Seite 1Einleitung
Seite 1 - 2Konstruktionsmerkmale
Waffenbeschreibung
Seite 2 - 31.) Rahmenkonstruktion
Seite 32.) Systemanordnung
Seite 3 - 43.) Lauf
Seite 4 - 53a) Laufwechsel
Seite 5 - 64.) Zieleinrichtung
Seite 6 5.) Verschlug
Seite 66.) Abzugsystem mit Schlagmechanismus
Seite 7 - 87.) Schaft
Seite 88.) Magazin
Seite 89.) Sicherung
Seite 910.) Verschlußhalter
Seite 911.) Mündungsbremse
Seite 1012.) Transportkoffer,/Technische Daten
Carl Walther GmbH . Ulm . Sportwaffenfabrik
Postfach 4325
.
Telefon 0731-61491
Telex 0712628
E I N L E I T U N G
Von der Fa. Carl Walther GmbH wurde eine Präzisionswaffe als
Halbautomat entwickelt, mit welcher der Schütze in kürzester
Zeit mehrere Schüsse abgeben kann. Dabei sind Handgriffe, wie
repetieren, spannen bzw. nachladen nicht mehr nötig.
Diese Waffe ist die neue automatische Präzisionswaffe WA 2000
im Kal. .300 Win. Magn. oder .308 Win.
Bei allen bis jetzt bekannten Präzisionswaffen handelt es sich
im allgemeinen um Sport-, Jagd- oder Kriegswaffen, die mehr oder
weniger verändert wurden, um den Ansprüchen des Präzisionsschützen möglichst gerecht zu werden. Alle diese Waffen waren ursprünglich für einen anderen Zweck bestimmt und sind somit zwangsläufig
nur Kompromißlösungen.
Es war schon immer der Wunsch der Präzisionsschützen, eine Waffe
zu erhalten, die eine hervorragende Schußleistung hat und gleichzeitig eine Patrone verschiebt, die eine möglichst gestreckte
Flugbahn hat, um z.B. auf 300 m nur eine geringe Treffpunktlageabweichung zu haben. Da der Schütze sich auf nichts anderes als
sein Ziel konzentrieren und keine ablenkenden und zeitraubenden
Handgriffe wie repetieren durchfuhren soll und da er vor allem
aus seiner Deckung das Ziel im Auge behalten und sofort, ohne
sich zu bewegen, wieder schußbereit sein muß, sind die Merkmale
einer automatischen Waffe hierfür wesentlich.
Konstruktionsmerkmale
Die in der Einleitung genannten Punkte
1. Präzision
2. Hochleigtungspatrone
3. Automat
waren die Leitlinien bei der Entwicklung der neuen WALTHER Waffe
WA 2000.
Aus dem Anwenderkreis wurde der Wunsch geäußert, daß die Waffe
für eine Hochleistungspatrone ausgelegt sein muß, um eine geringere Treffpunktlageveränderung zu haben, wie dies bei den jetzt
verwendeten Patronen der Fall ist, z.B. die Nato-Patrone
7,62 x 51 (.308 Win.). Aufgrund dieser Forderung wurden Ver-
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gleichsschießen durchgeführt, um die geeignete Patrone zu ermitteln. Bei dieser Erprobung hat sich das Kal. .300 Win. Mag. als
das am besten geeignete herausgestellt.
Durch die Festlegung dieser Patrone waren für die Konstruktion
die Richtwerte für Baugröße und Festigkeit bestimmt.
Basierend auf dieser Patrone wurde die WA 2000 entwickelt.
Da es sich um eine auf den Präzisionsschützen abgestimmte Neukonstruktion handelt, wurde keine vorhandene Waffe modifiziert,
sondern vollkommen neue und wegweisende Konstruktionsmerkmale angewendet. Alle in den letzten 10 Jahren festgehaltenen Erkenntnisse wurden bei dieser Entwicklung berücksichtigt.
Waffenbeschreibung
1. Rahmenkonstruktion
Die gesamte Waffe ist auf einem aus Profilrohren bestehenden
Rahmen aufgebaut.
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Der hintere Bereich des Rahmens ist durch das Gehäuse (1) fest
verbunden, das den Verschluß und den Lauf aufnimmt. Vor dem
System im Bereich der Zielfernrohrmontage ist der Rahmen durch
beidseitige Verbindungsplatten (2) fest verbunden. Das vordere
Ende der Profilrohre wird durch zwei Verbindungsleisten (3)
versteift.
Grund dieser Konstruktion war, ein tragendes Element zu schaffen, in dem der Lauf symetrisch gelagert ist und der entstehende Impuls beim Schuß in gerader Linie (Laufmitte) auf die
Schulter des Schützen übertragen wird.
Durch diese Konstruktion entsteht kein Drehmoment und die Waffe springt nicht aus dem Ziel, die erneute Zielerfassung wird
nicht verzögert.
2. System-Anordnung
Die Anordnung des Systems ist ein wesentliches Merkmal dieser
Waffe. Durch die, Verlagerung des Systems in den Bereich des
Hinterschaftes wurde die Waffe außerordentlich kurz: 905 mm
Gesamtlänge bei einer optimalen Lauflänge von 650 mm. Durch
diese kurze Bauweise hat der Schütze eine wesentlich handlichere Waffe zur Verfügung und ist somit in ungünstigem Umfeld
sowohl bei der Handhabung wie auch beim Transport beweglicher.
3. Lauf
Der Lauf ist als Kernstück der Waffe zu betrachten und somit
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hauptausschlaggebend für die Schußleistung. Aus diesem Grund
ist die Gestaltung des Laufes innen wie außen von ganz wesentlicher Bedeutung. Zug- und Felddurchmesser, sowie Drall und
Patronenlager sind besonders auf das verwendete Kaliber abgestimmt und in engen Toleranzen gehalten.
Die Außenform des Laufes entspricht den neuesten Erkenntnissen in Bezug auf Schwingungen und Wärmeableitung.
Die Lauflänge ist 650 mm beim Kal. .300 Win.Magn. und
Kal. 7,65 x 51 (.308 Win.).
Der Lauf hat auf seinem Umfang Längsnuten und erhält dadurch
ein schwingungsgünstiges Verhalten. Durch diese Gestaltung
wird die Oberfläche des Laufes um das 3,4-fache größer und
somit ist die Wärmeableitung wesentlich besser gewährleistet,
was besonders bei einer automatischen Waffe von Bedeutung ist.
3a Laufwechsel
Die Waffe ist, wie bereits einleitend gesagt, für die Hochleistungspatrone .300 Win. Mag. konstruiert. Der Lauf und die Befestigung ist so ausgelegt, daß durch Abnehmen der beiden
Spannknöpfe, beider Verbindungsplatten ('2), der unteren Schiene
(3), der Lauf (4) durch Lösen der Überwurfmutter (5) ausgetauscht werden kann, indem dieser nach vorne herausgezogen
wird. Die Einheit (4) und (5) wird in den Kal. .300 Win. Mag.,
.308 Win. und 7,5 Swiss geliefert.
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Beim Laufwechsel muß auch der entsprechende Verschlußkopf ausgetauscht werden, da der Stoßbodendurchmesser unterschiedlich
ist.
4. Zieleinrichtung
Die WA 2000 ist mit einer optischen Zieleinrichtung ausgerüstet, die leicht abnehmbar ist und bei Wiederaufsetzen die
Treffpunktlage nicht verändert.
Vorzugsweise wird die Waffe mit einem variablen Glas 2,5 10 x 56 von Schmidt & Bender oder auf Wunsch mit allen anderen Marken-Zielfernrohren ausgestattet.
Jedes Glas der Firma Schmidt & Bender kann mit einer Schnellverstellung für die Entfernungsregulierung von 100 - 600 m
geliefert werden. Um die Verstellung optimal auszulegen, muß
die verwendete Munition bzw. Geschoßgewicht und Laborierung
bekannt sein, um die Flugbahnwerte zu ermitteln.
Die Montage wird auf eine Prismenschiene aufgeschoben und über
eine Klemmbacke durch zwei Hebel in seiner vordersten Stellung
fixiert. Dasselbe gilt für die zu jeder Waffe mitgelieferte
Montageschiene für Nachtzielgeräte.
Durch diese neue Klemmontage ist sichergestellt, daß beim
leichten Aufschieben des Zielfernrohres kein Verschleiß auftritt, da der eigentliche Halt erst durch klemmen erfolgt.
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Die Klemmstellung des Hebels (1) kann jederzeit nachgestellt
(2) werden und wird nicht mit der Basis (3) durch Anpassen
abgestimmt, was zum Vorteil hat, daß bei Auswechseln eines
Zielfernrohres keine Abstimmarbeiten im Werk notwendig sind.
Jeder Waffe liegt ein Zwischenstück (4) mit 32 mm bei, um
zwei Grundstellungen für die Zielfernrohrmontage anzubieten.
Somit kann der Augenabstand für jeden Schützen optimal gestaltet werden. (Zwischengrößen für Teil (4) sind auf Wunsch
erhältlich.)
5. Verschluß
Die Waffe ist ein Gasdrucklader und besitzt einen sich um 60°
drehenden Verriegelungskopf mit 7 Verschlußwarzen. Durch die
Gasentnahmebohrung im Lauf wird ein Kolben bewegt, der den
Entriegelungsvorgang einleitet.
Der Verschluß bleibt nach dem letzten Schuß offen.
6. Abzugsystem mit Schlagmechanismus
Das komplette Abzugsystem, Schlagmechanismus, Abzug, Abzugbügel mit Sicherung und Magazinführung mit Magazinhalter sind
in der unteren Schiene eingebaut und bilden eine Einheit und
kann als Untergruppe auf seine Funktion überprüft werden,
ohne mit der restlichen Waffe in Verbindung zu stehen.
Durch diese Demontagemöglichkeit kann die Waffe in der Waffenwerkstatt in Untergruppen zerlegt werden, ohne daß sich bei
der Wiedermontage die Treffpunktlage verändert.
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7. Schaft
Die Rahmenkonstruktion stellt den eigentlichen Schaft dar und
übernimmt die tragende Funktion, die sonst bei herkömmlichen
Waffen der Holz- oder Kunststoffschaft hat.
Auf diesen Rahmen sind drei Elemente aufgesetzt:
1. Hinterschaft, als Lochschaft (a)
2. Vorderschaft(b)
3. Schaftbacke(c)
Alle Teile sind voneinander unabhängig befestigt und erlauben
somit eine individuelle Anfertigung oder nachträgliche Abstimmung auf den Schützen.
4. (d)
Diese ist in der Höhe stufenlos +- 30 mm verstellbar und wird
seitlich geklemmt (e). In der Länge ist sie ebenfalls 25 mm
stufenlos verstellbar und wird durch die beiden Klemmschrauben (f) fixiert. Um den Verschluß auszubauen wird die Klemmschraube (f 1) ganz gelöst und die Gummikappe bis zum Anschlag
herausgezogen und weggeschwenkt.
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Die WA 2000 ist für Linksschützen ebenso geeignet wie für
Rechtsschützen, ohne daß wesentliche Teile ausgewechselt
werden müssen (nur Verriegelungskopf). Bei den Schaftteilen
wird lediglich die Schaftbacke (c) umgedreht.
8. Magazin
Die WA 2000 hat ein herausnehmbares, einreihiges Magazin
für 6 Schuß, welches sehr schnell zu wechseln ist. Da ein
unbeschädigtes Geschoß wesentlich für die Präzision der Waffe
ist, war es notwendig, die Zuführung so zu gestalten, daß die
sehr empfindlichen Geschoßspitzen nicht deformiert werden.
Die Zuführung ist so gestaltet, daß sich nicht das Geschoß
den Weg ins Patronenlager suchen muß. Beides wurde durch ein
spezielles Magazin mit zwei Steuerkurven (1) erreicht, die
gleichzeitig das Vorgleiten der Patronen (2) verhindern.
9. Sicherung
Die Sicherung wirkt auf den Abzug und auf die Abzugstange und
kann von beiden Seiten bedient werden.
In der vorderen Stellung ist die Waffe entsichert, durch Zurückschieben ist das Abzugssystem komplett gesperrt und es
kann sich kein Schuß lösen, selbst wenn die Waffe hart auf
die Gummikappe aufgesetzt wird oder auf die Mündung fällt.
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10. Verschlußhalter
Der Verschlußhalter (1),der sowohl auf der rechten wie auf
der linken Seite montiert werden kann, hält den Verschluß in
der hintersten Stellung, in dem man den Verschlußhalter nach
oben schiebt bei gleichzeitigem Zurückziehen der Spannknöpfe.
Durch nach unten drücken des Verschlußhalters gleitet der
Verschluß nach vorne und führt eine Patrone zu, die Waffe
ist schußbereit.
Der Verschlußhalter (1) dient auch zur Fixierung des Verschlusses, um den Lauf reinigen zu können.
11. Mündungsbremse
Die Waffe hat eine speziell auf das Kal. .300 Win.Mag. abgestimmte Mündungsbremse, die den Rückstoß um ca. 50 % reduziert
und ganz besonders vorteilhaft ist bei Verwendung von Nachtzielgeräten.
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12. Transportkoffer
Für die Waffe mit Zubehör wurde ein spezieller Transportkoffer
aus Aluminium hergestellt, der besonders verstärkt ist, um Einwirkungen von außen auf die Waffe zu verhindern.
Technische Daten der WA 2000
Kaliber:.300 Win. Mag.
Funktionsprinzip: Gasdrucklader
Verschlußart: Drehverschluß
Magazin: 6 Patronen
Gesamtlänge: 905 mm
Lauflänge: 650 mm
Gewicht (ohne Zielfernrohr): 6,95 kg
Gefülltes Magazin: o,4 kg
Zielfernrohr:2,5 - 10 x 56
Gewicht des Zielfernrohrs
mitMontage: 0,96 kg
Abzugsgewicht:1,2 - 1,4 kg
Abzugsart:Druckpunkt oder Direktabzug
Wechsellauf:7,62 x 51 (.308 Win.),
7,5 Swiss
Waffenausführung:für Links- und Rechtsschützen
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