TAMS Elektronik SD-22 User manual [de]

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SD-22
DCC
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Servodecoder
Art.-Nr. 44-01226 / 44-01227
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Anleitung
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Alle Rechte, insbesondere das Recht
der Vervielfältigung und Verbreitung
sowie der Übersetzung vorbehalten.
in jeglicher Form bedürfen der
schriftlichen Genehmigung durch die
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Vervielfältigungen und Reproduktionen
Tams Elektronik GmbH. Technische Änderungen vorbehalten.
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SD-22 Deutsch
Inhaltsverzeichnis
1. Einstieg 4
2. Info: Servos 5
3. Funktion 8
4. Technische Daten 9
5. Anzeigen 10
6. Den SD-22 anschließen 10
7. Grundeinstellungen programmieren 12
8. Die Parameter für die Betriebsmodi 1 und 4 "Dual-Servodecoder" programmieren 17
9. Zeit-Orts-Kurven für die Betriebsmodi 1 und 4 "Dual-Servodecoder" definieren 23
10. Den SD-22 in den Betriebsmodi 1 und 4 "Dual-Servodecoder" ansteuern 24
11. Die Parameter für den Betriebsmodus 3 "Schaltdecoder" programmieren 27
12. Den SD-22 im Betriebsmodus 3 "Schaltdecoder" ansteuern 27
13. Die Parameter für die Betriebsmodus 2 "Multipositions-Decoder" programmieren 28
14. Den SD-22 im Betriebsmodus 2 "Multipositions-Decoder" ansteuern 30
15. Checkliste zur Fehlersuche 31
16. CE und Garantie 33
Anhang: Zeit-Orts-Kurven
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Deutsch SD-22
1. Einstieg
Packungsinhalt überprüfen
Kontrollieren Sie nach dem Auspacken den Lieferumfang auf Vollständigkeit:
§ Servo-Decoder SD-22
§ Anleitung
Benötigte Materialien
Zum Anschluß des SD-22 benötigen Sie:
§ Leitungslitze. Empfohlener Querschnitt für alle Anschlüsse: > 0,25
mm².
Wenn Sie den Decoder manuell bedienen wollen, benötigen Sie außerdem:
§ Vier Taster zum Schalten der Ausgänge.
Sicherheitshinweise
Der Servodecoder SD-22 ist zum Einsatz in digitalen Modellbahnanlagen nach den Bestimmungen dieser Anleitung vorgesehen. Er ist nicht dafür bestimmt, von Kindern unter 14 Jahren eingesetzt zu werden. Unsachgemäßer Gebrauch und Nichtbeachtung der Anleitung können zu unkalkulierbaren Gefährdungen führen. Insbesondere elektrische Gefährdungen, wie
§ Berühren unter Spannung stehender Teile,
§ Berühren leitfähiger Teile, die im Fehlerfall unter Spannung stehen,
§ Kurzschlüsse und Anschluss an nicht zulässige Spannung,
§ unzulässig hohe Luftfeuchtigkeit und Bildung von Kondenswasser
können zu gefährlichen Körperströmen und damit zu Verletzungen führen. Beugen Sie diesen Gefahren vor, indem Sie die folgenden Maßnahmen durchführen:
§ Setzen Sie das Gerät nur in geschlossenen, sauberen und trockenen
Räumen ein. Vermeiden Sie in der Umgebung Feuchtigkeit, Nässe und Spritzwasser.
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SD-22 Deutsch
§ Führen Sie Verdrahtungsarbeiten nur in spannungslosem Zustand
durch.
§ Versorgen Sie das Gerät nur mit Kleinspannung gemäß Angabe in
den technischen Daten. Verwenden Sie dafür ausschließlich geprüfte und zugelassene Transformatoren.
§ Stecken Sie die Netzstecker von Transformatoren nur in
fachgerecht installierte und abgesicherte Schukosteckdosen.
§ Achten Sie beim Herstellen elektrischer Verbindungen auf
ausreichenden Leitungsquerschnitt.
§ Nach der Bildung von Kondenswasser warten Sie vor dem Einsatz
zwei Stunden Akklimatisierungszeit ab.
2. Info: Servos
Die Servos, die im Modellbau üblicherweise eingesetzt werden, bestehen aus einem Verbund aus einem Servomotor und einer Elektronik zur Ansteuerung des Motors. Der Motor kann in beide Drehrichtungen verschiedene Winkelpositionen anfahren und beibehalten, die von der Ansteuerelektronik vorgegeben werden.
Ansteuerung von Servos
Die Ansteuerelektronik basiert auf einer Pulsweitenmodulation, deren Pulsweite den Soll-Stellwinkel des Motors vorgibt. Während des Stellvorgangs wird fortlaufend der Ist-Stellwinkel des Motors mit dem Soll­Stellwinkel verglichen. Weicht der Ist- vom Sollwert ab, wird der Motor mit maximaler Geschwindigkeit in diejenige Richtung gedreht, die den kürzeren Verfahrweg zum Sollwert darstellt. Diese Prozedur wird so lange wiederholt, bis der Istwert innerhalb der Toleranzen des Sollwertes liegt.
Die Ansteuersignale werden im Rhythmus von 20 ms gesendet. Die Pulsdauer des gesendeten Signals bestimmt die anzufahrende Position des Servos: ein Signal von 1 ms Länge definiert die Anfangsposition, eines von 2 ms Länge die Endposition. Zur Ansteuerung von Zwischenpositionen werden Signale mit entsprechend angepasster Länge gesendet.
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Deutsch SD-22
Pulsbreite [ms]
Zur Erzeugung einer langsamen, gleichmäßigen Bewegung muss der Weg von der Anfangs- zur Endpositon über möglichst viele Zwischenschritte zurückgelegt werden. Zur Ansteuerung der Zwischenschritte werden die Signallängen interpoliert.
Zeit-Orts-Kurve
Der SD-22 steuert den Servo-Umlauf entlang einer Kurve, in welcher der Bewegungsablauf über die Zeit abgelegt ist. Diese Zeit-Orts-Kurve wird durch Definition von Anfangsposition, bis zu 22 Zwischenpositionen und Endposition festgelegt und definiert damit die Art und Weise des Umlaufs.
Der SD-22 unterteilt den Weg zwischen zwei definierten Postionen in extrem viele Zwischenschritte und ermöglicht damit einen besonders gleichmäßigen und vorbildgerechten Bewegungsablauf.
Anpassung der Ortskurven
2,00
1,90
1,80
1,70
1,60
1,50
1,40
1,30
1,20
1,10
1,00
0 50 100 150 200 250 300
min/max: 0 255 min/max: 50 180 min/max: 100 250
Zeit / Time [ms]
Die tatsächlich anzu­steuernde Winkel­position des Servos bei einem eingegebenen Wert ergibt sich erst nach der Kalibrierung der Anfangs- und End­position des Servos, indem die Ortskurve zwischen der ge­wählten Anfangs- und Endposition gedehnt oder gestreckt wird.
Die tatsächliche Anfangs- und Endposition des Servos ist daher bei der Festlegung der Ortskurve nicht von Bedeutung.
Beim SD-22 ist die kleinste Einheit für die Festlegung des zeitlichen Ablaufs 0,02 s (20 ms). Der maximale Wert für die Zeit ist 255, damit ist eine Zeitspanne von 5120 ms (5,12 s) direkt erfassbar. Durch Anwendung eines Streckungsfaktors zwischen 2 und 255 kann der zeitliche Ablauf einer Ortskurve auf bis zu 21 Minuten gestreckt werden.
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SD-22 Deutsch
Auswahl des Servos
Der SD-22 ist in der Lage, Servos sehr exakt zu positionieren. Die präsise Ansteuerung kann allerdings nur dann umgesetzt werden, wenn er zusammen mit hochwertigen Servos eingesetzt wird. Für die Ausführung von Dauerbewegungen müssen Servos verwendet werden, die vom Hersteller hierfür vorgesehen sind. Empfehlenswert ist die Verwendung von Digital-Servos.
Die mechanische Ankopplung des Servos an das zu bewegende Teil sollte mit einer Rutschkupplung oder mit einem Federelement erfolgen. Hierdurch können Schäden am Servo bzw. an dem zu bewegenden Teil verhindert werden, die durch - im Betrieb nicht immer vermeidbare ­unkontrollierte Bewegungen entstehen können.
Servo-Anschlüsse
Anschluss Kurz-
Kennzeichen Kabelfarbe
bezeichnung "GND" schwarz oder braunSpannungs-
versorgung
"VCC" rot
Impuls "PW" weiß oder orange
Die Belegung der elektrischen Anschlüsse von Servos ist nicht einheitlich festgelegt. Hier einige Beispiele verschiedener Hersteller:
Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf handelsübliche Servos zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Anleitung. Änderungen seitens der Hersteller können nicht ausgeschlossen werden.
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Deutsch SD-22
3. Funktion
Ansteuerung
Der Servodecoder SD-22 wird über digitale Weichenstellbefehle im DCC­Format (Adressbereich 1 bis 2040) oder manuell über Taster angesteuert. Werden Taster zur Ansteuerung eingesetzt, kann der SD-22 auch in einem rein analogen Umfeld eingesetzt werden, allerdings ist die Programmierung aller Eigenschaften des Decoders nur über DCC-Zentralen möglich.
Betriebsmodi
Der Servodecoder SD-22 kann eingesetzt werden als
§ 2-fach Dual-Servodecoder zur Ansteuerung von zwei Haltepositionen
(Anfangs- und Endlage). Einsatz z.B. zur Ansteuerung von Formsignalen, Schranken oder Toren oder bei Einstellung eines Dauerbetriebes zur Ansteuerung von Schaukeln oder Wippen.
§ 1-fach Multipositions-Servodecoder zur Ansteuerung von bis zu acht
verschiedenen Haltepositionen. Einsatz z.B. zur Ansteuerung von Drehscheiben oder Drehbrücken.
§ 4-fach Schaltdecoder. Einsatz z.B. zum Schalten von
Beleuchtungen. Bei Einsatz als Servodecoder können über integrierte Realais zusätzlich vier Schaltausgänge unabhängig voneinander geschaltet werden. Die Ausgänge können entweder
§ unabhängig von der Servoansteuerung über eigene
Weichenadressen angesteuert werden oder
§ automatisch beim Erreichen der Zielposition des Servos geschaltet
werden. Einsatz vor allem zur Ansteuerung von Weichenantrieben
mit Herzstückpolarisierung.
Programmierung
Die Eigenschaften des SD-22 werden mit einer DCC-Zentrale durch Programmierung der Konfigurationsvariablen (CVs) definiert. Alternativ
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SD-22 Deutsch können die Adresse mit Hilfe eines integrierten Programmiertasters
festgelegt werden und die Positionen der Servos manuell über Weichenstellbefehle justiert werden.
Rückmeldung
Der SD-22 hat Anschlussmöglichkeiten für Rückmeldekontakte, an die externe Rückmelder oder Anzeigen angeschlossen werden können (z.B. Weichenrückmelder). Werden Rückmeldekontakte angeschlossen, kann der Decoder nicht über Schalter oder Taster angesteuert werden.
Der SD-22 ist RailCom-fähig, d.h. vom Decoder können die RailCom­Messages über die Schienen an spezielle RailCom-Detektoren weitergeleitet werden. Damit ist es möglich, die korrekte Ausführung von Stellbefehlen oder die tatsächliche Stellung von Weichen zurückzumelden.
4. Technische Daten
Datenformat DCC Adressbereich 1 bis 2040 Rückmeldeprotokoll RailCom Versorgungsspannung Digitalspannung der Zentrale
oder 14 – 18 V Wechselspannung Stromaufnahme (ohne Verbraucher) ca. 50 mA Physikalische Auflösung 0,1 % des Weges Max. Strom pro Schaltausgang 1.000 mA Max. Gesamtstrom 1.000 mA Schutzart IP 00 Umgebungstemperatur bei Betrieb 0 - + 40 °C Umgebungstemperatur bei Lagerung -10 - + 80 °C Zulässige relative Luftfeuchtigkeit max. 85 % Abmessungen der Platine ca. 73 x 80 mm Gewicht der Schaltung ca. 64 g
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Deutsch SD-22
5. Anzeigen
Die LED auf der Platine zeigt durch verschiedene Blinkfolgen interne Zustände und Rückmeldungen an. Im Normalbetrieb ist die LED aus.
Blinkfolge
x = kurzes Blinken
---- = lange Pause
- = kurze Pause
----x----x----
----x-x----x-x----
----x-x-x----x-x-x---
----x-x-x-x----x-x-x-x---­Hinweis: Diese Anzeigen sind nur möglich, wenn Rückmeldekontakte an den SD-
22 angeschlossen sind.
----x-x-x-x-x----x-x-x-x-x----
----x-x-x-x-x-x----x-x-x-x-x-x----
xxxxxxxxxxxxxxxx
Bedeutung
Weiche 1 hat nicht korrekt geschaltet. Weiche 2 hat nicht korrekt geschaltet. Weiche 3 hat nicht korrekt geschaltet. Weiche 4 hat nicht korrekt geschaltet.
Es wurde noch keine Adresse vergeben. Standard-Anzeige bei Aus­lieferung / nach einem Reset. In CV#33 (Betriebsmodus) wurde ein ungültiger Wert eingegeben. Zulässige Werte sind 1, 2, 3 oder 4. Intern werden Werte umkopiert, z.B. nach einem Preset (d.h. nach dem Ändern von Voreinstellungen) oder einem Reset. Beachten Sie! Während dieses Vorgangs darf der Decoder nicht stromlos geschaltet werden!
6. Den SD-22 anschließen
Verbinden Sie die Anschlüsse des Decoders entsprechend der Tabelle mit der Stromversorgung, den Servos, den zu schaltenden Verbrauchern und den Tastern / Schaltern oder den Rückmelde­kontakten.
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X1 2 3 4 5 6 7 8 9
S1
S2
X10 11 12 13 14 15 16 17 18
Programmier-
taster
Anschluss S1 Servo 1 oder
Multipositions-Servo.
S2 Servo 2. Bei Anschluss
eines Multipositions­Servos an S1 bleibt
Pin 1: "GND" Spannungsversorgung
Pin 2: "VCC" Spannungsversorgung
Pin 3: "PW" Impuls
dieser Anschluss frei.
X1 Relais 1 Anschluss A X2 Relais 1 Anschluss B X3 Relais 2 Anschluss A X4 Relais 2 Anschluss B X5 Key 1 X6 Masse für Key 1 und 2 X7 Key 2
Für gemeinsames Schalten mit à Servo 1. Für diese An­wendung müssen X2 und X3 miteinander verbunden werden.
Entweder für den Anschluss von Tastern / Schaltern oder als Rückmeldeeingänge.
X8 Stromversorgung X9 Eingang DCC-Signal X10 Relais 3 Anschluss A X11 Relais 3 Anschluss B X12 Relais 4 Anschluss A X13 Relais 4 Anschluss B X14 Key 3 X15 Masse für Key 3 und 4 X16 Key 4
Für gemeinsames Schalten mit à Servo 2. Für diese An­wendung müssen X11 und X12 miteinander verbunden werden.
Entweder für den Anschluss von Tastern / Schaltern oder als Rückmeldeeingänge.
X17 Stromversorgung X18 Eingang DCC-Signal
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7. Grundeinstellungen programmieren
Von der DCC-Zentrale aus können Sie die Konfigurationsvariablen (CVs) des SD-22 programmieren. Beachten Sie dazu den betreffenden Abschnitt in der Bedienungsanleitung Ihrer Zentrale, in der die byteweise Programmierung der CV-Variablen beschrieben ist.
Der SD-22 ist in der Lage, ein CV-Remapping durchzuführen. Sie können daher die Konfigurationsvariablen sowohl über die Nummern 1 ff als auch über die Nummern 513 ff ansprechen. In den CV-Tabellen ist der höhere Wert in Klammern angegeben.
Decoder- und Weichenadressen
In den CVs oder mit Hilfe des Programmiertasters wird die Decoderadresse eingegeben. Die Weichenadressen, über die die Schaltbefehle gesendet werden, ergeben sich wie folgt:
Decoderadresse x 4 = höchste Adresse eines 4-er Weichenadressblocks Je nach Betriebsmodus belegt der SD-22 einen, zwei oder drei
aufeinanderfolgende 4-er Adressblöcke. Die eingegebene Adresse bezieht sich auf den ersten verwendeten 4-er Block. Die Vergabe der nachfolgenden Weichenadressen erfolgt automatisch.
Beispiel: Wird die Decoderadresse 2 eingestellt, werden zum Schalten die Weichenadressen 5 bis 8 verwendet und je nach Betriebsmodus zusätzlich die Adressen 9 bis 12 und ggf. noch die Adressen 13 bis 16.
CV-Name CV-
Decoder­adresse 1 bis 63
Nr. 1
(513)
Eingabewert (Defaultwert)
1, 2, 3, ... 63 (1)
Erläuterungen und Hinweise
Beachten Sie: Sie müssen außerdem in CV#9 (521) den Wert "0" eingeben.
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