Terratec SIXPACK PRAXISTIPS SURROUNDSOUND, DMX6FIRE PRAXISTIPS SURROUNDSOUND User Manual

Surround-Sound mit der TerraTec SixPack 5.1+ / SixFire
Eine kleine Einführung in die Welt des Surround-Klanges, ideal für Benutzer der SixPack oder der DMX 6Fire.
1. Allgemeines zum „Raumklang“
2. Die Krachmacher
a. Lautsprecher b. Subwoofer-Systeme c. Plazierung d. Bodyshaker und sonstige Tuning-Methoden
3. Das Zusammenspiel mit dem PC
a. Woher nehme ich die Sounds? b. Womit spiele ich das alles ab und welcher Standard ist es dann ?
4. Die richtige „Software“
a. Computerspiele b. Audio-CDs c. DVDs
Warum mehr als zwei Lautsprecher ? Die Geschichte des Raumklangs
Warum mehr als zwei Lautsprecher ?
Schon in den frühen 80er Jahren, als der Standard für die digitale Audio-CD entgültig genormt wurde, wurden die Rufe nach Quadrophonie laut. Dieser Wunsch entsprang unter anderem aus dem Vergleich der Hörerfahrung eines Life-Konzertes mit dem eher sterilen Ton einer herkömmlichen Stereoanlage, bei dem der typische Hall, der in einem Konzertsaal oder sogar auf einem Open-Air Festival sehr zur Athmosphäre beiträgt, schlichtweg fehlt.
Es gibt tatsächlich einige Audio-CDs, die in Vierkanaltechnik aufgezeichnet worden sind, allerdings waren zum Genießen damals spezielle Player nötig, die vom Preis nicht zuletzt durch die „audiophile“ Bauweise den Gegenwert mehrerer kompletter Stereoanlagen in sich vereinten. Somit war es klar, daß es außer einigen „Hardcore“ - Fans nicht viele Freunde für die neuen Geräte, die teilweise nicht einmal zur herkömmlichen Audio-CD kompatiblel waren, gab. Wer wollte schon ein zweifelhaftes Zweitgerät ohne Software im Rack stehen haben?
Trotzdem war es für viele HiFi-Fans nicht akzeptabel, auf die entsprechende Ausmalung von hinten zu verzichten. Zu beeindruckend war die Erfahrung im Kino, wenn bei einer Schießerei die Kugeln durch gezielte kurze Soundeffekte von hinten durch den Kinosaal schossen oder der letzte Wiederhall eines von einer Gitarrensaite in die Welt gerufenen Tones das Konzert zur Erinnerung verblassen läßt.
Im Filmbereich, vor allen in Lichtspieltheatern, wurden bereits früher durch zahlreiche Tricks (Kenner erinnern sich noch an Analog-und Digitalspuren im Lochrand einer Filmrolle) mehr als zwei Audiospuren verwirklicht. Aber obwohl selbst zur VHS-Zeit erhebliches Interesse vorlag, waren diese Techniken in keiner Weise heimkinotauglich.
SixPack 5.1+ / DMX 6Fire 24/96 Praxistips V0.1
(c) 2002 TerraTec Electronic GmbH , Manfred Dreese
Die Standards
Im Consumer-Bereich etablierte sich daher sehr schnell eine interessante Idee aus den Dolby-Labs, die darin bestand, einen Surroundkanal mit wesentlichem Qualitätsverlust in ein Stereosignal zu implementieren. Hier machte man sich zu Nutze, daß im allgemeinen der Klang, der innerhalb eines Lautsprecherpaares 90 Grad phasenverschoben ist (rechts geht die Membran raus, links gerade rein), nicht hör- oder wenigstens nicht ortbar ist.
Dieser Differenzton wurde mit einer relativ einfachen elektronischen Schaltung auf einen weiteren Verstärker geleitet, der die rückwärtigen Lautsprecher versorgte. Eine weitere Stufe sorgte dafür, daß der Ton, der auf beiden Kanälen mit gleichem Pegel und Frequenz vorhanden war, auf den sog. Center-Lautsprecher geleitet wurde. Dieser wurde vor allem für die Wiedergabe von Dialogen eingesetzt.
Dies entspricht dem heutigen Dolby Surround / ProLogic Standard. Nachteil dieses Verfahren ist, daß es sich logischerweise um keinen echten Mehrkanalton handelt, da das Signal aus dem Stereosignal extrahiert wird und mit erheblichen Fehlern behaftet sein kann. Zudem ist der Frequenzbereich des rückwartigen Signals eingeschränkt (Erfahrungswert 300Hz bis 7kHz) und liegt eben nur in Mono vor. Vor allem bei einem vom Klang eher schwächlichen VHS-Band mutierte der unterstützende Surround­Klang zu einem Rauschen auf den rückwärtigen Lautsprechern, der gelegentlich von leisen, nicht identifizierbaren Geräuschen begleitet wurde. Aus einer Audio-CD ließen sich durch die Surround­Technik allerdings großartige Klangwelten zaubern, was vor allem bei diversen Klassikaufnahmen, sehr oft aber auch bei Pop- und elektronischer Musik (hierzu mehr in den „Hörempfehlungen“) für große Ohren sorgte.
Die Dolby Surround / ProLogic - Technologie ist aus dem Audio-CD Bereich vorerst nicht wegzudenken, im Videobereich hat sich allerdings seit der Laserdisc einiges getan.
Seit den Digitaltonspuren und Laserdiscs/DVDs mit reichlich Platz wurde Dolby Surround / ProLogic immer weiter in den Hintergrund gedrängt, da ein neues System endlich für jedermann fünf diskrete vollwertige Audiokanäle (also fünf mal das volle Frequenzband ohne Übersprechen zwischen den Kanälen) ermöglichte. Das heutzutage als DolbyDigital / AC3 bekannte System benutzt ein normales Digital-Audiosignal, welches in den üblichen Koaxial-oder Lichtwellenleiterkabeln transportiert werden kann. Dieses in 48khZ aufgelöste Signal kann von einem externen Receiver ausgewertet und wieder in fünf diskrete Kanäle sowie einen Subwoofer-Kanal (auch „Baßkanal“ oder LFE [Low Frequency Effects])
- Kanal genannt. Zu bemerken ist dringend, daß die Unterbringung von 6 Tonspuren in einem 48kHz-Signal nur mit einer
Kompression, ähnlich wie bei MP3, möglich ist. Hier werden die Tonspuren auf einer hochwertigen Architektur vorgerechnet und darauf mit einer speziellen Software auf ein Signal vereint. Dieses ist mit hohem Rechenaufwand verbunden und in Echtzeit so gut wie nicht machbar. Das Umrechnen des 5.1­Tons beim DVD-Film „Matrix“ dauerte mitsamt aller Optimierungen mehrere Tage.
Als Steigerung zu AC-3 gibt es noch das Soundformat DTS. Diese beiden Systeme sind im Prinzip identisch, aber nicht untereinander kompatibel. Heimkino-Fans behaupten, daß DTS etwas mehr Druck auf die Lautsprecher bringen kann, vor allem diverse meßbare Baßschwächen von AC-3 sollen nicht mehr vorhanden sein. Unsere Soundkarten können DTS über den Digitalausgang an einen externen DTS-Verstärker weiterreichen oder mit Hilfe eines DTS-Fähigen Software DVD-Players über die Analogausgänge ausgeben.
SixPack 5.1+ / DMX 6Fire 24/96 Praxistips V0.1
(c) 2002 TerraTec Electronic GmbH , Manfred Dreese
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