Telefunken 418A Schematic

Schaltungsbeschreibung Chassis 418A und Varianten
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
Kapitel 1 Netzteil mit Schutzschaltungen Seite l
Netzteilfunktionsbeschreibung Seite 2 Schutzsehaltungen Seite 4
Kapitel 2 IR-Fernbedienung Seite 5
Kapitel 3 IR-Vorverstärker Seite 7
Kapitel 4 Mikrocomputergesteuerte Bedienelektronik Seite 8
Kapitel 7 Videosignalverarbeitung Seite 15
Kapitel 9 Vertikal-Ablenkstufe mit Sehutzschaltungen Seite 22
Abbildungen
Empfohlenes Schaltbild: Chassis 418A1 STEREO
Bestell-Nr.319 135 241
Kapitel l
Netzteil mit Schutzschaltungen
Bei diesem Chassis findet ein zeilenfrequent synchronisiertes Sperrwandlernetzteil mit Sekundärregelung und einbezogenem Stand­by-Netzteil Anwendung.
Über den Brückengleichrichter wird bei durchgeschaltetem Netz­schalttransistor Energie zugeführt und diese im Netztrenntrafo zwischengespeichert. Während der Sperrphase des Schalters gelangt diese Energie sekundärseitig über Gleichrichterdioden zu den Verbrauchern.
Besondere Uorzüge dieses Konzepts:
- Geringes Gewicht und Volumen.
- Kein separater Stand-by-Trafo erforderlich.
- Spannungskonstanz (Änderungen kleiner 2 %).
- Mehrere stabilisierte Ausgangsspannungen.
- Geringer Siebmittelaufwand.
- Galvanische Trennung vom Netz.
- Geringe Leistungsaufnahme im Stand-by-Betrieb (ca. 6 W).
- Regelbereich von 180 U bis 264 V.
Blockschaltbild (Abbildung 1)
Das Blockschaltbild läßt die Funktion des Schaltnetzteiles sowohl im Stand-by-Nodus als auch im Betriebszustand erkennen. Um das Gerät fernbedient einschalten zu können, muß die Span­nungsversorgung für die Funktion des IR-Vorverstärkers und Mikrocomputers gewährleistet sein. Damit dieser geringe Energie­bedarf gedeckt wird, arbeitet der Sperrwandler im sogenannten Burst-Betrieb. Hierbei steuern Impulspakete die Basis des Transi­stors TP29 an, welche je nach Netzspannung unterschiedliche Breite und Frequenz haben. Den Aufbau dieser Ansteuerimpulse übernimmt der Stand-by-Regula­tor zusammen mit dem Stand-by-Oszillator. Der Stand-by-Regulator erzeugt eine Sägezahnspannung, deren Amplitude und Freguenz von der Netzspannung und der sekundärseitigen Belastung abhängen. Um den Energiebedarf im Trafo LP36 steuern zu können, wird der Stand-by-Regulator aus der Hilfswicklung (Anschlüsse 9/10) gere­gelt. Die aus dem Regulator kornmende Sägezahnspannung dient als Versorgungsspannung für den Oszillator und bestimmt mit seiner Frequenz die Burstfrequenz und Burstbreite. Der Oszillator schwingt sägezahnförmig mit einer Frequenz von ca. 18- kHz. diese Impulse (G 7) werden dem Treiber zugeführt, der seinerseits nach erfolgter Stromverstärkung die Basis des Schalttransistors TP29 ansteuert. Bei Umschaltung von Stand-by in Normalbetrieb vergrößert die Regelschaltung die Amplitude des Sägezahnes und versucht so die Laständerung auszugleichen, bis die Ansteuerung des Treibers von sekundärseitig erzeugten Impulsen über LP42 übernommen wird.
Stand-by-Regulator und Oszillator werden nun durch die am Trafo LP36, Anschluß 10, ansteigende Regelspannung außer Betrieb gesetzt. Die Erzeugung der zeilenfrequenten Übernahmeimpulse beginnt, nachdem die Horizontalablenkstufe arbeitet und das zeilenfre­quent-sägezahnförmige Signal ”Ba” in den Pulsgenerator liefert. Dieses bestimmt zusammen mit der Systemspannung ”Usyst” und der Spannung U2, 15 V, die Impulsbreite der Übernahmeimpulse (H 8). Sie gelangen über TP69, LP42 in die Treiberschaltung und lösen das Stand-by-Ansteuersignal ab.
Schutzschaltungen
Für den Fall eines zu hoch ansteigenden Kollektorstromes des Schalttransistors TP29 aktiviert der Spannungsabfall über die Referenzwiderstände RP32/RP34 die primär-Schutzschaltung TP18, TP
19. Transistor TP29 wird nun nicht mehr angesteuert. Bei Über­spannung oder Überlastung der 13V-Stromschiene, U5, gelangt positive Spannung über den Schutzschaltungseingang ”SP” in den Pulsgenerator. Dieser stellt die Lieferung des zeilenfrequenten Ansteuersignales für den Treiber ein. Das Netzteil arbeitet danach im Stand-by-Mode.
Netzteilfunktionsbeschreibung
Stand-by-Betrieb Nach Inbetriebnahme des Gerätes durch den Netzschalter liefert der Brückengleichrichter DP01...DP04 über die Wicklung 2-7 des Trafos LP36, eine Spannung von 300 V an den Koliektor des TP29. Zur Energieversorgung der Kleinsignaltransistoren im Primärnetz­teil dient als Anlaufspannung eine über die Brückengleichrichter Diode DP01 erzeugte 50Hz-Halbwellenspannung. Sie gelangt über die Widerstände RP06, RP36, RP35 in die Siebelkos CP07 und CP28.
Stand-by-Reqelung und Oszillator Während die Transistoren TP02, TP03 noch gesperrt sind, erzeugt der Ladestrom über RP03, RP37 in CP08 einen sägezahnförmigen Anstieg der Oszillatorbetriebsspannung an RP09. Erreicht die Spannung den Wert von 2,5 Vss, schaltet TP09 über den Span­nungsteiler RP08, RP12 erstmals durch. Damit wird auch TP12 leitend, der seinerseits TP09 in leitendem Zustand hält, bis sich CP09 entladen hat. CP09 verschiebt somit steilflankig seine Potentialdifferenz, weil DP13 ein schnelles Entladen verhindert. Die nun über CP09 entstandenen negativen Spannungsspitzen gelan­gen über DP14 und sperren TP13, der sich zuvor durch die Anlauf­spannung über RP06, RP13 in leiiendem Zustand befand. Nachdem sich CP09 über die Transistoren TP09, TP12 entladen hat, sperren diese wieder und der Ladevorgang von CP09 beginnt erneut. Der mit RP08, RP12 eingestellte Arbeitspunkt ändert sich mit der Oszilla­torversorgungsspannung an RP09 und verschiebt somit auch den Schaltpunkt von TP09, TP12. Die Frequenz des mit TP09, TP12 arbeitenden Oszillators wird vorrangig durch die Sägezahnspannung
an Meppunkt (G 4) und das Zeitkonstantenglied RP09, CP09 be­stimmt. Sie liegt bei ca. 18 kHz. Der Stand-by-Regulator, beste­hend aus TP03, TP02 bezieht aus dem Netztrenntransformator LP36, Anschluß 10, über DP30, RP38, CP30, RP07 und DP20 eine Regelspan­nung. Wird TP02 durch den steigenden Strom über RP02 durchge­schaltet, dann schaltet auch TP03 durch und zieht die Versor­gungsspannung des Oszillators steilflankig auf 0,7 V herunter. Dadurch erfolgt über TP03, TP02 eine schnelle Entladung des CP08. Sind 0,7 V erreicht, dann sperren beide Transistoren und CP08 kann erneut über RP03, RP37 aufgeladen werden. Es entsteht ein neuer Sägezahn, der, wie zuvor beschrieben, dem Oszillator als Arbeitsspannung dient. Die Freguenz des Sägezahnes liegt bei ca. 170 Hz. Treiber und Endstufenschaltung Der Transistor TP13 wird vom Ausgangssignal des Oszillators für die Leitzeit des Schalttransistors TP29 gesperrt und für die Sperrphase durchgeschaltet. TP13 steuert den Gegentakt-Emitter­folger an. Eine Bootstrapschaltung, bestehend aus DP18, CP14 erhöht den Wirkungsgrad dieser Schaltung. Der Gegentakt-Emitter­folger, bestehend aus TP16, TP17, liefert den Basisstrom für TP
29. Während der Leitphase ist TP16 durchgeschaltet und TP17 gesperrt. In der Sperrphase von TP29 sperrt TP16 und TP17 ist leitend. Der positive Basisstrom von TP29 lädt CP24 auf. Die Ladespannung wird durch die Dioden DP24, DP26, DP27 auf 2,1 V begrenzt. Nach dem Durchschalten von TP17 erzeugt CP24 durch Ladungsverschiebung eine negative Sperrspannung für die Basis des TP29. Die Spule LP 28 läßt beim Einschalten den Basisstrom in TP29 nach einer e-Funktion ansteigen und mindert dadurch seine Verlustleistung. Im Abschaltmoment entzieht LP28 schnell Elektronen aus der Basiszone des TP29 und verringert damit ebenfalls die Verlustlei­stung. Einen weiteren Beitrag zur Minderung der Abschaltverluste leistet das Dämpfungsglied CP29, DP31, RP33, RP 31. Durch das Umladen von CP29 wird der Kollektorspannungsanstieg und somit die Leistungsspitze verringert. Ist TP29 durchgeschaltet, so fließt, vom Brückengleichrichter und CP06 ausgehend, ein sägezahnförmig ansteigender Strom durch die Speicherinduktivität im Trafo LP36 (Anschlüsse 2/7), TP29, RP32, RP34 nach Masse. Danach wird TP29 wieder gesperrt. Die jetzt am TP29 liegende Kollektorspannung ergibt sich aus der Summe der Gleichspannung von ca. 300 V und der durch den Sekundärstromfluß induzierten Spannung. In dieser Phase erfolgt die Energieübertra­gung von der Primär- zur Sekundärseite des Netztrenntransforma­tors LP36. Hier stehen nach Gleichrichtung über DP50, DP65 und DP63 die reduzierten Stand-by-Betriebsspannungen zur Verfügung.
Netzteil im Vollastbetrieb Das Schaltnetzteil wird im Vollastbetrieb von der Zeilenendstufe über die Leitung ”Ba”, CP57, RP57 und TP54 zeilenfrequent ange­steuert. Um den Kollektorstrom des Schalttransistors TP29 bei plötzlicher Vollast (Einschalten des Gerätes aus Stand-by!) zu begrenzen, erfolgt zunächst ein Softstart. Dieser wird durch TP 53, DP56, CP55 und TP54 ermöglicht. Bei Umschaltung von Stand-by
auf Vollastbetrieb ist infolge der nun zu geringen Systemspannung die Emitter-Kollektorstrecke des TP53 niederohmig. Ohne CP55 würde am Emitter des TP54 sofort eine 5V-Spannung stehen und TP 54 lieferte sofort am Kollektor Zeilenimpuise mit maximaler Impulsbreite. Infolge der Ladezeitkonstante von CP55 steigt die Spannung nur langsam sägezahnförmig auf 5V an und TP54 liefert Zeilenimpulse mit langsam zunehmender Impulsbreite. Die Sekun­där-Betriebsspannungen Ul, U2, U2’, U5, U3 und Us nehmen ihre Sollwerte an. CP55 lädt sich über RP59 auf 13V auf und sperrt DP56. DP58 sorgt bei Rückschaltung in den Stand-by-Betrieb für eine schnelle Entladung des CP 55. TP53 regelt, bedämpft durch CP54, in Abhängigkeit von der Systemspannung, den Emitter von TP
54. Dieser bestimmt mit einer zeilenfrequent sägezahnförmigen Basis­ansteuerung und einer lastabhängig geregelten Gleichspannung am Emitter die Impulsbreite der Ansteuersignale für den Schalttran­sistor TP29. TP69 verstärkt die Impulse von TP54 und liefert sie über den Impulstrafo LP42 an die Basis des TPl3. Die weitere Signalverarbeitung bei gesperrter DP14 ist gleich der im Stand­by-Mode und bereits erläutert. Mit PP52 wird die geforderte Systemspannung {abhängig von der Bildschirmgröße) am Meppunkt N 4 eingestellt. U 3 liefert eine 7V-Betriebsspannung für den Videotext-Decoder. Diese Stromschiene wird jedoch erst dann freigegeben, wenn die Horizontalablenkstufe arbeitet und von dort die Spannung U5, 13 V, zur Verfügung steht. Sie zündet über RP66 den Thyristor TP 66, der nun die Gleichrichtung der Impulse von LP36 übernimmt.
Schutzschaltungen
Oberstromschutzschaltung für TP29 Steigt der Kollektorstrom in TP29 über den maximal zulässigen Wert an, dann erhöht sich der Spannungsabfall über die zwei Referenzwiderstände RP32, RP34, so daß die als Thyristor geschal­teten Transistoren TP18, TP19 durchschalten. Über DP19 und den Transistor TP19 werden nun die für den Gegentakttreiber bestimm­ten Ansteuerimpulse nach Masse kurzgeschlossen. Ein erneutes Starten des Netzteiles ist erst möglich, wenn sich die Kondensa­toren CP28, CP30 und CP07 entladen haben. Dazu muß das Gerät für ca. drei Sekunden vom Netz getrennt werden.
Dieser Schutzschaltungszweig kann beispielsweise bei folgenden Fehlermöglichkeiten aktiviert werden: Kurzschluß von DP50, DP63, DP65, LP36, TL19, DL13, LL05. Die Stand-by-LED-Anzeige bleibt dunkel bzw. erlischt innerhalb von ca. 3 Sekunden.
Netzspannungsüberhöhung Für den Fall, daß der 220V-Netzspannung Impulsspitzen überlagert sind, gelangen diese über CP10, RP10 an die Basis von TP19 und aktivieren die Schutzschaltung durch TP19, TP18. Die Stand-by-LED erlischt sofort.
Überstromschutzschaltung für die Horizontal-Ablenkstufe Bei einem Kurzschlup im Horizontal-Ablenkteil verringern sich infolge der Überlastung die Impulse am Trafo LP36, Anschluß 10. CP30 entlädt sich so weit, daß die Transistoren TP02, TP03 sperren und nicht mehr geschaltet werden. Dadurch lädt sich CP08 über RP37, RP35 und RP36 auf ca. 17V auf. Diese Spannung läßt über RP27, DP21, RP30 einen Strom in die Basis von TP12 fließen. Der schaltet durch und verhindert damit ein Anlaufen des Stand­by-Oszillators. Da TP29 weder von der Horizontal-Ablenkstufe noch vom Stand-by-Oszillator Ansteuerimpulse erhält, ist das komplette Netzteil außer Betrieb.
Überspannungsschutzschaltung Überspannung kommt entweder durch einen Defekt der Vertikal-Ab­lenkstufe, oder durch eine fehlerhafte Regulatorschaltung im Sekundärnetzteil zustande. Im Störungsfall liefert die in Kapitel 2. beschriebene Schutz­schaltung über die Leitung ”SP”, DP57, RP57 einen High-Pegel an die Basis des TP54. Dieser sperrt und liefert somit kein zeilen­frequentes Ansteuersignal mehr. Das Netzteil arbeitet nun im Stand-by-Node. Bei aktivierter Schutzschaltung leuchtet die Stand-by-LED stän­dig.
Überstromschutz für die NF-Endstufen Bei Kurzschluß der Us, 28V, wird über die Dioden DP61, DP62 auch die Spannung U2, 15V, auf Low-Pegel gezogen. Dem Mikrocomputer IR 01 und dem Multifunktionsprozessor IV01 fehlt nun die Betriebs­spannung. Die Ablenkstufen sind außer Betrieb, da das Ansteuersi­gnal fehlt. Aufgrund der Belastung des LP36 fehlt dem Stand-by­Regulator über DP20 das Ansteuersignal. Am Neppunkt ”G 4” steigt die Spannung auf ca. 17V, DP21 wird leitend und sperrt den Stand-by-Oszillator. Das Netzteil ist abgeschaltet.
Kapitel 2
IR-Fernbedienung
In dieser Geräteserie wird ein Fernbedienungskonzept eingesetzt, das sich durch Service-Freundlichkeit und Betriebssicherheit auszeichnet.
Kenndaten:
- IR-Fernbedienung für 64 Befehle
- Befehlsausgabe durch 11-Bit-Datenworte
- ”Toggle-bits” für eindeutige Befehlserkennung
- Taktoszillator mit 400kHz
- Besonders geringe Leistungsaufnahme (aktiv ca. 2mA,
Stand-by ca. 2nA)
- Großer Speisespannungsbereich (2...6V)
- Leistungsarme , ”geblitzte”, Impulsübertragung
Die gesamte Elektronik der IR-Fernbedienung setzt sich aus nur wenigen Bauelementen zusammen, wodurch eine hohe Betriebssicher­heit gewährleistet ist. Eine mechanische Tastenmatrix ergänzt den elektronischen Schaltungsaufwand. Im Ruhezustand liegen die Treiberausgänge Pin 13...19 des IC01 mit ihren ”Open-drain”-Ausgängen auf Low-Pegel. Die ”pull­up”-Sensoreingänge hingegen sind auf High-Pegel gesetzt (Pin 2-9). Durch die Betätigung einer Taste der 8 x 8-Matrix wird ein Sensoreingang auf Low gesetzt und ein Abfragezyklus gestartet. Während der Tastenmatrix-Abfrage ist jeweils nur ein Treiberaus­gang niederohmig geschaltet. Wird die Betätigung einer Taste von dem IC erkannt, beginnt der Oszillator zu schwingen. Dieser besteht im wesentlichen aus einem Inverter, der extrem mit einem Keramikschwinger rückgekoppelt ist. Cl und C2 gewährleisten eine kurze Anschwingzeit über einen großen Versorgungsspannungsbereich. Das Oszillatorsignal wird einem Teiler zugeführt, dessen Ausgangssignal den nachgeschalte­ten Zähler taktet. Der jeweilige Zählerstand wird decodiert, der Treiberstufe zugeführt und steht an den Ausgängen Pin 13 bis 19 zur Abfrage der Tastenmatrix zur Verfügung. Eine im Sensordecoder (Pin 2 bis 9) erkannte Tastenbetätigung wird in den Datenspeicher übernommen. Diese Daten werden über einen Datenmultiplexer dem Modulations­zähler zugeführt, der daraus in Pulsabstandsmodulation ein 11­Bit-Datenwort erzeugt, das, über einen Verstärker entkoppelt, am Ausgang, Pin 1, zur Verfügung steht.
Abbildung 2 zeigt. das 11-Bit-Datenwort. Der Wortabstand beträgt 121 ms. Tl und TO sind toggle-Bits. Mit jeder erneuten Tastenbetätigung wechseln die toggle-Bits, d.h. ein neuer Befehl wird vom Empfänger nur akzeptiert, wenn das neue toggle-Bit vom alten abweicht. Ist die Übertragungsstrecke gestört (z.B. eine Person geht zwischen der IR-Sende- und Empfän­gerdiode hindurch), wird sich der Zustand der toggle-Bits nicht ändern. Daraus erkennt der Empfänger, daß keine erneute Tastenbe­tätigung vorliegt. Dem Anwender wird diese Verriegelung vor allen Dingen bei Videotextbetrieb angenehm auffallen.
Nach Ausgabe der Toggle-Bits, welche gleichzeitig die Referenz­zeit für den Empfänger beinhalten, wird mit S2, S1 und S0 als Adresse die Datenausgabe fortgesetzt. Die Adresse ist auf 3 x High festgelegt. Mit den restlichen 6 Datenbits erfolgt die Befehlssteuerung. Das 11-Bit-Datenwori verläpt IC1 an Pin 1 und gelangt über Rl, R 2 auf die Basis der Endstufentransistoren Tl, T2. Werden diese durchgesteuert, so fließt ausgehend vom Elko C3 jeweils ein Strom von ca. 1A dureh die IR-Sendedioden und die Transistoren nach Masse. Während der Impulspausen lädt sich C3 über den Entkopplun­gswiderstand R5 wieder auf. Die Sendefreguenz wird durch die IR-Sendedioden auf 950 nm festgelegt. Die Reiehweite des Übertragungssystems liegt bei ca. 15m.
Kapitel 3
IR-Vorverstärker
Der IR-Vorverstärker dient der Aufbereitung der empfangenen IR­Signale. Der Ausgang des Vorverstärkers ist direkt mit dem ”Interrupt” des Mikroprozessors verbunden, welcher die logische Auswertung der ankommenden Impulse vornimmt. Die Schaltung ist so ausgelegt, dap Störsignale weitgehend unterdrückt werden.
Besonderheiten:
- Funktionsfähigkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
- Optimale Unterdrückung von Störsendern, wie z.B.
Leuchtstofflampen, IR-Tonübertragung und gedimmten Glühlampen.
Die Empfangsdiode DA01 wandelt die ankommenden Infrarotimpulse in eine elektrische Größe um. Ihr Innenwiderstand wird durch das einfallende Licht bestimmt. Dieser Wert liegt bei Dunkelheit im MegaOhm-Bereich, während er bei Sonneneinstrahlung nur einige kiloOhm beträgt.
Damit über den gesamten Hereich der Arbeitspunkt von DA01 optimal liegt, ist TA01 als variabler Arbeitswiderstand zwischenge­schaltet. Die Regelstufe ist so ausgelegt, daß sie nur auf gleichstrommäßige bzw. niederfrequente Signale reagiert. CA01 koppelt die Wechselspannungskomponente zum nachgeschalteten dreistufigen Bandpaßverstärker mit TA03, TA07 und TAOB. Ihre Emitterbeschaltung hat Tiefpaß-Charakteristik und legt die untere Grenzfrequenz auf ca. 6kHz fest. Somit werden die tiefliegenden Störsignalanteile unterdrückt. Die Emitterwiderstände RA07, RA08 und RA11 dienen der Arbeitspunktstabilisierung. Der Arbeitspunkt ist durch den Spannungsteiler RA03 und RA02 festgelegt. Der Arbeitswiderstand von TA08 mit LA09, CA08 ist als selektiver Kreis auf die Grundwelle der Sendeimpulse von 56kHz abgestimmt. Dadurch erhält der Verstärker Bandpaß-Charakteristik.
Der folgende Verstärkerteil mit TA12 ist als Tiefpaß ausgelegt, so daß höherfrequente Störanteile abgekappt werden. Die nachfolgende Treiberstufe mit TA13 hat drei Aufgaben: sie dient als Treiberstufe, Spitzenwertgleichrichter und zur Regel­spannungsgewinnung für die automatische Verstärkungsregelung. Die Zeitkonstante von RA16, CA14 ist kleiner als 5ms und somit kürzer als der kleinste Impulsabstand des IR-Senders. Mit dieser Spitzenwertgleichrichtung ist sichergestellt, daß Störsignale, die kleiner sind als die Nutzsignalamplitude, nicht übertragen werden. Der Kondensator CA19 bildet in Verbindung mit RA14 einen Tiefpaß, der kurzzeitige Störimpulsspitzen begrenzt. Ein weiteres Zeitkonstantenglied mit RA19, CA19 dient zur Ver­breiterung der Ausgangsimpulse auf ca. 20µs, damit über den Schalttransistor TA22 eine sichere ”Interrupt”-Auslösung im Mikrocomputer gewährleistet ist.
Die automatische Verstärkungsregelung ist so dimensioniert, daß TA08 in der letzten Verstärkerstufe nicht übersteuert wird. Von CA14 über RA16, RA17 gelangt die ”AGC” direkt über die Regelstufe mit TA06 in den Verstärker TA07. die Regelzeitkon­stante bestimmen CA14, RA16 und RA17. Dieser großen Regelzeit­konstante liegt über DA09 ein schnellerer Regelzweig parallel. Er dient dazu, sehr große Signale sofort auszuregeln, damit diese nicht den Verstärker TA12, bzw. den Spitzenwertgleichrichter TA 13, RA16, CA14 zustopfen, bevor die eigentliche Regelung ein­setzt. Dieser Regelzweig ist nur bei sehr großen Signalen wirk­sam. Das RC-Glied RA24, CA24 dient zur groben Siebung der Betriebs­spannung. RA10 und CA03 glätten zusätzlich die Betriebsspannungen der ersten Verstärkerstufen.
Kapitel 4
Mikrocomputergesteuerte Bedienungselektronik
Der auf dem Hauptchassis befindliche 1 Chip-Mikrocomputer IR01 weist mit seiner 4MHz-Taktfrequenz eine hohe Verarbeitungsge­schwindigkeit des vielseitigen Programmes auf. Die Erläuterung der Features, d.h. der Software des Mikrocomputers, würde den Rahmen dieser Schaltungsbeschreibung sprengen. Diese Information kann der Bedienungsanleitung entnommen werden. Wie aus dem Schaltbild ersichtlich, liefert das Netzteil im Stand-by-Betrieb die Betriebsspannung U2 mit ca. 10V. Sie gelangt an die Stand-by-LED GE01 und über DR83, den Längstransistor TR82, DR82 auf 5V stabilisiert an den VDD-Eingang, Pin 42, des Mikro­computers sowie zum IR-Vorverstärker. Bei fehlender Netzspannung versorgt der Akku XR81, den Mikrocomputer mit einer Stützspannung von 2,4V. Auch am RESET-Eingang, Pin 33, liegt diese Spannung an, während der HOLD-Eingang, Pin 34, auf Low gesetzt ist. Damit ist sichergestellt, daß auch bei Netzausfall die im RAM abgelegten 40 Programmplatzdaten und die vom Anwender gewählten Bild- bzw. Toneinstellungen gespeichert bleiben. Dem IR-Eingang, Pin 35, wird bei aktiver Fernbedienung vom IR­Vorverstärker ein 11 bit-Datenwort zugeführt. Nur wenn dieses in das vom µC vorgegebene Zeitfenster paßt und mit der richtigen Adresse versehen ist, wird der Befehl akzeptiert. Nach Betätigung des Netzschalters steht sofort an Pin 42 (VDD) 5V. Jetzt schwingt der IC-interne 4 MHz-Taktoszillator CP6. Zeitverzögert über DR78 schalten TR77, TR76 durch und setzen den HOLD-Eingang, Pin 34, auf High-Pegel. Der Spannungsanstieg am Kollektor des TR76 gelangt als positiver Impuls über CR73, RR73 an die Basis von TR 73 und schaltet diesen kurz dureh. Dieser Low-Pegel erzeugt den RESET. Damit ist gewährleistet, daß bei Betriebsaufnahme des pC die Betriebsspannung und die Clockfrequenz korrekt vorliegen. Der Einschaltbefehl für den Vollbetrieb erfolgt entweder über das Nahbedienfeld, den IR-Eingang, oder durch die Schaltspannung eines Videorecorders an Pin 6 des Mikrocomputers. Als erstes prüft der µC, auf welchem Wege der Einschaltbefehl erfolgt. Liegt
kein IR-Signal an und wurde auch der Netz-Flip-Flop (ON/OFF, Pin
20) nicht vom Nahbedienfeld gesetzt, so lag eine Netzunterbre­chung vor. Diese kann auch durch Aus- und Einschalten mittels Netzschalter erfolgt sein. Nun prüft der µC, ob das Gerät vor der Netzunterbrechung im Stand-by oder Ein-Betriebszustand war. Im letzeren Fall bleibt es auf dem gewählten Programmplatz einge­schaltet, im anderen Fall schaltet der µC auf Stand-by. Die Einschaltfunktion steuert der µC mittels eines Low-Pegels an Pin 20, TR16 schaltet TR17 durch, der die am Emitter liegende Stand­by-Hpannung von ca. 10V zum Multifunktionsprozessor IV01, Pin 40, liefert. Dem Einschaltbefehl folgen über den I/O-Serialport, Pin 40, 58 Bit-Worte, begleitet von Clock-Impulsen an Pin 41. Dieser I²C-Bus bestimmt mit dem ersten Byte die Adresse zur Befehlssteuerung der PLL oder des VT-Decoders. Dem zweiten Kontroll-Byte folgt das Byte für die Bandwahl. Byte 4 und 5 legt das Teilerverhältnis in der PLL zur Gewinnung der Tuner-Abstimmspannung fest. Der D/A-Wandler verfügt über einen Fünfkanal-Impulsbreiten­modulator, dessen Grundfrequenz für den Tint-Ausgang, Pin 1, bei 7,9kHz liegt. Für Kontrast, Pin 2, Color, Pin 3, Helligkeit, Pin 4, und Lautstärke, Pin 5, liegt die Grundfrequenz bei 31,5kHz. Alle 5 Ausgangssignale lassen sich feinstufig in 64 Schritten verändern. Nachgeschaltete RC-Glieder bilden daraus variable Steuerspannungen für die entprechenden Funktionen. Die Lautstär­keregelung wie auch die Betriebsartenwahl Stereo, Mono, Zweiton erfolgt bei Stereo-Geräten über den I²C-Bus. An Stelle der früher angewandten Anzeige-LED’s findet bei diesem Chassiskonzept das komfortable ”Bild-Regie-System”(BRS) Anwen­dung. Sämtliche Bedien- und Programmiervorgänge werden großflä­chig auf dem Bildschirm dargestellt. Die Steuerung übernimmt auch hier der Mikrocomputer IR01. Von den RGB-Ausgängen, Pin 22, 23, 24, erfolgt über den Multifunktionsprozessor IV01 die Ansteuerung der Bildröhre. das Y-Blank-Signal von Pin 25 tastet während der Einblendzeit den Bildhintergrund schwarz. In zwei Linien können je 16 Zeichen, mit einer Auflösung von je 64 Bildpunkten in 7 verschiedenen Farben, zur Anzeige gebracht werden. Die Vertikal­bzw. Horizontal- Positionierung der Einblendung ist im Mikrocom­puter festgelegt und kann nicht verändert werden. Zur Synchron­isation liegt an Pin 26 ein Horizontalimpuls und an Pin 27, 38 ein Vertikalimpuls an. Nit LR03 an Pin 28, 29 kann die Zeilen­länge der Einblendung bestimmt werden. Wie schon erwähnt, liefert ein über die Scartbuchse angeschloße­ner Videorecorder im Wiedergabebetrieb an den Pin 8 der Scartbu­chse eine 12V-Schaltspannung, welche über RR64 an Pin 6 den Einschaltbefehl gibt. AV detect, Pin 7, nimmt Low-Pegel an und gibt auf der Scart-Interface-Platte den Video- und Audiosignalweg frei zur Übertragung der an der Scartbuchse liegenden Signale. Die Normerkennung des Mikrocomputers erfolgt über Pin 17 und Pin
18. Entsprechend der Beschaltung von RR93 bis RR97 ist das ”ON-SCREEN”-Menü für Single-Norm oder Multi-Norm aktviert. Pin 19 liefert im NTSC-Mode Low-Pegel. Ein High-Pege1, geliefert vom Multifunktionsprozessor IV01 an Pin 8 des Mikrocomputers, paßt das ”ON-SCREEN”-Menü der 60Hz Ablenkfrequenz an. Low-Pegel an Pin
37 schaltet auf dem Stereodecoder den FM-Ton stumm und aktiviert bei entsprechender Beschaltung den AM-Ton-Signalweg. Pin 35 ist direkt mit der Mute-Schaltung verbunden. Während der Sendersuchlauf-Funktion ist der Ton durch Low-Pegel stumm gesteu­ert. Ein High-Pegel signalisiert dem Mikrocomputer das Auffinden eines Senders und hält den Sendersuchlauf an. Eine IC-interne Zeitschleife schaltet das Gerät bei fehlendem Videosignal nach ca.5 Minuten in den Stand-by-Mode (”Schlummerfunktion”). Bei Betätigung einer Taste des Nahbedienteils gelangen Impulse zur Befehlssteuerung vom A/D-Konverter in den Keyboard-Input­Port, Pin 13, 14, 15, 16. Anschluß Pin 30 ”TEST” wird ausschließ­lich für produktionsseitig eingespeiste Prüfprogramme genutzt.
Kapitel 5
VHF/UHF-Tuner mit PLL
Das HF-Empfangsteil besteht aus einem UHF/VHF-Tuner mit eingebau­ter PLL. Es ist durch ein Metallgehäuse störstrahlungs­sicher neben der ZF-Verstärker-Baugruppe auf dem Chassis angeord­net. Der für die Norm B/G konzipierte Tuner verarbeitet folgende Frequenzbereiche:
- Band I 48,25... 84,25 MHz
- Band III 126,25...294,25 MHz
- Band IV V 471,25...855,25 MHz
Das HF-Eingangssignal wird aufgesplittet und zum UHF- bzw. VHF­Tuner geführt. LH26 und CH02 koppeln das UHF-Signal in das Eingangsfilter LH01, DH01 und CH03. Über CH01 erhält der MOS­FET-Transistor TH04 am Gate das Signal. Sein Source-Potential ist durch die UHF-Bandumschaltspannung von TI11 über RH07, RH04 und RH06 festgelegt. CH06 entkoppelt das nun vorverstärkte UHF-Signal zum HF-Zweipolfilter, bestehend aus DH01, CH07, LH07, DH01, CH08 und LH08. Die Mischstufe mit TH14 bildet aus dem Eingangssignal und dem von TH16 über CH17 kommenden Oszillatorsignal am Emitter das ZF-Signal. Der 1. ZF-Kreis CH44, LH44, CH45, LH43 koppelt das ZF-Signal über DH46, RH46, CH 86 und den Emitterfolger TH 93 niederohmig über Anschluß 3 des Tuners zum ZF-Modul, Anschluß l. Im VHF-Signalweg liegt zunächst mit CH31, LH31 ein ZF-Sperrkreis. Ihm folgt ein mit DH58 für Band I und III umschaltbares Tief­paßfilter, bestehend aus CH58, LH58, LH59, CH59, LH61, LH62, DH61, LH57, DH57, CH61. Die obere Grenzfrequenz liegt bei 300 MHz. Die Dioden DH55 und DH56 schützen den MOS-FET-Transistor TH 65 vor Spannungsspitzen. TH65 ist als erste Verstärkerstufe dem Tiefpaß nachgeschaltet. Das ZF-Modul liefert den beiden Vorstu­fentransistoren TH65, TH04 eine AGC-Regelspannung, zum Schutz vor Übersteuerung. Das in TH65 verstärkte Signal wird über das für Band I und III umschaltbare und mit DH57, DH57 abgestimmte Zweipolfilter dem Mischtransistor TH75 zugeführt. Transistor TH87 arbeitet als Oszillator. Dieser koppelt seine Frequenz über RH87, CH87, CH78 zum VHF-Eingangssignal an die Basis des Mischers TH75.
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