Thomson Neff WIESEL POWERLine WM60, WIESEL POWERLine WM120, WIESEL POWERLine WV60, WIESEL POWERLine WV80, WIESEL POWERLine WV120 Mounting And Maintenance Instructions

...
WM40 / WM60 / WM60-370 / WM60-500
WM80 / WM80-370 / WM120
WV60 / WV80 / WV120
Montage- und Wartungsanleitung
Instructions de montage et de maintenance
Istruzioni di montaggio e di manutenzione
Version 08/41
DW110661-GB-D-F-ITA-0841
08/41
Bisher erschienene Ausgaben
Ausgabe Bemerkung
04/05 Erstausgabe 08/41 Logo und adress änderung
Technische Änderungen, die der Verbesserung der Geräte dienen, vorbehalten !
Gedruckt in der Schweden
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm
oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Firma Tollo Linear AB
Automation GmbH reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt
oder verbreitet werden.
WIESEL POWERLine®
08/41 Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Sicherheit.....................................................................................................................................................3
1.1 Bedeutung der Betriebsanleitung............................................................................................................3
1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung........................................................................................................4
1.3 Pflichten des Betreibers..........................................................................................................................4
1.4 Bedienpersonal.......................................................................................................................................4
1.5 Kennzeichnen von Restgefahren und Gefahrenbereichen.....................................................................4
1.6 Hinweisschilder und Aufkleber................................................................................................................4
1.7 Umbauten und Veränderungen...............................................................................................................5
1.8 Gewährleistung.......................................................................................................................................5
1.9 Sicherheitshinweise in der Betriebsanleitung.........................................................................................5
2 Produktbeschreibung ..................................................................................................................................6
2.1 WIESEL POWERLine® WM 40...............................................................................................................7
2.2 WIESEL POWERLine® WM 60, WM80, WM120....................................................................................8
2.3 WIESEL POWERLine® WV60, WV80, WV120.......................................................................................9
3 Lagerung und Transport............................................................................................................................10
4 Montage einer Lineareinheit......................................................................................................................11
4.1 Integrierte Führungen (WIESEL POWERLine® WM)............................................................................11
4.2 Befestigung von Lineareinheiten mit Überlänge...................................................................................11
4.3 Externe Führungen (WIESEL POWERLine® WV)................................................................................12
4.4 Einstellen des maximalen Verfahrwegs................................................................................................12
4.4.1 Induktive Näherungsschalter ................................................................................................................13
4.4.2 Mechanische Sicherheits-Endschalter..................................................................................................14
4.5 Riementrieb RT40.................................................................................................................................15
4.5.1 Montage des Riementriebes RT40.......................................................................................................15
4.5.2 Spannen des Riementriebes RT40.......................................................................................................15
4.6 Riementrieb RT60 / RT80.....................................................................................................................16
4.6.1 Montage des Riementriebes RT60 / RT80...........................................................................................17
4.6.2 Spannen des Riementriebes RT60 / RT80...........................................................................................17
4.7 Parallelriementrieb PRT40....................................................................................................................18
4.7.1 Montage des Parallelriementriebes PRT40..........................................................................................19
4.7.2 Spannen des Parallelriementriebes PRT40..........................................................................................19
4.8 Anbau des elektrischen Antriebes ........................................................................................................20
5 Inbetriebnahme..........................................................................................................................................21
6 Bedienung und Betrieb..............................................................................................................................22
7 Fehlbetrieb.................................................................................................................................................22
8 Wartung.....................................................................................................................................................23
8.1 Schmierung...........................................................................................................................................23
8.2 Spannen des Abdeckbandes................................................................................................................24
8.3 Wechseln des Abdeckbandes...............................................................................................................25
8.3.1 Altes Abdeckband noch montiert..........................................................................................................25
8.3.2 Altes Abdeckband nicht mehr montiert.................................................................................................27
9 Ausbau/Demontage...................................................................................................................................28
10 Technische Daten......................................................................................................................................29
10.1 WIESEL POWERLine® WM40 / WM60 / WM60-370 / WM60-500.......................................................29
WIESEL POWERLine® 1
Inhaltsverzeichnis 08/41
10.2 WIESEL POWERLine® WM80 / WM80-370 / WM120..........................................................................30
10.3 WIESEL POWERLine® WV60 / WV80 / WV120...................................................................................32
10.4 Anzugsdrehmomente............................................................................................................................33
11 Herstellererklärung....................................................................................................................................34
12 Ersatzteilliste
12.1 WIESEL POWERLine
®
WM40............................................................................................................138
12.2 WIESEL POWERLine
®
WM60 / WM80 / WM120...............................................................................140
12.3 WIESEL POWERLine
®
WM60-370 / WM80-370................................................................................142
12.4 WIESEL POWERLine
®
WV60 / WV80 / WV120.................................................................................144
2 WIESEL POWERLine®
08/41 Sicherheit
1 Sicherheit
Das Gerät ist dem heutigen Stand der Technik und den geltenden Vorschriften entsprechend gebaut. Auf die Sicherheit der Anwender wurde besonderer Wert gelegt. Das Gerät entspricht der EU-Richtlinie Maschinen, den harmonisierten Normen, Europanormen oder den entsprechenden nationalen Normen:
SS-EN 12100-1 und SS-EN 12100-2:
Sicherheit von Maschinen, Geräten und Anlagen
DIN EN 418:
Sicherheit von Maschinen, Not-Aus Einrichtungen
DIN EN 60 204:
Elektrische Ausrüstung für Industriemaschinen
DIN EN 50 081-2 und DIN EN 50 082-2:
Elektromagnetische Verträglichkeit EMV Dies wird durch eine Herstellererklärung bestätigt. Die Inbetriebnahme der Lineareinheiten ist solange untersagt, bis sichergestellt wurde, dass
die Maschine oder Anlage, in die sie eingebaut worden sind, den Bestimmungen der EU­Richtlinie Maschinen, den harmonisierten Normen, Europanormen oder den entsprechenden nationalen Normen entspricht.
Zur Einhaltung des Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten ist eine sorgfältige Anschlusstechnik erforderlich. Beachten Sie deshalb zur Vermeidung von elektromagnetischen Störungen die Normen EN 50 081-2 und EN 50 082-2.
Die elektrische Installation ist von einer EMV-Fachkraft durchzuführen.
Es gelten selbstverständlich
einschlägige Unfallverhütungsvorschriften, allgemein anerkannte sicherheitstechnische Regeln, EU-Richtlinien, sonstige zutreffende Normen länderspezifische Bestimmungen.
1.1 Bedeutung der Betriebsanleitung
Die Betriebsanleitung ist Bestandteil des Gerätes und ist:
immer, also bis zur Entsorgung des Gerätes, griffbereit aufzubewahren. bei Verkauf, Veräußerung oder Verleih des Gerätes weiterzugeben.
Wenden Sie sich unbedingt an den Hersteller, wenn Sie etwas aus der Betriebsanleitung nicht eindeutig verstehen.
Von diesem Gerät gehen unvermeidbare Restgefahren für Personen und Sachwerte aus. Deshalb muss jede an diesem Gerät arbeitende Person, die mit dem Transport, Aufstellen, Bedienen, Warten und Reparieren des Gerätes zu tun hat, eingewiesen sein und die möglichen Gefahren kennen. Dazu muss die Betriebsanleitung, insbesondere die Sicherheitshinweise sorgfältig gelesen, verstanden und beachtet werden.
Fehlende oder unzureichende Kenntnisse der Betriebsanleitung führen zum Verlust jeglicher Haftungsansprüche gegen die Firma Tollo Linear AB. Dem Betreiber wird deshalb empfohlen, sich die Einweisung der Personen schriftlich bestätigen zu lassen.
WIESEL POWERLine® 3
Sicherheit 08/41
1.2
1.3
1.4 Bedienpersonal
1.5
1.6
Bestimmungsgemäße Verwendung
Die mechanischen Lineareinheiten WIESEL POWERLine® sind ausschließlich zum:
Positionieren, Takten, Transportieren, Palettieren, Laden, Entladen, Klemmen, Spannen,
Prüfen, Messen, Hantieren, Manipulieren und Drücken von Werkstücken oder Werkzeugen bestimmt.
Grundsätzlich sind dabei die prinzipiellen Einsatzmöglichkeiten der Baureihe POWERLine
®
zu berücksichtigen (vgl. Kapitel 2 "Produktbeschreibung" und Kapitel 10 "Technische Daten"). Eine andere oder darüber hinausgehende Verwendung gilt als nicht bestimmun gsgemäß. Für
hieraus resultierende Schäden haftet der Hersteller nicht. Da s Risiko trägt allein der Anwender.
Da die Lineareinheiten in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden können, geht die Verantwortlichkeit der spezifischen Anwendung mit dem Einsatz auf den Anwender übe r.
Um die Einhaltung des Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMV-Gesetz) sicherzustellen, dürfen die mechanischen Lineareinheiten WIESEL
POWERLine
®
nur im Industriebereich (gemäß Definition EN 50 081-2) eingesetzt werden
(siehe Kapitel 5 "Inbetriebnahme").
Pflichten des Betreibers
Gemäß EU-Arbeitsmittelbenutzungs-Richtlinie 89/655/ EWG Art. 6(1) und 7 sowie EU­Grundlagen-Richtlinie 89/391/EWG Art. 1(1) und Art. 6(1) ist der Betreiber zur Unterweisung und insbesondere zur Sicherheitsunterweisung der Persone n verpflichtet, die mit Montage, Betrieb, Wartung, Reparatur oder Demontage einer Lineareinheit beauftragt werden sollen.
Außerdem ist der Betreiber gemäß EU-Arbeitsmittelbenutzungs-Richtlinie 89/655/EWG Art. 4a zur Überprüfung der Maschine vor der Inbetriebnahme, nach Reparaturen und nach Fehlfunktionen verpflichtet.
Die Lineareinheiten sind nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen Regeln gebaut. Dennoch können bei ihrer Benutzung Gefahren auftreten. Deshalb dürfen die Geräte nur von kompetentem und ausgebildetem Personal montiert, betrieben und nur dem bestimmungsgemäßen Gebrauch entsprechend eingesetzt werden.
Jede Person, die mit Montage, Betrieb, Wartung, Reparatur oder Demontage einer Lineareinheit beauftragt ist, muss diese Anleitung und insbesondere das Kapitel 1 "Sicherheit" gelesen und verstanden haben.
Arbeiten an stromführenden Teilen, z. B.:
Einbau von Sicherheitsendschaltern, Anbau eines Antriebes und Prüfung dessen Drehrichtung
dürfen nur von ausgebildeten Elektrikern durchgeführt werden.
Kennzeichnen von Restgefahren und Gefahrenbereichen
Sollten trotz des konstruktiv sicheren Einsatzes der Lineareinheiten Restgefahren für Personen oder Sachen vorhanden sein, so hat der Anwender auf diese Restgefahren du rch Schilder oder schriftliche Verhaltensregeln hinzuweisen.
Hinweisschilder und Aufkleber
Beschriftungen, Hinweisschilder und Aufkleber vollständig lesbar halten und unbedingt beachten.
Beschädigte oder unlesbare Hinweisschilder und Aufkleber ern euern.
4 WIESEL POWERLine®
08/41 Sicherheit
1.7
1.8
1.9
Umbauten und Veränderungen
Die Lineareinheiten dürfen ohne unsere schriftliche Zustimmung weder konstruktiv noch sicherheitstechnisch verändert werden. Jede eigenmächtige Veränderung in diesem Sinne schließt eine Haftung unsererseits aus.
Das Austauschen von Verschleißteilen und Ersatzteilen darf nur nach Rücksprache mit unseren Servicetechnikern oder durch diese selbst durchgeführt werden.
Es dürfen grundsätzlich keine Sicherheits- und Schutzeinrichtungen demontiert oder außer Betrieb gesetzt werden.
Beim Einsatz von Sonderanbauteilen sind die Montagevorschriften des Herstellers zu beachten!
Es gelten selbstverständlich:
einschlägige Unfallverhütungsvorschriften, allgemein anerkannte sicherheitstechnische Regeln, EU-Richtlinien und länderspezifische Bestimmungen.
Gewährleistung
In den Verkaufsunterlagen wurden die Gewährleistungsbedingungen festgelegt. Jeglich er Gewährleistungsanspruch erlischt, wenn:
das Gerät nicht entsprechend der bestimmungsgemäßen Verwendung eingesetzt
wurde.
die Anweisungen dieser Betriebsanleitung nicht beachtet wurden, das Gerät ohne Erlaubnis des Herstellers verändert wurde, durch Sicherungslack versiegelte Schrauben geöffnet wurden.
Der Hersteller haftet nur bei Verwendung von Original-Ersatzteilen im Wartungs- und Reparaturfall.
Sicherheitshinweise in der Betriebsanleitung
Dieses Symbol weist auf mögliche Gefahren für Personen hin. Beachten Sie die Hinweise, um Verletzungen zu vermeiden.
Dieses Symbol weist auf mögliche Gefahren für das Gerät hin. Beachten Sie die Hinweise, um Schäden am Gerät zu vermeiden.
Dieses Symbol weist auf besondere Informationen
• zum optimalen Einsatz oder
• zur leichteren Bedienung des Gerätes hin.
WIESEL POWERLine® 5
Produktbeschreibung 08/41
2 Produktbeschreibung
WIESEL Lineareinheiten werden häufig eingesetzt, wo Lasten transportiert und/oder präzise
positioniert werden müssen. Das Programm umfasst die Baureihe WIESEL POWERLine
®
mit den Baugrößen WM40, WM60, WM60-370, WM60-500, WM80, WM80-370, WM120 und mit den Baugrößen WV60, WV80 und WV120.
Der Antrieb der Kugelgewindespindel erfolgt im Normalfall durch einen Elektromotor. De r Motor kann sowohl direkt angeflanscht, als auch über ein Winkelgetriebe o der einen Umlenkriementrieb (Baugrößen WM40, WM60, WM60-370, WM60-500, WM80 und WM80-370) angebaut werden.
Der Wirkungsbereich kann - durch entsprechende Kombination mehrerer WIESEL Lineareinheiten der Baureihe POWERLine
®
WM - flächendeckend oder auch raumorientiert
sein.
Mechanische Sicherheits-Endschalter müssen eingesetzt werden, wenn durch ein Nicht-Abschalten des elektrischen Antriebs Personen gefährdet werden können.
Für die Sicherheitsendschalter muss eine Konformitätserklärung gem. EU-Richtlinie Maschinen vorliegen.
Bei der Baugröße WM40 ist die Befestigung der mechanischen Sicherheits­Endschalter vom Betreiber vorzusehen!
Die Linearachsen WIESEL POWERLine® WV60, WV80, WV120 dienen als Vorschubeinheiten und können nur mit zusätzlichen externen Führungen betrieben werden!
6 WIESEL POWERLine®
08/41 Produktbeschreibung
2.1 WIESEL POWERLine® WM 40
Bild 1: WIESEL POWERLine
®
WM 40
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1
Kraftbrücke
10
Mutterneinheit
2
Abstreifbürsten
11
Lagergehäuse und Festlager
3
Rohrprofil
12
Kugelumlaufschlitten
4
Kugelgewindespindel
13
Kugelumlaufschienenführung
5
Spindelabstützungen
7
Abdeckband
Bei der Baureihe WIESEL POWERLine® ist bei der Baugröße WM40 ist eine Kugelumlaufschienenführung (13) im Rohrprofil befestigt.
Die Momentenübertragung erfolgt über zwei Kugelumlaufschlitten (12) auf die im Rohrprofil angeschraubte Schienenführung (13). Die Schmierung erfolgt über vier Schmiernippel und Schmierkanäle (siehe Kapitel 8.1 "Schmierung").
Über verschiedene Messsysteme (Drehgeber, Resolver, Glasmaßstab u.a.) können die entsprechenden End- und Haltepunkte erfasst werden.
Die Kraftbrücke (1) dient als Montage- und Adaptionsfläche für die Verbindung mit dem Transportgut. Die an der Kraftbrücke montierten Abstreifbürsten (2) entfernen grobe Verunreinigungen von der Oberseite des Rohrprofils (3).
Das Rohrprofil dient zum Schutz des Kugelgewindetriebs (4) u nd der Führung der Spindelabstützungen (5). Ein flexibles Abdeckband (7) verschließt die obere Rohröffnung vor und hinter der Kraftbrücke.
WIESEL POWERLine® 7
Produktbeschreibung 08/41
2.2 WIESEL POWERLine® WM 60, WM80, WM120
Bild 2: WIESEL POWERLine
®
WM 60, WM80, WM120
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1
Kraftbrücke
7
Abdeckband
2
Abstreifbürsten
8
Kugelumlaufführung
3
Rohrprofil
4
Kugelgewindespindel
10
Mutterneinheit
5
Spindelabstützungen
11
Lagergehäuse und Festlager
6
Führungsbahnen
Bei der Baureihe WIESEL POWERLine
®
ist bei den Baugrößen WM60, WM60-370, WM60­500, WM80, WM80-370 und WM120 zusätzlich eine Kugelumlaufführung (8) in das Roh rp rofil integriert.
Bei den Baugrößen WM60, WM80 und WM120 übertragen vier, be i den Baugrößen WM60­370, WM60-500 und WM80-370 zwei abgedeckte Kugelumlaufschlitten (8) die Momente von der Kraftbrücke auf das Rohrprofil. Die Kugeln laufen hierbei in gehärteten Führungsbahnen (6). Die Schmierung erfolgt über einen zentralen Schmiernippel un d Schmierkanäle (siehe Kapitel 8.1 "Schmierung").
Zusätzlich zu den über die Steuerung abzufragenden Endschaltern sind bei den Baugrößen WM60, WM60-370, WM60-500, WM80, WM80-370 und WM120 fü r beide Endpunkte verschiebbare elektro-mechanische Sicherheitsendschalter anbaubar (siehe Kapitel 4.4 "Einstellen des maximalen Verfahrwegs").
Die Kraftbrücke (1) dient als Montage- und Adaptionsfläche für die Verbindung mit dem Transportgut. Die an der Kraftbrücke montierten Abstreifbürsten (2) entfernen grobe Verunreinigungen von der Oberseite des Rohrprofils (3).
Das Rohrprofil dient zum Schutz des Kugelgewindetriebs (4) u nd der Führung der Spindelabstützungen (5). Ein flexibles Abdeckband (7) verschließt die obere Rohröffnung vor und hinter der Kraftbrücke.
8 WIESEL POWERLine®
08/41 Produktbeschreibung
2.3 WIESEL POWERLine® WV60, WV80, WV120
Bild 3: WIESEL POWERLine
®
WV
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1
Kraftbrücke
7
Abdeckband
2
Abstreifbürsten
3
Rohrprofil
9
Gleitleisten
4
Kugelgewindespindel
10
Mutterneinheit
5
Spindelabstützungen
11
Lagergehäuse und Festlager
Bei der Baureihe WIESEL POWERLine
®
WV60, WV80, WV120 dienen die Gleitleisten (9) nur zur Inbetriebnahme der Linearachse, wobei keine äußeren Kräfte und Momente auftreten dürfen. Diese Baureihen sind ausschließlich für den Einsatz als Vorschubachse ausgelegt ­alle äußeren Kräfte und Momente müssen von externen Führungen aufgenommen werden, ohne die ein Betrieb dieser Baureihe nicht möglich ist.
Die Kraftbrücke (1) dient als Montage- und Adaptionsfläche für die Verbindung mit dem Transportgut. Die an der Kraftbrücke montierten Abstreifbürsten (2) entfernen grobe Verunreinigungen von der Oberseite des Rohrprofils (3).
Das Rohrprofil dient zum Schutz des Kugelgewindetriebs (4) u nd der Führung der Spindelabstützungen (5). Ein flexibles Abdeckband (7) verschließt die obere Rohröffnung vor und hinter der Kraftbrücke.
WIESEL POWERLine® 9
Lagerung und Transport 08/41
3 Lagerung und Transport
Die mechanischen Lineareinheiten WIESEL POWERLine® sind hochpräzise Geräte. Heftige Stöße können die präzise Mechanik der Geräte beschädigen und so ihre Funktion beeinträchtigen. Um Schäden bei der Lagerung und beim Transport zu vermeiden, sind die Lineareinheiten in gepolsterten Verpackungen:
gegen Beschädigungen und starke Erschütterungen zu schützen, gegen Verrutschen zu sichern, in ausreichend großer Kiste unterzubringen.
Zusammengebaute Lineareinheiten dürfen nur mit der mitgelieferten Transportsicherung transportiert werden.
Im Kapitel 10 "Technische Daten” sind die Gewichtswerte der Geräte aufgelistet.
Die Geräte sind vor:
Schmutz, Korrosion, Wasser, und aggressiver Atmosphäre
zu schützen.
10 WIESEL POWERLine®
08/41 Montage einer Lineareinheit
4 Montage einer Lineareinheit
Integrierte Führungen (WIESEL POWERLine
®
WM)
Die Befestigung der Lineareinheit erfolgt mittels Befestigungsleisten (KAO-Leisten) am Aluminium-Rohrprofil.
4.1
Das Rohrprofil muss immer auf ebenen Flächen befestigt werden. Einheitsparallelität <0,01mm/100mm.
Die Lineareinheit ist entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Anwendung auszurichten. Hierzu wird folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:
1. Lockern der betreffenden Befestigungsleiste.
2. Lineareinheit bzw. Befestigungsleiste entsprechend ausrichten und wieder befes tigen.
Gegebenenfalls:
3. Weitere Befestigungsleisten lösen und Vorgang wiederholen.
Bild 4: Integrierte Führungen WIESEL POWERLine
®
WM
Pos. Bezeichnung
1
KAO-Leiste
4.2 Befestigung von Lineareinheiten mit Überlänge
1. Transportsicherung entfernen.
2. Fügestelle ausreichend unterstützen.
3. Befestigung der KAO-Leiste jeweils rechts und links der Fügestell e. Volle Momentenbelastbarkeit ist nur gegeben, wenn der Abstand zwischen den KAO-Leisten
750 mm beträgt (Anzugsdrehmomente KAO siehe Tabelle Kapitel 10 "Technische Daten").
Da sich durch eine aufliegende Last die Verformung des Aluminiumprofils vergrößert, ist in diesem Fall der Abstand zwischen den KAO-Leisten zu verringern.
WIESEL POWERLine® 11
Montage einer Lineareinheit 08/41
Externe Führungen (WIESEL POWERLine® WV)
Voraussetzung für die Montage der Lineareinheit sind bereits fertig ausgeri chtete , externe Linearführungen. Für Montage und Ausrichten der externen Linearführun gen sind die Montagevorschriften des Herstellers zu beachten.
4.3
Parallelität zwischen externer Führung und WIESEL POWERLine® WV60, WV80, WV120 darf max. 0,1 mm betragen.
Die Lineareinheit ist analog zum vorigen Abschnitt (integrierte Führungen) auszurichten.
Zusammengebaute Lineareinheiten dürfen nur mit der mitgelieferten Es ist sicherzustellen, dass alle auftretenden Kräfte und Momente ausschließlich durch die externen Führungen aufgenommen werden und die Linearachsen WIESEL POWERLine® WV60, WV80, WV120 lediglich die axialen Vorschubkräfte zu übertragen hat!
Bild 5: Externe Führungen WIESEL POWERLine
®
WV
Pos. Bezeichnung
1
KAO-Leiste
4.4 Einstellen des maximalen Verfahrwegs
Ausreichende Überlauflänge zum Abbremsen bei Notstopp vorsehen.
Elektrische Schalter dürfen nur von geprüften Elektrofachkräften angeschlossen werden.
Schaltbild auf Endschalter beachten.
12 WIESEL POWERLine®
08/41 Montage einer Lineareinheit
4.4.1 Induktive Näherungsschalter
Induktive Näherungsschalter werden eingesetzt, um den elektrischen Antrieb still zu setzen, bevor die mechanische Endlage erreicht ist. Der erforderliche Bremsweg ist abhängig von Geschwindigkeit und Verzögerung. Dieser Bremsweg muss mindestens zwischen dem Schaltpunkt des Näherungsschalters und der tatsächlichen, mechanischen Endlage vorgesehen werden.
Bild 6: Induktive Näherungsschalter
Pos. Bezeichnung
1
Befestigungsschraube
2
Näherungsschalter
Bestimmen der Endposition:
Die Bedämpfungsfläche des Endschalters muss vollständig von der Schaltfahne bede ckt sein, wenn die Kraftbrücke unmittelbar vor der Sicherheitszone steht.
1. Bild 6
: Lösen des entsprechenden Näherungsschalters durch Lockern der
Befestigungsschraube (1).
2. Verschieben des Näherungsschalters (2).
3. Fixieren des Näherungsschalters durch Anziehen der Befestigungsschraube. Hierbei ist
darauf zu achten, dass der Näherungsschalter vollständig in der Profilnut eingerastet ist.
4. Position der Näherungsschalter durch manuelles Drehen der Spindel überprüfen.
5. Gegebenenfalls Vorgang wiederholen.
6. Endschalterprofil-Abdeckung anbringen.
WIESEL POWERLine® 13
Montage einer Lineareinheit 08/41
4.4.2 Mechanische Sicherheits-Endschalter
Mechanische Sicherheits-Endschalter müssen eingesetzt werden, wenn durch ein Nicht-Abschalten des elektrischen Antriebs Personen gefährdet werden können.
Bei der Baugröße WM40 ist die Befestigung der mechanischen Sicherheits­Endschalter vom Betreiber vorzusehen!
Der Antrieb darf erst in Betrieb genommen werden, wenn sämtliche Endschalter angeschlossen und korrekt eingestellt wurden!
Die Mechanischen Sicherheits-Endschalter werden in die Nut, die gleichzeitig zur Aufnahme der KAO-Leisten im Aluminiumprofil dient, eingesetzt und geklemmt. Langlöcher ermöglichen die Justierung.
Bestimmen der Endschalterposition
Die Schaltfahne muss den Endschalter geöffnet haben, wenn die Kraftbrücke unmittelbar vor der Sicherheitszone steht (Maß G siehe Tabelle).
Baugröße G für WM G für WV
WM/WV 60
94 64
WM/WV 80
104 64
WM/WV 120
119 84
Bild 7: Endschalter
Pos. Bezeichnung
1
Befestigungsplatte
2
Klemmschrauben
3
Endschalter
S
Sicherheitszone
Einstellung der Endschalter
1. Bild 7:
Klemmschrauben (2) der Befestigungsplatte (1) lösen.
2. Verschieben der Befestigungsplatte mit dem Endschalter (3) in die gewünschte Position.
3. Fixieren der Befestigungsplatte mit den Klemmschrauben.
4. Überprüfen der Endschalterposition durch manuelles Schieben der Kraftbrücke.
5. Erforderlichenfalls Einstellvorgang wiederholen
14 WIESEL POWERLine®
08/41 Montage einer Lineareinheit
4.5 Riementrieb RT40
Bild 8: Riementrieb RT40 Bild 9: Riementrieb RT40 (Schnitt)
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1
Linsensenkschraube DIN966 – M6 x 30
7
Zwischenplatte
2
Gehäusedeckel
8
Zylinderschraube DIN912 - M4x16
3
Zahnriemen 10 T5
9
Synchronscheibe AL 15 AT 5
4
Synchronscheibe AL 15 AT 5
10
DKWN-Spannsatz 14-26
5
DKWN-Spannsatz 8-18
11
Zwischenflansch
6
Gehäuse
12 Zylinderschraube DIN912
(Schraubengröße je nach Motor)
Technische Daten Riementrieb RT40 RT 40 (i = 1:1)
Gesamtmasse 1) [kg] 0,62 Leerdrehmoment
1), 2)
[Nm] 0,3 Massenträgheitsmoment 1) [kg/cm²)] 0,25 Maximal übertragbares Drehmoment [Nm] 1,75
1) mit DKWN-Spannsätzen:
WIESEL-seitig für Profil-Durchmesser 8 mm, motorseitig für Profil-Durchmesser 14 mm
2) statisch gemessen
4.5.1 Montage des Riementriebes RT40
1. Bild 8: Gehäuse (6) mit Zwischenplatte (7) am Lagergehäuse des WM40 befestigen.
2. Synchronscheibe (4) mit DKWN-Spannsatz Innendurchmesser 8 mm (5) auf
Antriebszapfen des WM40 stecken.
3. Antriebsmotor mit Zwischenflansch (11) am Gehäuse befestigen. Dabei die Schrauben
noch nicht festziehen.
4. Synchronscheibe (9) mit DKWN-Spannsatz Innendurchmesser 14 mm (10) auf
Motorwelle stecken.
5. Zahnriemen (3) um beide Synchronscheiben schlingen und dabei die Synchronscheib en
zueinander fluchtend ausrichten. Anschließend Synchronscheiben mit DKWN­Spannsätzen auf Antriebszapfen und Motorwelle fixieren. (Anzugsdrehmoment der Schrauben am DKWN-Spannsatz siehe Tabelle Kapitel 10 "Technische Daten") Abstand zwischen Gehäuseoberkante und Synchronscheibe 3 mm (siehe Bild 9).
4.5.2 Spannen des Riementriebes RT40
1. Bild 8: Zahnriemen durch Verschieben des Motors mit Zwischenflansch (11) spannen.
2. Gehäusedeckel (2) auf Gehäuse schrauben.
WIESEL POWERLine® 15
Montage einer Lineareinheit 08/41
4.6 Riementrieb RT60 / RT80
Bild 10: Riementrieb RT60 / RT80 Bild 11: Riementrieb RT6 0 / RT80 (Schnitt)
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1
Gehäuse
10
Zylinderschraube DIN7984 - M8x20
2
Rillenkugellager 61811 2RS1
11
Scheibe DIN125 - B8-St
3
Rillenkugellager 61809 2RS1
12
Lagerplatte
4
Synchronscheibe
13
Zylinderschraube DIN912 - M6x20
5
Synchronscheibe
14
Abdeckplatte
6
DKWN-Spannsatz
15
Senkschraube DIN7991 - M5x16
7
DKWN-Spannsatz
16 Zylinderschraube DIN912
(Schraubengröße je nach Motor)
8
Zahnriemen
17 Zylinderschraube DIN912 M6x30
(bei RT 60) Zylinderschraube DIN912 M8x25 (bei RT 80)
9
Exzenter-Spannrolle
Technische Daten Riementrieb RT60 / RT80 RT 60 (i = 1:1) RT 60 (i = 2:1)
Gesamtmasse 1) [kg] 5,62 7,05 Leerdrehmoment
1), 3)
[Nm] 0,7 0,7 Massenträgheitsmoment 1) [kg/cm²)] 4,38 10,11 Maximal übertragbares Drehmoment [Nm] 15 15
RT 80 (i = 1:1) RT 80 (i = 2:1)
Gesamtmasse 2) [kg] 5,52 6,95 Leerdrehmoment
2), 3)
[Nm] 0,7 0,7 Massenträgheitsmoment 2) [kg/cm²)] 4,65 10,38 Maximal übertragbares Drehmoment [Nm] 30 30
1) mit DKWN-Spannsätzen:
WIESEL-seitig für Profil-Durchmesser 16 mm, motorseitig für Profil-Durchmesser 19 mm
2) mit DKWN-Spannsätzen:
WIESEL-seitig für Profil-Durchmesser 20 mm, motorseitig für Profil-Durchmesser 24 mm
3) statisch gemessen
16 WIESEL POWERLine®
08/41 Montage einer Lineareinheit
4.6.1 Montage des Riementriebes RT60 / RT80
1. Bild 10: WIESEL Lineareinheit und Motor am Gehäuse (1) befestigen.
2. Rillenkugellager (2 und 3) auf Synchronscheiben (4 und 5) aufpressen.
3. Synchronscheiben (4 und 5) mit DKWN-Spannsätzen (6 und 7) auf Profile von Motor und WIESEL Lineareinheit schieben und klemmen.
Anzugsdrehmoment der Schrauben am DKWN-Spannsatz in Abhängigkeit des Innendurchmessers (siehe Tabelle Kapitel 10 "Technische Daten").
Abstand zwischen Gehäuseoberkante und Synchronscheibe 5 bz w. 3 mm (siehe Bild 11).
4. Zahnriemen (8) einlegen.
5. Spannrolle (9) in Gehäuse stecken und mit Schraube (10) und Scheibe (11) befestigen.
6. Lagerplatte (12) auf Rillenkugellager und Spannrolle stecken und mit Schraube n (13) befestigen.
4.6.2 Spannen des Riementriebes RT60 / RT80
1. Bild 10: Schraube (10) von Spannrolle lösen und Spannrolle mit Sechskantschlüssel SW8 gegen den Uhrzeigersinn mit 0,5 Nm spannen und Schraube (10) anziehen.
2. Abdeckplatte (14) mit 4 Senkschrauben (15) befestigen.
WIESEL POWERLine® 17
Montage einer Lineareinheit 08/41
4.7 Parallelriementrieb PRT40
Bild 12: Parallelriementrieb PRT40
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1
Grundplatte PRT40
11
Befestigungsplatte PRT40
2
Blechabdeckung PRT40
12
Haltebolzen PRT40
3
Gegenlagerhalter PRT40
13
Spannrolle PRT40 kpl.
4
Rillenkugellager 61805
14
Zwischenflansch PRT40 - 6SM45
5
Rillenkugellager 61902
15
Zylinderschraube DIN912 - M4x16
6
Synchronscheibe Al28 AT5
16
Zylinderschraube DIN912 - M6x35
7
Synchronscheibe Al22 AT5
17
Zylinderschraube DIN912 - M6x16
8
DKWN-Spannsatz
18
Linsenschraube DIN966 - M4x8
9
DKWN-Spannsatz
19
Zylinderschraube DIN7984 - M5x12
10
Zahnriemen 16AT5
20
Zylinderschraube DIN912 - M6x12
18 WIESEL POWERLine®
08/41 Montage einer Lineareinheit
Technische Daten Parallelriementrieb PRT40
Mindest-Achsabstand [mm] 200 Maximal-Achsabstand [mm] 1000 Masse 1) [kg] 2,7 Masse 2) [kg] 0,2 Massenträgheitsmoment 1) [kg/cm²] 0,98 Massenträgheitsmoment 2) [kg/cm²] 0,013 Maximal übertragbares Drehmoment 4,4
1) bei Achsabstand 200 mm
2) je weitere 50 mm Achsabstand
4.7.1 Montage des Parallelriementriebes PRT40
1. Bild 12: Die Lineareinheiten mit den Zylinderschrauben (15) an der Grundplatte (1) befestigen.
2. Die Synchronscheiben (6) mit den Spannsätzen (8) an den Antriebszapfen der Lineareinheiten befestigen. Abstand zwischen Synchronscheiben und Grundplatte 1 mm.
Anzugsdrehmoment der Schrauben am DKWN-Spannsatz in Abhängigkeit des Innendurchmessers (siehe Tabelle Kapitel 10 "Technische Daten").
3. Die Exzenterrollen (13) mit zwei Zylinderschrauben (17) an der Grundplatte lose befestigen.
4. Den Zahnriemen (10) einlegen.
5. Die Gegenlagerhalter (3) mit den Zylinderschrauben (16) an der Gr undplatte befestigen.
6. Die Befestigungsplatte (11) mit den Haltebolzen (12) und acht Zylinderschrauben (19) an der Grundplatte befestigen.
7. Den Motor mit vier Zylinderschrauben (20) am Zwischenflansch (14) befestigen.
8. Die Synchronscheibe (7) mit dem Spannsatz (9) an der Motorwelle befestigen (Abstand Synchronscheibe - Grundplatte 1 mm; Anzugsdrehmoment der Schrauben am DKWN­Spannsatz in Abhängigkeit des Innendurchmessers (siehe Tabelle Kapitel 10 "Technische Daten").
9. Den Motor mit der Synchronscheibe in den Zahnriemen einführen und den Zwischenflansch mit vier Zylinderschrauben (20) an der Befestigungsplatte befestigen.
4.7.2 Spannen des Parallelriementriebes PRT40
1. Bild 12: Den Zahnriemen mit den Exzenterspannrollen spannen (Spanndrehmoment der Spannrollen 6 Nm).
2. Die Blechabdeckungen (2) mit den Linsenschrauben (18) befestigen.
WIESEL POWERLine® 19
Montage einer Lineareinheit 08/41
4.8 Anbau des elektrischen Antriebes
Die elektrischen Installationen und die Drehrichtungsprüfung dürfen nur von einem geprüften Elektriker durchgeführt werden.
Vor Anbau des Antriebes ist die Drehrichtung von Spindel und Motorwelle zu überprüfen und die Funktion der Sicherheitsendschalter zu kontrollieren. Dazu vorgehen wie folgt:
Den Motor entsprechend den elektrotechnischen Regeln anschließen.
1. Bild 13: Den Motor (1) in Anbauposition neben die Lineareinheit legen.
2. Motor einschalten und Drehrichtung in Abhängigkeit zu den Sicherheitsendschaltern überprüfen (ggf. Drehrichtung durch anderen Anschluss des Motors ändern).
3. Kupplungshälfte (4) auf Antriebswelle der Lineareinheit montieren.
4. Motorglocke (5) mit vier Schrauben am Festlagergehäuse (6) befestigen.
5. Zahnkranz (3) auf Kupplungshälfte an der Lineareinheit schieben.
6. Die zweite Kupplungshälfte (2) auf den Antriebszapfen des Motors montieren.
7. Motor mit Kupplungshälfte mittels vier Schrauben an der Motorglocke (5) befestigen. Dabei ist zu beachten, dass keine axialen Druckkräfte auf die Motorwelle wirken. Gegebenenfalls ist der Abstand der beiden Kupplungshälften zu korrigieren.
Bild 13: Elektrischer Antrieb
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung
1 Motor 4 Kupplungshälfte 2 Kupplungshälfte 5 Motorglocke 3 Zahnkranz 6 Festlagergehäuse
20 WIESEL POWERLine®
08/41 Inbetriebnahme
5 Inbetriebnahme
Die mechanischen Lineareinheiten WIESEL POWERLine® können schnelle Linearbewegungen mit großer Kraft erzeugen. Aufbauten an den Kraftbrücken können zu Verletzungen führen, z. B. Quetschen von Körperteilen, oder Beschädigungen durch Kollision mit anderen Anlageteilen hervorrufen.
Gehen Sie deshalb bei der Inbetriebnahme mit größtmöglicher Vorsicht vor.
Durch Beschleunigung und Abbremsen der Lineareinheit kann si ch die transportierte Last lösen und weggeschleudert werden.
Die Herstellerangaben für die eingesetzten Haltevorrichtungen sind mit den Masse­und Beschleunigungsangaben zu überprüfen!
Die Inbetriebnahme der Lineareinheiten ist solange untersagt, bis sichergestellt wurde, dass die Maschine oder Anlage, in die sie eingebaut worden sind, den Bestimmungen der EU­Richtlinie Maschinen, den harmonisierten Normen, Europanormen oder den entsprechenden nationalen Normen entspricht.
Zur Einhaltung des Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten ist eine sorgfältige Anschlusstechnik erforderlich. Beachten Sie deshalb zur Vermeidung von elektromagnetischen Störungen die Normen EN 50 081-2 und EN 50 082-2.
Die elektrische Installation ist von einer EMV-Fachkraft durchzuführen. Beachten Sie die Hinweise im Kapitel 4 "Montage" zur richtigen und sicheren Vorbereitung
Ihrer Lineareinheit für die Inbetriebnahme. Überzeugen Sie sich vor dem ersten Einschalten von der richtigen Funktion der induktiven
und/oder mechanischen Endschalter. Lassen Sie zunächst die montierte Lineareinheit den gesamten Bewegungsbereich mehrmals mit so langsamer Geschwindigkeit durchlaufen, dass Sie die Bewegung bei evtl. möglichen Kollisionen noch rechtseitig stillsetzen können.
Erst nach Sicherstellen, dass beim Überfahren des maximalen Hubweges keine Kollisionsgefahr besteht, darf die Anlage in Betrieb genommen werden.
WIESEL POWERLine® 21
Bedienung und Betrieb 08/41
6 Bedienung und Betrieb
Bei Betrieb einer Lineareinheit mit nur kurzen Hüben (<100 mm) immer an derselben Stelle wird keine ausreichende Schmierung gewährleistet. Führen Sie in diesem Fall in regelmäßigen Abständen nach ca. 250 bis 500 Doppelhüben eine Bewegung über den gesamten Bewegungsbereich der Führung durch.
Prüfen Sie während des Betriebes gelegentlich die ordnungsgemäße Funktion der Lineareinheit durch Sichtkontrolle.
Das Betriebs- und Aufsichtspersonal ist verpflichtet, die Lineareinheiten bzw. die Maschinenanlage mindestens einmal pro Schicht auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel zu überprüfen. Eingetretene Veränderungen (einschließlich des Betriebsverhaltens), die die Sicherheit beeinträchtigen, sind sofort zu melden.
7 Fehlbetrieb
Bei Fehlbetrieb ist der Betriebsablauf von Fachpersonal zu prüfen und ggf. die Inbetriebnahme zu wiederholen. Beachten Sie besonders die Hinweise im Kapitel 5 "Inbetriebnahme" um Verletzungen und Schäden zu vermeiden.
22 WIESEL POWERLine®
08/41 Wartung
8 Wartung
8.1 Schmierung
Bei Betrieb einer Lineareinheit mit nur kurzen Hüben (< 100 mm) immer an derselben Stelle wird keine ausreichende Schmierung gewährleistet. Führen Sie in diesem Fall in regelmäßigen Abständen nach ca. 250 bis 500 Doppelhüben eine Bewegung über den gesamten Bewegungsbereich der Führung durch.
Prüfen Sie während des Betriebes gelegentlich die ordnungsgemäße Funktion der Lineareinheit durch Sichtkontrolle.
Für eine exakte Bestimmung der Schmierintervalle sind folgende Einflussfaktoren wichtig:
Belastung Geschwindigkeit Bewegungsablauf Temperatur Umgebungsbedingung
Kurze Schmierintervalle sind notwendig bei:
Einfluss von Staub und Feuchtigkeit großer Belastung hoher Geschwindigkeit (bis V
max.
)
Kurzhub geringer Alterungsbeständigkeit des Schmierstoffes
Die mechanischen Komponenten müssen entsprechend den Angaben in der Tabelle u nten über den Schmiernippel an der Kraftbrücke mittels einer Fettpresse abgeschmiert werden. Dabei sollte auch das Abdeckband nachgefettet werden, um frühzeitigen Verschleiß zu vermeiden.
Sollte das Gerät unter besonderen Bedingungen eingesetzt werden, so sind wir gerne bereit, eine genaue Auslegung bezüglich der Schmierung durchzuführen. Nehmen Sie in diesem Fall Kontakt mit Ihrem Lieferanten oder direkt mit Tollo Linear AB auf.
Fettsorte
Schmierfett DIN51825-KPE1R-20 (Polyharnstoff-Fett auf Mineralölbasis)
Originalfett: Fuchs Lubritec URETHYN E/M1
Fettmenge [cm³/100 km] Baugröße
40
60
80
120
WIESEL POWERLine® WV - 4,0 5,5 8,0 WIESEL POWERLine® WM-000 / 500 5,0 10,0 13,0 19,0 WIESEL POWERLine® WM-370 - 5,0 6,5 -
Ein Nachjustieren der Vorspannung des Kugelgewindetriebes kann ausschließlich von qualifiziertem Fachpersonal vorgenommen werden!
WIESEL POWERLine® 23
Wartung 08/41
Bild 14: Schmierpositionen
WIESEL POWERLine® WM40
Pos. Bezeichnung
1 Standardanbaupositionen der Schmiernippel
WIESEL POWERLine® WM60, WM80, WM120
Pos. Bezeichnung
1 Standardanbauposition des Schmiernippels 2
Mögliche Sonderanbaupositionen für den Schmiernippel (Umbau erfolgt kundenseitig)
8.2 Spannen des Abdeckbandes
Baugröße WM40
Das Abdeckband der Baugröße WM40 längt sich normalerweise im Betrieb nicht. Ein Nachspannen ist daher nicht erforderlich.
Baugrößen WM/WV60, 80 und 120
Ein sich im Betrieb längendes Abdeckband wird automatisch nachgespannt; das dan n überstehende Ende des Bandes darf bei Bedarf abgeschnitten werden.
24 WIESEL POWERLine®
08/41 Wartung
8.3
8.3.1
Wechseln des Abdeckbandes Altes Abdeckband noch montiert
alle Baugrößen
1. Bild 15:
Kraftbrücke in die hintere Endlage (Loslagerseite) fahren.
2. Gewindestifte am Festlagergehäuse oben lösen.
Baugröße WM40:
3. Gewindestifte am Abschlussdeckel oben lösen.
Baugrößen WM/WV 60, 80, 120:
3. Federhalter und Blattfeder am Abschlussdeckel demontieren. Blattfeder dabei nicht verbiegen.
4. Altes Abdeckband mit Spannplatte aus dem Festlagergehäuse in Richtung des Loslagers bis etwa 20 cm vor der Kraftbrücke ziehen (Achtung
: nicht durch die
Kraftbrücke!).
Es ist darauf zu achten, dass die Spannplatten beim Herausziehen aus dem Festlagergehäuse bzw. dem Abschlussdeckel nicht in das Rohrprofil fallen.
5. Das alte Abdeckband zwischen Festlager und Kraftbrücke aus dem Rohrprofil lösen und auf der Oberseite entfetten.
6. Neues und altes Abdeckband zwischen Kraftbrücke und Festlager bündig zusammenstoßen und auf der Oberseite mittels Klebeband miteinande r verbinden.
7. Altes und neues Abdeckband ins Rohrprofil einklipsen und Kraftbrücke (mö glichst von Hand) in Richtung Festlager verfahren, bis das neue Abdeckband a uf der anderen Seite der Kraftbrücke etwa 20 cm sichtbar ist.
8. Altes Abdeckband und Klebeband vom neuen Abdeckband lösen und umweltgere cht entsorgen.
9. Neues Abdeckband im Festlagergehäuse mittels Spannplatte und Gewindestiften befestigen.
10. Neues Abdeckband am loslagerseitigen Ende so weit ziehen, bis das gesamte Band auf dem Rohrprofil aufliegt.
11. Abdeckband von Hand in das Rohrprofil, von der Festlagerseite beginnend, einklipsen.
Baugröße WM40:
12. Abdeckband mit 6-7 mm Überlänge abschneiden (Tiefe der Einschubtasche im Abschlussdeckel 8 mm).
Baugrößen WM/WV 60, 80, 120:
12. Blattfeder und Federhalter im Abschlussdeckel montieren. Achtung: Blattfeder muss nach hinten abgewinkelt eingebaut werden!
13. Loslagerseitiges Ende des Abdeckbands in bzw. durch Abschlussdeckel schieben und dabei von der Kraftbrücke aus beginnend ins Rohrprofil einklipsen.
Baugröße WM40:
13. Abdeckband im Abschlussdeckel mittels Spannplatte und Gewindestiften befestigen.
Baugrößen WM/WV 60, 80, 120:
14. Das überstehende Ende des Abdeckbands darf abgeschnitten werden.
WIESEL POWERLine® 25
Wartung 08/41
Bild 15: Abdeckband wechseln
26 WIESEL POWERLine®
08/41 Wartung
8.3.2 Altes Abdeckband nicht mehr montiert
Baugröße WM40
1. Bild 16:
Beide Abstreifbürsten entfernen.
2. Gewindestifte der beiden äußeren Niederhalterollen lösen.
3. Zylinderstifte der äußeren Niederhalterollen herausdrücken.
4. Niederhalterollen herausziehen.
5. Abdeckband durch Kraftbrücke durchschieben.
6. Abdeckband im Festlagergehäuse mittels Spannplatte und Gewindestiften befestigen.
7. Abdeckband bis vor die Kraftbrücke ins Rohrprofil einklipsen.
8. Vordere Niederhalterolle in die Kraftbrücke einschieben.
9. Zylinderstift durch vordere Niederhalterolle schieben.
10. Gewindestifte einschrauben, bis der Zylinderstift in Querrichtung fixiert und das Abdeckband darunter vollständig ins Rohrprofil eingeklipst ist.
11. Abdeckband hinter der Kraftbrücke bis vor den Abschlussdeckel ins Rohrprofil einklipsen.
12. Hintere Niederhalterolle in die Kraftbrücke einschieben.
13. Zylinderstift durch Niederhalterolle schieben.
14. Gewindestifte einschrauben, bis der Zylinderstift in Querrichtung fixiert und das Abdeckband darunter vollständig ins Rohrprofil eingeklipst ist.
15. Abdeckband mit 6-7 mm Überlänge abschneiden (Tiefe der Einschubtasche im Abschlussdeckel 8 mm).
16. Abdeckband im Abschlussdeckel mittels Spannplatte und Gewindestiften befestigen.
17. Abstreifbürste wieder montieren.
Bild 16: Abdeckband wechseln
WIESEL POWERLine® 27
Wartung 08/41
Baugrößen WM/WV60, 80 und 120
1. Bild 17:
Befestigungsschrauben der Kraftbrücke entfernen und komplette Kraftbrücke
senkrecht nach oben vorsichtig abheben. Achtung: Die Bandniederhalter sollen auf dem Rohrprofil liegen bleiben!
2. Neues Abdeckband durch beide Bandniederhalter schieben (beim ersten Bandniederhalter von unten schräg nach oben, beim zweiten Bandniederhalter von oben schräg nach unten).
3. Abdeckband im Festlagergehäuse mittels Spannplatte und Gewindestiften befestigen.
4. Abdeckband vor und hinter dem Adapter ins Rohrprofil einklipsen.
5. Bandniederhalter so weit verschieben, bis sie stirnseitig am Adapter anliegen und so auf dem Rohrprofil ausrichten, dass das Abdeckband genau mittig durch die Bandniederhalter läuft.
6. Kraftbrücke vorsichtig senkrecht auf den Adapter setzen und befestigen (Anzugsdrehmoment der Schrauben siehe Tabelle Kapitel 10 "Technische Daten").
Es ist darauf zu achten, dass die Bandniederhalter nicht verschoben werden und die Gewindestifte der Kraftbrücke genau in den entsprechenden Bohrungen der Bandniederhalter sitzen.
7. Blattfeder und Federhalter im Abschlussdeckel montieren.
Blattfeder muss nach hinten abgewinkelt eingebaut werden!
8. Loslagerseitiges Ende des Abdeckbands durch Abschlussdeckel schieben und dabei von der Kraftbrücke aus beginnend ins Rohrprofil einklipsen.
9. Das überstehende Ende des Abdeckbands darf abgeschnitten werden.
Bild 17: Abdeckband wechseln
9 Ausbau/Demontage
Der Ausbau einer Lineareinheit ist bei abgeschalteter Maschine von Fachpersonal durchzuführen. Dabei ist in umgekehrter Reihenfolge wie in Kapitel 4 "Montage einer Lineareinheit" beschrieben, vorzugehen. Beachten Sie besonders die Sicherheitshinweise in diesem Kapitel.
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