Dieses Handbuch beschreibt die R&S®RSC und ihre Gerätevarianten:
●
R&S®RSC Basis Gerät ohne Eichleitung 1313.8004.02
●
R&S®RSC Eichleitung bis 6 GHz von 0 - 139 dB in 1 dB Schritten
1313.8004.03/13
●
R&S®RSC Eichleitung bis 6 GHz von 0 - 139 dB in 0.1 dB Schritten
1313.8004.04/14
●
R&S®RSC Eichleitung bis 18 GHz von 0 - 115 dB in in 5 dB Schritten
1313.8004.05/15
externe Eichleitung bis 40 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 75
●
dB in 5 dB Schritten (R&S RSC-Z405 1313.9952.02).
externe Eichleitung bis 67 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 75
●
dB in 5 dB Schritten (R&S RSC-Z675 1314.0065.02).
Die Firmware des Gerätes verwendet mehrere nützliche Open-Source-Software-Pakete. Die Information
befindet sich im Dokument "Open Source Acknowledgement" auf der Benutzerdokumentations-CD-ROM,
die im Lieferumfang enthalten ist.
Rohde & Schwarz möchte sich bei der Open-Source-Community für ihren wertvollen Beitrag zu Embedded
Computing bedanken.
Die folgende Abkürzung wird im Handbuch verwendet: R&S®RSC ist abgekürzt als R&S RSC
Page 3
Grundlegende Sicherheitshinweise
Lesen und beachten Sie unbedingt die nachfolgenden Anweisungen und Sicherheitshinweise!
Alle Werke und Standorte der Rohde & Schwarz Firmengruppe sind ständig bemüht, den
Sicherheitsstandard unserer Produkte auf dem aktuellsten Stand zu halten und unseren Kunden ein
höchstmögliches Maß an Sicherheit zu bieten. Unsere Produkte und die dafür erforderlichen Zusatzgeräte
werden entsprechend der jeweils gültigen Sicherheitsvorschriften gebaut und geprüft. Die Einhaltung
dieser Bestimmungen wird durch unser Qualitätssicherungssystem laufend überwacht. Das vorliegende
Produkt ist gemäß beiliegender EU-Konformitätsbescheinigung gebaut und geprüft und hat das Werk in
sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen
gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Benutzer alle Hinweise, Warnhinweise und Warnvermerke
beachten. Bei allen Fragen bezüglich vorliegender Sicherheitshinweise steht Ihnen die Rohde & Schwarz
Firmengruppe jederzeit gerne zur Verfügung.
Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des Benutzers, das Produkt in geeigneter Weise zu
verwenden. Das Produkt ist ausschließlich für den Betrieb in Industrie und Labor bzw., wenn ausdrücklich
zugelassen, auch für den Feldeinsatz bestimmt und darf in keiner Weise so verwendet werden, dass einer
Person/Sache Schaden zugefügt werden kann. Die Benutzung des Produkts außerhalb des
bestimmungsgemäßen Gebrauchs oder unter Missachtung der Anweisungen des Herstellers liegt in der
Verantwortung des Benutzers. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für die Zweckentfremdung
des Produkts.
Die bestimmungsgemäße Verwendung des Produkts wird angenommen, wenn das Produkt nach den
Vorgaben der zugehörigen Produktdokumentation innerhalb seiner Leistungsgrenzen verwendet wird
(siehe Datenblatt, Dokumentation, nachfolgende Sicherheitshinweise). Die Benutzung des Produkts
erfordert Fachkenntnisse und zum Teil englische Sprachkenntnisse. Es ist daher zu beachten, dass das
Produkt ausschließlich von Fachkräften oder sorgfältig eingewiesenen Personen mit entsprechenden
Fähigkeiten bedient werden darf. Sollte für die Verwendung von Rohde & Schwarz-Produkten persönliche
Schutzausrüstung erforderlich sein, wird in der Produktdokumentation an entsprechender Stelle darauf
hingewiesen. Bewahren Sie die grundlegenden Sicherheitshinweise und die Produktdokumentation gut
auf und geben Sie diese an weitere Benutzer des Produkts weiter.
Die Einhaltung der Sicherheitshinweise dient dazu, Verletzungen oder Schäden durch Gefahren aller Art
auszuschließen. Hierzu ist es erforderlich, dass die nachstehenden Sicherheitshinweise vor der
Benutzung des Produkts sorgfältig gelesen und verstanden sowie bei der Benutzung des Produkts
beachtet werden. Sämtliche weitere Sicherheitshinweise wie z.B. zum Personenschutz, die an
entsprechender Stelle der Produktdokumentation stehen, sind ebenfalls unbedingt zu beachten. In den
vorliegenden Sicherheitshinweisen sind sämtliche von der Rohde & Schwarz Firmengruppe vertriebenen
Waren unter dem Begriff „Produkt“ zusammengefasst, hierzu zählen u. a. Geräte, Anlagen sowie
sämtliches Zubehör. Produktspezifische Angaben entnehmen Sie bitte dem Datenblatt sowie der Produktdokumentation.
Symbole und Sicherheitskennzeichnungen
Symbol Bedeutung Symbol Bedeutung
Achtung, allgemeine Gefahrenstelle
EIN/AUS-Versorgungsspannung
Produktdokumentation beachten
Vorsicht beim Umgang mit Geräten mit hohem
Gewicht
Erdungsanschluss Gerät durchgehend durch doppelte (verstärkte)
Isolierung geschützt
Masseanschluss EU-Kennzeichnung für Batterien und
Akkumulatoren
Weitere Informationen in Abschnitt
"Entsorgung / Umweltschutz", Punkt 1.
Achtung beim Umgang mit elektrostatisch
gefährdeten Bauelementen
Warnung vor Laserstrahl
Weitere Informationen in Abschnitt "Betrieb",
Punkt 7.
EU-Kennzeichnung für die getrennte
Sammlung von Elektro- und Elektronikgeräten
Weitere Informationen in Abschnitt
"Entsorgung / Umweltschutz", Punkt 2.
Signalworte und ihre Bedeutung
Die folgenden Signalworte werden in der Produktdokumentation verwendet, um vor Risiken und Gefahren
zu warnen.
kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod oder
schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht vermieden
wird.
kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit mittlerem Risiko, die Tod oder
(schwere) Körperverletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden
wird.
kennzeichnet eine Gefährdung mit geringem Risiko, die leichte oder mittlere
Körperverletzungen zur Folge haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
weist auf die Möglichkeit einer Fehlbedienung hin, bei der das Produkt
Schaden nehmen kann.
1171.0000.41 - 06 Seite 2
Page 5
rundlegende Sicherheitshinweise
G
Diese Signalworte entsprechen der im europäischen Wirtschaftsraum üblichen Definition für zivile
Anwendungen. Neben dieser Definition können in anderen Wirtschaftsräumen oder bei militärischen
Anwendungen abweichende Definitionen existieren. Es ist daher darauf zu achten, dass die hier
beschriebenen Signalworte stets nur in Verbindung mit der zugehörigen Produktdokumentation und nur in
Verbindung mit dem zugehörigen Produkt verwendet werden. Die Verwendung von Signalworten in
Zusammenhang mit nicht zugehörigen Produkten oder nicht zugehörigen Dokumentationen kann zu
ehlinterpretationen führen und damit zu Personen- oder Sachschäden führen.
F
Betriebszustände und Betriebslagen
Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne
Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben nicht eingehalten, kann dies
elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit
Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten sind die örtlichen bzw. landesspezifischen Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
1. Sofern nicht anders vereinbart, gilt für R&S-Produkte Folgendes:
als vorgeschriebene Betriebslage grundsätzlich Gehäuseboden unten, IP-Schutzart 2X, nur in Innenräumen verwenden, Betrieb bis 2000 m ü. NN, Transport bis 4500 m ü. NN, für die Nennspannung gilt
eine Toleranz von ±10%, für die Nennfrequenz eine Toleranz von ±5%, Überspannungskategorie 2,
Verschmutzungsgrad 2.
2. Stellen Sie das Produkt nicht auf Oberflächen, Fahrzeuge, Ablagen oder Tische, die aus Gewichtsoder Stabilitätsgründen nicht dafür geeignet sind. Folgen Sie bei Aufbau und Befestigung des
Produkts an Gegenständen oder Strukturen (z.B. Wände und Regale) immer den Installationshinweisen des Herstellers. Bei Installation abweichend von der Produktdokumentation können
Personen verletzt, unter Umständen sogar getötet werden.
3. Stellen Sie das Produkt nicht auf hitzeerzeugende Gerätschaften (z.B. Radiatoren und Heizlüfter). Die
Umgebungstemperatur darf nicht die in der Produktdokumentation oder im Datenblatt spezifizierte
Maximaltemperatur überschreiten. Eine Überhitzung des Produkts kann elektrischen Schlag, Brand
und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
Elektrische Sicherheit
Werden die Hinweise zur elektrischen Sicherheit nicht oder unzureichend beachtet, kann dies elektrischen
Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge,
verursachen.
1. Vor jedem Einschalten des Produkts ist sicherzustellen, dass die am Produkt eingestellte
Nennspannung und die Netznennspannung des Versorgungsnetzes übereinstimmen. Ist es
erforderlich, die Spannungseinstellung zu ändern, so muss ggf. auch die dazu gehörige
Netzsicherung des Produkts geändert werden.
2. Bei Produkten der Schutzklasse I mit beweglicher Netzzuleitung und Gerätesteckvorrichtung ist der
Betrieb nur an Steckdosen mit Schutzkontakt und angeschlossenem Schutzleiter zulässig.
3. Jegliche absichtliche Unterbrechung des Schutzleiters, sowohl in der Zuleitung als auch am Produkt
selbst, ist unzulässig. Es kann dazu führen, dass von dem Produkt die Gefahr eines elektrischen
Schlags ausgeht. Bei Verwendung von Verlängerungsleitungen oder Steckdosenleisten ist sicherzustellen, dass diese regelmäßig auf ihren sicherheitstechnischen Zustand überprüft werden.
1171.0000.41 - 06 Seite 3
Page 6
rundlegende Sicherheitshinweise
G
4. Sofern das Produkt nicht mit einem Netzschalter zur Netztrennung ausgerüstet ist, beziehungsweise
der vorhandene Netzschalter zu Netztrennung nicht geeignet ist, so ist der Stecker des
Anschlusskabels als Trennvorrichtung anzusehen.
Die Trennvorrichtung muss jederzeit leicht erreichbar und gut zugänglich sein. Ist z.B. der Netzstecker
die Trennvorrichtung, darf die Länge des Anschlusskabels 3 m nicht überschreiten.
Funktionsschalter oder elektronische Schalter sind zur Netztrennung nicht geeignet. Werden Produkte
hne Netzschalter in Gestelle oder Anlagen integriert, so ist die Trennvorrichtung auf Anlagenebene
o
zu verlagern.
5. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regelmäßig
den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und
Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch
Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann.
6. Der Betrieb ist nur an TN/TT Versorgungsnetzen gestattet, die mit höchstens 16 A abgesichert sind
(höhere Absicherung nur nach Rücksprache mit der Rohde & Schwarz Firmengruppe).
7. Stecken Sie den Stecker nicht in verstaubte oder verschmutzte Steckdosen/-buchsen. Stecken Sie die
Steckverbindung/-vorrichtung fest und vollständig in die dafür vorgesehenen Steckdosen/-buchsen.
Missachtung dieser Maßnahmen kann zu Funken, Feuer und/oder Verletzungen führen.
8. Überlasten Sie keine Steckdosen, Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten, dies kann Feuer oder
elektrische Schläge verursachen.
9. Bei Messungen in Stromkreisen mit Spannungen U
> 30 V ist mit geeigneten Maßnahmen Vorsorge
eff
zu treffen, dass jegliche Gefährdung ausgeschlossen wird (z.B. geeignete Messmittel, Absicherung,
Strombegrenzung, Schutztrennung, Isolierung usw.).
10. Bei Verbindungen mit informationstechnischen Geräten, z.B. PC oder Industrierechner, ist darauf zu
achten, dass diese der jeweils gültigen IEC60950-1 / EN60950-1 oder IEC61010-1 / EN 61010-1
entsprechen.
11. Sofern nicht ausdrücklich erlaubt, darf der Deckel oder ein Teil des Gehäuses niemals entfernt
werden, wenn das Produkt betrieben wird. Dies macht elektrische Leitungen und Komponenten
zugänglich und kann zu Verletzungen, Feuer oder Schaden am Produkt führen.
12. Wird ein Produkt ortsfest angeschlossen, ist die Verbindung zwischen dem Schutzleiteranschluss vor
Ort und dem Geräteschutzleiter vor jeglicher anderer Verbindung herzustellen. Aufstellung und
Anschluss darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen.
13. Bei ortsfesten Geräten ohne eingebaute Sicherung, Selbstschalter oder ähnliche Schutzeinrichtung
muss der Versorgungskreis so abgesichert sein, dass alle Personen, die Zugang zum Produkt haben,
sowie das Produkt selbst ausreichend vor Schäden geschützt sind.
14. Jedes Produkt muss durch geeigneten Überspannungsschutz vor Überspannung (z.B. durch
Blitzschlag) geschützt werden. Andernfalls ist das bedienende Personal durch elektrischen Schlag
gefährdet.
15. Gegenstände, die nicht dafür vorgesehen sind, dürfen nicht in die Öffnungen des Gehäuses
eingebracht werden. Dies kann Kurzschlüsse im Produkt und/oder elektrische Schläge, Feuer oder
Verletzungen verursachen.
1171.0000.41 - 06 Seite 4
Page 7
rundlegende Sicherheitshinweise
G
16. Sofern nicht anders spezifiziert, sind Produkte nicht gegen das Eindringen von Flüssigkeiten
geschützt, siehe auch Abschnitt "Betriebszustände und Betriebslagen", Punkt 1. Daher müssen die
Geräte vor Eindringen von Flüssigkeiten geschützt werden. Wird dies nicht beachtet, besteht Gefahr
durch elektrischen Schlag für den Benutzer oder Beschädigung des Produkts, was ebenfalls zur
Gefährdung von Personen führen kann.
17. Benutzen Sie das Produkt nicht unter Bedingungen, bei denen Kondensation in oder am Produkt
stattfinden könnte oder ggf. bereits stattgefunden hat, z.B. wenn das Produkt von kalter in warme
Umgebung bewegt wurde. Das Eindringen von Wasser erhöht das Risiko eines elektrischen
Schlages.
18. Trennen Sie das Produkt vor der Reinigung komplett von der Energieversorgung (z.B. speisendes
Netz oder Batterie). Nehmen Sie bei Geräten die Reinigung mit einem weichen, nicht fasernden
Staublappen vor. Verwenden Sie keinesfalls chemische Reinigungsmittel wie z.B. Alkohol, Aceton,
Nitroverdünnung.
Betrieb
1. Die Benutzung des Produkts erfordert spezielle Einweisung und hohe Konzentration während der
Benutzung. Es muss sichergestellt sein, dass Personen, die das Produkt bedienen, bezüglich ihrer
körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung den Anforderungen gewachsen sind, da
andernfalls Verletzungen oder Sachschäden nicht auszuschließen sind. Es liegt in der Verantwortung
des Arbeitsgebers/Betreibers, geeignetes Personal für die Benutzung des Produkts auszuwählen.
2. Bevor Sie das Produkt bewegen oder transportieren, lesen und beachten Sie den Abschnitt
"Transport".
3. Wie bei allen industriell gefertigten Gütern kann die Verwendung von Stoffen, die Allergien
hervorrufen - so genannte Allergene (z.B. Nickel) - nicht generell ausgeschlossen werden. Sollten
beim Umgang mit R&S-Produkten allergische Reaktionen, z.B. Hautausschlag, häufiges Niesen,
Bindehautrötung oder Atembeschwerden auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die
Ursachen zu klären und Gesundheitsschäden bzw. -belastungen zu vermeiden.
4. Vor der mechanischen und/oder thermischen Bearbeitung oder Zerlegung des Produkts beachten Sie
unbedingt Abschnitt "Entsorgung / Umweltschutz", Punkt 1.
5. Bei bestimmten Produkten, z.B. HF-Funkanlagen, können funktionsbedingt erhöhte elektromagnetische Strahlungen auftreten. Unter Berücksichtigung der erhöhten Schutzwürdigkeit des ungeborenen Lebens müssen Schwangere durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auch Träger
von Herzschrittmachern können durch elektromagnetische Strahlungen gefährdet sein. Der
Arbeitgeber/Betreiber ist verpflichtet, Arbeitsstätten, bei denen ein besonderes Risiko einer Strahlenexposition besteht, zu beurteilen und zu kennzeichnen und mögliche Gefahren abzuwenden.
6. Im Falle eines Brandes entweichen ggf. giftige Stoffe (Gase, Flüssigkeiten etc.) aus dem Produkt, die
Gesundheitsschäden verursachen können. Daher sind im Brandfall geeignete Maßnahmen wie z.B.
Atemschutzmasken und Schutzkleidung zu verwenden.
7. Produkte mit Laser sind je nach ihrer Laser-Klasse mit genormten Warnhinweisen versehen. Laser
können aufgrund der Eigenschaften ihrer Strahlung und aufgrund ihrer extrem konzentrierten
elektromagnetischen Leistung biologische Schäden verursachen. Falls ein Laser-Produkt in ein R&SProdukt integriert ist (z.B. CD/DVD-Laufwerk), dürfen keine anderen Einstellungen oder Funktionen
verwendet werden, als in der Produktdokumentation beschrieben, um Personenschäden zu
vermeiden (z.B. durch Laserstrahl).
1171.0000.41 - 06 Seite 5
Page 8
rundlegende Sicherheitshinweise
G
8. EMV-Klassen (nach CISPR 11)
Klasse A: Gerät, das sich für den Gebrauch in allen anderen Bereichen außer dem Wohnbereich und
solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind,
das Wohngebäude versorgt.
Klasse B: Gerät, das sich für den Betrieb im Wohnbereich sowie in solchen Bereichen eignet, die
direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt
Reparatur und Service
1. Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fachpersonal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt
oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versorgungsspannung zu trennen, sonst besteht das
Risiko eines elektrischen Schlages.
2. Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von R&S-autorisierten
Elektrofachkräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter,
Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden.
Nach jedem Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen
(Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstand-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird
sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Batterien und Akkumulatoren/Zellen
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies
Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge,
verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten (z.B.
Lithiumzellen) muss der EN 62133 entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten
Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte
Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht
gefahrbringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig
kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlossen werden können. Eine Zelle
oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden
soll.
4. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
5. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die
Augen gelangen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich
Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
6. Werden Zellen oder Batterien, die alkalische Elektrolyte enthalten (z.B. Lithiumzellen), unsachgemäß
ausgewechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zellen oder Batterien nur durch den entsprechenden R&S-Typ ersetzen (siehe Ersatzteilliste), um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
7. Zellen oder Batterien müssen wiederverwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen.
Akkumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall.
Beachten Sie hierzu die landesspezifischen Entsorgungs- und Recycling-Bestimmungen.
1171.0000.41 - 06 Seite 6
Page 9
rundlegende Sicherheitshinweise
G
Transport
1. Das Produkt kann ein hohes Gewicht aufweisen. Daher muss es vorsichtig und ggf. unter
Verwendung eines geeigneten Hebemittels (z.B. Hubwagen) bewegt bzw. transportiert werden, um
Rückenschäden oder Verletzungen zu vermeiden.
2. Griffe an den Produkten sind eine Handhabungshilfe, die ausschließlich für den Transport des
rodukts durch Personen vorgesehen ist. Es ist daher nicht zulässig, Griffe zur Befestigung an bzw.
P
auf Transportmitteln, z.B. Kränen, Gabelstaplern, Karren etc. zu verwenden. Es liegt in Ihrer
Verantwortung, die Produkte sicher an bzw. auf geeigneten Transport- oder Hebemitteln zu
befestigen. Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Herstellers eingesetzter
Transport- oder Hebemittel, um Personenschäden und Schäden am Produkt zu vermeiden.
3. Falls Sie das Produkt in einem Fahrzeug benutzen, liegt es in der alleinigen Verantwortung des
Fahrers, das Fahrzeug in sicherer und angemessener Weise zu führen. Der Hersteller übernimmt
keine Verantwortung für Unfälle oder Kollisionen. Verwenden Sie das Produkt niemals in einem sich
bewegenden Fahrzeug, sofern dies den Fahrzeugführer ablenken könnte. Sichern Sie das Produkt im
Fahrzeug ausreichend ab, um im Falle eines Unfalls Verletzungen oder Schäden anderer Art zu
verhindern.
Entsorgung / Umweltschutz
1. Gekennzeichnete Geräte enthalten eine Batterie bzw. einen Akkumulator, die nicht über unsortierten
Siedlungsabfall entsorgt werden dürfen, sondern getrennt gesammelt werden müssen. Die
Entsorgung darf nur über eine geeignete Sammelstelle oder eine Rohde & SchwarzKundendienststelle erfolgen.
2. Elektroaltgeräte dürfen nicht über unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern müssen
getrennt gesammelt werden.
Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG hat ein Entsorgungskonzept entwickelt und übernimmt die
Pflichten der Rücknahme und Entsorgung für Hersteller innerhalb der EU in vollem Umfang. Wenden
Sie sich bitte an Ihre Rohde & Schwarz-Kundendienststelle, um das Produkt umweltgerecht zu
entsorgen.
3. Werden Produkte oder ihre Bestandteile über den bestimmungsgemäßen Betrieb hinaus mechanisch
und/oder thermisch bearbeitet, können ggf. gefährliche Stoffe (schwermetallhaltiger Staub wie z.B.
Blei, Beryllium, Nickel) freigesetzt werden. Die Zerlegung des Produkts darf daher nur von speziell
geschultem Fachpersonal erfolgen. Unsachgemäßes Zerlegen kann Gesundheitsschäden
hervorrufen. Die nationalen Vorschriften zur Entsorgung sind zu beachten.
4. Falls beim Umgang mit dem Produkt Gefahren- oder Betriebsstoffe entstehen, die speziell zu
entsorgen sind, z.B. regelmäßig zu wechselnde Kühlmittel oder Motorenöle, sind die
Sicherheitshinweise des Herstellers dieser Gefahren- oder Betriebsstoffe und die regional gültigen
Entsorgungsvorschriften einzuhalten. Beachten Sie ggf. auch die zugehörigen speziellen
Sicherheitshinweise in der Produktdokumentation. Die unsachgemäße Entsorgung von Gefahrenoder Betriebsstoffen kann zu Gesundheitsschäden von Personen und Umweltschäden führen.
Weitere Informationen zu Umweltschutz finden Sie auf der Rohde & Schwarz Home Page.
1171.0000.41 - 06 Seite 7
Page 10
Qualitätszertifikat
Certifi ed Quality System
ISO 9001
Certificate of quality
Certificat de qualité
Sehr geehrter Kunde,
Sie haben sich für den Kauf eines
Rohde & Schwarz- Produktes entschieden. Sie erhalten damit ein
nach modernsten Fertigungsmethoden hergestelltes Produkt. Es
wurde nach den Regeln unseres
Qualitätsmanagementsystems
entwickelt, gefertigt und geprüft.
Das Rohde & Schwarz-Qualitätsmanagementsystem ist unter
anderem nach ISO 9001 und
ISO 14001 zertifiziert.
Der Umwelt verpflichtet
❙ Energie-effi ziente,
RoHS-konforme Produkte
❙ Kontinuierliche
Weiterentwicklung nachhaltiger
Umweltkonzepte
❙ ISO 14001-zertifi ziertes
Umweltmanagementsystem
Dear customer,
You have decided to buy a
Rohde & Schwarz product. You
are thus assured of receiving a
product that is manufactured
using the most modern methods
available. This product was developed, manufactured and tested in compliance with our quality
management system standards.
The Rohde & Schwarz quality
management system is certified
according to standards such as
ISO 9001 and ISO 14001.
Environmental commitment
❙ Energy-effi cient products❙ Continuous improvement in
environmental sustainability
❙ ISO 14001-certifi ed
environmental management
system
Certifi ed Environmental System
ISO 14001
Cher client,
Vous avez choisi d’acheter un
produit Rohde & Schwarz. Vous
disposez donc d’un produit
fabriqué d’après les méthodes
les plus avancées. Le développement, la fabrication et les tests
respectent nos normes de gestion qualité. Le système de gestion qualité de Rohde & Schwarz
a été homologué, entre autres,
conformément aux normes
ISO 9001 et ISO 14001.
mit den Bestimmungen des Rates der Europäischen Union zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten
-betreffend elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter
Spannungsgrenzen (2006/95/EG)
-über die elektromagnetische Verträglichkeit
(2004/108/EG)
übereinstimmt.
Die Übereinstimmung wird nachgewiesen durch die Einhaltung folgender Normen:
EN 61010-1: 2001
EN 61326-1: 2006
EN 61326-2-1: 2006
EN 55011: 2007 + A2: 2007
EN 61000-3-2: 2006
EN 61000-3-3: 1995 + A1: 2001 + A2: 2005
Bei der Beurteilung der elektromagnetischen Verträglichkeit wurden die Störaussendungsgrenzwerte für Geräte der Klasse B sowie die Störfestigkeit für Betrieb in industriellen
Bereichen zugrunde gelegt.
ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG
Mühldorfstr. 15, D-81671 München
München, den 18.01.2011 Zentrales Qualitätsmanagement GF-QP / Chadzelek
1313.8004.XX CE D-2
Page 12
Customer Support
Technischer Support – wo und wann Sie ihn brauchen
Unser Customer Support Center bietet Ihnen schnelle, fachmännische Hilfe für die gesamte Produktpalette
von Rohde & Schwarz an. Ein Team von hochqualifizierten Ingenieuren unterstützt Sie telefonisch und
arbeitet mit Ihnen eine Lösung für Ihre Anfrage aus - egal, um welchen Aspekt der Bedienung,
Programmierung oder Anwendung eines Rohde & Schwarz Produktes es sich handelt.
Aktuelle Informationen und Upgrades
Um Ihr Gerät auf dem aktuellsten Stand zu halten sowie Informationen über Applikationsschriften zu Ihrem
Gerät zu erhalten, senden Sie bitte eine E-Mail an das Customer Support Center. Geben Sie hierbei den
Gerätenamen und Ihr Anliegen an. Wir stellen dann sicher, dass Sie die gewünschten Informationen
erhalten.
Europa, Afrika, Mittlerer Osten
Nordamerika
Lateinamerika
Asien/Pazifik
China
Tel. +49 89 4129 12345
customersupport@rohde-schwarz.com
Tel. 1-888-TEST-RSA (1-888-837-8772)
customer.support@rsa.rohde-schwarz.com
Tel. +1-410-910-7988
customersupport.la@rohde-schwarz.com
Tel. +65 65 13 04 88
customersupport.asia@rohde-schwarz.com
Tel. +86-800-810-8228 /
+86-400-650-5896
customersupport.china@rohde-schwarz.com
1171.0200.21-06.00
Page 13
R&S®RSC
Inhalt
1 Inhalt der Kundendokumentation........................................5
Die Kundendokumentation für die R&S RSC besteht aus:
Betriebshandbuch für das Grundgerät und die Optionen
●
Servicehandbuch (nur in englisch)
●
Kontextsensitive Online-Hilfe
●
Release Notes
●
Der jeweils aktuelle Stand der Dokumentation steht auch im Internet zur Verfügung
(www.rohde-schwarz.com/downloads/manuals/rsc.html).
Bedienhandbuch
Das Bedienhandbuch ist auf der mitgelieferten CD-ROM enthalten. Hier finden Sie
zusätzlich zu den Kapiteln des Kompakthandbuches die Beschreibung aller Gerätefunktionen und der Fernsteuerung des Gerätes. Zudem enthält es Hinweise für
die vorbeugende Wartung der R&S RSC und für das Feststellen von Fehlern
anhand der vom Gerät ausgegebenen Warnungen und Fehlermeldungen. Es gliedert sich in folgende Kapitel:
Inbetriebnahme
●
Manuelle Bedienung
●
Konfiguration
●
Anwendung
●
Fernsteuerung
●
Wartung
●
Servicehandbuch
Das Servicehandbuch in englischer Sprache ist auf der mitgelieferten CD-ROM
enthalten. Hier finden Sie alle notwendigen Informationen, um die R&S RSC durch
Austausch von Baugruppen instandzuhalten sowie seine Funktionalität zu erweitern. Das Servicehandbuch gliedert sich in folgende Kapitel:
Performance Test
●
Adjustment
●
Repair
●
Firmware Update / Installing Options
●
5Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 16
R&S®RSC
Documents
●
Kontextsensitive Online-Hilfe
Die kontextsensitive Online-Hilfe bietet Unterstützung zur Bedienung der R&S RSC
und dessen Optionen, beschrieben sind die manuelle Bedienung sowie die Fernbedienung. Die Online-Hilfe ist standardmäßig auf der R&S RSC installiert und wird
auch als externes .chm-File auf der Dokumentations-CD-ROM mitgeliefert.
Release Notes
Die Release Notes beschreiben die Installation der Firmware, neue und verbesserte
Funktionen, gelöste Probleme, und Last Minute-Änderungen zur Dokumentation.
Die entsprechende Firmware-Version ist auf dem Titelblatt der Release Notes
ersichtlich. Der aktuelle Stand der Release Notes steht im Internet zur Verfügung
(www.rohde-schwarz.com/downloads/firmware/rsc.html).
Inhalt der Kundendokumentation
6Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 17
R&S®RSC
Einleitung
2Einleitung
Die EichleitungR&S RSC ist ein schnelles und präzises Gerät zum Einstellen genau
definierter Dämpfungsbeträge. Je nach Gerätevariante können Dämpfungen zwischen 0 und 139,9 dB im Frequenzbereich bis 18 GHz eingestellt werden. Außerdem sind externe Eichleitungne verfügbar, die mit dem Grundgerät ferngesteuert
werden können.
Folgende Gerätevarianten sind verfügbar:
Grundgerät: Gerät ohne interne Eichleitung.
●
Eichleitung bis 6 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 139 dB in 1dB
●
Schritten.
Eichleitung bis 6 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 139,9 dB in
●
0.1dB Schritten.
Eichleitung bis 18 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 115 dB in
●
5dB Schritten.
externe Eichleitung bis 40 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 75
●
dB in 5 dB Schritten.
externe Eichleitung bis 67 GHz und einem Dämpfungsbereich von 0 dB bis 75
●
dB in 5 dB Schritten.
Bei allen Varianten können bis zu 4 externe Eichleitungen angeschlossen und
angesteuert werden.
7Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 18
R&S®RSC
Einleitung
8Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 19
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Installation der PC-Software
3Inbetriebnahme
Die Eichleitung R&S RSC ist in verschiedenen Modellvarianten erhältlich. Sie können das Grundgerät mit einer internen Eichleitung ausstatten, und/oder es mit bis
zu 4 externen Eichleitungen einsetzen, siehe Kapitel 2, "Einleitung", auf Seite 7. Die
folgende Beschreibung gilt für alle Modellvarianten, auf Unterschiede wird an den
jeweiligen Stellen explizit hingewiesen.
Die externen Eichleitungen können auch ohne das Grundgerät an einen PC
angeschlossen und mit der mitgelieferten Software RSC-Startup gesteuert
werden. Die Bedienung entspricht der Bedienung des Grundgeräts. Die Software zeigt die Frontansicht des Gerätes auf dem PC-Bildschirm an und kann
per Maus bedient werden. Auf Unterschiede zur Bedienung am Gerät wird in
den einzelnen Kapiteln eingegangen.
Der folgende Abschnitt beschreibt die Inbetriebnahme des Gerätes und der PCSoftware RSC-Startup, den Anschluss externer Geräte und die Einbindung der
R&S RSC in ein Netzwerk. Allgemeine Hinweise dienen der Sicherheit beim Betrieb
des Gerätes.
Beachten Sie, dass die allgemeinen Sicherheitshinweise zu Beginn dieses
Handbuchs auch Informationen über Betriebsbedingungen enthalten, um
Schäden am Gerät zu verhindern. Auch das Datenblatt des Geräts kann
zusätzliche Betriebsbedingungen enthalten.
3.1Installation der PC-Software
Um externe Eichleitungen R&S RSC-Zxxx direkt mit dem PC ansteuern zu können,
muss zuvor die Software RSC-Startup installiert werden. Diese ist auf der CD
mitgeliefert. Durch starten der Datei RSC-PC-Setup.exe wird der Installationsvorgang ausgelöst. Nach der Bestätigung des folgenden Dialogs werden alle benö-
tigten Komponenten installiert.
9Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 20
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Erklärung der Front- und Rückansichten
3.2Erklärung der Front- und Rückansichten
Dieses Kapitel zeigt alle Funktionstasten, Bedienelemente und Anschlüsse an Vorder- und Rückseite der R&S RSC.
3.2.1Frontansicht
Im folgenden Bild sehen Sie die Bedienelemente und Anschlüsse der Vorderseite.
Eingabetaste
Cursortasten
ruft die HelpFunktion auf
schaltet von
Fernbedienung
auf manuelle
Bedienung
Bildschirm
Rücksetzen des Gerätes
in den Grundzustand
Frequenzeingabe
Dämpfungseingabe
Numerisches
Eingabefeld,
Einheiten
setzt das Gerät auf
Standardwerte,
(Grundeinstellungen)
POWER-Taste
schaltet das Gerät
ein/aus (stand-by)
schaltet die
Korrekturfunktion
ein/aus
wählt die
Eichleitung
aus
HF-Ein-/Ausgang,
N-Buchsen (optional
an Front-/ Rückplatte,
je nach Modell)
max. Eingangsspannung 7 V
löscht das
Zeichen links
vom Cursor
verläßt aktives
Eingabefeld
oder Dialog
HF Anschluss
Die beiden HF-Anschlüsse "A" und "B" können beliebig als Ein- oder Ausgang verwendet werden. Diese Anschlüsse befinden sich je nach Modell an der Front- bzw.
Rückplatte.
10Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 21
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Erklärung der Front- und Rückansichten
Mögliche Beschädigung durch Überlast
Es ist darauf zu achten, dass der Eingangspegel 30 dBm (entspricht 7 V oder
1 W) nicht überschreitet.
3.2.2Rückansicht
Dieser Abschnitt zeigt alle Anschlüsse auf der Rückseite der R&S RSC.
3.2.3
Ansicht R&S RSC-Zxx
Diese Ansicht zeigt die externe Eichleitung R&S RSC-Zxx
11Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 22
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Vorbereiten des Geräts
3.3Vorbereiten des Geräts
Dieser Abschnitt beinhaltet die grundlegenden Schritte, um die R&S RSC aufzustellen und in Betrieb zu nehmen.
Sicherheitsvorkehrungen
Beachten Sie unbedingt die Anleitungen in den folgenden Abschnitten, damit
keine Personen gefährdet oder Schäden am Gerät verursacht werden. Dies
ist besonders wichtig, wenn Sie das Gerät zum ersten Mal benutzen. Beachten Sie außerdem die allgemeinen Sicherheitshinweise zu Beginn dieses
Handbuchs.
3.3.1Gerät auspacken
Das Gerät wird zusammen mit dem Zubehör in einem Karton ausgeliefert. Gehen
Sie wie folgt vor, um den Inhalt auszupacken:
1. Nehmen Sie das Gerät aus der Verpackung und prüfen Sie die Vollständigkeit
der Lieferung anhand des Lieferscheins und der Zubehörlisten für die einzelnen
Artikel.
12Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 23
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Vorbereiten des Geräts
2. Nehmen Sie die Schutzabdeckung aus Wellkarton an der Rückseite des Geräts
ab.
3. Fädeln Sie den Frontseitenschutz aus Wellpappe vorsichtig aus den Gerätegriffen aus und nehmen Sie ihn ab.
4. Überprüfen Sie das Gerät auf eventuelle Schäden. Sollte eine Beschädigung
vorliegen, verständigen Sie bitte umgehend das Transportunternehmen, das
Gerät zugestellt hat. In diesem Fall unbedingt Karton und Verpackungsmaterial
aufheben.
Verpackungsmaterial
Es wird empfohlen, die Verpackung aufzuheben. Auch für einen späteren
Transport oder Versand des Gerätes ist die Originalverpackung von Vorteil,
um eine Beschädigung der Bedienelemente und Anschlüsse zu vermeiden.
3.3.2Gerät aufstellen
Das Gerät ist für den Gebrauch in Innenräumen bestimmt. Es kann entweder einzeln aufgestellt oder in ein 19''-Gestell eingebaut werden.
Mögliche Beschädigung des Gerätes durch Überhitzung
Ein eingeschränkter Luftstrom oder zu hohe Umgebungstemperaturen können zur Überhitzung des Gerätes führen.
Um eine ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten, müssen alle Lüfteröffnungen frei sein und der Luftstrom an den Öffnungen der Seitenwände darf
nicht behindert werden. Der Abstand zur Wand muss mindestens 10 cm
betragen.
Die Umgebungstemperatur muss in dem Bereich liegen, der im Datenblatt
angegeben ist.
13Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 24
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Vorbereiten des Geräts
Mögliche Beschädigung durch elektrostatische Entladung
Elektrische Entladungen können Bauteile des Gerätes oder eines angeschlossenen Messobjektes beschädigen.
Daher darf das Gerät nur an einem gegen elektrostatische Entladung
geschützten Arbeitsplatz betrieben werden.
Zum Schutz vor elektrostatischer Entladung können folgende Methoden
getrennt oder kombiniert angewendet werden:
Schutzarmband mit Erdungsleitung
●
Leitfähiger Bodenbelag mit Fersenband
●
EMI-Unterdrückung
Zur Unterdrückung elektromagnetischer Interferenz (EMI) darf das Gerät nur
in geschlossenem Zustand mit allen Abdeckungen betrieben werden. Die
EMV-Klasse ist im Datenblatt aufgeführt.
Um störende Einwirkungen zu vermeiden, müssen die folgenden Bedingungen eingehalten werden:
verwenden Sie geeignete doppelgeschirmte Kabel.
●
verwenden Sie keine USB-Kabel, die länger als 1 m sind.
●
verwenden Sie nur USB-Geräte, welche die erlaubten EMV-Werte ein-
●
halten.
verwenden Sie für den LAN Anschluss CAT6 oder CAT7 RJ-45 Kabel
●
(LAN, Ethernet)
3.3.3Einzelaufstellung
Die R&S RSC kann in horizontaler Position und mit ausgeklappten Gerätefüßen auf
einer ebenen Fläche aufgestellt werden.
14Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 25
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Vorbereiten des Geräts
Verletzungsgefahr bei ausgeklappten Gerätefüßen
Die Gerätefüße können plötzlich einklappen, wenn das Gerät bewegt wird
oder die Füße nicht vollständig ausgeklappt sind. Dadurch können Verletzungen bei Personen oder Schäden am Gerät auftreten.
Die Stabilität des Gerätes und damit der sichere Betrieb ist nur bei vollständig
ausgeklappten Gerätefüßen gegeben. Bei ausgeklappten Füßen darf das
Gerät nicht bewegt werden und Arbeiten unter dem Gerät sind zu vermeiden.
Die Geräte müssen gegen Verrutschen gesichert werden (z.B. durch Einrasten der Gerätefüße an der oberen Frontrahmenleiste).
Die Füße können bei Überlastung brechen. Die gleichmäßige Gesamtbelastung auf die ausgeklappten Stellfüße darf 500 N (Eigengewicht und darauf
abgestellte weitere Geräte) nicht überschreiten.
3.3.4Einbau in ein 19"-Gestell
Der Einbau in ein 19"-Gestell erfolgt mit Hilfe eines Gestelladapters (Bestellnummer
siehe Produktbroschüre). Die Einbauanleitung liegt dem Adapter bei.
Mögliche Beschädigung des Gerätes durch Überhitzung
Ein eingeschränkter Luftstrom an den Seitenwandöffnungen kann zur Überhitzung des Gerätes führen.
Um eine ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten, müssen alle Lüfteröffnungen frei sein und der Luftstrom an den Öffnungen der Seitenwände darf
nicht behindert werden. Der Abstand zur Wand muss mindestens 10 cm
betragen.
15Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 26
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Vorbereiten des Geräts
3.3.5
R&S RSC ans Netz anschließen
Mögliche Beschädigung des Gerätes
Vor dem Anschließen und Einschalten des Gerätes ist auf folgende Punkte
zu achten, um eine Beschädigung des Gerätes zu vermeiden:
Die Abdeckhauben des Gehäuses müssen aufgesetzt und verschraubt
●
sein.
Die Belüftungsöffnungen müssen frei sein, der Luftaustritt an der Rück-
●
seite und an der seitlichen Perforation darf nicht behindert sein. Der
Abstand zur Wand soll daher mindestens 10 cm betragen.
Das Gerät muss trocken sein.
●
Das Gerät darf nur in horizontaler Lage betrieben werden und die Auf-
●
stellfläche sollte eben sein.
Die Umgebungstemperatur muss im Bereich liegen, der im Datenblatt
●
angegeben ist.
An den Eingängen dürfen keine Spannungspegel über den zulässigen
●
Grenzen anliegen.
Erläuterung:
●
Messstromkreise entsprechend Punkt 6.7.4 EN61010-1
Die Messkategorie I ist für Messungen an Stromkreisen, die nicht mit dem
Starkstromnetz verbunden sind, vorgesehen.
Die Ausgänge des Gerätes dürfen nicht überlastet werden oder falsch
●
verbunden sein.
Wenn das Gerät an die Netzversorgung angeschlossen wird, passt es sich
automatisch an die Netzspannung an (Spannungsbereich siehe Beschriftung). Es ist nicht notwendig das Gerät auf eine bestimmte Spannung von
Hand einzustellen oder die Sicherung zu wechseln!
16Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 27
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Vorbereiten des Geräts
3.3.6Einschalten und Starten
1. Schließen Sie die R&S RSC mit dem mitgelieferten Netzkabel ans Stromversor-
gungsnetz an.
Stromschlaggefahr
Die Eichleitung entspricht den Vorschriften der Schutzklasse EN61010-1, das
heißt, sie darf nur an eine Steckdose mit Schutzkontakt angeschlossen werden.
2. Stellen Sie den Netzschalter auf I.
Der Netzschalter kann zwei Positionen annehmen:
0: Das Gerät ist vom Netz getrennt.
●
I: Das Gerät wird von der Netzspannung versorgt.
●
3. Drücken Sie die POWER (Stand-by) Taste an der Gerätevorderseite.
Abhängig von der Betätigung der POWER (Stand-by) Taste ist das Gerät entweder
im Stand-by-Mode oder es ist eingeschaltet.
Nach dem Einschalten des Gerätes erscheint am Bildschirm für einige Sekunden
die Anzeige der installierten BIOS-Version und der Rechnereigenschaften.
Das Betriebssystem Linux bootet und anschließend startet die Gerätefirmware. Das
Gerät führt während die Gerätefirmware geladen wird einen Selbsttest durch.
DieR&S RSC lädt den zuletzt eingestellten Gerätezustand, vorausgesetzt, die
vorangegangene Messung wurde ordnungsgemäß beendet. Sobald das Standard-
17Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 28
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Funktion prüfen
bild der R&S RSC auf dem Bildschirm erscheint, ist der Bootvorgang abgeschlossen. Das Gerät ist betriebsbereit kann von Hand oder per Fernsteuerung bedient
werden.
3.3.7Ausschalten
Möglicher Datenverlust durch vorzeitiges Ausschalten
Wenn Sie das laufende Gerät am rückwärtigen Netzschalter ausschalten,
bzw. den Netzstecker ziehen bevor das Betriebssystem ordnungsgemäß
heruntergefahren ist, verliert das Gerät seine aktuellen Einstellungen. Darüber hinaus können Daten verloren gehen und Probleme beim nächsten Einschalten auftreten.
Drücken Sie immer zuerst die POWER (Stand-by) Taste an der Gerätevorderseite, um die Anwendung ordnungsgemäß zu beenden.
Zum Abschalten der R&S RSC, gehen Sie wie folgt vor
1. Drücken Sie die POWER (Stand-by) Taste an der Gerätevorderseite.
Das Gerät wechselt in den Stand-by-Modus, d.h. die aktuelle Konfiguration wird
gespeichert, die R&S RSC Anwendung geschlossen und das Betriebssystem
Linux heruntergefahren.
2. Um das Gerät vollständig vom Netz zu trennen, schalten Sie den Netzschalter
an der Rückseite des Gerätes auf "0".
3. Ziehen Sie das Netzkabel am AC-Netzteil.
3.4Funktion prüfen
Die R&S RSC überwacht automatisch die wichtigsten Gerätefunktionen beim Einschalten.
18Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 29
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Grundeinstellung
3.5Grundeinstellung
Um einen definierten Einstellzustand zu erhalten, drücken Sie vorne am Gerät die
Taste PRESET.
Die Funktion setzt sämtliche Einstellparameter des Geräts auf Standardwerte, auch
wenn eine Betriebsart gerade nicht eingeschaltet ist. In der folgenden Tabelle finden
Sie die wichtigsten Parameter und ihre Standardwerte:
AnzeigeUmschalten auf Hauptbildschirm
HauptbildschirmAnzeige der internen Eichleitung. Wenn keine installiert ist,
wird die erste externe angeschlossene Eichleitung angezeigt.
Dämpfungmax. (auch die externen)
Frequenzmin.
Korrekturoff
User Caloff
Abs/RelRel
Offset0 dB
3.6Linux Betriebssystem
Mögliche Funktionsbeeinträchtigung beim Messgerät
Das Gerät arbeitet mit dem Betriebssystem Linux.
Die Konfiguration des Betriebssystems wurde im Werk optimal auf die Funk-
tionsweise der Eichleitung abgestimmt. Änderungen in den Systemeinstellungen müssen nur vorgenommen werden, wenn die Konfiguration eines verbundenen Netzwerkes von den Standardeinstellungen abweicht.
Nach dem Einschalten der R&S RSC wird das Betriebssystem geladen und die
Firmware des Gerätes startet automatisch. Der Zugriff auf das Betriebssystem ist
gesperrt. Alle erforderlichen Systemeinstellungen können im Setup-Menü vorgenommen werden. Das Gerät verfügt über einen internen Flash-Speicher. Der FlashSpeicher enthält das Betriebssystem, die Firmware und die gespeicherten Benut-
19Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 30
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Anschließen externer Geräte
zerdaten. Datentransfers können mit einem Speicher-Stick über den USBAnschluss erfolgen. Auf den Speicher-Stick kann über den File Manager zugegriffen
werden.
3.7Anschließen externer Geräte
Die R&S RSC ist mit verschiedenen Schnittstellen ausgestattet, um, z.B. externe
Eichleitungen oder USB Geräte anzuschließen, oder um es in einem Netzwerk
anzuschließen. Außerdem ist das Gerät mit Schnittstellen zur Einbindung in ein
Netzwerk ausgestattet, siehe Kapitel 3.7.3, "Einbinden der R&S RSC in ein Netz-
werk", auf Seite 21.
3.7.1Anschließen externer Eichleitungen
Die R&S RSC ist serienmäßig mit 4 Anschlüssen an der Rückwand für externe
Eichleitungen ausgestattet. Die Buchsen sind mit EXTERNAL ATTENUATOR 1…
4 bezeichnet.
Die externe Eichleitung wird mit dem Kabel RSC-Z41 mit den Rückwandbuchsen
der R&S RSC verbunden. Zum Anschluss an einen PC wird das Kabel RSC-Z42
verwendet, dass an einem Ende mit einem Standard USB-Stecker versehen ist.
Wird eine externe Eichleitung erkannt, wird diese automatisch initialisiert. Beim
ersten Anstecken kann das mehrere Sekunden dauern. In dieser Zeit wird in der
Statusleiste am unteren Bildrand ein USB-Symbol angezeigt.
War die Eichleitung schon einmal mit der RSC verbunden ist die
Initialisierung schneller abgeschlossen.
20Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 31
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Anschließen externer Geräte
Nach dem Anstecken leuchtet an der externen Eichleitung die POWER-LED grün.
Nach erfolgter Initialisierung oder wenn die entsprechende Eichleitung über die
SELECT-Taste ausgewählt wurde leuchtet die SELECT-LED orange.
3.7.2Anschließen von USB Geräten
An den USB Anschluss (Typ A) an der Rückseite des R&S RSC können Sie verschiedene Zubehörgeräte anschließen, z.B.:
Speicher-Stick zur einfachen Übertragung von Daten an/von einem Computer,
●
z.B. Firmware-Updates
Tastatur zur leichteren Bedienung und Dateneingabe, z.B. von Daten, Kom-
●
mentaren, Dateinamen, usw.
Alle USB-Geräte können während des Betriebs angeschlossen oder vom Gerät
getrennt werden.
3.7.3
Einbinden der R&S RSC in ein Netzwerk
Mögliche Störung des Netzbetriebs
Es wird empfohlen, den Anschluss des Gerätes in einem Netzwerk mit dem
Netzwerkbetreuer zu koordinieren. Fehler beim Anschluss können Auswirkungen auf das gesamte Netzwerk haben.
Das Netzwerkkabel nur bei abgeschaltetem Gerät ein- und abstecken. Nur
dann kann die Netzwerkverbindung sicher erkannt und Störungen im Betrieb
des Gerätes vermieden werden.
Die R&S RSC ist mit einer Netzwerk-Schnittstelle ausgestattet und kann an ein
Ethernet-LAN (Local Area Network) angeschlossen werden.
Vorausgesetzt, der Netzwerkadministrator hat die entsprechenden Zugriffsrechte
zugeteilt und die Linux-Firewall-Konfiguration eingerichtet, können Sie über die
Schnittstelle Daten zwischen einer Steuereinheit und dem R&S RSC übertragen,
z. B. zur Ausführung eines Fernsteuerung-Programms, siehe Kapitel Kapitel 7,
"Fernbedienung", auf Seite 49.
21Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 32
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Anschließen externer Geräte
Der Netzwerkanschluss an das LAN erfolgt mit einem handelsüblichen RJ-45-Kabel über die LAN-Schnittstelle an der Geräterückseite.
3.7.3.1
Konfigurieren der R&S RSC für Netzbetrieb
Die Netzwerkschnittstelle arbeitet mit 100-MHz-Ethernet IEEE 802.3u. Das Netzwerkprotokoll TCP/IP mit den zugehörigen Netzwerkdiensten ist vorkonfiguriert. Um
Daten in einem lokalen Netzwerk (LAN) auszutauschen, muss jeder angeschlossene Rechner oder jedes angeschlossene Gerät eindeutig über eine IP-Adresse
oder mit einem eindeutigen Computernamen ansprechbar sein. Der Zugriff zwischen den verschiedenen Teilnehmern ist durch Zugriffsberechtigungen geregelt.
Die Identifikation erfolgt in diesem Fall über einen eindeutigen Computernamen im
Netzwerk. Jede R&S RSC ist ab Werk mit einem individuellen Computernamen
versehen.
3.7.3.2Netzwerke mit DHCP
Die R&S RSC ist für Netzwerke mit DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)
vorkonfiguriert. In diesen Netzwerken wird der R&S RSC automatisch eine freie IP-
Adresse zugewiesen.
Jede R&S RSC ist ab Werk mit einem individuellen Computernamen versehen.
Dieser Name kann im Setup-Menü unter "Setup>IO" "Setup> LAN Setup" abgefragt
und geändert werden. Der entsprechende Modus ist "DHCP+Auto".
3.7.3.3Netzwerke mit Vergabe fester IP-Adressen
In Netzwerken mit festen IP-Adressen werden die Adressen meistens vom Netzwerkadministrator zugewiesen. Eine feste IP-Adresse muss im Setup-Menü unter
Setup>IO Setup> LAN Setup eingegeben werden. Der entsprechende Modus ist
"Static IP".
3.7.3.4Punkt-zu-Punkt-Verbindungen
Für Aufbau eines einfachen Netzwerks – einer LAN-Verbindung zwischen einer
R&S RSC und einem Rechner ohne Integration in ein größeres Netzwerk – muss
eine IP-Adresse für die R&S RSC und den Rechner vergeben werden. Hierfür ste-
22Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 33
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Anschließen externer Geräte
hen die IP-Adressen 192.168.xxx.yyy zur Verfügung. Der Bereich für xxx und yyy
umfasst 1...254, der Wert für die Subnetzmaske ist immer 255.255.255.0. Die IPAdresse des Gateways muss ebenfalls angegeben werden, ist jedoch in diesem
Fall nicht von Belang.
2. Mit der Cursor-Taste auf "IO Setup" navigieren und die Taste ENTER drücken.
3. Mit der Cursor-Taste auf "LAN Setup" navigieren und die Taste ENTER drücken.
4. "Static IP" anklicken.
5. Mit der Cursor-Taste auf "IP Address" navigieren und die IP-Adresse
192.168.0.1 eingeben.
6. Mit der Cursor-Taste auf "Subnetmask" navigieren und die Subnetzmaske
255.255.255.0 eingeben.
3.7.3.5
Netzwerkeinstellungen in der R&S RSC
1. Taste SETUP drücken.
2. Mit der Cursor-Taste auf "IO Setup" navigieren und die Taste ENTER drücken.
3. Mit der Cursor-Taste auf "LAN Setup" navigieren und die Taste ENTER drücken.
4. Netzwerkdaten in die entsprechenden Felder des Menüs eingeben. Die Daten
werden vom Netzwerkadministrator bereitgestellt. Der Computername wird im
Feld "Computername" angezeigt und kann geändert werden.
23Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 34
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration über LXI
3.8Konfiguration über LXI
LXI (LAN eXtension for Instrumentation) ist eine Plattform für Messgeräte und Testsysteme, die auf Standard Ethernet Technologie basiert. LXI soll der LAN-basierte
Nachfolger für GPIB sein und die Vorteile von Ethernet mit den einfachen und vertrauten Eigenschaften des GPIB kombinieren. Dieser Standard sieht eine neue
Norm vor, um die Netzwerkkonfiguration von frontplattenlosen Geräten über ein
WEB-Interface vorzunehmen. Zentrales Werkzeug für diese Art der Konfiguration
ist ein Browser wie z.B. der Microsoft Internet Explorer. Aber auch andere Browser
wie Firefox können benutzt werden.
3.8.1LXI-Klassen und LXI-Funktionen
LXI-kompatible Geräte teilen sich in drei Klassen, A, B and C auf, wobei die Funktionalität der Klassen hierarchisch aufeinander aufbaut:
●Klasse C-Geräte sind gekennzeichnet durch eine einheitliche LAN-Implementierung, einschließlich eines ICMP ping responder für Diagnosezwecke. Die
Geräte können mit einem WEB-Browser konfiguriert werden. Ein LAN Configuration Initialize (LCI) Mechanismus setzt die LAN-Konfiguration zurück. LXIGeräte der Klasse C sollen auch die automatische Erkennung in einem LAN
via VXI-11 discovery protocol und die Programmierung mit Hilfe von IVI-Treibern
unterstützen.
●Klasse B fügt das IEEE 1588 Precision Time Protocol (PTP) und peer-to-peer
Kommunikation zur Basisklasse C hinzu. Mit IEEE 1588 können sich alle Geräte
innerhalb eines Netzwerks automatisch auf den genauesten verfügbaren Takt
synchronisieren und dann Zeitstempel oder Synchronisationssignale für alle
Geräte mit außerordentlicher Genauigkeit zur Verfügung stellen.
●Klasse A-Geräte enthalten zusätzlich den achtkanaligen Hardware Trigger Bus
(LVDS interface) gemäß LXI-Standard.
24Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 35
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration über LXI
Die R&S RSC Eichleitung erfüllt die allgemeinen Anforderungen der LXI-Klasse C.
3.8.2LXI LAN-Anzeige
Die R&S RSC zeigt in der Statusleiste am unteren Bildrand den LXI LAN-Status des
Gerätes an. Die Anzeige hat drei Zustände.
LXI Symbol rot
●
Das Gerät hat keine gültige IP-Adresse. Das kann einen der folgenden Gründe
haben:
–das Gerät ist mit DHCP konfiguriert aber es ist kein DHCP-Router ange-
schlossen,
–das Gerät ist manuell konfiguriert und es liegt ein IP-Adressenkonflikt vor,
–das Gerät hat seine mit DHCP konfigurierte IP-Adresse verloren und auf
Auto IP umgeschaltet.
Dieser Zustand wird als "Error State" bezeichnet und kann normalerweise mit
dem LCI-Mechanismus (LAN-Reset) behoben werden. Dieser Mechanismus
wird vom LXI-Standard verlangt und kann unter SETUP→"IO Setup"→"LXI
Setup" durch Auswahl und Bestätigung des Feldes "LAN RESET" gestartet
werden. Das Gerät führt danach einen Neustart durch.
LXI Symbol grün
●
Das Gerät hat eine gültige IP-Adresse und ist über TCP/IP erreichbar.
LXI Symbol blinkt grün
●
Das Gerät ist im Zustand "Device Indicator", der im WEB-Interface ausgelöst
werden kann. Auch dieser Zustand wird vom LXI-Standard verlangt und erleichtert es, ein bestimmtes Gerät in Messgestellen zu finden.
3.8.3LXI Default-Zustand der Netzwerk-Einstellungen
Nach einem LCI (LAN-Reset) startet das Gerät neu, und es gelten folgende Netzwerk-Einstellungen:
ParameterEinstellung
HostnameRSRSCvvv-xxxxxx
DescriptionStep Attenuator
TCP/IP ModeDHCP + Auto IP Address
Dynamic DNSEnabled
25Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 36
R&S®RSC
ParameterEinstellung
ICMP PingEnabled
NegotiationAuto Detect
VXI-11 DiscoveryEnabled
Password for LAN ConfigurationLxiWebIfc
Mehr Informationen zum LXI Standard finden Sie auf der LXI Website unter
http://www.lxistandard.org
oder auch im Artikel über LXI in "Neues von Rohde & Schwarz, 2006/II - 190".
Inbetriebnahme
Konfiguration über LXI
3.8.4LXI Browser Schnittstelle
Die einzige Information, die man zur Konfiguration über das LXI-WEB-Interface
benötigt, ist der Name des Gerätes (also der Windows-Name) in Netzwerken mit
aktiviertem DHCP bzw. die IP-Adresse in Netzwerken mit manueller Einstellung der
Netzwerkkonfiguration. In seltenen Fällen, wenn beides unbekannt ist, kann man
über die MAC-Adresse, die hinten am Gerät aufgedruckt ist, auf die IP-Adresse
schließen.
Das LXI Browser-Interface des Gerätes funktioniert mit allen W3C-kompatiblen
Browsern.
Zum Starten der Instrument Home Page (welcome page) öffnet man am PC den
Browser und gibt im Adressfeld den Gerätenamen oder die IP-Adresse des
R&S RSC ein.
Beispiel:
http://rsRSC-100002 oder http://10.113.10.203.
Der Gerätename ist bei der R&S RSC stets RSC-xxxxxx, wobei xxxxxx für die
sechsstellige Seriennummer des Gerätes stehen. Der Gerätename kann unter
SETUP→"IO Setup"→"LAN Setup" im Eingabefeld Computer Name verändert werden.
26Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 37
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration über LXI
Auf der linken Seite ist eine Navigationsleiste sichtbar, in der sich das wichtige "LAN
Konfigurations"-Menü befindet. Diese Seite der LXI-WEB-Konfiguration erlaubt nun
eine weitgehende Konfiguration sämtlicher wichtiger LAN-Parameter.
27Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 38
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration über LXI
3.8.5IP Konfiguration
TCP/IP Modus
●
entscheidet darüber, ob DHCP eingeschaltet ist oder nicht. Nur bei ausgeschaltetem DHCP sind die Einstellzeilen IP Address, Subnet Mask, Default Gateway
und DNS Server wirksam. Bitte fragen Sie Ihren Netzwerkadministrator, falls Sie
diese und andere Einstellungen ändern müssen.
Das Umschalten von eingeschaltetem DHCP auf eine manuelle Konfiguration
kann beim Bestätigen der neuen Einstellung zu einem Neustart des Gerätes
führen (abhängig von der Konfiguration). Sollte die Netzwerkeinstellung fehlerhaft vorgenommen worden sein, führt nur der LAN RESET auf der Rückseite des Gerätes zurück zum WEB-Interface.
IP Address
●
erlaubt das Ändern der IP-Adresse des Gerätes, falls DHCP ausgeschaltet ist.
Subnet Mask, Default Gateway
●
28Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 39
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration über LXI
sind Einstellungen, die bei ausgeschaltetem DHCP manchmal gegenüber der
gezeigten Voreinstellung geändert werden müssen. In diesem Fall fragen Sie
Ihren Netzwerkadministrator nach den entsprechenden Werten.
DNS Server
●
ist die IP-Adresse des Nameservers im Netzwerksegment. Bitte fragen Sie Ihren
Netzwerkadministrator, falls dieser Wert bei ausgeschaltetem DHCP geändert
werden muss.
Dynamic DNS
●
erlaubt die Adressierung verschiedener DNS-Server nacheinander. Bitte fragen
Sie Ihren Netzwerkadministrator, falls dieser Eintrag bei ausgeschaltetem
DHCP geändert werden muss.
3.8.6Erweiterte LAN Konfiguration
Im Dialog "Advanced LAN Configuration" können Sie LAN-Einstellungen setzen,
die vom LXI-Standard nicht vorgeschrieben sind. Diese weitergehenden Parameter
sollten nur vom erfahrenen Benutzer verändert werden.
Negotiation
●
Das Negotiation-Feld erlaubt die Einstellung verschiedener Ethernet-Übertragungsparameter. Im allgemeinen ist der Auto Detect Modus ausreichend.
ICMP Ping
●
ICMP Ping muss aktiviert sein, um das Ping Tool benutzen zu können.
VXI-11 Discovery
●
erlaubt bzw. verhindert das Finden des Gerätes über das VXI-11 DiscoveryProtokoll, welches ein von National Instruments zusammen mit der VISA etabliertes Netzwerkprotokoll zur Gerätesuche am LAN ist.
VXI-11 ist das Protokoll, das benutzt wird, um das Gerät im LAN zu finden.
Gemäß LXI-Standard müssen LXI-Geräte das VXI-11-Protokoll für einen Discovery-Mechanismus benutzen, zusätzliche Such-Methoden sind erlaubt.
3.8.7Ping Client
Mit dem Ping-Tool kann die Verbindung zwischen dem LXI-kompatiblen Gerät und
anderen Geräten überprüft werden. Das Ping-Kommando benutzt ICMP echo
request und echo reply um festzustellen, ob die LAN-Verbindung funktioniert.
Damit können IP-Netzwerk- oder Router-Fehler erkannt werden.
29Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 40
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration des GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
Das Ping-Tool ist nicht durch ein Passwort geschützt.
So starten Sie ein Ping zwischen dem LXI-Gerät und einem weiteren angeschlossenen Gerät:
1. "ICMP-Ping" auf der "Advanced LAN Configuration"-Seite aktivieren (nach LCI
aktiviert).
2. Die IP-Adresse des anderen Gerätes ohne das Ping-Kommando und ohne weitere Parameter in das Adressfeld für das Ziel eingeben (z.B. 10.113.10.203).
3. Auf "Submit" klicken.
3.9Konfiguration des GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
Die R&S RSC kann über den GPIB Bus ferngesteuert werden. Der Konfigurationsdialog wird über SETUP→"IO Setup"→"GPIB Setup" aufgerufen.
30Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 41
R&S®RSC
Konfiguration des GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
Folgende Einstellungen sind möglich:
Unter "GPIB Address" kann die IEC-Bus Adresse zwischen 0 und 30 eingege-
●
ben werden. Werksseitig ist 20 eingestellt.
Im Feld "ID String" kann zwischen der im Werk eingestellter ID und einer vom
●
Benutzer einstellbaren ID umgestellt werden. Die Benutzer-ID kann unter
SETUP→"IO Setup"→"General Setup" eingestellt werden.
Unter "Compatibility" können verschiedene Befehlssätze für die Fernsteuerung
●
ausgewählt werden.
So wird es ermöglicht, Steuersoftware für ältere R&S Eichleitungsmodelle weiterzuverwenden.
Mit der Auswahl "EOL" ändert man das Empfangsschlusszeichen des Gerätes.
●
Gemäß Norm ist dieses Schlusszeichen bei ASCII-Daten <LF> und/oder <EOI>.
Bei Binärdatenübertragung (z.B. Tracedaten) zum Gerät kann der für <LF> verwendete Binärcode (0AH) im Binärdatenblock enthalten sein, darf aber in diesem Fall nicht als Schlusszeichen interpretiert werden. Dies kann durch ändern
des Empfangsschlusszeichens auf EOI allein erreicht werden.
Inbetriebnahme
SCPI Befehle:
SYSTem:COMMunicate:GPIB:ADDRess auf Seite 74
SYSTem:COMMunicate:GPIB:RTERminator auf Seite 75
SYSTem:LANGuage auf Seite 76
31Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 42
R&S®RSC
Inbetriebnahme
Konfiguration des GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
32Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 43
R&S®RSC
Manuelle Bedienung
Parametereingabe
4Manuelle Bedienung
Die HF-Eichleitung der R&S RSC wird über die Tastatur an der Frontplatte, über
die Variation mit den Cursortasten, oder über Fernsteuerschnittstellen eingestellt.
Alternativ erlauben auch eine extern angeschlossene Tastatur oder Maus den
direkten und damit einfachen Zugang zu Eingaben und Einstellungen.
Das Display zeigt die aktuell eingestellten Werte der R&S RSC. Zahlreiche Hilfefunktionen unterstützen den Anwender bei der Konfiguration.
4.1Parametereingabe
Im manuellen Betrieb werden die Werte über das Bedienfeld eingestellt.
Die Werteingaben erfolgen in der Reihenfolge: Parameter - Daten - Abschlusstaste
Beispiel:
Dämpfung 6 dB
Taste ATT drücken.
●
Taste 6 drücken.
●
Taste ENTER drücken.
●
Der Wert der Dämpfung kann auch mit den Cursortasten ⇑ UND ⇓ in einstellbaren
Schritten verändert werden.
Mit der BACK SPACE Taste können Sie Werte löschen. Alle Eingaben werden
durch Drücken der Taste ENTER übernommen.
33Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 44
R&S®RSC
Manuelle Bedienung
Display
4.2Display
1 = Dämpfungsanzeige mit Dezimalpunkt, Auflösung 0,1 dB
2 = Anzeige der Dämpfungsabweichung mit Dezimalpunkt
3 = Wertanzeige Abs (absolut) oder Rel (relativ, bezogen zur 0-dB-Stellung)
4 = Anzeige der User Calibration mögliche Modi: Off, A, A(f), Full
5 = Anzeige ob der Korrekturmodus ein- oder ausgeschaltet ist.
6 = Frequenzanzeige mit Dezimalpunkt
Während der Werteingabe werden am Display des entsprechenden Parameters
fortschreitend die Ziffern des neu eingegebenen Werts angezeigt.
4.3Hilfesystem - Taste Help
Die R&S RSC ist mit einer kontextsensitiven Hilfefunktion ausgestattet. Diese Hilfe
bietet zu jedem Parameter eine Hilfeseite an und kann während der Bedienung des
Gerätes jederzeit aufgerufen werden. Die kontextsensitive Seite wird durch Drücken der Taste HELP geöffnet und ist Teil eines umfangreichen Hilfesystems. Es
ist möglich, von dieser kontextsensitiven Seite zu jeder beliebigen Seite des Hilfesystems zu gelangen.
Kompilierte Online-Hilfe-Systeme zu allen Funktionen der R&S RSC werden
ebenfalls auf der mitgelieferten CD-ROM als ausführbare .chm-Datei zur Verfügung gestellt.
Die Hilfe ist mit einer Reitern versehen, die die Ansichten Contents, View und Index
enthalten.
34Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 45
R&S®RSC
Tabelle 4-1: Bedienung der kontextsensitiven Hilfe
FunktionFrontplattePC-Tastatur
Manuelle Bedienung
Datei-Funktionen
Hilfesystem öffnen
Die Hilfeseite für den entsprechenden Parameter wird
angezeigt.
Link aktivieren
Das Hilfesystem verzweigt auf
die verlinkte Seite.
Link mit den Pfeiltasten auswählen und durch Klicken der
Taste ENTER aktivieren.
Reiter mit den Pfeiltasten auswählen.
mit den Pfeiltasten bewegen.
Taste G drücken.Taste TAB drücken.
Link mit den Pfeiltasten auswählen und durch Klicken der
Taste ENTER aktivieren.
Tasten STRG TAB drücken.
Gezeigten Hilfefensterbereich
mit den Pfeiltasten bewegen.
Unter SETUP → "File" stehen folgende Datei-Funktionen zur Verfügung.
Save
Es öffnet sich ein Dialog zur Eingabe eines Dateinamens. Unter diesem Namen
werden die Geräteeinstellungen gespeichert.
Load
Es öffnet sich ein Dateiauswahldialog zur Auswahl einer Datei mit Geräteeinstellungen.
Support
Es öffnet sich ein Dialog zur Eingabe eines Dateinamens. Unter diesem Namen
werden Daten über denGerätezustand gespeichert. Diese Funktion kann im Servicefall bei der Fehlersuche helfen.
35Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 46
R&S®RSC
File Manager
Mit dem Filemanager können Dateien kopiert und gelöscht werden, sowie Verzeichnisse angelegt und gelöscht werden.
Beispiel:
Kopieren einer Datei vom USB-Stick:
●Start des Dateimanagers mit SETUP → "File"→ "File Manager".
●Auswahl des Verzeichisses USB mit ⇑ und ⇓ und Bestätigung mit der Taste
ENTER.
●Auswahl einer Datei mit ⇑ und ⇓ und Bestätigung mit ENTER.
●Auswahl der Bedienfläche "Copy" mit ⇑ und ⇓ und Bestätigung mit ENTER.
Auswahl der Bedienfläche "..." und Bestätigung mit ENTER.
●
Auswahl des Zielverzeichnisses und Dateinamens wie oben beschrieben.
●
Manuelle Bedienung
Datei-Funktionen
Auswahl der Bedienfläche "Copy" und Bestätigung mit ENTER.
●
36Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 47
R&S®RSC
Gerätefunktionen
Einstellung der Dämpfung
5Gerätefunktionen
Dieses Kapitel erläutert die Funktionen und Einstellparameter der R&S RSC. Die
dazugehörigen SCPI-Befehle sind für jeden Parameter angegeben, und verweisen
auf die Beschreibung des entsprechenden Befehls.
5.1Einstellung der Dämpfung
Durch Drücken der Taste ATT ist je nach Modell die Eingabe der Dämpfung 0 dB
und von 1 bis 139,9 dB in 0.1 dB Schritten möglich.
Befindet man sich in der Hauptansicht, muss die Taste ATT nicht gedrückt werden,
sondern es genügt, die Zifferntasten zu drücken. Dadurch wird automatisch das
Eingabefeld für die Dämpfung aktiviert.
SCPI Befehl:
ATTenuator<n>:ATTenuation auf Seite 65
5.2Variation der Dämpfung
Befindet man sich in der Hauptansicht, kann die Dämpfung mit den Cursortasten
⇑ UND ⇓ in jeweils vorgegebenen Schritten verändert werden.
Die Schrittweite stellen Sie unter SETUP → "ATTENUATOR" → "SETTINGS" im Eingabefeld "Step Size" ein.
5.3Einstellung der Frequenz
Bei der Einstellung der Frequenz sind folgende Werteingaben möglich:
Bereich (abhängig vom Modell)
●
Kleinste Einheit: 1 Hz
●
Einheiten: Hz, kHz, MHz, GHz
●
37Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 48
R&S®RSC
Gerätefunktionen
Ein- /Ausschalten der Korrekturfunktion
Die Einstellung der Frequenz ist dann notwendig, wenn der eingestellte und angezeigte Dämpfungswert mit Hilfe der im Gerät gespeicherten Fehlertabelle korrigiert
werden soll.
1. Taste FREQ drücken.
2. Gewünschten Frequenzwert eingeben.
3. Eine der Einheitentasten (G, M, k) und ENTER drücken.
4. Mit der Taste ESC kann das Eingabefeld wieder verlassen werden.
SCPI Befehl:
ATTenuator<n>:FREQency auf Seite 69
5.4Ein- /Ausschalten der Korrekturfunktion
Durch Drücken der Taste CORR wird zwischen korrigierter und unkorrigierter
Dämpfungseinstellung umgeschaltet.
Der aktuelle Zustand wird im Anzeigefeld "Corr Mode" angezeigt. Beim Ein/Ausschalten der Korrektur leuchtet das Feld kurz orange, bis die geräteinternen Tabellen berechnet sind.
Ist die Korrektur ausgeschaltet (Anzeige: "Corr Mode Off"), schaltet die R&S RSC
immer die Eichleitungsstellung, die vom Anwender ausgewählt wurde. Unter "Deviation" wird die daraus resultierende Dämpfungsabweichung bei der gegebenen
Frequenz angezeigt.
Nach dem Einschalten der Korrektur (Anzeige: "Corr Mode On") vergleicht die
R&S RSC die gewählte Dämpfung mit der Korrekturwertetabelle und schaltet die
Dämpfungsstellung zu, die bei der gegebenen Frequenz die geringste Abweichung
zum gewünschten Wert aufweist. Unter "Deviation" wird weiterhin die resultierende
Dämpfungsabweichung bei der gegebenen Frequenz angezeigt.
SCPI Befehl:
ATTenuator<n>:CORRection auf Seite 67
38Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 49
R&S®RSC
Gerätefunktionen
Anzeige der Dämpfungsabweichung
5.5Anzeige der Dämpfungsabweichung
Die Eichleitung der R&S RSC wurde vor der Auslieferung vermessen und Korrekturdaten für alle Dämpfungsstellungen im gesamten Frequenzbereich aufgenommen. Dies ermöglicht es, die Abweichung zwischen angezeigter und tatsächlicher
Dämpfung bei einer gegebenen Frequenz anzuzeigen. Außerdem kann diese
Abweichung durch die Korrekturfunktion minimiert werden.
Zusätzlich zu den im Werk ermittelten Werten können verschiedene Benutzerkalibrierungsmethoden angewendet werden.
Im Folgenden wird die Bedienung der Korrekturfunktionen beschrieben. Werden
mehrere Eichleitungen durch den RSC gesteuert, können diese Einstellungen für
jede Eichleitung einzeln vorgenommen werden, indem man mit der Taste
SELECT die gewünchte Eichleitung auswählt.
SCPI Befehl:
ATTenuator<n>:DEViation? auf Seite 67
5.5.1Abs Rel
Bei der Berechnung der Dämpfungsabweichung werden grundsätzlich 2 Modi
unterschieden:
Im Rel Mode werden Dämpfungsabweichungen immer relativ zu der Grund-
●
dämpfung berechnet. Unter Grunddämpfung versteht man die Dämpfung der
Eichleitung, die bei abgeschalteten Dämpfungsgliedern aufgrund ohmscher
Verluste in den Leitungen entsteht. Dieser Mode eignet sich gut, wenn die
Grunddämpfung schon in der Kalibrierung des Messaufbaus berücksichtigt ist
und präzise Dämpfungen zugeschaltet werden sollen.
Der Abs Mode bezieht die Grunddämpfung in die Berechnung mit ein. Es wird
●
immer die Gesamtdämpfung des Systems an der Referenzebene (HF-Buchsen)
berechnet. Dieser Mode empfiehlt sich, wenn ohne eine Systemkalibrierung
präzise Dämpfungen an der Referenzebene benötigt werden.
Zwischen "Abs" und "Rel" kann unter SETUP → "Attenuator" → "Correction Mode"
umgeschaltet werden.
SCPI Befehl:
ATTenuator<n>:CMODe auf Seite 66
39Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 50
R&S®RSC
Gerätefunktionen
Anzeige der Dämpfungsabweichung
5.5.2Benutzerkalibrierung
Im Menü SETUP → "Attenuator" → "Correction Mode" können verschiedene Benutzerkalibrierungen ausgewählt werden. Dazu navigiert man mit den Cursortasten
⇑ bzw. ⇓ auf das Auswahlfeld "User Cal". Hier können die vier Modi "Off", "Offset", "A(f)" und "Full" mit Hilfe der Cursortasten ⇐ bzw. ⇒ ausgewählt werden. Im
Eingabefeld "Offset" kann ein Wert für den User Cal Mode "Offset" eingegeben
werden. Ein Klick auf den Botton "Load File" öffnet einen Dateiauswahldialog, in
dem Frequenzgangdaten für die Modi "A(f)" und "Full" geladen werden können. Das
zuletzt geladene File wird dann in "Calibration File" angezeigt. Die User Calibration
wirkt sich folgendermaßen auf die Korrekturdaten aus:
Cal ModeDatenbasis für Korrekturda-
ten
OffWerkskalibrierung
OffsetZu der Grunddämpfung wird
über den ganzen Frequenzbereich ein fester Dämpfungswert
dazugezählt. Der Dämpfungswert wird im Feld Offset eingegeben.
Anwendungsbeispiel
Am Eingang der RSC wird ein
Dämpfungsglied angeschlossen (z.B. als Schutz vor zu
hoher Leistung).
A(f)Die Korrekturdaten für die
Grunddämpfung werden durch
die Daten in der Datei „Calibration File“ überschrieben. Die
Werkskalibrierung für die relativen Dämpfungsfehler der einzelnen Dämpfungswerte bleibt
erhalten.
FullDer komplette Korrekturdaten-
satz wird durch die Datei
„Calibration File“ überschieben.
Es soll ein frequenzabhängiger
Messaufbau (z.B. Verbindungskabel, Verstärker…) in
die Korrekturdaten eingerechnet werden. Die Eichleitung
wird inklusive Messaufbau in
der 0dB-Stellung vermessen.
Dadurch können definierte
Dämpfungen an der Referenzebene eingestellt werden.
Es soll der exakte Dämpfungsfehler bei einer Frequenz angezeigt werden, für die keine
Werkskalibrierung durchgeführt wurde (z.B. höher als der
spezifizierte Frequenzbereich,
oder zwischen zwei Messpunkten). Der Benutzer muss für alle
ihn interessierenden Dämpfungsstellungen Messwerte
ermitteln.
Sowohl bei dem Wert Offset als auch bei den Calibration Files sind Dämpfungen
positiv einzugeben.
40Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 51
R&S®RSC
Anzeige der Dämpfungsabweichung
SCPI Befehle:
ATTenuator<n>:UCALibration auf Seite 70
ATTenuator<n>:UCALibration:LOAD auf Seite 70
ATTenuator<n>:UCALibration:OFFSet auf Seite 71
Gerätefunktionen
5.5.3Dateiformat für die Benutzerkalibrierung
Als Fileformat wird eine CSV Datei verwendet. Das Dezimaltrennzeichen ist . und
die Spalten werden durch ; voneinander getrennt. In der ersten Spalte stehen die
Frequenzpunkte, an denen die Kalibriermessung vorgenommen wurde. In den weiteren Spalten sind die Dämpfungsabweichungen der verschiedenen Eichleitungsstellungen abgelegt. Dämpfungen werden dabei immer positiv angegeben. Zwischen den Frequenzstützpunkten wird durch die RSC interpoliert. Deckt die Benutzerkalibrierung nur einen Teil des Frequenzbereichs der RSC ab, wird im übrigen
Frequenzbereich der Wert des letzten Messpunktes angezeigt.
Beispiele für eine Cal-Datei:
Bei dieser Datei wurde die 0dB-Stellung vermessen und die Dämpfungswerte in dB
in die Datei eingetragen. Die Werte aus der S21-Messung müssen dafür negiert
werden!
FREQ[Hz];0
0;0.02
5.00E+07;1.03E-01
1.00E+08; 1.39E-01
1.50E+08; 1.74E-01
2.00E+08; 2.24E-01
2.50E+08; 2.48E-01
3.00E+08; 2.71E-01
3.50E+08; 2.85E-01
.
.
.
Bei dieser Datei wurde zusätzlich eine Spalte für die 10dB-Stellung angefügt. Von
der gemessenen Dämpfung muss die Dämpfung der 0dB-Stellung, sowie der Solldämpfungswert abgezogen werden!
FREQ[Hz];0;10
0;0.02;0.05
5.00E+07;1.03E-01;-1.40E-2
1.00E+08; 1.39E-01;-1.20E-2
41Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 52
R&S®RSC
Umschalten auf externe Eichleitungen
1.50E+08; 1.74E-01;-8.53E-3
2.00E+08; 2.24E-01;-4.67E-3
2.50E+08; 2.48E-01;4.32E-3
3.00E+08; 2.71E-01;7.67E-3
3.50E+08; 2.85E-01;1.02E-2
.
.
.
SCPI Befehl:
ATTenuator<n>:UCALibration:LOAD auf Seite 70
Gerätefunktionen
5.6Umschalten auf externe Eichleitungen
Alle Varianten der R&S RSC können bis zu 4 extern anzuschließende Eichleitungen
fernsteuern. Werden diese mit dem Gerät verbunden, werden zuerst die Daten eingelesen. Die Eichleitung wird dann als Reiter im Hauptbildschirm angezeigt.
Mit der Taste SELECT können Sie zwischen mehreren Eichleitungen umschalten.
SCPI Befehle:
ATTenuator:ENUM? auf Seite 68
5.7Kaskadierung externer Eichleitungen
Die externen Eichleitungen können zum Erreichen höherer Dämpfungswerte kaskadiert werden. So lässt sich etwa durch die Reihenschaltung von zwei R&S RSCZ405 eine Gesamtdämpfung von 150 dB in 5dB-Stufen realisieren.
Im Menü SETUP → "Attenuator" → "Cascade" wird die Kaskadierung der externen
Eichleitungen konfiguruert. In dem Dialog können die vier externen Eichleitungen
zwei logischen Eichleitungen zugeordnet werden.
In der Abblidung wurden die Eichleitungen Ext1 und Ext2 zu einer logischen Eichleitung Log1 zusammengeschaltet.
42Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 53
R&S®RSC
Kaskadierung externer Eichleitungen
Diese logische Eichleitung verhält sich anschließend genauso wie eine einzelne.
Die Konfiguration der Ansteuerung und die Berechung der Korrekturdaten erfolgt
automatisch.
SCPI Befehle:
ATTenuator:ENUM? auf Seite 68
Gerätefunktionen
ATTenuator<n>:CASCade? auf Seite 65
43Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 54
R&S®RSC
Gerätefunktionen
Kaskadierung externer Eichleitungen
44Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 55
R&S®RSC
Anwendung
Auswirkung der Reflexion auf die Dämpfungsabweichung
6Anwendung
6.1Auswirkung der Reflexion auf die Dämpfungsab-
Der zu erwartende Fehler der eingestellten Dämpfung hängt außer vom Dämpfungsfehler der Eichleitung selbst, auch von den in der Messanordnung vorhandenen Reflexionsfaktoren ab. Dabei spielen neben den Ein- und Ausgangsreflexionsfaktoren der Eichleitung selbst die Reflexionsfaktoren der Signalquelle und des
angeschlossenen Verbrauchers eine wesentliche Rolle. Bei bekannten Reflexionsfaktoren lässt sich die maximal zu erwartende, zusätzliche Dämpfung für eine
bestimmte Dämpfungseinstellung a berechnen, unter der Voraussetzung, dass sich
alle Reflexionsfehler phasenrichtig addieren:
weichung
= Reflexionsfaktor Generator
Γ
G
= Reflexionsfaktor Eichleitung Eingang
Γ
EE
= Reflexionsfaktor Eichleitung Ausgang
Γ
EA
= Reflexionsfaktor Verbraucher
Γ
V
Weisen Generator oder Verbraucher Reflexionsfaktoren >15 % auf, dann sollte die
Eichleitung nur auf eine Dämpfung >10 dB eingestellt werden, um ein Ansteigen
des Dämpfungsfehlers zu verhindern. Die vorhandene Dämpfung wirkt dann als
Entkopplung zwischen Generator und Verbraucher.
6.2Störspannungen
Die Genauigkeit des eingestellten Dämpfungswertes ist abhängig von der Genauigkeit der einzelnen Widerstände in den Dämpfungsgliedern, die deshalb sehr eng
45Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 56
R&S®RSC
toleriert sind. Bei hohen Dämpfungen, d. h. bei sehr kleinen Ausgangsspannungen,
setzt eine exakte Teilung außerdem noch voraus, dass vom Eichleitungseingang
keine Energie unter Umgehung der Eichleitung an den Ausgang gelangt. Diese
Voraussetzung erfüllt die Eichleitung durch die sorgfältige Schirmung.
Trotzdem kann der Fall eintreten, dass bei hohen Dämpfungen am Ausgang der
Eichleitung eine höhere Spannung steht, als sich aus der eingeschalteten Dämpfung errechnen lässt oder sich eine extrem kleine Spannung nicht realisieren lässt,
obwohl eine entsprechende Dämpfung eingeschaltet ist. Der Grund für diese
Erscheinung ist eine Störspannung, die am Eingangswiderstand des Messempfängers wirksam wird. Die Ursache für ihre Entstehung liegt nicht an der Eichleitung,
sondern an ihren äußeren Verbindungen mit anderen Geräten. Daher muss diesen
Verbindungen besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden. Bei Gleichstrom
und niedrigen Frequenzen (< 100 kHz) darf unter keinen Umständen eine leitende
Parallelverbindung zwischen Ausgang und Eingang auftreten, sonst erhält man
eine Kopplung des zum Generator zurückfließenden Stroms auf den Ausgang.
Diese Forderung läuft darauf hinaus, dass man bei großen Dämpfungen entweder
den Generator bzw. den Empfänger aus Batterien speist oder potentialtennende
Mittel einsetzt.
Anwendung
Störspannungen
Zwei Arten von Störspannungen können in Bezug auf die Frequenz unterschieden
werden. Die eine Art hat die gleiche Frequenz wie die Signalspannung und ist deshalb sowohl bei Breitbandmessungen als auch beiselektiven Messungen wirksam.
Die andere stammt aus dem Netz und hat eine Frequenz von 50 Hz und deren
Harmonische. Deshalb wird diese Störung von Breitbandvoltmetern stets angezeigt, während sie sich bei einer selektiven Messung nur dann auswirkt, wenn der
Empfänger auf Netzfrequenz oder deren Harmonische abgestimmt ist.
Störspannungen der erstgenannten Art, also gleiche Frequenz wie die Nutzspannung, lassen sich ausreichend gering halten, wenn man den Kopplungswiderstand
möglichst klein und den Rückflusswiderstand möglichst groß macht. Einen kleinen
Kopplungswiderstand erreicht man durch möglichst kurze Kabel mit einwandfreien
Außenleitern. Während bei relativ niedrigen Frequenzen (etwa bis 100 MHz) Kabel
mit Kupfergeflecht als Außenleiter noch anwendbar sind, empfiehlt sich bei höheren
Frequenzen die Verwendung von Kabeln mit Wellrohrmantel. Auch einwandfreie
Steckverbindungen sind für einen kleinen Kopplungswiderstand notwendig. Einen
hohen Rückflusswiderstand erreicht man durch Einfügen passender Drosseln (Dr)
in die Versorgungsleitung aus dem Netz wie das Bild 6-1 zeigt. Schließlich ist auch
zu beachten, dass die Störspannung auch von der Höhe der Eingangsspannung
abhängt. Deshalb muss diese möglichst klein gehalten werden.
46Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 57
R&S®RSC
Anwendung
Störspannungen
Maximale Eingangsspannung 7 V
Eine höhere Spannung beschädigt die Eichleitung.
Bild 6-1: Verringerung einer Störspannung aus den Signalspannungen durch kleinen Kopp-
lungswiderstand RK und hohen Rückflusswiderstand mittels Drossel (Dr)
Störspannungen aus dem Netz kann man dadurch klein halten, dass man den
Generator und den Empfänger an möglichst nah benachbarte Steckdosen
anschließt. Damit wird der Spannungsabfall auf dem Nullleiter, der einer der Störspannungsverursacher ist, praktisch zu Null. Außerdem muss die Induktionsschleife, die durch das Netzkabel des Empfängers gebildet wird, so klein wie möglich gehalten werden, da sich hier eingestreute Brummspannungen ebenfalls als
Störspannungen auswirken. Mann erreicht dies dadurch, dass man die Netzkabel
und die Koaxialkabel möglichst nahe aneinander legt und dadurch die von ihnen
umschlossene im Bild 6-2 schraffierte Fläche so weit wie möglich vermindert.
Bild 6-2: Verminderung einer durch Induktion verursachten Störspannung
47Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 58
R&S®RSC
Anwendung
Störspannungen
48Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 59
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
7Fernbedienung
Die folgenden Abschnitte beschreiben die erforderlichen Schritte und die Befehle
zur Fernsteuerung der Eichleitung R&S RSC.
Unter Kapitel 7.1, "Grundlagen zur Fernbedienung", auf Seite 49 finden Sie Informationen zum Einrichten der Eichleitung für die Fernbedienung, zu den verfügbaren
Schnittstellen und Protokollen, sowie eine kurze Beschreibung des Status-Registers. Die Fernsteuerbefehle sind detailliert in Kapitel 7.2, "Fernbedienung -
Befehle", auf Seite 59 erklärt.
Eine detaillierte Beschreibung der Anschlüsse steht in Kapitel A, "Geräteschnitt-
stellen", auf Seite 81.
Die Beschreibung der Fernsteuerung setzt Kenntnisse in der Programmierung und der Bedienung des Steuerrechners voraus. Detaillierte Informationen zur Syntax und den Schnittstellenbefehlen finden Sie in den entsprechenden Beschreibungen zu SCPI.
7.1Grundlagen zur Fernbedienung
Dieses Kapitel enthält grundlegende Informationen zur Fernsteuerung der
R&S RSC Eichleitung. Es enthält Anweisungen zum Einrichten der Eichleitung für
die Fernbedienung und eine kurze Beschreibung des Status-Registers.
7.1.1Schnittstellen und Protokolle
Das Gerät hat verschiedene Schnittstellen zur Fernsteuerung. Die folgende Tabelle
gibt einen Überblick:
49Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 60
R&S®RSC
Grundlagen zur Fernbedienung
Tabelle 7-1: Fernbedienungsschnittstellen und -protokolle
Fernbedienung
Schnittstelle
Local Area
Network
(LAN)
USB
Protokolle, VISA
Adresse
HiSLIP High-Speed
●
LAN Instrument Protocol (IVI-6.1)
TCPIP::
host address::
hislip0[::
INSTR]
VXI-11
●
TCPIP::
host address::
inst0[::INSTR]
socket communica-
●
tion (Raw Ethernet,
simple Telnet)
TCPIP::
host address[::
LAN device name]:
:<port>::SOCKET
VISA*) Adresse:
USB::<Hersteller
ID>::<Produkt
ID>::<Serien
Nr.>[::INSTR]
*)
Anmerkungen
Ein LAN-Anschluss befindet sich auf der Rückseite des
Gerätes.
Die Schnittstelle basiert auf TCP/IP und unterstützt verschiedene Protokolle.
Die Beschreibung finden Sie unter: Kapitel 7.1.1.4, "LAN
Schnittstelle", auf Seite 54
Das Gerät hat auf der Rückseite eine USB-Schnittstelle,
Typ B, für die Kommunikation mit dem Host-Gerät.
Weitere Information zu der Schnittstelle finden Sie in
Kapitel 7.1.1.5, "USB Schnittstelle", auf Seite 56.
GPIB (IEC/
IEEE Bus
Schnittstelle)
*
) VISA ist eine standardisierte Programmschnittstellenbibliothek, die Ein- und Ausgabe-Funktionen für die Kommunikation der Geräte bereitstellt. Zur Fernbedienung eines Geräts über die
LAN Schnittstelle, d.h. für das VXI-11 Protokoll muß die VISA Bibliothek auf dem Kontrollrechner
installiert sein (siehe auch Kapitel 7.1.1.1, "VISA Bibliotheken", auf Seite 51).
VISA*) Adresse:
GPIB::primäre
Adresse[::INSTR]
(keine sekundäre
Adresse )
GPIB Bus-Schnittstelle nach IEC 625.1/IEEE 488,1
Standard befinder sich auf der Rückseite des Gerätes.
In Kapitel 7.1.1.3, "GPIB Schnittstelle (IEC 625 / IEEE
488)", auf Seite 53 finden Sie nähere Informationen zu
der IEC/IEEE Bus Schnittstelle.
Das Gerät wird über eine definierte Schnittstellenadresse angesprochen, wie
in Kapitel 7.1.1.4, "LAN Schnittstelle", auf Seite 54, Kapitel 7.1.1.5, "USB
Schnittstelle", auf Seite 56 und Kapitel 7.1.1.3, "GPIB Schnittstelle (IEC
625 / IEEE 488)", auf Seite 53 beschrieben.
Der Begriff GPIB wird im Folgenden synonym für die IEC/IEEE Bus-Schnittstelle verwendet.
50Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 61
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
SCPI (Standard Commands for Programmable Instruments)
Zur Fernsteuerung werden Befehle - Nachrichten - entsprechend der SCPI-Norm
verwendet. Befehle, die nicht im Standard enthalten sind, folgen in ihrer Syntax
trotzdem den SCPI-Regeln. Das Gerät unterstützt die SCPI-Version 1999 (Standard Commands for Programmable Instruments). Der SCPI-Standard baut auf der
Norm IEEE 488.2 auf und hat eine Vereinheitlichung der gerätespezifischen
Befehle, der Fehlerbehandlung und der Status-Register zum Ziel. Nähere Informationen zu Konzepten und Definitionen von SCPI finden Sie auch in dem Buch Automatic Measurement Control – A tutorial on SCPI and IEEE 488.2 von John M. Pieper, R&S Bestellnummer 0002.3536.00.
Die Beschreibung der Fernsteuerung setzt Kenntnisse in der Programmierung und der Bedienung des Steuerrechners voraus. Detaillierte Informationen zur Syntax und den Schnittstellenbefehlen finden Sie in den oben
genannten Beschreibungen zu SCPI.
7.1.1.1VISA Bibliotheken
VISA ist eine standardisierte Programmschnittstellenbibliothek, die Ein- und Ausgabe-Funktionen für die Kommunikation der Geräte bereitstellt.
Der Ein-/Ausgangskanal (LAN, USB oder GPIB ,...) wird bei der Initialisierung durch
eine kanalspezifische Adresse ausgewählt, den sogenannten "VISA RessourcenString ", oder durch einen entsprechend definierten Aliasnamen (VISA Alias).
7.1.1.2Nachrichten
Nachrichten, die über die Datenleitungen übertragen werden, sind in zwei Kategorien unterteilt:
Schnittstellennachrichten
●
Schnittstellennachrichten werden auf den Datenleitungen zur R&S RSC übertragen, wobei die Steuerleitung ATN (Attention) aktiv (LOW) ist. Sie dienen
dazu, zwischen dem Controller und dem Instrument zu kommunizieren und
können nur zwischen Geräten mit GPIB Bus-Funktionalität gesendet werden.
Schnittstellenbefehle sind unterteilt in:
–Universalbefehle, die ohne vorherige Adressierung alle am GPIB Bus ange-
schlossenen Geräte ansprechen.
51Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 62
R&S®RSC
Grundlagen zur Fernbedienung
–adressierte Befehle, die nur als Hörer (Listener) adressierte Geräte anspre-
chen.
Gerätenachrichten
●
Gerätenachrichten werden auf den Datenleitungen für alle Schnittstellen in gleicher Weise übertragen. Die Steuerleitung ATN ist nicht aktiv (HIGH). Die Nachrichten werden in ASCII Code gesendet.
Je nach Senderichtung wird unterschieden zwischen:
–Befehlen
–Geräteantworten
Befehle
Befehle sind Nachrichten, die der Steuerrechner an das Gerät schickt. Sie bedie-
nen die Gerätefunktionen und fragen Informationen. Die Befehle werden nach zwei
Kriterien unterteilt:
Fernbedienung
nach ihrer Wirkung auf das Gerät
●
–Einstellbefehle bewirken Geräteeinstellungen, wie z.B. rücksetzen des
Geräts, oder setzen von Einstellwerten.
–Abfragebefehle stellen Ausgabedaten für die Fernsteuerung bereit, z.B. zur
Identifizierung des Geräts oder fragen einen Einstellwert ab. Abfragen erhalten am Ende des Einstellbefehls ein Fragezeichen ?.
nach ihrer Festlegung in der Norm IEEE 488.2 und SCPI:
●
–Allgemeine Befehle sind bzgl. ihrer Funktion und Syntax in der Norm IEEE
488.2 genau definiert. Sie sind für alle Instrumente identisch und beziehen
sich auf Funktionen wie die Verwaltung der genormten Status-Register,
Rücksetzen und Selbsttest.
–gerätespezifische Befehle beziehen sich Funktionen, die von den Geräte-
eigenschaften abhängen, wie z.B. Frequenzeinstellung. Viele dieser Befehle
sind auch vom SCPI-Ausschuß standardisiert worden. Solche Befehle werden in der Befehlsreferenz als "SCPI-konform" gekennzeichnet. Befehle,
ohne das SCPI-Label sind gerätespezifisch, aber ihre Syntax folgt den SCPI
Regeln wie von der Norm erlaubt.
Geräteantworten
Geräteantworten sind Nachrichten, die das Gerät nach einem Abfragebefehl zum
Steuerrechner sendet. Sie enthalten Messergebnisse, Geräteeinstellungen oder
Statusinformation zum Gerät.
52Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 63
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
Befehle zur Ansteuerung des R&S RSC finden Sie detailliert beschrieben in Kapi-
tel 7.2, "Fernbedienung - Befehle", auf Seite 59.
7.1.1.3GPIB Schnittstelle (IEC 625 / IEEE 488)
Um das Gerät über die GPIB Bus-Schnittstelle anzusteuern, müssen Gerät und
Steuerrechner mit einem GPIB Bus-Kabel verbunden sein. Der Steuerrechner
benötigt eine GPIB Bus-Karte, die Treiber für die Karte und die Programmbibliotheken für die verwendete Programmiersprache.
Sie finden weitere Informationen zu der Schnittstelle, wie z.b. Funktionen, Pinbelegung, Datenbusleitungen und Schnittstellennachrichten im Anhang unter Kapi-
tel A.1, "GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)", auf Seite 81.
GPIB Geräte Adresse
Der Steuerechner muss das Gerät mit der eingestellten GPIB Bus-Adresse ansprechen. Die GPIB Bus-Adresse des Gerätes ist werkseitig auf 20 eingestellt. Sie kann
im Config Panel (im Menü Utilities) verändert werden. Es sind die Adressen 0 ... 30
erlaubt.
Die GPIB Adresse kann manuell oder mit Hilfe des Fernsteuerbefehls eingestellt
SYST:COMM:GPIB:ADDR 18 werden. Nach Einstellen einer neuen Adresse wird
der gesamte Gerätezustand des R&S RSC mit der neuen Adresse gespeichert.
Informationen, wie Sie die GPIB Adresse in der R&S RSC einstellen, finden Sie
unter Kapitel 3.9, "Konfiguration des GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)",
auf Seite 30
Sobald der erste Befehl gesendet wird, startet der Fernsteuerbetrieb.
Schnittstellennachrichten
GPIB-Schnittstellennachrichten sind unterteilt in:
Universal-Befehle
●
Die Universalbefehle liegen im CodeBereich 0x10...0x1F. Sie wirken ohne vorhergehende Adressierung auf alle an den Bus angeschlossenen Geräte.
Adressierte Befehle
●
53Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 64
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
Die adressierten Befehle liegen im Code-Bereich 0x00..0x.0F. Sie wirken nur
auf Geräte, die als Hörer (Listener) adressiert sind.
7.1.1.4LAN Schnittstelle
Um das Gerät in einem LAN zu integrieren, ist es mit einer LAN-Schnittstelle ausgestattet, bestehend aus einem Stecker, einer Netzwerkkarte und Protokollen
(VXI-11).
Für die Fernsteuerung über das Netzwerk, müssen der Steuerrechner und das
Gerät über die LAN-Schnittstelle an ein gemeinsames Netzwerk mit TCP/IP-Netzwerkprotokoll angeschlossen sein. Sie sind mit einem handelsüblichen RJ-45 Kabel
verbunden. Das TCP/IP-Netzwerkprotokoll und die damit verbundenen Netzwerkdienste sind auf dem Gerät vorkonfiguriert. Die Software zur Ansteuerung von
Messgeräten und die VISA-Programm Bibliothek müssen auf dem Steuerrechner
installiert sein.
Nähere Informationen zur LAN Schnittstelle finden Sie im Anhang unter Kapitel A.
2, "Ethernet-Schnittstelle (LAN)", auf Seite 85.
VISA Bibliothek
Der Zugang zum Gerät über das VXI-11 Protokoll wird in der Regel über High-Level
Programmier-Plattformen mit VISA als Zwischenablage erreicht. VISA fasst die
"Low Level VXI" oder "GPIB" Funktionsaufrufe zusammen und macht damit die
Transport-Schnittstelle für den Benutzer transparent. Die VISA Bibliothek ist als
separates Produkt erhältlich.
IP Adresse
Für den Verbindungsaufbau bernötigen Sie die IP-Adresse oder den Computernamen des Gerätes. Die IP-Adresse/der Computername ist Bestandteil des sogenannten Resource Name (visa resource string), den die Programme zur Identifizierung und Ansteuerung des Gerätes benutzen. Der Resource Name hat die Form:
TCPIP::host address[::LAN device name][::INSTR]
mit:
TCPIP bezeichnet das verwendete Netzwerkprotokoll
●
host addr ist die IP Adresse
●
LAN device name ist der Computername des Steuerrechners (alternativ zur IP
●
adresse)
54Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 65
R&S®RSC
Grundlagen zur Fernbedienung
INSTR zeigt an, dass das Protokoll nach Norm VXI-11 verwendet wird
●
Beispiel:
Hat das Gerät die IP Adresse 192.1.2.3, ist der Resource Name: TCPIP::
192.1.2.3::INSTR
Der Steuerrechner mit Namen RSSM1 wird über den Resource Namen
TCPIP::RSSM1::INSTR adressiert.
Sind mehrere Geräte ans Netzwerk angeschlossen, dann besitzt jedes Gerät
eine eigene IP-Adresse und den dazugehörigen Resource Namen. Der Steuerrechner unterscheidet die Geräte über den Resource Namen.
VXI-11 Protokoll
Die VXI-11-Standard basiert auf dem ONC RPC (Open Network Computing Remote
Procedure Call)-Protokoll, das wiederum auf TCP/IP als Netzwerkprotokoll/Transport Layer aufbaut. Die TCP/IP-Netzwerkprotokoll und die damit verbundenen Netzwerk-Dienste sind vorkonfiguriert. TCP/IP kommuniziert verbindungsorientiert,
wobei die Reihenfolge der ausgetauschten Nachrichten eingehalten, und unterbrochene Links identifiziert werden. Mit diesem Protokoll gehen Nachrichten nicht verloren.
Fernbedienung
HiSLIP-Protokoll
HiSLIP (High Speed LAN Instrument Protocol) ist das Nachfolgeprotokoll für VXI-11
für TCP-basierte Geräte und wurde von der IVI Foundation spezifiziert. Das Protokoll nutzt zwei TCP-Sockets für eine einzelne Verbindung - einen für schnelle
Datenübertragung und den anderen für nichtsequenzielle Steuerbefehle (z. B.
Device Clear oder SRQ).
HiSLIP besitzt folgende Eigenschaften:
Hohe Leistung wie bei Raw-Socket-Netzwerkverbindungen
●
Kompatible IEEE 488.2-Unterstützung für Message Exchange Protocol, Device
●
Clear, Serial Poll, Remote/Local, Trigger und Service Request
Nutzung eines einzelnen IANA-registrierten Ports (4880), was die Konfiguration
●
von Firewalls vereinfacht
Unterstützung simultaner Zugriffe mehrerer Benutzer durch Bereitstellung viel-
●
seitiger Sperrmechanismen
Geeignet für IPv6- oder IPv4-Netzwerke
●
55Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 66
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
Es ist zu beachten, dass das Senden von HiSLIP-Daten an das Gerät mit der
"Fire-and-forget"-Methode mit sofortiger Rückkehr erfolgt, im Gegensatz zu
VXI-11, bei dem jede Operation blockiert wird, bis ein VXI-11-Gerätehandshake zurückgegeben wird. Deshalb garantiert eine erfolgreiche Rückkehr
einer VISA-Operation wie viWrite() nicht, dass das Gerät den geforderten
Befehl ausgeführt oder gestartet hat, sondern er wird an die TCP/IP-Puffer
übergeben.
Socketkommunikation
Eine Alternative zur Fernsteuerung der Software besteht darin, eine einfache Netzwerkkommunikation über Sockets einzurichten. Für die Socketkommunikation,
auch “Raw-Ethernet-Kommunikation” genannt, ist eine VISA-Installation auf der
Seite des fernen Controllers nicht erforderlich.
Die einfachste Möglichkeit, eine Socketkommunikation einzurichten, ist die Nutzung
des integrierten Telnet-Programms. Das Telnet-Programm ist Bestandteil jedes
Betriebssystems und unterstützt eine auf Befehlen basierende Kommunikation mit
der Software. Für eine bessere Nutzung und um eine Automatisierung mithilfe von
Programmen zu ermöglichen, können benutzerdefinierte Sockets programmiert
werden.
Socketverbindungen werden an einem speziell definierten Port hergestellt. Die
Socketadresse ist eine Kombination aus der IP-Adresse oder dem Hostnamen des
Geräts und der Nummer des für die Fernsteuerung konfigurierten Ports. Alle Eichleitung verwenden für diesen Zweck die Portnummer 5025. Der Port wird für eine
befehlsbasierte Kommunikation und zur Fernsteuerung aus einem Programm konfiguriert.
LAN Schnittstellennachrichten
In einer LAN-Verbindung heißen Schnittstellennachrichten "Low-Level-ControlMessages". Mit ihnen können Schnittstellennachrichten des GPIB Bus emuliert
werden.
7.1.1.5USB Schnittstelle
Für eine Fernsteuerung über den USB-Bus verbinden Sie den Steuerrechner mit
der USB Typ B Schnittstelle der R&S RSC.
Die Software zur Ansteuerung von Messgeräten und die VISA-Programm Bibliothek
mit USB-Unterstützung (Version 3.4. oder höher) müssen auf dem Steuerrechner
56Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 67
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
installiert sein. VISA erkennt und konfiguriert das R&S Gerät automatisch, wenn die
USB-Verbindung hergestellt ist. Sie müssen keine Adresse eingeben oder einen
Treiber installieren.
USB Adresse
Für den Verbindungsaufbau bernötigen Sie ist die Hersteller Kennung von
Rohde & Schwarz, die Klassen-ID der R&S RSC und seine Seriennummer. Der
Resource Name hat die Form:
●<vendor ID> ist die Hersteller Kennung von Rohde&Schwarz
<product ID> ist die Produktkennung des R&S Geräts
●
<serial number> ist die Seriennummer Geräts (auf der Rückseite des Gerätes)
●
INSTR zeigt an, dass das Protokoll nach Norm VXI-11 verwendet wird.
●
Beispiel:
USB::0x0AAD::0x004D::100534::INSTR
USB benennt die verwendete Schnittstelle
●
0x0AAD ist die R&S Hersteller Kennung
●
●0x004D ist die Produktkennung des R&SRSC
100534 ist die Seriennummer des R&S Geräts
●
7.1.2Starten und Stoppen des Fernsteuerbetriebs
Im Handbuch Ihres angeschlosssenen R&S Gerätes, z.B. einem R&S Signal
Generator, finden Sie ausführliche Beispiele, wie Sie die Fernsteuerung Ihres
R&S RSC über die verschiedenen Schnittstellen in Betrieb nehmen.
Wenn Sie den R&S RSC einschalten, ist das Gerät immer im manuellen Betriebszustand "LOCAL" und kann über die Frontplatte bedient werden. Sie können das
Gerät in den Fernsteuerungsmodus schalten, vorausgesetzt die entsprechende
Verbindung ist hergestellt. Ein Wechsel zwischen den Betriebsmodi verändert die
Geräteeinstellungen nicht.
57Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 68
R&S®RSC
Fernbedienung
Grundlagen zur Fernbedienung
Ein Fernbedienungsprogramm muss zuerst die Verbindung zum Gerät über die
VISA-Funktionalität herstellen, bevor es Befehle senden, bzw. Antworten erhalten
kann.
Es wird empfohlen, zu Beginn des Fernsteuerungsprogramms das Gerät mit
dem Befehl *RST auf einen definierten Ausgangszustand zu setzen.
7.1.2.1Aktivieren des Fernsteuerungsmodus
Zum Starten der Fernbedienung:
senden Sie einen Befehl aus dem Controller.
●
VXI-11-Protokoll (LAN oder USB-Schnittstelle): Verwenden Sie den Befehl:
●
>R (Go-To-Remote)
Im Fernsterungsmodus sind Display und die Bedienung über die Frontplatte deaktiviert. Im Display wird der Betriebszustand "REMOTE" angezeigt.
7.1.2.2Rückkehr zu Handbetrieb
Achten Sie darauf, daß die Befehlsbearbeitung abgeschlossen ist, bevor Sie
auf Handbetrieb umschalten. Andernfalls stellt das Gerät wieder auf Fernbedienung um.
Das Gerät schaltet auf Handbetrieb, wenn die Remote-Verbindung unterbrochen
wird, oder wenn Sie manuell oder über die Fernbedienung auf Handbetrieb
umschalten.
Umschalten auf Handbetrieb:
Drücken Sie die Taste LOCAL links neben dem Bildschrim.
●
VXI-11-Protokoll (LAN oder USB-Schnittstelle): Verwenden Sie den Befehl:
●
>L (Go To Local)
7.1.3Status-Reporting-System
Das Status-Reporting-System speichert alle Informationen über den aktuellen
Betriebszustand des Gerätes und zu Fehlern, die aufgetreten sind. Diese Informa-
58Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 69
R&S®RSC
Fernbedienung
Fernbedienung - Befehle
tionen werden im Status-Register und in einem Fehler-Ausgabepuffer gespeichert
und stehen auf Anfrage zur Verfügung.
Die R&S RSC nutzt die grundlegenden Status-Register, wie in der folgenden Abbil-
dung dargestellt.
Die Status-Register mit gängigen Befehlen wie * ESE und * ESR;? konfiguriert und
ausgelesen werden, siehe Kapitel 7.2.1, "Allgemeine Befehle", auf Seite 60.
7.2Fernbedienung - Befehle
Dieses Kapitel beschreibt alle Befehle, die für die Fernsteuerung der R&SRSCEichleitung relevant sind. Die Befehle sind nach der Dialog Struktur des Gerätes
sortiert. Die "Liste der Befehle", am Ende des Handbuchs enthält alle Befehle in
alphabetischer Reihenfolge.
59Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 70
R&S®RSC
Tipps und Tricks zur Benutzung ...
Groß-/ Kleinschreibung kennzeichnet die Lang- bzw. Kurzform eines
●
Befehls: ATTenuator<n>:... = ATT<n>:...Suffix <n> unterscheidet mehrere Ausprägungen einer Funktion:
●
ATTenuator2:...
Sonderzeichen | kennzeichnet alternative Parameter: ATT2:UCAL
●
AF|FULL|OFF|OFS
Textparameter sind durch ein Leerzeichen vom 'Header' getrennt. Sie
●
folgen den syntaktischen Regeln für Schlüsselwörter.
Zeichenketten, einschl. Dateinamen stehen zwischen einfachen oder
●
doppelten Anführungszeichen: ATT1:UCAL:LOAD 'myfile'[..] können weggelassen werden
●
Fernbedienung
Fernbedienung - Befehle
7.2.1Allgemeine Befehle
Die allgemeinen Befehle (Common Commands) sind der Norm IEEE 488.2 (IEC
625.2) entnommen. Gleiche Befehle haben in unterschiedlichen Geräten gleiche
Wirkung. Die Header dieser Befehle bestehen aus einem Stern*, dem drei Buchstaben folgen. Viele Common Commands betreffen das Status-Reporting-System
(siehe Kapitel 7.1.3, "Status-Reporting-System", auf Seite 58).
CALIBRATION QUERY löst eine Kalibrierung des Gerätes aus und fragt danach
den Kalibrierstatus ab. Antworten größer 0 zeigen Fehler an.
Verwendung: Nur Abfrage
*CLS
CLEAR STATUS setzt das Status Byte (STB), das Event-Status-Register (ESR)
und den EVENt-Teil des OPERation-, des QUEStionable- und des XQUEstionableRegisters auf Null. Der Befehl verändert die Masken- und Transition-Teile der
Register nicht. Er löscht den Ausgabepuffer.
*ESE <Wert>
Fernbedienung
EVENT STATUS ENABLE setzt das Event-Status-Enable-Register auf den ange-
gebenen Wert. Der Abfragebefehl *ESE? gibt den Inhalt des Event-Status-EnableRegisters in dezimaler Form zurück.
Parameter:
<Wert>0 to 255
*ESR? <Wert>
STANDARD EVENT STATUS QUERY gibt den Inhalt des Event-Status-Registers
in dezimaler Form zurück (0...255) und setzt danach das Register auf Null.
Parameter:
<Wert>0 to 255
Verwendung: Nur Abfrage
*IDN?
IDENTIFICATION QUERY fragt die Gerätekennung ab. Zurückgegeben wird der
Gerätetyp, die Sachnummer/Seriennummer und die Versionsnummern der Firmware.
Rückgabewerte:
61Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 72
R&S®RSC
Fernbedienung - Befehle
Beispiel: Rückgabewert
Rohde&Schwarz, R&S RSC = Gerätetyp
2.1.60.0 = COMPASS-Version
2.3.0 = R&S R&S RSC version
Verwendung: Nur Abfrage
*OPC
OPERATION COMPLETE setzt das Bit 0 im Event-Status-Register, wenn alle
vorausgegangenen Befehle abgearbeitet sind. Dieses Bit kann zur Auslösung eines
Service Requests benutzt werden.
Verwendung: Nur Einstellung
Fernbedienung
*OPC?
OPERATION COMPLETE QUERY gibt eine 1 zurück, wenn alle vorausgegange-
nen Befehle abgearbeitet sind. Zu beachten ist, dass das Timeout am GPIB-Bus
genügend lang gesetzt ist.
Verwendung: Nur Abfrage
*OPT?
OPTION IDENTIFICATION QUERY fragt die im Gerät enthaltenen Optionen ab und
gibt eine Liste der installierten Optionen zurück. Die Optionen sind durch Kommata
voneinander getrennt.
Verwendung: Nur Abfrage
*PSC <Function>
POWER ON STATUS CLEAR legt fest, ob beim Einschalten der Inhalt der ENABle-
Register erhalten bleibt oder zurückgesetzt wird.
Der Abfragebefehl *PSC? liest den Inhalt des Power-on-Status-Clear-Flags aus.
Die Antwort kann 0 oder 1 sein.
62Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 73
R&S®RSC
Fernbedienung - Befehle
Parameter:
<Function>0 | 1
0
Der Inhalt der Statusregister bleibt beim Einschalten erhalten. Damit kann bei entsprechender der Konfiguration der
Statusregister ESE und SRE beim Einschalten ein Service
Request ausgelöst werden.
1
Der Inhalt der Statusregister wird beim Einschalten zurückgesetzt.
*RST
RESET versetzt das Gerät in einen definierten Grundzustand. Der Befehl entspricht
einem Druck auf PRESET .
Fernbedienung
Verwendung: Ereignis
*SRE <Value>
SERVICE REQUEST ENABLE setzt das Service Request Enable Register auf den
angegebenen Wert. Bit 6 (MSS-Maskenbit) bleibt 0. Dieser Befehl bestimmt, unter
welchen Bedingungen ein Service Request ausgelöst wird. Der Abfragebefehl
*SRE? liest den Inhalt des Service Request Enable Registers in dezimaler Form
aus. Bit 6 ist immer 0.
Parameter:
<Value>0 to 255
*STB?
READ STATUS BYTE QUERY liest den Inhalt des Status Bytes in dezimaler Form
aus.
Verwendung: Nur Abfrage
*TRG
TRIGGER löst eine Messung oder einen Sweep aus.
63Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 74
R&S®RSC
Fernbedienung
Fernbedienung - Befehle
Verwendung: Ereignis
*TST? < Errorcode>
SELF TEST QUERY löst den Selbsttest des Gerätes aus und gibt einen Fehlercode
aus.
Parameter:
<Errorcode>0 = no error
Verwendung: Nur Abfrage
*WAI
WAIT-to-CONTINUE erlaubt die Abarbeitung der nachfolgenden Befehle erst,
nachdem alle vorhergehenden Befehle durchgeführt sind.
Verwendung: Ereignis
7.2.2ATTenuator-Subsystem
Die folgende Beschreibung enthält die Befehle des Subsystems ATTenuator für
die Parmetereinstellung der Eichleitungen.
Bis zu fünf Eichleitungen können an den Signalgenerator angeschlossen werden.
Sie werden durch das Suffix ATTenuator<n>:ATTenuation:... mit n = 1 ... 5
Liste der ansteuerbaren Eichleitungen. Bei externen Eichleitungen wird Sachnummer uund Seriennummer ausgegeben. Bei logischen Eichleitungen werden die Indexe der kaskadierten Eichleitungen ausgegeben.
Beispiel:
ATT:ENUM?
Fragt ab,welche Eichleitungen zur Verfügung stehen.
"1,Internal,,|6,Log1,2,3"
Es stehen die interne, sowie die logische Eichleitung 1 zur
Verfügung, die aus den Eichleitungen 2 und 3 zusammengeschaltet ist.
Verwendung: Nur Abfrage
68Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 79
R&S®RSC
Fernbedienung - Befehle
ATTenuator<n>:FREQency <Frequency>
Dieser Befehl stellt die Frequenz ein, für die die Dämpfungsabweichung berechnet
werden soll.
code>|<revision>|<subrevision>",
"<component 2>|<serial #>|<order #>|<model>| <hardware
code>|<revision>|<subrevision>",
...
Tabelle Zeilen werden als String-Daten ausgegeben und
durch Komma getrennt. Einzelne Spalten der Tabelle werden mit | voneinander getrennt.
Dieser Befehl setzt das Servicepasswort und bietet damit Zugriff auf die Servicefunktionen.
Parameter:
<Password>
Fernbedienung
Beispiel:
Verwendung: Nur Einstellung
DIAGnostic:SERVice:SFUNction <ServiceFunction>
Dieser Befehl aktiviert eine Servicefunktion. Der Inhalt des Parameter-Strings ist
identisch zu dem Code, der bei der Manuellen Eingabe verwendet wird..
Die Eingabe wird nur ausgeführt, wenn das Servicepasswort Level 1 oder Level 2
zuvor eingegeben wurde, DIAGnostic:SERVice:PASSword auf Seite 73.
Parameter:
<ServiceFunction>
Beispiel:
Verwendung: Nur Einstellung
DIAGnostic:SERVice:STESt
DIAG:SERV:PASS XXXX
DIAG:SERV:SFUN '2.0.14.0'
Dieser Befehl startet den Selbsttest des Gerätes.
Beispiel:
Verwendung: Nur Einstellung
DIAGnostic:SERVice:STESt:RESult?
Dieser Befehl liest das Ergebnis des Selbsttests aus. Die Zeilen der Ergebnisliste
werden als String ausgegeben, die mit Kommas getrennt sind:
Dieser Befehl ändert das Empfangsschlusszeichen des Gerätes. Gemäß Norm ist
dieses Schlusszeichen bei ASCII-Daten <LF> und/oder <EOI>. Bei Binärdatenübertragung (z.B. Tracedaten) zum Gerät kann der für <LF> verwendete Binärcode
(0AH) im Binärdatenblock enthalten sein, darf aber in diesem Fall nicht als Schlusszeichen interpretiert werden. Dies kann durch ändern des Empfangsschlusszeichens auf EOI allein erreicht werden.
Zum Auslesen von Binärdaten aus dem Gerät ist die Umstellung des Empfangsschlusszeichens nicht notwendig.
Parameter:
<rterminator>LFEOI | EOI
Fernbedienung
Beispiel:
SYSTem:DATE <numeric value>
Dieser Befehl gibt das Datum für den geräteinternen Kalender ein. Die Eingabe
erfolgt in der Reihenfolge Jahr, Monat, Tag
Parameter:
<numeric value>1980...2099, 1...12, 1...31
Beispiel:
SYSTem:ERRor?
Dieser Befehl fragt den ältesten Eintrag der Error Queue ab und löscht ihn dadurch.
Positive Fehlernummern bezeichnen gerätespezifische Fehler, negative Fehlernummern von SCPI festgelegte Fehlermeldungen . Wenn die Error Queue leer ist,
dann wird die Fehlernummer 0, "No error", zurückgegeben. Der Befehl ist nur eine
Abfrage und hat daher keinen *RST-Wert.
SYST:COMM:GPIB:RTER EOI
stellt EOI als Empfangsschlusszeichen ein.
SYST:DATE 2010,6,1
gibt das Datum 1.6.2010 ein
Beispiel:
Verwendung: Nur Abfrage
SYST:ERR?
75Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 86
R&S®RSC
Fernbedienung - Befehle
SYSTem:ERRor:CLEar:ALL
Dieser Befehl löscht alle Einträge in der Tabelle SYSTEM MESSAGES.
Der Befehl ist ein Event und besitzt daher weder Abfrage noch *RST-Wert
Fernbedienung
Beispiel:
Verwendung: Ereignis
SYSTem:ERRor:LIST?
Dieser Befehl liest alle System Messages aus, wobei eine Liste von durch Komma
getrennten Strings zurückgegeben wird. Jeder String entspricht dabei einem Eintrag in der Tabelle SYSTEM MESSAGES.
Ist die Fehlerliste leer, so wird ein Leerstring "" zurückgegeben.
Der Befehl ist nur eine Abfrage und hat daher keinen *RST-Wert.
Beispiel:
Verwendung: Nur Abfrage
SYSTem:LANGuage <language>
SYST:ERR:CLE:ALL
SYST:ERR:LIST?
Dieser Befehl aktiviert die Emulation verschiedener Eichleitungsgeräte. Der voreingestellte Befehlssatz der Eichleitung ist 'SCPI' .
Parameter:
<langue>"SCPI" | "RSP" | "RSG" | "DPSP"
Beispiel:
SYSTem:LXI:INFo?
Diese Abfrage liefert die aktuellen Parameter des LXI Klasse C.
Dieser Befehl setzt die LAN-Konfiguration zurück, wie vom LXI-Standard gefordert.
Außerdem werden das Passwort und die LXI Gerätebeschreibung zurückgesetzt.
Fernbedienung
Beispiel:
Verwendung: Ereignis
SYSTem:LXI:MDEScription <String>
Dieser Befehl zeigt die LXI Gerätebeschreibung, oder ermöglicht, die Beschreibung
zu ändern.
Parameter:
<String>
Beispiel:
SYSTem:LXI:PASSword <Password>
Dieser Befehl setzt das LXI-Passwort.
Parameter:
<Password>
SYST:LXI:LANR
SYST:LXI:MDES
Beispiel:
Verwendung: Nur Einstellung
SYSTem:TIME <Time>
Dieser Befehl stellt die interne Uhr, in der Reihenfolge Stunde, Minute, Sekunde.
Parameter:
<Time>0 to 23, 0 to 59, 0 to 59
Beispiel:
SYSTem:LXI:PASS XXXX
SYST:TIME 12,30,30
77Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 88
R&S®RSC
Fernbedienung
Fernbedienung - Befehle
78Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 89
R&S®RSC
Wartung
8Wartung
Die Eichleitung R&S RSC bedarf keiner periodischen Wartung. Die Wartung
beschränkt sich im wesentlichen auf die Reinigung des Gerätes. Es ist jedoch empfehlenswert, die Solldaten von Zeit zu Zeit zu überprüfen.
Stromschlaggefahr
Stellen Sie sicher, daß das Gerät vor der Reinigung ausgeschaltet und von
allen Stromversorgungen getrennt ist
Schäden am Gerät durch Reinigungsmittel
Reinigungsmittel können Substanzen enthalten, die zu Schäden am Gerät
führen. Zum Beispiel können Lösungsmittel wie Azeton oder Nitroverdünnung
die Frontplattenbeschriftung oder Kunststoffteile schädigen.
Verwenden Sie daher nur ein weiches, nichtfuselndes Tuch zur Reinigung.
Instandhaltung
Der Austausch einer Baugruppe und die Bestellung von Ersatzteilen ist im Servicehandbuch beschrieben. Dort befinden sich auch alle für die Ersatzteilbestellung
notwendigen Identnummern. Das Servicehandbuch im PDF-Format wird auf der
Dokumentations-CD-ROM mitgeliefert.
Der Service Handbuch enthält ausserdem Informationen zur Fehlersuche, Reparatur, Austausch von Modulen (einschließlich Batterie austauschen, Anpassung der
OCXO Oszillator) und zur Kalibrierung.
Die Adresse unseres Support-Center und weitere Verweise zu allen Rohde &
Schwarz Service-Center finden Sie am Anfang dieses Handbuchs.
Verpackung und Lagerung
Der Lagertemperaturbereich der R&S RSC ist im Datenblatt angegeben. Schützen
Sie das Gerät bei längerer Lagerung gegen Staub.
Verpacken Sie das Gerät vor Transport oder Versand wie es ursprünglich verpackt
war. Die beiden Schutzkappen shcützen die Bedienelemente und Anschlüsse vor
79Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 90
R&S®RSC
Beschädigung. Die antistatische Verpackungsfolie verhindert unerwünschte elektrostatische Aufladungen.
Wenn Sie die Originalverpackung nicht mehr haben, nehmen Sie einen stabilen
Karton in geeigneter Größe. Sorgen Sie für ausreichende Polsterung, um zu verhindern, dass das Gerät in der Verpackung rutscht. Packen Sie das Gerät in antistatischen Folie, um es vor elektrostatischer Aufladung schützen.
Wartung
80Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 91
R&S®RSC
Geräteschnittstellen
GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
AGeräteschnittstellen
Der folgende Abschnitt beschreibt die Schnittstellen der R&S RSC zur Fernsteuerung.
A.1GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
Das Gerät ist serienmäßig mit einem GPIB Bus-Anschluss ausgestattet. Die
Anschlussbuchse nach IEEE 488 befindet sich an der Geräterückseite. Über die
Schnittstelle kann ein Controller zur Fernsteuerung angeschlossen werden. Der
Anschluss erfolgt mit einem geschirmten Kabel.
A.1.1GPIB Bus Eigenschaften
Die GPIB-Schnittstelle ist durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
8-bit-parallele Datenübertragung
●
bidirektionale Datenübertragung
●
Dreidraht-Handshake
●
hohe Datenübertrageungsrate
●
bis zu 15 Geräte anschließbar
●
●maximale Länge der Verbindungskabel 15m (Einzelverbindung 2m)
Wired-Or-Verknüpfung bei Parallelschaltung mehrerer Geräte
●
81Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 92
R&S®RSC
Geräteschnittstellen
GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
A.1.2GPIB Bus Leitungen
Pinbelegung
Bild 1-1: Pinbelegung der GPIB Bus-Schnittstelle
Leitungen
Datenbus mit 8 Leitungen DIO 1...DIO 8
●
Die Übertragung erfolgt bitparallel und byteseriell im ASCII/ISO-Code. DIO1 ist
das niedrigstwertige und DIO8 das höchstwertige Bit.
Steuerbus mit 5 Leitungen:
●
–IFC (Interface Clear):
aktiv LOW setzt die Schnittstellen der angeschlossenen Geräte in die Grundeinstellung zurück..
–ATN (Attention):
aktiv LOW meldet die Übertragung von Schnittstellennachrichten
inaktiv HIGH meldet die Übertragung von Gerätenachrichten
–SRQ (Service Request):
aktiv LOW ermöglicht dem angeschlossenen Gerät, einen Bedienungsruf an
den Controller zu senden.
–REN (Remote Enable):
aktiv LOW ermöglicht das Umschalten auf Fernsteuerung.
–EOI (End or Identify):
82Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 93
R&S®RSC
hat in Verbindung mit ATN zwei Funktionen:
ATN=HIGH aktiv LOW kennzeichnet das Ende einer Datenübertragung.
ATN=LOW aktiv LOW löst Parallelabfrage (Parallel Poll) aus.
3. Handshake Bus mit drei Leitungen:
●
–DAV (Data Valid):
aktiv LOW meldet ein gültiges Datenbyte auf dem Datenbus..
–NRFD (Not Ready For Data):
aktiv LOW meldet, dass eines der angeschlossenen Geräte zur Datenübernahme nicht bereit ist.
–NDAC (Not Data Accepted):
aktiv LOW, solange das angeschlossene Gerät die am Datenbus anliegenden Daten übernimmt.
Geräteschnittstellen
GPIB Bus (IEC 625 / IEEE 488)
A.1.3GPIB Bus Schnittstellenfunktionen
Über GPIB Bus fernsteuerbare Geräte können mit unterschiedlichen Schnittstellenfunktionen ausgerüstet sein. Die folgende Tabelle führt die für die R&S RSC
zutreffenden Schnittstellenfunktionen auf.
Schnittstellennachrichten werden auf den Datenleitungen zum Gerät übertragen,
wobei die Steuerleitung Attention ATN aktiv (LOW) ist. Sie dienen der Kommunikation zwischen Steuerrechner und Gerät und können nur von einem Steuerrechner, der die Controllerfunktion am GPIB Bus hat, gesendet werden.
Universalbefehle
Die Universalbefehle liegen im CodeBereich 0x10...0x1F. Sie wirken ohne vorhergehende Adressierung auf alle an den Bus angeschlossenen Geräte.
Tabelle 1-2: Universalbefehle
BefehlVISUAL BASIC-BefehlWirkung auf das Gerät
DCL (Device Clear)IBCMD (controller%, CHR
$(20))
Bricht die Bearbeitung der
gerade empfangenen Befehle
ab und setzt die Befehlsbearbeitungs-Software in einen
definierten Anfangszustand.
Verändert die Geräteeinstellung nicht.
IFC (Interface Clear)IBSIC (controller%)Setzt die Schnittstellen in die
Grundeinstellung zurück.
LLO (Local Lockout)IBCMD (controller%, CHR
$(17))
SPE (Serial Poll Enable)IBCMD (controller%, CHR
$(24))
SPD (Serial Poll Disable)IBCMD (controller%, CHR
$(25))
PPU (Parallel Poll Unconfigure)
IBCMD (controller%, CHR
$(21))
Die manuelle LOCALUmschaltung wird gesperrt.
Bereit zur Serienabfrage
Ende der Serienabfrage
Ende des Parallel-Poll-Abfragestatus
Adressierte Befehle
Die adressierten Befehle liegen im Code-Bereich 0x00..0x.0F. Sie wirken nur auf
Geräte, die als Listener adressiert sind.
Befehl
&GET(Group Execute Trigger)Löst eine Messung oder einen
Wirkung auf das Gerät
Sweep aus.
>L(Go To Local)Übergang in den Zustand Local
(Handbedienung).
84Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 95
R&S®RSC
Geräteschnittstellen
Ethernet-Schnittstelle (LAN)
Befehl
>R(Go To Remote)Übergang in den Zustand
&PPC(Parallel Poll Configure)Konfiguriert das Gerät für
&SDC(Selected Device Clear)Bricht die Bearbeitung der
A.2Ethernet-Schnittstelle (LAN)
Wirkung auf das Gerät
Remote (Fernsteuerung).
Parallel Poll.
gerade empfangenen Befehle
ab und setzt den Befehlsbearbeitungssoftware in einen definierten Ausgangszustand.
Ändert nichts an der Geräteeinstellung.
Das Gerät ist serienmäßig mit einer Ethernet-Schnittstelle ausgestattet. Die
Anschlussbuchse befindet sich an der Geräterückseite. Damit ist es bei entsprechender Rechtevergabe durch den Netzwerkadministrator möglich, Dateien über das
Netzwerk zu übertragen und Netzwerk-Ressourcen wie z.B. Netzwerkverzeichnisse oder Netzwerkdrucker zu nutzen. Außerdem kann das Gerät im Netzwerk
ferngesteuert und manuell fernbedient werden. Der Anschluss erfolgt mit einem
handelsüblichen RJ-45-Kabel.
Die Netzwerkkarte arbeitet mit 100-MHz-Ethernet IEEE 802.3u. Das Netzwerkprotokoll TCP/IP mit den zugehörigen Netzwerkdiensten ist vorkonfiguriert. TCP/IP liefert eine verbindungsorientierte Kommunikation, bei der die Reihenfolge der ausgetauschten Nachrichten eingehalten und unterbrochene Verbindungen erkannt
werden. Weiterhin können mit diesem Protokoll keine Nachrichten verloren gehen.
Die Fernsteuerung des Gerätes über ein Netzwerk basiert auf diesen standardisierten Protokollen, die dem OSI-Reference-Model folgen (siehe Bild unten).
85Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 96
R&S®RSC
Geräteschnittstellen
Ethernet-Schnittstelle (LAN)
Bild 1-2: Beispiel für LAN-Fernsteuerung nach dem OSI-Reference-Model (VXI-11)
Basierend auf TCP/UDP werden die Nachrichten über Open Network Computing
(ONC)-Remote Procedure Calls (RPC) zwischen dem Controller und dem Gerät
ausgetauscht. Die erlaubten RPC-Messages sind mit XDR als VXI-11-Norm
bekannt. Basierend auf dieser Norm werden Nachrichten zwischen dem Controller
und dem Gerät ausgetauscht. Diese Nachrichten sind mit den SCPI-Befehlen identisch. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen: Program Messages (Steuerbefehle
an das Gerät), Response Messages (Rückgabewerte des Geräts), Service Request
(spontane Anforderungen des Geräts) und Low-Level-Control-Messages (Schnittstellennachrichten).
Eine VXI-11 Verbindung zwischen einem Controller und einem Gerät basiert auf
drei Kanälen (Channels): Core-, Abort- und Interrupt-Channel. Über den CoreChannel wird die wesentliche Steuerung des Instruments abgewickelt ( Program-,
Response- und Low-Level-Control-Messages). Der Abort-Channel dient zum sofortigen Abbruch des Core-Channels und der Interrupt-Channel transportiert spontane
Service-Requests des Gerätes. Der Verbindungsaufbau selbst ist komplex. Weitere
Details können der VXI-11-Spezifikation entnommen werden ('TCP/IP Instrument
Protocol Specification VXI-11, Revision 1.0 VMEbus Extensions for Instrumentation, VXIbus' und 'TCP/IP-IEEE 488.2 Instrument Interface Specification VXI-11.3,
Draft 0.3 VMEbus Extensions for Instrumentation, VXIbus').
86Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 97
R&S®RSC
Geräteschnittstellen
Ethernet-Schnittstelle (LAN)
Bild 1-3: Channels zwischen dem Gerät und dem Controller bei VXI-11
Im Netzwerk ist die Anzahl der Controller, die auf ein Gerät zugreifen können, praktisch unbegrenzt. Im Gerät werden die einzelnen Controller eindeutig unterschieden. Diese Unterscheidung setzt sich bis auf Applikationsebene auf einem Controller fort, d.h. zwei Applikationen auf einem PC werden von einem Gerät als zwei
verschiedene Controller angesehen.
Bild 1-4: Fernsteuerung über LAN bei mehreren Controllern
Für einen exklusiven Zugriff können die Controller das Gerät sperren (Lock) und
wieder freigeben (Unlock). Damit kann der Zugriff von mehreren Controllern aus
geregelt werden.
Im Programm 'Measurement & Automation Control' erfolgt diese Einstellung im
Panel Template.
87Bedienhandbuch 1313.8910.03 ─ 04
Page 98
R&S®RSC
Geräteschnittstellen
Ethernet-Schnittstelle (LAN)
A.2.1VXI-11 Schnittstellennachrichten
Bei einer Ethernet-Verbindung werden die Schnittstellennachrichten als Low-LevelControl-Messages bezeichnet. Mit ihnen können die Schnittstellennachrichten des
GPIB Bus emuliert werden.
Tabelle 1-3: VXI-11-Schnittstellennachrichten
Befehl
&ABO(Abort)Bricht die Bearbeitung der gerade empfangenen Befehle
&DCL(Device Clear)Bricht die Bearbeitung der gerade empfangenen Befehle
&GET(Group Execute Trig-
>L(Go to Local)Schaltet in den Zustand Local (Handbedienung).
>R(Go to Remote)Schaltet in den Zustand Remote (Fernsteuerung).
ger)
Wirkung auf das Gerät
ab.
ab und setzt die Befehlsbearbeitungs-Software in einen
definierten Anfangszustand. Verändert die Geräteeinstellung nicht.
Löst eine Messung oder einen Sweep aus.
&LLO(Local Lockout)Sperrt die manuelle LOCAL-Umschaltung.
&NREN(Not Remote Enable)Schaltet die manuelle LOCAL-Umschaltung frei.