Das Spannungs- und Frequenzrelais UFR 1001 überwacht die Spannung und die Frequenz
in ein- oder dreiphasigen Wechselspannungsnetzen mit oder ohne N und schaltet bei Bedarf
sehr schnell ab. Das Gerät kann einfach an die Anforderungen der Netzbetreiber angepasst
werden.
Mit dem integrierten Vektorsprungrelais eignet es sich auch zur Überwachung an
Synchrongeneratoren.
Nach Auswahl eines Grundprogramms können für jedes Relais Grenzwerte für Über/Unterspannung und Über-/Unterfrequenz programmiert werden.
Bei Programmen mit Vektorsprungüberwachung meldet das Relais K2 nur den
Vektorsprung.
2. Übersicht der Funktionen
Einsatzfälle sind die Überwachung des Netzes an großen Solaranlagen,
der Netzschutz in Blockheizkraftwerken, auch mit Synchrongeneratoren
(Vektorsprung) oder ganz allgemein die Überwachung der Netzqualität in Anlagen,
an Maschinen oder in Stromversorgungen.
Das Gerät erfüllt die Forderungen der Energieversorger für den konventionellen Schutz
bei Niederspannungsanlagen >30 kVA.
4-stellige Digitalanzeige für Spannungen, Frequenz und Vektorsprung
Unter- und Überspannungsüberwachung 40…520 V
Unter- und Überfrequenzüberwachung 45,00… 65,00 Hz
Überwachung der Spannungsqualität (10-Minuten Mittelwert)
Vektorsprungüberwachung 2.0…20.0 °
Ansprechzeit einstellbar 50 ms…60 s
Rückschaltverzögerung (nullspannungssicher) einstellbar 0…1000 s
(Vektorsprung 3…240 s)
Alarmzähler für bis zu 100 Alarme (mit Messwert und Ursache
Alarmsummenzeit bis 999 Stunden. Zeigt an wie lange Relais bei anliegender
Steuerspannung wegen Alarmen abgeschaltet waren.
LEDs für Alarmmeldungen, Messwertzuordnung und Relaiszustand
2 Ausgangsrelais, jedes für Frequenz und/oder Spannungsüberwachung
Relaisfunktion Arbeits- oder Ruhestrom programmierbar
verriegelte Abschaltung oder Autoreset programmierbar
externer Eingang für Enable / Reset
Verzögerungszeit für Enable - Eingang bei Vektorsprungüberwachung
einfache Programmierung durch 5 wählbare Grundprogramme
Codeschutz gegen Manipulation der Einstellwerte
Plombiermöglichkeit für Einstellwerte
Steuerspannung AC/DC 24-270 V
Verteilereinbaugehäuse 4 TE, Einbautiefe 69 mm
Montage auf 35 mm Tragschiene DIN EN 60715
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Rückschaltbereit nach unter- / überschrittenem Grenzwert
BLINKT, 8A 18oder8A 28
oder 8Am 18oder 8Am 28
Rückschaltverzögerung 8dof 8 läuft ab
AUS
Grenzwert nicht unter- / überschritten
6
Taster Up / Down (im Anzeigemodus, Normalzustand)
kurz drücken
Wechsel in den Menümodus (siehe Punkt 8.5), Anzeige
Alarmspeicher (Down) / Alarmsummenzeit (Up), zusätzliches
drücken der Taste Set für ≥ 2 s löscht die gespeicherten Werte
Betätigung für > 2 s
Anzeige des MAX (Up) / MIN (Down) - Messwertes, zusätzliches
drücken der Taste Set für ≥ 2 s löscht den gespeicherten Wert
7
Taster Set / Reset (im Anzeigemodus, Normalzustand)
Kurz drücken
Anzeige nächster Messwert / Alarmzähler
Betätigung für > 2 s
Reset nach verriegeltem Alarm (manuelles Wiedereinschalten)
(Nicht möglich wenn Rückschaltverzögerung DoF abläuft)
Betätigung für > 4 s
Anzeige Programm z. B. 8Pr 18
Betätigung für > 10 s
Anzeige der Softwareversion z. B. 800008
8
LEDs Messwertzuordnung (gelb)
LEDs
Messwert
Lx und N AN
Spannungswert (L1 gegen N, L2 gegen N, L3 gegen N)
Lx und Ly AN
Spannungswert (L1 gegen L2, L2 gegen L3, L1 gegen L3)
Lx BLINKT schnell
Vektorsprung (L1, L2, L3)
L1 BLINKT
Frequenz
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je nach Programm Anzeige aktuelle Spannung, Frequenz, Vektorsprung
Anzeige von Alarmmeldungen z.B. 8A 18, 8a2-L8,…
Anzeige von Fehlern mit Fehlercode z. B. 8Err98
Anschluss
Funktion
A1 und A2
Steuerspannung Us, siehe 12. Technische Daten
11, 12, 14
Relais K1, Menüpunkt8AL1U.8, 8aL1F.8
21, 22, 24
Relais K2, Menüpunkt 8AL2U.8, 8aL2F.8
E1 – E2 (Pr 4-5)
Enable – Eingang
potentialfreier Öffner
Kontakt geschlossen = UFR 1001 disabled, keine Auswertung
von Spannung, Frequenz und Vektorsprung
offen = UFR 1001 enabled, Spannung, Frequenz und
Vektorsprung werden ausgewertet
Y1 – Y2 (Pr 1-3)
externer Reset
potentialfreier Schließer-Kontakt
Funktion wie Betätigung der Taste Set/Reset für >2 s
nc
nicht belegt
N
Neutralleiter
L1
Phase L1
L2
Phase L2
L3
Phase L3
Funktionsmerkmal
Erklärung
VSR Anzeigewert
Angezeigt wird immer der höchste gemessene Wert. Durch
löschen des Max-Wertes und beim Rückschalten in Gutzustand
nach einem Alarm, wird auch der Anzeigewert auf 0 gesetzt.
VSR MIN / MAX Wert
Bei einem Vektorsprungalarm wird immer der Auslösewert als
Max Wert gespeichert, dieser ist solange verfügbar bis der MaxWert gelöscht wird.
Enable-Eingang
nur in Pr 4 und 5, geschlossen = disabled, keine Auswertung
von Spannung, Frequenz und Vektorsprung
Delay Enable On Zeit
nur in Pr 4 und 5, läuft beim starten des Gerätes und nach
öffnen des Enable-Eingangs ab, während dieser Zeit findet keine
Auswertung von Spannung, Frequenz und Vektorsprung statt
Rückschaltverzögerung
liegt beim Trennen der Steuerspannung ein Alarm vor, dann
läuft nach dem Wiedereinschalten für den jeweiligen Alarm die
4. Detaillierte Beschreibung
4.1 Beschreibung der Anschlüsse
4.2 Funktionsmerkmale
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programmierte Rückschaltverzögerung, 8dof8 ab, immer wenn
eine Rückschaltverzögerungszeit 8dof8 abläuft, wird diese in
der Anzeige heruntergezählt (kürzeste zuerst)
Reset
mit Reset Taste oder druch Unterbrechen der Steuerspannung
für > 5 s (Rückschaltverzögerung beachten)
Alarmzähler
Das Gerät speichert max 50 Alarme je Relais (Ursache,
Messwert). Wird nur ein Alarm 1 benutzt (Funktion Fun bei AL2U
und AL2F auf off), dann stehen 100 Speicher zur Verfügung. Im
Speicher mit der höchsten Nummer steht der letzte gespeicherte
Alarm. Die LEDs zeigen die Ursache und das Relais an, in der
7-Segment Anzeige steht jeweils der Messwert, der zum Alarm
geführt hat. Bei Überlauf werden alle Speicher gelöscht.
Alarmsummenzeit
Die Alarmsummenzeit TAL zeigt für jeden Alarm getrennt an,
wie lange das Relais wegen eines Alarms abgeschaltet war.
Aufgezeichnet wird mit einer Auflösung von 1Minute und nur bei
anliegender Steuerspannung. Abfrage im Anzeigemodus unter
Ac. Up = Alarmsummenzeit TAL, Down = Alarmzähler Ac
xx…Ac00 (xx=letzter Alarm)
5. Wichtige Hinweise
WARNUNG Gefährliche elektrische Spannung!
Kann zu elektrischem Schlag und Verbrennungen führen.
Vor Beginn der Arbeiten Anlage und Gerät spannungsfrei schalten.
Der einwandfreie und sichere Betrieb eines Gerätes setzt voraus, dass es sachgemäß
transportiert und gelagert, fachgerecht installiert und in Betrieb genommen sowie
bestimmungsgemäß bedient wird.
An dem Gerät dürfen nur Personen arbeiten, die mit der Installation, Inbetriebnahme und
Bedienung vertraut sind und über die ihrer Tätigkeit entsprechende Qualifikation verfügen.
Sie müssen den Inhalt der Betriebsanleitung, die auf dem Gerät angebrachten Hinweise
und die einschlägigen Sicherheitsvorschriften für die Errichtung und den Betrieb elektrischer
Anlagen beachten.
Die Geräte sind gemäß EN 60255 gebaut und geprüft und verlassen das Werk in
sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand. Um diesen Zustand zu erhalten, müssen Sie
die in der Betriebsanleitung mit "Achtung" überschriebenen Sicherheitsvorschriften
beachten. Das Nichtbefolgen der Sicherheitsvorschriften kann Tod, Körperverletzung oder
Sachschäden am Gerät selbst und an anderen Geräten und Einrichtungen zur Folge haben.
Sollte die in der Betriebsanleitung enthaltene Information in irgendeinem Fall nicht
ausreichen, wenden Sie sich bitte direkt an uns oder an die für Sie zuständige Vertretung.
Anstelle der in dieser Betriebsanleitung genannten und in Europa gültigen Industrienormen
und Bestimmungen, müssen Sie bei der Verwendung des Gerätes außerhalb deren
Geltungsbereiches die im Anwenderland gültigen einschlägigen Vorschriften beachten.
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Achtung! Wird für alle Relais die Funktion Arbeitsstromausführung
programmiert, so wird ein Ausfall der Steuerspannung oder des Gerätes
nicht erkannt. Beim Einsatz als Überwachungsgerät muss der Betreiber
dafür sorgen, dass dieser Fehler durch regelmäßige
Funktionsprüfungen erkannt wird. Wir empfehlen, mindestens ein
Relais in Ruhestromausführung zu programmieren und entsprechend
auszuwerten.
6. Montage
Das Gerät kann befestigt werden:
Verteilereinbau oder Schaltschrank auf 35 mm Tragschiene nach EN 60715
Beachten Sie die maximal zulässige Temperatur bei Einbau im Schaltschrank. Es ist
für genügend Abstand zu anderen Geräten oder Wärmequellen zu sorgen. Wird die
Kühlung erschwert z.B. durch enge Nachbarschaft von Geräten mit erhöhter
Oberflächentemperatur oder Behinderung des Kühlluftstromes so verringert sich die
zulässige Umgebungstemperatur.
Achtung!
Bevor Sie das Gerät an Netzspannung legen, vergewissern Sie sich,
dass die Steuerspannung Us am Seitentypenschild mit der am Gerät
angeschlossenen Netzspannung übereinstimmt!
7. Anschlussplan
3 phasig mit N (PR1, PR5) 3 phasig ohne N (PR2, PR4)
1 phasig (nur PR3, keine Vektorsprungüberwachung)
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Tasterabdeckung leicht anheben und um 180° drehen
Taster durch drücken auf die Tasterabdeckung solange gedrückt halten bis
Gesperrt - LED aus ist
Steuerspannung am UFR 1001 abschalten
Taste Set gedrückt halten und Steuerspannung wieder einschalten
Nach 10s erscheint in der Anzeige 8Pr 1.8
Taste Set loslassen
Programm mit den Tasten UP/DOWN einstellen
Taste SET drücken
Gerät macht einen Reset und startet
8.1 Programm einstellen
Entsprechend der Anwendung (siehe Tabelle), muss am UFR 1001 das passende
Programm eingestellt werden. Dies geschieht bei der Inbetriebnahme. Ist das UFR 1001
plombiert/gesperrt (LED leuchtet) kann das eingestellte Programm nicht gewechselt werden.
* ab Werk eingestellt
Einstellvorgang:
Tipp: Bei einem Programmwechsel werden alle Parameter auf „Werkseinstellung“ des
gewählten Programms zurückgesetzt (siehe Tabelle „ Werkseinstellungen“), ändern
Sie deshalb die Parameter erst, wenn Sie das richtige Programm gewählt haben.
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