Rohde&Schwarz R&S®TS-PIO5 - Digital LVDS Functional Test Module User Manual

R&S®TS-PIO5 Digitales LVDS Funktionstestmodul
Bedienhandbuch
(;ÜWX3)
Version 03
Bedienhandbuch
Dieses Handbuch beschreibt das folgende R&S®TSVP Modul:
R&S®TS-PIO5 (1525.5807.02)
© 2018 Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG Mühldorfstraße 15, 81671 München, Deutschland Phone: +49 89 41 29 - 0 Fax: +49 89 41 29 12 164 E-Mail: info@rohde-schwarz.com Internet: www.rohde-schwarz.com Änderungen vorbehalten – Daten ohne Genauigkeitsangabe sind unverbindlich. R&S® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG. Eigennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.
1178.3940.03 | Version 03 | R&S®TS-PIO5
In diesem Handbuch werden Produkte von Rohde & Schwarz ohne das ®-Zeichen bezeichnet, z.B. wird R&S®TS-PIO5 mit R&S TS­PIO5 bezeichnet.

Grundlegende Sicherheitshinweise

Lesen und beachten Sie unbedingt die nachfolgenden Anweisungen und Sicherheitshinweise!
Alle Werke und Standorte der Rohde & Schwarz Firmengruppe sind ständig bemüht, den Sicherheitsstandard unserer Produkte auf dem aktuellsten Stand zu halten und unseren Kunden ein höchstmögliches Maß an Sicherheit zu bieten. Unsere Produkte und die dafür erforderlichen Zusatzgeräte werden entsprechend der jeweils gültigen Sicherheitsvorschriften gebaut und geprüft. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wird durch unser Qualitätssicherungssystem laufend überwacht. Das vorliegende Produkt ist gemäß beiliegender EU-Konformitätsbescheinigung gebaut und geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Benutzer alle Hinweise, Warnhinweise und Warnvermerke beachten. Bei allen Fragen bezüglich vorliegender Sicherheitshinweise steht Ihnen die Rohde & Schwarz Firmengruppe jederzeit gerne zur Verfügung.
Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des Benutzers, das Produkt in geeigneter Weise zu verwenden. Das Produkt ist ausschließlich für den Betrieb in Industrie und Labor bzw., wenn ausdrücklich zugelassen, auch für den Feldeinsatz bestimmt und darf in keiner Weise so verwendet werden, dass einer Person/Sache Schaden zugefügt werden kann. Die Benutzung des Produkts außerhalb des bestimmungsgemäßen Gebrauchs oder unter Missachtung der Anweisungen des Herstellers liegt in der Verantwortung des Benutzers. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für die Zweckentfremdung des Produkts.
Die bestimmungsgemäße Verwendung des Produkts wird angenommen, wenn das Produkt nach den Vorgaben der zugehörigen Produktdokumentation innerhalb seiner Leistungsgrenzen verwendet wird (siehe Datenblatt, Dokumentation, nachfolgende Sicherheitshinweise). Die Benutzung des Produkts erfordert Fachkenntnisse und zum Teil englische Sprachkenntnisse. Es ist daher zu beachten, dass das Produkt ausschließlich von Fachkräften oder sorgfältig eingewiesenen Personen mit entsprechenden Fähigkeiten bedient werden darf. Sollte für die Verwendung von Rohde & Schwarz-Produkten persönliche Schutzausrüstung erforderlich sein, wird in der Produktdokumentation an entsprechender Stelle darauf hingewiesen. Bewahren Sie die grundlegenden Sicherheitshinweise und die Produktdokumentation gut auf und geben Sie diese an weitere Benutzer des Produkts weiter.
Die Einhaltung der Sicherheitshinweise dient dazu, Verletzungen oder Schäden durch Gefahren aller Art auszuschließen. Hierzu ist es erforderlich, dass die nachstehenden Sicherheitshinweise vor der Benutzung des Produkts sorgfältig gelesen und verstanden sowie bei der Benutzung des Produkts beachtet werden. Sämtliche weitere Sicherheitshinweise wie z.B. zum Personenschutz, die an entsprechender Stelle der Produktdokumentation stehen, sind ebenfalls unbedingt zu beachten. In den vorliegenden Sicherheitshinweisen sind sämtliche von der Rohde & Schwarz Firmengruppe vertriebenen Waren unter dem Begriff „Produkt“ zusammengefasst, hierzu zählen u. a. Geräte, Anlagen sowie sämtliches Zubehör.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
Symbol
Bedeutung
Symbol
Bedeutung
Achtung, allgemeine Gefahrenstelle Produktdokumentation beachten
EIN-/AUS (Versorgung)
Vorsicht beim Umgang mit Geräten mit hohem Gewicht
Stand-by-Anzeige
Gefahr vor elektrischem Schlag
Gleichstrom (DC)
Warnung vor heißer Oberfläche
Wechselstrom (AC)
Schutzleiteranschluss
Gleichstrom/Wechselstrom (DC/AC)
Erdungsanschluss
Gerät entspricht den Sicherheits­anforderungen an die Schutzklasse II (Gerät durchgehend durch doppelte / verstärkte Isolierung geschützt.
Masseanschluss des Gestells oder Gehäuses
EU - Kennzeichnung für Batterien und Akkumulatoren.
Das Gerät enthält eine Batterie bzw. einen Akkumulator. Diese dürfen nicht über unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern sollten getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Achtung beim Umgang mit elektrostatisch gefährdeten Bauelementen
EU - Kennzeichnung für die getrennte Sammlung von Elektro- und Elektronikgeräten.
Elektroaltgeräte dürfen nicht über unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern müssen getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Warnung vor Laserstrahl Produkte mit Laser sind je nach ihrer Laser-
Klasse mit genormten Warnhinweisen
versehen. Laser können aufgrund der Eigenschaften ihrer Strahlung und aufgrund ihrer extrem konzentrierten elektromagnetischen Leistung biologische Schäden verursachen.
Für zusätzliche Informationen siehe Kapitel „Betrieb“ Punkt 7.
Symbole und Sicherheitskennzeichnungen
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Grundlegende Sicherheitshinweise
kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod oder schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht vermieden wird.
kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit mittlerem Risiko, die Tod oder (schwere) Körperverletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden wird.
kennzeichnet eine Gefährdung mit geringem Risiko, die leichte oder mittlere Körperverletzungen zur Folge haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
weist auf die Möglichkeit einer Fehlbedienung hin, bei der das Produkt Schaden nehmen kann.
Signalworte und ihre Bedeutung
Die folgenden Signalworte werden in der Produktdokumentation verwendet, um vor Risiken und Gefahren zu warnen.
Diese Signalworte entsprechen der im europäischen Wirtschaftsraum üblichen Definition für zivile Anwendungen. Neben dieser Definition können in anderen Wirtschaftsräumen oder bei militärischen Anwendungen abweichende Definitionen existieren. Es ist daher darauf zu achten, dass die hier beschriebenen Signalworte stets nur in Verbindung mit der zugehörigen Produktdokumentation und nur in Verbindung mit dem zugehörigen Produkt verwendet werden. Die Verwendung von Signalworten in Zusammenhang mit nicht zugehörigen Produkten oder nicht zugehörigen Dokumentationen kann zu Fehlinterpretationen führen und damit zu Personen- oder Sachschäden führen.
Betriebszustände und Betriebslagen
Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben nicht eingehalten, kann dies elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten sind die örtlichen bzw. landesspezifischen Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
1. Sofern nicht anders vereinbart, gilt für R&S-Produkte folgendes: als vorgeschriebene Betriebslage grundsätzlich Gehäuseboden unten, IP-Schutzart 2X, Verschmutzungsgrad 2, Überspannungskategorie 2, nur in Innenräumen verwenden, Betrieb bis 2000 m ü. NN, Transport bis 4500 m ü. NN, für die Nennspannung gilt eine Toleranz von ±10%, für die Nennfrequenz eine Toleranz von ±5%.
2. Stellen Sie das Produkt nicht auf Oberflächen, Fahrzeuge, Ablagen oder Tische, die aus Gewichts­oder Stabilitätsgründen nicht dafür geeignet sind. Folgen Sie bei Aufbau und Befestigung des Produkts an Gegenständen oder Strukturen (z.B. Wände und Regale) immer den Installations­hinweisen des Herstellers. Bei Installation abweichend von der Produktdokumentation können Personen verletzt, unter Umständen sogar getötet werden.
3. Stellen Sie das Produkt nicht auf hitzeerzeugende Gerätschaften (z.B. Radiatoren und Heizlüfter). Die Umgebungstemperatur darf nicht die in der Produktdokumentation oder im Datenblatt spezifizierte Maximaltemperatur überschreiten. Eine Überhitzung des Produkts kann elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
Elektrische Sicherheit
Werden die Hinweise zur elektrischen Sicherheit nicht oder unzureichend beachtet, kann dies elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
1. Vor jedem Einschalten des Produkts ist sicherzustellen, dass die am Produkt eingestellte Nennspannung und die Netznennspannung des Versorgungsnetzes übereinstimmen. Ist es erforderlich, die Spannungseinstellung zu ändern, so muss ggf. auch die dazu gehörige Netzsicherung des Produkts geändert werden.
2. Bei Produkten der Schutzklasse I mit beweglicher Netzzuleitung und Gerätesteckvorrichtung ist der Betrieb nur an Steckdosen mit Schutzkontakt und angeschlossenem Schutzleiter zulässig.
3. Jegliche absichtliche Unterbrechung des Schutzleiters, sowohl in der Zuleitung als auch am Produkt selbst, ist unzulässig. Es kann dazu führen, dass von dem Produkt die Gefahr eines elektrischen Schlags ausgeht. Bei Verwendung von Verlängerungsleitungen oder Steckdosenleisten ist sicher­zustellen, dass diese regelmäßig auf ihren sicherheitstechnischen Zustand überprüft werden.
4. Sofern das Produkt nicht mit einem Netzschalter zur Netztrennung ausgerüstet ist, beziehungsweise der vorhandene Netzschalter zu Netztrennung nicht geeignet ist, so ist der Stecker des Anschlusskabels als Trennvorrichtung anzusehen. Die Trennvorrichtung muss jederzeit leicht erreichbar und gut zugänglich sein. Ist z.B. der Netzstecker die Trennvorrichtung, darf die Länge des Anschlusskabels 3 m nicht überschreiten. Funktionsschalter oder elektronische Schalter sind zur Netztrennung nicht geeignet. Werden Produkte ohne Netzschalter in Gestelle oder Anlagen integriert, so ist die Trennvorrichtung auf Anlagenebene zu verlagern.
5. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regelmäßig den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann.
6. Der Betrieb ist nur an TN/TT Versorgungsnetzen gestattet, die mit höchstens 16 A abgesichert sind (höhere Absicherung nur nach Rücksprache mit der Rohde & Schwarz Firmengruppe).
7. Stecken Sie den Stecker nicht in verstaubte oder verschmutzte Steckdosen/-buchsen. Stecken Sie die Steckverbindung/-vorrichtung fest und vollständig in die dafür vorgesehenen Steckdosen/-buchsen. Missachtung dieser Maßnahmen kann zu Funken, Feuer und/oder Verletzungen führen.
8. Überlasten Sie keine Steckdosen, Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten, dies kann Feuer oder elektrische Schläge verursachen.
9. Bei Messungen in Stromkreisen mit Spannungen U
> 30 V ist mit geeigneten Maßnahmen Vorsorge
eff
zu treffen, dass jegliche Gefährdung ausgeschlossen wird (z.B. geeignete Messmittel, Absicherung, Strombegrenzung, Schutztrennung, Isolierung usw.).
10. Bei Verbindungen mit informationstechnischen Geräten, z.B. PC oder Industrierechner, ist darauf zu achten, dass diese der jeweils gültigen IEC 60950-1 / EN 60950-1 oder IEC 61010-1 / EN 61010-1 entsprechen.
11. Sofern nicht ausdrücklich erlaubt, darf der Deckel oder ein Teil des Gehäuses niemals entfernt werden, wenn das Produkt betrieben wird. Dies macht elektrische Leitungen und Komponenten zugänglich und kann zu Verletzungen, Feuer oder Schaden am Produkt führen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
12. Wird ein Produkt ortsfest angeschlossen, ist die Verbindung zwischen dem Schutzleiteranschluss vor Ort und dem Geräteschutzleiter vor jeglicher anderer Verbindung herzustellen. Aufstellung und Anschluss darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen.
13. Bei ortsfesten Geräten ohne eingebaute Sicherung, Selbstschalter oder ähnliche Schutzeinrichtung muss der Versorgungskreis so abgesichert sein, dass alle Personen, die Zugang zum Produkt haben, sowie das Produkt selbst ausreichend vor Schäden geschützt sind.
14. Jedes Produkt muss durch geeigneten Überspannungsschutz vor Überspannung (z.B. durch Blitzschlag) geschützt werden. Andernfalls ist das bedienende Personal durch elektrischen Schlag gefährdet.
15. Gegenstände, die nicht dafür vorgesehen sind, dürfen nicht in die Öffnungen des Gehäuses eingebracht werden. Dies kann Kurzschlüsse im Produkt und/oder elektrische Schläge, Feuer oder Verletzungen verursachen.
16. Sofern nicht anders spezifiziert, sind Produkte nicht gegen das Eindringen von Flüssigkeiten geschützt, siehe auch Abschnitt "Betriebszustände und Betriebslagen", Punkt 1. Daher müssen die Geräte vor Eindringen von Flüssigkeiten geschützt werden. Wird dies nicht beachtet, besteht Gefahr durch elektrischen Schlag für den Benutzer oder Beschädigung des Produkts, was ebenfalls zur Gefährdung von Personen führen kann.
17. Benutzen Sie das Produkt nicht unter Bedingungen, bei denen Kondensation in oder am Produkt stattfinden könnte oder ggf. bereits stattgefunden hat, z.B. wenn das Produkt von kalter in warme Umgebung bewegt wurde. Das Eindringen von Wasser erhöht das Risiko eines elektrischen Schlages.
18. Trennen Sie das Produkt vor der Reinigung komplett von der Energieversorgung (z.B. speisendes Netz oder Batterie). Nehmen Sie bei Geräten die Reinigung mit einem weichen, nicht fasernden Staublappen vor. Verwenden Sie keinesfalls chemische Reinigungsmittel wie z.B. Alkohol, Aceton, Nitroverdünnung.
Betrieb
1. Die Benutzung des Produkts erfordert spezielle Einweisung und hohe Konzentration während der Benutzung. Es muss sichergestellt sein, dass Personen, die das Produkt bedienen, bezüglich ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung den Anforderungen gewachsen sind, da andernfalls Verletzungen oder Sachschäden nicht auszuschließen sind. Es liegt in der Verantwortung des Arbeitsgebers/Betreibers, geeignetes Personal für die Benutzung des Produkts auszuwählen.
2. Bevor Sie das Produkt bewegen oder transportieren, lesen und beachten Sie den Abschnitt "Transport".
3. Wie bei allen industriell gefertigten Gütern kann die Verwendung von Stoffen, die Allergien hervorrufen - so genannte Allergene (z.B. Nickel) - nicht generell ausgeschlossen werden. Sollten beim Umgang mit R&S-Produkten allergische Reaktionen, z.B. Hautausschlag, häufiges Niesen, Bindehautrötung oder Atembeschwerden auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die Ursachen zu klären und Gesundheitsschäden bzw. -belastungen zu vermeiden.
4. Vor der mechanischen und/oder thermischen Bearbeitung oder Zerlegung des Produkts beachten Sie unbedingt Abschnitt "Entsorgung", Punkt 1.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
5. Bei bestimmten Produkten, z.B. HF-Funkanlagen, können funktionsbedingt erhöhte elektromag­netische Strahlungen auftreten. Unter Berücksichtigung der erhöhten Schutzwürdigkeit des unge­borenen Lebens müssen Schwangere durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auch Träger von Herzschrittmachern können durch elektromagnetische Strahlungen gefährdet sein. Der Arbeitgeber/Betreiber ist verpflichtet, Arbeitsstätten, bei denen ein besonderes Risiko einer Strahlen­exposition besteht, zu beurteilen und zu kennzeichnen und mögliche Gefahren abzuwenden.
6. Im Falle eines Brandes entweichen ggf. giftige Stoffe (Gase, Flüssigkeiten etc.) aus dem Produkt, die Gesundheitsschäden verursachen können. Daher sind im Brandfall geeignete Maßnahmen wie z.B. Atemschutzmasken und Schutzkleidung zu verwenden.
7. Falls ein Laser-Produkt in ein R&S-Produkt integriert ist (z.B. CD/DVD-Laufwerk), dürfen keine anderen Einstellungen oder Funktionen verwendet werden, als in der Produktdokumentation beschrie­ben, um Personenschäden zu vermeiden (z.B. durch Laserstrahl).
8. EMV Klassen (nach EN 55011 / CISPR 11; sinngemäß EN 55022 / CISPR 22, EN 55032 / CISPR 32) Gerät der Klasse A:
Ein Gerät, das sich für den Gebrauch in allen anderen Bereichen außer dem Wohnbereich und solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt. Hinweis: Diese Einrichtung kann wegen möglicher auftretender leitungsgebundener als auch gestrahlten Störgrößen im Wohnbereich Funkstörungen verursachen. In diesem Fall kann vom Betreiber verlangt werden, angemessene Maßnahmen durchzuführen. Gerät der Klasse B: Ein Gerät, das sich für den Betrieb im Wohnbereich sowie in solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt.
Reparatur und Service
1. Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fachpersonal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versorgungsspannung zu trennen, sonst besteht das Risiko eines elektrischen Schlages.
2. Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von R&S-autorisierten Elektrofachkräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter, Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden. Nach jedem Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen (Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstand-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Batterien und Akkumulatoren/Zellen
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten (z.B. Lithiumzellen) muss der EN 62133 entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht gefahrbringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlossen werden können. Eine Zelle oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden soll.
4. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
5. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die Augen gelangen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
6. Werden Zellen oder Batterien, die alkalische Elektrolyte enthalten (z.B. Lithiumzellen), unsachgemäß ausgewechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zellen oder Batterien nur durch den ent­sprechenden R&S-Typ ersetzen (siehe Ersatzteilliste), um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
7. Zellen oder Batterien müssen wiederverwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen. Akkumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall. Beachten Sie hierzu die landesspezifischen Entsorgungs- und Recycling-Bestimmungen.
8. Bei Rücksendungen von Lithiumbatterien zu Rohde & Schwarz - Niederlassungen müssen die Transportvorschriften der Verkehrsträger (IATA-DGR, IMDG-Code, ADR, RID) befolgt werden.
Transport
1. Das Produkt kann ein hohes Gewicht aufweisen. Daher muss es vorsichtig und ggf. unter Verwendung eines geeigneten Hebemittels (z.B. Hubwagen) bewegt bzw. transportiert werden, um Rückenschäden oder Verletzungen zu vermeiden.
2. Griffe an den Produkten sind eine Handhabungshilfe, die ausschließlich für den Transport des Produkts durch Personen vorgesehen ist. Es ist daher nicht zulässig, Griffe zur Befestigung an bzw. auf Transportmitteln, z.B. Kränen, Gabelstaplern, Karren etc. zu verwenden. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Produkte sicher an bzw. auf geeigneten Transport- oder Hebemitteln zu befestigen. Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Herstellers eingesetzter Transport- oder Hebemittel, um Personenschäden und Schäden am Produkt zu vermeiden.
3. Falls Sie das Produkt in einem Fahrzeug benutzen, liegt es in der alleinigen Verantwortung des Fahrers, das Fahrzeug in sicherer und angemessener Weise zu führen. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für Unfälle oder Kollisionen. Verwenden Sie das Produkt niemals in einem sich bewegenden Fahrzeug, sofern dies den Fahrzeugführer ablenken könnte. Sichern Sie das Produkt im Fahrzeug ausreichend ab, um im Falle eines Unfalls Verletzungen oder Schäden anderer Art zu verhindern.
Entsorgung
1. Batterien bzw. Akkumulatoren, die nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden dürfen, darf nach Ende der Lebensdauer nur über eine geeignete Sammelstelle oder eine Rohde & Schwarz­Kundendienststelle entsorgt werden.
2. Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Produkt nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden, sondern muss getrennt gesammelt werden. Rohde & Schwarz GmbH & Co.KG ein Entsorgungskonzept entwickelt und übernimmt die Pflichten der Rücknahme- und Entsorgung für Hersteller innerhalb der EU in vollem Umfang. Wenden Sie sich bitte an Ihre Rohde & Schwarz-Kundendienststelle, um das Produkt umweltgerecht zu entsorgen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Werden Produkte oder ihre Bestandteile über den bestimmungsgemäßen Betrieb hinaus mechanisch und/oder thermisch bearbeitet, können ggf. gefährliche Stoffe (schwermetallhaltiger Staub wie z.B. Blei, Beryllium, Nickel) freigesetzt werden. Die Zerlegung des Produkts darf daher nur von speziell geschultem Fachpersonal erfolgen. Unsachgemäßes Zerlegen kann Gesundheitsschäden hervorrufen. Die nationalen Vorschriften zur Entsorgung sind zu beachten.
4. Falls beim Umgang mit dem Produkt Gefahren- oder Betriebsstoffe entstehen, die speziell zu entsorgen sind, z.B. regelmäßig zu wechselnde Kühlmittel oder Motorenöle, sind die Sicherheitshinweise des Herstellers dieser Gefahren- oder Betriebsstoffe und die regional gültigen Entsorgungsvorschriften einzuhalten. Beachten Sie ggf. auch die zugehörigen speziellen Sicherheitshinweise in der Produktdokumentation. Die unsachgemäße Entsorgung von Gefahren­oder Betriebsstoffen kann zu Gesundheitsschäden von Personen und Umweltschäden führen.
Weitere Informationen zu Umweltschutz finden Sie auf der Rohde & Schwarz Home Page.
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Customer Support
Technischer Support – wo und wann Sie ihn brauchen
Unser Customer Support Center bietet Ihnen schnelle, fachmännische Hilfe für die gesamte Produktpalette von Rohde & Schwarz an. Ein Team von hochqualifizierten Ingenieuren unterstützt Sie telefonisch und arbeitet mit Ihnen eine Lösung für Ihre Anfrage aus - egal, um welchen Aspekt der Bedienung, Programmierung oder Anwendung eines Rohde & Schwarz Produktes es sich handelt.
Aktuelle Informationen und Upgrades
Um Ihr Gerät auf dem aktuellsten Stand zu halten sowie Informationen über Applikationsschriften zu Ihrem Gerät zu erhalten, senden Sie bitte eine E-Mail an das Customer Support Center. Geben Sie hierbei den Gerätenamen und Ihr Anliegen an. Wir stellen dann sicher, dass Sie die gewünschten Informationen erhalten.
Europa, Afrika, Mittlerer Osten
Nordamerika
Lateinamerika
Asien/Pazifik
China
Tel. +49 89 4129 12345
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Tel. +86-800-810-8228 /
+86-400-650-5896
customersupport.china@rohde-schwarz.com
1171.0200.21-06.00
R&S®TS-PIO5
1.1 Allgemeines................................................................................................................... 7
1.2 Eigenschaften................................................................................................................7
1.3 Einsatzmöglichkeiten................................................................................................... 8
1.3.1 Digitaler Funktionstest.....................................................................................................8
1.3.1.1 Digitaler Funktionstest statisch....................................................................................... 8
1.3.1.2 Digitaler Funktionstest dynamisch.................................................................................. 9

Inhalt

Inhalt
1 Anwendung.............................................................................................7
2 Ansicht..................................................................................................10
3 Blockschaltbilder................................................................................. 11
4 Aufbau...................................................................................................17
4.1 Mechanischer Aufbau.................................................................................................17
4.2 Schnittstellen...............................................................................................................18
4.3 Anzeigeelemente.........................................................................................................18
5 Funktionsbeschreibung...................................................................... 20
5.1 Übersicht......................................................................................................................20
5.1.1 Allgemeines...................................................................................................................20
5.1.2 LVDS Kanäle.................................................................................................................21
5.1.3 LVTTL Kanäle................................................................................................................21
5.1.4 Clock Pfade...................................................................................................................21
5.1.5 RS485 Transceiver-Kanäle........................................................................................... 22
5.1.6 Speicherverwaltung im Treiber......................................................................................22
5.1.7 Stimulusspeicher...........................................................................................................22
5.1.8 Responsespeicher........................................................................................................ 23
5.1.9 Statischer Digitaltest..................................................................................................... 23
5.1.10 Dynamischer Digitaltest................................................................................................ 23
5.2 Programmierung digitaler Tests................................................................................ 24
5.2.1 Digitaltest mit Gerätetreiberfunktion..............................................................................25
5.2.1.1 Initialisierung................................................................................................................. 25
5.2.1.2 Hilfsfunktion...................................................................................................................25
5.2.1.3 Fehlerabfragen..............................................................................................................25
3Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
R&S®TS-PIO5
5.2.1.4 Digitaltest mit Low Level Treiberfunktionen...................................................................25
5.2.1.5 Digitaltest nach IVI Digital............................................................................................. 26
5.2.2 Digitaltest mit DIO Manager.......................................................................................... 27
5.2.2.1 Dateiformat....................................................................................................................28
5.2.2.2 DIOMGR konfigurieren..................................................................................................29
5.2.2.3 Struktur eines Testprogramms...................................................................................... 30
5.2.2.4 Waveform Datei laden...................................................................................................31
5.2.2.5 Pattern Set ausführen................................................................................................... 32
5.3 Konfiguration der Digitalkanäle.................................................................................32
5.3.1 Konfiguration der Stimulus- und Responsekanäle........................................................ 32
5.3.2 Zeiteinstellung für die Datenausgabe............................................................................32
5.3.3 Zeiteinstellung für die Datenerfassung..........................................................................33
5.3.4 Konfiguration der Datenbreite im dynamischen Betrieb................................................34
Inhalt
5.4 Triggerung und Ablaufsteuerung.............................................................................. 35
5.4.1 Triggereinheiten............................................................................................................ 35
5.4.2 Generierung von Triggersignalen..................................................................................37
5.5 PWM............................................................................................................................. 38
5.6 Frequenzmessung...................................................................................................... 38
5.7 Auswahl des Systemtakts / Taktausgabe................................................................. 38
5.8 Umsetzungsbeispiel LVDS <-> TTL........................................................................... 39
5.8.1 Versorgungsspannung.................................................................................................. 39
5.8.2 Pegelumsetzer.............................................................................................................. 39
5.8.3 TTL Pegel......................................................................................................................40
5.8.4 EMC.............................................................................................................................. 40
5.8.5 Mögliche Stückliste....................................................................................................... 41
6 Inbetriebnahme.................................................................................... 43
6.1 Installation des Moduls R&S TS-PIO5.......................................................................43
7 Software................................................................................................44
7.1 Treibersoftware........................................................................................................... 44
7.2 Softpanel......................................................................................................................45
7.2.1 Konfiguration der Digitalkanäle..................................................................................... 46
7.2.2 Zeiteinstellungen für die Datenübertragung.................................................................. 47
7.3 Programmierbeispiele................................................................................................ 48
4Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
R&S®TS-PIO5
7.3.1 Digitaltest der Bibliothek DIO Manager......................................................................... 48
7.3.1.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 48
7.3.1.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 49
7.3.1.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 49
7.3.1.4 Auswertung der fehlerhaften Pattern............................................................................ 50
7.3.2 Dynamische Patternausführung mit IVI Digital..............................................................52
7.3.2.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 52
7.3.2.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 54
7.3.2.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 54
7.3.2.4 Erzeugen des Pattern-Sets........................................................................................... 55
7.3.2.5 Auswertung der fehlerhaften Pattern............................................................................ 58
7.3.3 Statische Patternausführung mit IVI Digital...................................................................61
7.3.3.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 61
Inhalt
7.3.3.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 62
7.3.3.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 62
7.3.3.4 Ausführung eines Pattern-Sets..................................................................................... 63
7.3.3.5 Ausführung eines einzelnen Patterns........................................................................... 66
7.3.3.6 Auswertung eines fehlerhaften Patterns....................................................................... 66
7.3.4 Statische Patternausgabe mit Low Level Treiberfunktionen......................................... 68
7.3.4.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 68
7.3.4.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 69
7.3.4.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 70
7.3.4.4 Ausführung eines Pattern-Sets..................................................................................... 70
7.3.5 Dynamische Patternausführung mit Low Level Treiberfunktionen................................71
7.3.5.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 71
7.3.5.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 72
7.3.5.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 73
7.3.5.4 Erzeugen eines Pattern-Sets........................................................................................ 74
7.3.6 Getriggerte Patternausführung......................................................................................74
7.3.6.1 Hauptprogramm............................................................................................................ 75
7.3.6.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 76
7.3.6.3 Getriggerter Digitaltest.................................................................................................. 76
8 Selbstest............................................................................................... 79
5Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
R&S®TS-PIO5
8.1 LED-Test.......................................................................................................................79
8.2 Einschalttest................................................................................................................79
8.3 TSVP-Selbsttest.......................................................................................................... 79
9.1 Steckverbinder X1.......................................................................................................81
9.2 Steckverbinder X20.....................................................................................................83
9.3 Steckverbinder X30.....................................................................................................84
9.4 Steckverbinder X200 (Digital A).................................................................................86
9.5 Steckverbinder X201 (Digital B).................................................................................88
9.6 Steckverbinder X202 (CLK)........................................................................................ 89
9.7 Steckverbinder X203 (TRIG).......................................................................................90
9.8 Steckverbinder X900 (RS485).................................................................................... 90
Inhalt
9 Schnittstellenbeschreibung................................................................81
10 Technische Daten.................................................................................92
6Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
R&S®TS-PIO5

1.1 Allgemeines

Anwendung
Eigenschaften

1 Anwendung

Dieses Handbuch beschreibt Funktion und Betrieb des digitalen LVDS Funktionstest­moduls R&S TS-PIO5 für die Verwendung in der Test System Versatile Platform R&S CompactTSVP. Die Ansteuerung des Moduls erfolgt über den CompactPCI Bus. Die Karte belegt nur einen Slot im frontseitigen Bereich des TSVP und ermöglicht dadurch den Aufbau von sehr leistungsfähigen und kompakten Messsystemen.
Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 kommt überall dort zum Einsatz, wo digitale Schaltungen durch flexibel programmierbare statische oder dynamische Stimu­lation und durch Aufzeichnung der Reaktion getestet werden. Dafür stehen bidirektio­nale LVDS, LVTTL und RS485-Transceiver Kanäle zur Verfügung.
Die deterministische, simultane Stimulation und Aufzeichnung von digitalen Signalen ermöglicht eine realitätsnahe Nachbildung von Betriebsbedingungen. Damit das exakte und vorhersagbare Zeitverhalten zum Ausgeben, Erfassen und Analysieren der Bit­muster eingehalten werden kann, stehen auf dem Modul ein großer lokaler Speicher und eine autarke Ablaufsteuerung zur Verfügung. Umfangreiche Triggermöglichkeiten über den PXI-Triggerbus ermöglichen die Synchronisierung mit weiteren R&S TS-PIO5 Modulen oder anderen Mess- und Stimulusmodulen. Dadurch lässt sich die Anzahl der Digitalkanäle in einer Anwendung erweitern. Weiterhin sind Messungen möglich, bei denen Signale synchron erfasst werden sollen.
Zur interaktiven Bedienung des Moduls steht ein Softpanel zur Verfügung. Die Ansteu­erung erfolgt über einen IVI-C Treiber.

1.2 Eigenschaften

Eigenschaften des digitalen Funktionstestmoduls R&S TS-PIO5.
Zwei MDR Stecker mit je 10 LVDS Kanälen (8 Daten, 1 universell Kanal, 1 Takt) LVDM bidirektional, mit 100 terminiert
2 LVTTL Signale je MDR Stecker
+5V / max. 0,30A an jedem MDR Stecker verfügbar, geschützt durch Sicherung und Diode
10 RS485-Transceiver Kanäle über Kontaktleiste auf der Karte verfügbar
Samplerate bis 200 MS/s
Maximale Auflösung 5 ns
Speichertiefe 2 MPattern (32 bit ) – 10 Bit RS485 – 4 Bit LVTTL – 18 Bit LVDS
7Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
R&S®TS-PIO5

1.3 Einsatzmöglichkeiten

Anwendung
Einsatzmöglichkeiten
Synchronisierung/Triggerung über – PXI Trigger Bus – SMB Takt/Trigger Ein- und Ausgang – PXI 10 MHz Takt
FPGA basierende Flexibilität
Autarke Selbsttestfähigkeit
LabWindows IVI-C Treiber verfügbar
Einsatz im R&S CompactTSVP
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 dient dem Test digitaler Baugruppen oder Geräte die über LVDS Signale gesteuert werden. Ein solcher Funktionstest prüft die Gesamtfunktion einer digitalen Schaltung unter möglichst realen Betriebsbedingun­gen. Dazu werden digitale Eingangsmuster angelegt, die Ausgangssignale erfasst.
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 kann unter anderem für folgende Auf­gaben eingesetzt werden:
Digitaler Funktionstest (Low-Speed/High-Speed, IO Steuerung)
Bitmusterstimulierung (Low-Speed/High-Speed, digitale Busse)
Bitmustermessung (Low-Speed/High-Speed)
Downloads, z.B. für Flash-Bausteine

1.3.1 Digitaler Funktionstest

1.3.1.1 Digitaler Funktionstest statisch
Beim statischen digitalen Funktionstest werden Eigenschaften geprüft, bei denen es mehr auf das richtige Zusammenwirken der Logikbausteine und weniger auf den Nach­weis von zeitkritischen Grenzwerten ankommt. Die Anwendung gibt die zu stimulieren­den Muster aus, liest die Prüflingsreaktion über die Moduleingänge ein und vergleicht sie mit der erwarteten Reaktion. Der Vergleich mit der Vorgabe ergibt dann eine PASS/ FAIL-Aussage. Der Vergleich erfolgt in der Applikation. Da das Zeitverhalten (Dauer, wie lange ein Pattern ansteht; Abtastzeitpunkt der Eingänge) im Wesentlichen vom Host-Rechner kontrolliert wird, können hiermit keine zeitkritischen bzw. zeitlich genau definierten Abläufe getestet werden.
Beim statischen Test ist die Sequenz des Ablaufs deterministisch, d.h. die zeitliche Abfolge der Pattern sowie des Einlesens ist vorhersagbar. Nicht vorhersagbar ist jedoch, wie lange der Abstand von einem Pattern zum nächsten sein wird und auch nicht wie groß der Abstand vom Anlegen eines Patterns zum Einlesen der Daten. Hier beeinflusst das Betriebssystem des Host-Rechners (Taskwechsel usw.) in nicht vorher­sagbarer Weise die Laufzeiten.
8Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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1.3.1.2 Digitaler Funktionstest dynamisch
Anwendung
Einsatzmöglichkeiten
Mit dem Echtzeittest wird die Gesamtfunktion des Digitalteils eines Prüflings unter möglichst realen Betriebsbedingungen geprüft. Dazu werden digitale Muster mit genau definierter, meist hoher Taktrate und präzisem zeitlichen Verhalten an die Prüflingsan­schlüsse angelegt und die Reaktionen aufgezeichnet. Auch die Aufzeichnung erfolgt mit einem genau definierten, reproduzierbaren Zeitverhalten. Grundbedingung für ein exaktes, vorhersagbares Timing ist, dass die Muster für den Stimulus in Speichern "hinter den Treibern" abgelegt sind und mit definiertem Zeitverhalten und bei hoher Geschwindigkeit abgearbeitet werden können. Dafür verfügt das Modul über eine eigene Ablaufsteuerung im FPGA. Ebenso werden die aufgezeichneten Eingangsda­ten zunächst in einem Speicher auf dem Modul abgelegt und später von der Applika­tion auf dem Host-Rechner abgeholt und für eine PASS / FAIL-Entscheidung ausge­wertet.
9Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Ansicht

2 Ansicht

Bild 2-1: Ansicht des Moduls R&S TS-PIO5
10Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Blockschaltbilder

3 Blockschaltbilder

In diesem Abschnitt wird sowohl das Funktionsblockschaltbild des Moduls R&S TS­PIO5 als auch das detaillierte Blockschaltbild dargestellt.
Bild 3-1: Funktionsblockschaltbild des Moduls R&S TS-PIO5
Bild 3-2: Detailliertes Blockschaltbild des Moduls R&S TS-PIO5
11Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Blockschaltbilder
Bild 3-3: Stimulus
Bild 3-4: Driver and receiver
12Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Blockschaltbilder
Bild 3-5: Clock switch matrix
Bild 3-6: Trigger and timing control
13Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Blockschaltbilder
Bild 3-7: Digital input comparator
Bild 3-8: Hardware trigger configurator
14Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Blockschaltbilder
Bild 3-9: Trigger logic block
Bild 3-10: Trigger output configurator
15Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Blockschaltbilder
Bild 3-11: Module R&S TS-PIO5 im R&S CompactTSVP
16Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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4.1 Mechanischer Aufbau

Aufbau
Mechanischer Aufbau

4 Aufbau

Das Modul R&S TS-PIO5 ist ein langes cPCI-Einsteckmodul und für den frontseitigen Einbau in den R&S CompactTSVP ausgeführt.
Um ein sicheres Einschieben in den R&S CompactTSVP zu gewährleisten, ist die Frontblende mit einem Führungsstift bestückt. Die Arretierung des Moduls geschieht mit den beiden Befestigungsschrauben der Frontblende.
Die frontseitigen MDR-26 Stecker X200 und X201 dienen zum Anschluss von LVDS Prüflingen. Für Takt- und Triggersignale stehen die zwei SMB Buchsen X202 und X203 zur Verfügung.
Über die zweireihige Stiftleiste X900 können die RS485 Signale über ein Flachbandka­bel und einer applikationsspezifischen Teilfrontplatte im Nachbarslot zum Prüfling geführt werden.
Der Stecker X30 dient nur der mechanischen Stabilität. Die Kontakte des Steckers sind nicht belegt.
Die Schnittstelle X20/X1 verbinden das Modul R&S TS-PIO5 mit der cPCI-Backplane/ PXI-Steuer-Backplane.
Bild 4-1: Anordnung der Schnittstellen am Modul R&S TS-PIO5
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4.2 Schnittstellen

Aufbau
Anzeigeelemente
Tabelle 4-1: Schnittstellen am R&S TS-PIO5
Kurzzeichen Verwendung
X1 Backplane cPCI Bus
X20 Backplane Extension (PXI), Rear-I/O
X30 Analog Bus (nicht benutzt)
X200 DIGITAL A (MDR-26 Stecker)
X201 DIGITAL B (MDR-26 Stecker)
X202 CLK (Takt Ein- bzw. Ausgang)
X203 TRIG (Trigger Ein- bzw. Ausgang)
X900 RS485 Signale
Eine detaillierte Schnittstellenbeschreibung mit Signalbelegung an den Steckverbin­dern befindet sich in Kapitel 9, "Schnittstellenbeschreibung", auf Seite 81 dieses Handbuches.

4.3 Anzeigeelemente

Auf der Frontseite des R&S TS-PIO5 sind drei Leuchtdioden (LED) mit folgender Bedeutung angeordnet:
Bild 4-2: Anzeigeelemente R&S TS-PIO5
18Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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Aufbau
Anzeigeelemente
Tabelle 4-2: Anzeigeelemente R&S TS-PIO5
LED Beschreibung
ERR (rot) Fehlerzustand:
Leuchtet, wenn nach dem Einschalten der Versor­gungsspannung ein Fehler beim Einschalttest auf dem Modul entdeckt wird.
COM (gelb) Kommunikation:
Leuchtet bei Datenverkehr über das Interface auf.
PWR (grün) Versorgungsspannung:
Leuchtet, wenn alle nötigen Versorgungsspannun­gen anliegen
19Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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5.1 Übersicht

5.1.1 Allgemeines

Funktionsbeschreibung
Übersicht

5 Funktionsbeschreibung

Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 ermöglicht FPGA basierend den Stimuli und Response Betrieb der LVDS, LVTTL sowie der RS485 Transceiver Pfade mit je nach Signalart unterschiedlicher maximaler Datenrate.
In der statischen Betriebsart steuert die Treibersoftware die Ausgabe bzw. das Einle­sen der Daten über den PCI Bus.
In der dynamischen Betriebsart puffert zunächst ein DDR3 RAM die Daten, um sie dann mit der maximal möglichen Sampling Rate an der Benutzerschnittstelle auszuge­ben. Beim Einlesen werden die Daten im DDR3 RAM mit der gegebenen Datenrate gepuffert um anschließend von der Treibersoftware verarbeitet zu werden.
Die digitalen Kanäle des R&S TS-PIO5 Moduls sind in logische Gruppen nach Pfadbe­schaffenheit aufgeteilt. Je nach maximaler Samplerate können einzelne Pfade für eine Übertragung gemeinsam genutzt werden. In Bild 5-1 sind die maximalen Sampleraten für die einzelnen Pfade aufgeführt.
Bei Nutzung der höchsten Datenrate von 200 MS/s können die Kanäle 1-16 dynamisch und die Kanäle 17-32 statisch genutzt werden. Bei Sampleraten von 25 MS/s bis 100 MS/s können die Kanäle 1-22 dynamisch genutzt werden und die Restlichen können statisch betrieben werden. Bei Sampleraten von 20 MS/s und kleiner können alle Kanäle dynamisch genutzt werden. Die dynamisch nutzbaren Kanäle können bitweise zwischen statischen und dynamischen Betrieb umgeschaltet werden. Die Ausgänge lassen sich einzeln statisch, bei Sampleraten unter 100 MS/s auch dynamisch, deakti­vieren. Das muss beim Erstellen des Pattern-Set berücksichtigt werden.
Bild 5-1: Digitale Kanäle des R&S TS-PIO5 Modules
Für den synchronen Betrieb stellt das Funktionstestmodul selbst den Takt bereit oder kann auch als Slave die Datenübertragung an einen externen Takt anbinden.
Alle Einstellungen sowie die Takterzeugung erfolgen auf dem Modul selbst, so dass keine weiteren Stimulus-Module notwendig sind.
20Bedienhandbuch 1178.3940.03 ─ 03
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5.1.2 LVDS Kanäle

5.1.3 LVTTL Kanäle

Funktionsbeschreibung
Übersicht
Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 stellt 18 LVDS Ports (DIGA_Dx, DIGA_GP, DIGB_Dx und DIGB_GP) für bidirektionalen Betrieb zur Verfügung. Durch die Treibertechnologie LVDM können die Ausgänge mit beidseitiger Terminierung betrieben werden. Auf dem Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 befinden sich jeweils 100 Terminierungswiderstände. Die TX/RX Pfade sind permanent miteinander ver­bunden, was einen Selbsttest ohne externe Verkabelung ermöglicht. Eine integrierte Open-Circuit Fail-Safe Schaltung sorgt auch bei offenen Eingängen für einen stabilen Zustand.
Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO5 stellt 4 LVTTL Ports (DIGA_IOx und DIGB_IOx) in 3,3 V Logik für bidirektionalen Betrieb zur Verfügung. Sie sind 5 V tole­rant ausgelegt. Eingebaute Pull-up Widerstände definieren auch bei offenen Eingän­gen einen stabilen High-Zustand.

5.1.4 Clock Pfade

Für die synchrone Datenübertragung in beiden Richtungen stellt das Funktionstestmo­dul R&S TS-PIO5 selbst einen Takt bereit. Dieser kann an einem dafür bestimmten LVDS Kanal ((DIGA_CLKIN und DIGB_CLKIN) an beiden MDR Steckern oder an der SMB Buchse CLK abgegriffen werden.
Im Betrieb als Slave wird das Sampling von einem externen Takt bestimmt und hierfür der Takt an einem der hier beschriebenen Anschlüsse angelegt.
Die digitalen Kanäle können je nach Bedarf in unterschiedlichen Szenarien betrieben werden. Für die Ausgabe oder Aufzeichnung der Pattern steht der auf dem Modul vor­handene Takt (Clock Master) zur Verfügung. Alternativ können sie mit einem externen Takt (Clock Slave), der an der SMB Buchse CLK oder den CLK Pins der LVDS Stecker Digital A bzw. Digital B angelegt wird, genutzt werden.
Tabelle 5-1: Konfiguration der Taktverteilung und des Timings
Szenario bezogen auf TS-PIO5
Clock Master 100
Clock Slave 20 bis 100
Taktfrequenz
MHz
(Taktausgang)
(Takteingang)
0 bis 20
(Triggereingang)
Taktraster Mögliche Samplerate
Direkt (DDR)
MS/s
ganzzahliger Teiler von 100
0 bis 100 (200)
0 bis 100 (40 bis 200)
Bei kleinen Sampleraten Triggereingang nutzen
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