TAMS Elektronik FD-R Extended User manual [de]

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Anleitung
FD-R Extended
Artikel-Nr. 42-01130 | 42-01131 | 42-01132
Funktionsdecoder
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MM DCC
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Deutsch FD-R Extended
Inhaltsverzeichnis
1. Einstieg......................................................................................5
2. Sicherheitshinweise.....................................................................7
3. Sicher und richtig löten..............................................................10
4. Funktion...................................................................................11
4.1. Betriebsarten....................................................................11
4.2. Funktionsausgänge............................................................12
4.3. Soundfunktionen...............................................................14
4.4. Auslösen der Funktionen....................................................15
4.5. Automatisierte Abläufe.......................................................15
4.6. Rückmeldung mit RailCom**..............................................16
4.7. Überlastschutz...................................................................17
4.8. POM-Update.....................................................................18
5. Technische Daten......................................................................19
6. Anschlüsse................................................................................20
6.1. Anschlussbelegung............................................................21
6.2. Anschluss an die Spannungsversorgung..............................22
6.3. Anschluss von Verbrauchern an die Ausgänge.....................22
6.4. Anschluss von LEDs an die Funktionsausgänge....................23
6.5. Anschluss von induktiven Verbrauchern..............................25
6.6. Anschluss von Verbrauchern über ein Relais........................25
6.7. Anschluss eines Lautsprechers...........................................26
6.8. Anschluss eines Stützelkos.................................................27
6.9. Anschluss einer Entstördrossel...........................................27
6.10.Anschluss eines Servos......................................................28
6.11.Anschluss der Schalteingänge............................................29
6.12.Anschluss eines SUSI-Soundmoduls....................................30
6.13.Befestigung des Decoders..................................................30
7. Programmieren.........................................................................31
8. Konfigurationsvariablen und Register..........................................34
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9. POM-Update ausführen..............................................................49
10. Checkliste zur Fehlersuche.........................................................51
11. Garantieerklärung......................................................................55
12. EG-Konformitätserklärung..........................................................56
13. Erklärungen zur WEEE-Richtlinie.................................................56
© 11/2015 Tams Elektronik GmbH
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten. Vervielfältigungen und Reproduktionen in jeglicher Form bedürfen der schriftlichen Genehmigung durch die Tams Elektronik GmbH.
Technische Änderungen vorbehalten.
Die Sternchen**
RailCom® ist das eingetragene Warenzeichen von: Lenz Elektronik GmbH | Vogelsang 14 | DE-35398 Gießen Zur Erhöhung der Lesbarkeit des Textes haben wir darauf verzichtet,
bei jeder Verwendung des Begriffes darauf zu verweisen.
In dieser Anleitung sind folgende Hersteller und ihre Produkte erwähnt: Gebr. MÄRKLIN & Cie. GmbH
Stuttgarter Str. 55-57 | DE-73033 Göppingen
Uhlenbrock Elektronik GmbH Mercatorstrasse 6 | DE- 46244 Bottrop
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1. Einstieg

Wie Ihnen diese Anleitung weiterhilft
Die Anleitung hilft Ihnen schrittweise beim sicheren und sachgerechten Einsatz des Decoders. Bevor Sie den Decoder einbauen und in Betrieb nehmen, lesen Sie diese Anleitung vollständig durch, besonders die Sicher­heitshinweise und den Abschnitt über die Fehlermöglichkeiten und deren Beseitigung. Sie wissen dann, was Sie beachten müssen und vermeiden da­durch Fehler, die manchmal nur mit viel Aufwand wieder zu beheben sind.
Bewahren Sie die Anleitung sorgfältig auf, damit Sie später bei eventuellen Störungen die Funktionsfähigkeit wieder herstellen können. Sollten Sie den Decoder an eine andere Person weitergeben, so geben Sie auch die Anleitung mit.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Der Funktionsdecoder FD-R Extended ist für den Einsatz im Modellbau, inbesondere in digitalen Modellbahnanlagen, entsprechend den Bestimmungen dieser Anleitung vorgesehen. Jeder andere Gebrauch ist nicht bestimmungsgemäß und führt zum Verlust des Garantieanspruchs.
Der FD-R Extended ist nicht dafür bestimmt, von Kindern unter 14 Jahren eingebaut zu werden. Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört auch das Lesen, Verstehen und Befolgen dieser Anleitung.
Packungsinhalt überprüfen
Kontrollieren Sie nach dem Auspacken den Lieferumfang:
ein oder fünf Funktionsdecoder, je nach Ausführung
ohne oder mit angelöteten Anschlusskabel oder mit angelöteten Kabeln und aufgelötetem SUSI-Stecker;
einen oder fünf Stützelkos (220 µF / 35 V);eine oder fünf Entstördrosseln (470 µH / 90 mA);eine CD (enthält Anleitung, Software "POM-Updater.exe" und weitere
Informationen).
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Benötigte Materialien
Zum Einbau und Anschluss benötigen Sie:
einen Elektroniklötkolben (höchstens 30 Watt) mit dünner Spitze und
einen Ablageständer oder eine geregelte Lötstation,
einen Abstreifer, Lappen oder Schwamm, eine hitzebeständige Unterlage, einen kleinen Seitenschneider, eine Abisolierzange und eine Pinzette,Elektronik-Lötzinn (möglichst 0,5 mm Durchmesser).
Wenn Sie einen Decoder ohne angelötete Anschlusskabel erworben haben: Leitungslitze. Empfohlener Querschnitt: > 0,04 mm² für alle Anschlüsse.
Wenn Sie einen Decoder ohne aufgelöteten SUSI-Stecker haben, benötigen Sie ggf. einen SUSI-Stecker (z.B. Art.-Nr. 70-01100).
Für die Wiedergabe der Sounds benötigen Sie:
einen Lautsprecher mit einer Impedanz von mindestens 4 Ohm und
einer Nennbelastbarkeit von mindestens 0,1 Watt.
Wenn Sie Schaltvorgänge automatisch auslösen wollen, benötigen Sie z.B.:
Reedkontakte 1xSchließer (z.B. Art.-Nr. 84-53110) und / oder Hall-Sensoren (z.B. Art.-Nr. 84-53210) undDauermagnete (z.B. Neodym-Magnete Ø 3mm, d= 2mm, Art.-Nr.
84-53990).
Wenn Sie den Ausgang für den Servo nutzen wollen, benötigen Sie:
einen Servo, eine Spannungsversorgung für den Servo (z.B. Servoplatine Art.-Nr.
70-05900).
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2. Sicherheitshinweise

Beachten Sie:
Der Decoder ist mit integrierten Schaltkreisen (ICs) bestückt. Diese sind empfindlich gegen elektrostatische Aufladung. Berühren Sie daher den Decoder nicht, bevor Sie sich "entladen" haben. Dazu reicht z.B. ein Griff an einen Heizkörper.
Mechanische Gefährdung
Abgeknipste Litzen und Drähte können scharfe Spitzen haben. Dies kann bei unachtsamem Zugreifen zu Hautverletzungen führen. Achten Sie daher beim Zugreifen auf scharfe Spitzen.
Sichtbare Beschädigungen an Bauteilen können zu unkalkulierbaren Gefährdungen führen. Bauen Sie beschädigte Bauteile nicht ein, sondern entsorgen Sie sie fachgerecht und ersetzen Sie sie durch neue.
Elektrische Gefährdung
Berühren unter Spannung stehender Teile,Berühren leitfähiger Teile, die im Fehlerfall unter Spannung stehen,Kurzschlüsse und Anschluss an nicht zulässige Spannung,unzulässig hohe Luftfeuchtigkeit und Bildung von Kondenswasser
können zu gefährlichen Körperströmen und damit zu Verletzungen führen. Beugen Sie dieser Gefahr vor, indem Sie die folgenden Maß­nahmen durchführen:
Führen Sie Verdrahtungsarbeiten nur in spannungslosem Zustand durch.Führen Sie die Zusammenbau- und Einbauarbeiten nur in
geschlossenen, sauberen und trockenen Räumen durch. Vermeiden Sie in Ihrer Arbeitsumgebung Feuchtigkeit, Nässe und Spritzwasser.
Versorgen Sie das Gerät nur mit Kleinspannung gemäß Angabe in
den technischen Daten. Verwenden Sie dafür ausschließlich geprüfte und zugelassene Transformatoren.
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Stecken Sie die Netzstecker von Transformatoren und Lötkolben /
Lötstationen nur in fachgerecht installierte und abgesicherte Schukosteckdosen.
Achten Sie beim Herstellen elektrischer Verbindungen auf aus-
reichenden Leitungsquerschnitt.
Nach der Bildung von Kondenswasser warten Sie vor den Arbeiten
bis zu 2 Stunden Akklimatisierungzeit ab.
Verwenden Sie bei Reparaturarbeiten ausschließlich Original-
Ersatzteile.
Brandgefährdung
Wenn die heiße Lötkolbenspitze mit brennbarem Material in Kontakt kommt, entsteht ein Brandherd. Dieser kann zu einem Feuer führen und damit zu Verletzungs- und Lebensgefahr durch Verbrennung und Rauchvergiftung. Stecken Sie den Netzstecker des Lötkolbens oder der Lötstation nur während der Zeit in die Steckdose, während der Sie tat­sächlich löten. Halten Sie die Lötkolbenspitze immer sicher von brenn­barem Material entfernt. Benutzen Sie einen geeigneten Ablageständer. Lassen Sie den heißen Lötkolben nie unbeaufsichtigt liegen.
Thermische Gefährdung
Wenn Sie versehentlich die heiße Lötkolbenspitze mit Ihrer Haut in Berührung bringen, oder wenn Ihnen flüssiges Lötzinn auf die Haut spritzt, besteht die Gefahr von Hautverbrennungen. Beugen Sie dieser Gefahr vor, indem Sie
für Ihre Arbeit eine hitzebeständige Unterlage benutzen,den Lötkolben nur auf einem geeigneten Ablageständer ablegen,beim Löten auf sichere Führung der Lötspitze achten undflüssiges Lötzinn mit einem dicken feuchten Lappen oder Schwamm
von der Lötspitze abstreifen.
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Umgebungs-Gefährdungen
Eine zu kleine, ungeeignete Arbeitsfläche und beengte Raumver­hältnisse können zu versehentlichem Auslösen von Hautverbrennungen oder Feuer führen. Beugen Sie dieser Gefahr vor, indem Sie eine aus­reichend große, aufgeräumte Arbeitsfläche mit der nötigen Bewegungs­freiheit einrichten.
Sonstige Gefährdungen
Kinder können aus Unachtsamkeit oder mangelndem Verantwortungs­bewusstsein alle zuvor beschriebenen Gefährdungen verursachen. Um Gefahr für Leib und Leben zu vermeiden, dürfen Kinder unter 14 Jahren Bausätze nicht zusammenbauen und fertige Geräte nicht einbauen.
Beachten Sie:
Kleinkinder können die zum Teil sehr kleinen Bauteile mit spitzen Drahtenden verschlucken. Lebensgefahr! Lassen Sie die Bauteile deshalb nicht in die Hände von Kleinkindern gelangen.
In Schulen, Ausbildungseinrichtungen, Hobby- und Selbsthilfewerk­stätten ist der Zusammenbau, der Einbau und das Betreiben von Bau­gruppen durch geschultes Personal verantwortlich zu überwachen.
In gewerblichen Einrichtungen sind die Unfallverhütungsvorschriften des Verbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften für elek­trische Anlagen und Betriebsmittel zu beachten.
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3. Sicher und richtig löten

Beachten Sie:
Bei unsachgemäßem Löten können Gefahren durch Hitze und Feuer entstehen. Vermeiden Sie solche Gefahren: Lesen und befolgen Sie das Kapitel Sicherheitshinweise in dieser Anleitung.
Verwenden Sie einen kleinen Lötkolben mit höchstens 30 Watt
Heizleistung. Halten Sie die Lötspitze zunderfrei, damit die Wärme vom Lötkolben gut an die zu lötende Stelle geleitet werden kann.
Verwenden Sie nur Elektronik-Lötzinn mit einem Flussmittel.Verwenden Sie beim Löten von elektronischen Schaltungen nie Löt-
wasser oder Lötfett. Diese enthalten eine Säure, die Bauteile und Leiterbahnen zerstört.
Löten Sie zügig: Durch zu langes Löten werden Bauteile zerstört.
Auch führt es zum Ablösen der Lötaugen oder Kupferbahnen.
Halten Sie die Lötspitze so auf die Lötstelle, dass sie zugleich Draht
und Lötauge berührt. Führen Sie gleichzeitig (nicht zu viel) Lötzinn zu. Sobald das Lötzinn zu fließen beginnt, nehmen Sie es von der Lötstelle fort. Dann warten Sie noch einen Augenblick, bis das haftengebliebene Lötzinn gut verlaufen ist, bevor Sie den Lötkolben von der Lötstelle abnehmen.
Bewegen Sie die erstellte Lötstelle etwa 5 Sekunden lang nicht. Voraussetzung für eine einwandfreie Lötstelle und gutes Löten ist eine
saubere, nicht oxydierte Lötspitze. Streifen Sie daher vor jedem Löten überflüssiges Lötzinn und Schmutz mit einem feuchten Schwamm, einem dicken feuchten Lappen oder einem Silikon-Abstreifer ab.
Prüfen Sie nach dem Löten (am besten mit einer Lupe), ob nicht
versehentlich Anschlüsse oder Leiterbahnen mit Zinn überbrückt wurden. Das kann nicht nur zur Fehlfunktion, sondern auch zur Zerstörung von teuren Bauteilen führen. Sie können überstehendes Lötzinn mit der sauberen heißen Lötspitze erneut verflüssigen. Das Lötzinn fließt dann von der Platine auf die Lötspitze.
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4. Funktion

4.1. Betriebsarten

Digitalbetrieb
Der Funktionsdecoder FD-R Extended ist ein Multiprotokoll-Decoder, der sowohl Signale im DCC-Format als auch im Motorola-Format auswertet. Er erkennt automatisch, in welchem Format die Zentrale die Signale an seine Adresse sendet.
Der Adressumfang ist von dem Digitalformat abhängig:
Motorola-Format: 255 Adressen,DCC- Format: 127 Basis-Adressen oder 10.239 erweiterte Adressen.
Im DCC-Format kann der Decoder in allen Fahrstufenmodi (14, 28 oder 128 Fahrstufen) angesteuert werden. Im Motorola-Format wird er im 14- oder 27-Fahrstufen-Modus angesteuert. Die Ansteuerung aller 27 Fahrstufen ist nur mit Zentralen möglich, die diesen Modus im Motorola-Format unterstützen (z.B. MasterControl). Bei Zentralen, die nur die Ansteuerung von 14 Fahrstufen unterstützen, kann nur jede zweite verfügbare Fahrstufe angesteuert werden.
Die Programmierung des Decoders erfolgt:
im Motorola-Format: über Einstellung der Register, im DCC-Format: über Einstellung der Konfigurationsvariablen (Direct
Programming, DCC-konform) oder über POM (Programming on Main = Hauptgleisprogrammierung). Hinweis: Die für die SUSI­Schnittstelle reservierten Konfigurationsvariablen ## 897 – 1024 können nicht über POM programmiert werden.
Analogbetrieb
Der Decoder kann auch in analogen Gleichstrom-Anlagen und mit Einschränkungen auch in analogen Wechselstrom-Anlagen eingesetzt werden. Sobald das Fahrzeug auf das Gleis gestellt wird, erkennt der Decoder automatisch, ob er analog oder digital angesteuert wird, und
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stellt den entsprechenden Betriebsmodus ein. Die automatische Analog­erkennung kann abgeschaltet werden.
Beachten Sie:
Alte analoge Fahrtrafos (z.B. Modelle mit blauem Gehäuse von Märklin**) sind für den Einsatz von Digitaldecodern im Analogbetrieb nicht geeignet! Diese Trafos sind für die früher übliche Netzspannung von 220 V ausgelegt und erzeugen beim Umschalten der Fahrtrichtung konstruktionsbedingt sehr hohe Überspannungsimpulse. Beim Einsatz mit der heute üblichen Netzspannung von 230 V können so hohe Überspannungsimpulse auftreten, dass Schäden an den Bauteilen auf dem Decoder entstehen. Verwenden Sie daher ausschließlich Fahrtrafos, die für die heute übliche Netzspannung von 230 V ausgelegt sind!
Das Ein- und Ausschalten der Funktionsausgänge ist im Analogbetrieb nicht möglich. Sie können jedoch so programmiert werden, dass sie im Analogbetrieb entweder ein- oder ausgeschaltet sind. Die Effekte, die für die Ausgänge eingestellt sind, sind auch im Analogbetrieb aktiv.
Ausgänge, die mit F0 geschaltet werden, werden im Betrieb in analogen Gleichstrom-Anlagen (nicht in analogen Wechselstrom-Anlagen!) entsprechend der Fahrtrichtung ein- oder ausgeschaltet, vorausgesetzt der Rückleiter der Lampen oder Zusatzgeräte ist mit dem Rückleiter für alle Funktionen des Decoders verbunden.

4.2. Funktionsausgänge

Der Decoder hat sechs Funktionsausgänge mit einem maximalen Strom von je 500 mA, an die nach Bedarf Verbraucher angeschlossen werden können (z.B. Beleuchtung, Rauchgenerator, elektrische Kupplung). Der maximale Gesamtstrom des Decoders beträgt 1.500 mA.
Effekte für alle Funktionsausgänge (AUX1 bis AUX6):
Fahrtrichtungsabhängiges Schalten.Blinken und Doppelblinken: Die Frequenz und das Tastverhältnis der
Blinklichter können eingestellt werden. Anwendungsbeispiel: Einzel-
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und Wechselblinklichter oder Strobe (Aufblitzen).
Kicken: Die Funktionsausgänge können so eingestellt werden, dass
sie zunächst für maximal ca. 12,5 Sekunden die volle Spannung erhalten und dann ausgeschaltet werden. Anwendungsbeispiel: Bei einigen Typen elektrischer Kupplungen wird die volle Spannung zum Entkuppeln benötigt. Um die Kupplungen zu schonen, muss anschließend die Spannung ausgeschaltet werden.
Rangierlicht: Die Ausgänge können so programmiert werden, dass
sie während des Rangierbetriebs (schaltbar mit F3 oder F4) grundsätzlich eingeschaltet sind. Die Fahrtrichtungsabhängigkeit dieser Ausgänge ist während des Rangierbetriebs aufgehoben.
Sonderfunktion für Fahrstufe 0: Eine Funktion kann so programmiert
werden, dass sie bei Fahrstufe 0 andere Funktionen abschaltet und bestimmte Funktionsausgänge einschaltet. Anwendungsbeispiel: In manchen BWs ist es üblich, dass bei kurzfristig abgestellten Loks vorn und hinten das Schlusslicht eingeschaltet wird.
Effekte für Funktionsausgänge AUX1 bis AUX4:
Dimmen: Anwendungsbeispiel: Die für den Analogbetrieb vorgesehenen
Lämpchen älterer Fahrzeuge können gedimmt werden und müssen dann nach dem Einbau des Decoders nicht ausgetauscht werden.
Fahrstufenabhängiges Dimmen: Die Spannung wird in Abhängigkeit von
der Fahrstufe gedimmt. Damit lässt sich z. B. eine schwache Rauchentwicklung beim Halt oder eine ausgeschaltete oder gedimmte Führerstands-beleuchtung während der Fahrt realisieren.
MARslight (= auf- und abschwellende Lichtstärke): Anwendungsbeispiel:
amerikanische Loks mit dieser Art von Beleuchtung.
Servo-Ausgang
Der Decoder hat einen Anschluss, der wahlweise als (dritter) Schalteingang oder als Ausgang zur Übertragung der Signale zur Ansteuerung eines Servos verwendet werden kann. Die Spannungs­versorgung für den Servo kann nicht vom Decoder bereitgestellt
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werden, daher ist dafür eine externe Spannungsversorgung erforderlich (z.B. Servoplatine Art.-Nr. 70-05900).
Die Steuerung des Servos erfolgt durch:
Einstellung der Endlagen über CVs und Ansteuerung durch Betätigen
der Funktionstasten ("on" = Endlage 1 , "off" = Endlage 2) oder
durch Eingabe eines Wertes für den Stellwinkel über POM, wodurch
jeder beliebige Winkel angefahren werden kann.

4.3. Soundfunktionen

SUSI-Schnittstelle
An den FD-R Extended kann ein SUSI-Soundmodul angeschlossen werden, das über den Decoder ausgelesen, programmiert und angesteuert wird.
Der Funktionsdecoder überträgt den Zustand der Funktionen und die an der Zentrale eingestellte Fahrstufe an das SUSI-Modul. Dadurch werden geschwindigkeitsabhängige Funktionen des SUSI-Moduls beeinflusst (z.B. Motorgeräusch). Am FD-R Extended können die Anfahr- und die Bremsverzögerung eingestellt werden, so dass die geschwindigkeits­abhängigen Funktionen des SUSI-Moduls dem Fahrverhalten beim Anfahren und Bremsen entsprechen.
Integrierte Sounds
Vier integrierte Sounds stehen zur Verfügung:
Schaffnerpfiff,Piepen der Türen beim Schließen,Glocke,Signalhorn.
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4.4. Auslösen der Funktionen

Die Funktionsausgänge, der Servo-Ausgang und die integrierten Sounds werden ausgelöst durch:
Betätigen der Funktionstasten und / oder automatisch über die Schalteingänge. Die Schalteingänge werden
über externe Kontakte ausgelöst, z.B. über Reedkontake oder Hall­Sensoren in Kombination mit Dauermagneten im Gleis.
Die Sounds eines angeschlossenen SUSI-Moduls können sowohl über die Funktionstasten als auch die Schalteingänge, die diesen Funktionen zugeordnet sind, ausgelöst werden.
Zuordnung der Ausgänge zu den Funktionstasten
Die Zuordnung der Ausgänge zu den Funktionstasten und den Schalteingängen ist frei wählbar. Es ist möglich, einem Ausgang mehrere Funktionstasten und Schalteingänge zuzuordnen.
Ausgang DCC-Format MM-Format AUX1 bis AUX6 F0 bis F28 F0 bis F4 oder
F5 bis F9 (= F0 bis F4 einer
2. Decoder-Adresse)
Alle Funktionsausgänge können invertiert geschaltet werden, d.h. bei Stellung "on" wird die zugeordnete Funktion ausgeschaltet, bei Stellung "off" eingeschaltet.

4.5. Automatisierte Abläufe

Die Steuerungssoftware im Funktionsdecoder ermöglicht die Automatisierung von Vorgängen und die Reduzierung komplexer Abläufe auf einen Tastendruck.
Geschwindigkeitsabhängige Dimmfunktion
Geschwindigkeitsabhängige Funktionen können automatisch bei Erreichen einer per CV definierten Fahrstufe geschaltet werden. Den
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Funktionsausgängen wird für die Fahrstufenbereiche unter- und oberhalb der definierten Fahrstufe jeweils eine individuelle Spannung zugeordnet. Damit lassen sich z.B. das Fernlicht ein- und ausschalten, die Führerstandsbeleuchtung regeln oder die Intensität des Dampfausstoßes beeinflussen.
Sonderfunktionen für Fahrstufe 0
Durch Programmierung der Sonderfunktionen für Fahrstufe 0 können mehrere Funktionsausgänge und Funktionen gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet werden, die sonst einzeln geschaltet werden müssten. Es können so z.B. beim Abstellen der Lok im BW mit einer Funktionstaste mehrere Beleuchtungen gleichzeitig geschaltet werden (Stirn- und Schlussbeleuchtungen, Führerstands- und Fahrwerksbeleuchtung).

4.6. Rückmeldung mit RailCom**

RailCom ist ein Protokoll zur bi-direktionalen Kommunikation in digitalen Modellbahnanlagen, die im DCC-Format gesteuert werden. Es ermöglicht z.B. die Rückmeldung der Adresse und der CV-Einstellungen von den Decodern zur Digitalzentrale oder zu speziellen Empfängerbausteinen (Detektoren). Die Decoder müssen dafür ausgelegt sein, die sogenannten RailCom-Messages zu senden.
Bei entsprechender Programmierung sendet der FD-R Extended
auf Kanal 1: fortlaufend seine (Basis-, erweiterte oder Consist-)
Adresse (sogenanntes RailCom Broadcast Datagramm) und
auf Kanal 2: auf einen entsprechenden Auslesebefehl hin eine CV-
Meldung.
Das Versenden von RailCom-Messages ist nur in Anlagen möglich, in denen ein DCC-Signal an den Schienen anliegt. Die Nutzung der RailCom-Funktion ist in einer reinen Motorola-Umgebung nicht möglich.
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4.7. Überlastschutz

Sobald der zulässige Gesamtstrom des Decoders überschritten wird, schaltet der Decoder automatisch für kurze Zeit ab, um sich vor Überhitzung zu schützen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Überlast beseitigt ist.
Wird der maximale Strom an einem Ausgang überschritten, jedoch nicht der Gesamtstrom des Decoders, ist der Überlastschutz des Decoders wirkungslos, der betreffende Ausgang wird beschädigt.
Beachten Sie:
Bei einem Kurzschluss, bei dem Bauteile auf dem Decoder untereinander oder mit der Gleisspannung kurzgeschlossen werden, kann der Überlastschutz nicht wirken. Beispiele:
Kontakt zwischen dem Decoder und den Schienen oder Metallteilen
des Fahrzeugs;
Kontakt zwischen nicht isolierten Decoder-Anschlusskabeln und den
Schienen oder Metallteilen des Fahrzeugs;
Kontakt zwischen Verbrauchern, die an den Rückleiter für alle
Funktionen des Decoder angeschlossen sind, und den Schienen oder Metallteilen des Fahrzeugs.
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4.8. POM-Update

POM-Update ist ein Verfahren, das die Aktualisierung der Firmware des Decoders (= der spezifischen Software des Decoders) ohne Ausbau des Decoders und ohne Einsatz eines speziellen Gerätes ermöglicht. POM­Update basiert auf der Hauptgleis-Programmierung (POM) für das DCC­Format.
Voraussetzungen für die Nutzung des Verfahrens sind:
Funktionsdecoder FD-R Extended ab Version 2.0.Digitalzentrale mit PC-Interface, die das DCC-Format und POM
unterstützt. Hinweis: Da fast jeder Zentralen-Hersteller ein eigenes Verfahren nutzt, um eine Hauptgleis-Programmierung auszuführen, ist das POM-Update nur mit folgenden Zentralen möglich (Stand: 01/2015):
MasterControl (Tams Elektronik) Intellibox 1 (Uhlenbrock**) CS2 (Märklin**)
Die aktuelle Liste mit den Zentralen, die das POM-Update ermöglichen, finden Sie auf unserer Homepage.
PC. Das Betriebssystem muss Java unterstützen. Software "POM-Updater.exe": Diese ist auf der CD gespeichert, die
im Lieferumfang enthalten ist. Sie steht auch auf unserer Homepage zum kostenlosen Downlaod zur Verfügung.
Die aktuelle Firmware-Version des Decoders können Sie kostenlos von unserer Homepage herunterladen. Wenn Sie über neue Firmware­Versionen informiert werden wollen, abonnieren Sie bitte auf unserer Homepage unseren Newsletter.
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