Planeten, Galaxien, Mythologien, Philosophien - was musste nicht schon alles zur Namensgebung
von Synthesizern herhalten? Und dann kommt ein Gerät daher, das schlicht und einfach
’14Analogsynthesizer heißt. Was hat es mit dieser, zugegeben, etwas eigenwilligen Namensgebung
auf sich?
Geplant war die Veröffentlichung des ’14Analogsynthesizers bereits für das Jahr 2015. Wir wollten
unser 25-jähriges Firmenbestehen und damit einhergehend 14 Jahre Wiedereinführung der Marke
VERMONA feiern. Als Krönung des Ganzen hatten wir die Idee für ein ganz besonderes Instrument:
Ein einzig nach musikalischen Gesichtspunkten konzipierter Analogsynthesizer, gefertigt nach
höchsten Qualitätsansprüchen. Eben so, wie wir es als Teil des Musikwinkels Deutschlands mit
seiner langen Historie im traditionellen Musikinstrumenten-Handwerk gewöhnt sind. Mit Eifer und
Herzblut machten wir uns an die Verwirklichung des schlicht ’14getauften Projekts.
Bernd Haller, Firmenmitbegründer und Entwickler zahlreicher VERMONA Produkte, verstarb
unerwartet im Februar 2015. Schweren Herzens entschlossen wir, das Synthesizer-Projekt, an
dessen Umsetzung er entscheidend beteiligt war, für unbestimmte Zeit beiseite zu legen.
Mit Verspätung aber nicht ohne Stolz vollendeten wir die Entwicklung des ’14Analogsynthesizers
und stellen das Instrument in unserer kleinen Manufaktur in liebevoller Handarbeit her. Was als
ambitionierter Gedanke begann, verwandelte sich für uns zu einem sehr emotionalen Teil der
neueren VERMONA Geschichte.
DE
Danke, dass Du dich für dieses Instrument entschieden hast. Wir sind uns sicher, dass Du mit ihm
viele kreative und schöne Stunden erleben wirst.
Deine VERMONA Mannschaft aus der
Elektroakustischen Manufaktur, Erlbach
Einstellen des MIDI-Ein- und Ausgangskanals ........................................................................35
Local Off ................................................................................................................................... 36
Mono Lancet MIDI Parameter mit dem ’14Analogsynthesizer steuern ................................... 37
Analoge CV- und GATE-Ausgänge .................................................................................................38
DE
3Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Sicherheitshinweise
Die folgenden Sicherheitshinweise müssen während des gesamten Betriebs, Services
oder der Reparatur des ’14 Analogsynthesizers beachtet werden. Die Nichtbeachtung der
Sicherheitsvorschriften stellt eine Verletzung des Sicherheitsstandards der Bauweise, Herstellung
und der vorgesehenen Verwendung unserer Geräte dar.
Wir lehnen im Falle einer Verletzung dieser Vorschrift jegliche Haftung ab!
Schutz vor Spannungsspitzen
Der ’14 Analogsynthesizer ist serienmäßig darauf ausgelegt, Spannungsspitzen, wie sie
im alltäglichen Betrieb vorkommen, zu verkraften. Im Falle des Einsatzes des Gerätes bei
ungleichmäßiger Versorgung mit Wechselspannung ist unbedingt auf eine ordnungsgemäße
Erdung zu achten.
Reinigung
Verwende zum Reinigen des ’14 Analogsynthesizers ausschließlich ein weiches, trockenes Tuch
(wie es dem Gerät beiliegt). Verwende keine scharfen Reinigungsmittel oder Wasser!
Betrieb in der Nähe explosionsfähiger Stoffe
Der ’14 Analogsynthesizer darf, wie alle elektrischen Apparate, nicht in der Nähe leicht
entflammbarer oder explosiver Stoffe betrieben werden.
Schutz vor Feuchtigkeit
Der ’14 Analogsynthesizer darf nicht in nasser oder feuchter Umgebung betrieben werden, also
nicht in Räumen mit nassen oder feuchten Böden, Wänden oder Decken. Zu hohe Luftfeuchtigkeit
ist absolut zu vermeiden, da es sonst im Geräteinneren zur Kondensatbildung kommen kann.
ACHTUNG! ELEKTRISCHE SCHLAGGEFAHR!
Zubehör
Verwende keine Kabel, Stecker oder sonstiges, in den normalen Betrieb eingreifendes Zubehör, das
nicht ausdrücklich also solches gekennzeichnet ist.
Lüftung
Der ’14Analogsynthesizer darf nicht in der Nähe oder bei einer Wärmequelle (z. B. Öfen, Heizlüfter,
etc.) verwendet werden. Bei festen Installationen ist für eine entsprechende Lüftung zur Ableitung
entstehender Abwärme zu sorgen.
4
Ersatzteile und/oder Modikationen
Wartungsvorschriften und schaltungstechnische Informationen dienen ausschließlich dem
Servicepersonal der hierfür autorisierten Fachhändler. Um die Gefahr eines elektrischen Schlags
zu vermeiden, dürfen keine Service- oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden, die nicht
ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind.
VOR DEM ÖFFNEN DES GERÄTS IST UNBEDINGT DAS NETZKABEL VOM GERÄT ZU
TRENNEN!
Ersetze keine Bauteile, solange das Netzkabel verbunden ist!
WEGEN VERLETZUNGSGEFAHR IST DER EINBAU ZUSÄTZLICHER TEILE UND JEGLICHE
MODIFIKATION BESTEHENDER SCHALTUNGEN AUSDRÜCKLICH UNTERSAGT!
WIR ERKENNEN IN SOLCHEN FÄLLEN KEINERLEI HAFTUNGSANSPRÜCHE AN!
DE
5Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Einführung
Lieferumfang und Auspacken
Wir haben den ’14 Analogsynthesizer vor dem Versand sorgfältig überprüft und gewissenhaft
verpackt. Leider können wir Beschädigungen während des Transports nicht ausschließen, deshalb
bitten wir dich, das Gerät und die Verpackung nach Erhalt selbst noch einmal gründlich in
Augenschein zu nehmen. Im Falle eines Schadens hilft eine schnelle Mitteilung an uns, das Problem
zu beheben.
Zum Lieferumfang gehören:
-der ’14Analogsynthesizer
-ein stabiles Haltepedal
-ein Netzkabel
-eine passende Staubschutzhülle
-ein Mikrofasertuch
-diese Bedienungsanleitung mit Mappe und Zertifikat
6
Inbetriebnahme
Bitte beachte die folgenden Hinweise zur Inbetriebnahme Deines ’14Analogsynthesizers.
Aufstellung
Um Kratzer an Möbelstücken und am ’14Analogsynthesizer zu vermeiden sollte er auf einer ebenen
Oberfläche mit ausreichender Breite und Tiefe aufgestellt werden. Achte darauf, dass alle vier
Gerätefüße und nicht die Schrauben an der Unterseite die Standfläche berühren.
Selbstverständlich kannst Du den ’14Analogsynthesizer auch auf einem geeigneten Keyboardständer
verwenden.
Herstellen der Audioverbindung
Der ’14Analogsynthesizer bietet mehrere Abhörmöglichkeiten:
-Kopfhörer: An der Vorderseite, gleich unterhalb der Handräder befinden sich zwei
Kopfhörerausgänge mit 6,3-mm- bzw. 3,5-mm-Klinkenbuchsen s (siehe "Bedienelemente
und Anschlüsse" auf Seite 9). Sie sind mit dem Symbol H beschriftet und können
gleichzeitig benutzt werden. Die Lautstärke der beiden Kopfhörerausgänge wird gemeinsam
aber unabhängig von den Line-Ausgängen mit dem PHONES Regler in der VCA Sektion r
eingestellt.
DE
-Unsymmetrischer Klinkenausgang: Über die rückseitige, mit UNBALANCED beschriftete
Klinkenbuchse d kannst Du den ’14Analogsynthesizer an einem unsymmetrischen Eingang,
z. B. eines Mischpultes oder der Audioschnittstelle eines Computers etc. anschließen.
-Symmetrischer XLR-Ausgang: An der mit BALANCED beschrifteten, männlichen
XLR-Buchse d kannst Du den ’14 Analogsynthesizer an einem symmetrischen Eingang
anschließen. Dieser Ausgang arbeitet mit einem speziell gefertigten Übertrager, entkoppelt
das Audiosignal galvanisch und ist daher für den Bühneneinsatz prädestiniert. Ganz
nebenbei ist im ’14 Analogsynthesizer also gleich eine hochwertige DI-Box integriert.
Die Lautstärke für die UNBALANCED und BALANCED Ausgänge wird gemeinsam mit dem
VOLUME Regler in der VCA Sektion r eingestellt.
7Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Einschalten
Verbinde das mitgelieferte Netzkabel mit der MAINS IN l Buchse an der Rückseite des
’14 Analogsynthesizers. Das interne Netzteil kann mit Wechselspannungen zwischen 90 und
240 Volt, 50/60 Hz betrieben werden. Eine manuelle Anpassung der Spannung am Gerät ist nicht
notwendig und die Anschaffung von Step-Up- oder Step-Down-Konvertern überflüssig.
Schalte den ’14Analogsynthesizer mit dem POWER Schalter ; an der Geräterückseite ein.
8
Bedienelemente und Anschlüsse
r
DE
dfghjkl;
tttui
qywea
Abbildung 1:
o
Bedienelemente und Anschlüsse des ’14Analogsynthesizers
s
9Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
VCOSektion (siehe "Die Oszillatoren" auf Seite 11)
q
Mixer (siehe "Der Mixer" auf Seite 15)
w
VCF Sektion (siehe "Das Filter" auf Seite 16)
e
VCA Sektion (siehe "Der Verstärker" auf Seite 18)
r
Hüllkurven (siehe "Die Hüllkurvengeneratoren" auf Seite 19)
t
Modulations-Sektion und u Handräder (siehe "Modulationsrad und Aftertouch" auf Seite 23
y
und siehe "Pitch Bender" auf Seite 24)
ARPEGGIATOR Schalter (siehe "Arpeggiator und Sequenzer" auf Seite 26)
i
Oktav-Schalter
o
Programmer
a
Kopfhörerausgänge und d Hauptausgänge (siehe "Inbetriebnahme" auf Seite 7)
s
Audio-Eingänge (siehe "Der Mixer" auf Seite 15)
f
MIDI Buchsen (siehe "MIDI Einstellungen" auf Seite 35)
g
USB-Buchse für Firmwareupdates
h
Haltepedal- und Fußschweller-Eingang (siehe "Haltepedal (Sustain)" auf Seite 25 bzw. siehe
j
"Lautstärkepedal" auf Seite 25)
CV- und Gate Ausgänge (siehe "Analoge CV- und GATE-Ausgänge" auf Seite 38)
k
Netzbuchse und ; Netzschalter (siehe "Inbetriebnahme" auf Seite 7)
l
10
Tonerzeugung
In diesem Abschnitt erklären wir die Funktionen und Bedienelemente der Tonerzeugung. Wir
setzen voraus, dass Du mit den Grundlagen der Spannungssteuerung und subtraktiven Synthese
vertraut bist.
Der ’14Analogsynthesizer folgt der klassischen VCO-VCF-VCA-Struktur: Die spannungsgesteuerten
Oszillatoren (VCOs) erzeugen den Ton, ein spannungsgesteuertes Filter (VCF) formt dessen Klang
und der spannungsgesteuerte Verstärker (VCA) steuert den Lautstärkeverlauf. Hinzu kommen
zahlreiche Modulatoren und Spielhilfen.
Die Oszillatoren
Die beiden Oszillatoren VCO 1 und VCO 2 erzeugen Wellenformen mit unterschiedlicher
Obertonstruktur. Sie liefern das Rohmaterial und geben die grundsätzliche Färbung des Klangs vor.
VCO1 und VCO2 sind gleichwertig und verfügen, bis auf einige zusätzliche Merkmale von VCO2,
über den gleichen Funktionsumfang. Wir beschreiben identische Bedienelemente und Funktionen
deshalb für VCO1 und VCO2 gemeinsam.
DE
Einstellen der Tonhöhe
Mit den drei Bedienelementen OCTAVE, COARSE und FINE kann der große Tonumfang der
Oszillatoren präzise kontrolliert werden.
Der OCTAVE Schalter bestimmt die Oktavlage. Zur Auswahl stehen 16’, 8’, 4’ und FIX.
In den Positionen 16’, 8’ und 4’ regelt COARSE die Tonhöhe stufenlos in einem Bereich von plus/
minus einer Oktave. Statt einer Mittenrastung hat der Regler um die 12-Uhr-Position einen „toten
Bereich“. Das Auffinden der Nullstellung gelingt damit zuverlässig, auch ohne Hinsehen, während
sich minimale Verstimmungen präzise einstellen lassen.
Feinste Schwebungen und Korrekturen können mit dem FINE Regler mit einem Regelbereich von
plus/minus einem Halbtonschritt eingestellt werden.
In der Position FIX des OCTAVE Schalters wird der Oszillator von der Tastatur entkoppelt. COARSE
regelt nun den gesamten Tonumfang.
11Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Die Gesamtstimmung des ’14Analogsynthesizers wird mit dem MASTER TUNE Regler in einem
Bereich von insgesamt einem Halbtonschritt eingestellt. Der darunter liegende Taster erzeugt einen
Referenzton von 440 Hz (Kammerton A).
Zu jedem Oszillator gehört ein Suboszillator, der eine Oktave unterhalb der eingestellten Tonhöhe
schwingt.
Wellenform und Pulsweite
Der WAVE Schalter bestimmt die Wellenform des Oszillators. Zur Auswahl stehen Sinus (5),
Sägezahn (1) und Rechteck (3).
PULSEWIDTH regelt die Pulsweite der Rechteck-Wellenform. Bei Linksanschlag beträgt sie 50
Prozent. In dieser Position erzeugt der Oszillator ein symmetrisches Rechteck. Bei Rechtsanschlag
des Reglers beträgt die Pulsweite 95 Prozent.
Die Pulsweite kann zusätzlich vom LFO moduliert werden. Die Intensität der Modulation wird für
VCO1 und VCO2 gemeinsam mit dem LFO PWM INT Regler eingestellt.
HDurch die Pulsweitenmodulation kann die maximale Pulsweite über die manuell
einstellbaren 95% hinaus moduliert werden. Ab einer Pulsweite von 100% ist
der Oszillator nicht mehr hörbar. Durch dieses Verhalten können interessante
rhythmische Effekte erzeugt werden, wenn die LFO Wellenform etwa auf Rechteck
oder Zufall steht.
Die Wellenformen der beiden Suboszillatoren sind vorgegeben. Der Suboszillator von VCO1 erzeugt
einen Sinus, der von VCO2 ein Rechteck. PULSEWIDTH und LFO PWM INT haben keinen Einfluss
auf die Suboszillatoren.
12
Modulation der Tonhöhe
Zur Modulation der Tonhöhe stehen der Hüllkurvengenerator EG 1 und für VCO2 zusätzlich der
LFO und die Sinus-Wellenform von VCO1 zur Verfügung.
HWeitere Möglichkeiten zur Tonhöhenmodulation durch den Vibrato Generator
und Pitch Bender erläutern wir in den Abschnitten "Vibrato" auf Seite 23 und
"Pitch Bender" auf Seite 24.
EG 1 INT regelt die Intensität der Tonhöhenmodulation durch den Hüllkurvengenerator EG1. Der
Regler rastet in der 12-Uhr-Position ein - hier findet keine Modulation statt. Durch Drehen nach
Links wird die Tonhöhe negativ, also nach unten moduliert; durch Drehen nach rechts wird sie
positiv, also nach oben moduliert.
Die Tonhöhe von VCO2 kann zusätzlich vom LFO moduliert werden. Die Intensität wird mit dem
LFO INT Regler eingestellt.
Als weitere Modulationsquelle für VCO2 dient die Sinus-Wellenform von VCO1. VCO 1 i INT
bestimmt die Intensität dieser sogenannten Cross-Modulation.
HCross-Modulation eignet sich bei niedriger Intensität zum leichten Verzerren des
Klangs. Bei starken Intensitäten entstehen harte Klänge, die sich allerdings nicht
mehr über den vollen Tonumfang der Oszillatoren spielen lassen. In Verbindung
mit der Oszillator-Synchronisation lassen sich jedoch gut spielbare, metallisch
Cross-Modulation genauso wie deren Intensität mittels VCO 1 i INT selbst.
13Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Oszillator-Synchronisation
Die Sync-Funktion der Oszillatoren bietet sich für harte Klänge an. Bei der Synchronisation wird die
Wellenform des Slave-Oszillators nach jedem vollen Wellenform-Durchlauf des Master-Oszillators
neu gestartet. Dem Slave wird also die Tonhöhe des Masters aufgezwungen und damit dessen
Wellenform verändert.
VCO 1 (Master)
VCO 2 (Slave)
VCO 2 SYNC ON
Abbildung 2:
Veränderung der Wellenform von VCO2 bei aktiviertem Sync
Beim ’14Analogsynthesizer ist VCO1 der Master und VCO2 der Slave. Der SYNC 1->2 Schalter
aktiviert die Oszillator-Synchronisation.
H Bei "klassischen" Sync-Sounds sollte die Tonhöhe des Slave-Oszillators, beim
GLIDE regelt die Zeit, die für den Tonwechsel zwischen zwei gespielten Noten benötigt wird. Bei
Linksanschlag erfolgt der Tonwechsel abrupt. Je weiter der Regler aufgedreht wird, desto länger die
Zeit, die bis zum Erreichen der neuen Tonhöhe vergeht - der Ton gleitet zum nächsten.
Bei aktivem LEGATO Schalter wirkt der Effekt nur bei gebunden gespielten Noten.
14
Der Mixer
Mit den Lautstärke-Reglern des Mixers wird das Mischungsverhältnis der einzelnen Signalquellen
zueinander eingestellt. Die Funktionsweise der Regler ist selbsterklärend: Je weiter ein Regler
aufgedreht wird, desto lauter ist das entsprechende Signal; bei Linksanschlag wird es komplett
ausgeblendet.
VCO 1, VCO 2, SUB 5 und SUB 3 regeln die Pegel der Oszillatoren und ihrer Suboszillatoren.
NOISE regelt die Lautstärke des Rauschgenerators (weißes Rauschen).
EXTERNAL regelt die Lautstärke eines, über die beiden rückseitigen INPUT Buchsen f zugeführten,
externen Signals.
Der Ausgangspegel des Mixers hat einen enormen Einfluss auf den Klangcharakter des Filters. Aus
diesem Grund haben wir dem ’14Analogsynthesizer eine Pegelanzeige, bestehend aus drei LEDs mit
den Farben gelb, grün und rot spendiert. Sie zeigen, von unten nach oben, die folgenden Zustände
an:
DE
Abbildung 3: Die Pegelanzeige des Mixers
-LO (gelb) - Der Ausgangspegel des Mixers ist zu niedrig. Damit verschlechtert sich das
Rauschverhalten des gesamten Instruments. Leuchtet die gelbe LED, sollten die gewünschten
Lautstärkeregler weiter aufgedreht werden.
-OK (grün) - Der Ausgangspegel des Mixers ist technisch betrachtet optimal und das Filter hat
genügend Reserven für starke Rückkopplungen. D.h. der RESONANCE Regler arbeitet sehr
feinfühlig und großzügig. Das Filter hat einen sauberen Klang.
-HI (rot) - Der Ausgangspegel des Mixers übersteuert den Filtereingang. Die Rückkopplung
kann sich nicht mehr so stark entfalten. Das Filter klingt rau und aggressiv.
15Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Das Filter
Neben den Oszillatoren hat das Filter den größten Einfluss auf den Klang eines Synthesizers.
Entsprechend große Aufmerksamkeit haben wir auf seine Ausstattung und Musikalität gelegt.
Im ’14 Analogsynthesizer verrichtet ein resonanzfähiges Tiefpassfilter mit wählbarer
Flankensteilheit seinen Dienst. Es kann über einen weiten Bereich gestimmt gespielt und damit als
zusätzliche Klangquelle eingesetzt werden.
Cutoff, Resonance und Tracking
Der wichtigste Parameter des Filters ist CUTOFF. Beim Tiefpassfilter bestimmt es jene Frequenz
ab der das Signal nach oben hin im Frequenzspektrum beschnitten wird. Je niedriger der CUTOFF
Regler und damit die Cutoff-Frequenz eingestellt ist, desto dumpfer der Klang.
Der SLOPE Schalter bestimmt die Steilheit des Filters, also wie stark die Dämpfung ab der CutoffFrequenz wirkt. Zur Auswahl stehen 12 dB, 18 dB und 24 dB pro Oktave. Bei geringeren Werten
arbeitet das Filter weniger intensiv und weicher im Vergleich zu hohen Werten, bei denen das Filter
straff und kräftig zupackt.
RESONANCE regelt die Stärke der Rückkopplung des Filterausgangs in den Eingang. Je nach Stärke
dieser Rückkopplung entsteht eine mehr oder weniger markante Betonung des Bereichs um die
Cutoff-Frequenz.
Bei hohen RESONANCE Einstellungen beginnt das Filter zu schwingen und erzeugt selbst einen
Ton (Eigenresonanz), dessen Tonhöhe mit CUTOFF bestimmt wird.
HDie Wirkung von RESONANCE ist stark vom Ausgangspegel des Mixers abhängig
siehe "Der Mixer" auf Seite 15.
Der TRACKING Schalter bestimmt die Einflussnahme der Klaviatur auf die Cutoff-Frequenz. In
der OFF-Position bleibt die mittels CUTOFF eingestellte Frequenz unbeeinflusst. Bei FULL folgt
die Cutoff-Frequenz der, auf der Klaviatur gespielten Tonhöhe. In dieser Position kann die, durch
Eigenresonanz erzeugte Schwingung des Filters, in einem Bereich von ca. dreieinhalb Oktaven
gestimmt gespielt werden. In der HALF-Position ist die Einflussnahme der Tonhöhe nur noch bei
50%.
H TRACKING erlaubt es tief gefilterte, dumpfe Klänge über den vollen Tonumfang
Zur Modulation der Cutoff-Frequenz stehen der Hüllkurvengenerator EG1, der LFO und die SinusWellenform von VCO1 zur Verfügung.
HWeitere Möglichkeiten zur Modulation der Cutoff-Frequenz mittels
Modulationsrad und Aftertouch erläutern wir im Abschnitt "Filter Modulation
VCF MOD" auf Seite 24.
EG 1 INT regelt die Intensität der Cutoff-Modulation durch den Hüllkurvengenerator EG1. Der
Regler rastet in der 12-Uhr-Position ein - hier findet keine Modulation statt. Durch Drehen nach
links wird die Cutoff-Frequenz negativ, also nach unten moduliert; durch Drehen nach rechts wird
sie positiv, also nach oben moduliert.
LFO INT regelt die Intensität der Modulation durch den LFO.
Sehr drastische Effekte entstehen durch die Modulation der Cutoff-Frequenz durch die SinusWellenform von VCO 1. Die Intensität dieser Frequenzmodulation (kurz FM) kann manuell
eingestellt und durch den Hüllkurvengenerator EG1 dynamisch verändert werden.
VCO 1 i INT regelt die Intensität der FM manuell. Der dazugehörige EG 1 INT Regler bestimmt
die Intensität der FM durch den Hüllkurvengenerator EG1. Der Regler rastet in der 12-Uhr-Position
ein - hier hat EG1 keinen Einfluss auf die FM-Intensität. Durch Drehen nach Links wird die, mittels
VCO 1 i INT manuell eingestellte FM verringert, durch Drehen nach Rechts erhöht.
Neben der Tonhöhe von VCO1 und der Cutoff-Frequenz haben RESONANCE- und TRACKING-
Einstellungen großen Einfluss auf das Ergebnis der FM.
17Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Der Verstärker
Das letzte Glied in der Kette der Klangerzeugung ist der spannungsgesteuerte Verstärker (VCA).
Hier wird die Lautstärke manuell festgelegt und durch den Hüllkurvengenerator EG2 dynamisch
gestaltet.
Der MODE Schalter bestimmt die generelle Betriebsart des VCAs. In der Position ON ist er
permanent eingeschaltet.
In den Positionen EG2 und EG2+LFO wird die dynamische Steuerung durch den Hüllkurvengenerator
EG2 bzw. dessen zusätzliche Beeinflussung durch den LFO während dessen Sustain-Phase aktiviert
(siehe "Die Hüllkurvengeneratoren" auf Seite 19).
MASTER VOLUME regelt die Lautstärke für die beiden Hauptausgänge d auf der Rückseite des
’14Analogsynthesizers.
PHONES regelt die Lautstärke für die beiden Kopfhörerausgänge s unterhalb der Handräder.
18
Modulation und Spielhilfen
Wie in den Abschnitten zuvor beschrieben, gibt es im ’14Analogsynthesizer mehrere Möglichkeiten,
um die Tonhöhe der Oszillatoren oder die Cutoff-Frequenz des Filters automatisiert zu modulieren.
Allen voran die beiden Hüllkurvengeneratoren EG1 und EG2, der LFO und Vibrato-Generator.
Die Handräder, sowie Anschlagdynamik und Aftertouch der Klaviatur sind weitere
Modulationsquellen, mit denen Du den Klang individuell formen und Deinem Spiel eine eigene
Note verleihen kannst.
Die Parameter der Modulatoren sind direkt über die Regler und Schalter auf der linken Seite des
’14Analogsynthesizers y erreichbar. Einige wenige Funktionen werden über die EDIT Parameter
eingestellt.
Die Hüllkurvengeneratoren
Der ’14 Analogsynthesizer hat zwei Hüllkurvengeneratoren (engl. envelope generator - EG),
EG1 und EG2. Während EG2 fest dem VCA zugeordnet ist, kann EG1 mehrere Ziele gleichzeitig
modulieren:
-unabhängig voneinander die Tonhöhen von VCO1 und VCO2
-die Cutoff-Frequenz des Filters
-die Modulationsintensität der Cutoff-Frequenz durch die Sinus-Wellenform von VCO1
DE
Beide Hüllkurvengeneratoren verfügen bis auf eine Ausnahme über den gleichen Funktionsumfang.
Wir beschreiben identische Bedienelemente und Funktionen deshalb für EG1 und EG2 gemeinsam.
EG1 und EG2 erzeugen Spannungsverläufe, deren Dauer und Form mit den Parametern ATTACK,
DECAY, SUSTAIN und RELEASE eingestellt werden.
Die Hüllkurvengeneratoren werden durch Betätigen einer Taste der Klaviatur gestartet.
ATTACK regelt die Anstiegszeit bis zum maximalen Pegel der Hüllkurve.
DECAY regelt die Abfallzeit vom maximalen Pegel auf den mit SUSTAIN eingestellten Haltepegel.
Solange die Taste der Klaviatur gehalten wird, bleibt auch der Haltepegel stehen.
RELEASE bestimmt die Abklingzeit nach Freigabe der Klaviatur.
19Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
Pegel
SUSTAIN
Zeit
Abbildung 4:
ATTAC K DECAY
Taste gedrückt
RELEASE
Spannungsverlauf der ADSR-Hüllkurvengeneratoren
HSteht der SUSTAIN Regler auf Maximum hat DECAY keine Wirkung. RELEASE
hat wiederum keine Wirkung, wenn der SUSTAIN Regler auf Linksanschlag steht
und die Hüllkurve während der DECAY Phase bereits auf Null gefallen ist.
Alle zeitrelevanten Regler, also ATTACK, DECAY und RELEASE, haben bei
Linksanschlag eine Zeit von einer Millisekunde. Damit ändern sich die Pegel
schlagartig ohne hörbare Verzögerung.
EG1 und EG2 verfügen über eigene Legato-Schalter (unterhalb des MASTER TUNE Reglers). In
ihrer OFF-Position wird die jeweilige Hüllkurve ausnahmslos mit jedem Anschlag einer Keyboard-
Taste neu gestartet. Mit eingeschalteter Legato-Funktion wird die Hüllkurve nur dann neu gestartet,
wenn die Taste der Klaviatur zuvor wieder freigegeben wurde. Bei gebunden gespielten Noten wird
der Verlauf der Hüllkurve hingegen nicht durch deren Neustart unterbrochen.
Steht der MODE Schalter des VCAs in der Stellung EG2+LFO, wird die Hüllkurve während ihrer
Haltephase vom LFO getriggert. D. h. Solange eine Taste der Klaviatur gehalten wird, werden Attack
und Decay, nach Ablauf, neu gestartet.
Pegel
20
Abbildung 5:
AD
SUSTAIN
ATTAC K DECAY
Taste gedrückt
LFO
RELEASE
Zeit
Spannungsverlauf von EG2 mit LFO-Retrigger während der Sustain-Phase
Der LFO
Der LFO erzeugt niederfrequente Schwingungen. Er kann auf die folgenden Ziele wirken:
-Pulsweite von VCO1 und VCO2 (siehe "Wellenform und Pulsweite" auf Seite 12)
-Tonhöhe von VCO2 (siehe "Modulation der Tonhöhe" auf Seite 13)
-Cutoff-Frequenz des Filters (siehe "Modulation der Cutoff-Frequenz" auf Seite 17).
-VCA in Kombination mit EG 2 (siehe "Der Verstärker" auf Seite 18 bzw. siehe "Die Hüllkurvengeneratoren" auf Seite 19).
FREQUENCY regelt die Geschwindigkeit (Frequenz) des LFOs in einem Bereich von 0,05 Hz (= 20
Sekunden) bis 100 Hz.
Der WAVE Schalter bestimmt die Wellenform. Zur Verfügung stehen steigender und fallender
Sägezahn (1 / 2), Rechteck (3), Dreieck (4), Sinus (5) und Zufall (RND).
LFO-Reset und -Synchronisation können über die EDIT Parameter eingestellt werden.
LFO Reset
Bei aktiviertem EDIT Parameter [8] LFO RESET wird die Wellenform mit jedem Tastenanschlag der
Klaviatur auf Null gesetzt und der LFO neu gestartet. Führe dazu die folgenden Schritte aus:
1. Stelle sicher, dass sich der ’14Analogsynthesizer im normalen Spielbetrieb befindet
(ARPEGGIATOR Schalter i in Position OFF).
DE
2. Betätige den [EDIT] Taster - die dazugehörige LED leuchtet.
3. Wähle mit dem Auswahlrad EDIT Parameter [8] LFO RESET aus.
4. Durch Betätigen des VALUE Tasters wird der LFO Reset aktiviert (die VALUE LED leuchtet)
oder deaktiviert (die VALUE LED leuchtet nicht).
5. Verlasse den EDIT Modus durch erneutes Betätigen des [EDIT] Tasters.
21Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
LFO Synchronisation
Bei aktiviertem EDIT Parameter [9] LFO CLOCK SYNC wird die Geschwindigkeit des LFOs zum
internen Taktgeber oder einer externen MIDI Clock synchronisiert. Der FREQUENCY Regler
bestimmt in diesem Fall ein Teil- oder Multiplikations-Verhältnis. Es gilt die äußere Markierung
um den Regler. Die acht Aufteilungen entsprechen den folgenden Werten:
Abbildung 6:
Vierteltriole
Viertelnote
halbe Note
ganze Note
Teil- und Multiplikations-Verhältnisse bei aktivierter LFO-Synchronisation
Achtelnote
Achteltriole
1/16 Note
1/32 Note
Führe folgende Schritte aus, um die LFO Synchronisation zu aktivieren/deaktivieren:
1. Stelle sicher, dass sich der ’14Analogsynthesizer im normalen Spielbetrieb befindet
(ARPEGGIATOR Schalter i in Position OFF).
2. Betätige den [EDIT] Taster - die dazugehörige LED leuchtet.
3. Wähle mit dem Auswahlrad EDIT Parameter [9] LFO CLOCK SYNC aus.
4. Durch Betätigen des VALUE Tasters wird die LFO Synchronisation aktiviert (die VALUE LED
leuchtet) oder deaktiviert (die VALUE LED leuchtet nicht).
5. Verlasse den EDIT Modus durch erneutes Betätigen des [EDIT] Tasters.
HMit Einschalten der Synchronisation wird EDIT Parameter [8] LFO RESET
automatisch deaktiviert und auch nach Abschalten der Synchronisation nicht
wieder aktiviert.
AIst eine externe MIDI-Clock als Synchronisationsquelle ausgewählt und der
Das Modulationsrad und der Aftertouch der Klaviatur können die Intensitäten mehrerer
Modulationen gleichzeitig verändern.
Aftertouch bezeichnet die Druckempfindlichkeit der Klaviatur und wird durch zusätzlichen Druck
auf eine bereits gehaltene Taste gesteuert.
Modulationsziele für das Modulationsrad und Aftertouch werden in den Sektionen VIBRATO und
VCF MOD zugewiesen.
Vibrato
Neben dem LFO verfügt der ’14 Analogsynthesizer über einen weiteren Modulationsgenerator
speziell für Vibrato-Effekte. Durch ihn werden die Tonhöhen von VCO1 und VCO2 einzeln oder
gemeinsam moduliert.
Der SOURCE Schalter bestimmt die Quelle für die Intensitätssteuerung des Vibratos. Zur
Auswahl stehen WHEEL (Modulationsrad), TOUCH (Aftertouch) und BOTH (Modulationsrad und
Aftertouch).
HIn der Position BOTH addieren sich die mit dem Modulationsrad und Aftertouch
erzeugten Werte. Die maximale Intensität kann damit doppelt so stark sein als
mitnureinerSteuerquelle(WHEELoderTOUCH).
DE
INT regelt die Intensität des Vibratos bei maximaler Aussteuerung der Quelle (WHEEL, TOUCH).
Bei Linksanschlag findet auch bei voll aufgedrehtem Modulationsrad oder Aftertouch kein Vibrato
statt.
Der DESTINATION Schalter bestimmt den oder die Oszillatoren auf die das Vibrato wirken soll.
Zur Auswahl stehen VCO1, VCO2 oder BOTH. In der Position BOTH werden VCO1 und VCO2
gleichzeitig moduliert.
FREQUENCY regelt die Geschwindigkeit des Vibratos in einem Bereich von 0,05 Hz (= 20 Sekunden)
bis 100 Hz.
Der Vibrato-Generator schwingt standardmäßig mit einer Sinus-Wellenform. Mit EDIT Parameter
[7] VIBRATO WAVE: TRIANGLE kann die Wellenform auf Dreieck umgeschaltet werden. Führe
dazu die folgenden Schritte aus:
23Bedienungsanleitung ’14 Analogsynthesizer
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