Rohde&Schwarz R&S®TS-PIO4 - Digital Functional Test Module User Manual

R&S®TS-PIO4 Digitales Funktionstestmodul
Bedienhandbuch
(;ÜOê3)
Version 04
Bedienhandbuch
Dieses Handbuch beschreibt das folgende R&S®TSVP Modul:
R&S®TS-PIO4 (1525.5559.02)
© 2020 Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG Mühldorfstr. 15, 81671 München, Germany Telefon: +49 89 41 29 - 0 Fax: +49 89 41 29 12 164 E-mail: info@rohde-schwarz.com Internet: www.rohde-schwarz.com Änderungen vorbehalten – Daten ohne Genauigkeitsangabe sind unverbindlich. R&S® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG. Eigennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.
1178.3192.03 | Version 04 | R&S®TS-PIO4
Im vorliegenden Handbuch werden folgende Abkürzungen verewendet: R&S®TS-PIO4 wird abgekürzt mit R&S TS-PIO4.

Grundlegende Sicherheitshinweise

Lesen und beachten Sie unbedingt die nachfolgenden Anweisungen und Sicherheitshinweise!
Alle Werke und Standorte der Rohde & Schwarz Firmengruppe sind ständig bemüht, den Sicherheitsstandard unserer Produkte auf dem aktuellsten Stand zu halten und unseren Kunden ein höchstmögliches Maß an Sicherheit zu bieten. Unsere Produkte und die dafür erforderlichen Zusatzgeräte werden entsprechend der jeweils gültigen Sicherheitsvorschriften gebaut und geprüft. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wird durch unser Qualitätssicherungssystem laufend überwacht. Das vorliegende Produkt ist gemäß beiliegender EU-Konformitätsbescheinigung gebaut und geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Benutzer alle Hinweise, Warnhinweise und Warnvermerke beachten. Bei allen Fragen bezüglich vorliegender Sicherheitshinweise steht Ihnen die Rohde & Schwarz Firmengruppe jederzeit gerne zur Verfügung.
Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des Benutzers, das Produkt in geeigneter Weise zu verwenden. Das Produkt ist ausschließlich für den Betrieb in Industrie und Labor bzw., wenn ausdrücklich zugelassen, auch für den Feldeinsatz bestimmt und darf in keiner Weise so verwendet werden, dass einer Person/Sache Schaden zugefügt werden kann. Die Benutzung des Produkts außerhalb des bestimmungsgemäßen Gebrauchs oder unter Missachtung der Anweisungen des Herstellers liegt in der Verantwortung des Benutzers. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für die Zweckentfremdung des Produkts.
Die bestimmungsgemäße Verwendung des Produkts wird angenommen, wenn das Produkt nach den Vorgaben der zugehörigen Produktdokumentation innerhalb seiner Leistungsgrenzen verwendet wird (siehe Datenblatt, Dokumentation, nachfolgende Sicherheitshinweise). Die Benutzung des Produkts erfordert Fachkenntnisse und zum Teil englische Sprachkenntnisse. Es ist daher zu beachten, dass das Produkt ausschließlich von Fachkräften oder sorgfältig eingewiesenen Personen mit entsprechenden Fähigkeiten bedient werden darf. Sollte für die Verwendung von Rohde & Schwarz-Produkten persönliche Schutzausrüstung erforderlich sein, wird in der Produktdokumentation an entsprechender Stelle darauf hingewiesen. Bewahren Sie die grundlegenden Sicherheitshinweise und die Produktdokumentation gut auf und geben Sie diese an weitere Benutzer des Produkts weiter.
Die Einhaltung der Sicherheitshinweise dient dazu, Verletzungen oder Schäden durch Gefahren aller Art auszuschließen. Hierzu ist es erforderlich, dass die nachstehenden Sicherheitshinweise vor der Benutzung des Produkts sorgfältig gelesen und verstanden sowie bei der Benutzung des Produkts beachtet werden. Sämtliche weitere Sicherheitshinweise wie z.B. zum Personenschutz, die an entsprechender Stelle der Produktdokumentation stehen, sind ebenfalls unbedingt zu beachten. In den vorliegenden Sicherheitshinweisen sind sämtliche von der Rohde & Schwarz Firmengruppe vertriebenen Waren unter dem Begriff „Produkt“ zusammengefasst, hierzu zählen u. a. Geräte, Anlagen sowie sämtliches Zubehör.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
Symbol
Bedeutung
Symbol
Bedeutung
Achtung, allgemeine Gefahrenstelle Produktdokumentation beachten
EIN-/AUS (Versorgung)
Vorsicht beim Umgang mit Geräten mit hohem Gewicht
Stand-by-Anzeige
Gefahr vor elektrischem Schlag
Gleichstrom (DC)
Warnung vor heißer Oberfläche
Wechselstrom (AC)
Schutzleiteranschluss
Gleichstrom/Wechselstrom (DC/AC)
Erdungsanschluss
Gerät entspricht den Sicherheits­anforderungen an die Schutzklasse II (Gerät durchgehend durch doppelte / verstärkte Isolierung geschützt.
Masseanschluss des Gestells oder Gehäuses
EU - Kennzeichnung für Batterien und Akkumulatoren.
Das Gerät enthält eine Batterie bzw. einen Akkumulator. Diese dürfen nicht über unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern sollten getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Achtung beim Umgang mit elektrostatisch gefährdeten Bauelementen
EU - Kennzeichnung für die getrennte Sammlung von Elektro- und Elektronikgeräten.
Elektroaltgeräte dürfen nicht über unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern müssen getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Warnung vor Laserstrahl Produkte mit Laser sind je nach ihrer Laser-
Klasse mit genormten Warnhinweisen
versehen. Laser können aufgrund der Eigenschaften ihrer Strahlung und aufgrund ihrer extrem konzentrierten elektromagnetischen Leistung biologische Schäden verursachen.
Für zusätzliche Informationen siehe Kapitel „Betrieb“ Punkt 7.
Symbole und Sicherheitskennzeichnungen
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Grundlegende Sicherheitshinweise
kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod oder schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht vermieden wird.
kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit mittlerem Risiko, die Tod oder (schwere) Körperverletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden wird.
kennzeichnet eine Gefährdung mit geringem Risiko, die leichte oder mittlere Körperverletzungen zur Folge haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
weist auf die Möglichkeit einer Fehlbedienung hin, bei der das Produkt Schaden nehmen kann.
Signalworte und ihre Bedeutung
Die folgenden Signalworte werden in der Produktdokumentation verwendet, um vor Risiken und Gefahren zu warnen.
Diese Signalworte entsprechen der im europäischen Wirtschaftsraum üblichen Definition für zivile Anwendungen. Neben dieser Definition können in anderen Wirtschaftsräumen oder bei militärischen Anwendungen abweichende Definitionen existieren. Es ist daher darauf zu achten, dass die hier beschriebenen Signalworte stets nur in Verbindung mit der zugehörigen Produktdokumentation und nur in Verbindung mit dem zugehörigen Produkt verwendet werden. Die Verwendung von Signalworten in Zusammenhang mit nicht zugehörigen Produkten oder nicht zugehörigen Dokumentationen kann zu Fehlinterpretationen führen und damit zu Personen- oder Sachschäden führen.
Betriebszustände und Betriebslagen
Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben nicht eingehalten, kann dies elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten sind die örtlichen bzw. landesspezifischen Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
1. Sofern nicht anders vereinbart, gilt für R&S-Produkte folgendes: als vorgeschriebene Betriebslage grundsätzlich Gehäuseboden unten, IP-Schutzart 2X, Verschmutzungsgrad 2, Überspannungskategorie 2, nur in Innenräumen verwenden, Betrieb bis 2000 m ü. NN, Transport bis 4500 m ü. NN, für die Nennspannung gilt eine Toleranz von ±10%, für die Nennfrequenz eine Toleranz von ±5%.
2. Stellen Sie das Produkt nicht auf Oberflächen, Fahrzeuge, Ablagen oder Tische, die aus Gewichts­oder Stabilitätsgründen nicht dafür geeignet sind. Folgen Sie bei Aufbau und Befestigung des Produkts an Gegenständen oder Strukturen (z.B. Wände und Regale) immer den Installations­hinweisen des Herstellers. Bei Installation abweichend von der Produktdokumentation können Personen verletzt, unter Umständen sogar getötet werden.
3. Stellen Sie das Produkt nicht auf hitzeerzeugende Gerätschaften (z.B. Radiatoren und Heizlüfter). Die Umgebungstemperatur darf nicht die in der Produktdokumentation oder im Datenblatt spezifizierte Maximaltemperatur überschreiten. Eine Überhitzung des Produkts kann elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
Elektrische Sicherheit
Werden die Hinweise zur elektrischen Sicherheit nicht oder unzureichend beachtet, kann dies elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
1. Vor jedem Einschalten des Produkts ist sicherzustellen, dass die am Produkt eingestellte Nennspannung und die Netznennspannung des Versorgungsnetzes übereinstimmen. Ist es erforderlich, die Spannungseinstellung zu ändern, so muss ggf. auch die dazu gehörige Netzsicherung des Produkts geändert werden.
2. Bei Produkten der Schutzklasse I mit beweglicher Netzzuleitung und Gerätesteckvorrichtung ist der Betrieb nur an Steckdosen mit Schutzkontakt und angeschlossenem Schutzleiter zulässig.
3. Jegliche absichtliche Unterbrechung des Schutzleiters, sowohl in der Zuleitung als auch am Produkt selbst, ist unzulässig. Es kann dazu führen, dass von dem Produkt die Gefahr eines elektrischen Schlags ausgeht. Bei Verwendung von Verlängerungsleitungen oder Steckdosenleisten ist sicher­zustellen, dass diese regelmäßig auf ihren sicherheitstechnischen Zustand überprüft werden.
4. Sofern das Produkt nicht mit einem Netzschalter zur Netztrennung ausgerüstet ist, beziehungsweise der vorhandene Netzschalter zu Netztrennung nicht geeignet ist, so ist der Stecker des Anschlusskabels als Trennvorrichtung anzusehen. Die Trennvorrichtung muss jederzeit leicht erreichbar und gut zugänglich sein. Ist z.B. der Netzstecker die Trennvorrichtung, darf die Länge des Anschlusskabels 3 m nicht überschreiten. Funktionsschalter oder elektronische Schalter sind zur Netztrennung nicht geeignet. Werden Produkte ohne Netzschalter in Gestelle oder Anlagen integriert, so ist die Trennvorrichtung auf Anlagenebene zu verlagern.
5. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regelmäßig den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann.
6. Der Betrieb ist nur an TN/TT Versorgungsnetzen gestattet, die mit höchstens 16 A abgesichert sind (höhere Absicherung nur nach Rücksprache mit der Rohde & Schwarz Firmengruppe).
7. Stecken Sie den Stecker nicht in verstaubte oder verschmutzte Steckdosen/-buchsen. Stecken Sie die Steckverbindung/-vorrichtung fest und vollständig in die dafür vorgesehenen Steckdosen/-buchsen. Missachtung dieser Maßnahmen kann zu Funken, Feuer und/oder Verletzungen führen.
8. Überlasten Sie keine Steckdosen, Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten, dies kann Feuer oder elektrische Schläge verursachen.
9. Bei Messungen in Stromkreisen mit Spannungen U
> 30 V ist mit geeigneten Maßnahmen Vorsorge
eff
zu treffen, dass jegliche Gefährdung ausgeschlossen wird (z.B. geeignete Messmittel, Absicherung, Strombegrenzung, Schutztrennung, Isolierung usw.).
10. Bei Verbindungen mit informationstechnischen Geräten, z.B. PC oder Industrierechner, ist darauf zu achten, dass diese der jeweils gültigen IEC 60950-1 / EN 60950-1 oder IEC 61010-1 / EN 61010-1 entsprechen.
11. Sofern nicht ausdrücklich erlaubt, darf der Deckel oder ein Teil des Gehäuses niemals entfernt werden, wenn das Produkt betrieben wird. Dies macht elektrische Leitungen und Komponenten zugänglich und kann zu Verletzungen, Feuer oder Schaden am Produkt führen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
12. Wird ein Produkt ortsfest angeschlossen, ist die Verbindung zwischen dem Schutzleiteranschluss vor Ort und dem Geräteschutzleiter vor jeglicher anderer Verbindung herzustellen. Aufstellung und Anschluss darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen.
13. Bei ortsfesten Geräten ohne eingebaute Sicherung, Selbstschalter oder ähnliche Schutzeinrichtung muss der Versorgungskreis so abgesichert sein, dass alle Personen, die Zugang zum Produkt haben, sowie das Produkt selbst ausreichend vor Schäden geschützt sind.
14. Jedes Produkt muss durch geeigneten Überspannungsschutz vor Überspannung (z.B. durch Blitzschlag) geschützt werden. Andernfalls ist das bedienende Personal durch elektrischen Schlag gefährdet.
15. Gegenstände, die nicht dafür vorgesehen sind, dürfen nicht in die Öffnungen des Gehäuses eingebracht werden. Dies kann Kurzschlüsse im Produkt und/oder elektrische Schläge, Feuer oder Verletzungen verursachen.
16. Sofern nicht anders spezifiziert, sind Produkte nicht gegen das Eindringen von Flüssigkeiten geschützt, siehe auch Abschnitt "Betriebszustände und Betriebslagen", Punkt 1. Daher müssen die Geräte vor Eindringen von Flüssigkeiten geschützt werden. Wird dies nicht beachtet, besteht Gefahr durch elektrischen Schlag für den Benutzer oder Beschädigung des Produkts, was ebenfalls zur Gefährdung von Personen führen kann.
17. Benutzen Sie das Produkt nicht unter Bedingungen, bei denen Kondensation in oder am Produkt stattfinden könnte oder ggf. bereits stattgefunden hat, z.B. wenn das Produkt von kalter in warme Umgebung bewegt wurde. Das Eindringen von Wasser erhöht das Risiko eines elektrischen Schlages.
18. Trennen Sie das Produkt vor der Reinigung komplett von der Energieversorgung (z.B. speisendes Netz oder Batterie). Nehmen Sie bei Geräten die Reinigung mit einem weichen, nicht fasernden Staublappen vor. Verwenden Sie keinesfalls chemische Reinigungsmittel wie z.B. Alkohol, Aceton, Nitroverdünnung.
Betrieb
1. Die Benutzung des Produkts erfordert spezielle Einweisung und hohe Konzentration während der Benutzung. Es muss sichergestellt sein, dass Personen, die das Produkt bedienen, bezüglich ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung den Anforderungen gewachsen sind, da andernfalls Verletzungen oder Sachschäden nicht auszuschließen sind. Es liegt in der Verantwortung des Arbeitsgebers/Betreibers, geeignetes Personal für die Benutzung des Produkts auszuwählen.
2. Bevor Sie das Produkt bewegen oder transportieren, lesen und beachten Sie den Abschnitt "Transport".
3. Wie bei allen industriell gefertigten Gütern kann die Verwendung von Stoffen, die Allergien hervorrufen - so genannte Allergene (z.B. Nickel) - nicht generell ausgeschlossen werden. Sollten beim Umgang mit R&S-Produkten allergische Reaktionen, z.B. Hautausschlag, häufiges Niesen, Bindehautrötung oder Atembeschwerden auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die Ursachen zu klären und Gesundheitsschäden bzw. -belastungen zu vermeiden.
4. Vor der mechanischen und/oder thermischen Bearbeitung oder Zerlegung des Produkts beachten Sie unbedingt Abschnitt "Entsorgung", Punkt 1.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
5. Bei bestimmten Produkten, z.B. HF-Funkanlagen, können funktionsbedingt erhöhte elektromag­netische Strahlungen auftreten. Unter Berücksichtigung der erhöhten Schutzwürdigkeit des unge­borenen Lebens müssen Schwangere durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auch Träger von Herzschrittmachern können durch elektromagnetische Strahlungen gefährdet sein. Der Arbeitgeber/Betreiber ist verpflichtet, Arbeitsstätten, bei denen ein besonderes Risiko einer Strahlen­exposition besteht, zu beurteilen und zu kennzeichnen und mögliche Gefahren abzuwenden.
6. Im Falle eines Brandes entweichen ggf. giftige Stoffe (Gase, Flüssigkeiten etc.) aus dem Produkt, die Gesundheitsschäden verursachen können. Daher sind im Brandfall geeignete Maßnahmen wie z.B. Atemschutzmasken und Schutzkleidung zu verwenden.
7. Falls ein Laser-Produkt in ein R&S-Produkt integriert ist (z.B. CD/DVD-Laufwerk), dürfen keine anderen Einstellungen oder Funktionen verwendet werden, als in der Produktdokumentation beschrie­ben, um Personenschäden zu vermeiden (z.B. durch Laserstrahl).
8. EMV Klassen (nach EN 55011 / CISPR 11; sinngemäß EN 55022 / CISPR 22, EN 55032 / CISPR 32) Gerät der Klasse A:
Ein Gerät, das sich für den Gebrauch in allen anderen Bereichen außer dem Wohnbereich und solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt. Hinweis: Diese Einrichtung kann wegen möglicher auftretender leitungsgebundener als auch gestrahlten Störgrößen im Wohnbereich Funkstörungen verursachen. In diesem Fall kann vom Betreiber verlangt werden, angemessene Maßnahmen durchzuführen. Gerät der Klasse B: Ein Gerät, das sich für den Betrieb im Wohnbereich sowie in solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt.
Reparatur und Service
1. Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fachpersonal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versorgungsspannung zu trennen, sonst besteht das Risiko eines elektrischen Schlages.
2. Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von R&S-autorisierten Elektrofachkräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter, Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden. Nach jedem Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen (Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstand-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Batterien und Akkumulatoren/Zellen
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten (z.B. Lithiumzellen) muss der EN 62133 entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht gefahrbringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlossen werden können. Eine Zelle oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden soll.
4. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
5. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die Augen gelangen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
6. Werden Zellen oder Batterien, die alkalische Elektrolyte enthalten (z.B. Lithiumzellen), unsachgemäß ausgewechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zellen oder Batterien nur durch den ent­sprechenden R&S-Typ ersetzen (siehe Ersatzteilliste), um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
7. Zellen oder Batterien müssen wiederverwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen. Akkumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall. Beachten Sie hierzu die landesspezifischen Entsorgungs- und Recycling-Bestimmungen.
8. Bei Rücksendungen von Lithiumbatterien zu Rohde & Schwarz - Niederlassungen müssen die Transportvorschriften der Verkehrsträger (IATA-DGR, IMDG-Code, ADR, RID) befolgt werden.
Transport
1. Das Produkt kann ein hohes Gewicht aufweisen. Daher muss es vorsichtig und ggf. unter Verwendung eines geeigneten Hebemittels (z.B. Hubwagen) bewegt bzw. transportiert werden, um Rückenschäden oder Verletzungen zu vermeiden.
2. Griffe an den Produkten sind eine Handhabungshilfe, die ausschließlich für den Transport des Produkts durch Personen vorgesehen ist. Es ist daher nicht zulässig, Griffe zur Befestigung an bzw. auf Transportmitteln, z.B. Kränen, Gabelstaplern, Karren etc. zu verwenden. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Produkte sicher an bzw. auf geeigneten Transport- oder Hebemitteln zu befestigen. Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Herstellers eingesetzter Transport- oder Hebemittel, um Personenschäden und Schäden am Produkt zu vermeiden.
3. Falls Sie das Produkt in einem Fahrzeug benutzen, liegt es in der alleinigen Verantwortung des Fahrers, das Fahrzeug in sicherer und angemessener Weise zu führen. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für Unfälle oder Kollisionen. Verwenden Sie das Produkt niemals in einem sich bewegenden Fahrzeug, sofern dies den Fahrzeugführer ablenken könnte. Sichern Sie das Produkt im Fahrzeug ausreichend ab, um im Falle eines Unfalls Verletzungen oder Schäden anderer Art zu verhindern.
Entsorgung
1. Batterien bzw. Akkumulatoren, die nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden dürfen, darf nach Ende der Lebensdauer nur über eine geeignete Sammelstelle oder eine Rohde & Schwarz­Kundendienststelle entsorgt werden.
2. Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Produkt nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden, sondern muss getrennt gesammelt werden. Rohde & Schwarz GmbH & Co.KG ein Entsorgungskonzept entwickelt und übernimmt die Pflichten der Rücknahme- und Entsorgung für Hersteller innerhalb der EU in vollem Umfang. Wenden Sie sich bitte an Ihre Rohde & Schwarz-Kundendienststelle, um das Produkt umweltgerecht zu entsorgen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Werden Produkte oder ihre Bestandteile über den bestimmungsgemäßen Betrieb hinaus mechanisch und/oder thermisch bearbeitet, können ggf. gefährliche Stoffe (schwermetallhaltiger Staub wie z.B. Blei, Beryllium, Nickel) freigesetzt werden. Die Zerlegung des Produkts darf daher nur von speziell geschultem Fachpersonal erfolgen. Unsachgemäßes Zerlegen kann Gesundheitsschäden hervorrufen. Die nationalen Vorschriften zur Entsorgung sind zu beachten.
4. Falls beim Umgang mit dem Produkt Gefahren- oder Betriebsstoffe entstehen, die speziell zu entsorgen sind, z.B. regelmäßig zu wechselnde Kühlmittel oder Motorenöle, sind die Sicherheitshinweise des Herstellers dieser Gefahren- oder Betriebsstoffe und die regional gültigen Entsorgungsvorschriften einzuhalten. Beachten Sie ggf. auch die zugehörigen speziellen Sicherheitshinweise in der Produktdokumentation. Die unsachgemäße Entsorgung von Gefahren­oder Betriebsstoffen kann zu Gesundheitsschäden von Personen und Umweltschäden führen.
Weitere Informationen zu Umweltschutz finden Sie auf der Rohde & Schwarz Home Page.
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R&S®TS-PIO4
1.1 Allgemeines................................................................................................................... 7
1.2 Eigenschaften................................................................................................................7
1.3 Einsatzmöglichkeiten................................................................................................... 8
1.3.1 Digitaler Funktionstest- Statisch......................................................................................9
1.3.2 Digitaler Funktionstest - Dynamisch................................................................................9
4.1 Mechanischer Aufbau.................................................................................................16

Inhalt

Inhalt
1 Anwendungen........................................................................................ 7
2 Ansicht..................................................................................................10
3 Blockschaltbilder................................................................................. 11
4 Aufbau...................................................................................................16
4.2 Schnittstellen...............................................................................................................16
4.3 Anzeigeelemente.........................................................................................................17
5 Funktionsbeschreibung...................................................................... 18
5.1 Übersicht......................................................................................................................18
5.1.1 Allgemeines...................................................................................................................18
5.1.2 Ports..............................................................................................................................19
5.1.3 Speicher........................................................................................................................ 19
5.1.3.1 Speicherverwaltung im Treiber......................................................................................19
5.1.3.2 Stimulus-Speicher......................................................................................................... 20
5.1.3.3 Response-Speicher.......................................................................................................21
5.1.4 Statischer Digitaltest..................................................................................................... 21
5.1.5 Dynamischer Digitaltest................................................................................................ 21
5.2 Programmierung Digitaler Tests................................................................................22
5.2.1 Digitaltests mit Gerätetreiberfunktionen........................................................................ 23
5.2.1.1 Initialisierung................................................................................................................. 23
5.2.1.2 Hilfsfunktionen...............................................................................................................23
5.2.1.3 Fehlerabfragen..............................................................................................................23
5.2.1.4 Funktionen des IVI Switch Anteils.................................................................................23
5.2.1.5 Digitaltest mit Low Level Treiberfunktionen...................................................................24
5.2.1.6 Digitaltest nach IVI Digital............................................................................................. 24
3Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
5.2.2 Digitaltest mit DIO Manager.......................................................................................... 26
5.2.2.1 Dateiformat....................................................................................................................26
5.2.2.2 Konfiguration DIO Manager.......................................................................................... 28
5.2.2.3 Struktur eines Testprogramms...................................................................................... 29
5.2.2.4 Ports..............................................................................................................................30
5.2.2.5 Laden der Waveform-Datei........................................................................................... 30
5.2.2.6 Ausführung Pattern Set.................................................................................................31
5.3 Konfiguration der Digitalkanäle.................................................................................31
5.3.1 Einstellung Spannungsbereich......................................................................................31
5.3.2 Konfiguration der Stimulus-Kanäle................................................................................31
5.3.3 Konfiguration der Eingangs-Kanäle.............................................................................. 32
5.3.4 Zeiteinstellungen für die Datenausgabe........................................................................33
5.3.5 Zeiteinstellungen für die Datenerfassung......................................................................33
Inhalt
5.3.6 Konfiguration der Datenbreite im Dynamischen Betrieb............................................... 34
5.3.7 Leistungsaufnahme.......................................................................................................35
5.3.7.1 Abschätzung der Leistungsaufnahme...........................................................................35
5.3.7.2 Schutzmechanismus..................................................................................................... 37
5.4 Triggerung und Ablaufsteuerung.............................................................................. 38
5.4.1 Triggereinheiten............................................................................................................ 38
5.4.2 Empfang von Triggersignalen....................................................................................... 39
5.4.3 Generierung von Trigger-Signalen................................................................................40
5.5 PWM............................................................................................................................. 41
5.6 Frequenzmessung...................................................................................................... 42
5.7 Bidirektionale Kanäle..................................................................................................42
5.8 Externer Takteingang..................................................................................................42
5.9 Synchronisation mehrerer Module............................................................................43
5.10 AUX-Kanäle..................................................................................................................43
5.11 GND Relais...................................................................................................................43
6 Inbetriebnahme.................................................................................... 44
6.1 Installation des Moduls R&S TS-PIO4.......................................................................44
7 Software................................................................................................45
7.1 Treibersoftware........................................................................................................... 45
7.2 Softpanel......................................................................................................................45
4Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
7.3 Programmierbeispiele R&S TS-PIO4.........................................................................46
7.3.1 Digitaltest mit der Bibliothek DIO Manager................................................................... 46
7.3.1.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 47
7.3.1.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 48
7.3.1.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 48
7.3.1.4 Auswertung der fehlerhaften Pattern............................................................................ 49
7.3.2 Dynamische Patternausführung mit IVI Digital..............................................................51
7.3.2.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 51
7.3.2.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 53
7.3.2.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 53
7.3.2.4 Erzeugen des Pattern-Sets........................................................................................... 54
7.3.2.5 Auswertung der fehlerhaften Pattern............................................................................ 58
7.3.3 Statische Patternausführung mit IVI Digital...................................................................60
Inhalt
7.3.3.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 60
7.3.3.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 61
7.3.3.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 61
7.3.3.4 Ausführung eines Pattern-Sets..................................................................................... 62
7.3.3.5 Ausführung eins einzelnen Patterns............................................................................. 65
7.3.3.6 Auswertung eines fehlerhaften Patterns....................................................................... 66
7.3.4 Statische Patternausgabe mit Low Level Treiberfunktionen......................................... 67
7.3.4.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 67
7.3.4.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 68
7.3.4.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 69
7.3.4.4 Ausführung eines Pattern-Sets..................................................................................... 70
7.3.5 Dynamische Patternausführung mit Low Level Treiberfunktionen................................70
7.3.5.1 Hauptfunktion................................................................................................................ 70
7.3.5.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 72
7.3.5.3 Ausführung des Digitaltests.......................................................................................... 72
7.3.5.4 Erzeugen eines Pattern-Sets........................................................................................ 74
7.3.6 Getriggerte Patternausführung......................................................................................75
7.3.6.1 Hauptprogramm............................................................................................................ 75
7.3.6.2 Fehlerbehandlung......................................................................................................... 76
7.3.6.3 Getriggerter Digitaltest.................................................................................................. 77
5Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
8.1 LED Test.......................................................................................................................80
8.2 Einschalttest................................................................................................................80
8.3 TSVP Selbsttest...........................................................................................................80
9.1 R&S TS-PIO4................................................................................................................82
9.1.1 Steckverbinder X10.......................................................................................................82
9.1.2 Steckverbinder X20.......................................................................................................83
9.1.3 Steckverbinder X30.......................................................................................................84
9.1.4 Steckverbinder X1 (cPCI Bus)...................................................................................... 85
10 Technische Daten.................................................................................86
Inhalt
8 Selbsttest..............................................................................................80
9 Schnittstellenbeschreibung................................................................82
6Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4

1.1 Allgemeines

Anwendungen
Eigenschaften

1 Anwendungen

Dieses Handbuch beschreibt Funktion und Betrieb des ROHDE&SCHWARZ digitalen Funktionstestmoduls R&S TS-PIO4 für die Verwendung in der Test System Versatile Platform R&S CompactTSVP. Die Hardware wird als CompactPCI-Karte realisiert, die nur einen Slot im frontseitigen Bereich des TSVP belegt.
Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 kommt überall dort zum Einsatz, wo digitale Schaltungen durch flexibel programmierbare statische oder dynamische Stimu­lation und durch Aufzeichnung der Reaktion getestet werden.
Die deterministische, simultane Stimulation und Aufzeichnung von digitalen Signalen ermöglicht eine realitätsnahe Nachbildung von Betriebsbedingungen. Damit das exakte und vorhersagbare Zeitverhalten zum Ausgeben, Erfassen und Analysieren der Bit­muster eingehalten werden kann, stehen auf dem Modul ein großer lokaler Speicher und eine autarke Ablaufsteuerung zur Verfügung. Umfangreiche Triggermöglichkeiten über den PXI-Triggerbus ermöglichen die Synchronisierung mit weiteren R&S TS-PIO4 Modulen oder anderen Mess- und Stimulusmodulen. Dadurch lässt sich die Anzahl der Digitalkanäle in einer Anwendung erweitern. Weiterhin sind Messungen möglich, bei denen Signale synchron erfasst werden sollen.
Die Programmierbarkeit von Ausgangspegeln und Eingangsschwellwerten in 8 Ports mit je 4 Kanälen ermöglicht eine optimale Anpassung an die Anforderungen unter­schiedlicher Logikfamilien. Der Einfluss von Störsignalen im Prüfaufbau kann durch die Einstellbarkeit einer Hysterese bei den Eingangsschwellen minimiert werden.
Die Schutzbeschaltungen gegen Kurzschlüsse, Gegenspannungen und Überspannun­gen tragen zur Robustheit des digitalen Funktionstestmoduls R&S TS-PIO4 bei. Durch den äußerst Platz sparenden Aufbau der I/O-Schutzbeschaltung und Signalkonditionie­rung belegt das R&S TS-PIO4 nur einen CompactPCI/PXI Slot. Dies ermöglicht den Aufbau von sehr leistungsfähigen und kompakten Messsystemen.
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 ist für die Testplattform R&S Com­pactTSVP bestimmt. Die Ansteuerung des Moduls erfolgt über den CompactPCI Bus.
Zur Bedienung des Moduls steht ein Softpanel zur Verfügung. Die Ansteuerung erfolgt über einen IVI-C Treiber.

1.2 Eigenschaften

Eigenschaften des digitalen Funktionstestmoduls R&S TS-PIO4.
32 digitale Eingänge und 32 digitale Ausgänge eingeteilt in 8 Ports mit je 4 Kanä­len
Programmierbarer Ausgangspegelbereich -6 V bis 10 V Ausgangswiderstand 30 (typ.)
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R&S®TS-PIO4
Anwendungen
Einsatzmöglichkeiten
Auflösung 14 Bit
Ausgangsstrom bis 150 mA pro Kanal, 350 mA pro Port
Tristate Steuerung im dynamischen und statischen Modus
Zwei programmierbare Eingangsschaltschwellen pro Port für Hysterese oder Pegel Monitoring
Eingänge mit Ausgängen verbindbar
Patternrate bis 40 MS/s pro Kanal • 12,5 nsec. Auflösung
Speichertiefe 2 MSample (32 bit Daten)
Externer Takteingang
Synchronisierung/Triggerung via PXI Trigger Bus und via XTI (TTL)
Timer/Counter Funktion
FPGA basierende Flexibilität
Autarke Selbsttestfähigkeit
LabWindows IVI-C Treiber verfügbar
Einsatz im R&S CompactTSVP

1.3 Einsatzmöglichkeiten

Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 dient dem Test digitaler Baugruppen oder Geräte. Ein solcher Funktionstest prüft die Gesamtfunktion einer digitalen Schal­tung unter möglichst realen Betriebsbedingungen. Dazu werden digitale Eingangsmus­ter angelegt, die Ausgangssignale gemessen und mit den Sollwerten verglichen.
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 kann unter anderem für folgende Auf­gaben eingesetzt werden:
Digitaler Funktionstest (Low-Speed/High-Speed, IO Steuerung)
Bitmusterstimulierung (Low-Speed/High-Speed, digitale Busse)
Bitmustermessung (Low-Speed/High-Speed)
Überwachung von Pegelzustandsänderungen (Patterntrigger)
Digitaler Funktionstest auf Bauteilebene (keine Nodeforcing- bzw. Backdriving­Fähigkeit)
Downloads, z.B. für Flash-Bausteine, seriell und parallel
Ein typischer Funktionstest besteht aus folgenden Komponenten:
Anpassung der Pin-Elektronik an die Prüflingsumgebung (Logikpegel und Logikfa­milie)
Definition des Sensor-Strobes (Timing)
Definition des Stimulus- und Messverhaltens
Auswertung des Testergebnisses
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1.3.1 Digitaler Funktionstest- Statisch

1.3.2 Digitaler Funktionstest - Dynamisch

Anwendungen
Einsatzmöglichkeiten
Beim statischen digitalen Funktionstest werden Eigenschaften geprüft, bei denen es mehr auf das richtige Zusammenwirken der Logikbausteine und weniger auf den Nach­weis von zeitkritischen Grenzwerten ankommt. Die Anwendung gibt die zu stimulieren­den Muster aus, liest die Prüflingsreaktion über die Moduleingänge ein und vergleicht sie mit der erwarteten Reaktion. Der Vergleich mit der Vorgabe ergibt dann eine PASS/ FAIL-Aussage. Der Vergleich erfolgt in der Applikation. Da das Zeitverhalten (Dauer, wie lange ein Pattern ansteht; Abtastzeitpunkt der Eingänge) im Wesentlichen vom Host-Rechner kontrolliert wird, können hiermit keine zeitkritischen bzw. zeitlich genau definierten Abläufe getestet werden. Beim statischen Test ist die Sequenz des Ablaufs deterministisch, d.h. die zeitliche Abfolge der Pattern sowie des Einlesens ist vorher­sagbar. Nicht vorhersagbar ist jedoch, wie lange der Abstand von einem Pattern zum nächsten sein wird und auch nicht wie groß der Abstand vom Anlegen eines Patterns zum Einlesen der Daten. Hier beeinflusst das Betriebssystem des Hostrechners (Task­wechsel usw.) in nicht vorhersagbarer Weise die Laufzeiten.
Mit dem Echtzeittest wird die Gesamtfunktion des Digitalteils eines Prüflings unter möglichst realen Betriebsbedingungen geprüft. Dazu werden digitale Muster (Vektoren bzw. Pattern-Sets) mit genau definierter, meist hoher Taktrate und präzisem zeitlichen Verhalten an die Prüflingsanschlüsse angelegt und die Reaktionen aufgezeichnet. Auch die Aufzeichnung erfolgt mit einem genau definierten, reproduzierbaren Zeitver­halten. Grundbedingung für ein exaktes, vorhersagbares Timing ist, dass die Muster für den Stimulus in Speichern "hinter den Treibern" abgelegt sind und mit definiertem Zeitverhalten und bei hoher Geschwindigkeit abgearbeitet werden können. Dafür ver­fügt das Modul über eine eigene Ablaufsteuerung im FPGA. Ebenso werden die aufge­zeichneten Eingangsdaten zunächst in einem Speicher auf dem Modul abgelegt und später von der Applikation auf dem Hostrechner abgeholt und für eine PASS/FAIL-Ent­scheidung ausgewertet.
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Ansicht

2 Ansicht

Bild 2-1 zeigt das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 (ohne Kühlkörper).
Bild 2-1: Ansicht des Moduls
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Blockschaltbilder

3 Blockschaltbilder

In diesem Abschnitt wird sowohl das Funktionsblockschaltbild des Moduls R&S TS­PIO4 als auch das detaillierte Blockschaltbild dargestellt.
Bild 3-1: Funktionsblockschaltbild des Moduls R&S TS-PIO4
Bild 3-2: Detailliertes Blockschaltbild des Moduls R&S TS-PIO4
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Blockschaltbilder
Bild 3-3: Clock Switch
Bild 3-4: Trigger and Timing Control
Bild 3-5: Digital Input Comparator
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Blockschaltbilder
Bild 3-6: Hardware Trigger Configurator
Bild 3-7: Trigger Logic Block
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Blockschaltbilder
Bild 3-8: Trigger Output Configurator
Bild 3-9: Stimulus
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Blockschaltbilder
Bild 3-10: Driver and Comparator
Bild 3-11: R&S TS-PIO4 im R&S CompactTSVP
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4.1 Mechanischer Aufbau

Aufbau
Schnittstellen

4 Aufbau

Das Modul R&S TS-PIO4 ist als langes cPCI-Einsteckmodul und für den frontseitigen Einbau in den R&S CompactTSVP ausgeführt.
Die Höhe der Platine des Moduls beträgt 3 HE (134 mm). Um ein sicheres Einschieben in den R&S CompactTSVP zu gewährleisten, ist die Frontblende mit einem Führungs­stift bestückt. Die Arretierung des Moduls geschieht mit den beiden Befestigungs­schrauben der Frontblende.
Die frontseitige Schnittstelle X10 dient zum Anschluss von Prüflingen.
Der Stecker X30 dient nur der mechanischen Stabilität. Die Kontakte des Steckers sind nicht belegt.
Die Schnittstelle X20/X1 verbinden das Modul R&S TS-PIO4 mit der cPCI-Backplane/ PXI-Steuer-Backplane.
Bild 4-1: Anordnung der Schnittstellen am Modul R&S TS-PIO4

4.2 Schnittstellen

Kurzzeichen Verwendung
X1 Backplane cPCI Bus
X10 Prüfling (UUT)
X20 Backplane Extension (PXI), Rear-I/O
X30 Analog Bus (nicht genutzt)
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4.3 Anzeigeelemente

Aufbau
Anzeigeelemente
Eine detaillierte Schnittstellenbeschreibung mit Signalbelegung an den Steckverbin­dern befindet sich in .Kapitel 9, "Schnittstellenbeschreibung", auf Seite 82
Auf der Frontseite des R&S TS-PIO4 sind drei Leuchtdioden (LED) mit folgender Bedeutung angeordnet:
Bild 4-2: LED Anzeigen des R&S TS-PIO4
LED Beschreibung
ERR (rot) Fehlerzustand:
Leuchtet, wenn nach dem Einschalten der Versor­gungsspannung ein Fehler beim Einschalttest auf dem Modul R&S TS-PIO4 entdeckt wird.
COM (gelb) Kommunikation:
Leuchtet bei Datenverkehr über das Interface auf.
PWR (grün) Versorgungsspannung:
Leuchtet, wenn alle nötigen Versorgungsspannun­gen anliegen
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5.1 Übersicht

5.1.1 Allgemeines

Funktionsbeschreibung
Übersicht

5 Funktionsbeschreibung

Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 stellt 8 Ports mit je 4 digitalen Ein­gangs- und Ausgangs-Pins zur Verfügung. Hierzu besitzt das Modul ungemultiplexte Digitalpins, d. h. hinter jedem Pin steht ein eigener Digitalkanal zum Stimulieren und Messen zur Verfügung. Des Weiteren können auf dem Modul die Ausgangsspannun­gen der Treiber sowie die Komparatorschwellen der Eingänge in bestimmten Grenzen frei programmiert werden. Damit lassen sich praktisch für jede Anwendung die passen­den Logikpegel erzeugen. Alle Einstellungen sowie die Takterzeugung erfolgen auf dem Modul selbst, so dass keine weiteren Stimulus-Module notwendig sind.
Der nutzbare Pegelbereich hängt von der Konfiguration der Treiberreferenzen ab. Der gesamte Pegelbereich ist auf 4 Bereiche aufgeteilt. Die Treiberpegel werden aus der CPCI-Versorgung (+5 V und +3.3 V) erzeugt.
Die Applikationssoftware muss einen passenden Spannungsbereich einstellen, bevor die Ausgangsspannungen und Komparatorschwellen konfiguriert werden können. Der Gerätetreiber führt hier eine Plausibilitätsprüfung durch und verhindert, dass ungültige oder schädliche Werte eingestellt werden.
Tabelle 5-1: Spannungsbereiche
Range
3 +1,5 V....+6,0 V +1,5 V....+10,0 V +1.5 V....+7.1 V
2 -1,8 V....+2,7 V -1,8 V....+10,0 V -1.8 V....+7.1 V
1 -3,5 V....+1,0 V -3,5 V....+10,0 V -3.5 V....+7.1 V
0 -6,0 V.... -1,5 V -6,0 V.... +8,0 V -6.0 V....+5.1 V
1
VL: Ausgangspegel Low
2
VH: Ausgangspegel High
3
CVL: Komparatorpegel Low
4
CVH: Komparatorpegel High
VL
1
VH
2
CVL3 / CVH
4
Alle Ausgänge (OUTx) können bei Bedarf mit ihrem zugehörigen Eingang (INx) ver­bunden werden und somit stimulieren, messen und das Treiben von Signalen überwa­chen. Alle Treiberkanäle können in den hochohmigen Zustand (TRI-STATE) versetzt werden.
Die zeitliche Steuerung von Datenausgabe und Einlesen der Antwortsignale erfolgt auf dem Modul gesteuert durch FPGAs.
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5.1.2 Ports

Funktionsbeschreibung
Übersicht
Bedingt durch Strukturen in der Hardware sind die digitalen Ein- und Ausgänge in so genannte Ports eingeteilt.
Das Modul R&S TS-PIO4 stellt 32 Ausgänge (OUT1 bis OUT32 und 32 Eingänge (IN1 bis IN32) zur Verfügung. Jeweils 4 Kanäle sind zu einem Port (PORT0 bis PORT7) zusammengefasst.
Viele Funktionen des Treibers beziehen sich auf diese Portstruktur.
Tabelle 5-2: Portstruktur
Port Kanal OUTx / INx Bitmaske
0 1…4 RSPIO4_MASK_PORT0
1 5…8 RSPIO4_MASK_PORT1
2 9…12 RSPIO4_MASK_PORT2
3 13…16 RSPIO4_MASK_PORT3
4 17…20 RSPIO4_MASK_PORT4
5 21…24 RSPIO4_MASK_PORT5
6 25…28 RSPIO4_MASK_PORT6
7 29…32 RSPIO4_MASK_PORT7

5.1.3 Speicher

5.1.3.1 Speicherverwaltung im Treiber
Die digitalen Kanäle können je nach Bedarf in unterschiedlichen Kombinationen für gleichzeitigen statischen und dynamischen Betrieb konfiguriert werden. Für die dyna­mischen Datensätze stehen deshalb verschiedene Formate (Datentypen) zur Verfü­gung.
Stimulus-Datensätze, die über rspio4_LoadData auf das Modul geladen werden sol­len, werden zunächst in der Speicherverwaltung abgelegt. Für jeden Datensatz weist der Treiber eine ID zu, über die dieser Datensatz dann bei Bedarf identifiziert und zur Ausführung gebracht werden kann.
Erfolgt der Zugriff über die Treiberfunktionen nach IVI Digital, läuft dies im Hintergrund ab und braucht vom Anwender nicht beachtet zu werden. Es werden dann auch auto­matisch die passenden Datenformate gewählt.
Die Interpretation der Daten erfolgt im Treiber entsprechend des Modes, in den das Modul zuvor durch die Funktionen rspio4_ConfigureStimMode() und rspio4_ConfigureRespMode() versetzt wurde.
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Funktionsbeschreibung
Übersicht
Aus Gründen der Abwärtskompatibilität kann das Attribut
RSPIO4_ATTR_PORT_HANDLING mit Hilfe der Funktion rspio4_ConfigurePortHandling auf den Wert RSPIO4_PORT_HAND-
LING_PDFT gesetzt werden. In diesem Fall emuliert die Treibersoftware ein Modul mit 4 Ports mit je 8 Kanälen. Die Tristate-Information in den Datenstrukturen wird bei die­ser Einstellung portspezifisch interpretiert.
Die Datei rspio4.h stellt diese Datentypen zur Verfügung. Für Details siehe rspio4.h sowie die Hilfedatei des Treibers.
Tabelle 5-3: Datentypen
Mode
(siehe rspio4.h)
RSPIO4_VAL_CTRL_STATIC
RSPIO4_VAL_CTRL_4BIT RSPIO4_DATA_4BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_8BIT RSPIO4_DATA_8BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_16BIT RSPIO4_DATA_16BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_32BIT RSPIO4_DATA_32BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_4BIT_TRISTATE RSPIO4_DATA_4BIT_TRISTATE (Stim.)
RSPIO4_VAL_CTRL_8BIT_TRISTATE RSPIO4_DATA_8BIT_TRISTATE (Stim.)
RSPIO4_VAL_CTRL_16BIT_TRISTATE RSPIO4_DATA_16BIT_TRISTATE(Stim.)
RSPIO4_VAL_CTRL_32BIT_TRISTATE RSPIO4_DATA_32BIT_TRISTATE(Stim.)
5.1.3.2 Stimulus-Speicher
Datentyp
(siehe rspio4.h)
RSPIO4_DATA_4BIT (Resp.)
RSPIO4_DATA_8BIT (Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_16BIT (Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_32BIT (Resp.)
Auf dem Modul stehen 2MSample Speicher für Stimulusdaten zur Verfügung. D.h. es kann maximal ein Pattern Set mit 2 x 1024 x 1024 Daten Vektoren plus 2 x 1024 x 1024 Enable Vektoren definiert und auf das Modul geladen werden.
Die Datensätze gelangen zunächst über die Funktion spio4_LoadData() in den Sti­mulus-Speicher. Diese Funktion liefert eine ID zurück. Über diese ID kann dann der Datensatz im Stimulus-Speicher zur Ausführung gebracht werden.
Je nach verwendeter Funktion zum Ausführen eines Pattern Sets geschieht dies auto­matisch oder muss manuell ausgelöst werden. (z.B. IVI Digital Funktionen machen die­sen Ablauf komplett im Hintergrund).
Mit Hilfe der Funktion rspio4_DiscardData() kann der Datensatz aus dem Stimu­lusspeicher entfernt werden.
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5.1.3.3 Response-Speicher

5.1.4 Statischer Digitaltest

Funktionsbeschreibung
Übersicht
Die aufgezeichneten Response Daten befinden sich in einem ebenfalls 2 MSample fassenden Speicher. Dieser enthält immer abwechselnd in je einem 32 Bit Wert die Ergebnisse der High Komparatoren und der Low Komparatoren.
Die Standardfunktionen bewerten diese Ergebnisse entsprechend dem eingestellten Komparatormodus
COMP Fensterkomparator
HYST Hysterese
Um bei Bedarf auch die Information bzgl. einer Eingangsspannung in einem verbote­nen Bereich zu erhalten, wurden dem Treiber Funktionen hinzugefügt, welche die Vali­dität der Daten jedes Kanals auswerten und zurückliefern. (Siehe auch Kapitel 5.3.3,
"Konfiguration der Eingangs-Kanäle", auf Seite 32.)
Beim statischen Digitaltest wird der Ablauf für das Anlegen von Pattern an den Aus­gängen sowie das Einlesen der Eingänge vom Steuerrechner aus kontrolliert. Das hat zur Folge, dass die zeitliche Dauer der einzelnen Pattern sowie der Abtastzeitpunkt für die Messung bezogen auf den Patternbeginn nie genau vorausgesagt werden kann, da hier Einflüsse des Hostrechners und dessen Betriebssystem eingehen.
Der statische Digitaltest ist daher geeignet für die Überprüfung des logischen Zusam­menspiels von Komponenten, zur Überprüfung von Spannungsschwellen und anderen Abläufen, wenn es dabei nicht auf die Verifikation bzw. das genaue Einhalten von zeitli­chen Bedingungen ankommt.
Der statische Digitaltest kann bei R&S TS-PIO4 mittels IVI Digital Funktionen oder mit den Low Level Treiberfunktionen ausgeführt werden.

5.1.5 Dynamischer Digitaltest

Im einfachsten Fall ist die Patternperiode für Ausgabe (Stimulus) und Erfassung (Res­ponse) gleich. Stimulus und Response werden vom gleichen Trigger gestartet und lau­fen synchron zueinander ab.
Die Prüflingsantwort muss in der Regel gegenüber dem Patternbeginn verzögert gemessen werden. Die Verzögerung (Response Delay) ist zwischen 0 s und der Pat­ternperiode einstellbar. Diese Verzögerung wird von der Anwendung so festgelegt, dass zum Zeitpunkt der Abtastung stabile Daten vom Prüfling her anliegen. Dieser Wert wird letztlich von den Verzögerungszeiten im Prüfling bestimmt. Wird die Verzö­gerung größer als die Patternperiode, so erfolgt die Abtastung dann schon innerhalb der nächsten Periode der Stimulus Pattern. Auch dies kann in bestimmten Applikatio­nen sinnvoll sein.
Der Start des Tests erfolgt durch Software- oder Hardwaretrigger. Die Pattern werden mit einer festen Taktrate ausgegeben. Die Patterndauer ist die Zeit, während der ein
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