Sartorius Moisture analysers MA35M User guide [de]

Betriebsanleitung

Moisture Analyzer

Modell MA35 Elektronischer Feuchtebestimmer

1000035056

Verwendungszweck

Der MA35-Feuchtebestimmer dient zur schnellen
und zuverlässigen Bestimmung der Materialfeuchte flüssiger, pastöser und fester Substanzen nach dem Verfahren der Thermogravimetrie.
Zeichenerklärung
Folgende Symbole werden in dieser Anleitung ver-
wendet:
§ steht vor Handlungsanweisungen
$ steht vor Handlungsanweisungen,
die nur unter bestimmten Voraus setzungen ausge­führt werden sollen
> beschreibt das, was nach einer
ausgeführten Handlung geschieht
steht vor einem Aufzählungspunkt
! weist auf eine Gefahr hin
2

Inhalt

Verwendungszweck................... 2
Warn- und Sicherheitshinweise........ 4
Inbetriebnahme......................7
Gerätedarstellung.....................7
Lager- und Transportbedingungen ......8
Auspacken ..........................8
Lieferumfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Aufstellhinweise ......................8
Gerät akklimatisieren .................9
Gerät aufstellen ...................... 9
Netzanschluss herstellen .............. 10
Schutzmaßnahmen ..................10
Anschluss von elektronischen
Komponenten (Peripherie) ............10
Anwärmzeit ........................11
Gerät nivellieren ....................11
Aluminiumplatten YDS05MA (optional)
einsetzen ...........................11
Gerät einschalten, Probenraum öffnen
und schließen .......................12
Grundlagen.........................13
Zweck..............................13
Material ............................13
Vorbereitung ........................ 16
Bestimmung des Referenzwertes .......16
Einstellung der Parameter für
Trocknungsprogramm ................16
Probenvorbereitung ..................16
Einweg-Probenschale benutzen ........17
Probe auf Probenschale verteilen .......17
Betrieb ............................26
Beispiel: Trocknung mit vorgegebener
Zeit ...............................26
Abgleichfunktionen .................28
Abgleich Heizung ....................28
Abgleich Wägesystem ................28
Extern Kalibrieren und Justieren mit
einem vorgegebenen Gewichtswert .....29
Datenschnittstelle ..................31
Schnittstellenbuchse .................32
Fehlermeldungen ...................33
Pflege und Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Service ............................34
Reparaturen ........................34
Reinigung ..........................34
Heizeinheit und Temperaturfühler
reinigen ............................35
Sicherheitsüberprüfung ............... 36
Entsorgung.........................36
Service-Adresse zur Entsorgung ........36
Übersicht .......................... 37
Technische Daten .................... 37
Zubehör (Optionen) ..................39
Konformitätserklärung ..............40
Bedienkonzept .....................18
Tasten .............................18
Anzeige ............................19
Voreinstellungen ...................20
Geräteparameter einstellen ...........20
Trocknungsparameter einstellen .......22
3

Warn- und Sicherheitshinweise

Das Gerät entspricht den Richtlinien
und Normen für elektrische Betriebs­mittel, elektromagnetische Verträg­lichkeit und den vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen.
Ein unsachgemäßer Gebrauch kann
jedoch zu Schäden an Personen und Sachen führen.
Die Betriebsanleitung aufmerksam
durchlesen, bevor das Gerät in Betrieb genommen wird. Dadurch werden Schäden am Gerät vermieden.
Die Betriebsanleitung sorgfältig auf-
bewahren.
Bitte die folgenden Hinweise für einen
sicheren und problemlosen Betrieb mit dem Feuchtebestimmer beachten:
! Gerät ausschließlich für die Ermittlung
der Feuchte von Proben verwenden. Jede nicht bestimmungsgemäße Ver­wendung kann zur Gefährdung von Personen und zur Beschädigung des Gerätes oder anderer Sachwerte füh­ren.
! Nicht in explosionsgefährdeten
Bereichen einsetzen und nur unter den in dieser Anleitung aufgeführten Umgebungsbedingungen betreiben
! Bei Verwendung elektrischer Betriebs-
mittel in Anlagen und Umgebungsbe­dingungen mit erhöhten Sicherheits­anforderungen sind die Auflagen gemäß den zutreffenden Errichtungs­bestimmungen zu beachten.
Gerät darf nur von qualifiziertem
Personal bedient werden, das mit den Eigenschaften der verwendeten Probe vertraut ist
! Vor der ersten Inbetriebnahme über-
prüfen, ob der eingestellte Spannungs­wert mit der Netzspannung überein­stimmt (siehe Kapitel Inbetriebnahme, Abschnitt »Netzanschluss herstellen«)
Gerät wird mit einem Netzkabel mit
Schutzleiter ausgeliefert
Gerät kann nur durch Ziehen des
Netzkabels spannungslos geschaltet werden
Netzkabel so verlegen, dass kein
Kontakt zu heißen Flächen des Gerätes entsteht
Nur Verlängerungskabel verwenden,
die den Normen entsprechen und ebenfalls einen Schutzleiter besitzen
Eine Unterbrechung des Schutzleiters
ist untersagt!
Zubehör und Optionen von Sartorius
verwenden, diese sind optimal auf das Gerät angepasst
Installationshinweis: Modifikation des Gerätes sowie der
Anschluss von nicht von Sartorius gelieferten Kabeln oder Geräten unterliegen der Verantwortung des Betreibers und sind von diesem entsprechend zu prüfen und falls erforderlich zu korrigieren. Sartorius stellt auf Anfrage Angaben zur Betriebsqualität zur Verfügung.
Gerät vor Nässe schützen
Weist das Gerät oder Netzkabel
sichtbare Beschädigungen auf:
Spannungsversorgung trennen und
Gerät vor weiterer Benutzung sichern
4
! Gerät nur nach Reinigungshinweis
reinigen (siehe Kapitel »Pflege und Wartung«)
Das Gerät nicht öffnen.
Gefährdung von Personen oder
Sachwerten bei speziellen Proben:
Falls einmal ein Problem mit dem Gerät
auftritt:
$ Zuständigen Sartorius Service befragen.
Warnung vor Hitze!
Auf folgenden Abstand und
Freiraum achten, um Wärmestau und
Überhitzung zu vermeiden: – 20 cm rund um das Gerät – 1 m über dem Gerät
Keine brennbaren Materialien auf,
unter oder neben das Gerät legen,
denn der Bereich um die Heizeinheit
erwärmt sich
Vorsicht beim Entnehmen der Probe:
Die Probe selbst, die Heizeinheit und
verwendete Probenschalen können
noch sehr heiß sein
Hitzestau vermeiden
Brand Explosion
Brennbare oder explosive Substanzen
Stoffe, die Lösungsmittel enthalten
Stoffe die beim Trocknen brennbare
oder explosive Gase oder Dämpfe abgeben
In einigen Fällen ist es möglich, den
Feuchtebestimmer eventuell an einem stickstoffdurchströmten Messplatz zu betreiben, um den Kontakt der abge­gebenen Dämpfe mit Luftsauerstoff zu vermeiden. Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens ist im Einzelfall zu prüfen, da die Unterbringung des Gerätes an einem zu kleinen Messplatz Einfluss auf die Gerätefunktionen haben kann (z.B. Wärmestau im Gerät). In Zweifels­fällen eine Risikoanalyse durchführen.
Die Haftung und Verantwortung für
Schäden liegt beim Anwender.
5
Vergiftung Verätzung
– Stoffe, die giftige oder ätzende Bestand-
teile enthalten. Solche Substanzen dürfen nur in einer Kapelle oder unter einem Abzug getrocknet werden. Der Wert für die »Maximale Arbeitzsplatz Konzentration (MAK)« darf nicht über­schritten werden.
Korrosion: – Substanzen, die unter Erwärmung aggres-
sive Dämpfe abgeben (z.B. Säuren).
Für solche Substanzen empfehlen wir
mit kleinen Probenmengen zu arbeiten, denn die Dämpfe können an kühleren Gehäuseteilen kondensieren und Korrosion verursachen.
Die Haftung und Verantwortung für
Schäden liegt beim Anwender.
6

Inbetriebnahme

Gerätedarstellung

1
9
10
11
2
2
3
4
5 6 7 8
Pos. Bezeichnung Pos. Bezeichnung 1 Klapphaube mit Heizelement 9 Einwegschale
2 Stellfuß 10 Schalenträger 3 Taste Ein/Aus 11 Windschutzring 4 Taste »CF« (clear function, Löschen) 12 Anzeige 5 Taste »Enter« (Bestätigen) 13 Tastatur 6 Taste »Abwärts/Zurück« 14 Datenschnittstelle 7 Taste »Aufwärts/Vor« 15 Netzanschlussbuchse 8 Taste »Drucken«
12 13
14
15
7
Der Feuchtebestimmer ist ein Kompakt-
gerät und besteht aus den Komponenten Heizeinheit, Wägesystem und Bedienein­heit. Neben der elektrischen Versorgung über Netzspannung verfügt er über eine Schnittstelle zum Anschluss von Zusatz­einrichtungen wie Rechner, externem Messwertdrucker, etc.

Lager- und Transportbedingungen

Zulässige Lagertemperatur: –20 … +70°C
Das Gerät nicht extremen Temperaturen,
Stößen, Vibrationen und Feuchtigkeit aussetzen.

Auspacken

§ Das Gerät sofort nach dem Auspacken
auf eventuell sichtbare äußere Beschädi­gungen überprüfen
$ Im Fall einer Beschädigung:
siehe Kapitel »Pflege und Wartung«, Abschnitt »Sicherheitsüberprüfung«
Alle Teile der Verpackung für einen even-
tuell notwendigen Versand aufbewahren, denn nur die Originalverpackung gewährleistet sicheren Transport. Vor dem Versand alle angeschlossenen Kabel trennen, um unnötige Beschädigungen zu vermeiden.

Lieferumfang

Folgende Einzelteile werden
mitgeliefert: – Feuchtebestimmer – Netzkabel – Schalenträger – Windschutzring (Topf) – 80 Einwegschalen aus Aluminium – Pinzette

Aufstellhinweise

Das Gerät ist so konstruiert, dass unter
den im Labor und Betrieb üblichen Ein-
satzbedingungen zuverlässige Ergebnisse
erzielt werden. Exakt und schnell arbeitet
das Gerät, wenn der richtige Standort
gewählt ist:
– Gerät auf eine stabile, erschütterungs-
arme, gerade Fläche stellen, mit den
4 Stellfüßen ausrichten
– Extreme Wärme durch Aufstellen neben
der Heizung oder direkte Sonnenein-
strahlung vermeiden
– Keine starken Temperaturschwankungen
– Gerät schützen vor direktem Luftzug
(geöffnete Fenster und Türen)
– Möglichst staubfreie Umgebung
– Gerät vor aggressiven chemischen
Dämpfen schützen
– Extreme Feuchte vermeiden
– Genügend Freiraum rund um das
Gerät zur Vermeidung von Wärmestaus.
Genügend Abstand einhalten zu
wärmeempfindlichen Materialien in der
Umgebung des Gerätes.
8

Gerät akklimatisieren

Eine Betauung kann auftreten (Kondensation von
Luftfeuchtigkeit am Gerät), wenn ein kaltes Gerät in eine wesentlich wärmere Umgebung gebracht wird. Das vom Netz getrennte Gerät ca. 2 Stunden bei Raumtemperatur akklimatisieren. Nach dem Anschluss an das Netz, das Gerät ständig am Netz lassen.

Gerät aufstellen

§ Teile nacheinander aufsetzen:
– Windschutzring
– Schalenträger aufsetzen
– Einwegschale
9

Netzanschluss herstellen

§ Spannungswert und Steckerausführung
überprüfen
$ Aus technischen Gründen ist die Heizeinheit werk-
seitig auf den Spannungswert 230 V oder 115 V ausgelegt. Die jeweilige Netzspannung ist auf den Wert Ihrer Bestellung abgestimmt. Der Spannungs­wert ist erkennbar an der Bezeichnung auf dem Typenschild (siehe Rückseite des Gerätes), z.B.: – 230 Volt: MA35M-…230… – 115 Volt: MA35M-…115…
! Vorsicht! Wenn die Spannung nicht übereinstimmt:
Das Gerät keinesfalls in Betrieb nehmen, Lieferant
ansprechen. Verwenden Sie nur Originalnetzkabel – Vom Fachmann zugelassene Netzkabel – Falls die Länge des mitgelieferten Netzkabels nicht
ausreicht: Ausschließlich ein Verlängerungskabel
mit Schutzleiter verwenden
§ Feuchtebestimmer der Schutzklasse 1 mit Netz-
spannung versorgen: Stecker des Netzkabels an
eine vorschriftsmäßig installierte Steckdose mit
Schutzleiteranschluss (PE) anschließen

Schutzmaßnahmen

Bei Spannungsversorgung aus Netzen ohne Schutz-
leiter ist von einem Fachmann ein gleichwertiger
Schutz entsprechend den gültigen Installationsvor-
schriften herzustellen. Die Schutzwirkung darf
nicht durch eine Verlängerung ohne Schutzleiter
aufgehoben werden.
10
Anschluss von elektronischen Komponenten
(Peripherie)
§ Vor Anschluss oder Trennen von Zusatzgeräten
(Drucker, PC) an die Datenschnittstelle muss das
Gerät unbedingt vom Netz getrennt werden.

Anwärmzeit

Um genaue Resultate zu liefern, benötigt das Gerät eine Anwärmzeit von mindestens 30 Minuten jedesmal nach Anschluss an das Stromnetz. Erst dann hat das Gerät die notwendige Betriebs­temperatur erreicht.

Gerät nivellieren

Zweck: – Ausgleich von Unebenheiten des Geräte-Stellplatzes
Vor allem bei flüssigen Substanzen notwendig, die
gleichmäßig in der Einwegschale verlaufen sollen
Den Feuchtebestimmer nach jedem Stellplatzwech-
sel neu nivellieren.
§ Vordere und hintere Stellfüße eindrehen oder
herausdrehen

Aluminiumplatten YDS05MA (optional) einsetzen

! Glasscheiben erst im abgekühlten Zustand
entfernen
! Aluminiumplatten nicht mit öligen oder fettigen
Fingern anfassen
! Aluminiumplatten nicht zerkratzen oder mit
scharfen Reinigungsmitteln reinigen
§ 2 Gummikappen abziehen, 2 Schrauben heraus-
drehen und Halter abnehmen
§ Glasscheiben herausnehmen
§ Aluminiumplatten in die Führung setzen
§ Aluminiumplatten mit den Haltern und Schrauben
wieder befestigen, Gummikappen aufdrücken
11
Gerät einschalten, Probenraum öffnen und
schließen
§ Gerät einschalten: Taste e drücken
§ Probenraum von Hand öffnen oder schließen: Klapp-
haube nur im geschlossenen oder ganz geöffneten Zustand (Anschlag) loslassen
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Grundlagen

Zweck

Der Feuchtebestimmer dient zur schnellen
und zuverlässigen Bestimmung der Materialfeuchte flüssiger, pastöser und fester Substanzen nach dem Verfahren der Thermogravimetrie.

Material

Die Feuchte einer Probe ist nicht nur der
Gehalt an Wasser. Unter Materialfeuchte werden alle flüchtigen Stoffe verstanden, die bei der Erwärmung entweichen und zu einem Gewichtsverlust der Probe
führen. Hierzu zählen: – Wasser – Fette – Öle – Alkohole – Organische Lösungsmittel – Aromastoffe – Flüchtige Bestandteile, Zersetzungs-
produkte (bei zu starker Erwärmung)
Es gibt viele Methoden, den Feuchte-
gehalt eines Materials zu bestimmen.
Die Methoden lassen sich in zwei
Kategorien einteilen:
Mit den absoluten Verfahren wird der
Feuchtegehalt eines Materials direkt
bestimmt (z. B. als Gewichtsverlust durch
Trocknung). Zu diesen Verfahren zählen
die Trocknung im Trockenschrank, die
Infrarottrocknung und die Mikrowellen-
trocknung. Alle drei Methoden arbeiten
thermogravimetrisch.
Mit den abgeleiteten Verfahren findet
eine indirekte Bestimmung statt. Es wird eine physikalische Eigenschaft gemessen, die mit der Feuchte des Mate­rials in Zusammenhang steht (z. B. die Leitfähigkeit). Zu diesen Verfahren zählen u. a. kapazitive und spektroskopische Verfahren.
Die Thermogravimetrie ist ein Verfahren
zur Bestimmung eines Masseverlustes, der durch die Erwärmung einer Substanz entsteht. Hierbei wird die Substanz vor und nach der Erwärmung gewogen und anschließend die Differenz der beiden ermittelten Gewichte errechnet.
Bei der herkömmlichen Trockenschrank-
methode erwärmt ein heißer Luftstrom die Substanz von außen nach innen, gegen den Strom der aufsteigenden Feuchtigkeit und der an der Oberfläche entstehenden Verdunstungskälte.
Die Infrarotstrahlung (IR-Strahlung)
hingegen dringt zum überwiegenden Teil in die Substanz ein und bewirkt so eine direkte Erwärmung der Probe.
13
IR-Strahlung
IR-Strahlung
Wärmeenergie
Wärmeenergie
Substanz
Substanz
Dunkle Substanz Geringe Reflexion
Helle Substanz Starke Reflexion
Die Eindringtiefe der IR-Strahlung hängt von der Durchlässigkeit der Substanz ab. Bei einer geringen Durchlässigkeit dringt die IR-Strahlung nur in die oberen Schichten ein. Entscheidend für den weiteren Trans­port der Wärme in die tiefergelegenen Schichten ist damit das Wärmeleitvermögen der Substanz. Je höher die Wärmeleitfähig­keit ist, umso schneller und homogener erwärmt sich die Substanz.
Der nicht zur Erwärmung der Probe bei­tragende Anteil der IR-Strahlung wird ent­weder an der Probenoberfläche reflektiert oder durchdringt die Probe ungehindert.
Für die Wirksamkeit der Erwärmung sind Farbe und Oberflächenbeschaffenheit der Probe ausschlaggebend. So können z. B. dunkle Substanzen besser IR-Strahlung absorbieren als helle Substanzen.
14
Aus diesem Grunde muss die Substanz gleichmäßig und dünn auf der Probenschale verteilt sein. Optimal sind 2 bis 5 mm Höhe bei 5 bis 15 g Substanzmasse. Andernfalls kann es zu unvollständiger Trocknung kommen, verlängerter Messzeit, Verkrustungen, Verbrennungen und nicht reproduzierbaren Messergebnissen.
Bei der Vorbereitung der Substanzen für die Messung dürfen keine Verfahren eingesetzt werden, die Wärme erzeugen. Durch die erzeugte Wärme kann es zu einem Feuchte­verlust vor Beginn der Messung kommen.
Mit den ersten Messungen einer neuen Substanz sollte geprüft werden, wie die IR-Strahlung absorbiert und in Wärmeener­gie umgesetzt wird. Der Ausdruck der Zwischenwerte des Trocknungsverlaufes gibt darüber bereits frühzeitig Auskunft.
Da im Gegensatz zur Trockenschrank­methode die Zufuhr von Infrarotstrahlung einem völlig verschiedenen physikalischen Grundprinzip der Energieübertragung darstellt, unterscheiden sich die Tempera­tureinstellungen von der Trockenschrank­methode und dem Feuchtebestimmer zum Teil erheblich
In vielen Fällen wird die vollautomatische Abschaltung bereits die gewünschten Anforderungen erfüllen können. Liegt das Ergebnis über oder unter den Erwartungen, sollte zunächst die Temperatureinstellung variiert werden, bevor ein anderes Abschalt­kriterium gewählt wird.
Bei Substanzen, die die Feuchte nur
sehr langsam abgeben, oder bei einem Feuchte bestimmer in kaltem Zustand kann es vorkommen, dass die vollauto­matische Abschaltung die Messung vorzeitig beendet, da kein auswert­barer Trocknungsverlauf zu erkennen ist. In einem solchen Fall sollte der Feuchtebestimmer entweder zwei bis drei Minuten vorgeheizt werden oder ein anderes Abschaltkriterium gewählt werden.
15

Vorbereitung

Vor dem Trocknen einer Probe müssen
folgende Vorbereitungen durchgeführt werden:
– Bestimmung des Referenzwertes mit
bestehendem Referenzverfahren – Probenvorbereitung – Einstellung der Parameter für Trock-
nungsprogramm

Bestimmung des Referenzwertes

Bestimmung des Referenzwertes mit
einem für ihre Anwendung zulässigen
Standardverfahren (z. B. Trockenschrank-
methode) gegebenenfalls unter Berück-
sichtigung regulatorischer Vorgaben.
Einstellung der Parameter für
Trocknungsprogramm
– Durch eine geeignete Wahl der Para-
meter des Trocknungsprogramms können
die Ergebnisse des Standardverfahrens
in viel kürzerer Zeit und mit einfacherer
Bedienung erreicht werden.

Probenvorbereitung

t Probe auswählen
Repräsentativen Teil der Gesamtmenge
als Probe auswählen. – Für Qualitätskontrolle eine repräsentative
Zahl von Einzelproben – Für Produktionskontrolle genügen Stich-
proben, die den Trend aufzeigen
Gegebenenfalls Homogenität der Probe
sicherstellen durch: – Mischen oder Rühren – Entnahme von Stichproben an mehreren
Stellen – Entnahme von Stichproben in bestimm-
ten Zeitabständen
Immer nur eine Probe so zügig wie mög-
lich für die Messung vorbereiten.
Dadurch wird vermieden, dass die Probe
Feuchtigkeit mit der Umgebung aus-
tauscht.
Wenn mehrere Proben gleichzeitig ent-
nommen werden müssen, diese luftdicht
in Behältern verwahren, damit die Probe
sich während der Lagerung nicht ver-
ändert: – Warme oder leicht flüchtige Proben
geben ihre Feuchtigkeit schnell ab. – Bei Proben in Behältern bildet sich ggf.
Kondensat an den Wänden. – Bei Proben in großen Behältern wird
Feuchtigkeit an die Luft abgegeben.
Gegebenenfalls Kondensat wieder mit
Probe vermischen.
Probe vorbereiten
Jegliche Wärmezufuhr beim Zerkleinern
der Probe vermeiden: Wärme führt zu
Feuchteverlust.
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t Probe zerkleinern mit
– Mörser – Labormühle
t Für das Mahlen einer Probe ein in seiner
Ausführung geeignetes Gerät verwenden.
t Bei Flüssigkeiten mit Feststoffanteilen
eines der folgenden Werkzeuge ver-
wenden: – Glasstab – Löffel – Magnetrührer

Einweg-Probenschale benutzen

t Nur Einweg-Probenschalen von Sartorius
verwenden (Durchmesser innen = 90 mm).
Messergebnisse sind nicht reproduzierbar
bei Wiederverwendung der Probenschalen: – Nach dem Reinigen könnten sich noch
Probenrückstände auf der Probenschale
befinden. – Rückstände von Reinigungsmittel könnten
bei der nächsten Messung verdampfen. – Kratzer und Riefen bei der Reinigung
führen zu Beschädigungen, die Angriffs-
punkte für die heiße, aufsteigende Luft
beim Trocknungsvorgang bilden (ver-
stärkte Luftauftriebseffekte).

Probe auf Probenschale verteilen

t Probe gleichmäßig und dünn auf der
Probenschale verteilen (Höhe: 2 bis 5 mm,
Menge: 5 bis 15 g), sonst: – inhomogene Wärmeverteilung bei
ungleicher Verteilung – Probe wird nicht vollständig getrocknet – Messzeit verlängert sich unnötig – Verbrennung oder Verkrustung bei Auf-
häufung der Probe – durch Verkrustung wenig oder kein
Feuchteverlust beim Trocknungsvorgang – schwankende und unbekannte Menge
an Restfeuchte bleibt zurück
t Flüssige, pastöse, schmelzende oder
transparente Proben auf Glasfaserfilter (Best.-Nr. 6906940) aufbringen; folgende Vorteile ergeben sich:
– gleichmäßige Verteilung durch Kapillar-
wirkung – kein Zusammenperlen und Tropfenbildung – schnellere Verdunstung der Feuchte
durch größere Oberfläche – farblose/transparente Proben reflektieren
nicht – komfortabler als Seesand-Methode – wird die Probe aufgrund ihrer Beschaf-
fenheit nicht gut vom Filter aufgenom-
men, sollten zwei Filter verwendet und
die Probe zwischen diesen aufgebracht
werden („Sandwichverfahren“)
Bei zuckerhaltigen Proben kann es wäh-
rend der Trocknung zu Krustenbildung
kommen, die die Oberfläche versiegelt.
Beim Einsatz eines Glasfaserfilters kann
dann immer noch Feuchtigkeit durch den
Filter nach unten verdunsten. Haut oder
Krustenbildung kann häufig vermieden
oder eingeschränkt werden, wenn ein
Glasfaserfilter auf die Probe gelegt wird.
t Feste, temperaturempfindliche Proben
mit Glasfaserfilter (Best.-Nr. 6906940)
abdecken; folgende Vorteile ergeben
sich: – schonende Erwärmung durch
Ab schirmung der Probenoberfläche – höhere Temperatureinstellung möglich – Vereinheitlichung der Probenoberfläche – schnellere Verdunstung der Feuchte – gute Reproduzierbarkeit bei fetthaltigen
Proben
17

Bedienkonzept

In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen die
Bedienmöglichkeiten, so dass Sie den Feuchtebestimmer kennen lernen und sich einarbeiten können. Gleiche Tasten werden mit möglichst gleicher Funktionalität verwendet. Gleiche Symbole/Symboltexte erscheinen bei gleichen Zuständen und Funktionen.

Tasten

Tasten haben unterschiedliche Funktio-
nen, je nachdem, wie lange sie gedrückt
werden: – Die Kurzfunktion wird ausgeführt, wenn die Taste kürzer als 1,2 s gedrückt wird. – Die Langfunktion wird ausgeführt, wenn die Taste länger als 1,2 s gedrückt wird. – Die Dauerfunktion wird alle weitere 0,6 s ausgeführt, wenn die Taste länger als 1,2 s
gedrückt wird.
Taste Bezeichnung Kurz-Funktion Lang/Dauer-Funktion e Ein/Aus-Taste Gerät ein- und ausschalten* Keine c CF-Taste Messbetrieb: Funktion Keine
abbrechen
Menü: Auswahl abbrechen ENTER-Taste Messbetrieb: Ausgewählte Programm-Menü: Übernahme
Funktion starten (z.B. TAR) der gewählten Einstellung,
Menü: Übernahme der Menü verlassen
gewählten Einstellung Abwärts/Zurück- Messbetrieb: Funktion Programm-Menü:
Taste aus wählen (z.B. TAR) Zahl verringern +10
Menü: Zahl verringern
bzw. vorherige Auswahl Aufwärts/Vor- Messbetrieb: Funktion Programm-Menü:
Taste auswählen (z.B. TAR) Zahl erhöhen +10
Menü: Zahl erhöhen bzw.
nächste Auswahl r Drucken-Taste Anzeigewert bzw. Keine
Protokoll über die
Datenschnittstelle ausgeben
* Nach dem Ausschalten bleibt der Feuchtebestimmer im Standby-Betrieb.
18

Anzeige

Standby-Symbol
Gleiche Symbole/Symboltexte erscheinen in der Anzeige bei gleichen Zuständen und Funktionen. Die Anzeige ist aufgeteilt in mehrere Bereiche.
Trocknungsparameter/Abgleichfunktion
Messwert/Ergebnis
Funktionszeile Busy-Symbol,
Vorzeichen,
Trocknungsparameter:
In dieser Zeile werden Angaben zum Ablauf der Trocknung angezeigt, ausgewählt und eingestellt:
120
C
Solltemperatur
°
40
min
Dauer der Trocknung
A
Vollautomatisch
g Gewichtseinheit bzw. Einheit für einen verrechneten Wert
A Start der Messung
2.0
min
Druckintervall für auto-
matische Ausgabe von Zwischenergebnissen
Abgleichfunktion:
Graphik/ Symbole
Einheit
Busy-Symbol, Vorzeichen, Standby-Symbol:
Hier erscheint das Zeichen ne Bearbeitungen durchgeführt werden. Das Vorzeichen für den Wägewert bzw. den verrechneten Wert erscheint hier, ebenso das Standby-Symbol, wenn das Gerät aus­geschaltet ist.
Messwert/Ergebnis:
Hier wird der Wägewert oder der verrechnete Wert dargestellt.
Einheit:
Hier wird bei Stillstand der Waage die Gewichtseinheit bzw. die Einheit für einen verrechneten Wert angezeigt.
Grafik/Symbole:
Je nach Betriebszustand erscheinen hier unterschiedliche grafische Symbole (z.B. Haube schließen, Probe aufheizen, Sanduhr für länger andauernde Prozesse)
Funktionszeile:
In dieser Zeile werden Funktionen aufge­führt, die durch Drücken der Tasten »Links/ Abwärts« oder »Rechts/Aufwärts« und Bestätigen mit Taste »Enter« gestartet werden können:
, solange inter-
J
b Abgleichfunktion
19

Voreinstellungen

Geräteparameter einstellen

o Werksvoreinstellung
Setup 5. Schnittstelle 5.1 Baudrate 5.1.3 600 Baud Geräte- 5.1.4 o 1200 Baud parameter 5.1.5 2400 Baud
5.1.6 4800 Baud
5.1.7 9600 Baud
5.1.8 19200 Baud
5.2 Parität 5.2.3 o Ungerade
5.2.4 Gerade
5.2.5 Keine
5.3 Anzahl 5.3.1 o 1 Stopbits Stopbits 5.3.2 2 Stopbits
5.4 Handshake 5.4.1 Software
5.4.2 o Hardware
5.4.3 Kein
5.5 Anzahl 5.5.1 o 7 Bits Datenbits 5.5.2 8 Bits
6. Ausdruck 6.7 Protokoll 6.7.1 Nur Ergebnis
6.7.2 o Komplett (mit GLP und Trocknungs­ parametern)
6.9 Sprache 6.9.1 Deutsch
6.9.2 o Englisch
6.9.3 US Englisch (US-Datum/Uhrzeit)
6.9.4 Französisch
6.9.5 Italienisch
6.9.6 Spanisch
6.9.8 Russisch CP1251
6.9.9 Russisch CP866
9. Menü Reset 9.1 Werks- 9.1.1 Zurücksetzen einstellung 9.1.2 o Nicht zurücksetzen
20
Beispiel
o
C
o
C
Sprache für Ausdruck auf Deutsch einstellen (Menüpunkt 6.9.1)
Schritt Taste drücken Anzeige
1. SET in Funktionszeile wählen mehrfach
2. SET bestätigen 5.
3. Menüpunkt 6. wählen 6.
4. Untermenü wählen 6.7
5. Menüpunkt 6.9 wählen 6.9
6. Untermenü wählen 6.9.2°
7. Menüpunkt 6.9.1 wählen 6.9.1
8. Menüpunkt 6.9.1 bestätigen 6.9.1°
9. Setup verlassen mehrfach c
21

Trocknungsparameter einstellen

Das Gerät wird mit den Trocknungsparametern für die Feuchtebestimmung an die speziellen Anforderungen der Produkte angepasst (PRG in Funktionszeile wählen).
Trocknungsparameter
Heiztemperatur
40 … 160 °C
Ende der Messung
0.0 min Vollautomatisch ist 0.0 Minuten
0.1 … 99 min Abschaltung nach vorgegebener Zeit ist 0.1 bis 99 Minuten
Ergebnisanzeige
%M Feucht %S Trockenmasse %MS MS Atro g Rückstand
Start der Messung
E Mit Stillstand nach Taste A Ohne Stillstand nach Haubenschluss
Druck Zwischenergebnis
0.0 min Aus
0.1 … 10.0 min
22
Merkmale der Trocknungsparameter
Gewicht
Feuchte (Verdampfen)
Automat. Abschalten
Zeit
– Heiztemperaturregelung auf vorgegebe-
ne Temperatur, bei laufender Messung
Ende der Messung mit Endekriterien
– vollautomatisch – Zeit
Start der Messung
– Mit Stillstand nach Taste
Wenn in der Funktionszeile START ange­zeigt wird und dies mit der Taste bestätigt wird, wird das Startgewicht unabhängig vom Haubenzustand bei Stillstand übernommen. Die Messung wird gestartet, sobald die Haube geschlossen ist.
– Ohne Stillstand nach Haubenschluss Auf-
forderung zum Schließen der Haube erscheint als Symbol in der Anzeige (Feld Grafik/Symbole), wenn die Einwaagebe­dingung erfüllt ist. Das Startgewicht wird ohne Stillstand übernommen, sobald der Probenraum geschlossen ist.
Vollautomatisch: Die Vollautomatik kann eingesetzt werden, wenn die Gewichtsabnahme bei der Trocknung in einer deutlich aus­wertbaren Kurve verläuft (siehe unten).
Zeit: Die Messung wird nach der vorgewählten Zeit beendet.
Ergebnisanzeige
Für das angezeigte Messergebnis können folgende Einheiten gewählt wer-
den: – Feuchte %M – Trockenmasse %S – Atro %MS – Rückstand g
Druck Zwischenergebnisse
Zwischenergebnisse können nach
einstellbarem Zeitintervall und/oder mit
Taste r ausgedruckt werden.
23
Beispiel: Folgende Trocknungsparameter einstellen Heiztemperatur:130 °C Start der Messung: Ohne Stillstand nach Haubenschluss Ende der Messung: nach 10 Minuten Ergebnisanzeige: Feuchte
Schritt Taste drücken Anzeige
1. Feuchtebestimmer einschalten e Selbsttest wird durchgeführt
2. Funktion PRG »Trocknungs­ parameter einstellen« wählen
3. PRG bestätigen 105 (zuvor eingestellte Temperatur wird angezeigt, hier 105 °C)
4. Heiztemperatur einstellen (hier:130°C)
5. Heiztemperatur bestätigen (zuvor eingestellte Messdauer wird angezeigt, hier 0.0 Min)
6. »Ende der Messung« einstellen (hier =10 Minuten)
7. »Ende der Messung« bestätigen
8. Ergebnisanzeige auswählen oder (hier: Anzeige Feuchte)
24
mehrfach 130
0.0
mehrfach 10
%M
C
°
C
°
min
min
Schritt Taste drücken Anzeige
9. Ergebnisanzeige bestätigen
10. Startbedingung auswählen oder (hier: Ohne Stillstand nach Haubenschluss)
11. Startbedingung bestätigen
12. Ausgabe Zwischenergebnis mehrfach 0.0 einstellen (hier: Kein Zwischen­ ergebnis ausdrucken = 0.0)
13. Ausgabe Zwischenergebnis bestätigen
14. Eingabe Trocknungsparameter verlassen und speichern
E
A
10
130
lang
min
min
C
°
25

Betrieb

Beispiel: Trocknung mit vorgegebener Zeit

Die Messung soll nach 10 Minuten beendet werden.
Heiztemperatur: 130 °C Start der Messung: Ohne Stillstand nach Haubenschluss Ende der Messung: nach 10 Minuten Ergebnisanzeige: Feuchte
Schritt Taste drücken Anzeige
1. Ggf. Feuchtebestimmer e Selbsttest wird durchgeführt einschalten
2. Trocknungsparameter einstellen (siehe Kapitel »Voreinstellungen«, Beispiel: Trocknungsparameter einstellen)
3. Probenraum öffnen und neue Einwegschale auflegen
4. Einwegschale tarieren: Ggf. Funktion TAR wählen und oder bestätigen
5. Ca. 2 g Probe gleichmäßig auf der Einwegschale verteilen
6. Probenraum schließen
Der Kopf des Messprotokolls wird gedruckt: siehe nächste Seite
26
Schritt Taste drücken Anzeige
Der Kopf des Messprotokolls
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wird gedruckt 23.03.2017 11:25 *)
Model MA35M-230N
*) Datum und Uhrzeit nur beim Ser. Nr. 99992581 Anschluss von Sartorius-Drucker Vers.-Nr. 00-33-01 YDP20-0CE ID
--------------------
Temp. 130 ,C Start O.STILLST. Ende 10.0 min GStart+ 2.036 g
--------------------
Der aktuelle Feuchteverlust und die
abgelaufene Zeit werden angezeigt (hier 0,36% Feuchte nach 0,3 Min.)
Die Trocknung wird automatisch
nach 10 Minuten beendet
Der Fuß des Messprotokolls -------------------­ wird gedruckt 10.0 + 10.90 %M
GEnde + 1.814 g Name:
-------------------­ Das Ergebnis der Messung kann mit Taste r beliebig oft
10.0 + 10.90 %M
gedruckt werden Protokoll-Kennung für Abbruch z.B.
B 5.7 + 0.03 %M
7. Anzeige freigeben
Während und nach Ende der
Messung kann mit den Tasten
und der Ergebnismode für Anzeige und Ausdruck umgeschaltet werden.
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Abgleichfunktionen

Abgleich Heizung

Der Abgleich der Heizung wird beschrieben in der Anleitung zu der Temperatur-Messscheibe YTM15MA.

Abgleich Wägesystem

Der Abgleich des Wägesystems erfolgt durch Kalibrieren und Justieren.
Zweck
Kalibrieren ist das Ermitteln der Abweichung zwischen dem angezeigten Messwert und dem wahren Massewert. Beim Kalibrieren erfolgt kein verändern­der Eingriff in das Wägesystem.
Justieren ist die Tätigkeit, um die Abwei­chung zwischen dem angezeigten Mess­wert und dem wahren Massewert zu beseitigen, bzw. auf die zulässigen Feh­lergrenzen zu reduzieren.
Merkmale
Die Kalibrierung erfolgt extern mit folgendem vorgegebenen Gewichtswert:
– MA35: 30 g, Zubehör: YSS43-02
Die Ergebnisse vom Kalibrieren und Justieren können in einem ISO/GLP-kon­formen Protokoll ausgedruckt werden, siehe übernächste Seite.
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Extern Kalibrieren und Justieren mit einem vorgegebenen Gewichtswert

Waage extern kalibieren und justieren mit Justiergewicht 30 g
Schritt Taste drücken Anzeige
1. Feuchtebestimmer einschalten e Selbsttest wird durchgeführt
2. Funktion Kalibrieren CAL wählen
3. CAL bestätigen
4. Pb bestätigen
5. Wägesystem tarieren
6. Funktion Kalibrieren CAL wählen
7. CAL bestätigen
29
Schritt Taste drücken Anzeige
Aufforderung zum Auflegen des Standardgewichtes erscheint
8. Haube öffnen
9. Waage mit Standardgewicht 30 g belasten Vorzeichen –: Gewicht zu klein Vorzeichen +: Gewicht zu groß ohne Vorzeichen: Gewicht o.k.
Nach dem Kalibrieren und automatischen Justieren erscheint
Ausdruck nach Kalibrieren und
--------------------
Justieren 23.03.2017 10:51 *) *) Datum und Uhrzeit nur beim
Anschluss von Sartorius-Drucker YDP20-0CE
Model MA35M-230N Ser. Nr. 99992581 Vers. Nr. 00-33-01
ID
-------------------­ Externes Kalibrieren W-ID Soll + 30.000 g Diff. + 0.001 g Externes Justieren Diff. + 0.000 g abgeschlossen
-------------------­ Name:
--------------------
10. Waage entlasten Haube schließen
11. Kalibrieren/Justieren verlassen c
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Datenschnittstelle

Zweck
Der Feuchtebestimmer besitzt eine Datenschnittstelle, an die ein externer Drucker oder Rechner (oder ein anderes Peripheriegerät) angeschlossen werden kann.
Externer Drucker Auf einem Drucker können Protokolle ausgegeben werden.
Rechner An den Rechner können gemessene und berechnete Werte gesendet werden zur weiteren Auswertung und Dokumen­tation.
! Achtung bei Verwendung fertiger
RS232-Verbindungskabel:
Fremd bezogene RS232-Kabel haben häufig nicht zulässige Pinbelegungen für Sartorius-Geräte. Deshalb vor Anschluss entsprechend den Verbindungsplänen prüfen und abweichend belegte Leitungen trennen (z.B. Pin 11). Nichtbeachtung kann zu Fehlfunktionen oder Zerstörung des Feuchtbestimmers oder angeschlossener Peripheriegeräte führen.
Vorbereitung
Die Anpassung an das Peripheriegerät ist im Menü vorzunehmen (siehe Kapitel »Voreinstellungen«).
Die vielseitigen Eigenschaften des Feuchte­bestimmers bezüglich Dokumentation der Resultate lassen sich erst mit dem Anschluss eines Druckers von Sartorius voll nutzen. Die Druckresultate tragen zu einer einfachen Arbeitsweise nach GLP entscheidend bei.
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Schnittstellenbuchse

25-pol. D-Subminiatur DB255 mit Schraubverbindung
Erforderlicher Stecker 25-pol. D-Subminiatur DB255 mit integrierter Abschirmkappe und Schirmblech (Amp Typ 826 985-1C) und Verriegelungsschrauben (Amp Typ 164 868-1).
Pinbelegung 25-polige Buchse, RS232: Pin 1: Betriebserde Pin 2: Datenausgang (TxD) Pin 3: Dateneingang (RxD) Pin 4: nicht belegt Pin 5: Clear to send (CTS) Pin 6: nicht belegt Pin 7: Masse intern (GND) Pin 8: nicht belegt Pin 9: nicht belegt Pin 10: nicht belegt Pin 11: Akku-Ladespannung +10 V (1 _out 25 mA) Pin 12: Reset _Out *) Pin 13: +5 V Ausgang Pin 14: Masse intern (GND) Pin 15: nicht belegt Pin 16: nicht belegt Pin 17: nicht belegt Pin 18: nicht belegt Pin 19: nicht belegt Pin 20: Data Terminal Ready (DTR) Pin 21: nicht belegt Pin 22: nicht belegt Pin 23: nicht belegt Pin 24: nicht belegt Pin 25: +5 V output
*) = Peripherie-Neustart
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Fehlermeldungen

Fehlermeldungen werden in der Messwert/Ergebnis-Anzeige dynamisch, für 2 Sekunden oder dauerhaft dargestellt. Die Waage kehrt anschließend, außer bei dauerhaft dargestellten Fehlern, automatisch wieder in den Wägezustand zurück.
Anzeige Ursache Abhilfe
H L oder Err54
Err 01
Err 02
Err 03
Err 30
Err 31
Err 50
Err 53
Err 55
Err 79 Err 241,
Err 243
Err 2xx
Err 340
Err 342
Wägebereich ist überschritten Schalenträger entlasten Wägebereich ist unterschritten Schalenträger auflegen Datenausgabe passt nicht ins
Ausgabeformat Justierbedingung wurde nicht
eingehalten, z.B.: – nicht tariert – Schalenträger belastet
Justiervorgang konnte nicht innerhalb einer bestimmten Zeit abgeschlossen werden
Datenschnittstelle für Druckausgabe gesperrt
Externes Gerät meldet sich nicht empfangsbereit (Schnittstellen­Handshake timeout »XOFF, CTS «)
Over-/Underflow Temperaturwandler Sartorius-Kundendienst ansprechen Temperaturkompensation fehlt Sartorius-Kundendienst ansprechen Aussteuerung Wägewandler zu hoch Sartorius-Kundendienst ansprechen Fehlende Trocknerabgleichdaten Sartorius-Kundendienst ansprechen Waagen-Parameter (EEPROM) Gerät aus- und wieder einschalten;
Interner Fehler Sartorius-Kundendienst ansprechen Betriebsparameter (EEPROM) defekt Sartorius-Kundendienst ansprechen Betriebsparameter (EEPROM)
bis auf Abgleichparameter defekt
Korrekte Einstellung im Setup vornehmen
Erst nach Nullanzeige justieren
Tarieren mit TAR Gerät entlasten
Anwärmzeit einhalten und nochmals justieren
Auf Druckausgabe einstellen durch Sartorius-Kundendienst
XON senden, CTS freigeben
ggf. Sartorius Kundendienst ansprechen
Sartorius-Kundendienst ansprechen
Falls andere Fehler auftreten, Sartorius-Kundendienst anrufen! Adressen: Siehe Internet: http://www.sartorius.com
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Pflege und Wartung

Service

Eine regelmäßige Wartung Ihres Gerätes durch einen Mitarbeiter des Sartorius­Kundendienstes gewährleistet die fort­dauernde Messsicherheit. Sartorius kann Ihnen Wartungsverträge mit Zyklen von 1 Monat bis zu 2 Jahren anbieten.
Die Häufigkeit der Wartungsintervalle hängt von den Betriebsbedingungen und Toleranzanforderungen des Anwenders ab.

Reparaturen

Reparaturen dürfen nur von Fachkräften ausgeführt werden. Durch unsachgemä­ße Reparaturen können erhebliche Gefahren für den Benutzer entstehen.

Reinigung

! Es darf keine Flüssigkeit oder Staub in
das Gerät gelangen
! Keine aggressiven Reinigungsmittel
verwenden (Lösungsmittel, scheuernde Reiniger, o.ä.), sondern nur ein mit milder Seifenlauge leicht angefeuch­tetes Tuch
§ Spannungsversorgung trennen:
Netzkabel aus der Steckdose ziehen ggf. angeschlossenes Datenkabel an dem Feuchtebestimmer lösen
$ Zur Reinigung lassen sich Windschutz-
ring und Schalenträger entfernen
§ Lose Probenreste/Pulver vorsichtig mit
einem Pinsel oder Handstaubsauger entfernen
§ Gerät mit weichem Tuch abtrocknen
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Heizeinheit und Temperaturfühler reinigen

§ Haube öffnen
! Gefahr: Anschlussklemmen der Heizeinheit stehen
unter Netzspannung
§ Spannungsversorgung trennen:
Netzkabel aus der Steckdose ziehen
ggf. angeschlossenes Datenkabel an dem
Feuchtebestimmer lösen
§ Temperaturfühler vorsichtig von Ablagerungen
befreien
§ Metallrohrstrahler mit einem Pinsel oder einem
feuchten, fusselfreien Tuch reinigen.
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Entsorgung

Sicherheitsüberprüfung
Erscheint ein gefahrloser Betrieb des Gerätes nicht mehr gewährleistet:
§ Spannungsversorgung trennen:
Netzkabel aus der Steckdose ziehen
> Gerät vor weiterer Benutzung sichern
Ein gefahrloser Betrieb des Gerätes ist
nicht mehr gewährleistet:
– Wenn das Gerät oder Netzkabel sichtbare
Beschädigungen aufweist – Wenn das Gerät nicht mehr arbeitet – Nach längerer Lagerung unter ungünsti-
gen Verhältnissen – Nach schweren Transportbeanspruchun-
gen In diesem Fall den Sartorius-Kun-
dendienst benachrichtigen.
Instandsetzungsmaßnahmen dürfen
ausschließlich von Fachkräften ausge-
führt werden: – die Zugang zu den nötigen Instandset-
zungsunterlagen und -anweisungen
haben – an entsprechenden Schulungen teilge-
nommen haben
Zeitraum und Umfang der Messungen
sollten nach den Umgebungs- und Ein-
satzbedingungen des Gerätes durch den
Fachmann festgelegt werden, mindestens
jedoch einmal jährlich.
Die Verpackung besteht aus umweltfreundlichen Materia­lien, die als Sekundärroh­stoffe dienen können. Wird die Verpackung nicht mehr
benötigt, kann diese in Deutschland unentgeltlich über das Duale System der VfW entsorgt werden (Vertragsnummer D-59101-2009-1129). Anderenfalls führen Sie das Material nach den geltenden Vorschriften der ört­lichen Abfall entsorgung zu. Das Gerät inklusive Zubehör und Batterien gehört nicht in den Hausmüll, sondern ist viel­mehr als elektrisches und elektronisches Gerät wiederzuverwerten. Hinsichtlich der Entsorgung und Wiederverwertung wenden Sie sich bitte an unsere Service­Mitarbeiter vor Ort. Darüber hinaus gel­ten die auf folgender Website aufgeführ­ten Partner innerhalb der EU:
1) http://www.sartorius.com/de wählen.
2) Den Menüpunkt »Service« antippen.
3) Danach »Entsorgungshinweise« wählen.
4) Die Adressen der lokalen Sartorius­Ansprechpartner zur Entsorgung finden Sie in den angehängten pdf­Dateien dieser Internetseite.
Mit gefährlichen Stoffen kontaminierte
Geräte (ABC-Kontamination) werden weder zur Reparatur noch zur Entsor­gung zurückgenommen.
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Service-Adresse zur Entsorgung

Ausführliche Informationen mit Service-
Adressen zur Reparaturannahme oder Entsorgung Ihres Gerätes können Sie auf unserer Internetseite (www.sartorius. com) finden oder über den Sartorius Service anfordern.

Übersicht

Technische Daten

Wägebereich 35 g Typische Reproduzierbarkeit des
Wägesystems Ablesbarkeit 1 mg; 0,01% Typische Probenmenge 5 – 15 g Messwertanzeige % Feuchte
Abschaltkriterium wahlweise:
Probenerwärmung gleichmäßig mit einem Infrarot-Dunkelstrahler
Zugang zum Probenraum – durch Klapphaube mit großem Öffnungswinkel
Windschutz integrierter Windschutz Temperaturbereich und -einstellung 40 °C – 160 °C; in 1-Grad-Schritten einstellbar Benutzerführung durch Symbole, die den gewählten Funktionen entsprechen Heizprogramm Standardtrocknung Messprogramm 1 Programm netzausfallsicher gespeichert (Parameter frei
Messwertspeicherung Ergebnissicherung bis zum Beginn der nächsten Messung Protokollausdruck – Fest eingestelltes GLP-Protokoll für Messergebnisse/
Datenschnittstelle RS232 C-S/VA24-V28, 7 Daten-bit (ASCII) 1 Parity-bit Prüfmittelüberwachung Externe Kalibrierung mit optional erhältlichen Kalibriergewichten;
Gehäusemaße (B × T × H) 224 × 366 × 191 mm Gewicht ca. 5,8 kg Netzspannung 230 V oder 100 – 120 V (je nach Geräteversion),
Netzfrequenz 50/60 Hz Netzsicherungen Leistungsaufnahme max. 400 VA
ab ca. 1 g Einwaage: ± 0,2 % ab ca. 5 g Einwaage: ± 0,05 %
% Trockenmasse % ATRO g Rückstand
– Vollautomatik – Manuelle Abschaltung – Zeitvorgabe 0,1 – 99 min.
(Metallrohrstrahler)
– mit Sichtfenster
wählbar)
Kalibration/Justage – Papier sparendes Kurzprotokoll für das Messergebnis – Der Ausdruck erfolgt über einen optional erhältlichen,
externen Drucker
Temperaturabgleich mit einem optionalen Abgleichset
–15% ... + 10%
2 (Nullleiter/Phase), 6,3 AT, 5 + 20 mm (intern)
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Umgebungsbedingungen: Einsatz-Temperaturbereich
Zulässige Betriebsumgebungstemperatur +5 ... +40°C (41° ... 104°F) Lager- und Transportbedingungen –20 ... +70°C (–4° ... +158°F) Relative Luftfeuchtigkeit bis 80% bei 31°C, linear abnehmend bis 50% bei 40°C, nicht
Höhe über NN Einsatz über Meeresspiegel bis 2000 m (6.562 (feet);
+10 ... +30°C (50° ... 86°F)
betauend
Nur in geschlossenen Innenräumen verwenden.
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Zubehör (Optionen)

Zubehör Bestell-Nr.
Einweg-Probenschalen 80 Stück Aluminium, rund, 90 mm
Glasfaserfilter zur Verwendung bei flüssigen, pastösen und fetthaltigen Proben, 80 Stück
Scheibenaustausch-Set Aluscheiben anstelle von Glas zur Einhaltung der FDA-/HACCP-Regelwerke (Umrüstsatz)
Messwertdrucker zum externen Anschluss YDP20-0CE Farbband für Messwertdrucker
YDP20-0CE Papierrollen für Messwertdrucker
YDP20-0CE, 5 Stück á 50 m Externes Kalibriergewicht, 30 g ± 0,3 mg mit DKD Zertifikat YSS43-02 Temperaturabgleich-Set YTM15MA
6965542
6906940
YDS05MA
6906918
6906937
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Konformitätserklärung

40
Stand:
Die in dieser Anleitung enthaltenen Angaben und Abbildungen entsprechen dem unten angegebenen Stand. Änderungen der Technik, Ausstattungen und Form der Geräte gegenüber den Angaben und Abbildungen in dieser Anleitung selbst bleiben Sartorius vorbehalten. Die in dieser Anleitung verwendete maskuline oder feminine Sprachform dient der leichteren Lesbarkeit und meint immer auch das jeweils andere Geschlecht.
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03 | 2017
Printed in the EU on paper bleached without chlorine. | W Publication No.: WMA6030-d170301
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