Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte bleiben bei der Firma SICK AG. Eine
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schriftliche Zustimmung der Firma SICK AG untersagt.
Das DME5000 ist ein optoelektronischer Sensor, der zum Erfassen von Distanzen zu einer
linear bewegten Reflexionsfolie eingesetzt wird. Er darf nicht in explosionsgefährdeten
Bereichen verwendet werden.
Lesen Sie die Betriebsanleitung vor der Inbetriebnahme.
Anschluss, Montage und Einstellung nur durch Fachpersonal.
Schützen Sie das DME5000 bei Inbetriebnahme vor Feuchte und Verunreinigung.
Das DME5000 ist kein Sicherheitsmodul gemäß EU-Maschinenrichtlinie.
Beachten Sie die nationalen Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften.
Reparaturen dürfen nur vom Hersteller durchgeführt werden. Eingriffe und Änderungen
am Gerät sind unzulässig.
Verdrahtungsarbeiten, Öffnen und Schließen von elektrischen Verbindungen nur im
spannungslosen Zustand durchführen.
3.1 Laserwarnhinweis
Laserstrahlung - Nicht in den Lichtstrahl blicken Laserklasse 2
Laseraustrittsöffnung
Erfüllt 21 CFR 1040.10 und 1040.11 mit
Ausnahme der aufgeführten Abweichungen im
Dokument Laser Notice No. 50 vom 24. Juni 2007.
Laserklasse 2 (EN/IEC 60825-1:2014)
Identische Laserklasse für Ausgabe EN/IEC 60825-1:2007
Das Entfernungs-Messgerät DME5000 ist ein kompakter optischer Distanzsensor. Das
DME wird so montiert, dass der ausgesendete Laserstrahl auf den Reflektor trifft. Der
Reflektor oder das Gerät bewegen sich entlang des Laserstrahls.
Der Empfänger des DME empfängt das vom Reflektor zurückgespiegelte Licht und ermittelt die Distanz zwischen Sensor und Reflektor mittels Lichtlaufzeitmessung.
Die gemessene Distanz wird, je nach Gerätevariante, über eine SSI-, RS-422-, DeviceNet-,
Hiperface- oder PROFIBUS-Schnittstelle an eine Steuerung oder einen Lageregelkreis
übertragen.
Durch die schnelle Messwertermittlung ist das DME5000 für den direkten Betrieb in
einem geschlossenen Lageregelkreis über die SSI-Schnittstelle z. B. mit einem Frequenzumrichter geeignet.
Das DME5000 und der Reflektor werden so befestigt, dass der Reflektor immer im Sichtfeld des Sensors ist.
Das DME5000 wird so ausgerichtet, dass sich der (auch in großen Abständen) gut sichtbare Lichtfleck im Zentrum des Reflektors befindet.
Die als Zubehör erhältliche Ausrichthalterung ermöglicht eine einfache Justierung in X- und
Y-Richtung:
bei hochglänzender
Die Reflektorgröße ist so zu wählen, dass der Lichtfleck bei Vibrationen nicht vom
Reflektor abwandert. Ist der Reflektor am bewegten Teil befestigt, ist in der Regel eine
kleinere Reflexionsfolie ausreichend. Bei hochglänzenden Oberflächen (z. B. Regalprofile,
Paletten mit Stretchfolien, Fahrschienen), die den Lichtstrahl oder Streulicht einspiegeln,
Reflektor in den „freien Raum“ ausrichten: mit ca. 1°… 3° Neigung (X- oder Y-Richtung)
montieren. Verschiedene Reflektorgrößen siehe Abschnitt 9.2 „Zubehör“ (ab Seite 32).
Bringen Sie Fahrzeug und Reflektor auf kleine Distanz.
Richten Sie das DME5000 so aus, dass der Lichtfleck sich im Zentrum des Reflektors befindet.
Vergrößern Sie die Entfernung von Fahrzeug zu Reflektor und beobachten Sie dabei den
Lichtfleck.
Justieren Sie gegebenenfalls den Lichtfleck in die Mitte des Reflektors nach.
Die im Display-Infofeld 1 angezeigte Signaldämpfung gibt Aufschluss über das aktuelle
Empfangssignal. Bei sauberen Grenzflächen sollten die in der Tabelle aufgeführten
Dämpfungswerte nicht überschritten werden.
Es werden generell abgeschirmte Leitungen für Versorgung und Schnittstelle
empfohlen (siehe Abschnitt 9.2 „Zubehör“).
Ein einwandfreies und vollständiges Schirmkonzept ist für die störungsfreie Funktion
erforderlich. Speziell muss auf die beidseitige Auflage des Kabelschirmes an
Schaltschrank und DME5000 geachtet werden. Der Kabelschirm der vorkonfektionierten
M16-Kabel ist mit dem Metallstecker und damit mit dem DME5000-Gehäuse verbunden.
Der Kabelschirm am Schaltschrank muss großflächig mit der Betriebserde verbunden
werden. Potenzialausgleichströme über den Kabelschirm sind durch geeignete
Maßnahmen zu vermeiden. Eine störsichere Datenübertragung ist nur bei Verwendung von
abgeschirmten Leitungen mit paarweise verdrillten Adern gegeben.
Die Schirme der PROFIBUS-Leitungen sind über die PROFIBUS-Stecker miteinander
verbunden.
Legende Kabelgruppen Abbildung 11 bis Abbildung 13:
1 = sehr störempfindliche Leitungen (analoge Messleitungen)
2 = störempfindliche Leitungen (Sensorkabel, Kommunikationssignale, Busleitungen)
3 = Störquellen-Leitung (Steuerkabel für induktive Lasten, Motorbremsen)
4 = stark störende Leitungen (Ausgangskabel von Frequenzumrichtern, Versorgung von
Schweißanlagen, Leistungskabel)
Gruppe 1, 2 und 3, 4
Ideal: Leitungen in verschiedenen Kabelkanälen
Alternativ: Leitungen durch
metallischen Trennsteg
Abb. 18: Anzeige nach Anlegen der Betriebsspannung
LC
Funktionstasten
Infofeld 1
Statusanzeigen
Infofeld 2
DME5000
6 Bedienung
Dieses Kapitel erklärt das Bedienfeld und die grundsätzliche Bedienung des DME5000.
Detaillierte Informationen zur Inbetriebnahme und zum Betrieb des DME5000 finden Sie
im Kapitel 5 „Inbetriebnahme“.
6.1 Aufbau des Bedienfeldes
-Display
Das Bedienfeld ist in zwei Bereiche unterteilt:
LC-Display: Zeigt das Menü während der Parametrierung
Funktionstasten: Zur Eingabe der Parameter bzw. Funktionen
6.2 Bedienung
Das DME5000 ist mit einer Folientastatur ausgestattet.
Bedienen Sie den Eingabebereich nur mit den Fingern oder mit einem geeigneten
Zeigegerät!
Benutzen Sie keine spitzen oder harten Gegenstände. Sie können die Funktionstasten
beschädigen und die Bedienung damit erschweren oder unmöglich machen.
6.3 Bedienfeld
Nach Anlegen der Betriebsspannung (oder nach Reset) erscheint folgende Anzeige im
Display des DME5000:
Auf der Innenseite der hinteren Umschlagklappe ist die Menüstruktur des DME5000 in
Form eines Flussdiagramms dargestellt. Klappen Sie diese Seite aus, um sich während der
folgenden Erklärungen besser in der Menüstruktur zurechtzufinden.
7.2 Erklärungen zur Menüstruktur
Code
Schutz vor unbeabsichtigtem Verändern der eingestellten Parameter.
Code: 314
Funktion:
Menüzugang und Verändern der Parameter: Code 314 bestätigen mit
Die erfolgreiche Eingabe des Codes wird im Display mit einem „!“ bestätigt.
.
Hinweis
Hinweis
Hinweis
Parameteränderungen, die mit
gespeichert.
Während der Parameteränderung muss der Reflektor im Sichtfeld des Sensors sein. Es
darf keine Buskommunikation aktiv sein. Änderungen der Busadresse sind erst nach
einem Geräteneustart aktiv.
Wird die Eingabe des Code übersprungen oder eine andere Zahl (als 314) eingegeben,
werden die gültigen Parameter im Display angezeigt, ein Ändern ist dann nicht möglich.
Die Möglichkeit alle Parameter ohne Änderungsmöglichkeit einzusehen erleichtert z. B. die
Abfrage und Übermittlung von Parametern durch ungeschultes Personal.
Software-Version
z. B. „Ver. 1.0“
Parameter
Je nach Gerätevariante wird hier die Schnittstelle, der Multifunktions-Ein-/Ausgang MF1,
der Ausgang MF2, die Auflösung und ein Offset eingestellt.
Ein Reset stellt alle Parameter auf Default zurück.
Bei PROFIBUS-Geräten sollten bei Verwendung des gsd-Moduls „Class 2“ die Parameter
nicht über das Display eingestellt werden, da diese bei erneutem „Hochfahren“ des
PROFIBUS vom PROFIBUS-Master mit den in der Steuerung hinterlegten Parametern
überschrieben werden.
Ausnahme: PROFIBUS-Adresse und Offset bei aktivierter Preset-Funktion.
bestätigt werden, sind sofort aktiv und nichtflüchtig
Messwertausgabe im Binärcode Messwertausgabe im Gray-Code
Mode
Datenformat
Binär Gray
25 bit (default) Messwert: Bit 1 ... 24
LSB: Plausibilitätsbit
Messwert inkl.
Plausibilitäts-Bit im GrayCode eincodiert
24 bit + err Messwert: Bit 1 ... 24
LSB: Plausibilitätsbit
24 bit Messwert: Bit 0 ... 23 Messwert: Bit 0 ... 23
Plausibilitätsbit: 0: OK
1: Plausibilitätsfehler
Messwert: Bit 1 ... 24
LSB: Plausibilitätsbit
0: OK
1: Plausibilitätsfehler
Activation
On (default) SSI-Schnittstelle in Betrieb, RS-422-Schnittstelle nicht in
Betrieb.
Off RS-422-Schnittstelle in Betrieb, SSI-Schnittstelle nicht in
Betrieb. Die RS-422-Schnittstelle ermöglicht das Parametrieren des DME mit dem Schnittstellenadapter (siehe
Abschnitt 13.4 „Schnittstellenadapter“).
(Baudrate und Protokoll unter > 3.2 Serial < einstellen)
Monitor
On Serielle Monitorschnittstelle in Betrieb, Multifunktions-
ausgänge MF1 und MF2 nicht in Betrieb. Ermöglicht das
Parametrieren des DME5000 mit dem Schnittstellenadapter (siehe Abschnitt 13.4 „Schnittstellenadapter“)
bzw. das Mithören von Messwerten über MF1 und MF2
während des SSI-Betriebs. Die eingeschaltete Monitorschnittstelle wird im Menü 3.3.2 und 3.4.2 MF-Function
mit „Monitor“ angezeigt. Die SSI-Schnittstelle ist voll
funktionsfähig (Baudrate und Protokoll unter > 3.2 Serial
< einstellen).
On Serielle Monitorschnittstelle in Betrieb, Multifunktions-
ausgänge MF1 und MF2 nicht in Betrieb. Ermöglicht das
Parametrieren des DME5000 mit dem Schnittstellenadapter (siehe Abschnitt 13.4 „Schnittstellenadapter“)
bzw. das Mithören von Messwerten über MF1 und MF2.
Off (default) Multifunktionsausgänge MF1 und MF2 in Betrieb, wie
unter Punkt 3.3/3.4 eingestellt.
Kapitel 7Betriebsanleitung
Menüstruktur
DME5000
Period Len
1 Typecode 90H (default) Entspr. Auflösung 1 mm pro Periode
2 Typecode 91H Entspr. Auflösung 2 mm pro Periode
4 Typecode 92H Entspr. Auflösung 4 mm pro Periode
8 Typecode 93H Entspr. Auflösung 8 mm pro Periode
16 Typecode 94H Entspr. Auflösung 16 mm pro Periode
Hinweis
Für eine detaillierte Beschreibung siehe Abschnitt 13.8 „Hiperface-Schnittstelle“.
RS 422
Mode
Request Datenübertragung nur auf Anforderung
Continuous Zyklische Datenübertragung gemäß der eingestellten Baudrate
Protocol
Standard <STX>8122<[sign]><7*[0…9]><ETX>
CRLF <[sign]><7*[0…9]><CR><LF>
Hinweis
Hinweis
CP0 <[sign]><7*[0…9]>
CP1 Nicht belegt
Für eine detaillierte Beschreibung siehe Abschnitt 13.6 „RS-422-Schnittstelle“.
DeviceNet
Baudrate
125 (default) Einstellung der Baudrate (125, 250, 500 kBd)
Bus Address
Addr. 06 (default) Einstellung der DeviceNet-Adresse (Bereich 0 ... 63)
Für eine detaillierte Beschreibung siehe Abschnitt 13.7 „DeviceNet-Schnittstelle“.
Serial
Baudrate
19,2 (default) Baudrate für RS-422-Schnittstelle (max. 115,2 kBd)
Baudrate für Monitor-Schnittstelle über MF1 und MF2
(max. 38,44 kBd), nur bei DME5000 mit SSI- bzw.
Hiperface-Schnittstelle
MF2 wird als Geschwindigkeitsschaltausgang verwendet. Aktiv bei Überschreitung von
„Limit“.
Die Schalthysterese ist fix ± 0,1 m/s.
Aktiv Nicht aktiv
Limit
Range
0,0 … 9,9 m/s
Geschwindigkeit >
Limit
Geschwindigkeit <
Limit
+/– Überwachung in beide Verfahrrichtungen
Sign
+Überwachung in Verfahrrichtung „+“
(zunehmende Distanz)
– Überwachung in Verfahrrichtung „–“
(abnehmende Distanz)
Hinweis
Hinweis
Resolution
Einstellung der Auflösung wirkt ausschließlich auf die digitalen Datenschnittstellen.
Bei der Hiperface-Variante darf dieser Parameter nicht geändert werden. Eine
Veränderung der Auflösung erfolgt dort über den Parameter 3.1.6 „Period Length“.
Einstellbar: 50 ... 5000 µm, default 100 µm (bzw. 125 µm bei Hiperface-Variante)
Offset
Der Offsetwert wird zum intern ermittelten DME-Messwert addiert und wirkt auf alle
Ausgänge und das Display.
Einstellbar: ± 250 m
Über die SSI-Schnittstelle wird bei negativem Messwert „0“ ausgegeben.
Bei aktivierter Preset-Funktion wird der Offsetwert durch Auslösen des Preset-Eingangs
überschrieben, siehe auch Abschnitt 13.1 „Preset“.
Plausibilität
Diese Funktion überwacht Messwerte auf Plausibilität. Spricht an bei Lichtstrahlunterbrechung, Verschmutzung oder optischen/elektrischen Störungen. Plausibilitätsfehler führt zu
Messwertausgabe 0.
200 ms (Default) Normal Off
Fehlerunterdrückung durch Messwertextrapolation für max. 200 ms; bei
Fehler > 200 ms Fehlerausgabe
Fehlerunterdrückung
für 1 internen
Messzyklus, bei
länger anliegendem
keine Überprüfung
auf Plausibilität,
Fehlerausgabe
erfolgt nur dann,