Im vorliegenden Handbuch werden folgende Abkürzungen verewendet: R&S®TS-PIO4 wird abgekürzt mit R&S TS-PIO4.
Grundlegende Sicherheitshinweise
Lesen und beachten Sie unbedingt die nachfolgenden Anweisungen und Sicherheitshinweise!
Alle Werke und Standorte der Rohde & Schwarz Firmengruppe sind ständig bemüht, den
Sicherheitsstandard unserer Produkte auf dem aktuellsten Stand zu halten und unseren Kunden ein
höchstmögliches Maß an Sicherheit zu bieten. Unsere Produkte und die dafür erforderlichen Zusatzgeräte
werden entsprechend der jeweils gültigen Sicherheitsvorschriften gebaut und geprüft. Die Einhaltung
dieser Bestimmungen wird durch unser Qualitätssicherungssystem laufend überwacht. Das vorliegende
Produkt ist gemäß beiliegender EU-Konformitätsbescheinigung gebaut und geprüft und hat das Werk in
sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen
gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Benutzer alle Hinweise, Warnhinweise und Warnvermerke
beachten. Bei allen Fragen bezüglich vorliegender Sicherheitshinweise steht Ihnen die Rohde & Schwarz
Firmengruppe jederzeit gerne zur Verfügung.
Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des Benutzers, das Produkt in geeigneter Weise zu
verwenden. Das Produkt ist ausschließlich für den Betrieb in Industrie und Labor bzw., wenn ausdrücklich
zugelassen, auch für den Feldeinsatz bestimmt und darf in keiner Weise so verwendet werden, dass einer
Person/Sache Schaden zugefügt werden kann. Die Benutzung des Produkts außerhalb des
bestimmungsgemäßen Gebrauchs oder unter Missachtung der Anweisungen des Herstellers liegt in der
Verantwortung des Benutzers. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für die Zweckentfremdung
des Produkts.
Die bestimmungsgemäße Verwendung des Produkts wird angenommen, wenn das Produkt nach den
Vorgaben der zugehörigen Produktdokumentation innerhalb seiner Leistungsgrenzen verwendet wird
(siehe Datenblatt, Dokumentation, nachfolgende Sicherheitshinweise). Die Benutzung des Produkts
erfordert Fachkenntnisse und zum Teil englische Sprachkenntnisse. Es ist daher zu beachten, dass das
Produkt ausschließlich von Fachkräften oder sorgfältig eingewiesenen Personen mit entsprechenden
Fähigkeiten bedient werden darf. Sollte für die Verwendung von Rohde & Schwarz-Produkten persönliche
Schutzausrüstung erforderlich sein, wird in der Produktdokumentation an entsprechender Stelle darauf
hingewiesen. Bewahren Sie die grundlegenden Sicherheitshinweise und die Produktdokumentation gut
auf und geben Sie diese an weitere Benutzer des Produkts weiter.
Die Einhaltung der Sicherheitshinweise dient dazu, Verletzungen oder Schäden durch Gefahren aller Art
auszuschließen. Hierzu ist es erforderlich, dass die nachstehenden Sicherheitshinweise vor der
Benutzung des Produkts sorgfältig gelesen und verstanden sowie bei der Benutzung des Produkts
beachtet werden. Sämtliche weitere Sicherheitshinweise wie z.B. zum Personenschutz, die an
entsprechender Stelle der Produktdokumentation stehen, sind ebenfalls unbedingt zu beachten. In den
vorliegenden Sicherheitshinweisen sind sämtliche von der Rohde & Schwarz Firmengruppe vertriebenen
Waren unter dem Begriff „Produkt“ zusammengefasst, hierzu zählen u. a. Geräte, Anlagen sowie
sämtliches Zubehör.
Vorsicht beim Umgang mit Geräten mit hohem
Gewicht
Stand-by-Anzeige
Gefahr vor elektrischem Schlag
Gleichstrom (DC)
Warnung vor heißer Oberfläche
Wechselstrom (AC)
Schutzleiteranschluss
Gleichstrom/Wechselstrom (DC/AC)
Erdungsanschluss
Gerät entspricht den Sicherheitsanforderungen an die Schutzklasse II
(Gerät durchgehend durch doppelte /
verstärkte Isolierung geschützt.
Masseanschluss des Gestells oder Gehäuses
EU - Kennzeichnung für Batterien und
Akkumulatoren.
Das Gerät enthält eine Batterie bzw. einen
Akkumulator. Diese dürfen nicht über
unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden,
sondern sollten getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Achtung beim Umgang mit elektrostatisch
gefährdeten Bauelementen
EU - Kennzeichnung für die getrennte
Sammlung von Elektro- und
Elektronikgeräten.
Elektroaltgeräte dürfen nicht über unsortierten
Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern
müssen getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Warnung vor Laserstrahl
Produkte mit Laser sind je nach ihrer Laser-
Klasse mit genormten Warnhinweisen
versehen.
Laser können aufgrund der Eigenschaften
ihrer Strahlung und aufgrund ihrer extrem
konzentrierten elektromagnetischen Leistung
biologische Schäden verursachen.
Für zusätzliche Informationen siehe Kapitel
„Betrieb“ Punkt 7.
Symbole und Sicherheitskennzeichnungen
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Grundlegende Sicherheitshinweise
kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod oder
schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht vermieden
wird.
kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit mittlerem Risiko, die Tod oder
(schwere) Körperverletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden
wird.
kennzeichnet eine Gefährdung mit geringem Risiko, die leichte oder mittlere
Körperverletzungen zur Folge haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
weist auf die Möglichkeit einer Fehlbedienung hin, bei der das Produkt
Schaden nehmen kann.
Signalworte und ihre Bedeutung
Die folgenden Signalworte werden in der Produktdokumentation verwendet, um vor Risiken und Gefahren
zu warnen.
Diese Signalworte entsprechen der im europäischen Wirtschaftsraum üblichen Definition für zivile
Anwendungen. Neben dieser Definition können in anderen Wirtschaftsräumen oder bei militärischen
Anwendungen abweichende Definitionen existieren. Es ist daher darauf zu achten, dass die hier
beschriebenen Signalworte stets nur in Verbindung mit der zugehörigen Produktdokumentation und nur in
Verbindung mit dem zugehörigen Produkt verwendet werden. Die Verwendung von Signalworten in
Zusammenhang mit nicht zugehörigen Produkten oder nicht zugehörigen Dokumentationen kann zu
Fehlinterpretationen führen und damit zu Personen- oder Sachschäden führen.
Betriebszustände und Betriebslagen
Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne
Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben nicht eingehalten, kann dies
elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit
Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten sind die örtlichen bzw. landesspezifischen Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
1. Sofern nicht anders vereinbart, gilt für R&S-Produkte folgendes:
als vorgeschriebene Betriebslage grundsätzlich Gehäuseboden unten, IP-Schutzart 2X,
Verschmutzungsgrad 2, Überspannungskategorie 2, nur in Innenräumen verwenden, Betrieb bis
2000 m ü. NN, Transport bis 4500 m ü. NN, für die Nennspannung gilt eine Toleranz von ±10%, für
die Nennfrequenz eine Toleranz von ±5%.
2. Stellen Sie das Produkt nicht auf Oberflächen, Fahrzeuge, Ablagen oder Tische, die aus Gewichtsoder Stabilitätsgründen nicht dafür geeignet sind. Folgen Sie bei Aufbau und Befestigung des
Produkts an Gegenständen oder Strukturen (z.B. Wände und Regale) immer den Installationshinweisen des Herstellers. Bei Installation abweichend von der Produktdokumentation können
Personen verletzt, unter Umständen sogar getötet werden.
3. Stellen Sie das Produkt nicht auf hitzeerzeugende Gerätschaften (z.B. Radiatoren und Heizlüfter). Die
Umgebungstemperatur darf nicht die in der Produktdokumentation oder im Datenblatt spezifizierte
Maximaltemperatur überschreiten. Eine Überhitzung des Produkts kann elektrischen Schlag, Brand
und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
Elektrische Sicherheit
Werden die Hinweise zur elektrischen Sicherheit nicht oder unzureichend beachtet, kann dies elektrischen
Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge,
verursachen.
1. Vor jedem Einschalten des Produkts ist sicherzustellen, dass die am Produkt eingestellte
Nennspannung und die Netznennspannung des Versorgungsnetzes übereinstimmen. Ist es
erforderlich, die Spannungseinstellung zu ändern, so muss ggf. auch die dazu gehörige
Netzsicherung des Produkts geändert werden.
2. Bei Produkten der Schutzklasse I mit beweglicher Netzzuleitung und Gerätesteckvorrichtung ist der
Betrieb nur an Steckdosen mit Schutzkontakt und angeschlossenem Schutzleiter zulässig.
3. Jegliche absichtliche Unterbrechung des Schutzleiters, sowohl in der Zuleitung als auch am Produkt
selbst, ist unzulässig. Es kann dazu führen, dass von dem Produkt die Gefahr eines elektrischen
Schlags ausgeht. Bei Verwendung von Verlängerungsleitungen oder Steckdosenleisten ist sicherzustellen, dass diese regelmäßig auf ihren sicherheitstechnischen Zustand überprüft werden.
4. Sofern das Produkt nicht mit einem Netzschalter zur Netztrennung ausgerüstet ist, beziehungsweise
der vorhandene Netzschalter zu Netztrennung nicht geeignet ist, so ist der Stecker des
Anschlusskabels als Trennvorrichtung anzusehen.
Die Trennvorrichtung muss jederzeit leicht erreichbar und gut zugänglich sein. Ist z.B. der Netzstecker
die Trennvorrichtung, darf die Länge des Anschlusskabels 3 m nicht überschreiten.
Funktionsschalter oder elektronische Schalter sind zur Netztrennung nicht geeignet. Werden Produkte
ohne Netzschalter in Gestelle oder Anlagen integriert, so ist die Trennvorrichtung auf Anlagenebene
zu verlagern.
5. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regelmäßig
den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und
Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch
Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann.
6. Der Betrieb ist nur an TN/TT Versorgungsnetzen gestattet, die mit höchstens 16 A abgesichert sind
(höhere Absicherung nur nach Rücksprache mit der Rohde & Schwarz Firmengruppe).
7. Stecken Sie den Stecker nicht in verstaubte oder verschmutzte Steckdosen/-buchsen. Stecken Sie die
Steckverbindung/-vorrichtung fest und vollständig in die dafür vorgesehenen Steckdosen/-buchsen.
Missachtung dieser Maßnahmen kann zu Funken, Feuer und/oder Verletzungen führen.
8. Überlasten Sie keine Steckdosen, Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten, dies kann Feuer oder
elektrische Schläge verursachen.
9. Bei Messungen in Stromkreisen mit Spannungen U
> 30 V ist mit geeigneten Maßnahmen Vorsorge
eff
zu treffen, dass jegliche Gefährdung ausgeschlossen wird (z.B. geeignete Messmittel, Absicherung,
Strombegrenzung, Schutztrennung, Isolierung usw.).
10. Bei Verbindungen mit informationstechnischen Geräten, z.B. PC oder Industrierechner, ist darauf zu
achten, dass diese der jeweils gültigen IEC 60950-1 / EN 60950-1 oder IEC 61010-1 / EN 61010-1
entsprechen.
11. Sofern nicht ausdrücklich erlaubt, darf der Deckel oder ein Teil des Gehäuses niemals entfernt
werden, wenn das Produkt betrieben wird. Dies macht elektrische Leitungen und Komponenten
zugänglich und kann zu Verletzungen, Feuer oder Schaden am Produkt führen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
12. Wird ein Produkt ortsfest angeschlossen, ist die Verbindung zwischen dem Schutzleiteranschluss vor
Ort und dem Geräteschutzleiter vor jeglicher anderer Verbindung herzustellen. Aufstellung und
Anschluss darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen.
13. Bei ortsfesten Geräten ohne eingebaute Sicherung, Selbstschalter oder ähnliche Schutzeinrichtung
muss der Versorgungskreis so abgesichert sein, dass alle Personen, die Zugang zum Produkt haben,
sowie das Produkt selbst ausreichend vor Schäden geschützt sind.
14. Jedes Produkt muss durch geeigneten Überspannungsschutz vor Überspannung (z.B. durch
Blitzschlag) geschützt werden. Andernfalls ist das bedienende Personal durch elektrischen Schlag
gefährdet.
15. Gegenstände, die nicht dafür vorgesehen sind, dürfen nicht in die Öffnungen des Gehäuses
eingebracht werden. Dies kann Kurzschlüsse im Produkt und/oder elektrische Schläge, Feuer oder
Verletzungen verursachen.
16. Sofern nicht anders spezifiziert, sind Produkte nicht gegen das Eindringen von Flüssigkeiten
geschützt, siehe auch Abschnitt "Betriebszustände und Betriebslagen", Punkt 1. Daher müssen die
Geräte vor Eindringen von Flüssigkeiten geschützt werden. Wird dies nicht beachtet, besteht Gefahr
durch elektrischen Schlag für den Benutzer oder Beschädigung des Produkts, was ebenfalls zur
Gefährdung von Personen führen kann.
17. Benutzen Sie das Produkt nicht unter Bedingungen, bei denen Kondensation in oder am Produkt
stattfinden könnte oder ggf. bereits stattgefunden hat, z.B. wenn das Produkt von kalter in warme
Umgebung bewegt wurde. Das Eindringen von Wasser erhöht das Risiko eines elektrischen
Schlages.
18. Trennen Sie das Produkt vor der Reinigung komplett von der Energieversorgung (z.B. speisendes
Netz oder Batterie). Nehmen Sie bei Geräten die Reinigung mit einem weichen, nicht fasernden
Staublappen vor. Verwenden Sie keinesfalls chemische Reinigungsmittel wie z.B. Alkohol, Aceton,
Nitroverdünnung.
Betrieb
1. Die Benutzung des Produkts erfordert spezielle Einweisung und hohe Konzentration während der
Benutzung. Es muss sichergestellt sein, dass Personen, die das Produkt bedienen, bezüglich ihrer
körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung den Anforderungen gewachsen sind, da
andernfalls Verletzungen oder Sachschäden nicht auszuschließen sind. Es liegt in der Verantwortung
des Arbeitsgebers/Betreibers, geeignetes Personal für die Benutzung des Produkts auszuwählen.
2. Bevor Sie das Produkt bewegen oder transportieren, lesen und beachten Sie den Abschnitt
"Transport".
3. Wie bei allen industriell gefertigten Gütern kann die Verwendung von Stoffen, die Allergien
hervorrufen - so genannte Allergene (z.B. Nickel) - nicht generell ausgeschlossen werden. Sollten
beim Umgang mit R&S-Produkten allergische Reaktionen, z.B. Hautausschlag, häufiges Niesen,
Bindehautrötung oder Atembeschwerden auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die
Ursachen zu klären und Gesundheitsschäden bzw. -belastungen zu vermeiden.
4. Vor der mechanischen und/oder thermischen Bearbeitung oder Zerlegung des Produkts beachten Sie
unbedingt Abschnitt "Entsorgung", Punkt 1.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
5. Bei bestimmten Produkten, z.B. HF-Funkanlagen, können funktionsbedingt erhöhte elektromagnetische Strahlungen auftreten. Unter Berücksichtigung der erhöhten Schutzwürdigkeit des ungeborenen Lebens müssen Schwangere durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auch Träger
von Herzschrittmachern können durch elektromagnetische Strahlungen gefährdet sein. Der
Arbeitgeber/Betreiber ist verpflichtet, Arbeitsstätten, bei denen ein besonderes Risiko einer Strahlenexposition besteht, zu beurteilen und zu kennzeichnen und mögliche Gefahren abzuwenden.
6. Im Falle eines Brandes entweichen ggf. giftige Stoffe (Gase, Flüssigkeiten etc.) aus dem Produkt, die
Gesundheitsschäden verursachen können. Daher sind im Brandfall geeignete Maßnahmen wie z.B.
Atemschutzmasken und Schutzkleidung zu verwenden.
7. Falls ein Laser-Produkt in ein R&S-Produkt integriert ist (z.B. CD/DVD-Laufwerk), dürfen keine
anderen Einstellungen oder Funktionen verwendet werden, als in der Produktdokumentation beschrieben, um Personenschäden zu vermeiden (z.B. durch Laserstrahl).
8. EMV Klassen (nach EN 55011 / CISPR 11; sinngemäß EN 55022 / CISPR 22, EN 55032 / CISPR 32)
Gerät der Klasse A:
Ein Gerät, das sich für den Gebrauch in allen anderen Bereichen außer dem Wohnbereich und
solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind,
das Wohngebäude versorgt.
Hinweis: Diese Einrichtung kann wegen möglicher auftretender leitungsgebundener als auch
gestrahlten Störgrößen im Wohnbereich Funkstörungen verursachen. In diesem Fall kann vom
Betreiber verlangt werden, angemessene Maßnahmen durchzuführen.
Gerät der Klasse B:
Ein Gerät, das sich für den Betrieb im Wohnbereich sowie in solchen Bereichen eignet, die direkt an
ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt.
Reparatur und Service
1. Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fachpersonal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt
oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versorgungsspannung zu trennen, sonst besteht das
Risiko eines elektrischen Schlages.
2. Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von R&S-autorisierten
Elektrofachkräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter,
Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden.
Nach jedem Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen
(Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstand-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird
sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Batterien und Akkumulatoren/Zellen
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies
Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge,
verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten (z.B.
Lithiumzellen) muss der EN 62133 entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten
Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte
Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
1171.0000.41 – 09 Seite 6
Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht
gefahrbringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig
kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlossen werden können. Eine Zelle
oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden
soll.
4. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
5. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die
Augen gelangen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich
Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
6. Werden Zellen oder Batterien, die alkalische Elektrolyte enthalten (z.B. Lithiumzellen), unsachgemäß
ausgewechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zellen oder Batterien nur durch den entsprechenden R&S-Typ ersetzen (siehe Ersatzteilliste), um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
7. Zellen oder Batterien müssen wiederverwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen.
Akkumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall.
Beachten Sie hierzu die landesspezifischen Entsorgungs- und Recycling-Bestimmungen.
8. Bei Rücksendungen von Lithiumbatterien zu Rohde & Schwarz - Niederlassungen müssen die
Transportvorschriften der Verkehrsträger (IATA-DGR, IMDG-Code, ADR, RID) befolgt werden.
Transport
1. Das Produkt kann ein hohes Gewicht aufweisen. Daher muss es vorsichtig und ggf. unter
Verwendung eines geeigneten Hebemittels (z.B. Hubwagen) bewegt bzw. transportiert werden, um
Rückenschäden oder Verletzungen zu vermeiden.
2. Griffe an den Produkten sind eine Handhabungshilfe, die ausschließlich für den Transport des
Produkts durch Personen vorgesehen ist. Es ist daher nicht zulässig, Griffe zur Befestigung an bzw.
auf Transportmitteln, z.B. Kränen, Gabelstaplern, Karren etc. zu verwenden. Es liegt in Ihrer
Verantwortung, die Produkte sicher an bzw. auf geeigneten Transport- oder Hebemitteln zu
befestigen. Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Herstellers eingesetzter
Transport- oder Hebemittel, um Personenschäden und Schäden am Produkt zu vermeiden.
3. Falls Sie das Produkt in einem Fahrzeug benutzen, liegt es in der alleinigen Verantwortung des
Fahrers, das Fahrzeug in sicherer und angemessener Weise zu führen. Der Hersteller übernimmt
keine Verantwortung für Unfälle oder Kollisionen. Verwenden Sie das Produkt niemals in einem sich
bewegenden Fahrzeug, sofern dies den Fahrzeugführer ablenken könnte. Sichern Sie das Produkt im
Fahrzeug ausreichend ab, um im Falle eines Unfalls Verletzungen oder Schäden anderer Art zu
verhindern.
Entsorgung
1. Batterien bzw. Akkumulatoren, die nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden dürfen, darf nach Ende
der Lebensdauer nur über eine geeignete Sammelstelle oder eine Rohde & SchwarzKundendienststelle entsorgt werden.
2. Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Produkt nicht über den normalen Hausmüll
entsorgt werden, sondern muss getrennt gesammelt werden.
Rohde & Schwarz GmbH & Co.KG ein Entsorgungskonzept entwickelt und übernimmt die Pflichten
der Rücknahme- und Entsorgung für Hersteller innerhalb der EU in vollem Umfang. Wenden Sie sich
bitte an Ihre Rohde & Schwarz-Kundendienststelle, um das Produkt umweltgerecht zu entsorgen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Werden Produkte oder ihre Bestandteile über den bestimmungsgemäßen Betrieb hinaus mechanisch
und/oder thermisch bearbeitet, können ggf. gefährliche Stoffe (schwermetallhaltiger Staub wie z.B.
Blei, Beryllium, Nickel) freigesetzt werden. Die Zerlegung des Produkts darf daher nur von speziell
geschultem Fachpersonal erfolgen. Unsachgemäßes Zerlegen kann Gesundheitsschäden
hervorrufen. Die nationalen Vorschriften zur Entsorgung sind zu beachten.
4. Falls beim Umgang mit dem Produkt Gefahren- oder Betriebsstoffe entstehen, die speziell zu
entsorgen sind, z.B. regelmäßig zu wechselnde Kühlmittel oder Motorenöle, sind die
Sicherheitshinweise des Herstellers dieser Gefahren- oder Betriebsstoffe und die regional gültigen
Entsorgungsvorschriften einzuhalten. Beachten Sie ggf. auch die zugehörigen speziellen
Sicherheitshinweise in der Produktdokumentation. Die unsachgemäße Entsorgung von Gefahrenoder Betriebsstoffen kann zu Gesundheitsschäden von Personen und Umweltschäden führen.
Weitere Informationen zu Umweltschutz finden Sie auf der Rohde & Schwarz Home Page.
Dieses Handbuch beschreibt Funktion und Betrieb des ROHDE&SCHWARZ digitalen
Funktionstestmoduls R&S TS-PIO4 für die Verwendung in der Test System Versatile
Platform R&S CompactTSVP. Die Hardware wird als CompactPCI-Karte realisiert, die
nur einen Slot im frontseitigen Bereich des TSVP belegt.
Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 kommt überall dort zum Einsatz, wo
digitale Schaltungen durch flexibel programmierbare statische oder dynamische Stimulation und durch Aufzeichnung der Reaktion getestet werden.
Die deterministische, simultane Stimulation und Aufzeichnung von digitalen Signalen
ermöglicht eine realitätsnahe Nachbildung von Betriebsbedingungen. Damit das exakte
und vorhersagbare Zeitverhalten zum Ausgeben, Erfassen und Analysieren der Bitmuster eingehalten werden kann, stehen auf dem Modul ein großer lokaler Speicher
und eine autarke Ablaufsteuerung zur Verfügung. Umfangreiche Triggermöglichkeiten
über den PXI-Triggerbus ermöglichen die Synchronisierung mit weiteren R&S TS-PIO4
Modulen oder anderen Mess- und Stimulusmodulen. Dadurch lässt sich die Anzahl der
Digitalkanäle in einer Anwendung erweitern. Weiterhin sind Messungen möglich, bei
denen Signale synchron erfasst werden sollen.
Die Programmierbarkeit von Ausgangspegeln und Eingangsschwellwerten in 8 Ports
mit je 4 Kanälen ermöglicht eine optimale Anpassung an die Anforderungen unterschiedlicher Logikfamilien. Der Einfluss von Störsignalen im Prüfaufbau kann durch die
Einstellbarkeit einer Hysterese bei den Eingangsschwellen minimiert werden.
Die Schutzbeschaltungen gegen Kurzschlüsse, Gegenspannungen und Überspannungen tragen zur Robustheit des digitalen Funktionstestmoduls R&S TS-PIO4 bei. Durch
den äußerst Platz sparenden Aufbau der I/O-Schutzbeschaltung und Signalkonditionierung belegt das R&S TS-PIO4 nur einen CompactPCI/PXI Slot. Dies ermöglicht den
Aufbau von sehr leistungsfähigen und kompakten Messsystemen.
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 ist für die Testplattform R&S CompactTSVP bestimmt. Die Ansteuerung des Moduls erfolgt über den CompactPCI Bus.
Zur Bedienung des Moduls steht ein Softpanel zur Verfügung. Die Ansteuerung erfolgt
über einen IVI-C Treiber.
1.2Eigenschaften
Eigenschaften des digitalen Funktionstestmoduls R&S TS-PIO4.
●
32 digitale Eingänge und 32 digitale Ausgänge eingeteilt in 8 Ports mit je 4 Kanälen
●
Programmierbarer Ausgangspegelbereich -6 V bis 10 V Ausgangswiderstand 30 Ω
(typ.)
7Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Anwendungen
Einsatzmöglichkeiten
●
Auflösung 14 Bit
●
Ausgangsstrom bis 150 mA pro Kanal, 350 mA pro Port
●
Tristate Steuerung im dynamischen und statischen Modus
●
Zwei programmierbare Eingangsschaltschwellen pro Port für Hysterese oder Pegel
Monitoring
●
Eingänge mit Ausgängen verbindbar
●
Patternrate bis 40 MS/s pro Kanal • 12,5 nsec. Auflösung
●
Speichertiefe 2 MSample (32 bit Daten)
●
Externer Takteingang
●
Synchronisierung/Triggerung via PXI Trigger Bus und via XTI (TTL)
●
Timer/Counter Funktion
●
FPGA basierende Flexibilität
●
Autarke Selbsttestfähigkeit
●
LabWindows IVI-C Treiber verfügbar
●
Einsatz im R&S CompactTSVP
1.3Einsatzmöglichkeiten
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 dient dem Test digitaler Baugruppen
oder Geräte. Ein solcher Funktionstest prüft die Gesamtfunktion einer digitalen Schaltung unter möglichst realen Betriebsbedingungen. Dazu werden digitale Eingangsmuster angelegt, die Ausgangssignale gemessen und mit den Sollwerten verglichen.
Das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 kann unter anderem für folgende Aufgaben eingesetzt werden:
Überwachung von Pegelzustandsänderungen (Patterntrigger)
●
Digitaler Funktionstest auf Bauteilebene (keine Nodeforcing- bzw. BackdrivingFähigkeit)
●
Downloads, z.B. für Flash-Bausteine, seriell und parallel
Ein typischer Funktionstest besteht aus folgenden Komponenten:
●
Anpassung der Pin-Elektronik an die Prüflingsumgebung (Logikpegel und Logikfamilie)
●
Definition des Sensor-Strobes (Timing)
●
Definition des Stimulus- und Messverhaltens
●
Auswertung des Testergebnisses
8Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
1.3.1Digitaler Funktionstest- Statisch
1.3.2Digitaler Funktionstest - Dynamisch
Anwendungen
Einsatzmöglichkeiten
Beim statischen digitalen Funktionstest werden Eigenschaften geprüft, bei denen es
mehr auf das richtige Zusammenwirken der Logikbausteine und weniger auf den Nachweis von zeitkritischen Grenzwerten ankommt. Die Anwendung gibt die zu stimulierenden Muster aus, liest die Prüflingsreaktion über die Moduleingänge ein und vergleicht
sie mit der erwarteten Reaktion. Der Vergleich mit der Vorgabe ergibt dann eine PASS/
FAIL-Aussage. Der Vergleich erfolgt in der Applikation. Da das Zeitverhalten (Dauer,
wie lange ein Pattern ansteht; Abtastzeitpunkt der Eingänge) im Wesentlichen vom
Host-Rechner kontrolliert wird, können hiermit keine zeitkritischen bzw. zeitlich genau
definierten Abläufe getestet werden. Beim statischen Test ist die Sequenz des Ablaufs
deterministisch, d.h. die zeitliche Abfolge der Pattern sowie des Einlesens ist vorhersagbar. Nicht vorhersagbar ist jedoch, wie lange der Abstand von einem Pattern zum
nächsten sein wird und auch nicht wie groß der Abstand vom Anlegen eines Patterns
zum Einlesen der Daten. Hier beeinflusst das Betriebssystem des Hostrechners (Taskwechsel usw.) in nicht vorhersagbarer Weise die Laufzeiten.
Mit dem Echtzeittest wird die Gesamtfunktion des Digitalteils eines Prüflings unter
möglichst realen Betriebsbedingungen geprüft. Dazu werden digitale Muster (Vektoren
bzw. Pattern-Sets) mit genau definierter, meist hoher Taktrate und präzisem zeitlichen
Verhalten an die Prüflingsanschlüsse angelegt und die Reaktionen aufgezeichnet.
Auch die Aufzeichnung erfolgt mit einem genau definierten, reproduzierbaren Zeitverhalten. Grundbedingung für ein exaktes, vorhersagbares Timing ist, dass die Muster
für den Stimulus in Speichern "hinter den Treibern" abgelegt sind und mit definiertem
Zeitverhalten und bei hoher Geschwindigkeit abgearbeitet werden können. Dafür verfügt das Modul über eine eigene Ablaufsteuerung im FPGA. Ebenso werden die aufgezeichneten Eingangsdaten zunächst in einem Speicher auf dem Modul abgelegt und
später von der Applikation auf dem Hostrechner abgeholt und für eine PASS/FAIL-Entscheidung ausgewertet.
9Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Ansicht
2Ansicht
Bild 2-1 zeigt das Digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 (ohne Kühlkörper).
Bild 2-1: Ansicht des Moduls
10Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Blockschaltbilder
3Blockschaltbilder
In diesem Abschnitt wird sowohl das Funktionsblockschaltbild des Moduls R&S TSPIO4 als auch das detaillierte Blockschaltbild dargestellt.
Bild 3-1: Funktionsblockschaltbild des Moduls R&S TS-PIO4
Bild 3-2: Detailliertes Blockschaltbild des Moduls R&S TS-PIO4
11Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Blockschaltbilder
Bild 3-3: Clock Switch
Bild 3-4: Trigger and Timing Control
Bild 3-5: Digital Input Comparator
12Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Blockschaltbilder
Bild 3-6: Hardware Trigger Configurator
Bild 3-7: Trigger Logic Block
13Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Blockschaltbilder
Bild 3-8: Trigger Output Configurator
Bild 3-9: Stimulus
14Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
Blockschaltbilder
Bild 3-10: Driver and Comparator
Bild 3-11: R&S TS-PIO4 im R&S CompactTSVP
15Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
4.1Mechanischer Aufbau
Aufbau
Schnittstellen
4Aufbau
Das Modul R&S TS-PIO4 ist als langes cPCI-Einsteckmodul und für den frontseitigen
Einbau in den R&S CompactTSVP ausgeführt.
Die Höhe der Platine des Moduls beträgt 3 HE (134 mm). Um ein sicheres Einschieben
in den R&S CompactTSVP zu gewährleisten, ist die Frontblende mit einem Führungsstift bestückt. Die Arretierung des Moduls geschieht mit den beiden Befestigungsschrauben der Frontblende.
Die frontseitige Schnittstelle X10 dient zum Anschluss von Prüflingen.
Der Stecker X30 dient nur der mechanischen Stabilität. Die Kontakte des Steckers sind
nicht belegt.
Die Schnittstelle X20/X1 verbinden das Modul R&S TS-PIO4 mit der cPCI-Backplane/
PXI-Steuer-Backplane.
Bild 4-1: Anordnung der Schnittstellen am Modul R&S TS-PIO4
4.2Schnittstellen
KurzzeichenVerwendung
X1Backplane cPCI Bus
X10Prüfling (UUT)
X20Backplane Extension (PXI), Rear-I/O
X30Analog Bus (nicht genutzt)
16Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
4.3Anzeigeelemente
Aufbau
Anzeigeelemente
Eine detaillierte Schnittstellenbeschreibung mit Signalbelegung an den Steckverbindern befindet sich in .Kapitel 9, "Schnittstellenbeschreibung", auf Seite 82
Auf der Frontseite des R&S TS-PIO4 sind drei Leuchtdioden (LED) mit folgender
Bedeutung angeordnet:
Bild 4-2: LED Anzeigen des R&S TS-PIO4
LEDBeschreibung
ERR (rot)Fehlerzustand:
Leuchtet, wenn nach dem Einschalten der Versorgungsspannung ein Fehler beim Einschalttest auf
dem Modul R&S TS-PIO4 entdeckt wird.
COM (gelb)Kommunikation:
Leuchtet bei Datenverkehr über das Interface auf.
PWR (grün)Versorgungsspannung:
Leuchtet, wenn alle nötigen Versorgungsspannungen anliegen
17Bedienhandbuch 1178.3192.03 ─ 04
R&S®TS-PIO4
5.1Übersicht
5.1.1Allgemeines
Funktionsbeschreibung
Übersicht
5Funktionsbeschreibung
Das digitale Funktionstestmodul R&S TS-PIO4 stellt 8 Ports mit je 4 digitalen Eingangs- und Ausgangs-Pins zur Verfügung. Hierzu besitzt das Modul ungemultiplexte
Digitalpins, d. h. hinter jedem Pin steht ein eigener Digitalkanal zum Stimulieren und
Messen zur Verfügung. Des Weiteren können auf dem Modul die Ausgangsspannungen der Treiber sowie die Komparatorschwellen der Eingänge in bestimmten Grenzen
frei programmiert werden. Damit lassen sich praktisch für jede Anwendung die passenden Logikpegel erzeugen. Alle Einstellungen sowie die Takterzeugung erfolgen auf
dem Modul selbst, so dass keine weiteren Stimulus-Module notwendig sind.
Der nutzbare Pegelbereich hängt von der Konfiguration der Treiberreferenzen ab. Der
gesamte Pegelbereich ist auf 4 Bereiche aufgeteilt. Die Treiberpegel werden aus der
CPCI-Versorgung (+5 V und +3.3 V) erzeugt.
Die Applikationssoftware muss einen passenden Spannungsbereich einstellen, bevor
die Ausgangsspannungen und Komparatorschwellen konfiguriert werden können. Der
Gerätetreiber führt hier eine Plausibilitätsprüfung durch und verhindert, dass ungültige
oder schädliche Werte eingestellt werden.
Tabelle 5-1: Spannungsbereiche
Range
3+1,5 V....+6,0 V+1,5 V....+10,0 V+1.5 V....+7.1 V
2-1,8 V....+2,7 V-1,8 V....+10,0 V-1.8 V....+7.1 V
1-3,5 V....+1,0 V-3,5 V....+10,0 V-3.5 V....+7.1 V
0-6,0 V.... -1,5 V-6,0 V.... +8,0 V-6.0 V....+5.1 V
1
VL: Ausgangspegel Low
2
VH: Ausgangspegel High
3
CVL: Komparatorpegel Low
4
CVH: Komparatorpegel High
VL
1
VH
2
CVL3 / CVH
4
Alle Ausgänge (OUTx) können bei Bedarf mit ihrem zugehörigen Eingang (INx) verbunden werden und somit stimulieren, messen und das Treiben von Signalen überwachen. Alle Treiberkanäle können in den hochohmigen Zustand (TRI-STATE) versetzt
werden.
Die zeitliche Steuerung von Datenausgabe und Einlesen der Antwortsignale erfolgt auf
dem Modul gesteuert durch FPGAs.
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R&S®TS-PIO4
5.1.2Ports
Funktionsbeschreibung
Übersicht
Bedingt durch Strukturen in der Hardware sind die digitalen Ein- und Ausgänge in so
genannte Ports eingeteilt.
Das Modul R&S TS-PIO4 stellt 32 Ausgänge (OUT1 bis OUT32 und 32 Eingänge (IN1
bis IN32) zur Verfügung. Jeweils 4 Kanäle sind zu einem Port (PORT0 bis PORT7)
zusammengefasst.
Viele Funktionen des Treibers beziehen sich auf diese Portstruktur.
Tabelle 5-2: Portstruktur
PortKanal OUTx / INxBitmaske
01…4RSPIO4_MASK_PORT0
15…8RSPIO4_MASK_PORT1
29…12RSPIO4_MASK_PORT2
313…16RSPIO4_MASK_PORT3
417…20RSPIO4_MASK_PORT4
521…24RSPIO4_MASK_PORT5
625…28RSPIO4_MASK_PORT6
729…32RSPIO4_MASK_PORT7
5.1.3Speicher
5.1.3.1Speicherverwaltung im Treiber
Die digitalen Kanäle können je nach Bedarf in unterschiedlichen Kombinationen für
gleichzeitigen statischen und dynamischen Betrieb konfiguriert werden. Für die dynamischen Datensätze stehen deshalb verschiedene Formate (Datentypen) zur Verfügung.
Stimulus-Datensätze, die über rspio4_LoadData auf das Modul geladen werden sollen, werden zunächst in der Speicherverwaltung abgelegt. Für jeden Datensatz weist
der Treiber eine ID zu, über die dieser Datensatz dann bei Bedarf identifiziert und zur
Ausführung gebracht werden kann.
Erfolgt der Zugriff über die Treiberfunktionen nach IVI Digital, läuft dies im Hintergrund
ab und braucht vom Anwender nicht beachtet zu werden. Es werden dann auch automatisch die passenden Datenformate gewählt.
Die Interpretation der Daten erfolgt im Treiber entsprechend des Modes, in den das
Modul zuvor durch die Funktionen rspio4_ConfigureStimMode() und
rspio4_ConfigureRespMode() versetzt wurde.
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Funktionsbeschreibung
Übersicht
Aus Gründen der Abwärtskompatibilität kann das Attribut
RSPIO4_ATTR_PORT_HANDLING mit Hilfe der Funktion
rspio4_ConfigurePortHandling auf den Wert RSPIO4_PORT_HAND-
LING_PDFT gesetzt werden. In diesem Fall emuliert die Treibersoftware ein Modul mit
4 Ports mit je 8 Kanälen. Die Tristate-Information in den Datenstrukturen wird bei dieser Einstellung portspezifisch interpretiert.
Die Datei rspio4.h stellt diese Datentypen zur Verfügung. Für Details siehe
rspio4.h sowie die Hilfedatei des Treibers.
Tabelle 5-3: Datentypen
Mode
(siehe rspio4.h)
RSPIO4_VAL_CTRL_STATIC
RSPIO4_VAL_CTRL_4BITRSPIO4_DATA_4BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_8BITRSPIO4_DATA_8BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_16BITRSPIO4_DATA_16BIT (Stim. und Resp.)
RSPIO4_VAL_CTRL_32BITRSPIO4_DATA_32BIT (Stim. und Resp.)
Auf dem Modul stehen 2MSample Speicher für Stimulusdaten zur Verfügung. D.h. es
kann maximal ein Pattern Set mit 2 x 1024 x 1024 Daten Vektoren plus 2 x 1024 x
1024 Enable Vektoren definiert und auf das Modul geladen werden.
Die Datensätze gelangen zunächst über die Funktion spio4_LoadData() in den Stimulus-Speicher. Diese Funktion liefert eine ID zurück. Über diese ID kann dann der
Datensatz im Stimulus-Speicher zur Ausführung gebracht werden.
Je nach verwendeter Funktion zum Ausführen eines Pattern Sets geschieht dies automatisch oder muss manuell ausgelöst werden. (z.B. IVI Digital Funktionen machen diesen Ablauf komplett im Hintergrund).
Mit Hilfe der Funktion rspio4_DiscardData() kann der Datensatz aus dem Stimulusspeicher entfernt werden.
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5.1.3.3Response-Speicher
5.1.4Statischer Digitaltest
Funktionsbeschreibung
Übersicht
Die aufgezeichneten Response Daten befinden sich in einem ebenfalls 2 MSample
fassenden Speicher. Dieser enthält immer abwechselnd in je einem 32 Bit Wert die
Ergebnisse der High Komparatoren und der Low Komparatoren.
Die Standardfunktionen bewerten diese Ergebnisse entsprechend dem eingestellten
Komparatormodus
●
COMP Fensterkomparator
●
HYST Hysterese
Um bei Bedarf auch die Information bzgl. einer Eingangsspannung in einem verbotenen Bereich zu erhalten, wurden dem Treiber Funktionen hinzugefügt, welche die Validität der Daten jedes Kanals auswerten und zurückliefern. (Siehe auch Kapitel 5.3.3,
"Konfiguration der Eingangs-Kanäle", auf Seite 32.)
Beim statischen Digitaltest wird der Ablauf für das Anlegen von Pattern an den Ausgängen sowie das Einlesen der Eingänge vom Steuerrechner aus kontrolliert. Das hat
zur Folge, dass die zeitliche Dauer der einzelnen Pattern sowie der Abtastzeitpunkt für
die Messung bezogen auf den Patternbeginn nie genau vorausgesagt werden kann, da
hier Einflüsse des Hostrechners und dessen Betriebssystem eingehen.
Der statische Digitaltest ist daher geeignet für die Überprüfung des logischen Zusammenspiels von Komponenten, zur Überprüfung von Spannungsschwellen und anderen
Abläufen, wenn es dabei nicht auf die Verifikation bzw. das genaue Einhalten von zeitlichen Bedingungen ankommt.
Der statische Digitaltest kann bei R&S TS-PIO4 mittels IVI Digital Funktionen oder mit
den Low Level Treiberfunktionen ausgeführt werden.
5.1.5Dynamischer Digitaltest
Im einfachsten Fall ist die Patternperiode für Ausgabe (Stimulus) und Erfassung (Response) gleich. Stimulus und Response werden vom gleichen Trigger gestartet und laufen synchron zueinander ab.
Die Prüflingsantwort muss in der Regel gegenüber dem Patternbeginn verzögert
gemessen werden. Die Verzögerung (Response Delay) ist zwischen 0 s und der Patternperiode einstellbar. Diese Verzögerung wird von der Anwendung so festgelegt,
dass zum Zeitpunkt der Abtastung stabile Daten vom Prüfling her anliegen. Dieser
Wert wird letztlich von den Verzögerungszeiten im Prüfling bestimmt. Wird die Verzögerung größer als die Patternperiode, so erfolgt die Abtastung dann schon innerhalb
der nächsten Periode der Stimulus Pattern. Auch dies kann in bestimmten Applikationen sinnvoll sein.
Der Start des Tests erfolgt durch Software- oder Hardwaretrigger. Die Pattern werden
mit einer festen Taktrate ausgegeben. Die Patterndauer ist die Zeit, während der ein
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