert, dass alle derzeit vorhandenen Samp­les in die Suche einbezogen werden, nicht nur die, die aktuell in Lives Index des
Dateisystems eingetragen sind. Beachten Sie, dass das Durchsuchen der Festplatte
mit dieser Option erheblich langsamer als das Suchen mit Hilfe der Informationen aus dem Index ist.
Für jedes fehlende Sample kann die automatische Suchfunktion eine beliebige Anzahl von Kandidaten nden. Nehmen wir mal die folgenden Fälle an:
Es wurde kein Kandidat gefunden  Sie können entweder die Einschränkungen der Suchfunktion lockern oder manuell nach dem Sample suchen.
Es wurde ein Kandidat gefunden  Live akzeptiert den Kandidaten und betrachtet das Problem als gelöst.
Es wurden mehrere Kandidaten gefunden  Live benötigt Ihre Hilfe: Klicken Sie den Hot-Swap-Schalter an (das Symbol ganz links bei jedem Eintrag in der Liste fehlender Samples) um den Datei-Browser die Kandidaten im Hot-Swap-Modus anzeigen zu lassen. Sie können nun auf Wunsch auch bei laufender Musik die Kandidaten im Datei­Browser doppelklicken um sie zu laden und anzuhören.

5.9 Das Sammeln externer Samples

Um fehlerhafte Sample-Referenzen in einem Live-Set möglichst wirksam zu vermeiden, bie­tet Live die Möglichkeit an, die Samples zu sammeln, das heiÿt, sie in den Projekt-Ordner des aktuellen Sets zu kopieren. Das wird mit dem Datei-Manager gemacht:
Wählen Sie den befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü
Klicken Sie auf den Taster Set verwalten
Klappen Sie mit dem dreieckigen Schalter den Bereich Externe Samples aus
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 71
Die Optionen für das Sammeln externer Samples.
Sortiert nach Speicherort (die Library, andere Projekte und Sonstige  Sample-Librarys auf externen Festplatten zum Beispiel) zeigt der Datei-Manager nun an:
Die Anzahl der Samples und den benötigten Speicherplatz;
Einen Zeigen-Taster, der die Samples im Datei-Browser auistet;
Einen Ja/Nein-Schalter für das Anwenden/Nichtanwenden der Sammeln-Funktion.
Anmerkung: Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihre Auswahl mit dem Taster Sammeln und sichern im Datei-Manager bestätigen!
Der Taster Sammeln und sichern im Datei-Manager.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 72
Ctrl
Ctrl
Ctrl
Der Befehl Alle sammeln und sichern im Datei-Menü ist eine Abkürzung; er sammelt und sichert alle vom aktuellen Set referenzierten Samples, einschlieÿlich solcher aus der Library. Beachten Sie, dass dadurch erhebliche Datenmengen kopiert werden können, besonders dann, wenn die Library groÿe Multisample-Sammlungen enthält!

5.10 Übergreifendes Lokalisieren und Sammeln

Satt sich in einer kreativen Phase mit Problemen zu beschäftigen, könnten Sie es vorziehen, Hausmeistertätigkeiten auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und dann die Probleme in einem Rutsch zu erledigen. Mit Lives Datei-Manager können Sie das Finden fehlender
Samples und das Sammeln externer Samples nicht nur für das aktuelle Live-Set erledigen,
sondern auch für:
Die Library  wählen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü; klicken Sie dann den Taster Library verwalten an.
Das aktuelle Live-Projekt  wählen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei­Menü; klicken Sie dann den Taster Projekt verwalten an.
Jedes Live-Projekt  öffnen Sie mit (PC) / Browser das Kontextmenü und wählen Sie darin den Befehl Projekt verwalten.
Alle Projekte in einem bestimmten Ordner (und seinen Unterordnern)  öffnen Sie mit
(PC) /
(Mac) auf einem Ordner im Browser das Kontextmenü und wählen
Sie darin den Befehl Projekte verwalten.
(Mac) auf einem Projekt im
Jede Selektion von Live-Sets, Live-Clips und Live-Presets  öffnen Sie mit (PC) /
(Mac) auf den betreffenden Einträgen im Browser das Kontextmenü und
wählen Sie darin den Befehl Dateien verwalten.
Denken Sie daran, den Taster Sammeln und sichern unten im Datei-Manager anzuklicken, wenn Sie fertig sind. Tun Sie das nicht, werden Ihre Änderungen verworfen.
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 73
Ctrl
5.11 Nicht benutzte Samples nden
Lives Datei-Manager kann die nicht benutzten Samples in einem Projekt für Sie suchen. Sie können diese dann sichten und sich entscheiden, einzelne davon oder alle gemeinsam zu löschen. Beim Suchen nach nicht benutzten Samples inspiziert Live jedes Sample im Projekt-Ordner und prüft, ob es von einem der Live-Sets, Live-Clips oder Geräte-Presets im Projekt referenziert wird. Falls nicht, wird das Sample als nicht benutzt angesehen  auch
dann, wenn andere Projekte oder Programme es noch benutzen.
Um die nicht benutzten Samples des gerade geöffneten Projekts zu suchen, rufen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü auf, klicken den Taster Projekt verwalten an und dann den dreieckigen Schalter neben Nicht benutzte Samples, um Zugriff auf die Zusammenfassung und den Zeigen-Taster zu erhalten. Wenn Sie den Zeigen-Taster anklicken, zeigt der Datei-Browser die nicht benutzten Samples an; dort können Sie sie
vorhören und auf Wunsch löschen.
Beachten Sie, dass Sie auch die nicht benutzten Samples in der Library suchen können: Rufen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü auf, klicken Sie den Taster Dateien verwalten und dann den Taster Library verwalten an, um den Bereich mit den nicht benutzten Samples zu sehen.
Schlieÿlich können Sie auch die nicht benutzten Samples für alle Projekte in einem bestimm­ten Ordner (und seinen Unterordnern) suchen: Öffnen Sie mit (PC) / Kontextmenü auf einem Ordner im Datei-Browser, wählen Sie den Befehl Projekte verwalten und gehen Sie dann zum Bereich Nicht benutzte Samples. Live untersucht jedes einzelne Projekt und weist ein Sample auch dann als nicht benutzt aus, wenn es von einem anderen Projekt im gleichen Ordner verwendet wird. Um den Verlust von Samples zu vermeiden,
sollten Sie zuerst die Samples in ihren jeweiligen Projekten sammeln und erst dann die Projekte von nicht benutzten Samples erleichtern.
(Mac) das

5.12 Projekte in Live-Packs packen

Lives Datei-Manager bietet Ihnen die Option, Live-Projekte für das bequeme Archivieren oder den Transfer im Live-Pack-Format zu speichern. Dazu rufen Sie den Befehl Dateien verwalten aus dem Datei-Menü auf, klicken den Taster Projekt verwalten an und dann den
KAPITEL 5. DAS HANDHABEN VON DATEIEN UND SETS 74
dreieckigen Schalter neben Packen. Klicken Sie den Taster Live-Pack erzeugen an, der ein Sichern-Fenster öffnet, in dem Sie den Namen und den Speicherort der neuen Live-Pack­Datei wählen können. Das Erzeugen eines Live-Packs von einem Projekt ändert nichts am Projekt selbst. Wollen Sie ein Projekt löschen, können Sie das im Datei-Browser tun.
Live verwendet eine verlustfrei Kompressionstechnik, um die Dateigröÿe von Live-Packs zu verringern. In Abhängigkeit vom Audiomaterial im Projekt ergeben sich so Reduzierungen der Dateigröÿe um bis zu 50%.
Um ein Live-Pack auszupacken (und das original Live-Projekt wieder herzustellen), doppelkli­cken Sie die Live-Pack-Datei (.alp), ziehen sie in Lives Hauptfenster oder lokalisieren sie mit dem Befehl Live-Pack installieren aus dem Datei-Menü. Live wird dann nach einem Speicher­ort für das neue Projekt fragen. Anmerkung: Werks-Live-Packs (solche von Ableton) werden automatisch in der Live-Library installiert.
75
Kapitel 6

Arrangement-Ansicht

Die Arrangement-Ansicht stellt das Arrangement dar, in dem die musikalischen Elemente entlang des Song-Zeitlineals auf Spuren angeordnet sind, ähnlich wie auf einem Mehrspur­tonband.
Die Arrangement-Ansicht ist eine leistungsfähige Arbeitsumgebung, in der Sie einfach MIDI, Loops, Klangeffekte, Videos und ganze Musikstücke kombinieren und arrangieren können.
Ein Musikstück in der Arrangement-Ansicht
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 76
1
3
4
5
6
2
Strg
Alt
Alt

6.1 Navigation

Live bietet verschiedene Methoden, um schnell und einfach im Arrangement zu scrollen:
Navigation in der Arrangement-Ansicht.
1. Um den Zoom feiner einzustellen, klicken Sie in das Takt/Zeitlineal oben in der Arrangement-Ansicht und ziehen die Maus nach oben beziehungsweise unten (durch horizontales Ziehen können Sie hier auch scrollen).
2. Um in die aktuelle Selektion hineinzuzoomen, verwenden Sie die Plus-, zum Herauszoomen die Minus-Taste der Rechnertastatur. Klicken und ziehen Sie mit gehaltener pannen, also seitenweise umzuschalten.
3. Die Überblick-Darstellung erlaubt es Ihnen, Ihr Arrangement aus der Vogel­perspektive zu betrachten. Sie zeigt immer das gesamte Stück, vom Anfang bis zum Ende. Das schwarze Rechteck repräsentiert den Teil des Arrangements, der gerade in der Anzeige darunter zu sehen ist. Die Überblick-Darstellung des Arrangements arbeitet ähnlich wie ein Scrollbalken.
(PC) /
(Mac)-Taste, um die Anzeige zu
4. Ziehen Sie die linke oder rechte Seite des hervorgehobenen Rechtecks nach links oder rechts, um den dargestellten Teil des Arrangements zu ändern.
5. Um eine bestimmte Stelle des Arrangements genauer anzusehen, klicken Sie auf die Stelle der Überblick-Darstellung und ziehen die Maus nach unten, um diesen
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 77
Bereich zu zoomen. Beachten Sie, dass die Maus zum Scrollen gleichzeitig nach rechts oder links bewegt werden kann. Mit dieser Methode können Sie jeden beliebigen Teil des Arrangements mit nur einer Mausbewegung schnell ins Bild holen und vergröÿern.
6. Aktivieren Sie den Schalter zum Verfolgen der Song-Position oder aktivieren Sie den Eintrag Anzeige folgt der Song-Position im Optionen-Menü, damit die Dar­stellung der Song-Position folgt und die Anzeige des Arrangements bei Bedarf automatisch gescrollt wird.

6.2 Transportfunktionen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lives Transportfunktionen mit der Rechnertastatur und der Maus zu steuern.
1. Sie können die Arrangement-Wiedergabe durch Anklicken des Wiedergabe-Tas­ters im Transportbereich starten und durch Anklicken des Stop-Tasters stoppen. Die Arrangement-Wiedergabe kann auch mit der Leertaste der Tastatur gestar­tet/gestoppt werden.
Die Taster für Wiedergabe und Stop im Transportbereich.
2. Sie können die Wiedergabeposition für das Arrangement bestimmen, indem Sie irgendwo in das Arrangement klicken, um die blinkende Einfüge-Markierung zu platzieren. Das Doppelklicken des Stop-Tasters setzt die Wiedergabeposition wieder auf 1.1.1.
Um die Wiedergabe statt an der Einfüge-Markierung an dem Punkt zu starten,
Die Wiedergabe des Arrangements beginnt bei der Einfüge-Markierung.
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 78
Return
an dem sie zuletzt gestoppt wurde, halten Sie die Taste während Sie die Leertaste betätigen.
3. Das Klicken in den Scrub-Bereich über den Tracks lässt die Wiedergabe an den betreffenden Punkt springen. Das Springen wird dabei nach Maÿgabe des Werts im globalen Quantisierungs-Menü im Transportbereich quantisiert. Wird die Maustaste über dem Scrub-Bereich festgehalten, so wird eine Abschnitt des Arrangements mit der Länge des globalen Quantisierungswerts wiederholt ge­spielt. Mit kleinen Quantisierungswerten oder einer Einstellung von None kön­nen Sie so durch Ihre Musik scrubben.
4. Die Songposition kann im Arrangement-Positionsfeld des Transportbereichs nu­merisch angegeben werden.
Die Arrangement-Positionsanzeige zeigt die Position in Takten - Beats - Sech­zehntelnoten an. Um die Werte zu ändern, können Sie:
Scrubben der Arrangement­Wiedergabe.
Das Einstellen der Songposition im Arrangement­Positionsfeld des Transportbereichs.
klicken und die Maus nach oben oder unten bewegen;
einen Wert eintippen und dann
die Werte mit und dekrementieren oder inkrementieren.
drücken;
5. Die Arrangement-Wiedergabe kann mit Hilfe des Scrub-Bereichs in der Clip-
Ansicht an einem bestimmten Punkt in einem Ihrer Clips gestartet werden.
6. Dank der Lokatoren mit Wiedergabefunktion kann man verschiedene Punkte für die Arrangement-Wiedergabe vorherbestimmen.
Beachten Sie, dass Tasten der Rechnertastatur oder MIDI-Nachrichten wie im entsprechen-
den Kapitel beschrieben zur Steuerung der Transportfunktionenzugewiesen werden können.
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 79

6.3 Arrangement-Wiedergabe mit den Lokatoren starten

Lokatoren können an jeder beliebigen Stelle des Arrangements gesetzt werden. Dies kann mit dem Lokator-setzen-Taster in Echtzeit während der Wiedergabe oder Aufnahme erfol­gen und wird nach Maÿgabe des Werts für die globale Quantisierung im Transportbereich quantisiert. Das Anklicken des Tasters bei gestoppter Wiedergabe erzeugt einen Lokator am Einfüge-Marker oder am Beginn der aktuellen Selektion. Sie können einen Marker auch mit Hilfe des Kontextmenüs im Scrubbereich über den Tracks oder im Erzeugen-Menü erzeu­gen. Beachten Sie, dass die Position des Lokators nach Maÿgabe des Werts für die globale Quantisierung im Transportbereich quantisiert wird.
Das Verwenden der Lokatoren zum Starten der Wiedergabe im Arrangement.
Sie können einen Lokator aufrufen (zu ihm springen), indem Sie auf ihn klicken oder die Vorheriger-Lokator-/ Nächster-Lokator-Taster links und rechts vom Lokator-setzen-Taster be­tätigen. Lokatoren können auch durch zugewiesene MIDI-Daten oder Rechnertasten aufge­rufen werden. Beachten Sie, dass das Aufrufen der Lokatoren nach Maÿgabe der globalen Quantisierung erfolgt. Das Doppelklicken eines Lokators selektiert diesen und startet das Arrangement an der betreffenden Stelle.
Nach dem Springen zum ersten oder letzten Lokator im Arrangement bewirkt ein nochma­liges Betätigen der Vorheriger-Lokator-/ Nächster-Lokator-Taster ein Springen zum Beginn
Die Lokator-Taster.
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 80
Strg
R
R
Delete
Ctrl
Ctrl
beziehungsweise Ende des Arrangements.
Lokatoren können durch Klicken und Ziehen oder mit den Pfeiltasten der Rechnertastatur bewegt werden.
Um einen Lokator zu benennen, selektieren Sie ihn durch Anklicken seines dreieckigen Markers und wählen dann den Umbenennen-Befrehl aus dem Bearbeiten-Menü (oder ver­wenden den Tastaturbefehl mit der Taste oder
(PC) /
(Mac)). Selektierte Lokatoren können
Ihrer Rechnertastatur und bei gestoppter Wiedergabe auch mit dem Löschbefehl im Erzeugen-Menü oder dem Lokator-löschen-Taster entfernt werden.
Beachten Sie, dass das (PC) /
(Mac) Lokator-Kontextmenü mit seinem Befehl Bis zum nächsten Lokator loopen eine schnelle Möglichkeit zum Loopen der Wiedergabe zwischen zwei Lokatoren bietet.
Die Option Song von hier starten aus dem (PC) /
(Mac) Lokator-Kontextmenü kann verwendet werden, um die Regel Wiedergabe startet bei der Selektion auÿer Kraft zu setzen: Wenn die Option aktiviert ist, startet die Wiedergabe beim Lokator.

6.4 Der Loop im Arrangement

Damit Live einen Abschnitt des Arrangements dauerhaft wiederholt, aktivieren Sie mit dem Loop-Schalter im Transportbereich den Arrangement-Loop.
Sie können die Loop-Länge numerisch mit den Wertefeldern im Transportbereich einstellen: Das linke Feld bestimmt die Startposition, das rechte die Loop-Länge.
Der Befehl Auswahl loopen aus dem Bearbeiten-Menü bewirkt die genannten Dinge gleichzeitig: Er aktiviert den Arrangement-Loop und setzt die Arrangement-Loop-Klammer so, dass sie dem selektierten Zeitabschnitt im Arrangement entsprechen.
Der Loop-Schalter im Transportbereich.
Das Wertefeld für den Loop-Startpunkt (links) und die Loop-Länge (rechts).
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 81
Strg
Strg
Ctrl
Die Loop-Klammer kann mit der Maus selektiert und mit Tastaturbefehlen manipuliert wer­den:
und verschieben die Loop-Klammer um die aktuelle Rasterweite nach links/rechts.
und verschieben die Loop-Klammer um die Loop/Region-Länge nach links/rechts.
Die Arrangement-Loop­Klammer.
(PC) / (Mac) in Kombination mit den Links/Rechts-Pfeiltasten ver-
kürzt/verlängert den Loop um die aktuelle Rasterweite.
(PC) / (Mac) in Kombination mit den Auf/Ab-Pfeiltasten verdoppelt oder
halbiert die Loop-Länge.
Sie können die Arrangement-Loop-Klammer auch verschieben: Ziehen Sie das linke oder rechte Ende um die Länge zu ändern; klicken Sie in die Mitte und ziehen Sie den Loop, um ihn ohne Längenänderung zu verschieben.
Die Option Song von hier starten aus dem (PC) /
(Mac) Loop-Kontextmenü kann verwendet werden, um die Regel Wiedergabe startet bei der Selektion auÿer Kraft zu setzen: Wenn die Option aktiviert ist, startet die Wiedergabe beim Loop-Start.

6.5 Position und Länge von Clips ändern

Ein Stück Audio oder MIDI wird in der Arrangement-Ansicht durch einen Clip repräsentiert, der sich an einer bestimmten Song-Position auf einem von Lives Tracks bendet.
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 82
Durch Ziehen kann ein Clip auf eine andere Position oder einen anderen Track bewegt werden.
Durch Ziehen der linken oder rechten Ecke kann die Länge eines Clips geändert werden.

6.6 Clips und Zeitabschnitte auswählen

Abgesehen von der Positions- und Längenänderung bei Clips, ist die Arrangement-Bear­beitung in Live selektions-basiert: Sie wählen etwas mit der Maus an und wenden dann einen Menübefehl (zum Beispiel Ausschneiden, Kopieren, Einsetzen, Duplizieren) auf die Selektion an. Diese Bearbeitungsmethode führt zu einer efzienten Arbeitsteilung zwischen den beiden Händen: Eine Hand bedient Maus oder Trackpad, während die andere die Tas­taturkommandos für die Menübefehle aufruft. Das Menü selbst dient nur noch als Referenz für die Tastaturkommandos.
Das Bewegen eines Clips
Das Ändern der Clip-Länge
So funktioniert die Selektion:
Das Klicken auf einen Clip selektiert diesen;
das Klicken auf den Hintergrund des Arrangements selektiert einen Zeitpunkt, der durch eine blinkende Einfügemarke repräsentiert wird;
Klicken und Ziehen selektiert einen Zeitabschnitt.
Um auf den Zeitablauf innerhalb eines Clips für die Editierung zuzugreifen, können
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 83
Alt
Alt
Sie seinen Track durch Anklicken des Schalters neben dem Track-Namen ausklap­pen.
Bitte beachten Sie, dass die Darstellungshöhe eines ausgeklappten Tracks durch Zie­hen der Trennlinie unter dem Ausklapp-Schalter verändert werden kann. Das Klicken und Ziehen in der Wellenformdarstellung unter der horizontalen Titelleiste des Clips erlaubt Ihnen das Selektieren eines Zeitabschnitts innerhalb des Clips. Beachten Sie, dass Sie alle Ihre selektierten Tracks gleichzeitig ein- und ausklappen können, indem Sie
(PC) /
(Mac) beim Anklicken des Ausklapp-Tasters eines Tracks
drücken.
Das Klicken auf die Loop-Klammer ist eine Abkürzung für das Aufrufen des Befehls Loop-Inhalt auswählen aus dem Bearbeiten-Menü, mit dem das gesamte Material innerhalb des Loops ausgewählt wird.
Das Halten von beim Klicken erweitert die bestehende Selektion im gleichen Track oder über andere Tracks hinweg.
Das Verändern der Darstellungshöhe eines ausgeklappten Tracks
Klicken Sie auf die Loop-Klammer, um den Loopinhalt für die Bearbeitung auszuwählen.
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 84
Ctrl
Strg
1
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2
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6.7 Bearbeitungs-Raster verwenden

Um das Editieren zu vereinfachen, rastet der Cursor auf Rasterlinien ein, die Metrum-Unter­teilungen des aktuellen Songtempos repräsentieren. Das Raster kann so eingestellt werden, dass es entweder Zoom-adaptiv oder xiert ist.
Sie können die Schrittweite des Zoom-adaptiven oder xierten Rasters in der Arrangement­und der Clip-Ansicht mit (PC) /
Die folgenden Tastaturbefehle für die Optionen im Optionen-Menü erlauben ein schnelles Arbeiten mit dem Raster:
Verwenden Sie
(PC) / das heiÿt, die Dichte der Rasterlinien zu verdoppeln (zum Beispiel von Achtel- auf Sechzehntelnoten).
Verwenden Sie
(PC) / heiÿt, die Dichte der Rasterlinien zu halbieren (zum Beispiel von Achtel- auf Viertelno­ten).
Verwenden Sie
(PC) /
ten; dies würde das Raster beispielsweise von Achtelnoten auf Achteltriolen umstellen.
Verwenden Sie
(PC) / auszuschalten. Wenn das Raster ausgeblendet ist, rastet der Cursor nicht mehr an den Unterteilungen des Metrums ein.
(Mac) im Kontextmenü wählen.
(Mac), um das Raster feiner zu machen,
(Mac), um das Raster weiter zu machen, das
(Mac) um auf ein triolisches Raster zu schal-
(Mac), um das Einrasten am Raster ein- oder
Verwenden Sie
(PC) /
(Mac), um zwischen dem xierten und dem
adaptiven Raster zu wechseln.
Der aktuelle Abstand der Rasterlinien wird in der unteren rechten Ecke der Arrangement­und Clip-Ansicht angezeigt.

6.8 Das Verwenden der Zeit...-Befehle

Während die Standard-Befehle wie Ausschneiden, Kopieren und Einsetzen nur auf die ak­tuelle Selektion wirken, beziehen sich ihre Zeit...-Gegenstücke auf alle Tracks und fügen
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 85
Zeit ein beziehungsweise löschen sie.
Zeit ausschneiden entfernt einen selektierten Zeitabschnitt aus dem Arrangement und lässt dabei die auf der Zeitachse nachfolgenden Daten aufrücken. Dieser Befehl ver­kürzt also Ihr Arrangement exakt um den ausgewählten und ausgeschnittenen Zeitab­schnitt. Beachten Sie, dass dieser Befehl alle Tracks betrifft, nicht nur die selektierten.
Zeit einfügen platziert kopierte Zeitabschnitte in der Arrangement-Ansicht, wobei das Arrangement um die eingefügten Zeitabschnitte verlängert wird.
Zeit duplizieren platziert eine Kopie des selektierten Zeitabschnitts in der Arrange­ment-Ansicht, wobei das Arrangement um den eingefügten Zeitabschnitt verlängert wird.
Zeit löschen entfernt einen selektierten Zeitabschnitt aus dem Arrangement und lässt dabei die auf der Zeitachse nachfolgenden Daten aufrücken. Dieser Befehl verkürzt also Ihr Arrangement exakt um den ausgewählten und gelöschten Zeitabschnitt. Be­achten Sie, dass dieser Befehl alle Tracks betrifft, nicht nur die selektierten.
Eine Lücke zwischen den Clips wurde durch das Auswählen des Zeitabschnitts und sein nachfolgendes Ausschneiden entfernt
Stille einfügen fügt einen leeren Zeitabschnitt mit der Länge der aktuellen Selektion hinter der aktuellen Selektion ein.

6.9 Clips teilen

Der Teilen-Befehl teilt einen Clip oder isoliert einen Teil daraus.
Um einen Clip in zwei Hälften zu teilen, gehen Sie so vor:
1. Klappen Sie den Track aus.
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 86
2. Klicken Sie in der Wellenform- oder MIDI-Darstellung an die Stelle, an der der Clip geteilt werden soll.
3. Rufen Sie den Teilen-Befehl auf.
Um einen Teil eines Clips zu isolieren, gehen Sie so vor:
1. Klappen Sie den Track aus.
2. Selektieren in der Wellenformdarstellung oder in der MIDI-Anzeige den zu iso­lierenden Zeitabschnitt.
3. Rufen Sie den Teilen-Befehl auf, um den Clip in drei Teile zu teilen.

6.10 Clips konsolidieren

Der Konsolidieren-Befehl ersetzt das in der Arrangement-Ansicht gerade selektierte Material durch einen neuen Clip pro Track. Das ist sehr nützlich, um eine übersichtliche Struktur zu schaffen.
Das Ergebnis nach dem Teilen eines Clips
KAPITEL 6. ARRANGEMENT-ANSICHT 87
Nehmen wir an, Sie haben durch Improvisieren oder Bearbeiten eine Anordnung von Clips geschaffen, die im Arrangement-Loop gut klingt. Das Selektieren dieses Arrangement-Ab­schnitts, beispielsweise durch Aufruf des Befehls Loop-Inhalt auswählen aus dem Bear­beiten-Menü und das anschlieÿende Aufrufen des Konsolidieren-Befehls erzeugt neue Clips auf den betroffenen Tracks, die nun ganz einfach als Loops verwendet werden können. So lassen sich nun beispielsweise die Clip-Ecken nach auÿen ziehen, um mehr Wiederholungen zu erzeugen. Sie könnten die neu erzeugten Clips auch über den Session-Wahlschalter in die Session-Ansicht ziehen, um sie dort für das Echtzeit-Arrangieren zu nutzen.
Das Konsolidieren mehrerer Clips zu einem neuen.
Beim Arbeiten mit Audio-Clips erzeugt das Konsolidieren ein neues Sample für jeden Track in der Selektion. Die neuen Samples repräsentieren Aufnahmen vom Ausgang der Time-Warp­Engine, vor der Bearbeitung durch die Effekte des Tracks und den Mixer. Die neuen Samples enthalten deswegen eventuell in der Clip-Ansicht vorgenommenen Änderungen an der Lautstärke, den Time-Warping-Parametern und der Transponierung sowie entsprechende Modulationen durch die Clip-Hüllkurven, sie enthalten jedoch nicht die Track-Effekte. Um ein neues Sample einschlieÿlich der Track-Effekte zu erzeugen, verwenden Sie bitte den
Audio-rendern-Befehl.
Die neuen Samples sind im Project-Ordner, des aktuellen Sets unter Samples/Processed/ Consolidate zu nden. Bis das Set gesichert wird, verbleiben sie im gewählten Temporären
Ordner.
88
Kapitel 7

Session-Ansicht

In Lives Arrangement-Ansicht geschieht wie bei traditionellen Sequencer-Programmen alles im Song entlang eines feststehenden Zeitlineals. In verschiedenen Situationen stellt dies eine Einschränkung dar:
beim Live-Spielen oder DJing steht die Reihenfolge der Stücke, die Länge einzelner Stücke und die Reihenfolge der Teile innerhalb eines Stücks teilweise nicht vorher fest;
im Theater muss der Klang auf das reagieren, was auf der Bühne passiert;
wenn man an einem Musikstück oder an Filmmusik arbeitet, kann es efzienter und inspirierender sein, zuerst mit einer Improvisation zu beginnen, die erst später zu einer fertigen Produktion verfeinert wird.
Dies sind genau die Anwendungen, für die Lives einzigartige Session-Ansicht gedacht ist.
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 89
Return

7.1 Clips in der Session-Ansicht

1. Jeder Clip in der Session-Ansicht hat einen dreieckigen Taster an der linken Sei­te. Klicken Sie den Taster eines Clips mit der Maus an, um seine Wiedergabe zu einem beliebigen Zeitpunkt zu starten oder selektieren Sie den Clip durch Anklicken seines Namens und starten Sie ihn durch Betätigen der Sie können dann mit den Pfeiltasten zu benachbarten Clips navigieren. Im Ab­schnitt des Handbuchs über die Einstellungen für das Starten von Clips nden Sie nähere Informationen zu diesem Verhalten.
2. Klicken Sie auf einen der quadratischen Clip-Stopp-Taster in einem Slot des Tracks oder dem Track-Statusfeld unterhalb des Session-Rasters, um einen Clip zu stoppen.
Taste.
Die Bedienelemente für einen Clip in der Session-Ansicht.
Clips können mit den Tasten der Rechnertastatur oder über MIDI ferngesteuert werden. Sie können sogar MIDI-Notenbereichen zugewiesen und dadurch chromatisch gespielt werden.
Die Clips können in jeder beliebigen Reihenfolge abgespielt werden. Ihr Layout auf dem Bildschirm sagt nichts über ihre zeitliche Abfolge aus; die Session-Ansicht bietet einen völlig freien Zugriff auf die enthaltenen Clips.
Beachten Sie, dass auch dann, wenn Sie die Wiedergabe eines Session-Clips stoppen, der Wiedergabetaster im Transportbereich aktiviert bleibt und sich die Positionsanzeige für das Arrangement weiter bewegt. Diese Felder zeigen den musikalischen Zeitablauf weiter an, so dass Sie jederzeit und unabhängig vom Verhalten einzelner Session-Clips wissen, an welcher Stelle im Song Sie sich bei einer Live-Aufführung oder beim Aufzeichnen in das
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 90
Arrangement benden.
Sie können jederzeit zu der Position 1.1.1 des Arrangements zurück kehren und die Wie­dergabe für das gesamte Live-Set stoppen, indem Sie den Stop-Taster im Transportbereich zweimal betätigen.

7.2 Tracks und Szenen

Jede (vertikale) Spalte oder jeder Track, kann immer nur einen Clip zu einem gegebenen Zeitpunkt abspielen. Es ist deswegen sinnvoll, solche Clips in eine Spalte zu legen, die alternativ und nicht gleichzeitig erklingen sollen: Songteile, Variationen eines Drumloops und so weiter.
Die Anzeige für die Position im Arrangement und der Stop-Taster.
Um bequemen Zugriff auf mehr Clips gleichzeitig zu erhalten, können Sie die Breite von Tracks in der Session-Ansicht durch Klicken und Ziehen an den Seiten ihrer Titelzeilen ver­ändern. Die Tracks können auf diese Weise so schmal gemacht werden, dass nur noch die Clip-Start-Taster und die wesentlichen Track-Bedienelemente sichtbar sind.
In der Breite veränderte Tracks in der Session-Ansicht.
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 91
Die horizontalen Reihen heiÿen Szenen. Die Szene-Taster benden sich in der Spalte ganz rechts, die den Master-Track repräsentiert. Klicken Sie auf einen Szene-Taster, um alle Clips in einer Reihe gleichzeitig zu starten. Diese Methode kann sehr hilfreich sein, um eine Live­Performance eines langen Songs mit mehreren Teilen zu organisieren.
Die Szene unter der gerade gestarteten wird automatisch als die nächste zu startende Szene selektiert, sofern die Option Wähle nächste Szene beim Starten auf der Diverse-Seite der Voreinstellungen nicht auf Off gestellt wird. Dies erlaubt es Ihnen, Szenen von oben nach unten nacheinander zu triggern, ohne sie zuerst selektieren zu müssen. Sie können auch mit den Tasten der Rechnertastatur oder über MIDI durch die Szenen blättern und sie starten.
Szenen können mit Hilfe des Umbenennen-Befehls aus dem Bearbeiten-Menü umbenannt werden. Man kann mehrere Szenen schnell umbenennen, indem man den Umbenennen­Befehl aufruft und mit der Tab-Taste der Rechnertastatur von einer Szene zur nächsten wechselt.
Jede Szene kann eine Tempoeinstellung als Teil ihres Namens speichern und so das Projekt­Tempo bei ihrem Aufruf ändern. Wählen Sie dazu die gewünschte Szene aus und benennen Sie sie mit einem verwendbaren Tempo um (zum Beispiel 96 BPM). Jedes Tempo kann verwendet werden, solange es in dem Bereich ist, den Lives Tempo-Parameter zulässt (20 ­999 BPM).
Eine Szene in der Session-Ansicht.
Diese Szene wird das Tempo auf 96 BPM stellen.
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 92

7.3 Die Statusfelder der Tracks

Sie können den Status eines Tracks an dem Feld über den Mixer-Bedienelementen ablesen:
Das kleine Tortengrak-Symbol repräsentiert einen geloopten Session-Clip. Die Nummer rechts vom Kreis ist die Looplänge in Beats, die Nummer links zeigt an, wie oft der Loop seit seinem Starten bereits gespielt wurde.
Das Fortschrittsbalken-Symbol repräsentiert einen (nicht geloopten) One-Shot-Session-Clip. Der Wert zeigt die verbleibende Spielzeit in Minuten:Sekunden an.
Ein Track spielt einen geloopten Session-Clip...
... ein One-Shot-Session-Clip...
... den Eingang abhören...
Ein Mikrofonsymbol erscheint in einem Audio-Track, bei dem das Monitoring des Eingangs-
signals aktiviert wurde. In einem MIDI-Track erscheint unter den gleichen Bedingungen ein
Tastatursymbol.
Wenn der Track Clips des Arrangements spielt, ist eine miniaturisierte Abfolge der spielen­den Clips zu sehen.
... das Arrangement wird gespielt
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 93
Strg
Strg

7.4 Das Einrichten des Clip-Rasters in der Session-Ansicht

Clips gelangen durch Importieren aus dem Datei-Browser oder durch Aufnehmen in die Session-Ansicht.
Wenn Sie mehrere Clips in die Session-Ansicht ziehen, legt Live sie standardmäÿig vertikal angeordnet auf einem Track ab. Wenn Sie vor dem Ablegen gedrückt halten, können Sie die Clips statt dessen horizontal in einer Szene ablegen.
Clips können in dem Slot-Raster per Drag-and-Drop bewegt werden. Um mehrere Clips gleichzeitig zu bewegen, erstellen Sie zuerst eine Multi-Selektion mit oder (PC) / (Mac) vor dem Ziehen. Sie können auch in einen leeren Slot klicken und von dort aus eine Gummiband-Selektion erstellen. Szenen können ebenfalls per Drag-and­Drop umsortiert werden.
(PC) / (Mac)
Das Ziehen mehrerer Clips in die Session-Ansicht.

7.4.1 Selektieren beim Triggern

Standardmäÿig führt das Anklicken des Wiedergabetasters bei einem Clip in der Session­Ansicht auch dazu, dass der Clip selektiert wird, da man den neu gestarteten Clip meistens auch gleich in der Clip-Ansicht sehen will. Manche geübte Anwender mögen es aber nicht, wenn die gerade im unteren Fensterteil dargestellten Dinge (z.B. Geräte auf einem Return­Track) verschwinden, nur weil man gerade einen Clip startet - zumal dann, wenn man den Clip mit unterschiedlichen Einstellungen der Geräte auf dem Return-Track ausprobieren will. Schalten Sie die Option Triggern selektiert in den Launchen-Voreinstellungen aus, wenn es Ihnen lieber ist, dass die aktuelle Selektion auch beim Starten von Clips oder Szenen erhalten bleibt.
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 94

7.4.2 Das Entfernen von Clip-Stopp-Tastern

Sie können Clip-Stopp-Taster aus dem Clip-Raster entfernen und auch wieder einfügen, indem sie den Befehl Taster aus Slot entfernen beziehungsweise Taster in Slot einfügen aus dem Bearbeiten-Menü aufrufen. Dies ist nützlich, um das Startverhalten der Szenen vorzukongurieren: Wenn Sie zum Beispiel nicht wollen, dass Szene 3 Track 4 beeinusst, entfernen Sie in Szene 3 den Stop-Taster von Track 4.

7.4.3 Szenen bearbeiten

Es gibt für das Arbeiten mit Szenen eine Reihe nützlicher Befehle in den Bearbeiten- und Erzeugen-Menüs:
Szenen ausschneiden entfernt alle Szenen mit selektierten Slots in der Session-Ansicht, reduziert also die Anzahl an Szenen. Beachten Sie, dass dieser Befehl alle Tracks betrifft, nicht nur die mit selektierten Slots.
Slots ohne Stop-Taster.
Szenen einsetzen arbeitet wie der Einsetzen-Befehl, erzeugt aber vor dem Einsetzen neue leere Szenen. Es werden automatisch so viele Szenen erzeugt, wie für die Clips im Zwischenspeicher benötigt werden. Die neuen Szenen werden unter der aktuellen Selektion eingefügt.
Szenen duplizieren arbeitet wie Duplizieren, erzeugt aber vor dem Einfügen neue leere Szenen. Es werden automatisch so viele Szenen erzeugt, wie für die Clips im Zwischenspeicher benötigt werden.
Szenen löschen entfernt alle Szenen mit selektierten Slots in der Session-Ansicht, reduziert also die Anzahl an Szenen. Beachten Sie, dass dieser Befehl alle Tracks betrifft, nicht nur die mit selektierten Slots.
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 95
Szene erzeugen fügt eine leere Szene unter der aktuellen Selektion ein.
Szene einfangen und einfügen fügt eine neue Szene unter der aktuellen Selektion ein, platziert Kopien der gerade gespielten Clips in der neuen Szene und startet sofort und ohne hörbare Unterbrechung die neue Szene. Dieser Befehl ist sehr hilfreich beim Entwickeln von neuem Material in der Session-Ansicht. Sie können schnell und einfach eine gut klingende Clip-Kombination als neue Szene einfangen und dann mit verän­derten Clip-Einstellungen und anderen Clip-Kombinationen weiter experimentieren.

7.5 Session in ein Arrangement aufzeichnen

Ihr Spiel in der Session-Ansicht kann aufgezeichnet werden und erlaubt es Ihnen dadurch, einen Ansatz der Improvisation für das Komponieren Ihrer Musik zu nutzen.
Wenn der globale Record-Schalter aktiviert ist, zeichnet Live alle Ihre Aktionen als Arrange­ment auf:
das Starten der Clips;
Änderungen der Clip-Eigenschaften;
Der Aufnahme-Schalter im Transportbereich
Änderungen der Mixer- und Geräte-Parameter, auch bekannt als Automation.
Klicken Sie auf Stop oder nochmals auf den Aufnahme-Schalter, um die Aufnahme zu been­den.
Um das Ergebnis Ihrer Aufnahme zu sichten, schalten Sie zur Arrangement-Ansicht um. Wie Sie sehen, hat Live dort von den Clips, die Sie während der Aufnahme gestartet haben,
Der Arrangement-Wahltaster
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 96
auf den entsprechenden Tracks und zu den entsprechenden Zeitpunkten Kopien abgelegt. Beachten Sie, dass Ihre Aufnahme keine neuen Audiodaten erzeugt hat, sondern nur Clips.
Die Session-Clips und die Arrangement-Clips in einem Track schlieÿen sich gegenseitig aus: Nur eine Sorte kann zu einem gegebenen Zeitpunkt erklingen. Wenn ein Session-Clip gestartet wird, stoppt Live die Wiedergabe des entsprechenden Arrangement-Tracks. Das Anklicken eines Stop-Tasters in der Session stoppt die Wiedergabe des entsprechenden Arrangement-Tracks, was Stille produziert.
Die Wiedergabe der gestoppten Tracks des Arrangements wird erst fortgesetzt, wenn Sie Live explizit um eine Fortsetzung der Wiedergabe durch Anklicken des Zurück-zum-Arran­gement-Tasters bitten. Dieser leuchtet rot im Transportbereich, um Sie daran zu erinnern, dass das, was Sie hören, vom Arrangement abweicht.
Der Gehe zum Arrangement-Taster
Um alle spielenden Clips gleichzeitig zu stoppen, können Sie auf den Stoppe-alle-Clips­Taster im Statusfeld des Master-Tracks klicken. Die Clips im Arrangement und in der Session existieren unabhängig voneinander. Das macht es einfach, mehrfach hintereinander in das Arrangement zu improvisieren, bis alles stimmt.
Sie können Clips darüber hinaus nicht nur innerhalb der Session-Ansicht verschieben, son­dern auch aus der Session-Ansicht in die Arrangement-Ansicht kopieren oder umgekehrt. Verwenden Sie dazu die Befehle Kopieren und Einsetzen aus dem Bearbeiten-Menü oder
ziehen Sie die Clips einfach über die oder Ansicht-Wahlschalter.
Wenn Sie Material aus dem Arrangement in die Session kopieren, versucht Live die zeitliche Anordnung beizubehalten. Das Material wird in von oben nach unten angeordneten Szenen
Der Stoppe-alle-Clips­Taster
KAPITEL 7. SESSION-ANSICHT 97
ablegt. Indem man die Szenen in dieser Reihenfolge abruft, kann man den Verlauf des Original-Arrangements rekonstruieren. Dies ist nützlich, um ein komponiertes Stück wieder zum Gegenstand des Improvisierens zu machen.
Kapitel 8

Clip-Ansicht

Die Clip-Ansicht bietet Zugriff auf die Parameter des Clips.
98
Die Clip-Ansicht wird durch Anklicken der Clip-Übersicht oder durch Doppelklicken eines Clips in der Session- oder Arrangement-Ansicht geöffnet.
Die Clip-Ansicht.
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