Trotec T500 Operating Manual

Materialfeuchte-Messgerät
Bedienungsanleitung – Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . A - 01
Material moisture content measuring device
Operating manual – English . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B - 01
Humidimètre
Manuel d’utilisation – Français . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 01
Misuratore dell’umidità dei materiali
Manuale d’uso – Italiano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D - 01
Gebruiksaanwijzing – Nederlands . . . . . . . . . . . . . . . . . E - 01
Version 1.1
Inhaltsverzeichnis
1. Vor der Inbetriebnahme lesen . . . . . . . . . . . . . . . .A - 2
2. Lieferumfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 4
3. Verwendungszweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 4
4. Das Display . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 5
5. Bedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 5
6. Das obere Menü . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 8
7. Das untere Menü . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 8
8. Das Messprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 10
9. Hinweise zur Handhabung . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 13
10. Messeinsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 15
11. Baufeuchte-Vergleichswerte . . . . . . . . . . . . . . . .A - 18
12. Störeinflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 23
13. Hinweise zu Wartung und Betrieb . . . . . . . . . . . .A - 28
14. Fehlersuche und -behebung . . . . . . . . . . . . . . . .A - 29
15. technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A - 31
Bedienungsanleitung – Deutsch
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1. Vor der Inbetriebnahme lesen
Das vorliegende Messgerät wurde nach dem heutigen Stand der Technik gebaut und erfüllt die Anforderungen der geltenden euro­päischen und nationalen Richtlinien. Die Konformität wurde nach­gewiesen, die entsprechenden Erklärungen und Unterlagen sind beim Hersteller hinterlegt. Um diesen Zustand zu erhalten und ei­nen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, müssen Sie als Anwender diese Bedienungsanleitung beachten!
• Vor der Verwendung des Gerätes ist diese Bedienungsanleitung aufmerksam zu lesen und in allen Punkten zu befolgen.
• Vor jeder Messung sind geeignete Maßnahmen vorzunehmen, die sicherstellen, dass an den Messstellen keine elektrischen Leitungen, Wasserrohre oder sonstige Versorgungsleitungen liegen.
• Nicht auf metallischen Unterlagen messen.
• Die Ermittlung valider Messergebnisse, Schlussfolgerungen und daraus abgeleitete Maßnahmen unterliegen ausschließlich der Eigenverantwortung des Anwenders! Eine Haftung oder Garantie für die Richtigkeit der zur Verfügung gestellten Ergebnisse ist ausgeschlossen. In keinem Fall wird eine Haftung für Schäden übernommen, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Messergebnisse ergeben.
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Bestimmungsgemäße Verwendung:
• Das Messgerät darf nur innerhalb der spezifizierten technischen Daten betrieben werden.
• Das Messgerät darf nur unter den Bedingungen und für die Zwecke eingesetzt werden, für die es konstruiert wurde.
• Die Betriebssicherheit ist bei Modifizierung oder Umbauten nicht mehr gewährleistet.
Elektronische Geräte gehören nicht in den Hausmüll, sondern müssen in der Europäischen Union – gemäß Richtlinie 2002/96/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27. Januar 2003 über Elektro- und
Elektronik-Altgeräte – einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden. Bitte entsorgen Sie dieses Gerät am Ende seiner Verwendung entsprechend der geltenden gesetzlichen Bestimmungen.
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2. Lieferumfang
Ihr Messgerät wird mit den folgenden Komponenten geliefert
• Messgerät inklusive Überwurfmuttern
• 10 Stück Messspitzen, Länge 20 mm, ø 1,5mm
• Elektrodenschutz
• Batterie
• Bedienungsanleitung T500
• Holzsorten-Verzeichnis
3. Verwendungszweck
Das vorliegende Messgerät dient zur Bestimmung des Material­oder Holzfeuchtegehaltes nach dem Widerstandsverfahren durch Ankopplung der Messspitzen an das Messgut.
Einsatzgebiete sind die Holzfeuchteerfassung bei Schnitt- und Brennholz. Des Weiteren lässt sich das Messgerät zur Erfassung der Feuchte bei weichen Baustoffen wie Gips oder Putz einsetzen.
Für Langzeitmessungen des Material- oder Holzfeuchtegehaltes ist das vorliegende Messgerät nicht geeignet.
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4. Das Display
Oberes Menü
Obere Displayanzeige
Untere Displayanzeige
Unteres Menü
5. Bedienung
Im Gegensatz zu konventionellen Handmessgeräten besitzt das Messgerät kein Tastenfeld, sondern ein so genanntes „Daumen-Rad“ auf der linken Seite des Gerätes. Das Rad lässt eine 15°-Drehbewegung nach unten und oben zu und kann in der Mittelstel-
lung zusätzlich gedrückt werden.
Mit diesen drei Bedienungspositionen lassen sich alle Einstellun­gen zur Verwendung des Gerätes vornehmen.
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Bedienungsanleitung – Deutsch
Die drei Bedienungs-Positionen des „Daumen-Rad“:
Position mitte
Symbol im weiteren Text:
Drehbewegung nach oben
Symbol im weiteren Text:
Drehbewegung nach unten
Symbol im weiteren Text:
Einschalten des Gerätes:
Zum Einschalten drücken Sie für mindestens eine Sekunde die Mittelposition
des Daumenrads.
Ausschalten des Gerätes:
Die automatische Abschaltfunktion schaltet das Gerät nach 30 Minuten selbsttätig aus.
Soll das Gerät stattdessen zu einem beliebigen Zeit­punkt manuell ausgeschaltet werden, so drücken Sie mindestens drei Sekunden die Mittelposition
des
Daumenrads.
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Wichtig: Der Ausschaltvorgang kann nicht erfolgreich abgeschlos ­sen werden, wenn währenddessen ein Menü selektiert ist.
Kalibrierung und Selbsttest
Nach jedem Einschaltvorgang oder Batteriewechsel führt das Ge­rät einen automatischen Kalibrierungsvorgang durch.
Hierzu muss das Gerät so gehalten werden, dass die Elektroden frei sind. Es wird ein Countdown von 5 nach 1 im Halbsekundentakt durchgeführt und auf dem Display angezeigt. Die eigentliche Kalibrierung erfolgt bei dem Wert 1.
Während des Kalibrierungsvorganges zeigt die obere Displayanzeige blinkend „CAL“ und die un­tere Displayanzeige den Countdown-Wert. Eine er­folgreiche Kalibrierung wird mit dem Text „CAL End“ bestätigt, das Gerät ist nun einsatzbereit.
Nach erfolgreicher Kalibrierung wird – sofern sich das Gerät im Holzfeuchte-Modus befindet – für eine Sekunde der aktuell einge­stellte Holzsorten-Code angezeigt.
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6. Das obere Menü
Im oberen Menü kann die Funktion HOLD gewählt werden.
HOLD „friert“ den aktuellen Messwert auf dem Display ein und es
erfolgen keine Messungen mehr. In der Anzeige bleibt das Segment „HOLD“ statisch sichtbar.
Ausgewählt wird mit
, die angewählte Funktion blinkt und wird mit
bestätigt. Eine bestätigte Funktion wird statisch im Display an-
gezeigt. Abbrechen lässt sich das Menü mit
oder indem für 10
Sekunden nichts gedrückt wird. Um die ausgewählte Funktion „Hold“ wieder zu deaktivieren, geben Sie
ein.
7. Das untere Menü
Im unteren Menü können die Funktionen: SENS, MAT, TEMP, UNIT2 gewählt werden.
In das untere Menü gelangen Sie mit
, die erste auswählbare
Funktion blinkt.
Zur nächsten auswählbaren Funktion gelangen Sie durch erneute Eingabe von
. Die Funktionen sind nacheinander nur in einer Richtung auswählbar. Wenn Sie eine Funktion, die Sie auswählen wollten, übersprungen haben, geben Sie solange
ein, bis die
Funktion Ihrer Wahl wieder blinkt.
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Zur Auswahl der gewünschten, nun blinkenden Funktion, bestäti­gen Sie mit
. Eine bestätigte Funktion wird statisch im Display
angezeigt. Die Einstellung der Funktionsparameter erfolgt mit
und 㒊, die Eingabebestätigung mit 㒉.
Möchten Sie keine Funktion auswählen und das untere Menü ver­lassen, dann geben Sie
ein. Werden keine Eingaben getätigt,
wird das Menü nach 10 Sekunden automatisch verlassen.
SENS: Sens ermöglicht die Einstellung des Sensor­Modus. Nach der Auswahl von „Sens“ erscheint in der oberen Displayanzeige „Mode“ und in der un­teren Zeile der zur Zeit eingestellte Modus. Wählen Sie „Mode 100“ für die Baufeuchte-Messung und
„Mode 120“ für die Holzfeuchte-Messung.
MAT: Mat dient der Auswahl der Holzsorte. Nach der
Auswahl von „Mat“ erscheint in der oberen Dis­playanzeige „Code“ und in der unteren Zeile der zur Zeit eingestellte Holzsorten-Code. Eine Anwahl des Menüpunktes „Mat“ ist nur möglich, wenn zuvor
der Sensor-Modus 120 (Holzfeuchte nach dem Widerstandsprinzip) eingestellt wurde. Eine Auswahl entsprechender Holzsorten-Codes finden Sie im mitgelieferten Holzsorten-Verzeichnis.
TEMP: Temp dient zur Einstellung der Temperaturkompensation bei der Holzfeuchte-Messung. Eine Anwahl des Menüpunktes „Temp“ ist nur möglich, wenn zuvor der Sensor-Modus 120 (Holz-
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feuchte nach dem Widerstandsprinzip) eingestellt wurde. Die Tem­peraturkompensation kann in Einzelschritten von je 1 °C bzw. 2 °F eingestellt werden. Der eingestellte Temperaturwert wird bei der Messung in der unteren Anzeige dargestellt.
UNIT2: Mit Unit 2 kann die Einheit der Temperaturkompensation (°C / °F) eingestellt werden. Eine Anwahl des Menüpunktes „Unit 2“ ist nur möglich, wenn der Sensor-Modus auf 120 (Holzfeuchte nach dem Widerstandsprinzip) eingestellt wurde.
Bis zur nächsten Änderung bleiben alle eingestellten Parameter der Funktionen des unteren Menüs aktiv und werden dauerhaft im Ge­rät gespeichert, auch bei Abschaltung oder Batteriewechsel.
8. Das Messprinzip
Bei der Feuchtemessung nach dem Widerstandsprinzip wird im Messgerät ein elektrischer Messstrom erzeugt, der mit Hilfe von Elektroden durch das Messgut geleitet wird.
Mit steigendem Wassergehalt des zu untersuchenden Messgutes sinkt der Widerstand, beziehungsweise nimmt die Leitfähigkeit zu.
Der gemessene Widerstand ist also umgekehrt proportional zur vor­handenen Wassermenge.
Hat das Messgut einen hohen Widerstand, ist der Feuchtegehalt ge­ring. Hat es einen niedrigen Widerstand, ist der Feuchtegehalt hoch.
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Die Feuchtemessung nach dem Widerstandsprinzip ist also eine in­direkte Messmethode, da über die elektrische Leitfähigkeit des Messgutes auf die Feuchtigkeit zurückgeschlossen wird.
Verfahrenshinweise für die Holz-Feuchtemessung
Aus dem Umstand, dass über die elektrische Leitfähigkeit des Messgutes auf dessen Feuchtigkeit geschlossen wird, erklärt sich unter anderem die Notwendigkeit, warum vor jeder Holzfeuchte­messung der Holzsorten-Code der zu messenden Holzsorte aus­gewählt werden muss. Nicht jede Holzsorte weist nämlich die
gleiche Leitfähigkeit auf, sodass die Hölzer in bestimmte Klassen (Material-Code) eingeteilt werden!
Die Leitfähigkeit wird darüber hinaus durch die Temperatur des Hol­zes beeinflusst. Um präzise Feuchtemessungen durchführen
zu können, muss die Holztemperatur bei der Messung be­rücksichtigt werden. Hierzu verfügt das vorliegende Messgerät
über eine Funktion zur Temperaturkompensation, bei welcher der Temperaturwert des zu messenden Holzes vor der eigentlichen Er­mittlung der Holzfeuchte spezifiziert werden kann. In Abhängigkeit vom eingestellten Temperaturwert werden die Widerstandskurven der ausgewählten Holzsorte dann automatisch angepasst.
Wichtig: Ist die Holztemperatur höher, als der im Messgerät ein­gestellte Holztemperaturwert, dann wird eine höhere Holzfeuchte als die effektiv vorhandene angezeigt.
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Vor dem eigentlichen Messvorgang sind demnach immer die Temperaturverhältnisse zu prüfen. Dazu wird zum Beispiel
mit einem Pyrometer die Oberflächentemperatur der Holzsorte ge­messen und mit der im Gerät eingestellten Holztemperatur vergli­chen (siehe Kapitel 7, Funktion „TEMP“). Sind beide Temperaturen identisch, kann der Messvorgang durchgeführt werden.
Verfahrenshinweise für die Baustoff-Feuchtemessung
Die elektrische Leitfähigkeit eines trockenen, mineralischen Bau­stoffes (zum Beispiel Zementestrich) ist sehr niedrig. Nimmt der Baustoff Wasser auf, kann die Leitfähigkeit des Materials schnell an­steigen bzw. der Widerstand abnehmen.
Bei der Beurteilung der Messergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Ergebnisse durch die Materialzusammen­setzung des Messgutes beeinflusst werden. Die Anwesenheit
von löslichen Salzen kann das Messergebnis erheblich verfäl­schen. Je mehr Salze vorhanden sind desto höher fällt die Mess­wertanzeige aus.
Eine weitere Einflussgröße bei der Beurteilung der Ergebnisse ist die Verbindung der Elektroden mit dem Baustoff.
Bei mineralischen, porösen Baustoffen können durch geringen Elektrodenkontakt (Ankopplung) verhältnismäßig hohe Übergangs ­widerstände entstehen, welche die Messergebnisse verfälschen.
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Beide genannten Punkte sind dafür verantwortlich, dass die Ge­nauigkeit der Messergebnisse bei mineralischen Baustoffen gerin­ger ist als bei Holzwerkstoffen.
Quantitative Aussagen zum Feuchtegehalt des mineralischen Messgutes sind nur mit Hilfe des Darr-Verfahrens oder der CM-Me­thode erzielbar.
Wenn jedoch qualitative Aussagen zur Baustofffeuchte aus­reichen, dann sollte die weniger zeitaufwändige Widerstandsme­thode eingesetzt werden.
9. Hinweise zur Handhabung
• Das Messgerät niemals gewaltsam
in das Messgut einschlagen!
• Verwenden Sie ausschließlich die im Lieferumfang
enthaltenen Original-Messspitzen! Andere Messspitzen können möglicherweise verbiegen oder aufgrund einer falschen Länge zu überhöhten Biegemomenten führen und damit die Fassung am Messgerät indirekt beschädigen.
• Die Messspitzen des Gerätes werden mit Hilfe spezieller
Überwurfmuttern eingefasst und verschraubt. Ein geringes Spiel innerhalb der Muttern ist gewollt. Um Lastspitzen zu
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vermeiden, kann es sein, dass sich die Spitzen nach einigen Messungen etwas lockern. Überprüfen Sie deshalb
regelmäßig den festen Sitz der Überwurfmuttern und ziehen Sie diese bei Bedarf per Hand nach. Verwenden
Sie dazu bitte keine Hilfsmittel wie beispielsweise Zangen, um Schäden an den Gewinden zu vermeiden.
Vor und nach Messungen muss stets der mitgelieferte
Elektrodenschutz auf dem Messgerät aufgesteckt sein.
Anderenfalls und bei unvorsichtiger Handhabung während der Messung besteht Verletzungsgefahr durch die offenen Messspitzen.
Das Messgerät niemals gewaltsam
aus dem Messgut herausziehen, sondern mit einer vorsichtigen Rechts­Links-Bewegung aus dem Messgut herauslösen.
Gewaltsames Vorgehen kann infolge zu hoher Biegemomente zum Verbiegen oder Brechen der Messspitzen führen!
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10. Messeinsatz
Vor dem ersten Geräteeinsatz sind die Messspitzen am Gerät zu befestigen. Lösen Sie hierzu die beiden aufgeschraubten Über­wurfmuttern und schieben jeweils eine Messspitze von unten in die Einfassung der Überwurfmutter und verschrauben diese abschlie­ßend wieder fest mit dem Gerät.
Messung der Holzfeuchte
Bei der Messung an einem Stück Schnittholz sind folgende Arbeitsschritte durchzuführen:
1. Gerät einschalten und Kalibrierungsvorgang abwarten.
2. Messmethode durch Einstellung des Sensor-Modus auf
„Mode 120“ (Holzfeuchtemessung) aktivieren.
3. Eingabe des Holzsorten-Codes für die zu messende
Holzsorte. Eine Auswahl entsprechender Holzsorten-Codes finden Sie im beiliegenden Holzsorten-Verzeichnis.
4. Eingabe der Holztemperatur.
(Die Kontrolle dieses Temperaturwertes kann gegebenenfalls mittels eines Pyrometers erfolgen)
5. Auswahl der Messposition.
Grundsätzlich ist die Messung an Stellen durchzuführen, an denen keine sichtbaren Fehler (zum Beispiel Risse, Harzgallen, Äste) erkennbar sind.
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Anschließend ist die Messposition entsprechend der nebenstehen den Schema darstellung zu wählen.
Schemadarstellung:
a = 0,3 m; b = Breite; c = Einschlagtiefe 0,3 d; d = Dicke
Das Messgerät ist mit den Messspitzen quer zur Faserrichtung in einem Abstand von 0,3 m von einem der beiden Enden des Schnittholzes aufzusetzen.
Ist das Prüfstück kürzer als 0,6 m, liegt die Messposition in der Mitte des Messgutes.
6. Ablesen des Messwertes
Die obere Displayanzeige zeigt die Holzfeuchte in % an. Anzeigbar sind Werte von 5 bis 50 %. Bei Feuchtewerten unterhalb 5 % wird „- - - -“ angezeigt und bei Feuchtewerten oberhalb 50 % wird „50.0“ blinkend angezeigt. Die untere Displayanzeige zeigt die eingestellte Holztemperatur an (von 0 °C bis 50 °C bzw. 32 °F bis 122 °F).
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Messung der Baufeuchte
Bei der Messung sind folgende Arbeitsschritte durchzuführen:
1. Gerät einschalten und Kalibrierungsvorgang abwarten.
2. Messmethode durch Einstellung des Sensor-Modus auf „Mode 100“ (Baufeuchtemessung) aktivieren.
3. Ankoppelung an das Messgut Die Messspitzen nach Möglichkeit einige Millimeter in das Messgut einstechen. Achtung: Keine Gewalt anwenden.
4. Ablesen des Messwertes In der oberen Displayanzeige wird der aktuelle Messwert ohne
Einheit angezeigt. Zum besseren Verständnis kann der Anwender diesen Anzeigewert mit der Einheit Digit (Digitaler Zahlenwert) bezeichnen. Anzeigbar sind Werte von 15 bis
100. Bei Werten unterhalb 15 Digits wird "- - - -" angezeigt. Überschreitet der ermittelte Messwert die Einheit 100, wird „100.0“ blinkend angezeigt. In der unteren Displayanzeige werden bei der Baufeuchtemessung keine Einheiten angezeigt.
5. Vergleichswertermittlung Entnehmen Sie für den ermittelten Messwert den Vergleichswert aus den in Kapitel 11 dargestellten Diagrammen.
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11. Baufeuchte-Vergleichswerte
Die Messergebnisse des Widerstandsverfahrens können für die Messwertbeurteilung bei Baustoffen ausschließlich zur orientie­renden Feuchtemessung herangezogen werden.
Ein Rückschluss auf absolute Feuchte in Masse-Prozent (M-%) ist nur bei solchen Messungen möglich, die unter den selben Rand­bedingungen und Baustoffzusammensetzungen ermittelt werden, wie beim Versuchs aufbau der Diagramm-Abbildung 1.
Dieses Diagramm ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bauforschung der RWTH Aachen (IBAC) erstellt worden und stellt den Zusammenhang zwischen dem Messwert und dem mas-
se bezogenen Feuchtegehalt der untersuchten Baustoffe dar. Die Darstellung der messtechnischen Ergebnisse in Diagrammform lässt nun den Vergleich zwischen Messwert und tatsächlichem Feuchtegehalt zu. Die Auswahl ist auf die gebräuchlichsten, mine­ralischen Baustoffe beschränkt. Die Messwerte beziehen sich auf eine Referenztemperatur von 23 °C.
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Legende Diagramm 1
Dargestellt wird der Baustoff-Feuchtegehalt in Abhängigkeit vom Widerstandswert:
Feuchtegehalt [M-%]
Messwert [Digits]
Beton C 30/37 (Umrechnung nicht möglich)
Zement-Estrich (Umrechnung: [CM-% = M-% - 1,5 … 2] )
Zementfließestrich (Umrechnung nicht möglich)
Anhydritfließestrich (Umrechnung: [M-% = CM-%] )
Diagramm 1
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Gipsputz
Gesondert zu betrachten ist die Ermittlung des Feuchtegehalts bei einem Gipsputz. Wie man dem nachfolgend dargestellten Dia­gramm entnehmen kann, ändert sich der volumenbezogene Feuch­tegehalt von Gipsputz bei Luftfeuchtewerten von 0 bis 80 % wenig:
Oberhalb von 80 % ändert sich der Feuchtegehalt sprunghaft. Dies wurde auch durch die Kalibriermessungen des Institutes für
Bauforschung (IBAC) bestätigt. Dementsprechend kann ge­schlussfolgert werden, dass eine direkte Zuordnung zwischen Messwert und massebezogenem Feuchtegehalt nicht möglich ist. Als hinreichendes Kriterium zur Einordnung der Messwerte lässt sich jedoch festhalten, dass ein Gipsputz als „trocken“ bezeich­net werden kann, wenn der Widerstandsmesswert kleiner als 30 Di­git ist. Bei der Beurteilung der Messwerte muss unbedingt darauf geachtet werden, dass bei jeder Messung unterschiedliche Rand­bedingungen vorherrschen.
Wichtige Einflussgrößen, welche die Höhe des Messwertes beeinflussen, sind die Ankopplung der Elektroden an das Mess ­gut, die Materialtemperatur, die Baustoffzusammensetzung, die Salzbelastung und die Zuschlagstoffe.
Sorptions ­isotherme von Gipsputz
Wassergehalt uvin %
Relative Luftfeuchte ϕ
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Bei nicht aufgeführten Baustoffen lassen sich in der Regel hinrei­chende Aussagen über örtliche Vergleichswerte treffen. So kann bei einem Wasserschaden das betroffene Feuchtigkeitsfeld derart ein­gegrenzt werden, dass als Beurteilungsgrundlage eine Ver­gleichsmessung an einer augenscheinlich trockenen Wand- oder Bodenfläche durchgeführt wird.
Über die höheren Messwerte des zu beurteilenden Bereiches lässt sich dann die Ausdehnung des Feuchtigkeitsfeldes gut festlegen.
Vergleichswerte zur Beurteilung von wassergeschädigten Bereichen
Im Falle eines Wasserschadens kann über die Widerstandsmes­sung eine Beurteilung des zu trocknenden Bereiches vorgenommen
werden. Auf Grundlage des praktischen Feuchtegehaltes und den veränderlichen Randbedingungen (siehe Kapitel 12) kann mit der nachfolgenden Tabelle die Notwendigkeit einer technischen Trock­nung beurteilt werden.
Hierbei muss unbedingt beachtet werden, dass die Messergebnisse nur ein Baustein einer umfassenden Schadensdiagnose sind. Die Erfahrung des Beurteilenden und die örtlichen Gegebenheiten spielen eine ebenso gewichtige Rolle, wie die Dokumentation der Messergebnisse. Über die Dokumentation lässt sich zudem der Er­folg einer technischen Trocknungsmaßnahme darstellen.
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Orientierungswerte zur Baustofffeuchtemessung
Digit-Skalenwerte für Dämmschichten/Schüttungen
* ** ***
Digit-Skalenwerte für Baustoffe
* ** ***
Polystorol (Partikelschaum) < 36 36 - 50 > 50 Anhydritestrich < 36 36 - 50 > 50 Polystorolhartschaum (extrudiert) < 36 36 - 50 > 50 Zementestrich < 36 36 - 50 > 50 Polyurethanhartschaum < 36 36 - 50 > 50 Holzzementestrich < 36 36 - 50 > 50 Glasfaser < 36 36 - 45 > 45 Steinholz < 41 41 - 55 > 55 Stein- oder Schlackenwolle < 36 36 - 45 > 45 Gipsputz < 31 31 - 40 > 40 Silicatschaumglas < 36 36 - 50 > 50
* Trocken – keine Austrocknung erforderlich ** Grenzbereich – eventuell Austrocknung erforderlich
nach Bewertung der Schadenscharakteristik
*** Starke Durchfeuchtung – technische Trocknung erforderlich
Alle Werte sind ca.-Werte und ohne jede Gewähr
Kork, geblähtes Eruptivgestein < 31 31 - 40 > 40 Holzwollleichtbauplatten < 41 41 - 50 > 50 Lehmschüttung < 41 41 - 55 > 55 Kokosfaser < 36 36 - 40 > 40
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12. Störeinflüsse
Wie für jede messtechnische Untersuchung, gilt auch bei diesem Messverfahren die Grundsatzregel: „Schaffen Sie sich immer gleich bleibende Messbedingungen, dann werden mögliche Fehlerquellen minimiert!“. Um möglichst genaue Messergebnisse zu erzielen, ist es außerdem wichtig, die allgemeingültigen Störeinflüsse zu ken­nen. Aus dem oben beschriebenen Messprinzip und den material­spezifischen Eigenschaften ergeben sich folgende Hinweise:
Verfahrenshinweise für die Holz-Feuchtemessung
• Vor der Messung an Hölzern muss der richtige Sensor-Modus (Mode 120) ausgewählt werden.
• Vor der Messung muss die richtige Material-Nummer (Holzsorten-Code) ausgewählt werden.
• Bei Messungen an Schnitthölzern sollte sich an die Anweisungen der DIN EN 13183-2 gehalten werden.
• Positionieren der Messspitzen immer quer zur Holzfaserrichtung. Die Leitfähigkeit quer zur Faserrichtung ist geringer als entlang der Faser. Sie variiert je nach Holzart um den Faktor 2,3 bis 8.
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• Bei der Wahl der Messpositionen sind drei Punkte zu beachten:
1. Immer an drei Messpositionen die Feuchte des
Messgutes messen, um über das arithmetische Mittel eine hinreichende Genauigkeit zu erzielen.
2. Es sollte nicht an der Stirnseite gemessen werden,
da dort trockene Bereiche vorliegen.
3. Möglichst nicht über Rissen, Ästen und Harzgallen
der Hölzer messen.
• Ölige und/oder wässrige Holzschutzmittel beeinflussen das Messergebnis.
• Möglichst kein Holz messen, welches eine Temperatur unter -5 °C aufweist.
• Statische Aufladung des Messgutes durch Reibung vermeiden, da ansonsten ein verfälschtes Messergebnis hervorgerufen wird.
• Bei einer Holzfeuchte, die niedriger als 10 % ist, können am Prüfgut elektrostatische Kräfte auftreten, die das Messergebnis extrem verfälschen. Erfahrungsgemäß tritt dies am Ausgang von Furniertrocknungsanlagen auf. In jedem Fall sollte durch geeignete Erdungsmaßnahmen die statische Aufladung beseitigt werden.
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• Die größte Messgenauigkeit liegt im Bereich zwischen 6 bis etwa 28 % Holzfeuchtigkeit. Über 28 % werden die Messergebnisse ungenauer, da sich der Widerstand nur noch wenig mit der Feuchte ändert. Unterhalb 6 % Holzfeuchte sind praktisch keine aussagekräftigen Messungen mehr möglich, weil das Ergebnis durch molekulare Anziehungskräfte bestimmt wird.
• Oberhalb des Fasersättigungspunktes verliert die Feuchtemessung an Genauigkeit.
• Der im Messgerät eingestellte Temperaturwert muss identisch zur Holztemperatur sein. Bei einem eingestellten Temperaturwert von 20 °C und einer Holztemperatur von
30 °C würde das Messergebnis beispielsweise um ca. 1,5 % nach oben verfälscht, wenn die Temperaturkompensation unberücksichtigt bliebe.
• Die Genauigkeit der Messung ist abhängig vom Anpressdruck der Messspitzen. Die Messspitzen müssen mit dem Holz so gut verbunden sein, dass der Übergangswiderstand gegenüber dem Messwiderstand klein ist.
• Zur Messprobenkontrolle sollten die ermittelten Werte stichprobenartig über eine Vergleichsdarrprobe kontrolliert werden.
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Verfahrenshinweise für die Baustoff-Feuchtemessung
• Vor der Messung an Baustoffen muss der richtige Sensor­Modus (Mode 100) ausgewählt werden.
• Die Materialtemperatur des Baustoffes sollte bei der Baufeuchtemessung etwa im Bereich von 20 °C liegen.
• Beachten Sie Störeinflüsse durch elektrisch leitende Salze im Baustoff:
Bauwerksbedingte Feuchtigkeitsproblematiken treten häufig in Kombination mit wasserlöslichen Salzen auf. Salze verbessern die Leitfähigkeit eines Baustoffs im erheblichen
Maße. Das Messergebnis wird bei der Widerstandsmessung dahingehend verfälscht, dass ein zu hoher Messwert angezeigt wird. Salze ionisieren, wenn sie in Lösung gehen, das bedeutet, dass die verschieden geladenen Bestandteile (Ionen) des gelösten Salzkristalls sich trennen.
Wird der Feuchtegehalt eines Baustoffs gemessen, der Wasser mit gelösten Salzen enthält, legt man über die Elektroden eine Spannung an die Salzlösung an.
Die positiven Ionen der Salze wandern zur negativen Elektrode, die negativen Ionen wandern zur positiven Elektrode. Die Ionen gleichen an den Elektroden ihre Ladung aus, was einem Stromfluss entspricht. Dieser zusätzliche
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Stromfluss addiert sich zum Messstrom, wodurch der Messstrom und entsprechend der Messwert erhöht erscheint. Vom Messgerät wird der erhöhte Messstrom als geringerer Widerstand und damit als höherer Messwert interpretiert.
• Beachten Sie Störeinflüsse durch elektrisch leitende Materialien:
Enthält ein Baustoff oder eine mehrschalige Wand bzw. Deckenaufbau ein elektrisch leitendes Material, so ergibt sich daraus ein niedriger Widerstandswert, welcher hohe Feuchtewerte vortäuscht. Dies führt zu falschen Messwertanzeigen. Durch Sichtkontrolle ist in der Regel nicht zu erkennen, ob elektrisch leitende Materialien im Aufbau
vorhanden sind. Zu den größten Fehlerquellen zählen hierbei insbesondere Bewehrungen, Metallkaschierungen und leitende Dämmstoffe wie Schlacken in Holzbalkendecken. Insbesondere bei Dämmstoffen mit Metallkaschierungen kommt es bei der Widerstandsmessung immer wieder zu Fehlinterpretationen der Messwerte.
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13. Hinweise zu Wartung und Betrieb
Batteriewechsel
Erscheint im Display die Anzeige „BAT LO“, ver­bleibt – je nach Betriebsmodus – eine Standzeit von einigen Stunden.
Öffnen Sie den Batteriedeckel auf der Vorderseite
des Gerätes. Entnehmen Sie die leere Batterie und ersetzen Sie diese durch eine neue. Verwenden Sie bitte aus­schließlich Batterien vom Typ: 9V E-Block (PP3). Keine Akkus verwenden!
Achten Sie beim Einlegen der Batterie auf die korrekte Polung und verwenden Sie ausschließlich hochwertige Batterien.
Werfen Sie verbrauchte Batterien nicht in den Hausmüll, ins Feuer oder ins Wasser, sondern entsorgen Sie sie fachgerecht, entspre­chend der geltenden gesetzlichen Bestimmungen.
Pflege
Reinigen Sie das Gerät bei Bedarf mit einem angefeuchteten, wei­chen, fusselfreien Tuch. Achten Sie darauf, dass keine Feuchtig­keit in das Gehäuse eindringt. Verwenden Sie keine Sprays, Lö­sungsmittel, alkoholhaltigen Reiniger oder Scheuermittel, sondern nur klares Wasser zum Anfeuchten des Tuches.
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Standortwechsel
Insbesondere beim Standortwechsel von kalten zu warmen Um­gebungsbedingungen, zum Beispiel bei Verbringung in einen be­heizten Raum nach der Lagerung über Nacht im Auto, kommt es – je nach Raumluftfeuchte – zu Kondensatbildung auf der Leiter­platine.
Dieser physikalische Effekt, der sich konstruktionsseitig bei keinem Messgerät verhindern lässt, führt zu falschen Messwerten. Deshalb zeigt das Display in dieser Situation keine Messwerte an. Bitte war­ten Sie in solchen Fällen ca. 5 Minuten, bis das Messgerät „akkli­matisiert“ ist und setzen den Messvorgang dann fort.
14. Fehlersuche und -behebung
Displayanzeige: „CAL Fail“
Erklärung: Nach jedem Einschaltvorgang oder Bat­teriewechsel führt das Gerät einen automatischen Kalibrierungsvorgang durch.
Eine erfolgreiche Kalibrierung wird mit dem Text „CAL End“ bestätigt, eine fehlerhafte Kalibrierung
führt zur Anzeige „CAL Fail“.
Wenn das Gerät „CAL Fail“ anzeigt, kann es nicht mehr benutzt werden und muss durch einen beliebigen Tastendruck ausge-
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