WALTHER PILOT PILOT Signier 20 360 Operating Instructions Manual

WALTHER PILOT
Betriebsanleitung / Operating Instructions /
Instructions de Service / Gebruiksaanwijzing
PILOT Signier
Signierpistole / Marking Gun /
Pistolet de Marquage / Markeer Spuitpistolen
Typ / Type
REV. 10/11
DISTRIBUTED BY COATING EQUIPMENT TECHNOLOGY, INC
PHONE: 586-210-0555
WEB: www.cetinc.com
2
Werkzeug/Tool/Outil/Werktuig für/ for/pour/voor
Pos.: 1
V 20 335 28 003
Stand: Juli 2010
PILOT Signier
20 360
8
36
35
9
8
14
9
PILOT Signier Umlauf
20 361
4
Maßblatt / Dimension Sheet / Mesures / Maataanduiding
Seite 8 - 22
Page 24 - 38
Page 40 - 54
Side 56 - 70
8 9
EG-Konformitätserklärung
Wir, der Gerätehersteller, erklären in alleiniger Verantwortung, dass das Produkt in der untenstehenden Beschreibung den einschlägigen grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entspricht. Bei einer nicht mit uns abgestimmten Änderung an dem Gerät oder bei einer unsachgemäßen Verwendung verliert diese Erklärung ihre Gültigkeit.
Hersteller WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH
Kärntner Str. 18 - 30 D - 42327 Wuppertal Tel.: +49(0)202 / 787 - 0 Fax: +49(0)202 / 787 - 2217 www.walther-pilot.de • e-mail: info@walther-pilot.de
Typenbezeichnung Automatische Spritzpistole
PILOT Signier 30 360 V 20 360
Verwendungszweck Verarbeitung spritzbarer Materialien Angewandte Normen und Richtlinien
EG-Maschinenrichtlinien 2006 / 42 / EG 94 / 9 EG (ATEX Richtlinien) DIN EN ISO 12100 Teil 1 DIN EN ISO 12100 Teil 2 DIN EN 1953 DIN EN 1127-1 DIN EN 13463-1
Spezifikation im Sinne der Richtlinie 94 / 9 / EG
Kategorie 2 Gerätebezeichnung
II 2 G c T 5
Tech.File,Ref.:
2408
Bevollmächtigt mit der Zusammenstellung der technischen Unterlagen:
Nico Kowalski, WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH, Kärntner Str. 18 - 30 D- 42327 Wuppertal
Besondere Hinweise :
Das Produkt ist zum Einbau in ein anderes Gerät bestimmt. Die Inbetriebnahme ist so lange untersagt, bis die Konformität des Endproduktes mit der Richtlinie 2006 / 42 / EG festgestellt ist.
Wuppertal, den 01. Januar 2010
Name: Torsten Bröker Stellung im Betrieb: Leiter der Konstruktion und Entwicklung
Diese Erklärung ist keine Zusicherung von Eigenschaften im Sinne der Produkthaftung. Die Sicherheitshinweise der Produktdokumentation sind zu beachten.
i.V.
Inhaltsverzeichnis
Explosionszeichnung 2 Maßblatt 4 Konformitätserklärung 9 Ersatzteilliste 10
1 Allgemeines 12
1.1 Kennzeichnung des Modells 12
1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung 12
1.3 Sachwidrige Verwendung 13
2 Technische Beschreibung 13
3 Sicherheitshinweise 14
3.1 Kennzeichnung der Sicherheitshinweise 14
3.2 Allgemeine Sicherheitshinweise 14
4 Montage 15
4.1 Spritzpistole befestigen 15
4.2 Versorgungsleitungen anschließen 15
5 Bedienung 16
5.1 Sicherheitshinweise 16
5.2 Inbetrieb- und Außerbetriebsetzen 16
5.3 Spritzbildprobe erzeugen 16
5.4 Mängel eines Spritzbildes beheben 17
5.5 Spritzpistole umrüsten 18
6 Reinigung 18
6.1 Sicherheitshinweise 18
6.2 Grundreinigung 19
6.3 Routinereinigung 19
7 Instandsetzung 20
7.1 Undichte Nadelpackung austauschen 20
7.2 Materialdüse, -nadel, Federn und Dichtungen austauschen 21
8 Fehlersuche und -beseitigung 21
9 Entsorgung 22
10 Technische Daten 22
10 11
Reparatursets
WALTHER PILOT hält für die Automatik-Spritzpistolen PILOT Signier und PILOT Signier Umlauf Reparatursets bereit, die sämtliche Verschleißteile enthalten.
Artikelnummer
PILOT Signier / -Umlauf V 16 120 51 XX3
◄ Luftköpfe wahlweise:
Größe Artikelnummer
Rundstrahlluftkopf 0,3 / 0,5 mm ø V 20 336 34 035*
0,8 / 1,0 mm ø V 20 336 34 085*
1,2 / 1,5 mm ø V 20 336 34 125*
Breitstrahlluftkopf 0,3 / 0,5 mm ø V 20 336 44 032*
0,8 / 1,0 mm ø V 20 336 44 082*
1,2 / 1,5 mm ø V 20 336 44 122*
Breitstrahlluftkopf 0,3 / 0,5 mm ø V 20 336 50 035*
0,8 / 1,0 mm ø V 20 336 50 085*
1,2 / 1,5 mm ø V 20 336 50 125*
Düseneinlagen
Die Düseneinlagen bestehen aus Luftkopf, Materialdüse und Materialnadel
Artikelnummer Luftkopfvariante
PILOT Signier / -Umlauf V 15 120 51 XX3 V 20 336 34 XX5
V 15 120 01 XX3 V 20 336 44 XX2 V 15 120 02 XX3 V 20 336 50 XX5
Düsenausstattung nach Wahl: 0,3 ▪ 0,5 ▪ 0,8 ▪ 1,0 ▪ 1,2 ▪ 1,5 mm ø
* Bei Ersatzteillieferungen bitte entsprechende Größe angeben. Wir empfehlen, alle fettgedruckten Teile (Verschleißteile) auf Lager zu halten.
Ersatzteilliste:
Pilot Signier PILOT Signier Umlauf
V 20 360 V 20 361
Pos. Bezeichnung Stck. Artikelnummer Stck. Artikelnummer
1 Überwurfmutter 1 V 20 335 15 000 1 V 20 335 15 000
2 Luftkopf ◄ 1 V 20 336 xx xxx* 1 V 20 336 xx xxx*
3 Materialdüse 1 V 20 336 23 xx3* 1 V 20 336 23 xx3*
4 Nadelpackung kompl. 1 V 09 002 41 000 1 V 09 002 41 000
5 Federteller 1 V 20 353 14 000 1 V 20 353 14 000
6 Feder 1 V 20 353 04 000 1 V 20 353 04 000
7 Stopfbuchse 1 V 20 353 03 003 1 V 20 353 03 003
8 Schlauchanschlussstück 1 V 20 336 31 320 2 V 20 336 31 320
9 Überwurfschraube 1 V 20 336 33 005 2 V 20 336 33 005
10 Stopfbuchsenschraube 1 V 20 335 11 003 1 V 20 335 11 003
11 O-Ring 1 V 09 103 02 000 1 V 09 103 02 000
12 Schnellverschraubung 1 V 66 100 02 027 1 V 66 100 02 027
13 Schnellverschraubung 1 V 66 100 03 561 1 V 66 100 03 561
14 Pistolenkörper 1 V 20 360 01 005 1 V 20 361 01 005
15 Topfmanschette 1 V 09 210 09 000 1 V 09 210 09 000
16 Dichtscheibe 1 V 20 335 09 000 1 V 20 335 09 000
17 O-Ring 1 V 09 102 12 001 1 V 09 102 12 001
18 Kolbendichtschraube 1 V 20 335 08 000 1 V 20 335 08 000
19 Kolben 1 V 20 335 06 000 1 V 20 335 06 000
20 Materialnadel 1 V 20 335 20 . . 3* 1 V 20 335 20 . . 3*
Materialnadel Hartmetall 1 V 20 335 29 . . 0* 1 V 20 335 29 . . 0*
21 Nadelmutter 2 V 10 106 02 000 2 V 10 106 02 000
22 Nadelfeder 1 V 10 106 04 000 1 V 10 106 04 000
23 Topfmanschette 1 V 09 210 08 000 1 V 09 210 08 000
24 Kolbenscheibe 1 V 20 335 10 000 1 V 20 335 10 000
25 Kolbenschraube 1 V 20 335 07 000 1 V 20 335 07 000
26 Ventilfeder 1 V 10 106 08 000 1 V 10 106 08 000
27 Federbuchse 1 V 20 336 35 000 1 V 20 336 35 000
28 U-Scheibe 1 V 20 666 06 000 1 V 20 666 06 000
29 Sechskantmutter 1 V 20 660 04 003 1 V 20 660 04 003
30 Klemmring 1 V 20 336 36 000 1 V 20 336 36 000
31 Stopfbuchse 1 V 10 501 06 000 1 V 10 501 06 000
32 Kontermutter 1 V 20 336 45 000 1 V 20 336 45 000
33 Stellschraube 1 V 20 336 37 000 1 V 20 336 37 000
34 Zugstange kompl. 1 V 20 336 38 390 1 V 20 336 38 390
35 Dichtscheibe 1 V 20 339 32 009
36 Verschlussstopfen 1 V 20 330 03 003
12 13
Das Gerät darf in explosionsgefährdeten Bereichen nur nach Maßgabe der zu­ständigen Aufsichtsbehörde eingesetzt werden.
Der zuständigen Aufsichtsbehörde bzw. dem Betreiber obliegt die Festle­gung der Explosionsgefährdung (Zoneneinteilung).
Es ist betreiberseitig zu prüfen und sicherzustellen, dass alle technischen Daten und die Kennzeichnung gemäß ATEX mit den notwendigen Vorgaben übereinstim­men. Bei Anwendungen, bei denen der Ausfall des Gerätes zu einer Personen­gefährdung führen könnten, sind betreiberseitig entsprechende Sicherheitsmaß­nahmen vorzusehen.
Falls im Betrieb Auffälligkeiten erkannt werden, muss das Gerät sofort stillgesetzt werden und es ist mit WALTHER Spritz- und Lackiersysteme Rücksprache zu hal­ten.
Erdung / Potentialausgleich Es muss sichergestellt werden, dass die Spritzpistole separat oder in Verbindung mit dem Gerät auf dem sie aufgebaut ist, ausreichend geerdet ist (maximaler Widerstand 10
6
).
1.3 Sachwidrige Verwendung
Die Spritzpistole darf nicht anders verwendet werden, als es im Abschnitt 1.2 Be­stimmungsgemäße Verwendung geschrieben steht.
Jede andere Verwendung ist sachwidrig. Zur sachwidrigen Verwendung gehören z.B.:
• das Verspritzen von Materialien auf Personen und Tiere
• das Verspritzen von flüssigem Stickstoff
2 Technische Beschreibung
Das Modell PILOT Signier arbeitet vollautomatisch über eine Druckluftsteuerung und wird über ein 3/2-Wege-Steuerventil angesteuert. Dazu können Hand-, Fuß­oder Magnetventile eingesetzt werden.
Wird das 3/2-Wege-Steuerventils betätigt, tritt die für die Steuerung erforderliche Druckluft in den Zylinderraum der Spritzpistole ein und öffnet den Zerstäuberluft­kanal und anschließend die Materialzufuhr.
Wird die Steuerluft durch das 3/2-Wege-Steuerventils wieder unterbrochen, ent­weicht zunächst die im Zylinder befindliche Druckluft. Der Federdruck der Kolben­feder drückt anschließend die Materialnadel in ihre Ausgangsstellung zurück und verschließt die Material- und Zerstäuberluftzufuhr.
Der Materialdurchfluss der PILOT Signier kann von Hand geöffnet und dadurch z.B. eine verstopfte Materialdüse gereinigt werden.
1 Allgemeines
1.1 Kennzeichnung des Modells
Modell: Automatische Spritzpistole PILOT Signier 20 360
Typ: V 20 360
Hersteller: WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH
Kärntner Str. 18-30 D-42327 Wuppertal Tel.: +202 / 787-0 Fax: +202 / 787-2217 www.walther-pilot.de • Email: info@walther-pilot.de
1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung
Die automatische Spritzpistole PILOT Signier dient ausschließlich der Verarbeitung spritzbarer Medien, insbesondere:
• Lacke und Farben
• Fette, Öle und Korrosionsschutzmittel
• Kleber
• Keramikglasuren
• Beizen Aggressive Materialien sollten grundsätzlich nicht verspritzt werden. Sind die Mate­rialien, die Sie verspritzen wollen, hier nicht aufgeführt, wenden Sie sich bitte an WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH, Wuppertal.
Die spritzbaren Materialien dürfen lediglich auf Werkstücke bzw. Gegenstände auf­getragen werden. Das Modell PILOT Signier ist keine handgeführte Spritzpistolen und muss deshalb an einer geeigneten Halterung befestigt werden.
Die Temperatur des Spritzmaterials darf 80° C grundsätzlich nicht überschreiten. Die bestimmungsgemäße Verwendung schließt auch ein, dass alle Hinweise und Angaben der vorliegenden Betriebsanleitung gelesen, verstanden und beachtet wer­den.
Das Gerät erfüllt die Explosionsschutz-Forderungen der Richtlinie 94 / 9 EG (ATEX) für die auf dem Typenschild angegebene Explosionsgruppe, Gerätekategorie, und Temperaturklasse.
Beim Betreiben des Gerätes sind die Vorgaben dieser Betriebsanleitung unbedingt einzuhalten. Die vorgeschriebenen Inspektions- und Wartungsintervalle sind einzu­halten.
Die Angaben auf den Geräteschildern bzw. die Angaben in dem Kapitel technische Daten sind unbedingt einzuhalten und dürfen nicht überschritten werden. Eine Überlastung des Gerätes muss ausgeschlossen sein.
14 15
4 Montage
Die Spritzpistole ist werkseitig komplett montiert. Bevor Sie die Spritzpistole in Betrieb setzen können, sind die folgenden Tätigkeiten durchzuführen:
4.1 Spritzpistole befestigen
Befestigen Sie die Spritzpistole an einer geeigneten, standsicheren Halterung. Benutzen Sie hierfür die beiden Befestigungsbohrungen ø 5 mm.
4.2 Versorgungsleitungen anschließen
Warnung
Achten Sie darauf, dass die Anschlüsse der Steuer- und Zerstäuberluft nicht ver­tauscht werden - Verletzungsgefahr.
1. Befestigen Sie die Versorgungsleitung
• der Spritzluft an den mit (1) gekennzeichneten Anschluss der Spritzpistole (G 1/8“ - PK 4)
• der Steuerluft an den mit (2) gekennzeichneten Anschluss der Spritzpistole (M 5 - PK 3)
• der Materialzufuhr an den mit (3) gekennzeichneten Anschluss der Spritzpistole (G 1/8“ - 5 mm ø)
2. Achten Sie auf den festen Sitz der Schläuche.
Die Spritzpistole ist nun vollständig montiert und kann in Betrieb gesetzt werden.
1 Spritzluft
2 Steuerluft
Material 3
3 Sicherheitshinweise
3.1 Kennzeichnung der Sicherheitshinweise
Warnung
Das Piktogramm und die Dringlichkeitsstufe “Warnung“ kennzeichnen eine mögli­che Gefahr für Personen. Mögliche Folgen: schwere oder leichte Verletzungen.
Achtung
Das Piktogramm und die Dringlichkeitsstufe “Achtung“ kennzeichnen eine mögliche Gefahr für Sachwerte. Mögliche Folgen: Beschädigung von Sachen.
Hinweis
Das Piktogramm und die Dringlichkeitsstufe “Hinweis“ kennzeichnen zusätzliche Informationen für das sichere und effiziente Arbeiten mit der Spritzpistole.
3.2 Allgemeine Sicherheitshinweise
• Die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften sowie die sonstigen anerkannten sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Regeln sind einzuhalten.
• Benutzen Sie die Spritzpistole nur in gut belüfteten Räumen. Im Arbeitsbereich ist Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten. Beim Verspritzen leichtentzündlicher Materialien (z. B. Lacke, Kleber, Reinigungsmittel usw.) besteht erhöhte Gesundheits-, Explosions- und Brandgefahr.
• Es muss sichergestellt werden, dass die Spritzpistole separat oder in Verbindung mit dem Gerät auf dem sie aufgebaut ist, ausreichend geerdet ist (max. Widerstand 10
6
).
• Schalten Sie vor jeder Wartung und Instandsetzung die Luft- und Materialzufuhr zur Spritzpistole drucklos - Verletzungsgefahr.
• Halten Sie beim Verspritzen von Materialien keine Hände oder andere Körperteile vor die unter Druck stehende Düse der Spritzpistole - Verletzungsgefahr.
• Richten Sie die Spritzpistole nicht auf Personen und Tiere - Verletzungsgefahr.
• Beachten Sie die Verarbeitungs- und Sicherheitshinweise der Hersteller von Spritzmaterial und Reinigungsmittel. Insbesondere aggressive und ätzende Materialien können gesundheitliche Schäden verursachen.
• Tragen Sie im Arbeitsbereich der Spritzpistole einen Gehörschutz. Der erzeugte Schallpegel der Spritzpistole von ca. 83 dB (A) kann einen Gehörschaden verur­sachen.
• Die partikelführende Abluft ist vom Arbeitsbereich und Betriebspersonal fernzuhal­ten. Tragen Sie dennoch vorschriftsgemäßen Atemschutz und vorschriftsgemäße Arbeitskleidung, wenn Sie mit der Spritzpistole Materialien verarbeiten. Umherschwebende Partikel gefährden Ihre Gesundheit.
• Achten Sie stets darauf, dass nach den Montage- und Wartungsarbeiten alle Muttern und Schrauben fest angezogen sind.
• Verwenden Sie nur Original-Ersatzteile, da WALTHER nur für diese eine sichere und einwandfreie Funktion garantieren kann.
Bei Nachfragen zur gefahrlosen Benutzung der Spritzpistole wenden Sie sich bitte an die WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH, Wuppertal.
16 17
Warnung
Halten Sie beim Verspritzen von Materialien keine Hände oder andere Körperteile vor die unter Druck stehende Düse der Spritzpistole - Verletzungsgefahr.
Warnung
Achten Sie beim Inbetriebsetzen der Spritzpistole darauf, dass sich keine Person im Spritzbereich befindet - Verletzungsgefahr.
1. Setzen Sie die Spritzpistole in Betrieb, um eine Spritzbildprobe zu erzeugen (siehe 5.2 Inbetrieb- und Außerbetriebsetzen).
2. Kontrollieren Sie die Spritzbildprobe und verändern Sie ggf. die Einstellungen an der Spritzpistole.
Materialdurchflussmenge einstellen
Die Materialdurchflussmenge kann mit Hilfe der Stellschraube (Pos. 33) eingestellt werden. Durch Einschrauben der Stellschraube wird die Materialmenge verringert, durch Ausschrauben erhöht.
Materialdruck regulieren
Diese Einstellung können Sie nur an der Pumpe oder am Druckbehälter vorneh­men. Beachten Sie dabei die Anweisungen und Sicherheitshinweise des Herstellers.
Zerstäuberluftdruck regulieren
Der Spritzdruck wird am Druckluft-Reduzierventil der Kompressoranlage einge­stellt. Beachten Sie die Anweisungen und Sicherheitshinweise des Herstellers.
5.4 Mängel eines Spritzbildes beheben
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, mit welchen Einstellungen Sie das Spritzbild be­einflussen können.
Spritzbildprobe Abweichung erforderliche Einstellung
Spritzbild ist in der Mitte zu dick
• breitere Spritzstrahlform einstellen
Spritzbild ist an den Enden zu dick
• rundere Spritzstrahlform einstellen
Spritzbild ist ziemlich grob­tropfig
• Zerstäuberluftdruck erhöhen
Materialauftrag ist in der Spritzbildmitte sehr dünn
• Zerstäuberluftdruck verringern
Spritzbild ist in der Mitte gespalten
• Düsendurchmesser erhöhen
• Zerstäuberluftdruck verringern
• Materialdruck erhöhen
Spritzbild ist sehr ballig • Materialdruck verringern
• Zerstäuberluftdruck erhöhen
angestrebtes Spritzergebnis
5 Bedienung
5.1 Sicherheitshinweise
Beachten Sie bei der Bedienung der Spritzpistole insbesondere die nachfolgenden Sicherheitshinweise!
• Tragen Sie vorschriftsmäßigen Atemschutz und Arbeitskleidung, wenn Sie mit der Spritzpistole Materialien verspritzen. Umherschwebende Partikel gefährden Ihre Gesundheit.
• Tragen Sie im Arbeitsbereich der Spritzpistole einen Gehörschutz. Der erzeugte Schallpegel der Spritzpistole von ca. 83 dB (A) kann einen Gehörschaden verursa­chen.
• Im Arbeitsbereich ist Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten. Beim Verspritzen leicht entzündlicher Materialien (z. B. Lacke, Kleber) besteht erhöhte Explosions­und Brandgefahr.
5.2 Inbetrieb- und Außerbetriebsetzen
Bevor Sie die Spritzpistole in Betrieb setzen können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• Der Steuerluftdruck muss an der Spritzpistole anstehen.
• Der Zerstäuberluftdruck muss an der Spritzpistole anstehen.
• Der Materialdruck muss an der Spritzpistole anstehen.
Achtung
Der Materialdruck darf nicht höher eingestellt sein als
• 6 bar, da sonst kein funktionssicherer Betrieb der Spritzpistole gewährleistet ist.
Stellen Sie den Steuerluftdruck auf • mindestens 4 bar, damit die Spritzpistole in Betrieb gesetzt werden kann.
Hohe Schaltfrequenzen können eine Lockerung der Zugstange (Pos. 34) verursa­chen. Entfernen Sie daher vor jeder Inbetriebnahme die Zugstange.
Warnung
Die Spritzpistole muss nach Arbeitsende immer drucklos geschaltet werden. Die unter Druck stehenden Leitungen können platzen und nahestehende Personen durch das ausströmende Material verletzen.
5.3 Spritzbildprobe erzeugen
Eine Spritzbildprobe sollte immer dann erzeugt werden, wenn:
• die Spritzpistole zum erstenmal in Betrieb gesetzt wird.
• das Spritzmaterial ausgetauscht wird.
• die Pistole zur Wartung oder Instandsetzung zerlegt wurde.
Die Spritzbildprobe kann auf ein Probewerkstück, Blech, Pappe oder Papier abge­geben werden.
18 19
6.2 Grundreinigung
Damit die Lebensdauer und die Funktion der Spritzpistole lange erhalten bleibt, muss die Spritzpistole regelmäßig gereinigt und geschmiert werden.
Verwenden Sie zur Reinigung der Spritzpistole nur Reinigungsmittel, die vom Hersteller des Spritzmaterials angegeben werden und die folgenden Bestandteile nicht enthalten:
• halogenierte Kohlenwasserstoffe (z. B. 1,1,1, Trichlorethan, Methylen-Chlorid usw.)
• Säuren und säurehaltige Reinigungsmittel
• regenerierte Lösemittel (sog. Reinigungsverdünnungen)
• Entlackungsmittel
Die o.g. Bestandteile verursachen an galvanisierten Bauteilen chemische Reak­tionen und führen zu Korrosionsschäden.
Für Schäden, die aus einer derartigen Behandlung herrühren, übernimmt WALTHER Spritz- und Lackiersysteme keine Gewährleistung.
Reinigen Sie die Spritzpistole
• vor jedem Farb- bzw. Materialwechsel
• mindestens einmal wöchentlich
• materialabhängig und je nach Verschmutzungsgrad mehrfach wöchentlich.
Achtung
Legen Sie die Spritzpistole nie in Lösemittel oder ein anderes Reinigungsmittel ein. Die einwandfreie Funktion der Spritzpistole kann sonst nicht garantiert werden.
Achtung
Verwenden Sie zur Reinigung keine harten oder spitzen Gegenstände, Präzisions­teile der Spritzpistole könnten sonst beschädigt werden und das Spritzergebnis verschlechtern.
1. Zerlegen Sie die Pistole, gemäß 5.5 Materialdüse und -nadel wechseln.
2. Reinigen Sie den Luftkopf und die Materialdüse mit einem Pinsel und dem Reinigungsmittel.
3. Reinigen Sie alle übrigen Bauteile und den Pistolenkörper mit einem Tuch und dem Reinigungsmittel.
4. Bestreichen Sie folgende Teile mit einem dünnen Fettfilm:
• Topfmanschette (Pos. 23)
• Ventilfeder (Pos. 26)
Verwenden Sie dazu ein säurefreies, nicht harzendes Fett und einen Pinsel. An­schließend wird die Spritzpistole in umgekehrter Reihenfolge zusammengesetzt.
6.3 Routinereinigung
Bei regelmäßigen Farbwechseln oder (materialabhängig) nach Arbeitsende können Sie die Spritzpistole auch reinigen, ohne diese dabei zerlegen zu müssen.
5.5 Spritzpistole umrüsten
Die zum Spritzmaterial passende Luftkopf-/ Materialdüse-/ Nadel-Kombination bildet eine aufeinander abgestimmte Einheit - die Düseneinlage. Tauschen Sie immer die komplette Düseneinlage aus, damit die gewünschte Spritzbildqualität erhalten bleibt.
Warnung
Schalten Sie vor jeder Umrüstung die Steuer- und Zerstäuberluft sowie die Material­zufuhr zur Spritzpistole drucklos - Verletzungsgefahr.
Hinweis
Zur Durchführung der aufgeführten Arbeitsschritte benutzen Sie bitte die Explosions­zeichnung (Seite 2) und die Ersatzteilliste (Seite 10) dieser Betriebsanleitung.
Materialdüse und Materialnadel wechseln
1. Schrauben Sie Überwurfmutter (Pos. 1) und den Luftkopf (Pos. 2) ab.
2. Schrauben Sie die Materialdüse (Pos. 3) und die Federbuchse (Pos. 27) aus dem Pistolenkörper (Pos. 14) (SW 9 u. SW 22).
3. Ziehen Sie den kompletten Nadeleinsatz aus dem Pistolenkörper.
4. Schrauben Sie die Zugstange (Pos. 34) aus dem Kolben (Pos. 19).
5. Entfernen Sie die Ventilfeder (Pos. 26).
6. Schrauben Sie die Kolbenschraube (Pos. 25) aus dem Kolben.
7. Entfernen Sie die Kolbenscheibe (Pos. 24), die Topfmanschette (Pos. 23) und die Nadelfeder (Pos. 22)
8. Ziehen Sie die Materialnadel (Pos. 20) aus dem Kolben.
9. Schrauben Sie die beiden Nadelmuttern (Pos. 21) von der Nadel (SW 3).
Die Montage der Materialdüse bzw. der Materialnadel erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Hinweis
Das Einstellmaß der Materialnadel - gerechnet von der Nadelspitze bis zur ersten Nadelmutter - beträgt 96 mm.
Hinweis
Bestreichen Sie bei der Montage die folgenden Bauteile mit einem dünnen Fettfilm: Topfmanschette (Pos. 23), Ventilfeder (Pos. 26).
6 Reinigung
6.1 Sicherheitshinweise
• Schalten Sie vor jeder Wartung die Steuer- und Zerstäuberluft sowie die Materialzufuhr zur Spritzpistole drucklos - Verletzungsgefahr.
• Im Arbeitsbereich ist Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten. Beim Verspritzen leichtentzündlicher Materialien (z. B. Reinigungsmittel) besteht erhöhte Explosions- und Brandgefahr.
• Beachten Sie die Sicherheitshinweise des Reinigungsmittel Herstellers. Insbesondere aggressive und ätzende Reinigungsmittel können gesundheitliche Schäden verursachen.
20 21
Hinweis
Die aus dem Pistolenvorsatz entnommene Nadelpackung (Pos. 4) darf nicht wie­derverwendet werden, da sonst eine funktionssichere Dichtwirkung nicht gewähr­leistet ist.
7.2 Düse, Nadel, Federn und Dichtungen austauschen
Zerlegen Sie die Spritzpistole gemäß Abschnitt 5.5 Spritzpistole umrüsten, wenn die folgenden Bauteile ausgetauscht werden müssen:
• Materialdüse
• Ventilfeder*
• Materialnadel
• Nadelfeder
• Topfmanschette*
Hinweis
Die mit * gekennzeichneten Bauteile müssen vor dem Einbau in den Pistolenkör­per mit einem säurefreien, nicht harzenden Fett eingefettet werden.
Hinweis
WALTHER Spritz- und Lackiersysteme hält für die Automatik-Spritzpistole PILOT Signier 20 360 ein Reparaturset bereit, das sämtliche Verschleißteile enthält::
Artikel-Nr.: V 16 120 51 . . 3
8 Fehlersuche und -beseitigung
Warnung
Schalten Sie vor jeder Wartung und Instandsetzung die Steuer- und Zerstäuberluft sowie Materialzufuhr zur Spritzpistole drucklos - Verletzungsgefahr.
Fehler Ursache Abhilfe
Pistole tropft
Materialnadel oder -düse verschmutzt
Materialnadel oder -düse beschädigt
Stopfbuchse (Pos. 7) zu fest angezogen
siehe 5.5 Spritzpistole umrü- sten, ausbauen und reinigen
siehe 7.2 Materialnadel oder
-düse austauschen
Stopfbuchse mit Schrauben­schlüssel (7) etwas lösen
Pistole öffnet nicht Steuerluftdruck zu niedrig
Steuerluftdruck erhöhen auf min. 4 bar
Stossweiser oder flatternder Spritzstrahl
zu wenig Material im Materialbehälter
Material auffüllen (s. Betriebs­anleitung des Anlagenher­stellers)
Pistole bläst in Ruhestellung
Topfmanschette (Pos. 15) oder (Pos. 23) beschädigt
auswechseln
Hinweis
Reinigen und schmieren Sie die Spritzpistole dennoch regelmäßig gemäß Abschnitt
6.2 Grundreinigung. Sie erhalten so die sichere Funktion der Spritzpistole.
Um die Routinereinigung durchführen zu können, müssen Sie die folgenden Arbeitsschritte durchführen:
1. Der gesäuberte Materialbehälter wird mit einem geeigneten Reinigungsmittel befüllt. Lediglich der Materialdruck muss an der Spritzpistole anstehen. Das Reinigungsmittel sollte nicht zerstäubt werden.
2. Setzen sie die Spritzpistole in Betrieb (siehe 5.2 Inbetriebsetzen).
3. Setzen sie die Spritzpistole erst außer Betrieb, wenn diese nur noch klares Reinigungsmittel verspritzt
Damit nicht die gesamte Spritzanlage in Betrieb gesetzt werden muss, können Sie die Materialzufuhr der PILOT Signier auch von Hand entsperren.
1. Ziehen Sie die Zugstange (Pos. 34) der Spritzpistole nach hinten. Die Materialzufuhr wird geöffnet und Materialkanal und -düse werden gereinigt.
2. Lassen Sie die Zugstange erst los, wenn an der Spritzpistole nur noch klares Reinigungsmittel austritt.
Die gesamte Spritzanlage sollte nun bis zum nächsten Einsatz drucklos geschaltet werden.
7 Instandsetzung
Warnung
Schalten Sie vor jeder Instandsetzung die Steuer- und Zerstäuberluft sowie die Materialzufuhr zur Spritzpistole drucklos - Verletzungsgefahr.
Hinweis
Zur Durchführung der aufgeführten Arbeitsschritte benutzen Sie bitte die Explosionszeichnung (Seite 2) und die Ersatzteilliste (Seite 10) dieser Betriebsanleitung.
7.1 Undichte Nadelpackung austauschen
1. Schalten Sie die Spritzpistole drucklos.
2. Entfernen Sie die Materialnadel gemäß Abschnitt 5.5 Spritzpistole umrüsten.
3. Schrauben Sie die Stopfbuchse (Pos. 7) aus dem Pistolenkörper (SW 7).
4. Ziehen Sie den Federteller (Pos. 5) und die Feder (Pos. 6) aus dem Pistolenkörper (austauschen, falls beschädigt).
5. Ziehen Sie die Nadelpackung (Pos. 4) aus ihrem Sitz. Verwenden Sie hierzu einen festen Draht, dessen Ende zu einem kleinen Haken umgebogen ist.
6. Fetten Sie die einzusetzende Nadelpackung mit einem säurefreien, nicht har­zenden Fett ein.
7. Setzen Sie die neue Nadelpackung in den Pistolenkörper ein.
Die Montage der übrigen Bauteile erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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9 Entsorgung
Die bei der Reinigung und Wartung anfallenden Materialien sind den Gesetzen und Vorschriften entsprechend sach- und fachgerecht zu entsorgen.
Warnung
Beachten Sie insbesondere die Hinweise des Herstellers der Spritz- und Reinigungsmittel. Unachtsam entsorgtes Material gefährdet die Gesundheit von Mensch und Tier.
10 Technische Daten
Gewicht: 500 g
Anschluss:
Zerstäuberluft G 1/8“ Steuerluft M 5 Materialzufuhr G 1/8“
Druckbereiche:
Zerstäuberluftdruck siehe Tabelle Steuerluftdruck max. 6 bar Materialdruck max. 6 bar
max. Betriebstemperatur der Spritzpistole 80 °C
Schallpegel
(gemessen in ca. 1 m Abstand zur Spritzpistole) 83 dB (A)
Luftverbrauch bei:
1 bar Zerstäuberluft 20 l / min. 2 bar Zerstäuberluft 30 l / min. 3 bar Zerstäuberluft 40 l / min. 4 bar Zerstäuberluft 50 l / min. 5 bar Zerstäuberluft 60 l / min. 6 bar Zerstäuberluft 80 l / min.
Technische Änderungen vorbehalten.
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