Stihl HT 56 C Instruction Manual [de]

HT 56 C
Gebrauchsanleitung2 - 33
deutsch
Inhaltsverzeichnis
1 Zu dieser Gebrauchsanleitung....................2
2 Sicherheitshinweise und Arbeitstechnik......3
3 Anwendung................................................. 8
4 Gerät komplettieren.................................. 11
5 Schneidgarnitur.........................................11
6 Führungsschiene und Sägekette montieren
.................................................................. 12
7 Sägekette spannen................................... 13
8 Spannung der Sägekette prüfen............... 13
9 Kraftstoff....................................................13
10 Kraftstoff einfüllen..................................... 14
11 Kettenschmieröl........................................ 15
12 Kettenschmieröl einfüllen..........................15
13 Kettenschmierung prüfen..........................17
14 Traggurt anlegen.......................................18
15 Motor starten / abstellen........................... 18
16 Gerät transportieren..................................20
17 Betriebshinweise.......................................20
18 Führungsschiene in Ordnung halten.........21
19 Luftfilter reinigen....................................... 22
20 Vergaser einstellen................................... 22
21 Zündkerze................................................. 22
22 Gerät aufbewahren................................... 23
23 Kettenrad prüfen und wechseln................ 24
24 Sägekette pflegen und schärfen............... 24
25 Wartungs- und Pflegehinweise................. 28
26 Verschleiß minimieren und Schäden ver‐
meiden...................................................... 29
27 Wichtige Bauteile...................................... 30
28 Technische Daten..................................... 30
29 Reparaturhinweise.................................... 31
30 Entsorgung................................................32
31 EU-Konformitätserklärung.........................32
32 Anschriften................................................ 32
Verehrte Kundin, lieber Kunde, vielen Dank, dass Sie sich für ein Qualitätser‐
zeugnis der Firma STIHL entschieden haben. Dieses Produkt wurde mit modernen Fertigungs‐
verfahren und umfangreichen Qualitätssiche‐ rungsmaßnahmen hergestellt. Wir sind bemüht alles zu tun, damit Sie mit diesem Gerät zufrie‐ den sind und problemlos damit arbeiten können.
Wenn Sie Fragen zu Ihrem Gerät haben, wen‐ den Sie sich bitte an Ihren Händler oder direkt an unsere Vertriebsgesellschaft.
Ihr
Dr. Nikolas Stihl
1 Zu dieser Gebrauchsanlei‐
tung

1.1 Bildsymbole

Bildsymbole, die auf dem Gerät angebracht sind, sind in dieser Gebrauchsanleitung erklärt.
Abhängig von Gerät und Ausstattung können fol‐ gende Bildsymbole am Gerät angebracht sein.
Kraftstofftank; Kraftstoffgemisch aus Benzin und Motoröl
Tank für Kettenschmieröl; Ketten‐ schmieröl
Kettenlaufrichtung
Kraftstoffhandpumpe betätigen
Kraftstoffhandpumpe
1.2 Kennzeichnung von Textab‐ schnitten
WARNUNG
Warnung vor Unfall- und Verletzungsgefahr für Personen sowie vor schwerwiegenden Sach‐ schäden.
HINWEIS
Warnung vor Beschädigung des Gerätes oder einzelner Bauteile.

1.3 Technische Weiterentwicklung

STIHL arbeitet ständig an der Weiterentwicklung sämtlicher Maschinen und Geräte; Änderungen des Lieferumfanges in Form, Technik und Aus‐ stattung müssen wir uns deshalb vorbehalten.
Aus Angaben und Abbildungen dieser Gebrauchsanleitung können deshalb keine Ansprüche abgeleitet werden.
Original Gebrauchsanleitung
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Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Druckfarben enthalten pflanzliche Öle, Papier ist recycelbar.
© ANDREAS STIHL AG & Co. KG 2022
0458-555-0021-C. VA0.B22.
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2 Sicherheitshinweise und Arbeitstechnik deutsch

2 Sicherheitshinweise und
Arbeitstechnik
Besondere Sicherheitsmaßnahmen sind beim Arbeiten mit dem Hoch­Entaster nötig, weil mit sehr hoher Kettengeschwindigkeit gearbeitet wird, die Schneidezähne sehr scharf sind und das Gerät eine große Reich‐ weite hat.
Die gesamte Gebrauchsanleitung vor der ersten Inbetriebnahme aufmerk‐ sam lesen und für späteren Gebrauch sicher aufbewahren. Nichtbeachten der Gebrauchsanleitung kann lebens‐ gefährlich sein.
Länderbezogene Sicherheitsvorschriften, z. B. von Berufsgenossenschaften, Sozialkassen, Behörden für Arbeitsschutz und andere beach‐ ten.
Wer zum ersten Mal mit dem Motorgerät arbeitet: Vom Verkäufer oder von einem anderen Fach‐ kundigen erklären lassen, wie man damit sicher umgeht – oder an einem Fachlehrgang teilneh‐ men.
Minderjährige dürfen nicht mit dem Motorgerät arbeiten – ausgenommen Jugendliche über 16 Jahre, die unter Aufsicht ausgebildet werden.
Kinder, Tiere und Zuschauer fernhalten. Wird das Motorgerät nicht benutzt, ist es so
abzustellen, dass niemand gefährdet wird. Motorgerät vor unbefugtem Zugriff sichern.
Der Benutzer ist verantwortlich für Unfälle oder Gefahren, die gegenüber anderen Personen oder deren Eigentum auftreten.
Motorgerät nur an Personen weitergeben oder ausleihen, die mit diesem Modell und seiner Handhabung vertraut sind – stets die Gebrauchs‐ anleitung mitgeben.
Der Einsatz Schall emittierender Motorgeräte kann durch nationale wie auch örtliche, lokale Vorschriften zeitlich begrenzt sein.
Wer mit dem Motorgerät arbeitet, muss ausge‐ ruht, gesund und in guter Verfassung sein.
Wer sich aus gesundheitlichen Gründen nicht anstrengen darf, sollte seinen Arzt fragen, ob die Arbeit mit einem Motorgerät möglich ist.
Nur Träger von Herzschrittmachern: Die Zündan‐ lage dieses Gerätes erzeugt ein sehr geringes elektromagnetisches Feld. Ein Einfluss auf ein‐ zelne Herzschrittmacher-Typen kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Zur Vermeidung von
gesundheitlichen Risiken empfiehlt STIHL den behandelnden Arzt und den Hersteller des Herz‐ schrittmachers zu befragen.
Nach der Einnahme von Alkohol, Medikamenten, die das Reaktionsvermögen beeinträchtigen oder Drogen darf nicht mit dem Motorgerät gearbeitet werden.
Motorgerät nur zum Entasten (Schneiden oder Zurückschneiden von Ästen) verwenden. Nur Holz und hölzerne Gegenstände sägen.
Für andere Zwecke darf das Motorgerät nicht benutzt werden – Unfallgefahr!
Nur solche Führungsschienen, Sägeketten, Ket‐ tenräder oder Zubehöre anbauen, die von STIHL für dieses Motorgerät zugelassen sind oder tech‐ nisch gleichartige Teile. Bei Fragen dazu an einen Fachhändler wenden. Nur hochwertige Werkzeuge oder Zubehöre verwenden. Ansons‐ ten kann die Gefahr von Unfällen oder Schäden am Motorgerät bestehen.
STIHL empfiehlt STIHL Original Werkzeuge, Führungsschienen, Sägeketten, Kettenräder und Zubehör zu verwenden. Diese sind in ihren Eigenschaften optimal auf das Produkt und die Anforderungen des Benutzers abgestimmt.
Keine Änderungen am Gerät vornehmen – die Sicherheit kann dadurch gefährdet werden. Für Personen- und Sachschäden, die bei der Ver‐ wendung nicht zugelassener Anbaugeräte auf‐ treten, schließt STIHL jede Haftung aus.
Zur Reinigung des Gerätes keine Hochdruckrei‐ niger verwenden. Der harte Wasserstrahl kann Teile des Gerätes beschädigen.

2.1 Bekleidung und Ausrüstung

Vorschriftsmäßige Bekleidung und Ausrüstung tragen.
Die Kleidung muss zweckmäßig sein und darf nicht behindern. Eng anlie‐ gende Kleidung – Kombianzug, kein Arbeitsmantel.
Keine Kleidung tragen, die sich in Holz, Gestrüpp oder sich bewegenden Teilen des Gerätes ver‐ fangen kann. Auch keinen Schal, keine Krawatte und keinen Schmuck. Lange Haare so zusam‐ menbinden und so sichern, dass sie sich ober‐ halb der Schultern befinden.
Schutzstiefel mit Schnittschutz, griffi‐ ger, rutschfester Sohle und Stahl‐ kappe tragen.
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deutsch 2 Sicherheitshinweise und Arbeitstechnik
WARNUNG
Um die Gefahr von Augenverletzun‐ gen zu reduzieren enganliegende Schutzbrille nach Norm EN 166 tra‐ gen. Auf richtigen Sitz der Schutz‐ brille achten.
"Persönlichen" Schallschutz tragen – z. B. Gehörschutzkapseln.
Schutzhelm tragen bei Gefahr von herabfallen‐ den Gegenständen.
Robuste Arbeitshandschuhe aus widerstandsfähigem Material tragen (z. B. Leder).
STIHL bietet ein umfangreiches Programm an persönlicher Schutzausstattung an.

2.2 Motorgerät transportieren

Immer Motor abstellen. Immer Kettenschutz anbringen – auch beim
Transport über kurze Entfernungen. Motorgerät nur ausbalanciert am Schaft tragen.
Heiße Maschinenteile, insbesondere die Schall‐ dämpferoberfläche, nicht berühren – Verbren‐ nungsgefahr!
In Fahrzeugen: Motorgerät gegen Umkippen, Beschädigung und Auslaufen von Kraftstoff sichern.

2.3 Tanken

Benzin ist extrem leicht entzündlich – von offenem Feuer Abstand halten – keinen Kraftstoff verschütten – nicht rauchen.
Vor dem Tanken Motor abstellen. Nicht tanken, solange der Motor noch heiß ist –
Kraftstoff kann überlaufen – Brandgefahr! Tankverschluss vorsichtig öffnen, damit besteh‐
ender Überdruck sich langsam abbauen kann und kein Kraftstoff herausspritzt.
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Tanken nur an gut belüfteten Orten. Wurde Kraft‐ stoff verschüttet, Motorgerät sofort säubern – kei‐ nen Kraftstoff an die Kleidung kommen lassen, sonst sofort wechseln.
Nach dem Tanken Schraub-Tankver‐ schluss so fest wie möglich anziehen.
Dadurch wird das Risiko verringert, dass sich der Tankverschluss durch die Vibration des Motors löst und Kraftstoff austritt.
Auf Undichtigkeiten achten – wenn Kraftstoff ausläuft, Motor nicht starten –Lebensgefahr durch Verbrennungen!

2.4 Vor dem Starten

Motorgerät auf betriebssicheren Zustand prüfen – entsprechende Kapitel in der Gebrauchsanlei‐ tung beachten:
Kraftstoffsystem auf Dichtheit prüfen, beson‐
ders die sichtbaren Teile wie z. B. Tankver‐ schluss, Schlauchverbindungen, Kraftstoff‐ handpumpe (nur bei Motorgeräten mit Kraft‐ stoffhandpumpe). Bei Undichtigkeiten oder Beschädigung Motor nicht starten – Brandge‐ fahr! Gerät vor Inbetriebnahme durch Fach‐ händler instand setzen lassen richtig montierte Führungsschiene
richtig gespannte Sägekette
Kombischieber / Stoppschalter leicht auf
STOP bzw. 0 stellbar Gashebelsperre (sofern vorhanden) und Gas‐
hebel müssen leichtgängig sein – der Gashe‐ bel muss von selbst in die Leerlaufstellung zurückfedern Festsitz des Zündleitungssteckers prüfen – bei
lose sitzendem Stecker können Funken ent‐ stehen, die austretendes Kraftstoff-Luftge‐ misch entzünden können – Brandgefahr! keine Änderung an den Bedienungs- und
Sicherheitseinrichtungen vornehmen Handgriffe müssen sauber und trocken, frei
von Öl und Schmutz sein – wichtig zur siche‐ ren Führung des Motorgerätes Traggurt entsprechend der Körpergröße ein‐
stellen. Kapitel "Traggurt anlegen" beachten
Das Motorgerät darf nur in betriebssicherem Zustand betrieben werden – Unfallgefahr!
Für den Notfall bei Verwendung von Traggurten: Schnelles Absetzen des Gerätes durch Abstrei‐ fen des Gurtes oder Aushängen des Gerätes üben. Beim Üben Gerät nicht auf den Boden werfen, um Beschädigungen zu vermeiden.
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15m (50ft)
15m (50ft)
2 Sicherheitshinweise und Arbeitstechnik

2.5 Motor starten

Mindestens 3 m vom Ort des Tankens entfernt – nicht in geschlossenem Raum.
Nur auf ebenem Untergrund, auf festen und sicheren Stand achten, Motorgerät sicher fest‐ halten – die Sägekette darf keine Gegenstände und nicht den Boden berühren, weil sie beim Starten mitlaufen kann.
Das Motorgerät wird nur von einer Person bedient – keine weitere Person im Umkreis von 15 m dulden – auch nicht beim Starten – Verlet‐ zungsgefahr!
Motor starten wie in der Gebrauchsanleitung beschrieben.
Die Sägekette läuft noch kurze Zeit weiter, wenn der Gashebel losgelassen wird – Nachlaufeffekt!
Motorleerlauf prüfen: Die Sägekette muss im Leerlauf – bei losgelassenem Gashebel – stillste‐ hen.
Leicht entflammbare Materialien (z. B. Holz‐ späne, Baumrinde, trockenes Gras, Kraftstoff) vom heißen Abgasstrom und von der heißen Schalldämpferoberfläche fernhalten – Brandge‐ fahr!

2.6 Gerät halten und führen

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nungsgriff, linke Hand am Schaft – auch bei Linkshändern. Bedienungsgriff und Schaft mit den Daumen fest umfassen.
Bei Geräten mit Teleskopschaft den Teleskop‐ schaft nur so weit ausziehen wie für die Arbeits‐ höhe erforderlich.

2.7 Während der Arbeit

Immer für festen und sicheren Stand sorgen. Bei drohender Gefahr bzw. im Notfall sofort
Motor abstellen – Kombischieber / Stoppschalter auf STOP bzw. 0 stellen.
Dieses Motorgerät ist nicht isoliert. Mindestens 15 m Abstand zu Strom führenden Leitungen halten – Lebensgefahr durch Stromschlag!
Im Umkreis von 15 m darf sich keine weitere Person aufhalten – durch herabfallende Äste und weggeschleuderte Holzpartikel –Verletzungsge‐ fahr!
Diesen Abstand auch zu Sachen (Fahrzeugen, Fensterscheiben) einhalten – Gefahr der Sach‐ beschädigung!
Mit der Schienenspitze einen Mindestabstand von 15 m zu Strom führenden Leitungen einhal‐
Motorgerät zur sicheren Führung immer mit bei‐ den Händen festhalten – rechte Hand am Bedie‐
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ten. Bei Hochspannung kann ein Stromüber‐ schlag auch über eine größere Luftstrecke erfol‐ gen. Bei Arbeiten im näheren Umfeld von Strom führenden Leitungen muss der Strom abgeschal‐ tet sein.
Zum Wechseln der Sägekette Motor abstellen – Verletzungsgefahr!
Auf einwandfreien Motorleerlauf achten, damit die Sägekette nach dem Loslassen des Gashe‐ bels nicht mitläuft.
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Wenn die Sägekette trotzdem mitläuft, vom Fachhändler instandsetzen lassen. Regelmäßig Leerlaufeinstellung kontrollieren bzw. korrigieren.
Motorgerät niemals unbeaufsichtigt laufen las‐ sen.
Vorsicht bei Glätte, Nässe, Schnee, an Abhän‐ gen, auf unebenem Gelände etc. – Rutschge‐ fahr!
Auf Hindernisse achten: Baumstümpfe, Wurzeln – Stolpergefahr!
2.7.1 Bei Arbeiten in der Höhe: immer Hubarbeitsbühne benutzen
niemals auf einer Leiter oder im Baum ste‐
hend arbeiten niemals an instabilen Standorten arbeiten
niemals mit einer Hand arbeiten
Bei angelegtem Gehörschutz ist erhöhte Acht‐ samkeit und Umsicht erforderlich – das Wahr‐ nehmen von Gefahr ankündigenden Geräuschen (Schreie, Signaltöne u. a.) ist eingeschränkt.
Rechtzeitig Arbeitspausen einlegen, um Müdig‐ keit und Erschöpfung vorzubeugen – Unfallge‐ fahr!
Ruhig und überlegt arbeiten – nur bei guten Licht- und Sichtverhältnissen. Umsichtig arbei‐ ten, andere nicht gefährden.
Das Motorgerät erzeugt giftige Abgase, sobald der Motor läuft. Diese Gase können geruchlos und unsicht‐ bar sein und unverbrannte Kohlen‐ wasserstoffe und Benzol enthalten. Niemals in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen mit dem Motorgerät arbeiten – auch nicht mit Katalysator-Maschinen.
Bei der Arbeit in Gräben, Senken oder unter beengten Verhältnissen stets für ausreichenden Luftaustausch sorgen – Lebensgefahr durch Ver‐ giftung!
Bei Übelkeit, Kopfschmerzen, Sehstörungen (z. B. kleiner werdendes Blickfeld), Hörstörun‐ gen, Schwindel, nachlassender Konzentrations‐ fähigkeit, Arbeit sofort einstellen – diese Symp‐ tome können unter anderem durch zu hohe Abgaskonzentrationen verursacht werden – Unfallgefahr!
Motorgerät lärm- und abgasarm betreiben – Motor nicht unnötig laufen lassen, Gasgeben nur beim Arbeiten.
Nicht rauchen bei der Benutzung und in der näheren Umgebung des Motorgerätes – Brand‐
gefahr!
Aus dem Kraftstoffsystem können ent‐
zündliche Benzindämpfe entweichen. Während der Arbeit entstehende Stäube (z. B.
Holzstaub), Dunst und Rauch können gesund‐ heitsgefährdend sein. Bei Staubentwicklung Staubschutzmaske tragen.
Falls das Motorgerät nicht bestimmungsgemäßer Beanspruchung (z. B. Gewalteinwirkung durch Schlag oder Sturz) ausgesetzt wurde, unbedingt vor weiterem Betrieb auf betriebssicheren Zustand prüfen – siehe auch "Vor dem Starten". Insbesondere die Dichtheit des Kraftstoffsystems und die Funktionstüchtigkeit der Sicherheitsein‐ richtungen prüfen. Motorgeräte, die nicht mehr betriebssicher sind, auf keinen Fall weiter benut‐ zen. Im Zweifelsfall Fachhändler aufsuchen.
Bei Verwendung eines Traggurts darauf achten, dass der Abgasstrom nicht gegen den Körper des Bedieners gerichtet, sondern seitlich an ihm vorbei geleitet wird – Brandgefahr!
2.7.2 Entasten
Motorgerät schräg halten, nicht direkt unter dem zu sägenden Ast stehen. Winkel von 60° zur Horizontalen nicht überschreiten. Auf herabfal‐ lendes Holz achten.
Gelände im Arbeitsbereich frei halten – herabge‐ fallene Zweige und Äste wegräumen.
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Vor dem Sägen von Ästen Fluchtweg festlegen und Hindernisse beseitigen.
Beim Trennschnitt das Gehäuse am Ast zur Anlage bringen. Dies vermeidet ruckartige Bewe‐ gungen des Motorgerätes bei Beginn des Trenn‐ schnittes.
Sägekette mit Vollgas in den Schnitt bringen. Nur mit richtig geschärfter und gespannter Säge‐
kette arbeiten – Tiefenbegrenzerabstand nicht zu groß.
Nicht mit Startgaseinstellung arbeiten – die Motordrehzahl ist bei dieser Gashebelstellung nicht regulierbar.
Trennschnitt von oben nach unten durchführen – vermeidet Klemmen der Säge im Schnitt.
Bei dicken, schweren Ästen Entlastungsschnitt ausführen – siehe "Anwendung".
Unter Spannung stehende Äste nur mit größter Vorsicht sägen – Verletzungsgefahr! Immer zuerst an der Druckseite einen Entlastungs‐ schnitt einsägen, dann an der Zugseite den Trennschnitt durchführen – vermeidet Klemmen der Säge im Schnitt.
Vorsicht beim Schneiden von gesplittertem Holz – Verletzungsgefahr durch mitgerissene Holzstü‐ cke!
Am Hang immer oberhalb oder seitlich des zu sägenden Astes stehen. Auf abrollende Äste achten.
Am Ende des Schnittes wird das Motorgerät nicht mehr über die Schneidgarnitur im Schnitt abgestützt. Der Benutzer muss die Gewichtskraft des Gerätes aufnehmen – Gefahr des Kontroll‐ verlustes!
Motorgerät nur mit laufender Sägekette aus dem Schnitt ziehen.
Motorgerät nur zum Entasten verwenden, nicht zum Fällen – Unfallgefahr!
Keine Fremdkörper an die Sägekette kommen lassen: Steine, Nägel usw. können weggeschleu‐ dert werden und die Sägekette beschädigen.
Wenn eine rotierende Sägekette auf einen Stein oder einen anderen harten Gegenstand trifft, kann es zu Funkenbildung kommen, wodurch unter gewissen Umständen leicht entflammbare Stoffe in Brand geraten können. Auch trockene Pflanzen und Gestrüpp sind leicht entflammbar, besonders bei heißen, trockenen Wetterbedin‐ gungen. Wenn Brandgefahr besteht, den Hoch­Entaster nicht in der Nähe leicht entflammbarer Stoffe, trockener Pflanzen oder Gestrüpp ver‐ wenden. Unbedingt bei der zuständigen Forstbe‐ hörde nachfragen, ob Brandgefahr besteht.
Vor dem Verlassen des Gerätes: Motor abstel‐ len.

2.8 Vibrationen

Längere Benutzungsdauer des Gerätes kann zu vibrationsbedingten Durchblutungsstörungen der Hände führen ("Weißfingerkrankheit").
Eine allgemein gültige Dauer für die Benutzung kann nicht festgelegt werden, weil diese von mehreren Einflussfaktoren abhängt.
Die Benutzungsdauer wird verlängert durch:
Schutz der Hände (warme Handschuhe)
Pausen
Die Benutzungsdauer wird verkürzt durch:
besondere persönliche Veranlagung zu
schlechter Durchblutung (Merkmal: häufig kalte Finger, Kribbeln) niedrige Außentemperaturen
Größe der Greifkräfte (festes Zugreifen behin‐
dert die Durchblutung)
Bei regelmäßiger, langandauernder Benutzung des Gerätes und bei wiederholtem Auftreten ent‐ sprechender Anzeichen (z. B. Fingerkribbeln) wird eine medizinische Untersuchung empfohlen.

2.9 Wartung und Reparaturen

Motorgerät regelmäßig warten. Nur Wartungsar‐ beiten und Reparaturen ausführen, die in der Gebrauchsanleitung beschrieben sind. Alle anderen Arbeiten von einem Fachhändler aus‐ führen lassen.
STIHL empfiehlt Wartungsarbeiten und Repara‐ turen nur beim STIHL Fachhändler durchführen zu lassen. STIHL Fachhändlern werden regelmä‐ ßig Schulungen angeboten und technische Infor‐ mationen zur Verfügung gestellt.
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deutsch 3 Anwendung

Nur hochwertige Ersatzteile verwenden. Ansons‐ ten kann die Gefahr von Unfällen oder Schäden am Gerät bestehen. Bei Fragen dazu an einen Fachhändler wenden.
STIHL empfiehlt STIHL Original Ersatzteile zu verwenden. Diese sind in ihren Eigenschaften optimal auf das Gerät und die Anforderungen des Benutzers abgestimmt.
Zur Reparatur, Wartung und Reinigung immer Motor abstellen –Verletzungsgefahr! – Aus‐ nahme: Vergaser- und Leerlaufeinstellung.
Motor bei abgezogenem Zündleitungsstecker oder bei ausgeschraubter Zündkerze mit der Anwerfvorrichtung nur dann in Bewegung set‐ zen, wenn der Kombischieber / Stoppschalter auf STOP bzw. 0 steht – Brandgefahr durch Zünd‐ funken außerhalb des Zylinders.
Motorgerät nicht in der Nähe von offenem Feuer warten und aufbewahren – durch Kraftstoff Brandgefahr!
Tankverschluss regelmäßig auf Dichtheit prüfen. Nur einwandfreie, von STIHL freigegebene
Zündkerze – siehe "Technische Daten" – ver‐ wenden.
Zündkabel prüfen (einwandfreie Isolation, fester Anschluss).
Schalldämpfer auf einwandfreien Zustand prü‐ fen.
Nicht mit defektem oder ohne Schalldämpfer arbeiten – Brandgefahr! – Gehörschäden!
Heißen Schalldämpfer nicht berühren – Verbren‐ nungsgefahr!
Motor abstellen
zum Prüfen der Kettenspannung
zum Nachspannen der Kette
zum Kettenwechsel
zum Beseitigen von Störungen
Schärfanleitung beachten – zur sicheren und richtigen Handhabung Sägekette und Führungs‐ schiene immer in einwandfreiem Zustand halten, Sägekette richtig geschärft, gespannt und gut geschmiert.
Sägekette, Führungsschiene und Kettenrad rechtzeitig wechseln.
Kraftstoff und Kettenschmieröl nur in vorschrifts‐ mäßigen und einwandfrei beschrifteten Behältern lagern. Direkten Hautkontakt mit Benzin vermei‐ den, Benzindämpfe nicht einatmen – Gesund‐ heitsgefahr!
3 Anwendung

3.1 Vorbereitung

► entsprechende Schutzkleidung tragen, Sicher‐
heitsvorschriften beachten ► Motor starten ► Traggurt anlegen

3.2 Schnittfolge

Um ein Herabfallen der geschnittenen Äste zu erleichtern, sollten die unteren Äste zuerst geschnitten werden. Schwere Äste (mit größe‐ rem Durchmesser) in kontrollierbaren Stücken absägen.
WARNUNG
Nie unter den Ast stehen, an dem gearbeitet wird – Sturzraum herabfallender Äste beachten! – Auf dem Boden auftreffende Äste können hoch‐ schnellen – Verletzungsgefahr!

3.3 Entsorgung

Das Schnittgut nicht in den Hausmüll werfen – Schnittgut kann kompostiert werden!

3.4 Arbeitstechnik

Rechte Hand am Bedienungsgriff, linke Hand am Schaft bei fast gestrecktem Arm in eine bequeme Griffposition bringen.
Mit der linken Hand immer im Bereich des Griff‐ schlauches greifen.
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3 Anwendung deutsch
3.4.2 Entlastungsschnitt
Der Anstellwinkel sollte immer 60° oder kleiner sein!
Die kräfteschonendste Haltung ergibt sich bei einem Anstellwinkel von 60°.
Bei verschiedenen Anwendungsfällen kann von diesem Winkel abgewichen werden.
3.4.1 Trennschnitt
Zur Vermeidung des Abschälens der Rinde bei dickeren Ästen an der Unterseite einen ► Entlastungsschnitt (1) einsägen, hierzu
Schneidgarnitur anlegen und bogenförmig bis
zur Schienenspitze nach unten führen ► Trennschnitt (2) ausführen – dabei die
Schiene im Bereich des Gehäuses am Ast zur
Anlage bringen
Die Schiene im Bereich des Gehäuses am Ast zur Anlage bringen und Trennschnitt von oben nach unten ausführen – vermeidet Klemmen der Säge im Schnitt. Mit der Peilleiste kann die Sägekette präzise angesetzt werden.
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3.4.3 Sauberer Schnitt bei dicken Ästen
3.4.4 Schnitt über Hindernisse
Bei Astdurchmessern über 10 cm (4 in.) zuerst ► Vorschnitt (3), mit Entlastungsschnitt und
Trennschnitt im Abstand (A) von ca. 20 cm (8 in.) vor der gewünschten Schnitt‐ stelle ausführen, dann sauberen Schnitt (4), mit Entlastungsschnitt und Trennschnitt an der gewünschten Stelle durchführen
Durch die große Reichweite können Äste auch über Hindernisse hinweg, wie z. B. Gewässer geschnitten werden. Der Anstellwinkel hängt von der Lage des Astes ab.
3.4.5 Schnitt aus einer Hubarbeitsbühne
Durch die große Reichweite können Äste direkt am Stamm geschnitten werden, ohne dabei andere Äste durch die Hubarbeitsbühne zu ver‐ letzen. Der Anstellwinkel hängt von der Lage des Astes ab.
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4 Gerät komplettieren
Schaftteil (3) beim Einschieben leicht verdre‐
hen
Das Gerät ist zum Platz sparenden Transport mit einem teilbaren Schaft ausgestattet. Damit kann das Gerät für den Transport wieder zerlegt wer‐ den – siehe "Gerät transportieren".

4.1 Schaftteile verbinden

WARNUNG
Keine KombiWerkzeuge anbauen – nur den im Lieferumfang des Gerätes befindlichen Schaft mit Vielzahnwelle verwenden!
► die Kappe (1) vom vorderen Schaftteil abzie‐
hen und für die spätere Verwendung aufbe‐ wahren – siehe "Gerät aufbewahren"
► die Motoreinheit mit der Motorstütze auf dem
Boden ablegen
Richtig eingeschoben muss die rote Linie (5 = Pfeilspitze) mit der Kupplungsmuffe bündig sein. ► Knebelschraube (6) fest anziehen ► Traggurt an der Tragöse einhängen

5 Schneidgarnitur

Sägekette, Führungsschiene und Kettenrad bil‐ den die Schneidgarnitur.
Die im Lieferumfang enthaltene Schneidgarnitur ist optimal auf den Hoch-Entaster abgestimmt.
Teilung (t) der Sägekette (1), des Kettenrades
und des Umlenksterns der Rollomatic Füh‐
rungsschiene müssen übereinstimmen
Treibglieddicke (2) der Sägekette (1) muss auf
die Nutbreite der Führungsschiene (3) abge‐
stimmt sein Bei Paarung von Komponenten, die nicht zuei‐
nander passen, kann die Schneidgarnitur bereits nach kurzer Betriebszeit irreparabel beschädigt werden.
► Zapfen (2) am vorderen Schaftteil (3) bis zum
Anschlag in die Nut (4) in der Kupplungsmuffe schieben – falls notwendig den vorderen
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