Vermona '14 Analogsynthesizer User Manual

Vorwort
Planeten, Galaxien, Mythologien, Philosophien - was musste nicht schon alles zur Namensgebung von Synthesizern herhalten? Und dann kommt ein Gerät daher, das schlicht und einfach ’14Analogsynthesizer heißt. Was hat es mit dieser, zugegeben, etwas eigenwilligen Namensgebung auf sich?
Geplant war die Veröffentlichung des ’14Analogsynthesizers bereits für das Jahr 2015. Wir wollten unser 25-jähriges Firmenbestehen und damit einhergehend 14 Jahre Wiedereinführung der Marke VERMONA feiern. Als Krönung des Ganzen hatten wir die Idee für ein ganz besonderes Instrument: Ein einzig nach musikalischen Gesichtspunkten konzipierter Analogsynthesizer, gefertigt nach höchsten Qualitätsansprüchen. Eben so, wie wir es als Teil des Musikwinkels Deutschlands mit
seiner langen Historie im traditionellen Musikinstrumenten-Handwerk gewöhnt sind. Mit Eifer und Herzblut machten wir uns an die Verwirklichung des schlicht ’14getauften Projekts.
Mit Verspätung aber nicht ohne Stolz vollendeten wir die Entwicklung des ’14Analogsynthesizers und stellen das Instrument in unserer kleinen Manufaktur in liebevoller Handarbeit her. Was als ambitionierter Gedanke begann, verwandelte sich für uns zu einem sehr emotionalen Teil der neueren VERMONA Geschichte.
DE
Danke, dass Du dich für dieses Instrument entschieden hast. Wir sind uns sicher, dass Du mit ihm
viele kreative und schöne Stunden erleben wirst.
Deine VERMONA Mannschaft aus der Elektroakustischen Manufaktur, Erlbach
1Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................................1
Sicherheitshinweise ..........................................................................................................................4
Einführung .......................................................................................................................................6
Lieferumfang und Auspacken ....................................................................................................6
Inbetriebnahme ..........................................................................................................................7
Aufstellung ..........................................................................................................................7
Herstellen der Audioverbindung ..........................................................................................7
Einschalten ..........................................................................................................................8
Bedienelemente und Anschlüsse ...............................................................................................9
Tonerzeugung ................................................................................................................................ 11
Die Oszillatoren .......................................................................................................................11
Einstellen der Tonhöhe......................................................................................................11
Wellenform und Pulsweite .................................................................................................12
Modulation der Tonhöhe ...................................................................................................13
Oszillator-Synchronisation ................................................................................................14
Glide ..................................................................................................................................14
Der Mixer .................................................................................................................................15
Das Filter .................................................................................................................................. 16
Cutoff, Resonance und Tracking ........................................................................................ 16
Modulation der Cutoff-Frequenz .......................................................................................17
Der Verstärker ..........................................................................................................................18
Modulation und Spielhilfen .....................................................................................................19
Die Hüllkurvengeneratoren ...............................................................................................19
Der LFO .............................................................................................................................. 21
LFO Reset ....................................................................................................................21
LFO Synchronisation ...................................................................................................22
Modulationsrad und Aftertouch ........................................................................................23
Vibrato.........................................................................................................................23
Filter Modulation VCF MOD ........................................................................................ 24
Pitch Bender ......................................................................................................................24
Anschlagdynamik (VELOCITY) .......................................................................................... 25
Lautstärkepedal .................................................................................................................25
Haltepedal (Sustain) ..........................................................................................................25
Arpeggiator und Sequenzer ............................................................................................................26
ARP Modus ............................................................................................................................... 27
Pattern ...............................................................................................................................27
UP ................................................................................................................................28
DOWN .........................................................................................................................28
UP & DOWN ................................................................................................................28
2
RANDOM ..................................................................................................................... 28
ALTERNATE ................................................................................................................29
ORDER ......................................................................................................................... 29
Arpeggio Geschwindigkeit .................................................................................................30
Notenlänge ........................................................................................................................30
Sequenzen ................................................................................................................................ 31
Speichern von Arpeggios als Sequenzen ............................................................................ 31
Abspielen von Sequenzen ..................................................................................................31
Arpeggiator über MIDI senden ................................................................................................. 32
Interner Taktgeber und MIDI-Clock ...............................................................................................33
MIDI-Clock aktivieren .............................................................................................................. 33
Den internen Taktgeber als MIDI-CLOCK ausgeben ................................................................34
MIDI Einstellungen ........................................................................................................................35
Einstellen des MIDI-Ein- und Ausgangskanals ........................................................................35
Local Off ................................................................................................................................... 36
Mono Lancet MIDI Parameter mit dem ’14Analogsynthesizer steuern ................................... 37
Analoge CV- und GATE-Ausgänge .................................................................................................38
DE
3Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Sicherheitshinweise
Die folgenden Sicherheitshinweise müssen während des gesamten Betriebs, Services oder der Reparatur des ’14 Analogsynthesizers beachtet werden. Die Nichtbeachtung der
Sicherheitsvorschriften stellt eine Verletzung des Sicherheitsstandards der Bauweise, Herstellung und der vorgesehenen Verwendung unserer Geräte dar.
Wir lehnen im Falle einer Verletzung dieser Vorschrift jegliche Haftung ab!
Schutz vor Spannungsspitzen
Der ’14 Analogsynthesizer ist serienmäßig darauf ausgelegt, Spannungsspitzen, wie sie im alltäglichen Betrieb vorkommen, zu verkraften. Im Falle des Einsatzes des Gerätes bei
ungleichmäßiger Versorgung mit Wechselspannung ist unbedingt auf eine ordnungsgemäße Erdung zu achten.
Reinigung
Verwende zum Reinigen des ’14 Analogsynthesizers ausschließlich ein weiches, trockenes Tuch (wie es dem Gerät beiliegt). Verwende keine scharfen Reinigungsmittel oder Wasser!
Betrieb in der Nähe explosionsfähiger Stoffe
Der ’14 Analogsynthesizer darf, wie alle elektrischen Apparate, nicht in der Nähe leicht
entflammbarer oder explosiver Stoffe betrieben werden.
Schutz vor Feuchtigkeit
Der ’14 Analogsynthesizer darf nicht in nasser oder feuchter Umgebung betrieben werden, also nicht in Räumen mit nassen oder feuchten Böden, Wänden oder Decken. Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist absolut zu vermeiden, da es sonst im Geräteinneren zur Kondensatbildung kommen kann.
ACHTUNG! ELEKTRISCHE SCHLAGGEFAHR!
Zubehör
Verwende keine Kabel, Stecker oder sonstiges, in den normalen Betrieb eingreifendes Zubehör, das nicht ausdrücklich also solches gekennzeichnet ist.
Lüftung
Der ’14Analogsynthesizer darf nicht in der Nähe oder bei einer Wärmequelle (z. B. Öfen, Heizlüfter, etc.) verwendet werden. Bei festen Installationen ist für eine entsprechende Lüftung zur Ableitung entstehender Abwärme zu sorgen.
4
Ersatzteile und/oder Modikationen
Wartungsvorschriften und schaltungstechnische Informationen dienen ausschließlich dem Servicepersonal der hierfür autorisierten Fachhändler. Um die Gefahr eines elektrischen Schlags zu vermeiden, dürfen keine Service- oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden, die nicht ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind.
VOR DEM ÖFFNEN DES GERÄTS IST UNBEDINGT DAS NETZKABEL VOM GERÄT ZU TRENNEN!
Ersetze keine Bauteile, solange das Netzkabel verbunden ist!
WEGEN VERLETZUNGSGEFAHR IST DER EINBAU ZUSÄTZLICHER TEILE UND JEGLICHE MODIFIKATION BESTEHENDER SCHALTUNGEN AUSDRÜCKLICH UNTERSAGT!
WIR ERKENNEN IN SOLCHEN FÄLLEN KEINERLEI HAFTUNGSANSPRÜCHE AN!
DE
5Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Einführung
Lieferumfang und Auspacken
Wir haben den ’14 Analogsynthesizer vor dem Versand sorgfältig überprüft und gewissenhaft verpackt. Leider können wir Beschädigungen während des Transports nicht ausschließen, deshalb bitten wir dich, das Gerät und die Verpackung nach Erhalt selbst noch einmal gründlich in Augenschein zu nehmen. Im Falle eines Schadens hilft eine schnelle Mitteilung an uns, das Problem
zu beheben.
Zum Lieferumfang gehören:
- der ’14Analogsynthesizer
- ein stabiles Haltepedal
- ein Netzkabel
- eine passende Staubschutzhülle
- ein Mikrofasertuch
- diese Bedienungsanleitung mit Mappe und Zertifikat
6
Inbetriebnahme
Bitte beachte die folgenden Hinweise zur Inbetriebnahme Deines ’14Analogsynthesizers.
Aufstellung
Um Kratzer an Möbelstücken und am ’14Analogsynthesizer zu vermeiden sollte er auf einer ebenen Oberfläche mit ausreichender Breite und Tiefe aufgestellt werden. Achte darauf, dass alle vier Gerätefüße und nicht die Schrauben an der Unterseite die Standfläche berühren.
Selbstverständlich kannst Du den ’14Analogsynthesizer auch auf einem geeigneten Keyboardständer
verwenden.
Herstellen der Audioverbindung
Der ’14Analogsynthesizer bietet mehrere Abhörmöglichkeiten:
- Kopfhörer: An der Vorderseite, gleich unterhalb der Handräder befinden sich zwei
Kopfhörerausgänge mit 6,3-mm- bzw. 3,5-mm-Klinkenbuchsen s (siehe "Bedienelemente und Anschlüsse" auf Seite 9). Sie sind mit dem Symbol H beschriftet und können gleichzeitig benutzt werden. Die Lautstärke der beiden Kopfhörerausgänge wird gemeinsam aber unabhängig von den Line-Ausgängen mit dem PHONES Regler in der VCA Sektion r
eingestellt.
DE
- Unsymmetrischer Klinkenausgang: Über die rückseitige, mit UNBALANCED beschriftete
Klinkenbuchse d kannst Du den ’14Analogsynthesizer an einem unsymmetrischen Eingang, z. B. eines Mischpultes oder der Audioschnittstelle eines Computers etc. anschließen.
- Symmetrischer XLR-Ausgang: An der mit BALANCED beschrifteten, männlichen
XLR-Buchse d kannst Du den ’14 Analogsynthesizer an einem symmetrischen Eingang
anschließen. Dieser Ausgang arbeitet mit einem speziell gefertigten Übertrager, entkoppelt das Audiosignal galvanisch und ist daher für den Bühneneinsatz prädestiniert. Ganz nebenbei ist im ’14 Analogsynthesizer also gleich eine hochwertige DI-Box integriert. Die Lautstärke für die UNBALANCED und BALANCED Ausgänge wird gemeinsam mit dem VOLUME Regler in der VCA Sektion r eingestellt.
7Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Einschalten
Verbinde das mitgelieferte Netzkabel mit der MAINS IN l Buchse an der Rückseite des
’14 Analogsynthesizers. Das interne Netzteil kann mit Wechselspannungen zwischen 90 und 240 Volt, 50/60 Hz betrieben werden. Eine manuelle Anpassung der Spannung am Gerät ist nicht notwendig und die Anschaffung von Step-Up- oder Step-Down-Konvertern überflüssig.
Schalte den ’14Analogsynthesizer mit dem POWER Schalter ; an der Geräterückseite ein.
8
Bedienelemente und Anschlüsse
r
DE
dfghjkl;
tttu i
qy w e a
Abbildung 1:
o
Bedienelemente und Anschlüsse des ’14Analogsynthesizers
s
9Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
VCOSektion (siehe "Die Oszillatoren" auf Seite 11)
q
Mixer (siehe "Der Mixer" auf Seite 15)
w
VCF Sektion (siehe "Das Filter" auf Seite 16)
e
VCA Sektion (siehe "Der Verstärker" auf Seite 18)
r
Hüllkurven (siehe "Die Hüllkurvengeneratoren" auf Seite 19)
t
Modulations-Sektion und u Handräder (siehe "Modulationsrad und Aftertouch" auf Seite 23
y
und siehe "Pitch Bender" auf Seite 24)
ARPEGGIATOR Schalter (siehe "Arpeggiator und Sequenzer" auf Seite 26)
i
Oktav-Schalter
o
Programmer
a
Kopfhörerausgänge und d Hauptausgänge (siehe "Inbetriebnahme" auf Seite 7)
s
Audio-Eingänge (siehe "Der Mixer" auf Seite 15)
f
MIDI Buchsen (siehe "MIDI Einstellungen" auf Seite 35)
g
USB-Buchse für Firmwareupdates
h
Haltepedal- und Fußschweller-Eingang (siehe "Haltepedal (Sustain)" auf Seite 25 bzw. siehe
j
"Lautstärkepedal" auf Seite 25)
CV- und Gate Ausgänge (siehe "Analoge CV- und GATE-Ausgänge" auf Seite 38)
k
Netzbuchse und ; Netzschalter (siehe "Inbetriebnahme" auf Seite 7)
l
10
Tonerzeugung
In diesem Abschnitt erklären wir die Funktionen und Bedienelemente der Tonerzeugung. Wir setzen voraus, dass Du mit den Grundlagen der Spannungssteuerung und subtraktiven Synthese
vertraut bist.
Der ’14Analogsynthesizer folgt der klassischen VCO-VCF-VCA-Struktur: Die spannungsgesteuerten Oszillatoren (VCOs) erzeugen den Ton, ein spannungsgesteuertes Filter (VCF) formt dessen Klang und der spannungsgesteuerte Verstärker (VCA) steuert den Lautstärkeverlauf. Hinzu kommen
zahlreiche Modulatoren und Spielhilfen.
Die Oszillatoren
Die beiden Oszillatoren VCO 1 und VCO 2 erzeugen Wellenformen mit unterschiedlicher Obertonstruktur. Sie liefern das Rohmaterial und geben die grundsätzliche Färbung des Klangs vor.
VCO1 und VCO2 sind gleichwertig und verfügen, bis auf einige zusätzliche Merkmale von VCO2, über den gleichen Funktionsumfang. Wir beschreiben identische Bedienelemente und Funktionen deshalb für VCO1 und VCO2 gemeinsam.
DE
Einstellen der Tonhöhe
Mit den drei Bedienelementen OCTAVE, COARSE und FINE kann der große Tonumfang der Oszillatoren präzise kontrolliert werden.
Der OCTAVE Schalter bestimmt die Oktavlage. Zur Auswahl stehen 16’, 8’, 4’ und FIX.
In den Positionen 16’, 8’ und 4’ regelt COARSE die Tonhöhe stufenlos in einem Bereich von plus/ minus einer Oktave. Statt einer Mittenrastung hat der Regler um die 12-Uhr-Position einen „toten Bereich“. Das Auffinden der Nullstellung gelingt damit zuverlässig, auch ohne Hinsehen, während
sich minimale Verstimmungen präzise einstellen lassen.
Feinste Schwebungen und Korrekturen können mit dem FINE Regler mit einem Regelbereich von plus/minus einem Halbtonschritt eingestellt werden.
In der Position FIX des OCTAVE Schalters wird der Oszillator von der Tastatur entkoppelt. COARSE regelt nun den gesamten Tonumfang.
11Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Die Gesamtstimmung des ’14Analogsynthesizers wird mit dem MASTER TUNE Regler in einem Bereich von insgesamt einem Halbtonschritt eingestellt. Der darunter liegende Taster erzeugt einen Referenzton von 440 Hz (Kammerton A).
schwingt.
Wellenform und Pulsweite
Der WAVE Schalter bestimmt die Wellenform des Oszillators. Zur Auswahl stehen Sinus (5), Sägezahn (1) und Rechteck (3).
PULSEWIDTH regelt die Pulsweite der Rechteck-Wellenform. Bei Linksanschlag beträgt sie 50 Prozent. In dieser Position erzeugt der Oszillator ein symmetrisches Rechteck. Bei Rechtsanschlag des Reglers beträgt die Pulsweite 95 Prozent.
Die Pulsweite kann zusätzlich vom LFO moduliert werden. Die Intensität der Modulation wird für VCO1 und VCO2 gemeinsam mit dem LFO PWM INT Regler eingestellt.
H Durch die Pulsweitenmodulation kann die maximale Pulsweite über die manuell
einstellbaren 95% hinaus moduliert werden. Ab einer Pulsweite von 100% ist der Oszillator nicht mehr hörbar. Durch dieses Verhalten können interessante rhythmische Effekte erzeugt werden, wenn die LFO Wellenform etwa auf Rechteck oder Zufall steht.
Die Wellenformen der beiden Suboszillatoren sind vorgegeben. Der Suboszillator von VCO1 erzeugt einen Sinus, der von VCO2 ein Rechteck. PULSEWIDTH und LFO PWM INT haben keinen Einfluss
auf die Suboszillatoren.
12
Modulation der Tonhöhe
Zur Modulation der Tonhöhe stehen der Hüllkurvengenerator EG 1 und für VCO2 zusätzlich der LFO und die Sinus-Wellenform von VCO1 zur Verfügung.
H Weitere Möglichkeiten zur Tonhöhenmodulation durch den Vibrato Generator
und Pitch Bender erläutern wir in den Abschnitten "Vibrato" auf Seite 23 und
"Pitch Bender" auf Seite 24.
EG 1 INT regelt die Intensität der Tonhöhenmodulation durch den Hüllkurvengenerator EG1. Der Regler rastet in der 12-Uhr-Position ein - hier findet keine Modulation statt. Durch Drehen nach Links wird die Tonhöhe negativ, also nach unten moduliert; durch Drehen nach rechts wird sie
positiv, also nach oben moduliert.
LFO INT Regler eingestellt.
Als weitere Modulationsquelle für VCO2 dient die Sinus-Wellenform von VCO1. VCO 1 i INT bestimmt die Intensität dieser sogenannten Cross-Modulation.
H Cross-Modulation eignet sich bei niedriger Intensität zum leichten Verzerren des
Klangs. Bei starken Intensitäten entstehen harte Klänge, die sich allerdings nicht
mehr über den vollen Tonumfang der Oszillatoren spielen lassen. In Verbindung
mit der Oszillator-Synchronisation lassen sich jedoch gut spielbare, metallisch
harte Lead- und Bass-Sounds realisieren.
DE
  DieTonhöhedesmodulierendenOszillators(VCO1)beeinflusstdasErgebnisder
Cross-Modulation genauso wie deren Intensität mittels VCO 1 i INT selbst.
13Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Oszillator-Synchronisation
Die Sync-Funktion der Oszillatoren bietet sich für harte Klänge an. Bei der Synchronisation wird die Wellenform des Slave-Oszillators nach jedem vollen Wellenform-Durchlauf des Master-Oszillators neu gestartet. Dem Slave wird also die Tonhöhe des Masters aufgezwungen und damit dessen
Wellenform verändert.
VCO 1 (Master)
VCO 2 (Slave)
VCO 2 SYNC ON
Abbildung 2:
Veränderung der Wellenform von VCO2 bei aktiviertem Sync
Beim ’14Analogsynthesizer ist VCO1 der Master und VCO2 der Slave. Der SYNC 1->2 Schalter aktiviert die Oszillator-Synchronisation.
H Bei "klassischen" Sync-Sounds sollte die Tonhöhe des Slave-Oszillators, beim
’14 Analogsynthesizer also die von VCO 2, höher als die des Masters und
als Wellenform Rechteck ausgewählt sein. Durch die Modulation des Slave-
Oszillators (VCO 2) durch EG 1und/oderdem LFO wird der Obertongehalt der
Wellenform dynamisch verändert.
Glide
GLIDE regelt die Zeit, die für den Tonwechsel zwischen zwei gespielten Noten benötigt wird. Bei Linksanschlag erfolgt der Tonwechsel abrupt. Je weiter der Regler aufgedreht wird, desto länger die Zeit, die bis zum Erreichen der neuen Tonhöhe vergeht - der Ton gleitet zum nächsten.
Bei aktivem LEGATO Schalter wirkt der Effekt nur bei gebunden gespielten Noten.
14
Der Mixer
Mit den Lautstärke-Reglern des Mixers wird das Mischungsverhältnis der einzelnen Signalquellen zueinander eingestellt. Die Funktionsweise der Regler ist selbsterklärend: Je weiter ein Regler aufgedreht wird, desto lauter ist das entsprechende Signal; bei Linksanschlag wird es komplett
ausgeblendet.
VCO 1, VCO 2, SUB 5 und SUB 3 regeln die Pegel der Oszillatoren und ihrer Suboszillatoren.
NOISE regelt die Lautstärke des Rauschgenerators (weißes Rauschen).
EXTERNAL regelt die Lautstärke eines, über die beiden rückseitigen INPUT Buchsen f zugeführten,
externen Signals.
Der Ausgangspegel des Mixers hat einen enormen Einfluss auf den Klangcharakter des Filters. Aus diesem Grund haben wir dem ’14Analogsynthesizer eine Pegelanzeige, bestehend aus drei LEDs mit den Farben gelb, grün und rot spendiert. Sie zeigen, von unten nach oben, die folgenden Zustände an:
DE
Abbildung 3: Die Pegelanzeige des Mixers
- LO (gelb) - Der Ausgangspegel des Mixers ist zu niedrig. Damit verschlechtert sich das
Rauschverhalten des gesamten Instruments. Leuchtet die gelbe LED, sollten die gewünschten
Lautstärkeregler weiter aufgedreht werden.
- OK (grün) - Der Ausgangspegel des Mixers ist technisch betrachtet optimal und das Filter hat
genügend Reserven für starke Rückkopplungen. D.h. der RESONANCE Regler arbeitet sehr feinfühlig und großzügig. Das Filter hat einen sauberen Klang.
- HI (rot) - Der Ausgangspegel des Mixers übersteuert den Filtereingang. Die Rückkopplung
kann sich nicht mehr so stark entfalten. Das Filter klingt rau und aggressiv.
15Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Das Filter
Neben den Oszillatoren hat das Filter den größten Einfluss auf den Klang eines Synthesizers. Entsprechend große Aufmerksamkeit haben wir auf seine Ausstattung und Musikalität gelegt.
Im ’14 Analogsynthesizer verrichtet ein resonanzfähiges Tiefpassfilter mit wählbarer Flankensteilheit seinen Dienst. Es kann über einen weiten Bereich gestimmt gespielt und damit als zusätzliche Klangquelle eingesetzt werden.
Cutoff, Resonance und Tracking
Der wichtigste Parameter des Filters ist CUTOFF. Beim Tiefpassfilter bestimmt es jene Frequenz ab der das Signal nach oben hin im Frequenzspektrum beschnitten wird. Je niedriger der CUTOFF Regler und damit die Cutoff-Frequenz eingestellt ist, desto dumpfer der Klang.
Der SLOPE Schalter bestimmt die Steilheit des Filters, also wie stark die Dämpfung ab der Cutoff­Frequenz wirkt. Zur Auswahl stehen 12 dB, 18 dB und 24 dB pro Oktave. Bei geringeren Werten arbeitet das Filter weniger intensiv und weicher im Vergleich zu hohen Werten, bei denen das Filter
straff und kräftig zupackt.
RESONANCE regelt die Stärke der Rückkopplung des Filterausgangs in den Eingang. Je nach Stärke dieser Rückkopplung entsteht eine mehr oder weniger markante Betonung des Bereichs um die Cutoff-Frequenz.
Bei hohen RESONANCE Einstellungen beginnt das Filter zu schwingen und erzeugt selbst einen Ton (Eigenresonanz), dessen Tonhöhe mit CUTOFF bestimmt wird.
H Die Wirkung von RESONANCE ist stark vom Ausgangspegel des Mixers abhängig
siehe "Der Mixer" auf Seite 15.
Der TRACKING Schalter bestimmt die Einflussnahme der Klaviatur auf die Cutoff-Frequenz. In der OFF-Position bleibt die mittels CUTOFF eingestellte Frequenz unbeeinflusst. Bei FULL folgt die Cutoff-Frequenz der, auf der Klaviatur gespielten Tonhöhe. In dieser Position kann die, durch Eigenresonanz erzeugte Schwingung des Filters, in einem Bereich von ca. dreieinhalb Oktaven gestimmt gespielt werden. In der HALF-Position ist die Einflussnahme der Tonhöhe nur noch bei 50%.
H TRACKING erlaubt es tief gefilterte, dumpfe Klänge über den vollen Tonumfang
des ’14 Analogsynthesizers zu spielen, ohne dass der Ton in höheren Lagen
ausdünnt oder gar unhörbar wird.
16
Modulation der Cutoff-Frequenz
Zur Modulation der Cutoff-Frequenz stehen der Hüllkurvengenerator EG1, der LFO und die Sinus­Wellenform von VCO1 zur Verfügung.
H Weitere Möglichkeiten zur Modulation der Cutoff-Frequenz mittels
Modulationsrad und Aftertouch erläutern wir im Abschnitt "Filter Modulation
VCF MOD" auf Seite 24.
EG 1 INT regelt die Intensität der Cutoff-Modulation durch den Hüllkurvengenerator EG1. Der Regler rastet in der 12-Uhr-Position ein - hier findet keine Modulation statt. Durch Drehen nach links wird die Cutoff-Frequenz negativ, also nach unten moduliert; durch Drehen nach rechts wird
sie positiv, also nach oben moduliert.
LFO INT regelt die Intensität der Modulation durch den LFO.
Sehr drastische Effekte entstehen durch die Modulation der Cutoff-Frequenz durch die Sinus­Wellenform von VCO 1. Die Intensität dieser Frequenzmodulation (kurz FM) kann manuell eingestellt und durch den Hüllkurvengenerator EG1 dynamisch verändert werden.
VCO 1 i INT regelt die Intensität der FM manuell. Der dazugehörige EG 1 INT Regler bestimmt die Intensität der FM durch den Hüllkurvengenerator EG1. Der Regler rastet in der 12-Uhr-Position ein - hier hat EG1 keinen Einfluss auf die FM-Intensität. Durch Drehen nach Links wird die, mittels VCO 1 i INT manuell eingestellte FM verringert, durch Drehen nach Rechts erhöht.
DE
H Steht VCO 1 i INT auf Linksanschlag (Null) hat eine Verringerung der FM-
IntensitätdurchEG1(EG1 INTaufLinksanschlag)keineWirkung.
Neben der Tonhöhe von VCO1 und der Cutoff-Frequenz haben RESONANCE- und TRACKING- Einstellungen großen Einfluss auf das Ergebnis der FM.
17Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Der Verstärker
Das letzte Glied in der Kette der Klangerzeugung ist der spannungsgesteuerte Verstärker (VCA). Hier wird die Lautstärke manuell festgelegt und durch den Hüllkurvengenerator EG2 dynamisch
gestaltet.
Der MODE Schalter bestimmt die generelle Betriebsart des VCAs. In der Position ON ist er permanent eingeschaltet.
In den Positionen EG2 und EG2+LFO wird die dynamische Steuerung durch den Hüllkurvengenerator EG2 bzw. dessen zusätzliche Beeinflussung durch den LFO während dessen Sustain-Phase aktiviert (siehe "Die Hüllkurvengeneratoren" auf Seite 19).
MASTER VOLUME regelt die Lautstärke für die beiden Hauptausgänge d auf der Rückseite des ’14Analogsynthesizers.
PHONES regelt die Lautstärke für die beiden Kopfhörerausgänge s unterhalb der Handräder.
18
Modulation und Spielhilfen
Die Handräder, sowie Anschlagdynamik und Aftertouch der Klaviatur sind weitere Modulationsquellen, mit denen Du den Klang individuell formen und Deinem Spiel eine eigene
Note verleihen kannst.
Die Parameter der Modulatoren sind direkt über die Regler und Schalter auf der linken Seite des ’14Analogsynthesizers y erreichbar. Einige wenige Funktionen werden über die EDIT Parameter
eingestellt.
Die Hüllkurvengeneratoren
- unabhängig voneinander die Tonhöhen von VCO1 und VCO2
- die Cutoff-Frequenz des Filters
- die Modulationsintensität der Cutoff-Frequenz durch die Sinus-Wellenform von VCO1
DE
Beide Hüllkurvengeneratoren verfügen bis auf eine Ausnahme über den gleichen Funktionsumfang. Wir beschreiben identische Bedienelemente und Funktionen deshalb für EG1 und EG2 gemeinsam.
EG1 und EG2 erzeugen Spannungsverläufe, deren Dauer und Form mit den Parametern ATTACK,
DECAY, SUSTAIN und RELEASE eingestellt werden.
Die Hüllkurvengeneratoren werden durch Betätigen einer Taste der Klaviatur gestartet.
ATTACK regelt die Anstiegszeit bis zum maximalen Pegel der Hüllkurve.
DECAY regelt die Abfallzeit vom maximalen Pegel auf den mit SUSTAIN eingestellten Haltepegel.
Solange die Taste der Klaviatur gehalten wird, bleibt auch der Haltepegel stehen.
RELEASE bestimmt die Abklingzeit nach Freigabe der Klaviatur.
19Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Pegel
SUSTAIN
Zeit
Abbildung 4:
ATTAC K DECAY
Taste gedrückt
RELEASE
Spannungsverlauf der ADSR-Hüllkurvengeneratoren
H Steht der SUSTAIN Regler auf Maximum hat DECAY keine Wirkung. RELEASE
hat wiederum keine Wirkung, wenn der SUSTAIN Regler auf Linksanschlag steht und die Hüllkurve während der DECAY Phase bereits auf Null gefallen ist.
Alle zeitrelevanten Regler, also ATTACK, DECAY und RELEASE, haben bei
Linksanschlag eine Zeit von einer Millisekunde. Damit ändern sich die Pegel schlagartig ohne hörbare Verzögerung.
EG1 und EG2 verfügen über eigene Legato-Schalter (unterhalb des MASTER TUNE Reglers). In ihrer OFF-Position wird die jeweilige Hüllkurve ausnahmslos mit jedem Anschlag einer Keyboard- Taste neu gestartet. Mit eingeschalteter Legato-Funktion wird die Hüllkurve nur dann neu gestartet, wenn die Taste der Klaviatur zuvor wieder freigegeben wurde. Bei gebunden gespielten Noten wird der Verlauf der Hüllkurve hingegen nicht durch deren Neustart unterbrochen.
Steht der MODE Schalter des VCAs in der Stellung EG2+LFO, wird die Hüllkurve während ihrer Haltephase vom LFO getriggert. D. h. Solange eine Taste der Klaviatur gehalten wird, werden Attack und Decay, nach Ablauf, neu gestartet.
Pegel
20
Abbildung 5:
A D
SUSTAIN
ATTAC K DECAY
Taste gedrückt
LFO
RELEASE
Zeit
Spannungsverlauf von EG2 mit LFO-Retrigger während der Sustain-Phase
Der LFO
Der LFO erzeugt niederfrequente Schwingungen. Er kann auf die folgenden Ziele wirken:
- Pulsweite von VCO1 und VCO2 (siehe "Wellenform und Pulsweite" auf Seite 12)
- Tonhöhe von VCO2 (siehe "Modulation der Tonhöhe" auf Seite 13)
- Cutoff-Frequenz des Filters (siehe "Modulation der Cutoff-Frequenz" auf Seite 17).
- VCA in Kombination mit EG 2 (siehe "Der Verstärker" auf Seite 18 bzw. siehe "Die Hüllkurvengeneratoren" auf Seite 19).
FREQUENCY regelt die Geschwindigkeit (Frequenz) des LFOs in einem Bereich von 0,05 Hz (= 20 Sekunden) bis 100 Hz.
Der WAVE Schalter bestimmt die Wellenform. Zur Verfügung stehen steigender und fallender Sägezahn (1 / 2), Rechteck (3), Dreieck (4), Sinus (5) und Zufall (RND).
LFO-Reset und -Synchronisation können über die EDIT Parameter eingestellt werden.
LFO Reset
Bei aktiviertem EDIT Parameter [8] LFO RESET wird die Wellenform mit jedem Tastenanschlag der Klaviatur auf Null gesetzt und der LFO neu gestartet. Führe dazu die folgenden Schritte aus:
1. Stelle sicher, dass sich der ’14Analogsynthesizer im normalen Spielbetrieb befindet (ARPEGGIATOR Schalter i in Position OFF).
DE
2. Betätige den [EDIT] Taster - die dazugehörige LED leuchtet.
3. Wähle mit dem Auswahlrad EDIT Parameter [8] LFO RESET aus.
4. Durch Betätigen des VALUE Tasters wird der LFO Reset aktiviert (die VALUE LED leuchtet) oder deaktiviert (die VALUE LED leuchtet nicht).
5. Verlasse den EDIT Modus durch erneutes Betätigen des [EDIT] Tasters.
21Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
LFO Synchronisation
Bei aktiviertem EDIT Parameter [9] LFO CLOCK SYNC wird die Geschwindigkeit des LFOs zum internen Taktgeber oder einer externen MIDI Clock synchronisiert. Der FREQUENCY Regler bestimmt in diesem Fall ein Teil- oder Multiplikations-Verhältnis. Es gilt die äußere Markierung um den Regler. Die acht Aufteilungen entsprechen den folgenden Werten:
Abbildung 6:
Vierteltriole
Viertelnote
halbe Note
ganze Note
Teil- und Multiplikations-Verhältnisse bei aktivierter LFO-Synchronisation
Achtelnote
Achteltriole
1/16 Note
1/32 Note
Führe folgende Schritte aus, um die LFO Synchronisation zu aktivieren/deaktivieren:
1. Stelle sicher, dass sich der ’14Analogsynthesizer im normalen Spielbetrieb befindet (ARPEGGIATOR Schalter i in Position OFF).
2. Betätige den [EDIT] Taster - die dazugehörige LED leuchtet.
3. Wähle mit dem Auswahlrad EDIT Parameter [9] LFO CLOCK SYNC aus.
4. Durch Betätigen des VALUE Tasters wird die LFO Synchronisation aktiviert (die VALUE LED leuchtet) oder deaktiviert (die VALUE LED leuchtet nicht).
5. Verlasse den EDIT Modus durch erneutes Betätigen des [EDIT] Tasters.
H Mit Einschalten der Synchronisation wird EDIT Parameter [8] LFO RESET
automatisch deaktiviert und auch nach Abschalten der Synchronisation nicht wieder aktiviert.
A Ist eine externe MIDI-Clock als Synchronisationsquelle ausgewählt und der
’14AnalogsynthesizerempfängtkeinMIDI-Clock-SignalbleibtderLFOstehen.
22
Modulationsrad und Aftertouch
Das Modulationsrad und der Aftertouch der Klaviatur können die Intensitäten mehrerer
Modulationen gleichzeitig verändern.
Modulationsziele für das Modulationsrad und Aftertouch werden in den Sektionen VIBRATO und VCF MOD zugewiesen.
Vibrato
Neben dem LFO verfügt der ’14 Analogsynthesizer über einen weiteren Modulationsgenerator speziell für Vibrato-Effekte. Durch ihn werden die Tonhöhen von VCO1 und VCO2 einzeln oder
gemeinsam moduliert.
Der SOURCE Schalter bestimmt die Quelle für die Intensitätssteuerung des Vibratos. Zur Auswahl stehen WHEEL (Modulationsrad), TOUCH (Aftertouch) und BOTH (Modulationsrad und Aftertouch).
H In der Position BOTH addieren sich die mit dem Modulationsrad und Aftertouch
erzeugten Werte. Die maximale Intensität kann damit doppelt so stark sein als
mitnureinerSteuerquelle(WHEELoderTOUCH).
DE
INT regelt die Intensität des Vibratos bei maximaler Aussteuerung der Quelle (WHEEL, TOUCH). Bei Linksanschlag findet auch bei voll aufgedrehtem Modulationsrad oder Aftertouch kein Vibrato
statt.
Der DESTINATION Schalter bestimmt den oder die Oszillatoren auf die das Vibrato wirken soll. Zur Auswahl stehen VCO1, VCO2 oder BOTH. In der Position BOTH werden VCO1 und VCO2
gleichzeitig moduliert.
FREQUENCY regelt die Geschwindigkeit des Vibratos in einem Bereich von 0,05 Hz (= 20 Sekunden) bis 100 Hz.
23Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
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